Magazin sechs+sechzig 3/2016

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www.magazin66.de · Ausgabe 3/2016

StrickKünstler sind wieder gefragt Seite 6

Veranstaltungstipps aus der Region

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


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sechs+sechzig Ausgabe 3/2016

Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: Mile Cindric

Großeltern und ihre Enkel – das ist immer noch eine ganz besondere Beziehung. In dieser sechs+sechzig-Ausgabe beschäftigen sich gleich mehrere Beiträge mit dem Verhältnis Alter und Junger zueinander. Zum Beispiel geht’s um Handarbeiten. Das ist so ein Thema, mit dem die mittelalte Generation oft wenig anfangen kann. Bei jungen Leuten hingegen ist Stricken und Häkeln wieder ein Trend, und nicht ganz zufällig haben Firmengründer hier das Wissen der Großelterngeneration angezapft (Seite 6). 60 Jahre liegen zwischen dem Ehepaar Zwinscher und den Jugendlichen, aus denen sie die Der Fotokünstler Olaf Unverzart (hier mit seiner Nürnberger Galeristin Annette Oechsner) hat ein Jahr das Leben seiner hundertjährigen Großmutter begleitet. Seite 26

besten Schauspieltalente aussuchen sollen. Auf

6 Jung & Alt Hier kriegt sich keiner in die Wolle

schlimm ist, im Gegenteil. »Die Kinder sehen sie

8 Jung & Alt Was macht eine gute Oma aus? 10 Ehrenamt Fürs Helfen ist man nie zu alt 12 Ratgeber Sind Sie noch fit genug? 13 Leserreise Unsere Reisen des Jahres 14 Große Hilfen Diesen Roboter muss man lieb haben! 18 Aktuell Liebeserklärung an das gedruckte Wort 20 Buchtipps Herbstzeit ist Lesezeit 26 Jung & Alt Aus dem Alltag einer Hundertjährigen

28 Gesundheit Sicherheit im Zeichen des Kranichs 29 Ansichtssache Achtung, die Smombies kommen! 30 Kultur Das älteste Casting-Team Deutschlands

ihrer Tour durch Nürnberger Schulen erfahren sie aber, dass dieser Altersunterschied gar nicht

als eine Art Großeltern und fassen Vertrauen«, schreibt unsere Autorin Andrea Munkert in ihrem Beitrag. (Seite 30) Oma und Enkel – einzigartig umgesetzt hat dieses Verhältnis der Fotograf Olaf Unverzart in einem viel beachteten Bildband. Das  Zeit-Magazin wid-

32 Lug-ins-Land Im Wald der steinernen Riesen

mete ihm sogar eine Titelgeschichte. Der zeitwei-

34 Das war schick Die elektrische Kartoffelpresse

Künstler hat ein Jahr lang seine hundertjährige

34 Depp im Web Raum für neue Ängste

voll kann nur ein Enkel eine betagte Frau ins Bild

se an der Nürnberger Kunstakademie lehrende

Großmutter mit der Kamera begleitet. So liebe-

setzen. (Seite 26) Und was macht eine gute Oma überhaupt aus? Die

4 Leserbriefe 13 Impressum 16 Magazin 21 VeranstaltungsEmpfehlungen

Familienforscherin Ursula Adam hat untersucht, wie sich die Rolle der Großeltern gewandelt hat, wo die Fallstricke im Verhältnis zu den Eltern der Enkelkinder lauern und wie man Konflikte zwischen den Generationen vermeidet (Seite 8). Prüfen Sie doch mal selbst, ob Sie eine Super-Oma (oder ein Super-Opa) sind!

Die Redaktion wünscht Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich für die freundliche Unterstützung durch:


4  Leserbriefe

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Voll supi ey ! Danke für diesen Artikel. Sie haben den »kommunikativen ­Zeitgeist« feinsinnig und treffend beschrieben. Gefällt mir sehr! E. Lindner, per mail, zur Kolumne von Brigitte Lemberger

Zum Artikel »Allein reisen ist nicht schön« (Ausgabe 2/2016) gingen zahlreiche Leserbriefe ein. Mit Ihrem Artikel zum Thema »Fernweh« haben Sie für mich eine neue Option geschaffen. Meine letzte First Lady ist im Juli 2013 verstorben. Im Oktober 2013 bin ich in Rente gegangen und habe seitdem keine nennenswerten Urlaubsreisen mehr gemacht. Ihnen danke ich herzlich für den Artikel. Bestimmt gibt es nicht nur in Mittelfranken ganz viele ältere Herrschaften, denen es ähnlich geht. Ich hoffe, dass Sie soviele Zuschriften bekommen werden, dass es sich vielleicht lohnen würde, ein neutrales Forum für diese Thematik zu installieren. Oder gibt es so etwas bereits? Joachim Ehrich, per mail

Als ich die Geschichte der Franziska Stengel las, meinte ich, meine eigene Lebensgeschichte zu lesen – so sehr ähneln sich unsere Empfindungen und Wünsche, nur mit dem Unterschied, dass ich meine Reisebegleitung – und nicht nur das – bereits gefunden habe. Auch ich habe meinen Mann, mit dem mich eine jahrelange Wohnmobil-Reiselust verbunden hat, durch Tod verloren. Zunächst hat mich die Trauer sehr bedrückt und mir jede Lebensfreude genommen. Ich

habe unser großes, komfortables Wohnmobil verkauft, weil ich mir nicht vorstellen konnte, damit alleine zu verreisen. Zu sehr hätte mich darin alles an meinen Mann erinnert und mich traurig gemacht. Außerdem hatte ich mir nicht zugetraut, die ganze Technik des Wohnmobils zu beherrschen. Dafür war mein Mann zuständig, während ich mich um die Ausarbeitung der Reiserouten kümmerte. Ich unternahm danach die eine oder andere organisierte Reise mit meiner Freundin, was auch ganz nett war. Doch nach geraumer Zeit merkte ich, wie sehr mir das Wohnmobil-Reisen mit seiner Freiheit und Unabhängigkeit fehlte. Ich entschloss mich, es mit einem Mietwohnmobil allein zu probieren, nachdem alle meine Freundinnen kein Interesse zeigten. Gesagt – getan! Zunächst nur eine Woche zur Probe innerhalb Deutschlands. Das Resultat: Ich war stolz auf mich, dass ich alles so gut im Griff hatte, also keine technischen Probleme. Allerdings wurde mir auch klar, dass mir das »Alleine reisen« keinen richtigen Spass macht. Doch der Traum blieb. Aus alter Gewohnheit las ich ab und zu noch die Wohnmobilzeitschrift, die wir früher abonniert hatten. Irgendwann ist mein Blick auf der Rubrik »Reisepartner gesucht« hängen geblieben. Es war nichts dabei, was mich interessiert hätte. Zunächst war ich sehr überrascht über die große Resonanz, die meine Anzeige ausgelöst hat. Ich bekam viele Anrufe, allerdings keinen, bei dem ich spontan eine persönliche Begegnung in Erwägung gezogen hätte. Ich wollte schon aufgeben, als etwas verspätet ein Anruf kam, der mich interessierte. Es wurde ein Treffen für ein persönliches Kennenlernen vereinbart, um festzustellen, ob die Chemie stimmt. Bereits bei diesem Treffen war eine gegenseitige Sympathie spürbar. Was ich mir niemals vorher hätte vorstellen können: Wir haben uns verliebt und das in unserem Alter! Und es fühlt sich

genauso schön an wie mit 20! Und wir reisen inzwischen viele tausend Kilometer begeistert zusammen – in einem Fahrzeug – und teilen unser Leben. Ein spätes, unerwartetes Glück, das ich allen wünschen würde. Johanna Rausch, per mail Zum Artikel »Wenn ich noch einmal jung wäre …« (Ausgabe 2/2016) Gestern erhielt ich das neueste Heft von sechs+sechzig. Im allgemeinen lese ich es gerne und es ist ja auch sehr informativ! Aber diese Mal habe ich mich über einen Artikel sehr geärgert! Es ging um unsere »Jugendträume«. Die Geschichten waren sehr nett, besonders der Artikel über Frau Selbitschka. Aber was hat der Bericht über Frau Löhner mit diesem Thema zu tun? Dieser Artikel passt absolut nicht zu Ihrem Thema! Da hätten Sie sicher bessere Beispiele dafür gefunden! Sie ist ja auch gerade mal 60 Jahre alt, nicht unbedingt eine »Seniorin«. Wir, die wir noch Kriegskinder waren, hatten auch Jugendträume, aber wir mussten arbeiten und Geld verdienen, damit wir leben konnten. Sicher kann man es nicht allen recht machen mit Artikeln, aber Sie sollten doch etwas besser recherchieren. Käthe Raab, per mail Zum Artikel »Spitze Giebel und barocke Rundungen« (Ausgabe 2/2016) Am vergangenen Sonntag wollten wir mit Freunden die von Ihnen beschriebene Wanderung vornehmen. Die Beschilderung ließ auf der Strecke zu wünschen übrig. Mindestens ebenso wichtig wie die ganzen historischen Ausführungen wäre wohl eine genauere Wegbeschreibung gewesen, die uns eine rundum gelungene Wanderung ermöglicht hätte. Bitte, beim nächsten Mal berücksichtigen, dass nicht alle Oldies in ihrer Jugend bei den Pfadfindern waren. Günter und Charlotte Wittl, per mail Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe bitte an die Redaktion sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Fax 0911 3777662, info@sechs-und-sechzig.de oder online unter magazin66.de


© Fotograf: Ch. Hartmann

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Hier kriegt sich keiner in die Wolle Junge Unternehmer machen das Häkeln und Stricken wieder populär

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iese Wolle gibt es in fröhlichen Farben, sie ist leicht und reguliert die Wärme. Zudem ist »MyBoshi Nummer 2« vegan. Damit erfüllt das Material viele Ansprüche – vor allem junger Menschen. Diese haben in den vergangenen Jahren ein Hobby wiederentdeckt, das lange als angestaubt und höchstens noch für Omas interessant galt. Die Einstellung zu Häkeln, Stricken und Sticken hat sich innerhalb von drei Generationen mehrmals grundlegend gewandelt. Heute bringt das textile Gestalten vor allem Großeltern und Enkel zusammen, während die mittlere Generation den traditionellen Wollmustern distanziert gegenübersteht. Ob die Jahrgänge 1970 bis 1990 tatsächlich völlig frei von diesen Kulturtechniken aufgewachsen sind, darf bezweifelt werden. Schließlich gehören die MyBoshi-Gründer Felix Rohland und Thomas Jaenisch ebenfalls zur »H&M-Generation«, wie sie Angela Probst-Bajak, Sprecherin der Initiative Handarbeit, bezeichnet. Nach den strickwütigen Grünen, die Handarbeiten fast zu einer politischen Tätigkeit machten, verschwand das Hobby fast zwei Jahrzehnte in der Versenkung. In der Zwischenzeit wuchs eine konsumfreudige Jugend auf, die gerne billige Kleidung von Großanbietern kauft. Meist werfen sie die modischen Stücke nach einer Saison aus dem Kleiderschrank. Keine Spur mehr vom Wert der Kleidung, wie ihn die Großeltern empfanden, wenn sie sich einen Anzug oder ein Kostüm fürs Leben anschafften oder selber schneiderten. Das war vor 60 oder 70 Jahren ja auch viel preiswerter, als Mode fertig zu kaufen.

Das Spar-Argument lockt heute niemand mehr an Strick- oder Häkelnadel. Auch Wolle hat ihren Preis, vor allem, wenn sie aus Naturstoffen ist. Inzwischen ist es der Wunsch nach Individualität und Nachhaltigkeit, der MyBoshi und Kollegen zu Kundschaft verhilft. Wobei die Häkelmützen, die von den beiden Gründern aus Konradsreuth in Oberfranken zunächst als zentrale Ware angeboten wurden, inzwischen eher eine untergeordnete Rolle spielen. Schließlich liegt es schon sechs Jahre zurück, dass Felix Rohland und Auch die Vertreter der Thomas Jaenisch die Idee bei einem Generation Y mit 20 plus Japan-Aufenthalt mitbrachten und sehnen sich nach e ­ inem den Häkelboom befeuerten. Gegengewicht zur Ob sie ihn hierzulande nicht ­virtuellen Welt. sogar ausgelöst haben, darüber streiten die Experten. Thomas Jaenisch erhebt keinen Anspruch auf die Vorreiterrolle. Ihm ist es wichtig, dass sich ihr Unternehmen weiter entwickelt. Dabei sind die Häkelomas eine wichtige Komponente. Denn die zwei Jungunternehmer entdeckten früh das Potenzial, das in der älteren Generation schlummert. Also heuerten sie ältere Frauen in der Region an, um die Aufträge abzuarbeiten. Manche der Seniorinnen waren froh über den Zusatzverdienst. Andere freuten sich über eine sinnvolle Beschäftigung. Der Stamm von etwa 30 Omas ist relativ stabil geblieben, sagt Jaenisch. Bewerbungen müsse MyBoshi häufig ablehnen, weil die Kapazitäten in der Regel ausreichen.


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Erst vor kurzem wurde die Seite für Kinder überarbeitet. Sie spricht sechs- bis elfjährige Jungen und Mädchen an, sagt Angela Probst-Bajak. Sie weiß, dass Kinder häufig selbst mit dem Tablet ihrer Eltern auf die Seite surfen. Doch um die Anleitungen auf der »Knitti-Webseite« wirklich umzusetzen, ist die Hilfe einer Oma oder eines Opas sicher sehr erwünscht. Dann gelingen die Geldbörse, der lustige Haarreif oder das Filzkörbchen auch so, wie es sich die Kinder wünschen. Gerade weil in Schulen Handarbeit eher auf dem Rückzug ist, wirbt die Sprecherin des Lobbyverbands, Angela Probst-Bajak, für die Weitergabe von praktischem Wissen innerhalb der Familie. Zumal die Großeltern noch wissen, wie es geht. Und sie wissen auch, dass Häkeln, Stricken und Sticken nicht nur Geschicklichkeit und Geduld fördern, sondern auch zufrieden ­machen. Stricken als sinnstiftende Tätigkeit

Mit ByBoshi und MyOma wurde ein Hobby wieder populär, das nur noch für Omas als interessant galt. Das handhabt eine andere Gründerin in der Branche etwas anders. Verena Pröschel hat ihr Start-Up MyOma 2011 mit zwei Mitstreitern ins Leben gerufen. Inzwischen ist ein Netzwerk von rund 100 älteren Frauen für das junge Unternehmen aus Fürth tätig. Diese arbeiten anders als bei MyBoshi nicht überwiegend Bestellungen ab, sondern bieten ihre selbstgefertigte Ware über das zentrale Internetportal von MyOma an. Natürlich gebe es auch mal Sonderaufträge, sagt Pröschel. In erster Linie ist es der 35-jährigen Chefin aber wichtig, Älteren eine Beschäftigung zu geben. Deswegen dürfen die Mitwirkenden nicht jünger als 55 Jahre sein. Mit verschiedenen Benefiz-Aktivitäten lockt Verena Pröschel auch diejenigen Strickomas, die nicht unmittelbar für den Verkauf fertigen möchten. Viele beteiligen sich gerne ehrenamtlich an Spendenaktionen für Hilfsorganisationen. Das Image aufwerten Auch die Initiative Handarbeit bietet einen zentralen Tag an, an dem selbstgemachte Werke einem guten Zweck zugeführt werden. Der Interessenverband hat sich um das Jahr 2000 herum gegründet, um das Image des Handarbeitens wieder aufzuwerten. Etwa 20 Mitgliedsfirmen zählt das Netzwerk. Auch sie organisieren Übergaben an die Tafel oder andere soziale Einrichtungen vor Ort. Ihr Hauptanliegen ist es aber, Menschen zum Handarbeiten zu motivieren. Als Anregung stellt die Initiative kostenlos auf ihrer sehr ansprechenden Homepage Strick-, Häkel- und Nähanleitungen zur Verfügung.

Hier treffen sich die Motive der jüngeren und der älteren Handarbeitsfans. Denn auch die Vertreter der Generation Y mit 20 plus sehnen sich nach einem Gegengewicht zur virtuellen Welt. Dies sei durch Handarbeiten gegeben, betont Angela Probst-Bajak. In einer fragmentierten Welt, wo nur noch wenig aus einem Guss zu sein scheint und zu Ende gebracht wird, ist das Anfertigen einer Mütze oder eines Schals eine sinnstiftende Tätigkeit. Das Ergebnis sieht man, und man kann sich damit sehen lassen. Anders als bei der Großelterngeneration tritt auch der Anspruch, ein perfektes Ergebnis zu erzielen, in den Hintergrund. Spaß statt Leistungsdruck heißt die Devise bei den Kunden von MyBoshis Lieblingswolle Nummer 2. Diese besteht aus Baumwolle und der Pflanzenfaser Kapok. Sie ist wirklich vegan, weil kein Schaf mehr dafür geschoren werden muss. Die Unternehmer aus Oberfranken achten auch auf die Verwendung von Farben, die ohne Tierversuche auf ihre Verträglichkeit getestet wurden, und sie arbeiten daran, dass ihre Kunden eines Tages die Produktionskette von der Pflanze oder vom Tier bis zum Onlineversand lückenlos im Internet nachvollziehen können. Diesen Anspruch haben ihre Häkelomas sicher nicht. Aber über den Kontakt zu den Jüngeren freuen sie sich, erzählt MyBoshisGründer Thomas Jaenisch. Er und sein Kompagnon Felix seien eine Art »Ersatzenkel« geworden. So kommen sie häufig auf einen Kaffee vorbei, um zu schauen, wie es ihren älteren Mitarbeiterinnen geht. Und da sie selber keine leiblichen Omas mehr haben, füllt die generationenübergreifende Arbeit mehr als nur eine Marktlücke. Zumal ihre Boshis zwar von Älteren gefertigt werden, aber fast ausnahmslos die Köpfe junger Leute zieren. Petra Nossek-Bock; Fotos: Mile Cindric, oh (2) Information Die Seite der Initiative Handarbeit: www.initiative-handarbeit.de MyBoshi-Gründer Thomas Jaenisch kommt am Freitag, 29.10., auf die Consumenta in die Halle für DIY-Fans ins Nürnberger Messezentrum. Dort spricht er auf der Bühne um 11.30 Uhr über die Faszination von Häkeln und der Lieblingswolle. Infos: www.myboshi.net MyOma erreichen Sie über Verena Pröschel, Tel.: 0911 / 31 04 45 55 und im Internet: www.myoma.de


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Was macht eine gute Oma aus? Familienforscherin Ursula Adam über den richtigen Umgang miteinander

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as Familienbild hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Es ist längst eine Selbstverständlichkeit, dass junge Mütter zumindest in Teilzeit erwerbstätig sind. Das hat auch Auswirkungen auf die Rolle der Großeltern. Sie sind heute mehr als in früheren Zeiten in die Betreuung ihrer Enkelkinder eingebunden. Wir sprachen mit der Familienforscherin und Diplom-Soziologin Ursula Adam, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg, über die Beziehung zwischen Großeltern und Enkeln und die Solidarität zwischen den Generationen. sechs+sechzig: Wie häufig betreuen Großmütter und Großväter ihre Enkelkinder? Ursula Adam: Dazu gibt es zwar eine ganze Menge von Studien, aber leider keine verlässlichen Zahlen. Denn die Angaben gehen weit auseinander. Das liegt daran, dass entweder die Eltern oder die Großeltern befragt werden und unterschiedliche Zahlen angeben. Jedes Kind hat ja zwei Großelternpaare und jede Oma und jeder Opa hat verschiedenste Enkel. Außerdem wird das, was Betreuung ist, ganz unterschiedlich interpretiert. Was die Großeltern als Betreuung betrachten, nehmen die Eltern vielleicht gar nicht als solche wahr, sondern wollten Oma und Opa schlicht etwas Gutes tun, als sie sie mit den Enkeln auf den Spielplatz schickten. Fest steht aber trotzdem, dass Großeltern eine ganz entscheidende Rolle einnehmen und bei der Betreuung nach den Eltern und den staatlichen Einrichtungen an dritter Stelle stehen. Bei unserer Umfrage in Bayern im Jahr 2015 haben 50 Prozent der Eltern von zweijährigen Kindern angegeben, dass die Großeltern diese regelmäßig betreuen.

