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www.magazin66.de · Ausgabe 3/2015

Veranstaltungstipps aus der Region

Frauen fördern Leselust Seite 4

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


Das Magazin sechs+sechzig ist die führende Zeitschrift für die Generation 50+ in der Metropolregien Nürnberg. Wir suchen zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine/n ambitonierte/n

Anzeigenverkäufer/in (nebenberuflich) Wir erwarten von Ihnen: • aktiver Anzeigenverkauf auf Provisionsbasis im Print und Online • Gewinnung neuer Kunden • Verständnis für die Zielgruppe 50+

Tag des offenen Denkmals 2015

Gehirn in Scheiben

Das erwartet Sie bei uns: • ein sympathisches Team • kurze Entscheidungswege • eigenständiges Arbeiten • die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen Wir freuen uns, wenn Sie Erfahrung im Verkauf von Anzeigen haben. Außerdem gehen wir davon aus, dass mit Onlinemedien und Office-Programmen umgehen können. Wenn Sie eine positive Einstellung zum Alter haben, passen Sie gut zu uns. Ihre Bewerbung: Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, richten Sie Ihre Bewerbung (auch per E-Mail) an: Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Tel. 0911/3777661, info@magazin66.de

Siemens MedMuseum – Tag des offenen Denkmals 2015 Sonntag, 13.9.2015 Am 13.9. von 11–18 Uhr geöffnet

In den 1970er Jahren ermöglichen immer bessere und schnellere Computer den Durchbruch eines neuen bildgebenden Verfahrens: die mit Röntgenstrahlen arbeitende Computertomographie. Sie nimmt Schicht- und Schnittbilder aus dem Körperinneren auf. Der erste Computer tomograph (CT) Siretom von Siemens wurde speziell für die Weichteil-Röntgendiagnostik des Schädels entwickelt und ist auch im Siemens MedMuseum ausgestellt.

Siemens Unternehmensmuseum für Medizinische Technik Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen Öffnungszeiten Dienstag–Samstag: 10.00–17.00 Uhr Montags und an Sonn-/Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ins Museum ist kostenfrei.

Er hat Ihre Augen und die Nase seiner Mutter. Das sollte aber nicht das einzige Erbe bleiben. Unsere Vermögensnachfolgeplanung. Wir beraten Sie gern: Andrea Lehner, Telefon 0911 2164-1307

Mehr Infos unter: siemens.de/medmuseum

Answers for life.

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sechs+sechzig Ausgabe 3/2015

Foto: Michael Matejka

Für Abwechslung auf der Wanderung sorgt der Meierhof mit seinen Alpakas und Lamas. Seite 32

4 Reportage Es lebe der Buchladen 8 Leserreise Tolle Touren auf Teneriffa 9 Benefizkonzert »Es ist wichtig, die Musik zu fühlen« 10 Trend Mit dem Rollator in die Rock-Arena 12 Aktuell Bekannte Treffs vor dem Ende? 13 Innenansichten Alles Gute, Ingrid ! 14 Porträt Angkana und das Geheimnis der Currysoße 16 Porträt Gern gesehener Gast in Thiruvannamalai 18 Ansichtssache Tauben sind auch nur Menschen 24 Kultur ­Der klingende Stammtisch

26 Magazin 27 Buchtipp Liebesgeschichte in vier Sprachen 28 Zeitzeugen Not macht erfinderisch 30 Kleine Hilfen Hier kocht der 3D-Drucker 31 Innenansichten Bei ihnen bleibt kein Auge trocken 32 Lug-ins-Land Wo »Alter Fritz« und Alpakas grüßen 34 Trend Was tut ein GenerationenManager? 35 Das war schick Das Schrankbett 35 Depp im Web 20 Impressum 19 VeranstaltungsEmpfehlungen

25 Kultur ­Von Bach bis Beatles

Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich bei seinem Hauptsponsor:

Liebe Leserinnen und Leser, fühlen Sie sich alt? Das hängt von der Tagesform ab, werden Sie vielleicht antworten. Denn viele Menschen möchten in der nachberuflichen Phase heute als leistungsstark und aktiv wahrgenommen werden. Die Beschwernisse des Alters rücken stärker in den Hintergrund als früher. Kurz: Das Altenbild ändert sich – mal wieder. Das wurde auch bei der Diskussionsveranstaltung deutlich, die das Magazin sechs+sechzig mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung durchgeführt hat. Hierbei äußerten sich unter anderem die heute 50-Jährigen, wie sie sich später ihren Ruhestand vorstellen (Seite 10). Diese Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der aktuellen, aber auch künftigen Rentnergenerationen bildet eine Steilvorlage für die Nürnberger Seniorenpolitik, die gerade eine deutliche Neuausrichtung erfährt (Seite 12). Was nach wie vor hoch im Kurs steht, sind kreative Hobbys wie Theaterspielen und Musizieren. Die Nürnberger Oldiekiste feiert Erfolge mit Geschichten, die das Leben schreibt (Seite 31). Der Musikantenstammtisch pflegt einmal im Monat fränkisches Liedgut (Seite 24). Das wird auch beim Dooser Chor manchmal gesungen, der dieser Tage seinen 160. Geburtstag mit Stücken von Bach bis Beatles (Seite 25) feierte. Beim 6. Benefizkonzert der HypoVereinsbank mit den Nürnberger Symphonikern zugunsten des Magazins sechs+sechzig – können Sie sich einfach zurücklehnen und genießen . Vier Solistinnen aus Asien geben dem Konzert mit klassischen Werken eine ganz besondere Note (Seite 9). Entspannen können Sie sich auch bei einer Tour durch die Hersbrucker Schweiz. Unser Wandertipp punktet mit viel Natur, ungewöhnlichen Zaungästen und einem erfrischenden Fußbad (Seite 32). Und schon sind Sie wieder topfit. Viel Spaß bei der Lektüre unseres Magazins sechs+sechzig wünscht die Redaktion


4  Reportage

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Es lebe der Buchladen Gestandene Frauen trotzen mit Leidenschaft dem Internethandel

Kleiner Laden mit sorgfältig ausgewähltem Buchsortiment und kleinen Extras wie hochwertige Säfte, Wein und Marmelade: Rosemarie Reif-Ruppert und ihre Gostenhofer Buchhandlung gehören seit Jahrzehnten zum Stadtteil.

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al wird ihnen das Totenglöckchen geläutet, mal trotzen sie dem Ansturm der großen Handelsketten und den »Amazon(en)« aus der elektronischen Welt: kleine inhabergeführte Buchhandlungen. 700 soll es laut Berechnung des Deutschen Börsenvereins noch geben. Ganz vorne in diesem ungleichen Kampf stehen häufig Frauen im reifen Alter – erfolgreich und oft schon lange. »Unsere Kunden halten das Buch, das sie bei uns bestellt haben, meistens einen Tag nach der Bestellung in der Hand«, sagt die 62-jährige Rosemarie Reif-Ruppert von der Gostenhofer Buchhandlung kampfeslustig, »und das schon seit Jahrzehnten.« Länger jedenfalls als Amazon. Das »Ein-Tages-Lieferversprechen« ist keineswegs ein Alleinstellungsmerkmal der Online-Welt. Und die kleinen Buchhändler können auch in vielen anderen Fragen etwas entgegensetzen. So hat die gelernte Industriekauffrau und Sozialpädagogin in ihren drei kleinen Räumen in der Eberhardshofstraße eine Wohnzimmer-Atmosphäre geschaffen, in der man sich wohlfühlt und sofort schmökern möchte. Unaufdringlich, aber gut sichtbar aufgestellte Neuerscheinungen und Bestseller für weltoffene, (links-)liberale Bürgerinnen und Bürger empfangen die Kunden. Im zweiten Raum, den man durch einen sorgsam abgebeizten Türstock betritt, stehen

gut sortierte Literatur und Hörbücher in übersichtlichen Regalen. Im dritten Raum findet sich eine Kombination aus Büchern und kulinarisch hochwertigen Säften, Weinen und anderen Produkten. Denn gutes Essen und Bücher gehen nicht nur im Kochbuch zusammen, die Sinne des Genießers werden hier in jeder Hinsicht angesprochen. Es sind aber auch die liebevollen Extras, die diese Buchhandlung ausmachen: das »literarische Wohnzimmer« etwa. Das kommt nämlich auf Bestellung in die vier Wände der Käufer: »Eine Mitarbeiterin besucht unsere Kunden mit einem Korb voller Bücher zu Hause und stellt diese privatissime vor«, erklärt Reif-Ruppert ihren kundennahen Service, der im Schnitt drei Mal pro Woche angefordert wird. Unscheinbare Lage Rosemarie Reif-Ruppert weiß, dass es wichtig ist, ihre Kunden individuell zu bedienen, sich Zeit für sie zu nehmen und sie gut zu beraten. Deshalb ist auch die kleine, unscheinbare Seitenstraße, in der sich ihr Laden befindet, kein Nachteil. Denn die Aufbruchsstimmung der (ökologischen) Stadteilsanierung in Gostenhof Mitte der 80-er Jahre, als die damals arbeitslose Sozialpädagogin gemeinsam mit einem Mitstreiter ihren Buchladen – damals noch in der Volprechtstraße – eröffnete, sei geblieben.


sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Ingrid Sauer (links) und Ilse Arnold haben mit ihrer Buchhandlung »Frenkel & Co.« ein Stammpublikum erobert.

Reportage  5

»Buch und Spiel« heißt der Laden von Ursula Hain. Der Name ist Programm.

Eine solche Aufbruchsstimmung spürt man auch, wenn die Ilse Arnold die Philosophie des kleinen, leicht in die Jahre gekombeiden Schwestern Ingrid Sauer (73) und Ilse Arnold (77) die Gemenen Ladens. »Aber wir haben von dem Wandel der angrenzenschichte ihrer Buchhandlung »Frenkel & Co.« in der Fürther Straden Stadtteile profitiert.« Gerade in den letzten Jahren kommen ße erzählen. Sie übernahmen die 1935 gegründete Buchhandlung verstärkt Studierende zu ihnen, bedingt durch die Eröffnung der Schimatschek, in der die ältere der Schwestern eine BuchhändEvangelischen Fachhochschule. Aber auch der Zuzug Bildungsbelerlehre absolvierte, im Jahr 1970, um sie in Eigenregie weiterzuflissener im Bereich des an die Fürther Straße grenzenden Stadtführen. Ihre Männer hätten es zu dieser Zeit wohl teils Rosenau bringt gerade in jüngster Zeit neue lieber gesehen, dass sie zu Hause geblieben wären. Kundschaft. Und nicht zu vergessen und nicht zu »Wir haben Kunden, deren Dennoch unterstützten sie sie nach einiger Überübersehen: Dieses Publikum kauft gerne KinderbüEltern schon bei uns Bücher zeugungsarbeit sowohl finanziell als auch ideell. cher und solche für den Vorschulbereich. gekauft haben« Was sicher notwendig war, da beide Frauen – im Ohne Kinder(-bücher) ginge es auch in der Sinne der damals üblichen Rollenteilung – neben Buchhandlung der 63-jährigen Ursula Hain in der ihrem Beruf auch noch den Haushalt zu führen und Rollnerstraße nicht, die seit 1988 existiert. Im Verdie Kinder zu versorgen hatten. Zwar war es am Anfang ein mühkaufsraum mit dem Charme der späten 80-er Jahre finden die samer Weg, aus der Schuldenzone herauszukommen, man konnte Eltern ausgewählte Kinder- und Jugendliteratur, dicht gedrängt sich aber auf ein treues Stammpublikum verlassen: »Wir haben in Holzregalen. Aber Ursula Hain hat etwas zu bieten, das es in Kunden, deren Eltern schon bei uns Bücher gekauft haben«, sagt Nürnberg möglicherweise kein zweites Mal gibt: In einem fast die jüngere Schwester. gleich großen zweiten Raum stehen noch dichter gedrängt alle So findet man in der Buchhandlung Frenkel Co. gut sortiert möglichen Tiere, Puppen und Spielzeug, die Kinderherzen höher Belletristik, Krimis, Kinder- und Gartenbücher, Reiseliteratur und schlagen lassen. »Ohne diese Artikel«, bekennt die studierte Bibvieles mehr. »Wir haben uns nie spezialisiert und verzichten weitliothekarin, »wäre es schwieriger, das Geschäft zu halten.« Auf die gehend auf den Verkauf von Produkten rund ums Buch«, erklärt Idee, Spielzeug und »geistige Nahrung« gemeinsam zu verkaufen,


6  Reportage

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Ambitioniert: Ilse Wierny spricht mit ihrer »Literarischen Buchhandlung« besonders anspruchsvolle Leser an.

brachte sie ein ehemaliger Mitarbeiter, der Holzspielzeug in großer Menge in das Geschäft mitbrachte. Der Mitarbeiter hat den Laden verlassen, Holzspielzeuge gibt es nun weniger, aber ein Paradies für Kinder ist die Buchhandlung immer noch. Kinder und Jugendliche spielen auch noch auf einer anderen Ebene eine große Rolle für Ursula Hain: »Schauen Sie sich um«, erklärt sie, »mein Buchladen ist von Schulen umstellt.« Scharrer-, Labenwolf- und Hans-Sachs-Gymnasium, Fachoberschule sowie Uhlandund Hegelschule sind alle nicht weit entfernt. Und Hain bedient diesen Lesernachwuchs sehr gern, mit Büchertischen, Gutscheinen und, ja, auch mit guten Neuerscheinungen. Ansonsten richtet sich ihr Angebot an ein Bildungsbürgertum in den angrenzenden Stadtteilen, »das ein bisschen links tickt«, fügt sie verschmitzt hinzu. Dieses Publikum dürfte sich auch in der »Literarischen Buchhandlung« der 60-jährigen Ilse Wierny in der Südlichen Stadtmauerstraße in Erlangen finden. Aber sie richtet sich mit ihrem Angebot eindeutig an kunstsinnige Konsumenten. Seit Herbst 1980 bietet sie in ihren geschmackvoll und stilsicher eingerichteten Räumen sogenannte gehobene Literatur an. »Ich betrachte mich trotzdem als Vollbuchhandlung«, sagt sie zur Philosophie ih-

res Geschäfts, »weil ich jedes gewünschte Buch besorgen kann.« In ihrem Laden werde man aber kaum Bestseller finden. Wenn man mit Ilse Wierny spricht, bemerkt man ihr Faible für große Literatur, Kunst, Filme und Theater, abseits des Mainstreams. Das ist aber nicht nur für Kenner sehr interessant. Denn die Kunden werden hier – neben einer fachkundigen Beratung – mit Sichtweisen konfrontiert, die nicht alltäglich sind, ungewöhnlich und herausfordernd. Egal, ob es sich um den Soziologen Adorno oder große Regisseure handelt – Bücherliebhaber kommen auf ihre Kosten. Die Auswahl ist das eine, Bücher, die aufwändig gedruckt sind oder ein ungewöhnliches Format haben, das andere. »Ich will mit meiner Auswahl niemanden ausschließen und schon gar nicht auf Menschen herabsehen«, meint sie, »aber bei mir im Laden stehen die ästhetischen, kulturellen Elemente des Buches im Vordergrund.« Minimum: 50 Arbeitsstunden pro Woche Befragt man Ilse Wierny nach Arbeitszeiten und Verdienst, rechnet sie vor, dass es unter einer Arbeitszeit von 50 Stunden pro Woche nicht abgeht – bei nicht gerade üppigem Verdienst. Gleiches


Reportage  7

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lässt sich auch von den Nürnberger Buchhändlerinnen sagen. Zwar greifen fast alle auf oft langjährige Mitarbeiterinnen zurück, die Hauptlast bleibt aber an den Inhaberinnen hängen. Alle haben die 60 überschritten, arbeiten seit 30, 40 Jahren, im eigenen Laden. Warum tun sie sich das noch an? Die Antworten reichen von »Weil es keinen interessanteren Beruf gibt« (Reif-Ruppert) über »Das ist mein Leben« (Wierny) bis hin zu »Wir leben mit BüWarum tun sie sich das chern« (Ilse Arnold). noch an? »Weil es keinen Dabei schwingt ein interessanteren Beruf gewisser Stolz auf die gibt« Lebensleistung mit, und sie sind sichtlich froh, es bis heute immer wieder geschafft zu haben. Denn die Entscheidung, sich selbstständig zu machen, war niemandem leicht gefallen. Oft war eine Phase der Arbeitslosigkeit die Initialzündung für diesen Schritt. Auch wenn die Frauenbewegung in den Gründungsjahren eine Rolle gespielt hat, für die fünf Buchhändlerinnen war sie eher weniger von Bedeutung. Im Vordergrund stand der unbedingte Wille, einen Buchladen in Eigenregie betreiben zu wollen. Arbeiten bis zum Umfallen Aber wie soll es weitergehen, und gibt es eine Nachfolge – immerhin ist das offizielle Rentenalter nah beziehungsweise schon überschritten? »Ich arbeite bis zum Umfallen«, antwortet Ursula Hain etwas trotzig. Denn nach etlichen Umsatzeinbrüchen durch die großen Buchhäuser und Versandhändler zur Jahrtausendwende haben sich zumindest die Läden der fünf Frauen stabilisiert. Eine treue Stammkundschaft, Veränderungen im Stadtteil, der Wunsch nach guter Beratung und einer Atmosphäre, in der man als Kunde angenommen ist, sowie ein Publikum, das gerne gemeinsam mit seiner Buchhandlung älter wird, scheinen dann doch die Existenz zu sichern. Auch wenn niemand davon reich wird. Wie lange das noch so geht, das hängt von der Kraft und der Gesundheit ab. Und auch davon, ob die nächste Generation nur noch E-Books liest (siehe auch nebenstehendes Interview). Text: Rainer Büschel Fotos: Mile Cindric

Stirbt der Beruf Buchhändlerin aus? Hat der kleine inhabergeführte Buchhandel in Deutschland eine Zukunft? Und warum entscheiden sich gerade Frauen für diesen Handelszweig? Das Magazin sechs+sechzig sprach mit Professor Svenja Hagenhoff vom Institut für Buchwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg.

rend Ende des 19. Jahrhunderts der Frauenanteil im Buchhandel bei etwa zwölf Prozent lag, waren es 1925 schon 37 Prozent, 2007 waren es zirka 83 Prozent. Ein ähnlicher Verlauf ergibt sich für die Anteile der weiblichen Auszubildenden. Ich bin aber keine Genderforscherin, kann deshalb nur Vermutungen anstellen.

sechs+sechzig: Haben Konsumenten, die kleine Buchhandlungen besuchen, ein anderes Verhältnis zu Büchern als die, die in Kaufhäusern oder beim Online-Händler kaufen? Hagenhoff: Ich vermute, dass es hier kaum Unterschiede gibt, weil alle, die ein Buch kaufen, »scharf« auf Bücher sind. Auf welchem Weg sie es erwerben, ist nicht so wichtig.

Dann vermuten Sie für uns doch mal. Als Privatmensch würde ich von der »Nettigkeitsfalle« sprechen. Das heißt, die Feminisierung bestimmter Berufe erfolgt aus der Erwartung der Frauen heraus, dass sie in diesen Berufen nicht so stark der Konkurrenz oder der Ellenbogenmentalität ausgesetzt sind.

