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www.magazin66.de · Ausgabe 3/2014

Veranstaltungstipps aus der Region

Bei Anruf: Mord Seite 4

4 Extraseiten Erlangen Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


BMW Niederlassung N端rnberg

www.bmwnuernberg.de

Freude am Fahren


sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

I N H A Lt     3

X X X    3 Unser Titelbild zeigt Wilfried Dietsch. Siehe Seite 4

Ehrenamt

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Kommissar stolpert über Leichen   und 30 Aktive führen durch die Ausstellung im Fürther   R Kriminalmuseum

Liebe Leserinnen und Leser,

Trend

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Was ist Ihre Lieblings-App?  Die kleinen Helfer-Programme fürs Handy erleichtern den Alltag

Kultur

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Die Aura der alten Meister   eliebt und gehasst: Dirigenten sind oft umstritten G

manche Menschen verwirklichen im Ruhestand die Pläne, für die sie im aktiven  Berufsleben nie Zeit gefunden haben. Zu  ihnen gehört Wilfried Dietsch, der frühere  Leiter der Fürther Polizeidirektion. Der  68-Jährige kümmert sich heute intensiv  um das Kriminalmuseum, das einen spannenden Einblick in die Polizeiarbeit der  Region bietet (S. 4).  Alter schützt nicht vor Technik: So lange  es geht, sollte man sich mit den neuesten  Entwicklungen auseinandersetzen. Hilfreich sind die kleinen Computerprogramme für Handy und andere mobile Geräte.  Nennen Sie uns ihre Lieblings-App und  lesen Sie, auf welche Apps unsere Redaktion setzt (S. 6). Wer pflegt mich? Diese Frage beschäftigt  uns alle ab einem gewissen Alter. Wenn  man eine Pflegekraft aus Osteuropa engagiert, muss man eine Menge bedenken.  Neben rechtlichen Rahmenbedingungen  sind auch Sprachkenntnisse und eine ausreichende Qualifikation der pflegenden  Person wichtige Punkte, die man klären  sollte, bevor man sich dafür entscheidet  (S. 26). Nur selten haben sich Altenheime auf  Homosexuelle eingestellt. Viele Schwule  und Lesben bekennen sich im Alter nur  zurückhaltend zu ihrer sexuellen Identität, denn bis vor 20 Jahren standen  homosexuelle Handlungen noch unter  Strafe. Welche Bedürfnisse diese Menschen haben und wie Pflegekräfte mit diesem sensiblen Thema umgehen sollten,  schildert unser Beitrag (S. 16).  Herausragende Künstler lassen das  Benefizkonzert der HypoVereinsbank  am 26. September zugunsten der Lebenshilfe Nürnberg und des Magazins  sechs+sechzig zu einem außergewöhnlichen Klangerlebnis werden. Freuen Sie  sich auf die Begegnung mit Percussionist  Colin Currie und Dirigent Alexander   Shelley bei den Nürnberger Symphonikern (S. 10). Unterstützen Sie unser  Projekt mit Ihrem Besuch.

Benefizkonzert  10

Currie bringt Würze ins Konzert  Schotte mit Showtalent trommelt für einen guten Zweck

Ansichtssache  11

Ein Prosit auf die Rentenerhöhung   ,67 Prozent sind eigentlich kein Grund zum Anstoßen 1

Leserreise  12

Ansichtssache  16

Lesetipps  18

Aktuell  19

Jung & Alt  24

Romantik von der Elbe bis zur Moldau Leserreise führt im Frühling mit dem Schiff von Potsdam bis Prag Brauchen Schwule eigene Altenheime? D   ebatte über ältere Homosexuelle ist in der Region noch nicht   angekommen Blättern Sie sich durch den Herbst  Buchempfehlungen für gemütliche Abende auf dem Sofa »Langlebigkeit ist eine Erfolgsgeschichte«   er neue Chef der Geriatrischen Klinik in Nürnberg vertritt ein   D positives Altenbild Nächster Halt: Gedächtnissprechstunde   chnitzeljagd per Handy lotste Altenpflegerschüler durchs   S Demenz-Netzwerk

Große Hilfen  26

»Jolanta passt sehr gut zu uns«  Wer osteuropäische Haushaltshilfen engagiert, muss Regeln beachten

Erlanger Seiten  24

Gewerkschafter mit Nachwuchssorgen  Erlanger ver.di-Senioren werben mit buntem Programm um   neue Mitglieder

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Portrait  28

Auf allen Geräten fit fürs Internet   urkhard Kohler nimmt Älteren die Angst vor der neuen Technik B Magische Landschaften in Blau  Der Maler Herwig Lewandowski schafft Kompositionen aus vielen  Sinneseindrücken

Innenansichten  30

Man sollte das Schneckenhaus bald verlassen N   ach dem Tod ihres Mannes hat Eva Schlieder neue Aktivitäten   entwickelt

Lug-ins-Land  32

Von der Schwarzach zum Himmelsgarten V   ier Wandervorschläge von Altdorf aus durchs Nürnberger Land

Kolumne  34

Das war schick  35

Depp im Web Der Mikrowellenherd

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Impressum

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Magazin

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Veranstaltungskalender

Einen schönen Start in den Herbst  wünscht die Redaktion Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich bei seinem Hauptsponsor:


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Kommissar stolpert über Leichen Rund 30 Aktive führen durch die Ausstellung im Fürther Kriminalmuseum zu den Initiatoren dieses Ausstellungshauses. Im September 2010 eröffnet, beleuchtet  es auf 200 Quadratmetern Fläche zwei  Jahrhunderte Kriminal-, aber auch Polizeigeschichte der Kleeblattstadt. Der Besucher  begegnet hier noch dem Schutzmann mit  der Pickelhaube, die auf der Stirnseite ein  Kleeblatt ziert. Im Eingang steht die nach  dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb genommene Telefonanlage mit Wählscheibe und  diversen Druckknöpfen zur Vermittlung der  Gespräche. Junge Besucher, die beispielsweise mit ihrer Schulklasse kommen und  einen Touchscreen gewohnt sind, stehen  oft hilflos vor der unbekannten Wählscheibe, hat Dietsch beobachtet. Also heißt es,  ausprobieren und sich dabei über eine Zeit  informieren, die so lange noch gar nicht  zurückliegt. Die Ausstellung berührt auch die Jahre  nach dem Zweiten Weltkrieg. Alle Polizisten  wurden von den Amerikanern damals erst  einmal verhaftet. 1945 stellten sie dann die  ersten Polizisten ein, 398 an der Zahl. In  Zivilkleidung, ausgestattet mit einer weißen  Armbinde und einem Holzknüppel. 174 von  ihnen entließ man nach kurzer Zeit wieder.  Sie waren als NSDAP-Mitglieder »enttarnt«  worden. Die Rolle der Polizei im Dritten  Reich wird ansonsten ausgespart. Sie unterstand zwar der Reichsführung in Berlin,  gleichwohl weiß man, dass beispielsweise  der damalige Polizeipräsident von Nürnberg-Fürth, Benno Martin, NSDAP-Mitglied  und SS-Mann, mitverantwortlich war für die  Deportation fränkischer Juden.  Schon rund 11.000 Besucher

Wilfried Dietsch ist einer der Initiatoren des vor vier Jahren eröffneten Kriminalmuseums im Fürther Rathaus.

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m Keller des Fürther Rathauses liegt  eine Leiche in ihrem Blut – seit vier  Jahren schon. Auf einem Schreibtisch  steht noch ein Aschenbecher mit  Zigarettenresten des Opfers. Ein Glas  ist umgefallen. Daneben befindet sich  ein Tresor, dem man ansieht, dass sich  der Täter daran zu schaffen gemacht hat,  ihn aber nicht aufschweißen konnte. Die  kleinen, schwarzen Nummerntafeln der  Spurensicherung erinnern an Tatort-Sendungen im Fernsehen.

Der erste Eindruck täuscht: Das Blut ist  »Theaterblut« und die gekrümmte Haltung  des Opfers hat eine Visagistin des Fürther  Theaters einer Schaufensterpuppe verliehen. »Der Tresor«, sagt Wilfried Dietsch,  »stammt aber von einem echten Einbruch.«  Alles andere hat die Fürther Mordkommission liebevoll arrangiert und in Szene gesetzt.  Wir befinden uns im Fürther Kriminalmuseum, dem einzigen dieser Art in der Metropolregion. Dietsch, der 68-jährige ehemalige  Leiter der Fürther Polizeidirektion, gehört

Wichtig ist den Betreibern des Museums  der pädagogische Ansatz der Ausstellung.  Rund 30 ehrenamtlich tätige Polizisten und  ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Polizeidienst führen die jungen und  älteren Besucher durch die Schau. Zu sehen  ist beispielsweise eine Vitrine mit Emblemen  von Neo-Nazis. Mehr als 11.000 Interessierte haben  die kleine Ausstellung seit ihrer Eröffnung  besucht. »Vor allem jungen Besucherinnen  und Besuchern soll vor Augen geführt werden, dass sich Kriminalität nicht lohnt und  Drogen oder Alkohol keine Probleme lösen«,  sagt Dietsch. Dabei bedient man sich auch  moderner audiovisueller Mittel. Man kann  aber auch durch ein einfaches Guckloch in  einer Holztüre einen Blick in ein eigens vom  Fürther Drogenkommissariat eingerichtetes  Drogen-Labor werfen – bestückt mit (künst-


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

lichen) Cannabispflanzen und Kolbengefäßen, in denen die Aufbereitung von Heroin  simuliert wird. Texttafeln informieren, an  der Wand daneben zeigt ein Monitor den  körperlichen Verfall eines heroinsüchtigen  Mädchens.  Älteren Besuchern mag ein installierter  Geldautomat als Warnung dienen. Eine  versteckt angebrachte Kamera überträgt die  Eingabe der PIN-Zahlen auf einen Monitor.  »Die Betrüger bekommen die entdeckten  Zahlenkombinationen auf einen Bildschirm  in ihrem Auto übertragen, und schon haben  sie die Möglichkeit, fremde Konten zu  plündern«, erläutert Dietsch die Arbeitsweise von Ganoven. Sein Rat: Das Zahlenfeld  grundsätzlich mit der Hand abdecken! »Die Frau in Ordnung halten« Ältestes Exponat ist übrigens eine Polizeiuniform aus dem Jahr 1910. Nachlesen  kann man aber auch auf einer Schautafel  die 20 Dienstpflichten eines Gendarmen im  Jahr 1810. Unter Numero 18 heißt es da  beispielsweise: »Der verheiratete Gendarm  muss auf gute Kinderzucht sehen und seine  Frau in Ordnung halten.« Schwerpunkt der Ausstellung ist freilich  die Kriminalgeschichte Fürths. Geschichten  von Mord und Gewalt. Auf acht Tafeln sind  Mord-, aber auch Suizidfälle aufgeführt, wie  der einer Mutter von zwei Kindern, deren

Im Röntgenbild ist das Projektil einer Patrone, im Hals des Opfers zu erkennen.

Eine Leiche im Keller: Der tatort ist detailgetreu nachgebildet.

Ehemann, ein Mechaniker, sie der Untreue  bezichtigte. Die zu Unrecht beschuldigte  Frau »hatte sich ihre beiden Kinder um den  Leib gebunden und war mit den Kindern,  die noch ihr Trompetchen krampfhaft in  der Hand hielten«, ins Wasser des Ludwigkanals gegangen. Das Ganze geschah am 6.  Oktober 1909. Oder der Vatermord in Poppenreuth von  1925: Der Sohn erdrosselte den gewalttätigen Vater, der 23 Jahre die Familie terrorisiert hatte. Er schleifte den Ermordeten  über den Hof, um ihn dann in der Scheune  aufzuhängen und so einen Selbstmord  vorzutäuschen. Doch die Abschürfungen im  Gesicht des Toten überführten den Täter.  1926 wurde er in der JVA Nürnberg mit der  Guillotine hingerichtet. Sein Wunsch, in gestärktem Hemd, Smoking und Lackschuhen  unters Fallbeil zu kommen, wurde erfüllt.  Wilfried Dietsch hat sich über den  Scharfrichter, einen gewissen Reichhardt,  kundig gemacht. Der Mann stammte aus  einer 150 Jahre alten Scharfrichter-Dynastie. Über 3000 Hinrichtungen hatte er in  ganz Deutschland und sogar in Österreich  vollzogen. Nach dem Krieg weigerte er sich  standhaft, Todesurteile zu vollstrecken und  wurde zu einem entschiedenen Gegner der  Todesstrafe. Erst 1949 hat man in der Bundesrepublik die Todesstrafe abgeschafft.

Dem Besucher begegnen indes nicht nur  Mord und Totschlag, sondern auch Fürther  Krawallszenarien und kleine Geschichten  von Einbrechern und Betrügern. Ein Beispiel  aus dem Jahr 1928: Der Buchhalter eines  kleinen Fürther Geschäfts war des Betruges  angeklagt. Er hatte liefern lassen und nicht  bezahlt. Die Firma ging pleite; das Verfahren gegen den Buchhalter wurde jedoch  eingestellt. Der Richter »schenkte seiner  Einlassung Glauben und sprach ihn frei,  weil er persönlich einen sehr guten und vertrauenswürdigen Eindruck gemacht habe«.  Der Angeklagte wurde später Wirtschaftsminister und dann Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland: Ludwig Erhard. Günter Dehn; Fotos: Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Das Fürther Kriminalmuseum im Rathaus ist von April bis September jeden Sonntag von 13 bis 18 Uhr und von Oktober bis März sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppenführungen können auch außerhalb dieser Zeiten über die Touristinformation Fürth,Telefon 0911/239587-0, gebucht werden.


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Was ist Ihre Lieblings-App? Die kleinen Helfer-Programme fürs Handy erleichtern den Alltag

Kinobesuch, Bahnreisen oder eine Städtetour: Ohne entsprechende App auf Smartphone oder Tablet geht für viele gar nichts mehr. Auch in unserem sechs+sechzig-Team haben die kleinen Anwendungsprogramme längst Einzug gehalten, wie unsere Umfrage zeigt.

Petra Nossek-Bock (56): »Es hat schon mehrere Monate gedauert, bis mein Smartphone und ich Freunde wurden. Die ganzen Funktionen und Möglichkeiten überfordern mich im Grunde. Auch wenn es natürlich unabdingbar ist, ein solches mobiles Gerät zu besitzen, um mit der Zeit zu gehen. Die einzige App, die ich derzeit aktiv nutze, führt mich zum Angebot von Airbnb, einem Anbieter von Privatunterkünften und Ferienwohungen. Die rufe ich regelmäßig als Anbieterin einer Unterkunft auf. Doch sobald ich selber Urlaubspläne schmiede und länger in den Angeboten surfe, wechsle ich zum Laptop. Das ist bequemer. Ob ich irgendwann mal eine Wanderung lieber anhand einer App ablaufe als mit der Landkarte aus dem Wanderbuch, weiß ich nicht. Vielleicht sollte ich es mal ausprobieren. Aber in der Fränkischen Schweiz gibt es noch Gebiete ohne Handy-Empfang. Also wird es wohl noch etwas dauern, bis ich mehr von diesen kleinen Smartphone-Programmen nutze.«

Wolfgang Gillitzer (50): »Als Facebook-Mitglied nutze ich auf meiner App vor allem die Messenger-, also die Nachrichtenfunktion. Damit verschicke ich Mitteilungen lieber als über SMS, weil eine Unterhaltung wie im Chat möglich ist und auch am PC geführt werden kann. Außerdem habe ich den Fotoblog tumblr als App; dort führe ich ein Fototagebuch, in das ich Bilder hineinstelle, die jeder einsehen kann – die Aufnahmen sind also nicht zu persönlich. Etwas seltener verwende ich die App RadioRec. Damit kann ich die meisten Radiosender empfangen, die laufende Sendung kann sogar aufgezeichnet werden. Was ich aber wirklich ständig brauche, ist die App des VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg). Wenn ich mein Ziel eingebe, ortet die App automatisch meinen Standort und teilt mir mit, wo die nächste Haltestelle ist und welche Verbindung ich nehmen soll. Klar könnte ich mir auch im Internet Verbindungen für den öffentlichen Nahverkehr heraussuchen, aber mit der VGN-App geht das schneller und ich kann es unterwegs nutzen. Sogar meine Fremdsprachenkenntnisse frische ich übrigens mit einer App (Mobilinga) auf.

Ingrid Mielenz (68): »Ich habe fünf Apps, die ich nutze. Zum einen die Wetter-App mit den Aussichten für die kommende Woche. Dann die der Tagesschau mit den aktuellsten Meldungen und ausführlichen Berichterstattungen. Aus dem gleichen Grund habe ich die App von Spiegel online. Beide melden sich, ohne dass ich Abfragen starten muss. Außerdem habe ich Whatsapp. Ich weiß, dass diese App inzwischen kritisch gesehen wird, aber sie macht es sehr einfach, zum Beispiel mit meinen italienischen Freunden in Kontakt zu bleiben. Und last but not least nutze ich das Quizduell, eine App, um sich in verschiedenen Wissensbereichen mit Bekannten und Fremden zu ›duellieren‹. Da dieses Quizduell auch eine Chatfunktion hat, die ich oft nutze, ist bestens für manchmal netteste Unterhaltung gesorgt.«

Was sind Apps? App ist die Kurzform des Wortes Applikation oder Anwendung. Bei Apps handelt es sich um meist kleine Computerprogramme, die speziell für Smartphones oder sogenannte Tablets gedacht sind. Mit ihnen kann der Nutzer zum Beispiel Wettervorhersagen, Fahrpläne oder Nachrichten abrufen, Spiele spielen oder auf diverse Arten kommunizieren (Bildtelefonie, Chatten etc.). Bei älteren Handys gibt es solche Programme (etwa Kalender, Wecker oder Taschenrechner) zwar auch. Sie sind aber auf dem Handy vorinstalliert und lassen sich selten entfernen. Auf modernen Smartphones müssen Apps aus dem Internet (etwa dem so genannten AppStore) heruntergeladen werden. Einige dieser Zusatzprogramme funktionieren nur mit Internetverbindung, andere sind davon unabhängig. Apps können auch wieder deinstalliert werden. Viele Apps sind kostenlos, für andere muss der Nutzer zahlen.


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Kontakt zum anderen Ende der Welt Foto: Mile Cindric

Elke Graßer-Reitzner (50): »Da ich privat und auch dienstlich viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, nutze ich die mobilen Apps der Bahn. Auch auf dem Weg in den Urlaub ist eine App nützlich. Ich kann somit schnell erfahren, ob meine Regionalbahn noch den Anschluss zum IC oder ICE schafft oder ob ich besser eine Verbindung früher fahre. Beruflich bringt mir die App viel: Wenn ich etwa zur Berichterstattung weiter weg fahren muss, sehe ich gleich, wann ich welche Züge von meinem Wohnort aus nehmen muss. Das ist wichtig, gerade wenn man auf dem Land wohnt. Die Bahn-App hilft mir – denn Verspätungen nerven mich total.«

Angela Giese (58): »Ich habe mehrere Apps, die ich regelmäßig nutze. Da ich oft mit der Bahn unterwegs bin, habe ich den Navigator der Deutschen Bahn auf meinem Handy. Um mich auf dem Laufenden zu halten, greife ich auf die Apps von Spiegel online und Berliner Zeitung zurück. Interviews lassen sich gut mit meiner iTalk-App aufnehmen, und mit meinen Verwandten und Bekannten im In- und Ausland kommuniziere ich gern über Whatsapp. Besonders praktisch ist meine Taschenlampen-App: Wenn ich abends unterwegs bin, finde ich in der Dunkelheit schnell Hausnummer und Klingel.«

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Sie benutzen auch Apps? teilen Sie uns doch Ihre LieblingsApp mit und warum Sie diese anderen Senioren empfehlen können: Mail an info@magazin66.de Besuchen Sie auch unsere Internet-Seite www.magazin66.de

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omputerkurse dauern oft ein halbes Jahr – und da sind die  Teilnehmer meist vom Rentenalter noch weit entfernt. Die  80-jährige Elvira Kozina aus dem Abenberger Ortsteil Beerbach (Landkreis Roth) brauchte für eine Komplett-Einführung  gerade mal einige Samstagnachmittage mit ihrem »Nachhilfelehrer«, Sohn Thomas (53). »Bei meinen ersten Versuchen an dem  Gerät gab es schon so einige Irrungen und Wirrungen«, sagt sie  heute, gut zwei Jahre später. Aber: »Man kann sich auch im Alter  noch mit Neuem anfreunden, man muss nur wollen, und wenn  etwas nicht klappt, sich Hilfe suchen und diese auch annehmen«,  lautet ihre Devise – und die hat sie beim Thema PC bestens  beherzigt.  Inzwischen ist der Umgang mit Excel-Tabellen, Bildbearbeitungsprogrammen und Internet-Suchmaschinen für die Seniorin  längst Alltag: »Als gebürtige Breslauerin schaue ich schon mal bei  Google-Earth, wie es dort jetzt aussieht.« Auch die Hotelsuche  läuft bei Elvira Kozina längst online ab, aktuelle Nachrichten  verfolgt sie ebenfalls im Internet. Und den Schriftverkehr mit  Behörden und Versicherungen, den sie seit dem Tod ihres Mannes  alleine erledigen muss, regelt die Witwe ebenfalls längst am PC.  Nur Facebook lehnt sie ab, ihre Daten ins weltweite Netz zu stellen, das will sie aus Überzeugung nicht machen.  Ihr selbstbewusstes Verhältnis zu neuen Techniken stößt  jedoch bei Gleichaltrigen oder, wie sie lachend erzählt, »bei zehn  Jahre Jüngeren« oft auf Verwunderung: »Wenn mich jemand  einladen will und ich sage ›Schick’ mir halt eine Mail‹, sorgt das  schon bisweilen für Kopfschütteln.« Für Elvira Kozina war die Kommunikaton im Herbst 2012 der  Hauptgrund, sich am PC einzuarbeiten. Kurz bevor ihr Lieblingsenkel Marius nach dem Abitur zu einer einjährigen Tour durch  Australien aufgebrochen ist, habe er zu ihr gesagt: »Oma, wir  schreiben E-Mails und skypen, das geht doch ganz einfach.« Da die Großmutter den Kontakt ans andere Ende der Welt,  auf jeden Fall aufrechterhalten wollte, hat sie sich entsprechend  angestrengt. Mit Erfolg. »Es war so schön, wenn wir über den PC  miteinander telefoniert haben und uns dabei sehen konnten«,  erzählt sie.  Die neu entdeckten Möglichkeiten, mit anderen Menschen  übers Internet in Verbindung zu treten, nutzt sie noch immer,  auch wenn Enkel Marius seit langem wieder in Deutschland ist.  So schreibt sie regelmäßig E-Mails an Bekannte in den östlichen Bundesländern oder auch in den USA, mit der ehemaligen  slowakischen Pflegerin ihres verstorbenen Mannes verkehrt sie  ebenfalls übers Internet. »Man kann leicht Kontakte halten«, sagt  sie, »das ist gerade für Menschen wie mich, die auf dem Dorf  wohnen, sehr wichtig.«

Sharon Chaffin Foto: Mile Cindric


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Die Aura der alten Meister Geliebt und gehasst: Dirigenten sind oft umstritten

Sie wurden gefeiert, wo immer sie den taktstock führten, und hatten doch viele Gegner: Kurt Masur, Claudio Abbado, Herbert von Karajan und Sergiu Celibidache (von links).

