sechs+sechzig 2014-04

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www.magazin66.de · Ausgabe 4/2014

Veranstaltungstipps aus der Region

Generation Frauen-Power geht in Rente Seite 4

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


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sechs+sechzig Ausgabe 4/2014 Innenansichten

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Kinder oder keine, entscheiden wir alleine Erfolgreiche Frauen blicken auf ihre Karriere zurück

Ansichtssache

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So macht die Zugverspätung Spaß Neue Spielzonen könnten die Wartezeit der Reisenden verkürzen

Ehrenamt

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»Die Post war damals eine große Familie« Im Museum für Kommunikation halten Senioren die Geschichte des Telefons lebendig

Ratgeber 10 Was Sie übers Ehrenamt wissen sollten Von Haftungs- bis Versicherungsschutz müssen viele Fragen geklärt werden Benefizkonzert 11 Klangvoller Abend sechs+sechzig-Benefizkonzert war ein voller Erfolg Portrait 12 Mutiger Sprung in die Selbstständigkeit Unternehmerin Ingrid Hofmann denkt mit 60 noch lange nicht ans Aufhören Aktuell 14 »Ich fühle mich wie eine echte Königin« Asylbewerberin Zakas Mamojan hat nach ihrer Flucht neue Freunde gefunden Aktuell 16 Tipps für einen erfüllten Ruhestand Messe Inviva lockt 2015 mit vier Themenschwerpunkten Ansichtssache 22 Höher, schneller, weiter – bis zum Ende Der soziale Druck auf die Ruheständler nimmt permanent zu Ratgeber 24 Schmunzeln statt Stirnrunzeln Neue Angehörigen-Akademie holt Pflegende und Patienten aus der Isolation Portrait 26 Die blaue Maus ist ihr Markenzeichen Anita Leutwiler verarbeitet Textilien aus aller Welt zu Kunstwerken Aktuell 28 Dieser Berufsstand hat mehr verdient Mindestlohn bringt starke Veränderungen in der Pflege Erlanger Seiten 28 Die Mutmacherin im Seniorenamt Anke Krieft ist eine gefragte Frau in der Erlanger Altehilfe Leserreise 30 Radeln durchs Land der 1000 Seen sechs+sechzig-Leserreise verspricht außergewöhnliches Erlebnis in Masuren Lesetipps 32 Die wesentlichen Dinge des Lebens sechs+sechzig-Bücherauswahl für den Winter Große Hilfen 34 Rudern beim Fernsehen macht fit Erlanger Fraunhofer-Institut hat intelligenten Wohnzimmer-Sessel entwickelt Lug-ins-Land 36 Auf der Spur des Minnesängers Tour rund um die Heimat von Walther von der Vogelweide ist im Advent besonders reizvoll Kolumne 38 Depp im Web Das war schick 39 Der Zwiebelhacker 6 15 17 25

Leserbriefe Impressum Veranstaltungskalender Magazin

Unser Titelbild zeigt Annemarie Rufer. Siehe Seite 4

Liebe Leserinnen und Leser, müssen wir eigentlich fit, aktiv und engagiert bleiben, bis wir 100 sind? Soziologen haben jetzt mit ihrer Untersuchung über das Leben im Ruhestand eine neue Diskussion entfacht. Denn vielfach sei der wohlverdiente Lebensabend in Misskredit gebracht worden, halten die Autoren in ihrer Studie fest. Sie beziehen ihre Kenntnisse aus Interviews mit einer Reihe von betroffenen Frauen und Männern, auch aus Erlangen. Die Gesprächspartner hatten sich dafür nach einem Aufruf in sechs+sechzig gemeldet (Seite 22). Der Blick aus der nachberuflichen Phase zurück auf das Arbeitsleben bietet übrigens eine interessante Perspektive. Vier Frauen, die viel bewegt haben, schildern in einem Beitrag auf Seite 4, warum sie sich für Karriere entschieden und wie sie die schwierige Kinderfrage gelöst haben. In die Riege der erfolgreichen Frauen, die sich auf dem Arbeitsmarkt behauptet haben, gehört auch Ingrid Hofmann, Chefin einer großen Zeitarbeitsfirma. Gerade ist sie 60 geworden, die Zeit, in der sie als junge Frau mit ihrem bunt bemalten VW-Käfer durch die Region gedüst ist, ist aber immer noch präsent (Seite 12). Bemerkenswerte Frauen: Zu dieser Kategorie zählt ebenso Anita Leutwiler mit ihrem untrügerischen Gespür für Farbe. Die Erlangerin zaubert mit Nadel und Faden Kunstwerke (Seite 26). Das Jahr 2014 geht langsam zu Ende, und das Magazin sechs+sechzig hat bereits die Ereignisse 2015 im Blick. Im Februar startet wieder die Messe Inviva für die ältere Generation (Seite 16). Im Juni führt die sechs+sechzig-Leserreise nach Masuren. Die ursprünglich belassene Landschaft werden die Teilnehmer nach Lust und Laune mit dem eigenen Rad erkunden (Seite 30). Ein schönes Weihnachtsfest und einen wunderbaren Jahresausklang wünscht die Redaktion

Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich bei seinem Hauptsponsor:


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Kinder oder keine, entscheiden wir alleine Erfolgreiche Frauen blicken auf ihre Karriere zurück

schränkt. Wenn Frauen länger zu Hause bleiben wollten, mussten sie ihre Stelle kündigen. Für mich stand damals fest: Familie oder Beruf – und ich habe mich ganz bewusst für das zweite entschieden. Das hatte sicherlich auch mit meiner Prägung im Elternhaus zu tun. Mein Vater hatte mir die Vorstellung vermittelt: Eine Frau macht eine kaufmännische Lehre, bekommt Kinder und arbeitet dann Teilzeit im Büro. Ich wollte in meiner Rebellionsphase aber genau diesem Modell und dieser Zuschreibung nicht entsprechen. Als ich dann mit meinem Partner und jetzigem Ehemann zusammen war, hätte er sich als freiberuflicher Grafiker zeitlich sicher gut um Kinder kümmern können, was er auch gerne übernommen hätte. Ich wollte aber keine Abhängigkeiten. Die Ida Hiller hat sich bewusst für das Fortkommen im Beruf entschieden und ist mit ihrem Lebensweg Vereinbarkeit von Beruf und zufrieden. Familie habe ich mir deshalb nicht vorstellen können. Es gab ind oder Karriere? Viele wollen beides. Elterngeld, Teilkeine Kinderkrippen, man wäre immer auf andere Menschen anzeitmodelle sowie Kita- und Hortplätze sollen die Vereingewiesen gewesen – und mir war es damals eben einfach wichtig, barkeit von Familie und Beruf erleichtern. Eine Generation zu arbeiten. Ich bin im Rückblick mit dem Weg, den ich eingeschlazuvor stellte sich diese Frage kaum: Qualifizierte Frauen, gen habe, sehr zufrieden und bereue nichts. Wir haben Kinder von die im Beruf vorankommen wollten, mussten auf Familie in aller unseren Geschwistern an Wochenenden oft – in AnführungszeiRegel verzichten. Bereuen diese Frauen im Alter ihre Entscheichen – ausgeliehen. Ich hatte Kinder also dann, wenn ich sie wollte dung? Und wie sehen sie die heutige familienpolitische Debatte? – als begeisterte Tante. Vier Nürnbergerinnen berichten. Annemarie Rufer (66) Ida Hiller (61) ehemalige Abteilungsleiterin für den Bereich Politik und Gesellfrühere Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg, seit Juli 2014 in schaft am Nürnberger Bildungszentrum, seit 2013 im Ruhestand. Altersteilzeit. Vor kurzem habe ich Bundesfamilienministerin Manuela SchweDie Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist leider immer noch ein sig auf einer Tagung erlebt, wo sie das so genannte Elterngeld Plus ungelöstes Problem. Viele Frauen wie ich, haben sich in den vervorstellte. Die Pläne könnten ein weiterer Schritt in die richtige gangenen Jahren auf politischer Ebene dafür eingesetzt, dass sich Richtung sein: nämlich eine Verlängerung des Erziehungsgeldes, die Bedingungen endlich verbessern. Das läuft aber trotz aller Rewenn beide in Teilzeit gehen – und zwar nicht auf 20 Stunden regelungen noch nicht optimal, weil sich die Arbeitswelt querstellt. duziert, was karriere- und berufstätigkeitskillend ist, sondern auf Heute haben es Frauen in mancher Hinsicht sogar schwerer: Sie etwa 32 Stunden. Wenn Frauen der Familie zuliebe ihre Stundensollen Kinder bekommen und gleichzeitig im Beruf erfolgreich zahl auf 20 reduzieren, ist das immer ein Schuss nach hinten. Dasein. Um die Mehrbelastung zu entzerren, müssen sich die Mänbei kommt im Zweifelsfall nichts heraus – weder für die Familie ner stärker um die Erziehung der Kinder kümmern. noch für den Beruf. Wenn sich eine Frau heute für die Familie entscheidet, sollte sie Ich selbst konnte mir damals nicht vorstellen, dass ich beides sich frühzeitig überlegen, ob sie später in ihren Beruf zurückkehschaffe. Zu Beginn war die Entscheidung »Kind ja oder nein« ein ren kann, um nicht zu sehr in Abhängigkeit zum Mann zu geraten. Hin und Her mit ständigem Hinausschieben. Zunächst habe ich geNicht jede Frau muss Karriere machen, aber sie sollte in der Lage sagt, mit 35, dann mit 37, ach, dann halt mit 40 – und dann habe ich sein, ihre Existenz zu sichern – gerade auch, weil Frauen bei Scheiplötzlich gemerkt: Wenn du es jetzt nicht machst, geht es wirklich dungen heute rascher wieder arbeiten müssen als früher. nicht mehr. Irgendwann habe ich bewusst gesagt: Es ist auch ohne Natürlich hat sich etwas geändert: Bis 1979 war der MutterKinder okay – und das finde ich jetzt immer noch. Man muss auch schutz auf sechs Wochen vor der Geburt und acht danach benicht eigenen Nachwuchs bekommen, um Kinder zu haben: Mein

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also anstatt eine Familie zu gründen, die berufliche Laufbahn intensiver verfolgt und mich im Klinikum auf die Chefarztstelle beworben. Nachdem ich in Nürnberg Fuß gefasst hatte, war es für mich hier eine große Erfüllung. Da war ich schon älter als 45. Familie war für mich kein Thema mehr. Später habe ich dann gesagt: Die vielen Kinder, die ich gerne selber gehabt hätte, habe ich ja reichlich in meinem Beruf erlebt. Und außerdem komme ich aus einer großen Familie, meine Geschwister und Freunde sind mit ihren Kindern immer sehr großzügig umgegangen, so dass ich für viele Nichten, Neffen, Cousinen und Kinder von Freunden die Lieblingstante bin. Ich habe so viele junge Menschen, die mich mögen und die ich mag, dass das die fehlenden eigenen Kinder Annemarie Rufer lobt das Elterngeld als Schritt Aus Dr. Elisabeth Eiglers Plänen wurde nichts, kompensiert. in die richtige Richtung. dafür machte sie Karriere. Hätte es damals schon »social freezing«, also das EinPartner hat eine Tochter, und diese wiederum einen Sohn. Ich habe frieren von Eizellen gegeben, hätte ich es wohl trotzdem nicht einen Vize-Enkel und mit meinen Großnichten und -neffen auch gemacht. Ich stehe dem Machbarkeitswahn eher skeptisch gegenviele – in Anführungszeichen – Leihkinder. Ich habe mir die Entüber – und bin froh, dass ich nicht zu der Generation gehöre, die scheidung gut überlegt, um mit 70, 80 eben nicht zu sagen: »Hätte darüber entscheidet, wie weit man geht. ich doch…« Als Chefärztin hätte ich auf keinen Fall nebenbei Familie und Wenn es so gewesen wäre, dass ich schwanger wurde, ein Kind Kinder verkraften können. Das hätte ich nicht geschafft. Meine bekommen hätte und dann wieder in meinen Beruf zurückgegandrei Ärztinnen hatten alle drei Kinder. Das war aber nur mit ihrer gen wäre und mir mit dem Partner die Zuständigkeit für die ErzieTätigkeit im Klinikum vereinbar, weil ich ihnen Halbtagsstellen hung hätte teilen können, hätte ich womöglich Beruf und Familie bieten konnte. So konnten sie sich eine Stelle teilen – ohne jede unter einen Hut bekommen. Gegen eine Schwangerschaft und ein Probleme. In meiner Frauen-Generation war die Vereinbarkeit Kind hätte ich nichts gehabt. Aber die Bedingungen waren damals von Beruf und Familie ohnehin viel problematischer als heute, nicht so – und ich bezweifle, dass das heute so viel anders ist. Siweil es Tagesmütter oder Kinderkrippen noch nicht gab – obwohl cher hat sich in der neuen Generation ganz viel getan. Ich sehe, ich es sicher nicht übers Herz gebracht hätte, ein kleines Würmdass in den Köpfen meiner Enkelgeneration etwas passiert ist, chen früh um sieben Uhr in die Kita zu geben. Befreundete Ärztinaber noch nicht das Entscheidende – nämlich zu sagen: Auch ich nen mit Kindern haben oft lange ausgesetzt – und im Beruf kleinestelle als Mann meine Karriere zu Gunsten der Familie zurück. Das re Brötchen gebacken. sollten dann auch endlich die Arbeitgeber akzeptieren: Dazu müssen aber erst die Männer meiner Generation abtreten. Ingegerd Ljungström (72) Gründerin und frühere Chefin des Geschenkartikel-Geschäftes Dr. Elisabeth Eigler (77) »Schweden Produkte« in Nürnberg, drei Söhne. langjährige Chefärztin für rehabilitative Medizin am Klinikum Wenn ich meinen Mann nicht gehabt hätte, hätte ich Geschäft Nürnberg, seit 2001 im Ruhestand. und Familie nicht unter einen Hut bekommen. Er hat mir sehr viel Meine Vision hat eigentlich ganz anders ausgesehen: Ich wollte abgenommen. Ich glaube, keine Kita und kein Kindergarten kann immer die Ehefrau eines Pfarrers oder eines Arztes auf dem Land die Hilfe eines Ehepartners ersetzen. Mein verstorbener Mann sein und vier Kinder haben. Das war so meins – und da wurde dann war da einfach super: Er hatte eben die schwedische Einstellung, so gar nichts daraus. Ich habe den richtigen Partner zum richtigen dass Männer im Haushalt genauso viel machen müssen wie FrauZeitpunkt nicht gefunden und deshalb einen völlig anderen Weg en. Am Wochenende hat mein Mann, der ja auch seinen eigenen beschritten. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich außerordentBeruf hatte, daheim voll mitgearbeitet und sich mit den Kindern lich dankbar bin, dass sich das alles noch so ergeben hat. Ich habe beschäftigt. Das erleichterte vieles. In Deutschland ändern sich die


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Leserbriefe

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Leserbrief zu »Ein Prosit auf die Rentenerhöhung« sechs+sechszig, Ausgabe 3/2014

Rollenbilder erst jetzt, nun helfen hier auch Männer bei der Kindererziehung mehr mit. In Schweden aber ist das schon lange so: Auch mein Vater hat im Haushalt mitangepackt und beispielsweise Geschirr gespült. Er hat zwar nicht so viel gemacht wie mein Mann, aber immerhin! Überhaupt haben es in Schweden berufstätige Mütter leichter als in Deutschland: In meiner Heimat können die Kinder in jeder Schule zu Mittag essen. Das ist hier noch nicht überall so: Wenn die Frauen arbeiten und abends noch kochen müssen, ist das viel. Mir haben auch Nachbarn geholfen und ab und zu die Kinder von der Schule abgeholt; später haben auch die beiden älteren Söhne beim Jüngsten mitgeholfen. Das war zu der Zeit, als ich mit den aus Schweden importierten Geschenkartikeln und meinem Geschäft am meisten zu tun hatte. Wenn ich nicht so viel Unterstützung gehabt hätte, hätte das nicht funktioniert. Ich habe unheimlich viel gearbeitet. Ich habe meine Firma schließlich fast alleine geführt. Meine Selbstständigkeit ist mehr durch Zufall entstanden. Mir war zu Hause langweilig; so habe ich mit dem Importieren begonnen – und langsam wurde das Geschäft immer größer. Auf Kinder hätte ich der Karriere wegen aber nicht verzichtet, mein Leben als Geschäftsfrau hat ja auch erst richtig begonnen, als meine Söhne geboren waren. Ich bin dankbar, dass ich alles so gut verbinden konnte. Denn neben der Familie hat mir meine Arbeit immer Freude bereitet, ich bin gerne in das Geschäft gegangen – und gehe heute zu meiner Nachfolgerin immer noch gerne hin. Ich wohne jetzt im Mehrgenerationen-Haus in der Marthastraße – und gegenüber ist meine alte Firma. Protokolle: Sharon Chaffin; Fotos: Mile Cindric

Wenn der Artikel als Satire gelten sollte, wäre es eine Geschmacksfrage, ob man so mit dem ernsten Thema »Renten« umgehen sollte. Leider musste ich feststellen, dass es sich um eine (ironische) Meinungsäußerung einer naiven Rentnerin handelt, die sich mit den Verhältnissen abfindet. Wenn die Mehrheit so denkt, kann die Politik sich tatsächlich jedes Verarmungsprogramm erlauben (z.B. das jetzige Rentenniveau von durchschnittlich 50 Prozent auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 absenken). Von einer Seniorin wäre zumindest zu erwarten, dass sie weiß, woher die Rentenfinanzen kommen, wer das System versaut hat und was für die übergroße Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung eine gerechte Altersversorgung wäre. Stattdessen wird die Rentenerhöhung als staatliche Ausgabe bezeichnet (der Staat zahlt nur einen Zuschuss für besondere Leistungen) – und nicht als selbstverwaltetes Eigentum der Versicherten gesehen. Kein Wort zu den weit zurückreichenden Rentenkürzungen von Blüm bis Schröder, kein Wort zu den mehr als doppelt so hohen Pensionen, die wirklich den Staatshaushalt belasten. Und nichts zu den Plünderungen der Rentenkassen für die höheren Mütterrenten. Bei so viel Unwissen kapituliert die Schreiberin am Ende demütig vor der »Neiddebatte«. Das Gegenteil wäre einer Seniorin würdige Haltung! Statt die »Reichen« zu verstehen und die »falsche Berufswahl« zu bereuen: legt die missbräuchliche Verwendung unserer Rentenüberschüsse offen und protestiert für die längst fällige Harmonisierung der verschiedenen Alterssysteme. Lasst den Abgeordneten, die meist nicht auf die Rentenversicherung angewiesen sind, nicht auch noch freie Hand bei ihrem Verarmungsprogramm, auch wenn es sich kurzfristig als Rentenerhöhung darstellt! Günther Schedel-Gschwendtner, Nürnberg Leserbrief zu »Bei Anruf Mord« sechs+sechzig, Ausgabe 3/2014 Wir werden weiter motiviert unser Fürther Kriminalmuseum präsentieren und dabei auch Präventionsarbeit für alle Alters- und Gesellschaftsgruppen leisten, auch Dank Ihrer Unterstützung. Ich wünsche Ihnen weiterhin eine erfolgreiche Arbeit, damit die Jungen sehen, dass man im Alter auch noch aktiv sein kann und die »Alten« sehen, dass ihr Einsatz nicht unbemerkt bleibt. Wilfried Dietsch, Fürth

Ingegerd Ljungström hat viel Unterstützung von allen Seiten erfahren.

Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe bitte an die Redaktion: sechs+sechzig Burgschmietstr. 37 90419 Nürnberg Fax 0911 / 377 76 62 info@sechs-und-sechzig.de oder online unter www.magazin66.de


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So macht die Zugverspätung Spaß Neue Spielzonen könnten die Wartezeit der Reisenden verkürzen

mung bei mir und meinen Mitreisenden ziemlich mies, obwohl wir schließlich alle dort ankamen, wohin wir gewollt hatten. Deshalb jetzt meine Idee: In allen größeren Städten richtet Ihr sogenannte EventBahnhöfe ein. Auf diesen Bahnsteigen entstehen »play-islands« (Ihr könnt Euch ja einen rasanteren Namen ausdenken!) also Spielinseln, die rund um die Uhr für fun and action sorgen. Man könnte doch dort kleine Wettbewerbe austragen, oder, falls das Geld reicht, Unterhaltungskünstler engagieren, die lustige Ratespiele veranstalten oder kleine Familien-Episoden vom begeisterten Publikum darstellen lassen, wie im Privatfernsehen. Allerdings würde ich vor allzu freizügigen Beiträgen warnen, um Menschen aus anderen Kulturkreisen nicht zu irritieren. Für ausländische Reisende lägen vielsprachige Audio-Kopfhörer bereit, die ihnen das Verstehen erleichtern. Auf jeden Fall würde das Warten auf den Zug richtig vergnüglich. Je größer die Verspätung, desto besser die Laune der Kunden. Dank der netten Gratis-Unterhaltung wären auch Eure zahlreichen Streiks locker wegzustecken.