In welcher Form tun sie das denn? Tatsächlich muss man zwischen der Häufigkeit und der Intensität unterscheiden. Deutschland gehört zu den Ländern, in denen beide Kennzahlen überdurchschnittlich hoch sind. Das ist in den skandinavischen Ländern oder in Frankreich, wo es traditionell ein umfangreicheres Angebot an staatlicher Kinderbetreuung gibt, Ursula Adam, Familien­forscherin ganz anders. Großeltern hier- an der Universität Bamberg, zulande betreuen insbeson- untersucht die Rolle der Groß­ dere kleine Kinder intensiv, eltern. nehmen sie etwa in den Ferienzeiten mehrere Wochen zu sich oder überbrücken ganz selbstverständlich täglich die Stunden zwischen Schulschluss und Arbeitszeitende der Eltern. Wovon hängt es ab, wie intensiv sich Großeltern um ihre Enkel kümmern? Ein ganz wesentlicher Aspekt ist die Wohnortnähe. Allerdings kursiert hier, wie in anderen Bereichen auch, eine unzutreffende Volksweisheit, nämlich, dass Großeltern heute häufig zu weit

Am häufigsten sind es die Omas mütterlicherseits, die sich um ihre Enkel kümmern. weg wohnen würden. Das ist nicht der Fall, drei Viertel der Omas und Opas wohnen weniger als eine Autostunde entfernt von ihren Enkeln. Wir sprechen heute von der multilokalen Mehrgenerationenfamilie, die zwar nicht mehr unter einem Dach lebt, bei der die Solidarität zwischen den Generationen aber ungeheuer groß ist. Welche Rolle spielt die Beziehung der Eltern zu den Großeltern? Eine äußerst wichtige Rolle spielt dabei, dass es am häufigsten die Omas mütterlicherseits sind, die sich um ihre Enkel kümmern, am seltensten die Opas väterlicherseits. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei der Frage, ob und wie intensiv Großeltern betreuen, ist auch die Anzahl der Enkel: Je mehr Enkel da sind, desto weniger Zeit ist für das einzelne Kind vorhanden. Sind Mütter und Väter heute auf Großelternbetreuung angewiesen? Jein. Ganz klar der Fall ist dies bei den Alleinerziehenden, bei denen die Großeltern intensive Unterstützung leisten. Auffällig ist aber auch, dass vor allem teilzeitarbeitende Mütter auf die Hilfe von Oma und Opa zurückgreifen, seltener die Vollzeiterwerbstätigen. Das liegt daran, dass Letztere sich häufig ein sehr gut durchorganisiertes Betreuungssystem mit Hort, Krippe und anderem aufgebaut haben. Was macht die Großelternbetreuung aus? Vor allem ihre unbedingte Flexibilität. Oma und Opa springen einfach ein, wenn das Kind krank ist, wenn die Schule außerplanmäßig früher endet oder in den Ferien. In unseren Befragungen haben Eltern dies immer wieder besonders betont und extrem positiv gewertet.


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Das sehen aber nicht alle Großeltern so, oder? Nein, insbesondere bei den Omas hat sich das Rollenverständnis geändert. Die heutigen Großmütter entstammen nicht mehr der Hausfrauengeneration, sondern waren selbst schon erwerbstätig. Sie sehen daher die Betreuung und Erziehung von Kindern nicht mehr als ihre vordringliche Aufgabe an. Mit dem Ruhestand verbinden sie den Anspruch, neu gewonnene Freiheiten auch zu genießen. Führt das nicht zwangsläufig zu Konflikten, wenn die Erwartungen so verschieden sind? Wir finden tatsächlich ein großes Konfliktpotenzial, allerdings in ganz unterschiedlichen Richtungen. Es gibt diejenigen Eltern, die sich mehr Betreuung wünschen, jedoch genauso die, die gern weniger Einmischung hätten. Mal sind die Großeltern zu konservativ, mal sind sie zu antiautoritär. Der Punkt ist, das es für die Großelternrolle noch kein Leitbild gibt. Wenn Sie mal Großelternrat»Oma und Opa springen geber googeln, sehen Sie, dass einfach ein, wenn das Kind sich sehr viele von ihnen um die krank ist, wenn die Schule Beziehung drehen: Darf ich mich außerplanmäßig früher in die Erziehung einmischen? endet oder in den Ferien.« Darf ich einfach vorbeikommen? Das sind Fragen, die noch nicht geklärt sind. Es ist auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene unklar, was eine gute Oma oder einen guten Opa ausmacht. Das bedeutet, dass jeder seinen individuellen Erwartungen und Vorstellungen nachhängt, was ein großes Konfliktpotenzial birgt. Allerdings – und das ist ganz wichtig – werden diese Konflikte in aller Regel nicht offen ausgetragen. Manche Großeltern fühlen sich von ihren Kindern zu stark eingespannt und würden gern weniger Betreuung übernehmen. Was raten Sie diesen? Wichtig ist, dies offen anzusprechen. Es gibt schlicht unterschiedliche Erwartungshaltungen und Vorstellungen und diese lassen sich nur im Gespräch klären. Erst wenn jeder seine Idee von einem optimalen Zusammenwirken darlegt, lässt sich darüber verhandeln. Mit dem weiteren Ausbau der Kinderbetreuung wird meiner Einschätzung nach die Notwendigkeit der intensiven Großelternbetreuung seltener auftreten. Die Beispiele aus Nordeuropa und Frankreich zeigen dies deutlich. Weniger Betreuung heißt aber keineswegs, dass dadurch die Beziehung von Oma und Opa und Enkel schlechter wird – man wird künftig eher mehr Freizeit miteinander verbringen. Interview: Alexandra Buba Fotos: Mile Cindric; Photocase.de/greycoast

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Fürs Helfen ist man nie zu alt In den Senioren-Netzwerken engagieren sich Ehrenamtliche für ihre Nachbarn

Erna Ebeling (77) war vor ihrer Pensionierung Chemotechnikerin in Karlsruhe. Als sie 2011 nach Nürnberg kam, hat sie in der katholischen Gemeinde Allerheiligen in Schoppershof die Nachbarschaftshilfe mit anderen aufgebaut. Seit Mai 2012 hilft sie immer montags ehrenamtlich bei der Essensausgabe im »Sigena« (Sicher-Gewohnt-Nachbarschaftlich) an der Plauener Straße. Im Durchschnitt werden dort 14 bis 20 Ältere mit Essen versorgt. Diese Einrichtung im Viertel Nordostbahnhof wird vom Bayerischen Roten Kreuz und der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft wbg betrieben und dient als Treffpunkt und Beratungsstelle. Jeden Mittwoch ist Erna Ebeling noch Tanzleiterin, freitags betreut sie eine Frau im Rollstuhl – ebenfalls ehrenamtlich.

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ie Menschen sind so dankbar für die Unterstützung. Da kommt so viel zurück.« Mit diesen Worten beschreibt Hans Dieter Lillig seine Motivation als ehrenamtlicher Fahrer für den Senioren-Stammtisch in Nürnberg-St. Jobst. Ohne den 79-Jährigen und all die anderen, überwiegend weiblichen Ehrenamtlichen, ließen sich weder die zehn SeniorenStammtische in Nürnberg noch Besuchsdienst oder andere wohnortnahe Hilfsleistungen für Ältere in Stadtteilen realisieren. Dabei sind viele dieser Helfer seit langem in Rente und gehen stramm auf die 80 zu. Alte Menschen helfen noch Älteren im Stadtteil, das ist einer der Grundgedanken der Senioren-Netzwerke in Nürnberg. »Diese Entwicklung im Bereich der Ehrenamtlichen ist die Konsequenz einer immer älter werdenden Gesellschaft«, sagt Thomas Gunzelmann, der beim Seniorenamt planerische und administrative Aufgaben für die Senioren-Netzwerke übernimmt. Seine Kollegin Karin Gallert, Koordinatorin und Ansprechpartnerin der Netzwerke, ergänzt, dass »wir dem Wunsch entgegenkommen, bis ins hohe Alter möglichst lange im vertrauten Wohnumfeld bleiben zu können«. Damit dies gelingt, wird die Betreuung und Beteiligung Älterer am gesellschaftlichen Leben dezentral in Netzwerken in Stadtteilen organisiert und auch finanziell vom Seniorenamt der Stadt unterstützt und fachlich geleitet. Diese Senioren-Netzwerke sollen in den Wohnvierteln unterschiedlichen Lebenslagen der Älteren gerecht werden. Um dies zu gewährleisten, arbeiten verschiedene Träger und Einrichtungen zusammen: Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden, Seniorentreffs, ambulante Pflegedienste, aber auch Sozialpädagogische Fachdienste, Seniorenclubs, Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen und Wohnprojekte. Oft stellen diese Einrichtungen Räume und Personal für Treffen zur Verfügung. Anmeldung bei den Ver-

antwortlichen vor Ort genügt, und man kommt in den Genuss der angebotenen Dienste. »Bislang haben wir 13 Senioren-Netzwerke in Nürnberg aufgebaut«, erläutert Thomas Gunzelmann. Ziel ist der weitere stufenweise, möglichst flächendeckende Ausbau im ganzen Stadtgebiet. Die städtischen Mitarbeiter treten dabei aber nicht als die »Macher« auf; sie sehen sich vielmehr als professionelle Begleiter eines Prozesses, der Ehrenamtliche organisatorisch und finanziell unterstützt, berät und im Konfliktfall auch beratend zur Seite steht. Gerade Letzteres ist manchmal dringend nötig, denn Ehrenamtliche können schnell aussteigen: »Ich habe auch schon Fahrdienste beendet, weil die Zusammenarbeit nicht passte«, sagt Hans Dieter Lillig. Für die Ehrenamtliche Gisela Kutz ist es zwar auch sehr wichtig, dass sie von den Betreuten eine Menge zurückbekommt. Sie aber hilft ausdrücklich, weil sie sich klar zum sozialen Engagement bekennt. Zögerlicher ist da Erna Ebeling, die im »Sigena« am Nordostbahnhof die Essensausgabe betreut: »Wer soll es denn sonst machen, wenn nicht wir, die wir Zeit haben und schenken wollen?« Texte: Rainer Büschel; Fotos: Mile Cindric Information Senioren-Netzwerke Nürnberg Koordination und Ansprechpartnerin: Karin Gallert, Seniorenamt Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg, Tel.: 0911 / 231-66 64, E-Mail: karin.gallert@stadt.nuernberg.de


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Gisela Kutz (74), eine ehemalige Apothekerin, hatte sich in München nach ihrem Ausscheiden aus dem Beruf als Hospizhelferin ausbilden lassen, »weil ich mich sozial engagieren wollte«. Ihre Eltern hätten ihr das vorgelebt. Und so fand sie, die seit 2010 in Nürnberg lebt, den Weg in die Paul-Gerhard-Gemeinde in Langwasser. Einmal im Monat organisiert sie dort für etwa 30 Personen Kaffee und Kuchen für den Senioren-Stammtisch. Ihr Ehemann Klaus (76), ein ehemaliger Informatiker, stellt die schweren Tische und Stühle für den Stammtisch zusammen und bringt sie später wieder »in die vom Pfarrer gewünschte Ordnung«. Ihre Hospizausbildung kann Gisela Kutz auch gebrauchen: Neben dem Stammtisch betreut sie ehrenamtlich eine ältere Frau, die das Haus kaum verlassen kann.

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Immer voller Durchblick Siemens MedMuseum Tag des offenen Denkmals 2016 Sonntag, 11. September 2016 Am 11. Sept. von 11–18 Uhr geöffnet

Hans Dieter Lillig (79) engagiert sich ehrenamtlich einmal im Monat beim Fahrdienst für den (alkoholfreien) SeniorenStammtisch in der Gemeinde St. Jobst. Als er mit 64 Jahren pensioniert wurde, sagte ihm seine Frau mit sanften Nachdruck, dass er »etwas machen müsse« – für die Zufriedenheit beider. So engagierte sich der ehemalige Hotelfachmann und Fahrer in einer Spedition für die Fahrdienste für Stammtische, unter anderem in der Südstadt und im »Wastl«. Seit 2006 betreut er nur noch den Senioren-Stammtisch in St. Jobst. Er holt Senioren mit einem Fahrzeug des Seniorenamts in ihrer Wohnung ab und bringt sie danach wieder nach Hause. In St. Jobst treffen sich zirka zwölf Ältere einmal im Monat zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen und machen unter Anleitung Gedächtnistraining, unterhalten sich oder begeistern sich für Sketche – die Hans Dieter Lillig gemeinsam mit einer Kollegin aus dem Seniorenamt zum Besten gibt.

Im Laufe des Jahres 1896 bringt die Erlanger Firma Reiniger, Gebbert & Schall ihre ersten Röntgenapparate auf den Markt. Mundgeblasene Röntgenröhren sind ein wichtiger Bestandteil der ersten Röntgengeräte. Es ist der Anfang völlig neuer Möglichkeiten in der medizinischen Diagnostik. Berühmt wird die erste Postkarte von Wilhelm Conrad Röntgen an die Firma, mit der er zwei neue Röhren bestellt. Selbst nachlesen kann dies jeder Besucher im Siemens MedMuseum. Siemens Unternehmensmuseum für Medizinische Technik Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen Öffnungszeiten Dienstag–Samstag: 10.00–17.00 Uhr Montags und an Sonn-/Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ins Museum ist kostenfrei. Weitere Informationen: siemens.de/medmuseum


12  Ratgeber

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Sind Sie noch fit genug? Gründlicher Check bei Prof. Frieder Lang und seinem Team verschafft Klarheit

BegA ist ein Angebot des Instituts für Psychogerontologie (IPG) der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Januar 2016 verbindet es als neuartiges und bundesweit einmaliges Modell individuelle Beratung mit wissenschaftlicher Forschung. Das explizit nicht-klinische Konzept ist ein umfassendes, vorsorgeorientiertes Angebot und richtet sich speziell an ältere Menschen in der zweiten Lebenshälfte, aber auch an deren Angehörige. Wie gesundes Altern gelingt Institutsleiter Professor Frieder R. Lang sagt: »Wir wollen dabei beraten, wie man mit Herausforderungen des Alterns umgehen kann und wie gesundes Altern gelingt.« Denn wenn Senioren Anzeichen Erwin Alber reagiert mit einem eigenen des Alterns spüren, sind sie oft besorgt. Konzept auf seine Vergesslichkeit. Aber viele wollen sich nicht sofort an eine klinische, neurologische oder psychiatrim Alter nicht mehr gut zu sehen oder sche Einrichtung wenden. »Manch einer einen Herzschrittmacher zu benötigen, befürchtet beispielsweise, dass Untersuist das eine. Hier sind Ärzte gefragt. chungsergebnisse über funktionelle EinDoch es gibt auch Situationen, in denen bußen an die Behörden wie die Führersich Senioren nicht mehr so richtig fit und scheinstelle oder auch an andere Stellen sicher fühlen, aber eine medizinische Beweitergeleitet werden und man dadurch handlung nicht zwingend notwendig ist: Nachteile hat«, erläutert der PsychogeWenn einem zum Beispiel beim Spazierenrontologe. So führen die Experten des IPG gehen plötzlich ein Auto bedenklich nahe – ein Team aus Psychologen, Medizinern, gekommen ist und der Fahrer wütend hupt Gerontologen, Sozialpädagogen und Ergo– weil man das Auto einfach therapeuten – zum Beispiel nicht rechtzeitig bemerkt eine sogenannte Leitlini»Bei uns geht‘s meist hat. Wenn Zweifel hochendiagnostik der Fahrtüchdarum, wie man mit der steigen, ob man wirklich tigkeit durch. Das Ergebnis Angst vor der Erkrankung noch selbst Auto fahren erhalten aber nur diejeniumgeht« sollte. Oder wenn es mit gen, die die Fahreignungsdem Sich-etwas-Merken prüfung absolviert haben. nicht mehr so gut klappt Schon mehrmals hat Frieund man vergesslich wird. »Das hat mich der Lang erlebt, dass Senioren nach der sehr erschreckt«, sagt zum Beispiel Erwin Prüfung ihren Führerschein freiwillig abAlber. Früher, sagt der bald 78-Jährige, gegeben haben. habe er »sechs, sieben Dinge im Kopf geEin anderes Thema ist Demenz. Die IPGhabt« und sie der Reihe nach abgearbeitet. Fachleute jedoch behandeln Demenz nicht: Möchte er heute etwas erledigen, passiert »Bei uns geht‘s meist darum, wie man mit es ihm manchmal, dass er aufsteht, losleder Angst vor der Erkrankung umgeht«, gen will und plötzlich nicht mehr weiß, erläutert der Wissenschaftler. Im Ernstfall »was ich tun wollte«. würde er den Besuch eines Facharztes oder Als Erwin Alber von »BegA« hörte, der der Klinikambulanz empfehlen. »Beratung für gesundes Altern«, überlegte Daneben werden im IPG auch Fragen er nicht lange und fuhr hin. »Das Ergebnis zur gesunden Ernährung beantwortet, wie war sehr aufschlussreich.« Heute schreibt man sich fit hält oder wie man sein Wohnsich Erwin Alber, der sein ganzes Leben umfeld sicher gestaltet. »Wir beurteilen lang Sport getrieben hat, ein Tagesprovor Ort, welche Gefahrenquellen es gibt gramm. Hilfreich war für ihn der Ratschlag: und wie man diese beseitigen kann. Oder ein bis zwei Dinge zu erledigen und »erst wir beschreiben, was nötig wäre«, sagt dann wieder weiterzudenken«. Lang. »Wir sind unvoreingenommen und