Ist Amazon & Co. für diese kleinen Läden keine Bedrohung? Momentan spielt sich der Konkurrenzkampf eher zwischen den großen Buchhandelsketten und dem Online-Buchhandel ohne stationären Laden ab. Etliche inhabergeführte Buchhandlungen werden von beruflich gut qualifizierten Frauen geführt. Welche Gründe sehen Sie dafür? Hierzu gibt es keine wissenschaftlichen Untersuchungen. Allgemein lässt sich aber im Bereich Medien feststellen, dass diese Berufe Frauen anziehen. Unterfüttern würde ich dies mit folgenden Zahlen: Wäh-

Aber gerade die kleinen inhabergeführten Buchhandlungen sind doch stark dem Wettbewerb ausgesetzt … Schon, aber in ihrem Arbeitsfeld können die Frauen insoweit autonom und selbstbestimmt agieren, wie der Markt es zulässt. Hierin könnte eine gewisse Attraktivität für Frauen gerade in den 80-er Jahren gelegen haben, ihre eigene Buchhandlung zu eröffnen. Und Ihre Beispiele zeigen ja, dass sie nicht erfolglos waren. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels schätzt, dass es in Deutschland nur noch etwa 3800 Buchhandlungen gibt, 700 davon seien sogenannte inhabergeführte Buchhandlungen. Ist dies ein letztlich unaufhaltbarer Trend? Für meine Studentinnen ist Buchhändlerin als Beruf nicht vorstellbar. In kleinen Unternehmen ist jeder Karriereweg abgeschnitten und es gibt kaum Entwicklungsmöglichkeiten. Auf die gesamte Branche bezogen kann ich nur auf die Ausbildungszahlen verweisen, und die sind rückläufig. Ich gehe davon aus, dass der kleine inhabergeführte Buchladen über eine längere Distanz ein Auslaufmodell ist, schon weil der Nachwuchs fehlen wird. Interview: Rainer Büschel


8  Leserreise

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Tolle Touren auf Teneriffa sechs+sechzig-Leserreise lädt zum Aktiv-Urlaub auf den Kanaren ein

kommen Sie zum Höhlendorf Chinamada, in dem die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen (zusammengesetzt aus den Wörtern Guan und Chinech, was so viel wie »Sohn Teneriffas« bedeutet), auch heute noch in höhlenähnlichen Wohnungen leben. Wanderung bis auf 2100 Meter Höhe

San Cristobal de La Lagunas Altstadt ist Weltkulturerbe.

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aben Sie Lust auf ein kleines Abenteuer? Sehnen Sie sich nach einer Wanderung durch beeindruckendes Gebirge? Oder wollen Sie lieber Geheimnisse des Meeres entdecken? Wie wäre es mit einem Besuch auf einem ungewöhnlichen Weingut? Machen Sie doch einfach alles miteinander und folgen Sie uns auf die sechs+sechzig-Leserreise zur Kanarischen Insel Teneriffa. Im Programm inbegriffen: ein Ganztagesausflug zur Schwesterinsel La Gomera. Selten kühler als 20 Grad Der Aktivurlaub in traumhafter Natur führt Sie Anfang März 2016 mitten in den ewigen Frühling. Dank der Lage der Kanaren vor der Küste Westafrikas fällt zu dieser Jahreszeit die Temperatur selten unter 20 Grad. Das Flugzeug bringt Sie von Nürnberg aus direkt in ein Paradies im Atlantik, das historische Städte, ursprüngliche Umgebung und kulinarische Besonderheiten vereint. Ihr Hotel befindet sich an der Nordküste in Puerto de la Cruz. Von dort aus dringen Sie noch weiter in den reizvollen Norden vor. Sie erkunden die ehemalige Inselhauptstadt und Sitz der Universität San Cristobal de La Laguna, deren Altstadt die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt hat. In Serpentinen geht es durch den dichten Mercedeswald, der wegen der aufsteigenden Nebel und seinem wildro-

mantischen Baumbestand gerne als Märchenwald bezeichnet wird. Eine Genusswanderung durch das Anaga-Gebirge mit Blick auf das vulkanische Teide-Massiv endet auf einem Weingut, wo Sie nicht nur leckere Tapas und feinen Rebensaft verkosten, sondern auch an einem Mojo-Saucen-Workshop teilnehmen, der Einblick in die Herstellung traditioneller Speisen gibt. Auf Wanderungen mittleren Schweregrades von 8,5 bis 12 Kilometer Länge

Eine Tour führt entlang der »Montaña Blanca« hoch zum Teide und dann gemütlich bergab nach »El Portillo«. Der Bus bringt Sie wiederum auf rund 2100 Meter Höhe in die Cañadas del Teide, bis zum Krater des Vulkans, der den Blick auf eine außergewöhnliche Landschaft freigibt. Eine Wanderung durch offenes LavaGelände und Kiefernwald ist ebenfalls eingeplant, dazu inspizieren Sie den Vulkan »Negro«, der 1706 eine ganze Stadt zugeschüttet hat. Mit der Fähre geht es hinüber nach La Gomera, auf die kleine Insel, die sich durch eine vielfältige Landschaft mit fruchtbaren Tälern, undurchdringlichen Waldgebieten und reich blühenden Küstenstreifen auszeichnet. Von der Inselhauptstadt San Sebastian im Osten führt die Route hinauf in den Norden nach Hermigua und Agulo. Beim Mittagessen begleiten Sie Künstler, die die einzigartige Pfeifsprache »El Silbo« beherrschen. Ein Besuch im Nationalpark Garajonay mit seinem bezaubernden Lorbeerwald schließt sich an. Elke Graßer-Reitzner Foto: Karol Kozłowski - fotolia.com

Information Die achttägige Flugreise findet vom 2. bis 9. März 2016 statt Im Preis von 1199.- Euro (Einzelzimmerzuschlag: 149.- Euro) sind folgende Leistungen enthalten: •F lug mit Air Berlin (oder vergleichbarer Fluggesellschaft) von Nürnberg nach Teneriffa und zurück • 7 Übernachtungen im 4-Sterne-Diverhotel Tenerife Spa & Garden oder gleichwertigem 4-Sterne Hotel im Doppelzimmer mit Bad/­ Dusche und WC • 7 x Frühstücksbuffet • 7 x Abendessen im Hotel inkl. Wein und Wasser •B egrüßungsgetränk am Tag der Ankunft mit Informationen zu Land und Leuten •G enusswanderung Anaga & Mercedeswald inkl. Wein, Tapas und Mojo-Workshop • Wanderung La Orotava und Teide Nationalpark • Wanderung Höhlendorf Chinamada • Vulkanwanderung Negro & Chinyero

• Ganztagesausflug La Gomera inkl. Mittagessen •T ransfers und Ausflüge vor Ort im modernen Reisebus mit Klimaanlage • Örtliche Deutsch sprechende Reiseleitung •R eisebegleitung durch das Magazin sechs+sechzig . Kleine Überraschung •A lle gemäß dem Programm anfallenden Eintrittsgelder • Reisepreis-Sicherungsschein • Ausführliche Reiseunterlagen inkl. Reiseführer • Alle Flughafensteuern und -gebühren Weitere Informationen und Beratung bei: Reisevermittlungsagentur Reiseglück Waltraud Benaburger Tilsiter Straße 6c, 90453 Nürnberg Tel. 0911 639228, Fax 0911 639224 E-Mail: reiseglueck@gmx.de


Benefizkonzert  9

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

»Es ist wichtig, die Musik zu fühlen« Die Cellistin Mee-Hae Ryo spielt mit den Nürnberger Symphonikern beim Benefizkonzert

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leich vier Solistinnen aus Asien stehen beim Benefizkonzert der Nürnberger Symphoniker zugunsten des Magazins sechs+sechzig und der Lebenshilfe Nürnberg Mitte September auf der Bühne. Zu ihnen gehört die erfahrene und bekannte Cellistin Mee-Hae Ryo. Sie wird in dem Tripelkonzert C-Dur op. 56 von Ludwig van Beethoven einen prägenden Part übernehmen. In einem Interview mit dem Magazin sechs+sechzig erzählt die 48-jährige Südkoreanerin, wie sie die klassische Musik entdeckte, was sie mit Nürnberg verbindet und warum man sich diesen besonderen Konzertabend nicht entgehen lassen sollte. sechs+sechzig: In welchem Alter haben Sie angefangen, ein Instrument zu spielen? Mee-Hae Ryo: Ich habe mit sechs Jahren mit der Musik angefangen, mit zehn habe ich das Cello entdeckt. Korea ist ein guter Platz, um mit einer klassischen Musikausbildung zu beginnen, aber klassische Musik ist eine westliche Musik. Um sie besser kennen zu lernen und weil mein Vater gute Kontakte dorthin hatte, bin ich mit 16 Jahren in die USA gegangen. Dort habe ich die Juilliard School of Music in New York absolviert. Später bin ich auf die School of Music an der Universi-

Mee-Hae Ryo spielt gerne Beethovens Tripelkonzert

tät Michigan gewechselt, wo ich dann auch meinen Abschluss gemacht habe. Warum Cello? Ich habe einen Zwillingsbruder. Er hat genauso wie ich in der Grundschule eine klassische Musikausbildung angefangen. Da er etwas kleiner ist als ich, hat der Lehrer gemeint, er solle besser Violine spielen und ich als das größere Kind Cello. Er hat später nicht so gut bei Musikwettbewerben abgeschnitten wie ich und das Interesse verloren. Heute arbeitet er als Finanzmanager. Sie sind aber nicht dauerhaft nach Korea zurückkehrt, sondern leben heute in Wien. Wie kam es dazu? Mein Mann ist Österreicher. Inzwischen haben wir drei Kinder, aber keines ist Musiker geworden, obwohl sie talentiert sind. Waren Sie ihnen kein gutes Vorbild? Ich bin sehr glücklich, Musikerin zu sein. Aber es schwierig, diesen Beruf jeden Tag auszuüben. Er hat erste Priorität, noch vor jedem persönlichen Leben. Liegt das auch daran, dass man sehr viel und regelmäßig üben muss, um es zu einer guten Position zu bringen und auftreten zu können? In Südkorea gibt es viele Talente. Die Eltern möchten gerne, dass ihre Kinder berühmt werden, und so steigt die Zahl der Musikschüler sprunghaft an. Ich gebe auch viel Unterricht, vor allem lehre ich an der Universität und vermittle meine Erfahrungen. Denn die Bedingungen für eine Musikausbildung sind in Asien anders als hier. Die Schüler üben jeden Tag bis zu zehn Stunden. Sie wollen perfekt sein und keine Fehler beim Vortrag machen. Aber es ist viel wichtiger, dass sie die Musik fühlen und ein Gefühl beim Spielen des Instruments ausdrücken. Könnte die unterschiedliche Auffassung vielleicht darauf basieren, dass klassische Musik in Asien nicht die traditionelle Musik ist?

Jüngere Menschen fühlen sich gelangweilt von der traditionellen Musik und stehen der westlichen Kultur sehr nahe. Deswegen mögen sie die klassische Musik, die ihnen auch vertraut ist. Sie werden in Nürnberg das Tripelkonzert von Beethoven spielen. Was ist für Sie das Besondere daran? Ich mag es sehr. Es liegt sehr nah an einem Cellokonzert. Beethoven hat ja keine speziellen Cellokonzerte geschrieben. Aber der Anfang ist ein Cello solo – übrigens sehr schwer zu spielen. Was verbinden Sie mit Nürnberg? Ich habe mit den Nürnberger Symphonikern 2013 eine CD gemacht. Alle daran beteiligten Mitglieder des Orchesters waren sehr gut, und wir waren alle glücklich über diese Zusammenarbeit. Wenn ich eine neue Chance habe, mit ihnen zusammenzuarbeiten, ergreife ich sie gerne. Interview: Petra Nossek-Bock Foto: Nürnberger Symphoniker

Das Konzert Das Benefizkonzert mit Werken von Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart, Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini findet am Freitag,18. September, im Konzertsaal der Nürnberger Symphoniker in der Kongresshalle, Bayernstraße 100, statt. An diesem Abend erwartet das Publikum ein an Höhepunkten reiches Konzert. Gleich vier hochkarätige Solisten stehen den Nürnberger Symphonikern unter ihrem beliebten Gastdirigenten Johannes Klumpp zur Seite. Es handelt sich um die Sopranistin Kyunghye La, Semi Yang an der Violine, Mee-Hae Ryo am Violoncello und Shiran Wang am Klavier. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Die Karten kosten 21 Euro und ermäßigt 13 Euro (Schüler, Studenten und Menschen mit Behinderung). Sie sind bei der Lebenshilfe Nürnberg und in den Filialen der Hypovereinsbank im Vorverkauf erhältlich. Den Erlös dieses Benefizkonzerts teilen sich die Lebenshilfe Nürnberg und das Magazin sechs+sechzig. Beide Initiativen bedanken sich bei der HypoVereinsbank für die Unterstützung.


10  Trend

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Mit dem Rollator in die Rock-Arena Experten diskutierten in Nürnberg über die Zukunft des Alterns

Alexandra Buba, Reiner Prölß, Georg Klietz, Prof. Heinz Jürgen Kaiser und Wolfgang Gillitzer (v. l. n. r.) brachten die Diskussion um eine seniorengerechte Stadt voran.

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ie Stadt hat ihren Magnetismus. Sie zieht Menschen an dem Gespräch gar nicht. Es ging um Träume, Pläne, Trends und – seit vielen Jahrhunderten schon. Im Mittelalter galt Notwendigkeiten eben für die Zukunftsstadt aus dem Blickwinkel die Parole, Stadtluft mache frei. Die Moderne schuf die der Generation 50 plus. Wolfgang Gillitzer lieferte dazu Visionen. Maschinenindustrie mit ihren vielen neuen urbanen ArEr glaubt nicht an eine konkrete Lebensphase des Ruhestands. beitsplätzen. Und derzeit zieht man nach einer kurzen Epoche der Die würden sich viele Senioren gar nicht mehr leisten können. Stadtflucht (Motto: Mein Häuschen im Grünen) wieder in die MetNicht nur, dass die Schere zwischen Reich und Arm in Deutschland ropolen, weil es hier die Infrastruktur gibt, die aus dem ländlichen stärker auseinander klaffen wird. Die finanziellen VersorgungsRaum verschwindet: Einkaufsmöglichkeiten, Kommunikationsorsysteme für das Alter entwickeln sich ständig prekärer. Wer im te, Einrichtungen für Gesundheit und Pflege. Das Alter aber noch schafft, will sich nicht in einem sind auch Angebote für die älteren Generationen. Generations-Getto sehen. Wolfgang Gillitzer stellt Heinz Jürgen Kaiser: »Wir Der Besuch bei den Großeltern auf dem Lande wird sich selbst an Orten vor, an denen Jung und Alt müssen uns unbedingt als zur Rarität. Die Senioren drängen in die Städte. ohne Schranken verkehren. Er erwähnt das heutiHandelnde begreifen« Für das Wissenschaftsjahr 2015 hat das Bundesge »K4« in Nürnberg, ehemals KOMM – einen Ort, ministerium für Bildung und Forschung diese Entan dem frühere Jugendaktivisten alt geworden und wicklungen unter der Überschrift »Zukunftsstadt« Junge weiterhin aktiv sind. zum Thema gemacht. Selbstverständlich fühlt sich unser Magazin Man kann einwenden, dass sich da eine uralte KOMM-Utopie sechs+sechzig vom angestoßenen Diskurs gefordert. Wir wollen artikuliert. Man muss sich fragen, ob die Einrichtung solcher inmitreden – und haben dazu jüngst unter dem Titel »Dauerstress tergenerationeller Treffpunkte zu den Aufgaben der Kommunalim Ruhestand?« im Südstadtforum Nürnberg eine Diskussion orpolitik gehört. Oder ob die Generationen nicht doch stärker in ganisiert. An dem offenen Gespräch (man nennt das heute »FishKonfrontation gegeneinander geraten werden, wenn der Altersbowl«) nahmen Nürnbergs Sozialreferent Reiner Prölß, der Erlanberg weiter anwächst, wenn immer weniger Arbeitende immer ger Psychogerontologe im Unruhestand Prof. Heinz Jürgen Kaiser mehr Empfänger von Altersbezügen finanzieren müssen. und Wolfgang Gillitzer, Chef einer Werbeagentur, als Vertreter Der Psychogerontologe Heinz Jürgen Kaiser glaubt, dass viel von der Generation 50 plus Platz. Die Moderation hatten Alexandra den Renten in die jüngeren Generationen fließt, dass zahlreiche SeBuba und Georg Klietz aus der sechs+sechzig-Redaktion. nioren in Familien oder Institutionen soziale Service-Leistungen Um den Dauerstress der Senioren – bestünde er nun aus einbringen. Wenn aber drohende Generationenkriege in der Gesell(Selbst-)Forderung oder (Selbst-)Überforderung – ging es aber bei schaft angesprochen werden, kommen auch vom Wissenschaftler


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Trend  11

nur Glaubensäußerungen, diese Kriege werde es schon nicht geben. Sozialreferent Reiner Prölß hat die Aufgabe, Trends, Tendenzen, Entwicklungsberechnungen, Statistiken in konkrete Politik umzusetzen. Die Stadt muss nicht nur Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stellen, sie ist auch verantwortlich für Begegnungsstätten oder einen öffentlichen Nahverkehr, der unter anderem seniorengerecht sein sollte. Für Prölß zeichnet sich dabei ein Problem ab: Es gibt »das Alter« nicht mehr. Es gibt inzwischen eine Vielfalt von Alterskulturen, die von hilfsbedürftig Dementen bis zu fitten Senioren-Triathleten reicht. Was können und sollen Seniorentreffs noch leisten (die Wolfgang Gillitzer gar nicht besuchen will)? Am stärksten wächst in Nürnberg der Senioren-Computerclub. Die Alten gehen mit der Zeit. Prölß spricht davon, dass man die bisherige Programmkultur kommunaler Institutionen womöglich in eine »Ermöglichungskultur« verwandeln müsse. Wildwuchs in der Zukunftsstadt

„Tolle Bilder von eurem Ausflug, Opa.“ Hausführung jeden Mittwoch, 14 Uhr und jeden 1. Samstag im Monat, 14 Uhr, Am Stadtpark 1, Roth Nutzen Sie unseren kostenlosen Taxitransfer von Nürnberg nach Roth, Anmeldung unter Tel. 09171 / 805-1810.

