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DAS PHILOSOPHEN-INTERVIEW

GOETHE SAGT

«Wer Idolen nacheifert, wird eine schlechte Kopie»

Der Weg zur reifen Persönlichkeit führt über den Mut zur Individualität. Behauptet nicht irgendeiner, sondern der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe – in unserem fiktiven Interview mit dem deutschen Philosophen Christoph Quarch.

the red bulletin: Heute suchen viele junge Menschen nach Orientierung. Da liegt es nahe, sich nach Vorbildern umzuschauen, die Grossartiges leisten – erfolgreiche Sportler wie Fabio Wibmer zum Beispiel. Was halten Sie davon? johann wolfgang von goethe:

Entschuldigen Sie, aber ich kenne diesen Herrn nicht. Da haben Sie recht, aber dorthin kommt man nicht durch ein Vorbild. Denken Sie nur an meinen jungen Werther. Den haben sich damals viele junge Männer zum Vorbild genommen – und sich wie meine Romanfgur eine Kugel in den Kopf geschossen. So war das aber natürlich nicht gemeint. Ich wollte Menschen dazu ermutigen, ihre Leidenschaften zuzulassen, aber doch nicht eins zu eins dem Werther als einem Vorbild zu folgen. Schauen Sie: Wenn junge Menschen ihren Idolen nacheifern, werden sie im besten Fall eine schlechte Kopie. Nicht jemandem nacheifern bringt uns voran, sondern mit jemandem ins Gespräch kommen.

Wie meinen Sie das?

Bildung heisst, sich in der Welt umzusehen, alles genau zu prüfen und sich stets zu fragen: Was kann ich von diesem Menschen lernen? Und was nicht? Das erfordert Geduld und

Ruhe. Aber sehen Sie: Die Menschen

Ihrer Welt nehmen sich gar keine

Zeit mehr dafür. Heute ist der ein

Vorbild, morgen ein anderer. Ich wundere mich, wie ich es angestellt habe, immer noch Beachtung zu fnden …

Na ja, weil Sie den Menschen doch wohl immer noch etwas zu sagen haben.

Ist das so? Nun gut. Dann hören Sie meine Worte: Schauen Sie nicht nach Vorbildern, sondern achten Sie geduldig darauf, was die Welt Ihnen zu sagen hat. Eignen Sie sich die Welt an! So werden Sie einmalig, individuell, eine Persönlichkeit. Dann führt man vielleicht auch mit Ihnen knapp 200 Jahre nach Ihrem Tod ein Interview …

Pardon, ich vergass. Fabio Wibmer ist ein österreichischer Mountain

biker und Videoproduzent mit «Bildung heisst, einer riesigen internationalen Fangemeinde. sich in der Welt Ah, Respekt, Respekt! Aber sehen umzusehen und Sie: Das ist nicht das, worauf ich hinauswollte. Mir ging es gar nicht stets zu fragen: um Herrn Wibmer als Person, son Was kann ich dern darum, dass ich ihn nicht kenne – so wie ich niemanden kenne: lernen?» nämlich so gut kenne, wie ich ihn kennen müsste, um ihn mir zum Vorbild zu nehmen. Menschen sind unergründliche Individuen. Deshalb taugen sie schlecht als Vorbilder.

Aber Herr Geheimrat, es gibt auch viele Menschen, die Sie zum Vorbild genommen haben.

Wohl wahr, aber wollen wir das gutheissen? So manche Dame wird es jedenfalls nicht begrüssen, wenn ihr Gatte mich zum Vorbild nimmt. Aber lassen wir das. Der Punkt ist doch: Anderen nachzueifern – gleichviel, ob es nun Sportler oder Dichterfürsten sind – erscheint JOHANN WOLFGANG VON GOETHE (1749–1832) gilt als bemir deshalb als unangemessen, weil es Menschen dar deutendster deutschsprachiger Dichter. Mit seinem Erstlingsan hindert, ihre eigene Individualität, ihre Persönlichkeit zu bilden. Bildung, nicht Nachahmung ist der roman «Die Leiden des jungen Werther» wurde er nicht nur europaweit zu einem der meistgelesenen Autoren, sondern schuf auch eine Romanfigur, die ein neues Lebensgefühl verbreitete. Weg zu einer reifen Persönlichkeit. Als Naturforscher, Künstler, Staatsmann und Weltbürger ist

Goethe selbst für viele Menschen zum Vorbild geworden. Gerade das ist doch, was viele Menschen an Ihnen CHRISTOPH QUARCH, 56, ist deutscher Philosoph, Theologe, faszinierend fnden: dass Sie so eine starke Persön UnternehmensCoach und Autor zahlreicher philosophischer lichkeit waren. Bücher. Zuletzt erschienen: «Platon und die Folgen».

«Das sind Bilder, die meine Fantasie beflügeln»

Kreativität braucht Inspiration. Fabio Wibmer sammelt Fotos, die ihn berühren, in einem privaten Album. Hier erzählen wir ihre Geschichte.

Text ANDREAS WOLLINGER

Wilder Westen

Nils Ohlendorf, Moab, Utah, USA

Das Festival Gobble Gobble Bitch Yeah ist ein legendäres Happening in einer grandiosen Gegend. Hier springt BASE-Jumper Andy Lewis 2016 in den Sonnenuntergang. «Alles fügte sich im richtigen Augenblick zusammen», schwärmt Fotograf Ohlendorf.

Letzte Rille

Ross Bell, Llandegla, Wales

Kade Edwards, 21, Junioren-DownhillWeltmeister von 2018, zeigt auf den Trails in den Wäldern seiner walisischen Heimat den für ihn typischen aggressiven Stil. «Ein schöner Gegensatz zu den lebendigen Farben und der Atmosphäre eines ziemlich feuchten Sommertages», findet Fotograf Ross Bell.

Kreativer Wettkampf

Daniel Bernstål, Ljusdal, Schweden

Die Kunst von Skate- und Snowboarder Nils Arvidsson erschliesst sich hier erst auf den zweiten Blick, während der erste noch über die Komposition des Bildes staunt. «Ich sehe es als einen kreativen Wettbewerb gegen mich selbst», sagt sein Schöpfer Daniel Bernstål. «Wie einzigartig kann ich Fotos machen?»

Springen wie der Blitz

Jean-Baptiste Liautard, verschiedene Locations

Drei Biker, ein Thema: Eleganz im Sprung. «Ich verwende gern einen Blitz hinter meinen Objekten, um den Bildern etwas mehr Dramatik zu verleihen», erklärt der Fotograf, «und um die Staubpartikel sichtbar zu machen.» Grosses Bild: Angel Suárez in Ponte de Lima, Portugal. Oben: Thomas Genon in Salavas, Frankreich. Unten: Hugo Frixtalon in British Columbia, Kanada.

Cool am Pool

Vegard Breie, Numedal, Norwegen

Kommt ein Freestyler ins Hallenbad. Was wie ein Witz klingt, ist ein lustiges, weil überraschendes Foto. «Anders Backe hat immer wieder verrückte Ideen», erzählt der Fotograf. «Beim ersten Mal hat es nicht geklappt. Aber hier, im Bad einer alten Schule, haben wir es durchgezogen.»

Völlig schwerelos

Bartek Wolinski, Salavas, Frankreich

Der aus Belgien stammende Spitzenfahrer Thomas «Fritte» Genon beim Sprungtraining daheim in Frankreich. Wer es wie er beherrscht, geniesst ein paar Augenblicke totale Freiheit.