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ie werden umjubelt wie Stars und  scheinen nie in Rente zu gehen:  die Dirigenten berühmter Orchester. Viele von ihnen arbeiten noch  in einem Alter, in dem andere  Musiker ihr Instrument längst aus der Hand  gelegt haben. Beste Beispiele aus der Abteilung des internationalen Dirigenten-Jet-Sets  sind Herbert von Karajan (1908-1998),  Sergiu Celibidache (1912-1996) oder Claudio Abbado (1933-2014). Wir erinnern uns  ächzender Maestri, die zum Pult geführt,  wenn nicht gar getragen wurden. Sie waren  öffentlich Leidende – um der Musik und  deren Geheimnis willen.  Neue prominente Erkrankungsfälle sind  der 87-jährige an Parkinson leidende Kurt  Masur, der sogar vom Rollstuhl aus dirigiert.  Der frühere Leiter des Gewandhausorchesters  Leipzig sagt von sich, er schöpfe Kraft aus  der Musik. Oder Mariss Jansons (68), Chef  beim Symphonie-Orchester des Bayerischen  Rundfunks, der wegen schwerer Herzrhythmusstörungen immer wieder für Monate ausfällt. Wenn er zurückkehrt, jubelt alle Welt.

für »ideal besetzt« – als 90-Jähriger. Doch  bei der Frage, was er Musikern rate, wenn  sie älter werden, kennt er kein Pardon: »Ich  sage ihnen, vielleicht solltest du dir nächstes  Jahr etwas anderes suchen. Denn wir können nicht für immer mit dir spielen.«  Das klingt nicht nach rosigen Zeiten in  der Rente. Während in England Orchestermusiker selten fest angestellt  sind – die meisten bekommen  Wir erinnern uns ächzender Maestri, die zum ein Honorar je Probe oder  Pult geführt, wenn nicht gar getragen wurden. Konzert, es gibt keinen  KünSie waren öffentlich Leidende – um der Musik digungsschutz – kann jeder  und deren Geheimnis willen. Musiker in einem deutschen  Berufsorchester mit 65 Jahren  in den verdienten Ruhestand gehen. Bezahlt  wird. Die Zuhörer spüren es, sie können es  wird nach Tarif, der an den des öffentlichen  nicht in Worte fassen. Es knistert einfach, es  Dienstes angelehnt ist.  findet ein emotionaler Austausch statt.«   Bei Dirigenten sieht das ein wenig anders  Gibt es ein perfektes Alter für einen  aus. Lebenslange Verträge, wie sie Herbert  Orchesterleiter? Der kürzlich verstorbene  von Karajan noch mit den Wiener SymphoLorin Maazel (84) wurde als einer der »letznikern oder Wilhelm Furtwängler mit den  ten Klassiker« bezeichnet, er dirigierte bis  Berliner Philharmonikern hatten, sind längst  kurz vor seinem Tod. Sir Neville Marriner,  vorbei. Chefdirigenten haben in der Regel  Gründer und Leiter der Academy of Saint  einen Fünf-Jahres-Vertrag. Beispielsweise  Martin in the Fields aus London, hält sich  Woran liegt es, dass die »Alten« trotz  Krankheiten und Marotten so gefeiert  werden? Lucius A. Hemmer, Intendant der  Nürnberger Symphoniker, meint: »Sie haben  hier jemanden,  der das Publikum mit extremer Erfahrung durch das Stück trägt. Der  dafür schwitzt und kämpft, dass der Abend  ein unmittelbarer, einmaliger Kunstgenuss


sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

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Erfahren Sie, worauf es jetzt ankommt: HVB Vermögensplanung 50plus steht Dirigent Alexander Shelley bei den Nürnberger Symphonikern bis mindestens 2017 unter  Vertrag. Auch Agenturen vermitteln Orchesterchefs,  die Betreffenden arbeiten als freie Selbständige so  lange, wie sie wollen.  Warum werden Dirigenten und Generäle so  alt? Die ironisch-gewürzte Antwort von Leopold  Stokowski, englisch-amerikanischer Dirigent und  Arrangeur: »Vielleicht liegt es am Vergnügen, anderen seinen Willen aufzuzwingen.« Klar, die Musiker  hocken jahrzehntelang in tristen Gräben, ertragen  Lärm und neurotische Pultnachbarn – und leiden  unter Dirigenten. Dass sie ihre Chefs lieben, kommt  selten vor. Eher passiert es, dass ganze Orchester  dem Meister des Taktstocks deutlich empfehlen,  das Haus zu wechseln. Weil er von den streikenden  Musikern seines eigenen Orchesters in die Knie  gezwungen wurde, musste Riccardo Muti (73) als  Musikdirektor der Mailänder Scala im April 2005  das Feld räumen. Muti hatte versucht, einen ihm  genehmen »Subintendanten« durchzusetzen, doch  das musikalische Personal sprach sich mit 700 zu  5 Stimmen dagegen aus. Auch in kleineren Orchestern kann es zu solchen Spannungen kommen.  Lucius A. Hemmer von den Nürnberger Symphonikern dazu: »Natürlich kommen die Musiker zu  mir, wenn sie einem Dirigenten nicht mehr folgen  können oder wollen. Wenn die Voraussetzungen für  eine Zusammenarbeit nicht mehr stimmen, wenn  man merkt, dass die Konzerte eines Gastdirigenten  nicht erfolgreich verlaufen. Oder wenn man das  Gefühl hat, der Dirigent wird vom Publikum nicht  mehr toleriert. Von manchen Zuhörern bekomme  ich dann Briefe. Aber das ist gut so!«

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Starke Partnerschaft Nach Ansicht von Fachleuten hat sich die Rolle  der Pultstars verändert, weil die Orchester in den  letzten Jahrzehnten stärker geworden sind. Früher  war der Dirigent eine Art Diktator, er war unangreifbar. Das sei heute nicht mehr der Fall, erklärt  Kurt Masur. Heute gehe es darum, die Partnerschaft  zwischen Chef und Orchester so stark zu machen,  dass die Musiker intuitiv dem Dirigenten in dem  folgen, was dieser gerne möchte. Lucius A. Hemmer verweist darauf, dass einerseits die Chefdirigenten etlicher internationaler Orchester immer  jünger werden.  Der Franzose Lionel Bringuier, 1986 in Nizza geboren, wurde mit 28 Jahren Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich, Gustavo Adolfo Dudamel Ramirez  (33) aus Venezuela ist seit 2009 Chefdirigent des  Los Angeles Orchestra. Andererseits werde es eine  Vielzahl älterer bewährter Kollegen weiterhin geben, so Hemmer. Diese Entwicklung passe auch ins  gesellschaftliche Bild, »denn die Menschen werden  in Zukunft auch länger arbeiten«. Horst Mayer

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Currie bringt Würze ins Konzert Schotte mit Showtalent trommelt für einen guten Zweck

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inen Tag nach seinem  38. Geburtstag  trommelt er in der  Kongresshalle am  Dutzendteich: Der  Percussionist Colin Currie  aus Schottland ist Solist des  Benefizkonzerts der HypoVereinsbank am 26. September,  19.30 Uhr, zugunsten der  Lebenshilfe Nürnberg und des  Magazins sechs+sechzig. Es  spielen die Nürnberger Symphoniker unter der Leitung  von Chefdirigent Alexander  Shelley. Auf dem Programm  stehen Werke von Jean Sibelius, Nikola Rimsky-Korsakow  und des finnischen Komponisten Kalevi Aho. Letzterer  komponierte ein Schlagzeugkonzert, das Currie gewidmet  ist. Der Musiker, der regelmäßig mit vielen Orchestern der  Welt spielt, begeistert die Zuhörer durch seine athletische  Schlagzeugkunst und sein  Showtalent. sechs+sechzig  sprach mit ihm über Karriere  und Erfolge.

Musikgeschmack, er ist ein  exzellenter und fairer Kritiker  meiner Leistungen. Mein  Großvater mütterlicherseits war ein Gelehrter, ein  wunderbarer Organist und  Improvisator. Meine Eltern  begleiten mich häufig auf  Konzertreisen, sogar bis in die  USA, wo sie auch an meinem  Debüt in der Carnegie Hall in  New York teilnahmen. In der  kommenden Saison werden  sie jedes Konzert in London  und Rotterdam besuchen.  Sie haben seit zehn Jahren eine Professur für »Solo Percussion« an der Royal Academy of Music in London. Was bedeutet diese Arbeit für Sie? Ich bin dort in der Bildungs-  und Sozialarbeit für viele  Altersgruppen tätig und gebe  mein Wissen gerne an die  nächste Generation weiter.  Ich gebe auch häufig Meisterkurse, vielleicht zehn im Jahr,  auch auf meinen Konzertreisen.

sechs+sechzig: Sie begannen Ihre musikalische Ausbildung Finden Sie noch Zeit für im Alter von fünf Jahren. Hobbys? Ohne unterstützung von zu Ich bin ein großer Theaterfan  Colin Currie sorgt für überraschende Elemente beim Benefizkonzert. Hause geht so etwas nicht. und sehe mir viele AufführunWie sah diese aus? gen in London an, beispielsColin Currie: Meine Eltern haben mich von  weise am National Theater. Außerdem  Academy of Music and Drama. War das jung an stark unterstützt, sie nahmen mich  koche, lese und laufe ich gerne. schwierig für Sie? schon früh in klassische Konzerte mit. Ich  Ich lernte Schlagzeug bei Pamella Dow und  begann meine musikalische Ausbildung  Interview: Horst Mayer Klavier bei Sheila Desson, beide Lehrerinam Klavier. Das stellte sich als ein guter  nen hatten einen großen Einfluss auf mich.  Grundstock heraus, auf dem ich aufbauen  Benefizkonzert der HypoVereinsbank Das war eine unglaubliche Erfahrung, eine  konnte. In dieser Zeit lernte ich auch das  26. September, 19.30 uhr, Zeit des musikalischen Erwachens.   Notenlesen. Mit fünf Jahren war ich bereits  Kongresshalle, Bayernstraße 100 ein begeisterter Schlagzeuger, der SpielWollten Sie schon immer Musiker werden? stücke und Etüden aufgriff, wo immer ich  Karten zu 19,-/12,- Euro für Schüler/StudenJa, das wollte ich schon immer. Mit neun  konnte. Ich hatte eine eigene, kleine Anlage,  Jahren habe ich sogar mein eigenes »Maten und Menschen mit Behinderung die sich überwiegend aus einem Spielzeug(es gilt freie Platzwahl) sind ausschließlich nifest« entworfen, in dem ich erklärte, ich  Trommler-Set zusammensetzte. Und all  würde ein Multi-Instrumentalist werden, der  an folgenden Verkaufsstellen erhältlich: diese ersten musikalischen Erlebnisse, das  nicht weniger als elf verschiedene InstruLebenshilfe Nürnberg e.V. Geschäftsstelle weiß ich heute, hatten starken Einfluss auf  mente beherrschen müsste. Auch wenn das  Fr. Oppel, Fürther Straße 212 meine spätere Entwicklung in Richtung Popnicht so eintraf, wie ich mir das vorstellte,  Telefon: 0911 / 58793-533 Musik, Jazz und meine Zusammenarbeit mit  habe ich gleichwohl eine große Anzahl von  Big Bands.    HypoVereinsbank, Infoschalter: Percussion-Fähigkeiten gelernt.  Lorenzer Platz 21, Tel. 0911 / 2164-1219 Von 1990 bis 1994 studierten Sie Pauke Sulzbacher Str. 46, Tel. 0911 / 586872-18 Sind Ihre Eltern musikalisch begabt? und Schlagzeug an der Royal Scottish Glogauer Str. 40, Tel. 0911 / 98088-52 Mein Vater hat einen hervorragenden


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Ein Prosit auf die Rentenerhöhung 1,67 Prozent sind eigentlich kein Grund zum Anstoßen

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ie Einladung klang ziemlich  bizarr. »Es gibt Rentenerhöhungseintopf«, sagte meine Freundin  Selma am Telefon und wollte sich  nicht genauer äußern. Beim gemeinsamen Mittagessen enthüllte sich dann  das Geheimnis: Es handelte sich um ein Gericht, bestehend aus Tomaten, Auberginen,  Zucchini und Paprika. »Eine Scheibe Bündle  ist auch noch drin«, verriet die Köchin. Es  schmeckte gut – aber warum diese komische  Bezeichnung?  »Ganz einfach«, so Selma. »Ich habe  nachgerechnet. Der Preis für das Gemüse  und das Stückchen Fleisch entspricht exakt  dem Betrag meiner Rentenerhöhung.« –  »Himmel, wo kaufst du denn ein?«, frage  ich erstaunt nach. »Also bei mir im Supermarkt ...«  »Da geh ich nicht hin«, erklärt sie snobistisch. »Ich kaufe auf dem Markt und nehme  nur regionale Produkte. Aber bleib mal beim  Thema. Ich rede gerade von der Rente. 1,67  Prozent mehr – das ist doch ein Witz. Die  Inflationsrate hat das längst schon aufgefressen.« Sie überlegt einen Moment, dann  meint sie spöttisch: »Wahrscheinlich denken  die da oben, dass wir alten Mümmelfritzen  ohnehin nicht mehr so viel brauchen.« Mit dem Begriff »Mümmelfritzen« wirft  sie erbost um sich, seit Oliver Welke in einer  »heute-show« die Alten so titulierte, das  Sektglas mit einem fröhlichen »Prostata«  erhob und sich ungemein witzig über die  deutsche »Gerontokratie« ausließ.  Ich übernehme den rationalen Teil der  Unterhaltung und werfe ein, dass wir die  großen Zusammenhänge sehen müssen:  »Rechne mal nach: 20,5 Millionen Rentner  gibt es in Deutschland. Wenn die alle 1,67  Prozent mehr Rente bekommen – die im  Osten ein bisschen mehr – dann ist das eine  gewaltige Mehrausgabe für den Staatshaushalt.« Ich verdränge den Gedanken an die  Anschaffungskosten für funkelnagelneue  Kampfdrohnen oder Näherliegendes wie  Managergehälter, Banker-Boni, Diätenerhöhung, doppelte Bezüge unseres Wirtschaftsministers und Parteivorsitzenden – die Liste  in meinem Kopf wird immer länger.  Schließlich fällt mir zu allem Überfluss  noch der Ärger über meine Krankenkasse  ein. Kaum steht fest, dass wir glücklichen  deutschen Rentnerinnen und Rentner  wieder mit einer Erhöhung unserer Bezüge rechnen dürfen, fährt meine Kasse ihre  Krallen aus. Vorsorglich zwei Wochen, bevor  es tatsächlich ein paar Euro mehr gibt, liegt

bei den freiwillig Versicherten der neue  Beitragsbescheid im Briefkasten. Vermutlich  so frühzeitig, damit niemand auf dumme  Gedanken kommt und ernsthaft glaubt, das  ganze Mehreinkommen gehöre einzig und  allein ihm.  Irgendwas verpasst »Die machen eben nicht so einen Wind  um deine paar Kröten!«, lästert Selma.  »Wechsle mal die Perspektive. Dann sieht  es so aus, dass wir selber Schuld sind an  unserer Einkommenssituation. Hätten wir  etwas Richtiges gelernt, bräuchten wir jetzt  nicht rumzujammern.« Vierzig Jahre war  sie Angestellte in einer Mittelstandsfirma,  den Sprung in die Führungsebene hat sie  verpasst. Jetzt kramt sie den ausgedruckten  Online-Text einer Zeitung hervor, hinter der  angeblich immer ein kluger Kopf steckt. Es  geht um »die typisch deutsche Doppelmoral  gegenüber Reichen«. »Hier steht es«, sagt sie. »Jeder möchte  reich sein, aber alle missgönnen den Reichen ihr Geld ... Wer als Bürger unzufrieden  mit dem materiellen Zustand seines Lebens  ist, der sollte etwas dagegen tun. Mehr

Einsatz, um rascher befördert zu werden,  eine neue Sprache nach der Arbeit lernen  oder sich anderweitig fortbilden ... Genau  wie die Reichen es getan haben. Denn fast  alle haben für ihr hohes Einkommen hart  gearbeitet. Und selbst die Erben, die das  Unternehmen ihres Vaters lenken, schuften  bis zum Umfallen. Wer im Studium, übertrieben gesagt, lieber bis mittags geschlafen hat, später im Berufsleben um 17 Uhr  nach Hause geht, kann sich logischerweise  nicht all seine Wünsche erfüllen. Außer er  gewinnt im Lotto.« So ist das also. Wir beenden das Thema  mit der Einsicht, dass wir den falschen Beruf gewählt, stets überpünktlich Feierabend  gemacht und zu viel auf der faulen Haut  gelegen haben. Mögen wir also jüngeren  Generationen als warnendes Beispiel dienen  und die Neiddebatte demutsvoll beenden.  Und außerdem: So ein Gemüseeintopf ist  durchaus etwas Gutes und sein Geld wert –  da gibt es gar nichts zu meckern. Brigitte Lemberger Cartoon: Sebastian Haug


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Romantik von der Elbe bis zur Moldau sechs+sechzig-Leserreise führt im Frühling mit dem Schiff von Potsdam bis Prag Foto: spuno – Fotolia.com

die unter Schweizer Flagge fährt. Während  Sie sich gemütlich einleben auf dem komfortablen Flussschiff, erreichen Sie bis zum  anderen Tag das Bundesland Sachsen-Anhalt.  Sie legen in Magdeburg an und erkunden in  einer zweieinhalbstündigen »Romantiktour«  (teils mit dem Bus, teils zu Fuß) die wichtigsten romanischen Sehenswürdigkeiten, wie  den Dom und die St. Sebastianskirche. Blick in Auerbachs Keller

Eines der Hauptwerke des friderizianischen Rokoko: das Potsdamer Stadtschloss. Hier beginnt die Flusskreuzfahrt mit bezaubernder Aussicht…

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Landeshauptstadt wird umflossen von der   Havel, die immer wieder größere und  kleinere Seen bildet. Der idyllische Anblick  war es wohl auch, der Kurfürst Friedrich  Wilhelm dazu verleitete, den Ort neben Berlin zu seiner zweiten Residenz zu wählen.  Er ließ 1688 in Potsdam das Stadtschloss  erbauen und legte damit die Grundlagen  für die Entwicklung und spätere Blüte der  im Dreißigjährigen Krieg schwer geprüften  Stadt. 200 Jahre dauerte es, bis das barocke  Zentrum seinen vollen Glanz entfalten  konnte. Doch zuerst einmal beziehen Sie nach  der Anreise mit dem Bus am Tag eins Ihre  Kabinen auf der 82 Meter langen »Saxonia«,

Foto: Gillitzer

enießen Sie schon jetzt das kommende Frühjahr: Das Magazin  sechs+sechzig entführt Sie zur  schönsten Jahreszeit, wenn die  Natur wieder erwacht und die  Temperaturen angenehmes Reisen ermöglichen, auf eine der romantischsten Flussrouten Deutschlands und Tschechiens bis nach  Prag. Erleben Sie auf dem Vier-Sterne-Schiff  »Saxonia« die Schönheiten entlang der Elbe  und der Moldau, lassen Sie sich verwöhnen und entdecken Sie Städte, die ihr  Aschenputtel-Dasein längst abgelegt haben  und prächtig renovierte Bauwerke präsentieren. sechs+sechzig bleibt auch diesmal  seinem Markenzeichen treu und schickt auf  der Flusskreuzfahrt von Potsdam bis in die  tschechische Metropole eine Reisebetreuung  mit an Bord, die Ihnen – zusätzlich zu den  jeweiligen Reiseleitern vor Ort – durchgängig zur Verfügung steht. Ein erster Höhepunkt ist das sanfte  Dahingleiten auf dem Wasserweg durch  das Elbsandsteingebirge. Aufregend wird  es dann in der Goldenen Stadt Prag auf  tschechischer Seite, wo Sie vom Hradschin  aus, dem Sitz von Kaisern und Königen, das  Zentrum erkunden. Außerdem lernen Sie  Leipzig, Meißen und Dresden mit seinen  historischen Bauwerken wie Semperoper  und Zwinger kennen. Die Neun-Tages-Fahrt im April 2015  beinhaltet auch eine ausführliche Visite  von Potsdam samt Außenbesichtigung von  Schloss Sanssouci. Die brandenburgische

Am dritten Tag erreichen Sie auf dem  Wasserweg Dessau und fahren mit dem Bus  nach Leipzig, das nicht nur seinen legendären Ruf in der klassischen Literatur mit  dem Treiben in Auerbachs Keller begründet  hat, sondern in der jüngsten Zeit auch als  ein wichtiger Messestandort in Europa gilt.  Die Leipziger Nikolaikirche war Ende der  1980er Jahre Ausgangspunkt für die Montagsdemonstrationen, die ein Wegbereiter  für den Fall der Mauer waren. Weiter gleiten Sie danach auf der Elbe  dahin und lassen sich von der einzigartigen  Weinlandschaft ringsum bezaubern. Wer  möchte, nimmt in Meißen an einer Weinprobe teil. Werfen Sie darüber hinaus einen  Blick in die wohl bedeutendste Porzellanmanufaktur der Welt: Meißner Porzellan, erkennbar an den zwei gekreuzten Schwertern  als Symbol, zeichnet sich durch einzigartige  Handwerkskunst aus. Doch sehenswert sind  auch die mittelalterlichen Plätze und der  Dom, die der Stadt ihren unverwechselbaren Charakter geben. Am fünften Tag ist die Besichtigung der  Festung Königstein eingeplant. Sie liegt 361  Meter über dem Meeresspiegel und bietet  einen malerischen Ausblick auf das Elbsand-

Der Bus bringt Sie hoch hinauf ins Elbsandsteingebirge, von dort gibt es den aufregenden Blick hinunter zum Fluss.


