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VIDEO. „Bang on Time“ – eine unglaubliche Flugshow
WELTPREMIERE Schöner fliegen
Spektakulärer Stunt: Im Video „Bang on Time“ treffen einander erstmals Skydiver und Freeskier in der Luft – für einen atemberaubenden Augenblick.
Was haben Skydiver und Freeskier gemeinsam? Das Wesentliche ihres Sports spielt sich in der Luft ab. Mit den einen geht’s rasend schnell bergab, für die anderen meistens hoch hinaus. Da würde es sich doch anbieten, sich einmal in der Mitte zu treffen. Diesen kühnen Gedanken haben Marco Waltenspiel, 37, und Marco Fürst, 30, jetzt Wirklichkeit werden lassen. Die beiden fliegen zusammen im Red Bull Skydive Team und waren schon bei einigen außergewöhnlichen Stunts dabei. Das Schöne an ihrer Idee mit den Freeskiern: So etwas Verrücktes hat wirklich noch nie jemand zuvor probiert.
Der 250-km/h-Stunt
Während also einige der besten Skiakrobaten der Welt hoch in der Luft ihr Können zeigen, rasen die beiden Wingsuit Piloten Marco und Marco mit 250 km/h an ihnen vorbei. Klingt irrwitzig, ist aber vor
Immer abflugbereit: Das Freeski-Team von Atomic (oben) ist mit dem Skydiver-Duo Marco Fürst (unten links) und Marco Waltenspiel in die Luft gegangen.
Überdrüber in Obergurgl: der Moment, in dem die Skydiver Fürst (links) und Waltenspiel mit den Freeskiern auf einem Bild zu sehen sind
allem eine Frage des richtigen Zeitmanagements. Was es für so einen Stunt braucht, ist perfektes Timing. Erst wenn sich die beiden Marcos der Piste nähern – aber doch noch ein Stück entfernt –, dürfen die Freeskier einer nach dem anderen starten. Das geht einmal schief, dann ein zweites Mal, auch beim dritten Anlauf gelingt das Kunststück nicht.
Einen Schlechtwettertag nutzten die Athleten, um am Kicker, also der Schanze, mitzubauen.
MICHAEL GRÖSSINGER, LUKASZ NAZDRACZEW/RED BULL CONTENT POOL, SANDRA LUTTENBERGER
WOLFGANG LIENBACHER
Eine Sekunde Glück
Erst beim zehnten Versuch ist es so weit: Die Skifahrer und die zwei Überflieger sind nun exakt dort, wo sie sein sollen – und das auf die Hundertstelsekunde genau –, wie der Titel „Bang on Time“ verspricht. Es sind Bilder für die Ewigkeit, auch wenn der Film nur eine Momentaufnahme zeigt. Geht es nach den Vätern des Gedankens, wird es aber nicht bei einem einmaligen Ereignis bleiben. Waltenspiel und Fürst wollen die spektakuläre Aktion unbedingt irgendwann wiederholen. Der richtige Zeitpunkt dafür wird kommen – und jetzt haben sie ja schon Übung.
Schritt für Schritt zum Take-off
Skydiver Marco Waltenspiel über die Entstehung von „Bang on Time“
the red bulletin: Wie seid ihr auf die Idee zu „Bang on Time“ gekommen?
marco waltenspiel: Wir waren 2020 mit einem Freeskier unterwegs, dabei ist uns aufgefallen, was für eine coole Kombination Freeski und Wingsuits sind – gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit.
Haben das andere auch so gesehen?
Die Idee ist nicht überall so gut angekommen. (Lacht.) Es hat auch Sponsoren gegeben, die gezweifelt haben. Das ist auch der Grund, warum Marco und ich „Bang on Time“ selbst produziert haben. Es war übrigens unsere erste eigene Produktion.
Warum wart ihr euch so sicher, dass der Stunt klappt?
Wir wussten, wir haben in Obergurgl vier Tage Zeit, weil das Wetter hält. Marco und ich sind schon so oft miteinander geflogen – wir kennen uns. Und die Freeskier sind einfach solche Profis, die kriegen das auch hin. Die einzige Schwierigkeit – das war uns von Anfang an klar – wird das Timing.
So war es dann ja auch.
Ja. Nach den ersten Versuchen haben wir probiert, den zeitlichen Ablauf mithilfe von Videos zu unterstützen.
„Wir wussten, es klappt. Nur das Timing war schwierig.“ Marco Waltenspiel, 37, Red Bull Skydive Team
Der Erfolg gibt euch recht. Was sagen die Skeptiker denn jetzt zum Ergebnis?
(Lacht.) Das Feedback war bisher ganz gut. Die Meinung von anderen ist aber eh zweitrangig, wenn man die Sache selbst geil findet – und das tun wir immer noch.