Ganz grosse Oper

Roman Neimann, Tallinn, Estland

Nachdem sich Neimann mit seinen Kindern in Tallinns Oper «Pinocchio» angeschaut hatte, ging ihm die Kulisse der Eröffnungsszene nicht mehr aus dem Kopf. «Nach sechs Monaten Verhandlungen bekam ich endlich ein paar Minuten für diese Aufnahme. Kurz danach haben sie alles abgebaut.»

Ist da jemand?

Lorenz Holder, Raisting, Deutschland

Diese Parabolantenne diente früher der Kommunikation mit Nachrichtensatelliten, heute steht sie unter Denkmalschutz. Fotograf Holder zweckentfremdete sie für dieses ikonische Snowboard-Bild – und wurde damit Gesamtsieger des Fotowettbewerbs Red Bull Illume 2013.

Mut kommt vor dem Fall

Serge Shakuto, Aerograd Kolomna, Russland

«Das war eines der ersten Fotos, die ich im freien Fall gemacht habe», erinnert sich Serge Shakuto. Eine Mutprobe: Als Eugene Tarakhomin ihm das Shooting vorschlug, war Serge noch Skydive-Anfänger. «Ich habe einen ganzen Monat für die Vorbereitung gebraucht, doch dann haben wir zehn schöne Fotos im Lauf von zwei Sprüngen bei Sonnenuntergang geschossen.»

Grosse Leuchte

Jay French, The Vale, Neuseeland

Die Challenge war, für eine Bekleidungsfirma die Reflektoren auf dem Prototyp eines neuartigen TrackAnzugs darzustellen. «Biker Billy Meaclem und ich brauchten mehrere Nächte und viele Stunden für diese Langzeitbelichtung», erzählt Fotograf Jay French, «doch am Ende hat uns das Ergebnis begeistert.»

«Ehrlichkeit hat eine besondere Energie»

Früher verteidigte sie als Fussball-Prof bei Grasshoppers Zürich. Heute stürmt Naomi Lareine als grösstes SoulTalent der Schweiz die Charts. Die aufregende Karriere einer Frau, die sich selbst zur Königin machte.

Text SABRINA LUTTENBERGER

Irgendwann gefel Naomi ihr Nachname nicht mehr. «Bruderer» erschien ihr nicht ausreichend ausdrucksstark, weshalb sie beschloss, sich für ihr Künstlerdasein auf die Suche nach einem klingenderen Namen zu machen. Am besten etwas Französisches, dachte Naomi, auch wegen ihrer Wurzeln in Senegal. Und dann kam ihr «la Reine» in den Sinn, auf Deutsch: «die Königin».

Selbst ihre Mutter zeigte sich davon überrascht. «Bist du dir sicher?», fragte sie. Das wirke ganz schön arrogant. Und Naomi, die sich jetzt Naomi Lareine nannte, sagte: «Königin zu sein bedeutet für mich, ein Vorbild für andere zu sein. Stark und unabhängig. Ich will damit nicht sagen, dass ich die Queen des R’n’B oder besser als alle anderen bin. Ich will einfach inspirieren.» Eine selbstsichere Ansage, die wohl ein paar Jahre zuvor noch belächelt worden wäre.

Als Naomi klein war, zog ihre Familie oft um. Das hatte damit zu tun, dass ihr Vater Martin Bruderer Eishockey-Prof war. Dass sie sich nirgends so richtig zu Hause fühlte, lag aber vor allem an ihren Schulkollegen. Naomi wurde gemobbt, sie wurde wegen ihres Aussehens verspottet, jeden Tag aufs Neue gepiesackt.

«Ich war damals sehr, sehr unsicher. Ich war sehr dünn und fand mich überhaupt nicht schön. Ich war wegen meiner Sexualität verwirrt. Und ich fühlte mich in meinem Körper nicht wohl.» Wurde sie wieder einmal verspottet, schlug Naomi zurück – mit den Fäusten. Regelmässig. Immer ging es gegen Jungs. Bis sie sich mehr und mehr zurückzog. Erst als eine Freundin sie mit zum Fussballtraining nahm, fühlte sich Naomi zum ersten Mal nicht mehr fehl am Platz. Dass Naomi Lareine heute Sängerin und nicht Spitzensportlerin ist, war vorherbestimmt, meint sie heute.

Fussball veränderte ihr Leben

Sieben Jahre spielte Naomi für den Traditionsverein Grasshopper Club Zürich und wurde sogar Meisterin, sie war bei vier Spielen der Schweizer U19-Nationalmannschaft und bei der Europameisterschafts-Qualifkation 2011 dabei.

Naomi war richtig gut im Kicken. Und das Kicken tat ihr gut. Sie schloss mit den Mädchen aus dem Team Freundschaften und erfuhr, wie es sich anfühlt, dazuzugehören.

Angriffe? Gab es noch. Aber sie waren von ganz anderer Art – gegnerische Stürmerinnen zu stoppen gelang ihr als Verteidigerin immer besser. Sie versöhnte sich mit ihrem Körper und war stolz darauf, was er zu leisten imstande war.

«Im Fussball hab ich mich selbst immer mehr gefunden. Ich habe erkannt, dass ich jemand bin und dass ich etwas kann. In dieser Zeit habe ich Fussball sehr gebraucht.»

Auch Musik hat ihr damals Halt gegeben. Naomi war schon immer musikalisch – wenn sie nicht gerade beim Training war, war sie am Singen. Sie nahm viele Jahre Gesangsunterricht, spielte in Musicals mit.

Mit fünfzehn brachte sie sich Klavierspielen bei, einfach so, um sich selbst begleiten zu können. Je älter sie wurde, desto wichtiger wurde ihr die Musik. «Ich bin dem Fussball langsam entwachsen. Dank ihm bin ich selbstbewusst geworden. Ich wusste plötzlich, wer ich bin und wo ich hingehöre. Ich habe aber gespürt, dass ich ihn nicht mehr brauche – Musik hingegen schon. Sie ist wie meine Seele, sie ist ein Teil von mir.»

Als Naomi Lareine schliesslich ihren ersten Song veröffentlichte, war das für sie die Krönung. «Nach dem Release wusste ich, jetzt bin ich angekommen. Da habe ich mich zum ersten Mal als richtige Künstlerin gefühlt.»

Knapp drei Jahre ist das jetzt her. Seither schwärmt die Fachpresse von Naomi. Hana Gadze, eine der bekanntesten Musikredakteurinnen des SRF, meinte etwa, dass Naomi nicht nur eine ausgesprochen explosive Mischung aus Neo-Soul, R’n’B und Electro-Pop mitbringe, sondern auch eine unglaublich geschmeidige Stimme – einigen ihrer Vorbilder sehr ähnlich.

Naomi verehrt die amerikanische Soulsängerin Alicia Keys und die R’n’B-Legende Aaliyah. Wer sich ihre bisherigen Songs – die erste Single «Sweet Latina» oder «Issa Vibe» – anhört, wird Naomis Heldinnen darin wiederfnden. Zum Beispiel

«Musik ist wie meine Seele, sie ist ein Teil von mir.»

Naomi Lareine, 27, über die Bedeutung von Musik für ihr Leben

Königin mit Soul

Die Schweizerin mit Wurzeln in Afrika gilt als vielversprechende Entdeckung.

