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www.magazin66.de · Ausgabe 4/2015

Veranstaltungstipps aus der Region

Wen die Muse küsst … Seite 24

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


Das Magazin sechs+sechzig ist die führende Zeitschrift für die Generation 50+ in der Metropolregien Nürnberg. Wir suchen zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine/n ambitonierte/n

Anzeigenverkäufer/in (nebenberuflich) Wir erwarten von Ihnen: • aktiver Anzeigenverkauf auf Provisionsbasis im Print und Online • Gewinnung neuer Kunden • Verständnis für die Zielgruppe 50+ Das erwartet Sie bei uns: • ein sympathisches Team • kurze Entscheidungswege • eigenständiges Arbeiten • die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen Wir freuen uns, wenn Sie Erfahrung im Verkauf von Anzeigen haben. Außerdem gehen wir davon aus, dass mit Onlinemedien und Office-Programmen umgehen können. Wenn Sie eine positive Einstellung zum Alter haben, passen Sie gut zu uns.

Gehirn in Scheiben

Ihre Bewerbung: Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, richten Sie Ihre Bewerbung (auch per E-Mail) an: Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Tel. 0911/3777661, info@magazin66.de

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In den 1970er Jahren ermöglichen immer bessere und schnellere Computer den Durchbruch eines neuen bildgebenden Verfahrens: die mit Röntgenstrahlen arbeitende Computertomographie. Sie nimmt Schicht- und Schnittbilder aus dem Körperinneren auf. Der erste Computer tomograph (CT) Siretom von Siemens wurde speziell für die Weichteil-Röntgendiagnostik des Schädels entwickelt und ist auch im Siemens MedMuseum ausgestellt.

Siemens Unternehmensmuseum für Medizinische Technik

Er hat Ihre Augen und die Nase seiner Mutter. Das sollte aber nicht das einzige Erbe bleiben. Unsere Vermögensnachfolgeplanung. Wir beraten Sie gern: Andrea Lehner, Telefon 0911 2164-1307

Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen Öffnungszeiten Dienstag–Samstag: 10.00–17.00 Uhr Montags und an Sonn-/Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ins Museum ist kostenfrei.

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sechs+sechzig Ausgabe 4/2015

Liebe Leserinnen und Leser, vielleicht waren sie selber Kunde der SchmidtBank, bevor das Geldhaus vor mehr als zehn Jahren seine Schalter schloss. Unter Umständen haben Sie sich auch einmal gefragt, was aus dem einstigen Bankier und Kunstmäzen Karl Gerhard Schmidt geworden ist. Zu seinem 80. Geburtstag erzählt er aus seinem bewegten Leben und wie er fast alles verloren hat - nur seine Liebe zur Kunst nicht (S. 4). Auch Wolfgang Riedelbauch hat sich der Kultur verschrieben. Musik ist seine Leidenschaft, über die der Lei-

Elemente von Gotik bis Rokoko finden die Besucher der Klosterkirche in ­Plankstetten. Seite 32

ter des Dehnberger Hoftheaters gerne spricht (S. 24). Möglicherweise würden die Darstellerinnen der Laienspielgruppe

4 Innenansichten Ein Leben zwischen Kunst und Geld 7 Magazin 8 Aktuell Alterspreis für sechs+sechzig?

26 Aktuell Heißes Pflaster für Katholiken 27 Zeitzeugen 125 Jahre im Dienst des ­Menschen

des Seniorentheaterclubs Fürth gerne auf Riedelbauchs Bühne auftreten. Schließlich wagen sie sich mit dem Stück »Omas Geheimnis« zum ersten Mal an die Öffentlichkeit (S. 30).

28 Büchertipps Scharfes und Spannendes

Im Rampenlicht steht diesmal auch un-

30 Kultur Freude am Spielen hält sie ­zusammen

Projekt ist für den Deutschen Alterspreis

32 Lug ins Land Labsal für Geist und Seele

in Berlin verliehen wird. Natürlich ist der

34 Leserbriefe

Dialogs der Generationen stolz auf diese

14 Innenansicht Die Beichtmütter vom Theater

35 Das war schick Der Knicks

Anerkennung (S. 8).

16 Große Hilfen Kunst schließt die Seele auf

35 Depp im Web Siri könnte rot werden

wir über weitere interessante Themen

18 Ehrenamt »Ich möchte etwas zurück­ geben«

19 VeranstaltungsKalender

Flüchtlinge (S. 18).

20 Impressum

Besuch im Kloster Plankstetten im Land-

1 0 Ratgeber Experten machen den Einstieg leicht 12 Aktuell Freizeit rückt in den Mittelpunkt 13 Glosse Alter Baum schlägt neue Wurzeln

24 Portrait Der musikalische Denkmal­ pfleger

ser Magazin sechs+sechzig. Denn unser nominiert, der Ende November in der Dependance der Robert-Bosch-Stiftung gemeinnützige Verein zur Förderung des

In unserer Winterausgabe berichten wie das ehrenamtliche Engagement des gebürtigen Palästinensers El-Sadi für Passend zur Adventszeit bietet sich ein kreis Neumarkt an, bei dem es jede Menge zu entdecken gibt (S. 32). Viel Spaß bei der Lektüre und eine schöne

Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich für die freundliche Unterstützung durch:

besinnliche Zeit wünscht die Redaktion


4  Innenansichten

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Ein Leben zwischen Kunst und Geld Bankier Karl Gerhard Schmidt zieht zu seinem 80. eine gemischte Bilanz

Immer noch in Sachen Kunst aktiv: Karl Gerhard Schmidt blickt auf ein Leben mit Höhen und Tiefen zurück.

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etzt bin ich im Juli leider auch achtzig Jahre alt geworden«, sagt Karl Gerhard Schmidt beim Interview-Termin im Neuen Museum. Alt sieht der ehemalige Bankier und unermüdliche Kulturmanager allerdings überhaupt nicht aus. Und verspä tet hat er sich ziemlich stark, weil er wegen einer bevorstehenden Veranstaltung der Museumsinitiative (einer Fördervereinigung) nicht vom Telefon weggekommen ist. Er sitzt also keineswegs auf dem Altenteil. Jetzt aber hat er Zeit, um dieses achtzigjährige Leben Revue passieren zu lassen. Schmidts Leben ist … ja was denn eigentlich: Komödie, Tragödie, Epos, Roman? »Von allem etwas«, sagt Karl Gerhard Schmidt. »Roman sicherlich. Vielleicht sogar ein Abenteuerroman. Nur Lyrik war selten. Es gab keine Kurzform. Es gab kaum Zeiten der Stille.« Das kann man sich denken, wenn man in diesem Lebensroman blättert. Karl Gerhard Schmidt war Bankier. Das Wort »Banker« auf ihn anzuwenden, weist sein Sohn Karl Matthäus strikt zu-

rück. Karl Gerhard Schmidt wollte nie etwas anderes sein, genau wie sein Vater, genau wie sein Ururgroßvater, der 1828 die SchmidtBank in Wunsiedel gegründet hatte. Unter Karl Gerhard Schmidt ist diese Bank auf 140 Filialen gewachsen. Er gehört zu einer Bankiers-Dynastie, die sich mit seinem Sohn Karl Matthäus fortsetzt. Auch wenn die Schmidtbank im Jahr 2001 kaputtgegangen ist. Doch nicht allein, weil sein Held ein letztlich gescheiterter Bankier ist, der vor Gericht musste, ist Schmidts Lebensroman so lesenswert. Sondern weil der Held ein zweites Gesicht hat: das Gesicht eines Kunstbegeisterten, eines Förderers der Künste, vor allem in Franken. Karl Gerhard Schmidt hat sich engagiert in Hof, wo seine Bankzentrale stand, in Bayreuth und in Nürnberg. Hier hat er das Institut für Moderne Kunst begründet und die Schmidtbank-Galerie eingerichtet. Er hat die eigenwilligen Theaterproduktionen des polnischen Regisseurs Tadeusz Kantor unterstützt und ein eigenes Kantor-Stück für Nürnberg finanziert.


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Ohne ihn gäbe es das Neue Museum für Kunst und Design in Nürnberg wohl nicht. Den Freunden der Bayreuther Festspiele saß er viele Jahre lang vor. Überhaupt hat er sich um Oberfranken gekümmert, unter anderem um das Theater in Hof. Nach der Wende hat er sogar die Nachbarbühnen in Sachsen unterstützt. In Chemnitz hat man ihm den Vorsitz des Aufsichtsrats beim dortigen Theater angetragen. Dem Verwaltungsrat des Germanischen Nationalmuseums hat er 18 Jahre lang angehört. Und zum Interview kommt er mitten aus einer seiner aktuellen Kunst-Aktivitäten. Bei so viel Kunst-Enthusiasmus – hätte sich Schmidt da nicht das Scheitern als Bankier ersparen können? Wäre ein Hauptberuf im Kunstbereich nicht eine ebenso große Herausforderung gewesen wie das Geldgeschäft? Schmidt winkt ab. »Der Beruf war von Anfang an klar.« Als Ältestes seiner Geschwister wurde er von seinem Vater zur Bank hingeführt. »Aber ich wollte das auch immer. Ich war brennend interessiert.« Schon als Gymnasiast habe er die Bankunterlagen heimlich studiert, wenn der Vater am Wochenende seinen Mittagsschlaf hielt. Mit Dreiundzwanzig hat er seinen Doktor in Betriebswissenschaft gemacht. »Keine große Sache. Es war ein hauptsächlich statistisches Thema.«

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hat ihm zu dem berühmten »Galeriehaus« verholfen, in dem sich später während der Hofer Filmtage die internationale Kinowelt die Nächte um die Ohren schlug – eine von Schmidts ersten mäzenatischen Tätigkeiten. Aber halt! Das Wort Mäzen hört Karl Gerhard Schmidt nicht gern. Er differenziert: »Ich war 40 Jahre lang mit großer Begeisterung Bankier, und da haben viele Leute gemeint, ich sei auch Mäzen. Ich war ganz bestimmt kein Mäzen.« Hinzu kam, dass er Bekanntschaften, kurze, intensive aber auch lange, mit Künstlern pflegte. Er konnte es sich leisten, vielen Künstlern etwas abzukaufen, »aber ich habe mich nie als ein Gebender gesehen«. Es sei immer eine Partnerschaft gewesen: »Die Künstler haben mir mindestens ebenso viel gegeben wie ich ihnen vielleicht gegeben habe.« So hat Karl Gerhard Schmidt sein Wirken im Kunstbereich immer gesehen: als Partnerschaft auf Gegenseitigkeit. Aber er hat sich nie als Sammler verstanden sondern als Genießer. Aus dieser Haltung heraus ist es auch zur Gründung der SchmidtBank-Galerie am Lorenzer Platz in Nürnberg gekommen. Seit 1957 gab es hier eine wichtige Niederlassung seines Geldhauses. Zwei Jahre später ist Schmidt in die Noris gezogen. Hier hat er engen Prozess zog sich 53 Verhandlungstage Kontakt zu vielen aus der Kunstszene geschlossen. » Ich bin krank geworden, Der leidenschaftliche Bankier ist nach rasanter Er nennt die Namen Werner Knaupp, Brigitta Heywar wochenlang wie Expansion seines Geldhauses dann an den Verhältduck, Oskar Koller. Und dann hat er 1967 eine Plasbetäubt. Die Seele hat das nissen zerschellt. Die Gründe dafür sind komplex. tik von Erich Hauser in der Galerie Defet erworben nicht mehr ertragen « Dazu gehört auch der kometenhafte Aufstieg der und wollte sie in seiner Bank aufstellen. Da hat Consors-Direktbank seines Sohnes Karl Matthäus. ihm Hansfried Defet geraten, er solle doch noch Zu viel Erfolg? Karl Gerhard Schmidt glaubt an ein ein paar Wände für Bilder frei machen. Das war abgekartetes Spiel des Wettbewerbs. Die Ereignisse aus dem Jahr der Ursprung der Schmidtbank-Galerie, in der über viele Jahre in 2001 jedenfalls haben ihn wegen Untreue und Betrugs vor Gericht mehr als 180 Ausstellungen die Kunst der Moderne in Nürnberg gebracht. Am Ende, nach 53 Verhandlungstagen, die sich über zehn präsentiert wurde. Monate hinzogen, wurde er vom Vorwurf des Betrug freigesproZu dieser Zeit leistete sich die Stadt kurzfristig auch einen chen. Wegen Untreue im Zusammenhang mit der Vergabe eines avantgardistischen Leiter der Kunsthalle: Dietrich Mahlow. Der 31,5 Millionen Euro umfassenden Kredits an eine Beteiligungsgehatte die Idee, das Kunstgeschehen wissenschaftlich begleiten zu sellschaft wurde er zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurlassen, und ein Institut für moderne Kunst als eingetragenen Verteilt, zudem musste er 250.000 Euro an eine gemeinnützige Einein angeregt. Der damalige Kulturreferent Hermann Glaser bat richtung zahlen. In diesem Zeitraum hatte Schmidt auch noch den Karl Gerhard Schmidt, den Vorsitz dieses Vereins zu übernehmen. Unfalltod seines ältesten Sohnes zu verkraften. »Jetzt bin ich immer noch Vorsitzender«, sagt Schmidt. »Weil ich Derzeit versucht er die Epoche des Scheiterns zu klären und zu eine gute Beziehung zu einem Drucker hatte, haben wir damals bewältigen, indem er ein Buch schreibt. Aber damals? Wie ist er auch gleich den Verlag für moderne Kunst ins Leben gerufen. Jetzt damals damit umgegangen? Wie hat er auf den Zusammenbruch bin ich immer noch Verleger.« aller Gewissheiten reagiert? »Ich bin krank geworden, war woDas Theater wurde zur Droge chenlang wie betäubt. Die Seele hat das nicht mehr ertragen.« Trost und Rat fand er beim damaligen Dekan von St. Lorenz. »Und Und jetzt ist er immer noch Theater-Fan, vor allem, was die Oper ich musste mich distanzieren«, sagt er. Beim Prozess habe ihm betrifft, und ganz besonders, wenn es um Richard Wagner geht. sein Anwalt Peter Gauweiler gesagt, er solle sich vorstellen, dass Man traf ihn in den Premieren der jüngsten Nürnberger »Ring«er eigentlich nur vor einer Kinoleinwand sitze und einen Film sehe. Produktion. Schmidt hat zwar schon als Schüler Theater gespielt, Außerdem haben ihn selbstverständlich seine Anker in der doch das wirkliche Erweckungserlebnis kam im Jahr 1951. »Da Kunst vor dem Abdriften bewahrt. Seine Freunde, die Künstler, hat mich mein Vater als Sechzehnjährigen in die Proben der Bayall seine Aufgaben, die der Bankier lange Zeit nebenbei schulterte. reuther Festspiele mitgenommen. Die kamen gerade erst wieder Was hat Karl Gerhard Schmidt dazu gebracht, sich so sehr für die in Gang und hatten noch längst nicht die Bedeutung wie später.« bildenden Künste und für das Theater zu faszinieren und einzuAber diese »Droge«, mit der er damals in Kontakt kam, ließ ihn bis setzen? heute nicht los. »Diese Sucht ist nicht weniger geworden, ist im Bei der bildenden Kunst ist sein Kunsterzieher am Hofer JeanGegenteil mein Leben lang geblieben und unheilbar.« Paul-Gymnasium maßgeblich für die weitere Entwicklung des Vater Schmidt hatte dem Wagner-Clan seit 1950 als »unSchülers verantwortlich. Der Lehrer hieß Max Escher und war konventioneller Bankier« zur Seite gestanden. Karl Gerhard selbst ein populärer Maler. Außerdem ist Schmidt sehr früh in Fortsetzung nächste Seite Kontakt mit dem Hofer Galeristen Werner Weinelt gekommen. Er


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Tadeusz Kantor, hier im Jahr 1981 in der SchmidtBank-Galerie, kam häufig nach Nürnberg.

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Die Galerie im Geldhaus am Lorenzer Platz bot hochwertige und anspruchsvolle Ausstellungen.

