Magazin sechs+sechzig 4/2016

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www.magazin66.de · Ausgabe 4/2016

Wir sind dann mal weg Seite 6

Veranstaltungstipps aus der Region – für Eltern, Großeltern und alle anderen

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


Haben Sie Interesse an den Themen Abfallvermeidung und -trennung und ein sicheres Auftreten? Sind Sie kontaktfreudig, freundlich, körperlich belastbar und fähig auch in schwierigen Gesprächen Ruhe zu bewahren? Dann sind Sie beim Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg (ASN) als ehrenamtliche/r genau richtig.

Sie stiften Sinn und Vermögen. Wir sorgen für Nachhaltigkeit. Partner der Stifterinitiative HVB Stiftungsmanagement Stiftungsberatung und ehrenamtliches Engagement. Ihre Ansprechpartnerin: Dana Becker, Tel. 0911 2164-1498

Abfallberater/in

Der ASN sucht interessierte Personen für eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem Umfang von bis zu maximal 32 Stunden im Monat. Für den entstehenden Aufwand wird eine Entschädigung gewährt. Zu Ihren Aufgaben gehören Beratungsmaßnahmen zu allen Fragen rund um das Thema Abfall und die Mitwirkung bei Aktionen der Öffentlichkeitsarbeit. Wir erwarten von Ihnen, dass Sie den Führerschein der Klasse B besitzen, Einsätze an Nachmittagen, in den frühen Abendstunden und an Wochenenden übernehmen sowie über solide Deutschkenntnisse verfügen. Bewerbungen von Personen, die Türkisch, Russisch, Arabisch, Farsi, Amharisch, Kurdisch oder Englisch gut beherrschen, begrüßen wir. Sind Sie interessiert, dann wenden Sie sich bitte schriftlich an: Stadt Nürnberg, ASN/A-B, Frau Pilhofer, Am Pferdemarkt 27, 90439 Nürnberg. Ansprechpartnerin für Ihre Fragen ist Frau Pilhofer, Telefon: 0911 / 231-4033, E-Mail: anita.pilhofer@stadt.nuernberg.de

Mit Ihrer Allianz auf der sicheren Seite. Die Lebensqualität zu erhalten, auch wenn es eines Tages ohne fremde Hilfe nicht mehr geht – das wünscht sich jeder. Die passende Pflegevorsorge unterstützt Sie dabei, im Alter ein sorgloses und selbstbestimmtes Leben zu führen. Wird die Pflegeabsicherung staatlich gefördert? Ja, unsere 350 Fachberater in Mittelfranken beraten Sie gerne!

Ihre Allianz in Mittelfranken – immer da, wenn Sie uns brauchen! www.allianz-mittelfranken.de Hoffentlich Allianz versichert.


sechs+sechzig Ausgabe 4/2016

Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: Michael Matejka

die Vorweihnachtszeit hat uns alle fest im Griff. Aber bevor Sie atemlos von Geschäft zu Geschäft hetzen, nehmen Sie sich doch ein wenig Zeit zum Schmökern in der aktuellen Ausgabe des Magazins sechs+sechzig. Darin blickt der frühere Chefredakteur der Nürnberger Zeitung, Gustav Röder, auf sein bewegtes Leben zurück. Im Gespräch mit unserem Autor Herbert Heinzelmann kommen nicht nur die schönen Seiten des Alterns zur Sprache. Der 92-jährige Röder, der immer noch vielseitig aktiv ist, erzählt auch freimütig von den Beschwernissen des Alters (Seite 4). Den Wald völlig neu erleben können die Besucher des Baumwipfelpfads im Steigerwald. Ein ideales Ausflugsziel mit den Enkeln. Seite 32

Gerade in der Zeit um die Festtage herum plagt viele Menschen die Einsamkeit. Ehrenamtliche Besuchsdienste für Senioren suchen mittlerweile ältere Menschen nicht mehr nur zu Hause auf:

4 Portrait Hölderlin, Goethe und ein gutes Glas Wein

26 Große Hilfen Stets Anschluss unter dieser Nummer

6 Trend Sie lassen alles zurück

28 Ehrenamt Stifterin appelliert ans Wir-Gefühl

(Seite 26).

29 Ratgeber Machen Sie sich’s bequem

paar wandert demnächst aus – nach Thailand, der

30 Innenansichten Enkel-Blog wird Schulstoff

wagt das Paar dort einen Neuanfang (Seite 6).

32 Lug-ins-Land Auf Augenhöhe mit den Baumwipfeln

die umtriebige Adventszeit vermittelt uns unsere

8 Aktuell Liebe, Eifersucht und Opium 9 Ansichtssache Nicht nur zur Weihnachtszeit 10 Gesundheit Eine Herzensanlegenheit 12 Leserreise Atemberaubende Aussichten auf 2017 14 Magazin 16 Ehrenamt Bis zum letzten Blutstropfen

34 Depp im Web Ein letzter Altherrenwitz 35 Das war schick Der Blumenstrauß für Mutti

Am Erzähltelefon halten sie Kontakt zu Menschen, die sonst niemanden zum Reden haben

Wie wohl Rosemarie und Charus Chaipaet künftig Weihnachten feiern? Das Nürnberger Rentner-

Heimat von Charus. Nach Jahrzehnten in Franken

Ihren ganz eigenen, sehr vergnüglichen Blick auf

Kolumnistin Brigitte Lemberger. Sie hat schon im August bei 26 Grad die ersten Lebkuchen und Stollen gekauft und im September den hilfreichen Hinweis gelesen: »Jetzt schon an Weihnachten denken!« (Seite 9). Lassen Sie sich also nicht aus der Ruhe bringen!

22 Buchtipps Lektüre mit Tiefgang

11 Leserbriefe 13 Impressum

Auch dieser Advent geht vorüber, und ehe wir

24 Aktuell Zehnfache Oma rockt die Messe

18 VeranstaltungsEmpfehlungen

der die Messe inviva mit Stargast Wencke Myhre

uns versehen ist schon 2017. Im März findet wie-

statt (Seite 24), und unsere Leserreisen führen im Frühjahr nach Madeira und an Rhône und Saône (Seite 12).

Die Redaktion wünscht Ihnen viel Spaß bei der Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich für die freundliche Unterstützung durch:

Lektüre.


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Portrait

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Hölderlin, Goethe und ein gutes Glas Wein Der Publizist Gustav Röder reflektiert über das Alter und die treuen Weggefährten

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ustav Röder ist eine Persönlichkeit, die man in der Stadt Nürnberg kennt. Man trifft ihn im Theater. Man trifft ihn in Konzerten. Er kommt zu Vernissagen. Er geht ins Kino. In St. Sebald begegnet man ihm verlässlich. Dort darf man gelegentlich seiner Führung durch das Kirchenschiff folgen. Bei den so genannten Stadtverführungen macht er regelmäßig mit. Manchmal hält er einen Vortrag, oft zu einem unerwarteten Thema. Er leuchtet gern Nischen aus. Manchmal sitzt er auch einfach so in seiner Lieblingsweinstube mit einem Glas in der Hand und in ein intensives Gespräch verwickelt. Seit 1963 ist Röder Bestandteil der Nürnberger Öffentlichkeit. In diesem Jahr kam er als Politikredakteur zur Nürnberger Zeitung. Später wurde er ihr Feuilletonchef. Von 1978 bis 1991 leitete er schließlich die Gesamtredaktion. Obwohl anscheinend allgegenwärtig, hoch interessiert und ebenso engagiert, ist Gustav Röder im Alter angekommen. Als wir uns an einem der schönen, allmählich auskühlenden Herbstabende vor dem »Einsamkeit gehört Restaurant Sebald trefebenfalls zu den Erscheifen, schreitet er aus der nungen des Alters« Weißgerbergasse herauf, ganz langsam, auf vier Beinen sozusagen. Zwei Gehhilfen begleiten ihn über das Kopfsteinpflaster. Es wirkt mühsam. Aber die Krücken sind gleich abgestellt, der Wein ist geordert. Wir sitzen im Freien und reden über das Alter. Gustav Röder ist 92. Plötzlich ging es nicht mehr weiter Ich frage ihn, wann er das Alter zum ersten Mal gespürt hat. Er antwortet: »Es gibt ja das tatsächliche Alter, das man nach den Jahren zählt, und dieses gefühlte Alter. Bei mir ist das ungefähr mit 75 eingetreten, und zwar auf einer Wanderung mit Freunden in der Gegend von Weimar. Da konnte ich auf einmal mit der Gruppe nicht mehr mithalten. Ich musste zurückbleiben und habe mich später abholen lassen. Das war ein wichtiger Hinweis. Nach dem Tod meiner Frau im Jahr 2005 dachte ich, ich könnte allein noch einmal die Schwäbische Alb durchwandern. Daran bin ich geEin guter Tropfen hilft über manches schlechte hinweg. Für Genussmensch scheitert. Es ging nicht mehr. Das ist das Alter.« Gustav Röder ist das Glas Rebensaft unentbehrlich. Dass seine Beine nicht mehr so recht mitmachen, verstärkt Röders Gefühl für das Alter. Eine HüftTrotzdem sage ich manchmal beim Metzger, ich hätte gern eine operation ist im Jahr 1989 gut verlaufen. Aber rheumatische BePortion für einen einsamen alten Mann.« schwerden sind offensichtlich nicht zu beheben. Vielleicht fällt Das ist ein wenig kokett. Aber auch ein wahres Gefühl. Schon Gustav Röders Definition des Alters deswegen so aus: »Alter beelf Jahre lebt Gustav Röder allein, seit seine Frau gestorben ist, die deutet zunehmende körperliche Schwierigkeiten. In meinem Fall Klavierlehrerin und Musikkritikerin Brunhilde Breithaupt. Ihr Bild spüre ich kein Nachlassen geistiger Kräfte. Aber Einsamkeit gesteht immer noch auf seinem Esstisch, auch wenn er frotzelt, zu hört ebenfalls zu den Erscheinungen des Alters.« den Freuden des Alters gehöre es, dass sich Frau Breithaupt nicht Und das, obwohl Gustav Röder einen großen Freundeskreis hat, mehr beschwere, wenn er laut niese. Gustav Röder ist nach ihrem auch Familie, zwei Kinder, die ihrerseits wieder Familie haben. »Es Tod aus einem Häuschen in Behringersdorf in die Nürnberger Altgibt Tage der totalen Einsamkeit, wo niemand am Telefon läutet. stadt in eine Dreizimmerwohnung gezogen. Dafür musste er seine Da ist es gut, dass ich immer etwas zu tun habe, einen Vortrag Bibliothek halbieren – ein schmerzhaftes Unterfangen. Aber die vorbereiten muss, einen Artikel schreiben. Viele Verpflichtungen.


Portrait

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Gustav Röder (links) feierte im Tassilo Theater seinen 65. Geburtstag. Zu den Gratulanten gehörte auch der damalige Nürnberger Ober­ bürgermeister Peter Schönlein nebst Gattin Claudia.

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politische Sätze eines Kollegen auf der Szene. Im Jahr 1947 waren die Freiheitsforderungen dieser Sätze für viele noch immer eine Herausforderung. Was bedeutet das Theater für Röder? Die Antwort kommt wie ein Sektkorken: »Leben! Da muss ich hin.« Aber ist Theater nicht nur schöner Schein? »Der Schein spiegelt. Da können und müssen wir uns drin erkennen. Außerdem wird Theater von lebendigen Menschen gespielt. Das ist unvergleichlich.« Gibt es denn ein Stück, das besonders prägnant vom Alter handelt? »Das ist der >Lear< von William Shakespeare. Da sind alle Beschwerden und Einsamkeiten des Alters enthalten. Wunderbar! Unglaublich! Außerdem gäbe es darin zwei große Rollen für mich: den Edmund und den Edgar.« Und wenn wir schon träumen: Was wäre auf der »Theater ist Leben! Bühne Gustav Röders LieblingsrolDa muss ich hin.« le überhaupt? »Hamlet selbstverständlich. Er ist so vielschichtig, so unbestimmt. Das ist immer eine Herausforderung für einen Schauspieler.« Wenn Gustav Röder vom Theater spricht, leuchten die Augen, wird das Gesicht so jung, dass er als Hamlet durchgehen könnte. Doch es gibt andere Stimmungen. An manchen Tagen fühlt er sich müde, erschöpft vom Leben. Dagegen kämpft er an. Zu viel Hilfsbereitschaft wegen seiner Gebrechlichkeiten lehnt er ab. »Hilfsbereitschaft ist schön, aber manchmal muss man sich darüber hinwegsetzen, um nicht in Gefühle von Abhängigkeit zu geraten. Da appelliere ich schon an mich: Los, Gustav!« »Ich habe politische Sorgen«

Bei den Stadtverführungen glänzte Gustav Roeder mit seinem Wissen über St. Sebald in Nürnberg.

»Perlen« hat er mitgenommen, darunter einen Faksimile-Band mit bedeutenden Gedichten, die deutsche Politiker und Intellektuelle zum 80. Geburtstag des SPD-Bundestagspräsidenten und Schriftstellers Carlo Schmid handschriftlich fixiert haben. Schmid schätzt er besonders. Röder lebt nun im Schatten von St. Sebald. Dort hat er seine Gemeinde. Dort ist ein Ort für Auftritte. Auftritte spielen eine große Rolle im Leben von Gustav Röder. Schließlich hat er die Schauspielschule besucht, bevor er die Journalistenlaufbahn einschlug. Im Gespräch kommen wir auf den Hohenasperg zu sprechen, die berüchtigte Württemberger Festung (Röder ist in Fellbach geboren), auf der viele prominente Gefangene einsitzen mussten. Gustav Röder hat einen Vortrag darüber gehalten. Und er erinnert sich an ein Gastspiel in seiner Jugend als Ensemblemitglied des Schillertheaters Ludwigsburg an diesem Ort, allerdings nicht mehr so genau an die eigene Rolle, sondern an

Gibt es Zukunftsperspektiven, die er fürchtet? »Ich fürchte weniger um mich, aber ich habe politische Sorgen. Zum Beispiel, dass die Flüchtlingskrise nicht befriedigend gelöst wird. Das kann üble Folgen haben. Mein Vater war gegen die Nazis. Deswegen war ich als junger Mensch dafür. Ich habe nach dem Krieg lernen müssen. Es kann alles wiederkommen.« Er erinnert an Bertolt Brecht, und wie wichtig dessen warnende Texte einmal waren, auch für ihn. Lyrik spielt für Gustav Röder ebenfalls eine Lebensrolle. Wenn er ins Zitieren gerät, holt er ganze Gedichte aus dem Kopf. »Hölderlin ist gewaltig und ist mir das Teuerste. Aber im Alter wird mir Goethe zunehmend wichtig – wegen seiner Universalität, und weil man Zweifel haben muss an seinem Charakter. Die Unbezweifelbaren finde ich eher langweilig.« Und worauf freut sich Gustav Röder im weiter wachsenden Alter? Langes Schweigen antwortet. »Wirklich freuen? Auf meinen 93. Geburtstag. Auf die Präsens vieler Freunde. Aber man darf ja gar nicht mehr so weit denken. Für heute freue ich mich auf die Skat-Partie mit meinem Computer und das gute Glas Wein nach Mitternacht. Das ist ein Ritual, das Halt gibt. Wein gehört zu meinem Leben, er ist mir unentbehrlich. Ein Genuss auch gegen Alterslasten. Meistens kommt der Wein aus Schwaben. Und auf den freue ich mich jetzt.« Herbert Heinzelmann; Fotos: Mile Cindric (1), NN-Archiv


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Trend

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Sie lassen alles zurück Auswandern im Alter ist längst keine Ausnahme mehr

Für Charus und Rosemarie Chaipaet sind die Tage in Franken gezählt. Sie wagen in seiner Heimat Thailand einen gemeinsamen Neuanfang.

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ie ist das doch mit den alten Bäumen, die man nicht verpflanzen soll? Ist das eine unumstößliche Lebensweisheit? Was aber, wenn Klima und karger Boden dem Baum ein gedeihliches Leben schwer machen? »Ja«, sagt Dorothea Mäckl von der Rummelsberger Diakonie, »es sind oft klimatische Veränderungen oder auch eine kleine Rente, die Menschen im Ruhestand ans Auswandern denken lassen«. Da erhofften sich die Älteren in der wärmenden Sonne Mallorcas Linderung der Arthrosebeschwerden, da rechne man sich mit einer monatlichen Rente von 800 Euro in Bulgarien mehr Lebensqualität als hierzulande aus. In der Beratungsstelle für Aus-und Weiterwanderung sowie für binationale Paare und Familien in der Mühlgasse 5 in Nürnberg-St. Johannis schauen nicht nur junge Auswanderungswillige vorbei; es sind eben auch Senioren, die einen Neuanfang wagen wollen. Grundvoraussetzung ist: sich umfassend zu informieren. Es sind Paare, Familien, aber auch allein lebende Ältere, die Dorothea Mäckl berät. So wanderte beispielsweise eine 72-Jährige in die USA aus, um den Lebensabend bei Kindern und Enkeln zu verbringen. Hans-Jürgen Bail fiel der Abschied nicht leicht: »Ich liebe meine fränkische Heimat«, sagte er. Aber aus Liebe zu seiner Frau – und

auch an die eigene Gesundheit denkend – wagte er diesen Schritt. Ende Oktober hat er seiner Heimat den Rücken gekehrt und ist nach Saigon ausgewandert. Der 66-jährige Forchheimer ist seit elf Jahren mit Thi Ni, einer 56-jährigen Vietnamesin, verheiratet. Das kühle und nasskalte Wetter in Deutschland habe ihr sehr zu schaffen gemacht, meinte er. Er hatte selbst mit den Spätfolgen seiner beruflichen »Wind-und Wetter- Tätigkeit« als Bauleiter zu kämpfen. Natürlich haben Bail und Thi Ni die Heimat seiner Frau regelmäßig besucht. Während der letzten sechs Jahre dauerten solche Besuche immer ein halbes Jahr. Ganze Familie wohnt in Saigon Zu diesem Vorgehen rät auch die 53-jährige Auswanderer-Beraterin Mäckl: »In jedem Fall sollte man vorher das Land seiner Träume besucht und auch ein wenig kennengelernt haben.« Sonst könne es ganz schnell passieren, dass der lang gehegte Lebenstraum, in einer Hängematte unter Palmen zu liegen, in der Realität wie ein Luftballon platze. Hans-Jürgen Bail ist Realist. Er und seine Frau haben ein Haus in Saigon, in dem auch sein Schwager mit Frau und zwei Kindern wohnen. »Finanziell kommen wir gut hin«, meint er und fügt hinzu: »Gerade die medizinische Versorgung hängt vom Geldbeutel ab.«