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ährend ich behaglich zu Hause mein Rentnerinnendasein genieße, tobt draußen die Welt. Ich stelle es mir schlimm vor. Zum Beispiel in Berlin, wo die Werbe-und Marketingexperten der Deutschen Bahn um neue Konzepte ringen. Wie man weiß, hat unsere alte »Eisenbahn« gehörig an Attraktivität verloren, seit Fernreisebusse im ganzen Land herumkurven und ihre Fahrgäste schnell und vor allem preiswert ans gewünschte Ziel bringen. 50 Millionen Euro sollen dem Schienenunternehmen allein im ersten Halbjahr 2014 durch diese Konkurrenz entgangen sein. Da muss man gegensteuern, das ist jedem denkenden Menschen klar. Aber keine Angst. Die hellen Köpfe unseres geschätzten Dienstleisters DB nähern sich bereits einer überzeugenden Lösung. Geplant ist, wie man hört und liest, das Internet-Angebot in den Zügen mit einem neuartigen Unterhaltungs-und Informationssystem zu verbessern. Was für eine glanzvolle Idee, die unseren jungen, autismusverdächtigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern wie Musik in den Ohren klingen muss! Smartphone, Ta-

Ziemlich viel verlangt blet oder Laptop werden das Telefonieren mit dem langweiligen alten Handy ablösen. Man kann, nachdem man seinen Freunden und Lieben zuhause zur Freude aller Mitreisenden lautstark mitgeteilt hat, wo man sich unterwegs gerade befindet, nunmehr per WLAN vernetzt, chatten, twittern, surfen ganz nach Begehr. Vielleicht gibt es auch eine App, die kurz vor dem Ziel akustisch ein Signal gibt, damit man das Aussteigen nicht verpasst. Daran sollte man arbeiten. Gut bezahlte Gehirne Übrigens, liebe Key Account- und Servicemanager der Deutschen Bahn, die Ihr Euch in Eurem Hochhaus in Berlin die gut bezahlten Gehirne zermartert, ist mir ein Gedanke gekommen, den Ihr vielleicht aufgreifen könnt. Vielleicht ist Euch zu Ohren gekommen, dass die Verkehrsmittel Eures Arbeitgebers nicht ganz so perfekt funktionieren, wie dies wünschenswert wäre. Ich, beispielsweise, habe für die Fahrt von Nürnberg nach Frankfurt kürzlich knapp vier Stunden gebraucht. Inklusive sehr langen Wartens und einigen Verzögerungen auf der Strecke. Irgendwie war die Stim-

Um eventuellen Wetterunbilden zu begegnen und den Wartenden den größtmöglichen Komfort zu bieten, wie es ja stets Euer Bemühen ist, sollten die play-islands überdacht und mit einer Klimaanlage ausgestattet sein. Das ist, ich sehe es ein, ziemlich viel verlangt, denn die Sache mit den Klimaanlagen kriegt Ihr in den Zügen oft nicht hin. Aber im stationären Bereich, also auf den Bahnsteigen, müsste es zu schaffen sein. Ihr seid ja clever. Was ist, Strategen, geht Ihr ans Werk? Ganz umsonst wäre dieser Service natürlich nicht zu haben, wie jedem einleuchten dürfte. Aber ich weiß schon, das ist Euer geringstes Problem: Die Kosten könnt Ihr auf die Fahrpreise umlegen. Das macht Ihr doch immer so. Brigitte Lemberger Cartoon: Sebastian Haug


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Ehrenamt

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»Die Post war damals eine große Familie« Im Museum für Kommunikation halten Senioren die Geschichte des Telefons lebendig

deschule in Nürnberg aktiv gewesen. »Das schweißt zusammen«, berichtet Eck. Er engagiert sich außerdem als Zweiter Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte (DGPT) in der Region Süd. Zu diesem Verein gehören bundesweit etwa 120.000 Mitglieder – viele von ihnen Ex-Postler, die als eine ihrer Aufgaben die drei Kommunikationsmuseen in Deutschland unterstützen. In Nürnberg sind die Museumsverantwortlichen mehr als dankbar für die Aktivitäten der Ehrenamtlichen. »Sie sind das praktische Leben und können aus einem Schatz an Erfahrungen berichten. Da bekommen Führungen ein ganz anderes Maß an Authentizität«, lobt MKN-Sprecherin Vera Losse. Grauer Mantel mit roter Bordüre Zum Beispiel in der Führung »Fräulein vom Amt«: Wenn Gerda Korneck ihren grauen Mantel mit roter Bordüre überstreift und sich an die noch original aufgebaute HandWolfgang Bergmann und Wolfgang Busch kennen sich mit der alten, analogen Technik vermittlungsanlage setzt, scheint sie in bestens aus. Sie sind buchstäblich »schwer auf Draht«. die Anfangsjahre ihrer Berufszeit zurückzukehren. »Hier Fernamt Platz zwei. Was emeinsam bringen sie es auf deutlich mehr als 200 hätten Sie gern?«, sagt sie mit sanfter, aber offizieller Stimme. Dienstjahre, alle absolviert bei der Deutschen BundesDann beginnt sie, die Steckverbindung herzustellen und dapost oder ihren Nachfolge-Unternehmen. Sie haben viele bei ihren Zuschauern zu erzählen, wie eine Lampe anging, sobald Wandlungen erlebt, so manche Neuerung kommen und die Verbindung stand, wie auf einem Gesprächsblatt der Anrufer, gehen sehen. Rainer Eck (66) etwa betreute deutschlandweit die der Angerufene und die exakte Zeit notiert wurden – um damit Telefonhäuschen; Gerda Korneck (74) vermittelte als »Fräulein hinterher die Telefonkosten abrechnen zu können. Und wie die vom Amt« jahrelang ungezählte Telefongespräche. Und Werner Fräuleins schon hin und wieder mal in die Gespräche hineinhörHebbecker (69) führte als Mitarbeiter im »Zentrum für Kartenanten. »Wir mussten ja überprüfen, ob das Gespräch noch andauert; wendung« die Telefonkarten mit ein. Was zunächst als innovativ sonst konnte man die Leitung wieder freigeben.« Was ihr da zu galt, war nach zehn Jahren tot – das Handy hatte den Markt erOhren kam, gibt die 74-Jährige bis heute nicht preis. Betriebsgeobert. heimnis. Dafür erzählt sie freimütig, dass die Fräuleins schon mal Wer mit Eck, Korneck, Hebbecker und ihren Kollegen zusamihre Dienstkleidung ablegten, wenn die Aufsicht weg war. »Die mensitzt, kann sich stundenlang Geschichten erzählen lassen. Schürzen waren wirklich nicht schön, und sie kitzelten immer so.« Geschichten aus alten Zeiten. Doch was fangen die ehemaligen Im Auslandsfernamt in Würzburg war Korneck außerdem für Postler heute mit ihren Erfahrungen an in einer Zeit, in der die Teinternationale Verbindungen zuständig. Die dort stationierten GIs lefonie längst digital funktioniert? Sie stellen ihr wollten so oft wie möglich nach Hause telefonieren Wissen ehrenamtlich zur Verfügung – im Museum und nahmen dafür auch einige Stunden Wartezeit »Wir sind eben die letzten für Kommunikation Nürnberg (MKN). in Kauf. Allein der Verbindungsaufbau in die USA Mohikaner, die diese Vor sieben Jahren hat sich dort lose der »Freunkonnte zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen, Technik noch betreuen deskreis des MKN« geformt; inzwischen ist daschließlich beschäftigte man damit etwa zehn Perkönnen« raus ein sehr agiles Gremium erwachsen, das das sonen dies- und jenseits des Atlantiks. Programm des Museums mit eigenen Angeboten 1966 vermittelte Gerda Korneck ihr letztes Amt unterstützt. So bieten die Senioren sechs verschievon Hand. Seither ist die Technik weitgehend pasdene Führungen durch die Ausstellungsräume an, dazu kommen sé und nur noch im Museum zu bewundern. Dass das MKN noch ein Dutzend Spaziergänge und Fahrradtouren durch Nürnberg, in eine funktionierende Handvermittlung vorzeigen kann und zudenen die Postgeschichte lebendig wird. Auf einen Stamm von gut sätzlich zwei mechanische Vermittlungsanlagen aus den 1920-er 20 ehemaligen Kollegen kann Freundeskreis-Sprecher Rainer Eck und 1950-er Jahren in Betrieb hat, ist ebenfalls dem Freundeskreis zurückgreifen; knapp zehn Senioren bilden den harten Kern, der zu verdanken. Denn als das Museum 2010 grundlegend umgebaut sich regelmäßig trifft und über Neuerungen beratschlagt. wurde, kannte sich keiner mehr so recht mit der alten Technik aus; »Die Post war damals eine große Familie«, erzählt Eck. Alle aus ein Umzug der Anlagen schien nicht machbar. Da sprangen Raidem Freundeskreis waren zeitweise als Lehrende an der Fernmelner Eck und seine Kollegen ein. »Über Wochen hinweg haben sie

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alle Anlagen abgebaut, die Verkabelungen dokumentiert und alles so wieder hergestellt, dass man damit tatsächlich telefonieren kann«, berichtet Vera Losse. »Wir sind eben die letzten Mohikaner, die diese Technik noch betreuen können«, sagt Hubertus Scharrer und lacht. Als er 1967 in den Fernmeldedienst der Post eintrat, begann er als »Schachtschmierer«, wie er sagt, und arbeitete sich zum Anlagenentstörer hoch. Schon 1991 war er – damals damals noch offiziell in Diensten der Deutschen Bundespost – an einem Umbau des Nürnberger Museums beteiligt. Bis heute geht dem 69-Jährigen im Freundeskreis der Ruf voraus, alles reparieren zu können – vom Fön über die Waschmaschine bis hin zum Telefon. Wie funktioniert Skype? »Deshalb würden wir nächstes Jahr gern ein Reparaturcafé mit ihm anbieten«, verrät Rainer Eck. Denn »nur« mit ein paar Führungen begnügt der Freundeskreis sich schon längst nicht mehr. Vor einiger Zeit verschrieb man sich zum Beispiel auch den neuen Medien: Auf Ecks Initiative hin wurden Kurse für Senioren zum Umgang mit Internet und Tablet-Computer angeboten. In jeweils drei Stunden erfahren sie, was ein Tablet überhaupt ist und wie man damit umgeht, wie die Videotelefonie Skype funktioniert oder wie man Fotos und Videos mit dem Gerät bearbeitet. Anschließend können die Teilnehmer das Erlernte vor Ort, in dieser Umgebung unter Gleichaltrigen, ausprobieren. »Bei diesen Kursen sind wir so überrannt worden, dass ich mir bald Hilfe holen musste«, erzählt Eck. So stieß Wolfgang Bergmann (61) zum Team. Gemeinsam zeigen die beiden Ex-Postler

Gerda Korneck vermittelte als »Fräulein vom Amt« jahrelang Telefongespräche. ihren Kursteilnehmern nun, »wie die Technik das Leben leichter machen kann, zum Beispiel wenn man Gesundheits- oder ReiseApps einsetzt«, sagt Rainer Eck. Ob sie Senioren mit modernen Medien vertraut machen oder junge Leute in die Historie mitnehmen: Die Ehrenamtlichen aus dem Freundeskreis werden an vielen Ecken gebraucht. So lässt auch die Telekom regelmäßig ihre neuen Azubis von den erfahrenen Kräften schulen. Wolfgang Busch (67) zeigt ihnen dann im Detail, wie an der Vermittlungsanlage aus den 1920-er Jahren bei jeder gewählten Ziffer eine technische Einheit anspringt und den Anrufer zur richtigen Verbindung lotst. Jeder Wählvorgang rattert hörbar. Dann bringt er seine jungen Zuhörer mit Zahlen zum Staunen: Zu Zeiten, als Telefonie noch analog funktionierte, waren etwa 200 Betreuer allein in Nürnberg tätig, um das Ortsnetz in Stand zu halten. »Heute sind es noch drei für ganz Mittelfranken«, sagt Busch. Denn inzwischen funktioniert alles digital. An einer modernen Anlage zeigt Busch, dass man heutzutage an ihr weder Geräusche hört noch Bewegungen sieht. Doch dass das alte Wissen erhalten wird, findet er wichtig. Gerade angehende Fachleute sollten über die Historie Bescheid wissen getreu dem Motto »Zukunft braucht Herkunft«. Annika Peißker; Fotos: Michael Matejka Information

Wolfgang Bergmann, Werner Hebbecker, Hubertus Scharrer, Wolfgang Busch, Gerda Korneck und Rainer Eck (von links oben nach rechts unten) stellen ihr Wissen dem Museum zur Verfügung.

Alle Führungen des Freundeskreises können auf der Internetseite des Museums für Kommunikation Nürnberg auf www.mfk-nuernberg.de unter dem Stichwort Angebote nachgelesen werden. Die Führungen und Kurse sind auch individuell für Gruppen ab fünf Personen buchbar. Weitere Informationen erteilt das MKN dienstags bis donnerstags unter der Rufnummer (0911) 230 88 85 oder per E-Mail: mfk-nuernberg@mspt.de; für die Medienkurse 50+ erfolgt die Anmeldung per Mail an mkn.anmeldung@mspt.de


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Ratgeber

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Was Sie übers Ehrenamt wissen sollten Von Haftungs- bis Versicherungsschutz müssen viele Fragen geklärt werden

denn auch ein Ehrenamt kann zu viel des Guten werden – wenn man über seine Grenzen hinausgeht. »Auf eine gesunde Balance müssen Hauptamtliche bei den freiwilligen Helfern achten«, so Glaser. Zu diesen Themen werden mittlerweile auch eine Reihe von Seminaren angeboten, etwa vom Zentrum Aktiver Bürger Nürnberg (ZAB) oder der Akademie für Ehrenamtlichkeit. Wo und wie man sich engagieren kann, das erfährt man bei zahlreichen Anlaufstellen. Glaser nennt als Beispiel das ZAB. Auch sein Amt versuche, das Ehrenamt auf breiter Ebene zu fördern. So gibt es unter anderem die Möglichkeit, sich im Buchhaus Thalia von Mitarbeitern des Amtes zum Thema ehrenamtlicher Tätigkeit beraten zu lassen. Außerdem gibt es, verteilt übers ganze Land, rund 420 Freiwilligenagenturen. Was tun bei einem Unfall? Für Ehrenamtliche gilt es tatsächlich, einige ganz wichtige Fragen zu beachten. Was ist beispielsweise, wenn man sich auf dem Weg zu seiner ehrenamtlichen Tätigkeit eine der zentralen Fragen, die vor der Hilfe verletzt? »Da sollte man immer beim Verstehen sollte. Der Studienleiter der Akaein oder der Organisation nachfragen, ob demie für Ehrenamtlichkeit Deutschland man versichert ist«, rät Kegel. Die beiden weiß, dass die falsche Wahl auch schnell maßgeblichen Versicherungen sind Haftzu Frust führen kann – auf beiden Seiten. pflicht- und Unfallversicherung. Das funk»Welche meiner Interestioniere aber in der Regel sen und Motive werden da reibungslos, befinden beide »Freiwilligen-Arbeit erfüllt?«, sollten sich die Experten. ist grundsätzlich ein Leute fragen. Wie sieht es Zusätzlich oder bei einem freundlicher Bereich« mit Mitbestimmung aus? weniger gut abgesicherten Darf ich zumindest in meiVerein hilft der Freistaat ner Aufgabe mitreden und aus. Bayern hat – ebenso wie mitentscheiden? Auch die Kollegen – andedie anderen Bundesländer – vor sieben Jahre Ehrenamtliche wie auch Hauptamtliche ren einen kostenfreien Haftpflicht- und – sollte man sich genau anschauen. Unfallversicherungsschutz für freiwillige Helfer aufgelegt: die bayerische EhrenRegeln sind hilfreich amtsversicherung. Für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten, fühManchmal gibt es für Ehrenamtliche die re nicht automatisch zu einer stimmigen Möglichkeiten, eine AufwandsentschädiChemie. »Freiwilligen-Arbeit ist grundgung oder eine Auslagenerstattung zu ersätzlich ein freundlicher Bereich«, sagt halten, etwa für Fahrtkosten. Viele Vereine Uli Glaser. Aber auch hier kann es mal und Verbände seien es aber nicht, die das Meinungsverschiedenheiten oder Ärger finanziell stemmen könnten, sagt Kegel. geben. Regeln für gute Zusammenarbeit Einige hätten aber immerhin Abkommen seien da oft hilfreich. mit den regionalen Verkehrsbetrieben, die Ob für wenige oder viele Stunden – auch mit Ermäßigungen die Freiwilligen-Arbeit auf Ehrenamtliche soll und muss man sich unterstützten. verlassen können. Diese wiederum sollFinanzielle Unterstützung für die ehten von Hauptamtlichen Professionalität renamtliche Arbeit komme auch von der erwarten dürfen. Anerkennung und eine Bundesregierung. Mit dem ebenfalls 2007 gewisse Fürsorge sind ebenfalls wichtig, aufgelegten Gesetz »Hilfen für Helfer«

Einen Verein aussuchen und loslegen? Eine fachkundige Beratung zuvor ist auf alle Fälle sinnvoll.

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er Computerclub für Senioren, der Fußballverein für den Nachwuchs, die Freiwillige Feuerwehr, Schöffen vor Gericht – ohne Menschen, die ihre Hilfe, ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung stellen, die dies freiwillig und unentgeltlich tun, gäbe es vieles davon nicht. Und es werden immer mehr – das Engagement der Bürger nimmt zu. »In der Region machen wir ein zunehmendes Interesse aus«, sagt Uli Glaser, Ehrenamtsbeauftragter des Sozialreferates der Stadt Nürnberg. Nach letzten Umfragezahlen ist es fast jeder vierte Nürnberger, der sich ehrenamtlich engagiert – das sind mehr als 90.000 Menschen. Weitere 45 Prozent könnten sich der Umfrage zufolge ein solches Engagement vorstellen. Vor allem Ältere engagierten sich immer öfter. »Der Anteil der über 60-Jährigen, die ehrenamtlich tätig sind, hat in den vergangenen 25 Jahren deutlich zugenommen«, sagt Glaser. Einen Verein aussuchen, vorbeikommen, loslegen? Auch wenn ein Ehrenamt meist unkomplizierter aufgenommen werden kann als ein Arbeitsverhältnis – so einfach ist es dann doch nicht. »Ist die Aufgabe, für die ich mich engagiere, wirklich die passende für mich?« ist für Peter Kegel


Benefizkonzert

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Klanggewaltiger Abend sechs+sechzig-Benefizkonzert war ein voller Erfolg

wird bürgerschaftliches Engagement steuerlich begünstigt. »Vor allem aber wird die Haftungsverpflichtung von Vereinsvorsitzenden weniger scharf geahndet«, sagt Kegel, dessen Organisation bundesweit Vereine und Personen rund um das Ehrenamt berät. »Immer vorausgesetzt, dass alles ordnungsgemäß abläuft.« Eine Neuregelung im BGB sorgt dafür, dass Vereinsvorstände nur noch bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit haften, »also wenn jemand Geld unterschlägt oder keine ordentliche Buchführung macht«.

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»Sowas speichern wir nicht« Eine andere manchmal befürchtete Problematik des Ehrenamts ist unbegründet: Jemand, der wegen eines freiwilligen Engagements eine größere Investition tätigt, darf dadurch im privaten Bereich nicht schlechter gestellt werden, etwa durch ein nachteiliges Ranking bei der Schufa. »Bei uns werden weder berufliche noch ehrenamtliche Tätigkeiten erfasst. Solche Informationen speichern wir nicht«, versichert Anna-Lena Rawe von der Bonitätsauskunft Schufa. Insgesamt sieht Uli Glaser allerdings eine große Herausforderung darin, dass sich Vereinsvorstände immer mehr in solchen und anderen Fragen des Rechts auskennen müssen. Etwa im Umweltrecht, wenn es beispielsweise um die Neuanlage eines Sportplatzes geht. Er hofft hier auf künftig noch bessere Beratungsstrukturen, die Ehrenamtlichen helfen. Anja Kummerow Foto: NN-Archiv

Information Ehrenamtsversicherung www.stmas.bayern.de/ehrenamt/versicherung/index.php Ehrenamtsbörse des Magazins sechs+sechzig www.finde-dein-ehrenamt.de Zentrum Aktiver Bürger Nürnberg www.iska-nuernberg.de/zab/ Ehrenamt Stadt Nürnberg www.nuernberg.de/internet/sozialreferat/ ehrenamt.html Akademie für Ehrenamtlichkeit www.ehrenamt.de

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usikalisch führte die Klangreise diesmal nach Nordeuropa: Beim fünften Benefizkonzert der HypoVereinsbank zugunsten des Magazins sechs+sechzig und der Lebenshilfe Nürnberg spielten die Nürnberger Symphoniker den Klassiker »Finlandia« von Jan Sibelius. Das Orchester bot unter der Leitung von Stardirigent Alexander Shelley auch eine bravouröse Aufführung der Scheherazade von Nikolai RimskyKorsakow. Eingebettet in diese beliebten Stücke erwartete die rund 500 Zuhörer eine Überraschung: Der Auftritt des Schlagzeug-Spezialisten Colin Currie (3). Das Zusammenspiel von Orchester und Currie schuf klanggewaltige Passagen, die auf den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull Bezug nehmen.

Mit seiner ungewöhnlichen Darbietung des Stücks »Siedi« begeisterte er das Publikum. Darunter auch Magazin sechs+sechzig-Schirmfrau Helene Jungkunz (4), der frühere Bundesminister Günter Gloser, Stadtkämmerer Harald Riedel, Nürnbergs Klinikum-Chef Alfred Estelmann und Umweltreferent Peter Pluschke. Horst Schmidbauer (Bild 2, r.), Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Nürnberg, und Petra Nossek-Bock, Vorsitzende des Magazins sechs+sechzig (Mitte), freuten sich über das gelungene Klangerlebnis. Sie bedankten sich bei Detlef Schirm, Direktor der HypoVereinsbank Nürnberg (l.), für die Unterstützung ihrer Arbeit und den gelungenen Abend. Fotos: Michael Matejka


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Mutiger Sprung in die Selbstständigkeit Unternehmerin Ingrid Hofmann denkt mit 60 noch lange nicht ans Aufhören

Mit ihrem VW-Käfer war Ingrid Hofmann bekannt wie ein bunter Hund.

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1985 wagte sie den Schritt in die Selbständigkeit.

eder und jede war einmal jung – und hat einmal Dinge geeinen Traumberuf daraus zu machen: Managerin auf einer Orchimacht, mit denen man sie oder ihn später kaum mehr in Verdeenplantage in Südafrika etwa wären ihr Ziel gewesen. Doch das bindung bringen würde. Wer hätte gedacht, dass die seriöse Apartheid-Regime schreckte sie ab. Unternehmerin Ingrid Hofmann oft zu Demos gegangen ist? Was jedoch blieb, war das Ziel, Managerin zu werden, erzählt Das Demonstrieren, zum Beispiel gegen Rechtssie. Zunächst hieß es, Berufserfahrung zu samextremismus, hat sich die Inhaberin einer großen meln. Zehn Jahre lang arbeitete sie sich in einer »Morgens Rio, abends Zeitarbeitsfirma bis heute nicht abgewöhnt, auch Zeitarbeitsfirma Stück für Stück hoch. Ganz oben New York, das war früher nachdem sie im Arbeitgeberverband BDA sowie wurde die Luft dünn. »Damals war es für eine Frau mein Traum.« der Branchenorganisation BAP aktiv wurde und kaum möglich, in einem Unternehmen an die Spitmit dem Bundesverdienstkreuz dekoriert wurde. ze zu kommen«, sagt sie heute. Also verwirklichte Im kommenden Jahr feiert ihre Firma Hofmann sie ihren Plan B und gründete eine eigene Firma, Personal 30-jähriges Bestehen. was die junge Frau aus Hiltpoltstein (Landkreis Forchheim) einige »Ich war in Nürnberg bekannt wie ein bunter Hund«, sagt Ingrid Überwindung kostete. »Ich komme vom Bauernhof und habe erHofmann (60). Bunt war vor allem ihr erstes Auto, ein VW-Käfer, lebt, dass meine Eltern beinahe rund um die Uhr arbeiteten. Genau eigenhändig mit Mohnblumen bemalt. Darin sauste die damals deswegen wollte ich nicht selbstständig sein.« 20-Jährige durch die Gegend, einmal auch gegen eine Hausecke in Startkapital vom Vater Lauf. Das war ihr furchtbar peinlich. Die Kühlerhaube musste er1985 wurde sie es doch. Der Vater lieh ihr als Startkapital 30.000 neuert werden, möglichst so, dass der Vater nichts von dem MissMark. Nicht genug, um groß die Werbetrommel zu rühren. So geschick bemerkte. schaffte sie auf anderen Wegen Wachstum, über KundenempfehIhre Leidenschaft für Autos hat sich bis heute nicht verflüchtigt. lungen. Dann folgte das einschneidende Erlebnis des Mauerfalls. Beim Nürnberger Opernball im vergangenen Jahr hatte sie sogar »Am 10. Oktober 1989 habe ich in Dresden die Revolution live erdas unverschämte Glück, einen BMW Z5 Coupé zu gewinnen. Freilebt.« Für Hofmann war es die Initialzündung für eine Expansion lich, ein bisschen Glück braucht der Mensch. Doch dass sie es zu in die Neuen Bundesländer. Nach und nach kamen ihr Zweifel. einer Unternehmerin, die 22.000 Mitarbeiter führt, geschafft hat, Denn es wurden nach der Wiedervereinigung immer mehr Menwar planvolle Arbeit. Manchmal auch mehr oder weniger planschen in der Ex-DDR arbeitslos. voll. Als junge Frau absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Würde Zeitarbeit dort funktionieren? Es funktionierte. Heute Außenhandelskauffrau in einem Blumenimportunternehmen. Die hat die Unternehmensgruppe in Ostdeutschland 4000 Mitarbeiter Liebe zu Blumen und das Fernweh verquickten sich zur Chance,


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ittsommer in Norwegens schönsten Fjorden

in 21 Niederlassungen. Die Automobilindustrie ist für sie eine wichtige Kundenbranche. Hofmanns Alltag ist bewegt: Mit dem Auto oder Flugzeug ist sie unterwegs zu Kunden oder zu einer ihrer 90 Niederlassungen oder Tochterunternehmen im In- und Ausland. In Nürnberg, wo die Hauptverwaltung in Langwasser zu Hause ist, ist die Chefin bestenfalls zweimal pro Woche anzutreffen. »Doch wann immer es geht, bin ich abends zu Hause.« Bei ihrem Mann, mit dem sie kürzlich ihren 30. Hochzeitstag feierte, kann sie am besten abschalten. Noch besser im Urlaub. Das Fernweh hat sie nie verlassen: »Morgens Rio, abends New York, das war früher mein Traum«, sagt die 60-Jährige. Die jüngste Reise führte sie nach Nordindien. Urlaubstage zu verschenken, kommt für sie nicht in Frage: »Ich gehöre in der Firma zu denjenigen, die ihre Urlaubstage zu 100 Prozent nehmen.«

8 Tage Kreuzfahrt mit

REISETERMIN: 21.06. – 28.06.2015 Datum

Angela Giese; Fotos: privat; NN-Archiv

Hafen

an

So 21.06.15 Kiel

ab 17.00

Mo 22.06.15 Erholung auf See Di 23.06.15 Stavanger | N. 07.00 13.00 Mi 24.06.15 Flåm | N.