Naomi Lareine, 27, heisst eigentlich Naomi Bruderer und lebt in Zürich. Sie hat Wurzeln in der Schweiz, in Senegal und in Mauretanien. Aufgewachsen ist sie in Bern. Bis sie 19 Jahre alt war, spielte sie professionell Fussball, unter anderem für die U19-Nationalmannschaft. Heute gilt sie als eine der spannendsten Nachwuchssängerinnen der Schweiz. 2018 hat sie mit «Sweet Latina» ihren ersten Song veröffentlicht, 2019 folgte die EP «Unchained». Im gleichen Jahr wurde sie mit dem Newcomer-Preis des Schweizer Radiosenders SRF3 ausgezeichnet.

in der Art, wie sie ihre raue Stimme über lässige Beats legt. Vor allem aber enthalten die Lieder, die sie selbst schreibt, viel von Naomi als Person.

Auf ihrer EP «Unchained» verarbeitet sie etwa die Trennung von ihrer Freundin. Liebeskummer in sieben Akten. Mit sehr persönlichen Texten und gerade deshalb berührend. Wer schon einmal unglücklich verliebt war, kann das, worüber Naomi singt, gut nachempfnden. Sie ist eine volksnahe Königin, die ihre Gefolgschaft durch die Musik an ihrem Leben teilhaben lässt.

So offen mit Gefühlen umzugehen heisst auch, sich von einer verletzlichen Seite zu zeigen. Doch im Gegensatz zu früher, als die anderen Kids jedes Anzeichen von Verletzlichkeit ausgenutzt haben, um ihr weiter wehzutun, wird Naomi jetzt gerade wegen dieser ehrlichen Emotionen als grösstes R’n’B-Talent des Landes gefeiert. Der Beweis: Im vergangenen Jahr war sie bei den Swiss Music Awards als «Best Talent» nominiert.

Naomi will Musik machen, die immer aktuell bleibt

«Die Künstler, die ich mag, sind auch ehrlich. Ehrlichkeit hat eine besondere Energie. Ich möchte, dass meine Supporter spüren, was ich fühle.» Zum Beispiel den Trennungsschmerz auf «Unchained». Man kennt das vielleicht: Wer traurig ist, hört am liebsten traurige Musik. Zum Glück kann Naomi aber auch Gute-LauneLieder: «Ich will ja nicht, dass die Leute immer heulen, wenn sie mich hören.» Als sie 2020 auf einmal viel Zeit hatte, an neuen Songs zu arbeiten, war eines ihrer Ziele: schöne Musik machen. Sie meint damit Musik, die zeitlos ist. Die man sich immer wieder anhören kann, weil sie nie alt wird.

So ganz solo ist Naomi Lareine dann aber doch nicht unterwegs. Was wäre eine Königin ohne Hofstaat? Auch eine Einzelkämpferin wie sie braucht jemanden, der ihr den Rücken stärkt. Oder den notwendigen Push versetzt. Der albanische Superstar Noizy ist so jemand, sagt sie. «Noizy war der erste Künstler, der mir Anerkennung gegeben und der mir gesagt hat, dass ich gut bin. Das hat mir Mut gegeben. Das hab ich gebraucht.» Auch der Schweizer Rapper Stress ist ein Freund und Mentor von Naomi. Ein Seelenverwandter, sagt sie. Gleich dreimal ist Naomi auf seinem Album «Sincèrement» zu hören, er hat sie auch als Support mit auf seine Tour genommen. 2020 hätte dann ihr Jahr werden können. Sie wollte die Aufmerksamkeit um ihre Person und die SwissAwards-Nominierung nutzen, um ihren Bekanntheitsgrad ein paar Nummern nach oben zu schrauben. Dann kam das Coronavirus, und mit ihm kamen die Zweifel.

Ob sie die Chancen, die sie verpasst hatte, noch einmal bekommen würde? Was, wenn nicht? Was, wenn sie sich wie früher im Abseits wiederfände? Doch statt sich mit ihren Selbstzweifeln zurückzuziehen, trat Naomi die Flucht nach vorne an.

Sie nutzte die Pause dafür, an neuen Songs zu arbeiten. So entstand unter anderem «Limitless», die Nummer ist jetzt auch Teil einer riesigen Werbekampagne der Eismarke Magnum in der Schweiz. Der Song ist ein Bekenntnis dazu, sich selbst treu zu bleiben. Zu den Dingen zu stehen, die einem wichtig sind. Und sich zu trauen, sie durchzuziehen. Kurz gesagt: sich einfach selbst zur Königin zu krönen.

«Ich will ja nicht, dass die Leute immer heulen, wenn sie mich hören.»

Naomi Lareine hören und sehen: naomilareine.com

«Abloh hat etwas Einzigartiges geschaffen»

Was Virgil Abloh, 40, angreift, wird zu Gold: Der US-Designer hat ein sicheres Gespür für Trends. Hier erklärt Fabio, warum ihn dieser Mann beeindruckt.

Mich hat von Anfang an fasziniert, wie Virgil Abloh es geschafft hat, sich mit seiner Marke Off-White von allen anderen zu unterscheiden. Wenn du jemanden siehst, der OffWhite trägt, erkennst du das sofort, nicht nur an dem ikonischen Logo mit den zwei gekreuzten Pfeilen. Er hat es hingekriegt, etwas Einzigartiges zu kreieren, etwas, was es in der Modewelt noch nicht gegeben hat.

Anmerkung der Redaktion für alle, die nicht wissen, wer Virgil Abloh ist: Der 40-jährige US-Amerikaner mit Wurzeln im afrikanischen Ghana gilt als einer der aktuell einfussreichsten Designer weltweit. Nicht nur im Bereich der Mode, wo er neben seiner eigenen Marke Off-White für die Männerlinie von Louis Vuitton verantwortlich ist. Er arbeitete für Ikea und Vitra und revolutionierte mit Nike die Sneakers-Welt. Sängerin Rihanna pries ihn gar als «GOAT», als «Greatest Of All Time».

Von seiner Art zu arbeiten habe ich für mich mitgenommen, dass es notwendig ist, offen zu sein, Inspirationen zu sammeln aus allen Bereichen des Lebens – einfach mit offenem, interessiertem Blick durch die Welt zu gehen.

Ich habe aber auch erkannt, dass Zeichen eine ganz wichtige Rolle spielen. Einfach, um wiedererkannt zu werden. Deshalb gibt es bei unserer Brand Nineyard – ich sage «unserer», weil ich mit einem Team daran arbeite – bei jedem Stück ein rotes Label: bei den T-Shirts, bei den Hosen, überall, sehr dezent gehalten, damit es den Style nicht beeinträchtigt, aber vorhanden ist.

Das Ziel unserer neuen Marke ist es, Sport mit Style zu fusionieren. Sie soll im Bikepark genauso funktionieren wie abends in der Bar. Virgil Abloh ist ja für seine berühmte Drei-Prozent-Regel bekannt: «Nimm etwas, das man kennt, und verändere drei Prozent – sodass etwas Neues entsteht.»

Ich will mich nicht mit Virgil Abloh vergleichen, so vermessen bin ich nicht. Aber in meine Welt übersetzt bedeutet diese Regel, dass in unserem Nineyard-T-Shirt eine kleine Tasche mit Reissverschluss integriert ist, in die du beispielsweise die Karte deines Bikeparks stecken kannst – schliesslich will man ja möglichst wenig mitnehmen.

Ich habe übrigens selbst einen Off-White-Hoodie von Virgil Abloh. Den trage ich schon seit längerer Zeit gerne. Das ist für mich ein unmissverständliches Zeichen von Qualität: dass du etwas gerne immer wieder anziehst.