Trend

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Es sind nicht selten binationale Ehepaare, die sich für eine Ausreise in das Land des Partners oder der Partnerin entscheiden. Rosemarie Chaipaet ist eigentlich eine eingefleischte Nürnbergerin. Sie wohnt zusammen mit ihrem thailändischen Mann in einem hellen, geräumigen Reihenhaus im Nürnberger Ortsteil Zabo. Den beiden geht es eigentlich gut. Ehemann Charus kam 1969 nach Deutschland, studierte hier Maschinenbau, machte sich selbständig als Grafikdesigner. Rosemarie arbeitete halbtags bei der Telekom. Seit 37 Jahren sind sie verheiratet. Doch ihre »GoldeneHochzeit« wollen sie, beide noch keine 70, in Charus’ Heimat in Thailand feiern. Dort haben sie vor 14 Jahren in Chiangmai, der »Rose des Nordens« und Thailands zweitgrößter Stadt nach Bangkok, dank einer Erbschaft ein Haus gekauft und viele Urlaube verbracht. Auch sie haben keine finanziellen Sorgen. Beide Renten reichen für ein gutes Leben. Nebengebäude nur fürs Hausmädchen Zuletzt wohnten sie sieben Monate in ihrem thailändischen Zweitwohnsitz, der nun ihr endgültiges Ruhestandsdomizil sein soll. Es ist ein großes Haus mit einem Nebengebäude für das burmesische Hausmädchen. »Und«, strahlt Rosemarie, »ich habe einen großen Garten und kann endlich meiner grünen Passion nachgehen.« Charus hat sich im Lauf der Jahre eine kleine Werkstatt eingerichtet. Da kann er nach Herzenslust erfinden, entwickeln, schweißen und schrauben. Rosemarie Chaipaet will sich zudem noch in der deutschen Schule mit Nachhilfeangeboten engagieren. Wenn sich die Eheleute in diesen Tagen auf die Reise machen, ist es fraglos keine Reise ins Ungewisse. Ihre Tochter, sagt die 63-Jährige, liebte das Anwesen in Thailand über alles und habe ihnen nicht nur einmal geraten, doch dort zu leben. Während sie das erzählt, füllen sich ihre Augen mit Tränen und ihr Ehemann legt beruhigend seine Hand auf ihren Arm. Yvonne, die einzige Tochter, ist vor sieben Jahren 27-jährig in der Schweiz tödlich verunglückt. Ein umstürzender morscher Baum erschlug sie während eines Gewitters in ihrem Auto. Die Urne mit ihrer Asche steht in einem kleinen, achteckigen Tempel, den der Vater hinter dem thailändischen Haus errichtet hat. »Dann« tröstet Charus seine Frau, »sind wir wieder alle zusammen.« Günter Dehn, Foto: Michael Matejka Information Rund 1,7 Millionen Ruheständler bekommen ihre Rente von der Rentenversicherung ins Ausland überwiesen. Etwa 229 000 Frauen und Männer unter ihnen besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit. Senioren, die auswandern wollen, können sich an die Beratungsstelle der Rummelsberger Diakonie in der St. JohannisMühlgasse 5 in Nürnberg wenden. Dort ist Dorothea Mäckl unter der Telefonnummer 0911/ 39 363-40 57 zu erreichen. Hilfreich ist auch der Internetauftritt der Bundesstelle für Auswanderer und Auslandstätige, www.bva.bund.de/DE/Themen/ BuergerVerbaende/Auswanderer/0_BAA_node.html mit einer zusätzlichen Rubrik für Ruheständler. Außerdem gibt es beim Bundesverwaltungsamt eine Broschüre: »Basiswissen für Ihren Schritt ins Ausland«


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Aktuell

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Liebe, Eifersucht und Opium Hector Berlioz Meisterwerk begeisterte das Publikum beim Benefizkonzert

Die Nürnberger Symphoniker spielten mit großer Besetzung.

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iederum begeisterte das Benefizkonzert der Nürnberger Symphoniker – wie in den Jahren zuvor von der HypoVereinsbank ausgerichtet – das Publikum in der Nürnberger Kongresshalle. Solist Oliver Triendl spielte das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 24 c-Moll KV 491 am Flügel mit bewundernswerter Meisterschaft. Der Pianist dankte für den begeisterten Applaus seiner Zuhörer mit einer Zugabe. Das nahezu ausverkaufte Benefizkonzert unter der Leitung von Gastdirigent Aldo Sisillo war ein voller Erfolg. Das mitreißende Programm passte perfekt zum spätsommerlichen Wetter. Kein Wunder, dass Nürnbergs Politprominenz diesmal das Clubspiel ausfallen ließ und sich im Konzertsaal am Dutzendteich einfand. Unter den Gästen waren Bürgermeister Christian Vogel, Stadtkämmerer Harry Riedel sowie die Stadträtinnen Anja PrölßKammerer (SPD), Barbara Regitz und Aliki Alesik (beide CSU) sowie sechs+sechzigSchirmfrau Ingrid Mielenz mit Ehemann Dieter Kreft und weitere bekannte Persönlichkeiten. Sie alle lauschten den Werken von Milhaud, Mozart und Berlioz. Nach dem eher unbekannten Stück von Darius Milhaud »Le Boeuf sur le Toit, Cinéma-Fanatasie« für Orchester op. 58 a und Mozarts Klavierkonzert sorgte die »Symphonie fantastique« von Hector Berlioz für einen weiteren Höhepunkt. Fast 50

Lucius A. Hemmer (Intendant), Detlef Schirm (HypoVereinsbank), Harry Bermüller (HypoVereinsbank), Petra Nossek­Bock (Magazin sechs+sechzig) und Horst Schmidbauer (Lebenshilfe Nürnberg) freuten sich über das gelungene Konzert (v.l.n.r.). Minuten dauerte das von Liebe, Eifersucht und Opium (!) inspirierte Stück aus dem Revolutionsjahr 1830, das durch die große Orchesterbesetzung ein berauschendes Konzerterlebnis schuf. Der Erlös des Abends geht zu gleichen Teilen an die Lebenshilfe Nürnberg und das Magazin sechs+sechzig. Beide Organisationen wollen damit ihre Lobbyarbeit für behinderte und für alte Menschen stärken. Fotos: Mile Cindric

Pianist Oliver Triendl (links) und Gast­ dirigent Aldo Sisillo wurden gefeiert.

Der Saal der Nürnberger Symphoniker war auch in diesem Jahr nahezu ausverkauft.


Ansichtssache

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Nicht nur zur Weihnachtszeit Unsere Kolumnistin entdeckte erste Anzeichen für Advent schon im August

27. August 2016 Heute ein gemütlicher Nachmittag. Ich habe mich vom aktuellen Weihnachtstisch im Supermarkt verführen lassen und mich mit Stollen und Lebkuchen eingedeckt. Zu Hause habe ich die Rollos runter gelassen, Kerzen angezündet und mich mit einer Tasse Tee auf dem Sofa zusammengekringelt. Später habe ich die Rollos wieder hochgezogen und bei noch 26 Grad den Sommerabend auf dem Balkon genossen. 30. August 2016 Per Post hübsches Angebot vom Reiseveranstalter erhalten: Eine Fahrt zur »Weihnachtskugelstadt« Lauscha mit Besuch des Lauschaer Kugelmarktes Anfang Dezember (keine Ahnung, wo Lauscha liegt!). Vielleicht sollte ich mich rasch entscheiden, sonst ist vielleicht kein Platz mehr frei? Die Kanaren sind über die Feiertage angeblich auch schon ausgebucht...? 12. September 2016 Immer noch fast 30 Grad. Die Schwimmbäder verlängern die Badesaison. Werbebotschaft eines Kindertheaters an einer auf dem Auto montierten Tafel gelesen: »Jetzt schon an Weihnachten denken!« – Ja wirklich, da sollte man nicht schlampen. Was machen die lieben Kleinen sonst an den Festtagen? 16. September 2016 Ha – das weiß ich jetzt, das mit den lieben Kleinen! Eine große Plakattafel am Zaun eines kulturbeflissenen Lokals in Gostenhof lädt ein: Bei »Tuff-Tuff-Tuff – die Eisenbahn« sollen es sich die Großen bei Glühwein und Maroni gut gehen lassen, »während Ihre Kleinen mit dem Nikolaus durch unseren Winterwald fahren«. – Winterwald??? Vermutlich zwischen den großen Kastanienbäumen des Biergartens herumkurven...? – Übrigens: Es sind noch immer 32 Grad und die Bäume stehen in vollem Laub. Von festlichen Gaumenfreuden ist auch schon die Rede. Höchste Zeit, einen Tisch für die Weihnachtsfeier reservieren zu lassen. In meinem Sportverein haben wir heute darüber gesprochen. 18. September 2016 Es ist kühler geworden und regnet. Gemütlicher Nachmittag mit Tee, Spekulatius und Printen (ganz besondere Qualität aus dem Innenstadt-Kaufhaus). Es geht doch nichts über die Vorweihnachtszeit. 19. September 2016 Im Baumarkt gibt es Angebote für Weihnachtsdekoration. Ich habe der Versuchung widerstanden, mir neue Christbaumkugeln zu kaufen. 3. Oktober 2016 Habe mich am heutigen Feiertag mit Dominosteinen und Lebkuchen verwöhnt. Dabei über Weihnachtsgeschenke nachgedacht. Ich werde demnächst eine Liste anlegen. Der Kerzenständer, den ich im letzten Jahr von einer Freundin gekriegt habe, wäre vielleicht ganz nett für meine Tante...? 10. Oktober 2016 Wieder ein gemütlicher Nachmittag mit Tee und einem Stück Christstollen. Später leider die falsche Lektüre gewählt: Die Erzählung von Heinrich Böll, »Nicht nur zur Weihnachtszeit«. Ältere Leser werden sich vielleicht an Tante Milla erinnern, die darauf bestand, an jedem frühen Abend, den Gott werden ließ, die Weihnachtsfeier zu begehen. Unter dem geschmückten Weihnachtsbaum war die Anwesenheit aller ihrer Lieben Pflicht. Weihnachtslieder wurden gesungen, Plätzchen und Marzipan verzehrt. Gläserne Zwerge und silbrig gekleidete Engel bimmelten und raunten »Frieden«. An diesem Ritual, das täglich

gnadenlos vollzogen werden musste, damit Tante Milla nicht gänzlich den Verstand verlor, zerbrach die ganze Familie. Du lieber Himmel, könnte das auch mir passieren? Ein halbes, vielleicht sogar ein ganzes Jahr Vorweihnachtszeit?? Und dann vielleicht für immer? Schrecklicher Gedanke. 11. Oktober 2016 Weil ich ein sowohl nachdenklicher als auch kreativer Mensch bin, habe ich beschlossen, mich ab sofort auf ein anderes Datum zu fokussieren. Schließlich will ich nicht wie Tante Milla im Weihnachtswahnsinn enden. So: Ich freue mich ab heute konsequent auf den 9. Januar 2017. Weil dann nämlich alles rum ist: Vorweihnachtszeit, Advent, Weihnachten, Silvester, Dreikönig, Geschenke-Umtauschzeit und die Schulferien. Und vor den ersten Osterhasen in den Läden bleiben wir auch noch ein paar Tage verschont. Brigitte Lemberger; Cartoon: Sebastian Haug


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Gesundheit

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Eine Herzens­Angelegenheit Erlanger Kardiologe ist auf Operationen von betagten Patienten spezialisiert

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ie ist kleiner als der Korken einer Weinflasche und kürzer. Leicht liegt die künstliche Aortenklappe in der Hand von Prof. Stephan Achenbach. Der Direktor der Medizinischen Klinik 2 – Kardiologie und Angiologie des Universitätsklinikums Erlangen – ist Spezialist für kathetergestützte Operationsverfahren, mit denen diese Implantate eingesetzt werden. Mittlerweile ist die Methode so erprobt, dass die Aortenklappenprothese am Herzen in den ersten acht Monaten dieses Jahres rund 150 Mal eingesetzt wurde. Für den erfahrenen Herzspezialisten Achenbach (51) ist es nicht so wichtig, wie alt ein Patient ist. Die Auffassung, dass hochaltrige Menschen solche Operationen wegen der zahlreichen Risiken besser nicht mehr durchstehen sollten, sei heute nicht mehr zeitgemäß, sagt Achenbach. Die Lebensfreude des Kranken sei ein ebenso wichtiges Kriterium bei der Entscheidung, ob der Eingriff am Herzen erfolgen soll oder nicht, wie der allgemeine Gesundheitszustand. Seine Einstellung untermauert der Mediziner mit jeder Menge Mutmachgeschichten aus seinem medizinischen Alltag. »Oft schieben die Seit dem Katheter-Eingriff, bei Menschen ihre dem die Herzklappe ersetzt wurde, Beschwerden auf das kann ein 84-jähriger passionierAlter und nehmen sie hin« ter Fahrradfahrer wieder täglich in die Pedale treten. Der Mann hatte an Atemnot gelitten und sich nicht mehr auf sein geliebtes Rad getraut. Dabei war er zuvor jahrzehntelang jeden Tag von einem Vorort nach Erlangen ins Zentrum gestrampelt. Nach der erfolgreichen Operation hat er diese Gewohnheit wieder aufgenommen und bis heute aufrechterhalten. In einem anderen Fall spielte die Patientin gerne Orgel. Doch die Beschwerden durch das geschwächte Herz waren so ausgeprägt, dass die alte Dame ihr Hobby aufgeben musste. Sie konnte nach ihrer Operation wieder musizieren. »Oft schieben die Menschen ihre Beschwerden auf das Alter und nehmen sie hin«, beobachtet Achenbach. Dabei sei dies nicht immer nötig. Häufig seien die Belastungen durch einen Eingriff lange nicht so hoch wie von den Betroffenen befürchtet, fügt er hinzu. Welche Operationsmethode am besten geeignet ist, entscheidet in der Erlanger Herzklinik immer ein Team aus Herzchirurgen und Kardiologen gemeinsam. So finde man bei auch schwierigen Fällen häufig eine gute Lösung.

Diese kleine Aorten­ klappe kann minimal­ invasiv mit einem kleinen Eingriff eingesetzt werden.

Prof. Dr. med. Stephan Achenbach ist Spezialist für schwierige OPs. Seit etwa acht Jahren ist die kathetergestützte Herzoperation ein zugelassenes Routineverfahren. In Erlangen hat man mit der minimal-invasiven OP große Erfahrung, denn seit 2008 wird der Eingriff hier praktiziert, insgesamt 950 Patienten bekamen seither eine künstliche Aortenklappe eingesetzt, zählt der Klinikchef auf. Dennoch sei es keine Frage, dass man auch die bislang übliche Operationsmethode anwende, bei der der Brustkorb aufgeschnitten wird. Handele es sich um einen jüngeren Patienten, wähle man diese Methode. Der Heilungsprozess verlaufe auch in diesem Verfahren normalerweise sehr gut, sagt der Experte. Das liegt sicher unter anderem daran, dass die Herzklinik im nordbayerischen Medizincluster »Medical Valley« als führend bei der Diagnostik von Herzerkrankungen mit bildgebenden Verfahren gelistet ist. Ob Herz-Computertomografie, Kernspintomografie oder Echokardiografie: Mit diesen modernen Durchleuchtungsgeräten erhalten die Spezialisten einen tiefen Einblick


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Gesundheit

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Leserbriefe Häkeln ist weniger anstrengend Zum Artikel: »Hier kriegt sich keiner in die Wolle« (Ausgabe 3/2016):

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Beim bildgebenden Verfahren in der Diagnostik ist die Erlanger Herzchirurgie führend. in das erkrankte Organ. Jeder Untersuchungsraum ist durch eine Sichtscheibe von außen einsehbar. Während der Untersuchung steht dem Patienten immer jemand zur Seite. Der gesamte Vorgang wird dabei am Bildschirm und mit Sichtkontakt überwacht. Aus der ganzen Welt melden sich Besucher bei Prof. Achenbach an, um ihm und seinem Team bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Mit Fortbildungsveranstaltungen zum Herz-CT und anderen Diagnoseverfahren können Ärzte aus anderen Kliniken von den Erlanger Erfahrungen profitieren. Schließlich ist die Uni-Klinik von allen nordbayerischen Einrichtungen diejenige, die auf diesem Gebiet die meisten Operationen durchführt. Das gilt auch für den Eingriff zur Platzierung der künstlichen Aortenherzklappe im Miniaturformat. Das lebensrettende Stück ist aus Gewebe, das aus dem Rinderherzbeutel stammt. Die Nähte sind handgesetzt. Das Ganze wird mit einem speziellen Drahtgeflecht stabilisiert. Wenn das Hilfsmittel im Körper eingesetzt ist, öffnet sich die zuvor stark verengte Aortenklappe, die die linke Herzkammer mit der Körperschlagader verbindet, wieder normal – das Herz wird so entlastet. Mit dieser Methode ist Prof. Achenbach sehr zufrieden. Was den Herzspezialisten noch große Kopfzerbrechen bereitet, ist die Reparatur einer anderen Herzklappe, der sogenannten Mitralklappe. »Hier gibt es keine rundum zufriedenstellende Lösung«, bedauert Achenbach. Daran müsse intensiv geforscht werden. Der begeisterte Herzspezialist möchte mit Prävention und guter medizinischer Versorgung dazu beitragen, dass Menschen im hohen Alter eine gute Lebensqualität haben. Das sei wichtiger als starre Altersgrenzen bei Operationen einzuhalten. Ihn freut es, dass sich das Altersbild in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich verändert hat und zu ihm immer mehr Patienten jenseits der 80 kommen, die aktiv sind und voller Pläne stecken. Petra Nossek-Bock; Fotos: Mile Cindric

ieser Artikel hat mich besonders gefreut, bin ich doch eine Häkel- und Strickbegeisterte. Als Ergänzung dazu habe ich jedoch noch einige Gedanken. Leider überwiegt für mich in Ihren Zeilen das Thema »Stricken«. Dabei gibt es gerade beim Häkeln sehr gute Möglichkeiten für ältere Menschen (auch für gesundheitlich Benachteiligte), die vermutlich viel zu wenig bekannt sind. Das Hintergrundwissen dazu habe ich mit meinen 69 Jahren nicht nur durch eigene Handarbeiten, sondern auch durch viele Erfahrungen (gerade zum Thema »Beweglichkeit«) an der Alten-Akademie Nürnberg gesammelt: Häkeln geht sowieso schneller als Stricken. Dadurch ist es weniger anstrengend, und das eigene Produkt ist bald zu bewundern. Eine Häkelarbeit ist auch für ältere nicht mehr so bewegliche Hand- und Fingergelenke oft noch besser möglich als stricken. Noch ein Tipp für gesundheitlich Benachteiligte: Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, können ihre nicht so sperrige Häkel-Handarbeit prima in ihrem »Transportmittel« mitnehmen, haben sie doch ihr Sitzmöbel zum Häkeln gleich überall mit dabei. Mein jetziges Häkelprojekt ist außerdem nahezu kostenlos: Wollreste lassen sich mit etwas geplantem Farbdesign zu einem Dreiecktuch verarbeiten. Ich habe meine Freude daran. Ingrid Renate Korn, per mail

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hr Bericht verursacht bei mir Kopfschütteln. Denn ich frage mich, wo haben Sie Ihre Informationen her? Sie sollten sich vielleicht einmal mit Inhabern von Handarbeitsgeschäften oder den Außendienstmitarbeitern von Wollherstellern unterhalten. Dann bekämen Sie mit, dass seit längerer Zeit in dieser Branche nichts geht. Ich habe seit Dezember 2009 ein Gewerbe angemeldet, es heißt »Bruni strickt...«. Ich kann Ihnen sagen, es ist verdammt schwer, einen Kundenstamm aufzubauen und über das Jahr Aufträge zu erhalten. Desweitern habe ich auch feststellen müssen: Es ist bereits das zweite Mal, dass im Magazin nur über MyBoshi und über MyOma berichtet wird. Das stößt mir sauer auf. Ist es kostenlose Werbung für die beiden Unternehmen? Es wäre schön, bei solchen Themen eine ausgewogene Berichterstattung zu lesen und nicht eine so einseitige. Brunhilde Manger, per mail

Bücher zum Mitnehmen in Möhrendorf Zum Artikel: »Wohin mit alten Büchern«, Ausgabe 3/2016

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eine überquellenden Bücherregale einerseits und leerstehende Räume im neugebauten Rathaus in Möhrendorf andererseits brachten mich auf den Gedanken, Teile meiner über Jahrzehnte gesammelten Bücher der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Jetzt stehen auf einem Sideboard im Eingangsbereich des Rathauses im Schnitt 250 Bücher, Bildbände, Lexika und auch CDs und DVDs aus meinem Bestand. Diese dürfen mitgenommen werden. Wegen meines riesigen Vorrats von etwa fünf Kubikmetern verzichtete ich darauf, dass die Bücher zurückgegeben werden müssen. Die monatlich wechselnden Schwerpunktthemen lassen den interessierten Bücherfreund gezielt fündig werden. Die Bücher – zum Teil noch originalverpackt – sind während der Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich. Wolfgang Eibl, Möhrendorf


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Leserreise

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Atemberaubende Aussichten auf 2017 sechs+sechzig-Leserreisen führen nach Madeira und entlang der Rhône

Foto: Mundo

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Beim Wandern auf Madeira gibt es zahl­ reiche Wasserfälle zu bewundern.