Impressum sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

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sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 15 / September 2014 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70. Foto: Nossek-Bock

Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Rainer Büschel, Elke Graßer-Reitzner, Georg Klietz Autoren: Alexandra Buba, Sharon Chaffin, Günter Dehn, Herbert Fuehr, Ute Fürböter, Ilona Hörath, Karin Jungkunz, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, Illustration: Sebastian Haug Titel: Michael Matejka Gestaltung: www.gillitzer.net Koordination: Georg Hopfengärtner Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Erlanger Seiten: Fachliche Beratung: Seniorenamt Erlangen

… und führt ins malerische Prag. Gelegenheit zu einer Stadtbesichtigung. steingebirge, das Sie mit dem Bus näher  erkunden werden.  Der nächste Hafen liegt bereits auf tschechischer Seite: Tetschen. Von hier bringt Sie  der Bus zu einem Ganztagesausflug nach  Prag. Spazieren Sie über die autofreie Karlsbrücke oder streifen Sie durch die verwinkelten Gassen der Altstadt, schauen Sie vom  Moldau-Ufer aus auf das Metronom oder erkunden Sie den Burgberg: In der Goldenen  Stadt wird es nie langweilig. Im neunstündigen Aufenthalt ist ein Mittagessen in einem  typischen Prager Lokal enthalten. Am Tag sieben geht es mit dem Flusskreuzfahrtschiff wieder zurück nach Deutschland. In Dresden steht eine mehrstündige  Stadtbesichtigung auf dem Programm, und  Sie können beim Blick in den Zwinger, ins  Schloss, auf die Brühl’sche Terrasse oder aufs  »Blaue Wunder« nachvollziehen, warum man  hier von »Elbflorenz« spricht. Wittenberg ist das nächste Ziel am  Tag acht. Die Stadt, in der Martin Luther  seine 95 Thesen anschlug, weist heute  gleich vier Unesco-Welterbestätten auf. Die  Lucas Cranach Höfe und das RenaissanceRathaus, Melanchtonhaus und Lutherhaus  gehören mit ins Besichtigungsprogramm.  Anschließend fahren Sie zum Wörlitzer  Park. Genthin ist die letzte Anlaufstelle, ehe  Sie am vorletzten Tag Potsdam erleben und  schließlich Abschied von einer interessanten  Reise nehmen müssen. Elke Graßer-Reitzner

I N F O R M AT I O N Die neuntägige Flusskreuzfahrt findet vom 12. bis 21. April 2015 statt. Im Gesamtreisepreis ab 1514.- Euro sind der Bustransfer aus dem Raum Nürnberg/Fürth/ Erlangen nach Potsdam und zurück enthalten sowie ein Paket mit sieben Ausflügen. Im Preis inkludiert sind ebenso: – Schiffsreise in der gewählten Kabinen-Kategorie – Ein- und Ausschiffungsgebühren, Hafentaxen und Schleusengebühren – Vollpension an Bord, beginnend mit dem Abendessen des ersten Tages und endend mit dem Frühstück am letzten Tag. – Reichhaltiges Frühstücksbuffet, mehrgängige Mittag- und Abendessen (gute internationale Küche und vegetarisches Essen) – Nachmittagstee/-kaffee und Kuchen, Mitternachtssnack – Kapitänsabend – Bordveranstaltungen – Benutzung der Bordeinrichtungen – SAT-TV in jeder Kabine (Empfang abhängig vom Fahrgebiet) – Reiseleitung vor Ort – Betreuung durch sechs+sechzig-Begleitperson – Kleine Überraschung – Reiseführer bzw. Länderinformationen – Ausflüge nach Potsdam inklusive Außenbesichtigung Schloss Sanssouci, Romantik-Tour in Magdeburg, nach Leipzig, zur Festung Königstein und ins Elbsandsteingebirge, nach Dresden und Wittenberg und nach Prag Weitere Ausflüge sind fakultativ und vor Reisebeginn buchbar. Weitere Informationen und Buchung bei: Firma Reise Glück Waltraud Benaburger Tilsiter Straße 6c, 90453 Nürnberg Telefon (0911) 63 92 28 Fax: (0911) 63 92 24 E-Mail: reiseglueck@gmx.de

Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 ullmann@intergenerationes.de • Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 limpert@intergenerationes.de • Carmen Porzelt Tel. 0911 / 50 07 18, Fax 0911 / 500 96 42 mail@porzelt.org Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 05.12.2014, Anzeigenschluss 07.11.2014. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Kunst aus Müll Die Kunstvilla im KunstKulturQuartier ist  das jüngste städtische Museum in Nürnberg.  Im Mai dieses Jahres öffnete sie in der Blumenstraße ihre Pforten. Hinter der klassizistischen Sandsteinfassade aus dem Jahr  1894 befindet sich ein helles und modernes  Kleinod. Die Kunstvilla widmet sich der  Präsentation, Vermittlung und Erforschung  der regionalen Kunstgeschichte. Auf rund  600 Quadratmetern Fläche sind Ausstellungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts  aus den städtischen Beständen sowie von  öffentlichen und privaten Leihgebern zu  besichtigen. Am 23. Oktober 2014 beginnt  eine Sonderausstellung: Sie befasst sich mit  zwei künstlerischen Positionen, bei denen  das Arbeiten mit gefundenem Material und  Gegenständen eine wesentliche Rolle spielt.  Die Arbeitsweise von Reiner Bergmann  (geb. 1950 in Nürnberg) und Reiner Zitta  (geb. 1944 in Buchelsdorf/Sudetenland)  berührt dabei immer wieder das Thema der  Zweit- und Drittverwertung von Dingen, die  auf dem Müll gelandet wären. Die beiden  Künstler stellen sie in neue Zusammenhän-

Stiftertag in Nürnberg

Reiner Bergmann (links) und Reiner Zitta geben alten Dingen neuen Sinn. ge, so dass der ursprüngliche Gebrauch fast  nicht mehr zu erahnen ist – zu Gunsten neuer, anderer Sinn-Ebenen.  23.10.2014 bis 8.03.2015, Di-So, 10-18 Uhr, Reiner Bergmann / Reiner Zitta – Utensilien aus unserer Privatsphäre, Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstraße 17, Nürnberg, 0911 / 231-14015

Am Freitag, 19. September 2014, findet  im Nürnberger Rathaus der 4. Nürnberger Stiftertag statt. Das Leitmotiv lautet  – ganz modern geschrieben – »Glück.Stiften«. Der Titel soll auf die Beidseitigkeit  des Stiftens hinweisen: So greifen Stifter  vielen Sportvereinen, Initiativen und  Einzelpersonen unter die Arme, erfahren  aber gleichzeitig auch ein Stück vom  Glück durch Anerkennung und Zufriedenheit. Ab 12 Uhr wird unter anderem  der ehemalige evangelische Landesbischof in Bayern, Johannes Friedrich,  zum Thema »Stiftengehen bringt Glück!«  reden. In drei Foren wird über Ergebnisse  der Glücksforschung, über Stiftungsmanagement und den Zusammenhang von  Glück und Psyche gesprochen – unter  anderen mit Günter Niklewski, Chefarzt  der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg. 19.9.2014, 12-19 Uhr, Rathaus Nürnberg, Rathausplatz 2 (Rathaussaal), 4. Nürnberger Stiftertag, Anmeldung bis 12.9.2014, Tel. 0911 / 231 52 02


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Diakonie geht neue Wege

Vom Umgang mit der Zeit

Programm für Senioren

Begegnungsräume schaffen für Menschen  im Alter und deren Angehörigen – das will  die Angehörigen-Akademie der Diakonie  Neuendettelsau mit dem neuen Programm.  Rund 30 Veranstaltungen, darunter Kultur,  Vorträge, Seminare, richten sich an pflegende Angehörige und an alte Menschen. Die  Angehörigen-Akademie startet im Oktober  an verschiedenen Orten in der gesamten  Metropolregion Nürnberg.  »Insbesondere bei der Gestaltung des Zusammenlebens mit Demenzkranken will die  Diakonie Neuendettelsau neue Wege gehen  und Zeichen setzen«, sagte Rektor Prof.   Dr. h.c. Hermann Schoenauer. Einige Veranstaltungen finden außerhalb der Einrichtungen statt, um den Besuchern die Teilhabe  am kulturellen Leben zu ermöglichen.  Das Programm gibt es kostenlos: Diakonie Neuendettelsau, Dienste für Menschen im Alter, Direktionsreferentin Petra Bayer, Wilhelm-Löhe-Straße 23, 91564 Neuendettelsau, Tel. 09874 / 8-4212, Mail: petra.bayer@diakonieneuendettelsau. Das Programm als Download ab 15. Sep. unter www.diakonieneuendettelsau.de

Sie fehlt in vielen Geschichtsbüchern: Die  »Revolution der Zeit(rechnung)« erfasste seit  der industriellen Revolution ab Mitte des 18.  Jahrhunderts fast alle Bereiche der Gesellschaft. Von diesen Umwälzungen handelt die  Ausstellung »Wer hat an der Uhr gedreht. Über  die Wahrnehmung und den Umgang mit der  Zeit«. Die Auswirkungen dieser Veränderungen  erleben wir buchstäblich am eigenen Leib:  Höchstgeschwindigkeit auf allen Lebensgebieten; es kann gar nicht schnell und effizient  genug gehen. Der Bildungsbereich des Nürnberger KOMM beschäftigt sich in einer Schau  mit diesen und vielen anderen Fragen zur  Zeit über die Jahrhunderte hinweg. Die Ideen  von Aristoteles kommen darin genauso vor  wie die Frage nach der Dominanz christlicher  Zeitrechnung. Im Begleitprogramm wird der  Erlanger Gerontologe Frieder Lang zum Thema  Alter und Zeit sprechen (29.10.2014, 19.30  Uhr, der Eintritt ist frei). Zur Eröffnung hält  der Münchner Soziologe Heiner Keupp einen  Einführungsvortrag über den Zeitnotstand. 2. Oktober bis 7. Dezember 2014, Kunsthaus im KunstKulturQuartier; Königstr. 93, Nürnberg, Tel. 0911 / 231 85 89

Das Nürnberger Seniorenamt hat sein  neues Programm vorgestellt. Im Heft für  September 2014 bis Februar 2015 sind  Kontaktadressen für Angebote im Wohnviertel, Beratungen zu Pflege und Wohnen  sowie Tipps und Tätigkeitsbereiche für  ehrenamtliches Engagement verzeichnet.  Darüber hinaus findet man Informationen über Aktionen und Kurse, die Freude  machen, Körper und Geist gut tun und  inspirieren sollen. Außerdem ist das gesamte Veranstaltungs- und Kursprogramm  der städtischen Seniorentreffs Bleiweiß  und Heilig-Geist enthalten. Auch sie bieten  ein umfangreiches Spektrum an Unterhaltungs-, Kultur- und Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, Wanderungen  und Besichtigungen. Den orangefarbenen  Prospekt erhält man an folgenden Auslagestellen: - Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig-Geist - Infothek des Seniorenamts, Hans-Sachs-Platz 2 - BürgerInformationsZentrum im Rathaus, Hauptmarkt 18 - NürnbergInfo, Königstraße 93

Ein Tag, der bleibt. Chefarzt Dr. med. A. Mauerer

Oberarzt Dr. med. G. Groß

Oberarzt Dr. med. A. Kriebel

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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Brauchen Schwule eigene Altenheime? Debatte über ältere Homosexuelle ist in der Region noch nicht angekommen

Kaum familiäre Bindungen »Am Rand stehen«, das erleben viele  (ältere) Schwule und Lesben so. Denn das  Verstecken der homosexuellen Lebensform  ist vielen zur zweiten Haut geworden.  Innerhalb der Szene kommen viele damit  klar, doch im Alter, wenn sie nicht mehr so  mobil sind, kommt die Einsamkeit. Familiäre  Bindungen gibt es naturgemäß kaum oder  gar nicht. Michael Glas, Geschäftsführer  des Nürnberger Lesben- und Schwulenver-

Foto: EJ White – Fotolia.com

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or 20 Jahren wurde der §175  aus dem deutschen Strafrecht  gestrichen. Bis dahin standen  homosexuelle Handlungen  zwischen Männern unter Strafe.  Der Paragraph hat geprägt – die Schwulen,  die aus Angst vor Kriminalisierung ihre  sexuelle Orientierung verbargen, und die  Gesellschaft, die Homosexualität für abartig  hielt. Jetzt kommt die erste Generation von  bekennenden Schwulen und Lesben in ein  Alter, in dem manche von ihnen nicht mehr  selbstbestimmt leben können, sondern auf  Pflege angewiesen sind. Doch sind Heime  und Senioreneinrichtungen auf sie auch  vorbereitet? Heinrich G. (Name geändert) lebt seit  etwas über einem Jahr in einem städtischen  Altersheim in Nürnberg. Der 77-Jährige war  lange verheiratet und hat einen Sohn, doch  nach dem Tod seiner Frau vor 17 Jahren hat  er »keinen Zugang mehr zu Frauen gefunden«. Durch homosexuelle Arbeitskollegen  kam er mit der schwulen Szene in Berührung, knüpfte in der Sauna und in Kneipen  erste flüchtige Kontakte. Seit über zehn  Jahren hat er eine feste Beziehung zu einem  Mann. Im Altenheim weiß niemand von seiner  Homosexualität. »Ich gehe damit nicht  hausieren«, sagt Heinrich. Wenn er direkt  darauf angesprochen werde, dann mache  er kein Hehl aus seiner Orientierung. Auch  sein Sohn wisse Bescheid. Aber von sich aus  macht er seine Homosexualität nicht zum  Thema. Im Heim fühlt er sich als Außenseiter. »Ich stehe am Rand«, sagt er. Aber er  fühlt sich dadurch nicht belastet, schließlich ist er noch vergleichsweise rüstig. Er  kann abends noch in die Kneipe gehen und  besucht ab und zu seinen Schwulen-Stammtisch. Außerdem trifft er sich regelmäßig  mit seinem Partner. Er weiß, dass sich diese  gute Situation schlagartig ändern kann,  wenn er gebrechlicher wird und das Heim  nicht mehr verlassen kann.

Gemeinsam alt werden – das wollen auch schwule Paare. Doch manchmal führt kein Weg am Heim vorbei. sern eine offene Atmosphäre für Schwule  eins Fliederlich, beschreibt eine typische  und Lesben schafft. Situation, wie sie in einem Altenheim oft  In Nürnberg ist das Thema noch nicht  vorkommt: Da wird unter den Bewohnern  angekommen. »Wir haben keine bestimmte  von den Kindern und Enkeln erzählt – und  Konzeption. Wir gehen mit jedem Mendie schwule oder die lesbische Person kann  schen normal um«, sagt eine Beschäftigte in  dazu nichts beitragen. »Die Leute verstumeinem Nürnberger Heim. Für Michael Glas  men«, sagt Glas. Sie outen sich nicht aus  von Fliederlich ist das zu wenig. Vor rund  Sorge vor der Reaktion der Anderen. Die  einem Jahr hat der Verein deshalb einen  Erinnerung an Zeiten, in denen es Razzien  Arbeitskreis »Pflege und Vielfalt« gegründet,  in Schwulentreffs gegeben hat, ist bei vielen  der das Thema in die Einrichtungen tragen  Älteren noch sehr lebendig. Manche sind  und das Personal beraten will.  davon traumatisiert; jetzt, im  In Zukunft werden Denn seiner Erfahrung nach  Alter, droht eine Re-Traumawerde da von Seiten der Heitisierung aus der erneuten  immer weniger me oft abgewiegelt: Solange  Angst vor Entdeckung und  Homosexuelle sich niemand outet, gehe man  Gewalt.  das Versteckspiel davon aus, dass es auch keine  Erschwerend kommt die  Schwulen und Lesben gebe.  Ausweglosigkeit für die Heim- mitmachen. Bei schätzungsweise fünf bis  bewohner hinzu. Wer sich  acht Prozent Homosexuellen in der Bevölnicht akzeptiert und respektiert fühlt, kann  ja nicht einfach wieder ausziehen. Das macht  kerung ist dies freilich unrealistisch. Und in  Zukunft wird es immer mehr Schwule und  vorsichtig. »Im Heim verrate ich das nicht«,  Lesben geben, die das Versteckspiel nicht  sagt Glas – dies sei bei älteren Schwulen und  länger mitmachen wollen, die sich offen  Lesben eine häufige Einstellung.  zu ihrer (sexuellen) Identität bekennen.  In der Altenpflege wird die Situation  Laut Statistik wird es bis zum Jahr 2050 in  von Homosexuellen zunehmend als Thema  Deutschland schätzungsweise 2,2 Millioerkannt. In Berlin gibt es schon seit eininen homosexuelle Menschen über 65 Jahre  gen Jahren eigene Pflegeeinrichtungen für  geben. »Ich wünsche mir, dass diese Gruppe  Schwule und Lesben. In Frankfurt wurde  integrierbar ist«, sagt Uta Seifert, die bei  gerade ein Haus für seinen vorbildlichen  Fliederlich ebenfalls im Arbeitskreis Pflege  Umgang mit Homosexuellen ausgezeichnet,  mitarbeitet. Homosexuelle sollen ihrer Meiund das Münchenstift wirbt neuerdings  nung nach nicht in speziell für sie geschafganz offensiv damit, dass es in seinen Häu-


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Augustinum – die Seniorenresidenz Am Stadtpark 1 in Roth www.augustinum.de fene Einrichtungen gedrängt werden, sondern  die Möglichkeit haben, ganz normal zwischen  Heterosexuellen zu leben. Das hessische Familienministerium hat  bereits im Jahr 2009 eine Broschüre »Homosexualität und Alter« aufgelegt, mit der es die  Beschäftigten in der Altenpflege für das Thema  sensibilisieren möchte. Darin werden praktische Hinweise gegeben, wie das Pflegepersonal mit homosexuellen Heimbewohnern und  Patienten umgehen sollte: Die Beschäftigten  sollten im Umgang mit alten Menschen eine  gleichgeschlechtliche Lebensform grundsätzlich  als Möglichkeit einbeziehen und Signale und  Bedürfnisse älterer Schwuler und Lesben wahrnehmen und verstehen. Sie sollen begreifen  und nachvollziehen können, was es bedeutet,  über einen großen Teil des Lebens nicht offen  reden zu können. Und sie sollen ihre eigenen  Ängste und Unsicherheiten erkennen.  »Man muss es anschieben« »Ich sehe einen Schulungsbedarf in den Heimen«, sagt Walburga Dietl, Leiterin des von der  Stadt Nürnberg und den Kassen gemeinsam  getragenen Pflegestützpunkts. Von selbst werde  da nichts geschehen. »Man muss es fast schon  von oben anschieben«, glaubt sie – und »man  muss konstant dranbleiben«. Vielleicht sei es  möglich, für den Anfang einzelne Heime zu  gewinnen, die sich des Themas annehmen.  Die Nürnberger Seniorenamtsleiterin Sabrina  Dellith gibt zu, dass die Behörde die Situation  von Homosexuellen in Heimen bis dato noch  nicht zum Thema gemacht hat. Sie fragt sich  aber auch, ob es für die Pflege überhaupt einen  Unterschied macht, ob es sich um eine homo-  oder heterosexuelle Person handelt. Um das herauszufinden, strebt sie einen Dialog an. »Eine  Rückmeldung wäre sehr gut, um zu sehen, ob  es Handlungsbedarf gibt.« Sie dämpft aber auch  allzu große Erwartungen. Die Heime seien mit  der Umsetzung neuer Gesetze oder Pflegestandards oft schon bis an die Grenze belastet.  Gleichwohl möchte sie in der nächsten Pflegekonferenz die Situation von älteren Schwulen  und Lesben auf die Tagesordnung nehmen. Wie wichtig Fingerspitzengefühl und mehr  Informationen über die Situation älterer Homosexueller sind, beschreibt eine ältere Lesbe in der  Broschüre des hessischen Familienministeriums:  »Ich sehne mich nach einem Gespräch mit einer,  der ich nichts erklären muss. Die interessiert ist,  wenn ich von meinen damaligen Freundinnen  erzähle, und die mich nicht dauernd nach meinem verstorbenen Ehemann fragt.«

Experten am Pult im Augustinum Roth Dienstag, 21. Oktober, 19:30 Uhr Hoffnung für die Ökumene!? Ehem. Landesbischof Dr. Johannes Friedrich im Gespräch mit Dr. Christian Löhr – Moderation Pfarrer Joachim Klenk Mittwoch, 22. Oktober, 18:30 Uhr Pflege – mehr als nur Kosten und Skandale Vortrag von Anne Kremer-Hartmann, Geschäftsführerin der Augustinum Pflegegesellschaft Donnerstag, 23. Oktober, 18:30 Uhr Vererben und Verschenken Vortrag von Ralf Peschmann, Rechtsanwalt und Justitiar der Augustinum Gruppe Jeden Mittwoch und jeden 1. Samstag im Monat kostenloser Taxitransfer von Nürnberg zur Hausführung im Augustinum Roth. Anmeldung unter Tel. 091 71 / 805 - 1810.