Begonnen hat mein Interesse an Mode vor fünf, sechs Jahren. Da habe ich mein erstes MotocrossJersey entworfen. Das hat sich weiterentwickelt, mehr und mehr, und ich bin sehr tief in diese Materie eingedrungen – und dann habe ich meine Marke Sick Series gelauncht und entdeckt, was sich alles machen lässt. In den vergangenen zwei, drei Jahren ist in mir der Entschluss gereift, mehr zu machen. Aus zwei Gründen: Es gibt mir ein gutes Gefühl, an Projekten zu arbeiten, an die ich glaube. Und ich habe festgestellt, dass es ein paar Dinge, die ich bei Bike-Bekleidung gerne hätte, so nicht gibt. Also habe ich mit meinem Team beschlossen, sie selbst zu entwerfen. Dafür steht Nineyard – für einen Mix aus funktionalem BikeStyle und stylischer Streetwear.

Sich anziehen wie Fabio: nineyard.world

Fabios neue Bike-Plattform

Die Plattform heisst «Bikeflip» und ist ein Online-Marktplatz, auf dem sowohl Privatpersonen als auch Fahrradhändler Komponenten und Bikes anbieten können. Auf Bikeflip findet man nicht nur Neuwaren, sondern auch gebrauchte Artikel aller Art – vom Kinderrad bis zum Downhiller. Während die Entwicklung von Bikeflip eine Herausforderung war, ist die Idee selbst ganz einfach entstanden: «Wir wussten selbst nicht, wo man ein Fahrrad online verkaufen kann. Auch nach Recherchen stellte sich heraus, dass es bis dahin keine nutzerfreundliche und spezialisierte Plattform gab. Darum haben wir das selbst in die Hand genommen», sagt Fabio.

Einfach reinschauen: bikeflip.com

«Es ist wichtig, offen für Neues zu sein.»

Fabio über seinen Helden Virgil Abloh, den 40-jährigen Allround-Designer

«Wenn ich gut drauf bin, dann sind es die Zuschauer auch.»

Ausdauer: Kevin Teller ist bis zu acht Stunden auf Sendung.

«Schweigen wäre schon krass»

Körpersprache und Running Gags: TwitchStar Kevin Teller erklärt, wie er in der digitalen Welt Nähe herstellt.

Interview MARC BAUMANN

Er betrieb schon in der 7.Klasse einen YouTubeKanal namens SchnitzelTV, bekannt wurde er auf dem Streaming Portal Twitch, wo Kevin Teller alias «Papaplatte» 1,3 Millionen Menschen folgen. Sie sehen ihm etwa zu, wie er bis spät in die Nacht Videospiele spielt oder Serien kommentiert. Und ja, sie fühlen sich dabei wunderbar unterhalten.

the red bulletin: Kevin, kannst du uns als einer der erfolgreichsten Livestreamer Deutschlands sagen, wie man sich in seinen Videokonferenzen gut verkauft?

kevin teller: Ich gestikuliere viel rum, Körpersprache sagt viel aus. Dafür setzt man sich am besten mit genug Abstand vor die Kamera, damit nicht nur der Kopf zu sehen ist.

Und wenn die Sitzung stockt?

Überlege, was dir zuletzt Lustiges passiert ist – und erzähle das. Als Livestreamer achte ich sehr darauf, was in meinem Leben eine verwertbare Geschichte wäre. Um die unangenehme Stille zu killen, muss man halt riskieren, dass man etwas sagt, was auch mal nicht ankommt.

Wie erzeugst du mit 10.000 Zusehern eine familiäre Atmosphäre?

Es soll sich immer so anfühlen, als ob gerade nur fünf Leute unter sich wären. Ich erzähle viel Persönliches von früher, was man nur Freunden sagen würde. Nicht so viele Geschichten erzählen, wo man selbst der Held ist – da gibt es eh nicht so viele bei mir. (Lacht.) Ich wiederhole Anekdoten oft, da kommt man gar nicht rum bei so viel Sendezeit. Running Gags, die man nur versteht, wenn man die vier Stunden vorher gesehen hat, stärken das CommunityDing.

Merkst du, wie es der Gemeinschaft gerade geht, auch wenn so viele zuhören?

Die Stimmung aller hängt immer voll davon ab, wie ich drauf bin – wenn ich krass gut drauf bin, dann die auch. Wenn alles schiefläuft in einem Videospiel, dann merke ich, wie die Leute auch immer grummeliger werden.

Schreiben dir Zuseher, wenn es ihnen nicht gut geht?

Oft, ja. «Bei mir läuft grad alles schief» oder so – dann sage ich zwei, drei nette Worte, aber Streamer sind keine Psychologen und keine Ärzte. Ich spreche notfalls im Stream an, dass es gut wäre, mit Freunden, Familie oder Experten zu sprechen.

Ist Twitch auch ein Ort für ernste Themen?

Neulich hab ich mit der Community vier Stunden am Stück die Reportage von Joko und Klaas über den Arbeitstag einer Krankenpfegerin geschaut. Alle paar Streams mal etwas Ernstes reinkriegen, das finde ich gut. Zusammen mit der Community dazuzulernen macht Spaß.

Du bist acht Stunden am Stück auf Sendung. Redest du da durch?

Mal 30 Sekunden nichts sagen wäre schon krass. Wenn ich auf die Toilette gehe oder Tee hole, dann beeile ich mich – beim Teeholen nehme ich das Mikro mit. Wenn du fünf Minuten weg bist beim Livestream, dann schauen die Leute woanders zu. Bei Twitch ist es wichtig, wie lange du online bist. Ich hab früher teilweise 12 bis 13 Stunden am Tag gemacht.

JETZT IN DREI NEUEN SORTEN.

Wie gehst du mit Shitstorms um? Ist Dwayne «The Rock» Johnson in echt so lässig wie im Film? Was wurde aus deinen Skirennen gegen Männer? Fabio Wibmer stellt Ski-Legende Lindsey Vonn Fragen, die er ihr immer schon stellen wollte. So wie diese:

«Lindsey, hast du ein deutsches Lieblingswort?»

Fabio Wibmer

Moderation WERNER JESSNER Fotos KONSTANTIN REYER und ALYSSA GREENBERG / CONDÉ NAST

«Schmarrn! Und ein paar, die ich hier lieber nicht sage.»

Lindsey Vonn

Fabio wibmer: Ich freu mich total, endlich mit dir reden zu können. Als Bub habe ich mit meinen Eltern oft Skirennen geschaut, und du warst immer meine Heldin. Ich folge dir auf Instagram und sehe, welche interessanten Dinge du nach deinem Rücktritt machst und wie ft du noch immer bist. Fährst du eigentlich noch viel Ski?

lindsey vonn: Im ersten Jahr nach meinem Rücktritt gar nicht. Ich war nur kurz in Kitzbühel, habe mir die HerrenAbfahrt angeschaut und Aksel Lund Svindal getroffen. Diesen Winter war es ein bisschen mehr, und ich war mit Freunden auf der Piste. Wir waren fast allein, der Pandemie wegen.

War das Aufhören emotional für dich?