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agen Sie ganz einfach dem Mausgrau Ade: Denken Sie schon jetzt ans Frühjahr! Die ersten warmen Tage sind gar nicht mehr so fern. Das Magazin sechs+sechzig bietet Ihnen Anfang 2017 zwei Leserreisen, auf denen Sie Natur und Kultur genießen können. Wanderreise auf Madeira Zunächst laden wir Sie ein, im Februar die Blumenpracht auf einer Insel mitten im Atlantik zu bewundern: Auf Madeira finden Sie das ganze Jahr über eine üppige Vegetation, über 760 Pflanzenarten blühen und sprießen dort. Auf der Wanderreise schnuppern Sie nicht nur den Duft von Jasmin, Orangenbäumen, Orchideen, Kamelien oder der Großen Kapuzinerkresse, Sie genießen auch einen atemraubenden Blick von der Steilküste über Meer und Land. Hier hat Kaiserin Sisi ihr Lungenleiden kuriert, Winston Churchill hat die beeindruckende Szenerie gemalt. Wandern und Wein: Das ist das Motto der achttägigen Reise auf die Insel, die mit 1800 Meter hohen Gipfeln lockt – und wunderbaren Panoramen. Zum Auftakt gibt es in der Hauptstadt Funchal einen Besuch in einer Kellerei, der MadeiraWein ist weithin berühmt. Anschließend begeben Sie sich in den folgenden Tagen auf drei geführten Touren, die sich vorbei an rauschenden Wasserfällen, durch duftende Eukalyptuswälder und entlang

Die Atlantikinsel Madeira begrüßt die Besucher mit üppig bewachsenen Steilküsten wie hier bei Funchal. einer der ältesten Levadas, der Wasserstraßen aus dem Gebirge von Madeira, ziehen. Die Dauer der Wanderungen beträgt zwischen drei und fünf Stunden. Es bleibt genügend Zeit zur freien Verfügung, um die Sehenswürdigkeiten der Inselmetropole zu genießen. Fakultativ steht auch ein Ausflug ins Nonnental auf dem Programm. Flusskreuzfahrt auf der Rhône Weiter geht es im Frühling: Am 1. Mai 2017 legt das Flusskreuzfahrtschiff MS Swiss Corona in Lyon in Südfrankreich ab. Und wenn Sie mögen, sind Sie mit an Bord. Der Bus bringt Sie von Nürnberg aus in die Weltkulturerbestadt in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Dort startet Ihre Reise zu den Höhepunkten an Rhône und Saône. Sie sehen das wunderbare Chalonsur-Saône und können von dort einen Ausflug nach Beaune ins Herz des Burgund machen. Charmante Orte wie Mâcone oder Trévoux begrüßen Sie dann auf der Strecke nach Süden bis nach La Voulte. Die Schluchten der Ardèche sind ein sehenswertes Stück Natur. In Avignon ist die Besichtigung der 800 Jahre alten Brücke ein »Muss«. Und vom südlichsten Punkt Ihrer Flusskreuzfahrt aus, von Arles, können Sie die Carmargue erkunden, die Landschaft, die für ihre weißen Pferde berühmt ist und für die stolzierenden Flamingos. Elke Graßer-Reitzner

Wanderreise auf Madeira Die achttägige Flugreise von und nach Nürnberg findet statt vom 17. Februar bis 24. Februar 2017. Der Reisepreis beträgt pro Person ab 1199.- Euro (Einzelzimmer auf Anfrage). Der Flug geht mit Air Berlin (oder vergleichbarer Fluggesellschaft) Vorgesehenes Hotel: Four Views Monumental, 4-Sterne Landeskategorie, in der Lido-Hotelzone von Funchal. Leistungen: • 7 Übernachtungen im genannten Hotel • 7 x Frühstücksbuffet • 7 x Abendessen im Hotel • Deutsch sprechende Reiseleitung während der Reise • Reisebegleitung durch das Magazin sechs+sechzig • Alle notwendigen Bustransfers • Reiseführer pro gebuchtem Zimmer • Reisepreis–Sicherungsschein • Alle anfallenden Flug- und Sicherheitsgebühren vorab buchbar und nicht im Preis eingeschlossen: Zusatzausflug Nonnental: 34 .- € pro Person Weitere Informationen und Buchung bei der Reisevermittlungsagentur Reiseglück, Waltraud Benaburger, Tilsiter Str. 6c, 90453 Nürnberg, Tel.: 0911-63 92 28, Fax: 0911-63 92 24, E-mail: reiseglueck@gmx.de


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Leserreise

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Impressum sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 17 / November 2016 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Unser Büro ist Montag, Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr besetzt

Foto: Uli Bock

Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, IBAN DE05 7602 0070 0003 7354 43 BIC HYVEDEMM460 Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Elke Graßer-Reitzner, Georg Klietz, Brigitte Lemberger Autoren: Kristoffer Braun, Sharon Chaffin, Andreas Dautermann, Günter Dehn, Matthias Fargel, Herbert Heinzelmann, Karin Jungkunz, Anja Kummerow, Horst Mayer, Ingrid Mielenz, Annika Peißker, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, Petra Nossek-Bock, Uli Bock, Matthias Fargel, Ester Neumann Illustration: Sebastian Haug Titel: Michael Matejka Gestaltung: www.gillitzer.net

Das Schloss Cormatin liegt wenige Kilometer nördlich von Cluny im Burgund. Die Flusskreuzfahrt bietet Gelegenheit zum Ausflug dorthin. Flusskreuzfahrt auf der Rhône Die achttägige Flussreise findet vom 01. bis 08. Mai 2017 statt. Der Reisepreis ab 1199.- Euro pro Person in der gebuchten Doppelkabine (Einzelkabinen nur auf Anfrage) beinhaltet als Sonderleistung auch die Busfahrt von Nürnberg/Fürth/ Erlangen nach Lyon und zurück. Leistungen: • Flussreise in der gewählten Kabinenkategorie • Vollpension an Bord, beginnend mit dem Abendessen des ersten Tages und endend mit dem Frühstück am letzten Tag • Willkommenscocktail • Benutzung der Bordeinrichtungen und Liegestühle • Ein- und Ausschiffungsgebühren und Hafentaxen • Betreuung durch eine erfahrene Reiseleitung • Reisebegleitung ab/bis Nürnberg durch das Magazin sechs+sechzig • Reiseführer/Länderinformationen Ausflugspaket fakultativ buchbar: Chalon-sur-Saône: Stadtrundgang Chalon Mâcon: Abtei Cluny La Voulte: Schluchten der Ardèche Grignan und Trüffelfarm Arles: Stadtrundgang Arles und Ausflug in die Carmargue Avignon: Pont du Card insg.: 229.-€ Weitere Informationen und Buchung bei der Reisevermittlungsagentur Reiseglück, Waltraud Benaburger, Tilsiter Str. 6c, 90453 Nürnberg, Tel.: 0911-63 92 28, Fax: 0911-63 92 24, E-mail: reiseglueck@gmx.de

Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch, Julius Leib Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 406499 tanz43@t-online.de • Dr. Karl Vogel: Mobil 0171 2134087 karl.v@t-online.de Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 20 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 6.3.2017, Anzeigenschluss 13.2.2017 Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:


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Magazin

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Die festliche Weihnachtsgala des Seniorenamts Nürnberg in der Meistersingerhalle ist für viele ein Höhepunkt im Jahr. Am Donnerstag, 15., und Freitag, 16. Dezember (jeweils 14 bis 17.30 Uhr), unterhält Kammersänger Heiko Reissig zusammen mit der Reinhard-Stockmann-Band das Publikum. Außerdem treten auch der Organist Benedikt Ofner, das Akkordeon Ensemble »timeless d’accord«, der Tenor Thomas Fahner, die Sopranistin Susanne Veith und die Eleven des Ballettförderzentrums Nürnberg auf. Das Nürnberger Christkind schaut auch vorbei. Karten zu 14,20 €, 8,70 € und 5,95 € (inkl. Vorverkaufsgebühr und VGN-Ticket) gibt es an den folgenden Vorverkaufsstellen: Nürnberg: Kultur Information, Königstraße 93, 90402 Nürnberg, Tel. (0911) 231- 40 00 Nürnberger Nachrichten, Ticket Corner, Mauthalle, Hallplatz 2, 90402 Nürnberg, Tel. (091) 216-22 98 Fürth: Franken-Ticket, Kohlenmarkt 4, 90762 Fürth, Tel. (0911) 74 93 40 Erlangen: Kartenvorverkauf Fuchsenwiese (im E-Werk), Fuchsenwiese 1, 91054 Erlangen, Tel. (09131) 80 05 55 Eine Liste aller Verkaufsstellen ist unter www.eventim.de zu finden.

Foto: NN-Archiv

Karten für Galakonzert im Advent

Vesperkirche sucht Mitwirkende Pfarrer Bernd Reuther öffnet die Vesperkirche 2017 vom 15. Januar 2017 bis 26. Februar 2017 jeden Tag von 10.30 bis 15.30 Uhr in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in der Allersberger Straße in Nürnberg. Nach dem schönen Erfolg in diesem Jahr soll das Angebot nun

wiederholt werden. Im Kirchenraum, an liebevoll gedeckten Tischen, können Menschen einander begegnen, ins Gespräch kommen. Einfach nur da sein, ein heißes Getränk zu sich nehmen, die Tageszeitung lesen, ein Mittagessen für einen Euro genießen (wer mehr zahlen kann und möchte, darf das gerne), eine Kerze anzünden, ein seelsorgerliches Gespräch führen. Für den Nachtisch werden Kuchenspenden benötigt. Wer sich beteiligen möchte, kann an einem Infoabend teilnehmen. Jeweils um 19.30 Uhr in der Gustav-AdolfGedächtnis-Kirche, Allersberger Straße, neben dem Südstadtbad: Mittwoch, 30. November 2016, Donnerstag, 8.Dezember 2016, Samstag, 7. Januar 2017. Infos über das umfangreiche Begleitprogramm gibt es in der Kirche.

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Magazin

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Das neue Pflegestärkungsgesetz bringt Änderungen für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen: Ab 2017 gibt es ein völlig neues Begutachtungsinstrument, das den Grad der Selbständigkeit im Blick hat. Über diese Neuerungen informiert der Pflegestützpunkt Nürnberg am Montag, 23. Januar 2017, um 15 Uhr im Fabersaal des Gewerbemuseums, Gewerbemuseumsplatz 2 in Nürnberg. Winfried Fischer, Leiter der Pflegebegutachtung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) Bayern stellt in seinem Vortrag die künftige Art der Begutachtung vor. Statt in bisher drei Pflegestufen erfolgt jetzt die Eingruppierung in fünf Pflegegrade. Dies bedeutet eine große Umstellung für alle Beteiligten. Allerdings

Foto: fotolia.com / kzenon

Pflegereform bringt Neuerungen

sind Überleitungsregelungen geplant. Alle Pflegebedürftigen, die vor dem 31. Dezember 2016 eingestuft worden sind, werden automatisch neu eingruppiert. Für sie gibt es keine neue Begutachtung. Die Leistungen der Pflegeversicherung ändern sich Anfang 2017. Eine Anmeldung für diese Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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Paten für Neuankömmlinge gesucht Das Zentrum Aktive Bürger (ZAB) in Nürnberg sucht Ehrenamtliche, die einige Stunden pro Woche Zeit haben, Familien mit Flucht- und Zuwanderungserfahrung zu unterstützen. Patenschaften für diese Familien sind langfristig angelegt. Sie sollen stabilisierend auf das Familiensystem wirken und eine gelebte Form des Miteinanders sein. Angebote können z.B. sein: Aktivitäten mit Kindern, Unterstützung beim Sprachenlernen, mit dem Leben in Nürnberg vertraut machen, gemeinsame Freizeitgestaltung, Ausflüge. Jeder, der offen für Kulturen ist, einen alltagspraktischen Blick besitzt und sich als einfühlsame Person bezeichnen kann, bringt bereits wichtige Voraussetzungen mit. Neue Ehrenamtliche werden durch eine pädagogische Fachkraft vermittelt, begleitet und unterstützt. Infos gibt es beim Team Familienpatenschaften des ZAB unter Telefon (0911) 92 97 17-12 oder -13 und per E-Mail: zab@iska-nuernberg.de

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Ehrenamt

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Bis zum letzten Blutstropfen Weil Mitstreiter fehlen, sind Ehrenamtliche beim BRK sogar mit über 80 unverzichtbar

Ein gutes Team kommt langsam in die Jahre: Ingrid Böhme (links) und ihre ehrenamtlichen Helfer beim BRK Erlangen­Höchstadt organisieren den Blutspendedienst. Nachwuchs ist nur schwer zu finden.

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ngrid Böhme verkörpert so etwas wie die »Zentrale« beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) in Erlangen-Höchstadt. Dabei ist sie nicht etwa eine angestellte Mitarbeiterin des BRK, sondern ehrenamtliche Leiterin des Blutspendedienstes – und das seit 35 Jahren. Inzwischen ist die gelernte Dolmetscherin 82 Jahre alt und immer noch Ansprechpartnerin für alles, was mit der verantwortungsvollen Arbeit zu tun hat. Sie ist auch für Wareneinkauf, Abrechnung, Lagerverwaltung und Organisation des Teams verantwortlich. Schließlich muss bei jedem Blutspende-Termin ein genauer Ablauf eingehalten werden. Etwa, wenn es um Vorbereitungen und Registrierung der Spender geht oder das Einräumen der Blutkonserven. Auch das Zubereiten des Essens, das jeder der oft bis zu 200 Spender nach der Blutabnahme erhält, muss organisiert werden. Rechnet man alle anfallenden Tätigkeiten zusammen, summiert sich dies auf etwa neun Stunden, die die Freiwilligen beim BRK ableisten. Gelegentlich ist der Aufwand besonders groß, etwa dann, wenn die Ehrenamtlichen die vorgeschriebene Mahlzeit in einer wenige Quadratmeter großen Teeküche aufwärmen und fertig machen müssen. Findet die Blutspende hingegen im modernen BRK-Heim in Erlangen selbst statt, tun sich die Freiwilligen entsprechend leichter, weil die Räume funktionaler sind. Für alles, was nicht die rein medizinische Seite betrifft, sind Böhme und ihre rund zehn Mitarbeiterinnen zuständig, die pro Einsatz an ihrer Seite arbeiten. Doch das wird zunehmend schwieriger: »Viele können zum vorgesehenen Zeitpunkt nicht«, erzählt die ehrenamtliche Leiterin, »die eine hat eine neue Hüfte bekommen, eine andere eine Knieoperation gerade überstanden.«

Die Mitglieder der Gruppe seien zwischen 65 und 90 Jahre alt, erzählt die Erlangerin Böhme. Viele kennen »ihre« Spender, die etwa zu den Terminen ins BRK-Haus in Erlangen kommen, schon lange. Auch der Zusammenhalt unter den freiwilligen Helfern ist gut, berichtet Böhme. »Wir reden auch einmal über Privates«, sagt sie. Immer wieder hätten sich in der Vergangenheit Interessierte für den Blutspendedienst bei ihr umgesehen. Geblieben aber sei kaum jemand: »Den meisten ist es zu arbeitsintensiv, andere jammern »Wenn es keine Freiwilsofort über ihren Rücken oder wolligen mehr gibt, können len sich nicht auf Tage festlegen laskeine Termine mehr sen.« stattfinden, das heißt Genau das aber ist das A und O dann, dass wir weniger der Rotkreuz-Aktion: Da die SpenBlutspenden haben« den dringend notwendig sind, müssen die Termine eingehalten werden. Für Ingrid Böhme ist das auch ein Grund, weshalb sie trotz ihrer 82 Jahre weitermacht. »Kranke und Unfallopfer brauchen das Blut«, sagt sie. In Zeiten medizinischen Fortschrittes steige der Bedarf zunehmend. »Heute nehmen die Ärzte Eingriffe vor, von denen man vor ein paar Jahren noch nicht einmal geträumt hätte.« Dennoch merkt auch Ingrid Böhme das Alter und will daher schon lange etwas kürzer treten. »Seit meinem 70. Geburtstag suche ich jemanden für die Nachfolge«, erzählt sie. Einmal hat eine Frau ein kurzes Gastspiel als ihre Vertreterin gegeben. »Das aber endete im Chaos«, sagt Böhme, »und so habe ich die Funktion wieder übernommen.«


Ehrenamt

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Touristik

Caravaning

Nordbayerns größte Urlaubs-, Reiseund Freizeitmesse mit Bayerns größter Indoor-Gartenmesse! rz Früher seien viele Beschäftigte mit 58 Jahren in Rente gegangen, erinnert sich Böhme. »Bald darauf ist ihnen die Decke auf den Kopf gefallen und sie waren froh, wenn sie in einem Ehrenamt eine neue Aufgabe fanden.« Das habe sich geändert. Die Lebensarbeitszeit sei heute länger und die Rente geringer. »Viele suchen sich dann noch mit 65 einen Job auf 450-EuroBasis«, sagt Böhme, »die haben keine Zeit für ein Ehrenamt.« Zudem seien auch deren eigene Kinder heutzutage häufiger berufstätig: »Wenn aber beide Elternteile arbeiten, müssen die Großeltern auch öfter auf die Enkel aufpassen.« Das koste ebenfalls Zeit.

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Das Rote Kreuz geht in Firmen Einen weiteren Grund, weshalb es schwierig ist, gerade für die Arbeit im Blutspendedienst Jüngere zu gewinnen, nennt Beate Ulanska, die Kreisgeschäftsführerin des BRK ErlangenHöchstadt. Für eine ausreichend gesicherte Versorgung mit Blutspenden sei es wichtig, möglichst viele Jüngere zu erreichen – und deshalb bietet das BRK viele Termine in Firmen und Behörden an. Dafür aber braucht das BRK wiederum freiwillige Mitarbeiter, die tagsüber Zeit haben während der üblichen Arbeitszeiten. Viele Berufstätige scheiden daher von vornherein aus. Weil das BRK häufig Termine in Erlangen bei Siemens, Areva und der Universität anbietet, fehle es gerade hier an Ehrenamtlichen und es komme zu Engpässen beim Personal, berichtet die Kreisgeschäftsführerin. Um diesem akuten Ehrenamtlichen-Notstand entgegenzuwirken, versucht der Kreisverband gezielt, Neue zu finden. »Wir sprechen Leute an und werben für uns«, sagt Ulanska. »Wenn es keine Freiwilligen mehr gibt, können keine Termine mehr stattfinden, das heißt dann, dass wir weniger Blutspenden haben – und Blut rettet Leben. Eine ange­ das müssen wir mit alnehme Atmosphäre soll es leichter len Mitteln verhindern.« machen, Lebenssaft abzugeben. Deshalb lobt Ulanska die Arbeit von Ingrid Böhme in höchsten Tönen. Sie mache und beherrsche einfach alles: »Sie führt ihr Ehrenamt mit Managerqualitäten.« Eigentlich müsste eine solche Aufgabe auch eine Herausforderung für jüngere Menschen sein. Sharon Chaffin; Fotos: Mile Cindric

Information Nähere Informationen zum BRK-Blutspendedienst beim Kreisverband Erlangen-Höchstadt gibt es unter Tel. 09131/ 1200-100.