Folglich macht man sich im Stadtrat Gedanken über Strukturveränderungen beim Seniorenamt, über Akzentverschiebungen in städtischen Begegnungsstätten wie Bleiweiß oder Heilig-Geist. Die Diskussion wird in jedem Fall politisch. Wobei einige Bedürfnisse der Senioren, auf die Prof. Heinz Jürgen Kaiser hinweist, offensichtlich zu wenig im Blick der Kommunalpolitiker sind: ihre Sorge um Unterstützung, etwa durch Service-Personal in VerkehrsmitAUG-15-060_Jourfixe_ROT_95x139+0_RZ.indd 1 16.03.15 teln oder bei der Polizei. Oder die Ausdünnung öffentlicher Toiletten in der Stadt, die mit zunehmendem Alter zunehmend problematisch werden kann. Oder das Gefühl des Kontrollverlustes in der mobilen Gesellschaft. Dabei kann es durchaus sein, dass der radelnde Senior dem Senior als Fußgänger bedrohlich in die Quere kommt. Hier würde es kommunalpolitisch kostenintensiv, hier müssten verkehrsideologische Prämissen in Frage gestellt werden. Deswegen dürfte sich die Zukunftsstadt in diesen Bereichen weiterhin im Wildwuchs entwickeln. Trotzdem wird die Seniorenpolitik in einem gewissen Dauer24-Stunden-Notaufnahme stress bleiben müssen. Es gibt nämlich positive Zukunftsentwürfe wie den intelligenten Rollator, der zum Beispiel die EinkaufsSt. Theresien-Krankenhaus gewohnheiten seines Nutzers kennt. Andererseits wird der alte Akademisches Lehrkrankenhaus Mensch durch die angeblich segensreiche Technik wieder ein der Friedrich-Alexander-Universität Stückchen entmündigt. »Wir müssen uns unbedingt als HanErlangen-Nürnberg delnde begreifen«, meint Kaiser. Vor allem als Ältere. Nur als körperlich Handelnde können wir zum Beispiel den Pflegestand hinausschieben, auf den viele von uns unweigerlich zugehen. Die Zukunft der Seniorenpolitik ist ein höchst komplexes Feld. Immer Unsere Hauptfachabteilungen: mehr alte Menschen kommen aus unterschiedlichen Kulturen, die Anästhesie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Innere auch unterschiedliche Umgangsformen mit dem Alter kennen. Da Medizin, Geriatrische Rehabilitation, Unfall- und wird die Idee barrierefreier Rockarenen für die Generation Elvis Orthopädische Chirurgie, Urologie und Stones allein nicht genügen. Unsere Belegabteilungen: Stadtutopien sind sowohl eine literarische Gattung wie ein Geburtshilfe und Gynäkologie, Strahlentherapie, Hals-, konkreter Problementwurf der Gesellschaftspolitik. Vor ein paar Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO), Mund-, Kiefer-, GesichtsMommsenstraße 24 chirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Jahren war die seniorengerechte Stadt kaum ein Thema, wenn es 90491 Nürnberg Therapeutische Nuklearmedizin (Radiojodtherapie) um die Zukunft der Urbanität ging. Jetzt zwingt sie sich als DringTelefon 0911-5699-0 info@theresien-krankenhaus.de Unsere Kooperationen: lichkeit auf. Wir werden den Diskurs weiter beobachten. Und wir Interdisziplinäres Schilddrüsenzentrum am St. Theresienwerden das Unsere dazu sagen, wenn es nötig wird. Herbert Heinzelmann Foto: Bogdan Itskovskiy

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12  Aktuell

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Bekannte Treffs vor dem Ende? Nürnberger Seniorenamt stellt alle Angebote auf den Prüfstand

Das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg: Das Seniorenamt hält den dort beheimateten Treffpunkt in der jetzigen Form für entbehrlich.

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ie Stadt Nürnberg baut ihr Seniorenamt um. Der Sozialausschuss des Stadtrats hat kurz vor der Sommerpause einstimmig für eine Organisationsreform des Amtes gestimmt. Die Umstrukturierung hat Folgen für die Älteren in der Stadt: Die Seniorentreffs »Bleiweiß« und »Heilig Geist« sollen anders akzentuiert werden; außerdem zieht sich die Behörde weitgehend aus den Veranstaltungen zurück. Aufgeregte Debatten hält Sozialreferent Reiner Prölß für unangebracht: »Eine hitzige Diskussion ist nicht nötig«, befand der berufsmäßige Stadtrat zu Beginn der Sozialausschuss-Sitzung Ende Juli, in der es um die künftige Entwicklung der offenen Altenhilfe gehen sollte. Denn, so Prölß, man habe sich ja schon im Jahr 2012 auf den Weg gemacht, als Pflegestützpunkte beschlossen und Seniorennetzwerke geschaffen wurden. Nachdem dieser »Quartiersansatz« der Altenhilfe umgesetzt wurde, habe man sich jetzt eben das Seniorenamt genauer angesehen. Rückzug aus dem operativen Bereich Der demographische und der soziale Wandel machen laut Prölß eine Neuordnung notwendig. Zum einen altert die Gesellschaft zunehmend, zum anderen gebe es neue »Gesellungsformen«; künftige Altengenerationen würden ihre Freizeit anders gestalten als frühere. Man müsse sich daher fragen, glaubt Prölß: »Sind die bisherigen Veranstaltungen und Einrichtungen noch adäquat?« Seniorenamtsleiter Dieter Rosner kündigt eine Neuausrichtung an: »Wir ziehen uns aus dem operativen Angebotsbereich zurück.« Das nächste Veranstaltungsprogramm des Seniorenamts werde noch aussehen wie gehabt; dann aber komme jeder Termin auf den Prüfstand. Nur zwei Punkte sind gesetzt: die beliebte Weihnachtsgala und der jährliche »Heilig-Geist-Sommer«. Andere Termine, etwa die »Doppelprunksitzung« zum Fasching, die Seniorennachmittage auf den Volksfesten, die jährliche Sonderzugfahrt und die Medienworkshops könnten auch stattfinden, ohne dass das Seniorenamt als Organisator auftritt. Rosner weist den Gedanken zurück, das Seniorenamt wolle mit dem Umbau lediglich eine aufwendige Arbeit und teures Personal loswerden. Zum einen gehe es darum, Doppelstrukturen abzubauen. Mancher Kurs, den das Seniorenamt bisher selber angeboten hat, stehe genauso im Programm des Bildungszentrums

oder anderer Träger, so der Amtsleiter. Zum anderen möchte das Amt weg von zentralen Angeboten hin zu stadtteilbezogenen. So schnüre man für den Südwesten Nürnbergs ein Paket, das die Belange der dort lebenden älteren Migranten stärker berücksichtigt. Die Neuausrichtung des Seniorenamts wird dennoch personelle Konsequenzen haben. Die Mitarbeiter, die sich bisher um das Programm und die Seniorenzentren gekümmert haben, werden behördenintern umgesetzt. HeiGei und Bleiweiß stehen vor Veränderungen Als in ihrer bisherigen Ausrichtung nicht mehr zwingend erforderlich sieht das Sozialreferat die beiden städtischen Seniorenbegegnungsstätten »Bleiweiß« und »Heilig-Geist« an, denn die Begegnungen sollen ja verstärkt in den Stadtteilen stattfinden; die beiden zentralen Einrichtungen müssten sich daher weiterentwickeln. Für das »Bleiweiß« stellt sich Rosner ein stärker Generationenübergreifendes Programm vor. Das biete sich an, weil Familienzentrum und Jugendzentrum »Quibble« bereits in unmittelbarer Nähe zu Hause sind. Das »Heilig-Geist« hingegen soll sich zu einem »Zentrum für den Umgang mit den neuen Medien« entwickeln. In dem historischen Gebäudekomplex hat der (vom Seniorenamt einst angestoßene) Computerclub Nürnberg 50 plus (CCN 50+) seinen Sitz. Die Angebote und Kurse des CCN 50+ werden bereits jetzt von Älteren im gesamten Stadtgebiet wahrgenommen. (siehe auch S. 26) CSU-Stadträtin Andrea Loos hält die Neuausrichtung des Seniorenamts für sinnvoll. »Zeiten, Menschen und Gewohnheiten ändern sich. Das Seniorenamt nimmt diese Entwicklung auf.« Es sei allerdings wichtig, den Wandel behutsam und mit viel Feingefühl voranzubringen. Für die Zukunft regt Loos an, bei der Stadtteilplanung die Bedürfnisse der Älteren von vornherein zu berücksichtigen. Auch die SPD unterstützt den Ansatz. Stadträtin Diana Liberova: »Ich bin froh, dass man sich Gedanken macht, welche Angebote auch von anderen gemacht werden können.« Sie hält darüber hinaus eine Verknüpfung der Arbeit von Seniorennetzwerken und Kulturzentren in den Stadtteilen für sinnvoll. »Wir freuen uns über die Entwicklung.« Georg Klietz; Foto: NN-Archiv


Innenansichten  13

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Alles Gute, Ingrid! Unsere Enkelbloggerin und Schirmherrin wird 70

Ingrid Mielenz ist den großen Linien in ihrem Leben treu geblieben. Bis heute beschäftigt sie sich mit dem Miteinander der Generationen.

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m 13. September feiert Ingrid Mielenz ihren 70. Geburtstag – das Magazin sechs+sechzig gratuliert seiner aktiven Schirmfrau ganz herzlich. Im Prinzip ist die frühere Nürnberger Sozialreferentin den großen Linien ihres Berufslebens treu geblieben: In ihrem Enkelblog auf der Webseite des Magazins sechs+sechzig beschäftigt sich Ingrid Mielenz mit dem Miteinander der Generationen. Quasi nebenbei zeigt sie mit ihren Beiträgen dort, dass sie auch im Ruhestand auf der Höhe der Zeit ist. Dabei geht es um Fragen wie die, ob man eigenmächtig die Ferien für die Enkelkinder verlängern kann, oder darum, wie schicklich Hotpants in der Schule sind. Die Resonanz aus der Leserschaft zeigt, dass sie den richtigen Ton findet. Sogar bis in die Schweiz reichen die Kontakte, die über den Blog geknüpft wurden. Kluge Ratgeberin Als Liebhaberin italienischer Küche und Lebensweise feiert Ingrid Mielenz ihren Ehrentag in Kalabrien. Dorthin hat sie auch ihr Engagement beim Verein zur Förderung der beruflichen und kulturellen Bildung Jugendlicher und junger Erwachsener (BBJ e. V. Berlin), deren Vorsitzende sie bis

2012 war, so manches Mal geführt. Denn es wurden unter anderem Austauschprogramme zwischen der süditalienischen Region und Berlin organisiert. Einige andere Ehrenämter hat sie inzwischen ebenfalls abgelegt. Aber in Nürnberg ist die Wahlfränkin immer noch sehr aufmerksam, wenn es um Stadtgestaltung, Generationenfragen und Kommunalpolitik geht. Dem Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. steht sie als kluge Ratgeberin zur Seite – und das seit seiner Gründung im Jahr 2000. Aktuell arbeitet Mielenz mit der ihr eignen Disziplin an der neuen Auflage des Wörterbuchs Soziale Arbeit, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Dieter Kreft herausgibt. Eine Vielzahl von Beiträgen namhafter Autoren bildet die Grundlage für ein fundiertes Werk, das Studierenden und Experten als Nachschlagewerk dienen soll. Dazwischen findet Ingrid Mielenz immer wieder Zeit, um mit ihrer »OldieGruppe«, die überwiegend aus pensionierten städtischen Mitarbeitern besteht, interessante Ausstellungen und Veranstaltungen zu besuchen und sich mit ihren Enkeln zu treffen. Petra Nossek-Bock Foto: Mile Cindric; fotolia - Marina Lohrbach

Reisegutscheine zu gewinnen! Deutsche Bahn bietet ihren Kunden in einigen Reisezentren auch ­Pauschalreisen an Städtereisen werden immer beliebter. Mal ein Wochenende ausspannen, einkaufen und die Sehenswürdigkeiten kennenlernen, das geht besonders gut mit dem Kombiangebot Bahnfahrt plus Hotel. Die Zahl der Ziele ist schon allein in Deutschland groß. Deswegen hilft kundige Beratung, das passende Angebt zu finden. In den DB-Reisezentren Ansbach, Erlangen, Forchheim, Fürth und Neuendettelsau sowie Neumarkt finden sich neben dem kompletten DB-Angebot und dem Gepäckservice auch Angebote des Reiseveranstalters Ameropa. Leserinnen und Leser des Magazins sechs+sechzig haben jetzt die Möglichkeit, einen von drei DBReisegutschein zu gewinnen. Der 1. bis 3. Preis sind DB-Reisegutscheine über je 50 Euro, die Sie in den DB-Reisezentren/-Reisebüros im Bahnhof einlösen können. Beantworten Sie dazu die folgende Frage: Was können Sie in den oben genannten DB Reisezentren kaufen: A

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14  Porträt

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Angkana und das Geheimnis der Currysoße Helmut Dach und seine thailändische Frau fanden ihr Glück mit dem eigenen Restaurant

Die Sache mit dem Restaurant hielt er zunächst bloß für eine verrückte Idee seiner Frau. Angkana aber – die Frau, die er 1996 in Thailand in einem Orchideengarten kennenund lieben gelernt hatte, mit der er 1998 die Ehe einging und deren kleinen Sohn er adoptierte – träumte nicht bloß von einem Restaurant, in dem sie thailändisch kochen konnte. Sie wollte es wirklich. Aber die Mieten waren eindeutig zu hoch in Erlangen. Endlich wieder eingerichtet im Leben Helmut Dach war das nur recht damals. Endlich hatte er sich nämlich wieder eingerichtet im Leben. Das war schwer genug gewesen. »Ich hatte lange zu tun, bis ich in der Rente ankam!« Das Berufsleben zuvor war abwechslungsreich und aufregend: Zunächst hatte er eine Lehre als Dreher gemacht, dann drei Jahre bei AEG in Kassel gearbeitet. Danach ging er zur Marine und fuhr acht Jahre zur See. Dann machte er Fachabitur, studierte Maschinenbau und ging nach dem Examen 1973 zu Siemens nach Erlangen. »35 Jahre war ich im Industriekraftwerksbau tätig. Ich bin viel gereist, meine Projekte lagen vor allem in Ostasien.« Mit 65 Jahren sollte längst nicht Schluss sein. Er wollte und sollte länger arbeiten. Als Freelancer, wie man heute sagt. Aber 2008 kam die Finanzkrise – und damit wurde es selbst für die eigenen Leute bei Siemens eng. »Ich musste aufhören und bin in ein Loch gefallen«, so Helmut Dach. »Siemens war mein Leben. Was kann nach 35 Jahren Siemens noch kommen?«, habe er gegrübelt. Was sollte ein Energiebündel wie er bloß mit dem Leben anfangen? Früher war Dach Marathon gelaufen und RadmaraHelmut Dach, Adoptivsohn Therapong und Angkana haben aus dem verwahrlosten Haus thon gefahren. Später stellten sich körperund dem verwilderten Garten am Fluss ein Schmuckstück gemacht. liche Beschwerden ein. Hochleistungssport kam als Rettungsanker also nicht infrage. ie Glocken von St. Martin haben gerade zehn geschlagen. Die Familie wohnt seit 2008 im ländlich-idyllischen Leutenbach Ein langer Tag steht dem 71-jährigen Helmut Dach wieder im Landkreis Forchheim. Im neuen Zuhause besann er sich und bevor. Bis um 17 Uhr die ersten Gäste in sein Forchheimer beschloss: »Ich will was anderes!« Er ging zu einer Holzauktion, Restaurant »Thai-Basilikum« kommen, hat er tausend ersteigerte Holz, kaufte sich einen alten Traktor und baute daheim Dinge zu erledigen. Angefangen von der Einteilung der Diensteinen Kachelofen, worin das selbst geschlagene Holz verschürt pläne fürs Personal über den Einkauf auf dem Nürnberger Großwerden konnte. »Wenn ich fünf, sechs Stunden Holz geschlagen markt bis hin zur Kontrolle der in feine Stoffservietten gehüllten hatte, war das sehr entspannend. Bei meiner Heimkehr wurde ich Bestecke. »Das ist nicht wie früher im Büro, da konnte man es rulieb mit einem tollen Abendbrot empfangen, hinterher habe ich higer angehen lassen. Hier ist man getrieben«, findet der ehemaligerade noch die Nachrichten sehen können, dann bin ich eingege Siemensianer. »Man kann es mit einem Zirkus vergleichen: Bis schlafen«, schildert Helmut Dach. Es war eine glückliche Zeit. Vorzur Vorstellung wird geübt und gewuselt – hier wie da.« bei! Geblieben sind ein stattlicher Holzvorrat von 90 Ster und eine Als Lohn, immerhin, gönnt sich Helmut Dach abends gegen ansehnliche Zahl von Rosen, die er in seinem Garten gepflanzt hat. neun regelmäßig sein Schwätzchen. Dann schlendert der Chef von Doch seit sich die Familie auf den gastronomischen Neuanfang Tisch zu Tisch, um mal hier, mal dort zu plaudern. »Ich muss doch eingelassen hat, kommt der Garten etwas zu kurz. wissen, ob es den Gästen bei uns gefallen hat«, meint er. Der GasKeine Rosen, kein Garten – nur Müll und Dreck. Entmutigend sah tronom klingt sehr schwärmerisch, als er ergänzt: »Das Gespräch es im Mai 2012 rings ums ehemalige »Rote Ross« in Forchheim aus. mit den Menschen ist das Schönste!« Helmut Dach, damals 68, und seine über 30 Jahre jüngere Frau wa-

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sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Porträt  15

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Service-Wohnen für Senioren Mit dem eigenen Restaurant hat sich Angkana Dach einen lange gehegten Traum erfüllt. ren fest entschlossen, das einstmals erste Haus am Platze zu pachten. Wohlmeinende Freunde warnten die thailändische Küchenchefin in spe und ihren Mann. Doch die Dachs ließen sich nicht beirren und eröffneten am 24. November 2012 das »Thai-Basilikum«. »Es war eine Katastrophe«, erinnert sich Helmut Dach. »Weit über 100 Gäste waren gekommen. Allerdings war die Küche noch nicht installiert und die Getränke nicht geliefert worden. Außerdem hatte niemand Ahnung, nicht mal die Kellner.« Am Tag danach hat Angkana weinend gesagt, sie wolle aufhören. Noch einen Tag später war er selbst so weit: »Gegen Mitternacht transportierte ich den letzten Topf Currysoße von insgesamt zwölf hinüber zum Vorratsraum.« Auf dem unebenen Gelände geriet er aus dem Tritt. Er fiel hin. Die warme rote Flüssigkeit aus dem Topf ergoss sich über ihn und lief ihm bis in die Augen. In dem Augenblick sei ihm durch den Kopf geschossen: »Ich habe so viel Blödsinn im Leben gemacht, aber das ist der allergrößte!« Bereicherung für Forchheim Es ging dennoch weiter. »Ich habe noch nie eine Frau so kämpfen sehen«, sagt Helmut Dach voller Bewunderung. Angkana habe auch ihn motiviert durchzuhalten. »Heute gilt das ›Thai-Basilikum‹ als Bereicherung von Forchheim und hat viele Stammgäste«, bilanziert er stolz. »Fleisch und frisches Gemüse werden ausschließlich per Hand geschnitten«, sagt er. »Wir leisten uns das, weil es uns nicht um Profit geht!« Und seine Frau fällt begeistert ein: »Kochen ist Kunst. Kochen ist Kultur!« »Warum tue ich mir 16-Stunden-Tage an?«, fragt Helmut Dach rhetorisch. »Ich könnte bequem von meiner Rente leben.« Der liebevolle Blick, den er seiner Frau zuwirft, sagt mehr als Worte. »Zwei, drei Tage in der Woche hätte ich schon gern frei, um in Leutenbach zu sein und mich mit den Leuten dort zu unterhalten, zu philosophieren und um Rad zu fahren«, seufzt der Mann mit der kräftigen Statur. Er wünsche sich, einmal den Ostseeradweg von Lübeck bis zur polnischen Grenze fahren zu können, verrät er. Bloß wann, steht noch in den Sternen. Text: Ute Fürböter; Fotos: Mile Cindric

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16  Porträt

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Gern gesehener Gast in Thiruvannamalai Manfred Rathgeber hilft behinderten Menschen in Indien

»Ich habe mich damals hingesetzt und in Zeitungen und im Internet gesucht nach etwas, das ich machen konnte.« Etwas mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte sollte es sein. So stieß er auf die Wandergruppen von »49 on top«. Unterwegs sein mit jungen Älteren, sich unterhalten, einkehren, auch anstrengende Touren gehen, am liebsten mit an der Route tüfteln – das war genau das Richtige für den Bundeswehr-Strategen. Mit Menschen umgehen, das lag Rathgeber schon immer. 1989, als sie in der Kaserne in Roth über 600 DDR-Flüchtlinge aufnahmen, war er in seinem Element. Den Alltag organisieren, Behördengänge klären, Schule für Kinder und Essen für alle – perfekt! »Die Soldaten schliefen zeitweise daheim. Wir haben jeden Platz gebraucht. Die Turnhalle, Zimmer, alles war voll belegt«, erinnert er sich gerne an die Hilfe, die sie damals leisteten. Später, nach dem Sturz des Ceauşescu-Regimes, suchten viele Rumäniendeutsche Zuflucht in der Kaserne auf dem Weg in eine bessere Zukunft. »Wir waren für jeden Menschen da. Wer flieht, wem es nicht gut geht im Leben, der braucht Hilfe und soll sie bekommen« – das war und ist sein Credo. Immer strategisch durchdacht

Der Lohn aller Mühen: Manfred Rathgeber erfährt Freude und Dankbarkeit von den Kindern, denen er hilft.