Der Übergang war nicht einfach, aber mein Körper hat mir klargemacht, dass es keinen Sinn mehr hat. Ich wäre noch ewig weitergefahren, hätte ich das Gefühl gehabt, um Siege kämpfen zu können! Ich musste mir vorsagen, dass ich, was von meinem Körper übrig ist, noch brauche, um ein vernünftiges Leben mit einem Minimum an körperlicher Betätigung führen zu können. Mir hat geholfen, dass ich immer Projekte im Hintergrund laufen hatte, die mich beschäftigt haben. Das Rennfahren selbst fehlt mir am meisten. Das Adrenalin, die Siege. Dann die Menschen aus meinem Team. Mit einigen bin ich ohnehin noch in regelmässigem Kontakt. Im ersten Jahr konnte ich mir keine Rennen im TV anschauen. Das wäre zu schmerzhaft gewesen.

Wie viele Verletzungen hattest du in deiner Karriere?

Ich zähle nur die, die operiert werden mussten: neun.

Welche war die schlimmste?

Der Drehbruch im Oberarm war schlimmer als alles, was mit den Knien passiert ist. Nach der OP spürte ich meine Hand nicht mehr. Null. Ich wusste nicht, ob die Nerven wiederkommen. Einen Knochen verschraubst du, ein Band lässt sich ficken, aber Nerven? Keiner kann dir eine defnitive Antwort geben, ob es wieder wird. Ich hatte Angst. Noch heute habe ich eine Platte mit 18 Schrauben im rechten Oberarm. Das ist auch der Grund, warum ich bei Liegestützen so schlecht bin!

Wie fühlt sich ein gebrochener Oberarm an?

Schlimm! Ich konnte den Oberarm zwar heben, aber der restliche Arm baumelte lose dran. Und schmerzte wie Sau! Man musste mich ohrfeigen, damit ich nicht ohnmächtig wurde. Ein paar Wochen nach der OP kamen die Nerven langsam wieder. Noch Monate später konnte ich meinen Skistock mit der Rechten nicht ordentlich halten. Das war auch der Grund, warum ich bei der WM in St. Moritz 2017 den Stock verloren habe: Es war zu kalt, ich konnte meine Hand nicht spüren. Danach habe ich den Stock mit Klebeband am Handschuh befestigt, aber dafür wollte mich die FIS disqualifzieren.

Wild. Im Alltag stelle ich mir eine gefühllose Rechte auch nicht sonderlich praktisch vor.

Versuch mal, zu unterschreiben! Oder dich mit der Linken zu schminken! Ich habe fürchterlich ausgesehen. Aber es

«Noch heute habe ich eine Platte mit 18 Schrauben im rechten Oberarm. Darum bin ich bei Liegestützen so schlecht.» Lindsey

«Ich bin nach einem Motocross-Unfall im November nach einem halben Jahr auf dem Weg zurück auf das Bike.» Fabio

FABIO WIBMER, 25

Führte als Gast-Chefredaktor dieser Ausgabe ein sehr persönliches Gespräch mit der Ski-Legende.

LINDSEY VONN, 36

Zeigte sich im Gespräch mit Fabio sehr offen: «Mountainbiken? Nein, ich schau mir lieber deine Videos an.»

ist ja wieder gut geworden. Oh, meinen Daumen hab ich mir auch einmal auseinandergeschnitten. Kein normaler Chirurg wollte ihn anrühren. Mein Kniespezialist hat ihn dann aber zusammengefickt. Guter Mann!

Ich bin nach einem Motocross-Unfall im November nach fast einem halben Jahr endlich wieder auf dem Weg zurück aufs Bike. So was ist schon zäh. Wie bist du mit deinen Verletzungen mental umgegangen?

Noch im Krankenhaus habe ich gefragt, wie lange es dauern wird. Dann habe ich versucht, diesen Wert zu unterbieten.

Danach habe ich mir jeden Tag kleine Ziele für den nächsten Tag gesetzt, um das Gefühl zu bekommen, dass etwas weitergeht.

Wird es mit den Jahren härter, die Motivation nicht zu verlieren?

In meinem letzten aktiven Jahr hatte ich drei Operationen. Du weisst, dass etwas ziemlich schiefläuft, wenn du jeden im Krankenhaus mit seinem Vornamen anreden kannst!

Dein Körper hat offenbar wirklich gelitten. Im Nachhinein: War es das alles wert?

Jeder zahlt seinen Preis für Erfolg, egal was er macht. Ich habe meinen mit dem Körper bezahlt. Die Knieschmerzen werden nicht mehr verschwinden. Ski fahren geht, aber mit meinen Hunden spazieren zu gehen tut echt weh. Die armen Viecher kriegen meinetwegen viel zu wenig Auslauf!

Ha, das kenne ich! Auf dem Bike bin ich schmerzfrei, aber sonst drückt und zwickt es überall. Themenwechsel: Ich habe mich immer gefragt, warum du so gut Deutsch sprichst.

Im Alter von neun Jahren war ich zum ersten Mal in Österreich. In meiner Skigruppe konnte ich mit niemandem reden! Das war der Anfang. Mein Vater behauptete zwar, er würde Deutsch sprechen, aber sonderlich weit her war es damit nicht, wie ich herausfnden musste. In der Schule habe ich es dann ordentlich gelernt. Aber am meisten hat mir die Zeit geholfen, als ich in Salzburg trainiert habe. Zwischen den Trainingseinheiten habe ich mit einem Privatlehrer geübt.

Ich habe immer bewundert, wie du bei Interviews vor der Kamera auf Deutsch geantwortet hast. Deutsch ist keine einfache Sprache.

Danke! Ich glaube, es ist egal, welche Sprache du lernst. Es ist immer hart. Und man muss dranbleiben. Üben. Das merke ich heute, wo ich nicht mehr so viel in Österreich bin. Mein Deutsch rostet ein.

Hast du ein Lieblingswort?

Schmarrn! Und ein paar, die ich hier lieber nicht sage.

Wo genau hast du in Salzburg trainiert?

Meistens im Stadion von Red Bull Salzburg. Die Jungs waren draussen auf dem

«Wo genau hast du denn in Salzburg trainiert?» Fabio

«Im Stadion von Red Bull Salzburg. Die Jungs waren draussen auf dem Fussballplatz, und ich hatte das ganze Gym für mich alleine.» Lindsey

FABIOS PERSPEKTIVE

Fabio launcht gerade seine Modelinie Nineyard und hat eine Internet-Plattform für neue und gebrauchte Bikes gestartet.

«Ich habe gesehen, wie knapp ich dran bin. Darum wollte ich gegen die Männer Rennen fahren.» Lindsey

«Wirklich schade, dass daraus nichts geworden ist.» Fabio

LINDSEYS PERSPEKTIVE

Sie hat eine Filmfirma, entwirft Sonnenbrillen und unterstützt mit ihrer Foundation Kinder und Jugendliche.

Fussballplatz, und ich hatte das gesamte Gym für mich allein.

Du hast generell viel mit Männern trainiert, oder?

Ja, vor allem mit Aksel und den anderen Norwegern.

Kam daher die Idee, gegen die Männer fahren zu wollen?

Je mehr ich mit Männern trainiert habe, desto mehr habe ich gesehen, wie knapp ich an ihnen dran bin. Zeit habe ich eigentlich nur am Start bis zum ersten Tor verloren, weil ich mich nicht so kräftig abstossen konnte. Vom reinen Speed habe ich dann kaum mehr was verloren. So habe ich die Idee von einem Start bei den Männern in die Medien getragen und mit der FIS geredet, aber die haben die Sache ganz schnell abgedreht. Die hätten mich gerade mal als Vorläuferin akzeptiert, aber das war keine Option für mich. Ich wollte im Rennen starten.