Schmidt hat das Engagement fortgesetzt und dabei vor allem verfallen. Er hat immer wieder für Auftritte Kantors in Nürnberg Wagner-Enkel Wolfgang kennengelernt, den er nicht nur begesorgt. Als im Frühling dieses Jahres im Neuen Museum eine raten hat, sondern mit ihm über Jahrzehnte freundschaftlich kleine Ausstellung zum 100. Geburtstag des Polen gezeigt wurde, verbunden war. »Das war ein richtig ängstlicher Mann, was das hat Schmidt Objekte aus seiner Kantor-Sammlung zur Verfügung Geld anbelangt.« 40 Jahre lang war Schmidt im Vorstand der gestellt. »Gesellschaft der Freunde von Bayreuth«, einer MäzenatenWährend er von Kantor schwärmt und mit leuchtenden Augen Vereinigung mit 5000 Mitgliedern in aller Welt. Drei Millionen von seinen Freundschaften zu den verstorbenen Wagner-RegisEuro hat die Vereinigung im Schnitt jährlich aufgebracht, mit seuren Patrice Chereau und Christoph Schlingensief erzählt, sedenen primär Investitionen im Festspielhaus fiziert Karl Gerhard Schmidt einen Flammkuchen nanziert wurden. »Wolfgang Wagner war in dem auf seinem Teller. Der Rand bleibt, das Zentrum mit »Was spürt man vom Bereich regelrecht geizig«, erinnert sich Schmidt. dem zusammengeschobenen Speck wird verzehrt. Reichtum? Fast nix. »Manchmal hat sich ein Architekt hinter mich »Ich sollte das nicht, denn ich habe so manches Was spürt man im gesteckt und geflüstert: ›Sagen’s doch mal dem Wehwehchen. Aber es schmeckt halt.« Der Genuss Angesicht der Kunst? Herrn Wagner, diese Betonwand müssen wir überwölbt die Vernunft. Da sitzt einer gegenüber, Fast alles.« noch anstreichen und dass Sie ihm das Geld dafür der einmal auf der Forbes-Liste der reichsten Mengeben.‹« Er habe Wolfgang Wagner sehr oft anischen in Deutschland stand. Was spürt man von miert, zu investieren, sagt Schmidt. Manches an solchem Reichtum? »Fast nix!«, ist die Antwort. Investitionsbedarf habe ihm Wagner aber auch verschwiegen. Und was spürt man im Angesicht der Kunst? »Fast alles.« Besser So waren lange Jahre die Zimmer der Solosänger in einem sehr könnte Karl Gerhard Schmidt seinen Lebensroman nicht auf den bescheidenen Zustand. »Die hat er mir aber nicht gezeigt, weil Punkt bringen. er wohl der Ansicht war: Wenn die Zimmer zu gut ausgestattet Herbert Heinzelmann; Fotos: Mile Cindric, NN-Archiv (2) sind, dann werden die Gagen-Ansprüche zu hoch, weil die Sänger meinen, er hätte zu viel Geld.« Fasziniert von Tadeusz Kantor Geld und Kunst – bei Karl Gerhard Schmidt haben sich diese Grundsteine der Kultur glücklich ergänzt. Genau wie sich Theater und bildende Kunst glücklich ergänzt haben, als der Bankier den Krakauer Künstler Tadeusz Kantor kennenlernte. Der war in beiden Genres tätig. Und auch dessen Kunst ist Schmidt ziemlich


Magazin  7

sechs+sechzig · Ausgabe 4/2015

Interviewpartner gesucht

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oktorarbeiten verursachen viel Arbeit, zumal dann, wenn viele Interviews und Einzelgespräche geführt und ausgewertet werden müssen. Vor einem solchen Vorhaben steht Tobias Müller, Doktorand des Instituts für Gerontologie an der Rupprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sein Thema: der Abbruch von Beziehungen zu Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. Ziel seiner Arbeit ist es, mehr über die Art und Weise und die Dynamik solcher Beziehungsabbrüche zwischen Menschen mit Demenz und nicht pflegenden Angehörigen zu erfahren, um mit Hilfe der Ergebnisse seiner Arbeit später soziale Netzwerke stärken zu können. Deshalb sucht Tobias Müller Interviewpartner, die einen Abbruch der Beziehungen zu einem Menschen mit Demenz erlebt haben und bereit sind, darüber zu sprechen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der demenziell Erkrankte die Oma, der Nachbar, Bekannter, Freund oder Elternteil ist. Wichtig ist, dass früher eine emotionale Beziehung bestanden hat. Wer den Doktoranden unterstützen will, sollte zunächst über E-Mail oder Telefon Kontakt zu ihm aufnehmen, Fragen mit ihm klären und einen Termin vereinbaren. Das eigentliche Interview wird 60 bis 90 Minuten dauern und bedarf keiner großen Vorbereitung. Tobias Müller garantiert den vertraulichen Umgang mit den Daten und informiert alle, die ihn unterstützen über die Ergebnisse seiner Arbeit. Tel. 01577 / 17 52 887 Email: tobiasmueller@gmail.com

Foto: Mile Cindric

Preis für Leseförderung an Ilse Wierny Der Umgang mit der Literatur sei »ihr Leben«, hat die Besitzerin der »Literarischen Buchhandlung«, Ilse Wierny, dem Magazin sechs+sechzig in seiner letzten Ausgabe (03/2015) gesagt. Für ebendiese »Literarische Buchhandlung« hat sie den »Deutschen Buchhandlungspreis« von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grüters, am 17. September 2015 erhalten. Den kleinen Erlanger Laden führt die 60-jährige seit 35 Jahren mit viel Herzblut und Liebe zur schönen Literatur. Den Entschluss, einen eigenen Laden zu eröffnen, hatte Wierny 1980 spontan getroffen. Und auch heute noch bietet sie in der Südlichen Stadtmauerstraße 40 in Erlangen nicht nur ausgewählte Werke, sondern auch fachkundige Beratung und literarischen Austausch.

Magazin 66-Blogger erklären den Computer

Stadtsenioren­rat mit neuem Vorsitz

Die beiden Mainzer Computerspezialisten Andreas Dautermann und Kristoffer Braun geben in unserem Magazin sechs+sechzig und der dazugehörigen Internetseite (www.magazin66.de) regelmäßig Tipps, wie sich die Tücken der Computertechnik schnell und einfach überlisten lassen. Auch das Fernsehen ist jetzt auf die beiden Start-Up-Gründer aufmerksam geworden. In der Sendung »ARD-Buffet« stellten sie ihre verständlichen Erklär-Filme aus der »Levato«-Reihe vor. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat diese Idee bereits ausgezeichnet. Die Filme sind ähnlich einer Bedienungsanleitung aufgebaut. Auf die Frage im Fernsehen, was sie denn machen möchten, wenn sie allen Eltern und Großeltern die Nutzung der Geräte beigebracht haben, antworteten sie: »Dann sind wir die glücklichsten Arbeitslosen Deutschlands!«

Die Delegierten des Nürnberger Stadtseniorenrates haben für die Amtsperiode 2015 bis 2019 Christian Marguliés zum Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreterin wurde Karin Brunner wiedergewählt. Der Sozialreferent der Stadt Nürnberg, Reiner Prölß, betonte die wichtige Rolle der engagierten Senioren. Als Beispiele für den Einsatz Älterer nannte er die Integration von Zugewanderten und die Vermittlung von Kenntnissen im Bereich der neuen Medien. Bei einen Empfang wurden die aus dem Gremium ausgeschiedenen Delegierten geehrt. Bewegt und dankbar verabschiedeten die Delegierten Ingo Gutgesell, den bisherigen Vorsitzenden.

Weihnachtsgala-Konzert des Seniorenamts Das Seniorenamt der Stadt Nürnberg bietet auch dieses Jahr seine festliche Weihnachtsgala an zwei Tagen in der Nürnberger Meistersingerhalle an. Kurz vor Weihnachten werden die Besucherinnen und Besucher am Donnerstag, 17. und Freitag, 18. Dezember 2015 (jeweils von 14-17 Uhr), auf das Fest eingestimmt. Mit dabei Kurt Schober von der Staatsoper Nürnberg, der zusammen mit der Reinhard-Stockmann-Band auftritt. Außerdem leisten das Hackbrettorchester Saitensucht, die Sopranistin Kristina Scherer, die Eleven des Ballettförderzentrums Nürnberg sowie das Nürnberger Christkind ihren Beitrag. Karten gibt es an folgenden Verkaufsstellen: Nürnberg Kultur Information (Königstr. 93), NNTicket Corner (Mauthalle, Hallplatz 2), „Nürnberg Ticket“ im U1 - Kaufhaus Wöhrl (Ludwigsplatz 12-24) Fürth Franken-Ticket am Kohlenmarkt 4 Erlangen Kartenvorverkauf im E-Werk, Fuchsenwiese 1 Die Karten gibt es in drei Preiskategorien: 13:20 €, 7,70 € und 4,95 €. 17./18. 12. 2015, 14-17 Uhr, Weihnachtsgala des Seniorenamts Nürnberg, Meistersingerhalle, Nürnberg


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Alterspreis für sechs+sechzig? Robert-Bosch-Stiftung hat Ideen für das Alter in der Stadt gesucht

Mit 220.000 Exemplaren liegt sechs+sechzig einem Großteil der Auflage von Nürnberger Nachrichten und ihren Lokalausgaben sowie der Nürnberger Zeitung bei und ist in der Metropolregion längst zu einer festen Größe geworden. Dabei verstehe sich sechs+sechzig als Lobby für Ältere, sagt Petra NossekBock, Chefredakteurin des Magazins: »In einer Zeit, in der das Alter aus dem Bewusstsein zu verschwinden beginnt, weil wir zunehmend aktiv und gesund altern, stellt sich die Frage nach den Konsequenzen für die Stadt und die Stadtentwicklung. Diese Diskussion begleiten wir mit unseren Beiträgen und mit kritischer Distanz.« Nach Abschluss einer Heft-Produktion treffen sich die Vereinsmitglieder zum Austausch. Daneben gibt es mit der Website www.magazin66.de ein eigenständiges Onlineroße Ehre: Das Magazin sechs+sechzig und der Fürther Angebot. Träger von Print-Magazin und Online-Auftritt ist der Thomas Henrich, der sich als Ich-Verein für gute Zwegemeinnützige »Verein zur Förderung des Dialogs der Generacke engagiert, sind für den Deutschen Alterspreis 2015 tionen«. der Robert-Bosch-Stiftung nominiert. Er ist mit 120000 Thomas Henrich ist ein Wanderer zwischen den Welten. Nicht Euro dotiert und kann auch geteilt werden. nur, dass der 67-jährige Fürther auch in vielen Nürnberger EinrichDie beiden Initiativen aus der Metropolregion wurden aus 244 tungen segensreich wirkt: Er hilft Jungen wie Älteren gleichermaBewerbern bundesweit ausgewählt, von denen sechs zur Preisverßen. Seine Kompetenzen in Sachen Organisation und Datenverarleihung am 24. November nach Berlin eingeladen sind. Erst dort beitung haben große und kleine Bürger bereits mit Staunen zur erfahren die Gäste, wer den Preis tatsächlich erhält. Die »Oscar«Kenntnis genommen. Der frühere leitende Angestellte bei Quelle Nacht für Seniorenprojekte verspricht große Spannung. hat etwa in acht Monaten in einem Kindergarten in NürnbergDie Robert-Bosch-Stiftung hatte im diesjährigen Wettbewerb Zerzabelshof ein Qualitätsmanagement-System installiert. Ob für den Deutschen Alterspreis »die besten Ideen im und für das Hilfe beim PC-System oder in der Öffentlichkeitsarbeit, Henrich Alter – in der Stadt« gesucht. Vertreter von 244 Projekten und hat sich im Zentrum Aktiver Bürger in Langwasser, im MehrgeneInitiativen, die Chancen und Potenziale des Alter(n)s in den Vorrationenhaus Schweinau, im Freiwilligen-Zentrum Fürth oder im dergrund rücken, haben dazu ihre Bewerbungsmappe eingereicht. Kulturverein Rote Bühne Nürnberg bereits nützlich gemacht. Für die Endrunde haben sich nun sechs+sechzig und Thomas HenSein Einsatz ist natürlich dem Magazin sechs+sechzig längst rich (67), der mit seinem »Ich-Verein für soziales Engagement« aufgefallen: In der März-Ausgabe 2013 erschien eine große GeMenschen in Nürnberg und Fürth hilft, qualifiziert. schichte über ihn. Henrich will vor allem ältere Menschen für ehrenamtliches Engagement gewinnen und macht vor, was möglich Mit Elan in die neue Lebensphase ist. Seit seiner Gründung vor mehr als 15 Jahren berichtet die Die Robert-Bosch-Stiftung lobt den Deutschen Alterspreis seit sechs+sechzig-Redaktion über Themen, die für eine »selbstbedem Jahr 2012 aus. Bisher wurde der Preis aufgeteilt. Schirmherwusste ältere Generation«, wie es im Untertitel heißt, von Interin ist Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, resse sind. Mut machen, die neue Lebensphase mit Elan angehen, Frauen und Jugend. ohne die Probleme zu verschweigen, die im Alter lauern, das ist die Intention des Teams. Aber nicht nur das. Zahlreiche ältere Autoren Foto: Mile Cindric – viele haben als Journalisten gearbeitet – drücken dem Magazin ihren Stempel auf. Gemeinsam mit jüngeren Kollegen wird viermal im Jahr ein hochwertiges Heft wie dieses produziert, das Sie jetzt in Händen halten.

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Deutscher Alterspreis 2015 Die Robert Bosch Stiftung suchte die besten Ideen im und für das Alter – in der Stadt. 244 Initiativen haben sich beworben, sechs wurden nominiert.

Wir sind dabei. Wir danken unseren Förderern, Kooperationspartnern und treuen Anzeigenkunden für die Unterstützung. Ohne ihre Mithilfe hätte es sechs+sechzig nicht in den Kreis der Nominierten geschafft.

Amt für Senioren und Generationenfragen – Seniorenamt


10  Ratgeber

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Experten machen das Leben leichter Neue Anlaufstelle Kowab bündelt Dienste für den altersgerechten Wohnungsumbau

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on einem Bad ohne Schwellen träumen viele ältere Menschen. Eine bodengleiche Dusche etwa ist eine feine Sache, wenn die Gelenkigkeit schwindet, aber man die Körperpflege noch alleine erledigen kann. »Das ist nicht nur modern und sieht schick aus, sondern tatsächlich eine häufige Umbaumaßnahme nach einer Wohnungsanpassungsberatung«, weiß Wolfgang Neumüller vom Zentrum Aktiver Bürger (ZAB) in Nürnberg. Beim neu gegründeten Kompetenznetzwerk Wohnungsanpassungsberatung (Kowab) können sich Interessenten jetzt kostenlos beraten lassen. Sie erkennen dabei die schlimmsten Stolperfallen und erfahren, wie man die Barrieren in der Wohnung planvoll abbaut. Notwendig ist eine solche Beratung spätestens dann, wenn die eigenen vier Wände bereits zum Problem geworden sind, weil die täglichen Verrichtungen oder auch die Pflege schwierig zu bewerkstelligen sind. Noch besser ist es allerdings, Haus oder Wohnung bereits im Vorfeld auf die spätere Tauglichkeit als Seniorendomizil zu prüfen und entsprechend umzubauen. »Doch das machen die wenigsten«, sagt Neumüller. 14 Ehrenamtliche helfen Ratsuchenden

Der Age-Explorer-Anzug vermittelt jüngeren Menschen eine Vorstellung von den SchwieBegonnen hat das ZAB mit der Beratung rigkeiten Älterer, sich zu bewegen und daheim zurecht zu kommen. bereits vor zehn Jahren. Jürgen Schönborn entwickelte damals ein Konzept dafür, nachdem er in der eigenen Familie erlebt hatte, wie aufwändig Doch nicht nur die Wohnung, auch die persönliche Situaties sein kann, Barrierefreiheit erst nachträglich herzustellen. Er on des Ratsuchenden oder seiner Angehörigen spielt eine Rolle: wollte seine Kompetenz, die er in diesen Fragen erworben hatte, Gibt es eine Pflegeeinstufung? Lebt der Mieter oder Eigentümer auch anderen zugänglich machen, und startete zunächst in Fürth allein? Kommt ein Pflegedienst ins Haus? Nach Klärung aller Framit der kostenlosen Beratung, die später in Nürnberg in größerem gen erstellt der Wohnberater gemeinsam mit einer PflegeberaUmfang fortgesetzt wurde. terin beim Pflegestützpunkt einen Plan, wie der individuelle Weg Erst jüngst hat sich die Einrichtung neu strukaussehen könnte. turiert. Nun beteiligt sich auch die Stadt Nürnberg Dabei werden auch Fragen nach Finanzierung, Die Pflegekasse gewährt an der Koordination, und Schönborn, der kürzer Zuschüssen und Fördermitteln geklärt. Umbauim Falle einer Pflegestufe treten will, bekommt etliche Mitstreiter. »Aktuell maßnahmen muss ein Betroffener nämlich keieinen Zuschuss von bis zu wollen 14 Personen, überwiegend Ruheständler, neswegs allein finanzieren. »Muss die Wohnung 4000 Euro für uns beraten«, sagt Neumüller. Dabei bringen auf die besonderen Bedürfnisse der Pflege baulich sie den Ratsuchenden viel Wissen und Erfahrung angepasst werden, etwa durch kleine Um- oder ins Haus. Denn die Ehrenamtlichen sind ehemaliEinbauten, gewährt die Pflegekasse bei Vorliegen ge Bauingenieure, Architekten, Ergotherapeuten oder Krankeneiner Pflegestufe einen Zuschuss von bis zu 4000 Euro. Auch überschwestern. nehmen die Kranken- und Pflegekassen den Großteil der Kosten Die erste Anlaufstelle für alle, die sich über mögliche Umbaufür die erforderlichen Hilfsmittel«, betont Walburga Dietl, Leitemaßnahmen informieren wollen, ist der Pflegestützpunkt der rin des Nürnberger Pflegestützpunktes. Stadt Nürnberg. Dieser führt – gegebenenfalls auch am Telefon – Zudem fördert das Bayerische Wohnbauprogramm die Anpasein Erstgespräch, aus dem klar wird, welche Art von Information sung von Wohnungen an die Belange von Menschen mit Behinbenötigt wird. Anschließend schickt das ZAB einen seiner ehrenderung. Das Handicap muss nachgewiesen werden, und es sind amtlichen Berater zum Hausbesuch. Dieser arbeitet eine CheckEinkommensgrenzen zu beachten. Dann kann ein zins- und tilliste ab: Wie ist der Zugang zur Haustür? Wie ist die Situation mit gungsfreies Darlehen von bis zu 10.000 Euro bewilligt werden. Treppen? Gibt es Schwellen? Wie sieht es im Bad aus? Nach Ablauf der Belegungsfrist von fünf Jahren wird die Darle-


Ratgeber  11

sechs+sechzig · Ausgabe 4/2015

hensschuld erlassen – im Ergebnis handelt es sich so um einen Zuschuss. Ein weiteres Förderprogramm gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). »Altersgerecht Umbauen« hilft finanziell in bestehenden Wohngebäuden Barrieren zu reduzieren, und gewährt Zinsverbilligung. »Das Programm eignet sich auch für präventive Maßnahmen«, sagt Dietl. Definierte Förderbereiche und technische Mindestanforderungen sind einzuhalten. Bei der Kreditvariante (Programm 159) können bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit über die eigene Hausbank beantragt werden. Bei der Zuschussvariante (Programm 455) gibt es unter bestimmten Voraussetzungen bei einzelnen, frei kombinierbaren Maßnahmen einen Zuschuss von bis zu acht Prozent der förderfähigen Investitionskosten ab 300 Euro bis maximal 4000 Euro. Nach dem Förderstandard »Altersgerechtes Haus« können bis zu zehn Prozent der Investitionskosten, maximal jedoch 5000 Euro, bewilligt werden. Föderprogramme sind aufeinander abgestimmt Grundsätzlich sind alle Anträge zur Wohnungsanpassung vor Beginn der Maßnahme zu stellen. Die einzelnen Förderprogramme werden aufeinander abgestimmt und gegebenenfalls gegeneinander aufgerechnet. Mit dem Umbau darf erst nach Genehmigung der beantragten Fördermittel begonnen werden. Was in der Wohnung schlussendlich umgebaut oder verändert wird, entscheidet immer der Ratsuchende selbst, sagt Berater Neumüller, der auch Handwerker empfehlen kann. Durch eine Kooperation mit der Handwerkskammer wisse man, welche Betriebe in der Region auf welche Baumaßnahmen spezialisiert und gegebenenfalls in diesen Bereichen zertifiziert sind. Beauftragen muss der Betroffene die Handwerker aber ebenso selbst, wie er die Baumaßnahmen überwachen und abnehmen muss. »Im Einzelfall helfen wir da natürlich auch, wenn niemand anderer aus der Familie oder dem Bekanntenkreis da ist«, versichert Neumüller. Es muss ja auch nicht immer gleich der komplette Badabriss sein, häufig helfen bereits einfache Maßnahmen wie Griffe über der Badewanne und elektrische Türöffner, um das Leben zu erleichtern. Alexandra Buba Fotos: NN-Archiv

Vorher - nachher: Aus zwei kleinen Räumen für WC und Bad wurde ein größerer geschaffen, mit Haltegriffen neben dem WC und einer bodengleichen Dusche.