Freizeit Touristik & Garten

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Outdoor & Sport

Haus & Garten


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Ausgewählte Veranstaltungen  November 2016 bis März 2017

Ausstellungen

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Haderlumpen und Wasserzeichen – Vom Papier zum Buch bis 21.05.2017, Mi, Sa, So 14-17 Uhr Museum |22|20|18| Kühnertsgasse, Kühnertsgasse 22, Nürnberg Sonderausstellung VA: Altstadtfreunde Nürnberg Info: 0911 / 5072360 Der Weltpoet. Friedrich Rückert (1788 – 1866): Dichter, Orientalist, Zeitkritiker bis 26.12.2016; Di, Mi, Fr 9-17; Do 9-20 Uhr; Sa, So 11-17 Uhr Stadtmuseum Erlangen, MartinLuther-Platz 9, Erlangen Der in Schweinfurt geborene, in Erlangen 1826 – 1841 lehrende Friedrich Rückert gehört zu den großen Intellektuellen des 19. Jahrhunderts. Info: 09131 / 862300 KZ überlebt. bis 06.01.2017; Mo-Fr 9-18 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, Nürnberg Porträts von Stefan Hanke Info: 0911 / 2315666

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Die Organisation der Migration und die Suche nach Vermissten – Alliierte Unterstützung für Displaced Persons nach 1945 08.12.2016, 18.30 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Vortrag von Dr. Henning Borggräfe. Im Mai 1945 befanden sich mehr als 13 Millionen Menschen infolge der NS-Verfolgungspolitik außerhalb ihrer Herkunftsländer. Info: 0911 / 231-75 38 Smartphone – Weiterführung 09.12.2016, 10.00 – 12.00 Uhr Veranstaltungsort: Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Kurzbeschreibung: Die Teilnehmer können ihre ersten Erfahrungen mit dem Smartphone ausbauen und vertiefen. Insbesondere wird die Anwendung der Apps intensiviert. Teilnehmerzahl auf 10 Personen begrenzt. Kosten: 15 EURO Veranstalter: Museum für Kommunikation Nürnberg

Tipps und Tricks für iPad, iPod, iPhone 12.01.2017, 10.00 – 12.00 Uhr Veranstaltungsort: Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Kurzbeschreibung: Sie haben Fragen, wir versuchen sie zu beantworten. Ein Erfahrungsaustausch zum Betriebssystem Apple IOS. Teilnehmerzahl auf 10 Personen begrenzt. Kosten: 15 Euro Veranstalter: Museum für Kommunikation Nürnberg Info: (0911 / 23088-230) Eins ist sicher: Die Rente ist es nicht! Oder doch? 16.01.2017, 15 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Wovon sollen diejenigen im Alter leben, die nicht einzahlen konnten? Wie kann die Rente so verändert werden, dass Altersarmut vermieden wird? Referent: Matthias Wrede, Professor der Sozialpolitik an der Universität Erlangen-Nürnberg VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Papierlos Lesen – digitales Schmökern und mehr 13.12.2016, 14 Uhr Fotos mit iPad, iPod oder iPhone Konrad-Groß-Stube im Heilig19.01.2017, 10.00 – 12.00 Uhr Geist-Spital, Spitalgasse 22, Veranstaltungsort: Museum für Nürnberg Kommunikation, Lessingstraße 6, Beratung & Vorträge Infos über E-Book-Reader und Nürnberg Software für Smartphones, Tablets Das Seminar vermittelt: Fotos auf09.11.2016 und PCs zur Nutzung als E-Booknehmen, Fotos bearbeiten, Fotos Formularausfüllservice Reader. organisieren. Es stehen Leihgeräte Jeden Freitag, 15 Uhr VA: Computerclub Nürnberg 50 zur Verfügung oder man bringt AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, plus e. V. sein eigenes Gerät mit. TeilnehNürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 9928352 merzahl auf 10 Personen begrenzt. Erfahrene ehrenamtliche MitarKosten: 15 EURO beiter helfen beim Ausfüllen von Der Landkreis Fürth – Ein Veranstalter: Museum für KomFormularen (keine SteuererklärunBrennpunkt deutscher Geschichte munikation Nürnberg gen!) Voranmeldung nötig. 19.12.2016, 19:30 Uhr Info: (0911 / 23088-230) Info/Anmeldung: 0911 / 45060167 Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Handy- und Internetberatung Gibt es ein Ewigkeitsgen? Lichtbildvortrag von Dr. Thomas 25.01., 22.02.2017, 15 Uhr 29.11.2016, 14.30-15.30 Uhr Liebert, Roßtal AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Seniorenzentrum am TiergärtnerVA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg Senioren-Servicewohnen tor, Burgschmietstr. 4, Nürnberg Nürnberg e.V. Fragen zum Handy werden an Referentin: GerlindeNürnberg Knopp, Info: 0911 / 227970 jeden letzten Mittwoch im Monat t lg Energieausweis in Vorbereitung erfo Eintritt frei ganz individuell beantwortet Vorginn e b u Ba Info: 0911 / 21759-11 Vor der Bundestagswahl im anmeldung nötig. Herbst 2017 Info/Anmeldung: 0911 / 4506 0167 Wie wollen wir in Zukunft wohnen? 11.01.2017, 12.45 – 14.15 Uhr 30.11.2016, 12.45 – 14.15 Uhr 1 1/2 - 3 Zi.-Whg. Gewerbemuseumsplatz 2, Die Schuldnerberatung der Stadt Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Nürnberg stellt sich vor 25 Eigentumswohnungen Raum 3.11, Nürnberg Teil 1: Methoden der Wahl08.02.2017, 14:30 – 16 Uhr 25 % bereits verkauft Wohnprojekte in Nürnberg. Mehrforschung Treffpunkt: ISKA, Untere KrämerVor-Ort-Info: sonntags 14-16 Uhr generationenhaus, WohngemeinReferent: Dr. Henning Schirner; gasse 3 – Stadtbus 36, Haltestelle Nopitschstr. 25, Nbg. schaften, altersgerechtes Wohnen. Akademiepass erforderlich Burgstraße, Nürnberg Musterwohnungsbesichtigung: Referent: Dr. Henning Schirner; VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Der Leiter der Einrichtung, Herr sonntags 14-16 Uhr o. nach Vereinbarung Akademiepass erforderlich Info/Akademiepass: 0911 / 537010 Weinhold, gibt einen Überblick Karlstr. 18, Fürth VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. (Mo-Do 13-15:30 Uhr) über die Arbeitsweise und das AnInfo/Akademiepass: 0911 / 537010 gebot der Schuldnerberatung. Tel. 0911/776611 (Mo-Do 13-15:30 Uhr) VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff www.urbanbau.com Bleiweiß Ihre Sorglos-Immobilie für Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Selbstnutzer und Kapitalanleger!

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Veranstaltungskalender  19

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Figürliche Wachsplastik in der Gegenwartskunst 08.02.2017, 18:30 Uhr Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstraße 17, Nürnberg Vortrag von Dr. Jessica Ullrich; Aus der Reihe „Begegnungen“ Info: 0911 / 23115893 Daheim wohnen bleiben – altersgerecht und barrierefrei 13.02.2017, 14:30 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Der Pflegestützpunkt Nürnberg informiert über das neutrale und kostenfreie Beratungsangebot zur Wohnraumanpassung (KOWAB). VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Führungen & Wanderungen Ist, was wir erinnern, wirklich immer wahr? 28.11.2016, 14 Uhr; 07.01.2017, 16 Uhr turmdersinne, Westtor der Stadtmauer, Spittlertorgraben, Ecke Mohrengasse, Nürnberg Sonderführung für Seniorinnen und Senioren zum Thema Gedächtnis Info/Anmeldung: 0911 / 9443281

Ihr digitales Erbe – was bedeutet das? 14.02.2017, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube im HeiligGeist-Spital, Spitalgasse 22, Nürnberg „Hinterlassenschaften“ im World Wide Web VA: Computerclub Nürnberg 50 plus e. V. Info/Anmeldung: 0911 / 9928352

Beginn des Industriezeitalters in der Südstadt und deren Geschichte 01.12.2016, 10:30 – 12 Uhr: Nördliches Lichtenhof und Galgenhof 15.12.2016, 10:30 – 12 Uhr: Hummelstein mit der Poststadt und Neulichtenhof 19.12.2016, 10:30 – 12 Uhr: Gibitzenhof Treffpunkt: Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4 Stadtteilrundgänge unter dem Motto „Kultur und Bewegung“ VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911/81009783

Das Wiedererstehen des Pellerhofes in 3D 21.02.2017, 19.30 Uhr Fabersaal Bildungscampus, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Ein Vortrag mit Lichtbildern von Werner Grethlein. VA: Altstadtfreunde Nürnberg Info: 0911 / 5072360

Offene Wandergruppe 10.12.2016, 07.01., 21.01., 04.02., 18.02., 04.03.2017, je 9:30 Uhr (Dauer ca. 1,5 Stunden) Treffpunkte und Wanderziele am Infotelefon VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45060167

Einsatz und Nutzung einer Cloud 01.03.2017, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube im HeiligGeist-Spital, Spitalgasse 22, Nürnberg Vorstellung der Cloud-Angebote von GMX, T-online, Microsoft und Google VA: Computerclub Nürnberg 50 plus e. V. Info/Anmeldung: 0911 / 9928352

Kultur-Überraschungen – die besondere Stadtführung 26.01., 16.02.2017, 10 – 12 Uhr Treffpunkt: Kreuzigungshof Heilig-Geist, vor dem Eingang zum Treff, Spitalgasse 22, Nürnberg Begleiten Sie Annette Körner auf einer Reise durch Nürnbergs lebendige Winkel und Gassen. Lassen Sie sich überraschen – denn bei jedem Treffen hat die Stadtführerin etwas Besonderes für Sie ausgewählt. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Gesundheit & Sport

Unsere Erscheinungstermine im Jahr 2017: Heft 1: 6. März Heft 2: 29. Mai Heft 3: 4. September Heft 4: 20. November

Mach mit – bleib fit Jeden Freitag 10:30 bis 11:30 Uhr (nicht während der Ferien) Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Effektive Übungen für Ihre Kraft und Ihr Gleichgewicht VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info/Anmeldung: 0911 / 81009783

Tanz mit, bleib fit 03.12.2016, 04.02., 04.03.2017, je 14:30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Mitmachtänze für Tanzfreudige ab 40 nach den Richtlienen des deutschen Bundesverbandes für Seniorentanz; Leitung: Ingrid Ullmann VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45060167 Tanz für ALLE! 08.12.2016, 12.01., 02.02.2017, je 19 – 21 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG – Kulturbüro Muggenhof, Fürther Straße 244d, Nürnberg Willkommen sind Menschen jeglicher Kultur, jeglichen Alters und Geschlechts, mit und ohne Tanzerfahrung. Leitung: Barbara Bess. VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 23179550 Kraft, Beweglichkeit und Balance – Ein Kurs zur Sturzprävention ab 12.01.2017 ,10 Mal, jeweils 10-11 Uhr Internationales Jugendzentrum, Glockenhofstr. 9, Nürnberg Kursleitung: Sabrina Graf, Physiotherapeutin und Geronto-Psychologin – Mit diesem Training zur Sturzprävention wird besonders die Arm- und Beinmuskulatur gekräftigt Eine Teilnahme für Personen mit starker Gehbehinderung oder im Rollstuhl ist nur eingeschränkt möglich, da bei einigen Übungen Stehfähigkeit wichtig ist. Der Kurs ist zertifiziert, Die Kosten können evtl. von den Krankenkassen erstattet werden. VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info /Anmeldung: 0911 / 9 44 45 45

Ganzheitliches Gedächtnistraining 21.02.2017, 9.30 – 11 Uhr Awotreff, Altenfurter Str. 39, Nbg. Mit abwechslungsreichen, spielerischen Übungen werden die wichtigsten Funktionen Ihres Gehirns gefördert, angeleitet durch eine zertifizierte Gedächtnistrainerin. VA: Seniorennetzwerk Altenfurt/ Brunn/ Fischbach/ Moorenbrunn Info: 0911 / 81010015

Literatur & Theater Weihnacht’n – un’ sunsd nu wos! 04.12.2016, 18 Uhr Mundartkabarett mit Sven Bach Kleinkunstbühne „Galerie Gaswerk“, Nördliche Ringstr. 9, Schwabach, Eintritt: 16 Euro Info/Reservierung: 09122/9378-82 Karl May und Weihnachten 06.12.2016, 14:45 – 16:15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Weihnachten mit Karl May, Teil 2: Hauptsächlich Alterswerk Ardistan und Dschinnistan Referent: Ulrich Wasserburger; Akademiepass erforderlich VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010 (Mo-Do 13-15:30 Uhr)

Stiftungszentrum

Erbschaft Erbschaft und Testament Richtig entscheiden – aber wie? und Testament

Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 13.01., 17.02.2017, je 14 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Für alle Tanzbegeisterten, auch wenn sie ohne Partner sind. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß in Kooperation mit dem Bundesverband Seniorentanz Info: 0911 / 2318224 Tango libre Tanzabend 12.02.2017, 18 – 21 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG – Kulturbüro Muggenhof, Fürther Straße 244d, Nürnberg Elemente und Haltungen aus der Contact Improvisation und dem Tango Argentino; vor allem zu Neotango-Musik. Wir lernen keine Schritte! Keine Vorkenntnisse und kein Partner erforderlich. Tanzen in bequemer Tanzkleidung barfuß oder mit Socken. VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 23179550

Richtig entscheiden aber wie? Kostenlose Info-Broschüre anfordern unter: Telefon 09128-500 www.rummelsberg.de

Menschen an Ihrer Seite. Die Rummelsberger www.rummelsberger.de


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Drei Hochzeiten und kein Todesfall 09.12.2016, 05.01.2017; je 19.30 Uhr Kammerspiele im Staatstheater, Richard-Wagner-Platz 2, Nürnberg Vier komische Einakter von Anton Tschechow VA: Seniorentheater Nürnberg Tempo 100 Info: 0911 / 421200 Gschichtla, Liedla und Musikstückla zur stillen Zeit 10.12.2016, 15 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Christian Peter Rothemund erzählt vom Kind im Stall; dazu ruhige, bayerische Musik mit der Leyher Stubenmusik mit Hackbrett und Harfe, Flöte, Gitarre und Kontrabass; Karten: 09123 / 954491 Weihnacht’n – un’ sunsd nu wos! 12.12. 2016, 20.00 Uhr Mundartkabarett mit Sven Bach KleinKunstBühne Bammes, Bucher Haupstr. 63, 90427 Nürnberg Eintritt 18,-- Euro Info/VVK: 0911/9389520 Erzählen unterm Pflaumenbaum 18.01.2017, 14 Uhr Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Skurrile Kurzgeschichten und historisch gefärbte Erzählungen sowie Märchen, autobiographische Texte und Gedichte von und mit Christa L. A. Bellanova VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Treffpunkt Theater 50 plus 25.01.2017, 14:30 Uhr: Olaf Lundt 22.02.2017, 14:30 Uhr: Michaela Maria Mayer TINTO im DB Museum, Lessingstr. 6, Nürnberg Theater interessierte Seniorinnen und Senioren treffen sich zu persönlichen Gesprächen mit Künstlern, Theater- und Kulturschaffenden und Kulturkritikern. VA: Stadtseniorenrat Nürnberg Info: 0911 / 2316629

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Matinee-Lesung mit Eva Homrighausen 29.01.2017, 11 Uhr Martha-Café, Begegnung und Kultur, Marthastraße 35, Nürnberg VA: Alle wirken zusammen e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 80194398 Trotz der Tränen – Lesung 05.02.2017, 17 Uhr Gustav-Adolf-Gedächtniskirche, Allersberger Straße 116, Nürnberg Patricia Litten liest aus „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“ VA: Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg Info: 0911/ 446006 Reisegeschichten mit Ulrike Rauh 12.02.2017, 17 – 17:45 Uhr Martha-Café, Begegnung und Kultur, Marthastraße 35, Nürnberg VA: Alle wirken zusammen e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 80194398

Musik & Unterhaltung Tanznachmittag für ältere Menschen 29.11., 20.12.2016, je 14 – 17 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, Atze an der Orgel – Helmut Linke führt durch den Nachmittag. VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 2317080 Rathauskonzert der Nürnberger Symphoniker 30.11., 01.12., 07.12., 08.12.2016, je 18 Uhr Historischer Rathaussaal, Nürnberg 30.11.: Werke von Frank Bridge, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Carl Philipp Emanuel Bach und Gustav Holst; Solist: Christopher Koppitz, Oboe; Dirigent: Benjamin Reiners, Cembalo 01.12., 07.12., 08.12.: Werke von Jörg Duda, Wolfgang Amadeus Mozart und Hector Berlioz; Solist: David Fray, Klavier; Dirigent: Chefdirigent Alexander Shelley VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 4740154

Unsere Forschungsinsel im JOSEPHS® Testen und bewerten Sie unsere Ideen und entwickeln Sie unsere Konzepte weiter. Entdecken Sie bis zum 08. Dezember unsere Forschungsinsel zum Thema „Technikunterstütztes Wohnen“. Ab 09. Dezember bis 31. Januar ist unser zweiter Ausstellungsteil zum Thema „wbg-App“ zu sehen. Öffnungszeiten des JOSEPHS®: Montag - Freitag von 10-19 Uhr Samstag von 10-18 Uhr (Karl-Grillenberger-Str. 3, Nürnberg) www.wbg.nuernberg.de Wir gestalten LebensRäume.