Wirklich schade, dass daraus nichts geworden ist.

Ja, schade für den Sport. Aber es war schön, zu sehen, wie viele Männer meine Idee unterstützten – die Norweger rund um Aksel vor allem.

Kommt es oft vor, dass Männer und Frauen auf derselben Strecke trainieren, oder warst du da ein Einzelfall?

In Colorado ist das ganz normal, auch in Chile. Es gibt eine Rennspur, die teilen sich alle. Norweger, Franzosen, Slowenen. Wann immer ich mich nach einer Verletzung zurückkämpfen musste, habe ich mich ihnen angeschlossen, was toll war. Viele fuhren so wie ich Head-Ski, daher konnten wir uns auch beim Material austauschen. Ich fuhr ja auf MännerSkiern. Um ehrlich zu sein: Von Frauen habe ich oft keine ehrliche Antwort bekommen, wenn ich sie nach Details gefragt habe. Mit Männern war das leichter, weil wir ja nicht gegeneinander angetreten sind.

Aber du hast schon besonders vom Training mit Männern proftiert, kommt mir vor.

Ich habe das sicher am professionellsten betrieben. Man kann von jedem etwas lernen, aber dazu muss man Fragen stellen und unterschiedlichste Einfüsse zulassen. Das tun im Skisport nicht besonders viele.

Woher kam deine Motivation, immer die Beste sein zu wollen?

Aus mir selbst. Okay, mein Vater war auch ein Racer, das hat sicher geholfen, aber eher insofern, als er wusste, zu welchen Rennen wir in meiner Jugend fahren sollten. Niemand hat mich zum Skifahren gezwungen. Doch die Opfer, die meine Eltern für mich gebracht haben, waren enorm. Sie sind mit ihren fünf Kindern von Minnesota nach Colorado gezogen, damit eines der Kinder – ich – im Alter von zwölf Jahren ordentliche Bedingungen für den Skisport vorfndet. Ich weiss bis heute nicht, warum sie darauf vertraut haben, dass das etwas wird bei mir.

Gab es so was wie den Urknall?

Ich war neun Jahre alt, als ich Picabo Street (Super-G-Olympiasiegerin 1998 und Abfahrtsweltmeisterin 1996; Anm.) bei einer Autogrammstunde in Minnesota traf. Ihr Poster hängt noch immer in meinem Schlafzimmer. Klingt komisch, oder? Ich wollte sein wie sie. Es zu den Olympischen Spielen schaffen.

Mein Vorbild war Danny MacAskill. Ich habe Stunden um Stunden versucht, seine Tricks zu kopieren.

Und irgendwann war ich dann angekommen. Ich war knapp 17 Jahre alt, als ich ihre Teamkollegin wurde. Die Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City waren meine ersten und ihre letzten. Heute habe ich eine Filmproduktionsfrma. Wir arbeiten gerade an einem Porträt von ihr, und ich interviewe sie. Damit schliesst sich der Kreis.

Heute bist du ein Vorbild. Wie gehst du mit dieser Verantwortung um? Ich frage mich schon manchmal: Darf ich das jetzt machen? Soll ich das sagen? Wie komme ich rüber?

Es ist nicht immer einfach, die Balance zu fnden. Mit der Lindsey Vonn Foundation versuche ich, Vorbild zu sein. Ich versuche, ich selbst zu bleiben und nachzudenken, bevor ich etwas mache. Ich weiss, dass ich beobachtet werde. Was Erwachsene denken, ist mir dabei im Prinzip egal. Es wird immer Leute geben, die schlecht fnden, was du machst. Aber Kindern will ich ein gutes Beispiel sein. Mir fällt gerade eine andere Skifahrerin ein, die bei der Autogrammstunde in Minnesota dabei war. Sie war auf dem Weg zur Toilette, als ich sie um eine Unterschrift gebeten habe. Sie hat mir keine gegeben. Habe ich mir bis heute gemerkt.

Wo ziehst du die Grenzen? Man kann ohnehin nicht alle glücklich machen.

Nach dem Rennen war ich gern für alle da. Aber vor dem Rennen muss man einem Athleten die Chance geben, sich auf seinen Job vorzubereiten. Die meisten Menschen verstehen das aber ohnehin.

Bist du eigentlich überall so bekannt wie hier?

Österreich ist ein Sonderfall. In Amerika interessiert man sich für den Skisport hauptsächlich rund um die Olympischen Spiele. Wenn mich in New York jemand auf der Strasse anspricht, sind es fast immer österreichische oder deutsche Touristen. Für meine Landsleute bin ich eher als Celebrity denn als Sportlerin interessant – was ich gar nicht cool fnde.

Du warst immer wieder ein Opfer von Paparazzi. Ist jemals ein Fremder vor deiner Tür gestanden?

Gottlob nicht! Ich habe einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen, und ich habe drei Hunde. Aber es ist schon gespens

«Welchen Film würdest du gern noch produzieren?» Fabio

tisch genug, wenn man auf der Strasse von einem Teleobjektiv abgeschossen wird und man nicht weiss, wo der Fotograf war. Oder wenn man seine eigene Adresse im Internet fndet.

Hast du Bodyguards in deinem Team?

Nein.

Social-Media-Beauftragte?

Nein, das mache ich alles selbst. Mir ist wichtig, authentisch rüberzukommen. Qualität vor Quantität. Fans haben nichts von PseudoAuthentizität, fnde ich.

Dieses Social-Media-Ding ist echt Arbeit. Ich versuche wenigstens, alle Messages zu lesen. Alle zu beantworten ist aber schlicht unmöglich.

Stimmt.

Hast du eine Lösung, wie weit man sich als Person, die in der Öffentlichkeit steht, in soziale Themen einbringen soll? Ich denke mir oft, ich hätte zu diesem oder jenem Thema schon etwas zu sagen, aber dann verkneife ich es mir.

Zu Politik äussere ich mich nicht, auch wenn natürlich alles irgendwie politisch ist. Da erntest du unweigerlich Hass von einer Seite. Ich bin weder Republikanerin noch Demokratin. Wenn es etwas gibt, was einen wirklich stört, kann man das durchaus aussprechen, fnde ich. Was Rennfahrer Lewis Hamilton für Black Lives Matter macht, hat meine volle Bewunderung. In der Formel 1 gibt es keine Diversität. Wir Athleten haben eben Plattformen abseits der konventionellen Kanäle, und die sollten wir verantwortungsvoll nutzen. Wenn mich jemand nicht mehr cool fndet, weil ich diese oder jene Aussage gemacht habe, ist es das Problem dieser Person, nicht meines.

Shitstorms bist du ja gewöhnt.

Die sind völlig normal mittlerweile. Einigen Menschen kann ich es offensichtlich nicht recht machen. Im Lauf der Jahre habe ich mir diesbezüglich ein ziemlich dickes Fell wachsen lassen, auch wenn das leichter gesagt als getan ist. Ich verschwende meine Zeit nicht mit diesen Hatern. Nehme ich mir zumindest immer wieder vor.

«Einen Heliski-Movie mit Aksel Lund Svindal, Marcel Hirscher und mir.» Lindsey

Wie verbringst du deine Tage heute?

Gemeinsam mit meiner Freundin Claire habe ich eine Filmfrma. Wenn man bedenkt, dass es unser erstes Jahr im Business ist, läuft es schon recht gut. An Yniq-Skibrillen bin ich beteiligt und mache das Design. Ich bringe mich gern in Unternehmen ein, mit denen ich zu tun habe. Mein Vater hat immer Wert darauf gelegt, dass ich auf ein Leben nach der Karriere vorbereitet bin.