Information Zum »Kompetenznetzwerk Wohnungsanpassungsberatung – Kowab« in Nürnberg sind folgende Institutionen zusammengeschlossen: • der Pflegestützpunkt Nürnberg, der den Zugang zu den Klienten hat und die Fachkompetenz zur Pflege einbringt sowie den Beratungsprozess koordiniert. Er wird von der Stadt Nürnberg sowie den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen getragen. • das Seniorenamt der Stadt Nürnberg, das das Kowab mit zusätzlichen Ressourcen ausstattet und fachlich unterstützt, • die Handwerkskammer für Mittelfranken, die den Kontakt zu Handwerksbetrieben herstellt, • der Sozialverband VdK, der Mitarbeiter-Stunden für Wohnberatung mit dem Schwerpunkt technische Fragen zur Verfügung stellt, • das Zentrum Aktiver Bürger (ZAB), das die geschulten Ehrenamtlichen betreut und die Wohnberatung vor Ort durchführt. Das ZAB gehört zum Institut für Soziale und Kulturelle Arbeit (ISKA) in Nürnberg. Kontakt für Beratungen Pflegestützpunkt/Heilig-Geist-Haus Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg Tel. 0911 53 989 53, Fax 0911 801 66 26 info@pflegestuetzpunkt.nuernberg.de www.pflegestuetzpunkt.nuernberg.de Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 8.30-15.30 Uhr Mi 8.30–18.00 Uhr, Fr 8.30–12.30 Uhr


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Freizeit rückt in den Mittelpunkt Die Messe inviva findet im Februar 2016 in neuem Rahmen statt

Die beliebte Showbühne wird weiterhin Gruppen Raum für Auftritte geben. Das Thema Gärtnern wird gleich neben der inviva intensiv bei der Freizeitmesse beackert.

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nd das in deinem Alter!« Diesen Satz hört man nur noch selten. Er ist schlicht nicht mehr zeitgemäß. Viele Menschen erbringen heute in ihrem Ruhestand Leistungen, über die man sich längst nicht mehr wundert: Hundertjährige mischen noch bei internationalen Tischtennisturnieren mit, Rentner radeln einmal um die Welt oder engagieren sich ehrenamtlich für andere. Die Aktivitäten im Alter sind vielfältig. Da trifft es sich gut, dass die Seniorenmesse inviva 2016 in Nürnberg erstmals an die Freizeitmesse gekoppelt wird. Am 24. und 25. Februar geht es im Messezentrum gleich neben der Ausstellung zur Pflanzenwelt zum Informationsangebot für die reife Generation. Somit folgt auf den Wechsel in der Trägerschaft der Veranstaltung von der Messegesellschaft zur AFAG-Ausstellungsgesellschaft auch eine inhaltliche Akzentverschiebung. Allerdings bleiben viele bewährte Bausteine aus dem alten Konzept erhalten. Dafür sorgt schon die Beratung durch das Nürnberger Seniorenamt, das unter anderem für das Vortragsprogramm zuständig ist. Bei der offiziellen Eröffnung am Mittwoch, 24. Februar, um 10 Uhr auf der Hauptbühne machen sich die Teilnehmer einer Talkrunde Gedanken über das Freizeitverhalten der heutigen Altengeneration. Das »aktive Alter« hat dem – wörtlich verstandenen – »Ruhestand« fast den Rang

abgelaufen. Schon steht zu befürchten, dass alle, die nicht mehr so fit sind, ins Abseits geraten. Der ständige Ruf nach Selbstoptimierung und das positive Altenbild, das inzwischen vorherrscht, wirken sich auf die Rahmenbedingungen der Gesellschaft aus und haben auch Schattenseiten. Darüber lässt sich trefflich diskutieren. Das beliebte Eröffnungskonzert auf der Hauptbühne ist auf den zweiten Messetag verlegt worden. Modenschauen und attraktive Beiträge rund um Themen über ein erfülltes Leben nach der Berufstätigkeit laden zum Zuhören ein. 50 Einzelveranstaltungen Das Vortragsprogramm wird in gewohnter Weise an beiden Messetagen in verschiedenen Nebenräumen stattfinden. Drei Schwerpunkte werden diesmal das Angebot bestimmen. »Gesundheit erhalten«, »Selbst bestimmen« und »Zeit gestalten« lauten die Überschriften zu den rund 50 Einzelveranstaltungen. Programmpartner wie das Krankenhaus Rummelsberg, das Klinikum Nürnberg oder das Bildungszentrum sorgen mit fachkundigen Referenten für einen guten Einblick in das jeweilige Gebiet. Ebenfalls erhalten bleibt das Forum der Verbände und Initiativen. Allerdings wird das Erscheinungsbild aufgefrischt: Hier treffen sich die Akteure der Altenszene und Fachleute; Netzwerken ist ange-

sagt, und es gibt Gelegenheit, auf kurzem Dienstweg ein gemeinsames Projekt anzustoßen. Die Besucher haben die Möglichkeit, direkt mit Projektverantwortlichen zu sprechen und Informationen aus erster Hand zu erhalten. Auf den Aktionsflächen zeigen Mitglieder von Vereinen wie dem Post SV Nürnberg, wie viel Freude Bewegung auslöst. Da ist sicher manches dabei, was zum Mitmachen animiert. Natürlich runden die zahlreichen Aussteller, die ihre Produkte und Dienstleistungen auf die Bedürfnisse von älteren Menschen abgestimmt haben, das Angebotsspektrum der Messe inviva auch in diesem Jahr ab – sei es im Bereich Wohnen, Pflege, Betreuung oder in den Freizeitsektoren Reisen, Kultur und Sport. Petra Nossek-Bock Fotos: Michael Matejka

Information Die Messe inviva 2016 findet am 24. und 25. Februar 2016, von 9.30 bis 18 Uhr, in Halle 12 b und in den Vortragsräumen des NCC West auf dem Messegelände Nürnberg statt. Der Eintrittspreis beträgt 8,50 € und berechtigt zusätzlich zum Besuch der Freizeitmesse.


Glosse  13

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Alter Baum schlägt neue Wurzeln Ein Umzug in späten Jahren fällt leichter als man denkt

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ls ich jung war (das ist schon ein Weilchen her) bin ich leichten Herzens umgezogen. Eine »Bude« war schnell gefunden. Das Zimmer, ausgestattet meist mit ausrangierten Möbeln des Vermieters, verfügte, wenn es gut ging, über ein Waschbecken mit »fließendem kalten Wasser«. Kochen war in der Regel strikt verboten. Ein Tauchsieder musste genügen. Mit den Jahren wurde der Wohnungswechsel aufwändiger. Nicht nur die Familie wuchs, auch das Mobilar vermehrte sich in rasender Geschwindigkeit. Aus dem Umzugskoffer wurde ein gut gefüllter Möbelwagen. Spaß machte es noch immer: Neue Städte, neue Menschen, neue Räume – trotz des Aufwands blieb das Umziehen ein Abenteuer. Und jetzt? Mich graust‘s! Tipps von der superschlauen Freundin »Warum willst du denn aus deinem schönen großen Haus ausziehen!«, fragt Selma, meine superschlaue Freundin, die nie um einen Rat verlegen ist. »Für die Wohnung suchst du dir eine Putzfrau, für den Garten nimmst du einen Gärtner und wenn du Hilfe brauchst, besorgst du dir einen Handwerker. Das ist doch alles kein Problem.« Mit einer Mietwohnung wäre alles doch viel leichter, halte ich dagegen. Ich stelle mir vor, morgens in meinem schnuckeligen kleinen Schlafzimmer aufzuwachen, in

mein ebenso schnuckeliges kleines Wohnzimmer zu tapsen, auf den schnuckeligen kleinen Balkon zu treten, lässig an den Geranienblättern zu zupfen und mir in der – Sie wissen schon – einen Kaffee zu brauen. Nix Gärtner, nix Putzfrau, das bisschen Haushalt schaff‘ ich auch allein. So beginne ich mit der Suche nach einer neuen Bleibe. Heutzutage, lasse ich mich belehren, sucht man seine Wohnung über ein Immobilien-Portal im Internet. So klicke ich mich durch das gewaltige Angebot im Netz und werde im Geiste immer kleiner. Plötzlich fühle ich mich nicht mehr wie eine geschätzte potenzielle Mieterin, sondern wie eine Bittstellerin. Das Formular für die unerlässliche »Mieterselbstauskunft« habe ich schon mehrfach ausgedruckt, um es bei der jeweiligen Besichtigung vorzuweisen. Mein Rentenbescheid ist kopiert, zur Not könnte ich auch Bürgen beibringen oder meine Impfausweise und Schulzeugnisse vorlegen. Ich übertreibe? Nur ein bisschen. Da wird zum Beispiel für eine Zwei-ZimmerDachgeschosswohnung ein »PremiumMieter« gewünscht, »Einkommen nicht unter 2.500 Euro.« Ausdrücklich wird im Angebot darauf hingewiesen, dass der Vermieter Schufa und Arbeitsvertrag verlangt. Infrage kommt, wenn es denn schon kein seriöser Single ist, ein Ehepaar mit höchstens zwei Kindern. Haustiere sind nicht erlaubt. »!!!Rauchen ist in der Woh-

nung nicht gestattet!!!« (Vorsichthalber zweimal vermerkt.) Im Gegenzug erwartet den glücklich Erwählten unter anderem ein ganz in Beige gefliestes Tageslichtbad mit Dusche, Waschbecken und Toilette, sowie ein Bodenbelag aus modernem, hochwertigem Laminat. Da kann man nur sagen: Donnerwetter! Schiebe ich die Wohnungssuche im Geist ein wenig nach hinten, bauen sich unverhofft neue emotionale Hürden auf. Plötzlich ist mir mein altes Stadtviertel unglaublich ans Herz gewachsen. Ich entdecke meine Liebe zur Gemüsefrau, deren Kundin ich seit Jahr und Tag bin. Im Zeitschriftenladen begrüßt man mich mit Namen und im Supermarkt weiß ich auf Anhieb, wo Zucker und Marmelade stehen. Mein Doktor hat seine Praxis um die Ecke, die Bankfiliale ist nicht weit. Und da soll ich weg? Freiwillig in eine kleine Mietwohnung, irgendwo in fremder Umgebung? Heißt es nicht »Alte Bäume soll man nicht verpflanzen«? Ich finde, ich bin ein ziemlich alter Baum. Hoffen auf pünktliche Handwerker Dann hat er, der Baum, einen neuen Standort gefunden. Plötzlich ist die Wohnung da, die ich haben will. Problem Nummer eins ist gelöst. Doch was dann kommt, hat auch seine Tücken. Die Schilderung des Umzugs, seiner Vor- und Nachwehen lasse ich hier lieber beiseite. Sicher ist nur: Wenn die Sieben vor der Eins steht statt umgekehrt, organisiert man besser einen »Seniorenumzug«, statt seine Freunde einzuspannen. Setzt auf Handwerker, die hoffentlich pünktlich kommen, statt selbst die Bohrmaschine in Betrieb zu nehmen. Und trennt sich nicht ohne Wehmut von seinem liebgewordenen Besitz – es passt eben nur wenig Mobiliar ins pflegeleichte neue Heim. Der alte Baum vermisst seine Wurzeln. Davon abgesehen: Meine alte Gemüseverkäuferin fehlt mir immer noch. Doch das wird schon. Kürzlich hat der nette Mann auf dem Wochenmarkt in meiner neuen Umgebung gefragt »Was darf`s denn sein, junge Frau?« »Junge Frau« – klingt doch gut! Bald werde ich mir auch gemerkt haben, wo im Supermarkt der Zucker steht. Brigitte Lemberger Cartoon: Sebastian Haug


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Die Beichtmütter vom Theater Drei Garderobieren haben ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte der Besucher

Christine Heide hat einiges zu erzählen, schließlich feiert sie im nächsten Jahr ihr 30. im Staatstheater. Über eine Annonce war sie 1986 an diese Abendarbeit geraten. Zunächst schenkte sie an der Theke Sekt aus, dann wechselte sie in die Bereiche Garderobe und Einlass. Da erlebe man Geschichten von Menschen, die sich als Stammgäste ausgeben und »ganz ausnahmsweise« ihre Eintrittskarten zu Hause liegenließen und nun »bitte, bitte« Einlass begehren, erzählt sie. Doch Frau Heide darf sie nicht passieren lassen. »Der Mann bekam ein puterrotes Gesicht, stampfte mit dem Fuß auf wie ein kleines Kind und ging einfach nicht weg. Hartnäckige Leute!«, erinnert sich die Nürnbergerin. Wenn gar nichts mehr geht und sich aufgeregte Besucher nicht beruhigen lassen, muss der Abend-Spielleiter ran und Tacheles reden. Unangenehme Besucher Andere wiederum verlassen die Vorstellung in der Pause und reichen ihre Tickets keck an Fremde weiter. Einige von ihnen würden sich dann sogar unangenehm aufführen: »Die Frau hat lauthals mitgesungen.« Ein Gast wollte seinen kleinen zitternden Hund mit ins Theater einschmuggeln. Doch er hatte die Tasche mit dem Pinscher offengelassen, so dass Christine Heide ihn entdeckte. »Wer weiß«, sinniert sie, »wie oft das Hündchen schon zu vorherigen Aufführungen heimlich mit im Saal gewesen war?« »Sachen gibt’s, die glaubt man kaum«, wirft Erika Klebl ein. Einmal brachte ein Pärchen sein Baby im Kinderwagen mit und fragte die Garderobiere, ob sie freundlicherweise auf das Kleine aufpassen könne. Die heute 87-Jährige – eine liebe Die Drei vom Vorderhaus: Christine Heide, Elfriede Stolle und Erika Klebl (v.l.) gehören seit Oma – tat den jungen Eltern den Gefallen. vielen Jahren zum Theaterpersonal - und haben schon so manches erlebt. Glücklicherweise schlief das Baby während der Vorstellung selig. Heute wird im ogenschließerin, Garderobenfrau, Programmverkäuferin, Schauspielhaus Kinderbetreuung angeboten, aber nur nach vorheBeichtmutter: Die drei Frauen vom Vorderhaus des Schauriger Anmeldung. spielhauses schlüpfen in viele Rollen – offizielle wie inofDie Einlassfrauen lieben das Theater, doch sich zu den Gästen fizielle. Das ist nicht irgendein Job, den sie da ausführen, zu gesellen und das Stück mitzuverfolgen, das geht nicht. Dazu hasondern einer, der viel Anpassungsfähigkeit verlangt. Die haben ben sie auch gar keine Zeit. Sobald die letzte Tür geschlossen ist, die Frauen, obwohl sie nicht mehr die Jüngsten sind. Was sie alle heißt es für sie, Infoblätter und die dicken Programme der Spielvereint, ist die Liebe zur Bühne. zeit aufzufüllen. Die Auslagen dürfen nicht leer sein. Was hinter Die Türen gehen ein wenig auf, wenn der erste Applaus zu höden jetzt verschlossenen Türen im Theatersaal passiert, wissen ren ist. Einige supereilige Besucher des Theaterstücks huschen sie ohnehin: Das Personal darf jede Generalprobe besuchen. Und hinaus, um als erste an der Garderobe ihre Jacken abzuholen. Im von dieser Gelegenheit machen die Frauen Gebrauch. Opernhaus dagegen gelten andere Regeln, erzählt Christine HeiBesonders viel zu tun gab es für die Damen im vergangenen de. »Dort warten wir mit dem Öffnen, bis der letzte Vorhang geJahr bei der Aufführung der »Rocky Horror Show«, einem Ausfallen ist.« nahmestück in vielerlei Hinsicht. Wie einst im Kino-Kultfilm ein-

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geübt, warf das Publikum an den passenden Stellen Klopapier oder Konfetti, schwenkte Leuchtstäbe oder öffnete Regenschirme. Die eingefleischten Fans des ungewöhnlichen Musicals hatten dazu ihre eigenen Utensilien mitgebracht, andere hatten sie bei Christine Heide oder Erika Klebl am Einlass gekauft. Doch das Action-Material hatte zuvor erst einmal zusammengestellt werden müssen. »Wir waren schwer beschäftigt damit, die Taschen zu füllen, das lief wie am Fließband«, erzählt Klebl. Doch nicht nur auf der Bühne war Schrilles geboten, die Besucher selbst glänzten oder schockten mit grellen Kostümen. Und am Ende gab es Begeisterungsstürme, wie sie die Logenschließerinnen selten erleben. Klebl: »Der Jubel hörte gar nicht mehr auf.« Natürlich erleben sie immer wieder auch Buhrufe und enttäuschte Zuschauer, am ehesten bei Premieren. Im Hauptberuf Bäuerin

„Tolle Bilder von eurem Ausflug, Opa.“ Hausführung jeden Mittwoch, 14 Uhr und jeden 1. Samstag im Monat, 14 Uhr, Am Stadtpark 1, Roth Nutzen Sie unseren kostenlosen Taxitransfer von Nürnberg nach Roth, Anmeldung unter Tel. 09171 / 805-1810.