Georg Klietz

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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Blättern Sie sich durch den Herbst Buchempfehlungen für gemütliche Abende auf dem Sofa Max Frisch: »Aus dem Berliner Journal« Suhrkamp Verlag Berlin, 2014, Geb. Ausgabe: € 20,00

Noch einmal Max Frisch Zwanzig Jahre nach dem Tod von Max Frisch  (1911-1991) durfte die Sperrfrist für das letzte  seiner Tagebücher aufgehoben werden. Die  Texte »Aus dem Berliner Journal« schrieb der  Schweizer Autor in den Jahren 1973/74, als er  mit seiner damaligen Ehefrau Marianne in der  geteilten Stadt lebte. Die Auswahl des vorliegenden Buches konzentriert sich auf Auszüge  aus den Heften eins und zwei, mit dem vorwiegend literarischen Teil der Aufzeichnungen, die  Teile drei bis fünf des Journals behandeln fast  ausschließlich Privates und wurden bewusst  ausgespart. Die Begegnungen Frischs, der unter  anderem einen engen nachbarschaftlichen Ver-

Joanna trollope: »Wenn du wieder da bist« Berlin Verlag, Berlin 2014 Taschenbuch € 9,99

Familienleben mit Hindernissen Unkompliziert und unterhaltsam packt die  englische Erfolgsautorin Joanna Trollope ein  Thema auf, über das sich nur ein kleiner Teil  unserer Zeitgenossen Gedanken macht: Wie  geht es eigentlich den Ehefrauen, Partnerinnen und Kindern von Berufssoldaten? Während ihre Männer und Väter irgendwo auf der  Welt im Einsatz sind, verbringen sie ihr Leben  zusammen mit anderen Soldatenfrauen an einem Garnisonsstandort, immer gewärtig, dass  die nächste Versetzung nicht lange auf sich  warten lässt, Umzug der Familie inklusive. Das  heißt: kaum Zeit, irgendwo Wurzeln zu schla-

kehr mit Autoren wie Günter Grass oder Uwe  Johnson pflegte, erweitern sich durch häufige  Besuche in Ost-Berlin, wo er mit der dortigen  Literaturszene in Kontakt kommt.  Genau beobachtend, aufmerksam zuhörend  registriert der Schweizer mit respektvoller  Distanz die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im  anderen Teil Deutschlands und das Arrangement seiner Schriftstellerkollegen mit der  real-sozialistischen Wirklichkeit. »Der Verschleiß von natürlichem Charakter, wenn das  taktische Verhalten im täglichen Umgang zur  zweiten Natur wird, mindestens im Umgang  mit den Privilegierten«, notiert er einmal. Aber auch alltägliche Ereignisse und Überlegungen finden Eingang in das Tagebuch,  scharfsinnige Beobachtungen, wie man sie bei  ihm kennt, daneben sein Kampf gegen den Alkohol, seine resignierten Gedanken zum Altern  und seinen Verlusten. »Aus dem Berliner Journal« ist eine unverzichtbare Ergänzung zu den längst veröffentlichten Tagebüchern von Max Frisch, der seine  Lesergemeinde auch noch zwei Jahrzehnte  nach seinem Tod in seinen Bann zieht. Brigitte Lemberger

gen, dauernder Schulwechsel für die Kinder  und kein Gedanke daran, dass die Ehefrauen  eigene Berufspläne verfolgen können.  In ihrem Buch mit dem ziemlich kitschigen  deutschen Titel »Wenn du wieder da bist«  versucht Alexa Riley, sich mit dieser Situation  zu arrangieren. Ihr Mann Dan, mit seinem  Bataillon zurück aus Afghanistan, liebt seine  Familie, aber ebenso seinen Job. Es geht ihm  wie vielen seiner Kameraden: Über seine  Erlebnisse während des Einsatzes mag er mit  seiner Frau nicht reden, vielleicht um sie zu  schonen, für ihre Probleme hat er kein Ohr.  Alexa kämpft ihren persönlichen Kampf um  ein eigenes Leben mit Zurückhaltung, aber das  Schweigen auf beiden Seiten droht die Ehe  zu zerstören. Tochter Isabel, auf ein Internat  gegeben, rebelliert auf ihre Art. Die Probleme,  die Alexa mit den meisten Soldaten-Partnerinnen – sicher nicht nur in England – teilt, beschreibt die Autorin überzeugend und macht  aus ihrem »Familienroman« ein glaubwürdiges  Plädoyer für die Notwendigkeit von Veränderungen in diesem Teil unserer Gesellschaft.  Brigitte Lemberger

Nina Russo Karcher: »Die uhr hat die Zeit vergessen« Gedichte deutsch/italienisch Verlag Steinmeier, Nördlingen, 2014, € 12,80 »Nur die Schuhe warten noch« Es sind Gedichte, die unter die  Haut gehen. Lyrik, die, sozusagen  mit weit geöffneten Augen, den  Prozess des Altwerdens und Resignierens aufgreift, den trostlosen  Alltag im Altersheim beschreibt.  Es geht um das schmale Bändchen  von Nina Russo Karcher, »Die  Uhr hat die Zeit vergessen« (»L`  orologio dimentico del tempo«).  Die Verse der 1970 in Agrigent  geborenen Autorin, die heute  mit ihrer Familie in Deutschland  lebt, greifen ein Thema auf, das  wir eigentlich lieber umgehen.  Zweisprachig, auf Deutsch und  Italienisch, durchaus poetisch  trotz des erbarmungslosen Inhalts,  beschreiben die Gedichte das  Elend des menschlichen Lebens  am Ende des Weges. Eindringlicher als jede Dokumentation eröffnen sie den Blick auf eine Wirklichkeit, die unmittelbar neben  der unbeschwerteren, jüngeren  Daseinsform existiert. Lesenswert  für jedes Alter! Brigitte Lemberger


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»Langlebigkeit ist eine Erfolgsgeschichte« Der neue Chef der Geriatrischen Klinik in Nürnberg vertritt ein positives Altenbild »75 Prozent der Menschen brauchen  keine Ängste vor dem Alter zu haben«, ist  Gosch überzeugt, sie hätten gute Chancen,  fit und selbstständig bis ins hohe Alter zu  leben. Das Durchschnittsalter der Patienten  in der Nürnberger Geriatrischen Klinik liege  bei 80 bis 85 Jahren. Gosch verwahrt sich  dagegen, dass angesichts des demografischen Wandels »eine ganze Generation zum  Problemfall erklärt wird«. Die Langlebigkeit  sei »eine Erfolgsgeschichte der nationalen  Gesundheitspolitik«, tritt der Experte für ein  positives Altenbild ein. Kontakte nach Salzburg

In der ersten Liga angekommen: Markus Gosch ist jetzt Leiter der Geriatrischen Klinik am Nürnberger Nordklinikum.

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eubeginn im Theo-Schöllersagt Gosch. Damit würden die allgemein  Haus: Der Tiroler Markus Gosch  gültigen Leitlinien zur Behandlung von  ist seit Anfang Juli Chefarzt der  Patienten im Klinikum teilweise außer  Geriatrischen Klinik am Klinikum  Kraft gesetzt. »Weil sie hier nicht passen«,  Nürnberg. Damit ist die wichtige  begündet Gosch: Die individuellen BedürfSchnittstelle zwischen den verschiedenen  nisse des hochbetagten, oft an mehreren  Fachkliniken mit einem ExperLeiden erkrankten Menschen,  »75 Prozent der ten besetzt, der sein Tätigseien eben andere. Im Team  keitsfeld als »sehr spannende  Menschen brauchen werde dann besprochen, wie  Medizin« bezeichnet.  keine Angst vor dem die optimale Versorgung des  Der 48-jährige Geriater  einzelnen Patienten aussehen  empfindet Nürnberg als »den  Alter zu haben.« könnte. In einem geriatrischen  Nabel der Welt«, wenn es um  Untersuchungsumfeld werden  sein Fachgebiet geht. Das Klinikum verfüge  die Rahmenbedingungen für eine wirksame  nicht nur über sehr lange Erfahrung bei  Behandlung abgesteckt. Schließlich veränder Versorgung von betagten Patienten, die  dere sich die Wahrnehmung eines Menhäufig ein Bündel von gesundheitlichen Proschen mit dem Alter, erläutert Gosch: »Viele  blemen haben. Sondern in der Altersmediältere Menschen fühlen sich nicht krank,  zin werde an der Prof.-Ernst-Nathan-Straße  auch wenn sie gewisse gesundheitliche  schon seit langem Pionierarbeit geleistet.  Einschränkungen haben.« Da die BedürfnisDarauf möchte Gosch aufbauen. se im Alter im Vergleich zu einem jungen  Vor jedem operativen Eingriff müsse die  Menschen meistens geringer sind, steigt die  Frage gestellt werden, welche Belastungen  Akzeptanz von körperlichen Beschwerden  für den älteren Patienten damit einhergewie beispielsweise einer geringeren Beweghen und wie er von dem Eingriff profitiert,  lichkeit.

Künftig wird der neue Chefarzt zwei große  Aufgaben haben: Zum einen die vorbeugende Behandlung von Patienten mit Altersbeschwerden und akuten Krankheiten. Zum  anderen ist er als Chefarzt stark in die wissenschaftliche Debatte über die Auswirkungen einer alternden Bevölkerung eingebunden. Der Österreicher Gosch will deswegen  die Kontakte zur Universität Salzburg  stärken und geht bewusst einen anderen  Weg als sein Vorgänger Cornel Sieber. Mit der Berufung von Markus Gosch setzt  das Nürnberger Klinikum einen neuen Akzent in der Altersmedizin. Unter seiner Ägide soll sich der Schwerpunkt Geriatrie noch  stärker daran orientieren, alten Menschen  möglichst lange ein eigenständiges Leben  zu ermöglichen. Dazu trägt der Präventivbereich mit Sturzprophylaxe und Kontrolle von  Multimedikamentation ebenso bei wie das  Zusammenwirken der einzelnen Abteilungen unter dem großen Dach des Klinikums.  Die beiden Stationen für akute Notfälle an  den Standorten Nord und Süd ergänzen die  Arbeit der Geriatrie. Obwohl erst wenige Wochen in Nürnberg, fühlt sich der gebürtige Tiroler Gosch  schon sehr wohl hier. Nicht nur die Mentalität der beiden Regionen ähnele sich, so  Gosch, auch gebe es etliche Anknüpfungspunkte zwischen seiner Heimat und Franken. So fiebert der Fußballfan derzeit noch  mit seinem Lieblingsclub aus Studienzeiten  mit, dem FC Innsbruck. Dieser kämpft ebenso wie der 1. FC Nürnberg um den Wiederaufstieg in die erste Liga. Dort, wo sich die  Nürnberger Geriatrische Klinik nach Goschs  Einschätzung schon längst befindet.  Petra Nossek-Bock Foto: Michael Matejka


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Ausgewählte Veranstaltungen September bis Dezember 2014 ausstellungen »Neun Zentimeter Nürnberg« ab 24.09.2014, Di–Fr, 10–17 Uhr,   Sa, So, 10–18 Uhr Stadtmuseum Fembohaus,   Burgstr. 15, Nürnberg  Eine Kulturgeschichte der   Nürnberger Bratwurst Info: 0911 / 231 25 95 Langwasser im Wandel – Finissage für Seniorinnen und Senioren 29.09.2014, 14–17 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser,  Foyer, Glogauer Str. 50, Nürnberg Führung mit anschließender   Gesprächsmöglichkeit mit dem   Geschichtsarchiv Langwasser bei   Kaffee und Kuchen. VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 23 95 68 45 Ein Gramm Licht. Alte Verfahren in jungen fotografischen Bildern 01.10. bis 30.11.2014,   Di–Fr, 9–17 Uhr,   Sa, So, und Feiertage 10–18 Uhr Museum Industriekultur, Äußere  Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Info: 0911 / 231 38 75 »Wer hat an der Uhr gedreht« 2.10. bis 7.12.2014,   Vernissage am 1.10. 2014, 20 Uhr Kunsthaus im KunstKulturQuartier,  Königstr. 93, Nürnberg Über die Wahrnehmung und den  Umgang mit der Zeit Info: 0911 / 231 85 89

Beratung & Vorträge Nizza 16.09.2014, 17 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3,  Nürnberg Vortrag zum 60. Geburtstag der  Städtepartnerschaft zwischen Nizza  und Nürnberg Info: 0911 / 2721430

Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung 17.09.2014, 14–15:30 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser,  Raum 1, Glogauer Str. 50, Nürnberg Referent: Dr. Pierre Kago, Rechtsanwalt VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info: 0911 / 23 95 68 45 Themenführung in der Kunstvilla 17.09., 8.10., 22.10.2014,   18:30 Uhr,  Frauenbildnisse in der Kunstvilla Kunstvilla im KunstKulturQuartier,  Blumenstraße 17, Nürnberg  Info: 0911 / 231 14 015  Demografieforum: Das Gesicht der Stadt im Demografischen Wandel 23.09.2014, 10:30–16 Uhr Saal im Heilig-Geist-Haus,   Hans-Sachs-Platz 2, Nürnberg VA: Seniorenamt  Info: 0911 / 231 67 01 Adolf Gerteis – eine deutsche Eisenbahner-Karriere 24.09.2014, 19 Uhr DB-Museum, Lessingstr. 6,   Nürnberg Referent: Dr. Alfred Gottwald Info: 0911 / 219 59 75 Wenn die Eltern demenzkrank werden Seminar vom 1.10. bis 26.11.2014,  immer mittwochs, 18–20 Uhr Seminarraum des Seniorennetzwerks Südstadt Ost,   Heideloffplatz 5, Nürnberg Seminargruppe für die Kindergeneration VA: Angehörigenberatung e. V. Info/Anmeldung: 0911 / 26 61 26 Abschied von Windows XP? 01.10.2014, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22,  Nürnberg VA: Computer Club Nürnberg CCN  50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 99 28 352

Altern ist was für Abenteurer und Neugierige 07.10.2014, 18–19:30 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Leitung: Prof. Werner vom Busch VA: Bildungszentrum  im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 31 47

Windows 7 und Windows 8 – was ist anders? 22.10.2014, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22,  Nürnberg VA: Computer Club Nürnberg CCN  50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 99 28 352

Schmerzen und die Möglichkeiten der Schmerztherapie 09.10.2014, 17 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Clubraum,  Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Referent: Dr. med. Dirk Risack,  Schmerzambulanz Klinikum   Nürnberg Nord VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost  in Kooperation mit dem Seniorentreff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545

Gesunder Schlaf und Schlafstörungen im Alter 22.10.2014, 15 Uhr Jacobus-von-Hauck-Stift,   Herbartstr. 42, Nürnberg Referent: PD Dr. med. Richard   Mahlberg, Erlangen VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost  in Kooperation mit dem Jacobusvon-Hauck-Stift Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545

Sinnvoll leben – sich engagieren 14.10.2014, 15–16:30 Uhr Pfarrsaal St. Martin, Grolandstr. 69,  Nürnberg Impulsreferat und Expertenforum  »Sinn finden und stiften durch  Engagement im Stadtteil« VA: Diakonie Neuendettelsau,   Seniorennetzwerk Nordstadt Info: 0911 / 93 79 975 „Wenn die Sucht das Leben bestimmt“ 14.10.2014, 17:30–19 Uhr Haus Eckstein, Burgstraße 1-3, Nbg.  Vortrag und Fragerunde mit Christine Pönitz, Bereichsleitende Ärztin  der Sucht-Station im Bezirksklinikum Ansbach VA: Bezirkskliniken Mittelfranken  Info: 0981 / 46 53 30 54 Daheim statt Heim 20.10.2014, 14:30 Uhr Diakoniestation St. Peter u. Paul,  Hallerhüttenstr. 14, Nürnberg Geschäftsführer Heinz Musick hält  einen Vortrag über die Möglichkeiten der Pflege zu Hause  VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost  in Koop. mit der Diakonie St. Peter Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545

Ein starkes Netz in Lebenskrisen Stationäre und ambulante Hilfe bei: Alzheimer  Angststörung  Schmerz  Depression  Demenz Schlaganfall  Parkinson  Schlafstörung  Trauma Telefon 09131 753-0  Am Europakanal 71  91056 Erlangen www.klinikum-am-europakanal.de

Training für Körper und Gehirn 23.10.2014, 16 Uhr Vij Seminarraum, EG,   Heideloffplatz 5, Nürnberg Veranstaltung zum Bewegungs- und  Gedächtnistraining »Sicher im Alter«:  Bewegter Vortrag mit Petra Lihs VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost  Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545 »Wenn sich alles dreht« 24.10.2014, 16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Clubraum,  Hintere Bleiweißstraße 15,   Nürnberg Schwindelanfälle im Alter – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, Dr. med. Nicolas Bauer, HNOKlinik, Klinikum Nürnberg Nord VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost  in Kooperation mit Seniorentreff  Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545 Depressionen im Winter 28.10.2014, 17:30–19 Uhr Haus Eckstein, Burgstraße 1-3, Nbg.  Vortrag und Fragerunde mit   Dr. Hans-Peter Scholl, Chefarzt der  Klinik für Psychiatrie, Bezirks-  klinikum Ansbach VA: Bezirkskliniken Mittelfranken  Info: 098 1/ 46 53 30 54


sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Selbstilfegruppe IC-Interstitielle Cystis 5.11.2014, 17:30 Uhr Selbsthilfegruppe gegen chronische  Blasenentzündung Kiss, Kontaktstelle f. Selbsthilfegruppen, Nürnberg, Am Plärrer 15,  3. Stock, Gruppenraum 2. Info: 0911 / 64 27 625  Wohnformen im Alter und deren Finanzierung 13.11.2014, 15 Uhr  Café im Loni-Übler-Haus,   Marthastr. 60, Nürnberg Referentin: Veronika Spreng,   Seniorenamt Info: 0911 / 54 11 56 Gefährliche Wechselwirkung von Medikamenten 17.11.2014, 14–15 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum,  Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Referentin: Margit Schlenk   (Apothekerin) VA: Seniorentreff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Den Abschied gestalten. Was tun, wenn ein Angehöriger stirbt? 19.11.2014, 14–15:30 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser,  Raum 1, Glogauer Str. 50, Nürnberg Referent: Olaf Stier, Trauerhilfe Stier VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info: 0911 / 23 95 68 45 Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung 20.11.2014, 14 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Clubraum,  Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Vortrag der Betreuungsstelle der  Stadt Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Fitnesstraining und gesunde Ernährung im Alter 20.11.2014, 15 Uhr Stadtraum, Stephanstraße 33, Nbg. Vortrag von Herrn Markus Klarner,  Physiotherapeut VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost  in Koop.  mit Stadtraum, DMH e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545 Demenz erkennen und verstehen 24.11.2014, 14 – 16 Uhr Heinrich-Schick-Haus, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt Info: 0911 / 93 79 975

V e r a n s t a l t u n g s k a l e n d e r     21

Ihr digitales Erbe – was bedeutet das? 26.11.2014, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22,  Nürnberg VA: Computer Club Nürnberg CCN  50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 99 28 352

Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 19.09., 10.10., 07.11.2014,   jeweils 14 –16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Saal, Hintere  Bleiweißstr. 15, Nürnberg VA: Seniorentreff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

Die Demenz verändert alles 03.12.2014, 13–14:30 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11,  Nürnberg  Referentin: Barbara Lischka, Angehörigenberatung Nürnberg e.V. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V.  Akademiepass erforderlich. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10