Welchen Film würdest du gern produzieren?

Ich möchte gern Geschichten erzählen, die sonst keiner erzählt. Claire hat mich diesbezüglich sehr beeinfusst. In der HBO-Dokumentation über mich hat sie viel geflmt. Das weiss nur keiner, weil sie in den Credits nicht erwähnt wird. Aber das hat uns motiviert, gemeinsam loszulegen. Was ich cool fände: ein SkiMovie mit Aksel Lund Svindal, Marcel Hirscher und mir. Heli-Skiing. Backcountry. Das wäre doch was!

Hilft dir dein Name, oder ist er eher eine Belastung?

Er hilft mir, den Fuss in die Tür zu bekommen. Oft geht es im Leben ja darum, Kontakte zu haben. Gute Kontakte. Die konnte ich im Lauf meiner Karriere knüpfen. Viele meiner BusinessBeziehungen sind extrem lang: Red Bull bin ich verbunden, seit ich neunzehn geworden bin. Mit Rolex arbeite ich seit elf Jahren zusammen, mit Under Armour seit achtzehn Jahren.

Apropos: Wie kam es eigentlich zur Zusammenarbeit mit Hollywoodstar «The Rock» Johnson?

Coole Geschichte! «Sports Illustrated» hatte «Die besten Athleten der Welt» als Titelgeschichte und fragte Dwayne «The Rock» Johnson, ob irgendwer mit ihm im Gym mithalten könne. Und er antwortete: «Vielleicht Lindsey.» Under Armour brachte uns zusammen. Mich wunderte, dass er meinen Namen überhaupt kannte. Nachdem er seine FitnessLinie herausgebracht hatte, kam ich auf die Idee, dass ich das Gleiche ja für Frauen machen könnte. Und als Partner kam nur er in Frage.

Wie ist euer Verhältnis?

Wir sind wirklich gute Freunde. Ich kann ihn immer anrufen. Im echten Leben ist er noch netter als auf der Leinwand. Kaum vorstellbar, ist aber so. Für mich ist er Dwayne oder DJ.

Haha. Bist du auch Mountainbikerin?

Nein. Ich kenne meine Stärken und Schwächen. Ich schau mir lieber deine YouTube-Videos an!

FÜNF Fabio und seine Fahrräder –eine Beziehungsgeschichte in fünf Bikes: Eines gibt Kraft, ein anderes macht ihn zur Rennmaschine, und sein Liebling darf sogar mit unter die Dusche. FREUNDE!

Text WOLFGANG WIESER Fotos NORMAN KONRAD

DAS KRAFTPAKET

Ich fahre seit drei, vier Jahren E-Bike. Einfach weil ich damit zweimal einen Berg hochfahren kann, wo ich es sonst nur einmal schaffen würde.

Name: Canyon Spectral:ON, Mullet-Bike (29-Zoll-Reifen vorne, 27,5 Zoll hinten), Federweg: 160 mm, Carbonrahmen, wiegt deshalb nur knapp 22 Kilo.

DER ALLROUNDER

Wenn ich nur mehr ein Bike verwenden dürfte, wäre es das: Passt für die Stadt, passt für Trails und erlaubt grössere Sprünge. Und wenn ich mir einen Espresso gönne, darf es mir über die Schulter schau’n.

Name: Canyon Spectral, Konfiguration wie die E-Variante, mit zirka 13 Kilo sehr leicht.

DIE RENNMASCHINE

Wenn’s wo schnell runtergehen soll, kommt dieses Bike ins Spiel – egal ob vom Berg oder eine lange Treppe in der Stadt.

Name: Canyon Sender CFR, Doppelbrückengabel, die einen hohen Federweg (200 mm!) und extrem hohe Stabilität garantiert.

DAS TRIALBIKE

Mein Liebling. Hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Erlaubt unglaublich viel Kreativität – und macht mein ganz alltägliches Umfeld zum Spielplatz.

Canyon Trialbike, ein Prototyp noch ohne Namen, wiegt dank Carbonrahmen unter zehn Kilo, enorme Bremskraft (Magura-MT7Scheibenbremsen).

DER FREERIDER

Der perfekte Mix aus Rennmaschine und Allrounder. Bergauf super, bergab auch – und ideal für viel Spass im Bikepark, sozusagen mein Frischekick.

Name: Canyon Torque, 180-mm-Federweg, gibt es seit kurzem als erstes Fabio-ReplicaBike, also mit exakt der Ausstattung, in der Fabio es fährt.

STILSICHER

Auch wenn das Musikgenre öfter wechselt – der Style ist immer noch unverkennbar Jan Delay.

«Erlaubt ist, was Bock macht»

Wenn man sich bei JAN DELAY, 45, auf etwas verlassen kann, dann darauf, dass immer alles anders ist. Hier erklärt der Mann, der vor 30 Jahren den Deutschrap erfunden hat, welche Grenzen Künstler nie überschreiten dürfen, warum er sich den Namen eines Radiosenders auf die Stirn tätowieren lassen würde. Und was kreative Neugier mit Swingerclubs zu tun hat.

Text DANIEL SCHIEFERDECKER Fotos THOMAS LEIDIG

In

der Welt von Jan Delay sind Regeln zum Brechen und Grenzen nur zum Übertreten da. Das war immer schon so. Als er vor dreissig Jahren als Jan Philipp Eissfeldt mit Denyo, DJ Mad und Platin Martin die Beginner (damals noch Absolute Beginners) gründete, gab es Rap auf Deutsch noch gar nicht. Doch mit seinen Kollegen feilte er die Kantigkeit aus der Sprache und etablierte mit dem Deutschrap ein vollkommen neues Genre.

Jans Grenzenlosigkeit war dann auch auf dem Beginner-Debütalbum «Flashnizm» von 1996 zu besichtigen: Da waren alle erdenklichen Musikstile zu einem bewusstseinserweiternden Space-HopAlbum verschmolzen. Zwei Jahre später traten die Beginner mit «Bambule» – heute ein Klassiker – den allerersten Deutschrap-Hype los.

Plötzlich war Hip-Hop auf Deutsch kein nischiges Szenephänomen mehr, sondern auch kommerziell im Mainstream erfolgreich, fand im Fernsehen, Radio und Feuilleton statt. Jan, der sich zu jener Zeit noch Eizi Eiz nannte, hatte wieder einmal alle Grenzen gesprengt – und Gefallen daran gefunden.

Weil seine Eltern eine vielfältige und stilsichere Plattensammlung besassen, war er bereits als Kind mit allen möglichen Musikstilen in Kontakt gekommen und hatte dadurch eine Offenheit entwickelt, die er fortan zur musikalischen Selbstverwirklichung nutzte.