07.30 13.30

Vik | Norwegen 16.30 17.00 Do 25.06.15 Hellesylt | N. 09.00 10.00 Geiranger | N. 12.00 18.30

Die Tochter kann sich Zeit lassen Ingrid Hofmann scheint ihre Tochter Sonja mit beidem angesteckt zu haben: mit dem Drang, ins Ausland zu gehen, und dem Hang zum Personalwesen. Gegenwärtig arbeitet die Tochter bei einem Münchner Headhunter, also einem Personalunternehmen, das Führungskräfte vermittelt. Haben Mutters gute Kontakte geholfen? Hofmann verneint. »Sonja ist immer ihren eigenen Weg gegangen. Auch wenn ich in den Startlöchern stand, um sie bei der Jobsuche zu unterstützen. Meine Hilfe hat sie für sich selbst nie gewollt und nie gebraucht.« Trotzdem liegt es nahe, dass die Tochter in die Fußstapfen ihrer Unternehmer-Mutter tritt. Für diese Position brauche Sonja noch die Reife, »aber langfristig kann ich mir die Unternehmensnachfolge vorstellen«, sagt Hofmann. Die Tochter könne sich Zeit lassen. »Denn ich habe immer gesagt: Ich arbeite bis 84.« Bei guter Gesundheit und Spaß am Job werde ihr das gelingen, wenngleich mit weniger Arbeitsstunden als heute. Die gewonnene Zeit Heute beschäftigt Ingrid Hofmann lustvoll zu verbringen, 22.000 Mitarbeiter. macht ihr keine Probleme: Fotografieren, Tanzen, Wagner-Opern hören und die Ölmalerei gehören zu ihren Hobbys. Heute sind es keine Mohnblumen mehr wie auf ihrem VW-Käfer, sondern Bilder im Stile Piet Mondrians. Aus den Gemälden mit sehr farbenfrohen, geometrischen Formen gestaltet sie eigene Kugelschreiber. »Gibt es ein persönlicheres Geschenk für die Kunden?«, fragt sie.

MS ASTOR

Fr 26.06.15 Bergen | N.

13.00 20.00

Sa 27.06.15 Erholung auf See So 28.06.15 Kiel

09.30

REISEGLÜCK-Extra-Leistungen: • Bustransfer nach Kiel und zurück • Ausflug ‚Bergen & Seilbahn‘

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»Ich fühle mich wie eine echte Königin« Zakas Mamojan hat nach ihrer Flucht neue Freunde gefunden

Asylbewerberin Zakas Mamojan (links) im Gespräch mit Monika Meinig, der Dolmetscherin und Freundin)

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underttausende sind vor Not, Elend und Verfolgung auf der Flucht. Ihre Heimat verlassen zu müssen, aller Wurzeln entrissen zu werden und eine ungewisse Zukunft vor sich zu haben, trifft ältere Menschen besonders hart. Eine davon ist Mamojan Zakas aus Georgien – aber sie trotzt ihrem Schicksal, und das mit fast 60 Jahren. »Ich fühle mich hier wie eine Königin«, sagt Mamojan Zakas, und ein Lächeln hellt ihre sonst verschlossene Miene auf. Ihr Königreich, das sind 14 Quadratmeter Wohnraum in einer Container-Siedlung für Flüchtlinge in der Michael-Vogel-Straße in Erlangen. 14 Quadratmeter, die sich die 59-Jährige, die trotz ihres Alters eine Flucht aus der Heimat gewagt hat, mit ihrem erwachsenen Sohn teilen muss. Dennoch ist sie glücklich hier. Und man kann das verstehen, wenn man die Leidensgeschichte dieser Frau hört, die aus einer einst angesehenen und reichen Familie stammt und der nach Repressalien, Bedrohung und Verfolgung durch staatliche Organe sowie nach schikanösen Behandlungen während der Flucht buchstäblich

nur das nackte Leben geblieben ist. Jetzt lebt sie erst einmal in Sicherheit. Sie schwärmt von der guten Betreuung durch die professionellen Helfer der Arbeiterwohlfahrt und durch die unermüdlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuung in Erlangen e.V., der Verein nennt sich kurz EFIE. Die 59-Jährige ist glücklich in ihrem neuen, sehr bescheidenen Zuhause: Es ist einer der von der Stadt zur Verfügung gestellten 26 Container mit je zwei Betten, zusammengefasst zu zwei Gebäuden. Je eine Küche sowie Gemeinschaftstoiletten und -duschen gehören dazu. Spät die Wurzeln verloren Das Zusammenleben von Menschen verschiedenster Ethnien und Religionen klappe prima, versichert Mamojan Zakas, die von allen »Zaira« genannt wird. »Manchmal kommt es zu Diskussionen wegen der Sauberkeit«, aber das kenne man auch aus anderen Wohngemeinschaften. Sie lobt die Verpflegung: Es gibt regelmäßig Essenspakete (die allerdings nach vielfältiger Kritik auch in Bayern demnächst abgeschafft und

durch Geldzahlungen ersetzt werden) und ein kleines Taschengeld. »Und wir können hier auch selbst kochen.« Noch eines kommt hinzu, was ihr das Leben erleichtert: »Zaira« hat zwar relativ spät alle Wurzeln verloren und in einem völlig fremden Land ein ganz neues Leben anfangen müssen, doch ihr stehen in Fragen des täglichen Lebens nicht nur die von der Stadt beauftragte Awo und der Verein EFIE zur Seite. Sie hat auch eine neue Freundin gefunden, die sie mit Rat und Tat begleitet. Es ist die 72 Jahre alte Monika Meinig, die perfekt Russisch spricht und längst nicht nur als Dolmetscherin fungiert. Dass sie so gut Russisch kann, liegt an ihrer Herkunft: Sie ist in der DDR aufgewachsen, wo Russisch für die meisten Schüler die erste Fremdsprache war. Jahrzehnte ist das her. Sie habe viel vergessen, erzählt die 72-Jährige. Um für das Übersetzen gerüstet zu sein, büffelte sie erneut. »Ich wollte nicht nur radebrechen, sondern mich verständlich machen und auch ganz genau verstehen, was die Leute ausdrücken wollen.«


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Impressum sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 15 / Dezember 2014 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70.

Bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit lernte sie der Umstände oft im Ungefähren, vermutlich Mamojan Zakas aus Georgien kennen. »Wir auch, um Helfer und Angehörige zu schützen. haben uns von Anfang an gut verstanden und Nächste Station des Leidenswegs war Posind Freundinnen geworden.« In den vielen len. »Dort hat man uns ebenfalls sehr schlecht Gesprächen hat Monika Meinig nicht nur viel behandelt. Wir bekamen kaum etwas zu esüber das Schicksal ihrer neuen Freundin ersen, und wir mussten die wenigen mitgefahren, sondern auch ihr Russisch verbessern brachten Kleider verkaufen, um an Geld zu können. kommen.« Fünf Monate schlugen sich MaMeinig bittet zu Beginn des Gesprächs mojan Zakas und ihr damals 22-jähriger Sohn um etwas Geduld: Erst will ihre georgische in Polen durch, dann haben beide einen Mann Freundin den Gästen etwas anbieten: Kaffee, getroffen, der bereit war, sie mit nach Berlin Obst, Kuchen, denn »das gehört sich so«. Sie zu nehmen. Von dort aus ging es schließlich erklärt auch, weshalb Zaira meist ernst und im Dezember 2012 in die staatliche Erstaufverschlossen wirkt: Die Unsinahmestelle für Asylbewerber cherheit, ob sie ein dauerhafnach Zirndorf und fünf Wotes Bleiberecht bekommt, liege chen später in die Unterkunft »Mein Mann und wie ein Schatten auf ihr. nach Erlangen. meine damals 14 Jahre Mamojan Zakas‘ Familie Nach Polen zurück muss sie alte Tochter wurden wurde verfolgt, daran benicht, wie es nach EU-Recht umgebracht.« steht kein Zweifel, so wie sie eigentlich vorgesehen ist, ihr Schicksal schildert. Sie das hat ihr Anwalt verhinberichtet: Der Vater war einst ein angesehedern können. Für »Zaira« ist das ein weiterer ner Mann und lebte mit Frau und Kindern in Glücksfall. Von Anfang an war sie angetan einer komfortablen Wohnung in Georgiens von dem freundlichen Empfang hier, sowohl Hauptstadt Tiflis. Doch die Familie gehörte bei den Behörden wie auch bei der Bevölkezur religiösen Gemeinschaft der Jesiden (oder rung. Wohl ein gewaltiger Unterschied zu PoYeziden), die schon in der bis zum Jahr 2003 len: »Dort waren alle ruppig, wir hatten kein dauernden Präsidentschaft des einstigen SoGeld, aber die Deutschen legen sogar noch wjet-Außenministers Eduard Schewardnadse etwas drauf, wenn mir in einem Geschäft das in Georgien diskriminiert wurden. Die staatGeld nicht reicht.« Hier bekommt sie, die in lichen Schikanen, Repressalien und Gewaltihrer Heimat nie richtig schreiben und lesen akte, erzählt »Zaira«, seien immer schlimmer gelernt hatte, auch einfachen Deutschuntergeworden. »Mein Mann und meine damals richt: Den bietet die Stadt Erlangen in Kursen 14 Jahre alte Tochter wurden umgebracht.« an, ebenso lernt sie die Sprache im MontagsEin Schwager sei bei einem Verkehrsunfall café von EFIE, wo man sich zwanglos trifft, gestorben – »Zaira« ist überzeugt, dass auch aber eben auch lernt. das Mord war. »Schließlich wurden wir geDer Sohn hat inzwischen eine Praktikumszwungen, aus unserer Wohnung aus- und in stelle gefunden. Seine Mutter wünscht sich den Dachboden zu ziehen. Dort gab es kein sehnlichst, dass zumindest er hier bleiben Wasser, keine sanitären Einrichtungen, keine und eine neue Heimat finden kann. Über ihren Türen, aber viele Ratten.« Asylantrag ist auch nach über eineinhalb Jahren noch nicht entschieden. Aber »Zaira« gibt Präsident zerriss den Brief die Hoffnung nicht auf: »Ich bete jeden Tag zu Drei Jahre hielt sie es dort aus. »Glauben Sie Gott, dass ich bleiben darf.« mir, wenn wir eine Bleibe gefunden hätten, Zurück nach Georgien will sie auf keinen hätte ich meine Heimat nie verlassen«, verFall: Dort, so befürchtet sie, ginge die Verfolsichert die 59-Jährige. Ihre Bitte um eine Ungung weiter, außerdem habe sie keine Angeterkunft, so fährt sie fort, habe sie damals hörigen und Freunde mehr: Alle Verwandten in einem Brief dem Präsidenten überreichen haben Georgien verlassen, und »wer von uns wollen. Doch der habe den Brief zerrissen und noch dort ist, liegt schon im Grab«. auch ihre Papiere an sich genommen. Im Frühsommer 2012 sah sie nur noch eiText: Herbert Fuehr nen Ausweg: die Flucht. Ein westlicher ReFoto: Mile Cindric porter, der Zeuge der Szene beim Präsidenten geworden war, sei bereit gewesen, ihr zu helfen, sagt sie. Wer noch geholfen habe, das wisse sie nicht, sagt »Zaira«. Wie viele andere Flüchtlinge bleibt auch sie bei der Schilderung

Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Elke Graßer-Reitzner, Georg Klietz, Rainer Büschel Autoren: Alexandra Buba, Sharon Chaffin, Günter Dehn, Tamara Dotterweich, Herbert Fuehr, Ute Fürböter, Angela Giese, Ilona Hörath, Anja Kummerow, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Annika Peißker, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, Wolfgang Gillitzer, Tom Söllner Illustrationen: Sebastian Haug Titel: Mile Cindric Gestaltung: www.gillitzer.net Koordination: Georg Hopfengärtner Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Erlanger Seiten: Fachliche Beratung: Seniorenamt Erlangen Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 ullmann@intergenerationes.de • Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 limpert@intergenerationes.de • Carmen Porzelt Tel. 0911 / 50 07 18, Fax 0911 / 500 96 42 mail@porzelt.org Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 13.2.2015, Anzeigenschluss 16.1.2015. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:


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Tipps für einen erfüllten Ruhestand Messe Inviva lockt 2015 mit vier Themenschwerpunkten

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leich nach den Faschingstagen beginnt in Nürnberg die Messe Inviva 2015. Ein Schwerpunkt wird diesmal das Thema Gesundheit sein. Für einen vernünftigen Umgang mit dem eigenen Körper steht die bekannte Fernsehmoderatorin Marianne Koch. Die 82-Jährige führt immer noch gemeinsam mit ihrem Kollegen Werner Buchberger durch das Gesundheitsgespräch des Bayerischen Rundfunks – auch auf der Messe Inviva. Hier ist es eine gute Tradition, dass die Sendungen unter den Augen der Zuschauer aufgezeichnet werden. Die frühere Schauspielerin und bekannte Ärztin steht für eine Frauengeneration, die ohne Botox Auf der Aktionsfläche werden zahlreiche Mitmach-AngeMarianne Koch moderiert wieder das und Faceliftung alt geworden ist. bote präsentiert. beliebte Gesundheitsgespräch. Sie ist Vorbild und Vertrauensperson in einem. Ihre Fans lieben sie, und die Generation 50plus hat es Menschen wie ihr zu verdanken, Die Freiwilligenbörse mit ihrer Vielfalt von teilnehmenden dass Alter nicht vorwiegend als Krankheit und Verlust wahrgeVereinen und Initiativen zeigt, dass man auch im Ruhestand seinommen wird, sondern als ein Lebensabschnitt mit vielen Mögne Fähigkeiten nutzen und gleichzeitig anderen Menschen helfen lichkeiten, aktiv zu sein. kann. Die Intensität des Engagements kann jeder selbst wählen. Prominente Gesichter werden sicherlich wieder unter den GäsSie reicht von einer Stunde Vorlesen wöchentlich in einer Kinderten zu entdecken sein. Aber auf der Hauptbühne wird diesmal kein tagesstätte bis hin zu einer längeren Sterbebegleitung unter AnStargast zeigen, dass ein Comeback auch jenseits der 60 möglich leitung des Hospizteams. ist. Die Veranstalter setzen dafür auf die Zugkraft eines abwechsBeim Forum der Nürnberger Initiativen und Organisationen lungsreichen Programms mit Modenschauen, Musik und Talkrunsind zahlreiche Vereine und Verbände vertreten, die ohne ehrenden. Neben dem eher konventionellen Unterhaltungsteil wartet amtliche Mitarbeiter ihre Aufgaben nicht wahrnehmen könnten. die Inviva 2015 mit einigen Neuerungen auf. Das gilt für Beratungsangebote ebenso wie für kulturelle Veranstaltungen und Kurse. Diese bieten Unterstützung für den AllAgil und mitten im Leben tag und laden ein, sich selbst aktiv einzubringen. Das Magazin Bei den Vorträgen sind zwei weitere thematische Schwerpunksechs+sechzig wird dort ebenfalls mit einem eigenen Stand zu finte gesetzt worden. Es geht zum einen um Selbstbestimmung und den sein. zum anderen um Zeitgestaltung. Unter das erste Motto haben die Organisatoren Aspekte der finanziellen Vorsorge, der rechtlichen Petra Nossek-Bock Absicherungen und die technischen Entwicklungen gefasst, die Fotos: Michael Matejka, NN-Archiv ein Leben bis ins hohe Alter unter den selbst gewählten Bedingungen ermöglichen. Das umfangreiche Vortragsprogramm, das vom Nürnberger Information Seniorenamt organisiert wird, spiegelt wohl am besten wider, auf Die Inviva 2015 findet am Freitag, 20. Februar, und Samstag, wie viele verschiedene Arten Menschen heutzutage alt werden. Es 21. Februar, auf dem Nürnberger Messegelände in Langwasser gibt rüstige Ruheständler, die Extremsportarten bis jenseits der statt. Sie ist jeweils von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Übrigens: Die Inviva 80 betreiben, andere spielen in einer Rockband oder umrunden ist in die Halle 12 auf dem Messegelände umgezogen. Diese ist mit dem Fahrrad die Welt. Die Reiselustigen lockt ein umfangreiebenso bequem zu erreichen wie der vorherige Standort. ches Angebot mit exotischen Zielen. Wer so agil mitten im Leben steht, braucht doch eigentlich keine Am 13. Februar erscheint die nächste Ausgabe unseres Magazins speziellen Informationen über das Alter, oder? Gerade, wenn man sechs+sechzig mit einer umfangreichen Programmübersicht, eisich für das eigene Wohlbefinden verantwortlich fühlt oder für nem vollständigen Ausstellerverzeichnis und vielen Informationen einen pflegebedürftigen Angehörigen sorgt, bieten viele Informarund um die Inviva 2015 und die Freiwilligenbörse. tionen in den Vorträgen, bei den Ausstellern und im persönlichen Gespräch wichtige Anregungen. Das geben die Besucher – 13.000 waren es im vergangenen Jahr – regelmäßig bei den Befragungen der Messe an.


Veranstaltungskalender  17

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Ausgewählte Veranstaltungen Dezember 2014 bis Februar 2015 Ausstellungen Zinnsoldat und Gänseliesel Mi, Sa, So 14-17 Uhr Museum der Altstadtfreunde, Kühnertsgasse 22, Nürnberg Info: 0911 / 24 13 93 Dürers Zeichnung »Mädchen mit Fackel« aus Privatbesitz bis 7.12.2014; Di, Mi, Fr 10-17 Uhr; Do 10-20; Sa, So 10-18 Uhr (während des Christkindlesmarkts auch Mo, 10-17 Uhr) Albrecht-Dürer-Haus, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 68 Kunst & Handwerk. Der Markt für schöne Dinge Bis 14.12.2014; Di-Fr 10-17 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr (während des Christkindlesmarkts auch Mo 10-17 Uhr) Stadtmuseum Fembohaus, Burgstraße 15, Nürnberg Weihnachtsverkaufsausstellung Info: (0911) 231 25 95 Schule im Nationalsozialismus 12.1. bis 12.3.2015; Di-Fr 10-17 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Info: 0911 / 231 38 75 ZusammenSpiel Bis 14.01.2015; Di, Mi, Do 12-18 Uhr und nach Vereinbarung; vom 19.12. bis 6.1. geschlossen Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Gemälde, Grafiken und Plastiken von Ricarda Oehl (Nürnberg) und Ilona Selbmann (Dresden) VA: Kulturladen Zeltnerschloss Info: 0911 / 47 29 45 Zauberwelten 15.1. bis 15.2.2015, Di-Fr 10-17 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Makrofotografien aus Franken von Norbert Dippold Info: 0911 / 231 38 75

Peter Flötner. Renaissance in Nürnberg Ausstellung der Museen der Stadt Nürnberg in Kooperation mit der Universitätsbibliothek ErlangenNürnberg im Albrecht-DürerHaus, Stadtmuseum Fembohaus und Museum Tucherschloss bis 18.1.2015; Di, Mi, Fr 10-17 Uhr, Do 10-20; Sa, So 10-18 Uhr (während des Christkindlesmarkts auch Mo 10-17 Uhr) Albrecht-Dürer-Haus, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 68 Das Gesicht des Gettos Ab 27.01.2015; Mo-Fr 9-18 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Dokumentationszentrum Bayernstraße 110, Nürnberg Bilder jüdischer Fotografen aus dem Getto Litzmannstadt 1940-44 Info: 0911 / 231 56 66 »made in GDR« – DDR-Spielzeug für die Welt Di-Fr 10-17 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr (während des Christkindlesmarkts auch Mo 10-17 Uhr) Spielzeugmuseum, Karlstraße 13-15, Nürnberg Info: 0911 / 231 31 64 9 cm Nürnberg. Eine Kulturgeschichte der Nürnberger Bratwurst Di-Fr 10-17 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr (während des Christkindlesmarkts auch Mo 10-17 Uhr) Stadtmuseum Fembohaus, Burgstraße 15, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 95

Beratung & Vorträge Formularausfüllservice Jeden Freitag, 15 Uhr Keine Steuererklärungen! AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nbg. e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

Siehe, meine Freundin, du bist schön! Donnerstag, 18.12.2014, 17 Uhr Ein literarischer Streifzug zum Thema Schönheit. Gudrun Wiedemann (Schauspielerin, Vorleserin, Rezitatorin) trägt Texte vor. Stadtbibliothek Zentrum, Ebene L1 Info: Eintritt frei Computer- und Internet-Treff 07.01., 04.02.2015, 9:30 -11 Uhr Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Rötelheimpark, Schenkstr. 111, Erlangen VA: Seniorenamt Erlangen Info: 09131 / 86 29 06 IC-Interstitielle Zystitis« und Chronische Blasenentzündung 07.01 2015, 17.30 Uhr Die Selbsthilfegruppe trifft sich Kiss, Am Plärrer 15, 3. Stock, Gruppenraum II. Info: 0911 / 64 27 625 Winterbilder. Gemälde der kalten Jahreszeit 09.01.2015, 16:30 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Bildvortrag mit Dr. Anette Scherer Info: 0911 / 272 14 30 Wein-Franken – die Fernen so weit, der Wein so nah … 12.01.2015, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Lothar Mayer VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70 Wenn die Seele leidet – schwierige Lebenssituation im Alter 13.01.2015, 14-15 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstraße. 15, Nürnberg VA: Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig-Geist Info: 0911 / 231 82 24

Ein starkes Netz in Lebenskrisen Stationäre und ambulante Hilfe bei: Alzheimer  Angststörung  Schmerz  Depression  Demenz Schlaganfall  Parkinson  Schlafstörung  Trauma Telefon 09131 753-0  Am Europakanal 71  91056 Erlangen www.klinikum-am-europakanal.de