Aktiv bei Demenz 20.09.2014, 14 –17 Uhr Klinikum Nürnberg Nord, Dr. Theo  Schöller Haus (Haus 10), Foyer,  Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, Nürnberg Aktion zum Welt-Alzheimer-Tag  2014 mit Vorträgen, Führung, Beratung, Aktivierungsgruppen sowie  Kaffee und Kuchen VA: Angehörigenberatung Nürnberg  e.V. mit dem Klinikum Nürnberg  Nord Info: 0911 / 26 61 26

Führungen & Wanderungen Workshop für blinde und sehbehinderte Menschen 11.10., 14.11.2014, jeweils 15 Uhr DB-Museum, Lessingstr. 6,   Nürnberg Haptische und akustische Führung Info: 0911 / 219 59 75 Herbstspaziergang mit Cafébesuch 16.10.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Café im Loni-ÜblerHaus, Marthastr. 60, Nürnberg Spaziergang um den Wöhrder See;  Ziel: Café im Sebastianspital Info: 0911 / 54 1156

gesundheit & sport Gedächtnistraining Jeden Montag, 14:30–16:30 Uhr Mehrgenerationenhaus,   Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Info: 0911 / 62 79 162 Mach mit – bleib fit Jeden Freitag (nicht während Schulferien), 10:30 bis 11:30 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4,  Nürnberg  Effektive Übungen für Ihre Kraft  und Ihr Gleichgewicht VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83 Wie halte ich mein Gedächtnis fit? 17.09.2014, 14 –16 Uhr Ludwig-Feuerbach-Str. 2, Nürnberg Gedächtnistrainerin Frau Nießner VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/Anmeldung: 0911 / 53 011 83

In Bewegung kommen 26.09., 17.10.2014, 14 –16:30 Uhr Pfarrsaal St. Martin, Grolandstr. 69,  Nürnberg Auftaktveranstaltung: Vortrag »Gesund bleiben im Stadtteil« von Prof.  em. Greuthner, anschließend spielt  Richard Müller zum Tanz auf VA: Diakonie Neuendettelsau,   Seniorennetzwerk Nordstadt Info: 0911 / 93 79 975 Im Gleichgewicht bleiben – TaiChi zur Sturzvorsorge 29.09., 06.10.2014, 14 –15:30 Uhr TiaChi und QiGong-Institut,   Parkstr. 28 (Rückgebäude) Nürnberg  VA: Diakonie Neuendettelsau,   Seniorennetzwerk Nordstadt Info/Anmeldung: 0911 / 81 71 413

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Tanz mit, bleib fit 29.09., 13.10., 27.10., 10.11.,  24.11.2014, jeweils 17–19 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4,  Nürnberg Mitmachtänze aus aller Welt VA: Seniorennetzwerk Südstadt  West Info: 0911 / 40 64 99

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SimA – Selbständig leben im Alter 08.10.2014, 16 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Spezielles Trainingsprogramm zur  Förderung und Erhaltung der Selbständigkeit im höheren Lebensalter Info: 0911 / 47 29 45

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Kraft, Beweglichkeit und Balance Kurs ab 09.10.2014, 10–11 Uhr,   10x – Kulturladen Zeltnerschloss,  Gleißhammerstr. 6, Nürnberg In Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info: 0911 / 47 29 45 Yoga für Seniorinnen und Senioren Kurs ab 06.10.2014, 10–11:30 Uhr,  10x – Kulturladen Zeltnerschloss,   Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Info: 0911 / 47 29 45 Gesundheit 08.10.2014, 14 –15:30 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, Nürnberg Seniorennachmittag mit Referat VdK Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 27 95 50 Tatkräftig bleiben – Gesundheit durch Aktivität 09.10.2014, 14 –16 Uhr KUNO Café Zeitlos,   Wurzelbauerstr. 29, Nürnberg Für ältere Menschen, deren Lebenssituation sich verändert hat. VA: Diakonie Neuendettelsau,   Seniorennetzwerk Nordstadt Info: 0911 / 93 79 975 Qi Gong 10.10. bis 05.12.2014,   immer freitags 9–10 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4,  Für Anfänger geeignet VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info/Anmeldung: 0911 / 81 00 97 83

Haben Sie gewusst, dass das Magazin sechs+sechzig vom gemeinnützigen »Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen« herausgegeben wird? Der Verein setzt sich für die Interessen der älteren Menschen ein und ist seit 15 Jahren ein wichtiges Sprachrohr in der Region. Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Arbeit mit einer Spende unterstützen. Spendenkonto: HypoVereinsbank Nürnberg IBAN DE29 7602 0070 0023 7334 04 Vereinfachter Spendennachweis (§ 50 Abs. 2 Nr. 2 EStDV): Bis zu einem Betrag von 200 Euro gilt der Kontoauszug als Spendennachweis. Für höhere Beträge wird vom Verein ein Spendennachweis ausgestellt.

sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Durchblick behalten – Gedächtnistraining in jedem Alter 13.10.2014, 14:30–16 Uhr Kirchengemeinde Maxfeld, Saal,  Berliner Platz 20, Nürnberg  VA: Diakonie Neuendettelsau,   Seniorennetzwerk Nordstadt Info: 0911 / 93 79 975 WenDo für Seniorinnen 21.11.2014, 10–11 Uhr Gleißbühlstr. 10, Nürnberg VA: AURA Nürnberg e.V. Info: 0911 / 28 46 29

literatur & theater Geschichten und Märchen am Kamin 23.09., 14.10., 25.11.2014,   jeweils 14 – 15 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum,  Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Mit Ruth Rutten VA: Seniorentreff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Literaturcafé 24.09.2014, 14:30 Uhr: Toulouse  Lautrec 22.10.2014, 14:30 Uhr: Lilli Palmer 05.11.2014, 14:30 Uhr: Hermann  Löns 03.12.2014, 14:30 Uhr: Marquis de  Sades Seniorenzentrum  am Tiergärtnertor, Burgschmietstr. 4, Nürnberg Info: 0911 / 217 59 23 Heut’ geh’ ich ins Maxim 16.10.2014, 14 – 15:30 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Clubraum,  Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Rudi Herzners Hommage an   Jopi Heesters VA: Seniorentreff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24   Zä korz 16.10.2014, 19:30 DB-Museum, Lessingstr. 6, Nbg. Lesungskabarett mit Klaus Karl-Kraus Info: 0911 / 219 59 75 Ich bin das noch – Theater- und Chansonprogramm 24.10.2014, 19 Uhr Seniorenheim Roth, Hans-Roser-Haus,  Gartenstraße 30, Eintritt: 7,50 Euro.  Petra Afonin (Schauspiel, Gesang)  und Susanne Hinkelbein (Klavier) VA: Angehörigen-Akademie der  Diakonie Neuendettelsau Info/Anmeldung: 09171 / 950-300

Knock oder der Triumph der Medizin 25.10.2014, 19:30 Uhr;   16.11.2014, 17 Uhr Kammerspiele Staatstheater,  Richard-Wagner-Platz 2, Nürnberg Komödie von Jules Romains VA: Seniorentheater Nürnberg  Tempo 100 Info: 0911 / 421200 Advent, Advent, der Kranz brennt 01.12.2014, 15:30 – 17 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11,  Lesung mit Hans Meyer VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V.  Akademiepass erforderlich. Info/Akademiepass: 0911 / 537010

Musik & unterhaltung Nachtcafé 09.09., 11.11.2014, 18–21 Uhr Caritas-Senioren-Pflegezentrum   St. Willibald, Klenzestr. 6, Nürnberg Info: 0911 / 81 88 150 Roman-Kupperschmidt-Trio 18.09.2014, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3,  Nürnberg Info: 0911 / 27 21 430 Spiele-Nachmittag 26.09.2014, 14 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof,   Almoshofer Hauptstr. 49-53, Nbg. VA: Kulturladen Schloss Almoshof 0911 / 93 44 94 70 Jazz matinée mit Caroline Thons Patchwork 28.09.2014, 11–13 Uhr DB-Museum, Lessingstr. 6, Nbg. Info: 0911 / 219 59 75 Herbstfest in Maxfeld 29.09.2014, 14 –16 Uhr Heinrich-Schick-Haus, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Mit Zitherunterhaltung und   Zwiebelkuchen VA: Diakonie Neuendettelsau,   Seniorennetzwerk Nordstadt Info: 0911 / 93 79 975 Richard Strauss zum 150. Geburtstag 10.10.2014, 15:15–16:45 Uhr Fabersaal, Gewerbemuseumsplatz 2,  Nürnberg Konzert mit biografischer Lesung VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 53 70 10

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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Frühschoppen 12.10.2014, 10–12 Uhr Caritas-Senioren-Pflegezentrum   St. Willibald, Klenzestr. 6, Nürnberg Info: 0911 / 81 88 150 Fränkischer Abend 17.10.2014, 19 Uhr Kulturladen Gartenstadt,   Frauenlobstr. 7, Nürnberg Musik und G’schichtla mit dem  Knopfsaiten-Duo Info: 0911 / 48 23 18 Nou foahr i nei aff Fädd 22.10.2014, 14 Uhr Gasthaus Grüner Baum,   Gustavstraße, Fürth Fränkisch mundartliche und  musikalische Einblicke mit Ingrid  Lamatsch und der Tuchenbacher  Stubenmusik VA: Fachstelle Seniorenarbeit Fürth Info: 0911 / 97 41 785 Die Rückkehr der Weihnachtsgans 21.11.2014, 20 Uhr Kulturladen Gartenstadt,   Frauenlobstr. 7, Nürnberg Kabarett mit Andrea Lipka Info: 0911 / 48 23 18 Fröhliche Literatur durch Lied und Oper 27.11.2014, 15:15–16:45 Uhr Fabersaal, Gewerbemuseumsplatz 2,  Nürnberg Konzert der Hochschule für Musik  Nürnberg  VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 53 7010  Auf dem Weg nach Bethlehem 30.11.2014, 15 Uhr Seniorenhof Bechhofen,   Gunzenhausener Straße 53  Lieder und Texte zum 1. Advent mit  Jo Jasper, Gesang und Piano VA: Angehörigen-Akademie der  Diakonie Neuendettelsau Info/Anmeldung: 09822 / 608-0

sonstiges Nostalgische Bilderschau 18.09.2014, 14–15 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum,  Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Visueller Streifzug von der Lorenzkirche ins Jabobusviertel mit dem  Fotografen Horst Rahner VA: Seniorentreff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

Aktionstag 60plus Gartenstadt / Siedlungen Süd 23.09.2014, 14 –17 Uhr Gesellschaftshaus Gartenstadt,  Buchenschlag 1, Nürnberg Mit Bühnenprogramm, Mitmachaktionen, Beratung und Geselligkeit VA: Seniorennetzwerk Gartenstadt /  Siedlungen Süd Info: 0911 / 217 88 76 Der neue BMW 2er Active Tourer 27.09.2014, 9–16 Uhr Erleben Sie die Premiere des neuen  2er gerne auch bei einer Probefahrt  in allen BMW-Filialen in Nürnberg  und Fürth. Info: 0911 / 145-1111 Stuhl Sammlung Löffler 3.10., 7.11., 5.12.2014, 15 –18 Uhr 14.09., 12.11., 16.11. 2014,   11–16 Uhr Über 1.000 Stühle aus 3 Jahrhunderten können besichtigt werden. Rosenstraße 8,   91244 Reichenschwand, Info: 09151 / 83 00 80 Fundsachen-Versteigerung der Deutschen Bahn 13.10.2014, 11–14 Uhr DB-Museum, Lessingstr. 6,   Nürnberg Info: 0911 / 219 59 75 Seniorenschach für Jedermann Ab 18.09.2014 jeden Donnerstag,  14 –18 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60,  Nürnberg Schachclub Noris Tarrasch 1873 e.V. Info: 0911 / 83 53 50 Canasta-Damen Ab 17.09.2014 jeden Mittwoch,  14 –18 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60,  Nürnberg Info: 0911 / 54 11 56 4. Gartenstädter Seniorentag 23.09.2014, 14 Uhr Kulturladen Gartenstadt,   Frauenlobstr. 7, Nürnberg Informationsangebote, Beratung,  Mitmachaktionen und   Bühnenprogramm VA: Seniorennetzwerk Gartenstadt Info: 0911 / 217 88 76

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Entführung in die magische Welt der Zauberer 30.09.2014, 15 Uhr Gasthaus Grüner Baum,   Gustavstraße, Fürth Buntes Zauberprogramm mit dem  »Magischen Zirkel Fürth« VA: Fachstelle Seniorenarbeit Fürth Info: 0911 / 97 41 785 Erinnerungen im Spielzeugmuseum 10.10.2014, 14.30 Uhr Mit Dr. Annette Scherer Kunsthistorikerin und Kulturgeragogin Menschen mit Demenz und Angehörige besuchen das Spielzeugmuseum Nürnberg.  VA: Angehörigen-Akademie der  Diakonie Neuendettelsau Info/Anmeldung: 0911 / 600098-0 Ladies’ Day: 50+ sicher älter werden 18.10.2014, 9–17 Uhr Bürgerhaus, Königsplatz 33 a,  Schwabach Vorträge und Workshops für Frauen  ab 50 zum Thema »Sicherheit« in  unterschiedlichen Lebensbereichen VA: vhs Schwabach in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle  und der Seniorenarbeit der Stadt  Schwabach Info: 09122 / 86 02 04 Kunstauktion zu Gunsten der Hospizarbeit 16. 11.2014, 10:30 Uhr Aufseßsaal, Germanisches   Nationalmuseum, Nürnberg 6. Kunstauktion zu Gunsten der  Hospizarbeit in Mögeldorf (Besichtigung der Exponate ab 10 Uhr). Info: 0911 / 99541-0

unterwegs mit enkeln Vom Fischer und seiner Frau 14.10.2014, 10 Uhr Kulturladen Gartenstadt,   Frauenlobstr. 7, Nürnberg Theater für Großeltern mit Enkelkindern ab 4 Jahren Info: 0911 / 48 23 18 Komm, wir finden einen Schatz 19.10.2014, 15 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60,  Nürnberg Theater für Großeltern mit Enkelkindern ab 4 Jahren Info/Anmeldung: 0911 / 54 11 56

Immer dieser Michel 16.11.2014, 15 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60,  Nürnberg Theater für Großeltern mit Enkelkindern ab 4 Jahren Info/Anmeldung: 0911 / 54 11 56

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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Nächster Halt: Gedächtnissprechstunde Schnitzeljagd per Handy lotste Altenpflegeschüler durchs Demenz-Netzwerk

Die Schülerinnen und Schüler der Altenpflege, die sich mit ihren Lehrern, Carola Gehrling (2. v.r.) und Christoph Dietrich (ganz rechts) zum Projekttag trafen, schwärmten danach in elf verschiedene Einrichtungen aus.

E

s gibt Tage, an denen möchte man  nicht einmal einen Hund vor die  Tür schicken. An einem solchen  Sommertag mit viel Regen und  Wind trafen sich jüngst zwei Lehrer  und 41 Schülerinnen und Schüler der  Altenpflegeschule »Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste« (GGsD) morgens  unter dem Vordach der U-Bahn-Haltestelle  Wöhrder Wiese in Nürnberg. Trotz der  schlechten Voraussetzungen kamen sie zu  einer »elektronischen Schnitzeljagd« mit  Smartphone im Rahmen eines Projekttags  zur Demenz zusammen, an dem die Schüler  elf Einrichtungen der Altenpflege in Nürnberg besuchen sollten. In Vierer- und Fünfer-Gruppen unter  Leitung ihrer Lehrer Christopher Dietrich  und Carola Gehrling zogen die Altenpflegeschüler meist unbeschirmt auf vier  verschiedenen Routen durch die Stadt,  bestimmten Nachrichten auf mitgebrachten  Smartphones folgend. Auf ihren Mobiltele-

fonen erfuhren sie nicht nur die Stationen,  die besucht werden sollten, sondern auch,  wie sie die Einrichtungen mit U-Bahn,  Straßenbahn, Bus und zu Fuß erreichen  konnten. Dort angekommen, konfrontierte  sie das Personal mit vorbereiteten Fragen.  Wurden diese richtig beantwortet, erhielten  die Teilnehmer auf ihr Handy Angaben zur  folgenden Station.  Lösungswort: Hypothalamus Mühelos, aber auch nass, absolvierte die  Gruppe mit der ehemaligen Bundeswehrsanitäterin Annette Minameyer (31), dem  vormaligen Sozialpädagogik-Studenten  Christoph Leuprecht (37), dem früheren  Pflegeassistent Manuel Rackwitz (26) und  der 19-jährigen Schülerin Lisa Scharr die  ersten beiden Stationen: die Hospizakademie und das Seniorenbüro im Stadtteil  St. Johannis. Knifflig wurde es für die vier  allerdings im Nordklinikum. Die Mitarbeiterinnen der Gedächtnisstunde hatten einen

Fragebogen für die Altenpflege-Schüler vorbereitet. Die Antworten ergaben zusammengenommen das Lösungswort Hypothalamus.  Damit wird ein Abschnitt des Zwischenhirns  bezeichnet, der die vegetativen Funktionen  des Körpers steuert. Dumm nur, dass bei  den Fragen nicht nur eine, sondern hier  und da auch mehrere Antworten richtig sein  konnten. Mit Nachdenken und etwas Raten  wurde aber auch dieses Hindernis von der  Vierer-Crew spielend überwunden. Danach  gab’s den Hypothalamus sogar noch an einem Modell zu sehen – im Eingangsbereich  versteckt, damit die nächste Gruppe, die  bereits angekommen war, nicht gleich die  Antwort auf die Fragen zu sehen bekam.  Dann ging es zur nächsten Station, dem  »Zentrum Altersgerechte Dienstleistungen«  in der Kaulbachstraße in der Nürnberger  Nordstadt. Nach einem kurzen LichtbilderVortrag mussten Begriffe der Alternsforschung bestimmten Arbeitsgebieten zugeordnet werden. Bei der Forschungsgruppe


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Lisa Scharr holt sich mit ihrem Smartphone die Angaben für die nächste Station.

Der Fragebogen des Nordklinikums hatte es in sich, meint Manuel Rackwitz.

So hat selbst die ehemalige Bundeswehrsanitäterin Annette Minameyer (links) den Hypothalamus noch nicht gesehen.

Christoph Leuprecht (rechts) zeigt seine Fähigkeiten als geschickter Jongleur.

»Prävention und Demenz« in der Wallensteinstraße im Westen der Stadt hingegen  wurde den künftigen Altenpflegern die  Möglichkeiten moderner Prävention und  Altenpflege in kleinen Rate- und Geschicklichkeitsspielen mit Luftballons vor Augen  geführt. Bis zum Mittagessen wurden sechs der  elf Stationen abgearbeitet. Die Pause gab  Lehrer Christopher Dietrich die Gelegenheit,  den Sinn des Projekts näher zu erläutern:  »Die Idee war, Schüler am Ende eines Schuljahres mit den Einrichtungen in Nürnberg,  die sich mit dem Thema Demenz auseinandersetzen, bekannt zu machen«, sagt er.  Im Unterricht würden diese Institutionen  besprochen, ergänzt seine Kollegin Carola  Gehrling. »Die wenigsten Schüler haben  während ihrer dreijährigen Ausbildungen  diese aber einmal besucht und mit den  Mitarbeitern gesprochen, die dort arbeiten.«  Willkommener Nebeneffekt des Zusammentreffens von »Theorie und Praxis«: Die

späteren Altenpfleger sind unter Umständen  besser in der Lage, betroffene Angehörige  gezielt zu beraten, an welche Stellen sie  sich im Fall der Fälle wenden können. Zusätzlich motiviert werden sollten die  künftigen Altenpfleger durch eine elektronische Schnitzeljagd, angelehnt an das so  genannte Geocaching. Bei diesem suchen  die Teilnehmer mit Hilfe eines Smartphones  und der kostenlosen App »Actionbound«  nach Gegenständen in einer genau beschriebenen Region. Nur wer den Gegenstand  findet und enträtselt, kann mit der nächsten  Station weitermachen. »Dieses beliebte  Spiel ist ein Riesenanreiz für Jüngere«, weiß  Christopher Dietrich. Note 1 mit Stern Die Anstrengung hat sich gelohnt. Fast  alle Gruppen hatten ihre elf Stationen am  Ende des Tages abgelaufen und die Fragen  beantwortet. Im Urteil der Gruppe bekam  die Aktion von den Schülern die Note 1 mit

Stern, weil sie ihren Vorstellungen von einem lebendigen Unterricht entsprochen hat.  Aber hat es auch etwas für die Ausbildung  gebracht? »Ich freue mich auf die Arbeit mit  Hochbetagten«, urteilt Annette Minameyer, »und kann jetzt auch den Angehörigen  passgenaue Informationen geben.« Wichtig  sei eben auch, ergänzt Christoph Leuprecht,  dass man mit seiner Arbeit den Menschen  etwas geben kann, und dazu müsse man  sich ständig weiterbilden. Die »Schnitzeljagd« habe dazu auf jeden Fall beigetragen.  Rundum zufriedene und hochmotivierte  Altenschüler also? Nein, einen Kritikpunkt  gebe es schon: das Wetter! Lehrer Christopher Dietrich und Lehrerin Carola Gehrling  wissen also, dass sie sich nächstes Jahr in  dieser Hinsicht gewaltig werden anstrengen  müssen Rainer Büschel Fotos: Mile Cindric


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»Jolanta passt sehr gut zu uns« Wer osteuropäische Haushaltshilfen engagiert, muss einige Regeln beachten