Für langjährige Abonnenten werden sie mitunter sogar zu vertrauten Personen. Die Besucher schütten ihnen schon mal ihr Herz aus, erzählen über ihre Scheidung, den Tod des Partners, enttäuschende Freundschaften. Elfriede Stolle sieht sich dann in der Rolle der Beichtmutter an der Garderobe. »Liebesgeschichten höre ich eigentlich seltener«, sagt sie, die im Hauptberuf Bäuerin ist, fast etwas bedauernd. Dann wieder beobachtet sie 16.03.15 Die Theatergäste schütten Stammgäste, die plötzlich solo er- AUG-15-060_Jourfixe_ROT_95x139+0_RZ.indd 1 ihnen schon mal ihr Herz scheinen. »Nach einer Saison oder aus, erzählen über ihre zweien kommen sie dann mit Scheidung, den Tod des einer neuen Partnerin«, sagt die Partners, enttäuschende Knoblauchsländerin. Die gelernte Freundschaften Drogistin und spätere Hotelbesitzerin in Ostdeutschland hat selbst mehrmals ihren Lebensplan auf 24-stündige Notfallaufnahme/Ambulanz den Kopf gestellt. Nun ist sie zufrieden mit Schweinen und Federvieh tagsüber und Schauspiel am Abend. Im Theater bleibt sie freundlich, aber bestimmt und fordert St. Theresien-Krankenhaus Jugendliche auf, ihr Handy ausmachen oder ihr Gepäck abzugeben, wenn sie mit einem Rucksack voller klirrender Getränkeflaschen Zutritt begehren. Oder sie bremst Gäste, die trotz Verspätung in der ersten Reihe Platz nehmen wollen. Doch zum Glück gibt es dankbare Kunden, die auch schon mal mit einem Geburtstagsstrauß aufwarten. Unsere Hauptfachabteilungen: Das Vorderhaus-Personal, bestehend aus 60 Mitarbeitern, Akademisches Lehrkrankenhaus Anästhesie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Innere der Friedrich-AlexanderMedizin, Geriatrische Rehabilitation, Unfall- und davon acht Männern, weiß, dass diese Arbeit an einem so erUniversität Erlangen-Nürnberg Orthopädische Chirurgie, Urologie hebenden Ort sehr begehrt ist. Nachwuchsprobleme gebe es Neu ab Januar 2016: Frauenklinik und Geburtshilfe in tatsächlich keine, berichtet Managerin Anne Struckmeyer. Im Kooperation mit dem Universitätsklinikum Erlangen Gegenteil: Sie hat eine Warteliste für die Minijobs. »Wir haben Unsere Belegabteilungen: einen wahnsinnigen Zuspruch, meist von älteren Bewerbern, Gynäkologie, Strahlentherapie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO), Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, und müssen keine Stellen für Service-Mitarbeiter ausschreiben. Plastische und Ästhetische Chirurgie, Therapeutische Das ist ein Selbstläufer.« Offen und kontaktfreudig sollen BeNuklearmedizin (Radiojodtherapie) Mommsenstraße 24 werberinnen und Bewerber sein. Und, natürlich, sollte ihr Herz 90491 Nürnberg Unsere Kooperationen: Telefon 0911-5699-0 für Bühne und Kultur schlagen. Interdisziplinäres Schilddrüsenzentrum am info@theresien-krankenhaus.de

Angela Giese Foto: Michael Matejka www.theresien-krankenhaus.de Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter!

St. Theresien-Krankenhaus, Brustzentrum am St. Theresien-Krankenhaus, Neurochirurgie, Dialysezentrum Nürnberg, Prostatazentrum Metropolregion Nürnberg, Herzkatheter-Labor, Radiologie und diagnostische Nuklearmedizin (RNZ), Reha-Zentrum Medical Park - St. Theresien GmbH Berufsfachschule für Krankenpflege

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Kunst schließt die Seele auf Angebote für Demenzkranke und ihre Angehörigen führen aus der Isolation

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unst erreicht die Seele« – da ist sich Nina Gremme ganz sicher. Auch wenn Demenz den Menschen manchmal sehr verändere, so bliebe doch eines immer gleich – die Neigung, gerne Musik zu hören und auch zu singen, weiß Gremme. Sie ist die Koordinatorin des Projekts »Dialog: Kultur & Demenz« der Gerontopsychiatrischen Fachkoordination (GeFa) Mittelfranken, die ihren Sitz im Nürnberger Gemeinschaftshaus Gostenhof hat. Ebenso könne bildende Kunst einen Menschen erreichen, den die Demenz verschlossen hat. Als sich Nina Gremme verschiedene Projekte im Rahmen des Programms »Demenzfreundliche Kommune« anschaute, merkte sie, dass ein Bereich völlig fehlte: die Kultur. Und so begann sie vor zwei Jahren nach Partnern und Förderern zu suchen, um mit ihnen ihre Vorstellung von einem Kulturangebot für Menschen mit Demenz und deren Angehörige umzusetzen. Dabei konnte die engagierte Sozialpädagogin unter anderem auf die Erkenntnisse des Kölner Projekts »dementia+art« zurückgreifen, die bereits positive Erfahrungen auf diesem bisher sehr wenig bekannten Feld machen konnten. Erklärtes Ziel von Nina Gremme: Eine Sensibilisierung von Kunst- und Kulturanbietern für das Thema Demenz. Mittlerweile trägt ihre Arbeit Früchte. So zeigte beispielsweise das Nürnberger Kino Cinecitta in einer Sondervorstellung den einstündigen Film »Die neue Wildnis – ein atemberaubendes Naturspektakel«, der bei allen Besuchern auf große Resonanz stieß. » Das Leben mit der Kultur Den ersten Kooperationspartund die Teilhabe daran darf ner jedoch fand Gremme bei »Gefür Menschen mit Demenz schichte für alle«. Der Verein nahm nicht verloren gehen. « für seine Stadtführer Gremmes Angebot zu zwei demenzspezifischen Schulungen an und setzte ein Konzept für Führungen für Menschen mit Demenz, Angehörige und Jedermann um. »In diesem Jahr stieg der Testballon mit einem Thema in Nürnbergs Hesperidengärten«, berichtet Katrin Kasparek, wissenschaftliche Mitarbeiterin und die treibende Kraft beim Verein. Als besonders gut empfand die Historikerin bei der ersten Führung das eingegrenzte und anschauliche Thema der Barocken Gartenkultur. Dazu verwendeten die Stadtführer Bilder, Duftproben und Kräuter, damit die Teilnehmer den Ort mit allen Sinnen erfahren konnten. Der einstündige Rundgang schloss mit Kaffee und Kuchen. So wurde das gemeinsame Erleben und Zusammensein noch mehr in den Vordergrund gerückt. Geschichten rund um den Garten »Das kam als Gesamtkonzept gut an, sowohl bei den Menschen mit Demenz wie auch bei ihren Angehörigen«, berichtet Historikerin Kasparek. Mehr als ein Jahr hatte die Entwicklung des Angebots gedauert. Den Arbeitskreis hatte besonders beschäftigt, wie man den eingeübten »Stadtrundgang« an die speziellen Anforderungen der Menschen mit Demenz anpassen könne. Die Mitglieder des Arbeitskreises achteten darauf, die Inhalte anschaulich zu präsentieren, eine einfache Sprache zu verwenden, auf Fragen und Reaktionen der Besucher einzugehen und bewusst inhaltlich an den Lebensweltbezug der Teilnehmer anzuknüpfen. Mit persönlichen Geschichten und Erlebnissen rund um das Thema Garten, Kräuter und Zitrusfrüchte wollte man erste Erfahrungen mit dem neuen Projekt sammeln.

Tasten, Fühlen und Riechen bei der Führung im Germanischen Nationalmuseum verstärkt die Eindrücke.

Nina Gremme hat das Kulturprogramm für Demenzkranke und deren Angehörige angestoßen.

Insgesamt, so urteilt Kasparek, sei das ein Angebot geworden, das die Nürnberger Bildungslandschaft bereichert. Es ermögliche einer bislang ausgegrenzten Gruppe einen ganz spezifischen Zugang zum Stadt-Erleben und zur Stadtgeschichte. Und deshalb wird »Geschichte für alle« auch 2016 solche Führungen anbieten. Auch Gruppen können die Rundgänge buchen. Die Termine werden über die Angehörigenberatung, über die Internetseite der Gerontopsychiatrischen Fachkoordination und über die Tageszeitungen veröffentlich. Zudem überlegt der Verein, das Angebot auch


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Sylvie Ludwig (vorne links) und Brunhild Holst (vorne rechts) stellen sich bei der Führung im Germanischen Nationalmuseum, auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Besucher ein. auf andere Themen und Regionen – unter anderem auch auf Fürth – auszudehnen. Weitere Gehversuche, Kunst und Kultur auch für Demente sinnlich erlebbar zu machen, unternimmt seit Kurzem auch das Germanische Nationalmuseum. Ebenfalls nach einer ausführlichen Schulung haben sich etliche Kunstpädagogen der Aufgabe gestellt, diesem besonderen Personenkreis mit einem kleinen Rundgang die Schätze ihres Hauses näher zu bringen. Musik weckt Erinnerungen »Das Leben mit der Kultur und die Teilhabe daran dürfen für Menschen mit Demenz nicht verloren gehen. Es ist sehr wichtig, die Erkrankten und ihre Angehörigen wieder in den öffentlichen Raum zu bringen, sie aus ihrer Isolation zu befreien«, sagt Nina Gremme. Man merkt, dass sie mit Herzblut an »ihrem« Projekt hängt. Sie will Lichtblicke in das dunkle Thema Demenz bringen und freut sich über jede Organisation, die sie dabei unterstützt und fördert – wie etwa die Nürnberger Symphoniker, die im Februar 2016 ein Konzert in der Meistersingerhalle anbieten. Unter der Leitung der Konzertmeisterin Anna Reszniak stehen Werke von Mozart, Tschaikowsky und Grieg auf dem Programm. »Studien zeigen, dass Kunst und Musik häufig als Medium dienen, selbst zurückgezogene Menschen mit Demenz emotional zu erreichen. So können auch die dazugehörigen Erinnerungen aktiviert werden«, erläutert Eva Adorf, Diplom-Psychogerontologin und ebenfalls Mitarbeiterin der Gerontopsychiatrischen Fachkoordination. Überhaupt sei Musik der »Königsweg« für Demente. Sie könne im kranken Menschen »Erinnerungsinseln« wachrufen, biografische Emotionen wecken. Aber Betreuer und Angehörige von dementen Menschen werden umdenken müssen: Nicht mehr »Lili Marleen« gehört zum Standardrepertoire gemeinsamer Singstunden. Inzwischen tragen eher Songs von den Beatles und den Rolling

Stones dazu bei, alte Erinnerungen hochkommen zu lassen. »The Times They Are A-Changin« stellte schon Bob Dylan 1964 fest. Gremme und Adorf hoffen, dass künftig nicht nur die SonderKonzerte der Symphoniker zum festen Bestandteil ihres Jahresprogramms gehören. Das Projekt »Dialog: Kultur und Demenz« soll vielmehr in die unterschiedlichsten Richtungen ausgebaut werden. Nur so könne man einen »dialogischen Prozess« zwischen Menschen mit Demenz, ihren Angehörigen und der Gesellschaft in Gang setzen. Die Voraussetzungen, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht, sind geschaffen. Bleibt der Apell an alle Kulturschaffenden in der Metropolregion, dieses Angebot nach Kräften zu unterstützen. Schließlich hat der Großraum Nürnberg in Sachen Kunst und Kultur viel zu bieten. Museumsbesuche, inklusive Konzerte, Stadtführungen und passgenaue Kinobesuche können ein Stück mehr Lebensqualität in die betroffenen Familien bringen. Und dafür lohnt sich der Aufwand allemal, denn »das Herz wird nie dement«, wie es im Flugblatt zum Projekt hoffnungsvoll heißt. Karin Jungkunz; Fotos: Mile Cindric

Information Weitere Informationen gibt es bei: Nina Gremme, Koordinatorin, und Eva Adorf Gerontopsychiatrische Fachkoordination (GeFa) Mittelfranken Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel. 0911/26 98 39 Mail: gefa@angehoerigenberatung-nbg.de


18  Ehrenamt

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»Ich möchte etwas zurückgeben« Der Palästinenser Abdelkader El-Sadi engagiert sich für Flüchtlinge

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er nächste Einsatz wartet schon auf Abdelkader El-Sadi. am Verzweifeln, weil nicht klar ist, wie ich helfen soll.« Eine syrische Frau, die gerade erst in Nürnberg angekomDoch warum ist der Anteil ehrenamtlich tätiger Migranten bismen ist, braucht dringend Übersetzungshilfe auf dem her so gering? Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-OrGesundheitsamt. Sie benötigt eine Bescheinigung, um zu ganisationen (BAGSO) sieht eine mögliche Ursache darin, dass eine ihrem seit drei Monaten ebenfalls in Deutschland lebenden Mann organisierte Ehrenamtskultur, wie sie in Deutschland existiert, in kommen zu können. Der gebürtige Palästinenser El-Sadi wird vielen anderen Ländern unüblich ist. Dort wird die Unterstützung dabei für sie dolmetschen. Er arbeitet ehrenamtlich für das Zentmeist im familiären Rahmen geleistet. Zudem haben Zuwanderer rum aktiver Bürger (ZAB) Nürnberg und spricht fließend Arabisch, anscheinend Schwierigkeiten, in die teilweise recht geschlossenen Deutsch und Englisch. Die Fähigkeiten des 70-JähStrukturen von Vereinen und Organisationen zu rigen sind momentan sehr gefragt. Seit Mitte Sepgelangen. Hinzu kommt, dass viele ältere Migrantember war er teilweise täglich bis in die Nacht hiten und Migrantinnen in der eigenen Familie oder »Manchmal bin ich schon nein bei der Ankunft syrischer Flüchtlinge vor Ort, dort aktiv sind, wo es einen Bezug zu ihrem Heiam Verzweifeln, weil nicht um zu übersetzen und zu helfen. »Die Menschen matland gibt. Dadurch fehlt oft die Zeit für weitere klar ist, wie ich helfen soll« dort wollen vor allem von mir wissen, wie es nun Tätigkeiten. Und nicht zuletzt spielen auch Sprachweitergeht«, erzählt er. probleme eine Rolle. In Deutschland leben zwar immer mehr Ältere Auch Abdelkader El-Sadi kam 1968 ohne Sprachmit Migrationshintergrund wie Abdelkader El-Sadi, doch nur wekenntnisse nach Deutschland. Der gelernte Elektrotechniker wollnige sind ehrenamtlich aktiv wie er. Der Rentner fand sein Engagete sich beruflich fortbilden und studieren. Doch auf den erhofften ment über die Zweigniederlassung des ZAB in der Fürther Straße. Studienplatz musste er warten. So änderte er seine Pläne und beHeute erhält er seine Aufträge von verschiedenen Stellen, meist gann zu arbeiten. Die deutsche Sprache brachte er sich selbst bei. Jekurzfristig und koordiniert über das ZAB. Dass es dabei oft sehr den Tag übersetzte er eine Zeile aus der Zeitung. Durch das Selbstspontan zugeht und er viele Stunden auf Achse ist, stört ihn nicht: studium und die Hilfe seiner deutschen Frau war sein Deutsch in »Ich bin jederzeit bereit zu helfen.« wenigen Jahren nahezu perfekt. Seine ersten Anstellungen hatte El-Sadi bei der Nürnberger Abendzeitung, wo er als DruckereihelMit dem kleinen Bruder in den Kindergarten fer arbeitete, und bei der Bayerischen Metallwarenfabrik. Später Vor seinen Einsätzen für die syrischen Flüchtlinge bewältigte Elwechselte er in die EDV-Branche zu Triumph-Adler. Hier waren Sadi vor allem Aufträge in Familien, die Übersetzungs- und Inteseine dreifachen Sprachkenntnisse von großem Nutzen. Er hielt grationshilfe benötigten. Einmal begleitete er einen jungen Mann Lehrgänge in Europa und Ägypten auf Englisch und Arabisch und und seinen kleinen Bruder im war im Kundendienst tätig. Die Arbeit mit vielen interessanten Vorschulalter zum ersten Menschen habe ihm immer viel Spaß gemacht, berichtet er. Tag in den Kindergarten. Während seines Berufslebens jedoch fehlte die Zeit für ein eh»Der große Bruder berenamtliches Engagement. Nun im Ruhestand nutzt er seit einem herrschte die deutsche halben Jahr seine freie Zeit für eine gute Sache. Seine Motivation Sprache noch nicht resultiert aus eigenen Erfahrungen: »Ich bin sehr dankbar, dass ausreichend, um alles mir von vielen Menschen hier in Deutschland geholfen wurde und zu regeln.« Den beiden möchte das zurückgeben.« konnte der EhrenamtDoch wie kann man mehr Menschen mit Migrationshintergrund liche gut helfen. Doch zu einem Ehrenamt motivieren? Die BAGSO sieht vor allem bei den nicht alle Probleme lasSeniorenorganisationen und –verbänden und in der Politik Gestalsen sich so leicht lösen tungsspielräume. Hier müssten Hemmschwellen abgebaut werwie in diesem Fall. »Die den, um die Aufnahme eines Ehrenamts einfacher zu machen. Die Situation, gerade bei den deutschen Organisationen müssten sich gegenüber den ZuwandeFlüchtlingen, ist oft nicht rern stärker öffnen. Die BAGSO plädiert neben fremdsprachlicher leicht«, erzählt er. »Und Begleitung und der Bereitstellung von Qualifikationsangeboten manchmal bin ich schon und Räumlichkeiten auch für eine stärkere Zusammenarbeit mit Selbstorganisationen der Migranten. Ob dies wirklich mehr Zuwanderer ins Ehrenamt bringt, muss sich freilich noch zeigen. Eines ist jedoch sicher: Hilfe, wie sie Abdelkader El-Sadi anbietet und praktiziert, wird dringend gebraucht. Denn der nächste Einsatz wartet schon. Theresa Hasselblatt Foto: Mile Cindric Abelkader El-Sadi setzt sich für eine gute Sache ein.