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neutral und sagen, was es in der jeweiligen Situation für Lösungen gibt.« Außerdem kann man an Präventionskursen und jährlichen Kontrolluntersuchungen teilnehmen. Eine Botschaft verkünden oder gar ein Heilsversprechen abgeben will Frieder Lang mit BegA nicht. Vielmehr sollen Senioren lernen, worauf es beim Altern ankommt und wie man die Herausforderungen meistert, die das Älterwerden mit sich bringt. Und auch die Forschung soll profitieren: Lang und seine Mitarbeiter untersuchen nebenbei, wie Senioren zum Beispiel damit zurechtkommen, wenn sie freiwillig nicht mehr Auto fahren. Die Daten aus den Beratungsgesprächen werden aber anonymisiert, wenn mit ihnen wissenschaftlich geforscht wird. Die Vertraulichkeit der Beratung ist für das Institut ein wichtiger Punkt. Niemand soll lange warten Eine Warteliste für die Beratung gibt es bislang nicht. »Die Menschen sollen ja mit ihren Sorgen möglichst schnell ein Angebot erhalten«, sagt Lang. Das Erstberatungsgespräch ist unverbindlich und kostenlos. Und auch danach fallen nur Kosten an, wenn vertiefende Beratungsleistungen in Anspruch genommen werden. In manchen Fällen verweisen Lang & Co. dann an andere Einrichtungen, in anderen Fällen auf eigene Angebote. Beispielsweise koste eine ausführliche Diagnostik der Fahreignung etwa 120 Euro, eine ausführliche Leitlinien-Abklärung eines Demenzverdachts rund 100 Euro an Aufwandsentschädigung. »Wir klären aber vorher ausführlich darüber auf, wie die Kosten zustande kommen«, versichert Lang. Gewinne würden mit dem Projekt, das die Nürnberger Theo- und Friedl-Schöller-Stiftung über den Zeitraum von fünf Jahren fördert, nicht erwirtschaftet. »Das Projekt soll sich langfristig selbst tragen«, sagt Lang. Ilona Hörath; Foto: Mile Cindric

Information Institut für Psychogerontologie BegA Beratung für gesundes Altern Kobergerstraße 62, 90408 Nürnberg Tel: 0911 / 5302-96115 E-Mail: ipg-bega@fau.de www.geronto.fau.de/institut/bega/


Impressum

Leserreise  13

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2016

sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 17 / September 2016 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Unser Büro ist Montag, Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr besetzt Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, IBAN DE05 7602 0070 0003 7354 43 BIC HYVEDEMM460 Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662

Unsere Reisen des Jahres 2017 geht es mit sechs+sechzig zu vier ausgesuchten Zielen

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elche Ziele haben Sie sich für nächstes Jahr gesetzt? Das wissen Sie noch nicht? Wir können Ihnen zumindest dabei helfen, das richtige Urlaubsziel zu finden. Das Magazin sechs+sechzig bietet 2017 vier interessante Leserreisen an, die Ihren Wünschen entsprechen. Denn wir haben Ihre Anregungen und Ideen aufgenommen und ein Paket geschnürt, in dem jeder das Richtige für sich aussuchen kann.

Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Elke Graßer-Reitzner, Stefan Brunn, Georg Klietz Autoren: Alexandra Buba, Rainer Büschel, Günter Dehn, Clara Grau, Herbert Heinzelmann, Ilona Hörath, Karin Jungkunz, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Andrea Munkert, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, Bogdan Itskovskiy, Giulia Iannicelli, Olaf Unverzart Illustration: Sebastian Haug Titel: Mile Cindric­ Gestaltung: www.gillitzer.net Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch, Julius Leib Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 406499 tanz43@t-online.de • Dr. Karl Vogel: Mobil 0172 2134087 karl.v@t-online.de Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 20 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 28.11.2016, Anzeigenschluss 07.11.2016. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

Madeira | 17.– 24.2.16

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en Auftakt macht im Februar eine Wanderreise auf Madeira. Wenn bei uns der Frühling Einzug hält, steht die Atlantik-Insel bereits in voller Blütenpracht, denn das gleichmäßig warme Klima während des ganzen Jahres sorgt für eine berauschende Pflanzenvielfalt. Die Touren gehen über die üblichen geführten Levada-Wanderungen hinaus. Der Flug geht ab/bis Nürnberg, Übernachtung/ Halbpension ist im zentral gelegenen 4*-Hotel in Funchal. Im Reisepreis enthalten sind die Wanderausflüge, die halbtägige Stadtrundfahrt in Funchal, eine Weinprobe und Reisebegleitung ab/bis Nürnberg. Preis: ab 1.199 € p. P. im DZ, EZ-Zuschlag 249 €

Rhône | 1.– 8.5.16

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m Mai startet das 4-Sterne-Schiff MS Corona zur Flusskreuzfahrt auf der Rhône. Bei den (fakultativen) Ausflügen erleben Sie die Schluchten der Ardèche ebenso wie auf einer Safari die Weiten der Carmargue und die berühmten weißen Pferde. Sie besuchen eine Trüffelfarm und die Abtei Cluny. Stadtspaziergänge in Arles und Avignon stehen natürlich mit auf dem Programm. Der Bustransfer geht ab/bis Nürnberg/Erlangen, im Preis enthalten sind Vollpension und Reisebegleitung ab/bis Nürnberg. Preis: ab 1.199 € p. P. in der Doppelkabine

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Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

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in spannendes Angebot wartet im Sommer (25. August bis 1. September) auf Sie: Ein Sonderflug bringt Sie ab Nürnberg ans Nordkap, zu den Lofoten über 100 Kilometer nördlich des Polarkreises und nach Lappland. Die erlebnisreiche Rundreise verspricht einzigartige Naturschönheiten und unvergessliche Eindrücke. Die Übernachtung/Halbpension erfolgt in guten Mittelklassehotels, die Reisebegleitung ist ab/bis Nürnberg dabei. Preis: ab 1.799 € p.P. im DZ, EZ- Zuschlag 399 €

m Herbst (18. bis 25. Oktober) bieten wir eine einzigartige Kombinationsreise in den Süden an: Sie erleben auf einer Rundreise die Höhepunkte von Kalabrien und Apulien. Der Sonderflug geht auch hier ab Nürnberg. Die Übernachtung/Halbpension erfolgt in einem 4*-Hotel in Kalabrien und Apulien, die Reisebegleitung ist ab/bis Nürnberg dabei. Preis: ab 1.199 € p. P. im DZ, EZ-Zuschlag 299 €

Weitere Informationen und Anmeldung bei der Reisevermittlungsagentur Reiseglück, Waltraud Benaburger, Tilsiter Str. 6c, 90453 Nürnberg, Tel.: 0911-63 92 28, Fax: 0911-63 92 24, E-Mail: reiseglueck@gmx.de


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Diesen Roboter muss man lieb haben! Plüschtier Paro und andere technische Innovationen verändern den Pflegealltag

Eine Maschine zum Liebhaben: weiß, flauschig, schwarze Knopfaugen, einen halben Meter lang, 2,7 Kilo schwer. Die Kuschel-Robbe Paro steckt voller Motoren und Sensoren.

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ilfreiche Partner oder Horrorvision? Roboter dringen immer stärker in den Alltag vor – auch in Altenheime. Bei einer Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing und dem Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik an der Evangelischen Hochschule Nürnberg wurden auf dem Energie Campus Nürnberg an der Fürther Straße maschinelle Hilfesysteme vorgestellt und diskutiert. Besonders gefragt: die Roboter-Robbe Paro, vorwiegend im Einsatz für Demenzkranke. Eine Maschine zum Liebhaben. Weiß, flauschig, schwarze Knopfaugen, einen halben Meter lang, 2,7 Kilo schwer. Die Kuschel-Puppe für Senioren steckt voller Motoren und Sensoren. Einmal per Schalter unter der Schwanzflosse angestellt, wackelt sie mit den Flossen, öffnet die lang bewimperten Augen und jammert wie ein echtes Seehundbaby. Gegenüber Therapiehunden oder -katzen hat die Robbe entscheidende Vorteile: Sie beißt nicht, löst keine Tierallergien aus und hat nichts dagegen, wenn sie in die Ecke gestellt wird. Das Pflege- und Altenheim Maria-Martha in Lindau am Bodensee war eines der ersten in Deutschland, das mit Paro arbeitete. Dort wird die Robbe nach einer Besucherbefragung nur »Emma« genannt. »Kleine Wunder« nennen sie im Lindauer Heim das, was der Roboter bewirkt. Mitarbeiterin Barbara Gregori stellte den Plüschroboter bei der Tagung jetzt vor. »Emmas« Einsatz sei kontrovers diskutiert worden, betonte die Pflegedienstleiterin. Doch

die Vorbehalte seien schnell verflogen, denn das Konzept sieht vor, dass im Kontakt mit der Robbe auch stets eine Pflegekraft behilflich sein muss. Durch die Berührung mit dem künstlichen Haustier, so Gregori, würde bei Demenzkranken Stress und Angst abgebaut und zugleich ihr soziales Verhalten angeregt. In Einzelfällen habe der Einsatz des Plüschtiers sogar dafür gesorgt, dass der Konsum von Psychopharmaka gesenkt werden konnte. Eine neue Rolle in der Gruppe Gregori schildert, wie »Emma« beruhigend auf eine Bewohnerin wirkt, die ohne Unterlass mit der Hand auf sich oder Gegenstände klatscht und dabei die Gruppe nervös macht. Man habe ihr schon Decken untergelegt, eine Trommel angeboten, nichts unterbrach das Klatschen. Als man ihr die wedelnde Robbenflosse zwischen Hand und Bein legte, patschte sie auf die Flosse. Schon nach kurzer Zeit ließ sie ihre Hand im Fell ruhen. Dazu Gregori: »Fünf Minuten nicht geklatscht, fünf Minuten, in denen die Frau ein gutes Gefühl hatte, das ist für uns ein Erfolg. Durch den Umgang mit Emma erfuhr die Bewohnerin eine neue Rolle in der Gruppe.« Der Erfinder von Paro ist der Japaner Takanori Shibata. Er hatte zunächst mit Katzenrobotern herumexperimentiert, doch die wurden von den Menschen nicht akzeptiert. In Deutschland stellte er das Plüschtier erstmals auf der Hannover-Messe 2008 vor. Nach Auskunft der Helmholtz-Gesellschaft Bonn werden mitt-


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lerweile rund 100 Paro-Robben im deutschsprachigen Raum als Therapiemittel eingesetzt. Ein Team der Universität Indiana in den USA beobachtete, Paro könne Demenzkranke zu Gesprächen, Witzen oder physischer Interaktion anregen. Die Anschaffung ist freilich teuer, ein Robbenroboter kostet rund 5000 Euro. Zwar wurde der Roboter schon 2009 als Gast der Messe »Altenpflege+ProPflege« in Nürnberg vorgestellt, doch bisher arbeitet kein Pflegeheim in der Frankemetropole mit der plüschigen Maschine. »Wir haben uns damit noch nicht auseinandergesetzt«, erklärt eine Sprecherin der Beratungsstelle des Seniorenzen­ trums und des Pflegestützpunkts Nürnberg. »Grundsätzlich habe ich nichts gegen Paro, aber wir haben bisher sehr gute Erfahrungen mit tiergestützter Therapie gemacht«, antwortet Ines Müller, Leiterin des Kompetenzzentrums für Menschen mit Demenz im Nürnberger Tillypark. Dazu gehöre unter anderem der Einsatz eines großen Hasen, von Meerschweinchen und Hunden. Besonders beliebt sei Figlia, eine Hundedame der Rasse »Windspiel«. Demenziell erkrankte Bewohner kraulen den Hund mit dem feinen, weichen Fell und geben ihm Leckerli, über die sich das Tier freut. »Das hat so eine wahnsinnig positive Wirkung auf die Menschen«, sagt Müller. Und fügt lachend hinzu: »Ich würde auch Paro schon nehmen, wenn wir dafür einen Sponsor fänden.« Leicht, weich und bequem zu tragen Auf Interesse unter den Hilfesystemen stieß auch »Care Jack«, eine moderne Weste voller Sensoren, die Pflegekräfte und andere Menschen mit körperlich anstrengenden Berufen entlasten soll. Diese Orthese zur Stärkung des Rückens und der Kniegelenke ist leicht, weich und bequem zu tragen. Sie lässt sich einfach überstreifen wie ein Mantel. »Care Jack« warnt beispielsweise seinen Träger mit einem Licht, wenn er sich falsch bückt oder beim Heben schwerer Lasten den Rücken zu sehr strapaziert. Das Modul entwickelten Forscher der Berliner Fraunhofer-Institute gemeinsam mit Partnern aus der Industrie. Die ersten Tests seien bereits gemacht, die aktive Weste werde derzeit in einem Pflegezentrum in Ostdeutschland ausprobiert, verkünden die Experten Henning Schmidt und Jan Kuschan. Was die Nachfrage betrifft, geben sich beide optimistisch. Es gäbe bereits Anfragen nicht nur aus der Pflege, sondern auch aus dem Maschinenbau und der Autoindustrie. Über die Kosten könne man noch nichts Genaues sagen, »sie bewegen sich im unteren vierstelligen Bereich«. Kuschan geht davon aus, dass das Produkt wahrscheinlich im nächsten Jahr auf den Markt kommt. Schmidt ergänzt: »Die Orthese sorgt dafür, dass die Pflegekräfte vor physischen Schäden geschützt werden und somit länger ihren Beruf ausüben können.« Sensoren zeichnen den Gang auf Große Aufmerksamkeit fand der Erlanger Neurologe Jochen Klucken, der sein Forschungsprojekt »eGait« (gait = englisch für Gang) vorstellte. Es handelt sich um ein mobiles System zur automatischen Bewegungsanalyse. Mittels moderner Sensorik am Schuh des Patienten werden Daten zur Gangart aufgezeichnet. Diese Technik könnte bei der Behandlung von Krankheiten wie Parkinson, multipler Sklerose oder Depression eingesetzt werden. Klucken geht davon aus, dass der Sensor als Medizinprodukt noch in diesem Jahr zugelassen wird und dann 2017 auf den Markt kommt. Dass Roboter Pflegekräfte niemals komplett ersetzen können, kam bei der Tagung klar zum Ausdruck. Andererseits aber, so

Jan Kuschan passt eine Weste voller Sensoren an, die den Rücken stärken soll und den Pfleger entlastet. Frank Kittelberger, Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, gehe es darum, »die Verbindung von Mensch und Maschine so fließend zu gestalten, dass sie Teil des Alltags derer wird, die ihrer bedürfen«. Und Andre Meyer, Student und Krankenpfleger in der Psychiatrie am Nordklinikum, meint: »In Deutschland sind Roboter gegenüber Japan noch in weiter Ferne. Doch die Hilfesysteme werden weiter entwickelt, um Menschen bei der Bewältigung schwerer körperlicher Arbeiten zu unterstützen.« Was sagen die Betroffenen selbst? Was muss ein Roboter können, damit Senioren ihn als nützlich und angenehm empfinden? Soziologin Sybille Meyer befragte dazu alte Menschen in ihrer Studie »Mein Freund, der Roboter«. Das Ergebnis ist erstaunlich: 77 Prozent würden zu Hause einen Roboter dulden, wenn sie dafür noch nicht in ein Heim ziehen müssen. Sollten sie gar rund um die Uhr Hilfe brauchen, würden sie sogar eine Maschine akzeptieren, die Abhängigkeit lindert. Erstaunlicherweise fänden die meisten einen Waschroboter gut oder eine automatische Toilette, die Armstützen ausfährt und den Intimbereich reinigt. Ist es die Scham, die hier Robotern Zugang gewährt? Für einen betroffenen Älteren ist ganz klar: »Wenn ich wählen könnte, wer mir auf die Toilette hilft, würde ich den Roboter vorziehen.« Horst Mayer; Fotos: Giulia Iannicelli


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Was, wenn Erinnerung verblasst? Wenn ein Angehöriger an Demenz erkrankt, dann bedeutet das für die Familie einen Einschnitt, und es stellen sich viele Fragen. Wie geht man mit dem Erkrankten um? Was kommt auf die Familie zu? Mit Aktionswochen von Montag, 10. Oktober, bis Freitag, 28. Oktober, laden die Seniorennetzwerke Nürnberg dazu ein, sich dem Thema Demenz zu nähern. Zum Auftakt wird am 10. Oktober im Casablanca Filmkunsttheater am Kopernikusplatz in der Nürnberger Südstadt um 18 Uhr der Film »Still Alice« gezeigt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit Experten der Nürnberger Fachstellen für pflegende Angehörige zu sprechen. Ziel der weiteren vielfältigen Veranstaltungen ist es, die für uns oft unerklärlichen Verhaltensweisen von Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, besser verstehen zu lernen, um mit den Betroffenen im Alltag gut kommunizieren zu können. Neben hilfreichen Informationen zum Spektrum der Unterstützungs- und Entlastungsangebote für Betroffene und deren Angehörige wird es immer wieder auch Raum zur Begegnung geben. Mehr Informationen und eine Programmübersicht enthält ein Faltblatt, das im Seniorenamt der Stadt, in den Seniorennetzwerken Nürnberg und bei der Angehörigenberatung ausliegt.

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Nachgehorcht bei den Hochaltrigen

Ab auf die Kinderpfade!

Jeder will alt werden, keiner will alt sein. Das gilt besonders für Hochaltrige, um deren Chancen und Probleme sich demnächst das 5. Nürnberger Demografieforum dreht. Am Mittwoch, 5. Oktober, geht es im Heilig-Geist-Haus am Hans-Sachs-Platz 2 um die Psyche der Menschen jenseits der 80, aber auch um soziologische Erkenntnisse, um die pflegerische Versorgung und die Selbstbestimmung. Zwei moderierte Diskussionen sollen eine Interaktion von Experten und Teilnehmern ermöglichen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung aber erforderlich. Weitere Infos und Kontakt: Amt für Senioren und Generationenfragen der Stadt Nürnberg, Tel. 0911/231-6762, klaus.schmitz@stadt.nuernberg.de

Wandertouren, die sich für Kinder eignen, sind meistens auch für Ältere super. Der Münchner Bergverlag Rother gibt Wanderbücher heraus, die Eltern (oder Großeltern) für Touren mit ihren Kindern (oder Enkeln) alle wichtigen Infos liefern. Man findet zum Beispiel Varianten für Kinder ab 6 oder sogar ab 4, die nicht so lang und weniger gefährlich und beschwerlich sind – oft genau das Richtige für Leute ab 60 oder 70. Der neueste Band heißt »Erlebnis­ wandern mit Kindern, Bayerischer Wald« (176 Seiten; 16,90 Euro). Zuvor sind schon Bände zum Allgäu oder zum Münchner Land erschienen.