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und 2,5 Millionen Menschen in  Deutschland sind pflegebedürftig,  davon werden fast 600.000 Männer und Frauen von ambulanten  Pflegediensten zu Hause versorgt.  In nahezu jedem zehnten dieser Haushalte  lebt inzwischen auch eine osteuropäische  Haushaltshilfe, wie eine Studie der Evangelischen Hochschule Nürnberg ergab. Für die  betroffenen Familien bringt dies Entlastung  – allerdings zu einem hohen Preis. Gudrun Prokop ist froh, dass sie ihre  Jolanta hat. Schon als die Polin vor gut  einem Jahr mit dem Bus anreiste und bei der  elterlichen Wohnung in Nürnberg-Leyh anklingelte, habe sie gewusst: »Die Frau passt  zu uns.« Gudrun Prokop stand damals vor  der schwierigen Situation, eine schwerkranke Mutter aus dem Krankenhaus holen und  zurück zu ihrem dementen Vater in die Wohnung bringen zu müssen. Gudrun Prokop ist  selbst berufstätig und wohnt in Puschendorf  im Landkreis Fürth. Sie kann die tägliche  Versorgung ihrer Eltern nicht leisten. In ihrer  Not wandte sie sich an die »Seniorenpflege  rund um die Uhr«. Vier Tage später steht um  sechs Uhr morgens Jolanta vor der Tür.  Heute kümmert sich die Polin um den dementen Vater, die Mutter ist inzwischen verstorben. Ein Pflegeheim möchte ihm Gudrun  Prokop nicht zumuten. »Meine Eltern wohnten seit 1956 in dieser Wohnung. Hier findet  er die Toilette – auch wenn er nach dem  Weg fragen muss. In einem Heim wäre das  anders, der Ortswechsel würde ihn komplett  aus der Bahn werfen«, sagt sie. Jeden Monat  muss sie für Jolanta 1900 Euro bezahlen,  direkt an deren polnischen Arbeitgeber, der  ihr taggenaue Abrechnungen schickt. Nicht jeder kann sich das leisten, zumal  das Pflegegeld – besonders im Fall der alleinigen Demenz – meist nur einen verschwindend geringen Teil davon abdeckt. Hat  dagegen jemand Pflegestufe II, so bekommt  er als »Sachleistung« 1100 Euro, die als Zuzahlung für ein Pflegeheim genommen werden. Als Pflegegeld erhält er hingegen nur  440 Euro. Ein Pflegeheim kostet im Schnitt  etwa 2500 Euro im Monat, daher bleiben an  der Familie Kosten in Höhe von 1400 Euro  hängen. Für eine osteuropäische Kraft fallen  Kosten in Höhe von knapp 2000 Euro an,  bei Zuzahlung von 440 Euro fehlen noch  1560 Euro, die die Familie selbst aufbringen  muss. Der Unterschied zum Heim ist dann  nicht so groß.  Bei derart hohen Kosten ist die Versuchung groß, auf illegale Weise eine Kraft

Jolanta (2. v.r.), Gudrun Prokop (rechts) und ihre Eltern Wilhelm und Irma Weiß (im Mai 2014 verstorben). zu beschäftigen. Die kostet nämlich meist  nur 1000 Euro pro Monat. »In der Tat ist  Schwarzarbeit das größte Problem«, weiß  Michael Eberle von der Agentur Promedica  Plus, die Haushaltshilfen aus dem Ausland  vermittelt. Das aber kann am Ende teuer  werden. Denn wer vom Zoll erwischt wird,  wird plötzlich als Arbeitgeber eingestuft  und muss Sozialversicherungsbeiträge für  mehrere Jahre nachzahlen.  Ansprechpartner vor Ort Eberle rät daher, sich in jedem Fall an eine  seriöse Agentur zu wenden. »Agenturen, die  Ihnen eine Polin aus Berlin besorgen, gibt’s  wie Sand am Meer. Seriöse Anbieter erkennen Sie daran, dass Sie einen Ansprechpartner vor Ort haben«, erklärt der Fachmann.  Außerdem müssen Familien, die eine ausländische Haushaltshilfe (es gibt übrigens  auch männliche) engagieren wollen, darauf  achten, dass diese bei einer polnischen  Firma angestellt ist. Die Hilfe sollte weder  bei der Agentur beschäftigt noch selbstständig sein. Seriöse Anbieter verlangen zudem  keine Vermittlungsgebühren, sondern bieten  transparente Komplettpreise, die taggenau  abgerechnet werden. Damit ist freilich das  Grundproblem – die hohe finanzielle Belastung – noch nicht gelöst. Hinzu kommt eine weitere Schwierigkeit,

die vielen Angehörigen im ersten Moment nicht bewusst ist: Die ausländischen  Haushaltshilfen sind keine ausgebildeten  Pflegekräfte. »Sie dürfen im Grunde keine  Medikamente verabreichen, keine Wundversorgung machen und eigentlich auch keinen  Kompressionsverband anlegen«, erklärt  Regina Beutel, die in der ambulanten Krankenpflege der Diakonie Team Noris arbeitet  und sich im Netzwerk Demenz engagiert.  Dennoch würden genau diese Dinge oft gemacht. »Wir haben es gar nicht gern, wenn  die Haushaltshilfen die medizinische Pflege  übernehmen«, erklärt Beutel. »Es passieren  einfach Fehler.« Da werde ein Antibiotikum  nicht gegeben, weil die polnische Kraft gar  nicht verstehe, was das sei, wie man es  anwende und wogegen es helfe. Am Ende  beschwerten sich dann die Angehörigen  beim Pflegedienst. Oft kommt dieser aber gar nicht mehr  zum Zug. Denn sowohl aus finanziellen  Gründen – es fallen Zuzahlungen an – als  auch aus dem Willen, dass »kein Dritter  mehr so genau drauf schauen soll“, verzichten viele Angehörige auf eine professionelle  medizinische Pflege. Das ist heikel, denn  tatsächlich haben die meisten Haushaltshilfen kaum pflegerische Grundkenntnisse, wie  die Studie der Evangelischen Hochschule  Nürnberg ergab.


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Nur in einem Fünftel der Haushalte  waren – nach Auskunft der Haushaltshilfen  – auch ausgebildete Pflegekräfte vor Ort,  um den Gesundheitszustand regelmäßig zu  kontrollieren. Dies bemängeln professionelle Pflegedienste zurecht, wenngleich sie  selbstverständlich auch in einem gewissen  Wettbewerbsverhältnis zu den osteuropäischen Kräften stehen. Allerdings wird der  Konkurrenzkampf laut Studie offensichtlich  nicht in erster Linie um die hauswirtschaftliche Versorgung geführt, weil diese nur  bei einem knappen Drittel der Dienste die  Haupteinnahmequelle ist. »Es ist ein zweischneidiges Schwert«,  sagt Barbara Klug, Geschäftsführerin der Caritas Sozialstation und Tagespflege Nürnberg-Nord. »24-Stunden-Pflege können wir  höchstens für drei Wochen leisten, sowohl  was die Kosten für die Patienten als auch  unsere eigenen Kapazitäten angeht. Deshalb  gehen wir eben in Kooperation, wenn  jemand das benötigt und zu Hause bleiben  möchte.« Die Caritas empfiehlt dann die  »Seniorenpflege rund um die Uhr« in Fürth  und die SeniorenPartner aus Nürnberg. Wichtig ist Barbara Klug, dass die Regeln  eingehalten werden: faire Bezahlung und  zwei freie Tage pro Woche. Während dieser  Zeit können Pflegebedürftige etwa in die  Tagespflege gebracht werden, wie Gudrun Prokops Vater. Außerdem ist immer  ein Wechsel nach zwei bis drei Monaten  vorgesehen, wenn die Frauen in ihre Heimat  zurückkehren und eine Kollegin die Betreuung übernimmt.

Barbara Klug, Geschäftsführerin der Caritas Sozialstation und tagespflege Nürnberg-Nord

Christine Biemann-Hubert von der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit Schwabach Das ist nach einem solchen Zeitraum oft  auch aus Sicht der Haushaltshilfen nötig:  Über die Hälfte von ihnen arbeitet laut Studie in einer Sieben-Tage-Woche, nahezu alle  neun bis zwölf Stunden täglich. Als Lohn  dafür erhalten sie zwischen 1000 und 1500  Euro zuzüglich Fahrtkosten in die Heimat  und Feiertagszuschläge. Kost und Logis  sind zwar frei. Die Hälfte der in der Studie  befragten Kräfte hält dieses Einkommen  trotzdem für zu gering.  Wer hat die passenden Räume Die meisten von ihnen telefonieren täglich mit Kindern, Ehepartnern, Eltern und  Geschwistern, um den Kontakt zu ihnen  aufrecht zu erhalten. Denn auch die Haushaltshilfen haben Familien und in manchen  Fällen selbst pflegebedürftige Eltern. Allein  die materielle Bedürftigkeit und Perspektivlosigkeit im Heimatland treibt sie in  die Pendelmigration. »Ich sehe das ganze  System auch kritisch«, sagt die Pädagogin  und Dekanatsfrauenbeauftragte Christine  Biemann-Hubert von der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit Schwabach. »Wir haben  einen Mangel an Pflegekräften, insbesondere in Heimen, weil der Beruf sehr anstrengend und vor allem schlecht bezahlt ist.  Andererseits ist eine 24-Stunden-Betreuung  zu Hause über unser deutsches System zu  teuer. Deshalb holen wir ›billige‹ Pflegekräfte aus dem Ausland.«  Daran schließen sich weitere Fragen an:  Eine Pflegekraft unterm eigenen Dach zu  haben ist sehr vorteilhaft, doch wer kann ihr

die entsprechenden Räume zur Verfügung  stellen? Was passiert in der Zwischenzeit  mit den Familien und Senioren der ausländischen Pflegekräfte, die für zwei bis drei  Monate in Deutschland sind? Wie sind die  Frauen abgesichert, wenn der zu Betreuende plötzlich stirbt oder ins Pflegeheim  muss? Das ist alles nicht einfach zu beantworten.  Deshalb initiieren die Dekanatsfrauenbeauftragten im November eine Veranstaltung  mit dem Titel »Hilfe – wir haben einen  Pflegefall in der Familie! Holen wir uns eine  ausländische Pflegekraft!?«. Die Veranstaltung soll helfen, die richtige Entscheidung  für die eigene Familie zu treffen. Auch die bereits bestehenden Arbeitsverhältnisse lassen sich verbessern. Die  Studie der Evangelischen Hochschule regt  etwa an, dass ambulante Pflegedienste  Schulungen in pflegerischen Grundkenntnissen durchführen. Weiteren dringenden  Qualifizierungsbedarf gibt es auch bei den  Sprachkenntnissen.  »Jolanta kann ziemlich gut deutsch«,  sagt Gudrun Prokop, »und für den Fall, dass  es doch mal schwierig wird, hat sie immer  ihr Wörterbuch dabei.« Auch Barbara Klug  weiß, wie wichtig die Sprache ist. »Wir  unterstützen den Spracherwerb und haben  auch schon mal ein Kinderbuch zum Lesen  mitgebracht. Es ist wichtig, den Leuten zu  helfen, miteinander zu reden und sie nicht  einfach allein zu lassen.« Alexandra Buba Fotos: privat (1), Mile Cindric (2)

I N F O R M AT I O N Die Veranstaltung »Hilfe – wir haben einen Pflegefall in der Familie! Holen wir uns eine ausländische Pflegekraft!?« der Dekanatsfrauenbeauftragten im Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Nürnberg findet statt am Freitag, 14. November 2014, 18.00 Uhr im Eckstein, Burgstraße 1–3 in Nürnberg. Der Abend soll über Möglichkeiten und Grenzen der häuslichen Pflege informieren. Ziel der Veranstaltung ist die Gegenüberstellung von Angeboten und Leistungen der ambulanten Dienste und der Betreuung durch ausländische Pflegekräfte.


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Gewerkschafter mit Nachwuchssorgen Erlanger ver.di-Senioren werben mit buntem Programm um neue Mitglieder

Wenn gewerkschaftsmitglieder in den ruhestand gehen, dann erwartet sie ein abwechslungsreiches Programm in der Seniorengruppe.

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ewerkschafter ist Heinz Zöllner schon seit seiner Jugendzeit. Zunächst gehörte er als Feinmechaniker-Lehrling der IG Metall an. Nach einem Berufswechsel schloss er sich als Rettungsassistent der ÖTV an, die schließlich mit anderen Organisationen zur Dienstleistungsgewerkschaft ver. di fusionierte. Und schon seit 1999 ist der 75-Jährige Vorsitzender der ver.di-Senioren in Erlangen. Zöllner ist mit Leib und Seele dabei, plant, organisiert, engagiert sich, tatkräftig unterstützt von seiner Frau Helga. Dass seine Organisation Nachwuchssorgen hat, schreckt ihn nicht ab. 600 Mitglieder haben die ver.di-Senioren im Raum Erlangen. Aber »es kommen keine Jungen nach«, klagt der Vorsitzende, und meint damit die Ruheständler, die mit 65 oder etwas früher aus dem (öffentlichen) Dienst oder den Bereichen Handel, Banken und Medien ausscheiden. »Wenn wir früher Ausflüge machten, brauchten wir immer zwei Busse, heute bekommen wir gerade mal einen voll«, sagt Zöllner. Also zerbrechen sich er und die drei anderen Vorstandsmitglieder

den Kopf, wie sie ein attraktives Programm zusammenstellen können. Denn sie wissen: Je mehr Senioren aktiv sind, desto mehr kann geboten werden – und desto mehr Spaß bringt das Mitmachen. Dass man aktiv bleiben muss, ist für Zöllner keine Frage. In seiner Lehrzeit hatte er als IG-Metall-Mitglied Probleme mit einem Ausbilder. »Die Gewerkschaft half mir dabei, mich durchzusetzen«, betont der 75-Jährige. Als er dann nach einiger Zeit und Der gewerkschaftschor tritt auch bei offiziellen anlässen einigen Enttäuschungen zum auf, wie hier bei einer Seniorenratssitzung im rathaus. Bayerischen Roten Kreuz als Rettungssanitäter kam, war Es ist ein attraktives Programm, das der für ihn klar, dass er sich wieder organivierköpfige Vorstand alljährlich zusammensieren muss. Auch weil er sich durch die stellt. Man trifft sich gelegentlich privat, Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen aber immer am ersten Mittwoch im Monat gut vertreten fühlte. Kaum war Zöllner in den Räumen des FSV Bruck (vorher waeinen Monat im (Vor-)Ruhestand, da ren die Wöhrmühle und die Stadtwerke die schloss er sich den ver.di-Senioren an. Das Versammlungsorte). Dabei werden interesZusammengehörigkeitsgefühl will er auch sante Vorträge und Diskussionen geboten, im Alter nicht missen.


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und stets können sachkundige Referenten gewonnen werden. So war etwa Anfang des Jahres der Vorsitzende der Erlanger Altstadtfreunde zu Gast, später informierten die Stadtwerke und das Technische Hilfswerk, das Thema Drogen stand auf dem Programm und ein Abend im Sommer war dem Thema Stadtverkehr gewidmet. Im Kalender stehen noch Veranstaltungen über Hospizarbeit, ein Besuch im Walderlebniszentrum, eine Exkursion zum Thema Bienenzucht und die Weihnachtsfeier. Ein besonderes Schmankerl sind die Bus-Ausflüge. Dafür investieren die Vorstandsmitglieder viel Zeit in die Vorbereitung. Alles will geplant sein, von der Busfahrt über Führungen bis zur richtigen Wahl des Lokals. Zu diesem Zweck sehen sich die Vorstandsmitglieder vorab vor Ort um. Im Frühsommer ging es zur Ködeltalsperre im Frankenwald (»Wir hatten 40 Teilnehmer«, sagt Zöllner stolz), und im Herbst findet die traditionelle Weinfahrt statt. An den aktuellen Tarifrunden sind die Senioren naturgemäß nicht mehr beteiligt, »aber wir verfolgen die Verhandlungen mit großem Interesse«, betont der Vorsitzende. Darüber werde heftig und engagiert diskutiert, ebenso über die monatlichen Vorträge. »Und am 1. Mai marschieren wir selbstverständlich mit und gehen ins E-Werk zur Kundgebung.« Gerade bei dieser Veranstaltung seien die Senioren stark vertreten. Für Zöllner ist »die Teilnahme eine Verpflichtung«. Wer länger mitmacht, wird geehrt. Dank der Unterstützung durch Spenden und durch Zuschüsse des Bezirks können sich die Senioren großzügig zeigen. »Wir wollen denen etwas zugute kommen lassen, die uns unterstützen und bei uns mitmachen.« Wie gesagt, es könnten mehr sein. Deswegen sucht der Vorstand dringend neue Mitglieder, vor allem Mitglieder, die sich aktiv beteiligen und vielleicht auch neue Ideen einbringen. Interessenten müssen Rentner und ver.di-Mitglieder sein, andere Voraussetzungen gibt es nicht. Aber Engagement wäre willkommen. Herbert Fuehr Fotos: Mile Cindric, Petra Nossek-Bock

I N F O R M AT I O N Kontakt: Heinz Zöllner, Rehweiherstraße 13, 91056 Erlangen, Tel. 09131/49227

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Maxwell and the Silverhammers und Bernd regenauer (rechtes Bild) unterhalten die Besucher der Seniorentage am letzten Oktoberwochenende in Erlangen.

Seniorentage in Erlangen Am Freitag, 24. und Samstag, 25.Oktober, ist es wieder soweit: Ab 9 Uhr beginnen in der Heinrich-Lades-Halle am Rathausplatz in Erlangen die Seniorentage. Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Florian Janik offerieren etwa 90 Aussteller ihre Waren und Dienstleistungen. Darüber hinaus gibt es ausführliche Informationen in 12 Fachvorträgen. Zur Entspannung hat der Veranstalter, das Seniorenamt, etliche Künstler aufgeboten: So wird der fränkische Kabarettist Bernd Regenauer mit seinen Gags dafür sorgen, dass kein Auge trocken bleibt. Maxwell and The Silverhammers weisen schon im Namen darauf hin, dass sie sich der Popmusik der 60er- und 70er-Jahre, besonders der Musik der Beatles, verpflichtet fühlen. Und schließlich ist beim Männergesangsverein »Eintracht« Tennenlohe Mitsingen angesagt. Am Samstag wird das Programm dann noch um vier weitere Stationen erweitert. Mit dem Shuttlebus werden Interessierte zur Ehrenamtsbörse im Pacellihaus gebracht. Außerdem wird das Medizintechnikmuseum von Siemens angefahren. Man kann zudem das Klinikum am Europakanal besuchen und sich dort über die Arbeit informieren. »Leben mit Demenz in Erlangen«, ein öffentlicher Informationstag rund um das Krankheitsbild Demenz, findet in diesem Jahr im Rahmen der Veranstaltungen der Erlanger Seniorentage am Samstag, den 25. Oktober von 10 – 17 Uhr im Verein Dreycedern e.V. statt. Veranstalter ist die Fachstelle für pflegende Angehörige und Demenzerkrankte. Zu den drei Themenblöcken: »Was wir wissen sollten…« »Was unter den Nägeln brennt…« und »Was die Zukunft bringt…« bietet der Tag Informationsstände Erlanger Institutionen rund um das Thema Demenz, Vorträge, Podiumsdiskussionen, ein Angebot an Betreuungs- und Aktivierungsgruppen für Demenzerkrankte, sowie eine Fotoausstellung der Bamberger Alzheimergesellschaft, die in großen Bildern und einfühlsamen Texten das Krankheitsbild der Demenz erklärt. Prof. Sabine Engel, Psychogerontologin und langjährige Mitarbeiterin der Gedächtnisambulanz des Klinikums am Europakanal, wird den Eröffnungsvortrag halten: »Diagnose Demenz: Was können wir tun?« An den Podiumsgesprächen wird auch Helga Rohra teilnehmen, selbst an Demenz erkrankt, Schirmherrin der Fachstelle und Vertreterin demenzerkrankter Menschen in der Alzheimergesellschaft Europa. Sie sagt über sich: »Früher habe ich Sprachen gedolmetscht, heute dolmetsche ich die Gedanken und Gefühlswelten von uns für die Gesunden/die Menschen ohne Demenz.« Seniorentage in Erlangen, Heinrich Lades-Halle, Rathausplatz und vier weitere Veranstaltungsorte, Tel.: 09131 / 86 23 29 Informationen zum Informationstag »Leben mit Demenz in Erlangen«: Verein Dreycedern e. V., Fachstelle für pflegende Angehörige und Demenzerkrankte, Altstädter Kirchenplatz 6, 91054 Erlangen Tel. 09131 / 90 768 30, Fax. 09131 / 90 768 99, angehoerigenberatung@dreycedern.de


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Auf allen Geräten fit fürs Internet Burkhard Kohler nimmt Älteren die Angst vor der neuen Technik

Burkhard Kohler macht seinen altersgenossen lust auf iPad und Co.