Adventskonzert vom Special Edition Gospelchor 11.12.2016, 15 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Werkraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Altersmäßig bunt gemischter Laien-Chor unter professioneller Anleitung von Roberta Collins VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224

Wir schenken uns nix – Symphonische Bescherung 26.12.2016,11 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg Musik & Arrangements von Leroy Anderson, Nigel Hess, Tim Jaekel, Enrique Ugarte, Engelbert Humperdinck u. a.. Viva Voce; Dirigent: Enrique Ugarte VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 4740154

Bingo und Wichteln 15.12.2016, 14.30 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Einstimmen auf Weihnachten mit Plätzchen und dem KindertreffChor. Natürlich darf das obligatorische Bingo-Spielen nicht fehlen. Alle sollten einen schönen Gegenstand, den sie nicht mehr brauchen, verpackt mitbringen. VA: Loni-Übler-Haus mit Unterstützung der AWO Mögeldorf Info: 0911 / 541156

Dreikönigs-Spieltag im Pellerhaus 06.01.2017, 14-18 Uhr Deutsches Spielearchiv Nürnberg, Egidienplatz 23, Nürnberg Spielenachmittag Info: 0911 / 23114810

Besinnliche Stunde im Advent – Gedanken um Engel 16.12.2016, 14.30 Uhr St. Bartholomäus-Kirche in Wöhrd (Buslinie 36, Haltestelle Wöhrd), Nürnberg Mitwirkende: Beatrix Springer, Orgel; Roswitha Sedlmayr und Elfriede Winge, Rezitation VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 537010 (Mo-Do 1315:30 Uhr) Tanztreff 18.12.2016, 15 – 18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Standard und Latein mit Musik von Tanz-CDs; für Kuchen, Kaffee und andere Getränke, sorgt die Cafeteria „contrast“. VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 2317080 Oh Tannenbaum 18.12.2016, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Gastspiel Stadttheater Fürth; Weihnachtslieder zum Mitsingen, Mitsummen, Mitbrummen und heiter-besinnliche Geschichten rund ums Fest. Karten: 09123 / 954491 Starke Stimmen zum Advent 19.12.2016, 19 Uhr Augustinussaal, Augustinum Roth, Am Stadtpark 1, Roth Konzert mit Anna Toneeva, Mezzosopran, und dem Rostov Don Kosaken-Chor VA: Augustinum Roth Info: 09171 / 8051815 Weihnachtskonzert 21.12.2016, 19 Uhr Gustav-Adolf-Gedächtniskirche, Allersberger Straße 116, Nürnberg VA: Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Kooperation mit dem DürerGymnasium Info: 0911/ 446006

Neujahrskonzert mit Musik der 20er, 30er und 40er Jahre 08.01.2017, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Dresdner Salondamen: eine Sängerin, die auch Geige spielt, eine Akkordeon spielende Pianistin, eine Background singende Violinistin, eine Saxophon spielende Klarinettistin und eine Dame, die sowohl Cello als auch Kontrabass bedient! Karten: 09123 / 954491 Faschingsball 20.01.2016, 14 Uhr Grolandstraße 67, Nürnberg Musik und Unterhaltung mit Richard Müller VA: Seniorennetzwerk Nürnberg Nordstadt / Caritas-Stift St. Martin Info: 0911 / 30003139 oder 0911 / 935740 Junge Stimmen 22.01.2017, 17 Uhr Gustav-Adolf-Gedächtniskirche Allersberger Straße 116, Nürnberg Das Internationale Opernstudio stellt sich vor VA: Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg Info: 0911/ 446006 Old Time Jazz mit der Franconian Jazzband 25.01.2017, 15.15 – 16.45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Dixieland, Swing und New Orleans-Jazz – Lebensfreude der 20erJahre; Bandleader: Olof Kastens VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 537010 (Mo-Do 1315:30 Uhr) Sozusagen grundlos vergnügt 26.01.2017, 19:30 Uhr Augustinersaal, Augustinum Roth, Am Stadtpark 1, Roth Jazz and Blues mit dem Jazzquartett Fly Magic aus New York; Timo Vollbrecht – Saxophon & Komposition, Keisuke Matsuno – Gitarre & Effekte, Sebastian Merk – Schlagzeug, Matthias Pichler – Bass VA: Augustinum Roth Info: 09171 / 8051815


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Cafehausmusik 04.02.2017, 16 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Cafeteria, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Mit Helmut Betzelt am Akkordeon VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224 Ein Hauch von Frühling 12.02.2017, 16:30 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg Werke von Johan Wagenaar, Robert Schumann und Johannes Brahms; Solistin: Quirine Viersen, Violoncello; Dirigent: Jac van Steen VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 4740154 Bingo 24.02.2017, 14 – 16 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Leitung: Ingrid Ullmann; zur Auflockerung zwischendurch werden unterhaltsame Kreis- und Tanzspiele im Sitzen eingebunden. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224

Sonstiges Gedankenspielwiese 30.11.2016, 19:30 Uhr Martha-Café, Begegnung und Kultur, Marthastraße 35, Nürnberg Mit Schumi Döpfner; Denken und mit anderen darüber reden. Gedankenaufhänger sind die Fragebögen von Max Frisch. VA: Alle wirken zusammen e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 80194398 Besuch des Second-Hand-Ladens „Oxfam“ 05.12.2016, 14 Uhr Treffpunkt: Oxfam-Shop, Dr.Kurt-Schumacher-Straße 16, 90402 Nürnberg VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 FilmCafé 17.12.2016, 13 Uhr: „Kleine große Superhelden “ 28.01.2017, 13 Uhr: „Mitten ins Herz“ 25.02.2017, 13 Uhr „Der Ton macht die Musik“ AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Info: 0911 / 45060167 Nürnberger Prinzenpaar 08.01.2017, 15.00 Uhr Hotel Maritim, Frauentorgraben 11, Nürnberg Das neue Prinzenpaar wird im großen Saal vorgestellt. Anwesend sind alle 17 Karnevalsvereine. Eintritts-Preis im VVK: 15 Euro Info/Vorverkauf: 0911/ 486278

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Demenz – das Krankheitsbild verstehen und betroffene Menschen unterstützen 17.01. – 14.03.2017, wöchentlich /8 Termine), je 14 – 16 Uhr Herwigstr. 6, Nürnberg Das Seminar vermittelt Wissen über das Krankheitsbild Demenz und über die Gestaltung des Alltags mit einem erkrankten Familienmitglied. In der Seminargruppe ist Raum für den Erfahrungsaustausch. VA: Angehörigenberatung e.V. Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 266126 Kino am Nachmittag 30.01.2017, 13 Uhr (Beginn: 14 Uhr) Casablanca-Kino, Brosamer Straße 12, Nürnberg Renate Schmidt stellt den Film „Pina“ vor Info: 0911 / 45060167 Internationale Antikpuppenbörse 26.2.2017, 10-16 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstraße 13-15, Nürnberg Info: 0911 / 2313164 Büchertausch 05.03.2017, 14 – 17 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG – Kulturbüro Muggenhof, Fürther Straße 244d, Nürnberg Lebhaftes Büchertauschen für Groß und Klein. Mitbringen kann man so viel man will und mitnehmen erst recht! VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 23179550

Unterwegs mit Enkeln Holzwerkstatt: Rehe, Hirsche und Futterkrippe entstehen 07.12.2016, 13 – 14 Uhr Treff Bleiweiß, Werkraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Unter fachkundiger Anleitung werkeln Jung und Alt in der Holzwerkstatt. Im Anschluss gibt es eine kleine Einweihungsfeier mit Tee und Schmalzbroten. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Der Besuch Pfütze Schauspiel ab 5 Jahren 01.12., 15 Uhr, 02.12., 10 Uhr, 03.12., 19:30 Uhr Ronja Räubertochter Pfütze Schauspiel ab 9 Jahren 10.12., 23.12., 27.12., 28.12. 30.12., 16 Uhr; 11.12., 18.12., 15 Uhr; 17.12. 19:30 Uhr; 29.12., 18 Uhr Theater Pfütze Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Eintrittspreise: Kinder 7,50 € Erwachsene 13 €, ermäßigt 10 € Pfütze Familienkarte: Erwachsene zahlen den ermäßigten, Kinder den Kinderpreis, weitere Ermäßigungen mit Nürnberg Pass. Info/Reservierung: 0911 / 289909

Mitten in der Winternacht 01.12. bis 07.12.2016 Filmhauskino, Königstr. 93, Nürnberg Kinderkino empfohlen ab 6 Jahren. Ein sprechender Elch, der mit dem notgelandeten Weihnachtsmann auf dem Weg war, Geschenke auszuliefern, bittet Max um Hilfe: Weihnachten ist in Gefahr! Info: 0911 / 2317340 Anton – Das Mäusemusical 03.12., 04.12., 25.12.2016, je 15 Uhr; 26.12.2016, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Weihnachtsmusical für die ganze Familie Karten: 09123 / 954491 Rückert-Sonntag 04.12.2016, 11 – 18 Uhr Stadtmuseum Erlangen, MartinLuther-Platz 9, Erlangen Aktionstag für die ganze Familie VA: Stadtmuseum Erlangen Info: 09131 / 862300 Magische Musikinstrumente 11.12.2016, 14 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstraße 13-15, Nürnberg Rätsel-Lesung mit Ines Hommann Für Kinder ab 6 Jahren Info: 0911 / 231-31 64 Petterson und Findus – das schönste Weihnachten überhaupt 15.12. – 21.12.2016 Filmhauskino, Königstr. 93, Nbg. Kinderkino empfohlen ab 5 Jahren. Petterssons Bauernhof wird eingeschneit, der alte Mann verletzt sich und es wurden auch noch keine Besorgungen gemacht! Somit fällt es dem Kater zu, Weihnachten zu retten … Info: 0911 / 231-7340

Willkommen im Wohnstift am Tiergarten. In Sicherheit leben und genießen, mitten im Grünen! Ziehen Sie ein in Ihr individuelles Appartement, erleben Sie herzliche Betreuung, ein breit gefächertes kulturelles Leben und viele weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Für mehr Lebensqualität und ein selbstbestimmtes Leben. Wir freuen uns auf Sie!

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Lebkuchenbacken im Museum 18.12.2016, 13-17 Uhr 06., 13., 20.12.2016, 9-13 Uhr 01., 08., 15., 22.12.2016, 9-13 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg Backvorführungen – ungewohnte Wohlgerüche erfüllen das Museumsfoyer in der Vorweihnachtszeit. Info: 0911 / 231-38 75 Das Grüffelokind 19.01.2017, 10 – 11 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG – Kulturbüro Muggenhof, Fürther Straße 244d, Nürnberg Für Großeltern mit Enkelkindern ab 4 Jahren VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 23179550 König & König 12.02.17, 15 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Ein Stück über Freundschaft und Toleranz für Großeltern mit Enkelkindern ab 4 Jahren VA: Amt für Kultur und Freizeit, Loni-Übler-Haus Info: 0911 / 541156

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Buchtipps

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Lektüre mit Tiefgang Entdecken Sie ganz neue Seiten mit diesen Lesetipps

Wildkräuter – Kraftquellen für Leib und Seele

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ie treten ganz bescheiden auf und haben doch, wie man heute sagen würde, »echt viel Potential«. Gemeint sind die heimischen Wildkräuter, die, nicht zuletzt auch wegen der Smoothie-Welle, in den Blickwinkel gesundheitsbewusster Zeitgenossen, Veganer und Vegetarier gerückt sind. Und das ganz zu Recht. Bieten sie doch, trotz ihres dezenten Aussehens, eine Vielzahl von Vitalstoffen das ganze Jahr hindurch. Wer sich als Neuling auf dieses Gebiet wagen möchte, braucht ein wenig fachkundige Anleitung. Die vermittelt in diesem Fall Jutta Satorius, staatlich geprüfte Kräuterpädagogin und Ernährungsberaterin, mit ihrem soeben erschienenen sogenannten Outdoor-Buch für unterwegs. »Wildkräuter Wanderung« lautet der Titel des sehr liebevoll gemachten Führers durch die hiesige Wildkräuter-Welt, der 21 der am häufigsten vertretenen Exemplare vorstellt. Sehr übersichtlich wird zunächst die Pflanze, ihr Aussehen und Vorkommen beschrieben, dann die Inhaltsstoffe aufgelistet, der traditionelle Einsatz in der Küche genannt, schließlich die Verwendung in Smoothies vorgeschlagen. Dem jeweiligen Text gegenüber zeigt ein ganzseitiges Farbfoto das Wildkraut in seinem markanten Erscheinungsbild. Dem Laien eröffnet das Wildkräuter-Wanderbuch mitunter ganz neue Welten, wenn er zum Beispiel erfährt, dass das von ihm verteufelte Unkraut im Garten – zum Beispiel der Giersch oder das Franzosen-

kraut, auch als Gartenpest bekannt – ein schätzenswertes Gewächs ist, das er, statt es auszurotten, einfach aufessen kann. Wer es als Leser genau wissen will, kann sich anhand einer Nährstoff-Tabelle über die Inhaltsstoffe der Wildpflanzen informieren oder, sofern ihm etwas romantischer zumute ist, an der Geschichte vom Kräuterweiblein erfreuen. Für fränkische und Oberpfälzer Naturfreunde und angehende Wildkräuter-Enthusiasten bietet die Autorin Jutta Satorius, die zusammen mit ihrem Mann die Kraftshofer Wellnessscheune leitet, auch Führungen und Workshops an. Ihr schön gestaltetes und informatives Buch macht Lust darauf. Das Buch ist sowohl im Buchhandel erhältlich als auch über kontakt@wellnessscheune-kraftshof.de, Tel. (0911) 35 06 111

Jutta Satorius ist staatlich geprüfte Kräu­ terpädagogin.

Foto: Mile Cindric

Jutta Satorius, »Wildkräuter Wanderung« Gesundheit Fotos: Mile Cindric, Daniel Becker. Compact Verlag, Wellness-ScheuneKraftshof, 2016, 24,80 €

Ein Mythos wird entzaubert

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ieben Jahre dauerte die stürmische Ehe zwischen dem englischen Lyriker Ted Hughes und der amerikanischen Dichterin Sylvia Plath, die nach ihrem Freitod im Februar 1963 zu einer Ikone der Frauenbewegung wurde. Ihr Mann, dies ist die allseits verbreitete damalige Meinung, hätte ihr tragisches Ende verhindern können, wenn es ihm nicht an Ausdauer, Einfühlungsvermögen und tatkräftiger Unterstützung gemangelt hätte. So scheiterte die ungemein ehrgeizige Schriftstellerin und junge Mutter an der Doppelrolle, der sie schließlich, von ihrem Mann wegen einer anderen verlassen, nicht mehr gewachsen war. Der Mythos um die »Märtyrerin« verfolgte Ehemann Ted Hughes noch Jahrzehnte nach dem Suizid Sylvias und bestimmte sein Leben. Die holländische Autorin Connie Palmen, Jahrgang 1955, verändert die Sicht auf diese Ehe und schreibt die tragische Liebesgeschichte neu. Mit ihrem Buch »Du sagst es« überlässt sie dem Ehemann das Wort. Fiktiv, dennoch wie autobiographisch, lässt sie Ted den grandiosen Anfang der Beziehung beschreiben, die innige Verbundenheit der Liebenden in unruhigen Ehejahren, ihrer beider Ringen um literarische Anerkennung, die von Sylvia so heiß gewünschte Elternschaft, schließlich die nicht enden wollenden Kämpfe und das unaufhaltsame Ende der Beziehung. Ist Ted der Fels in der Brandung, Sylvia die exzentrische, von wechselnden Stimmungen beherrschte Ehefrau, krankhaft eifersüchtig, zwanghaft perfektionistisch? Der Leser von »Du sagst es« schlägt sich auf die Seite von Ted Hughes, versteht und billigt seine Flucht aus der ehelichen Hölle und sieht doch stets die gequälte Dichterin. Den etwas rätselhaften Titel des Buches versteht man erst nach der Lektüre. Es ist ein Satz aus der Bibel, genauer aus Matthäus, Kapitel 26, und dem von Jesus vorhergesagten Verrat des Judas. Connie Palmen, »Du sagst es« Diogenes Verlags AG, Zürich 2016, € 22.-


Buchtipps

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Tragik der menschlichen Existenz

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in literarischer Glücksfall ist die Wiederentdeckung der amerikanischen Autorin Lucia Berlin, die seither vom internationalen Feuilleton stürmisch gefeiert wird und eine begeisterte Leserschaft findet. Lucia Berlin, die 2004 in Kalifornien verstarb, führte ein unruhiges Leben. Aus diesem »Material« entstanden ihre autobiographisch gefärbten Kurzgeschichten, die in Deutschland unter dem Titel »Was ich sonst noch verpasst habe« in diesem Sommer erschienen sind. Lucia Berlin, Tochter eines Bergingenieurs, der zeitweise im Dienste der CIA stand, und einer Mutter, elegant und von eindrucksvoller Herzlosigkeit, alkoholkrank wie Onkel und Großvater, lebte an unterschiedlichsten Orten und in verschiedensten Milieus: Als Upper-Class-Girl in der chilenischen Hautstadt Santiago, später manchmal am Rande der Existenz lebend als alleinerziehende alkoholkranke Mutter von vier Kindern. Ihre Short Stories handeln von

Der Selbstdarsteller

Außenseitern und Verlorenen, sie erzählen von Einsamkeit, Liebe und Gewalt. Die Grausamkeit in mancher ihrer Geschichten läßt dem Leser den Atem stocken, gleichzeitig zieht es ihn unweigerlich weiter in den Sog ihrer Erzählkraft. Dennoch behält Lucia Berlin eine Leichtigkeit des Stils und eine – manchmal amüsierte – distanzierte Haltung zum Geschehen. Es empfiehlt sich, die Einleitung der Übersetzerin Antje Ràvic Strubel nicht zu überschlagen, denn mit Kenntnis vom außergewöhnlichen Leben der Autorin wird man die Intensität ihrer Kurzgeschichten noch besser erfassen. Lucia Berlin, »Was ich sonst noch verpasst habe« Arche Verlag, Zürich 2016, € 22,99

Überlebensstrategien für frisch gebackene Ruheständler

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rauen haben es gut, ihnen bleibt immer noch der Haushalt. In jeder Lebenslage, ob berufstätig oder im Ruhestand, dürfen sie täglich die anfallenden Tätigkeiten – hoffentlich mit Lust und Liebe und nicht etwa zähneknirschend! – erledigen. Wie sollen sie da beim Übergang von der (Berufs-)Arbeit in die Rente in ein tiefes schwarzes Loch fallen? Für Männer ist es viel schwerer! Noch mittendrin im rüstigen Leben, werden sie von einem Tag auf den anderen zum Nichtstun verurteilt. Da müssen unbedingt Rezepte her, am liebsten von Mitbetroffenen. Wie kriegen es andere männliche Wesen auf die Reihe, mit der neuen Situation als Ruheständler umzugehen, ohne sich selbst und seinen Nächsten mächtig auf den Keks zu gehen? Zum Glück gibt es jede Menge Lebenshilfe-Literatur für den ratlosen Rentner. Genug gespottet! Ein neues Werk liegt gerade vor: »How to survive im Ruhestand« heißt das neue Ratgeber-Büchlein, das die beiden Autoren Dietrich von Horn und Hein-Dirk

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Stünitz – beide als Ruheständler mit dem Problem der Alltagsbewältigung seit einiger Zeit vertraut – geschrieben haben. Und zwar mit einem Augenzwinkern und einem Vorrat an guten Gedanken und Ideen. Ihre gesammelten Ratschläge reichen von Nostalgiereisen mit der Gattin bis zum vereinfachten Sockenanziehen im Alter (nämlich besser im Sitzen statt auf einem Bein zu balancieren). Äußert vergnüglich zu lesen und jeder Ehefrau zu empfehlen, die es ihrem frisch verrenteten Gemahl auf den Nachttisch legen sollte. Denn Männer, das wissen wir, kaufen selten selbst Ratgeber-Literatur, die sie ja ihrer Meinung nach auch gar nicht brauchen. Dietrich von Horn und Hein-Dirk Stünitz, »How to survive im Ruhestand«, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2016, € 9,99