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as kann noch kommen nach 35 Jahren Bundeswehr, 35 Jahren Berufsleben, Nato-Hauptquartier Brüssel und Kaserne Roth, Erfolgen und Frust, Familienglück und Pflichten? Das fragte sich Manfred Rathgeber, als er 2001 in den Ruhestand ging. Oder vielmehr gehen musste – mit 53 Jahren. »Das war nicht ungewöhnlich bei der Bundeswehr«, sagt der ehemalige Offizier. »Ich stand aber doch mitten im Leben und hatte das Gefühl, ich verliere ein Stück Halt.« Daheim sein, ein nettes Hobby suchen, nach und nach Lebenszeit abschneiden wie die einfachen Soldaten ein Maßband gegen Ende der Bundeswehrzeit, das konnte und wollte er sich nicht vorstellen. »Und meine Frau auch nicht«, sagt er, nur halb im Scherz. Heute kann er sich dagegen dieses flaue Gefühl von damals kaum mehr vorstellen. Für das Gespräch muss der gemütlich wirkende Mittsechziger erst einmal einen Termin finden. Gar nicht so einfach zwischen Touren durch Indien und Burma und dem Nürnberger Land, dem Vertriebsdienst für Arme und Seniorenwandern. Seit dem bangen Gefühl vor dem Leerlauf im Ruhestand ist einiges passiert im Leben von Manfred Rathgeber.

Bei »49 on top« war Manfred Rathgeber bald so gut integriert, dass er gefragt wurde, ob nicht er die Leitung einer der beiden Nürnberger Wandergruppen zusammen mit Kollegin Eva Pechmann ehrenamtlich übernehmen wollte. Wollte er. Seither stellt er – strategisch durchdacht und »immer mit einer guten Einkehrmöglichkeit, das ist wichtig!« – die Programme für »Nürnberg Lorenz« zusammen. Das Nürnberger Land, die Amberger Gegend, die Fränkische Schweiz, aber auch manche Alpenregionen und vor allem Südtirol kennt er inzwischen wie die berühmte Westentasche. Er wandert auf Mallorca und den Kanaren, nur tagelange Hüttentouren macht er seit diesem Jahr nicht mehr. »Da können jetzt Jüngere ran«, sagt er. Als Verantwortlicher für eine Wandergruppe kam er bald mit Hans-Georg Kraus, dem Seniorchef bei Wikinger-Reisen in Hagen, in Kontakt. Der hatte 1996 die »Georg-Kraus-Stiftung« gegründet, die heute 50 lokale Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. Waisenkinder bekommen ein Zuhause und eine Ausbildung, Brunnen und Krankenstationen werden gefördert,

Zwei Buben, die tagsüber in Stühlen fixiert werden. Die beiden Erzieherinnnen betreuen bis zu 30 Kinder. Sie können die Kinder nur »verwalten«.


Porträt  17

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

geholfen, als der langjährige Wanderführer aufhörte und dringend jemand mit Wandererfahrung gesucht wurde. Die hat er reichlich – und ist nun schon im zweiten Jahr dabei, ehrenamtlich, versteht sich. »Das ist ja nicht viel, nur alle drei Monate eine Tour«, winkt er ab. »Außerdem macht’s Spaß«, sagt Manfred Rathgeber, ihm und wohl auch den Senioren. Bis zu 30 Personen sind dabei, wenn es auf bis zu zehn Kilometer lange Wanderungen geht. Bildung ist die Lösung Wenn es sich ergibt, erzählt er dort auch von seinen anderen Aktivitäten, am liebsten von den Kindern in Indien, Burma und sonstwo auf der Welt. »Es ist mir heute so klar, dass es nur eine Lösung für viele Probleme gibt: Bildung ist die Lösung.« Und Engagement: »Ein Bild lässt mich nicht los. Das war ein Junge in einem Behindertenheim in Südindien. Das Haus war so schlecht ausgestattet, es gab viel zu wenig Personal und kaum Förderung. Der Junge hat immerzu Nicht nur Kindern gilt die Unterstützung der Georg-Kraus-Stiftung, sondern auch anderen mit dem Kopf an die Bank geschlagen, an Notleidenden in der Welt. der er saß. Da müssen wir was machen, hab‘ ich mir gedacht. Da machen wir jetzt was.« Tatsächlich beginnen noch dieses Jahr die Arbeiten für den auch wird alten Menschen in armen Ländern ein würdevolles LeBau einer Behindertenschule. Die Georg-Kraus-Stiftung hat den ben ermöglicht. »Mach doch mit«, forderte Kraus Rathgeber auf, Bau initiiert und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zu»du hast doch nichts zu tun«. Fünf Jahre ist das her. Manfred Rathsammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von dessen Notwendigkeit geber ist inzwischen im Vorstand der Stiftung, reist regelmäßig überzeugt. Das BMZ wird 75 Prozent der Kosten nach Marokko und Indien, nach Laos, Kambodscha, des 200.000 Euro teuren Vorhabens übernehmen. Burma und Thailand, um die Arbeit für benachtei»Wenn ich mich nicht Geplant ist ein Haus für etwa 150 geistig und körligte Menschen vor Ort zu prüfen. Er organisiert engagieren könnte, wäre perlich behinderte Kinder in Thiruvannamalai im Wohltätigkeits- und Infoabende in der fränkischen ich krank« Bundesstaat Tamil Nadu. Wie bei allen Projekten Heimat, sammelt dabei Geld für ein Kinderheim, der Stiftung wird ein lokaler Partner den Unterhalt eine Schule oder eine Zahnambulanz. Decken, des Heims verantworten. In diesem Fall ist es die Stühle und sogar Betten hat er schon beschafft, akDiözese Vellore, die auch den Bauplatz stellt. Schon ab kommentuell ein medizinisches Gerät für eine Krankenstation in Südindidem Jahr sollen dann indische Fachkräfte die Buben und Mädchen en, die nun auch noch von der Lufthansa kostenlos transportiert entsprechend ihrer Fähigkeiten fördern und betreuen können. In wird. »War nicht so einfach, alle zu überzeugen, aber nun klappt zwei Jahren wird Manfred Rathgeber wieder nach Thiruvannaes«, freut sich der 66-Jährige. Am liebsten erzählt er stundenlang malai fahren und das Projekt prüfen. Das Bild des Jungen, der mit und begeistert von den Hilfsprojekten, zeigt hunderte Bilder, die dem Kopf an die Bank schlägt, will er dann durch ein fröhlicheres er inzwischen gemacht hat, und schwärmt vom Engagement der ersetzen. Einheimischen. Wandererfahrung ohne Ende Text und Fotos: Ilse Weiß »Wenn ich mich nicht engagieren könnte, wäre ich krank«, ist Informationen zur Stiftung: Manfred Rathgeber überzeugt. Solange das Wandern und das FlieIndien www.georg-kraus-stiftung.de gen gesundheitlich noch klappen, will er genau so weitermachen. Seit ein paar Jahren übernimmt er obendrein Dienste beim Verein Straßenkreuzer. Ein Freund hatte seinen Blick auf arme Erwachsene mitten im reichen Deutschland gelenkt. Nun ist er im Vertrieb Thiruvannamalai einer von rund 20 ehrenamtlichen Helfern. Sie organisieren den Verkauf ihres Magazins an die Straßenkreuzer-Verkäufer, sind Sri Lanka für Fragen und Probleme offen und für Scherze zu haben. Als wäre das nicht längst genug, hat der passionierte Wanderer vor einem Jahr auch noch dem Seniorenzentrum Bleiweiß aus der Klemme


18  Ansichtssache

Tauben sind auch nur Menschen Die »Ratten der Lüfte« sind als Nachbarn nicht immer gern gesehen

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er Feind kommt aus der Luft. Aber meine Nachbarin im Haus nebenan hat vorgesorgt. Ihr Mehrfamilienhaus gleicht einer Festung: Jeder Balkon ist mehrfach gegen die Eindringlinge befestigt und gesichert. Sie selbst wohnt im ersten Stock, zwei schmuddelige Tücher in Bettlakengröße schirmen ihren winzigen Balkon seitlich ab. Darüber weht im Wind, da nachlässig befestigt, ein grünes Netz, das ihr Mieter im zweiten Stock seinerseits auf dem Balkon angebracht hat. Eine Rolle Stacheldraht soll den Angriff des Gegners von vorn verhindern. Vom Balkon im dritten Obergeschoss baumelt an einem Faden ein Raubvogel in der Luft und leistet den darunter befindlichen Abschreckungsobjekten – zwei schwarzen Raben – Gesellschaft. Aber der Feind ist gewitzt und weiß sich zu helfen. Furchtlos lässt er sich auf den Barrikaden nieder und markiert das Gelände: Er lässt ein Häufchen fallen! Es ist der dicke Täuberich, der mit seiner Frau in unserem Innenhof wohnt. Ich kenne ihn, und er kennt mich – es ist eine angenehme Bekanntschaft. Sie begann im letzten Winter, als er, zusammen mit seiner Frau, die Nachlese auf dem Futterplatz für Amsel, Spatz und Meise hielt. Da inzwischen, jahreszeitlich bedingt, die Vogelwelt auf Selbstversorgung umgestiegen ist, treffen wir uns außer der Reihe auf meiner Terrasse und ich spendiere ihm aus lauter Freundschaft ein paar Haferflocken. Wir wissen beide, dass das verboten ist und lassen uns nicht erwischen. Er spaziert behäbig unter den Gartentisch und pickt mit sehr viel Anstand jedes Flöckchen einzeln auf. Ist die Mahlzeit beendet, verlässt er die Terrasse zu Fuß und tut, als wäre nichts gewesen. Seine Frau sitzt auf dem Dachfirst gegenüber und beobachtet gleichmütig den Restaurantbesuch ihres Gemahls. Neulich haben sie kurz ihr Junges vorgestellt: eine schlanke Taube mit eleganten dunklen Streifen über dem hellgrauen Rücken. Inzwischen hat sich das Taubenkind selbstständig gemacht, und die Eheleute haben den Innenhof wieder für sich, zusammen mit einer Spatzenschar, die jedes Täuberich-Gurren akustisch lässig übertönt. Manchmal schreibe ich meinem Taubenpaar menschliche Verhaltensweisen zu und denke, die zwei schlagen ihrer Feindin ganz bewusst ein Schnippchen. Vielleicht kichern sie insgeheim über Tücher, Netz und Raubvogelattrappen und lachen sich schief, wenn die Gegnerin auf die bewehrte Balkonbrüstung herausstürzt und wild einen Besen schwenkt, um das Gesindel zu vertreiben. Was für ein Getue! Auf der anderen Seite, dem Platz vor unseren Häusern, sehe ich meine Mitmenschen laufen und lagern: auf Bänken oder auf Stufen vor dem Brunnen sitzend, essend, trinkend, krümelnd und ihren Müll hinterlassend. Am späten Abend, wenn die Letzten sich heimwärts begeben haben, gleicht der hübsche Platz einer Müllhalde. Aber macht nix: Das ist die Zivilisation! Der Mensch, das vernunftbegabte Wesen, entscheidet allein, für wen und wo auf der Erde Platz ist. Für Tauben eher weniger, vielleicht auf freiem Feld, aber keineswegs auf öffentlichen Plätzen und vor allem nicht im Hinterhof. Da können sie noch so ordentlich den letzten Krümel aufpicken! Brigitte Lemberger Cartoon: Sebastian Haug

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Veranstaltungskalender  19

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Ausgewählte Veranstaltungen September bis November 2015

Ausstellungen Das hatte ich auch 13.09.15 Di-So 10-17 Uhr 15.09.15 - 10.01.16, Di-So 10-12 u. 14-17 Uhr Städtisches Museum Zirndorf, Spitalstr. 2, Zirndorf Spielzeugschenkungen aus dem Museumsdepot Info: 0911 / 960 60 59-0

Beratung & Vorträge Nie wieder Migräne 14.09.2015, 17-18 Uhr Referent: Rudolf Strauss KISS, Am Plärrer 15, Nürnberg Info: 0911 / 75 30 950

Der Nürnberger Himmel Ab 19.09., Di, Mi, Fr, 10-17 Uhr; Do, 10-20 Uhr; Sa, So, 10-18 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg 500 Jahre Sternenkarten Albrecht Dürers Info: 0911 / 231 25 68

Schmerz lass nach! Mehr Lebensqualität trotz Schmerzen 14.09.2015, 17-18:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Referent: Dr. med. Dirk Risack, Oberarzt in der Schmerzambulanz am Klinikum Nürnberg VA: Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt-Ost Info/Anmeldung: 0911 / 944 45 45

Punkt, Linie, Strich. ab 23.09.15, jeweils Di-Fr, 13-17 Uhr turmdersinne, Spittlertorgraben 45, Nürnberg Wahrnehmungsphänomene bei Peter Kampehl Info: 0911 / 94 43 281

Patientenverfügung 15.09.2015, 14 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9 Referentin: Maria Seidnitzer, Leiterin des Betreuungsvereins der AWO-Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

»Fürchten, Bangen, Hoffen. Leben um 1945 auf dem Land« bis 8.11.2015, April bis Okt: Di-So 10-17 Uhr, Nov bis März: So 13.30-17 Uhr Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld, Pottenstein, Am Museum 5 Info: 09242 / 1640

Wenn das Leben zur Last wird – Depression im Alter 17.09.2015, 16 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstraße 6, Nürnberg Referent: Dr. Hartmut Lehfeld, Psychologe, Leiter Gedächtnisambulanz Klinikum Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost in Kooperation mit Kulturladen Zeltnerschloss Info/Anmeldung: 0911 / 944 45 45

Schwarze Kunst. Weiße Kunst. bis 11.10.2015, Di-Fr, 9-17 Uhr, Sa, So, 10-18 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Druck und Papier in Nürnberg Info: 0911 /231 38 75 ABC des Sammelns Bis 25.10.2015, Di, Mi, 9-17 Uhr, Do, 9-20 Uhr; Sa, So, 11-17 Uhr Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9, Erlangen VA: Stadtmuseum Erlangen Info: 09131 / 86 24 08 Oskar Koller. Druckgraphik Ab 5.11.2015, Di, Mi 9-17 Uhr, Do 9-20 Uhr; Sa, So 11-17 Uhr Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9, Erlangen Eine Ausstellung des Kunstpalais VA: Stadtmuseum Erlangen Info: 09131 / 86 24 08 Notspielzeug Di-Fr, 10-17 Uhr, Sa, So, 20-18 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstraße 13-15, Nürnberg Die Phantasie der Nachkriegszeit Info: 0911 / 231 31 64

Altersbedingte Augenerkrankungen 25.09.2015, 16-17:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Referent: Prof. Dr. med. Josef Schmidbauer, Leiter der Augenklinik am Klinikum Nürnberg VA: Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt-Ost Info/Anmeldung: 0911 / 944 45 45 Wenn Eltern pflegebedürftig werden 29.09.2015, 18 Uhr Haus der Begegnung, Auferstehungskirche Fischbach, Fischbacher Hauptstraße 213, Nürnberg VA: Evang.-Luth. Diakoniewerk Neuendettelsau, Direktion Dienste für Menschen im Alter Info: 0911 / 30 00 30 Kostenlose Internetberatung 30.09., 28.10., 25.11.; ab 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9 Erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiter der AWO beantworten Ihnen individuell Ihre Fragen Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

Treffpunkt Demenz: Gesprächsgruppe für Männer 06.10., 03.11., 08.12.3015, jeweils 15-16.30 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, Spitalgasse 22, Clubraum 2, Nürnberg VA: Angehörigenberatung e.V. Info: 0911 / 26 61 26 Biofeedback bei Bluthochdruck 06.10. 2015, 18.30 Uhr Klinikum Nürnberg-Süd, Breslauerstr. 201, Konferenzraum A/EG VA: Selbsthilfegruppe Hypertonie Referentin: Sasqua Lattemann, Physiotherapeutin Info: www.bluthochdruckselbsthilfe-nürnberg.de Schwerhörigkeit – was kann ich tun? 09.10.2015, 10-11 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Straße 6 (EG), Nbg. Referent: Friedrich Rauhut VA: Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Der Mond in der bildenden Kunst 09.10.2015, 19 Uhr Bildvortrag mit Dr. Annette Scherer Wohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, Info: 0911/ 272 14 30, Eintritt frei Schäfchen zählen – Hilft das wirklich? 12.10.2015, 14 – 15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Schlaf und Schlafstörungen Referentin: Christine Lenz, Krankenschwester und Beraterin für gesunden Schlaf VA: Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt-Ost Info/Anmeldung: 0173 / 80 75 863 Wie kann das Älterwerden gelingen? Aktiv älter werden! 13.10.2015, 15 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstraße 6, Nürnberg Übungsprogramm mit Gedächtnisund Bewegungsübungen. Referentin: Petra Lihs, Gesundheitspädagogin VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost in Kooperation mit Kulturladen Zeltnerschloss Info/Anmeldung: 0911 / 944 45 45 Die Demenz verändert das ganze Leben 19.10.2015, 14-15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Referent: Hans-Dieter Mückschel, Geschäftsführung der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg VA: Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

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Impressum

20  Veranstaltungskalender

sec h s + s e c h z i g · A u s g a b e 3 / 2 0 1 5

sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 16 / September 2015 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70. Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Stefan Brunn, Georg Klietz, Rainer Büschel Autoren: Günter Dehn, Herbert Fuehr, Ute Fürböter, Herbert Heinzelmann, Ilona Hörath, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Elke GraßerReitzner, Peter Viebig, Ilse Weiß Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, ­ Bogdan Itskovskiy, Ilse Weiß Illustration: Sebastian Haug Titel: Mile Cindric Gestaltung: www.gillitzer.net Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 406499 ullmann@intergenerationes.de Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 20.11.2015, Anzeigenschluss 23.10.2015. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