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urkhard Kohler macht den Eindruck, als wäre er schon immer vor einer Kamera gestanden. Gerade einmal dreieinhalb Minuten sind es, in denen er von den Vorzügen eines Tablet-PCs erzählt. Ziemlich unaufgeregt und sehr sachlich macht er das, zu sehen ist es auf der Internet-Videoplattform Youtube. Tablet-PCs? Diese tragbaren und leichten Minirechner ohne Tastatur begeistern aber nicht nur Jüngere, sondern zunehmend auch Senioren. »Fast ein Jahr lang«, sagt Kohler, habe er Tablet-PCs abgelehnt. »Ich brauche keins, ich habe ein Notebook«, so lautete damals die Ansicht des rüstigen Seniors. Bis ihm seine beiden Töchter zum 77. Geburtstag ein Tablet schenkten. Da war es um ihn geschehen. Kohler ist heute auf das iPad des Herstellers Apple spezialisiert. »Das iPad ist leicht zu handhaben, eine Maus ist nicht notwendig, die Bedienung ist genial einfach und daher gerade für Senioren eine sehr gute Sache«, sagt der inzwischen 80-Jährige. Mal eben die Wetterprognose checken, für eine

Reise Informationen einholen, eine verpasste Fernsehsendung anschauen oder mit den Kindern und Enkeln in aller Herren Länder per Videokamera »skypen« – das ist nun auch am Kaffeetisch oder auf der Gartenterrasse kein Problem mehr. Als er sich in das Thema Tablet-PC einarbeitete, erkannte Burkhard Kohler: »Das ist auch etwas für das Seniorennetz im BRK in Erlangen.« Bei dieser Einrichtung engagiert sich Kohler bereits seit vielen Jahren. Und so verwundert es nicht, dass die Resonanz bei seinem ersten Vortrag über erste Erfahrungen mit dem iPad groß war. »Da waren gleich über 30 Leute da«, erklärt der Senior stolz. Auch im Landratsamt Erlangen-Höchstadt ist Kohler ein gefragter Mann, wenn er zum Beispiel gebeten wird, Workshops zum Thema iPad durchzuführen. Bei der Behörde können sich Tablet-Einsteiger und -Einsteigerinnen erste Informationen holen – zum Beispiel beim Workshop »Fit fürs mobile Web«. »Die ältere Generation soll nicht vom Informationsfluss abgekoppelt sein«, begründet Landrat Alexander Tritthart das

Engagement für Ältere. »Gerade Tablets sind sehr intuitiv zu bedienen, die Hemmschwelle ist niedrig und man hat sofort ein Erfolgserlebnis.« Während Kohler auf das iPad spezialisiert ist, bietet die Seniorenbeauftragte des Landkreises Erlangen-Höchstadt Anna Maria Preller Kurse für jene Tablets an, die das Betriebssystem Android nutzen. Das Landratsamt Erlangen-Höchstadt wiederum geht voraussichtlich im Herbst mit einem anderen neuen Projekt dieser Art an den Start: »Café Tablet – Fit fürs Web auf dem Tablet«. Das Besondere hier: Interessierte müssen nicht zu örtlichen Einrichtungen oder zum Landratsamt kommen, sondern das Amt kommt zu ihnen in die LandkreisGemeinde – etwa in Seniorenwohneinrichtungen, zu Seniorentreffen oder in Form von Hausbesuchen. »Gerade für Seniorinnen und Senioren, die nicht mehr so ganz mobil sind, ist dies eine gute Möglichkeit, Zugang zum mobilen Netz zu erhalten und über den Umgang und die Gefahren geschult zu werden«, sagt Tritthart. Ermöglicht wird das Projekt durch vier iPads, die die Stiftung der Sparkasse Erlangen spendete. Für das Projekt sucht das Landratsamt noch ehrenamtliche Unterstützer: Menschen mit Computer- oder Tablet-Kenntnissen, die ihr Know-how ehrenamtlich weitergeben. »Diese Tutorinnen und Tutoren werden extra für diese Zwecke didaktisch und methodisch geschult«, sagt Anna Maria Preller. Das Tablet-Café soll für einen »niederschwelligen« Einstieg sorgen. Tiefergehende Kenntnisse kann man dann in den Kursen der Volkshochschule, bei örtlichen Seniorenvertretungen oder in Computerclubs erwerben. Ilona Hörath Foto: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Landratsamt Erlangen-Höchstadt, Seniorenbeauftragte Anna Maria Preller, Marktplatz 6, 91054 Erlangen Tel.: 09131/803-277 E-Mail: anna.maria.preller@ erlangen-hoechstadt.de SeniorenNetz Erlangen (SNE), 91058 Erlangen, Henri-Dunant-Str. 4, Tel.: 09131/120 05 10, E-Mail: sne@seniorennetz-erlangen.de, www.seniorennetz-erlangen.de


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Für alle Sinne Bereits am 2. August wurde er bei einem Sommerfest eingeweiht, der »Garten der Sinne« im Maria-Busch-Haus. Um alle Sinne anzusprechen, haben sich die Gestalter des Gartens einiges einfallen lassen: Klanghölzer, Triangeln und Trommeln sollen dazu animieren, selbst mal »neue Töne anzuschlagen«. Kräuterbeete mit Minze, Zitronenmelisse oder wilden Majoran duften gerade im Herbst einladend und dürfen auch gekostet werden. An anderer Stelle stehen bunte Windräder, die sich im Herbst aufgrund des rasch ändernden Wetter drehen sollten und die Augen mit ihrer Farben- und Formenvielfalt erfreuen. Und wer sich traut, sollte die Schuhe ausziehen und die im Garten befindliche Erde und Stein ertasten. Garten der Sinne in der ambulanten Tagespflege im Maria-Busch-Haus, Daimlerstraße 44

Zeigt eure Füße! Etwa jeder zehnte Bürger in Deutschland ist an Diabetes erkrankt, und die diabetische Neuropathie ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen. Information und Früherkennung ist wichtig, um schwerwiegende Komplikationen, wie das diabetische Fußsyndrom, zu vermeiden. Die diabetische Neuropathie – eine Nervenschädigung infolge dauerhaft erhöhter Blutzuckerwerte – gehört zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes mellitus. Obwohl in Deutschland etwa jeder dritte Diabetiker davon betroffen ist, wissen es viele nicht. Kribbeln, Brennen, Schmerzen oder Taubheitsgefühle in den Füßen können Anzeichen für eine diabetische Neuropathie sein. Aber bei manchen Betroffenen äußert sich die Nervenerkrankung auch durch kaum spürbare Symptome, wie ein vermindertes Berührungs- oder Temperaturempfinden in den Füßen. Früherkennung ist in jedem Fall sehr wichtig. Denn wer die ersten Warnsignale dieser diabetischen Folgeerkrankung erkennt und frühzeitig (be)handelt, kann dem Voranschreiten der Nervenschädigung entgegenwirken und schwerwiegende Komplikationen, wie das diabetische Fußsyndrom, vermeiden. Die bundesweite Info-Tour macht in den Erlangen Arcaden Station und informiert Menschen mit Diabetes und Interessierte über die diabetische Neuropathie: mit einem Barfuß-Parcours, einem kostenlosen Fuß-Check und fachlicher Beratung. 19. 9.2014, 10 bis 20 Uhr Arcaden, Nürnberger Straße 7

Veranstaltungen in Erlangen Erlangen im ersten Weltkrieg Bis 11.1.2015, Di, Mi, Fr 9-17 Uhr; Do 9-20 Uhr; Sa, So 11-17 Uhr Zur Erinnerung an den Kriegsbeginn vor 100 Jahren zeigt das Stadtmuseum Erlangen eine Ausstellung, die nicht nur die Auswirkungen des Kriegs auf die Universitäts- und Garnisonsstadt Erlangen dokumentiert, sondern auch politische Einstellungen und Wahrnehmungsmuster ins Blickfeld rückt. Stadtmuseum Erlangen, Martin-LutherPlatz 9, Erlangen, Info: 09131 / 86 24 08 Führung durch die ausstellung »Erlangen im Ersten Weltkrieg« Jeden Sonntag, 11 Uhr Stadtmuseum Erlangen, Martin-LutherPlatz 9, Erlangen Info: 09131 / 86 24 08 Was geschieht eines tages mit mir? 10.09.2014, 14 Uhr Informationen und Tipps zu Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung Referentin: Dr. Katharina Iseler, Leiterin des Betreuungsvereins der Stadtmission Nürnberg Diakonie, Raumerstr. 9, Erlangen Info: Tel. 09131/862137 tag des offenen Denkmals 14.09.2014, 11 – 17 Uhr Führungen und Mitmachaktionen für Jung und Alt Stadtmuseum Erlangen, Martin-LutherPlatz 9, Erlangen, Info: 09131 / 86 24 08 Vogelführung im naturschutzgebiet Mohrhof 14.09.2014, 09 Uhr Treffpunkt: Gasthof »Walter«, Poppenwind 17, Poppenwind VA: Landesbund für Vogelschutz Erlangen Info: 0911 / 45 47 37 »Bewegung gegen Demenz« 22.09.14, 14-15.30 Uhr, Kulturpunkt Bruck, Fröbelstraße 6, Erlangen, Info: 09131-30 36 64, Kursbeginn, mit Anmeldung trauercafé »geteiltes leid ist halbes leid« Dienstag, 02.10.2014, 10-12 Uhr Verein Dreycedern, Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131 / 90 76 800 aspekte der Stadtgeschichte 02.10.2014, 19 Uhr Stadtmuseum Erlangen, Martin-LutherPlatz 9, Erlangen Kurzvorträge zur Ausstellung »Erlangen im Ersten Weltkrieg« VA: Stadtmuseum Erlangen in Zusammenarbeit mit der VHS Info: 09131 / 86 24 08

»glück im alter« Dienstag, 04.11.2014, 17-18:30 Uhr Vortrag: Prof. Dr. Sabine Engel, Psychogerontologin Verein Dreycedern, Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131 / 90 76 800 »F/feste F/feiern« ab 06.10.2014, jeweils 16-17:30 Uh Theatergruppe für Menschen mit Demenz- oder Depressionserkrankung, Angehörige und Interessierte. Leitung Katharina Baur Info/Anmeldung: 09131 / 90 76 800 bis 29.9., keine Kosten tanz mit – Bleib fit 7.10.14, 4.11., 18.11.2014 14.30 Uhr: Mitmachtänze für Menschen ab 50 / Kulturpunkt Bruck, Fröbelstraße 6, Erlangen Info: 09131-30 36 64, 2 € »Das müssen Sie mal sagen, Herr rogler« 9.10.2014, 20 Uhr, Der bekannte Altstar des deutschen Kabarett weiß selbst, was er sagt, das Publikum sollte es trotzdem unbedingt hören. Fifty-fifty, Südliche Stadtmauerstr. 1 Info: 09131 / 24 855 »Was tun, wenn im alter die Seele krank wird?« 09.10.2014, 15 Uhr Es referiert Frau Leo, Mitarbeiterin in der Beratungsstelle „DiA – Depression im Alter“ Thomaskirche, Liegnietzer Str. 20, Info: 09131-90 76 822. Seniorentage in Erlangen 24./25.10.2014, 9-18 Uhr und 9-16 Uhr Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz und vier dezentrale Veranstaltungsorte, zu denen Shuttlebusse fahren 12 Fachvorträge, 90 Aussteller, ein attraktives Kulturprogramm. Info: Tel: 09131 / 86 23 29 am achten tag schuf gott den rechtsanwalt – teil 2. die nächste instanz 8.11.2014, 20 Uhr Der Kabarettist Werner Koczwara über einen ungeliebten Berufsstand. Fifty-fifty, Südliche Stadtmauerstr. 1 Info: 09131 / 24 855


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Magische Landschaften in Blau Der Maler Herwig Lewandowski schafft Kompositionen aus vielen Sinneseindrücken

Ein Wohnzimmer wie eine Galerie: Herwig Lewandowski mit seiner Frau Erika.

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unge Malerei setzt sich durch«: So  lautete die Unterzeile eines Berichts  über die Verleihung des Kunstpreises der Nürnberger Nachrichten  im vergangenen Jahr. »Da kam ich  mir als alter Herr schon etwas komisch vor,  als ich neben diesen jungen Künstlern den  Sonderpreis des Verlegers Bruno Schnell in  Empfang nehmen durfte«: Herwig Lewandowski, Jahrgang 1936, schmunzelt, wenn  er sich in seinem Wohnzimmer, inmitten seiner Bilder sitzend, an seine eigenen ersten  Schritte als Maler und Skulpteur erinnert.  Der in Stettin geborene und seit 1956 in  der Nürnberger Südstadt lebende Künstler kann auf eine lange Schaffensperiode zurückblicken. Als Malermeister und  Restaurateur hat er sein Handwerk von  der Pike auf gelernt, leitete einen Betrieb  und ließ sich bei dem Bildhauer und Maler  Hinrich Jespen ausbilden. Zudem besuchte  er die Abendschule für Porträt und Malerei  bei Georg Weidenbacher. Später folgte die

Gründung der »Stubenpresse Nürnberg«, wo  er zusammen mit seiner Frau Erika bibliophile Künstlerbücher, Mappen, Kassetten  und Radierungen herausgab.  Lewandowski war 1980 Mitbegründer  der Gruppe »Nürnberger Phantasten«, die  er jedoch bald wieder verließ, um sich ganz  seinem jetzigen Sujet, der Landschaftsmalerei, zu widmen. Seitdem er 1994 als  Malermeister in Rente ging, betreibt er diese  Kunst mit unermüdlichem Perfektionismus.  Seine Lasurtechnik besteht aus unzähligen  Schichten von Acrylfarbe. Sie tragen dazu  bei, dass auf den meist großformatigen  Leinwänden sinnlich leuchtende Landschaften entstehen. Dadurch erhalten die Bilder  einen fast meditativen Charakter. Das liegt  auch an den zurückhaltenden Farben, mit  denen er arbeitet. Oft überwiegt das Blau  von Himmel und Wasser, sensibel ergänzt  durch grüne oder schwarzgraue Felsformationen, die wirkungsvoll die Magie seiner  Werke in Szene setzen.

»Heute kann ich mir den Luxus leisten  zu malen, wann immer ich Lust habe. Es  gibt keinen festen Stundenplan, mal sind es  mehr, mal weniger Stunden, die ich vor der  Staffelei verbringe.« Allerdings, sagt Lewandowski, male er doch jeden Tag. »Und wenn  ein Bild vollendet ist, dann denke ich schon:  ›Jetzt machst du mal eine Pause, arbeitest  nicht mehr so viel.‹ Aber das hält nicht lange an«, gibt der Künstler unumwunden zu.  »Meistens bin ich am nächsten Tag schon  wieder im Malereigeschäft und kaufe mir  Farben und noch eine größere Leinwand für  das nächste Werk.«  William turner ist sein Vorbild Und so hat er in seinem Magazin immer  etwa 130 bis 150 fertige Bilder stehen.  Ergebnisse unzähliger Inspirationen, die er  sich bei Urlauben – oft in nördlichen Gefilden – oder Wanderungen in der fränkischen  Heimat geholt hat. Stets arbeitet er nach  Skizzen, die zum Teil schon vor Jahren


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Die Acrylbilder entstehen gedanklich meist über mehrere Jahre hinweg. entstanden sind und jetzt im Alter ihren  künstlerischen Nachklang finden. Deshalb  unterscheidet sich Lewandowskis Werk auch  von den »klassischen« Landschaftsmalereien des 19. Jahrhunderts. Seine Bilder sind  Kompositionen aus vielen Einzeleindrücken,  nicht die detailgetreue Wiedergabe eines  konkreten Ortes.  Dabei verehrt er durchaus die englischen  und skandinavischen Maler aus der Zeit des  Bürgertums und der beginnenden Industrialisierung. William Turner und seine dramatischen Natur-Aquarelle zum Beispiel sind  ihm Vorbild und Inspiration.  Und wenn er einmal nicht an der  Staffelei sitzt, dann befasst sich Herwig  Lewandowski mit dem Bereich Skulptur. Die  Motive seiner Plastilin-Arbeiten und Bronzen sind ebenfalls der Natur entlehnt. Ein  Haferkorn, eine Lilie, Samen kurz vor dem  Aufbrechen, dienen als Vorbild für die kleinen, aber feinen Statuen, die – neben den  Plastiken des 2011 verstorbenen Forchheimer Künstlerfreundes Harro Frey – in seiner  Wohnung zu sehen sind.  Dass er früher oder später einmal der  Malerei ganz Lebewohl sagt, das kann er  sich nicht vorstellen. »Ich werde so lange  weitermachen, wie ich kann.« Schließlich  ist die Kunst für ihn auch das beste Mittel,  die eigenen Gefühle und Stimmungen zu  verarbeiten. Das zeigt sich besonders in  einem Gemälde, das im Arbeitszimmer an

der Wand hängt: Es fällt sofort durch seine  düstere Farbgebung, durch das Spiel mit  Licht und Schatten in einer imaginären  Nebellandschaft mit dunklen Fjorden und  Riffen auf. »Mit diesem Bild habe ich den  Tod meines besten Freundes verarbeitet,  der mir 50 Jahre zur Seite stand. Wir haben  uns gegenseitig gestützt, und die Arbeit an  dem Bild half mir, diesen großen Verlust zu  überwinden.«

Und wenn er heute so auf seine Schaffensjahre zurückblickt – gibt es da einen  Rat an die jungen Künstler, die gerade ihre  ersten Schritte im Kunst-Zirkus wagen?  »Eine gute Berufsausbildung ist sehr wichtig«, meint der erfahrene Maler. Ihm habe  die Tatsache, dass er nicht ausschließlich  von seiner Kunst leben musste, eine große  Freiheit und Sicherheit beschert. Gerade in  Nürnberg sei es alles andere als einfach, als  Kreativer sein Auskommen zu finden. Dass  er heute die Möglichkeit hat, seine Werke  direkt an Kunden zu verkaufen oder auch  einmal eine Auftragsarbeit anzufertigen, das  habe sicher etwas mit seiner jahrelangen  Berufstätigkeit zu tun, die es ihm leichter  gemacht hat, an seinem Stil zu arbeiten,  neue Techniken auszuprobieren und sich  doch stets treu zu bleiben.  Der Künstler und seine agile Frau Erika –  die ebenfalls noch kreativ tätig ist – werden  dazu noch viele Gelegenheiten haben,  zumal einige Reisewünsche bislang unerfüllt  sind: ins norwegische Kirkenes oder ins Eis  nach Patagonien. Natürlich immer dabei:  der Skizzenblock, um die vielen Stimmungen und Sehnsuchtsorte festzuhalten, die  dort auf die beiden warten. Karin Jungkunz Fotos: Michael Matejka

Objekte von Herwig Lewandowski.


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Man sollte das Schneckenhaus bald verlassen Nach dem Tod ihres Mannes hat Eva Schlieder neue Aktivitäten entwickelt

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ie stellt ihn nicht zur Schau. Der  schmale goldene Reif verschwindet fast hinter dem Schmuckring. Aber spätestens, wenn Eva  Schlieder zur Teetasse greift,  sieht man den Ehering doch. Sie trägt ihn  bis heute wie in den 52 Jahren, die sie mit  ihrem Mann Siegfried geteilt hat, einem  promovierten Physiker. Auf ihren Ehering  angesprochen wirkt Eva Schlieder plötzlich  verlegen. Einen Augenblick lang überlegt  sie, dann sagt sie schnell: »Es ist gar nicht  meiner, es ist Siegfrieds Ring.« Der eigene  sei zu eng geworden.  Eva Schlieder ist 85 Jahre alt und seit gut  zehn Jahren verwitwet. Mit Mitte siebzig  begann für sie ein völlig neuer Lebensabschnitt, den sie nach der Zeit der Trauer  beherzt anpackte. Im Jahr 2003 erlitt der 85-jährige Siegfried  Schlieder einen Gehirnschlag. Natürlich  kam er sofort ins Krankenhaus – er sollte  es allerdings nicht mehr lebend verlassen.  »Nachdem mein Mann zwei Wochen lang in  Behandlung war, hätte er bald heimgehen  können. Die entsprechenden Vorbereitungen  Eva Schlieder (rechts) hat sich mit dem Singen im Chor einen alten Lebenstraum erfüllt. hatte ich schon getroffen«, erinnert sich Eva  Schlieder. Aber es kam nicht mehr dazu.  »Ich bin mehr oder weniger allein gewesen«, erinnert sie sich an die erste Zeit nach  es. Und dass ich überall die Älteste bin – ja,  Nöte weit weg. Das Singen hat mir Freude  dem Tod ihres Mannes »Ich habe mich in ein  bereitet.« das ist einfach so.«  Schneckenhaus zurückgezogen.« Die Angst vor der Einsamkeit hat sie  Diese Freude dauert bis heute an. InzwiSich einzuigeln – das kann auf Daunoch über andere Schatten springen lassen.  schen singt Eva Schlieder nicht nur im Burger nicht gut gehen. Eva Schlieder sah es  »Ich bin auch im ›Fränkische-Schweizgruber Chor, sondern außerdem noch im  schließlich ein. Ihr sei klar geworden: »Ich  Verein‹«, erzählt sie. »Dabei hatte ich mir  Frauenchor von Ebermannstadt im benachmuss unter Leute, ich muss versuchen,  1945 geschworen, weder in Parteien noch in  barten Landkreis Forchheim. »Singen allein  Kontakte zu knüpfen!« Nur wie? »Ich habe  Vereine einzutreten. Aber was sollte ich tun?  ist schon eine schöne Sache«, begeistert  überlegt, was mache ich gern? Musik!«  Einfach hingehen kann man nicht, da muss  sich die Seniorin und beginnt auch gleich  Tatsächlich hätte sie in jungen Jahren am  man schon Mitglied sein. Und ich wollte  aufzuzählen: »Singen dient der Gesundheit,  liebsten Gesang studiert. »Es  doch unter Leute! Also habe ich meinen  man atmet anders, Glückshor»Ich muss unter war mein Jugendtraum«,  Schwur gebrochen – wieder mal.«  mone werden freigesetzt und  bestätigt Eva Schlieder, doch  Leute. Ich muss Empfindet sie ihr Leben nach dem Tod  obendrein lernt man immer  eine so brotlose Kunst zu erdes Mannes wieder als lebenswert? »Unetwas Neues.« Das Wichtigste  versuchen, Kontakte lernen war 1947, da es mehr  bedingt«, antwortet Eva Schlieder, »es ist  aber ist für sie: »Ich habe jede  oder weniger ums Überleben  zu knüpfen.« erfüllt! Aber mein Mann hätte auch nicht  Menge Leute kennengelernt.«  ging, unvorstellbar. Und so  gewollt, dass ich nur auf dem Sofa sitze und  Mehr noch: Sie hat wahre  machte sie eine Ausbildung  traurig bin.«  Freunde gefunden.  zur Physikalisch-technischen Assistentin. Ein Kernsatz aus der Trauerbewältigung  Vieles ist anders geworden in Eva  Den späten musikalischen Lebenstraum  lautet: »Das Loch, in das ich fiel, wurde  Schlieders Leben. Sie geht regelmäßig zum  konnte sie sich schließlich im nahegeleRückentraining und übt an Geräten. »Früher  zur Quelle, aus der ich lebe.« Sprich: Der  genen Kirchdorf Burggrub erfüllen, einem  Verlust kann der Dreh- und Angelpunkt für  war das unvorstellbar. Ich habe um ›MuckiOrtsteil von Heiligenstadt bei Bamberg, wodie persönliche Weiterentwicklung werden.  buden‹ immer einen großen Bogen geschlahin sie 1988 nach der Pensionierung ihres  So redet Eva Schlieder natürlich nicht. Aber  gen.« Bis ihr eines Tages eine Anzeige eines  Mannes hingezogen waren. Im Burggruber  sie lebt es. Fitness-Studios in die Hände fiel. »Eine  Chor begann sie wieder zu singen – nach  Stunde Training, eine Stunde Fahrzeit und  50-jähriger Pause und im Alter von 75 JahText: Ute Fürböter das mindestens ein, besser zwei Mal in der  ren. Eva Schlieder erinnert sich: »Zumindest  Woche – das ist ziemlich viel Aufwand«,  Foto: Mile Cindric während des Singens waren alle Sorgen und  räumt sie ein. »Aber der Gesundheit nützt