Veranstaltungskalender  19

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Ausgewählte Veranstaltungen November 2015 bis Februar 2016

Ausstellungen

Beratung & Vorträge

Planet Railway: Schweiz Di-Fr, 9-17 Uhr, Wochenende + Feiertage, 10-18 Uhr DB Museum, Lessingstraße 6, Nürnberg Historisches Panorama des Bahnlands Schweiz, das von 1840er Jahren bis in die Gegenwart reicht. Info: 0800 / 32 68 73 86 (kostenfrei)

Formularausfüllservice Jeden Freitag, 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9 Erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiter helfen beim Ausfüllen von Formularen (keine Steuererklärungen!) VA: AWO Kreisverband Nbg. e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

Gablonzer Weihnachtsschmuck 25.11.2015 bis 03.01.2016, Mi, Sa, So, 10-17 Uhr Museum, Kühnertsgasse 22, Nürnberg Im Gablonzer Raum entwickelte sich im 19. Jh. eine umfangreiche Perlen- und Schmuckindustrie, die vor allem Hohlglasperlen, zu Christbaumschmuck verarbeitete. VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 50 72 360

Leistungen der Pflegeversicherung für Menschen mit Demenz 23.11.2015, 14:30 Uhr EmmHaus, Pachelbelstr. 15, Nürnberg Informationen über den Alltag mit Demenzerkrankten und Betreuungsangebot für Menschen mit Demenz; VA: Arbeiterwohlfahrt KV Nürnberg e.V.; Fachstelle für pflegende Angehörige, Birgit Staib Info: 0911 / 217 88 76, nur nach Anmeldung

Kunst & Handwerk. Der Markt für schöne Dinge Weihnachtsverkaufsausstellung 3.12. bis 13.12.2015, Mo-Fr, 10-17 Uhr, Sa, So, 10-18 Uhr Stadtmuseum Fembohaus, Burgstraße 15, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 95 Der Nürnberger Himmel. Dürers Sternkarten von 1515 Bis 20.12.2015, Di, Mi, Fr, 10-17 Uhr, Do, 10-20 Uhr, Sa, So, 10-18 Uhr; während des Christkindlesmarkts auch Mo 10-17 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg Info: 0911 / 231 25,68 Tucherschloss in Trümmern! Ab 28.1.2016; Mo, Do, So, 10-17 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Zerstörung und Wiederaufbau eines Nürnberger Kleinods in historischen Fotografien Info: 0911 / 231 54 21 »Das hatte ich auch!« bis 10. 1. 2016, Di-So, 10-12 Uhr und 14-17 Uhr Spielzeugschenkungen aus dem Museumsdepot Museum Zirndorf, Spitalstr. 2 Zirndorf Info: 0911 / 96 06 05 90 Notspielzeug. Die Phantasie der Nachkriegszeit bis 1.2.2016, Di-Fr, 10-17 Uhr, Sa, So, 10-18 Uhr, während des Christkindlesmarkts auch Mo 10-17 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstraße 13-15, Nürnberg Info: 0911 / 231 31 64

Geprägte Geschichte 24.11.2015, 19:30 Uhr Fabersaal, Bildungscampus der Stadt Nürnberg, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Medaillen und Schaumünzen auf Ereignisse in der Reichsstadt Nürnberg 1521—1806 VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: .: 0911 / 50 72360 Diskussion über Sucht im Alter 25. 11. 2015, 16 Uhr Podiumsdiskussion des Stadtseniorenrat Nürnberg und der Angehörigenberatung e. V., Es diskutieren Peter Leupold, Arzt am Klinikum Nürnberg-Nord, Indira Schmude-Basic, Nürnberg-Stift, Sylvia Braasch, Mudra-Drogenhilfe, Robert Schimmel, Seniorenbeauftragter der Kirchengemeinde St. Johannis, Astrid Ehrmann, Verein Leben in Verantwortung und eine trockene Alkoholikerin. »Südpunkt« in der Pillenreuther Straße 147, Nürnberg Info: 0911 / 919 73 77 Orientierung im Technik- und Preisdschungel der »Neuen Medien« 25.11.2015, 14 – 15 Uhr, Teil 1: Eigenschaften und Leistungsfähigkeit von Notebook, Tablet und Smartphone 02.12.2015, 14 – 15 Uhr, Teil 2: Telefon- und Handyverträge Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Anmeldung erforderlich. Info/Anmeldung: 0911 / 213 8 224

Handy- und Interberatung 25.11.2015., 27.01.2016, je 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9 Fragen zum Handy sowie Fragen rund um das Internet werden individuell beantwortet. Voranmeldung nötig Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Das sagenhafte Kolchis 25.11.2015, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag mit Beamer von Dr. Yasmin Olivier-Trottenberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Erinnerungen ehemaliger Zwangsarbeiter bei der Deutschen Reichsbahn in Köln 25.11.2015, 19 Uhr DB Museum, Lessingstraße 6, Nürnberg Wasilij Ionowitsch Olejnik ist einer von mindestens 200.000 ausländischen Arbeitskräften, die während des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich für die Deutsche Reichsbahn Zwangsarbeit leisten mussten. Info/Anmeldung: 0800 / 32 68 73 86 (kostenfrei) Eintauchen in die Welt der Düfte 28.11.2015, 15-17 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastraße 60, Nürnberg Im Vortrag werden die wichtigsten Düfte der Aromatherapie anhand von Beispielen vorgestellt. Info: 0911 / 54 11 56 Albert Schweitzer im Elsaß 01.12.2015, 17 Uhr Diavortrag von Dr. Renate Kiesow. Bühne im Wohnstift Hallerwiese Praterstraße 3, Nürnberg Info: 0911/ 272 14 30, Eintritt: 3,-€ Migräne-Selbsthilfegruppe 14.12.15, 17-18:30 Uhr KISS, Am Plärrer 15, Nürnberg. Info: Tel.: 0911 / 75 30 950 Wie soll es weitergehen mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände? 15.12.2015, 18.30 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, Nürnberg Präsentation mit Dr. Gesa Büchert, Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte der Universität ErlangenNürnberg, und Melanie Wager M.A. vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Info: 0911 / 231 56 66

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20  Veranstaltungskalender

sec h s + s e c h z i g · A u s g a b e 4 / 2 0 1 5

sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 16 / November 2015 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Unser Büro ist Montag, Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr besetzt Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70. Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Elke Graßer-Reitzner, Georg Klietz, Rainer Büschel Autoren: Alexandra Buba, Günter Dehn, Angela Giese, Theresa Hasselblatt, Herbert Heinzelmann, Karin Jungkunz, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, ­ Bogdan Itskovskiy, Michael Müller-Jentsch Illustration: Sebastian Haug Titel: Mile Cindric Gestaltung: www.gillitzer.net Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 406499 tanz43@t-online.de Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 15.02.2016, Anzeigenschluss 25.01.2016. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

Sprechstunde der Fachstelle für pflegende Angehörige 04.01.2016, 10-11 Uhr, 01.02.2016, 10-11 Uhr Sigena St. Johannis, Wehefritz­ straße 14, Nürnberg Frau Volz von der Fachstelle für pflegende Angehörige informiert und berät. Info: 0911 / 300 03 149 (Sigena), 0911 / 217 59 24 (Frau Volz) »Was wir Sie schon immer mal fragen wollten, Frau Schmidt« 13.01.2016 13:30-15 Uhr Fabersaal, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Diskussion mit Ex-Familienminis­ terin Renate Schmidt zu ihrem Buch »Ein Mann ist keine Altersvorsorge« Moderation: Alexander Liebel Info: 0911 / 53 70 10 Betreuungs-/Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht bei Demenz 18.01.2016, 17-18:30 Uhr Sigena St. Johannis, Wehefritzstraße 14, Nürnberg Referentin: Frau Engelhardt-Krahe Info: 0911 / 300 03 149 Zurechtkommen in der Pflege­ versicherung 27.01.2016, 15:30 Uhr Kulturladen Ziegelstein, Ziegelsteinstraße 104, Nürnberg Hilfe in der ambulanten Pflege; Referentin: Heidrun Eberhard Info: 0911 / 95 34 54 40

Führungen & Wanderungen Theatralische Führung durch das Museum Tucherschloss und den Hirsvogelsaal jeden Sonntag, 14 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Es führt eine Schauspielerin im Gewand der historischen Katharina Tucher. Info: 0911 / 231 54 21

Wir bieten Lebensräume – Raum zum Wohnen und Leben.

Meisterlich wohnen – meisterlich arbeiten: das Albrecht-Dürer-Haus jeden Sonntag, 14 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg Führung durch das AlbrechtDürer-Haus Info: 0911 / 231 25 68 Die Südstadt und die Industrialisierung 24.11., 10.12.2015, 14.01., 28.01.2016 Donnerstag, 10:30-12 Uhr Treffpunkt Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Info: 0911 / 81 00 97 83 Nürnberg auf den Spuren von Martin Behaim 26.11.2014, 14 Uhr Treffpunkt: Vor dem Germanischen Nationalmuseum, Kartäusergasse, Nürnberg Ein Spaziergang vom BehaimGlobus zum Behaim-Denkmal VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 211 07 30 Auf Tuchfühlung mit der Renaissance 29.11.2015, 11 Uhr; 7.2.2016, 11 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Führung durch das Tucherschloss für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung Info: 0911 / 231 54 21 Christkindlesmarkt von oben – adventliche Turmführung 30.11.2015, 16:30-17:30 Uhr Treffpunkt in St. Sebald am Kartenhäuschen, Nürnberg Leitung: Maria Mauser VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 53 70 10 Als am Aufseßplatz noch der Schocken war 10.12.2015, 14 Uhr Treffpunkt: vor der Mohren-Apotheke, Wölckernstr.1, Nürnberg Die Südstadt früher und heute. VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 211 07 30

Die Zweiradhochburg Nürnberg 17.1.2016, 15 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Themenführung Info: 0911 / 231 38 75 »Die Kunstvilla wird weiblich!« 20. 1. 2016, 18.30 Uhr Kuratorenführung mit der Sammlungskuratorin Eva Dotterweich Kunstvilla, Blumenstr. 17, Nbg. Info: 0911 / 231 14 015 Kultur-Überraschungen – die besondere Stadtführung 21.01.2016, 10-12 Uhr Treffpunkt: Kreuzigungshof Heilig-Geist, vor dem Eingang zum Treff, Spitalgasse 22, Nürnberg VA: Treff Heilig-Geist, Seniorenamt Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Von einer anständigen Wollüstigkeit 24.1.2016, 11 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Fest- und Esskultur der Renaissance; Führung für Erwachsene Info: 0911 / 231 54 21 Die Rolle der Reichsbahn im »Dritten Reich« 30.01.2016, 10:30 Uhr, 11:30 Uhr und 13 Uhr DB Museum, Lessingstraße 6, Nürnberg Rundgang zu den Verstrickungen der Deutschen Reichsbahn in die Machenschaften der Nationalsozialisten VA: DB Museum Nürnberg Info: 0800 / 32687386 (kostenfrei)

Gesundheit & Sport Schachtreff Jeden Dienstag, 14-17 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info/Anmeldung: 0911 / 81 00 97 83

zu Hause

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0911 66 0 99 Häusliche Kranken- und Altenpflege der Diakonie Altdorf - Erlangen - Fürth - Lauf - Nürnberg

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Veranstaltungskalender  21

sechs+sechzig · Ausgabe 4/2015

Bleib fit –mach mit jeden Mittwoch (25.11.2015-23.12.2015), 10-11 Uhr Treffpunkt: Sigena St. Johannis Stützpunkt, Wehefritzstraße 14, Nürnberg Bei gutem Wetter besucht die Gruppe den Bewegungspark Pegnitztal West. Info: 0911 / 30 00 31 49 Seniorenschach für Jedermann Jeden Donnerstag, 14 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Info: 0911 / 48 74 92 Mach mit – bleib fit Freitag 10:30 - 11:30 Uhr (nicht während der Ferien) Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Effektive Übungen für Ihre Kraft und Ihr Gleichgewicht VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info/Anmeldung: 0911 / 81 00 97 83 Tanznachmittag für ältere Menschen 24.11., 15.12.2015, je 14-17 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Atze an der Orgel Info: 0911 / 231 70 80 Tanztreff 29.11., 20.12.2015, jeweils 15-18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg mit Standard und Latein-Musik CDs, Kaffee, Kuchen und Getränken stehen zur Verfügung. Info: 0911 / 231 70 80 Mitmachtänze 30.11.2015, 01.02.2016, jeweils 15:30-19 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Tanzen in Kreis-, Gassen- und Reihenformationen Info: 0911 / 40 64 99 Tanz mit, bleib fit 05.12.2015, 06.02.2016., jeweils 14:30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Mitmachtänze für Tanzfreudige ab 40 Leitung: Ingrid Ullmann Info: 0911 / 45 06 01 67 Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 27.11.2015, 15.01.2016, jeweils 14-16 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg VA: Treff Bleiweiß, Seniorenamt Nürnberg in Kooperation mit dem Bundesverband Seniorentanz Info: 0911 / 213 82 24 Qi Gong 11.01., 18.01., 25.01. 01.02., 09.02.2016, jeweils 14-15:15 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Für Anfänger geeignet Info: 0911 / 81 00 97 83

Sanftes Rückentraining 11.01., 18.01., 25.01. 01.02. und 09.02.2016, jeweils 15:30-16:45 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Für Anfänger geeignet Info: 0911 / 81 00 97 83

Nicht morgen, nicht gestern 18.01.2016,16.30 Uhr Bühne im Wohnstift Hallerwiese Praterstraße 3, Nürnberg Kerstin Rohde liest Texte von Uwe Timm Info: 0911/ 272 14 30, Eintritt frei

Die Gedächtnissprechstunde 11.01.2016, 14:30-15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Referent: Dr. Hartmut Lehfeld, Dipl. Psych., Leiter der Gedächtnissprechstunde Info: Anmeldung: 0911 / 213 82 24

Entre dos orillas – Zwischen zwei Ufern 24.01.2016, 11.30 Uhr Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1, großer Saal, Nürnberg Gedichte auf Spanisch und Deutsch; Lesung mit María Ester Alonso Morales; Veranstaltung im Rahmen der Lateinamerikawoche. VA: Bildungszentrum Nürnberg im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231 58 27

Gedächtnislücken – was ist zu tun? 18.01.2016, 14:30-15:15 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Filmvorführung über einen Besuch der Gedächtnissprechstunde VideoFilm-Club Nürnberg 50plus e.V. (2007) Info/Anmeldung: 0911 / 213 82 24

Literatur & Theater Annas Schwester 25.11.2015, 15:30 Uhr Kulturladen Ziegelstein, Ziegelsteinstraße 104, Nürnberg Walter Lassauer liest aus seinem Debütroman Annas Schwester: Das Mädchen vom Inn. Das schicksalhafte Leben zweier altbayerischer Bauernfamilien im ausgehenden 19. Jahrhundert. VA: Seniorennetzwerk Ziegelstein/ Buchenbühl und Walter Lassauer Info: 0911 / 95 34 54 40 Heiteres und Besinnliches zur Adventszeit 26.11.2015, 14-16 Uhr Sigena St. Johannis, Wehefritzstraße 14, Nürnberg Prof. Dr. Cornelia Lipfert, Vorsitzende des Bürgervereins St. Johannis, liest Geschichten bei Selbstgebackenem und Tee/Kaffee vor. Info: 0911/ 30 00 31 49

Musik & Unterhaltung Kino am Nachmittag jeden Montag ab 13 Uhr (Filmbeginn 14 Uhr) Casablanca-Kino, Brosamer Straße 12, Nürnberg Seniorenkino der AWO in Kooperation mit Casa e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67

+ +

Teufelsspiele 2.12.2015, 17 Uhr, 6.01.2016, 19 Uhr Kammerspiele im Staatstheater, Richard-Wagner-Platz 2, Nürnberg Märchenhafte Komödie mit Musik VA: Seniorentheater Nürnberg Tempo 100 Info: 0911 / 42 12 00

Aber bitte mit Sahne 22.11.2015, 15 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf Volksmusik am Kachelofen mit dem Karlheinz-Leipold-Trio Info/Karten: 09123 / 95 44 91 Offener Seniorentreff 25.11., 09.12., 15.12., 22.12.2015; 20.01., 27.01., 10.02.2016, jeweils 14-16:30 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Canasta, Rummicub, Skat … VA: Seniorennetzwerk Südstadt Info: 0911 / 81 00 97 83 Singnachmittag 25.11., 09.12.2015, jeweils 15 Uhr Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Burgschmietstraße 4, Nbg. Gemeinsames Singen mit Musikbegleitung VA: Seniorenzentrum am Tier­ gärtnertor Info: 0911 / 217 59 23

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Bitte komm gesund zurück – Gedichte und Briefe aus dem Feld 30.11.2015, 14-15 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Waltraud Kriesche liest Info: Anmeldung: 0911 / 213 82 24 Literaturcafé 02.12., 14.30 Uhr: Auguste Rodin Skulptur – Plastik – Moderne 03.12., 14.30 Uhr: Advents- und Weihnachtszeit. Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Burgschmietstraße 4, Nbg. Info: 0911 / 21 75 923

Spielenachmittage im Pellerhaus 22.11.2015, 6.12., 20.12.2015, jeweils 14-18 Uhr, 6.1.2015, 14-22 Uhr (Deikönigsspieltag); 17.1.2016, 14-18 Uhr Deutsches Spielearchiv Nürnberg, Egidienplatz 23, Nürnberg Info: 0911 / 231 14 810

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22  Veranstaltungskalender

Ob grau, ob bunt, wir nehmen Urlaub von Alltag 28.11.15. 13 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Das ehrenamtliche Team des FilmCafes bietet ein informatives und unterhaltsames Programm zu einem bestimmten Tagesthema. VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67

Bald is’ soweit 12.12.2015, 15 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf Gschichtla, Liedla und Musikstückla zur stillen Zeit Leyher Stubenmusik mit Hackbrett und Harfe, Flöte, Gitarre und Kontrabass und Christian Peter Rothemund, der vom Kind im Stall erzählt. Info/Karten: 09123 / 95 44 91

Adventskonzert mit der »Wiener Damenkapelle – Johann Strauß« 28.11., 29.11.2015, 16 Uhr Karl-Bröger-Saal, Karl-BrögerStraße 9, Nürnberg Info: Kartenbestellung: 0911 / 45 06 0 167

Weihnachtskonzert 13.12.2015, 11 Uhr und 16:30 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Werke von Otto Nicolai, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach und Internationale Weihnachtslieder; Solistin: Tetyana Gapeyeva, Violine; Knaben- und Jugendchor Charkiw; Dirigenten: Vladimir Yaskorski und Olexiy Koshman VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 47 40 154

Swing it, Mr. Bach! 29.11.2015, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf Das «HildegardPohl_Trio« (Hilde Pohl, Yogo Pausch und Norbert Meyer-Venus) spielt Bach, Swing und noch mehr Bach Info/Karten: 09123 / 95 44 91 Seniorenstammtisch 02.12.2015; 13.01., 03.02.2016, jeweils 14:30-16:30 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Musik, Quiz, Gesang, Sketche bei Kaffee und Kuchen VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83 Festliches Adventskonzert 02.12., 03.12., 09.10., 10.12.2015, jeweils 18 Uhr Historischer Rathaussaal, Nürnberg Werke von Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi, Edvard Grieg, Antoine de Lhoyer und Francesco Veracini Info/Karten: 0911 / 47 40 154 Seniorennachmittag 09.12.2015, 14-15 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, Nürnberg Bei weihnachtlicher Musik mit dem Werner Hallupp Septett VA: Sozialverband VdK Bayern e.V., Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 27 95 50 Weihnachtskonzert für Senioren 10.12.2015, 15 Uhr Musikschule, Südstadtpark 1 (Bus 177: Sonnenstraße), Fürth Große und kleine Künstler zeigen ihr Können und sorgen für weihnachtliche Stimmung. Kartenreservierungen sind ab dem 30. November möglich. Info/Karten: 0911 / 97 41 785 Latin Christmas meets Classic 12.12.2015, 17 Uhr Bettina Ostermeyer (Akkordeon/ Klarinette), Stefan Grasse (Gitarre), Alexander Fuchs (Kontrabaß) Info: 0911/ 272 14 30, Eintritt: 10/ 8 €