Mangelt’s an Moneten? Wenn das Geld im Alter knapp ist – dann hilft vielleicht eine gleichnamige Veranstaltungsreihe des Treffs Bleiweiß. Noch bis Februar informieren wechselnde Experten in kurzen Veranstaltungen darüber, wie man auch mit wenig Moneten über die Runden kommt. Ein gutes Dutzend Veranstaltungen stehen in einem Faltblatt zur Reihe, zum Beispiel: Die Schuldnerberatung stellt sich vor; Second-Hand-Läden erläutern ihre Konzepte; Führung ins Pfandleihhaus; ein Volkswirtschaftsprofessor erklärt, wie sicher die Renten wirklich noch sind. Weitere Infos: Treff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstraße 15, 90461 Nürnberg, Tel. 0911/2318224, seniorentreffs@stadt.nuernberg.de, www.senioren.nuernberg.de

UNSERE KLINIKEN UND ABTEILUNGEN KLINIK FÜR ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. B. Eibl-Eibesfeldt

ABTEILUNG FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN Chefärztin Dr. med. H. Müller-Breitenlohner

KLINIK FÜR HANDCHIRURGIE, PLASTISCH-REKONSTRUKTIVE UND MIKROCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. P. Schaller

KLINIK FÜR UNFALLCHIRURGIE Chefarzt Dr. med. K.-D. Haselhuhn

KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. J. Anders Leitender Arzt Dr. med. A. Müller u. Leitende Ärztin Dr. med. I. Görzig

KLINIK FÜR KONSERVATIVE UND OPERATIVE WIRBELSÄULENTHERAPIE

REHABILITATION MIT KOMPETENZ, QUALITÄT UND MENSCHLICHKEIT Dieser Satz charakterisiert das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN. Gleichzeitig verdeutlicht er unser Menschenbild und spiegelt wider, wie wir mit Patienten, Partnern und Mitarbeitern umgehen.

GESUNDHEIT AKTUELL | Vorlesungen für jedermann

Das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN ist das erste stationäre Rehabilitationszentrum für Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats im Herzen der Metropolregion Nürnberg. Es kann 90 Personen in Einzelzimmern aufnehmen. Therapeutisch und räumlich ist es direkt an die KLINIKEN DR. ERLER angebunden, die als Fachklinik für Orthopädie und Chirurgie einen exzellenten Ruf genießt.

Einmal im Monat finden in unserem Haus interessante, kostenlose Vorträge zu medizinischen Themen statt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.erler-klinik.de

Wir stehen Ihnen gerne zur Seite.

Chefarzt Dr. med. K. Wiendieck

UNSERE NOTFALLAMBULANZ IST 24 STUNDEN AM TAG FÜR SIE DA.

KLINIKEN DR. ERLER Kontumazgarten 4-18 90429 Nürnberg Telefon: 0911 / 27 28-0 E-Mail: info@erler-klinik.de Internet: www.erler-klinik.de

REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN Kontumazgarten 19 90429 Nürnberg Telefon: 0911 / 66 0 55-0 E-Mail: info@reha-kontumazgarten.de Internet: www.reha-kontumazgarten.de


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Liebeserklärung an das gedruckte Wort Warum es so schwerfällt, sich von seinen Büchern zu trennen

de der Wert der einzelnen Exemplare geringer. Versuchen Sie heute einmal, ihre Ausgaben aus der BertelsmannBücherei in einem Modernen Antiquariat loszuwerden. Womöglich einen Titel von Konsalik oder Simmel. Der Antiquar wird Sie mit Gesten größter Abwehrbereitschaft davonschicken. DVDs bringen mehr ein … So wie Norbert Walden es praktiziert, wenn bei ihm Ankaufstag ist. Walden führt das Moderne Antiquariat »music­ andbooks« in der Nürnberger Jakob­ straße. »Früher sind Bücher besser gegangen«, sagt er. »Jetzt bringen DVDs und CDs mehr als Bücher.« Dabei sind auch das im Zeitalter des »Streaming« (gleichzeitiges Laden und Wiedergeben im Internet) rasch alternde Medien. Norbert Walden hat viel Erfahrung, denn er betreibt das Geschäft mit den Antiquitäten seit den 1970-er Jahren. Hier tun Bücher Gutes: bei der Lebenshilfe Nürnberg. »Zuerst habe ich alles genommen. Da gab es noch keine Computer zum Nachit alten Büchern ist es wie mit alten Menschen. Man schauen, was die Ware tatsächlich wert ist auf dem Markt. Heute sieht ihnen die Lebenserfahrung an. Manche sind gesehe ich sofort: Was ist alt und verkauft sich; worauf bleibe ich knickt. Manche wirken wie neu. Außerdem geht es sitzen? Aktuelle Belletristik zum Beispiel altert sehr schnell und alten Büchern häufig so wie vielen alten Menschen: ist kaum etwas wert. Mit Fachbüchern ist das anders. Da gibt es Niemand weiß, wohin mit ihnen. Sie haben ihren Dienst getan. Sammler – etwa von Büchern über Eisenbahnen oder Motorräder. Man hat Beziehungen zu ihnen entwickelt. Oft sind diese BezieAuch Comics geben was her. Trotzdem verlagert sich der Markt hungen voller Gefühle. Man kann alte Bücher mit ähnlicher Zärtheute ins Internet. Und da kommt es häufig zum rapiden Preisverlichkeit anschauen wie alte Menschen. Und trotzdem weiß man, fall. Den kann der stationäre Handel nicht aufhalten.« dass man sich von ihnen trennen muss. Obwohl es doch nur GeNorbert Walden selbst möchte die Bücher in seinem Laden aber genstände sind, gibt es Hemmungen, sie einfach auf den Müll zu nicht missen. Er sagt: »Ich habe immer gern gelesen und schließschmeißen. Vielleicht weil man sie zu oft mit Hänlich davon profitiert. Meine Beziehung zu Büchern den und Augen gestreichelt hat. hat sich gerechnet. Mein Horizont ist enorm erBücher haben etwas Diese Beschreibung ist eine Momentaufnahme. weitert worden. Aber im Geschäft sind Bücher eiIrrationales. Es sind alte Kommende Generationen werden die persönliche gentlich nur ein Zubrot.« Freunde. Bindung an Bücher wahrscheinlich nicht mehr Es sind letztlich also auch sentimentale Gründe, kennen. Wenn man auf dem E-Book liest, auf einem weshalb sich der Händler nicht ganz vom Angebot Display also, das schon haptisch ganz anders wirkt der »Printmedien« trennen mag. Bücher haben etals eine Papierseite, kommen keine Sentimentalitäten auf. Ein Text was Irrationales. Es sind alte Freunde. Das haben viele Hörer erfüllt keinen Raum mehr wie ein Buch. Mit Abschalten des Geräts zählt, als der Bayerische Rundfunk kürzlich sein mittägliches »Taist er zumindest für den Augen-Blick gelöscht. Er macht in keinem gesgespräch« dem Thema widmete, wo es denn hingehen soll mit Regal auf sich aufmerksam. Er riecht nicht und vergilbt nicht. Vieden alten Büchern. Deswegen funktionieren so viele Umgangsle sogenannte »Digital Natives« (aufgewachsen mit papierlosen formen mit ihnen, die sonst lächerlich erscheinen würden. Zum Medien) träumen davon, sich selbst eines Tages in den Computer Beispiel das »Aussetzen« von Büchern, das manche betreiben. Sie zu laden. Bücher, die man ja irgendwie als Lebewesen betrachten lassen ganz bewusst ein Buch in der Straßenbahn oder auf einer kann, gehen ihnen voraus. Parkbank liegen, damit es eine Odyssee durch neue Hände antritt. Aber noch ist es nicht so weit. Noch gibt es Bücher, noch werDie Bürgerstiftung Nürnberg hat Öffentliche Bücherschränke den sie alt. Früher war es möglich, dass sie mit dem Alter sogar eingerichtet. In der Veit-Stoß-Anlage in Gostenhof steht einer, ihren Wert steigerten. Sie kamen in Antiquariate und wurden teuein anderer vor dem Gemeindezentrum St. Ludwig in Gibitzenhof. er verkauft. Das ist heute nur noch bei größten Raritäten möglich, Hier kann man Bücher einstellen und entnehmen. Es herrscht das bei besterhaltenen Erstausgaben aus vergangenen JahrhunderTauschprinzip. Und das kann nur glücken, weil Bücher für viele ten vielleicht. Im 20. Jahrhundert ist der Büchermarkt zu einem (noch!) einen immateriellen Wert über den bloßen Marktwert hinMassenmarkt geworden. Bücherklubs haben aus dem Lesen eine aus besitzen. Sie sind Träger von Wissen. Sie vertreiben die Zeit. Ja, Volksleidenschaft gemacht. Mit den gestiegenen Auflagen wursie versetzen Leser in andere Zeiten, in andere Geschichten. Viel-

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Aktuell  19

Benefizkonzert mit temperamentvollen Stücken

leicht versucht man im Café des Nürnberger Literaturhauses die ausliegenden Bücher deswegen doch noch mit der Aufforderung zu schützen, sie möchten vor Ort gelassen werden. Schließlich tun alte Bücher noch Gutes. Man kann sie hilfreichen Institutionen zur Unterstützung ihrer Aktivitäten spenden. Viele kennen den Nürnberger Bücherladen des Roten Kreuzes in der Sulzbacher Straße. Dort kann man den eigenen Lesedurst für wenige Cent stillen und handelt dazu noch sozial. Gutes kommt ins Internet Anders funktioniert das Projekt Bücherkiste, mit dem die Lebenshilfe Nürnberg arbeitet. Es basiert auf einem FranchiseKonzept. Der Franchise-Geber stellt eine Software für den Internet-Buchhandel zur Verfügung, die von der Lebenshilfe als Franchise-Nehmer genutzt wird, um Gewinn zu machen und Arbeitsplätze für Behinderte zu schaffen. Roberto Rotella ist Betriebsleiter des Projekts. Er bildet zwölf Mitarbeiter an PCArbeitsplätzen aus. Die dürfen sich mit dem erworbenen Wissen auf dem Arbeitsmarkt bewerben. Bücherspenden können in der Fahrradstraße 54 abgegeben werden. Im Umkreis von fünf Kilometern werden sie sogar abgeholt. Es sollte sich um Bücher im guten Zustand handeln, die man im Internet-Handel anbieten kann. Dafür müssen sie bestimmten Kriterien genügen. Die werden in der Bücherwerkstatt überprüft. Man sortiert. Und die geeigneten Produkte sind dann zum Beispiel bei Amazon in der Kategorie »Gebrauchte Bücher« zu erwerben. Die anderen gehen auf Flohmärkte. Für die Lebenshilfe geht es mit dem Sammeln und dem Verkauf von Büchern um Ausbildung und Beschäftigung von Behinderten. Vom Gewinn werden die Arbeitsplätze bezahlt. Zum Gewinn tragen auch neue Kreationen aus alten Büchern bei. Möbel entstehen daraus und werden in den Handel gebracht. Roberto Rotella sagt, dass seit Februar 2015, als die »Bücherkiste« der Lebenshilfe in Nürnberg geöffnet wurde, rund 25.000 Bücher umgeschlagen wurden. Etwa 4.100 davon stehen derzeit als Kapital und Ware im Internet. Sie sind also nicht wirklich wertlos – unsere alten Freunde mit den vielen Buchstaben. Aber ist das ein Trost, wenn man sich von ihnen trennen muss, weil man vielleicht in ein Seniorenheim zieht? Zu vielen hat man eine ganz persönliche Beziehung, liebt besondere Sätze, hat zu speziellen Zeiten Markierungen gemacht, hat sie geschenkt bekommen von einem Menschen, den man gern noch um sich hätte. Manchmal streichelt man ihre Rücken im Regal. Und es zerreißt einem (beinahe) das Herz, wenn sie gehen müssen. Herbert Heinzelmann Fotos: Bogdan Itskovskiy; oh

E

in stimmungsvolles Musikerlebnis an einem Spätsommerabend verspricht das Benefizkonzert der HypoVereinsbank mit den Nürnberger Symphonikern am Freitag, 30. September, im Musiksaal in der Kongresshalle Nürnberg zu werden. Mit dem Dirigenten Aldo Sisillo (Bild) steht ein erfahrener Meister am Pult. Der Gast aus Neapel ist ein international gefragter Opern- und Konzertdirigent. Um 19.30 Uhr macht das Stück »Le Boeuf sur le Toît« von Darius Milhaud den Anfang. Es geht an die Copacabana von Rio de Janeiro. Anklänge an Samba, Fado und Maxixes lassen die Olympiastadt vor dem geistigen Auge erscheinen. Solist Oliver Triendl ist ein renommierter Pianist, der das Klavierkonzert c-Moll KV 491 von Wolfgang Amadeus Mozart intoniert und die Zuhörer ins Wien des 18. Jahrhunderts katapultiert. Das 24. Klavierkonzert gehört zu den Werken, die als sinfonische Konzerte Mozarts bezeichnet werden. Es handelt sich nämlich um eines der wenigen Klavierkonzerte Mozarts, in denen Klarinetten vorgeschrieben sind. Sie werden deshalb oft als Klarinettenkonzerte bezeichnet. Der übrige Orchesterapparat ist sehr groß angelegt und schreibt Trompeten und Pauken vor. Da in diesem Konzert Oboen und Klarinetten beteiligt sind, handelt es sich um eine der größten Besetzungen in Mozarts Schaffen überhaupt. Hier kann auch das Orchester der Nürnberger Symphoniker seine ganze Kunst ausspielen. Den Reigen komplettiert die Symphonie fantastique op. 14 von Hector Berlioz, die den Abend temperamentvoll beschließt. Die Werke in der Übersicht: Darius Milhaud: Le Bœuf sur le Toît, op. 58 Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert c-Moll KV 491 Hector Berlioz: Symphonie fantastique op. 14 Der Erlös des Abends geht an die beiden gemeinnützigen Organisationen Lebenshilfe Nürnberg und den Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen, der das Magazin sechs+sechzig herausgibt. Die Karten kosten regulär 21 €, ermäßigt 13 €. Sie sind bei der Lebenshilfe Nürnberg und in allen Filialen der HypoVereinsbank im Stadtgebiet Nürnberg erhältlich.


20  Buchtipps

sec h s + s e c h z i g · A u s g a b e 3 / 2 0 1 6

Herbstzeit ist Lesezeit! Bücher – so unterschiedlich wie das Leben

Eine Familie aus Baltimore

S

o flüssig, wie dieser Roman beginnt – ein Abend, an dem Red und Abby Whitshank von ihrem Sohn telefonisch mitgeteilt bekommen, dass er schwul sei – geht es in diesem gut erzählten Familienroman weiter. Mit ihrem Neuling »Der leuchtend blaue Faden« zeigt die erfolgreiche amerikanische Schriftstellerin Anne Tyler wieder ihr ganzes Können. Drei Generationen umfasst die Geschichte, aufgeteilt in drei in sich abgeschlossene Teile, jedes spannend und voller überraschender Wendungen. Alle Personen überzeugen in ihrer Darstellung – und der Kunstgriff der Autorin gelingt: Durch die Verschiebung der Zeitebenen erschließen sich die Eigenarten und Handlungsweisen der Familienmitglieder auf verblüffende Weise. Sie werden dem Leser vertraut, der sich vom ruhigen Erzählstrom mitnehmen lässt – und er muss sie einfach mögen, diese ganz durchschnittlichen Menschen aus Baltimore, die ihren Alltag bewältigen, so gut sie es eben hinkriegen. So wie wir alle. Anne Tyler, »Der leuchtend blaue Faden«, Verlag Kein und Aber AG, Zürich-Berlin 2016, € 22,90 Taschebuch-Ausgabe € 13,00

Dann passiert das Schlimmste, das Leon sich vorstellen kann: Sein Bruder, ein süßes, weißes Baby, wird adoptiert. Für ihn, den dunkelhäutigen Neunjährigen, finden sich keine neuen Eltern, er bleibt bei Maureen. Sein Schmerz ist riesig und er setzt alles in Bewegung, um seine Mutter und Jake wiederzufinden und die kleine Familie wieder zusammenzuführen. Die Story entwickelt sich im turbulenten Londoner Sommer 1981, als Rassenunruhen das Land erschüttern. Wie nebenbei lässt Kit de Waal in ihrem Roman »Mein Name ist Leon« aufscheinen, worin die Ausschreitungen ihre Ursache haben. Die Autorin weiß, worüber sie schreibt, hat sie doch selbst viele Jahre im sozialen Bereich gearbeitet und gilt als Spezialistin für Adoptionsfragen und Familienrecht. Im Mittelpunkt des Geschehens steht aber immer Leon, aus dessen kindlicher Sicht die anrührende, jedoch niemals sentimentale Geschichte geschildert wird. Kit de Waal, »Mein Name ist Leon«, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2016, € 14,99

Versinken in der Demenz

Liebenswerter Leon

L

eon ist liebenswert, klug und ganz vernarrt in seinen kleinen Bruder Jake. Deshalb tut er nach Kräften alles, um ihn gut zu versorgen, wenn seine Mutter es wieder mal nicht schafft. Sie hat kein Glück mit Männern: Tony hat kein Interesse an seinem kleinen Sohn Jake und der karibische Vater von Leon hat sich schon lange nicht mehr blicken lassen. Restlos überfordert überlässt sie die Söhne der Fürsorge ihrer Nachbarin, bis sich das Jugendamt einschaltet. Die Jungen kommen zu Maureen, einer Pflegemutter, mit solidem Übergewicht, orangefarbenen Haaren und einem Herzen voller Wärme.