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E US IEN A ATSPHÄR L I S N UTE ER PRIV R UNSE Reine r Reine Bergman n/ r 23.10 Zitta .2014 bis 8. 3.201 5

Kunstvilla im KunstKulturQuartier Blumenstr. 17, Nürnberg Di bis So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr kunstvilla.org

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OneNote von Microsoft 14.01.2015, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Kurzworkshop zum kostenlosen digitalen Notizblock für PC, Smartphone und Tablet VA: Computer Club Nürnberg CCN 50plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 9928352

Spuren der Erinnerung – Hermann Kesten im Bild Mittwoch, 28.01.2015, 16 Uhr Stadtbibliothek Zentrum,Ebene L1, Gewerbemuseumsplatz 4, Nbg. Bildhauer Wilhelm Uhlig im Gespräch mit Eva Homrighausen, ehem. Direktorin der Stadtbibliothek). Eintritt frei Info: 0911 / 244 71 41

Die Zukunft der Ukraine 19.01.2015, 13:30-15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Akademiepass erforderlich! Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10

Handyberatung 28.01.2015, 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. VA: AWO Kreisverband Nbg. e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

Lesereihe WortWeltFranken Mittwoch, 21.01.2015, 19.30 Uhr Eine gemeinsame Performance von Lyriker Christian Schloyer und Akustik-Künstler M. Ammann. Zeitungs-Café Hermann Kesten in der Stadtbibliothek, Abendeingang, Peter-Vischer-Straße Info: 0911 / 244 71 41, Eintritt: 7 € / 5 € (3.50 € mit Nürnberg-Pass) Zur Tulpenblüte nach Holland 21.01.2015, 16:30 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Filmvortrag von Stefan Voigt Info: 0911 / 27 21 430 Was ändert sich 2015 in der Pflegeversicherung 21.01.2015, 18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Referentin: Walburga Dietl, Leitung Pflegestützpunkt Nürnberg VA: Angehörigenberatung Nbg. e.V. Info: 0911 / 26 61 26 Mit allen Wassern gewaschen – Höhepunkte der Hydro-Technik 21.01.2015, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Dr. Horinek VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70 Nürnberg – wie es flattert und springt, rennt und schwimmt 22.01.2015, 19:30 Uhr Vortragssaal im Naturkundehaus, Tiergarten Nürnberg Referentin: Dr. Susanne Kühnel, LBV Nürnberg VA: Landesbund für Vogelschutz, Geschäftsstelle Nürnberg-FürthErlangen-Höchstadt Info: 0911 / 45 47 37

Internetberatung 28.01.2015, 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. VA: AWO Kreisverband Nbg. e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Recyceln in der Kunst und im Alltag 28.01.2015, 18:30 Uhr Kunstvilla, Blumenstr. 17, Nbg. Gespräch mit Marga Leuthe Info: 0911 / 231 14 015 Das Alter(n) verstehen 09.02.2015, 14-16 Uhr Institut für Psychogerontologie, Kobergerstr. 62, Nürnberg VA: Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig-Geist Info: 0911 / 231 82 24 Google Earth und Google Maps – was kann ich damit anfangen? 11.02.2015, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Kurzworkshop mit Anwendungsbeispielen VA: Computer Club Nürnberg CCN 50plus e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 99 28 3 52

Führungen & Wanderungen

Theatralische Führung durch das Albrecht-Dürer-Haus jeden Di, Mi und Sa, 15 Uhr (nicht am 24. und 31.12.2014!); jeden Do, 18 Uhr (nicht am 25.12.2014 und 1.1.2015); jeden So, 11 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 68

Hinter verschlossenen Türen jeden Sa, 15 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, Nürnberg Führung durch die Kongresshalle mit Dachbegehung Info: 0911 / 231 56 66 Das Dürer-Haus am Fuß der Kaiserburg Jeden So, 14 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 68 Die Welt der Mächtigen und Reichen 07.12.2014, 08.02.2015, 11 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Info: 0911 / 231 54 21 Honig, Nuss und Mandelkern ... 07.12., 14.12., 21.12.2014, 14 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Führung zur Entstehung des Nürnberger Lebkuchens Info: 0911 / 231 38 75 Grabdenkmäler in St. Johannis 09.12.2014, 27.01.2015, jeweils 14 Uhr Treffpunkt: Eingang Johannisfriedhof Johannisstraße/Ecke Lindengasse VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, 14-16 Uhr, Mi 14.30-16.30 Uhr) Kultur-Überraschungen – die besondere Stadtführung 11.12.2014, 22.01.2015, 10-12 Uhr Treffpunkt: Heilig-Geist, Spital-gasse 22, Kreuzigungshof Heilig-Geist, Nürnberg VA: Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig-Geist Info: 0911 / 231 82 24 Als am Aufseßplatz noch der Schocken war 11.12.2014, 14 Uhr Treffpunkt: vor der MohrenApotheke, Wölckernstr.1 (U-Bahn Aufseßplatz), Nürnberg Eine Führung zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Südstadt VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 211 07 30 (Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14.30-16.30 Uhr)

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Veranstaltungskalender  19

s ech s +s echz i g · A u sg a b e 4 / 2 01 4

Führung durch die Ausstellung »Peter Flötner« 11.12., 18.12.2014, 08.01., 15.01.2015, jeweils 18.30 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 68 Kunst in Kürze 18.12.2014, 22.01.2015, jeweils 12:30-13 Uhr Kunstvilla, Blumenstr. 17, Nbg. Info: 0911 / 231 14 015 Familienführung in der Kunstvilla 04.01.2015, 11 Uhr Kunstvilla, Blumenstr. 17, Nbg. Info: 0911 / 231 14 015 Industriepioniere und Unternehmer 18.01.2015, 15 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Info: 0911 / 231 38 75

Gesundheit & Sport Mach mit – bleib fit jeden Freitag (nicht während der Schulferien), 10:30 bis 11:30 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Effektive Übungen für Kraft und Gleichgewicht VA: Seniorennetzwerk Südstadt Info: 0911 / 81 00 97 83 Tanz mit, bleib fit 06.12.2014, 14:30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Leitung: Ingrid Ullmann VA: AWO Kreisverband Nbg. e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67 Offene Wandergruppe 06.12., 20.12.2014, 03.01., 17.01., 07.02.2015, jeweils 9:30 Uhr Wanderziel und Treffpunkt erfahren Sie jeweils am Infotelefon VA: AWO Kreisverband Nbg. e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67 Tanznachmittag für ältere Menschen 16.12.2014, 14-17 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Info: 0911 / 231 70 80 Tanztreff 21.12.2014, 15-18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Info: 0911 / 231 70 80

Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 16.01.2015, 14-16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstraße. 15, Nbg. VA: Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig-Geist Info: 0911 / 231 82 24

Ein Weihnachtsbuch 12.12.2014, 14 Uhr Carl H. Demuß stellt sein neues Weihnachtsbuch in der Reihe »Gäste & Buch – Nürnberger Mittagslesungen« vor. Bildungszentrum, Orangerie, Gewerbemuseumsplatz 2

Yoga für Seniorinnen und Senioren Seminar ab 26.01.2015, 10-11:30 Uhr (10 Termine) Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg VA: Kulturladen Zeltnerschloss Info: 0911 / 47 2945

Die Heilige Nacht 20.12., 21.12.2014, je 16 Uhr Dehnberger Hoftheater, Lauf Weihnachtsklassiker nach Ludwig Thoma mit Wolfgang Riedelbauch Kartenreservierung: 09123 / 954491 Info: 09123 / 95 44 90

Mitmachtänze aus aller Welt 02.02.2015, Neueinsteiger: 16-17 Uhr; 17-19 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 40 64 99

Knock oder Der Triumph der Medizin 05.01.2015, 19:30 Uhr Kammerspiele Staatstheater, Richard-Wagner-Platz 2, Nürnberg Komödie von Jules Romains VA: Seniorentheater Nürnberg Tempo 100 Info: 0911 / 42 12 00

SimA – Selbständig leben im Alter Seminar ab 03.02.2015, 15-16:30 Uhr (10 Termine) Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg VA: Kulturladen Zeltnerschloss Info: 0911 / 47 29 45 Wenn Lachen die Seele beflügelt 05.02.2015, 19:30 Uhr Evangelisches Haus, Wittelsbacher Str. 4, Schwabach Heiterer Workshop mit Lachtrainerin Inge Zink Info: 09122 / 93 41 620

Literatur & Theater Künstlerlesung mit Reiner Bergmann 10.12. und 17. 12. 2014, jeweils 18:30 Uhr Kunstvilla, Blumenstr. 17, Nbg. Der bildende Künstler kann auch Poesie und Musik Info: 0911 / 231 14 015 Randnotizen zur Menschwerdung 11.12.2014, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg Lyrik, die sich einmischt mit Manfred Böhm (Texte) und Martin Plentinger (Gitarre) VA: Fenster zur Stadt (Stadtkirche Nürnberg) Info: 0911 / 24 44 94 12

www.gundekar-werk.de

Nürnberger Witz 27.01.2015, 19:30 Uhr Fabersaal, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Erfindungen und Skurriles VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 241 393

Gemeinsam Zukunft schenken Dauerhaft und in Ihrem Namen

Alle Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit sich dauerhaft gemeinnützig zu engagieren – als Stifter oder durch Spenden. Sprechen Sie mit uns. Telefon 0911 230-4740. Die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Nürnberg.

Als das Weltenei zerbrach 29.01.2015, 19 Uhr Im Stadtmauerturm, Vestnertormauer 5, Nürnberg VA: Reingard Fuchs Märchen aus China und Japan; aus der Reihe »Märchen im Turm« Kartenreservierung: 0911 / 231 40 00 Info: 0911 / 40 26 79; 04681_A_Magazin66_Werte_Stiften_45x139.indd 17.11.14 1 Zwischen den Tönen 05.02.2015, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg Lyrik und Harfe – eine musikalische Lesung mit Wolfgang Wurm (Lyrik) und Maja Taube (Harfe) VA: Fenster zur Stadt Info: 0911 / 24 44 94 12

Musik & Unterhaltung

Stiftungszentrum

Erbschaft Erbschaft und Testament Richtig entscheiden – aber wie? und Testament

Deutsch-französischer Advent 06.12.2014, 16 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Französische Weihnachtslieder zum Mitsingen mit Etienne Lechat Info: 0911 / 27 21 430

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Wir bieten Lebensräume – Raum zum Wohnen und Leben.

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20  Veranstaltungskalender

Chefarzt Dr. med. A. Mauerer

Oberarzt Dr. med. G. Groß

Oberarzt Dr. med. A. Kriebel

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Leiter des Zentrums für Primär- und Revisionsendoprothetik

Leiter der Sektion für Achskorrektur und Gelenkerhalt

Unser Team der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie hat sich noch einmal verstärkt

Unsere Spezialsprechstunden: Terminvereinbarung unter Telefon: 0911-5699-405

Montag, 8.30 bis 16.30 Uhr:

Achskorrektur und Gelenkerhalt (Fehlstellung d. Beine) Dienstag und Donnerstag, 13.30 bis 16.30 Uhr:

Primär- und Revisionsendoprothetik (Gelenkersatz) St. Theresien-Krankenhaus Mommsenstraße 24 90491 Nürnberg theresien-krankenhaus.de

Mittwoch, 13 bis 15 Uhr:

Kindertraumatologie und -orthopädie Freitag, 13.30 bis 16.30 Uhr:

Schulter- und Sporttraumatologie

Adventskonzert 07.12.2014, 17 Uhr Orgel- und Chorwerke von Bach, Rheinberger und Jazziges, Christian Gabriel (Orgel), Liturgischer Chor der Dreieinigkeitskirche Dreieinigkeits Kirche, Glockendonstr. 15 Nürnberg Info: Eintritt frei, Türkollekte Seniorennachmittag bei weihnachtlicher Musik 10.12.2014, 14-15 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, Nürnberg VA: VdK Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 27 9550 Offener Seniorentreff 10.12., 17.12.2014; 21.01., 28.01., 11.02.2015, je 14 bis 16:30 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Canasta, Rummicub, Schach … VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83

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Musik am Nachmittag 18.12.2014, 15 Uhr Kostenloses klassisches Seniorenkonzert mit Mozart, Chopin und Schubert Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Info /Anmeldung: 0911 / 54 11 56 (bis spätestens zum 12.12.2014) Spielenachmittag für Senioren 19.12.2014, 30.01.2015; je 14 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstr. 49-53, Nürnberg Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, Rommé, Canasta, Ratespiele… VA: Kulturladen Schloss Almoshof Info: 0911 / 93 44 94 70 »Ach du Fröhliche« 19.12.2014, 19.30 Uhr Heiteres und Besinnliches mit der Leyher Stubenmusik Frauenaurach, Weinstube »Schwarzer Adler« Info: Tel.: 09131 / 99 2051

Spielenachmittag 10.12.2014, 14 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacher Str. 1, Schwabach VA: AWO Ortsverein Schwabach Info: 09122 / 93 41 620

Sylvesterball 31.12.2014, 18 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacher Str. 1, Schwabach VA: AWO Ortsverein Schwabach Info/Vorverkauf: 09122 / 93 41 620

Fränkischer Abend 12.12.2014, 19 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Musik und G’schichtla im Advent mit den Knopfsaiten Info: 0911 / 48 23 18

Dresdner Salondamen 06.01.2015, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf Neujahrskonzert mit Musik der 20er, 30er und 40er Jahre Info: 09123 / 95 44 90, Reservierung : 09123 / 95 44 91

Fränkische Weihnacht 14.12.2014, 16.30 Uhr Mit: Loonharder Musikanten, MGV Kraftshof, Niederndorfer Saitenmusik, Niederndorfer Sängerinnen, Posaunenchor Kraftshof Nürnberg-Kraftshof, Wehrkirche, Info: Eintritt frei. Frühschoppen 14.12.2014, 10-12 Uhr Caritas-Seniorenzentrum St. Willibald, Klenzestr. 6, Nürnberg VA: Caritas-Seniorenzentrum St. Willibald Info: 0911 / 81 88 150 Bingo 17.12.2014, 14 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacher Str. 1, Schwabach VA: AWO Ortsverein Schwabach Info: 09122 / 93 41 620 Festliche Weihnachtsgala 18.12.2014, 19.12.2014, jeweils 14 –17:30 Uhr Meistersingerhalle, Großer Saal, Bayernstr. 110, Nürnberg u.a. mit Silvia Krüger, Richard Wiedl, der Reinhard-StockmannBand, harfus(s)ion, Irina Firouzi, Ensemble »BlackBlazer«, Ballettförderzentrum Nürnberg und dem Nürnberger Christkind. Moderation: Sylvia Kunert. VA: Seniorenamt der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231 82 24, Kartenreservierung: 0911 / 231 40 00 Weihnachtskonzert mit Kosakenchor 18.12.2014, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Info: 0911 / 27 21 430

Schulgeschichten 08.01.2015, 20 Uhr Fenster zur Stadt, Vordere Sterngasse 1, Nürnberg Liederabend voller löchriger Erinnerungen mit Hubert Treml VA: Fenster zur Stadt (Stadtkirche Nürnberg) Info: 0911 / 24 44 94 12 Seniorenstammtisch 14.01., 04.02.2015, 14:30-16:30 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Musik, Quiz, Gesang, Sketche bei Kaffee und Kuchen VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83 Sei mal verliebt 22.01.2015, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Konzert mit Alexandra Völkl (Gesang) und Budde Thiem (Klavier) Info: 0911 / 27 21 430 Virtuose und sinnliche Musik 30.01.2015, 15:15-16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Konzert der Hochschule für Musik Nürnberg VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10 Klavierwerke aus verschiedenen Epochen 06.02.2015, 15:15-17:15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Konzert der Hochschule für Musik Nürnberg VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10


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Veranstaltungskalender  21

Sonstiges Rotwein für Einsteiger 05.12.2014, 19:30 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Seminar mit Lisa Meding Info/Anmeldung: 0911 / 48 23 18 Stimmungsvoller Weihnachtsmarkt 06.12.2014, 13-19 Uhr; 07.12.2014, 11-18 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstr. 49-53, Nbg. VA: Kulturladen Schloss Almoshof Info: 0911 / 93 44 94 70 Weihnachtsbasar 13.12.2014, 10:30-17 Uhr Pfarrhaus der Frauenkirche, Winklerstr. 31, Pfarrsaal EG , Nürnberg VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung Info: 09131 / 20 64 24 Adventszeit bei Altstadtfreunden 16.12., 17.12., 18.12.2014, jeweils 18 Uhr Mostgasse 2, Nürnberg Vorweihnachtliches Singen und Musizieren im Jakober Viertel Info: 0911 / 24 13 93 Vitalis Urlaubstag 14.01., 11.02.2015 je 9-17 Uhr Wohnstift Vitalis, Fahrradstr. 19, Wellness-Tag Info/Anmeldung: 0911 / 32 020 Offenes Singen 16.01.2015, 20 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Kein Chorsingen, keine Kunstlieder Info: 0911 / 48 23 18 Wintergenuss zum »Neuen Jahr« aus dem Backofen 20.01.2015, 10:30 Uhr Pfarrhaus der Frauenkirche, Winklerstr. 31, Pfarrsaal EG , Nürnberg VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung Info: 09131 / 20 64 24 Demenz – das Krankheitsbild verstehen und betroffenen Menschen helfen Ab 20.01.2015, wöchentlich 8 Termine, je 14:15 – 15:45 Uhr Wallensteinstr. 61-63, Nürnberg Seminar der Angehörigenberatung Nürnberg e.V. Info: 0911 / 26 61 26

Kochvorführung: indisch 31.01.2015, 17 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg VA: Kulturladen Zeltnerschloss in Kooperation mit dem Erlanger Freundeskreis Indien Info: 0911 / 47 29 45 Baumschnitt 07.02.2015, 9 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Workshop mit Gärtnermeister Wolfgang Kautz Info: 0911 / 48 23 18

Unterwegs mit Enkeln

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Kinderweihnacht 21.12.2014, 15 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedgasse 30, Nürnberg VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93

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Ein Tag, der bleibt.

Der Nussknacker 26.12.2014, 15 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf Weihnachtsballett für Großeltern mit Enkelkindern ab 5 Jahren Info: 09123 / 95 44 90 Reservierung: 09123 / 95 44 91 Die kleinen Strolche 28.12.2014, 15 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf Stummfilmkino mit Live-Musik von Hilde Pohl und Yogo Pausch für Großeltern mit Enkelkindern Info: 09123 / 95 44 90, Reservierung: 09123 / 95 44 91 Meine Mama Muh 13.01.2015, 10 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Kindertheater Info: 0911 / 48 23 18

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22  Ansichtssache

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Höher, schneller, weiter – bis zum Ende Der soziale Druck auf die Ruheständler nimmt permanent zu

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estern war noch Kaffeefahrt angesagt, das Sitzen vor dem Fernseher und der Kuraufenthalt, heute gilt die »Explosion der Lebensqualität«, wie es Münchens früherer Oberbürgermeister Christian Ude einmal formulierte. Die jungen Alten sind mobil und oft genug noch für die Gesellschaft produktiv. Flotte 70er verreisen wie die Weltmeister oder hocken als Studenten in der Uni. Flotte 80er genießen den Rotwein am Abend oder tanzen fröhlich in die Nacht. Und flotte 100er steigen im Altenheim aus dem Fenster. Seit Jahrzehnten heizen die Medien die Diskussion über die alternde Generation in Deutschland an. Einerseits geht es um fitte, dynamische Senioren, die sich aufgrund Bestmarken erzielen, sich fit halten: Als Rentner ist man immer in Bewegung, oder? finanzieller Unabhängigkeit ein ausgefülltes Leben gönnen, ande»Ich lasse mich nicht mehr von rerseits um alte Menschen, die in Heime abgeschoben, sozial isoDer verdiente, womöglich Terminen hetzen. Ich mache nur liert und zweitklassig behandelt werden. Oder man schreibt über passive Ruhestand sei vom neonoch das, was ich will, nichts die 65- bis 70-Jährigen, deren Rente nicht ausreicht und die noch liberalen Denken in Misskredit anderes.« auf Jobsuche sind (derzeit rund 800 000). Über allen thront, als »Ingebracht worden, stellen die Frau Schneider karnation« des erfolgreichen Alten schlechthin, der quietschfidele Autoren fest. Denn die GesellOperettenstar Jopie Heesters, der noch als 100-Jähriger täglich im schaft und vor allem die Areigenen Schwimmbad trainierte. Er starb 2011 mit 108 Jahren. beitswelt haben sich geändert. Die Haltung »fordern und fördern«, Oder es ist die Rede vom hyperaktiven Senioren-Vorzeigemodell, die hinter der Hartz-Gesetzgebung stand, werde nun auch auf die Bremens Ex-Bürgermeister Henning Scherf. Er klappert am Tag Rentner übertragen. Auch sie müssten »gefördert« werden, dürfmindestens drei Termine in verschiedenen Städten ab, fährt Fahrten nicht passiv sein; man erwartet produktive Aktivitäten, Mobilirad, singt im Chor, schreibt und tät, Potenzial. Dazu sagt Soziologe Lessenich: »Die angeblich zu vie»Man hat ja von der Gesellmalt. Und warnt vor allem anlen Alten, die der Gesellschaft auf der Tasche liegen, sollen sich ihre schaft auch einiges bekommen. dere Ruheständler, nicht schon Rente quasi noch mal verdienen – und zwar diesmal ehrenamtlich.« Insofern find ich das vollkomvormittags aufs TV-Programm Angesichts des demografischen Wandels setzt die Politik längst men richtig, dass man sich in zu warten. Es könnte der Einauf das Engagement der Alten. Die Ehrenämter der Senioren sind Zukunft noch stärker als heute druck entstehen: Als Rentner ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Das Allensbacheinbringen und Verantwortung darf man keine Sekunde ruhen, Institut hat ausgerechnet, dass Rentner in Deutschland 1,48 Milliübernehmen soll.« dahinter lauert Verwahrlosung, arden Stunden pro Jahr ehrenamtlich arbeiten. Das entspricht der Herr Schmied Krankheit und Sterben. In dieArbeitsleistung von 870.000 Vollbeschäftigten. Bereits im Altensem Reigen lästert die taz: »Der bericht 2006 der Bundesregierung steht: »Besonders der älteren alternde Mann schluckt Potenzmittel, lässt sich Kalbshormone in Generation kommt eine zunehmend wichtige Rolle zu. Dieses Poden Hintern und das Hirn jagen, rasiert sich den Kopf, damit die tenzial gilt es, für die Gesellschaft zu nutzen.« grauen Haare nicht zu sehen sind, während sich die ›Golden Girls‹ Drastischer formuliert es der Populärphilosoph Richard David in kurzen Röckchen zur Showtanzgruppe formieren.« Precht, der 2011 ein verpflichtendes Soziales Jahr für Rentner forWie sich das politisch-mediale Altersbild gewandelt hat, underte mit der Begründung: »Die Generation, die jetzt in Rente geht, tersucht das Buch »Leben im Ruhestand – die Neuverhandlung die goldene, die eine beispiellose Wirtschaftsprogression erlebt des Alters in der Aktivgesellschaft«. Fünf Jahre lang beobachtehat und vom Krieg verschont wurde, muss in die Pflicht genomten die Soziologen Stephan Lessenich und Sylke van Dyk von der men werden.« Warum soll man da nicht auf den Gedanken komFriedrich-Schiller-Universität Jena den demografischen Prozess. men, dass die noch nicht »alten Alten« zur Bearbeitung der Folgen Sie analysierten Zeitungen und Zeitschriften von 1983 bis 2008, des demografischen Wandels »Ich würde es eher als AktiviPartei- und Wahlprogramme sowie die Altenberichte der Bunetwas beitragen könnten? tätszustand bezeichnen denn desregierungen. Kernstück der Arbeit aber sind ausführliche InDie in Erlangen befragten als Ruhezustand.« terviews mit 55 Ruheständlern der Jahrgänge 1938 bis 1950 aus Ruheständler sind größtenteils Herr Lange Erlangen und Jena. der so genannten 68er-Gene-