Weihnachtsfeiert der AWO-Senioren 13.12.2015, 15 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstraße 49-53, Nürnberg Kaffee, Kuchen und eine bunte Tombola. Mit Weihnachtsliedern wird der Nikolaus empfangen. Info: 0911 / 93 44 94 70 Weihnachtsgala des Seniorenamts Beliebtes Galakonzert im Advent 17. und 18. 12. 2015, jeweils von 14-17 Uhr, Kurt Schober (Staatsoper Nürnberg) tritt zusammen mit der Reinhard-Stockmann-Band auf. Außerdem das Hackbrettorchester Saitensucht, die Sopranistin Kristina Scherer und die Eleven des Ballettförderzentrums Nürnberg. Meistersingerhalle, Nürnberg Info zum Kartenvorverkauf: Nürnberg: Kultur Information (Königstraße 93), NN-Ticket Corner (Mauthalle, Hallplatz 2) „Nürnberg Ticket“ im U1 - Kaufhaus Wöhrl (Ludwigsplatz 12 - 24). Fürth: Franken-Ticket am Kohlenmarkt 4 Erlangen: E-Werk), Fuchsenwiese 1. Die Karten gibt es in drei Preiskategorien: 13:20 €, 7,70 € und 4,95 €. Weihnachten mit Friedrich von Thun 26.12.2015, 11 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Musik von Johann Sebastian Bach, Leroy Anderson, Frédéric Chopin u. v. m. sowie weihnachtliche Texte von Joachim Ringelnatz, Axel Hacke, Hans Fallada u. a.; Rezitation: Friedrich von Thun; Solistin: Evgenia Rubinova, Klavier; Dirigent: Russel Harris VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 47 40 154

sec h s + s e c h z i g · A u s g a b e 4 / 2 0 1 5

Nur el leil 22.01.2016, 19 Uhr Orientalische Geschichten, Musik & Tanz mit Michl Zirk (Texte), Hedije (Tanz), Peter Horcher (Akkordion, perc.), Robert Hofmann (Saz, Darbouka) Bühne im Wohnstift Hallerwiese, Praterstraße 3, Nürnberg Info: 0911/ 272 14 30, Eintritt: 9 / 7 € Cafehausmusik mit »Kappennachmittag« 23.01.2016, 14 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Caféteria, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg VA: Treff Bleiweiß, Seniorenamt Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 213 8224 Konzert für Menschen mit Demenz, Angehörige und Jedermann 04.02.2016, 15 Uhr Meistersingerhalle, kleiner Saal, Nürnberg Rollstuhlfahrer werden um Voranmeldung gebeten. Keine Tageskasse. VA: Nürnberger Symphoniker, Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken e.V., Angehörigenberatung Nürnberg e.V. Info/Karten: 0911 / 47 40 154

Sonstiges Café Aktiv Jeden Mittwoch, 13:30-16:30 Uhr Sigena St. Johannis, Wehefritz­ straße 14, Nürnberg Café Aktiv ist ein Begegnungsangebot für ältere Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz. In heimeliger Wohnzimmeratmosphäre finden die Besucher einen Ort der Geselligkeit, des Erzählens und der gemeinsamen Aktivitäten. VA: Diakonie NordWest Info: 0911 / 30 00 3 149 Weihnachtsmarkt 21.11.2015, 14-17 Uhr Klenzestraße 6, Nürnberg Verkauf von Adventsgestecken, Selbstgebastelten und Gebackenem bei Glühwein und Bratwurst VA: Caritas-Senioren- und Pflegezentrum St. Willibald Info: 0911 / 81 88 10 Sticken, Stricken, Handarbeit 25.11., 02.12.2015, 10-12 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Info: 0911 / 81 00 97 83

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Veranstaltungskalender  23

sechs+sechzig · Ausgabe 4/2015

Benefiz-Weihnachtsmarkt 27.11.2015, 14-17 Uhr Tauroggenstraße 27, Nürnberg Handgemachter Weihnachtsschmuckverkauf in schöner Kaffeehausatmosphäre zu Gunsten einer karitativen Einrichtung. Info: 0911 / 58 06 60 Advents- und Weihnachtsmarkt 28.11.2015 von 14-17 Uhr Benno-Mayer-Str. 5, Fürth Das Fürther Christkind gibt sich die Ehre, musikalische Umrahmung: Frauensinggruppe Obertrubach mit Zitherbegleitung. VA: Caritas-Senioren- und Pflegeheim St. Josef Info: 0911 / 75 66 290 Wir haben es doch erlebt – Das Ghetto von Riga 29.11.2015, 18.30 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, Nürnberg Film von Jürgen Hobrecht (D 2013, 98 Minuten), Regisseurs anwesend Info: 0911 / 231 56 66 Weihnachtsbasar 05.12.2015, 10-17 Uhr Pfarrhaus der Frauenkirche, Winklerstr. 31, Pfarrsaal EG, Nürnberg Mit Tombola zu Gunsten des Obdachlosenfrühstücks. Info: 0176 / 83 15 13 85 Anzeige

Stimmungsvoller Weihnachtsmarkt 05.12.2015, 13-19 Uhr; 06.12.2015, 11-18 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstraße 49-53, Nürnberg Info: 0911 / 93449470 Fantasie ist Trumpf – Wir gründen eine Upcycling-Werkstatt 07.12.2015, 11.01.2016, jeweils 13-14 Uhr Treff Bleiweiß, Werkraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg VA: Treff Bleiweiß, Seniorenamt Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 213 82 24 Bingo und Wichteln 10.12.2015, 15 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastraße 60, Nürnberg VA: Loni-Übler-Haus mit Unterstützung der AWO Mögeldorf Info: 0911 / 54 11 56 Neujahrsempfang 14.01.2016, 14:30 Uhr Treffpunkt: Café im Loni-ÜblerHaus Mit einem kleinen Umtrunk, bei leckeren Snacks, beginnt das Neue Jahr im Seniorenkreis. VA: Loni-Übler-Haus mit Unterstützung der AWO Mögeldorf Info: 0911 / 54 11 56

Unterwegs mit Enkeln Anton – das Mäusemusical 28.11.2015, 15 Uhr (Premiere), 06.12., 15 Uhr, 07.12., 08.12.2015, jeweils 8:30 und 10:30 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf Weihnachtsmusical Info/Karten: 09123 / 95 44 91 Wunderschöne Weihnachtskarten 6.12.2015, 14-16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Weihnachts-Werkstatt, ein offenes Angebot für die ganze Familie Info: 0911 / 23 08 885 Adlergeburtstag 12.12.2015, 10-18 Uhr DB Museum, Lessingstr. 6, Nbg. Im Jahr 1835 fuhr zwischen Nürnberg und Fürth die erste Eisenbahn – der »Adler« in Deutschland. Info: 0800 / 32 68 73 86 (kostenfrei)

Engelchens Eilbriefe 20.12.2015, 14-16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Weihnachts-Werkstatt, ein offenes Angebot für die ganze Familie an den Adventswochenenden Info: 0911 / 230 88 85 Der Nussknacker 26.12.2015, 15 und 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Am Dehnberg 14, Lauf Weihnachtsballett für die ganze Familie Info/Karten: 09123 / 95 44 91 Tülli, Knülli und Fülli – Die drei kleinen Schweinchen 21.01.2016, 10-11 Uhr Werkstatt 141 - Auf AEG, Bau 14, Muggenhoferstr. 141 Nürnberg Für Großeltern mit Enkelkindern ab 4 Jahren Veranstalter: KUF – Kulturbüro in Muggenhof, Puppentheater Rudolf & Voland Info: 0911 / 65 09 493

Tipp: www.magazin66.de Diskutieren Sie im Enkelblog mit Ingrid Mielenz (Jugendexpertin und Sozialreferentin im Ruhestand) über die Erfahrungen und Probleme mit Enkeln.


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Portrait  25

Der musikalische Denkmalpfleger Wolfgang Riedelbauch will noch viele Pläne verwirklichen

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as Arbeitszimmer von Wolfgang Riedelbach strahlt GeMit Wyrsch als Regisseur hat er sich dem aus Franken stammenschäftigkeit aus. Notenblätter liegen bereit, ebenso Zetden Komponisten John Christopher Smith (geboren 1712 in Anstel mit Kartenwünschen für eines seiner zahlreichen bach als Johann Christoph Schmidt; gestorben 1795 in London) anKonzerte. Und mittendrin stapelt sich die gerade erschiegenähert und erst kürzlich dessen Vertonung von Shakespeares nene, elfbändige Gesamtausgabe der Vokalwerke des Nürnberger »Sommernachtstraum« als deutsche Erstaufführung auf die BühKomponisten Johann Pachelbel (1653-1706). Der besondere Stolz nen gebracht. Gemeinsam wollen die beiden und Maurin auch Riedelbauchs: »Ein musikalisches Denkmal Nürnbergs mit weltweiterhin die Fahne der musikalischen Denkmalpflege hochhalten weiter Bedeutung«, sagt der 76-Jährige. und mit innovativen Opernprojekten den alten Werken fränkiEs ist Festivalzeit; für einen Musiker wie Riedelbauch die umscher Komponisten, die zu ihrer Zeit hoch angesehen waren, wietriebigste Zeit des Jahres. Aber er wirkt geerdet, wie er so mitten der neues Leben einhauchen. in seinem Büro steht, das einst der Kuhstall seines Hofs in dem Gute Kontakte in die Türkei kleinen Ortsteil Dehnberg bei Lauf war. Riedelbauch hat schon viel erlebt im Kulturbetrieb: Lange Jahre war er Intendant des »FränkiUnd dann gibt es da noch Riedelbauchs Kontakte zur Klassikschen Sommers«, er gründete das »Dehnberger Hoftheater« und Musik-Szene in der Türkei. Neben der Zusammenarbeit mit der er ist der Vater der Konzertreihe »Musica Franconia«. Er ist immer Staatsoper Izmir war eines seiner ambitioniertesten Projekte in noch höchst aktiv. diesem Jahr die Aufführung von Händels »Hercules« mit Gesangs»Ich will keine überflüssigen Konzerte machen«, sagt Wolfgang solisten von der Staatsoper aus Nürnbergs türkischer PartnerRiedelbauch. Dabei hätte man auch erwarten können, dass sich der schaft Antalya. Im römischen Theater von Aspendos lauschten gelernte Opernkapellmeister und Musikwissenschaftler allmäh5.000 Besucher der Aufführung, die zudem im türkischen Fernlich ins Privatleben zurückzieht. Schließlich hat er sehen im Rahmen der Internationalen Opern- und vor zwei Jahren die Intendanz des »Fränkischen Ballettfestspiele übertragen wurde. Damit leistet »Ich will keine Sommers«, den er seit 1999 im Auftrag des Bezirks Riedelbauch auch ein Stück Völkerverständigung, überflüssigen Konzerte Mittelfranken organisierte, nicht ganz freiwillig denn bei seinen Aufführungen sind stets Sängemachen« aufgegeben. rinnen und Sänger aus dem fränkischen Großraum »In meiner letzten Saison hatten wir eine Ausdabei. lastung von über 90 Prozent. Da lag es für mich Langweilig wird es dem umtriebigen 76-jährinahe, den Fränkischen Sommer auf ganz Franken, bzw. die Megen also nicht. Die Probleme um die Finanzierung seiner Projekte tropolregion auszudehnen, zumal sich das Einzugsgebiet weit sind für ihn dabei allerdings eine große Last. So wird es wohl die über die mittelfränkischen Bezirksgrenzen hinaus erstreckt hat Angebote der »Musica Franconia«- Reihe im kommenden Jahr in und wir sinnvollerweise Konzerte auch in angrenzenden Bezirder bisherigen Form nicht mehr geben. Zu schwierig sei die Suche ken veranstaltet haben. Doch leider fand ich beim Bezirk Mittelnach Förderern geworden, zu speziell die Voraussetzungen, die zu franken keine Zustimmung zu diesem Vorschlag. Der Bezirk hat erfüllen seien, um an öffentliche Zuschusstöpfe zu kommen. die Zusammenarbeit nach 13 Jahren beendet und einen neuen InUnd trotzdem wird man auch im Jahr 2016 wieder von Wolftendanten engagiert«, schreibt Riedelbauch auf seiner »Musica gang Riedelbauch hören. Zu groß ist seine Sehnsucht, wieder an Franconia«-Internetseite. ungewöhnlichen Orten Ungewöhnliches aufzuführen. Die GluckGesellschaft hat bereits ein Konzert bei ihm gebucht: das Requiem Ungewohnte Klänge für Louis XVI. und Marie Antoinette des in Freystadt geborenen Und so macht er nun in leicht abgewandelter Form ohne die Unund vor 200 Jahren in Paris gestorbenen Johann Paul Martini als terstützung des Bezirks weiter, beseelt und getragen von dem deutsche Erstaufführung. Wunsch, einem aufgeschlossenem Publikum ungewohnte Klänge Zudem will sich Riedelbauch wieder mehr ans Klavier setzen. näher zu bringen, besondere Programmformate anzubieten und so Konzerte mit zwei Sängerinnen und Klavierbegleitung schweben 1200 Jahre Musikgeschichte authentisch und unterhaltsam zugleich ihm da vor. Und dann ist er ja auch noch ein großer Freund der zu präsentieren. »Musikalische Denkmalpflege« nennt er das. fränkischen Volksmusik. So veranstaltet er als Rezitator gerne Sein Berufstand habe schließlich keine Altersbeschränkung, Konzerte mit Volksmusikanten, rezitiert häufig zusammen mit sagt Riedelbauch. Und wenn ihm auch dann und wann die Physis Musik, zum Beispiel den »Parsifal« von Wolfram von Eschenbach Grenzen setzt, ihn so ein Konzertabend doch mehr als früher anim Eschenbacher Münster oder seit 40 Jahren Ludwig Thomas strengt und ihn das »Multi-Tasking« in seiner Arbeit manchmal »Heilige Nacht« im Dehnberger Hoftheater. etwas überfordert – er bleibt dem Leben von und mit der Musik Zwischendurch gönnt der Künstler sich gerne einmal eine mit all ihren Facetten treu. Das spürt man sofort, wenn der umSchlachtschüssel. Musik ist zwar die Nahrung der Seele, aber triebige Meister durch die Welt der Oper führt. Spannend kann er wenn man sich solchen Herausforderungen derart intensiv stellt umfangreiche Handlungsstränge wiedergeben, die oft entrückten wie Wolfgang Riedelbauch, dann darf natürlich auch der Körper Gedankengänge von Komponisten und Librettisten erklären und nicht zu kurz kommen. so dem Zuhörer einen kleinen Einblick in die Welt der Musik geben. Genauso euphorisch berichtet Riedelbauch auch von seinen Karin Jungkunz Opern-Plänen mit Beat Wyrsch, dem Schweizer Theaterregisseur Foto: Mile Cindric und Mitbegründer der Nürnberger Pocket Opera Company, und mit dem künstlerischen Leiter des Ballettförderzentrums Nürnberg, Raymund Maurin.


26  Aktuell

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Heißes Pflaster für Katholiken Verein bietet seit 15 Jahren Stadtführung mit persönlicher Note

H

annelore Fröhlich ist baff. Die 73-Jährige aus Offenhausen nahe Hersbruck gehört zu einer Gruppe von zwölf Frauen und zwei Männern, die sich vor der Jakobskirche im Südwesten der Nürnberger Altstadt eingefunden haben und jetzt staunen. Sie hören einer ungewöhnlichen Stadtführerin zu. »Die weiß einfach alles. Und wie sie das rüberbringt.« Von Gerda Sommers Begabung, die plastisch und humorvoll Geschichte und Geschichtchen über das Jakobsviertel den Zuhörern nahebringt, sind alle begeistert. Gerda Sommer ist Mitglied und Führerin bei den »Persönliche Stadtansichten«, einer zusammen mit dem Nürnberger Seniorenamt angebotenen besonderen Art von Stadtführung. Zwölf Rentnerinnen und Rentner bilden eine Experten-Crew, die Rundgänge ein wenig abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten anbietet und oft auch mit eigenem Erleben verbindet. So war zum Beispiel die Rathausführerin selbst viele Jahre im Rathaus beschäftigt, die Dutzendteich-Kennerin trainiert dort regelmäßig mit dem Kanu-Club. Und der 64-jährige Peter Scharrer, gewissermaßen der Sprecher der Initiative, hat in der Nordstadt, wo er Interessierten die Besonderheiten des Viertels erläutert, »eifrig den Kinderwagen meiner Enkelin durch die Straßen geschoben«. Gleichwohl sucht man ständig neue, ehrenamtliche Stadtführer. Die Tiefen der Geschichtskiste Im September gab es ein kleines Jubiläum, seit 15 Jahren gibt es nun diese Führungen, die von persönlichen Eindrücken geprägt sind. Es sind oft Frauen und Männer aus Nürnberg und der näheren Umgebung, die sich für nicht so bekannte Ecken und Historisches aus den Tiefen der Geschichtskiste der Stadt interessieren und zu den Rundgängen kommen. Gertraud Hufnagel macht eine solche Führung zum ersten Mal mit. »Ich habe auf der Seniorenmesse inviva einen Gutschein dafür bekommen«, sagt die 65-jährige Rentnerin. Und wie es aussieht, war es nicht das letzte Mal, dass sie mitgegangen ist. »So«, sagt Gerda Sommer, nachdem sie die gotische Jakobskirche und ihre Kunstwerke erklärt hatte, »jetzt gehen wir hinüber in die Elisabethkirche.« Draußen bleibt sie noch einmal stehen und zeigt auf einen kleinen Rundbogen in der Kirchenmauer,

Stadtführerin Gerda Sommer erklärt interessierten Teilnehmern die Geschichte der Jakobskirche in Nürnberg und verrät dabei manches Geheimnis. ziemlich weit oben. Von dort ging ein überdachter Laufgang hinüber in die seinerzeit einzige katholische Kirche in der protestantischen Reichsstadt Nürnberg. Nach Beschluss des Magistrats sollte damals das Pflaster zwischen evangelischer und katholischer Kirche kein »katholischer« Fuß betreten. Außerdem verbot der Magistrat den Bau eines mit St. Jakob konkurrierenden »katholischen« Kirchturms. Deshalb hat St. Elisabeth eine Kuppel. Die kleine Sightseeing-Prozession im Jahr 2015 bewegt sich freilich, wie ab dem Jahr 1632, wieder auf bürgerlich-ökumenischen Pflastersteinen hinüber in die klassizistische Elisabethkirche. Hausfrau Gerda Sommer, die ein ausgeprägtes Faible für Kunstgeschichte hat, ist mit ihren 66 Jahren die jüngste im Team der Stadtführer. Zwischendurch bezieht sie ihre Gäste mit ein. »Das kennen Sie bestimmt…?!« Als noch der Schocken war So abwechslungsreich wie die Jakobsviertel-Führung zeigt sich auch das übrige Angebot der »Persönlichen Stadtansichten«. Es sei so breit gefächert »wie es unsere Lebenserfahrungen auch sind«, sagt Gruppensprecher Peter Scharrer, früher Direktor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Röthenbach/Pegnitz. Da erzählen die Führer die Kulturgeschichten der Grabdenkmäler auf dem Johannisfriedhof, auf einem