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ie haben jede Menge Probleme, diese jungen Erwachsenen, vor allem mit ihrer Selbstfindung und ihren Beziehungen – und sie gewähren bereitwillig ihrem Freund, Bekannten und manchmal Ex-Partner Michael Nast Einblicke in ihr kompliziertes Leben. Und dieser, anteilnehmender Zuhörer und geschickter »Vermarkter«, hat unter Inanspruchnahme dieser Bekenntnisse ein Buch zusammengestrickt: »Generation Beziehungsunfähig«. In des Autors Seele steckt, nach eigenem Bekunden, manchmal noch ein Kind, »ein Zwölfjähriger, gefangen im Körper eines Erwachsenen«. Seiner Überzeugung nach »werden wir praktisch zu einer neuen Pubertät gezwungen«, denn: »Die heutigen Zeiten erfordern es geradezu, dass man nicht mehr funktioniert. Dass man aufbegehrt und den Erwartungen nicht mehr entspricht.« Man muss, sofern selbst ein paar Jährchen älter, dieses Buch nicht unbedingt lesen. Andererseits ist es aufschlussreich zu erfahren, wie ein Teil dieser Generation der heute etwa 30-Jährigen tickt und worauf der Erfolg des Werks beruht, das es in kurzer Zeit in die Spiegel-Bestseller-Liste schaffte. Nast, der sich seinem Verlag zufolge permanent auf Lesereisen befindet, wird gefeiert wie ein Pop-Star. Er trifft offenbar den Ton seines jungen Publikums, das sich einverstanden erklärt mit der Definition, »eine Generation von Selbstdarstellern« zu sein. Michael Nast, der sich in einigen Berufen betätigte, unter anderem in der Werbebranche, arbeitet heute als Kolumnist, Buch- und Drehbuchautor und lebt in Berlin. Man möchte sagen: Wo sonst? Michael Nast, »Generation Beziehungsunfähig«, Verlag Edel Germany GmbH, Hamburg 2016, € 14,95

Alle Texte: Brigitte Lemberger


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Zehnfache Oma rockt die Messe Wencke Myhre ist Stargast auf der Inviva 2017 in Nürnberg

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it dem Song »Er hat ein knallrotes Gummiboot« avancierte sie in den 1960-er Jahren zum Teenager-Idol. Seitdem baute sie ihre Karriere kontinuierlich aus, wurde zum Weltstar. Jetzt gastiert die norwegische Schlagersängerin Wencke Myhre (69) bei der inviva 2017 am 16. März um 12 Uhr auf der Hauptbühne im Nürnberger Messezentrum. Die beliebte Künstlerin war dreimal verheiratet, hat vier Kinder und zehn Enkelkinder. Das Magazin sechs+sechzig sprach in einem Telefoninterview mit der Sängerin über Kindheit, Erfolge und Schicksalsschläge. sechs+sechzig: Waren Sie schon mal in Nürnberg? Wencke Myhre: Bestimmt, ich war ja schon überall auf der Welt (sie zögert kurz). Ich weiß es nicht mehr so genau. Aber eines kann ich sicher sagen: 2017 werde ich in Nürnberg erstmals auf einer Seniorenmesse singen. Wie kommen Sie mit dem Alter zurecht? Ich fühle ich mich neugierig und wach, jedenfalls wacher als mit 20. Natürlich kann ich keine Saltos mehr machen, aber ich übernehme neue Aufgaben und werde dadurch auf Trab gehalten. Ich muss nicht ständig joggen, ich bin ja viel auf Shows und Konzerten unterwegs. Und ich habe genug Bewegung auf unserem Grundstück in Norwegen, wenn die ganze Familie zum Feiern zusammenkommt. Gibt es noch Reisepläne? Eigentlich nicht, denn ich bin, wie gesagt, viel herumgekommen. Was mich noch reizen könnte, wäre vielleicht Island oder ein Theaterwochenende in London. Aber ich muss nicht mehr auf eine einsame Insel mit einem roten Gummiboot (sie lacht).

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt? Mein Vater Kjell war Musiker und trat abends auf. Bei einem solchen Konzert – ich war sieben – sagte jemand: »Lass doch die Kleine mal ran«. Also sang ich an diesem Abend einige Lieder, die ich vorher » Ich lebe mit meiner zuhause mit meinem Vater auf dem Diagnose, versuche die Küchenboden einstudiert hatte. neue Situation anzunehMit Vater und Bruder reiste ich viel men und meine Zukunft umher. 1958 gewannen wir bei den positiv zu gestalten. « Festspielen in Bergen den Preis als Norwegens musikalischste Familie. Wann bekamen Sie Ihren ersten Plattenvertrag? Als ich 13 war. Bei einem Talentwettbewerb in Oslo gewann ich den ersten Preis. Daraufhin erhielt ich vom Komponisten und Produzenten Arne Bendiksen einen Vertrag. Ein Jahr später trat ich bereits im norwegischen Fernsehen auf. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) holte Sie 1964 zu Ihrem ersten Fernsehauftritt in Deutschland in der Schaubude. War es schwer, Deutsch zu lernen? Das war nicht leicht für mich, ich habe alles nachgeplappert, wie ein Papagei. Für meine erste deutsche Platte mussten mir noch die Wörter in Lautschrift notiert werden. Mein erstes deutsches Wort, das ich lernte, war »Hose«. Eine große Hilfe in dieser Zeit war Musikproduzent und Komponist Bobby Schmidt, der mir die

Man sieht ihr das Alter nicht an: Wencke Myhre wird bald schon 70. Aussprache beibrachte. Schmidt war als Produzent unter anderem für mich und Max Greger tätig. Er hat auch tolle Songs für mich geschrieben. Sie gehörten zu den absoluten Topstars in Deutschland und erhielten viele Preise. Wann kam der Durchbruch? Bei den Deutschen Schlager-Festspielen 1966 in Baden-Baden wurde ich mit dem Schlager »Beiß nicht gleich in jeden Apfel« Siegerin. Damit war ich auf dem deutschen Schlagermarkt angekommen. Im selben Jahr erschien unter dem knappen Titel Wencke Myhre meine erste deutsche Langspielplatte. Wie viele Sprachen können Sie? Ich spreche Englisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch und Deutsch. Ein bisschen Französisch, wenn ich muss, und ein bisschen Italienisch, wenn ich muss. Kommt es manchmal vor, dass alle Enkelkinder gleichzeitig bei Ihnen zu Besuch sind? Oh ja, an vielen Tagen sind alle bei mir zu Besuch. Drei wohnen bei mir in der Nähe, die sehe ich öfter. Aber wenn meine Tochter aus Schweden mit ihren beiden Kindern kommt, sind wir erst richtig komplett.


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Im Sommer 2010 wurde bei Ihnen Brustkrebs diagnostiziert. Nach dem Tod meiner Mutter – sie starb an den Spätfolgen einer Krebsbehandlung – ging ich regelmäßig zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung. Dabei stellte sich heraus, dass ich operiert werden musste. Ich sagte sofort alle Termine ab. Das war schon hart, so was kann man nicht einfach wegstecken. Doch ich habe gelernt, dass es auch ein Leben ohne Bühne gibt. Wenn ich in der Klinik nachts wach lag, habe ich nur geschrieben. Ich hatte viel Zeit, ich begann, an meiner Biografie zu arbeiten. Und ging es Ihnen dann besser? Während der Chemotherapie fühlte ich mich schon sehr elend, meine Familie hat mir stark geholfen. Ich habe die Operationen und die Bestrahlung überstanden, gehe nach wie vor zur Vorsorgeuntersuchung und freue mich darüber, dass die Prognosen günstig sind. Mit einem neuen Lebensmut ist es mir gelungen, wieder ins Showgeschäft zurückzukehren. Sie helfen anderen Frauen, mit Schicksalsschlägen fertig zu werden? Ja, ich halte Frauen-Seminare ab zum Thema »Veränderungen im Leben«. Ich will Frauen helfen, die dieselbe Diagnose wie ich bekommen, und leider erkranken viele Frauen an Brustkrebs. Ich werde oft gefragt, ob ich Angst habe, dass die Krankheit zurückkommt. Dazu kann ich nur sagen, ich lebe mit meiner Diagnose, versuche die neue Situation anzunehmen und meine Zukunft positiv zu gestalten. Sie waren ständiger Gast in den Musikshows des deutschen Fernsehens und traten unter andrem mit Gitte Haenning oder Siw Malmkvist auf. Treffen Sie sich noch mit befreundeten Künstlern? Ja, die alte Musikantinnen-Garde ist im Seniorenalter angekommen. Zu meinen Freundinnen gehören die Sängerinnen Mary Rose und Ireen Sheer sowie die Fernsehmoderatorin Carmen Nebel. Bedauerlicherweise gehen auch viele Bekanntschaften auseinander. Hören Sie auch andere Musik, Klassik zum Beispiel? Für mich gibt es nur gute oder schlechte Musik. Musikalisch gesehen bin ich ein Allesesser … Und was essen Sie gerne? Am liebsten Fisch, Gemüse und Salat. Außerdem mag ich althergebrachte Hausmannskost. Bei Alkohol bin ich vorsichtig, mal ein Glas Weißwein, das reicht mir. Mein erstes Glas Wein habe ich übrigens mit 50 Jahren getrunken. Bier überhaupt noch nicht, das brauche ich nicht. Interview: Horst Mayer; Foto: o.H. Information Die inviva 2017 findet vom 15. bis 16. März im Nürnberger Messezentrum statt. In der kommenden Ausgabe von sechs+sechzig finden Sie das ausführliche Programm und ein Verzeichnis aller Aussteller. Weitere Informationen finden Sie auf www.inviva-messe.de

Geschü elt und gerührt … … wie Körperflüssigkeiten Aufschluss über die

Gesundheit geben

Sonderausstellung zur Geschichte der Labordiagnostik 10.11. – 10.12.2016 Mischen, kochen, lange warten – aufwendige Analysen bestimmen bis in die 1940er Jahre die Arbeit im Labor. Dann stellt eine Brausetablette alles plötzlich auf den Kopf und leitet die Ära der modernen Labordiagnostik ein. Ein paar Jahre später entwickelt ein Hobbytüftler ein „interessantes Stück Schrott“, wie es zunächst scherzhaft genannt wird, das die Arbeit der Laboranten fortan erleichtert. Heute sind die Abläufe im Labor voll automatisiert und Mensch und Maschine arbeiten Hand in Hand. Doch die Proben werden immer noch geschüttelt und gerührt! Siemens Unternehmensmuseum für Medizinische Technik Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen Öffnungszeiten Dienstag – Samstag: 10.00 – 17.00 Uhr Montags und an Sonn/Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ins Museum und die Sonderausstellung ist kostenfrei.


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Stets Anschluss unter dieser Nummer Besonderer Telefonservice bietet einsamen Menschen neue Kontakte

Für einsame Menschen hat Anneliese Karl immer ein offenes Ohr. Die 96­Jährige bietet ehrenamtlich »Erzählanrufe für Senioren« an.

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nneliese Karl ist stets auf der Suche. Nach neuen Aktivitäten, nach Gleichgesinnten, nach anregenden Gesprächen. Hier erfährt sie von einem Spieletreff, dort von einem neuen Kirchenkreis – schon ist ihre Neugier geweckt. Dass sie bereits ihren 96. Geburtstag gefeiert hat, ist für Anneliese Karl kein Grund zum Rasten. Ganz im Gegenteil: »In meinem Alter muss man sich immer nach neuen Kontakten umsehen«, sagt die Fürtherin keck. »Da wird in meinem Bekanntenkreis schnell mal jemand krank und fällt aus. Je älter ich werde, desto einsamer würde ich sonst. Das will ich verhindern.« Vor 15 Jahren sah das anders aus. Anneliese Karl hatte gerade ihren Mann verloren, weitere Verwandtschaft gab es in der Nähe nicht. Damals wandte sich die ehemalige Chefsekretärin an die Diakonie und entdeckte bei deren Angeboten dort ihre Leidenschaft für Karten- und Gesellschaftsspiele. Seither ist sie eben auf der Suche – nach Mitspielern und nach Gesprächspartnern. Als sie dann im Frühjahr 2013 vom Programm »Zeit für Nachbarn – Besuchsdienst für Senioren« las, war Anneliese Karl sofort Feuer und Flamme. Das Freiwilligenzentrum Fürth (FZF) hatte das Programm aus der Taufe gehoben, um alleinstehenden, aber noch daheim lebenden Senioren unter die Arme zu greifen. Annelie-

se Karl war eine der ersten, die um den Besuch eines bzw. einer Ehrenamtlichen bat. Schon bald fanden sich zwei Frauen, die ihre Passion fürs Spielen teilten und einmal wöchentlich für eine Partie Rommee vorbeikamen. Doch es blieb nicht nur beim Nehmen. Anneliese Karl wollte sich selbst engagieren und etwas zurückgeben – und bietet deshalb nun als Ehrenamtliche »Erzählanrufe« an. Zwei- bis dreimal pro Woche telefoniert sie mit zwei Damen und plaudert mit ihnen über den Alltag, die Einkäufe, den letzten Arztbesuch. Die Frauen, mit denen sie Telefonkontakt hält, sind beide in den 80ern. »Das sind junge Hupfer gegen mich«, sagt Anneliese Karl und lacht. Gespräche dauern schon mal eine Stunde Seit etwa eineinhalb Jahren hat das FZF die Erzählanrufe im Angebot. Mitarbeiterin Ruth Vogel hatte das Konzept damals entdeckt und wusste: Das ist etwas für uns! »Wir haben immer wieder Ältere, die sich zwar einsam fühlen und gern Kontakt hätten, aber die sagen: >In meine Wohnung möchte ich niemanden reinlassen<«, erzählt Vogel. »Da ist ein telefonischer Kontakt ideal.« Gemeinsam mit Jutta Lindner betreut Ruth Vogel beim Fürther Freiwilligenzentrum das Projekt »Zeit für Nachbarn«, zu dem die Anrufe


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gehören. Fünf Telefonpaare haben sich seither ergeben. »Manche telefonieren bis zu einer Stunde miteinander, bei anderen geht es ganz schnell«, weiß Jutta Lindner. Sie fügt die Tandems – sowohl für die persönlichen Besuche als auch für die Telefonate – zusammen und unterstützt sie bei der ersten Kontaktaufnahme. Im Idealfall haben die Paarungen etwas gemeinsam. So hat sie zwei Gustav-Mahler-Fans vermittelt, die nun zusammen Sinfonien des Komponisten hören. In einem anderen Fall fand sie für einen kolumbianischen Senior einen Ehrenamtlichen, der Spanisch spricht und seine Fähigkeiten wieder aufpolieren wollte. »Da braucht es schon viel Fingerspitzengefühl«, sagt Lindner, die neben den Telefonkontakten auch 26 BesuchsTandems betreut. Meist sind die Ehrenamtlichen selbst um die 60 Jahre alt. Jutta Lindner fragt regelmäßig nach, wie es läuft. Schließlich sind die Konstellationen nicht immer ganz einfach. Die Projektleiterin berichtet von einem Senior, der an De»In meinem Alter muss pressionen leidet und zu großen man sich immer nach neuStimmungsschwankungen neigt. en Kontakten umsehen« Kein leichter Kandidat für einen Hausbesuch; und auch einen passenden Partner für die Erzählanrufe musste Lindner lange suchen. »Wir fanden dann eine Ehrenamtliche, die sehr feinfühlig ist. Sie kann gut zuhören, wenn er sich etwas von der Seele reden muss.« Der telefonische Kontakt mache beiden Spaß, berichtet Lindner, »aber ich überprüfe alle zwei bis drei Monate, ob unsere Ehrenamtliche nicht überfordert ist«. Allzu oft geht es um Krankheiten Überfordert ist Anneliese Karl mit ihren Erzählanrufen sicher nicht, manchmal aber ein wenig verdrossen: Wenn sie mit ihren zwei Damen telefoniert, gehe es immer und immer wieder um Krankheiten und Arztbesuche. »Ich höre mir das eine Weile an; ihnen tut das Erzählen ja auch gut. Aber wenn das Negative überhandnimmt, blocke ich ab«, sagt die 96-Jährige bestimmt. Sie versuche dann gezielt, das Thema zu wechseln, über Alltägliches zu reden. Denn darin sieht sie ihre Aufgabe als Ehrenamtliche: »Ich möchte die Damen hochziehen und ihnen etwas von meinem Optimismus abgeben!« Dass durch das Programm auch richtige Freundschaften entstehen, beobachten die Projektleiterinnen immer wieder. Gern berichtet Jutta Lindner von der 84-Jährigen, die jemanden suchte, der mit ihr spazieren geht – allein traute sie sich nicht mehr aus dem Haus. Mit der Ehrenamtlichen Anfang 30 klappte es sofort. »Die beiden sind inzwischen wie Enkelin und Oma«, erzählt Lindner. Auch bei Anneliese Karl ist aus einem Erzählanruf eine engere Verbindung entstanden: Die 96-Jährig lud ihre Gesprächspartnerin einfach zur privaten Spielegruppe ein. Seitdem trifft man sich freitags zu Kaffee, Kuchen und Rummikub. In Fürth dürfen der Besuchsdienst und die Erzählanrufe also als Erfolg gelten. Beides wird auch in Nürnberg angeboten, im Rahmen der Seniorennetzwerke, die für Vernetzung auf Stadtteil-Ebene sorgen wollen. Im Jahr 2014 wurde hier das vom Bund geförderte Projekt »Mach dich stark« ins Leben gerufen, das Ehrenamtliche für solche Angebote gewinnen und koordinieren will. »Wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass die ›WohlfühlAnrufe‹«, wie sie bei uns heißen, nicht so gut angenommen wer-

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den – weder von den Ehrenamtlichen noch von den Senioren«, berichtet Thomas Gunzelmann vom Nürnberger Seniorenamt. Eine »Handvoll Leute« habe sich bisher dafür interessiert – und die meisten haben sich schließlich lieber irgendwann getroffen. »Wir glauben, dass der persönliche Kontakt für beide Seiten angenehmer ist«, sagt Gunzelmann, der in Nürnberg auf immerhin rund 45 Besuchs-Tandems blicken kann. Von Angesicht zu Angesicht erzähle es sich eben leichter. Außerdem könne man bei einem persönlichen Treffen auch mal spontan ins Café gehen oder dem anderen einen kleinen Einkauf abnehmen. So hat man die »Wohlfühl-Anrufe« in Nürnberg zwar weiter im Programm, »aber der große Gewinn sind sie nicht«, sagt Gunzelmann. Anders sieht man das bei der Deutschen Gesellschaft für Seniorenberatung (DGS), einer Firma sowie einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Engelskirchen bei Köln. Hier gehören die »Erzählanrufe« zum Vereinsangebot. »Der Service steht unseren Mitgliedern bundesweit kostenlos zur Verfügung«, sagt Brigitta Müller von der DGS. Wer sich für das Angebot registrieren lässt, erhält etwa einmal pro Woche einen Anruf aus dem DGS-Team. »Die meisten Angerufenen sind über 80 Jahre alt, oft alleinstehend und haben keine Verwandtschaft in der Nähe. Da ist schon viel Vereinsamung zu spüren«, erzählt Müller, die für die Mitgliederbetreuung zuständig ist. Sie weist darauf hin, dass sich prinzipiell auch NichtMitglieder für den Anrufservice anmelden können. »Wir können Denkanstöße geben« Geplaudert wird etwa eine halbe bis eine dreiviertel Stunde über alles, was den älteren Menschen bewegt. Das reicht vom Wetter bis hin zu sehr persönlichen Themen. »Manchmal geht es auch um ein schwieriges Verhältnis zu den Kindern oder ums Thema Vormundschaft«, berichtet Brigitta Müller, die selbst solche Anrufe übernimmt. »Natürlich können wir die Probleme nicht lösen – aber wir hören zu und versuchen, zumindest Denkanstöße zu geben.« Denkanstöße – das ist es auch, was die Fürtherin Anneliese Karl an den Besuchsdiensten, sowohl persönlich als auch telefonisch, schätzt. »Die Gespräche regen an, man denkt nach und bleibt mobil«, schwärmt sie. Kein Wunder, dass ihr immer wieder neue Projekte einfallen. Im Moment strickt sie in jeder freien Minute Socken für die Wärmestube. Vielleicht ließen sich da ja Gleichgesinnte finden? »Einen Strickkreis könnte ich mir gut vorstellen«, sagt die 96-Jährige und lächelt. Das wird sie wohl mal im Freiwilligenzentrum vorschlagen... Annika Peißker; Foto: Mile Cindric