WenDo für Seniorinnen (Vortrag) 21.10.2015, 14-15:30 Uhr Zeltnerschloss, Gleishammerstr. 6, Leicht erlernbare Selbstverteidigung AURA Nürnberg e. V. in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt-Ost Info/Anmeldung: 0911 / 28 46 29 Pflege in Nürnberg, Daten, Prognosen, Bedarf 22.10.2015, 19 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Straße 6, 37. Pflegestammtisch in der Region Referent: Dieter Rosner, Leiter Seniorenamt der Stadt Nürnberg. Info: 0170 / 96 38 417 Landsynagogen in Franken 16.11.2015, 19 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstr. 49-53, Nbg. VA: Nürnberger Bauernhausfreunde e.V. in Kooperation mit dem Kulturladen Schloss Almoshof Info: 0911 / 93 44 94 70 Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung 19.11.2015, 14-15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Referent/-in: Betreuungsstelle der Stadt Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

Führungen & Wanderungen Als am Aufseßplatz noch der Schocken war 10.09.2015, 14 Uhr Treffpunkt: vor der MohrenApotheke, Wölckernstr.1, U-Bahn Aufseßplatz, Nürnberg Eine Führung zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Südstadt VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14.30-16.30 Uhr) Das Geheimnis der alten Mühle 11.09.2015, 11 und 14 Uhr Industriemuseum Lauf, Sichartstraße 5-25, Lauf an der Pegnitz Szenische Theater-Führung; Kombination aus Führung und Spielszenen vor der Kulisse der historischen Roggenmühle VA: Industriemuseum Lauf in Kooperation mit dem Dehnberger Hof Theater Info: 09123 / 95 44 90 MittwochsSpazierTreff ab 16.9.2015, mittwochs 11 Uhr Treffpunkt: Steinerne Brücke am Alten Kanal (Nähe Kindermannstraße), Nürnberg Nach Laune der Teilnehmenden wird in gemütlichem Tempo etwa ein bis eineinhalb Stunden mit anschließender Einkehr spaziert. VA: Seniorennetzwerk Gartenstadt Info: 09 11 / 217 88 76 Kultur-Überraschungen – die besondere Stadtführung 24.09., 29.10., 19.11.2015, jeweils 10-12 Uhr Treffpunkt: Kreuzigungshof Heilig-Geist, Spitalgasse 22, Nürnberg VA: Treff Heilig-Geist Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Die Südstadt und die Industrialisierung 29.09., 13.10., 27.10., 10.11., 24.11.2015; jeweils 10:30-12 Uhr Treffpunkt: Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Südstadt Info: 0911 / 81 00 97 83 Schreibseminar 01.10.2015, 14 - 17 Uhr Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Burgschmietstraße 4, Nürnberg Einsteigerseminar für Schreibbegeisterte Info/Anmeldung: 0911 / 217 59 23

Gesundheit & Sport Gedächtnistraining Immer montags 14:30-16:30 Uhr Mehrgenerationenhaus, Schweinauer Hauptstraße 31, Nürnberg Heiteres Gedächtnistraining, zu Beginn gibt es Kaffee und Kuchen Info: 0911 / 92 98 360

Gedächtnistraining mit PC jeden 2. und 4. Montag im Monat von 14:30-15:30 Uhr Caféteria des Caritas-Seniorenheim Stift St. Martin, Grolandstraße 67, Nürnberg Kurzweilige Spiele zur Training der grauen Zellen mit der Gerontologin Anni Senft VA: Caritas-Senioren- und Pflegeheim St. Willibald Info: 0911 / 93 57 40 Mach mit – bleib fit Freitags, 10:30 -11:30 Uhr (nicht während der Ferien) Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Effektive Übungen für Ihre Kraft und Ihr Gleichgewicht VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83 Tanz mit, bleib fit 05.09., 17.10., 07.11., ab 14:30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Mitmachtänze für Tanzfreudige ab 40; Leitung: Ingrid Ullmann Info: 0911 / 45 06 01 67 Vorsorgeuntersuchungen im Alter 23.09.2015, 15.30-16.30 Uhr Seniorennetzwerk Wöhrd, Treffpunkt am Rennweg, LudwigFeuerbach-Straße 2, Nürnberg Die unabhängige Patientenberatung Deutschland – UPD – informiert. VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/Anmeldung: 0911 / 53 01 183 Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 25.09., 23.10., 27.11.2015, jeweils 14-16 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg VA: Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Bundesverband Seniorentanz Info: 0911 / 231 82 24 Tanz mit, bleib fit 28.09., 05.10., 19.10., 02.11.,16.11., 30.11.2015, jeweils 16-19 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Mitmachtänze in Kreis-, Gassenund Reihenformationen VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 40 64 99 Tanznachmittag für ältere Menschen 29.09., 27.10., jeweils 14-17 Uhr (Einlass ab 13 Uhr) Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Mit Atze an der Orgel Info: 0911 / 231 70 80 Denken heißt flexibel sein 01.10., 05.11., jeweils 14.30-16 Uhr, Seniorennetzwerk Südstadt Ost, Heideloffplatz 5, Nürnberg Ganzheitliches Gedächtnistraining für die geistige Fitness. Offen für alle Interessierten. Kursleitung: Anita Sorger, Gedächtnistrainerin VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545


Veranstaltungskalender  21

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Wenn sich alles dreht – Schwindelanfälle im Alter 07.10.2015, 16-17.30 Uhr Seniorennetzwerk Wöhrd, Treffpunkt am Rennweg, LudwigFeuerbach-Straße 2, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 53 01 183 Neuer Tanzkreis in der Südstadt ab 08.10.2015, 10-11.30 Uhr, Internationales Jugendzentrum, Glockenhofstraße 9, Nürnberg Tänze aus aller Welt. Kein Standardtanz, Mittanzen auch ohne festen Partner möglich. Kursleitung: Susanne Hiemeyer VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info/Anmeldung: 0911 / 240 24 45 Pflege- und Gesundheitstag mit Hilfsmittelausstellung 17.10.2015, von 11-17 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Pflege zu Hause in türkischer und deutscher Sprache Info: 0911 / 231 70 80 Qi Gong 19.10., 26.10., 09.11., 16.11., 23.11., 30.11.2015, jeweils 14-15:15 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Für Anfänger geeignet VA: Seniorennetzwerk Südstadt Info: 0911 / 81 00 97 83

»Karl Valentin – Abgründe eines Komikers« 18.10.2015, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf an der Pegnitz Michael Lerchenberg liest und rezitiert, am Cello Jost-H. Hecker. Info: 09123 / 95 44 90 Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n 29.10.2015, 14-15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Rudi Herzner’s Hommage an Zarah Leander in Musik und Bild VA: Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Theater-Vielfalt im Loni-Übler-Haus 14.11.2015, ab 18 Uhr und 15.11.2015, ab 16 Uhr Marthastraße 60, Nürnberg Die Theaterinitiativen Latente Talente e.V., Neue Schauspielschule, Russisches Theater Nürnberg, Spin Off Theater gebenEinblicke in die künstlerische Arbeit der Initiativen. Info: 0911 / 54 11 56

Musik & Unterhaltung

Sicherheit für Seniorinnen 21.10.2015, 14 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstraße 6, Nürnberg Referentin: Birgit Meno Metz VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost in Kooperation mit Kulturladen Zeltnerschloss und Aura e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545

Canasta-Damen jeden Mittwoch, 14 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Info: 0911 / 54 11 56

Schmerzen im Alter – muss das sein? 21.10.2015, 16-17 Uhr Seniorennetzwerk Wöhrd, Treffpunkt am Rennweg, LudwigFeuerbach-Straße 2, Nürnberg Referentin: Dr. Marion Dunkel VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/ Anmeldung: 0911/ 53 01 183

Offener Seniorentreff 09.09., 16.09., 23.09., 30.09., 14.10., 21.10., 28.10., 11.11., 18.11., 25.11.2015, jeweils 14-16:30 Uhr Caféteria Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Gemeinsam Canasta, Rummicub, Skat etc. spielen, Kaffee trinken und austauschen VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83

Literatur & Theater Mein Herze geht in Sprüngen 14.09.2015, 16.30 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, Nürnberg Paul Gerhardt – Leben und Lieder, Antje und Martin Schneider rezitieren Texte und Lieder, am Klavier Gabriele Müller Info: 0911/ 272 143 133 Literaturcafé 16.09.2015, 14.30 Uhr: Zum 300. Todestag Ludwig XIV 07.10.2015, 14:30 Uhr: Zum 150. Todestag William Butler Yeats 04.11.2015, 14:30 Uhr: Kurt Tucholsky 02.12.2015, 14:30 Uhr: Auguste Rodin Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Burgschmietstr. 4, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 217 59 23

Seniorenschach für Jedermann jeden Donnerstag, 14 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Info: 0911 / 48 74 92

Seniorenstammtisch am Nachmittag – auch für nicht mobile ältere Menschen 09.09., 14.10., 11.11.2015, jeweils 14.30-16.30 Uhr Seniorennetzwerk Südstadt Ost, Heideloffplatz 5, Nürnberg Geselligkeit, Kultur und Unterhaltung, Kaffee und Kuchen; Hol- und Bringdienst auf Anfrage Info/Anmeldung: 0911 / 94 44 545 Ein Fest im Jetzt 10.09.2015, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg Florian Peters Trio – Gunther Rissmann (Bass, Gesang), Florian Peters (Gesang, Gitarre, Piano), Roland Duckarm (Drums, Gesang) Info: 0911 / 244 49 414

Konzert Esterhazy-Quartett & Solistin: Laura Reicher 16.10. 2015, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Prater Straße 3, Nürnberg Das Esterhazy-Quartett besteht seit 30 Jahren und spielt an diesem Abend mit der 14-jährige Pianistin Laura Reicher. 2014 war sie 1. Preisträgerin beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert. Eintritt: 6 / 8 Euro Info: 0911/ 27 21 43-133

Tanzcafé 18.09., 16.10., 27.11.2015, jeweils 14 Uhr Stift St. Martin, Grolandstr. 67, Nürnberg Musik und Unterhaltung mit Richard Müller VA: Seniorennetzwerk Nürnberg Nordstadt Info: 0911 / 937 99 75


22  Veranstaltungskalender

Russische und deutsche Romanzen 19.9.2015, 19.30 Uhr Marthacafé, Marthastraße 35, Tatjana Gettich (Gesang), Marina Silant (Klavierbegleitung) VA: Alle wirken zusammen e.V. Info: 0911 / 80 19 43 98

Klavierpoesie – Chansons aus Berlin 08.10.2015, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg Veras Kabinett – Vera Mohrs (Gesang und Piano) Info: 0911 / 24 44 94 14

Ein Abend rund ums Glück 21.09.2015, 18:30 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, großer Saal, Nürnberg mit Kabarettistin Andrea Lipka, anlässlich 20 Jahre HelferInnenkreis der Angehörigen-beratung e.V. VA: Angehörigenberatung e.V. Nürnberg Info: 0911 / 26 61 26

Frauen? Power! 18.10.2015, 16:30 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Werke von Marc-Aurel Floros, Sergej Prokofjew und Antonín Dvořák; Solistin: Liza Ferschtman, Violine; Dirigentin: Kristiina Poska VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 47 40 154

Norden? Süden! 04.10. 2015, 16.30 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Werke von Edvard Grieg und Edward Elgar; Solistin: Enrica Ciccarelli, Klavier; Dirigent: Chefdirigent Alexander Shelley VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 47 40 154 Kaffeeklatsch 60+ 06.10., 03.11.2015, jeweils 14 Uhr Café_max_piano, Am Stadtpark 67 Veranstalter: Seniorennetzwerk Nürnberg Nordstadt Info: 0911 / 93 79 975

Musik am Nachmittag 20.10.2015, 15 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastraße 60, Lieder/Arien und Kompositionen u.a. von Haydn, Beethoven, Schumann oder Schubert. VA: Loni-Übler-Haus in Kooperation mit der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur Info/Reservierung: 0911 / 54 11 56 Caféhausmusik im Bleiweiß 24.10.2015, 14-16 Uhr Treff Bleiweiß, Cafeteria, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Ein Nachmittag mit fröhlichen Herbstliedern (Christiane Ziegerer) Info: 0911 / 231 8 224

sec h s + s e c h z i g · A u s g a b e 3 / 2 0 1 5

Musikalischer Geschichtennachmittag 10.11.2015, 14-16 Uhr Seniorennetzwerk Wöhrd, Wöhrder Treffpunkt, Nunnenbeckstr. 47 Mit Akkordeonbegleitung zum Mitsingen und Zuhören. VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/Anmeldung: 0911 / 53 01 183

Seniorentreff »Gesund älter werden« (in türkischer Sprache) dienstags und donnerstags, jeweils 10-12 Uhr Interkulturcafé, Schwabacher Straße 66 a, 90439 Nürnberg Gemeinsames Frühstück, Geselligkeit und Informationen rund um Prävention und Gesundheit Info: 0911 / 92 98 360

Sonstiges

Gut für die Seele 15.09., 29.09., 13.10., 27.10., 10.11., 24.11.2015, jeweils 10-12 Uhr Kinder- und Jugendhaus »Cube« / Würfel, Trierer Str. 31, Nürnberg (Endhaltestelle Linie 5 Worzeldorfer Straße) Frühstückstreff für Senioren/innen in schwierigen Lebenssituationen VA: Seniorennetzwerk Gartenstadt / Siedlungen Süd in Kooperation mit Ruhepunkt Beratungsstelle für ältere Menschen in schwierigen Lebenssituationen Info: 0911 / 42 48 55 15

Schachtreff Immer dienstags, 14 bis 17 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Einfach kommen und spielen VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info/Anmeldung: 0911 / 81 00 97 83 Seniorentreff »Gesund älter werden« (in russischer Sprache) mittwochs, 10-12 Uhr Mehrgenerationenhaus, Schweinauer Hauptstraße 31, Nürnberg Geselligkeit, Kultur und Informationen rund um Prävention und Gesundheit Info: 0911 / 92 98 360

Reparatur- und Änderungsschneiderei 17.09., 01.10., 15.10., 29.10.2015, 17-20 Uhr Marthacafé, Marthastraße 35, mit Doris Butschkau, Profi-Schneiderin VA: Alle wirken zusammen e.V. Info: 0911 / 80 19 43 98

2015/2016

NÜRNBERG

MEISTERSINGERHALLE 6 Konzerte ab € 69,00 + 4,00 € Bearbeitungsgebühr

INFOS UND ABONNEMENT: Tel. 09 11/4 3312 50

Deutschlands große Konzertreihe 1. KONZERT: DIENSTAG, 13. OKTOBER 2015, 20 UHR Ludwig van Beethoven • Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des

führung Programmein Uhr! jeweils 19.15

Leitung: Heribert Beissel

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Änderungen vorbehalten

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Prometheus“ op. 43 • Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 • Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60

2. KONZERT: MITTWOCH, 18. NOVEMBER 2015, 20 UHR Joseph Haydn • Sinfonie Nr. 83 g-Moll („La poule“) Peter Tschaikowsky • Rokoko-Variationen op. 33 für Violoncello und Orchester Wolfgang Amadeus Mozart • Linzer Sinfonie KV 425 3. KONZERT: DONNERSTAG, 10. DEZEMBER 2015, 20 UHR Giuseppe Sammartini • Weihnachtskonzert (Concerto grosso g-Moll op. 5 Nr. 6) Wolfgang Amadeus Mozart • „Et incarnatus est“ a.d. Missa c-Moll • Benedictus a.d. Missa brevis B-Dur (Loretomesse) Giuseppe Torelli • Trompetenkonzert Nr. 1 D-Dur G 1 Johann Sebastian Bach • Konzert für Oboe, Violine und Streicher d-Moll Georg Friedrich Händel • Arie „Let the Bright Seraphim“ aus Samson HWV 57 Joseph Haydn • Sinfonie Nr. 30 C-Dur („Alleluja-Sinfonie“)

zu Hause

4. KONZERT: DONNERSTAG, 14. JANUAR 2016, 20 UHR Felix Mendelssohn • Sinfonie für Streichorchester Nr. 10 h-Moll Franz Krommer (1759–1831) • Konzert für 2 Klarinetten und Orchester op. 35 Wolfgang Amadeus Mozart • Prager Sinfonie KV 504 5. KONZERT: DIENSTAG, 16. FEBRUAR 2016, 20 UHR Joseph Haydn • Sinfonie Nr. 88 G-Dur Wolfgang Amadeus Mozart • Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466 Franz Schubert • Symphonie Nr. 6 C-Dur D 589 6. KONZERT: DONNERSTAG, 7. APRIL 2016, 20 UHR Carl Maria von Weber • Ouvertüre zu „Der Freischütz“ Frédéric Chopin • Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 Robert Schumann • Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 120

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sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Veranstaltungskalender  23 Betreutes Wohnen für Senioren am Langwassersee

Aktionstag 60plus Gartenstadt / Siedlungen Süd 22.09.2015, 14-17 Uhr (Einlass ab 13 Uhr) Gesellschaftshaus Gartenstadt, Buchenschlag 1, Nürnberg Geselliger Kennenlern-Nachmittag des Seniorennetzwerks bei Kaffee und Kuchen. Auftritte des Tauber-Chors und der »RockPops« VA: Seniorennetzwerk Gartenstadt / Siedlungen Süd Info: 0911 / 217 88 76 Reparatur- Café für Haushaltskleingeräte 24.09., 22.10., 19.11.2015, 17:3019:30 Uhr Marthacafé, Marthastraße 35, Nürnberg VA: Alle wirken zusammen e.V. Info: 0911 / 80 19 43 98 Spiele-Nachmittag für Senioren 25.9., 30.10., 27.11.2015, jeweils 14 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstr. 49-53, Nürnberg Klassische Karten, Würfel- oder Brettspiele. VA: Kulturladen Schloss Almoshof Info: 0911 / 93 44 94 70 Sing ein Lied … ! 28.9., 12.10., 26.10., 9.11., 16.11., 30.11.2015; jeweils 13-14 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Raum 203, Nürnberg Chorprojekt für alle, die gerne singen: Menschen mit Demenz, Pflegebedürftige, Angehörige, alle Interessierten VA: Angehörigenberatung e.V. Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 26 61 26 Picknick und Boule-Spiel im Schlossgarten bis 28.9.2015; Mo, 10-15 Uhr, Do, 13-17 Uhr, So, 10-17 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Info: 0911 / 231 54 21

Fränkischer Abend 02.10.2015, 19 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstraße 7, Nürnberg Musik und Gschichtla bei fränkischer Brotzeit mit den Knopfsaiten und dem Harfenduo Saitentanz VA: Kulturladen Gartenstadt Info/Reservierung: 0911 / 48 23 18 Seniorennachmittag mit Referat 14.10.2015, 14-15 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, Nbg. Referentin: Fr. Dr. Iseler vom Betreuungsverein der Stadtmission Nürnberg e.V. Info: 0911 / 27 95 50 Alt und Jung g’hörn zamm ! 23.10.2015, 15 Uhr St. Heinrich, Marsweg 20, Fürth Ökumenischer Seniorengottesdienst für die Stadt Fürth Anschließend Beisammensein und Bewirtung im Gemeindehaus Veranstaltet vom ev. und kath. Dekanat Fürth, Altenheimseelsorge Fürth und dem Seniorenrat Fürth Info: 0911 / 97 41 839

Unterwegs mit Enkeln Exponate-Werkstatt 10.09.2015, 09:30-11:30 Uhr Hands-on-Museum turmdersinne, Spittlertorgraben 45, Nürnberg Für Enkelkindern von 8-10 Jahren Info/Anmeldung: 0911 / 94 43 281 Die Wurzeln des Digitalen 20.09.2015, 11 Uhr Museum für Kommunikation Nürnberg, Lessingstraße 6, Nbg. Digital Natives ab 8 Jahren kommen mit Eltern und Großeltern ins Gespräch. Leitung: Elke Schneider Info: 0911 / 230 880

In idyllischer Lage direkt am See betreibt die wbg Nürnberg das Konzept „Betreutes Wohnen“ in Zusammenarbeit mit dem BRK Nürnberg-Stadt an. Geboten werden barrierefreie, öffentlich geförderte Wohnungen für Einkommensstufe 1 und eine Beratungsstelle mit qualifizierten Fachkräften des BRK für alle Fragen des Lebens. Zusätzliche Hilfsangebote können bei Bedarf unbürokratisch gebucht werden. Wer sich für dieses Angebot interessiert, älter als 60 Jahre ist und über einen Wohnberechtigungsschein der Stufe 1 verfügt, kann sich unter der Rufnummer 80 04-18 00 gerne informieren. Wir merken Sie auch gerne für eine passende Wohnung vor. www.wbg.nuernberg.de Wir gestalten LebensRäume.