Spaziergang von der Altstadt zur Wöhrder Wiese erinnern sie an die Hochwasserkatastrophen in der Vergangenheit. Aber auch die neue Zeit kommt nicht zu kurz, etwa beim Rundgang »Als am Aufseßplatz noch der Schocken war…« Für sportliche, an Heimatgeschichte Interessierte steht eine Fahrradtour entlang der Pegnitz auf dem Programm. Mit ihren 40 Jahren vertritt Tanja Gebhardt bei der Jakobsviertel-Führung die junge Generation. Sie macht fleißig Notizen. Als Mitglied der »Gesellschaft für Familienforschung in Franken« hat sie sich auf die Spuren ihrer Vorfahren gemacht. »Mein Ur-Urgroßvater lebte schließlich im Jakobsviertel.« Günter Dehn Foto: Michael Müller-Jentsch Information Wer sich für diese Führungen interessiert: Die Abteilung »Persönliche Stadtansichten« befindet sich im Hans-Sachs-Platz 2 in Nürnberg, Erdgeschoss Zimmer 016. Telefon und Fax: 0911 / 21 10 730 Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr Kostenbeitrag: 3 Euro pro Person Gruppen ab 10 Personen zahlen 2 Euro pro Person


Zeitzeugen  27

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125 Jahre im Dienst des Menschen Sozialer Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Rummelsberger

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ie Diakonie war nie »ein Feld der Reichen und Schönen«, so beschreibt Karl Schulz, Vorstandsmitglied der Rummelsberger Dienste, die Philosophie dieser Bruderschaft. Der »Konzern der Nächstenliebe«, wie er sich gern nennt, hat in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag gefeiert. Mit Blick auf die Geschichte der Diakonie ist Schulz’ Aussage richtig, denn sie gab es – im Sinne vom »Dienst am Menschen« – in der Kirchengeschichte immer schon, und zwar als Krankenpflege. Richtet man den Blick in die Gegenwart, so kommt man nicht umhin, die Diakonie als Ort harter Arbeit und des Schweißes zu sehen, aber auch als einen, an dem viel Geld umgesetzt wird: Im Jahr 2010 waren in sämtlichen Diakonischen Diensten Deutschlands insgesamt etwa 453.000 hauptamtliche Mitarbeiter tätig und 700.000 Ehrenamtliche. Etwa 27.000 diakonische Einrichtungen und Dienste mit insgesamt etwa einer Million Betreuungsplätzen gibt es in der Bundesrepublik. Eine der größten von ihnen sind die »Rummelsberger« mit immerhin 5.375 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von 274,6 Millionen Euro. Diese Entwicklung hatte sich Karl Heller, der Gründungsvater der Bruderschaft, bei der Gründungsversammlung im Jahr 1890 in der Pirckheimerstraße 30 in Nürnberg sicher nicht träumen lassen. Er und seine Mitstreiter waren noch vom Geist der Inneren Mission von Männern wie Johann Hinrich Wichern und Wilhelm Löhe beeinflusst. Sie hatten die Idee der Armenpflege erneuert, die auch auf den Reformator Johannes Calvin zurückging, als Reaktion auf die Industrialisierung und die Nöte gerade der Armen und der Arbeiter im 19. Jahrhundert. Und so war der Schritt hin zum

Im Julius-Schieder-Haus in der Pirckheimerstraße 30 im Nürnberger Norden wurde die Rummelsberger Bruderschaft gegründet.

Gruppenbild mit Dame: Schon im Gründungsjahr 1890 stand für die Rummelsberger die Armenpflege in Vordergrund. Erwerb und zur Gründung des Gutes Rummelsberg in Schwarzenbruck in den Jahren 1904 und 1905 die folgerichtige Umsetzung dieser Vorstellungen. Oder, um es mit den Worten von Karl Schulz zu sagen: »Diakonie war immer da, wo andere nicht waren oder versagt haben.« Diese Einschätzung gilt sicher auch für die Gründung des Wichernhauses in Altdorf, in der von 1925 an Menschen mit Behinderungen unterstützt wurden. Auch die 1905 gegründete Erziehungsanstalt, die erst 1977 zur Unterrichtsstätte der Diakonieanstalt wurde, gehört dazu. Während des »Dritten Reichs« schafften es die Rummelsberger im Jahr 1942, das Diakonatsamt als »Diakonie war immer da, kirchliches Amt eigener Prägung wo andere nicht waren festzuschreiben und dadurch den oder versagt haben.« Einfluss der Nazis zurückzudrängen. Nach dem Krieg kamen viele Arbeitsgebiete hinzu, wie etwa die Ausbildung der Diakone, der Ausbau der Jugend- und Behindertenhilfe und der Bau von Krankenhäusern. Auch wenn die Rummelsberger nach den Worten von Karl Schulz nicht profitorientiert arbeiten, so können sie sich doch nicht den Gesetzen des Marktes entziehen. Zwischen den Jahren 2005 und 2010 wurden die Dienste in eine gemeinnützige Gesellschaft umgewandelt, und eine beeindruckende Konzernstruktur samt Aufsichtsrat und Finanzvorständen entstand. Zu dieser Anpassung an die Moderne im Sozialbereich gehörte auch der Verkauf der beiden Krankenhäuser an die Sana Klinik AG. Dies scheint zu einer finanziellen Konsolidierung beigetragen zu haben. Mit einer Eigenkapitalquote von 64 Prozent sehen sich die Rummelsberger im Wettbewerb der sozialen Dienste nun gut aufgestellt, zudem etwas unabhängiger von Banken und staatlichen Zuschussgebern. »Wir haben auch etwas Fett auf den Rippen«, formuliert Karl Schulz und sieht beruhigt in die Zukunft. Denn die Aufgaben für den »Dienst am Menschen« werden sicher nicht weniger. Rainer Büschel; Foto: Bogdan Itskovskiy


28  Büchertipps

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Scharfes und Spannendes Unterhaltsame Bücherauswahl für die Wintertage

Unser Leben mit Krebs

M Zeichner Paul Couuet zeigt das Alter ohne falsche Romantik.

Alter Knacker auf Rachefeldzug

I

n der unendlichen Comic-Strip-Serie »Touché« des Berliner Zeichners »Tom« gibt eine bissige Rentnerin am Briefmarkenschalter der Post. Immer wieder erfreut sie die Leser durch ihre entweder begriffsstutzigen oder aggressiven, manchmal auch weltklugen Sprechblasentexte. Sonst allerdings scheinen deutsche Bilderzähler mit Senioren wenig anfangen zu können. Ganz anders in Frankreich. Dort wurde im Jahr 2014 bei weitem nicht die erste Comic-Reihe mit greisen Helden gestartet. In der deutschen Übersetzung trägt sie den Titel »Die alten Knacker«. Und beim weltweit wichtigsten Comic-Festival im westfranzösischen Angoulême hat sie sich 2015 sofort den Publikumspreis erobert. Und das mehr als verdient. Denn die Hauptfiguren sind so anarchistisch, unkorrekt, körperlich zwar gebrechlich, doch emotional auf Tempo 100, dass es eine Freude ist. In Deutschland, wo man soziale Altersbilder entweder als strotzende »Best-Ager« oder als hilflose Demente entwirft, passt das irgendwie nicht ins Konzept. Im Comic stehen Antoine, Pierrot und Mimile als alte Freunde nach der Beerdigung von Antoines Frau vor einer Herausforderung. Denn Antoine, ein Gewerkschafts-Urgestein, ist mit seinem Gewehr losgezogen, um seinen ehemaligen Arbeitgeber umzubringen. Ihm ist nämlich testamentarisch eröffnet wor-

den, dass der ein – wenn auch sehr kurzes – Verhältnis mit seiner verblichenen Gattin hatte. Eifersucht ist ein ewig junges Gefühl. Doch der alte Kapitalist dämmert längst im großen Vergessen auf einem Grundstück in der Toskana. Die hochschwangere Enkelin von Antoine spielt auch eine Rolle. Sie hält gleich der ganzen Generation ihres Großvaters vor, die schlimmste in der Geschichte der Menschheit zu sein, weil sie ihr Kind einer total verkorksten Welt aussetzen muss. Gegenwart und Erinnerung vermengen sich in der Geschichte von Wilfrid Lupano. Die Kraft des Alters, seine Nostalgie und seine Melancholie vermischen sich zu ebenso anrührenden wie amüsanten Stimmungen. Und die fängt Zeichner Paul Cauuet in großartigen Landschaftspanoramen genauso ein wie in zuschnappenden Charakter-Karikaturen. Ein wirklich großes Comic-Vergnügen . Herbert Heinzelmann Wilfrid Lupano (Text), Paul Cauuet (Zeichnungen): »Die alten Knacker – Die übrig bleiben«. Splitter Verlag, Bielefeld 2015, € 14.80

an braucht Mut, um mit dieser Krankheit umzugehen. Die Diagnose Krebs stürzt jeden, den sie ereilt, in ein tiefes Loch. Es gilt, die meist langwierige Behandlung auszuhalten, den Heilerfolg möglichst nicht anzuzweifeln, jeden einzelnen Tag zu bewältigen. Wie schwer das ist, wissen nur die Betroffenen selbst genau; die Angehörigen ahnen es und leiden oftmals mit. »Unser Leben mit Krebs« heißt ein soeben erschienenes Buch, in dem sich 36 Frauen und Männer zu Wort melden, die die Krankheit überstanden haben. »Mut machen« sollen diese Selbstauskünfte, die in alltäglicher Sprache, ungeschönt und unsentimental Auskunft darüber erteilen, wie man sich durch körperliche und seelische Tiefen wieder an die Oberfläche kämpfen kann. »Ich schaue nicht im Zorn auf diese Zeit zurück. Sie hat mein Leben umgekrempelt«, resümiert Claudia Jaensch, 47, die ihre BrustkrebsErkrankung überwand, gestützt in »Unser Leben mit dieser schweren Krebs – 36 SelbstZeit von ihren auskünfte, die Mut Angehörigen und machen«. Freunden. Die aber Steffen Verlag, Berlin auch kein Hehl da- 2015, € 19,95 raus macht, dass die Angst bleibt. »Immer, wenn es irgendwo kneift und zwickt, befürchtet man gleich, dass wieder etwas sein könnte.« Deutlich wird, wie unterschiedlich die Strategien sind, mit denen die Betroffenen ihrer Krankheit begegnen: verschwiegen oder offen, hoffnungsvoll oder verzweifelt. Es ist die Aufrichtigkeit, die dieses Buch von den zahllosen Krebsbewältigungspublikationen überzeugend abhebt, nicht zuletzt, weil jede der berichtenden Personen sich namentlich zu Wort meldet und im Foto zu sehen ist. Gesammelt wurden die Beiträge zu diesem Buch von einem Autorinnen-Team des Instituts für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung in Neustrelitz. Brigitte Lemberger


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Büchertipps  29

750 Aussteller · Neuheiten · Anregungen · Aktionsflächen · 8 Hallen Nordbayerns größte Urlaubs-, Reise- und Freizeitmesse mit Bayerns größter Indoor-Gartenmesse!

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ichts ist, wie es zu sein scheint. Dieses Sujet thematisieren zwei spannende Romane: In S.K. Tremaynes »Eisige Schwestern« verunglückt einer der beiden sechsjährigen Zwillinge, und ein faszinierenden Spiel mit dem Schrecken beginnt: Welche der beiden Schwestern ist gestorben, welche lebt? Ist es Lydia, die stillere der beiden, Liebling der Mutter, die zu Tode kam, oder Kirstie, die lebhaftere, die nach dem Unfall ihre Mutter rief und auf den toten Zwilling wies, doch später plötzlich behauptet, Lydia zu sein? Auf einer winzigen Insel der schottischen Hebriden versucht die Familie, nach dem Umzug aus London zur Ruhe zu kommen, doch die quälende Frage nach der Identität der überlebenden Tochter bringt die Eltern an den Rand der Verzweiflung. In einem gewaltigen Sturm erlebt die mitreißende Story ihr überraschendes Finale, und der gebannte Leser legt den geglückten Psychothriller des englischen Reisejournalisten aufatmend aus der Hand. Ähnliches geschieht mit dem Erstlingsroman der englischen Schriftstellerin Jane Shemilt, »Am Anfang war die Schuld«. Sie erzählt von Naomi, einer 15-jährigen Schülerin, deren rätselhaftes Verschwinden eine bis dahin scheinbar glückliche Familie zerbrechen lässt. Da selbst im Hauptberuf Ärztin und zugleich Ehefrau eines Neurochirurgen, beschreibt die Autorin vermutlich authentisch den FaJane Shemilt, milienalltag eines sol- S.K. Tremayne, »Am Anfang war »Eisige Schwestern« chen Haushalts. Zwei gestresste Elternteile Droemer Knaur Ver- die Schuld« Blanvalet Verlag, versuchen, ihren drei lag, München 2015 München 2015 Knaur Taschenbuch Sprößlingen – den € 14,99 51635, € 14,99 Zwillingsbrüdern Ed und Theo sowie ihrer begabten Tochter Naomi – ein sicheres und glückliches Zuhause zu geben. Und wie es scheint, läuft alles perfekt. Dann kommt Naomi eines Nachts nicht nach Hause, und der Albtraum beginnt. Auf zwei Zeitebenen – in den Wochen vor und nach dem Verschwinden der Tochter sowie ein Jahr danach – beschreibt Jenny, die Mutter, das Unfassbare und muss im Rekapitulieren der Geschehnisse erkennen, dass nichts so war, wie es zu sein schien. Alle haben gelogen, um den Schein zu wahren. Auf der Suche nach dem Moment, als das Verhängnis seinen Anfang nahm, begreift Jenny, dass jedes Familienmitglied sein eigenes, verwickeltes Leben hatte, von dem sie nichts ahnte. Geschickt verwebt die Autorin die losen Fäden miteinander und gibt der Handlung einen teilweise kriminalistischen Verlauf. Hinter allem aber lauert der permanente Selbstvorwurf von Jenny, der Ehefrau und Mutter, ob sie, zu stark beschäftigt mit ihrem Arztberuf, der Familie zu wenig Aufmerksamkeit schenkte, bis alles aus dem Ruder lief. Darüber lässt sich streiten. Ein spannender Roman ist es allemal. Brigitte Lemberger

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Regulärer Abfuhrtermin

Verschiebt sich auf

Mo 14.12.2015

Sa 12.12.2015

Di 15.12.2015

Mo 14.12.2015

Mi 16.12.2015

Di 15.12.2015

Do 17.12.2015

Mi 16.12.2015

Fr 18.12.2015

Do 17.12.2015

Mo 21.12.2015

Fr 18.12.2015

Di 22.12.2015

Sa 19.12.2015

Mi 23.12.2015

Mo 21.12.2015

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Di 22.12.2015

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Mi 23.12.2015

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Do 31.12.2015

Keine Änderung

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Mi 06.01.2016

Do 07.01.2016

Do 07.01.2016

Fr 08.01.2016

Fr 08.01.2016

Sa 09.01.2016


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Freude am Spielen hält sie zusammen Seniorentheaterclub Fürth auf den Spuren von »Omas Geheimnis«

Ihr Bühnentraining macht den Laiendarstellerinnen unter Anleitung von Cordelia Schuster viel Spaß.

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lise Peetz erhält durch die Gruppenarbeit neue Energien, lieren, uns aber auch blamieren. Dadurch entdecken wir im Alter Renate Sprafke reagiert spontan, ohne Angst zu haben, zu neue Möglichkeiten der Bewegung.« versagen, und Waldtraud Conrad spielt auch Charaktere, Anfangs liefen die Übungseinheiten schleppend, die Gruppe die ihr bisher nicht vertraut waren. Die drei Darstellerinwusste nicht so recht, wo es hingehen sollte. Doch nach drei bis nen fühlen sich wohl beim Seniorentheaterclub Fürth, dem mittvier Semestern besserte sich die Situation. Es kam Schwung in die lerweile zwölf Frauen zwischen 58 und 80 Jahren Runde, die Protagonistinnen lernten, temporeicher angehören. Die Gruppe hat sich vor fünf Jahren zu agieren und Spaß an improvisierten, kleinen »Wir dürfen brillieren, uns über ein Angebot der Volkshochschule Fürth mit Szenen zu finden. Mitspielerin Monika Sommeraber auch blamieren.« Unterstützung der Fachstelle Seniorenarbeit der feld schildert: »Cordelia hat es geschafft, uns mit Stadt Fürth und des Kulturforums etabliert. ihrer umsichtigen und fröhlichen Art zu einer harUnter der fachlichen und kreativen Anleitung monischen und dynamischen Gruppe zusammender Theaterpädagogin und Schauspielerin Cordelia Schuster trefwachsen zu lassen.« Für die meisten sei es eine tolle Erfahrung fen sich die weiblichen Akteure jeweils freitags von 10 bis 12.30 gewesen, erstmals »auf den Brettern zu stehen, die die Welt beUhr in den Räumen der Volkshochschule in der Hirschenstraße deuten«. 27. Bei den Körper- und Stimmübungen versuchen sie, alltägliche Nach Jahren umfangreicher pädagogischer Übungen entschloss Situationen mit pfiffigen Ideen umzusetzen. Schuster will die Fansich die Gruppe, ein eigenes Theaterstück zu erarbeiten. »Omas tasie der Darsteller anregen, zu Kreativität ermuntern. Sie korriGeheimnis« lautete der Titel des ersten größeren Projekts, das an giert und lacht viel mit den Teilnehmerinnen. Sie ermuntert die drei ausverkauften Abenden im März 2015 im Kulturforum Fürth Spielerinnen, einmal anders zu sein, Geschichten zu erfinden, sich seine Feuerprobe bestand – in Kooperation mit der Fachstelle Seins Ungewisse zu stürzen. Sabine Fleißner sagt: »Wir dürfen brilniorenarbeit und der Volkshochschule.