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Ansichtssache  23

Holland und Belgien

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Amsterdam · Keukenhof Volendam · Marken · Delft Den Haag · Brügge · Gent Antwerpen · Brüssel · Nijmegen 12. – 19. April 2015 ab 1.199 E pro Person (2-Bettkabine)

ration zuzurechnen, die aus Jena gehören der »integrierten Generation« in der DDR an, die unter den Bedingungen des Aufbaus groß geworden ist. 30 der 55 Interviews wurden in Jena erhoben, 25 in Erlangen. 29 der gefragten Personen sind Frauen, 26 Männer. Dazu gehören Menschen ohne Schulabschluss und Ausbildung ebenso wie Promovierte; das Haushaltsnettoeinkommen reicht von rund 700 Euro im Monat bis etwa 4000 Euro. Die Interviews ergaben, dass mit 26 von 55 Befragten fast die Hälfte bereits ehrenamtlich tätig ist (16 Frauen, zehn Männer). Allerdings wurde die Haltung »Ich schulde dem Staat nichts« nur unter Ostdeutschen gefunden. Nach Ansicht der Interviewer zeigen Ostdeutsche eine stärkere Nähe zum Sozialstaat, eine kapitalismuskritische Haltung, eine schärfere Wahrnehmung des Neoliberalismus, »der den »Verantwortung zu übernehso genannten Staat abbaut«. men, bedeutet letztlich hier In vielen anderen Bereichen sicher: länger arbeiten, bis zum stellten sie keine Ost-WestGehtnichtmehr, guter Rentner Unterschiede fest. sein, 65 werden und umfallen.« Insgesamt ziehen die VerHerr Fichte fasser eine ernüchternde Bilanz. Trotz aller Bereicherung des Altwerdens sehe die Zukunft anders aus, als es die politischen Kampagnen und großformatigen Plakate (»Zähl Taten, nicht Falten«) der Bundesregierung verheißen. Mit der Absenkung des Leistungsniveaus der gesetzlichen Rente um 20 Prozent bis zum Jahr 2030 sowie der Teilprivatisierung der Altersvorsorge sei ein deutlicher Anstieg von Altersarmut vorprogrammiert. Es gehe nur um die Aufwertung der leistungsfähigen, gesunden, jungen Alten. Die Hochaltrigen und Pflegebedürftigen würden eher stärker als unproduktiv und kostenträchtig diskreditiert. Die Altersfeindlichkeit der Gesellschaft dränge diese Menschen an den äußersten Rand – eine ungute Entwicklung. Fazit: Ein hochinnovatives Buch, das in der Politik und unter Soziologen sicher großes Interesse finden wird. Komplizierte Sachverhalte einfach zu formulieren, scheint in der heutigen Zeit kaum mehr möglich zu sein. Denn das Werk der Professoren aus Jena ist gespickt mit Fremdwörtern und Fachausdrücken. Das bedeutet wiederum, dass der Leser, den es eigentlich betrifft – der normale Ruheständler – sich damit bestimmt nicht befasst. Vielleicht blättert er den Band mal durch.

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24  Ratgeber

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Schmunzeln statt Stirnrunzeln Neue Angehörigen-Akademie holt Pflegende und Patienten aus der Isolation

rige einlädt, gemeinsam mit ihren pflegebedürftigen Verwandten Theater, Musik oder Museum zu erleben. Dabei ist es uns wichtig, dass die Veranstaltungen zum Teil direkt in unseren Einrichtungen überall in der Metropolregion Nürnberg stattfinden, um so Schwellenängste abzubauen und Kontakte herzustellen. Herausgekommen ist zum Beispiel ein kabarettistischer ChansonAbend mit der Tübinger Künstlerin Petra Afonin im Seniorenheim Roth. Ich glaube, Petra Afonin schafft es mit ihrem Programm »Ich bin das noch«, dass sich Freunde und Angehörige von Demenzpatienten wiedererkennen und einen nachdenklich-heiteren Abend erleben. Mit dem kulturellen Teil unseres Programms wollten wir bewusst Highlights setzen, doch eine Reihe anderer Veranstaltungen kann auch eine Kraftquelle für die Pflegenden sein. Zum Beispiel gibt es einen Vortrag mit dem Titel »Schmunzeln statt Stirnrunzeln«, in dem es darum geht, wie man mit einer positiven Grundeinstellung Demenzkranke abholen kann, die ihrerseits dann auch selbst fröhlicher werden.

Die Gerontologin Petra Bayer will mit ihrem Team Pflegenden  eine Kraftquelle anbieten und hat dazu ein besonderes Programm  ausgearbeitet.

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ann ich das eigentlich machen? Mit meinem pflegebedürftigen Angehörigen ein Café oder gar ein Konzert besuchen? Solche Fragen stellen sich pflegende Angehörige von Demenzpatienten immer wieder. Unbedingt, findet Petra Bayer, Direktionsreferentin und Leiterin der Fachstellen für pflegende Angehörige beim evaneglisch-lutherischen Diakoniewerk Neuendettelsau. Die Gerontologin hat gemeinsam mit ihren Mitarbeitern eine neue Angehörigen-Akademie ins Leben gerufen. Seit Oktober wird dort nicht etwa nur gelernt, sondern die Demenzkranken werden aus der Isolation geholt: Sie sollen am öffentlichen Leben teilhaben. sechs+sechzig: Warum haben Sie die Angehörigen-Akademie gegründet? Petra Bayer: Wir wollten all das, was wir an Veranstaltungen und Angeboten haben, bündeln und sichtbarer machen. Bisher gab es schon eine ganze Reihe von Vorträgen und Informationsangeboten in unseren Kompetenzzentren und in unseren Einrichtungen. Allerdings waren sie häufig nicht sonderlich gut besucht; wir denken, das lag daran, dass das Angebot schlichtweg zu wenig bekannt gemacht worden ist. Ist die Angehörigenakademie mehr als ein neuer Name für schon bestehende Angebote? Ja, natürlich. Wir haben auch einen ganz neuen Aspekt aufgenommen, nämlich ein Kunst- und Kulturprogramm, das Angehö-

Ist das Ihr persönlicher Antrieb für Ihre Arbeit? So schlimm diese Krankheit auf der einen Seite auch sein mag, es gibt dabei ganz viele positive Aspekte. Diese tauchen insbesondere dann auf, wenn man die Menschen dabei unterstützt, in die Öffentlichkeit zu gehen. Das möchte ich immer wieder tun, und genau darum geht es bei der Angehörigen-Akademie: Teilhabe zu sichern. Vor kurzem waren wir zum Beispiel mit mehreren Demenzkranken, Personal aus unseren Einrichtungen und einer Kunsthistorikerin im Spielzeugmuseum. Anschließend haben wir den Tag im Café Lakritz gemeinsam ausklingen lassen. Beim Gang durch das Museum haben die Demenzkranken zwar vielleicht nicht alles verstanden oder mitbekommen, doch sie sind mit dem Gefühl nach Hause gegangen, einen guten Tag gehabt zu haben. Was planen Sie für die Zukunft? Mein großes Anliegen ist es, dass wir nun, da das erste Programm einmal veröffentlicht ist, in Kooperation mit allen gehen, die auch Angebote für Demenzkranke und ihre Angehörigen haben oder solche planen. Wir müssen sehen, wo wir uns vernetzen und verlinken können, damit wir möglichst viele Veranstaltungen aufnehmen können. Denn im Grunde gibt es viel zu wenig Angebote, und das, was es gibt, ist viel zu wenig bekannt. Wo gibt es denn zum Beispiel Freizeitangebote für Ehepaare, bei denen einer pflegt? Das interessiert sicherlich viele. Hier wollen wir informieren. Interview: Alexandra Buba; Foto: Mile Cindric Information Die Angehörigen-Akademie der Diakonie Neuendettelsau bietet an verschiedenen Orten in der gesamten Metropolregion Nürnberg rund 30 Vorträge, Seminare, Kurse, Projekte und Betreuungsgruppen an. Damit sollen Begegnungsräume für Menschen im Alter und deren Angehörigen geschaffen werden. Weitere Informationen unter Telefon: 0 98 74 / 8 42 12 Das gesamte Programm findet sich zum Download im Internet unter www.diakonieneuendettelsau.de/angehoerigenakademie


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Kreativpreis der Bundesregierung für »Starthilfe50« Ihr E-Mail-Postfach klemmt wieder? Ihr Provider mag sie nicht mehr? Sie wissen nicht, ob ihr Computer sich einen Virus eingefangen hat? Auf diese und andere Fragen haben die Jung-Unternehmer Andreas Dautermann und Kristoffer Braun, Gründer von »Starthilfe50«, eine Antwort. Seit dem Jahr 2010 produzieren sie Filme, die sich rund ums Internet, den Computer und die digitale Kommunikation drehen und Licht in den Elektro-Dschungel bringen. Und zwar so, dass es beinahe jeder versteht – egal ob jung oder alt. Das ist einen Preis wert, befand auch die Bundesregierung und verlieh den beiden und ihrer Geschäftsidee den Preis »Kultur- und Kreativpiloten 2014«. Der Preis ist eine bundesweite Auszeichnung, die seit vier Jahren regelmäßig an 32 Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft vergeben wird. Egal, ob es sich um eine gerade erst geborene Geschäftsidee oder um eine schon länger laufende Tätigkeit handelt. Dautermann und Braun arbeiten seit mehr als zwei Jahren mit dem Magazin sechs+sechzig zusammen. Auf der Internetseite www. Magazin66.de wird der dort neu erscheinende Blog »Starthilfe« – eine Art fortlaufende Chronik der elektronischen Welt mit großem Servicecharakter – von den Nutzern gut angenommen.

Kurz vor dem Fest ist es auch dieses Mal wieder soweit: Das Seniorenamt lädt an zwei Tagen zur festlichen Weihnachtsgala ein. Am Donnerstag, 18. und Freitag, 19. Dezember, jeweils von 14 bis 17 Uhr, erwartet die Besucherinnen und Besucher ein interessantes Programm. Zum ersten Mal tritt das Gesangsduo Silvia Krüger und Richard Wiedl, begleitet von der Reinhard-Stockmann-Band aus Dresden, in der Nürnberger Meistersingerhalle auf. Außerdem dabei, das Trio »harfus(s)ion«. Die jungen Musiker bestechen nicht nur durch ihre ungewöhnliche Besetzung – zwei Harfen und ein Xylophon – sondern auch durch die besonderen Arrangements für diese Instrumente. Es spielen und singen darüber hinaus: die junge Sopranistin Irina Firouzi (Bild), das Blechbläser-Ensemble »BlackBlazer«. Die Weihnachtsgala bedient aber nicht nur die Ohren, sie bietet mit den Eleven des Ballettförderzentrum Nürnberg auch etwas für die Augen. Auch das Nürnberger Christkind lässt es sich nicht nehmen, diese festliche Veranstaltung für die Älteren zu besuchen. Durch das Programm führt Sylvia Kunert. Karten sind an folgenden Verkaufsstellen erhältlich: In Nürnberg: Kultur Information, Königstraße 93; NN-Ticket Corner, Mauthalle, Hallplatz 2; Theaterkasse im Opernhaus, Richard-Wagner-Platz 2-10 In Fürth: Franken-Ticket, Kohlenmarkt 4 In Erlangen: E-Werk, Fuchsenwiese 1

Unsere Enkel-Bloggerin im WDR Seit fünf Jahren ist die Schirmfrau des Magazins sechs+sechzig, Ingrid Mielenz, im Internet als Bloggerin aktiv. Die frühere Sozialreferentin der Stadt Nürnberg bringt in ihre Artikel auf der Internetseite von Magazin sechs+sechzig jede Menge Fachwissen ein. Für ihre Beiträge recherchiert sie oft intensiv. Was sie dabei an Informationen zusammenträgt, macht ihren Enkel-Blog zu einem wertvollen Ratgeber für die GroßelternGeneration. Denn sie greift Themen auf wie die Haftpflichtversicherung für Oma und Opa, und ob sie einspringt, wenn sich der Enkel beim gemeinsamen Ausflug verletzt. Oder sie will wissen: Was kommt in die Schultüte? Diese Frage interessiert so viele Menschen, dass dieser Blogeintrag rund 10.000 mal angeklickt wurde. Bei so viel Präsenz im Netz ist auch ein Fernsehteam des WDR auf Ingrid Mielenz aufmerksam geworden. Im November kam es zu einem längeren Interview mit ihr über das Verhältnis von Großmüttern und Enkeln. Das dreiköpfige Fernsehteam stellte die Wohnung unserer Bloggerin auf den Kopf und sammelte in fünf Stunden jede Menge Material. Der Beitrag darüber wurde in der Magazinreihe »frau tv« ausgestrahlt. Natürlich nur in einer komprimierten Fassung. Ingrid Mielenz wird weiter bloggen. Schauen Sie doch mal rein auf die Seiten von www.magazin66.de Hier finden Sie auch die Blogs des Teams Starthilfe50 und von unserem »Global Oldie« Matthias Fargel sowie von der Journalistin Petra NossekBock, die den demografischen Wandel kommentierend begleitet.

Foto: Michael Matejka

Zeichnung: Sebastian Haug

Weihnachtsgala des Seniorenamts in Nürnberg


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Die blaue Maus ist ihr Markenzeichen Anita Leutwiler verarbeitet Textilien aus aller Welt zu Kunstwerken

beruhigenden Blautönen bündelt sich alles, was man gesehen hat, zu der Magie eines textilen Mosaiks. Willkommen in der Welt von Anita Leutwiler! Was einmal ihr Hobby war, hat längst existenzielle Bedeutung angenommen: »Ich kann gar nicht mehr ohne leben«, gesteht die Patchworkerin aus Leidenschaft. Wie schön, dass ihre Arbeit seit einiger Zeit auch von Erfolg gekrönt wird. Von einem Krönchen, würde die 74-Jährige vermutlich relativieren; sie ist Schweizerin und scheut große Töne. Aber natürlich freut sie sich über die Resonanz, die stark zugenommen hat in den vergangenen Jahren. Immer öfter verlassen ihre Textilbilder nun den heimischen Dachboden und ziehen in die Welt hinaus. 2001 erschien in einem indischen Die Ursprünge der »Flickwerkkunst« werden im Orient vermutet. Anita Leutwiler versteht sich auf  Verlag das zauberhafte kleine dieses Handwerk par excellence. Buch »Excuse me, is this Ins war Liebe auf den ersten Stich. Schon als Kind, erzählt dia?«. Der Text ist englischsprachig, aber die Geschichte der blauAnita Leutwiler, fand sie es nicht sonderlich spannend, ihre en Maus, die nach Indien reist, erschließt sich problemlos über die Puppen zu kämmen und ins Bettchen zu legen – sie nähte textilen Illustrationen Leutwilers – und bezieht aus ihnen auch ihihnen viel lieber ein Kleid nach dem anderen. Ob Prêt-àren besonderen Reiz. Das Bändchen wurde bereits in vierter Aufporter oder Haute Couture lässt sich heute nicht mehr ermitteln, lage gedruckt. aber es dürfte eine stattliche Garderobe zusammengekommen Das zweite Kinderbuch – wie jedes gute Kinderbuch auch für sein. Im Handarbeitsunterricht der Schule konnte sie die FreuErwachsene – erschien im Jahr 2013 in einem deutschen Verlag de am Nähen, Sticken und an der Vielfalt von Stoffen schon ein mit dem schönen Namen JaJa. Es ist zweisprachig, deutsch/engStück weit professionalisieren, später ist aus dem lisch, und verkauft sich prächtig. Unter dem Titel Hobby so etwas wie Berufung geworden. Die heute »Entschuldige, wer wohnt denn hier?« schickt es »Jeder Quilt 74-Jährige ist eine international anerkannte Textildie blaue Maus nun durch die ganze Welt, von den hat Bezug zu meinem künstlerin. Bergen bis zum Meer, in den Wald und in die GroßLeben« Wie groß diese Vielfalt tatsächlich ist, lässt sich stadt, von einem Zirkuswagen bis in ein Schloss. in Anita Leutwilers Atelier entdecken: Den HauptUnd schließlich zurück ins kleine Mausloch, wo es teil des geräumigen Dachstuhls in ihrem Haus in auch schön kuschelig sein kann. Vor allem, wenn Herzogenaurach nehmen Weidenkörbe und Plastikboxen ein, sich darin mittlerweile ein attraktiver gelber Mäuserich einquarrandvoll befüllt mit farblich sortierten Stoffstücken – uni oder getiert hat, der sogar das Geschirr spült. mustert, gestreift oder kariert, matt oder glänzend, aus Baumwol»Patchwork«: das heißt wörtlich übersetzt Flickwerk, weil man le, Seide, Wolle, Filz, Kunstfaser und anderen Materialien. Wow, dabei kleine, bunte Stoffteile aneinandernäht. Die Ursprünge werdenkt man und staunt. Doch das ist nur der Anfang. Als nächstes den im Orient vermutet, und ein Hauch von 1001 Nacht zieht auch zieht Anita Leutwiler, die die immer größer werdenden Augen durch manche Bilder der Schweizerin – auch wenn sie, anders als des Gastes mit einem hellen Lachen quittiert, die Schubladen hölScheherazade beim Märchenerzählen, gottlob nicht um ihr Leben zerner Kommoden auf, aus denen ein Farbenmeer quillt, dessen sticken muss. Wellen einem in Gestalt zahlloser Garnrollen entgegenrollen. DaÜber den Umweg Europa kam die Stick-Technik schließlich neben stapeln sich Schachteln mit beeindruckenden Knopfbestännach Amerika, das man bis heute am meisten mit dem textilen den, zwei Nähmaschinen warten auf Beschäftigung, ein Computer Wirken verbindet. Am Anfang, lange vor Erfindung der Nähmasignalisiert, dass diese Schatztruhe unterm Dach keineswegs von schine, wurden dort in mühevoller Handarbeit vor allem Quilts, gestern ist. Oben in einem Regal liegen Kunstbände und Kataloge wärmende Steppdecken für den Alltagsgebrauch, hergestellt. griffbereit. Kurz bevor den Gast der Drehschwindel packt, finden Sie dürften den Einwanderern im rauen Wind der Fremde auch seine Augen Halt an einem Patchworkbild an der Wand. In seinen ein Stück Heimatgefühl geschenkt haben und sind heute fast ein

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liefert aber auch die unsichtbaren Stoffe, aus denen Anita Leutwiler die Geschichten in ihren textilen Bildern spinnt. Der Klangvielfalt der Welt lauscht sie dabei Töne ab, die sie mit viel Gespür für Poesie in Farben und Formen umsetzt. In den vergangenen Jahrzehnten hat Anita Leutwiler zahlreiche Kurse besucht, hat selbst welche gegeben und ihre Kunstfertigkeit stetig verbessert. Wichtiger noch als das handwerkliche Geschick war aber das zunehmende Vertrauen in die eigene Phantasie. Die Loslösung von der reinen Handarbeit zur Freiheit der Gestaltung. Es dürfte letztlich dieser Schritt weg von der reinen Patchworktradition hin zur spielerischen Kreativität sein, der zur Aufmerksamkeit geführt hat, die sie jetzt erfährt. »Sie ist ja regelrecht explodiert«, sagt sie mit einem ungläubigen Unterton, als wäre ihr das alles selbst noch nicht recht geheuer. Glasperlen und Stoffluftballons

Die Bilder mit der Maus sind fröhlich – die Welt ist traurig genug. Mythos in Amerika. Längst sind die reizvollen Stoffmosaike, industriell hergestellt, auch hierzulande allgegenwärtig, auf Kissen, Sesseln oder sogar Schuhen. Für Anita Leutwiler aber spielte tatsächlich Amerika die entscheidende Rolle bei ihrer Entwicklung im textilen Schaffen. 1969 bis 1974, als die Familie Leutwiler in den USA lebte, wurden die Kurse, die sie bei der Textilkünstlerin Arline Morrison belegte, zum Auslöser für ihr eigenes Gestalten: »Textil gearbeitet hatte ich ja schon lange, aber jetzt erst lernte ich das freie Sticken, eine Arbeitsweise, bei der ich mehr und mehr eigene Ideen in meine Arbeit fließen lassen konnte.« Tradition und künstlerische Freiheit verbinden sich seither zu ihrem neuen, individuellen Stil. Inspiration von Hundertwasser Themen schöpft Anita Leutwiler aus dem Leben, auch dem eigenen: »Jeder Quilt hat Bezug zu meinem Leben«, sagt sie – auch wenn das für Außenstehende niemals sichtbar werde, wie sie betont. In der Anfangszeit waren es die Zeichnungen ihrer beiden Kinder, die sie als Vorlagen nahm. Mittlerweile wird die ausgebildete Kindergärtnerin, die in Lausanne geboren wurde, auch inspiriert von Künstlern wie Hundertwasser oder Paul Klee oder der Literatur, besonders Fabeln: Tiere sind in ihren Quilts allgegenwärtig, denn »mit ihnen lässt sich eben auch viel über Menschen erzählen«. Seit ihr Mann als Professor für Mathematik an die Uni Erlangen kam, lebt die Familie Leutwiler in Franken. 40 Jahre sind es schon. Aber wie viele Menschen, die aus der zwar schönen, aber recht engen Schweiz stammen, reisen die Leutwilers viel: So haben Stoffe aus Ländern wie Indien, Tunesien und Afghanistan den Weg auf den Dachboden in Herzogenaurach gefunden. Das Unterwegssein

Aktuelles Beispiel ist die Einzelausstellung im unterfränkischen Königsberg zwischen Bamberg und Schweinfurt. Rund 30 Originale von ihr hängen an den Wänden einer ehemaligen Brauerei, die zu einem Fachwerkidyll mit Café, kleinen Ateliers und einer Galerie umgebaut wurde. Die Fahrt lohnt sich, denn weit besser als in den Büchern lässt sich hier nachvollziehen, mit welcher Hingabe die Künstlerin näht, stickt und verziert. Hier ein paar aufgenähte Glasperlen, da ein Netz, das sich filigran über Stoff spannt; auf einem Bild kringeln sich die Schnüre von Stoffluftballons als lose Fäden aus der Bildfläche. Man kann viel Zeit vor den Werken verbringen, immer wieder neue Feinheiten entdecken und über den kreativen Reichtum staunen. Die blaue Maus ist fast immer dabei, auf dem Bild »Glücksbringer« trägt sie auch mal Röckchen und Flügel, zum »Karneval der Tiere« kommt sie flott verkleidet in Orange, auf der »Waldbühne« sagen sich nicht nur Fuchs und Hase gute Nacht. Es sind fröhliche Bilder, »die Welt ist traurig genug«, sagt die 74-Jährige. Etwa 30 bis 40 Stunden sitzt sie an einem kleinformatigen Werk, bei den großen sind es schon mal einige Monate – auch, »weil mein Rücken mehr als drei oder vier Stunden am Tag nicht mehr mitmacht«, sagt sie. Keine Klagen hingegen über ihre Augen, die das Nähen von Hand offenbar noch ebenso gut wegstecken wie mit der Maschine. Apropos Alter: Vergangenen Juli organisierte der JaJa-Verlag, der in erster Linie junge, trendige Comic-Künstler verlegt, eine Ausstellung mit seinen Autoren in den Berliner Hacke‘schen Höfen, wo die etablierte Hauptstadtszene zuhause ist. »Dort war ich die Oma«, sagt Anita Leutwiler und lacht schallend. »Ich erzähle Geschichten mit Nadel und Faden«, stellt sie entspannt fest und fügt hinzu: »Ich mache einfach das, was ich kann.« Diese Gelassenheit mag ein Privileg des Alters sein. Oder die Folge der Erfahrung, dass jetzt immer mehr Menschen, zu dem, was sie kann, jaja sagen. Tamara Dotterweich; Fotos: Michael Matejka