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Theater LaKritz: Dornröschen 18.10.2015,15 Uhr Rasantes Erzähltheater mit einer Hand voll Puppen und einer Schauspielerin. Für Großeltern mit Enkelkindern ab 3 Jahren VA: Stadt Nürnberg, Amt für Kultur und Freizeit Info/Reservierung: 0911 / 54 11 56

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24  Kultur

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Der klingende Stammtisch In der Nürnberger Villa Leon spielen Hobbymusiker regelmäßig fränkische Volksweisen

Und so kommen an den besagten Donnerstagen Frauen und Männer zusammen, um auf ihren mitgebrachten Instrumenten zu musizieren. Wer weder Ziehharmonika, Zither oder ein Blechblasinstrument spielt, kann als Sänger mitmachen und beispielsweise das Lied »Tief im Frankenwald steht ein Bauernhaus….« ertönen lassen, wo im zweiten Vers »a Säula« geschlachtet wird, oder »die Gamserl schwarz und braun«. »Freilich«, sagt Musiklehrer Günter Klemm, »etwas Struktur muss schon sein«. Das sieht dann so aus: »Ein Musiker spielt drei Stücke, solo, dann ist der nächste Musikant an der Reihe, und so geht es reihum.« Anschließend gibt’s eine oder mehrere Singrunden. Danach, so Klemm, wird die offene Musizierrunde eröffnet, hier spielt jeder mit jedem zusammen. Man weiß nie, wie viele kommen

Günter Klemm hat Rhythmus im Blut und ein großes Herz für fränkische Volksmusik.

W

er an einem ersten Donnerstag im Monat rein zufällig in der Wirtschaft der Villa Leon auf dem früheren Nürnberger Schlachthofgelände einkehrt, um ein paar Bratwürste und ein Seidla fränkisches Bier zu sich zu nehmen, der wird darüber hinaus mit ungewöhnlichen, Herz und Sinne erwärmenden fränkischen Kostbarkeiten verwöhnt. Kostbarkeiten, die der Nürnberger Günter Klemm seit nunmehr 20

Jahren zusammen mit anderen darbietet. Vor zwei Jahrzehnten hat der VollblutMusiker Günter Klemm zusammen mit dem Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg und dem Quartiersmanagement St. Leonhard/Schweinau den MusikantenStammtisch ins Leben gerufen. Das Herz des 64-jährigen Musikers mit klassischer Ausbildung als Violinist und Engagements auch im Ausland schlug schon immer für echte fränkische Volksmusik.

Da es weder Werbung noch Einladungen gibt, weiß man nie genau, wie viele zum Stammtisch kommen werden. Manchmal sind es nur fünf oder zehn Musikanten, aber es haben auch schon 30 Instrumente das Wirtshaus mit ihrem Klang erfüllt. Peter Kirchberger ist einer, der fast immer dabei ist. Der Schnieglinger ist gewissermaßen ein Spätberufener. »Schon als Kind«, erzählt der 70-Jährige, »wollte ich immer die ›Steirische‹ lernen, aber meine Eltern hatten dafür kein Geld.« Vor fünf Jahren hat er sich seinen Kindheitstraum erfüllt. Er hat sich eine Knopfharmonika, wie die Steirische auch genannt wird, gekauft, in Günter Klemms Harmonika-Schule Unterricht genommen und sich nach einer intensiven »Lehrzeit« dem MusikantenStammtisch angeschlossen. »Ich möchte die Donnerstage nicht missen«, bekennt er. Für ihn und andere vom Stammtisch steht es jedoch außer Frage, dass sie auch mal zu anderen Stammtischen und Wirtshaussingen fahren, um mitzuspielen.


Kultur  25

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Von Bach bis Beatles Der Gesangsverein Nürnberg-Doos wird 160

Der Stammtisch nach Noten – ein sozialer Anker. Ab und an, wenn es die Tagesform erlaubt, taucht mit seiner Harmonika auch ein 93-Jähriger auf, um mitzuspielen. »Er hat ungefähr 600 Lieder drauf und spielt, weil er schlecht sieht, nach Gehör. Alles auswendig«, staunt Kirchberger. Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Hier widmen sich nicht nur Senioren althergebrachten, teilweise vor 100 Jahren komponierten fränkischen Volksweisen. Auch Schülerinnen und Schüler aus Günter Klemms Harmonikaschule machen in der Gaststätte der Villa Leon ihre ersten öffentlichen Gehversuche. Für Günter Klemm ist das Wirtshaus »ein sozialer Ankerpunkt«. Folglich müsse man dort auch die alten Volksweisen gewissermaßen ankern lassen. Günter Dehn; Foto: Michael Matejka Information Nächster Musikanten-Stammtisch Das nächste Treffen findet am 1. Oktober in der Villa Leon am Philipp-Koerber-Weg 1 in Nürnberg statt.

Chorleiter Florian Grieshammer (unten) begeistert seine vielen Sängerinnen und wenigen Sänger.

O

hne »Steirische« und ohne Wirtshaus-Ambiente huldigen die 32 Frauen und acht Männer des Gesangvereins Nürnberg-Doos der Musik. Sie verlassen sich ganz und gar auf die Kraft ihrer Stimme. Man verfügt über ein breit gefächertes Repertoire. Bei verschiedenen Veranstaltungen bringen die Dooser mehr Klassik und sakrale Musik zu Gehör, von Bach bis hin zu Mozarts »Krönungsmesse« oder Haydns »Schöpfung«. Zuweilen wagt man sich auch an Hits von Udo Jürgens oder den Beatles. Von vier Männern 1855 gegründet, ist der ehemalige Männerchor seit 1933 eine gemischte Chorgemeinschaft. Wie in den meisten Sängerrunden sind auch in Doos Tenöre eine gesuchte Spezies. Der Gesangverein mit seinem Leiter Florian Grieshammer (40) hat freilich aus der Not eine Tugend gemacht. Drei Frauen verstärken mit ihrem etwas dunkleren Timbre in der Stimme die Tenöre. »Und das«, versichert der zweite Vorsitzende der Chorgemeinschaft Gerhard Scholz, »klappt hervorragend«. Was manche interessierten Männer letztlich abschrecke, sei die Chorprobe jeden Dienstagabend, meint der 63-Jährige. Selbst Ruheständler wehrten sich gegen dergleichen Regelmäßigkeit. Was sie aber freuen dürfte: Neben der intensiven Probenarbeit kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Am 10. Oktober findet in der Schnieglinger Versöhnungskirche das Jubiläumskonzert zum 160-jährigen Bestehen statt, mit Band und ökumenischem Kirchenchor aus Georgensgmünd. Günter Dehn; Fotos: Michael Matejka


26  Magazin

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Fei wärgli – 35 Jahre Frankenbänd

Tag der offenen Tür beim CCN 50+

»Fränkische Lieder und Eigenes in echd« heißt der Titel einer neuen CD der »Frankenbänd«. Schon seit 35 Jahren spielen die sieben Musiker um den ehemaligen Bardentreffen-Macher Charlie Fischer und den Bluesmusiker Mitsch Sauer zusammen. Vom Kärwa-Liedla über den Dreher bis hin zu eigenen originellen fränkischen Texten ist alles dabei. In ihren Konzerten jonglieren die experimentierfreudigen Franken elegant mit einigen Musikstilen: Wobei immer alles – und das ist positiv gemeint – eher nach deutscher Stubenmusi klingt als nach den Vorbildern aus der großen weiten Welt. So verkörpern die fränkischen Mundart-Dichter und -Sänger mit großem Beharrungsvermögen eine untergegangene Welt. Aber das mit viel Witz und Charme – und immer ganz entspannt. Frankenbänd: »In echd«. Sinwell Records, 2015. 20,98 Euro. Außerdem ist die Band am Freitag, 18. September 2015, 20 Uhr, auf dem Hauptmarkt im Rahmen des Altstadtfestes zu hören.

Kompetenzzentrum ­Wohnungsanpassung ­gegründet Guter Rat ist manchmal sehr teuer, wenn man in der eigenen Wohnung zwar weiter leben möchte, aber einfach nicht mehr zurechtkommt. Vor dem Auszug aus den eigenen vier Wänden sollte man sich deshalb von Fachleuten beraten lassen, ob ein Umbau oder ein Einbau weiterhilft. Im »Kompetenznetzwerk Wohnungsanpassungsberatung – KOWAB« wird nun das Wissen der Fachleute für solche Fälle in Nürnberg ab Juli 2015 gebündelt. Die Wohnungsanpassungsberatung soll also dazu beitragen, das häusliche Umfeld so zu gestalten, dass die Menschen mit ihren veränderten Bedürfnissen weiterhin dort leben können. Unter Federführung des Pflegestützpunkts Nürnberg wird der Beratungsprozess im Idealfall koordiniert. Weitere Projektpartner sind das Seniorenamt der Stadt, der Sozialverband Deutschland (VdK), das Zentrum aktiver Bürger (ZAB) und die Handwerkskammer Nürnberg für Mittelfranken. Die Beratung erfolgt abgestimmt auf die jeweilige individuelle Situation, neutral, unverbindlich und kostenfrei. KOWAB: Pflegestützpunkt/Heilig-GeistHaus, Hans-Sachs-Platz 2, Nürnberg, Tel. 0911 5398953, info@pflegestuetzpunkt. nuernberg.de, Mo., Di., Do., 8.30–15.30 Uhr, Mi., 8.30-18 Uhr, Fr., 8.30-12.30 Uhr

Der »Computer Club Nürnberg 50 plus« zählt mit rund 1800 Mitgliedern zu den größeren Vereinen in Nürnberg. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Generation 50 plus die digitale Welt näher zu bringen. Am Freitag, 9. Oktober, und am Samstag, 10. Oktober‚ lädt der CCN 50+ zu einem Tag der offenen Tür ins Heilig-Geist-Spital in Nürnberg, Spitalgasse 22, ein. Am Freitag gibt es Vorträge zu aktuellen Themen rund um PC, Notebook/Laptop, Smartphones, Tablets sowie zum neuen Betriebssystem Windows 10. Tags drauf, am Samstag, können interessierte Besucher an Themeninseln praktische Einblicke erhalten. CCN-Aktive führen die Betriebssysteme der Smart- und iPhones vor und zeigen, wie soziale Netzwerke funktionieren. Tag der offenen Tür des CCN 50+ am 9. Oktober ab 13:30 Uhr und am 10. Oktober ab 11 Uhr. Telefon 0911/ 99 28 352, www.ccn50plus.de

66 Tipps für ein gesundes Leben Die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft und für Gesundheit haben einen nationalen Aktionsplan mit dem Titel »In Form – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung« ins Leben gerufen, der einen gesunden Lebensstil fördern soll. Dazu ist eine 152-seitige Broschüre mit dem Titel »66 Tipps für ein genussvolles Leben« erschienen. Die Ratschläge reichen von »Fünf am Tag – die perfekte Mischung« zur Zusammensetzung der Ernährung über Bewegungshinweise bis hin zu Gesundheitstipps für Männer und Frauen. Die 66 Tipps werden mit Zeichnungen und Fotos, kurzen, wenig belehrenden Texten samt weiterführenden Adressen und Institutionen auf jeweils einer Doppelseite präsentiert. Die Broschüre kann man im Internet unter www.in-form.de herunterladen oder per E-Mail an in-form@ble.de als Broschüre anfordern. »66 Tipps für ein genussvolles und aktives Leben« Hrsg. vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Wilhelmstr. 54, 10117 Berlin, www.in-form.de.

Hilfe bei Streit in der Pflege Niemand wünscht es sich, aber es kommt immer wieder vor: Streit zwischen Pflegebedürftigen, Pflegekräften und Angehörigen. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt wurde jetzt eine neutrale und unabhängige Informations-, Beschwerde- und Schlichtungsstelle (IBS) für Pflege eingerichtet, die im Streitfall Hilfen anbietet. Zwei Fachberaterinnen, Rosi Schmitt vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Regionalverband Erlangen-Höchstadt, und Petra Mönius-Gittelbauer von der Arbeiterwohlfahrt beraten und begleiten Pflegende sowie Pflegepersonen und -kräfte in kritischen Lebens- und

Pflegesituationen, vermitteln weiterführende Hilfen und unterstützen bei belastenden Pflege- und Arbeitssituationen, Beschwerden und Konflikten. Das gilt nicht nur für den familiären Bereich, sondern auch für Altenhilfeeinrichtungen. Beide Fachberaterinnen unterliegen der Schweigepflicht. Rosi Schmitt ist erreichbar unter: 09193 / 5033191 oder per E-Mail: rosi.schmitt@ asb-erlangen.de Petra Mönius-Gittelbauer ist erreichbar unter: 09131 / 9403-578 oder per EMail: petra.moenius-gittelbauer@awoerlangen.de


Buchtipp  27

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Liebesgeschichte in vier Sprachen Kerstin Trimbles Roman führt in die Merrell-Barracks in Fürth

schreiten mit ihrer Liebe eine unsichtbare Grenze und leben ihre Romanze unter schwierigen Bedingungen, auch wenn ihnen die nächsten Verwandten und ein paar Freunde zur Seite stehen. Die Idee der Rassentrennung herrscht zu dieser Zeit in fast allen Köpfen – zum Glück gibt es Ausnahmen. Eine der rührendsten Passagen des Romans ist die Beschreibung der Situation in einem Nürnberger Bierkeller. Sam und seine ebenfalls schwarzen Kameraden werden vom Ober höflich als Gentlemen angeredet und wie willkommene Gäste behandelt. Einige Kapitel später geschieht erneut etwas Unglaubliches: Im Gedränge des Christkindlesmarkts hebt Sams Freund, auch er ein Schwarzer, ein kleines weißes Mädchen auf seine Schultern, damit es einen besseren Ausblick hat. Niemand der UmsteAutorin Kerstin Trimble ging bei den Recherchen für ihren henden nimmt daran AnRoman in Franken auf Spurensuche. stoß. Für Sam unfassbare Momente. s ist eine Liebe gegen jede Vernunft: Die turbulente Geschichte, in der auch Theresa, eine junge Witwe, deren die Kinder der Hauptpersonen in einen Ehemann Ludwig im Zweiten Weltaufregenden Kriminalfall verwickelt werkrieg ums Leben kam, verliert ihr den, lebt von der Wirklichkeitsnähe und Herz an Sam, den Afro-Amerikaner, der in – für die Nürnberger Leserschaft – der Nürnberg als GI stationiert ist. Es sind die Vertrautheit mit Schauplätzen in der Stadt. 1950-er Jahre: Junge Frauen, die mit »den Theresa verdient sich ihren Unterhalt als Amis« ausgehen, stehen bei den EinheiPutzfrau in den Merrell Barracks (Südkamischen unter Generalverdacht, während serne), wo sie ihrem Liebsten immer wieman in den Kasernen unverbindliche Liebder begegnet. Wir erfahren, dass sie in der schaften zwar toleriert, eine feste VerNunnenbeckstraße wohnt und ihre Kinder bindung zwischen einer weißen Frau und auf der Wöhrder Wiese spielen; wir freueinem schwarzen GI entschieden ablehnt, en uns, dass sogar das »Schlenkerla« in der schon gar, wenn ein Kind unterwegs ist. Geschichte namentlich Erwähnung findet, Dass Sam es ehrlich meint mit seiner Theebenso die Buchhandlung Jakob. resa und auch deren kleine Tochter BrigitSprachliche Akrobatik gefragt te aufrichtig liebt, stößt auf Abwehr von

E

allen Seiten. Nicht zufällig überschreibt die Nürnberger Autorin Kerstin Trimble, die mit ihrer Familie in den USA lebt, ihren Roman mit »Transgression« – zu Deutsch Übertretung oder auch Grenzüberschreitung. Die zwei Hauptpersonen des Romans über-

Ein zusätzliches Vergnügen beim Lesen der eigentlich schlichten Geschichte ist die Viersprachigkeit. Nicht nur, dass Kerstin Trimble die Kapitel ihres Buches abwechselnd in Deutsch und Englisch schreibt – ihre einheimischen Personen reden Fränkisch, wie ihnen der Schnabel gewachsen

ist, während Sam einen zunächst gewöhnungsbedürftigen amerikanischen Slang spricht. Das verlangt ein wenig sprachliche Akrobatik, macht aber Spaß, vor allem, wenn man Gelegenheit hatte, der Autorin selbst bei einer Lesung zu lauschen. Erinnerungen der Großmutter Die gebürtige Fränkin, die ihr Abitur am Neuen Gymnasium in Nürnberg machte und in Passau studierte, lebt heute als Übersetzerin und Lehrerin mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in der Nähe von Washington, D.C. Einmal jährlich begleitet sie eine amerikanische Schülergruppe nach Deutschland und verbringt anschließend privat noch etwas Zeit in ihrer Heimatstadt. Für ihren Roman »Transgression« bediente sie sich der Erinnerungen ihres Vaters und ihrer Großmutter, die in den 50-er Jahren den Book Store in den Merrell Barracks führte und sogar zum Honorary Captain der US-Army ernannt wurde. Ende Juni dieses Jahres folgte sie einer Einladung des Deutsch-Amerikanischen Instituts in Nürnberg und las vor einer begeisterten Zuhörerschaft, die der Autorin riet, ihren Roman als Hörbuch zu veröffentlichen, weil sich dadurch der Reiz der Mehrsprachigkeit erhöht. »Transgression« ist ein kleiner Roman über eine große Liebe, ein Buch über Rassenschranken und deren Überwindung, und darüber hinaus für die deutschen Leser eine anregende Übung, ihre englischen Sprachkenntnisse aufzufrischen. Brigitte Lemberger Kerstin Trimble, »Transgression – Der Mann an Ludwigs Stelle«, Transatlantic Passages 2015 – Books on Demand, www.transatlantic.passages.com, Taschenbuch 11,99 Euro, übers Internet erhältlich, auch als EBook für 5,99 Euro.