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Kultur  31

Worum geht es bei dem Stück? Hauptdarstellerin Annemarie Schmidt, gespielt von Elise Peetz, gibt Verwandten und Bekannten zu ihrem 80. Geburtstag folgendes bekannt: Der große Schrank in ihrem Wohnzimmer dürfe von nun an von niemandem mehr aufgemacht werden. Erst bei der Feier nach ihrer Beerdigung sollen ihn die Gäste gemeinsam öffnen. Es beginnt das große Rätselraten. Was ist in dem Schrank? Enthält er einen Lebensrückblick? In einem bunten Reigen werden die Vorstellungen, Alpträume und Phantasien der künftigen Erben aufgerollt. Da die Gruppe ohne schauspielernde Männer auskommen muss, schlüpften weibliche Akteure in die Rollen von Onkel Georg und Papa Markus, was aber plausibel gelang. Männer sind willkommen Dass die Gruppe viel Lob, Anerkennung und aufbauende Kritiken bekam, werten die Spielerinnen gemeinsam mit der Regisseurin als gutes Signal für weitere Ziele des Theaterclubs. »Das stärkt unser Selbstbewusstsein und macht uns Mut zur Neuentwicklung eines eventuell zweiten kleinen Theaterstücks«, sagt Theaterpädagogin Schuster. Und wo bleibt das so genannte starke Geschlecht? »Männer haben leider bis jetzt nicht die Ausdauer bewiesen«, heißt es beim Seniorentheater. Eine Mitspielerin meint: »Ich glaube, Frauen sind bei der Gruppenarbeit phantasievoller und freier, Männer sind einfach zielorientierter. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Männer doch noch bei uns Fuß fassen.« Horst Mayer Fotos: Michael Matejka

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32  Lug ins Land

sec h s + s e c h z i g · A u s g a b e 4 / 2 0 1 5

Labsal für Geist und Seele Kloster Plankstetten lädt im Advent zum Weihnachtsmarkt ein

Dicke Mauern schirmen das Kloster nicht nur vom Alltagstreiben ab, sondern lassen auch eine besinnliche Stimmung entstehen.

D

ie Broschüre »Unsere Klöster«, herausgegeben von der Metropolregion Nürnberg, stellt fest: »Klöster gehören zu den ersten und wichtigsten Zentren der mittelalterlichen Zivilisation in der Metropolregion Nürnberg.« Tatsächlich haben die Mönche viel zur Entwicklung in Mitteleuropa beigetragen. 18 Klöster gibt es in Bayern heute noch; das Magazin sechs+sechzig empfiehlt in der Vorweihnachtszeit den Besuch des Klosters Plankstetten bei Berching mit seinem ruhigen, kontemplativen Weihnachtsmarkt, der dort Ende November und Anfang Dezember aufgebaut ist. Berching liegt im Naturpark Altmühltal im Süden des Landkreises Neumarkt. Die Stadt ist ein Kleinod des Mittelalters mit vier Stadttoren und 13 Türmen. Etwas verschlafen zwar, aber schön anzuschauen. Die Perle des Ortes befindet sich aber im außerhalb gelegenen Stadtteil Plankstet-

ten: das Benediktinerkloster, im Jahr 1129 gegründet. Die Anlage dominiert den kleinen Ortsteil mit seinen wuchtigen Mauern auf einer Anhöhe, doch fügt sie sich organisch in die Landschaft oberhalb des RheinMain-Donau-Kanals ein. Empfangen werden wir von Frater Andreas Schmidt, dem »Zellar« des Klosters. Er trägt die Kukulle, das schwarze, bodenlange Ordensgewand. Der 46-jährige, ehemalige Bankkaufmann, der aus der Region stammt, ist im Alter von 25 Jahren nach einem Theologiestudium ins Kloster eingetreten. Für ihn war dies »kein Schritt in ein exotisches, abgeschiedenes Leben«, sondern eine Berufung auf seiner Suche nach Gott. Gehorsam ist sehr wichtig Die Brüder konnten ihn und seine Fähigkeit gut gebrauchen. Denn der Zellar, so gibt uns eine kleine Ausstellung in den Klosterräumen über die Grundsätze des

benediktinischen Klosterlebens Auskunft, ist »Verantwortlicher für die wirtschaftlichen Belange eines Klosters«, und das in aller Demut. Deshalb heißt es weiter: »Und kann er einem Bruder nichts geben, dann schenke er ihm wenigstens ein gutes Wort.« Die Vorgabe charakterisiert die Haltung der Mönche sehr gut. Sie berufen sich auf die »Regula Benedicti« des Benedikt von Nursia (480-547), die dieser im von ihm gegründeten Kloster bei Montecassino erstellte: Gehorsamkeit gegenüber ihrem Abt (seit dem Jahr 2010 ist dies in Plankstetten Beda Maria Sonnenberg), Schweigsamkeit, Beständigkeit und Demut sind die Grundregeln. Ebenso eine Balance zwischen Gebet, Meditation und handwerklicher Arbeit. Und hier kommt der Zellar, im heutigen Sprachgebrauch Geschäftsführer, wieder ins Spiel: »Da wir keine Kirchensteuer bekommen«, erklärt Frater Schmidt, »müssen wir uns unseren


Lug ins Land  33

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Susanne Bierschneider verkauft nur Würste aus Biofleisch.

auch im Gästehaus, in dem übernachten kann, wer möchte. Sie arbeiten auch bei vielen Veranstaltungen zu Gesundheitsund Lebensorientierung mit. Und wer mag, kann im »Kloster auf Zeit« mit den Mönchen leben. Bei der etwas lockereren Form wird Mitarbeit in der Landwirtschaft erwartet, bei der strengen Form nimmt man an den Gebeten und dem stark durchstrukturierten Alltag der Mönche von 4.40 Uhr bis 21.30 Uhr teil. Allerdings dürfen das nur Männer. Gegen vorweihnachtliches Trubel

Der Kanzel aus dem Barock steht eine Kapelle aus dem Rokoko zur Seite.

Für Frater Andreas Schmidt ist das Klosterleben nichts Exotisches.

Lebensunterhalt verdienen.« Und das tun die heute noch 14 Mönche im Kloster mit ihrer Hände Arbeit möglichst weitgehend im Einklang mit Gottes Schöpfung. Neudeutsch würde man sagen: »auf ökologischer Basis«. Die Mönche sind darin so erfolgreich, dass sie vom Bayerischen Rundfunk schon den Titel »Das grüne Kloster« erhielten. Hier findet der dem Weltlichen und dem Genuss zugewandte Besucher eine Palette im und ums Kloster hergestellter ökologischer Produkte, die auch höheren und höchsten Gaumenansprüchen genügen. So erzeugt das Kloster im Einklang mit Gott und der Natur allerlei landwirtschaftliche Produkte, die im Hofladen feilgeboten werden, der im Jahr 2000 renoviert worden ist. Dort findet man auch Brot aus der Bäckerei – zum Beispiel Dinkelbrot – und Fleisch- und Wurstwaren aus der Metzgerei. Nicht entgehen lassen sollte man sich die nach spa-

nischem Vorbild hergestellte Chorizo, eine je nach Geschmack mild oder pikant gewürzte Wurst. Angeboten werden zudem auch die, seit 1997 in Kooperation mit dem Riedenburger Brauhaus hergestellten, nicht filtrierten Biere. Probieren sollte man das Dinkelbier. Last but not least erwähnt der Zellar, die »Haltbarmachung« von Früchten, die nicht unmittelbar verbraucht oder verkauft werden: Gemeint sind Marmeladen, aber auch diverse in der Brennerei hergestellten Obstbrände und Liköre. All dies wird auch in der Gastwirtschaft mit angeschlossenem kleinem Biergarten hervorragend zubereitet und bis 19 Uhr angeboten. Alleine schaffen die 14 Mönche diese Arbeit freilich nicht; die helfenden Hände von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern machen das Kloster Plankstetten zu einem großen Arbeitgeber auf dem Land. Die Mitarbeiter werden nicht nur in der Produktion ökologischer Güter benötigt, sondern

Und so strahlt das Kloster, trotz der enormen Lebensmittel-Produktion und Veranstaltungsdichte, eine ruhige Atmosphäre aus. Die kann der Besucher auch auf dem Weihnachtsmarkt im Klosterhof finden, der am 28./29. November und am 5./6. Dezember stattfindet (jeweils von 11 bis 19 Uhr). »Denn für uns Mönche«, führt Bruder Andreas Schmidt aus, „beginnt Weihnachten erst am Heiligen Abend.« Die Zeit davor, der Advent, ist schließlich Besinnungszeit, die auf das Fest der Geburt Jesu vorbereiten soll. So grenzt man sich im Kloster auch vom andernorts stark kommerzialisierten Vorweihnachtsrummel ab. Hier wird man auf dem Weihnachtsmarkt deshalb eher BioHonig oder Socken aus Schafswolle, aber auch besinnliche Musikaufführungen finden, als Pommes frites oder Plätzchen. Rainer Büschel; Fotos: Mile Cindric

Information Berching/Plankstetten ist mit dem Auto über die Bundesstraße 299 erreichbar. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt man mit der S3 bis Neumarkt und von dort mit der Buslinie (Bus 515) nach Plank­ stetten/Ost. Von der Haltestelle sind es 5 Minuten Fußweg zum Kloster. Tipp: Nicht versäumen sollte man einen Besuch in der Klosterkirche. Sie ist durch verschiedene Stile geprägt: die barocke Kanzel, gotische Elemente in der Apsis und die Rokoko-Ausstattung in der »Schmerzhaften Kapelle«. Bemerkenswert sind auch die Wand- und Deckengemälde. Wanderung von Plankstetten nach Berching 6 km (mehrere Routen möglich).


34  Kultur

Leserbriefe

Faszinierender Abend Benefizkonzert mit Nürnberger Symphonikern begeisterte

Shiran Wang (Klavier), Meehae Ryo (Violoncello) und Semi Yang (Violine) unter der Leitung von Dirigent Johannes Klumpp (Dirigent) haben die Klassiker schwungvoll interpretiert.

Johannes Klumpp (mitte, Dirigent) mit den Musikern der Nürnberger Symphoniker.

E

s ist längst eine lieb gewordene Tradition, das alljährliche Benefizkonzert der Hypovereinsbank zugunsten des Magazins sechs+sechzig und der Lebenshilfe Nürnberg. Bereits zum sechsten Mal präsentierten die Nürnberger Symphoniker, diesmal unter der Leitung von Gastdirigent Johannes Klumpp, ein mitreißendes Programm. Gleich vier Solistinnen verzauberten das Publikum im ausverkauften Konzertsaal an der Bayernstraße mit ihren Stimmen und ihrem virtuosen Spiel. Das abendfüllende Programm stellte gleichsam einen Streifzug durch die klassische Musik dar. Symphonik und Konzert, Ballettmusik und Oper von Beethoven über Mozart und Puccini bis hin zu Strawinski – hier war für jeden Klassikfreund etwas dabei. Detlef Schirm, Direktor der Hypovereinsbank Nürnberg, begrüßte unter den Zuschauern wieder zahlreiche Stammgäste, wie Altoberbürgermeister Peter Schön-

Im Publikum saßen bekannte Persönlichkeiten aus Gesellschaft und Politik.

Betrifft: »Not macht erfinderisch«, Ausgabe 3/2015, In dem Artikel über das Spielzeug aus der Nachkriegszeit bedauert Frank Knöchel, dass er nie herausbekommen hat, welche Bonbons mit diesem »unvergleichlichen« Geschmack in den Care-Paketen aus USA waren. Genau so erging es mir. Ich hatte noch viele Jahre später von diesen Bonbons geschwärmt. Bei einem unserer USABesuche trank ich durch Zufall »RootBeer« - und siehe da, das war dieser Geschmack, den die Bonbons meiner Kindheit hatten. Vielleicht könnten Sie Herrn Knöchel von dieser »Erkenntnis« berichten, vielleicht handelte es sich um die gleiche Bonbonsorte. Ich habe mir sogar über eine Bekannte »Rootbeer-Bonbon« mitbringen lassen. Ein paar sind noch davon übrig. Ich wäre gerne bereit, Herrn Köchel einige davon abzugeben. Sollte Interesse bestehen, bitte bei uns melden. Ihre Zeitschrift gefällt mir übrigens sehr gut, es sind doch immer wieder gute Anregungen und Vorschläge dabei. Ihrem Team herzliche Grüße Maria-Luise Nagel,Schwabach Betrifft: »Liebesgeschichte in vier Sprachen«, Ausgabe 3/2015 Normalerweise schreibe ich ja keine Kommentare oder Leserbriefe, aber ich möchte Sie dennoch darauf aufmerksam machen, dass die MerrellBarracks nicht in Fürth waren, sondern dass die Südkaserne in Nürnberg unter diesem Namen von den Amerikanern genutzt wurde. Im Text war dies richtig dargestellt, nur in der Überschrift leider nicht. Margit Berger-Pflieger, Langenzenn Anmerkung der Redaktion: Frau Berger-Pflieger hat Recht. Wir bedauern den Fehler und bitten um Entschuldigung.

Detlef Schirm (Leiter der HypoVereinsbank), Petra Nossek-Bock (sechs+sechzig) und Horst Schmidtbauer (Lebenshilfe Nürnberg) bei der Begrüßung (v.l.n.r.). lein, den Stadtseniorenratsvorsitzenden Ingo Gutgesell oder Günter Ströber vom Computerclub CCN50+. Aber auch Alfred Estelmann, Vorstand des Klinikums Nürnberg, Bürgermeister Christian Vogel und etliche Stadträte ließen sich den faszinierenden Abend nicht entgehen. Fotos: Mile Cindric

Betrifft: »Von Bach bis Beatles«, Aus­ gabe 3/2015 Wir, der Chor Nürnberg-Doos, freuen uns sehr über den Artikel, der den 160. Geburtstag unseres Gesangsvereins beschreibt. Vielen Dank an das gesamte Team. Weiterhin viel Spaß und Erfolg mit ihrem tollen Magazin! Alles Gute wünscht ihnen der Chor Nürnberg-Doos, stellvertretend Georg Förtsch und Gerhard Schola, Nürnberg Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe bitte an die Redaktion: sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Fax 0911/3777662, info@sechs-und-sechzig.de oder online unter www.magazin66.de


Das war schick  35

sechs+sechzig · Ausgabe 4/2015

Der Knicks Liebe Leserin, lieber Leser,

Wir sind alle etwas aus der Übung. Wie geht eigentlich ein Knicks? In den 50er und 60er Jahren lernten ihn Mädchen praktisch zeitgleich mit dem Laufen. Den Rücken gerade, beide Knie leicht beugen, dabei das recht Bein im Ausfallschritt etwas nach hinten – so anmutig begrüßte man Tante Ilse, wenn sie sonntags zu Besuch kam. Achtung und Verehrung zollte man damit Verwandten und guten Bekannten. Während Jungs artig ihren »Diener« machten und so die Begrüßung einleiteten, mussten die Mädchen in die Knie gehen. In der Tat stammt der Brauch aus der Antike, wo man ehrergeben vor höherstehenden Persönlichkeiten auf die Knie fiel. Später dann, im 16. und 17. Jahrhundert, als Kaiser und Könige Hof hielten, musste der gesamte Staat sogar mehrfach knicksen: beim Eintreten in den Raum, im Vorbeigehen, wenn man des Regenten ansichtig wurde, und

Foto: Michael Matejka

an dieser Stelle erfreuen wir Sie mit netten Geschichten über Dinge des Alltäglichen, die in vergangenen Jahrzehnten einmal richtig »schick« waren. Wer sie besaß, war auf der Höhe der Zeit. Ob Manschettenknöpfe aus Perlmutt, Bowle-Spieße oder die leere Chianti-Flasche im Bast-Röckchen als Dekoration: Heute würde man auf Neudeutsch sagen, man war damit »total in«. Doch die Kunst, genussvoll zu leben, schloss auch eine ganze Reihe von Ver­ haltensweisen und Umgangsformen ein. Zu den netten, lustigen, praktischen und zuweilen auch skurrilen Gewohnheiten, an die man heute mit einem überraschten Ausruf: » Ach ja, das tatsächlich war mal üblich…« denkt, gehört auch der Knicks.

beim Verabschieden. Heute sieht man diese Form des körperlichen Ausdrucks nur noch ganz selten. Eiserne Ausnahme: Wer zur Queen vorgelassen werden will, muss den perfekten Knicks aus dem Effeff beherrschen. Viola Schnackig, die kleine Dame auf unserem Foto, die artig ihre Oma begrüßt, hätte im BuckinghamPalace keine Probleme.

Siri könnte rot werden

F

rüher musste man über teure 0800er-Nummern »scharfe Bräute aus der Nachbarschaft« anrufen, um etwas menschliche Ansprache zu bekommen. Inzwischen gibt es das iPhone. Das ist zwar ebenfalls nicht billig. Aber wenn es jemand ohnehin schon hat, warum sollte er auf die scharfe Braut verzichten, die er da mitgeliefert bekommt? Sie heißt Siri und ist, sagen wir einmal, ziemlich willig – ganz im Gegensatz zu den Gabis, Monikas oder Brigittes da draußen. Offiziell ist Siri nur ein persönlicher Sprachassistent, der irgendwann das lästige Tippen ersetzen und mündliche Anfragen aller Art beantworten soll. Inzwischen hat Siri aber schon Hunderte von Heiratsanträgen bekommen. Das hätte mich eigentlich stutzig machen sollen. Meinen Erstkontakt gedachte ich aber lieber förmlich zu gestalten. Weil ich zum Einkaufen raus musste, fragte ich Siri: »Brauche ich meine Gummistiefel?« Siri lieferte mir aus dem Online-Wetterbericht die aktuelle Regenwahrscheinlichkeit. Die war relativ hoch, deshalb wollte ich wissen: »Sehe ich mit Gummistiefeln nicht scheiße aus?« Schon ging es los: »Wenn ich könnte, würde ich jetzt rot werden«, sprach Siri zu mir.

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Depp im Web

Ey, ich wollte keine Latexnummer durchziehen, ich wollte nur wissen, ob ich nachher in der Norma unangenehm auffalle, wenn ich mit meinen Stiefeln anschlurfe! »Gibt es bei Norma heute Sonderangebote?«, versuchte ich das Gespräch in weniger schlüpfrige Bahnen zurückzulenken. »Ich kann keine Norma in deinen Kontakten finden.« Aha, da hat diese angebliche Sprachassistentin gleich mal meine weiblichen Bekanntschaften durchforstet. Vielleicht ist sie wenigstens dazu zu gebrauchen, die bei fast 400 Apps doch manchmal nervige interne Handysuche zu optimieren. Das müsste Siri doch ohne Anzüglichkeiten hinbekommen. Bekanntlich betreibe ich nebenbei einen Blog. Weil dieser blog Texte für ein illustres Publikum enthält, heißt er: Vipraum. Ich frage also: »Vipraum«. Doch was antwortet Siri: »Meintest du Ficktraum?« Falls sich jetzt irgendwer benachteiligt fühlt: Siri gibt es auch mit Männerstimme. In der Sprachversion »Deutsch (Österreich)« sogar als Skilehrer. Aber leider ohne den charmanten Akzent. Peter Viebig


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