Information Wer sich für die Besuchsdienste oder die Erzählanrufe interessiert, wendet sich an: Freiwilligenzentrum Fürth, Jutta Lindner und Ruth Vogel, Tel. 0911/ 217 47 82 Seniorenamt Nürnberg, Thomas Gunzelmann, Tel. 0911/ 231 67 44 oder Karin Gallert, Tel. 0911/ 231 66 64 In Fürth und Nürnberg werden weiter Ehrenamtliche für die Projekte gesucht. Deutsche Gesellschaft für Seniorenberatung e.V., Tel. 02263 / 960 90 50


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Ehrenamt

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Stifterin appelliert ans Wir­Gefühl Die Münchnerin Brigitte Bührlen setzt sich für Rechte pflegender Angehöriger ein

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er ist Brigitte Bührlen? Die sympathische, dabei durchaus bestimmende Sechzigerin gründete im Jahr 2010 die Stiftung »Wir! Stiftung Pflegender Angehöriger« und stößt mittlerweile mit ihren Anliegen, Pflegenden mehr Gehör und Mitspracherecht zu verschaffen, auch bundesweit auf Resonanz und Beachtung. Was veranlasst eine mit beiden Beinen im Leben stehende Physiotherapeutin, die 30 Jahre in der internistisch-hausärztlichen Praxis ihres Mannes in München-Grünwald tätig war, aus dem geschützten Kreis von Familie und Beruf herauszutreten und sich selbstbewusst und streitbar an eine kritische Öffentlichkeit zu wenden? Ihr Hauptaugenmerk ist es, pflegenden und betreuenden Angehörigen mehr Mitbestimmungs- und Kontrollrecht zu verschaffen, etwa bei Gesetzesvorhaben, bei Pflegesatzverhandlungen oder bei Entscheidungen, die von Heim-und Angehörigenbeiratssowie Fürsprechergremien mitgetragen werden. Brigitte Bührlen erinnert sich an ihre Anfänge: »Ich habe meine demenzkranke Mutter sieben Jahre zu Hause und 13 Jahre in Heimen begleitet.« In dieser schweren Zeit wurde ihr klar, welchen Belastungen sie ausgesetzt war und wie sie mit ihren Problemen allein auf weiter Flur stand. Mit dem Tod ihrer Mutter begriff sie, »dass sich in der Angehörigen-Pflege in Deutschland etwas verändern muss. Ich habe mein Erbe genommen und die WIR! Stiftung gegründet.« Ein mutiger Schritt, denn die Forderungen und Inhalte ihrer Stiftung unterscheiden sich von den Profilen jener Institutionen und Verbände, die die Gesundheits- und Pflegestrukturen in Deutschland prägen. Es fehlt an Wertschätzung

»Pflegende Angehörige sind der größte Pflegedienst Deutschlands«, heißt es in dem kleinen Flugblatt der WIR-Vereinigung. Der anstrengende und verantwortungsbewusste Einsatz dieser Menschen erfahre aber kaum gesellschaftliche und keinerlei finanzielle Wertschätzung. Es sei höchste Zeit, diese eingefahrenen Strukturen aufzubrechen und transparent zu machen. Ein Kampf gegen Windmühlen? Brigitte Bührlen nickt. Noch gebe es nicht überall genügend unabhängige Beratungsstellen, wie zum Beispiel in Nürnberg. Auch ein 24-Stunden-Notfall- und Sorgentelefon für pflegende Angehörige sei wünschenswert. Nicht nur bei Kommunalpolitikern etwa stoßen ihre Forderungen nach Transparenz über die Verwendung unserer in die Pflegeversicherung und zusätzlich privat gezahlten Gelder auf wenig Gegenliebe. Wenn sie bei Diskussionsveranstaltungen wieder konkrete Antworten auf ihre Fragen fordert, kommt sogar so mancher Profi ins Schleudern. Pflegende Angehörige als gleichberechtigte Partner bei politischen, wirtschaftlichen und anderen Entscheidungen zu diesen Fragen zu akzeptieren, das ist keine leichte Kost für die in diesem Bereich Aktiven. Und auch die Forderung nach einer gerechten Vergütung für geleistete Arbeit und die Anerkennung von Pflegezeiten ist in den politischen Gremien noch nicht so angekommen, wie von Bührlen und ihren Mitstreitern gewünscht. Auch wenn sich hier in den vergangenen Jahren durchaus einiges getan hat. Brigitte Bührlen gibt zu, dass sie ihre Ziele nur mit einem immensen persönlichen Aufwand verfolgen kann. Die Nutzung der

Brigitte Bührlen kümmerte sich jahrelang um ihre pflege­ bedürftige Mutter. modernen sozialen Medien (Internet samt Facebook und Co.) erfordere eine rasche Reaktion auf aktuelle Problemstellungen. Vorträge, Lobbyarbeit, all das müsse man äußerst professionell angehen. Und was sagt ihre Familie dazu? »Sie trägt meine Arbeit und mein Anliegen mit. Meine Tochter ist Vorstandsmitglied, mein Mann im Beirat. Die Unterstützung meiner Familie ist mir eine große Hilfe.« Aber auch, dass sie in der Verfolgung ihres Stiftungszweckes völlig unabhängig ist, keine öffentlichen oder anderweitig »gebundenen« Gelder beantragen muss, kommt ihr entgegen. Und so findet ihre Arbeit mittlerweile auch bei den Regierenden in Berlin Gehör. Sie wurde im vergangenen Jahr von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig in den Beirat »Vereinbarkeit Pflege und Beruf« berufen. Sie bekommt Einladungen als Referentin zu Pflege-Veranstaltungen. Damit kann sie pflegenden Angehörigen eine Stimme verschaffen und darauf hinweisen, dass die Rahmenbedingungen ihres Einsatzes verändert werden müssen. Karin Jungkunz, Foto: Ester Neumann

Information WIR! Stiftung pflegender Angehöriger Ickstattstraße 9, 80469 München Tel. (089) 409 079 05, Mobil 0176 24 43 22 28, Fax (089) 409 079 07 E-Mail: kontakt@wir-stiftung.org Homepage: www.wir-stiftung.org Im Jahr 2013 lebten in Deutschland 2,63 Millionen pflegebedürftige Menschen. Etwa 1,2 Millionen von ihnen wurden allein durch Angehörige versorgt, um 615.000 Menschen kümmerten sich die Angehörigen mit der Unterstützung ambulanter Pflegedienste. Darüber hinaus nennt die Statistik der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege noch 13.000 Pflegeheime und 12.000 Pflegedienste, die Frauen und Männern betreuten, die nicht mehr alleine klar kamen. Tendenz in allen Bereichen: steigend.


Ratgeber

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Machen Sie sich’s bequem Alt- und Neubautage zeigen Lösungen für mehr Wohnkomfort

auch Badewannen ausgetauscht. »Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit müssen sich oft einen Badewannen-Lift einbauen lassen.« Stattdessen werden die Duschen geräumiger gestaltet, so dass sie Platz für eine Sitzgelegenheit oder auch Gehhilfen bieten. »Damit tun sich alte Menschen leichter.« Zu den Innovationen auf dem Markt gehörten rutschhemmende Fliesen, »die es mittlerweile in sehr schönen Dekors gibt«, versichert Köhler. Die lange Zeit erhältlichen Variationen in Weiß oder Grau sind Fliesen in Holz- oder Betonoptik gewichen. »Mit Holzoptik lässt sich ein rustikaler Stil erzielen, mit Betonoptik ein puristischer.« Kein Holz, das sich nicht als Fliese imitieren ließe. Doch nicht nur das Bad lässt sich so verschönern. »Auch das Erdgeschoss eines Hauses kann mit den Fliesen einheitlich gestaltet werden – auch in Kombination mit Teppichböden«, sagt Julia Köhler. Arbeitsflächen sind höhenverstellbar

Gute Fenster verbessern das Raumklima. Auch darüber kann man sich bei der Fachmesse im Bildungszentrum der Handwerks­ kammer Nürnberg informieren.

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er Immobilienmarkt boomt. Doch es wird nicht nur Neugebautes gekauft, sondern auch Altes saniert. Deshalb ist das Interesse an Informationen rund um kompetent ausgeführte Arbeiten groß – das wird auf den alljährlichen »Altbautagen« in Nürnberg deutlich. Die Fachmesse, die die Handwerkskammer für Mittelfranken veranstaltet, wird ab kommendem Jahr erstmals um die »Neubautage« erweitert. Von Wärmedämmung über Heizen ohne Öl und Gas, dem Umgang mit Bauschäden oder die richtigen Fenster, die auch Einbruchsicherheit gewähren: Zu jedem Thema findet sich hier eine Zahl an Experten, die Auskunft geben kann. Eine immer größere Rolle spielen dabei Informationen rund um barrierefrei eingerichtete Wohnungen und Häuser. Diese Erfahrung teilen Aussteller verschiedener Gewerke. »Viele junge Menschen, die heute bauen oder umbauen, denken dabei schon an das Alter und lassen es gleich richtig machen«, sagt Julia Köhler, MitGeschäftsführerin der Firma Fliesen Rauch. Immer mehr Aufträge gehen bei dem Cadolzburger Unternehmen dazu ein. Eine große Produktpalette steht mittlerweile zur Verfügung. Die Angebote helfen, in Badezimmern Hindernisse durch Komfort zu ersetzen. »Ältere Menschen lassen Duschwannen durch Duschen mit durchgehenden Fliesen ersetzen«, sagt Köhler aus Erfahrung. Leicht abfallende Böden, Rinnen oder Abflüsse sorgen dafür, dass das Bad auch ohne den schützenden Rand einer Wanne nicht unter Wasser steht. Zunehmend werden

Reinhard Siegert, ein Schreiner aus Heideck am Rothsee, und sein Team haben sich auf Angebote für Senioren spezialisiert. Dazu gehören etwa Treppen für den Innenbereich in verschiedenen Höhen und Tiefen, die durch spezielle Oberflächenveredelungen trittsicher gemacht werden. Aber auch Böden oder Rampen für Gehhilfen sowie Rollstühle. Vor allem aber hat sich Siegert, der auch bei den »Altbautagen« ausstellt und seit der ersten Fachmesse dabei ist, auf den Zweiteinrichtungsmarkt spezialisiert. Das Repertoire seiner Schreinerei beinhaltet z.B. altersgerechte Küchen mit höhenverstellbaren Arbeitsflächen – für Siegert eine der größten Innovationen seines Metiers der vergangenen Jahre. Oberschränke lassen sich zudem mit verstellbaren Liftbeschlägen versehen, so dass sich die Türen nicht nur leicht, sondern auch nach oben öffnen lassen. »Der Kopfbereich bleibt damit frei, ein Anstoßen wird so verhindert.« Schubladen, die auf Fingertipp reagieren, baut der Handwerksbetrieb aber nicht nur in Küchen, sondern auch in Schlafzimmern ein. »Wir statten aber ebenso Kleiderschränke mit Kleiderliften aus – ob elektrisch oder mechanisch«, sagt Siegert. »Damit müssen gerade ältere Menschen nicht mehr auf Leitern steigen, um an den oberen Bereich zu kommen.« Dies ermögliche auch kleineren Personen, einen Kleiderschrank in Raumhöhe voll zu nutzen. Gefragt ist das Know-how des Handwerkbetriebs auch bei Betten, die maßgefertigt an eine Pflegebedürftigkeit angepasst werden müssen. Allein die richtige Betthöhe erleichtere vielen Menschen den Ein- und Ausstieg in das Nachtlager. »Beim idealen Bett«, weiß Siegert, »liegt die Matratzenoberkante bei einer Höhe von 54 Zentimetern«. Wie Julia Köhler von Fliesen-Rauch hat aber auch er die Erfahrung gemacht, dass Komfort und der Wunsch nach einem barrierefreien Zuhause keine Frage des Alters ist. Anja Kummerow; Foto: NN-Archiv Information Die Alt- und Neubautage Mittelfranken finden am 18. und 19. Februar 2017 von 9 bis 17 Uhr statt. Ort der Fachmesse ist das Bildungszentrum der Handwerkskammer (HWK), Sieboldstraße 9, in Nürnberg. Da nur wenige Parkplätze zur Verfügung stehen, bietet die HWK einen kostenlosen Busdienst ab der U-Bahnhaltestelle Herrnhütte an. Weitere Informationen www.altbautage-hwk.de


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Innenansichten

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Enkel­Blog wird Schulstoff Kolumnen im Internet finden große Beachtung

photocase.de/Mr. Nico

haupt nicht gerne zur Schule, am Lernen hat er keinen Spaß, Erfolge, gute Zensuren oder Klassenfreunde hat er auch nicht. Und so treibt er sich mit zumeist älteren (wohl arbeitslosen) Jungen aus seiner Wohnsiedlung herum, anstatt in die Schule zu gehen. So wie etwa 300.000 andere Schülerinnen und Schüler in Deutschland, beklagt der deutsche Lehrerverband. Alle ermahnenden Worte, dass er, wenn er so weiter mache, den Anschluss an die Schule ganz verliere, dass er keinen Schulabschluss erreichen werde und dass er sich Was tun, wenn das Enkelkind nicht gerne zur Schule geht? damit seine persönliche und berufliche Zukunft verbaue, prallen an ihm ab. Enkelblog Zuerst kamen bei ihm die SchulsozialarFürs Schuleschwänzen gibt beiter vorbei, dann die Polizei (»War schon es Jugendarrest sehr unangenehm«, sagt er), dann wurde vom Ordnungsamt ein Bußgeld verhängt, iner der Beiträge im Enkel-Blog von das mein Sohn (also der Vater) nicht beIngrid Mielenz auf der Online-Seite zahlte (»Der soll halt in die Schule gehen«) www.magazin66.de erscheint nun und die verordnete gemeinnützige Arbeit gedruckt in einer Auflage von 4.500 Ex– darauf hatte mein Enkelsohn nun schon emplaren im Cornelsen Verlag in einer gleich gar keinen Bock. Jetzt hat der RichSammlung für den Kirchen-. Schul- oder ter entschieden, dass mein Enkelsohn für Unterrichtsgebrauch. Der erste Band mit hartnäckiges Schuleschwänzen 14 Tage in diesem Beitrag hat den Titel »Menschen den Jugendarrest kommt. Zeiten Räume«, Ausgabe Baden-WürttemDas macht meinen Enkelsohn nun ganz berg. Hier der Blog-Eintrag: betroffen – und mich als Großmutter auch. Naja, fürs Schuleschwänzen kommt Gibt es denn keine (wirksamen) pädagoman nicht gleich in den Jugendarrest, da gischen Konzepte, die meinen Enkelsohn muss schon einiges zuvor geschehen sein. wieder in die Schule bringen oder Schulen, Aber es kann vorkommen, dass bei häufidie sich auf Jugendliche mit einer Menge gem und längerem Fernbleiben von der persönlicher Probleme einstellen und Spaß Schule am Ende ein bis zwei Wochen Juam Lernen vermitteln? Oder ist Jugendargendarrest stehen können – der sogenannrest pädagogisch sinnvoll? te Ungehorsamkeitsarrest eben. Meinem 14-jährigen Enkelsohn ist das Ingrid Mielenz passiert. Er geht schon seit langem über-

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Global Oldie

Von Dishu und Graffiti

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ello All, manche alte Chinesen pflegen ein Hobby, das sie mit einigen Jungen aus dem Westen verbindet: »Street Art«. Die Freude am Bemalen öffentlicher Flächen. Dazu tunken Chinesen übergroße Pinsel im Besenformat in einen Wassereimer und beschreiben das Pflaster von Gehwegen. Junge Sprüher im Westen dekorieren mit Farbdosen vertikale Wände. Sind somit chinesisches »Dishu« (Bodenschreiben) und westliches Graffiti ein weiterer Beleg für die Konvergenztheorie? Der zufolge passen sich die unterschiedlichen Kulturen der Menschheit im Zuge der Globalisierung zu einer Mainstream- Kultur an. Zum Beispiel Ost an West oder Alt an Jung, männlich an weiblich oder vice versa. Was sich oberflächlich ähnelt, drückt in diesem Falle sehr unterschiedliche Haltungen aus. Dishu-Kalligraphen suchen die Öffentlichkeit, treten tagsüber, gern im Kreis fachsimpelnder Umstehender, auf, die die Show kommentieren oder mit dem Kalligraphen debattieren. Nicht so sehr was, sondern wie der Dishu-Kalligraph seine Zeichen zu Boden bringt, der Schwung, der Ausdruck sind wesentlich. Erlebnis vor Ergebnis. Die meisten Graffiteure hingegen scheuen das Tageslicht und die Öffentlichkeit. Nicht nur in Singapur drohen ihnen empfindliche Strafen. Für sie ist das heimliche Sprühen reizvoller Nervenkitzel, doch noch wichtiger ist ihnen das Ergebnis: das bleibende, oft schrill bunte Zeichen: »XY was here«, mit unverkennbaren Stilelementen, bisweilen signiert. Graffiti lebt vom Zusammenspiel aus Ort, Bildsprache und Farbe. Graffiti provoziert inhaltlich und fällt optisch auf. Foto: Matthias Fargel

In der gedruckten Form erscheint das Magazin sechs+sechzig vier Mal im Jahr. Im Internet findet man unter www.magazin66.de jeden Tag wichtige und witzige Meldungen. Unsere Blogger und Bloggerinnen verfassen regelmäßig Beiträge in ihren Internet-Kolumnen, die nicht nur häufig angeklickt werden, sondern oft auch neue Kontakte bringen. EnkelBloggerin Ingrid Mielenz schreibt fachlich fundiert über die Licht- und Schattenseiten des Großmutter-Daseins. Unser Global-Oldie Matthias Fargel reist häufig nach Asien und beschreibt den Umgang mit Senioren in aller Welt. Alter ego-Autorin Petra Nossek-Bock beobachtet mit Selbstironie die Begleitumstände des Älterwerdens. Zwei junge Computerexperten, Kristoffer Braun und Andreas Dautermann, helfen bei Internetproblemen.


Innenansichten

Matthias Fargel Alter ego

Die 100-Jährige, die am Fenster steht

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ürzlich habe ich geerbt. Neben etlichen anderen Dingen, die zum Teil nützlich sind, zum Teil Erinnerungen an die Kindheit auslösen, gehört auch eine Pflanze. Sie war in den letzten Wochen etwas, um das sich meine betagte Mutter noch intensiv gekümmert hat. Ihr war es ganz wichtig, dass diese Pflanze von der nächsten Generation, also mir, gepflegt wird. Es handelt sich um einen sogenannten Osterkaktus. Dieser stand schon in der Blumenkrippe auf der Veranda im Haus meiner Großeltern.