I

m Juni 2013 verstarb der bekannte Altphilologe, Schriftsteller und Literaturkritiker Walter Jens nach fast einem Jahrzehnt durchlittener Demenz, von vielen Menschen vermisst und betrauert. Seine Frau Inge Jens, mit der er fast fünfzig Jahre zusammenlebte, widmet ihrem Mann noch einmal ein Erinnerungsbuch. Schon in ihren »Unvollständigen Erinnerungen«, erschienen 2009, hatte sie in einem bewegenden Kapitel vom Ausbruch der schweren Krankheit berichtet. Vom Leben mit dem Demenzkranken schreibt sie nun in ihrem jüngsten Buch »Langsames Entschwinden«. Es sind Auszüge aus sehr privaten Briefen, die sie in den Jahren 2005 bis 2013 an Freunde, Bekannte und Weggefährten richtete. In ihnen zeichnet

sie nach, wie ihrem Mann die wichtigsten Kulturtechniken abhanden kommen: »Lesen, Schreiben, Reden, ja auch Musikhören sind verloren gegangen. Die vertrautesten Menschen kann er allenfalls noch als ›Mobiliar‹ in seine Umgebung einordnen.« Unverändert bleibt der Wunsch seiner Frau, zu verstehen, wie er die Welt in diesem Zustand wahrnimmt, ihr Versuch zu entschlüsseln, wie tief er Freude, Schmerz oder Verzweiflung empfindet. Ohne Larmoyanz schildert Inge Jens den Alltag mit dem Schwerkranken, stets dankbar dafür, viele Helfer an ihrer Seite zu haben, die ihr selbst noch ein einigermaßen eigenständiges Leben erlauben. Imm er wieder weist sie in ihren Briefen darauf hin, wie unglaublich schwer die Last der Pflege für Angehörige von schwer dementen Patienten sein muss, die nicht wie sie über ein ausreichendes finanzielles Polster verfügen und somit kein entlastendes Pflegepersonal an ihrer Seite haben. So ist ihr Buch nicht nur ein letztes Erinnern an einen geliebten Menschen und großen Gelehrten, sondern auch ein Buch tiefempfundenen Mitgefühls für die Erkrankten und ihre – weitgehend in ihrer Not alleingelassenen – Familien. Einmal schreibt sie an eine Schicksalsgenossin, »dürfen wir nicht aufhören, deutlich auf die vielen Missstände hinzuweisen, die abzustellen keiner großen Anstrengung bedürfte. Das aber müssen wir alle tun, die wir durch das Selbst-Betroffen-Sein kompetent reden können. Erst wenn wir viele sind, wird unser Chor gehört werden«. Ein trauriges, aber wichtiges Buch und ein respektvolles, endgültiges Abschiednehmen von Walter Jens. Inge Jens, »Langsames Entschwinden«, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2016, € 14,95

Alle Buchtipps: Brigitte Lemberger


Veranstaltungskalender  21

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2016

Ausgewählte Veranstaltungen September bis November 2016

Ausstellungen Haderlumpen und Wasserzeichen – Vom Papier zum Buch Ab 01.10.2016; Mi, Sa, So 14-17 Uhr Museum |22|20|18| Kühnertsgasse, Kühnertsgasse 22, Nürnberg VA: Altstadtfreunde Nürnberg Info: 0911 / 5072360

Beratung & Vorträge Treffpunkt Demenz: Gesprächsgruppe für Männer 13.09., 18.10., 08.11.2016; je 15–16:30 Uhr Treff Heilig Geist, Spitalgasse 22, Clubraum 2, Nürnberg Angebot für Männer, die ein Familienmitglied mit Demenz betreuen oder pflegen. VA: Angehörigenberatung e.V. Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 266126 Die wunderbare Welt der Tablets 21.09.2016: Tablet-ComputerSysteme und ihre Handhabung 28.09.2016: Bedeutung Einsatz von Anwendungsprogrammen (Apps) 05.10.2016: Foto und Film 12.10.2016: Navigation und Wandern 19.10.2016: E-Books 26.10.2016: Gesundheit und Fitness je 14 –16 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum (1. OG), Hintere Bleiweißstraße 15, Nbg. Anmeldung ab sofort, bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung VA: Seniorenamt Nürnberg – Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Wenn Eltern pflegebedürftig werden 27.09.2016, 18 Uhr SIGENA – St. Johannis, Wehefritzstr. 14, Nürnberg Wie kommt man mit dieser neuen Lebenssituation zurecht? Wie löst man evtl. entstehende Konflikte und wie geht man mit möglichen Schuldgefühlen um? VA: Diakonie NordWest Info: 0911/ 30003149 Vorsorge und rechtliche Betreuung 02.10.2016, 10–13 Uhr Bürgertreff »Die Villa«, Äußere Brucker Str. 49, Erlangen Sonntagsbrunch mit arabischen Köstlichkeiten und Informationsstand zum Thema, insbesondere auch für ausländische Mitbürger VA: Sozialdienst katholischer Frauen Info: 09131 / 25870

Die Rente reicht nicht – was jetzt?! 04.10.2016, 15 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum (1. OG), Hintere Bleiweißstraße 15, Nbg. Referent: Norbert Kays, Sozialamt Nürnberg; Anmeldung bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung VA: Seniorenamt Nürnberg – Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Wandern mit Smartphone/iPhone 05.10.2016, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg CCN-Experten zeigen wie Sie mit Hilfe von Touristendatenbanken, QR-Codes oder GPS-Funktionen Ihr Ziel erreichen können. VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 9928352 Verlassene Eltern 10.10.2016, 14 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum (1. OG), Hintere Bleiweißstraße 15, Nbg. Referentin: Christine Burger; Anmeldung ab sofort, bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung VA: Seniorenamt Nürnberg – Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Apple beim Computerclub 50 plus e.V. 12.10.2016, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Einführung zum Angebot des Computerclubs für Ihr iPhone, iPad und Apple Mac (mit dem Betriebssystem OS X) sowie den wichtigsten Zusatzprogrammen. VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 9928352 In Würde sterben – frommer Wunsch oder doch Wirklichkeit? 12.10.2016, 16:30 – 18:30 Uhr südpunkt, Pillenreuther Straße 147, Nürnberg Teilnehmende: Dr. Gerda Hofmann-Wackersreuther, Dr. med. Gerhard Gradl, , Diakon Dirk Münch, 1. Diakon Hans Müller, Sabine Ritter, Uta Behringer VA: Stadtseniorenrat Nürnberg Info: 0911 / 2316629 Erinnerungsschätze 13.10.2016, 15–17 Uhr Mehrgenerationenhaus Schweinauer Hauptstraße 31, Nbg. Ein Projekt, in dem mithilfe der eigenen Lebensgeschichte die Lebensqualität bei Demenz gefördert werden soll. VA: Seniorennetzwerk St. Leonhard/ Schweinau Info: 0171 / 2932964 oder 0911 / 9298360

»Wo rennt denn nur mein Nachbar hin?« 14.10.2016, 15 –17 Uhr Reformations-Gedächtniskirche, Berliner Platz 20, Nürnberg Impulsreferat der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg und anschl. »Bunter Markt der Möglichkeiten« Eine Veranstaltung im Rahmen der Demenzwochen der Nürnberger Seniorennetzwerke in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Demenz Nürnberg der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/Anmeldung: 0911 / 5301183 Sie werden nicht vergessen! – 14. Schöller-Symposium 14.10.2016, 15 – 18 Uhr Marmorsaal im Bildungszentrum Nürnberg, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Vorträge zum Thema »Adäquate Versorgung von hochaltrigen Menschen und Patienten mit Demenz«. Anschließend: Verleihung des Theo und Friedl SchöllerPreises 2016 VA: Klinikum Nürnberg, Zentrum für Altersmedizin Info: 0911 / 3983917

Schnell informiert –

VGN-Auskunft mit Komfort www.vgn.de shop.vgn.de mobil.vgn.de info@vgn.de

Umgang mit meiner Zeit 15.10.2016, 14 bis 18 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.22, Nürnberg Referentin: Margot Bausewein, BZ-Kurs Nr. 28060 Enkel hüten, Päckchen annehmen, Nachbarn zum Arzt fahren, Blumen gießen, etc. Wo bleibt da Zeit für sich selbst? Wir betrachten Tatsachen, Wünsche und Ziele. VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 2313147 Elternunterhalt – Müssen meine Kinder für meine Pflege bezahlen? 19.10.2016, 18:15–20:30 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Nbg. Referent: Markus Hagge, BZ-Kurs Nr. 28144 VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 2313147 2017 – Änderungen und Neuerungen in der Pflegeversicherung für Menschen mit und ohne Demenz 24.10.2016, 14–16h AWOthek, EG, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Infoveranstaltung in russischer Sprache. Referentin: Olesya Reis, AWO Fachstelle für Pflegende Angehörige Nürnberg. VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911/ 81009783 oder 0911/ 45060131

Senioren-Servicewohnen Nürnberg Energieausweis in Vorbereitung

Vorankündigung Villa Nopitschpark

1 1/2 - 3 Zi.-Whg.

Vor-Ort-Info:

sonntags 14-16 Uhr Nopitschstr. 25, Nbg.

Musterwohnungsbesichtigung: sonntags 14-16 Uhr o. nach Vereinbarung Karlstr. 18, Fürth

Tel. 0911/776611

www.urbanbau.com

TIPP!!! Vortrag: Richtiges Vererben

u. Verschenken, Sa. 17.09.16 um 14.15 Uhr, Tagungszentrum Novina Hotel, Südwestpark 15, Nbg.


22  Veranstaltungskalender

sechs+ s e c h z i g · A u s g a b e 3 / 2 0 1 6

Tipp: www.magazin66.de Diskutieren Sie im Enkelblog mit Ingrid Mielenz (Jugendexpertin und Sozialreferentin im Ruhestand) über die Erfahrungen und Probleme mit Enkeln.

Patientenverfügung 26.10.2016, 17–19 Uhr Arbeiterwohlfahrt, MichaelVogel-Str. 26, Erlangen, Besprechungszimmer 1. Stock Referent: Roman Fellner, VA: ARWO-Betreuungsverein Info: 09131 / 9405 753 Dürfen Ärzte beim Sterben helfen? 03.11.2016, 15 Uhr Seniorenzentrum Tiergärtnertor, Burgschmietstraße 4, Nürnberg Zu Diskussion, Rechtslage und Praxis der Sterbehilfe in Deutschland. Referent: Richard Schuster, 2. Vorsitzender des Ethikforums am Klinikum Nürnberg VA: Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Stadtmission Nürnberg e. V. Info: 0911 / 2175911 Ihr digitales Erbe – was bedeutet das? 07.11.2016, 15 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum (1. OG), Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Helmut Wich spricht über »Hinterlassenschaften« im Internet und wie Sie oder Ihre Angehörigen mit möglichen Problemen umgehen können. Anmeldung bis spätestens 01.11.2016 VA: Seniorenamt, Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Computerclub Nürnberg 50 plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Trickdiebstahl und Enkeltrick 15.11.2016, 14 – 15 Uhr SIGENA – St. Johannis, Wehefritzstr. 14, 90419 Nürnberg Wie erkennen Sie Tricks und wie schützen Sie sich am besten davor? Herr Kunze von der Polizei Nürnberg informiert über die Gefahren. VA: Polizei Nürnberg und SIGENA St. Johannis Info: 0911/ 30003149 Der neue Pflegebedürftigkeits­ begriff 16.11.2016, 14 bis 15.30 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Raum 1, Nbg. Referentin: Walburga Dietl, Pflegestützpunkt Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info: 0911 / 23956845

www.diakoniestationen.org

Themenabend im Männer Forum – Der letzte Weg 16.11.2016, 19.30 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Was ist der richtige Weg? Der erste Schritt liegt in der Offenheit für das Thema: Wo ist mein letzter Ort? Wie stelle ich mir die Feierlichkeiten vor? Fragen zu dem dunklen, ungeheuren Thema »Sterben« beantwortet ein Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens mit einem Blick auf die Seelenlage von Männern. Nur für Männer! VA: Männer Forum Nürnberg Info: 0911 / 541156

Führungen & Wanderungen 3000 Schritte extra in der Gartenstadt jeden Dienstag, 10.30 – 11.30h Treffpunkt: Pachelbelstraße 118, Nürnberg (am Wertstoffcontainer) Sie sind mit Rollator oder anderen Gehhilfen herzlich willkommen. Es wird eine Stunde gemeinsam gelaufen, Start und Ende am gleichen Ort. Leitung: Holger Hermel VA: Kooperation ZAB und Seniorennetzwerk Gartenstadt Info: 0911 / 2178876

Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung 17.11.2016, 14 – 15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum (1. OG), Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Über die Möglichkeiten informiert ein/e Mitarbeiter/in von der Betreuungsstelle der Stadt Nürnberg. Anmeldung bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung. VA: Seniorenamt Nürnberg und Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Papierlos Lesen – digitales Schmökern und mehr 22.11.2016, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg CCN Experten informieren über E-Book-Reader und entsprechende Software für Smartphones, Tablets und PCs zur Nutzung als E-BookReader. VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 9928352 Sind Frauen, die lesen, gefährlich? 22.11.2016, 19.30 Uhr Fabersaal Bildungscampus, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Buchbesitz und Belesenheit in mittelalterlicher Kunst. Ein Vortrag von Nadja Bennewitz VA: Altstadtfreunde Nürnberg Info: 0911 / 5072360

Zugvögel im Naturschutzgebiet Mohrhof 11.09.2016, 9 Uhr Treffpunkt: Gasthof »Walter«, Poppenwind 17, Gremsdorf Mit Dirk Löwing VA: LBV-Erlangen, Dirk Löwing Info: 0911 / 454737 Halbtags-Pilzlehrwanderung im Veldensteiner Forst 11.09.2016, 9 Uhr Treffpunkt: Ausfahrt Weidensees, ca. 100 m Richtung Wildgehege, am Waldanfang Führung: Philipp Reichel VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 227970 Wo die Zitronen blühen 19.09.2016, 14:30 – 15:30 Uhr Treffpunkt: Hesperidengarten, südlicher Eingang, Nürnberg Rundgang für Menschen mit und ohne Demenz VA: Gerontopsychiatrische Fachkoordination (GeFa) Mittelfranken in Kooperation mit Geschichte Für Alle e.V. - Institut für Regionalgeschichte Info/Anmeldung: 0911 / 307360 Eine Promenade entlang der Rednitz 22.09.2016, 14 – 15:30 Uhr Treffpunkt: U-Bahn Station Stadthalle (Fürth), unten am Ausstieg Entdecken Sie die Geschichte Fürths. Anmeldung bis 15.09. VA: Seniorenamt Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Sonderausstellung

„Freie Fahrt!“

Mobilität im Kinderzimmer

bis 12. Februar 2017

Diakonie

zu Hause

Häusliche Kranken- und Altenpflege der Diakonie Altdorf · Erlangen · Fürth · Lauf · Nürnberg

Museum Zirndorf Di-So 11-16 Uhr Spitalstr. 2 ▪ 90513 Zirndorf ▪ www.museum.zirndorf.de


Veranstaltungskalender  23

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2016

Moment mal! Mit Demenz Kultur erleben 29.09.2016, 14:30 - 16 Uhr Treffpunkt: Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1, Nürnberg Die Museumsgäste stimmen sich bei Kaffee und Plätzchen auf das Thema der Veranstaltung ein und sind anschließend eingeladen, Museum-Objekte zu erleben. Für Rollstuhlfahrer geeignet. VA: Gerontopsychiatrische Fachkoordination (GeFa) Mittelfranken in Kooperation mit dem KPZ Info/Anmeldung: 0911 / 1331281 European International Birdwatch 02.10.2016, 9 Uhr Treffpunkt: Am Kriegerdenkmal zwischen Dörlbach und Westhaid, Gemeinde Burgthann Ganztägige Vogelbeobachtung und Zählung mit Bernd Michl; bitte eigene Sitzgelegenheit und Verpflegung mitbringen. VA: LBV-Feucht Info: 0911 / 454737 Nürnbergs Keimzelle – Die Kapellen von St. Egidien 05.11.2016, 10-16 Uhr¸ Start der Gruppen ca. alle 15 Minuten; Sonderführungen in deutscher Gebärdensprache: 10.30 und 14.30 Uhr Treffpunkt: St. Egidien-Kirche, Egidienplatz 12, Nürnberg VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 5072360 Second-Hand Mode mit Stil 15.11.2016, 14 – 15 Uhr Treffpunkt: Ladengeschäft, Jakobstraße 21, Nürnberg Anmeldung ab sofort, bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung. Bei einem Rundgang durch das Ladengeschäft, Nähatelier, Lager und Waschsalon erhalten Sie einen Einblick der Arbeit vor Ort und erfahren mehr über die Entstehung und das Engagement des Vereins Lilith e.V. VA: Seniorenamt Nürnberg und Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Wir bieten Lebensräume – Raum zum Wohnen und Leben. In der Senioren-Mietwohnanlage

Stein, Goethering 59 - 63 vermieten wir verschiedene Wohnungen (Schwimmbad und Sauna im Haus) Weitere Informationen unter

Telefon 09122/309-46

Penzendorfer Straße 20 91126 Schwabach www.gundekar-werk.de

Gebrauchte Lieblingsstücke – Second Hand beim BRK 21.11.2016, 14 – 15 Uhr Treffpunkt: Bayerisches Rotes Kreuz, Sulzbacher Straße 42, Nürnberg Bei einer Führung erhalten Sie Informationen über die drei SecondHand Angebote des Bayerischen Rotes Kreuzes: Das Möbellager, den Bücher- und den Kleiderladen. Anmeldung ab sofort, bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung. VA: Seniorenamt Nürnberg und Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Gesundheit & Sport Tanz am Sonntagnachmittag – mit Kreistänzen den Herbst begrüßen 18.09.2016, 14:30 – 17 Uhr Treff Bleiweiß, Saal (Erdgeschoss), Hintere Bleiweißstraße 15, Nürnberg VA: Seniorenamt Nürnberg - Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Bundesverband Seniorentanz Info: 0911 / 406499 Open House 21.09., 28.09.2016, 19 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Square Dance-Schnupper Abend – Die leichten Tanzfiguren werden auf Zuruf des »Callers« ausgeführt. Tanz Im Quadrat, Jogging fürs Gehirn. Eintritt frei. VA: www.honeycake.org Info: 0911 / 231-7080 Fränkisch Tanzen und mehr 21.09.2016, 19:30–22 Uhr Werkstatt 141 – Auf AEG, Bau 14, Muggenhoferstr. 141, Nürnberg Grundtänze wie Bolga, Walzer, Hopperer, Dreher oder Figurentänzen wie Schlamperer, Schwarzer Peter, Neustädter Rutscher und Gerchla; mit Steffi Zachmeier VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 6509493

Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 23.09., 14.10., 25.11.2016, je 14–16 Uhr Treff Bleiweiß, Saal (Erdgeschoss), Hintere Bleiweißstraße 15, Nürnberg Da die Tänze in der Gruppe getanzt werden, können alle mitmachen, die den Rhythmus in sich spüren und Bewegung nach Musik in der Gemeinschaft erleben möchten. VA: Seniorenamt Nürnberg - Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Bundesverband Seniorentanz Info: 0911 / 2318224 Tanztreff 25.09., 30.10., 27.11.2016, je 15 – 18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Standard und Latein mit Musik von Tanz-CDs VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 2317080 Tanz mit, bleib fit 26.09., 10.10., 24.10., 07.11., 21.11.2016 15:30-19 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Mitmachtänze in Kreis-, Gassenund Reihenformationen VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 40 64 99

Heiteres und sanftes Yoga 09.10., 16.10., 23.10., 30.10.2016, je 14:30 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum (1.OG), Hintere Bleiweißstraße 15, Nürnberg Als Senioren Yoga Übungsleiterin (BYVG) und zertifizierte Lachtrainerin kombiniert Inge Zink die Yogastunden mit Heiterkeitsübungen für mehr Energie und Lebensfreude. Anmeldung ab sofort, bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung. VA: Seniorenamt Nürnberg - Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224 Was sind eigentlich Smoothies? 24.10.2016, 14:30 Uhr Treffpunkt: Küche im UG des vij Studentinnenwohnheims, Heideloffplatz 5, Nürnberg Diätassistentin Franziska Franke informiert, was im sogenannten Superfood Smoothie steckt, warum er so gesund ist und wie man ihn ganz einfach zubereitet. Anmeldung ab sofort, bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung. VA: Seniorenamt Nürnberg - Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt-Ost Info/Anmeldung: 0911 / 9444545

Tanznachmittag für ältere Menschen 27.09.2016, 14–17 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, großer Saal Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Wenn Sie Lust haben, Ihr Tanzbein zu schwingen dann sind Sie bei uns richtig. Eintritt frei. VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 231-7080

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Sicherheit für Seniorinnen 5.10.2016 , 10 – 15 Uhr AURA Nürnberg, Gleißbühlstr. 10, Nürnberg Leitung: Birgit Meno Metz VA: AURA Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 284629

Zeit für Senioren Entlastung für Angehörige • Betreuungsgruppen • individuelle Betreuung zu Hause durch erfahrene Mitarbeiter Wir beraten Sie gerne. Diakoniestation Lichtenhof Telefon 09 11 44 18 59 rummelsberger-diakonie.de/altenhilfe

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24  Veranstaltungskalender

Gedächtnistraining 10.10., 14.11.2016, 14 Uhr Evang. Gemeindehaus Maxfeld (Clubraum), Berliner Platz 20, Nürnberg Kognitive Fitness mit Anita Sorger (zertifizierte Gedächtnistrainerin) VA: Seniorennetzwerk Nürnberg Nordstadt Info: 0911 / 30003139 Diabetes und Augenbeteiligung – Früherkennung ist wichtig 28.10.2016, 16–17:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Prof. Dr. med. Josef Schmidbauer, Leiter der Augenklinik am Klinikum Nürnberg, klärt in seinem Vortrag über die besondere Bedeutung der Vorsorge diabetesbedingter Augenerkrankungen auf. VA: Seniorenamt Nürnberg - Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt-Ost Info: 0911 / 9444545

Literatur & Theater »Überall Liebe« 14.09.2016, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Prater Str. 3, Nürnberg Liebeslyrik von der Antike bis in die Moderne – Liebesfreud und Liebesleid über Jahrtausende. Anja Weigmann (Rezitation), Johannes Künel (Gitarre), Eintritt: 6 / 4 Euro VA: Diakonie Neuendettelsau Info: 0911/ 2721430 Norbert Neugirg & Hullerngroove 25.09.2016, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Musikalische Lesung: Neugirg, Kommandant der »Altneihauser Feierwehrkapell’n«, Buchautor und Verserlreimer, liest und rezitiert aus seinen Texten. Begleiten wird Norbert Neugirg das Trio »Hullerngroove« aus Franken. Info/Karten: 09123 / 954491

sechs+ s e c h z i g · A u s g a b e 3 / 2 0 1 6

»Es war einmal …« Märchencafé für Menschen mit und ohne Demenz 10.10.2016, 14–16 Uhr Stift St. Martin, Grolandstraße 67, Eine Veranstaltung im Rahmen der Demenzwochen der Nürnberger Seniorennetzwerke in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Demenz Nürnberg der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/ Anmeldung: 0911 / 30003139 Gott und die Welt 13.10.2016, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Kath. Stadtkirche, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg Gelebte Geschichten aus der biblischen Überlieferung zum Vergnügen – mit Werner Müller (Körpertheater, Pantomime, Erzähler) VA: Fenster zur Stadt Info: 0911 / 24449411 Wofür sitzen Sie eigentlich hier? Geschichten vom DB Service Point. 16.10.2016, 14 – 15 Uhr DB Museum, Lessingstr. 6, Nbg. Autorenlesung mit Andreas Schorsch VA: DB Museum Info: 0911 / 2195066 Regenauers Nützel – bäggindaun 16.10.2016, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Eine Imagekampagne für die Region entwickeln - ein Job, den nur ein Harald Nützel souverän in den Sand setzen kann. Info/Karten: 09123 / 954491 Das Wartezimmergschmarri I und II 21.10.2016, 15 – 17 Uhr Treff Bleiweiß, Saal (EG), Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Die Spitalgeister gastieren im Bleiweiß: Angehende Patienten pflegen ihre Wehwehchen und Animositäten. Nichts ist ihnen heilig - weder die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, noch die große Politik. Achtung: Fränkisch. VA: Seniorenamt Nürnberg und Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224

Drei Hochzeiten und kein Todesfall 21.10.2016, 19.30 Uhr, 23.11.2016, 17.00 Uhr Kammerspiele im Staatstheater, Richard-Wagner-Platz 2, Nürnberg Vier komische Einakter von Anton Tschechow VA: Seniorentheater Nürnberg Tempo 100 Info: 0911 / 421200 Die Frankenperlen zu Besuch im Seniorennetzwerk Wöhrd 27.10.2016, 14 – 16 Uhr Seniorennetzwerk Wöhrd, Nunnenbeckstr. 47, Nürnberg »Handgestrickt und Live getickt« Musikalisch-ironische Reise der vier fränkischen Kabarettistinnen VA: Seniorennetzwerk Wöhrd Info/ Anmeldung: 0911 / 5301183 Die Avantgardinen 06.11.2016, 16 Uhr Kulturforum, Würzburger Str. 2, Fürth Das musikalische Frauenkabarett Kritisch, politisch, heiter spöttelnd und scharfzüngig. VA: Seniorenrat der Stadt Fürth und fübs – Fürther Fachstelle für Seniorinnen und Senioren Info: 0911 / 9741785 oder 9741839

Musik & Unterhaltung Su kammers aushaldn 23.09.2016, 19 Uhr Heilig-Geist-Saal, Hans-SachsPlatz 2, Nürnberg 30 Jahre Angehörigenberatung Benefizkonzert mit Wolfgang Buck VA: Angehörigenberatung e.V. Nbg. Info/Karten: 0911 / 266126 Neue Welt – neue Rhythmen 25.09.2016, 16.30 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg Werke von Darius Milhaud, Edward MacDowell und Leonard Bernstein; Solistin: Martina Filjak, Klavier; Dirigent: Chefdirigent Alexander Shelley VA: Nürnberger Symphoniker Karten/Info: 0911 / 4740154

Musik am Nachmittag 06.10.2016, 14 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Sie hören Lieder, Arien und Kompositionen für Violine von Mozart, Brahms und Schubert … VA: Loni-Übler-Haus mit der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation München. Info: 0911 / 541156 Paris in Love 07.10.2016, 19.30 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedsgasse 30, Nürnberg Musikalischer Streifzug durch das Paris der 20er bis 50er Jahre Julia Kempken – Gesang und Steptanz, Stefan Grasse – Gitarre, Hyun-Bin Park – Gitarre VA: Altstadtfreunde Nürnberg Info: 0911 / 5072360 Volksmusik – Musik des Volkes 16.10.2016, 16.30 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg Werke von Xia Guan, Antonín Dvořák und Dmitri Schostakowitsch; Solistin : Leticia Moreno, Violine; Dirigent: Kahchun Wong VA: Nürnberger Symphoniker Karten/Info: 0911 / 4740154 Bingo 04.11.2016, 14 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum (1. OG), Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Zur Auflockerung zwischendurch werden unterhaltsame Kreisspiele und Tanzspiele im Sitzen eingebunden. Leitung: Ingrid Ullmann. Anmeldung bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung. VA: Seniorenamt Nürnberg – Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Kriege, Kirche, Kontrapunkt 06.11.2016, 16.30 Uhr Meistersingerhalle Werke von Franz Liszt, Wolfgang Amadeus Mozart und Anton Bruckner; Solist und Dirigent: Martin Haselböck, Orgel VA: Nürnberger Symphoniker Karten/Info: 0911 / 4740154

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Veranstaltungskalender  25

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2016

Ensemble Werner Hallupp 07.11.2016, 15 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg Das sieben Nationen-Ensemble spielt bekannte Melodien aus Operette und Musical. Eintritt: 13 Euro VA: Gemeinschaftshaus Langwasser Karten/Info: 0911 / 3939428

Sonstiges Trauergruppe 20.09., 04.10., 11.10., 25.10., 08.11., 22.11.2016, je 10–12 Uhr Seniorenbegegnungsstätte Gartenstadt e.V., Heckenweg 1, Nbg. Gruppe für Trauernde unabhängig von Alter, Konfession und Wohnort; Leitung: Erika Schwarzer (Pastoralreferentin im kath. Pfarreienverbund Gibitzenhof-Gartenstadt, Trauerbegleiterin RTB) und Karin Deter (Pfarrerin der evangelischen Gemeinde Emmaus). Anmeldung erforderlich. VA: Seniorennetzwerk Gartenstadt / Siedlungen Süd Info/Anmeldung: 0911 / 2178876 Zum Leben zu wenig 30.09.2016, 15 – 16:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum (1.OG), Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Film der Medienwerkstatt Franken über Altersarmut; anschließend Gespräch mit der Filmautorin V. Hartmann und Ulla Schievelbein. Moderation: Barbara Zülch-Ludwig (Treff Bleiweiß). Auftaktveranstaltung der Reihe »Lebensspur«. Anmeldung bis 22.09. VA: Seniorenamt Nürnberg - Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Selbsthilfegemeinschaft Deutsche Rheuma-Liga Nürnberg 19.10.2016, 14 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum (1.OG), Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Anmeldung bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung VA: Seniorenamt Nürnberg - Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Südstadt-Ost Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Gerne senden wir Ihnen für diese Reisen ein ausführliches Programm zu.

Seniorentag 2016 »Selbstbestimmt - das gelingt.« 21.10.2016, 9 – 18 Uhr Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 1, Erlangen Aussteller verschiedenster Fachrichtungen zu den Themenkreisen Gesundheit und Versorgung, Unterstützung in allen Lebenslagen sowie Bildung und Freizeit; zudem Vorträge und unterhaltsame Aktionen Info: 09131 / 862260 Frühstückskino 13.11.2016, Frühstücksbuffet ab 9:30 Uhr, Filmstart 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Leckeres Frühstück vom Buffet und danach ein Film mit viel französischem Flair – kann ein Sonntag schöner starten? Info/Karten: 09123 / 954491

Unterwegs mit Enkeln Die dicke Tilla 16.09, 17.09., 18.09.2016, je 15 Uhr Filmhauskino, Königstr. 93, Nbg. Die zehnjährige Tilla gibt in ihrer Klasse den Ton an. Als eine Neue kommt bricht Feindschaft aus. In einer Notsituation kommen die beiden sich näher. Kinderkino für Großeltern mit Enkelkindern ab 6 Jahren geeignet. Info: 0911 / 2317340

Das Geheimnis der alten Mühle 02.11.2016, 11 und 14:30 Uhr Industriemuseum Lauf, Sichartstraße 5-25, Lauf Führung und Spielszenen vor der Kulisse der Roggenmühle des Museums. Für Großeltern mit Enkelkindern ab 5 Jahren. VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491 Sonne, Mond und Sterne 04.11.2016, 14 - 15 Uhr Nicolaus-Copernicus-Planetarium, Am Plärrer 41, Nürnberg Mit Jürgen Sadurski, BZ-Kurs Nr. 24014 Livevorführung – Der Sternenhimmel für Goßeltern mit Enkelkindern ab 6 Jahren. VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 9296553

Molly Monster 07.10., 08.10., 09.10.2016, je 15 Uhr Filmhauskino, Königstr. 93, Nbg. Das Monstermädchen Molly wartet auf ein Geschwisterchen. Kinderkino für Großeltern mit Enkelkindern ab 4 Jahren geeignet. Info: 0911 / 2317340

Flusskreuzfahrt mit der MS Douro Cruiser 4+ 30. März – 6. April 2017 (optional: mit Lissabon bis 9. April) Vollpension, Reisebegleitung incl. Flug ab/bis Nürnberg, Frühbucher-

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Der Vagabund und das Kind 18.11., 19.11., 20.11.2016, je 15 Uhr Filmhauskino, Königstr. 93, Nbg. Vagabund Charlie findet ein Neugeborenes auf der Straße. Er versucht es wieder loszuwerden, doch dann … Charles Chaplins erster abendfüllender Spielfilm, für Großeltern mit Enkelkindern ab 6 Jahren. Info: 0911 / 2317340 Jazz für Kids – Hoppelhoppelrhythmclub 20.11.2016, 11 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG Kulturbüro Muggenhof, Fürther Straße 244d, Nürnberg Musikalische Reise für die ganze Familie; Jazz-Preisträger Peter Lehel, Hochschulprofessor Mini Schulz, Jazzpianist Thilo Wagner und der Schlagzeuger und Akademist der Berliner Philharmoniker Obi Jenne. Allesamt sind selbst Väter oder »Kindsköppe. VA: Jazzmusiker e.V. Nürnberg Info: 0911 / 6509493

Tag der offenen Tür am Samstag, 17.09.2016, von 10 - 16 Uhr

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Der Pelzmärtel kommt! 06.11.2016, 14 – 18 Uhr Stadtmuseum Fembohaus, Burgstraße 15, Nürnberg Aktionstag für Familien VA: Stadtmuseum Fembohaus Info: 0911 / 2312595

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Eliot und Isabella 13.10.2016, 10 Uhr Werkstatt 141 - Auf AEG, Bau 14, Muggenhoferstr. 141, Nürnberg Ein Abenteuer über die Freundschaft für Großeltern mit Enkelkindern ab 3 Jahren. VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 6509493

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König Knatterwock im Schnabberlottischock 16.10.2016, 15 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Während der Geburstagsvorbereitung für den König wird die Prinzessin beim Blumenpflücken von gar seltsamen Dingen und Gestalten überrascht. Für Großeltern mit Enkelkindern ab 3 Jahren. VA: Jugendamt und Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 541156

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Jung & Alt  27

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2016

Aus dem Alltag einer Hundertjährigen Der bekannte Fotograf Olaf Unverzart hat ein Jahr das Leben seiner Großmutter begleitet

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ie muss man sich den Alltag einer Hundertjährigen vorstellen? Lebt sie nur noch in Erinnerungen? Wartet sie auf den Tod? Der Fotograf Olaf Unver­ zart, Jahrgang 1972, hat seine eigenen, sehr souveränen Antworten auf diese Fragen vorgelegt, und zwar mit einem ganz besonderen Bildband. In der Nürnberger Galerie Oechsner präsentierte er kürzlich »Hundert, eine fotografische Begleitung eines vertrauten Menschen im 100. Lebensjahr«. Die Bilder zeigen seine betagte Großmutter und die Auseinandersetzung mit dem Thema Altwerden. Olaf Unverzart ist ein viel gereister, mit etlichen Preisen ausgezeichneter Künstler von internationalem Renommee. In den großen Magazinen von GEO bis Zeit kann man seine Bilder ebenso finden wie in zahlreichen Ausstellungen namhafter Kunsthäuser. Vier Jahre hatte er einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Er setzt Landschaften, besonders Berge, Architektur, aber auch Menschen ins Bild. Seine Arbeiten sind geprägt von einem ganz eigenen, unprätentiösen Blick auf die Welt. Die wolle er so zeigen, wie er sie sieht, hat er einmal geäußert. Unverblümt, ohne künstlerische Aufbereitung, dabei mit viel Tiefgang. Und dann geht der Weltenbummler zurück zu seinen Wurzeln, begleitet ein Jahr lang die in der Oberpfalz lebende Großmutter Barbara. Nimmt sich Zeit, ihren Alltag im kleinen Radius zwischen Kanapee und Küche festzuhalten. Im Buch zusammengefasst sind 83 Abbildungen und ein Protokoll aus Gesprächen mit der alten Dame. Sie rühren an, zeigen aber auch schonungslos die Schattenseiten des Alterns. Bemerkenswerter Mut Umso bewundernswerter ist der Mut von Barbara Unverzart, sich auf den Wunsch ihres Enkels einzulassen. Und als sie dann das erste Exemplar des Buches in Händen hält, ist sie stolz und gerührt gleichzeitig. »Sie hat mich immer wieder gefragt, wieso sie das verdient hat und warum gerade sie hundert geworden ist. Sie mochte die Idee mit dem Buch von Anfang an. Dachte aber lange, es wäre lediglich eine Idee und würde nicht irgendwann gedruckt vor ihr liegen«, schildert Unverzart die erste Reaktion der Großmutter. Ihm habe die Zeit mit der Oma viel gebracht, sagt der Künstler. Eine derart intensive Auseinandersetzung mit einem Menschen bedeute immer ein Geben und Nehmen. Die Demut vor dem Leben sowie die Fähigkeit des alltäglichen Überlebens mit Humor und Ausdauer hätten ihm auch einiges über sich und die heutige Zeit aufgezeigt. Als einen der Gründe, dieses Buch zu machen, nennt Unverzart seinen Eindruck, dass in den Medien über das hohe Alter nicht viel zu erfahren sei. Einige seiner Aufnahmen zeigen den Alltag einer Hundertjährigen sehr realistisch. Das abgelegte Gebiss, die Situation am Krankenbett, eine Nahaufnahme der greisen Hände auf den dünnen Oberschenkeln. Bewusst dringt Olaf Unverzart in die Privatsphäre ein. »Kunst soll und muss polarisieren«, findet Unverzart. »Es geht nicht darum, Entscheidendes wegzulassen, um es vielleicht ästhetischer oder angenehmer zu machen. Diese Arbeit war von Anfang an persönlich und sehr nahe. Wenn nichts passiert, passiert es eben im Innersten. Und genau darüber müssen die Bilder auch berichten.« Aufmerksamkeit verdient auch ein kurzer Text im Bildband, der – eingeschoben zwischen einer Aufnahme vom heimischen