28  Zeitzeugen

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Not macht erfinderisch

Ullrich Sander; Bildbearbeitung: Martin Küchle

Drei Männer zeigen in einer Ausstellung ihr Spielzeug aus der Nachkriegszeit

K

nut Grelle ist ganz in seinem Element. Der 74-Jährige erklärt auf Knien, von Schülerinnen und Schülern einer 2. Grundschulklasse umringt, seine kleine Stadt. Eine Stadt ganz aus Pappe, über einen Quadratmeter groß, schon 70 Jahre alt und für Kinder, wie sie heute aus Zirndorf gekommen sind, immer noch faszinierend. Sie hängen an Grelles Lippen, wenn er die Fotos von Gebäuden, Autos und Lokomotiven zeigt. Gleich daneben, in einer Glasvitrine am Boden, zu der man sich ganz tief herunterbücken muss, stehen die Originale: die kleine Stadt namens Langenbrücken mit Wohngebäuden, Kirche, Rathaus, Bahnhof und vielem mehr. Wir sind im Nürnberger Spielzeugmuseum, in der Sonderausstellung »Notspielzeug«. Noch bis 1. Februar 2016 ist hier zu bestaunen, wie einfallsreich und geschickt Mütter, Väter und Verwandte in und um Nürnberg waren, wenn sie kurz vor Kriegsende und in der ersten Nachkriegszeit aus allem, was in den Trümmern zu finden war, Spielzeug bastelten. Knut Grelle, der heute in Erlangen lebt, gehört ebenso wie Klaus Dornisch und Frank Knöchel zu den Bürgern, die Anfang des Jahres dem Aufruf von Museumslei-

Spielen zwischen und mit Trümmern erforderte nach dem Krieg viel Phantasie. Das zeigt die Schau im Nürnberger Spielzeugmuseum (links) Die »Maschinenfabrik Pommerenke« gehört zu der Spielzeugstadt, die Knut Grelles Vater für den Sohn gebastelt hat . (Oben und rechts)

terin Karin Falkenberg gefolgt sind und schenmesser wetzte und dann zu schneifür die Ausstellung Notspielzeug zur Verden und zu kleben anfing.« So entstand fügung stellten, mit dem sie selbst einst in Langenbrücken Haus um Haus für die spielten. Alle drei haben uns ihre GeschichSpielzeugstadt namens Langenbrücken, te erzählt – ein spannendes Stück erlebter und alles ohne Plan. »Ich weiß nicht, woher Nachkriegs-Historie. er das hatte, aber alles hat bis ins kleinste Grelle ist zwar in Berlin geboren, seiDetail gestimmt«: Giebel, Fenster, Schaune Spielzeugstadt entstand aber in Badenfenster, der Bahnhof samt Kohlelager und Württemberg, in der Nähe Wasserspeicher für die von Bruchsal. Die Familie (selbstverständlich selbst »Alles hat bis ins kleinste hatte 1943 im Zug der Evakugebastelten) Lokomotiven, Detail gestimmt.« ierungen in Berlin ins nordDrehscheibe und Lokschuphessische Karlshafen an pen, ebenso der Schiffsander Weser ziehen müssen. leger mit Gleisanschluss. Der Vater wurde spät eingezogen und kam »Meine ältere Schwester und ich haben inin Dänemark in englische Gefangenschaft. tensiv damit gespielt«, erinnert sich Grel»Die Engländer waren am Wiederaufbau le, »wir lebten in unserer kleinen Welt, und Deutschlands interessiert und suchten dadamit auch alles stimmte, kam im Winter für Eisenbahner«, erzählt Grelle. »Mein aus den Schornsteinen Rauch aus Watte.« Vater, der bei Siemens mit Signaltechnik zu Die jüngere Schwester brachte die Betun hatte, meldete sich und bekam Arbeit geisterung nicht mehr auf, ließ die Stadt in einem Siemens-Werk in Bruchsal.« Kurz links liegen, und irgendwann wurde dann darauf mussten Frau und Kinder Karlshafen alles verpackt und weggestellt. Grelles verlassen und zogen in die Nähe des Vaters, Enkel hätten zwar wieder ein Interesnach Langenbrücken bei Bruchsal. se an dem Spielzeug, »aber das darf jetzt »Dort hat mein Vater angefangen, die niemand mehr anfassen«, betont der Opa. Stadt zu basteln«, schildert der 74-JähriSchließlich sei das »nicht Kunst oder Kremge. »Ich kann mich genau erinnern, wie pel«, wie er in Anspielung auf die TV-Sener sich ans Fensterbrett setzte, sein Tadung sagt, »sondern ein Schatz«.


Zeitzeugen  29

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2015

Ein solcher war für Klaus Dornisch eine ganz einfache Streichholzschachtel der Deutschen Zündwaren-Monopolgesellschaft von 1946. Aber was heißt schon einfach: Das Stück hat den längsten Namen aller Exponate: »Streichholzschachtelfaschingskrawattennadel«. Daneben ein Bild, das Dornisch als Kind zeigt, maskiert als Cowboy, dessen Halstuch von eben jener Schachtel zusammengehalten wird. Wer nicht genau hinschaut, könnte sie für echten Schmuck halten. Für den kleinen Klaus war sie das auf jeden Fall. »Meine Mutter hat sie entdeckt und mir geschenkt.« »Verkleiden war eines meiner liebsten Spiele«, sagt er heute, »einmal war ich ein Mädchen, alle mussten Erika zu mir sagen.« Ansonsten war Dornischs Kinderzeit arm an Spielzeug und reich an anderen Erlebnissen: 1942 in Bamberg geboren, war er mit seiner Mutter ständig unterwegs – dorthin, wo keine Bombardierungen drohten. Nach Strullendorf; zur Tante nach Langenloh bei Waischenfeld, wo schon fünf andere Kinder aus der Fränkischen Schweiz untergebracht waren; in die Pulvermühle zu einem Onkel und nach Fürth zu einer anderen Schwester der Mutter. »Immer zu Fuß«, betont er, »manchmal hatten wir einen Leiterwagen für unsere Habseligkeiten.« Womit er und die anderen Kinder spielten, das waren Kastanien und Steine, allenfalls mal der Leiterwagen. 1946 wurde die Familie in Fürth sesshaft. Und da muss die Mutter wohl gedacht haben, dass ihr Klaus endlich ein richtiges Spielzeug braucht. Sie ließ bei einem Schreiner einen Osterhasen mit beweglichen Ohren und Läufen zusammenbauen – ein echtes Einzelstück.

Frank Knöchel hat aus seiner Kindheit auch diese Schiffsschaukel gerettet.

»Der Hase fehlt bei uns an keinem Osterfest«, betont Dornisch, »und immer stellen wir Ohren und Läufe anders.« Bis 1. Februar steht der 20 Zentimeter große Hase im Spielzeugmuseum und darf sich nicht rühren. Zum Glück gab es Onkel Theo Frank Knöchel hatten es als Kind größere Tiere angetan. Aus seiner Kindheit hat er einen Pferdestall samt Pferden (und zwei Knechten) gerettet und nun für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Außerdem noch eine Schiffsschaukel und einen Zirkuswagen. Er war noch kein Jahr alt, als seine Geburtsstadt Würzburg in der Bombennacht vom März 1945 fast völlig zerstört wurde. Seine Mutter suchte mit ihm Zuflucht bei ihrer Schwester in Solnhofen und wurde im alten Schulhaus einquartiert, wo schon die Lehrersfamilie wohnte. Der Lehrerssohn wurde sein bester Spielkamerad, und zu ihrem Glück gab es da auch noch Onkel Theo. Der baute Ende der 40-er Jahre die Spielsachen. »Stolz war ich auf den Pferdestall und den großen und den kleinen Knecht. Die

Pferde ließen sich richtig anbinden und es gab einen kleinen Heuaufzug, mit dem wir unsere Bonbons transportierten.« Die Schiffsschaukel konstruierte Onkel Theo so, dass sie sich zerlegen und fast komplett im Zirkuswagen verstauen ließ. »Da haben wir sie in der einen Zimmerecke abgebaut, durchs Zimmer transportiert und in der anderen Ecke wieder aufgebaut. Und das ein paar Mal am Tag.« Ein Kasperltheater gehörte auch noch dazu, aber das ging irgendwann verloren. Die Lehrersfamilie hatte auch noch Verwandte in den USA, die regelmäßig Carepakete schickten, in denen auch Spielsachen waren. Darin war auch Spielzeug, »kein Notspielzeug, nicht mit dem von Onkel Theo gebastelten zu vergleichen«, wie sich Frank Knöchel erinnert. Und es waren Bonbons drin mit einem unvergleichlichen Geschmack. »Als ich später einmal in New York in einen Jazzclub eingeladen war«, sagt Jazz-Fan Knöchel, »wurde zur Begrüßung ein Cocktail serviert, der Sirup mit dem gleichen Geschmack enthielt.« Sofort kamen wieder Erinnerungen an damals auf, an die Bonbons, den Pferdestall und seinen Heuaufzug. Aber woher der unvergleichliche Geschmack stammt, das hat Knöchel leider nicht gefragt. Herbert Fuehr; Fotos: Mile Cindric

Information

Klaus Dornisch spielte gerne mit dem hölzernen Osterhasen.

Die Ausstellung »Notspielzeug – Die Phantasie der Nachkriegszeit« ist noch bis einschließlich 1. Februar 2016 im Spielzeugmuseum Nürnberg, Karlstraße 13–15, zu sehen. Geöffnet Dienstag bis Freitag 10–17 Uhr, Samstag und Sonntag 10–18 Uhr. Tel. 0911 2313164. Im Internet: www.museen. nuernberg.de/spielzeugmuseum


30  Kleine Hilfen

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Hier kocht der 3D-Drucker Forscher entwickeln in Erlangen neue Formen für Lebensmittel

So werden zum Beispiel Möhren oder Erbsen zwar püriert, dann aber mit Hilfe des 3D-Druckers in eine ansprechende Form gebracht – etwa in die Form einer Möhre – immer nach dem Motto: Das Auge isst mit. »Es sieht wie eine Möhre aus, kann aber aufgrund der Konsistenz leichter geschluckt werden«, sagt Volkert. Es sollen »gesunde und vollwertige Lebensmittel« entwickelt werden, die dann auch tatsächlich schmecken. Einzige Professur in Deutschland Allein nur für ansehnliche und schmackhafte Lebensmittel zu sorgen, wäre den Wissenschaftlern rund um Volkert aber zu kurz gesprungen. »Die Lebensmittel sind speziell auf die Bedürfnisse der Senioren zugeschnitten und sollen besonders gehaltvoll gestaltet sein«, erläutert Volkert. Sie hat im April 2009 die erste und in DeutschDie Erlanger Ernährungswissenschaftlerin Dorothee Volkert möchte dem Einheitsbrei in land bisher einzige Professur für ErnähAlten- und Pflegeheimen entgegenwirken. rung im Alter angetreten und beschäftigt sich unter anderem mit der Verpflegungsuf einem Teller liegt ein brauner Brei mit einem Klecks qualität in Pflegeheimen. Die mit dem 3D-Drucker zusammengevon etwas, das an Kartoffelpüree erinnert. In einem kleisetzten Speisen könne man mit zusätzlichen Vitaminen, Proteinen nen Schüsselchen sind drei hineingelöffelte Häufchen in und Eiweißen anreichern. den Farben Senfgelb, Beige und Braun. Und am nächsten Damit spricht Dorothee Volkert ein gerade unter Senioren Tag gibt es dann eine cremefarbene Masse, verziert mit einem weitverbreitetes Risiko an: die Mangelernährung, die mit SchluckTupfen roter, undefinierbarer Masse: Im Juli stellte der 63-jährige störungen einhergehen kann und zu weniger Leistungsfähigkeit Jürgen E. unter dem Titel »Wir fotografieren unser Essen« Fotos und Kraft führt. »Häufig wird Mangelernährung gar nicht wahrseiner Mahlzeiten auf Facebook ins Internet. Es sind Bilder von genommen und auch von Ärzten nicht immer erkannt«, sagt Vol»Speisen«, die der in einem Nürnberger Seniorenheim lebende kert. Umso wichtiger sei es, dass nicht nur Ärzte, sondern auch Frührentner täglich vorgesetzt Angehörige, Pflegende und die Betroffenen selbst sensibilisiert bekam. Im Internet folgte ein würden. Wenn Mangelernährung zu einem Gewichtsverlust Sturm der Entrüstung. Vieführt, »kann dieser nicht wieder so leicht wie in jungen Jahren le Menschen bekundeten ihr aufgeholt werden«, sagt Volkert. Entsetzen über derlei optisch Technik animiert zum trinken wenig appetitliches Essen, das

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wohl auch geschmacklich zu Einheitsbrei geraten ist. Quer durch alle Medien DeutschEs sieht wie eine Möhre lands waren Jürgen E. und seiaus, kommt aber aus dem nem »Ekelessen« die Schlagzei3D-Drucker: Das pürierte und len sicher. danach wieder zusammengeSicher ist aber auch, dass setzte Gemüse kann leichter ältere Menschen beim Kauen geschluckt werden. und Schlucken häufig Probleme haben. Deshalb greifen sie zu pürierten Speisen. Mit Einheitsbrei in Seniorenheimen soll nun aber bald Schluss sein: Forscher der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) wollen in einem gemeinsamen Forschungsverbundprojekt mit der TU München, der Hochschule Weihenstephan/Triesdorf und anderen Partnern nun Lebensmittel entwickeln, die aus dem 3D-Drucker kommen. »Mit Hilfe eines 3D-Lebensmittel-Druckers kann Essen in eine optisch ansprechende Form gebracht werden«, erläutert Prof. Dr. Dorothee Volkert vom Institut für Biomedizin des Alterns (IBA) der FAU. Die Idee, die dahinter steckt, hört sich vielversprechend an:

Innerhalb des neuen Forschungsprojektes werden Volkert und ihr Team außerdem bei der Entwicklung eines eiweißreichen Getränks mitarbeiten – und dabei auch Senioren in die Produktentwicklung mit einbeziehen. Das Getränk soll auf die geschmacklichen und stoffwechselbedingten Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sein. Die Forscher wollen testen, welche Form von Eiweißdrinks ältere Menschen gut annehmen und ob diese Getränke dem Muskelschwund bei Senioren entgegenwirken können. »Eiweiß ist sehr wichtig für die Muskelmasse. Wird zu wenig davon aufgenommen, fördert dies den Muskelabbauprozess«, erläutert die Professorin. Um Fehlernährung im Alter und daraus entstehende gesundheitliche Probleme zu vermeiden, wollen die Wissenschaftler auch neue Kommunikationstechnologien in ihre Forschung einbeziehen. Schon längst hat die Technik Einzug ins Kinderzimmer gehalten. Warum also sollte nicht ausgeklügelte Technik Senioren regelmäßig daran erinnern, ausreichend Wasser zu trinken? Ilona Hörath; Foto: Mile Cindric


Innenansichten  31

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Bei ihnen bleibt kein Auge trocken Die Theatergruppe »Oldiekiste« tourt seit vielen Jahren erfolgreich durch Bayern

in Gertrud Kutzberger, seit 25 Jahren Mitglied des Seniorentheaters »Tempo 100«, das in den Kammerspielen des Staatstheaters Nürnberg auftritt, sowie in Peter Heinlein, früheres Mitglied des Thalia-Theaters und der Nürnberger Hans-Sachs-Spielgruppe. Die erfahrenen Amateurdarsteller sind seit Jahren aufeinander eingespielt und brauchen deshalb vor den Aufführungen keine langen Proben. »Nur wenn wir neue Stücke ins Programm nehmen, wird noch mal intensiv geübt. Alle Sketche, die wir bringen, sind gespickt mit lustigen Pointen, und der eine oder andere Zuschauer wird sich bestimmt darin wiederfinden. Wir spielen in der Regel eine Stunde. Sollte es ein abendfüllendes Programm werden, treten wir auch gerne länger auf«, erzählt der Spielleiter. Die Vorstellungen sind meist gut besucht, nur einmal, bei einem Auftritt in Augsburg, hörten ihnen lediglich sieben Gäste zu. »Alle Sketche, die wir Unter den vielen Geschichten ihbringen, sind gespickt mit res Repertoires ist der subtile Witz lustigen Pointen.« von Loriot (»Das Ei«) ebenso vertreten wie der tiefgründige Kalauer eines Peter Frankenfeld (»Papi geht´s gut!«). Der Inhalt ihrer Sketche: Lang verheiratete Eheleute liefern sich zermürbende Dialoge um vergessene Einkaufszettel, einen peinlichen Opernbesuch, einen Arzttermin, um die Stadtwurst oder den Kauf eines Esszimmertisches und anderes mehr. Den Abschluss jeder Aufführung bildet meistens ein Sketch, in dem Schiller und auch ein gewisser Schaller die Zuhörer amüsieren. Ältere Zuschauer gehen gerne mit

Gertrud Kutzberger, Dieter Fraunholz und Peter Heinlein haben sich dem humorvollen Theater verschrieben.

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ein Sketch dauert länger als zehn Minuten, der kürzeste nur drei. Mit überwiegend heiteren Geschichten, die das Leben schreibt, begeistert die Nürnberger Theatergruppe »Oldiekiste« seit 14 Jahren das Publikum in Seniorenheimen, auf Gemeindefesten, in Kurorten und auf Kleinkunstbühnen. Das erfolgreiche Ensemble aus Franken bringt es im Jahr auf rund 50 Auftritte in ganz Bayern. Der 75-Jährige Dieter Fraunholz aus Nürnberg ist seit 2004 Mitglied der Senioren-Theatergruppe, seit 2007 ist er ihr Leiter. Die Treue des ehemaligen Handelsvertreters gilt zwar dem 1. FC Nürnberg, wo er seit 65 Jahren Vereinsmitglied ist, seine Liebe aber gehörte von klein auf dem Theater. Manches Mal konnte er Sport und Hobby miteinander verbinden: Als 14-Jähriger spielte er bei einem Club-Abend die Hauptrolle in dem Weihnachtsstück »Wichtelmanns Herzenswunsch«. Oder er durfte den ehemaligen Fußball-Meisterspielern der »goldenen« 20-er Jahre, wie Torwart Heiner Stuhlfauth, Gedichte zu ihren Geburtstagsfeiern vortragen. Kaum aus dem Berufsleben ausgeschieden, pflegte Fraunholz nicht nur seine Hobbys Tennis, Kegeln und Fußball, sondern er lebte auch die Begeisterung für die Bühne aus. Ideale Partner fand er

Die »Nürnberger Oldiekiste« verkörpert Typen aus dem Rentnerleben, deshalb ist ihre Zielgruppe in der Regel zwischen 50 und 100 Jahre alt. Die Akteure spielen gegen Gage überwiegend in Seniorenresidenzen, wollen es aber künftig stärker auf Kleinkunstbühnen versuchen. Sie hatten bereits erfolgreiche Auftritte bei der »Galerie Gaswerk« in Schwabach oder der »Glückserei« in Lauf an der Pegnitz. Weitere Möglichkeiten, vor einem jüngeren Publikum bei Firmenfeiern oder kleinen Festen aufzutreten, missglückten jedoch. »Bei diesen Anlässen haben wir schnell gemerkt, dass die Jüngeren lieber mit ihrem Smartphone herumspielen als uns zuzuhören«, schildert Fraunholz. Bei älteren Zuschauern regt sich mitunter auch der Geist der Mitsprache. Im Stück »Die Golfschläger« geht es ums Trauern, die Eheleute unterhalten sich übers Sterben. Als die Frau ihren Mann fragte »Wirst du lange um mich trauern?«, kam aus dem Saal der Zwischenruf »Koane drei Dooch«. Zum Einakter »Der Hypochonder« fällt dem Spielleiter noch eine andere nette Episode ein: »Wir treten in dem Stück mit Schlafanzug und Morgenmantel auf. Einmal stand ich gerade an der Tür zur Garderobe, gegenüber war der Saal mit der Bühne. Als die Pflegekräfte die Senioren zu ihren Plätzen begleiteten, hat mich eine Pflegerin mit einem Heimbewohner verwechselt und besorgt zu mir gesagt: ›Na, wo wollen wir denn hin?‹« Horst Mayer; Foto: Michael Matejka Kontakt: Dieter Fraunholz, Telefon 0911 501472, d-fraunholz@arcor.de, www.nuernberger-oldiekiste.de


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Wo »Alter Fritz« und Alpakas grüßen Im Grenzgebiet zwischen Franken und der Oberpfalz treffen Welten aufeinander

Ulli und Klaus Meier betreiben bei Haunritz eine erfolgreiche Alpakazucht. Im Sommer werden die Tiere im Pudelstil geschoren und sehen ausgesprochen witzig aus.