Eine extreme Belastung Psychologin Johanna tiedtke über trauer und Neubeginn Über Verlust, über Trauer und neue Lebensmuster sprach sechs+sechzig mit der Psychologin Johanna Tiedtke vom Institut für Psychogerontologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. sechs+sechzig: Nach dem Verlust eines geliebten Menschen haben viele das Gefühl, ins Bodenlose zu fallen. tiedtke: Der Tod ist ein extremes Belastungserlebnis für den,  der bleibt. Zuallererst natürlich, wenn der Tod plötzlich eintritt.  Doch selbst, wenn eine längere Krankheit vorausgegangen ist  und viel Kraft für die Pflege verbraucht wurde. Selbst wenn die  eigene Lebenszufriedenheit dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurde und selbst wenn man sich mit dem bevorstehenden  Verlust schon auseinandersetzen konnte – der tatsächliche Tod  bringt Hinterbliebene an den absoluten Tiefpunkt.  Spätestens dann setzt die trauer ein. trauer ist weder depressiv noch krankhaft. trauer ist legitim, normal. Spricht man deshalb von lebensförderlicher trauer? Trauer ist kein pathologisches Phänomen, und in den ersten  sechs Monaten nach einem Todesfall kann Depressivität nicht gemessen werden. Einen Verlust kann nur der bewältigen, der sich  aktiv damit auseinandersetzt. Alle Gedanken kreisen zunächst  um den Toten, man betrauert, was für immer verloren ist – und  das natürlich umso heftiger, je näher der Todeszeitpunkt noch  ist. Nach Ablauf einer gewissen, individuell ganz unterschiedlich  bemessenen Zeit aber wird auf die sogenannte verlustorientierte  Bewältigung eine wiederherstellungsorientierte Bewältigung  folgen. In dieser Phase erinnert man sich gemeinsamer schöner  Momente und fängt wieder funktional an zu leben. Wer sich in  ein Schneckenhaus zurückgezogen hat, der verlässt es, um sich  neue Aufgaben zu suchen und nach vorne zu schauen. Wann es  soweit ist, zu welchem Zeitpunkt, wird wesentlich mitbestimmt  von dem Abhängigkeitsverhältnis, in dem man zu dem verlorenen Menschen stand. Für viele Menschen ist es wichtig, sich von  dem Verstorbenen zu verabschieden. Dies kann dabei helfen,  neuen Lebensmut zu finden. Schon das Weiterführen des Alltags soll eine große Hilfe sein. Ist das wirklich so? Eins zu eins ist das Weiterführen des Alltags nicht möglich, wenn  der Ehepartner gestorben ist oder die Ehefrau ebenso wie der  langjährige Lebensgefährte oder die Lebensgefährtin. Plötzlich  wird man mit ungewohnten Aufgaben konfrontiert – Aufgaben,  die der andere übernommen hatte. Frauen müssen sich nun vielleicht mit finanziellen Angelegenheiten beschäftigen, was neu  für sie ist. Für Männer sind Haushaltsdinge oft ungewohnt. Das  kann zu Überforderung führen, es kann aber auch einen neuen  Anschub geben. Wegen der höheren Lebenserwartung und weil  Frauen zudem meist jünger sind als ihre Ehemänner, sind sie  häufiger von Verwitwung betroffen. Dem Tod des Partners ist oft  eine lange, aufopferungsvolle, kräftezehrende Pflege vorangegangen – eine Pflege bis an die Belastungsgrenze. Manche  Frauen blühen nach der Trauerzeit deshalb regelrecht auf. und wenn das nicht der Fall ist? Wenn man auch nach längerer Zeit noch ganz in der Trauer gefangen ist und von lähmender Antriebslosigkeit beherrscht wird,  ist es hilfreich, sich soziale Unterstützung im Umfeld zu suchen.  Bei der Familie, bei den Freunden, bei den Nachbarn vielleicht.  Bei älteren verwitweten Frauen sind verschiedene Strategien zu  beobachten: Sie beleben alte Beziehungen wieder und intensivieren bestehende Verbindungen. Sie treffen Gleichgesinnte, die sich  in ähnlicher Lage befinden – oder sie gehen neue Beziehungen  ein. Wem die soziale Unterstützung gänzlich fehlt, dem bleiben  immer noch die Selbsthilfegruppen für Trauerarbeit. Selbst wenn  diese Trauergruppen nur eine Zeit lang besucht werden, fällt es  danach doch leichter, sich schrittweise etwas Neuem zu öffnen. Interview: Ute Fürböter

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Von der Schwarzach zum Himmelsgarten Vier Wandervorschläge von Altdorf aus durchs Nürnberger Land

Der östliche Wehrturm in Altdorf.

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chon lange schicken Eltern ihre  Kinder zum Studieren in die Welt  hinaus. Zu Beginn der Neuzeit war  die Welt allerdings noch kleiner, es  reichte zum Beispiel den Nürnberger Eltern, ihre Sprösslinge ins etwa 25  Kilometer östlich gelegene Altdorf zu entsenden. Die ehemalige Universitätsstadt und  ihre waldreiche, leicht gebirgige Umgebung  sind der Ausgangspunkt der Herbstwanderung des Magazins sechs+sechzig. Sie  führt durch dichte Wälder, das romantische  Schwarzachtal, außerdem zu barocken  Kleinodien und einigen Kuriositäten.  Der Wanderer erreicht Altdorf von  Nürnberg, Fürth und Erlangen aus mit der  S-Bahn-Linie 3. Die Stadt blickt auf eine fast  900-jährige Geschichte zurück und wurde  1129 das erste Mal urkundlich erwähnt –  war vorher aber über 300 Jahre Königshof.  Altdorf geriet schnell in den Einfluss der großen Schwesterstadt Nürnberg. So wurde sie  1360 als Markt erwähnt, als sie der Burggraf  Albrecht von Nürnberg erwarb. 1504 ging sie  dann in den Besitz der Stadt über.  Die Stadt war aber noch auf andere Weise  mit der freien Reichsstadt verbunden: Ab  1575 war sie Sitz des nürnbergischen Gymnasiums, das 1623 das Universitätsprädikat  erhielt und bis 1809 existierte. Die Nürnberger Patrizierfamilien ließen es sich nicht nehmen, ihre Kinder auf die Schule zu schicken,  deren berühmtester Student der spätere  Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-

Geschichte, wo immer man hinblickt: die Prethalmühle (oben), das Grab eines Gefallenen im 2. Weltkrieg und das Schloss Grünsberg. 1716) war. Über die Landesgrenzen hinaus  anerkannt waren vor allem die medizinische  Fakultät der Altdorfer, und hier die Chirurgie  sowie die Rechtswissenschaft. Heute ist die  ehemalige Uni als »Wichernhaus« bekannt.  Die Rummelsberger Anstalten nutzen die  Gebäude der ehemaligen Universität als  Schule, Wohnung und Internat für junge  Körperbehinderte. Wer nach Altdorf kommt,  sollte sich die 1407 erbaute Laurentiuskirche  anschauen, gleich daneben das im 16. Jahrhundert erbaute Renaissance-Rathaus aus  fränkischem Sandstein und die drei mächtigen Türme der ehemaligen Stadtbefestigung.  Wir verlassen die Altdorfer Innenstadt  durch das östliche Stadttor, gehen durch  den Vorort und unter der Autobahn hin-

durch. Wer mag, kann seinen Weg nach  Grünsberg so legen, dass er einen etwa  einen Kilometer langen Umweg zur Prethalmühle macht. Hier ließen die Altdorfer im  Mittelalter ihr Brot backen. Das gut erhaltene und restaurierte Gebäude-Ensemble,  das noch heute bewohnt wird, liegt an der  früheren Handelsstraße von Nürnberg nach  Regensburg und damit direkt an der Grenze,  die das Reichsstädtische Gebiet von dem der  Wittelsbacher Oberpfalz trennte. Von dort aus geht es etwa 500 Meter  hinauf nach Prackenfels, das 1362 erstmals  urkundlich erwähnt wurde. Dominiert wird  das Dorf, in dem es weder ein Gasthaus  noch eine Bushaltestelle oder einen Laden  gibt, von mehreren fränkischen Fachwerk-


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 3/2014

Mitten im Wald findet der Wanderer barocke Gartenkultur: der Brunnen der Sophienquelle häusern, die unter Denkmalschutz stehen.  Ab hier wandert man im landschaftlich reizvollen Tal der Schwarzach nach Grünsberg.  Nach etwa zwei Kilometern wird man mit  der jüngeren deutschen Geschichte konfrontiert: Am linken Wegesrand befindet sich ein  auf einem Eisenträger befestigter Wehrmachtshelm, von einer Kugel durchschlagen. Hier starb am 19. April 1945 wenige  Tage vor Kriegsende ein junger deutscher  Soldat. Weiter geht es durch einen dichten  Wald nach einer kleinen Flussquerung 200  Meter den Hang hinauf nach Grünsberg. Gräber für 2000 Haustiere An jedem ersten Sonntag ist hier das  Grünsberger Schloss mit seinen wunderbaren Stuckdecken und anderem Inventar  zu besichtigen. Ursprünglich eine Burg aus  dem 13. Jahrhundert, wurde die Anlage  im 18. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut. Auch hier ist der Einfluss Nürnbergs  sichtbar: Ab 1754 gehörte das Schloss der  Patrizierfamilie Stromer von Reichenbach.  Genau gegenüber befindet sich der liebevoll  restaurierte ehemalige Schlossgarten, der  »Himmelsgarten«. Er beherbergt seit 1994  die Tiergedenkstätte »Anubis Himmelsgarten«. Hier ruhen etwa 2000 Haustiere  – meist Hunde und Katzen – in Einzel- und  Sammelgräbern. Viele davon sind liebevoll  geschmückt mit Fotos von den Vierbeinern.  Der Wanderer verlässt Grünsberg nach  links Richtung Süden. Nach etwa 300  Metern geht es in den Wald. Nach weiteren  300 Metern trifft man auf die Sophienquelle. Dieses Zeugnis barocker Gartenkultur im  Nürnberger Land erinnert in seinem Aufbau  an ein griechisches Theater. Das Halbrund  des Brunnens der Sophienquelle besteht  aus rotbraunen Sandsteinquadern und  wird von einer Freitreppe auf beiden Seiten  umgeben. Das Wasser sprudelt aus dem  Sandstein, um dann über gemauerte Steine  und Kaskadenbecken in einen Brunnen zu  stürzen. Danach wird es in einen kleinen  Teich abgeleitet, um zuletzt unterirdisch in  die Schwarzach abzufließen. Danach geht es durch dichten Wald  hinauf nach Penzenhofen und von dort aus  zur S-Bahn-Station Winkelhaid. Wer mag,  kann von dort aus noch etwa fünf Kilometer  weiter am Ebenbach entlang durch dichten  Wald zur S-Bahn-Station Moosbach oder  nach Ochenbruck laufen (siehe Kasten). Rainer Büschel; Fotos: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Bei dieser mittelschweren Wanderung ist die Fritsch-Wanderkarte »Fränkisches Seenland« zu empfehlen, da die Markierung häufig wechselt: Variante 1 führt von Altdorf nach Winkehaid zur S-Bahn-Station (10 Km) Variante 2 endet in Moosbach bei der dortigen S-Bahn-Station (15 Km). Variante 3 biegt etwa zwei Kilometer vor Moosbach nach links ab nach Ochenbruck zur dortigen S-Bahn-Station (15 Km) Alternative: Man kann den Weg auch von der S-Bahn-Station Moosbach aus gehen, um dann in Grünsberg oder in Altdorf einzukehren.


Depp im Web@

Es sind nur ein paar Buchstaben

Eine Paprika als Patient? Siemens MedMuseum – Menschen. Geschichten. Innovationen. www.siemens.de/medmuseum

In den 1980er Jahren schafft eine neue Technologie ihren Durchbruch in der medizinischen Bildgebung: die MagnetresonanzTomographie – kurz MRT genannt. Spektakulär geworden ist der erste MRT-Patient: Eine Paprika – aufgenommen in Erlangen während einer Stunden dauernden Messzeit. Wenige Monate später sind bereits Aufnahmen des menschlichen Schädels möglich – in acht Minuten. Diese und weitere spannende Geschichten gibt es im neuen Siemens MedMuseum. Besuchen Sie uns und erfahren Sie mehr! Siemens Unternehmensmuseum für Medizinische Technik Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen, Deutschland Phone: +49 9131-736 000

Answers for life.

M

eine Freunde sind auch nicht unbedingt die Hellsten. Aber auf Facebook versorgen sie mich oft mit  allerhand Unterhaltendem. Mit Videos von verkleideten Hunden zum Beispiel, mit Entenküken,  die über eine viel befahrene Autobahn watscheln,  mit Kajakfahrern, die auf Wale treffen, oder einen Obdachlosen,  der seinen Eimer an Straßenmusiker verleiht. Weil die meistens aus zwei Sätzen bestehenden Überschriften vorgeben, das  Anschauen würde mein Leben verändern oder mir den Glauben  an die Menschheit zurückgeben, klicke ich immer drauf. Kostet  ja nichts! Außerdem will ich meine Freunde nicht enttäuschen  und schuld sein, wenn sie ihren mühsam zurückgewonnenen  Menschheitsglauben gleich wieder verlieren.  An die Videos kommen inzwischen auch wir Minderbemittelten leicht heran, über die Seite heftig.co. Zwei Potsdamer haben  ein Supergeschäftsmodell entdeckt, indem sie uraltes Zeug  mit herzzerreißenden Überschriften zu Sensationen machen.  Damit haben sie es in Deutschland zur meistgeklickten InternetPlattform gebracht. Andere beschäftigen ganze Kohorten von  Jungjournalisten und schaffen es nicht mal in die Top 100.  Kein Wunder, dass heftig.co Nachahmer findet. Aus der guten  alten Sommermeldung »Exhibitionist aufgetreten« wird dann  bei der örtlichen Lokalpostille schon mal: »Frau trifft Mann.  Was sie danach sehen musste, entsetzte sie zutiefst.«  Aus einem  Beide-hatten-angeblich-Grün-Unfall wird: »Vollcrash! Sie werden  nicht glauben, welche Ausreden der Polizei aufgetischt werden.«  Selbst ein belangloses Ereignis in Fernost wird plötzlich brandheiß: »Chinese ließ Sack Reis stehen. Es wird Sie überraschen,  was dann passierte.« Inzwischen gibt es bei Facebook Spielverderber, die den  Gag verraten und heftig.co so um die Klicks bringen. »Der ist  halt umgefallen«, schreiben sie dem Minderbemittelten in sein  Facebook.  Mich können solche Spaßbremsen freilich nicht beirren. Das  wollte ich schon immer mal sehen, wie ein Sack Reis umfällt.  Dauernd liest man davon. Aber, Hand aufs Herz, gesehen hat  das doch noch keiner von uns. Peter Viebig


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Der Mikrowellenherd Sie waren in den 60-er, 70-er und 80-er Jahren der letzte Schrei, danach krähte kein Hahn mehr nach ihnen: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Doch so manche Gegenstände haben die Zeit überdauert. Diesmal hatte Magazin sechs+sechzig Leserin Roswitha Zink eine tolle Anregung. Roswitha Zink hat die Urkunde aufbewahrt, als wäre sie ein Meisterbrief. Denn die Deutsche Post erlaubte im Jahr 1982 mit diesem  Schriftstück der Nürnbergerin, in ihrer Küche eine Mikrowelle in  Gang zu setzen. Freilich keine, wie wir sie heute kennen, klein und  platzsparend. Roswitha Zink besaß damals einen neumodischen Mikrowellen-Herd; die elektromagnetischen Wellen konnten im Backofen  zugeschaltet werden. Jedoch nur mit Erlaubnis der Post. Die stellte  jedem Benutzer eine »Genehmigung für den Betrieb von Hochfrequenzgeräten« aus und schickte eine Belehrung gleich mit. Die  Genehmigungsurkunde müsse »sorgfältig in der Nähe des Hochfrequenzgerätes« aufbewahrt und bei gelegentlichen Prüfungen  vorgezeigt werden, hieß es da.  Roswitha Zink ließ sich weder bei der Zubereitung des Sonntagsbratens noch beim Kuchenbacken von so viel Bürokratie abschrecken. Denn 4000 Mark hatte sie damals für das Gerät hingeblättert,  doch es habe sich rentiert, berichtet sie. 18 Jahre lang hat es ihr  gute Dienste erwiesen, ehe es zum Alteisen ging. Das Zertifikat samt  Belehrungsschreiben aus dem Fernmeldeamt 1 in Nürnberg hat sie  heute noch.

REHABILITATION MIT KOMPETENZ, QUALITÄT UND MENSCHLICHKEIT Dieser Satz charakterisiert das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN. Gleichzeitig verdeutlicht er unser Menschenbild und spiegelt wider, wie wir mit Patienten, Partnern und Mitarbeitern umgehen. Das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN ist das erste stationäre Rehabilitationszentrum für Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats im Herzen der Metropolregion Nürnberg. Es kann 90 Personen in Einzelzimmern aufnehmen. Therapeutisch und räumlich ist es direkt an die KLINIKEN DR. ERLER angebunden, die als Fachklinik für Orthopädie und Chirurgie einen exzellenten Ruf genießt. Wir stehen Ihnen gerne zur Seite.

REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN Kontumazgarten 19 90429 Nürnberg Telefon: 0911 / 66 0 55-0 E-Mail: info@reha-kontumazgarten.de Internet: www.reha-kontumazgarten.de

UNSERE KLINIKEN UND ABTEILUNGEN KLINIK FÜR ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. B. Eibl-Eibesfeldt

ABTEILUNG FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN Chefärztin Dr. med. H. Müller-Breitenlohner

KLINIK FÜR HANDCHIRURGIE, PLASTISCH-REKONSTRUKTIVE UND MIKROCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. P. Schaller

KLINIK FÜR UNFALLCHIRURGIE Chefarzt Dr. med. K.-D. Haselhuhn

KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. J. Anders Leitender Arzt Dr. med. A. Müller

KLINIK FÜR KONSERVATIVE UND OPERATIVE WIRBELSÄULENTHERAPIE Chefarzt Dr. med. H. Skibbe

UNSERE NOTFALLAMBULANZ IST 24 STUNDEN AM TAG FÜR SIE DA. KLINIKEN DR. ERLER Kontumazgarten 4-18 90429 Nürnberg

Telefon: 0911 / 27 28-0 E-Mail: info@erler-klinik.de Internet: www.erler-klinik.de


Amt für Senioren und Generationenfragen – Seniorenamt

Mitreden – mitgestalten! 4. Nürnberger Demografieforum

Das Gesicht der Stadt im Demografischen Wandel Vorträge und Diskussion zu Veränderungen des Erscheinungsbilds öffentlicher Räume in älter werdenden Stadtgesellschaften

Dienstag, 23. September 2014, ab 10.30 Uhr Heilig-Geist-Saal, Hans-Sachs-Platz 2 Informationen zum Programm: www.senioren.nuernberg.de Der Eintritt ist frei! Impressum: Herausgeberin: Stadt Nürnberg, Amt für Senioren und Generationenfragen – Seniorenamt, Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg; Gestaltung: Kommunikationsdesign Ulrich Matz, Nürnberg


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