Olaf Unverzart mit ­seiner Oma. Alle Ab­bildungen aus dem besprochenen Buch »Hundert«, erschienen im Verlag fountain books (128 Seiten, 30 €) Scheunentor und einem Porträt einer neugierig-kritisch vor dem Haus wartenden Großmutter – den Tagesablauf der Porträtierten schildert und das, was ihr so an Gedanken kommt: »Danach bete ich den Rosenkranz und leg mich wieder hin und mach die Augen zu. Ich weiß schon, dass alle denken, dass ich schlaf, aber ich schlaf nicht, sondern denk an früher, bete oder sing ein Lied, alles still für mich, und ehrlich gesagt bete ich auch fürs Sterben, mir wäre es jederzeit recht, weil sonst doch nichts mehr kommt.« Soll das Buch trotz solcher Betrachtungen Mut zum Alter machen? Das habe er sich so nicht überlegt, meint der Künstler. Jeder Tag bedeute älter zu werden, die Herausforderungen würden nicht weniger. Er denke nicht, dass wir als Menschen ein Anrecht auf Glück haben. Gerade deswegen sei das Leben so wertvoll. Genauso wie Gesundheit oder Freunde. Sie schätzt man oft erst, wenn man sie verliert. Zu viel Gewohnheit, zu viel Routine, das sei für ihn die größere Bürde als Alter. Seine Vorstellung vom Jungbleiben ist, neugierig zu sein, körperlich auf sich aufzupassen, Erfahrungen weiterzugeben, nicht faul zu werden. »Geistig ist sie fit« Zudem glaube er nicht, dass man ohne größere Beschwerden alt werden kann. Auch im hundertsten Jahr gehe es seiner Oma zwar sehr gut. »Geistig ist sie sehr fit, kann sich oft besser Dinge merken als ich. Körperlich ist es schwer. Schmerzen überall, sie hört und sieht schlecht, versucht sich zu schonen und liegt viel. Ich bin auch weiterhin regelmäßig bei meinen Eltern, und damit auch in ihrem früheren Haus und bei ihr. Manchmal führe ich sie in den Garten.« Seine Erkenntnis aus dem Jahr mit ihr: »Meine Oma ist für mich immer dieselbe. Ohne große Launen oder Schwankungen. Was mir in Erinnerung bleibt, ist das.« Nach dem Buch ist immer vor dem Buch, stellt Unverzart abschließend fest – und verrät: Als nächstes Projekt will er eine Arbeit über Zugvögel angehen. »Auch etwas, das mit Unterwegssein und Ankommen zu tun hat.« Karin Jungkunz; Fotos: Olaf Unverzart


28  Gesundheit

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Sicherheit im Zeichen des Kranichs Regelmäßiges Tai Chi mit Rüdiger Schramm hilft, Stürze zu vermeiden

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nneliese Linkmann zeigt, was sie kann. Genauer: was sie wieder kann. Sie streckt freudig beide Arme in die Höhe. »Ich konnte sie nicht mehr heben nach meinem Sturz. Und jetzt komme ich fast überall wieder hin.« Der 85-Jährigen waren vor drei Jahren an beiden Schultern die Sehnen gerissen, nachdem sie hingefallen war. Ein Lehrgang in Tai Chi hat ihr geholfen, wieder auf sichereren Beinen zu stehen. »Ich bin seitdem nie mehr gestürzt. Allein das ist mir die Kursgebühr von 45 Euro wert.« Die Nürnbergerin ist eine von 36 Älteren, die seit Jahren bei ihrem Meister Rüdiger Schramm in die Schule gehen. Dort werden sie zum weißen Kranich, der seine Flügel ausbreitet, oder auch zum Lautenspiel. So heißen einige von zahlreichen Übungen aus dem chinesischen »FreiluftFitness-Programm« Tai Chi. Schramms Schüler bewegen sich indes zu meditativer Sphärenmusik in einem angenehm temperierten Studio mit Parkettboden und in warmen Farben gehaltenen Wänden im Hinterhaus der Nürnberger Parkstraße 28. Tai Chi, eigentlich Taijiquan, wird auch chinesisches Schattenboxen genannt. Sie ist eine im Kaiserreich China entwickelte Kampfkunst, die heutzutage von mehreren Millionen Menschen weltweit praktiziert wird und zu den am häufigsten ausgeübten Kampfkünsten zählt. Fortbildung beim Großmeister Seit 26 Jahren ist der 59-jährige Schramm anerkannter Tai-Chi-Lehrer. Er gehört dem »Deutschen Dachverband für Qigong und Taijiquan« an, aber er macht immer noch regelmäßige Fortbildungen bei chinesischen Großmeistern, bei denen er auch zum Lehrer ausgebildet wurde. Seit zehn Jahren bietet er älteren Menschen spezielle Kurse zur Sturzprophylaxe an. Die Geriatrie-Abteilung des Nürnberger Klinikums war an ihn herangetreten. Bereits beim ersten »Testlauf« erkannte Meister Schramm: »Die reine Tai-ChiForm ist für Senioren nicht ganz ideal.« Also entwickelte er einen Mix aus Qigong für Rücken und Kreislauf und Tai Chi für die Sicherheit beim Stehen und Gehen. Denn oft sei es so, sagt er, dass die Füße falsch stehen, beim Bücken die Knie einknicken – eigentlich mache der in die Jahre gekommene Zeitgenosse vieles, was Bewegung und Körperhaltung angeht, nicht mehr ganz richtig.

Tai-Chi-Lehrer Rüdiger Schramm entwickelte einen Mix aus Qi Gong für Rücken und Kreis­ lauf und Tai Chi für die Balance. Als ideales Gleichgewichtstraining habe sich der Tai-Chi-Bogenschritt erwiesen, versichert der Lehrer. Er stärke nicht zuletzt auch die Oberschenkelmuskulatur. Alle Übungen, auch die kleinen, kaum wahrnehmbaren, erfordern hohe Konzentration. Ob es das richtige Stehen ist oder das Verlagern des Körpergewichts von einem Bein auf das andere – die zehn Frauen und zwei Männer im Parkstraßen-Studio sind voll bei der Sache. Es herrscht konzentrierte Stille. Wie eine Ballett-Compagnie stehen die Tai-Chi-Jünger hinter ihrem Meister, der mit ruhiger Stimme seine Anweisungen gibt: Körper sinkt, Arme steigen, Hüften entspannen, Gewicht 70 Prozent links ... Und so fort. Da wird fraglos auch der in die Jahre gekommene Denkapparat gefordert. Vom Hund zu Fall gebracht Sie sind zwischen 61 und 93 Jahre alt, die Frauen und Männer, die in einem von drei Kursen nach mehr Sicherheit beim Gehen und Stehen streben. Und alle schwören auf diese Art der Sturzvermeidung. Helga Stiegler (78), die nicht nur einmal durch ihren Hund zu Fall gebracht wurde, ist davon überzeugt: »Das tut mir gut, das hilft.« Über den Kurs hinaus erlebt die alleinstehende Frau auch die Gemeinschaft

als beglückend. Ebenso geht es dem Ehepaar Weidler, das regelmäßig am Freitagnachmittag in die Parkstraße kommt. Der 76-jährige Geigenbaumeister gehört zum Urgestein der sanften Kampfsportler. »Wir möchten es einfach nicht mehr missen«, sagt er und nickt seiner Frau zu. Wie er empfinden alle Teilnehmer. Die 68-jährige Gerti Hofer fühlt sich »viel, viel sicherer und auch entspannter«. Sie macht ihre Übungen auch regelmäßig zu Hause. Die Symbiose von Sicherheit und Entspannung erleben alle als körperliche und seelische Stabilisierung. Das gilt auch für Sieglinde Peckel-Kuschow. Die 80-Jährige ist vor fünf Jahren noch alpin Ski gefahren. Den Tai-Chi-Kurs empfindet sie als einen wunderbaren Ersatz. Günter Dehn; Foto: Michael Matejka Information Kostenübernahme Die Krankenkassen haben die Tai-Chi-­ Seniorenkurse zertifiziert. Sie zahlen einmal im Jahr 80 Prozent der Kursgebühren. Mehr Informationen über Tai Chi und Qi Gong unter www.bewegungsmeditation. de oder telefonisch bei Rüdiger Schramm, 0911/8 17 14 13, Mobil: 0160/3 36 53 67.


Ansichtssache  29

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2016

Achtung, die Smombies kommen! Die Allgegenwart des Smartphones kann manchmal ganz schön nerven …

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ie war’s? Hat’s wieder geschmeckt?« – Ein- bis zweimal im Monat geht meine Freundin Selma allein fein aus und beschreibt mir anschließend haarklein, was sie Edles verspeist hat. Dieses Mal klingt sie wenig enthusiastisch: »Das Essen war okay, aber das Drumrum war scheußlich – ich war froh, als ich weg war!« Am Nebentisch hätten vier alte Damen vor üppig beladenen Tellern gesessen und zwischen den einzelnen Bissen geplaudert. Die Wortführerin hatte offenbar gerade eine Darmspiegelung hinter sich gebracht. Sie gab mit unüberhörbarer Stimme eine anschauliche Schilderung des Vorgangs zum Besten. Offenbar war das ein anregendes Thema für das Quartett, das man gern weiter diskutierte. »Ich konnte einfach nicht weghören, denn im Restaurant war es sonst sehr ruhig. Mehrere Paare saßen sich gegenüber, einige hatten ein Handy vor sich liegen und tippten und wischten darauf herum. Das macht natürlich keine Geräusche.« »Typisch Smombies!« werfe ich ein und glänze mit meinem jüngst erworbenen Wissen. Der Begriff »Smombies«, erkläre ich, ist vom Langenscheidt-Verlag zum Jugendwort des Jahres 2015 ernannt worden. Er setzt sich zusammen aus Smartphone und Zombies und bezeichnet Leute, die unentwegt auf ihr Smartphone starren und wie Zombies durch die Gegend geistern. Und schon gerät Selma wieder in Rage: »Genau! Und auf diese Zeitgenossen müssen wir natürlich Rücksicht nehmen. Hast du das gelesen: Jetzt gibt es sogar Bodenampeln, damit die Handy-Nutzer beim Überqueren der Straße nicht den Kopf heben müssen!« – Ja, habe ich. In Köln und Augsburg hat man in vorsorglicher Fürsorge für die meist jungen »User« Bodenampeln eingerichtet, damit sie nicht versehentlich in ein Auto oder eine Straßenbahn rennen. Denn rote Ampeln in gewohnter Höhe werden von Smartphone-Nutzern angeblich viermal so häufig missachtet wie von normalen Fußgängern. Vor solchem möglichen Unheil muss man die »Generation Gesenktes Haupt« natürlich bewahren!

»Was ist mit Kinderwagen, Bauzäunen, abgestellten Fahrrädern oder etwa Mitmenschen?«, fragt Selma sarkastisch. »Sollte man diese hilflosen Handy-Personen nicht auch vor solchen Hindernissen rechtzeitig warnen?« Also, wie ich aus dem Internet weiß, hat man das 2015 schon mal irgendwo probiert, und zwar mit einer App, die Warnhinweise von Gefahrenstellen an registrierte Handys senden. »Keine Ahnung, wie weit das Projekt gediehen ist«, muss ich zugeben. »Hast du schon von Duygu Gezen gehört«, wechsle ich das Thema. Eine aparte junge Frau, die vor einiger Zeit in einer Talk-Show zu erleben war und sich als erste Social-Media-Volontärin der ARD vorstellte. Sie sei Tag und Nacht online, gab sie auf Nachfrage an. Ja, sie gehe mit eingeschaltetem Smartphone und iPhone schlafen– sie möchte auch nachts keine wichtige Botschaft verpassen. »Das stelle ich mir interessant vor«, giftet Selma. »Stell dir vor, ihr Freund ist von derselben Sorte, dann liegen sie mit vier von diesen Dingern in den Federn und passen höllisch auf, dass nichts auf der Welt ohne ihr Wissen passiert.« Mein Fall wäre das nicht. Ich gehe mit meiner Katze ins Bett. Sie liegt neben mir auf dem Kopfkissen und schnurrt, weitere Mitteilungen hat sie nicht zu machen. – »Auch nicht jedermanns Sache«, meint meine in dieser Hinsicht äußerst zimperliche Freundin. »Brrrr – ein Tier im Bett! Dann doch lieber ein Handy, das haart jedenfalls nicht.« Das mag ja stimmen. In dieser Hinsicht bin ich aber komplett beratungsresistent! Brigitte Lemberger; Cartoon: Sebastian Haug


30  Kultur

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Das älteste Casting-Team Deutschlands Amrie und Hanns-Karl Zwinscher suchen in Nürnberger Schulen nach Schauspieltalenten

Bedacht und doch deutlich, aber immer liebevoll, gehen Amrie und Hanns-Karl Zwinscher mit den Nachwuchs-Talenten um.

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as Mädchen steht auf und verknotet die Hände. Schüchsen Arbeit vom Bayerischen Sozialministerium gefördert wird. Elf tern beginnt sie zu sprechen. »Lauter, du hast doch was Stücke, die für verschiedene Altersstufen angepasst sind, können zu sagen!«, wird sie von Amrie Zwinscher ermutigt. Lehrkräfte oder Schulleiter für ihre Schulen ausgewählen. Es geht Hanns-Karl Zwinscher hebt mit freundlichem Gesicht darin um Integration (»Druckerschwärze«), um die Anerkennung seine Hände passend dazu. Seit sechs Jahren castet das Ehepaar sozialer Berufe (»Herzwerker«), um die Energiewende (»Unter die Schüler für pädagogische Theaterprojekte, so wie heute die sechsHaut«), ums Koma-Saufen (»Tube«) oder um das liebe Geld und wie te Mittelschulklasse der Bismarckschule im Nürnberger Nordosman auch mit wenig davon glücklich sein kann (»Pleitegeier«). ten. Die Botschaft der ehemaligen Lehrkräfte, die wohl als ältestes Den Kindern in der Bismarckschule versichert das Ehepaar Casting-Team Deutschlands gelten können: »Es Zwinscher, dass sie sich wegen eines Blackouts gibt kein anderes pädagogisches Mittel, das binnen keine Sorgen machen müssen. Was aber wirklich vier Tagen solch eine Veränderung im Charakter wichtig sei: »Ihr müsst raumausfüllend und deut»Wir teilen gerne Perlen hervorruft, wie das Vorsprechen der Schüler für lich sprechen.« Dann kommt die Frage, wer beim aus, jeder auf der Welt ist ein Theaterstück.« Casting mitmachen möchte. 13 Finger schießen in einmalig und besonders.« Dieter Bohlen kennen sie nicht, aber sie haben die Höhe – von 18 Kindern der Klasse. Hier zeigt von seiner Art gehört. Das stellen Hanns-Karl und sich, warum Theaterregisseur Drozak auf die beiAmrie Zwinscher klar, wenn sie sich Schülern vorstellen. Deswegen den pensionierten Lehrkräfte setzt: Kommen Zwinschers in die erwartet die Kinder wohl auch kaum ein Draufdreschen oder KleinKlassen, melden sich doppelt so viele Heranwachsende für das machen von der 74-Jährigen und ihrem ein Jahr jüngeren Mann. Casting, als wenn er selbst für seine Theaterproduktionen wirbt. »Wir haben bestimmt schon über 10.000 Schüler gecastet«, rechnet Dem Ehepaar Zwinscher hilft bei der differenzierten Auswahl die ehemalige Grund- und Hauptschullehrerin zusammen, die von der jungen Schauspieler ihre pädagogische Erfahrung. Es geht ihrem Wohnort Hetzles im Landkreis Forchheim aus durch ganz schließlich nicht darum, die besten Schüler herauszusieben. »Es Bayern reist, um die Ensembles für Schultheaterprojekte zusamsind sowohl förderwürdige Jugendliche als auch ›durchschnittlich menzustellen. 28 Aufführungen pro Schuljahr ermöglicht das EheBegabte‹ und einige Leistungsstarke unter den Schauspielenden«, paar dem Nürnberger Theaterregisseur Jean-François Drozak, deserklärt Drozak.


Kultur  31

sechs+sechzig · Ausgabe 3/2016

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Für die Bismarckschüler folgt die Mutprobe im Klassenzimmer: Im Halbkreis sitzen die Kinder dem Ehepaar gegenüber, nacheinander stehen sie auf und stellen sich vor: welche Hobbys sie haben, warum sie Theater spielen möchten. Bedacht und deutlich, sehr verbindlich und liebevoll, gehen die Zwinschers mit den Nachwuchs-Talenten um, plaudern mit ihnen. »Wir teilen gerne Perlen aus, jeder auf der Welt ist einmalig und besonders«, sagt Amrie Zwinscher. »Wir pflegen einen Stil des guten Wortes«, fügt ihr Mann hinzu. Beide sind sich sicher: Alle Menschen brauchen das, besonders junge Seelen. »Viele Schüler hören Sätze von anderen, die sitzen wie Schwerthiebe. Das muss nur ein negatives Wort sein, noch nicht einmal Mobbing. Wir wollen dieses Negative wie einen Korken weghauen«, erklärt Amrie Zwinscher. »Das Casting und das Theaterspielen ist für viele ein Aha-Erlebnis. Auch immer wieder für uns beide«, meint Hanns-Karl Zwinscher. Egal, ob man letztlich einer von acht Mitwirkenden ist oder nicht: Zwinschers bestärken alle. Die Kinder wiederum sehen sie als eine Art Großeltern und fassen Vertrauen. »Ein bisschen lauter, du bist doch ein Original, du LEBKUCHEN-SCHMIDT GMBH & CO. KG Nürnberger Lebkuchen, Gebäck und andere feine Spezialitäten hast doch etwas zu sagen«, sagt Amrie Zwinscher zur schüchZollhausstraße 30 » 90469 Nürnberg ternen Svenja. Es sind solche Sätze, mit denen diese spürbar Tel. 0911 / 89 66-0 » www.lebkuchen-schmidt.com Aufwind bekommen: Merve kann sich zum Beispiel gut durchsetzen, weil sie zehn größere Geschwister hat. Carina ist ein wohlgeratenes Mädchen. Aybars ist hilfsbereit und schnell. »Ihr werdet euren Weg machen, auch wenn es manchmal schwieLKS_16_AZ_Sechs_und_Sechzig_RZ02.indd 1 rig scheint«, ermutigen die beiden Senioren die Sechstklässler. Letztlich wählen sie in der Klasse vier Kinder aus, einen Jungen und drei Mädchen.

