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Warum ein Backofen kein Burnout hat» Alexander Haener
Warum ein Backofen kein Burn-out hat
Wie der Backofen kann auch unser Stresssystem überhitzen. Aber während wir das Funktionsprinzip eines Backofens verstanden haben, fehlt uns für unser Stresssystem die Betriebsanleitung. Höchste Zeit für ein effektives Stressmanagement!
Stellen Sie sich vor, Sie backen einen leckeren Kuchen. Nachdem Sie alle Zutaten sorgsam vermengt haben, heizen Sie den Backofen auf die angegebene Temperatur vor und backen den Kuchen. Danach entnehmen Sie das wohlriechende Gebäck dem Ofen. Anschliessend schalten Sie den Backofen wieder aus.
Wieso gelingt Ihnen das Kunststück des Kuchenbackens? Unter anderem, weil Sie das Funktionsprinzip eines Backofens verstanden haben. Sie kämen niemals auf die Idee, den Ofen über Wochen, Monate oder gar Jahre auf hoher Temperatur laufen zu lassen. Wieso nicht? Ihnen wäre bewusst, dass das Gerät bereits nach kurzer Zeit überhitzen würde und kaputtginge. Sie haben gelernt, das Gerät optimal zu nutzen.
Dauerstress macht krank
Unser Stresssystem funktioniert analog dem System des Backofens. Natürlicherweise sichert es uns in Gefahrensituationen das Überleben. Bei Gefahr greift das Stresssystem auf verschiedenen Ebenen in unsere Körperfunktionen ein. Ähnlich wie der Backofen laufen wir in Stresssituationen, aufgrund diverser ausgeschütteter Hormone, heiss. Wir sind bereit für «Kampf oder Flucht».
Leider unterscheidet unser Gehirn aber nicht zwischen realen, lebensbedrohenden Situationen und subjektiv empfundenen Problemen und Ängsten. Somit reagiert unser Körper ähnlich auf den Angriff eines Messerstechers wie auf eine finanzielle Notlage oder auf Beziehungsprobleme. Wie der Backofen auch ist unser Stresssystem auf einen kurzfristigen Einsatz ausgelegt. Ein langfristig hoher Stresslevel macht auf Dauer krank.
Diagnostik liefert wertvolle Daten
Bedienungsanleitungen sind eine tolle Sache. Sie erleichtern den Umgang mit Geräten, helfen, diese optimal zu nutzen, und verhindern Defekte durch unsachgemässe Bedienung. Wir hingegen werden bei Geburt ohne Dokumente ausgeliefert. Wir müssen den gesunden Umgang mit unserem Körper erlernen.
Zur Unterstützung dessen ist die Diagnostik eine hilfreiche Errungenschaft der Medizin. Insbesondere Stress lässt sich leicht messen. Dazu eignen sich Parameter im Blut, Aktivität im Gehirn (EEG) oder die Herzratenvariabilität (HRV).
Was bringt es, Stress im Körper zu messen? Die ermittelten Daten geben Aufschluss über unsere Energiereserven, Mangelzustände oder Werte ausserhalb der Norm. Anhand der Erkenntnisse kann ein individueller Massnahmenplan zum Stressmanagement erstellt werden.
Praktikables Stressmanagement
Lässt sich Stress abschalten? Der ON/ OFF-Schalter unseres Stresssystems ist der Atem. Durch flache, schnelle Atmung lässt sich der Stresslevel nach oben pushen. Eine langsame, tiefe Atmung reguliert den Stresslevel über das Hormonsystem nach unten. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Stress beeinflussen durch Atmen. Im Stressmanagement kann diese Methode effektvoll in verschiedene Aktivitäten wie Spazierengehen, Entspannungsübungen, Achtsamkeitsübungen integriert werden.
Das Ziel von Phönix Resilienz ist es, den Stress nicht mehr als Feind des Körpers zu bekämpfen, sondern auf eine entspannte Partnerschaft mit Stress hinzuarbeiten – vorzugsweise in Referaten und Seminaren für Firmen, aber auch in Einzeltrainings.
Alexander Haener, Resilienz-Experte und Mediator, beschäftigt sich seit einem Burn-out als er 30 war intensiv, mit den Themen Stress und Resilienz. Er hat sich die Frage gestellt, wie er damals in die Krise geriet und welche Ressourcen und Fähigkeiten geholfen haben, diese schwierige Lebenssituation zu meistern. Seit über fünf Jahren ist er als Referent zu den Themen Stress und Resilienz unterwegs und arbeitet als Resilienz-Trainer und Mediator. Er unterstützt Menschen, ein authentisches und glückliches Leben zu führen.