Information Aktuelle Ausstellung: Textile Geschichten. Kunstgalerie im Kunsthandwerkerhof, Altes Brauhaus, 97486 Königsberg. Bis 11. Januar 2015, Mi. bis So., 14 Uhr bis 18 Uhr


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Dieser Berufsstand hat mehr verdient Mindestlohn bringt starke Veränderungen in der Pflege

2015 dürfte er nochmals auf etwa 11,35 Euro ansteigen. Das sind immerhin 1,95 Euro mehr als der gesetzliche Mindestlohn, der jetzt zum Januar 2015 in Kraft tritt und überall dort gilt, wo der Pflegemindestlohn nicht gezahlt wird, etwa bei der Pflege in Privathaushalten. Vor zwölf Jahren hat der heute 55-jährige Michelberger mit dem Bau eines Alten- und Pflegeheims in der Barlachstraße in NürnbergHerpersdorf begonnen und 35 Mitarbeiter eingestellt. Heute umfasst das Sozialzentrum zwei Altenund Pflegeheime, zwei ambulante Dienste, vier Kindergärten, einen Hort, den Lieferdienst »Essen auf Rädern« und 104 Wohnungen für »Betreutes Wohnen«. »Eben alles, was zur Kinder- und Seniorenversorgung gehört«, sagt der gelernte Sozialwirt. Aus dem Pionier-Team ist inzwischen ein Stab von 250 Mitarbeitern geworden. Zuschuss für Kinderbetreuung Was für Sabine Fierus, eine alleinerziehende Mutter einer 13-jähriDer gesetzliche Mindestlohn würde Pflegehelferin Sabine Fierus finanziell schlechter stellen. gen Tochter, und ihre Kolleginnen die Stelle so attraktiv macht, ist ie engagierte Arbeit von Frauen und Männern im Pflejedoch die Tatsache, dass zum Gehalt und zum Weihnachts- und gedienst muss gerade in Zeiten des Fachkräftemangels Urlaubsgeld noch ein paar finanzielle Bonbons hinzukommen. So angemessen bezahlt werden, um Mitarbeiter weiter zu erhält sie von ihrem Arbeitgeber monatlich 50 Euro für ihr schulmotivieren und zu halten. Deshalb hat die Pflegekommispflichtiges Kind, vom ersten bis zum letzten Schuljahr. Für jedes sion, in der Vertreter von privaten, öffentlich-rechtlichen sowie Kind einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters, das einen Kinkirchlichen Pflegeeinrichtungen sitzen, schon vor vier Jahren eidergarten besucht, steuert das Zentrum 40 Euro im Monat bei. nen speziellen Mindestlohn für die Branche festgelegt, der jetzt Wer sich durch Sport fit hält, bekommt 40 Euro Zuschuss zu seizum Jahresende ausläuft. Vor kurzem hat man sich darauf geeinem Beitrag für den Sportverein oder das Fitnessstudio. »Dass wir nigt, diesen Mindestlohn weiter anzuheben. Rund den Dienst zu ungünstigen Zeiten ebenso bezahlen 780.000 Beschäftigte in bundesdeutschen Einrichwie den Bereitschaftsdienst, ist »eine Selbstver»Sie sind die wahren tungen werden davon profitieren. Manche allerständlichkeit«, betont Michelberger, ebenso wie Heldinnen und Helden dings nehmen die neue Errungenschaft gar nicht die Tatsache, dass auch Dienste zu ungünstigen unserer Gesellschaft.« an, wie das Nürnberger Beispiel zeigt. Zeiten oder Bereitschaftsdienste extra vergütet Sabine Fierus verzichtet auf den ihr zustehenwerden. den Pflege-Mindestlohn. Und das, obwohl er ab 1. Ein Prozent der Bruttolohnsumme aller Gehälter Januar nächsten Jahres von 9,00 auf 9,40 Euro pro stellt die Firma zusätzlich für familienorientierte Stunde im Westen und von 8,00 auf 8,65 Euro im Osten DeutschZwecke bereit, pro Jahr rund 40 000 Euro. Das brachte der Diakolands ansteigen soll. »Mit dem beschlossenen Mindestlohn würde nie-Einrichtung, zu der neben den Ortsteilen Herpersdorf, Weiich mich verschlechtern«, versichert die 47-jährige Pflegehelferin. herhaus, Gaulnhofen, Kornburg, Worzeldorf, Pillenreuth und Roter Sie arbeitet im »Sozialzentrum der Diakonie Nürnberger Süden«, Bühl auch Gerasmühle, Koppenhof, Krottenbach, Reichelsdorf und einer gemeinnützigen GmbH. Dort bezahlt man die MitarbeiterinMühlhof als Einzugsgebiet gehören, ein Zertifikat der bayerischen nen und Mitarbeiter nicht nach den Vorgaben der PflegekommisStaatsregierung als familienfreundliches Unternehmen ein. sion, sondern nach dem Tarif der Arbeitsvertragsrichtlinien von Und diese soziale Haltung rechnet sich. Es herrscht kaum FlukCaritas und Diakonie (AVR). tuation unter den Mitarbeiterinnen – 95 Prozent sind Frauen – und »Dieser Tarif liegt bei Pflegehelferinnen und -helfern schon den Mitarbeitern. Michelberger: »Wir schreiben am Jahresende heute bei umgerechnet 11,20 Euro pro Stunde«, erläutert der Geimmer eine Schwarze Null.« Kein Wunder, bei einer hundertproschäftsführer des Sozialzentrums, Bernd Michelberger. Ab Januar zentigen Belegung der Einrichtungen.

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Auch die Caritas zahlt wie die Diakonie bundesweit ihre Pflegekräfte und Pflegehilfskräfte nach AVR-Tarif, also über dem Niveau des speziellen Mindestlohns der Branche. Freilich sind solche finanziellen Gesten, wie sie im Sozialzentrum Süd des Mitarbeiters Herz und Budget erfreuen, die Ausnahme. Sabine Fierus, für die der Pflegeberuf auch ein ganzes Stück Berufung ist (»ich habe meiner Oma schon als Elfjährige mit Hingabe die Kompressionsstrümpfe angezogen«), macht es Freude, alte und pflegebedürftige MenHermann Imhof tritt für ein  schen zu umsorgen. Und dass einheitliches Lohnniveau in der  auch sie sich wertgeschätzt Branche ein. sieht, dass das Miteinander auf Station gut ist und das Einkommen stimmt, das sind Kriterien, die sich in ihrem täglichen Dienst am Menschen positiv niederschlagen. »Mir macht meine Arbeit einfach Freude.« Die Leistungen im Sozialzentrum Nürnberger Süden sind indes nicht die Regel. Der Nürnberger CSU-Politiker Hermann Imhof sieht als Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung durchaus Verbesserungsbedarf. Für ihn geht es auch um einen »ethischen Maßstab«. »Wie gehen wir mit unseren alten und pflegebedürftigen Menschen um? Welche Wertschätzung erfahren diejenigen, die sich in den Dienst des Nächsten stellen?«, fragt der Landtagsabgeordnete. »Wertschätzung«, betont Imhof, »hat in unserer Gesellschaft jedoch auch sehr stark mit Bezahlung zu tun. Mitarbeiter in der Pflege müssen ihre Familien ernähren können.« Jemand, der in der Fachpflege arbeitet, muss nach Einschätzung des 61-jährigen Sozialpolitikers mindestens 3000 Euro brutto verdienen.

Dass die einen Arbeitgeber nach dem Tarif des Öffentlichen Dienstes, andere wie Diakonie und Caritas nach AVR, also tarifähnlichen Maßgaben, bezahlten, mache es nicht gerade einfach. Es gebe, so Imhof, immer noch Pflegeeinrichtungen, die »das Gehaltsniveau so stark unterlaufen, dass man ordnungspolitisch eingreifen muss. Es kann nicht sein, dass in einem Heim Mitarbeiter ordentlich entlohnt und wenige Kilometer entfernt bis zu 800 Euro weniger bezahlt werden«. Deshalb müsse es ein Anliegen der Politik sein, verbindlich ein einheitliches Lohnniveau zu schaffen. Die finanziellen Bedingungen müssen stimmen Gleichzeitig will Imhof das ehrenamtliche Engagement weiterhin gestärkt wissen. Hand in Hand mit Fachkräften sollte ein Netzwerk entstehen, das auch pflegende Angehörige, die mal zum Friseur oder einfach mal ausspannen wollten, auffängt. Zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen gepflegt. »Sie sind die wahren Heldinnen und Helden unserer Gesellschaft.« Als Beispiel berichtet Imhof von einer 35-Jährigen, die oft zehn Mal in der Nacht aufstehe, um ihre demente Mutter zu versorgen. Hermann Imhof ist sich sicher, dass nicht wenige junge Menschen sich für den Beruf der Krankenschwester oder der Altenpflegerin entscheiden würden, wenn auch die finanziellen Bedingungen stimmten. Das gelte auch für junge Männer. Die Bereitschaft, einen Pflegeberuf zu ergreifen, sei durchaus vorhanden. Im Nürnberger Süden will man sich nicht auf staatlichen Zertifikaten und lobenden Urkunden ausruhen. Bernd Michelberger, der auch als Dozent am Berufsbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft Vorlesungen hält, weiß, dass von den Mitarbeitern in der Pflege eine ganze Menge verlangt wird. Für ihn steht aber auch fest, dass sie es deshalb nicht für »Gotteslohn« tun müssen. Die Pflegehelferin Sabine Fierus freut sich derweil schon auf Weihnachten. Warum? »Da gibt es wieder eine Ente. Zusätzlich zur Grati.« Günter Dehn; Foto: Michael Matejka, NN-Archiv

Mit Weiterbildung gegen den Pflegekräfte-Engpass Es gibt wohl kaum eine Berufsgruppe, deren Zukunft so stark vom demographischen Wandel geprägt wird, wie die Altenpfleger. Während auf der einen Seite die Zahl der Patienten, die auf professionelle Pflege angewiesen sind, deutlich ansteigen wird, sinkt auf der anderen Seite die Zahl der Erwerbspersonen. Das Ringen um Pflegekräfte wird also zunehmen. »Die Beschaffung, Gewinnung und das Halten von Fachkräften wird wichtiger«, sagt Alexander Kubis vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Bisher gebe es grundsätzlich keinen flächendeckenden Fachkräftemangel in

der Altenpflege, so Kubis. Allerdings gibt es durchaus regionale Unterschiede. Bis eine freie Stelle in den »medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen« wieder besetzt ist, vergehen in den alten Bundesländern 99 Tage, im Osten sind es sogar 125. Auch sei es schwierig, qualifiziertes Personal zu bekommen. Von insgesamt 20.000 sofort zu besetzenden Stellen im 4. Quartal 2013 geht das IAB aus. »Die Engpässe sind da«, sagt Kubis. Und das, obwohl die Zahl der Altenpflegerinnen und -pfleger im Jahr 2013 sogar um 5,7 Prozent gestiegen ist. Für die Arbeitgeber bedeutet diese Entwicklung, dass sie sich künftig ver-

stärkt ins Zeug legen müssen, um ihren Fachkräftebedarf zu decken. Die Frage nach einer adäquaten Entlohnung für die körperlich harte, durch Maschinen nicht zu ersetzende Arbeit wird daher immer wichtiger. Allein durch Zuwanderung aus dem Ausland wird sich der Mangel nicht beheben lassen, denn die Sprachbarriere ist speziell im Pflegeberuf ein echtes Hemmnis. In der Weiterbildung sieht Kubis den wichtigsten Weg, den Engpass zu beseitigen. Viele Arbeitslose können sich eine Beschäftigung in diesem Bereich vorstellen, so der Wissenschaftler. kli


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Die Mutmacherin im Seniorenamt Anke Krieft ist eine gefragte Frau in der Erlanger Altenhilfe

auf die individuelle Situation der Hilfesuchenden einzugehen.« Dies umfasst die Auskunft zu allen Fragen rund um die Pflege und zur Pflegeversicherung, etwa die Voraussetzungen für die Antragstellung der Pflegestufe, Leistungen und Finanzierung. Ebenso wie die Information über das Pflege- und Dienstleistungsangebot in Erlangen und zu speziellen Pflegeleistungen wie Demenzversorgung, außerklinische Intensivpflege, palliative Versorgungsformen oder 24-Stunden-Pflege. Hilfe für gute Entscheidungen Dies heißt zum Beispiel, dass »ich einer völlig verzweifelten Frau helfen konnte, innerhalb kurzer Zeit einen Platz in einem Pflegeheim für ihre Angehörige zu finden«, berichtet Krieft. Aber auch bei noch schwierigeren Hilferufen, wie etwa, wenn der Eindruck bei einem Angehörigen entsteht, ein Arzt wolle die Mutter in ein Altenheim einweisen, versucht sie zu vermitteln. Sie kann die oft verzweifelten Angehörigen darüber aufklären, dass diese Anke Krieft ist derzeit die Ansprechpartnerin im Seniorenamt Erlangen. Entscheidung in der Regel bei der betroffenen Person und ihnen liegt, nicht aber as Erlanger Amt für Soziales, Arbeit und Wohnen, Abbeim Arzt. Zwar darf Anke Krieft keine Rechtsberatung durchfühteilung Seniorenamt, erfährt derzeit eine personelle ren und keine Entscheidungen über Pflegebedürftigkeit treffen. Umstrukturierung. Dr. Eileen Goller von der Trägerun»Aber durch gezielte Hinweise kann man gute und sachgerechabhängigen Pflegeberatung ist noch bis November 2015 te Entscheidungen befördern und auch hie und da den enormen in Mutterschutz, wie aus einer Meldung auf der Homepage der Druck herausnehmen, unter dem Angehörige von PflegebedürfBehörde hervorgeht. Nach der langen, noch andauernden Erkrantigen stehen«, erläutert sie. Dies gilt vor allem für den Dschungel kung von Amtsleiter Ansgar Gößmann fehlt der Abteilung damit von Anträgen, wenn es um Pflegestufen geht: Ob es eine Chance schon die zweite Führungsperson. Anke Krieft ist jetzt die Vertreauf Pflegestufe null, eins oder zwei gibt, kann man mit ihr abklätung von Eileen Goller – und eine gefragte Frau in der Altenhilfe, ren. »Mir hilft oft, wenn ich mich vor Ort bei der betroffenen Perwie sich beim Besuch von sechs+sechzig zeigt. son umschauen und mit ihr sprechen kann.« Anke Krieft ist zwar erst seit etwas mehr als zwei Monaten Neutrale und kostenlose Beratung in ihrer Dienstelle, hat aber viele Anfragen zu beantworten und Die freundliche 43-jährige Anke Krieft empfängt uns in ihrem blickt auf eine sehr gute Frequenz. Was sie sich wünscht für die nüchtern eingerichteten Büro im Erlanger Rathaus. Die examinierkommenden Monate? »Ich würde mich freuen«, meint sie nach te Gesundheits- und Krankenpflegerin ist hörbar keine Fränkin. Sie kurzem Nachdenken, »wenn möglichst viele Ratsuchende mit kommt aus Ost-Westfalen-Lippe, »genauer aus Harsewinkel an der meiner Arbeit zufrieden sind und andere ermutigt werden, zu Ems«, erzählt sie. Die 24.000 Einwohner zählende Stadt im Kreis uns zu kommen.« Schiebt dann nach, dass sie fast nur mit DeutGütersloh ist heute durch den Landmaschinenhersteller Claas beschen zu tun habe und sie sich wünsche, dass auch Migrantinnen kannt. So bekannt, dass sie den offiziellen Namenszusatz »Die Mähund Migranten zu ihr kommen – schließlich entspräche dies ja der drescherstadt« führt. Anke Krieft berichtet, dass sie Maschinen der multikulturellen Realität von Erlangen. Firma auch auf fränkischen Feldern entdeckt hat. Sie hatte früher selbst beim Maschinenhersteller gearbeitet, bis sie umsattelte und Rainer Büschel; Foto: Mile Cindric am Uniklinikum in Erlangen ihren Abschluss als Krankenschwester machte. Ihr Mann war zu dieser Zeit bereits lange bei Siemens in Erlangen tätig. So fiel es ihr leicht, die Beziehung umzuziehen. Zudem wollten sie hier ein Haus bauen. Information Mit einer Weiterbildung als Sozial- und Pflegeberaterin in Kontakt: Anke Krieft der Altenhilfe und als Qualitätsmanagerin in der Tasche kam sie Rathaus, Zimmer 430 schließlich in die trägerunabhängige Pflegeberatung der Stadt Tel. 09131/86-23 29 Erlangen. »Wir helfen Bürgerinnen und Bürgern neutral und kosE-Mail: anke.krieft@stadt.erlangen.de tenlos« beschreibt sie ihr Arbeitsgebiet, »indem wir versuchen,

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Gelungener Auftakt Erste Seniorentage waren erfolgreich

Veranstaltungen in Erlangen Erlangen im ersten Weltkrieg bis 11. Januar 2015 Historische Fotografien, Briefe, Plakate und Objekte informieren über die Mobilmachung, die zunehmende Totalisierung des Krieges sowie über das Kriegsende und die Revolution im November 1918 in Erlangen. Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9, Di, Mi, Fr 9–17 Uhr, Do 9–20 Uhr, Sa, So 11–17 Uhr 14-18-14 – Im Westen nichts Neues?! bis 11. Januar 2015, Das Stadtmuseum Erlangen hat zum Thema »100 Jahre Erster Weltkrieg« drei Erlanger Künstler (Christian L. Hamsea, Reinhold Knapp, Reiner F. Schulz) gebeten, eine medienübergreifende Ausstellung zu gestalten. Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9, Di, Mi, Fr 9-17 Uhr, Do 9-20 Uhr, Sa, So 11-17 Uhr

Die Stände auf den Seniorentagen boten wertvolle Informationen.

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ie Premiere ist gelungen: Zum ersten Mal haben in Erlangen die Seniorentage mit dem Titel »Ja zum Alter(n)« stattgefunden. »Wir sind zufrieden, es wurden Kontakte geknüpft«, sagt Organisatorin Monika Hirsch vom Erlanger Seniorenamt. Man habe nur positive Rückmeldungen bekommen. Bis zu 1500 Besucher, so ihre Schätzung, strömten in die Erlanger Heinrich-Lades-Halle, um sich an den zahlreichen, zeitweise dicht umlagerten Ständen zu informieren. Unter den mehr als 100 Ausstellern waren auch viele Pflegeeinrichtungen, Verbände und Organisationen vertreten. Hoch im Kurs stand beim Publikum die Beratung. Ob Hörgeräte, Rollatoren, Orthopädietechnik, ob Angebote der Verbraucherzentrale, der Volkshochschule oder des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes – die Besucher frequentierten rege die Fachleute, die ihre Produkte vorstellten. Auch am Stand des Magazins sechs+sechzig herrschte großes Interesse. Viele Besucher freuten sich, »ihr Magazin« einmal ganz nah zu erleben. Die älteren Gäste waren aber auch selbst gefragt – etwa beim Gedächtnistraining, bei der Sitzgymnastik oder beim Qigong. Wer wollte, konnte sich außerdem Fachvorträge anhören. »Manche der Vortragssäle waren brechend voll«, berichtet Monika Hirsch erfreut. Besonders gefragt waren Themen wie »Schlaf im Alter«, »Der letzte und der vorletzte Wille« und »Altern und Sexualität«. Für musikalische Unterhaltung war ebenfalls gesorgt, und wer seine Lachmuskulatur trainieren wollte, kam beim Kabarett von Bernd Regenauer auf seine Kosten. Am zweiten Tag der Veranstaltung öffneten dann das Klinikum am Europakanal, das Haus Dreycedern und das Pacellihaus die Pforten, und im Museum für Medizintechnik der Firma Siemens konnte man historische Apparate bestaunen. Die Seniorentage werden sich voraussichtlich mit den »Demenztagen« jährlich abwechseln und daher erst wieder 2016 stattfinden. Text und Foto: Ilona Hörath

Seniorenstammtisch jeden Dienstag, 10-11:30 Uhr, Theater Café, Theaterstr. 3

Tanzen für Senioren

Weihnachtskonzert mit dem Musikverein Eltersdorf 07.12.2014, 15 Uhr, Egon-vonStephani-Halle, Helene-RichterStr. 5, Eintritt 2 € Karten bei allen Seniorenanlaufstellen, im Seniorenamt im Rathaus, im Sportamt und im Treffpunkt Röthelheimpark Fasching für Senioren 6.02.2015, ab 14:30 Uhr, Es spielen »Die Spätzünder«, Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111. Info: Eintritt frei »Muslime in Deutschland« und »Muslime in Erlangen« Ausstellung ab 01.02.2015; Di, Mi, Fr 9–17 Uhr, Do 9–20 Uhr, Sa, So 11–17 Uhr, Stasdtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9, Info: 09131 / 86 22 87 Tanzen für Senioren 10.12.2014, 14.01., 28.01.2015, jeweils 9:45–11:15 Uhr Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Rötelheimpark, Schenkstr. 111, Erlangen Info: 09131 / 86 29 06

jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat, 9:45-11:15 Uhr, Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111, Eintritt frei!

Maxim Kowalew Don Kosaken Donnerstag 11.12.2014, 19:30 Uhr Russische Musiklegende Kirche Heilig Kreuz, Langfeldstraße 36,

Computer- u. Internettreff jeden 1. Mittwoch im Monat, 9:30–11 Uhr, Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111

Trauercafé – Geteiltes Leid ist halbes Leid 15.01. und 20.01.2015, jeweils 10-12 Uhr, Verein Dreycedern e. V.- Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6, Info: 09131 / 90 76 800, Eintritt: 3 €

Seniorenbrunch

jeden 3. Mittwoch im Monat, 9:45–11:15 Uhr, Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 Eintritt frei Standardtanzabend »Standard meets Latin« 06.12.14 und 10.01. 2015, 19.30 Uhr Kulturpunkt Bruck, Fröbelstr. 6, Erlangen, Tel. 09131 / 30 36 64, Eintritt frei Die Kraft der Farben – Farbwahrnehmung und Farbwirkung 06.12.14, 15 Uhr Vortrag für Frauen Kulturpunkt Bruck, Fröbelstraße 6, Erlangen, Tel. 09131 / 30 36 64, Eintritt 5 € / 3 € ermäßigt mit Anmeldung

Erholsamer Schlaf 20.01.2015, 17–18:30 Uhr Vortrag Verein Dreycedern e. V.- Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6 Info: 09131-90 76 800, Eintritt frei Kochangebot: Asiatische Küche von Namaste 20.01.15, 18 Uhr Kulturpunkt Bruck, Fröbelstraße 6, Erlangen, Info: 09131 / 30 36 64, Eintritt: 6 € (mit Anmeldung)


30  Leserreise

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Radeln durchs Land der 1000 Seen

Foto: franke182 / fotolia.com

sechs+sechzig-Leserreise verspricht außergewöhnliches Erlebnis in Masuren

Wildromantisch wie vor 100 Jahren: Masuren bezaubert durch seine grandiose Natur.