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Eine schöne Unterbrechung des Alltags Das Aufspüren junger Theatertalente machen die Zwinschers ehrenamtlich und bekommen lediglich Fahrt- und Verpflegungskosten ersetzt. »Es ist eine sehr schöne Unterbrechung des Alltags«, sagt Hanns-Karl Zwinscher, »das Salz in der Suppe des Lebens«. Alle acht bis 14 Tage fahren sie durch die Region oder ganz Bayern, um junge Leute zu casten. Amrie Zwinscher sagt, sie sei schon immer »verrückt nach Kindern und Blumen« gewesen. Deswegen sei es ihre Berufung gewesen, Lehrerin zu werden. Mit 35, 39 und 40 Jahren ist sie dann selbst Mutter geworden. »Wenn ich zurückdenke, habe ich immer mit Kindern gespielt, das liegt mir einfach im Blut.« Und ihr Mann, der fast Profi-Tennisspieler geworden wäre und letztlich an der Wirtschaftsschule lehrte, fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: »Ich kann mit meiner Frau in schöne Städte wie Passau fahren und sie in gute Restaurants entführen. Das würden wir ohne diese Aufgabe so sicher nicht machen.« Andrea Munkert; Foto: Michael Matejka Information Theaterregisseur Jean-François Drozak ist auf der Suche nach ­weiteren Castern in ähnlichem Alter, bevorzugt paarweise. Mehr unter planung@kunstduenger-nuernberg.de oder telefonisch unter 0178 / 697 41 86.

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sec h s + s e c h z i g · A u s g a b e 3 / 2 0 1 6

Im Wald der steinernen Riesen Anspruchsvolle Wandertour in romantische Winkel der Oberpfalz

Die Felsenlandschaft der Steinberge begeistert mit bizarren Formationen.

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n das Gebiet zwischen Neuhaus an der Pegnitz und Sulzbach führt unser neuester Wandertipp: Auf einem schmalen Steig geht es zunächst durch einen Irrgarten aus Felsen und Höhlen östlich von Königstein. Nach einer Einkehr erreicht man dann in Breitenstein die einzige romanische Doppelkapelle der Oberpfalz. Wer will, kann die Tour noch bis zum Ossinger ausdehnen – oder direkt nach Königstein laufen. Feste Wanderschuhe mit gutem Profil, lange Hosen und eine große Flasche Wasser gehören zur Pflichtausstattung bei dieser großartigen Felsentour. Und etwas Trittsicherheit und Ausdauer sind auch gefragt, denn der erste Teil über den Steinberger Felsensteig ist durchaus beschwerlich – dafür aber atemberaubend schön und wildromantisch. Startpunkt ist der Marktplatz von Königstein. Hier hält der Bus 446, der ab Hersbruck verkehrt. Vorbei am Edeka Markt und über den Oberen Markt spazieren wir mit der Markierung »Blaustrich« in die Gaißacher Straße und in den Ortsteil Mitteldorf. Wanderer, die mit dem Auto anreisen, finden hier einen kostenfreien Parkplatz. Am Ende des Dorfes weist ein Wegweiser rechts zum Felsensteig. Über eine Wiese und einen Hangwald erreichen wir nach wenigen Minuten den eingezäunten Locher Felsen. Durch ein Ei-

sentor kann man das Gelände betreten. Wer auf den Gipfel möchte, muss richtig kraxeln. Die Taue, die als Steighilfe angebracht sind, sind leider nicht mehr sehr fest. Oben hat man von einer Bank aus einen tollen Blick über die Kuppenalb und den Truppenübungsplatz Grafenwöhr. An klaren Tagen sieht man sogar den Ochsenkopf im Fichtelgebirge. Falls plötzlich jemand an der Jacke zupft, sollte man sich nicht erschrecken: Manchmal schauen neugierige Ziegen vorbei, die zeitweise mit einer Herde Kamerunschafe das Gelände von Bewuchs befreien sollen. Am liebsten hätten die Vierbeiner aber etwas von der Brotzeit ab. Mit Farn und Efeu überwuchert Nach dieser kleinen Rast führt der »Blaustrich« stetig bergan in die Felslandschaft des Steinbergs. Auf einem schmalen und bei Nässe manchmal auch etwas rutschigen Steig verläuft der Weg durch bizarre Felsgebilde, die einst Riffe im Jurameer waren. Manche der steinernen Riesen habe Namen und sind beschildert, etwa der Teufelsstuhl. Andere sind mit Farn und Efeu überwuchert und sehen ganz verwunschen aus. Vor lauter Staunen sollte man aber die Markierung und den Weg im Auge behalten: An einigen Stellen führt der Pfad steil bergab oder bergauf durch das Felsenlabyrinth. Ab und zu wird das Gelände unwegsamer, es geht


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über Wurzeln und Steine. Manchmal muss auch ein umgestürzter Baum überstiegen werden. Dann wird der Weg breiter, führt über Stufen an hohen Felswänden vorbei, an denen bei trockenem Wetter oft Kletterer hängen. Ein Schild weist schon zum Etappenziel nach Pruihausen. Bis dahin ist es allerdings noch ein gutes Stück. Wer Durst hat und etwas verschnaufen möchte, sollte deshalb die Rastbänke nutzen. An einer Wetterschutzhütte wird der Weg kurzzeitig etwas flacher. Wir ignorieren andere Markierungen und folgen weiter dem »Blaustrich«. Minuten später befinden wir uns im nächsten Felsenlabyrinth am Kühlochberg. Wie eine große Halle öffnet sich die Kühloch-Höhle. In ihr wurden Höhlenbär- und Mammut-Skelette gefunden. Außerdem gilt die Karsthöhle als älteste bisher entdeckte menschliche Wohnstätte in der Oberpfalz. Schon Steinzeitmenschen hausten an diesem Ort. Jahrtausende später versteckten hier die Bauern in Kriegszeiten ihr Vieh. Und auch Räuber, so die Legende, sollen in der Höhle gelagert haben. Heute ziehen die benachbarten steilen Felswände Spitzenkletterer aus ganz Europa an. Das Warnschild ignorieren wir Ein Warnschild »Felssturz – Lebensgefahr« können wir getrost ignorieren. Der markierte Wanderweg wurde schon vor Jahren weit um die Gefahrenzone herum gelegt. Durch Wald und über Felder geht es nach rund zweieinhalb Stunden Gehzeit nach Pruihausen. Dort bietet der Gasthof Jägerheim eine erste Einkehrmöglichkeit. Wir wechseln nun die Markierung und gehen mit dem »roten Andreaskreuz« aus dem Dorf auf die Felder hinaus. Über einen Trampelpfad in einer Wiese steuern wir den Wald an. Auf einem gut ausgebauten Waldweg geht es in leichtem bergauf und bergab Richtung Königstein. Nach etwa einer halben Stunde, beim Wegweiser »Breitenstein«, verlassen wir diesen Weg und gehen mit der Markierung »roter Kreis« ein Teersträßchen in den kleinen

Ort hinauf. Von der dortigen Burganlage sind nur noch die romanische, zweigeschossige Doppelkapelle – die einzige, die es in der Oberpfalz noch gibt – aus dem 12. Jahrhundert sowie spärliche Teile der Vorburg erhalten. Während der untere Teil des Sakralbaus sehr schlicht gehalten ist, wurde der obere mit einem barocken Säulenaltar, einer Empore und hölzernen Kirchenbänken ausgeschmückt. Die Kapelle kann besichtigt werden; nach dem Schlüssel kann man in einem Haus gleich beim Aufstieg fragen. Wer noch ein Vesper im Rucksack hat, sollte sich auf dem Kapellenhügel niederlassen. Ein schöner Rundumblick auf 615 Metern Meereshöhe lädt zum Verweilen ein. Die Kapellen-Schänke im Ort hat leider nur eine sehr eingeschränkte Öffnungszeit. Wer noch voller Energie und Tatendrang ist, dem ist ein Abstecher auf den Ossinger empfohlen. Die Markierung »Blaukreuz« führt in etwa einer Stunde auf den 650 Meter hohen Gipfel, auf dem eine urige Hütte mit kühlem Bier und Bauernseufzern lockt. Wer auf den Aussichtsturm steigt, darf nicht zu viel erwarten: Der dichte Wald ermöglicht leider keine Fernblicke. Das »rote Andreaskreuz« und der »rote Strich« führen nach Königstein zurück. Die gemütliche Variante des Rückwegs führt vom Breitensteiner Kapellenhügel mit dem »roten Kreis« über schmale Wiesenwege direkt zurück nach Königstein. Bei einem Wegweiser heißt es aufpassen: Der »Kreis« führt scharf nach rechts über eine Wiese in den Wald und an Felsen vorbei. Letzter Rastpunkt unterwegs ist die winzige Johanniskapelle, von der man schon auf die Marktgemeinde Königstein hinunterschauen kann. Nach wenigen Minuten ist der Ort erreicht. Über Stufen und Stiegen geht es direkt zum Marktplatz. Hier gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten. Clara Grau: Fotos: Mile Cindric

Information Anfahrt mit dem VGN: Mit der Regionalbahn nach Hersbruck, von dort mit Bus 446 nach Königstein. Anfahrt mit dem Auto: Durch das Pegnitztal oder über die A9, Ausfahrt Plech, nach Neuhaus/Pegnitz, dann weiter nach Königstein. Markierungen/Gehzeiten: Königstein–Pruihausen: (Blaustrich), ca. 2,5 Stunden Pruihausen–Breitenstein (Andreaskreuz/roter Kreis), ca. 45 Minuten Breitenstein–Königstein (roter Kreis), ca. 30 bis 45 Minuten/insgesamt rund 13 Kilometer Variante Breitenstein–Ossinger–Königstein, (Blaukreuz/Andreaskreuz/Rotstrich), 1,5 bis 2 Stunden/4 bis 5 Kilometer extra Einkehr: Gasthof Jägerheim, Pruihausen Tel.: 09665 / 228, www.gasthof-jaegerheim-pruihausen.de Kapellen-Schänke, Breitenstein Tel.: 09665/954813, www.kapellenschaenke-breitenstein.de

Romanische Doppelkapelle in Breitenstein.

Gasthaus zum Hirschen, Königstein Tel.: 09665/230 (nur Sa.-So. geöffnet, Fr. auf Anfrage) Hotel Gasthof Reif, Königstein 09665/915020, www.gasthof-reif.de


34  Das war schick

Die elektrische ­Kartoffelpresse Immer wieder kommen uns Dinge des Alltäglichen in die Finger, die in vergangenen Jahrzehnten einmal richtig »schick« waren. Wer sie besaß oder nutzen konnte, war auf der Höhe der Zeit. Heute sind sie überholt, weil wir inzwischen auf anderes mehr Wert legen. Oder sie sind im Zuge unserer veränderten Lebensgewohnheiten überflüssig geworden. Man denke nur an die Essenszubereitung.

Foto: Elke Graßer-Reitzner

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in Sonntag ohne Klöße ist kein Sonntag«, pflegte Opa bereits am Donnerstag zu verkünden. Großmutter nickte kurz und wusste Bescheid. Es war an ihr, der Familie einen echten Festtag zu bescheren. Und der machte gewöhnlich eine Menge Arbeit. Kartoffeln schälen und reiben, Knödelhilfe bereitstellen, Weißbrot rösten, den Braten vorbereiten und in die Röhre schieben … Ob ihr das Kochen nicht allmählich zu viel werde? »Ich mach’s doch gerne«, antwortete sie. »Außerdem habe ich meinen Braun«, fügte sie stolz hinzu. »Braun« war nicht etwa ein freundlicher Nachbar, der mal mit anpackte, wenn es etwas Schweres zu heben gab, sondern eine der Firmen, die in den 1970er und 80er Jahren eine elektrische Kartoffelreibe mit Zentrifuge auf den Markt brachten, die schnell zum Hit avancierte. Vorbei die Zeiten der anstrengenden Handarbeit, denn hier verarbeitete eine Zentrifuge die geschälten, rohen Kartoffeln zu einem erstaunlich glatten Teig und filterte gleichzeitig das Wasser heraus. Der »Multipress« ließ sich natürlich vielfältig auch für anderes Gemüse

oder Obst verwenden, sozusagen der »Thermomix« der Vergangenheit. Aber Großmutter holte ihn nur sonntags für ihre Klöße heraus. Denn einfach in den Supermarkt laufen und einen fertigen Kloßteig kaufen: so etwas gab es damals noch nicht. Ein richtiger Kloß musste von Hand gemacht werden. Oder eben von »Braun«. Elke Graßer-Reitzner

Raum für neue Ängste

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ch nehme bekanntlich gerne alles mit, was angstmäßig im Angebot ist. Zum Beispiel die Nomophobie. Das ist die Angst davor, keinen Handykontakt zu haben. Wenn die Akkuladung unter 50 Prozent fällt, beginnt bei mir bereits die Panik. Wenn ich in Gegenden mit schlechter Netzabdeckung unterwegs bin, bilden sich Pusteln. Inzwischen habe ich allerdings eine Angst an Land gezogen, für die es noch gar keinen Begriff gibt: die Angst, meinen Hinterbliebenen in spe auf den Sack zu gehen. Bisher habe ich, wie die meisten, darauf gehofft, nach mir werde die Sintflut hereinbrechen. Doch was, wenn die Sintflut dann doch nicht sofort nach meinem Ableben ausbricht? Dann müsste sich die Nachwelt erst einmal um meine wertvollen Vinylscheiben, meine Spectaculum-Bände und meine Sjöwall-Wahlöö-Krimis kümmern. Irgendwer müsste in seinen Regalen Platz dafür freischaufeln. Oder schlimmstenfalls: das Ganze zum Antiquariat schaffen, wo es inzwischen (o tempora!) höchstens noch zwei, drei Euro dafür gibt. Und weil es das Internet dann ebenfalls nicht wegschwemmt, muss irgendwer meinen digitalen Nachlass regeln. Im Lauf der Jahre habe ich mich nämlich nicht nur bei Netscape, Yahoo oder AOL angemeldet, sondern auch im iTunes-Store, bei Google, Wordpress, Threema oder Facebook (die haben mich eben erst

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Depp im Web

aufgefordert, jemandem zum Geburtstag zu gratulieren, der bereits vor zwei Jahren gestorben ist). Alle möglichen Onlinehändler haben meine Daten und meine Kreditkartennummer. Dazu gesellen sich noch etliche Bankkonten, Netflix, die BahnCard, zahlreiche Abos ... All das will gekündigt und ordentlich abgewickelt werden. Da sitzt einer schon ein paar Monate, bis er sich durch den Zettelkram und die mehreren hundert Zugangsdaten gepfriemelt hat. Doch, wo Gefahr ist, da wächst das Rettende. Doktor Google hat mir geholfen. Mittlerweile gibt es etliche – nicht ganz billige (aber was tut man nicht alles für die Nachwelt) – Passwortmanager, die den ganzen Wust an Accounts organisieren. Da ist nur noch eine Mailadresse und ein einziges Passwort nötig und schon hat man Zugriff auf ein gesamtes digitales Leben. Ins Testament muss man also nur dieses eine Passwort eintragen. Das Erben wird so doch um einiges einfacher. So bleibt schon im Diesseits wieder Raum für neue Ängste. Zum Beispiel für die Trumpophobie. Also dafür, dass Donald Trump Präsident wird und eines Tages Zugriff auf meinen digitalen Generalschlüssel haben könnte. Deswegen hier noch ein weiterer Tipp vom Furchtdeppen: Benutzen Sie bloß keinen Passwortmanager, der die Daten in den USA bunkert! Peter Viebig


Neues aus der Universitätsmedizin Erlangen Vortragsreihe für alle interessierten Bürgerinnen & Bürger Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11, Erlangen Jeweils Montag, 18.15 Uhr, Eintritt frei 17.10.2016

Herzstillstand – Ursachen, Maßnahmen, Chancen Prof. Dr. med. S. Achenbach, Direktor der Medizinischen Klinik 2 – Kardiologie und Angiologie

24.10.2016

Der Zeckenkrieg – Neuroborreliose oder Borrelienneurose Prof. Dr. med. Dr. h. c. S. Schwab, Direktor der Neurologischen Klinik PD Dr. med. D. Lee, Oberarzt der Neurologischen Klinik

31.10.2016

Schnarchen: Was kann oder muss man tun? Prof. Dr. med. Dr. h. c. H. Iro, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie Dr. med. M. Traxdorf, Oberarzt der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie

07.11.2016

Gehen Sie nicht auf den Leim – was ist gesichert bei Gefäßerkrankungen? Prof. Dr. med. W. Lang, Leiter der Gefäßchirurgischen Abteilung

14.11.2016

Neue Therapien bei Depression Prof. Dr. med. J. Kornhuber, Direktor der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik

21.11.2016

Rückenschmerz: die hausärztliche Perspektive Prof. Dr. med. T. Kühlein, Direktor des Allgemeinmedizinischen Instituts

28.11.2016

Tumorbehandlung durch Strahlentherapie: neue Möglichkeiten durch die „extrakranielle stereotaktische Bestrahlung“ Prof. Dr. med. R. Fietkau, Direktor der Strahlenklinik

05.12.2016

Medikamente für Kinder: wann, warum, was, wie viel? Prof. Dr. med. Dr. h. c. W. Rascher, Direktor der Kinder- und Jugendklinik

12.12.2016

Erkrankungen des Perikards (der Beutel um das Herz) Prof. Dr. med. M. Weyand, Direktor der Herzchirurgischen Klinik

19.12.2016

Was tun bei Darmkrebs? Prof. Dr. med. R. Grützmann, Direktor der Chirurgischen Klinik

09.01.2017

Infektionen durch Reisen Prof. Dr. med. C. Bogdan, Direktor des Mikrobiologischen Instituts – Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene

16.01.2017

Kinderwunsch: vom Retortenbaby bis zur Uterustransplantation? Prof. Dr. med. M. W. Beckmann, Direktor der Frauenklinik

23.01.2017

Die neue Brust aus körpereigenem Gewebe: Lebensqualität durch moderne Wiederherstellungsverfahren PD Dr. med. A. Arkudas, Oberarzt der Plastisch- und Handchirurgischen Klinik

30.01.2017

„Schmerz, lass nach“ – Möglichkeiten der modernen Schmerztherapie Prof. Dr. med. Dr. h. c. J. Schüttler, Direktor der Anästhesiologischen Klinik

06.02.2017

Inkontinenz – kein Tabu! Prof. Dr. med. K. Matzel, Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Dr. med. M. Winkler, Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Dr. med. M. Rogenhofer, Kontinenz- und Beckenbodenzentrum

Die Vortragsreihe wird unterstützt durch die Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen, eine Stiftung zur Förderung von Forschung, Ausbildung, öffentlichem Gesundheitswesen und Mildtätigkeit. Werden Sie unser Partner! Weitere Auskünfte unter Tel.: 09131 85-35301 bei Prof. Dr. med. W. G. Daniel.

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