Und meine Urgroßmutter hat diese Pflanze ebenfalls schon gegossen. Natürlich habe ich den alten Wurzelstock mit zu mir nach Hause genommen, und nun steht die Pflanze am Fenster. Sie ist nicht wirklich schön. Aber sie treibt junge kleine Blätter aus, und ein Ast hat sich proper entwickelt. Das liegt vielleicht daran, dass ich den Osterkaktus mit dem Tonteller umgezogen habe, der offenbar auch schon seit hundert Jahren unter der Pflanze steht. Dieser wird mit Wasser gefüllt. Dieses Wasser saugt die Pflanze nach und nach auf. Wenn ich sie von oben gieße, ist das ok, aber eigentlich nicht das Richtige. Sie wirft dann immer ein oder zwei kleine Blätter ab und drückt so ihr Missfallen aus. Fülle ich dann die Tonschale auf, ist wieder alles gut. Was ich daraus schließe? Einer alten Pflanze kann man schon einen Ortswechsel zumuten, aber man sollte immer darauf achten, auch die Dinge mitzunehmen, an die sich die Pflanze gewöhnt hat. Generell glaube ich, dass Haustieren inzwischen relativ große Beachtung geschenkt wird, wenn sie mit betagten Menschen unter einem Dach gelebt haben. Pflanzen aber eher nicht. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mir mal jemand etwas über eine geerbte Pflanze erzählt hätte. Eigentlich schade. Auf jeden Fall hoffe ich, die Gute noch etwas am Leben erhalten zu können. Irgendwie gehört sie doch zur Familie.

Foto: Petra Nossek-Bock

Dishu ist fahl und still. Es lebt mehr von der Präsenz seiner Schöpfer als vom Inhalt. Dishu-Maler hinterlassen nach ihrem Weggang nur noch für ein paar Minuten eine monochrome Spur auf dem Pflaster, vergänglich, anonym. Man kann sich ja morgen wieder treffen, von Angesicht zu Angesicht. Dishu lebt von der Freude am Tun, dem Vorführen einer Kunstfertigkeit in Gesellschaft. Graffiti strebt nach Bleibendem, das im Verborgenen entstand. Dishu ist Bewegung, Prozess, Weg – sein Verdunsten letztlich Ausdruck des Tao, Anpassung an den ewigen Wandel, während Graffiti oft Opposition darstellt, Protest und Rebellion gegen träges Establishment und Unrecht. Weltweite Konvergenz der Kulturen bei Street Art widerlegt? Nicht unbedingt, es bleiben Gemeinsamkeiten. Dishu und Graffiti wurzeln in den jeweiligen Antiken: Weil Tusche und Pergament in Chinas Altertum teuer waren, übten über Jahrtausende die weniger Bemittelten die Kalligraphie zunächst mit Stiften in flachen, mit feinem Sand gefüllten Kästen. Erst in den 1990er Jahren ersetzten Wasser, Megapinsel und Straßenpflaster diese Technik. Jahrtausende altes Graffiti findet man in Pompeij und anderen antiken Stätten, für immer bleibend geritzt. Übrigens: Junge Chinesen können auch Graffiti. Und nicht erst seit Neuestem. Mao Tse-Tungs entfesselte Kulturrevolutionäre klebten nicht nur Wandzeitungen, sondern malten in schrillem Rot ihre Parolen gegen alles Althergebrachte an Wandflächen. Hätten sie Aerosole gehabt, sie hätten vermutlich ebenfalls gesprüht.

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Foto: Levato

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Petra Nossek-Bock Starthilfe

Mit 101 noch täglich am Laptop

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ie Blogger Kristoffer Braun und Andreas Dautermann, Betreiber des Ratgeber-Portals »Levato« konnten es selbst nicht fassen. Als sie zum Weltseniorentag die älteste Online-Nutzerin suchten, hätten sie mit diesem Ergebnis nicht gerechnet. Es meldete sich nämlich

Hedwig Slomp nutzt auch im Altenheim ihren Computer täglich. Hedwig Slomp, die mit 101 Jahren noch regelmäßig ins Internet geht. Wie es dazu kam und was sie daran fasziniert, erzählt sie hier. »Als ich mit 96 Jahren ins Caritas-Heim kam, habe ich erstmal nach dem WLAN gefragt. Da ist der Heimleiter fast vom Stuhl gefallen!« Hedwig Slomp muss selbst lachen, wenn sie die Geschichte erzählt. Nach eigener Auskunft ruft die fitte Seniorin noch jeden Morgen nach dem Frühstück als erstes ihre E-Mails ab. Online geht sie mit Laptop und mobilem WLan-Router, denn in ihrem Caritas-Seniorenwohnheim ist sie die einzige Internetnutzerin überhaupt. Frau Slomp benötigt kaum Hilfe, wenn es um den Computer geht. Sie bearbeitet digitale Fotos und »ergoogelt« auch mal gerne etwas für die anderen Heimbewohner. »Und wenn eine Nachricht noch schneller gehen soll, liegt auch noch ein Handy neben mir. Nur mit Smartphones habe ich nichts am Hut«, berichtet Hedwig Slomp und lacht. Kristoffer Braun und Andreas Dautermann

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Lug­ins­Land

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Auf Augenhöhe mit den Baumwipfeln Ausflugsziel im Steigerwald macht Großeltern und Enkeln gleichermaßen Spaß

Beeindruckende Aussicht: Der Baumwipfelpfad zieht sich in acht Kreisen in luftige Höhen.

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ussten Sie, dass eine Eiche bis zu 1000 Jahre alt werden kann? Dass im Bayerischen Waldgesetz der Grundsatz »Wald vor Wild« gilt? Oder dass Lebewesen mit so klangvollen Namen wie Zunderschwamm (ein Pilz) und Balkenschröter (ein Käfer) in fränkischen Wäldern zu Hause sind? All das erfährt man bei einem Besuch des Baumwipfelpfades Steigerwald. Und man kann sich in luftige Höhen begeben – auf den 42 Meter hohen Aussichtsturm. Genau dahin will unser Wandertipp Sie dieses Mal entführen: in den Landkreis Bamberg und von dort in den Markt Ebrach, wo im März 2016 ein Rundweg durch und über die Wipfel des Steigerwaldes eröffnet hat. Hier schlängelt sich ein 1100 Meter langer Holzsteg durch Bayerns zweitgrößten Laubwald, vorrangig aus Buchen, Eichen und Ahorn. Bis zu 26 Meter über dem Boden verläuft der Pfad und bietet wunderbare Einblicke in die Natur – übrigens auch für Menschen, die es nicht so mit der Höhe haben. Denn auf Stahlstützen wurde hier ein etwa eineinhalb Meter breiter und stabiler Steig gezimmert, dem man seine Höhe erst beim Blick in die Tiefe anmerkt. Als Tipp in unsere Winterausgabe hat er es aus zwei Gründen geschafft: Zum einen kann man den Baumwipfelpfad bequem in zwei Stunden durchwandern (inklusive Fußweg von und zum Parkplatz), so dass er sich auch bei kalten Temperaturen gut als Ausflugsziel eignet. Zum anderen ist er ein wahres Generationen-

projekt. Egal ob allein, mit der ganzen Familie oder mit den Enkeln – hier kommen Jung und Alt auf ihre Kosten. Schon mit den Kleinsten kann man die Tour in Angriff nehmen, denn dank der Breite ist man sowohl mit Kinderwagen als auch mit Rollstuhl kommod unterwegs. Auch alle Zugänge sind barrierefrei. Für alle Besucher ab dem Kindergartenalter bietet der Pfad eine schöne Mischung aus Spaß und Information. Denn als Einrichtung der Bayerischen Staatsforsten gehört auch Wissensvermittlung zum Konzept. Vier Themenbereiche durchwandert man auf dem Pfad: »Der Steigerwald«, »Holz nutzen«, »Wald & Jagd« sowie »Waldnaturschutz«. Neben den klassischen Infotafeln wird das Wissen anschaulich vermittelt: Im Bereich »Holz nutzen« etwa ragen drei Baumstümpfe aus dem Pfad, an denen mit Pfeilen und Markierungen erklärt ist, wie ein Baum gefällt wird. Eine Brücke aus Gummi Zwischendurch laden drei Spielstationen zum Testen der eigenen Balance ein – etwa indem man über eine Brücke aus Gummiband läuft, das natürlich unter dem eigenen Gewicht nachgibt. Wer etwas wagemutiger ist, auf den wartet bereits kurz nach dem Eingang eine Kletterröhre. In einer Stahlgitterkonstruktion geht es über Trittbretter etwa drei Meter nach oben, bis man in einer Art Käfig sitzt. Von hier aus erlebt man den Wald aus einer ganz anderen Perspektive.


Lug­ins­Land

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In der Kletterröhre in drei Metern Höhe sehen schon die kleinen Besucher den Wald aus ganz anderer Perspektive. Zum Höhepunkt der Wanderung – und das im wahrsten Sinne des Wortes – gelangt man nach etwa zwei Dritteln des Pfades: Hier ragt ein imposanter Aussichtsturm wie ein Kegel 42 Meter in die Höhe. An der Außenseite des Turmes entlang windet sich der Weg mit sanfter Steigung nach oben. Etwas Puste braucht es schon, um einen Rollstuhl oder Kinderwagen in acht Kreisen um den Turm bis ganz hinauf zu schieben. Aber einmal oben angekommen, wird man mit einem einmaligen Ausblick belohnt: Etwa 15 Meter über den Wipfeln stehend, kann man den Blick frei über die Landschaft schweifen lassen. Videos, Quiz und Diashow Wer nun noch ein weiteres Argument braucht, um auch pubertierende oder wanderunwillige Enkel zu einem Besuch zu überreden, dem sei die »Wipfel-App« empfohlen. Dieses speziell für den Baumwipfelpfad entwickelte Handy-Programm bietet zusätzliche Informationen und Eindrücke und kann – dank kostenlosem WLan – direkt vor Ort heruntergeladen werden. Die kostenfreie App ist in dieselben vier Themenbereiche wie der Pfad unterteilt und hält spannende Quizze, Diashows und kurze Videos bereit. Außerdem gehören vier Spiele dazu, die tatsächlich nur vor Ort funktionieren: Metallrahmen entlang des Pfades aktivieren diese Elemente, in denen man zum Beispiel auf die Jagd gehen oder Nester von Waldbewohnern suchen kann. Der Baumwipfelpfad selbst ist in nicht mal einem halben Jahr entstanden. Gut 1400 Kubikmeter Holz wurden dafür verbaut, hauptsächlich Lärche und Douglasie aus dem Bayerischen Wald. Eine Menge übrigens, die den hiesigen Wäldern nicht wehtut – schließlich wächst in Bayern jede Sekunde ein Kubikmeter Holz nach. Die Tour durch die Baumkronen beenden wir gemütlich mit einem Besuch des ebenfalls neu errichteten Restaurants »Am Baumwipfelpfad« sowie des angrenzenden Shops. Im Restaurant gibt es täglich fränkische Brotzeit, Salat und Kuchen sowie von 11.30 bis 15 Uhr warme Küche, bei schönem Wetter locken der dazugehörige Biergarten sowie ein Kinderspielplatz ins Freie. Wer dann noch (oder wieder) fit genug ist, kann seinen Ausflug mit einem Besuch des nahegelegenen Steigerwald-Zentrums in Handthal verlängern. Dort erlebt man den Wald noch einmal anders: An vielen Mitmachstationen dreht sich alles um den Rohstoff Holz und darum, wie Forstwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen. Vom Baumwipfelpfad führt ein etwa 3,5 Kilometer langer Wanderweg zum Steigerwald-Zentrum; an Samstagen, Sonn- und Feiertagen verkehrt auch ein Bus. Annika Peißker; Fotos: Michael Matejka

Information

Ein Holzsteg führt durch Bayerns zweitgrößten Laubwald.

Der Baumwipfelpfad Steigerwald ist ganzjährig geöffnet; in der kalten Jahreszeit von November bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet 9 Euro für Erwachsene und 6 Euro für Kinder von 6 bis 16 Jahren. Ein Familienticket, das auch für Großeltern gilt, kostet 19 Euro. Tiere sind auf dem Pfad nicht erlaubt. Den Baumwipfelpfad erreicht man von Nürnberg aus per Auto in etwa einer Stunde über die A3. Ein großer Parkplatz bietet ausreichend Stellplätze, auch Ladestationen für E-Autos und E-Bikes sind vorhanden.


Ein letzter Altherrenwitz

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ie Welt ein bisschen freundlicher machen, das ist auch mein Begehr. Bei Facebook räume ich deshalb öfter mal mit Hasskommentaren auf. Das kann man durch Klicken auf das Verbergen-Kreuz oben rechts. Dann wird die Meinung an jenes 150-köpfige Team weitergereicht, das im Auftrag von Facebook üble Kommentare löschen soll. Bei meinen Hinweisen waren sie bisher leider etwas reserviert. Vielleicht bedeutet bei ihnen Hass etwas anderes. Unterkriegen lasse ich mich trotzdem nicht. Selbst im realen Leben habe ich dem Hass den Kampf angesagt. Erst neulich traf ich mich mit ein paar betagten Typen, um die Beschwernisse des Alters mit alkoholhaltigen Getränken zu lindern. Nachdem einige Minuten keiner mehr ein Wort gesagt hatte, versuchte ich das Schweigen mit folgendem Witz zu beenden: »Zwei alte Herren treffen sich. Der eine erzählt, er habe ein neues Hörgerät, das super funktioniere. Daraufhin fragt der andere, was es denn gekostet habe. Daraufhin antwortet der andere: Dreivierteldrei.«

Geänderte Abfuhrtermine für die Rest- und Biomüllabfuhr

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Depp im Web

Nachdem das Gelächter nicht gerade überschwänglich ausfiel, merkte ich an, dass ich diesen Witz nicht von ungefähr gewählt hätte: Altherrenwitze seien bald verboten! Unsere Bundesfamilienministerin habe nämlich angekündigt, gegen sie vorgehen zu wollen. »Das ist doch diese Manuela Dingsbums, diese Sozenschlampe!«, sagte plötzlich mein schon halb weggenickter Tischnachbar und sprang auf. »Genau, die Schwesig, die dumme Fotze!«, ergänzte mein ehemaliger Schulkamerad. Weil sich gerade die Wirtin zur neuerlichen Bestellungsaufnahme näherte, schrie ich: »Hatespeech, ich muss das melden!« Sie schaute mich entgeistert an und fragte, was ich denn wolle. »Löschen, blockieren, ähm Lokalverbot, unternehmen Sie doch was!« »Weswegen denn?« »Die haben unsere Familienministerin aufs Übelste beleidigt«, sage ich und zeige auf die beiden Hater. »Die Schwesig?« fragte sie. »Der haben sie doch ins Hirn geschissen.« Dann fügte sie hinzu, ich solle mal »runterkommen«. Das hier sei eine Kneipe, und nicht das Internet. »Hier geht es kultiviert zu.« Peter Viebig

Alt- und Neubautage Mittelfranken

An Feiertagen verschiebt sich die Leerung der Rest- und Bioabfallbehälter im gesamten Stadtgebiet Nürnberg wie folgt: Regulärer Abfuhrtermin

Verschiebt sich auf

2. WEIHNACHTSFEIERTAG Mo 26.12.2016

Di 27.12.2016

Di 27.12.2016

Mi 28.12.2016

Mi 28.12.2016

Do 29.12.2016

Do 29.12.2016

Fr 30.12.2016

Fr 30.12.2016

Sa 31.12.2016

Fr 06.01.2017

Sa 07.01.2017

HEILIGE DREI KÖNIGE

Bitte sorgen Sie am Entleerungstag ab 7 Uhr für einen freien Zugang zu Ihren Abfallbehältern oder stellen Sie Ihre Abfallbehälter an der gewohnten Stelle bereit. Behälterstandplätze und Transportwege bitte stets in verkehrssicherem Zustand halten. Schnee, Eis und Winterglätte bitte beseitigen.

Wir wünschen Ihnen fröhliche Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

18. und 19. Februar 2017, 9.00 bis 17.00 Uhr


Das war schick

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Der Blumenstrauß für die Mutti An dieser Stelle erfreuen wir Sie mit Geschichten über Dinge des Alltäglichen, die in vergangenen Jahrzehnten einmal richtig »schick« waren. Wer sie besaß, war auf der Höhe der Zeit. Doch die Kunst, genüsslich zu leben, schloss auch Verhaltensweisen mit ein, die heute nicht mehr üblich sind. Sie sind überholt, weil wir inzwischen auf andere Dinge Wert legen. Zu den netten, lustigen und zuweilen auch skurrilen Gewohnheiten, an die man heute mit einem überraschten Ausruf: » Ach ja, das tatsächlich war mal üblich…« denkt, gehört auch der Blumenstrauß für die Mutter der Angebeteten.

Foto: fotolia.com / smspsy

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elmut hatte beim Weinabend im Herbst Heidi erspäht, die hübsche Rothaarige, die in der Ecke saß, mit einer Freundin alberte und sich immer wieder diese freche Haarsträhne aus der Stirn strich. Irgendwann schaffte es Helmut, mit einem anderen Gast den Platz zu tauschen und in Heidis Nähe zu rutschen. Plötzlich, wie es der berühmte Zufall – oder Väterchen Bacchus – so will, streiften sich die Blicke der beiden, man kam vorsichtig ins Gespräch. Und fand sich auf Anhieb sympathisch. Am Ende der Unterhaltung vereinbarte man ein Wiedersehen. Auf die Tanzveranstaltung in drei Wochen könne man ja zusammen gehen. Helmut wusste jetzt, wo Heidi wohnte. Er versprach, sie rechtzeitig abzuholen. An besagtem Abend fand er sich schon eine Viertelstunde vor dem verabredeten Termin vor

dem Wohnhaus ein. Geduldig wartete er an der Hecke. Als der Rotschopf endlich heraustrat, sprang er schnell heran und zog unter seiner Jacke ein Sträußchen hervor. Doch nicht Heidi bekam die Blumen in die Hand gedrückt, sondern ihre Mutter, die hinter ihr in der Tür stand und Ausschau hielt, ob der versprochene Begleitschutz auch tatsächlich zugegen war. Helmut stellte sich kurz vor, bedankte sich artig dafür, dass er die hübsche Tochter zum Tanzen ausführen durfte und versprach, sie pünktlich um Mitternacht wieder abzuliefern. Wie die Sache ausging? Ein Dreivierteljahr später bekam endlich auch Heidi einen Blumenstrauß von Helmut. Als er sie abholte. Diesmal morgens um 10 Uhr. Man ging zum Standesamt. Vor 43 Jahren. Elke Graßer-Reitzner

UNSERE KLINIKEN UND ABTEILUNGEN KLINIK FÜR ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. B. Eibl-Eibesfeldt

ABTEILUNG FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN Chefärztin Dr. med. H. Müller-Breitenlohner

KLINIK FÜR HANDCHIRURGIE, PLASTISCH-REKONSTRUKTIVE UND MIKROCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. P. Schaller

KLINIK FÜR UNFALLCHIRURGIE Chefarzt Dr. med. K.-D. Haselhuhn

KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. J. Anders Leitender Arzt Dr. med. A. Müller u. Leitende Ärztin Dr. med. I. Görzig

KLINIK FÜR KONSERVATIVE UND OPERATIVE WIRBELSÄULENTHERAPIE

REHABILITATION MIT KOMPETENZ, QUALITÄT UND MENSCHLICHKEIT Dieser Satz charakterisiert das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN. Gleichzeitig verdeutlicht er unser Menschenbild und spiegelt wider, wie wir mit Patienten, Partnern und Mitarbeitern umgehen.

GESUNDHEIT AKTUELL | Vorlesungen für jedermann

Das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN ist das erste stationäre Rehabilitationszentrum für Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats im Herzen der Metropolregion Nürnberg. Es kann 90 Personen in Einzelzimmern aufnehmen. Therapeutisch und räumlich ist es direkt an die KLINIKEN DR. ERLER angebunden, die als Fachklinik für Orthopädie und Chirurgie einen exzellenten Ruf genießt.

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