Information Die Radreise findet vom 13. bis 20. Juni 2015 statt. Im Preis von 849.- Euro pro Person im Doppelzimmer (Einzelzimmerzuschlag 135 .- Euro) sind folgende Leistungen enthalten: • Fahrt im ****-Sterne-Nichtraucherbus inkl. Radtransport ab/bis Nürnberg und Umgebung • 2 x Ü/HP im ***-Sterne-Hotel Novotel Posen (die erste und die letzte Nacht) • 5 x Ü/Fr im ****-Sterne-Hotel Roberts Port in Nikolaiken • 4 x Abendessen • 1 x Grillabend • Reisebegleitung durch das Magazin sechs+sechzig ab/bis Nürnberg • Radreiseleiter ab/bis Posen • Dombesichtigung Gnesen • Eintritt Hl. Linde inkl. Orgelkonzert • Alle Fahrten laut Programm • Kleine Überraschung Die Hotelzimmer sind ausgestattet mit Telefon, SAT-TV, Minibar, Klimaanlage u.v.m. In Nikolaiken stehen das Hallenbad und der Wellnessbereich zur freien Verfügung.

Weitere Information und Buchung bei: Firma Reise Glück Waltraud Benaburger Tilsiter Straße 6c, 90453 Nürnberg Telefon (0911) 63 92 28 Fax: (0911) 63 92 24 E-Mail: reiseglueck@gmx.de

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Das Rathaus in Wrzesnia (Wreschen) ist ein  imposanter Bau.

och, es gibt sie noch in Europa, die Das »Land der tausend Seen«, so wird scheinbar unberührte Natur mit Masuren auch genannt, ist ein echtes Radkristallklaren Seen, dunklen Wälwanderparadies. Doch schon auf dem Weg dern und sanft geschwungenen dorthin gibt es bei Deutschlands Nachbarn Hügeln, eine zauberhafte Landschaftskulisjede Menge zu sehen, die Fahrt ist auch eine se, so, wie es unsere Eltern und Großeltern Begegnung mit der jüngsten Geschichte. vor 100 Jahren auch bei uns erlebt haben. Der Bus bringt Sie zunächst aus der FranDer gerade eben verstorbene Schriftstelkenmetropole nach Posen in Westpolen, ler Siegfried Lenz hat mit seiner Erzählung dem kulturellen Mittelpunkt des Landes, »So zärtlich war Suleyken« dem Landstrich, mit seinem Königsschloss an der Warthe der heute im Norden Polens und dem Rathaus aus dem liegt, ein Denkmal gesetzt. Jahr 1555. Danach geht es Der Bauer spannt Das Magazin sechs+sechzig weiter nach Wrzesnia (Wrehier noch immer die entführt mit einer außerschen), der Stadt 50 KiloRösser ein. gewöhnlichen Leserreise meter östlich von Posen, im Juni 2015 genau dorthin: wo der Volkswagenkonnach Masuren. Die Teilzern gerade seine zweite nehmer radeln dabei streckenweise entAutofabrik in Polen baut. Von Czerniejewo lang farbenfroher Sommerwiesen, neben (Schwarzenau) aus mit seinem markanten unzähligen kleinen Flussläufen und durch Palast, den 1780 General Jan Lipski errichten malerische Dörfer. Die begleitete Fahrt ist ließ, führt die erste Radtour (30 Kilometer) aber auch für Nicht-Radler geeignet, der nach Gniezo (Gnesen), der wahrscheinlich Bus bringt sie zum nächsten Besichtigungsältesten Stadt Polens mit dem ältesten Bispunkt, während die Gruppe der Aktiven mit tum. Gnesen erlebte über die Jahrhunderte ihren Zweirädern, die per Anhänger von eine wechselvolle Geschichte, gehörte einst zu Haus aus mittransportiert werden, die zur preußischen Provinz Posen, kam 1920 Umgebung erforscht. Aussteigen, ein Stück zu Republik Polen und wurden nach dem mitradeln und die nächste Etappe wieder Beginn des Zweiten Weltkriegs von den gemütlich im Reisebus zurücklegen – das Nationalsozialisten ins Deutsche Reich einHop-on, hop-off-Prinzip ermöglicht Ihnen gegliedert. Danach wurde die Stadt wieder eine Erkundungstour nach Lust, Laune und polnisches Territorium. Nach der Besichgesundheitlicher Verfassung. Wie immer tigung der prächtigen Erzkathedrale fährt werden Sie von einer sechs+sechzig-Beder Bus weiter nach Mikolajki (Nikolaiken) gleitperson betreut. in der Region Masuren.


Leserreise  31

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Foto: Piotr Wawrzyniuk / fotolia.com

Gnesen ist die Stadt mit  dem ältesten Bistum  Polens, die Kathedrale  lohnt einen Besuch.

In der Wallfahrtskirche »Heilige Linde«  findet ein Orgelkonzert statt.

Der Fluss Krutynia gilt als der schönste in Polen.

Dort radeln Sie rund 45 Kilometer um den Spirdingsee, der mit 22,1 Kilometer Länge und 13,4 Kilometer Breite der größte See Polens ist und bis 1945 als der größte vollständig in Deutschland gelegene See galt – er ist fast zwei Quadratkilometer größer als die Müritz (112 km2) in Mecklenburg-Vorpommern, die heute der größte komplett in Deutschland gelegene See ist. Durch einen engen Kanal ist er auch mit dem Nikolaiker See verbunden. Sie machen Stopp am Aussichtspunkt »Bärenwinkel«.

65 Kilometer lang ist die nächste Etappe, die Sie von Ryn (Rhein) zur berühmten Wallfahrtskirche Heilige Linde, einem Prachtbau aus der Barockzeit (hier erleben Sie ein Orgelkonzert), und auch in die Kreisstadt Rastenburg bringt. Sie ist bekannt geworden, weil in ihrer Nähe im Zweiten Weltkrieg Hitler sein Hauptquartier »Wolfsschanze« unter strengster Geheimhaltung bauen ließ. Am Ende des Krieges wurde die Anlage gesprengt, die Reste sind heute ein Freilichtmuseum. Eine weitere Radtour führt (rund 60 Kilometer) entlang des Niegocinsees (Löwentinsee) bis nach Gizycho (Lötzen). Dort ist im ehemaligen Wasserturm ein Café eingebaut, von dem man einen wunderbaren Rundblick hat. Im Hotel wird unterdessen ein Grillabend vorbereitet. Wer noch einen weiteren Ausflug machen möchte: Masuren lockt mit fast 9000 Seen. Auf der Rückreise machen Sie abermals Station in Posen. Dort ist Gelegenheit, eine Runde (20 Kilometer) um den Malta-See zu drehen, der seinen Namen von den im Mittelalter hier ansässigen Malteser-Rittern hat. Der See entstand 1952, als man den Fluss Cybina aufstaute. Im Jahr 2009 wurden auf dem Malta-See die Ruderweltmeisterschaften ausgetragen.

Wildpark in Einsiedeln Anderntags führt Sie eine 55 Kilometer lange Radltour rund um Nikolaiken, ein altes Kirchdorf, das den Schutzheiligen Sankt Nikolaus als Patron hat und das in den Kriegswirren erstaunlicherweise nicht zerstört wurde (hier war Admiral Canaris mit der deutschen Abwehr stationiert). Kruttinen am Ufer der Krutynia, die vielen als der schönste Fluss Masurens gilt, Eckertsdorf mit seinem Kloster und der orthodoxen Kirche, Einsiedeln mit seinem privaten Wildpark, in dem Hirsche, Damhirsche, Wölfe, Elche oder Biber leben – die Fahrt verspricht ein einmaliges Erlebnis zu werden. Der Bauer spannt hier noch immer die Rösser ein, das Heu wird in hohen Haufen getrocknet und der Anblick romantischer Holzhäuser versetzt die Besucher in eine andere Zeit.

Elke Graßer-Reitzner

Rasch anmelden für die Flusskreuzfahrt nach Prag Vom 12. bis 21. April 2015 findet die sechs+sechzig-Leserreise mit dem Schiff von Potsdam bis Prag statt. Das Dahingleiten auf der Elbe bis zur Moldau verspricht im Frühling Romantik pur. Es sind noch einige wenige Plätze frei. Im Gesamtreisepreis ab 1514.- Euro sind der Bustransfer aus dem Raum Nürnberg/Fürth/Erlangen nach Potsdam und zurück enthalten sowie ein Paket mit sieben Ausflügen: Potsdam inklusive Außenbesichtigung Schloss Sanssouci, Romantik-Tour in Magdeburg, nach Leipzig, zur Festung Königstein und ins Elbsandsteingebirge, nach Dresden und Wittenberg sowie nach Prag. Vollpension, Kapitänsabend und Bordveranstaltungen sind im Preis inkludiert. Weitere Informationen und Buchung: Firma Reise Glück Waltraud Benaburger Tilsiter Straße 6c, 90453 Nürnberg Telefon (0911) 63 92 28 Fax: (0911) 63 92 24 E-Mail: reiseglueck@gmx.de


32  Lesetipps

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Die wesentlichen Dinge des Lebens sechs+sechzig-Bücherauswahl für den Winter

Taiye Selasi: »Diese Dinge geschehen nicht einfach so« Fischer-Verlag, Frankfurt/M. 2014 Fischer Taschenbuch 19333 € 10,99

Taiye Selasi, in London geboren und in Massachusetts aufgewachsen als Tochter ghanaisch/nigerianischer Eltern, ist mit ihrem Erstling ein großer, »kosmopolitischer« Roman gelungen. Mag es anfangs verwirrend sein, den wechselnden Schauplätzen und unterschiedlichen Lebensläufen zu folgen, so erkennt der Leser doch bald die große Linie dieses Familenepos und wird in Bann gezogen.

Eine Familie zerbricht Es ist ein böses, ein abgekartetes Spiel, das Kweku Sai, Arzt an einem Bostoner Krankenhaus, seinen Job kostet. Der begnadete Chirurg mit ghanaischen Wurzeln ist der reichen amerikanischen Familie, die sich als Sponsor des Hospitals unentbehrlich macht, ein Dorn im Auge. Sie verlangt von ihm eine von vorneherein zum Scheitern verurteilte Operation, macht ihn für den Tod der Patientin verantwortlich und fordert seine Entlassung. Für Kweku Sai, der sich mit Intelligenz und Ehrgeiz hochgearbeitet hat, zerbricht eine Welt. Ein Jahr lang verschweigt er seiner Frau und seinen vier Kindern die bittere Tatsache seiner Arbeitslosigkeit, setzt sein gesamtes Vermögen für Prozesse ein, die sein Anwalt verliert, und entschließt sich zu einem verzweifelten Schritt. Ohne eine Erklärung verlässt er seine Familie und geht zurück nach Ghana. Alleingelassen muss Folasadé, seine nigerianische Ehefrau, darum kämpfen, ihren begabten Kindern eine Zukunft zu sichern: Olu, der Älteste, absolviert eine medizinische Ausbildung an einer Elite-Universität, die Jüngste, Sadie, Stipendiatin wie ihr Bruder, besucht ein teures Internat, die Zwillinge Kehinde und Taiwo werden zu einem reichen Onkel nach Lagos geschickt, der ihnen den Besuch einer internationalen Schule finanzieren will. Es sind Traurigkeit, Verbitterung und Wut, die von jetzt an das Leben der auseinandergerissenen Familie bestimmen. Sechzehn Jahre nach dem gewaltigen Einschnitt in ihr Leben findet die Familie in Ghana wieder zusammen. Kweku, der Vater, ist in seinem Haus in Accra plötzlich verstorben und soll in seinem Heimatort beerdigt werden. Endlich kommt zur Sprache, was niemals ausgesprochen wurde und zur Vereinsamung jedes Einzelnen geführt hat. Nun werden die Fäden verknüpft, und der Titel des Buches wird begreiflich: »Diese Dinge geschehen nicht einfach so« – sie haben ihre tiefen, verborgenen Ursachen.

Brigitte Lemberger

Michael Frayn: »Willkommen auf Skios« Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2014 € 9,90

te Professor verwirrt in einer abgelegenen Villa in Gesellschaft einer sehr jungen, sehr leicht bekleideten Dame wiederfindet. Mit seinem witzigen und intelligenten Verwechslungsroman »Willkommen auf Skios« verhilft der englische Autor Michael Frayn seinem Publikum zu ein paar Stunden ungetrübten Lesevergnügens und, darüber hinaus, zu einigen Einsichten wie zum Beispiel über den Drang zu akademischer Schwafelei. Und sonst? »Als Sie dieses Buch geschrieben haben, was wollten Sie uns eigentlich damit sagen?«, fragt einer der geladenen Gäste den (falschen) Dr. Wilfred. »Weiß der Himmel«, antwortet dieser charmant. »Was immer ich versucht habe, Ihnen zu sagen, ich habe mich offensichtlich nicht gut genug bemüht.« Die Zuhörer sind amüsiert. »Wieder ein Treffer.« Brigitte Lemberger

Turbulente Komödie Illustre Gäste werden erwartet auf der griechischen Insel Skios. Die Fred-TopplerStiftung zur Förderung zivilisatorischer Werte hat reiche Gäste aus der ganzen Welt zur jährlichen Zusammenkunft eingeladen. Höhepunkt der Veranstaltung ist wie stets der Vortrag eines renommierten Wissenschaftlers. In diesem Jahr wird es eine Koryphäe auf dem Gebiet der Szientometrie sein: Dr. Norman Wilfried, vorerst noch im Anflug auf die Insel und ängstlich darauf bedacht, dass ihm sein Rede-Manuskript nicht abhanden kommt. Ebenfalls an Bord Oliver Fox, ein junger, attraktiver Engländer auf dem Weg zu einer unverhofft ergatterten Liebeswoche mit einer neuen Flamme. Direkt nach der Landung auf dem Flughafen beginnen die Turbulenzen. Dr. Wilfrieds Koffer ist weg, die junge Assistentin, die ihn abholen und ins noble Quartier geleiten soll, ebenfalls. Statt seiner hat sie versehentlich den jugendlichen Fox als Gastredner in Empfang genommen. In bester Hochstaplermanier lässt dieser den Irrtum bestehen und mogelt sich von nun an durch seine neue, gefeierte Identität. Jetzt verwirren sich die Fäden – und dies aufs Allervergnüglichste. Wie in einem rasanten Lustspiel ändert sich dauernd die Szenerie. In der noblen Anlage der Stiftung wird der falsche Dr. Wilfried von Gastgebern und Gästen hofiert, während sich der ech-

Karl-Dieter Wilhelm: »Noch ’ne Geschichte, Opa« Verlagshaus Schlosser, Friedberg 2014 € 9,90

Großeltern, aufgepasst! Opas sind ganz besonders gut zum Vorlesen geeignet, findet der in Nürnberg lebende Karl-Dieter Wilhelm, Jahrgang 1933. Warum er Omas eine weniger große Bedeutung beimisst, bleibt sein Geheimnis und vielleicht das seiner Enkel. Diese hat er mit selbst erfundenen Gute-NachtGeschichten erfreut und – weil sie bei seinem »Publikum« so gut ankamen – in einem schmalen Bändchen zusammengefasst und veröffentlicht. Und das muss man »Opa Dieter« lassen: Seine Geschichten sind lebendig, fantasievoll und gefallen der jungen Zuhörerschaft vermutlich auch wegen der vertrauten, zeitgemäßen Sprache. Großväter und Großmütter, die ihren Enkelkindern mit einer freundlichen Geschichte das Einschlafen versüßen möchten, lassen sich bestimmt erweichen durch die Bitte der Kleinen: »Noch `ne Geschichte, Opa« (und genau so gerne »Oma«!). Brigitte Lemberger


Lesetipps  33

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Johannes Wilkes, Sophia Wilkes: »Stadtgespräche aus Erlangen« Gmeiner Verlag, Meßkirch 2014 € 14,99

Erlanger erzählen »Was macht eine Stadt aus?«, fragt der Gmeiner Verlag in einer Werbung für seine Bücher und gibt gleich selbst die Antwort: »Es sind die Menschen, die einer Stadt ihr Gesicht verleihen, sie zu dem machen, was sie ist.« Deshalb gibt er die von ihm so genannte Buchreihe »Stadtgespräche« heraus. Nach Leipzig, Hamburg und Frankfurt am Main sind nun die im Oktober veröffentlichten »Stadtgespräche aus Erlangen« auf dem Markt. Geführt und ausgewählt wurden die Gespräche von Johannes Wilkes, fotografisch begleitet von seiner Frau Sophia. Vorgestellt werden in kurzen und kurzweiligen Geschichten 41 »Erlanger«: Zugereiste, in der Hugenottenstadt Gestrandete, Prominente und weniger bekannte Leute, historische Figuren wie Ludwig Feuerbach oder Emmy Nöther und Menschen, denen man in den Straßen leibhaftig begegnen kann. Letztere erzählen dem Autor, was sie mit Erlangen, seinen Straßen, Plätzen, Menschen verbindet. So erfährt man, dass sich Hanna Maria Klek irrsinnig über die Ansage aus dem Bahnhofslautsprecher freute, als sie nach dem Gewinn der Vizeweltmeisterschaft im Jugendschach aus Brasilien nach Hause kam. Oder Inge Enzmann, die 1988 in Seoul die Vizeweltmeisterschaft im Mannschaftsbogenschießen gewann: Sie weist darauf hin, dass es bei dieser Sportart auf die geistige Einstellung ankomme, weshalb für sie Bogenschießen zwischen den Ohren stattfindet. Es bedürfe aber auch einer besonderen Umgebung, und die findet sie in Erlangen. Und schließlich noch die Lebensgeschichte von Parnian Parvanta. Sie floh mit ihren Eltern aus Afghanistan, wurde Ärztin, kam 2012 nach Erlangen, um an der hiesigen Frauenklinik zu arbeiten und ist für »Ärzte ohne Grenzen« schon wieder auf dem Weg nach Afrika. Sie ließ sich im Steinbach Bräu gerne belehren, dass Deutsche auch kommunikativ sein können – meist nach dem zweiten Bier.

Ach ja, Männer und ihr Verhältnis zur Stadt kommen auch vor: Ex-Oberbürgermeister Siegfried Balleis, der frühere Siemenschef Heinrich von Pierer, der bayerische Innenminister Joachim Herrmann oder der Kabarettist Klaus Karl Kraus, der den »Altererlanger Seela« in sein Herz geschlossen hat, kommen zu Wort. Die vom Autor angekündigte »Entdeckungsreise« der eigenen Heimat kommt zwar etwas betulich daher, wird aber vor allem ältere Menschen zu einem neuen Blick auf Erlangen anregen. Schade ist die Fixierung auf die Menschen der Generation 50 plus, denn der ausgesprochen Studenten-Stadt hätte man gerne auch Geschichten vom Campus oder aus dem Club- und Nachtleben gelesen.

beschreibt die Hilflosigkeit der Familie, die praktischen Probleme, die sich aus der langen Behandlungsdauer ergeben, ihre Ohnmacht und manchmal auch ihre Wut. »Sechs Jahre« ist ein berührendes Buch von überzeugender Wahrhaftigkeit. Es ist gut geschrieben, man liest es schnell und legt es nachdenklich zur Seite. Brigitte Lemberger Margriet de Moor: »Mélodie d’amour« Carl Hanser Verlag, München 2014 € 21,90

Rainer Büschel Charlotte Link: »Sechs Jahre. Der Abschied von meiner Schwester« Blanvalet Verlag, München 2014 € 19,99

Tapferer Kampf gegen das Sterben Sie ist eine der bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen: Charlotte Link. Ihre spannenden Historien-Romane und Krimis werden stets sofort nach Erscheinen von einer treuen Lesergemeinde verschlungen. Ihr jüngstes Werk ist von ganz anderer Art. Charlotte Link berichtet vom Krebstod ihrer geliebten Schwester, von einem sechs Jahre währenden Hoffen und Bangen und dem letztlich vergeblichen Kampf gegen diese Krankheit. Die Autorin versteht, wie sie selbst schreibt, dieses Buch einerseits als persönliche Bewältigungsstrategie, um den Verlust zu ertragen, andererseits auch als einen Bericht, der deutlich machen soll, »mit welch erschreckend geringer Empathie schwer kranke Menschen in manchen – keineswegs in allen – Krankenhäusern behandelt werden.« So erlebt sie neben kompetenten, zugewandten Ärzten jene, die »gnadenlos drastisch tödliche Diagnosen stellen«, die sich im konkreten Fall zwar nicht bewahrheiten, den Patienten aber in tiefste Mutlosigkeit stürzen. Sie

Leidenschaften Es geht um die Liebe – und das ist ein weites Feld. »Mélodie d`amour« lautet der Titel des jüngsten Romans der niederländischen Schriftstellerin Margriet de Moor, in dem sie in vier lose miteinander verbundenen Handlungssträngen von Glück und Hingabe, Betrug und Verrat berichtet, ausgelöst durch dieses menschliche Gefühl, das sich offenbar nicht in Schranken verweisen lässt. Die Liebenden, die hier schicksalhaft miteinander verwoben sind, lösen, ohne es zu wollen, mit ihrem Verhalten schreckliche Konsequenzen aus – aber auch unverhoffte Freude und Lust. Von der »gnadenlosen Auswirkung der Liebe auf einen Menschen« spricht Roselynde, eine der Protagonistinnen des Romans, die ihren Bruder abgöttisch liebt und dennoch sein Leben zerstört, bis hin zur »Rage der Liebe, die eben nicht, egal was man sagt, stärker ist als der Tod«, aber einem alten Mann noch einmal das Entzücken beschert, ehe er stirbt. Im Alltag sich äußerlich ruhig vollziehender Leben passieren Turbulenzen, in die sich der Leser gespannt hineinziehen lässt. Ist er auch manchmal irritiert durch die Irrationalität der handelnden Personen, so bleibt er doch stets gefesselt von der virtuosen Erzählkunst der bedeutenden holländischen Autorin. Brigitte Lemberger


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Rudern beim Fernsehen macht fit Erlanger Fraunhofer-Institut hat intelligenten Wohnzimmer-Sessel entwickelt

Albrecht Heuberger (rechts) leitet das Fraunhofer Institut in  Erlangen. Entwicklungen wie der Fernsehsessel, der sich in einen  Heimtrainer verwandeln lässt, entstehen dort.