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usgangspunkt dieser abwechslungsreichen Wanderung ist der Dorfplatz in Haunritz. Auf der gegenüberliegenden Seite grüßt ein markanter Kletterfelsen. Weil der obere Teil dem Kopf mit Hut des Alten Fritz ähnelt, erhielt er dessen Namen. Vom Brunnen mit Kletterern aus beginnt ein kleiner Anstieg. Schon kehrt man dem Felsen den Rücken. Es geht ein paar Meter hinauf zum Meierhof. Die Nürnberger Ulli und Klaus Meier haben dort vor etlichen Jahren eine ungewöhnliche Idee verwirklicht. Sie siedelten Alpakas und Lamas an. Wer möchte, kann eine Führung über den Hof vereinbaren und sich in die Geheimnisse der Zucht dieser in unserer Gegend exotisch wirkenden Tiere einweihen lassen. Der Alpaka-Hengst wird übrigens regelmäßig an den Tiergarten Nürnberg ausgeliehen. Wenn Nachwuchs kommt, erhalten die Meiers ein Jungtier. Die wertvolle Wolle wird vorwiegend Hobbywebern angeboten. Im Sommer sind die Tiere geschoren. Die Meiers bevorzugen den Pudellook, was sehr witzig aussieht, wenn die Alpakas auf der grünen Weise weiden. Die Lamas werden wie Schafe geschoren. Mit ihren ausdrucksvollen Gesichtern bilden sie ein ungewöhnliches Fotomotiv. Wenn man dem Weg weiter bergauf folgt, der Richtung Burg Lichtenegg führt, kann man die südamerikanischen Gäste gut über den Zaun hinweg ablichten. Die Trekkingtouren, die Ulli und Klaus Meier anbieten, sind ein Erlebnis für Großeltern

und Enkel. Aber auch die Fortsetzung der Tour zu Fuß dürfte alle Generationen zufriedenstellen. Die nächste Etappe führt auf eine Hochebene, bei gutem Wetter eine sehr sonnige Strecke. Der breite Weg ist angenehm zu bewältigen. Der Markierung Blauer Kreis folgend, führt der Weg an Äckern vorbei, durch kurze schattige Waldstücke zum Ort Lichtenegg. Unten im Tal verläuft die historische »Goldene Straße« von Nürnberg nach Prag. Sie wurde unter Kaiser Karl IV zur Reichsstraße heraufgestuft. Sie führte ursprünglich durch das Högenbachtal, durch das dieser Rundwanderweg zum Schluss verläuft. Die Handelsleute, die auf der Verbindung Nürnberg–Prag unterwegs waren, mussten den Lichtenegger Burgherren ordentlich Zoll zahlen. Das blieb nicht ohne Folgen. Die Nürnberger Kaufleute schufen daraufhin zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs 1618 eine Umgehungsstraße über Weigendorf. Gut erforschte Geschichte Die Historie der Gegend ist gut erforscht und in einigen Publikationen nachzulesen. Auf jeden Fall schreitet der Wanderer auf geschichtsträchtigem Boden, wenn er nun durch den Wirtsgarten des Gasthofs »Alter Schloss-Wirt« zur Burg hinaufsteigt. Der Biergarten ist in mehrere Terrassen unterteilt und lädt auch im Herbst zu einem Imbiss im Freien ein. Wer sich lieber auf einem


Lug-ins-Land  33

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In der Kneipp-Anlage in Högenbach kann der Wanderer die müden Füße kühlen (o.). Die alte Brauerei in Haunritz steht heute leer. der zahlreichen Picknickplätze niederlässt, kann sich im Metzgereiladen, der zum Schloss-Wirt gehört, eindecken. Es gibt hausgemachte Wurst und ein selbstgebackenes Landbrot – jeden Donnerstag frisch aus dem Ofen. Schon oben auf der Burgruine könnte man das frisch Gekaufte auspacken, denn auch hier steht eine Bank-Tisch-Kombination. Zuvor lockt ein Panorama, das selbst in der an Ausblicken reich gesegneten Hersbrucker Schweiz seinesgleichen sucht. Deswegen hat der Förderverein Burgruine Lichtenegg in 585 Metern Höhe einen Panoramatisch installiert. 52 bei guter Sicht erkennbare Berge und 20 Ortsnamen sind hier eingraviert. Die Burgruine zeugt von einer jahrhundertealten Besiedlung. Seit Anfang der 1960-er Jahre wurden die Bemühungen, das alte Gemäuer zu sanieren, intensiv vorangetrieben. Der Förderverein Burgruine Lichtenegg hat die Reste der rund 1000 Jahre alten Trutzburg bewahrt. Die Geschichte der einstigen Reichsburg der staufischen Reichsvogtei Nürnberg und neuböhmischen, später bayerischen Amtsburg wird auf Tafeln dokumentiert. In zwei Schaukästen sind an Ort und Stelle Fundstücke von Ausgrabungen zu besichtigen, darunter Scherben von Tongefäßen und andere Zeugnisse früherer Bewohner. Heute gehört die eindrucksvolle Kulisse den Tieren, wie der Katze vom Schloss-Wirt, die gerne um die Beine der Wanderer streicht.

Abwärts geht es erneut durch den Biergarten. Man folgt der Markierung Blauer Kreis Richtung Guntersrieth. Nach diesem kurzen Abschnitt geht es in der kleinen Ortschaft weiter nach Weigendorf. Die Strecke verläuft teilweise im Wald. Hier fällt in der warmen Jahreszeit der Reichtum an Schmetterlingen auf. Distelfalter, Tagpfauenauge, Landkärtchen, C-Falter, Kleiner Fuchs, Admiral, Trauermantel, Segelfalter, Kaisermantel, Perlmuttfalter, Brauner Waldvogel oder Heufalter lassen sich mit etwas Glück beobachten. Einige der genannten Arten sind allerdings selbst in diesem Gebiet, in dem Franken an die Oberpfalz grenzt, selten. Manche wird der ungeübte Naturbeobachter erst mit Hilfe eines Bestimmungsbuches identifizieren. Nun bieten sich zwei Varianten an. Die längere Strecke führt über Weigendorf. Die kürzere zweigt an der Karstquelle in den Paul-Pfinzing-Weg ab, der mit einem doppelten P gekennzeichnet ist. Das reine Quellwasser lädt zur Abkühlung ein. Hier leben noch Feuersalamander und kleine Reptilien, die sich manchmal beim Sonnenbad beobachten lassen. Das Wasser kommt sprudelnd am Wegesrand an die Oberfläche und fließt hinab zur Fallmühle. Der Weg folgt aber dem Wasserlauf des Bachs Richtung Haunritz. Es ist ein gemütlicher Pfad, der an gepflegten Gärten vorbei in ein Ensemble mündet, das eher an Südtirol denn an die Hersbrucker Schweiz denken lässt. Zunächst entdeckt man ein altes Brauereigebäude. An der Fassade erinnert ein Romantischer Ausblick von alter Schriftzug an die Zeit, als hier der Burgruine Lichtenegg. noch Bier gebraut wurde. Ende der 1950er Jahre kam das Aus für die Schlossbrauerei, die wegen des schönen Biergartens und des süffigen Biers mit dem verheißungsvollen Namen Jura-Gold einen guten Ruf hatte. Durch niedrige Torbögen gelangt man zu dem erst vor einiger Zeit renovierten Schloss. Dieses befindet sich in Privatbesitz. Es handelt sich um ein dreiflügeliges Hammerschloss. Die Herrenmühle zeugt von alten Zeiten. Ein Schild verweist darauf, dass hier drei Mühlen in Betrieb waren: Hammermühle, Herrenmühle und Oberschleißmühle. Nun sind es nur noch wenige Meter und die Tour endet an der Gaststätte »Zum Alten Fritz« in Haunritz, zu der ebenfalls eine Metzgerei gehört. Der Biergarten lädt zur Rast ein. Oder die Wanderer kühlen sich in der einen Katzensprung entfernten KneippAnlage im Högenbach ihre Füße. Petra Nossek-Bock; Fotos: Michael Matejka Information An- und Abreise Wanderzeit 2 bis 2,5 Stunden. Von Nürnberg aus kann man mit dem Zug, R 4, nach Hartmannshof fahren. Von dort geht es entweder mit dem Bus oder zu Fuß nach Haunritz. Infos beim VGN. Für Gruppenausflüge: Reisebüro H. Bruckner, Tel. 09661/46 84.


34  Trend

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Was tut ein Generationen-Manager? Hochschule reagiert mit neuem Studiengang auf den demografischen Wandel

ments an, indem es auf Nachbarschaften, Stadtteile oder kleinere Gemeinden bezogene Angebote schafft. Angebote, in denen die Generationen – jung wie alt – Unterstützung finden, sich engagieren und sich begegnen können. Gibt es bereits Erfolge eines solchen Managements der Generationen? Durchaus. Auch wenn viele Angebote nicht unter dem Etikett »Generationenmanagement« oder »Generationenarbeit« laufen. Mit einem Fokus auf Senioren initiiert das Seniorenamt der Stadt Nürnberg bereits stadtteilbezogene Netzwerke, in denen ehrenamtlich Engagierte und Organisationen zusammenarbeiten. Wer Hilfe sucht, kann sich dorthin wenden und bekommt Informationen und Unterstützung. Ein sehr gutes Angebot für alle Generationen. Oder die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser in Bayern – die leisten sehr viel an Beratung und Unterstützung. Eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen, unabhängig vom Alter. Prof. Doris Rosenkranz beschäftigt sich mit der Frage, welche Folgen der demografische Wandel bringt.

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rüher waren die Dinge einfacher: Man suchte sich einen Partner, heiratete, zog Kinder groß, wurde alt, und die Kinder kümmerten sich, bis man die Augen zumachte – so war es zumindest bei den meisten. Heute liegen die Dinge bei vielen anders. Die klassische Familie ist nicht mehr die alleinig denkbare Lebensform; Kinder ziehen weg und die Enkel sind über den ganzen Globus verstreut. Die Alten ihrerseits sind länger aktiv, wollen sich engagieren. Da ist mehr Organisation gefragt als früher. Wir sprachen mit Prof. Doris Rosenkranz von der Technischen Hochschule Nürnberg. Ihr aktuelles Forschungsgebiet: Generationenmanagement. sechs+sechzig: Was versteht man eigentlich unter Generationenmanagement? Rosenkranz: Der Grundgedanke von Generationenmanagement ist, auf die spezifischen Bedürfnisse jeder Generation einzugehen und diese dann ausgleichend zusammenzuführen – Kinder wie Senioren, Familien wie Alleinstehende. In den nächsten Jahren wird sich unsere Bevölkerung in Bayern so sehr verändern. Einerseits können viele erwarten, viel älter zu werden als ihre Eltern oder Großeltern. Gleichzeitig haben viele Menschen keine Kinder in der Nähe, die auch mal helfen können. Da wird es wichtig sein, Angebote für Unterstützungen noch bekannter zu machen und die einzelnen Angebote besser als jetzt zu vernetzen und zu bündeln, wo es möglich und sinnvoll ist. Braucht es jetzt also einen Manager für den Kontakt zwischen Großeltern und Enkeln? Nein, das klappt in den meisten Familien zum Glück wunderbar ohne Unterstützung von außen. Aber durch gesellschaftliche Veränderungen wie die steigende berufliche Mobilität und die vielen verschiedenen Lebensstile ist der regelmäßige Kontakt zwischen den Generationen nicht immer selbstverständlich. Sicher bleiben inzwischen auch viele Großeltern über das Internet im Kontakt mit Enkelkindern, wo auch immer diese wohnen. Gleichzeitig gibt es oft auch das Bedürfnis, sich vor Ort zu engagieren und hier Hilfe zu bekommen. Hier setzt die Idee des Generationenmanage-

Und wie passt Ihre Weiterbildung für Generationenmanager und Generationenmanagerinnen hier in das Bild? Es gibt einerseits bereits nachahmenswerte und gelingende Beispiele wie etwa die Stadtteilnetzwerke in Nürnberg. Doch vernetzte Generationenarbeit findet bei weitem noch nicht flächendeckend statt in Bayern. Mit der Weiterbildung will das Bayerische Sozialministerium eine Möglichkeit bieten, für Interessierte aus Kommunen und Wohlfahrtsverbänden, aber auch aus Pfarrgemeinden oder Vereinen Wissen zu erwerben, um solche Kooperationen in der Generationenarbeit im eigenen Umfeld aufzubauen. Wie lange wird die Weiterbildung zum Generationenmanager dauern? In unserem Konzept planen wir mit 14 Weiterbildungstagen, die verteilt über ein Jahr berufsbegleitend besucht werden. Zwischen den Modulen werden die Teilnehmenden ein Praxisprojekt umsetzen. Dabei werden sie bei Bedarf in regelmäßigen Abständen durch die Lehrenden unterstützt. An wen richtet sich das Angebot? Das Angebot richtet sich an Personen, die bereits Generationenarbeit oder den Aufbau von Netzwerken betreiben oder dies zukünftig tun wollen. In erster Linie werden also voraussichtlich hauptamtlich Beschäftigte die Zielgruppe sein. Aber auch engagierte Ehrenamtliche bewegen oft sehr viel und sind bei Interesse natürlich ebenso willkommen. Günter Dehn; Foto: Michael Matejka Information Prof. Dr. Doris Rosenkranz ist gebürtige Nürnbergerin und lehrt als Professorin an der Technischen Hochschule Nürnberg mit den Schwerpunkten Freiwilligenmanagement und Demografie. Sie ist Mitglied der Sachverständigenkommission der Bundesregierung zu Bürgerschaftlichem Engagement. Aktuell forscht sie im Auftrag des Bayerischen Arbeits- und Sozialministeriums zum Thema »Generationenmanagement« sowie zum Thema »Seniorengenossenschaften«, gefördert durch das Bundesbildungsministerium. Weitere Infos bei doris.rosenkranz@th-nuernberg.de


Das war schick  35

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Das Schrankbett Sie waren in den 60-er, 70-er und 80-er Jahren total modern, dann verschwanden sie in der Versenkung: Dinge, die wir einmal richtig »schick« fanden. Wer sie besaß, war auf der Höhe der Zeit, konnte sich etwas leisten und brachte damit auch einen gewissen Lebensstil zum Ausdruck. Das galt besonders beim Thema Wohnen. Kaum waren Nierentische und Stehlampen weggeräumt, hielt ein unglaublich platzsparendes, mitunter sogar formschönes Möbel Einzug in unsere kleine Wohnwelt. Obwohl von Ausmaßen, die meist zwei Meter erreichten, entdeckte man das neue Stück auf Anhieb nicht. Im Zimmer der Cousine tarnte es sich als Schrank, im Gästezimmer der Freundin hatte es sich in der Wand versteckt und in so manchem Büro mutmaßte der Kunde lange Aktenreihen hinter der schmalen Tür, die tatsächlich recht Bequemes verbarg. Hier konnte sich der ermattete Körper regenerieren, nur ahnte niemand etwas davon. Der Schrank war in Wahrheit ein Bett, das in diesem Raumwunder schlummerte. Wer die Flügeltüren öffnete, brauchte nur mit einem Griff das Bett auszuklappen, schon war das Wohn- in ein Schlafzimmer verwandelt, schon bot die Kanzlei dem Chef eine Übernachtungsmöglichkeit. Kissen und Decken waren meist in den oberen Regalen versteckt. Nicht selten wurde das Bettzeug auch einfach mit eingeklappt, wenn das Nachtlager wieder verschwinden musste. Hygienisch war das nicht immer, vielleicht kam das Bett im Schrank auch deshalb aus der Mode. Heute findet sich diese Errungenschaft früherer Jahre gelegentlich noch in Erste-Hilfe-Zimmern von Betrieben – oder bei Tante Lissy im Keller. Und in sehr modernen Varianten in Studentenbuden und Senioren-Appartements. Foto: www.wohnstation.de

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Depp im Web

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ch bin zu alt für den Scheiß! Normalerweise werde ich im Netz mit Texten traktiert. Also mit Buchstaben, die dem Alphabet entstammen, das ich mir vor langer Zeit mit Hilfe von Micky-Maus-Heften erarbeitet habe. Schon länger schmücken manche Leute ja ihre Texte mit einem Smiley oder einem Zwinkergesicht, damit man den Text nicht versehentlich auf die Goldwaage legt. Neulich bekam ich allerdings eine Nachricht, die bestand nur aus grinsenden Gesichtern, kleinen Männchen, Blumen, Herzchen, diversem Geschirr und Besteck. Ich stand mit meinem Fragezeichengesicht davor und dachte: Was will mir der Autor damit sagen? Soll ich etwa meinen Abwasch machen, und woher weiß er, dass sich der in der Spüle türmt? Und überhaupt: Das geht den doch einen feuchten Dreck an, ob ich meinen Abwasch mache! Um entsprechend antworten zu können, habe ich mich einmal auf die Suche nach diesen seltsamen Zeichen gemacht. Emojis heißen die, erfuhr ich. Mehr als 700 sind es mittlerweile. Sogar

für Künstler gibt es eigene Emojis. Schiller hat beispielsweise eine Glocke, Kafka einen Käfer und die Kombination Sonnenblume und Ohr verweist auf van Gogh. Für den Emoji-Autor mit dem Abwasch fand ich schließlich ebenfalls das Passende: eine Faust und den Stinkefinger. Die postete ich ihm. Gerechte Strafe für sein Abwaschgeschmarri. Selbstredend verzichtete ich auf altmodisches Beiwerk aus dem Alphabet. Er hat es so gewollt. Wenig später erhielt ich einen Anruf, ob ich noch ganz sauber und schon beim Arzt gewesen sei? Und ob ich jedem, der mir zum Geburtstag gratuliert, Schläge androhe. »Geburtstag?«, stammelte ich. »Dann muss ich da wohl was missverstanden haben.« Ich fürchte, ich habe jetzt einen Freund weniger. Wie gesagt: Ich bin zu alt für diesen Scheiß! Peter Viebig


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