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eltweit bekannt geworden ist das Erlanger Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), als dort in den 1980-er Jahren Wissenschaftler das Audiocodierverfahren MP3 entwickelt und damit die Art und Weise revolutioniert haben, mit der wir heute Musik speichern und hören. Doch die Forscher beschäftigen sich auch mit dem demographischen Wandel. Sechs+sechzig sprach mit Institutsleiter Prof. Albert Heuberger (55) über Technik für Ältere und welche Rolle sie künftig spielen wird. sechs+sechzig: Herr Prof. Heuberger, wie wird aus einem herkömmlichen Fernsehsessel ein »intelligenter Fitnesstrainer«? Heuberger: Sie meinen sicher den Sessel GEWOS (Gesund wohnen mit Stil, d. Red.), den wir als Fraunhofer IIS in einem Forschungsprojekt gemeinsam mit einem Möbelhersteller entwickelt haben. Ältere Menschen verbringen oft viel Zeit in einer klassischen Sitzposition, zum Beispiel vor dem Fernsehgerät. Die Idee war es, neue technische Möglichkeiten auszuprobieren und Menschen zu mobilisieren, in ihrem bevorzugten Sitzmöbel auch ein Trainingsprogramm zu absolvieren. Wie soll das funktionieren? Im Inneren des Sessels befinden sich Sensoren, Platinen und Mikrosystemtechnik, die in Sitzkissen, Rücken- und Armlehne eingebaut ist. So können Werte wie Herzfrequenz, Blutdruck oder Sau-

erstoffsättigung des Blutes gemessen werden. Liegen diese Werte nicht innerhalb eines vorgegeben Bereichs, empfiehlt der Gesundheitsassistent Bewegung. Bei dem Sessel lassen sich dann etwa die Armlehnen zurückklappen und in ein Rudergerät verwandeln: Der Sessel wird zum intelligenten Fitnesstrainer, der auch an ein TVGerät angeschlossen werden kann, um etwa Trainingsübungen abzurufen. Mit welchen anderen Entwicklungen, die für die Älteren wichtig sind, beschäftigen Sie sich außerdem? Bereits vor über fünf Jahren haben wir ein Fitness-Shirt entwickelt, in das leitfähige textile Elektroden eingearbeitet sind, um etwa ein EKG zu erfassen. Herz- und Atemfunktion können also überwacht werden und im Notfall gemeldet werden. Das Shirt kann aber auch für andere Gruppen verwendet werden, denn es trägt dazu bei, bei kritischen Rettungs- und Löscheinsätzen die Gesundheit der Feuerwehrleute zu kontrollieren. Als Medizinprodukt ist es aber noch nicht zugelassen.


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Erfahren Sie, worauf es jetzt ankommt: HVB Vermögensplanung 50plus Ein anderes Beispiel ist das aktuelle Forschungsprojekt Insyde. Hier arbeiten wir im Verbund mit mehreren Partnern an einem intelligenten Pflegesystem für die Prävention und Behandlung von Wunden, wie sie bei bettlägerigen Patienten oder Pflegebedürftigen häufig auftreten. Es geht darum, das Wundliegen zu vermeiden. Daher entwickeln wir eine spezielle Matratze, in die Sensoren eingebaut sind. Diese messen die Druckverteilung und erkennen die Liegeposition und schlagen eine entlastende Position vor.

• Früher in den Ruhestand • Lebensstandard halten • Immobilien- und Wohnsituation anpassen • Familie absichern • Vermögensnachfolge regeln

Sie kooperieren unter anderem auch mit dem Nürnberger ZAD, dem Zentrum für alternsgerechte Dienstleistungen. Eine der jüngsten Veranstaltungen drehte sich um das Thema »Wissen, was ältere Menschen wollen«. Was wollen ältere Menschen? In der Kooperation mit dem ZAD beschäftigen wir uns sehr intensiv damit, inwiefern Technik generell akzeptiert und welche technische Unterstützung tatsächlich benötigt wird. Technik muss funktionieren und bedienbar sein, und sie muss Senioren einen Mehrwert bieten. Das ZAD trägt mit seiner psychogerontologischen Expertise dazu bei, herauszufinden, wie man die ältere Generation erreicht und wie man Dienstleistungen und Produkte auslegt, damit sie ihnen nützlich sind. Unser Ziel als Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen ist es letztendlich, angewandte Forschung zu betreiben, neue Technologien auszuprobieren und Technik zu entwickeln, die in Produkte umAZ_50plus_95x139_0814_RZ.indd setzbar ist und den Menschen hilft. Nicht alle Senioren sind vom Technikeinsatz hellauf begeistert, weil sie sich zum Beispiel nicht bevormunden lassen möchten oder weil sie einen »Stigmatisierungseffekt« sehen: Niemand soll erfahren, dass man auf spezielle Unterstützung angewiesen ist. Was geschieht, um mögliche Vorurteile abzubauen? Studien haben gezeigt, dass ältere Menschen das »Online only« nicht wünschen, das heißt, dass bei ihnen das Bedürfnis nach sozialer Interaktion deutlich ausgeprägter ist. In klassischen Workshops oder auch in unserem Seniorenbeirat können sich Ältere einbringen und an Innovationen mitwirken. Es gilt, das kreative Potenzial der Nutzer zu erschließen. Senioren haben einen speziellen Blick auf Dinge, an die vorher möglicherweise niemand gedacht hat, wie zum Beispiel der Griff eines Gehstocks gestaltet werden könnte. Solche Fragen thematisieren wir im Rahmen eines »Open Innovation«-Konzepts. Wie sieht Ihr Blick in die Zukunft aus? Welche Rolle wird die Technik für Ältere spielen? Zukünftig werden sie wesentlich mehr technische Hilfe in Anspruch nehmen, da sie den Umgang mit Technik, zum Beispiel mit Smartphones und dem Internet, gelernt haben und über eine technische Grundaffinität verfügen. Die Technik wird besser und preiswerter werden und auch flächendeckend eingesetzt werden, etwa, um im ländlichen Raum häusliche Pflege mit Hilfe von IT-Unterstützung zu verbessern. Interview: Ilona Hörath; Fotos: privat (1), Hörath (1)

Weitere Informationen erhalten Sie von Andrea Lehner unter +49 911 2164-1307 oder per E-Mail: andrea.lehner1@unicredit.de

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Haben Sie gewusst, dass das Magazin sechs+sechzig vom gemeinnützigen »Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen« herausgegeben wird? Der Verein setzt sich für die Interessen der älteren Menschen ein und ist seit 15 Jahren ein wichtiges Sprachrohr in der Region. Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Arbeit mit einer Spende unterstützen.

Spendenkonto: HypoVereinsbank Nürnberg IBAN DE29 7602 0070 0023 7334 04 Vereinfachter Spendennachweis (§ 50 Abs. 2 Nr. 2 EStDV): Bis zu einem Betrag von 200 Euro gilt der Kontoauszug als Spendennachweis. Für höhere Beträge wird vom Verein ein Spendennachweis ausgestellt.

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Auf der Spur des Minnesängers Tour rund um die Heimat von Walther von der Vogelweide ist im Advent besonders reizvoll

Die Stollburg in der Nähe des Handthal soll Walther von der Vogelweides Geburtsort sein. gegenüberstehenden und ebenso alten Weißen Turm. Gerolzhofen hat wirklich einiges zu bieten. Doch zunächst geht es ins Umland. Handthal im Landkreis Schweinfurt zieht uns magisch an. Denn neuen Forschungen zufolge soll Walther von der Vogelweide, der bekannteste deutsche Minnesänger des Mittelalters, von der Handthaler Stollburg stammen. Viele malerische Ausblicke Mit dem Auto ist es von Gerolzhofen aus auf der Staatsstraße 2227 nur ein Katzensprung dorthin. Für Wanderer zieht sich die Strecke dagegen gewaltig. Am Ortsausgang Richtung Dingolshausen befindet Oben: Blick vom Restaurant Stollburg über das Handthal. sich der Parkplatz 1, gegenüber beginnt der Unten: Der kulinarische Weihnachtsmarkt in Gerolzhofen bietet unter anderem Weg »G1«, dem wir etwa sechs Kilometer fränkischen Whisky. bis zur »Waldesruh«, einer Klinik für chinesische Medizin, folgen. Dort wechseln ür Kurzentschlossene bietet unser winterlicher Wandertipp wir auf den Steigerwald-Panoramaweg und bewältigen die resteinen besonderen Leckerbissen. Es geht in den Steigerwald lichen 3,5 Kilometer bis hinauf nach Handthal. Hin und wieder zunach Gerolzhofen, wo am Wochenende 6. und 7. Dezember rück nach Gerolzhofen sind es insgesamt rund 20 Kilometer, und der »Kulinarische Adventsmarkt« mit Spezialitäten aus der oft geht es steil bergan auf dieser Tour durch den Steigerwald und Region lockt. Aber nicht nur zur Weihnachtszeit lohnt ein Ausflug die weiten Weinberge von Deutschlands höchstgelegenem Weinin das mittelalterliches Städtchen und seine Umgebung. anbaugebiet, dem Stollberg. Aber die vielen sich bietenden PanoVorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Deshalb lassen ramablicke sind fantastisch. wir zunächst das 1225 Jahre alte Gerolzhofen links liegen. MitBei der Ankunft bietet Handthal ein malerisches Bild, von Weisamt dem »Steigerwalddom«, wie die katholische Stadtpfarrkirtem grüßt schon die 442,90 Meter hoch gelegene Stollburg, die che wegen der beiden mächtigen Glockentürme im Volksmund man über einen Treppenweg mit 267 Stufen erreicht. Von der heißt, mittelalterlichem Rathaus, doppeltem Stadtmauerring, Eueinst stolzen Bastion ist nur noch eine Ruine übrig. Überdauert hat len- oder Hexenturm aus dem 14. Jahrhundert sowie dem direkt bloß ein 14 Meter hoher Rest des achteckigen Bergfrieds mit bis

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Die mächtige Stadtpfarrkirche in Gerolzhofen heißt im Volksmund »Steigerwalddom«. zu zweieinhalb Meter starken Mauern. Neben dem Bergfried der schätzungsweise im 12. Jahrhundert erbauten und im Bauernkrieg niedergebrannten Spornburg gibt es noch kleine Mauer- und Gewölbereste sowie einen halb verschütteten Kellereingang zu entdecken. Nichts weist hier auf Walther von der Vogelweide hin. Und doch soll er hier etwa 1169 das Licht der Welt erblickt haben. Davon ist der Würzburger Studiendirektor a.D. Gerhard Wagner überzeugt. Seinen bisher unwiderlegten Forschungen zufolge handelt es sich um den erstgeborenen Sohn Walters von Rothenburg, dem der Hof Oberschwarzach als Lehen zugesprochen worden war. Nach dem frühen Tod des Vaters soll der kleine Walther, der möglicherweise einen Hang zur Vogeljagd hatte – was den Namen erklären würde –, unter der Obhut der Mutter auf der recht einsamen Stollburg aufgewachsen sein. Die Rodungsherrschaft interessierte ihn nicht, deshalb nahm er als Knappe des Bischofs Gottfried von Würzburg das Kreuz und zog in die Ferne, wo er später am Babenberger Hof in Wien mit dem Minnesang begann. Gestorben ist Walther von der Vogelweide um 1230 möglicherweise in Würzburg. Die Hand des Teufels ist noch heute gut zu sehen Das kleine Dörfchen Handthal entstand der Sage nach, als der Teufel durch die Welt zog, um die Schöpfung des lieben Gottes zu bestaunen. Er blieb mit seinem Pferdefuß im Mainbett hängen und schlug mit seiner Hand in die weiche Welt – so entstand Handthal als Abdruck seiner Hand. In Wirklichkeit ging der Ort, in dem nur wenig mehr als 100 Einwohner leben, aus mehreren Kleinorten hervor. Jüngst machte Handthal, einer von acht Ortsteilen des Marktes Oberschwarzach, Schlagzeilen mit dem einzigartigen »Steigerwald-Zentrum«. In einem modernen Holzkubus, der für drei Millionen Euro auf etwa 1000 Quadratmetern am Ortsrand erbaut wurde, werden seit September 2014 spannende Informationsangebote rund um die Wald- und Forstwirtschaft bereitgehalten

(geöffnet Nov.- März: Do-So 10-16 Uhr, April-Oktober: Di-So 10-17 Uhr). Eine Waldklimastation zum Anfassen und ein Erlebnisspielplatz für die Kinder bilden die i-Tüpfelchen. Demnächst soll noch ein Baumwipfelpfad im benachbarten Ebrach hinzukommen. Auf demselben Weg, den wir gekommen sind, geht es zurück nach Gerolzhofen. Hier lohnt in unmittelbarer Nähe des »Steigerwalddoms« ein Blick in die 1497 erbaute Johanniskapelle. Seit 2007 ist hier das einzigartige Museum »Kunst und Geist der Gotik« beheimatet. In der Bahnhofstraße 16 wiederum betreibt Norbert Rumpel sein privates Bierkrug- und Brauereiartikelmuseum mit über 3000 Tonbierkrügen aus über 100 Jahren, Gläsern und Souvenirs, und im Alten Rathaus lockt das 1. Bayerische Schulmuseum. Im Herzen der historischen Altstadt, wo zwischen 1615 und 1619 insgesamt 263 »Hexen« hingerichtet wurden, wird seit etwa 20 Jahren der »Kulinarische Adventsmarkt« aufgebaut. Auf dem Marktplatz, den früher die uralte Handelsstraße SchweinfurtIphofen diagonal durchschnitt, und vor zauberhafter Kulisse reihen sich die Stände aneinander. Der Platz wirkt im Lichterglanz nach Einbruch der Dämmerung noch romantischer und stimmungsvoller. Mindestens zehn verschiedene Glühweine, diverse Wildspezialitäten, regionale Frankenweine und fränkischer Whisky, Schokolade und weihnachtliches Backwerk machen den Besuch zu einem kulinarischen Erlebnis. Natürlich sind auch Kunsthandwerker vor Ort. Geöffnet hat der Markt am Samstag, 6. Dezember, von 15 bis 21 Uhr und am Sonntag, 7. Dezember, von 13 bis 19 Uhr. Wer es heuer nun nicht mehr schafft, sei getröstet. Am zweiten Adventswochenende im Jahr 2015 gibt es wieder einen »Kulinarischen Adventsmarkt«. Ute Fürböter Fotos: Tom Söllner – mediagraphixx (1) und Mile Cindric (4)

Information Anreise: Mit dem Zug bis Schweinfurt, weiter mit dem Bus 8160 (am Wochenende schwierig!); mit dem Auto: A 3, Abfahrt Gerolzhofen Einkehrmöglichkeiten in Handthal u.a.: »Forellenhof«, Handthal 26-28 (täglich 11-21 Uhr, fangfrische Forellen, eigenes Dammwildgehege), »Brunnenhof«, Handthal 6, bietet zum Beispiel gefüllte Bauerngans (ab 4 Pers. auf Bestellung, Telefon: 09382 / 99828). Nahe des letzten Parkplatzes vor der Stollburg befindet sich das feine Ausflugslokal »Stollburg« (Donnerstag bis Dienstag 10.30 – 21.30 Uhr, Mittwoch Ruhetag). Alternative zum Trip nach Handthal mit großartiger Aussicht: Rundwanderung von etwa 3,5 km Länge um Gerolzhofen. Zunächst gegenüber Parkplatz 1 an der Abfahrt Gerolzhofen-Süd dem Weg G1 folgen, vorbei an dem etwa 1639 angelegten israelitischen Friedhof; dann hinauf zur Gertraudis-Kapelle (Urkapelle im 12. Jahrhundert errichtet) auf dem Kappelberg, nun Richtung »Neuer See«. Hier dem Betonweg Richtung Gerolzhofen folgen. An der Staatsstraße nach Dingolshausen stadteinwärts zurück. Extra-Tipp: Expertin für Stadtführungen (Museen, Kirchen, israelitischer Friedhof und mehr) ist Evamaria Bräuer. Kontakt über die Touristinformation unter Telefon 09382 / 903512 oder direkt im Internet unter www.evamaria-braeuer.de Telefon: 09382 / 974476.


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Bloß keine Stressen

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oran merken Sie, dass Sie alt werden? Wenn Ihnen niemand mehr zuruft »davon wirst du unfruchtbar«, sobald Sie Ihr Handy in die Hosentasche stecken! Mit dem Handy verhält es sich wie mit dem darin enthaltenen Internet: Auch beim großen Datennetz dürfen Sie als so genannter Silver-Surfer Ihre Bedenken zurückstellen. Welcher Arbeitgeber sollte sich denn noch über Bilder aufregen, auf denen Sie besoffen unter dem Tisch liegen? Auch die üblichen Terroristenklischees dürften auf Sie kaum zutreffen. Bei Ihnen spart sich doch jeder Geheimdienstler die Mühe, selbst wenn Sie Worte wie »Allah« und »Bombe« in ein und derselben Mail verwenden. Es gehört zu den Segnungen des Alters, nicht mit nervtötender Dauerskepsis im Netz herumgurken zu müssen. Im realen Leben mögen wir vielleicht nicht mehr gut zu Fuß sein, im Internet sind wir es dafür umso besser. Die jungen Surfbehinderten können einem da fast schon leidtun. Doch halt: Ein bisschen Vorsicht sollten wir dann doch walten lassen. Neulich erhielt ich zum Beispiel eine Mail, in der mir ein Managerjob zur Aufbesserung der Rente angeboten

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Depp im Web

wurde. »3500 Euro plus Bonus« wurden da in Aussicht gestellt Die Arbeitszeit sei frei planbar, der Job also ideal für Leute, »die von den Stressen, der Hektik und der Konkurrenz loskommen möchten«. Ich war schon drauf und dran zuzusagen. Da kam es mir: Wovon soll ich loskommen? Den Stressen? Hatten die sich verschrieben und meinten verstopfte Strassen oder die Fressen, die meine Kollegen spazieren tragen? In solchen Fällen frage ich lieber mal nach. Selbstzweifel mögen zwar karrierehinderlich sein, hier tun sie Gutes. Beim Googeln stieß ich schnell auf einen netten Zeitgenossen, der ein ähnliches Schreiben der selben Firma erhalten hat. Inzwischen wurde er wegen Geldwäsche verurteilt. Irgendwelche Hacker hatten ein paar Tausender von einer Bankkundin auf sein Konto umgeleitet. Er sollte die Summe bar abheben, 20 Prozent behalten und den Rest an die Firma überweisen. Die besitzt jetzt das Geld, er musste 90 Tagessätze à 50 Euro abstottern. Meine aktuelle Deppenbotschaft lautet also: Lassen Sie sich nicht stressen, besonders nicht von Leuten, die Sie von Stressen befreien wollen! Peter Viebig


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Der Zwiebelhacker Sie waren in den 60-er, 70-er und 80-er Jahren der letzte Schrei, danach krähte kein Hahn mehr nach ihnen: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Doch so manche Gegenstände von damals haben die Zeit überdauert und sind heute wieder zu haben, wenn auch in etwas anderer Form. Es gibt ein paar Dinge des täglichen Gebrauchs, die nennen wir nicht bei ihrem richtigen Namen, sondern verwenden das Stichwort, das uns die Industrie in geschickter Werbung eingeflößt hat. »Tempo« ist so ein Beispiel, alle Welt weiß, dass der eingängige Produktname für ein weiches Papiertaschentuch steht, und ruft: »Gib‘ mir mal ein Tempo, tempo«. Oder »Kaba«: Der Kakao-Trunk, den nicht nur Kinder so lieben, hat es bis auf die Speisekarten hübscher Cafés geschafft. Ein weiteres nettes Beispiel ist der einst so begehrte Zwiebelhacker. In den 70-er Jahren galt als »schick«, wer einen »Zick Zack Zyliss« in der Küche stehen hatte, jenes kleine Kunststoffgerät, das verhindern sollte, dass Mutter beim Zwiebelschneiden wieder die Tränen herunterliefen. Die scharfe Knolle wurde in die zylinderförmige Box geschoben, ein paar Mal oben draufgedrückt, damit die integrierten Schneidemesser nach unten sausen, und heraus kamen mehr oder minder gleichmäßige Zwiebelwürfel. So richtig durchsetzen konnte sich das Küchenhelferlein aber nicht, vielleicht auch, weil es nicht einfach zu reinigen war. Heute gibt es perfektionierte Hacker in allen Variationen. Geblieben

Foto: Wolfgang Gillitzer

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aber ist der Name, der noch dazu ein echtes Kunstwort ist. Als der Schweizer Fahrradmechaniker Karl Zysset (1907–1998) im Jahr 1951 sein Fahrradhaus aufgab, gründete er in Lyss eine Fabrik für Küchengeräte und benannte sie nach sich und dem Standort. Im Jahr 1960 wurde Zyliss eine Aktiengesellschaft, die erst im Frühjahr 2006 aus dem Handelsregister gelöscht wurde. Die ZylissProdukte werden jetzt von einem Züricher Handelskonzern vertrieben.

UNSERE KLINIKEN UND ABTEILUNGEN KLINIK FÜR ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. B. Eibl-Eibesfeldt

ABTEILUNG FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN Chefärztin Dr. med. H. Müller-Breitenlohner

REHABILITATION MIT KOMPETENZ, QUALITÄT UND MENSCHLICHKEIT Dieser Satz charakterisiert das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN. Gleichzeitig verdeutlicht er unser Menschenbild und spiegelt wider, wie wir mit Patienten, Partnern und Mitarbeitern umgehen. Das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN ist das erste stationäre Rehabilitationszentrum für Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats im Herzen der Metropolregion Nürnberg. Es kann 90 Personen in Einzelzimmern aufnehmen. Therapeutisch und räumlich ist es direkt an die KLINIKEN DR. ERLER angebunden, die als Fachklinik für Orthopädie und Chirurgie einen exzellenten Ruf genießt.

KLINIK FÜR HANDCHIRURGIE, PLASTISCH-REKONSTRUKTIVE UND MIKROCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. P. Schaller

KLINIK FÜR UNFALLCHIRURGIE Chefarzt Dr. med. K.-D. Haselhuhn

KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. J. Anders Leitender Arzt Dr. med. A. Müller

KLINIK FÜR KONSERVATIVE UND OPERATIVE WIRBELSÄULENTHERAPIE Chefarzt Dr. med. H. Skibbe

Wir stehen Ihnen gerne zur Seite.

REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN Kontumazgarten 19 90429 Nürnberg Telefon: 0911 / 66 0 55-0 E-Mail: info@reha-kontumazgarten.de Internet: www.reha-kontumazgarten.de

UNSERE NOTFALLAMBULANZ IST 24 STUNDEN AM TAG FÜR SIE DA. KLINIKEN DR. ERLER Kontumazgarten 4-18 90429 Nürnberg

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• Beratung aus einer Hand, kompetent, neutral und kostenfrei • von der Unterstützung zuhause bis zur Suche nach dem geeigneten Heimplatz • Klären gesetzlicher Ansprüche, z. B. aus der Pflegeversicherung dies und Vieles mehr können Sie von uns erwarten – rufen Sie uns an. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt. Pflegestützpunkt Nürnberg im Seniorenrathaus/Heilig-Geist-Haus Hans-Sachs-Platz 2 90403 Nürnberg info@pflegestuetzpunkt.nuernberg.de www.pflegestuetzpunkt.nuernberg.de Öffnungszeiten: Mo, Di, Do.: 8:30–15:30 Uhr Mi.: 8:30–18:00 Uhr, Fr.: 8:30–12:30 Uhr

Träger: Stadt Nürnberg gemeinsam mit den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen Kooperationen: Angehörigenberatung e.V., Bezirk Mittelfranken, Sozialamt Nürnberg Partner in Nürnberg: Arbeiterwohlfahrt, Bayerisches Rotes Kreuz, Caritas, Der Paritätische, Diakonie, NürnbergStift, Vereinte private Pflege

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