Seit zwanzig Jahren und über fünf Alben bedient er sich solo unter dem Namen Jan Delay nun schon der unterschiedlichsten musikalischen Ausdrucksweisen – von Reggae bis Funk, von Soul bis Rock. Auf seinem neuen Album «Earth, Wind & Feiern» (Erscheinungstermin: 21. Mai) ist natürlich wieder alles anders: Hier überwindet er Grenzen, indem er auf sie pfeift und die verschiedensten Genres vereint – von Afrobeats über Ska bis hin zum Stadiontechno.

the red bulletin: Die meisten Musiker bleiben stets einem Genre treu – du nicht. Warum?

jan delay: Auslöser für einen Wechsel sind oft äussere Umstände. Als Hip-Hop nach dem ersten Boom Ende der Neunziger langweilig wurde, wollte ich lieber Reggae machen. Nachdem Seeed das Reggae-Ding ausgebumst hatten und nur noch Schrott rauskam, hab ich mich dem Funk gewidmet. Es ist immer gut,

«Für mich ist es das Schlimmste, vorhersehbar zu sein. Ich möchte mich nicht wiederholen.»

sich hin und wieder selbst herauszufordern, an Grenzen zu bringen und diese zu durchbrechen. Für mich ist es das Schlimmste, vorhersehbar zu sein. Ich möchte mich nicht wiederholen.

Damit setzt du dich auch auf deinem neuen Album auseinander.

Ja. Leute sagen mir oft: «Mach mal wie früher!» Aber die sind äusserlich und innerlich hängengeblieben. Deshalb sing

«Wenn du anfängst, Musik wie ein Dienstleister zu machen, ist das der Anfang vom Ende.»

FEINSCHMECKER

Bei aller Unberechenbarkeit bleibt eines gleich: Jan Delay spielt gern Musik, die er am liebsten selbst hört.

ich ja auch: «Mach mal wie früher – aber warum?/ Hab ich doch schon, das wär doch dumm.» Oder wie JayZ auf «On to the Next One» rappt: «Ni**as want my old shit – buy my old album.»

Wenn du immer was Neues machst, besteht aber auch die Gefahr, dass du Fans verprellst.

Klar – das habe ich bei meiner Rockplatte auch schmerzlich feststellen müssen. Aber die Kritik dazu war eine wichtige Erfahrung, die mich weitergebracht hat. Ich weiss jetzt umso mehr: Ich bin Künstler und mache das, was ich will – nicht das, von dem ich denke, dass es am besten ankommt. Denn wenn du anfängst, Musik wie ein Dienstleister zu machen, ist das der Anfang vom Ende. Kreative Grenzen zu sprengen und auch mal selbst auferlegte Regeln zu brechen ist wichtig – aber diese Grenze darf man wirklich nie überschreiten.

Nach welchen Kriterien wählst du neue Musikstile für dich aus?

Ausgangspunkt ist immer das, was ich in den fünf Jahren davor privat an Musik gehört habe. Vor meinem letzten Album, «Hammer & Michel» von 2014, hatte ich eine extreme RockPhase: Kaiser Chiefs, Arctic Monkeys, Queens of the Stone Age. Doch in den letzten Jahren höre ich vor allem einen Musiksender, der exakt meinen Geschmack trifft: BBC 1Xtra. Den liebe ich so sehr, dass ich mir sogar das Logo auf die Stirn tätowieren lassen würde.

Was begeistert dich so daran?

Tagsüber läuft dort all das, was gerade angesagt ist – das spricht meine PopschweinSeite an. Abends wird es dann richtig nerdig und nischig, da kann man sich in sämtliche musikalische Stilrichtungen reinhören – so was liebe ich auch. Von diesem Ansatz habe ich mich inspirieren lassen, weshalb «Earth, Wind & Feiern» keine Genreplatte geworden ist wie die Alben davor. Dieses Mal war unser Ansatz eher: Erlaubt ist, was Bock macht.

Also totale Grenzenlosigkeit.

Im Ansatz schon. Aber beim Machen entstehen automatisch Grenzen. Während des Produktionsprozesses der Platte habe ich mich beispielsweise gegen LiveDrums entschieden, weil die Songs modern klingen sollten. Ich wollte eine gewisse Knüppeligkeit in die Beats kriegen, damit die Tracks auch im Club funktionieren. Die Grenze war diesmal weniger das Genre, mehr der Sound.

Also keine Grenze im Sinne von Mauer, sondern von Leitfaden.

Ja, genau. Wobei die Mauer durchaus da ist, aber weniger als Begrenzung, über die man nicht rüberdarf, sondern als selbst auferlegte Hürde, die es zu überwinden gilt.

Wie bringst du eigentlich den Mut auf, deine Erfolgspfade immer wieder zu verlassen?

Das hat weniger mit Mut zu tun als mit Neugier. Ich habe einfach Spass daran, Neues zu entdecken und auszuprobieren. Wie bei einem alten Ehepaar, das nach dreissig Jahren merkt, dass Swingerclubs auch ganz geil sind (lacht).

Also sind das ganz bewusste Entscheidungen?

Ja, weil ich festgestellt habe: Wenn sich Künstler nicht regelmässig verändern und weiterentwickeln, gehen ihr Erfolg und ihre Faszination selten über drei Platten hinaus. Mein Ansatz ist eine gute Möglichkeit, diese Gefahr zu umgehen. Wie in der Landwirtschaft: Da funktionieren Monokulturen auch nur begrenzt. Wenn du auf deinem Feld nicht alle paar Jahre etwas anderes anbaust und es danach nicht auch mal brachliegen lässt, wird der Boden irgendwann unfruchtbar. So ist das bei mir auch.

Warum war es dir bei deinen vorherigen Alben wichtig, innerhalb bestimmter Genregrenzen zu bleiben?

Ich habe zu Grenzen generell ein sehr ambivalentes Verhältnis, das ist eine Hassliebe. Einerseits bin ich ein Verfechter von Grenzenlosigkeit, andererseits bin ich auch ein kleiner Genre Fetischist (grinst). Ich weiss aber: Manchmal führt erst das Ziehen von Grenzen zum gewünschten Ziel. Als wir 1996 das

«Wenn kreativ der Magen drückt, tausche ich mich mit anderen aus.»

BeginnerAlbum «Flashnizm» gemacht haben, war unser Ansatz noch ein anderer, nämlich: Alles ist erlaubt. Da gab es plötzlich RumbaElemente neben schottischen Dudelsäcken. Aber diese Grenzenlosigkeit führte letztlich dazu, dass es keine Richtung gab und die musikalische Reise ins Nichts verlief. Das gilt es zu vermeiden. Wichtig ist, dass man nicht festfährt – obwohl ich durchaus ein Kandidat dafür bin.

Inwiefern?

Manchmal stecke ich so tief drin in einer Produktion, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe. Dann hadere ich mit jedem Detail, will am liebsten alles in die Tonne treten und Koch werden. Vor «Mercedes Dance» hatte ich regelrechte Panikattacken. Das ist heute zum Glück nicht mehr so.

Wie vermeidest du es mittlerweile, an deine Belastungsgrenze zu stossen?

Indem ich mich mehr öffne. Früher habe ich oft monatelang in meinem Kämmerchen gesessen und allein an meinen Songs rumgepimmelt. Aber der Austausch mit anderen ist total wichtig. Dadurch kann man kreative Hürden, die einem auf den Magen drücken, häufg schnell und unkompliziert aus dem Weg räumen. Ich erinnere mich, dass wir beim letzten BeginnerAlbum den Loop des Songs «Es war einmal» nicht richtig hinbekommen haben. Denyo meinte dann, er kenne jemanden, der das hinkriegen würde: Das war Fiji Kris von KitschKrieg. Und als wir den Loop von dem zurückbekamen, bin ich vor Glück fast vom Stuhl gefallen. Das war perfekt! Fiji Kris ist ein Basswissenschaftler mit einem super Gespür für Sound. Der wusste genau, was wir vorhatten. Seitdem gehört Kris zum festen Kreis von Leuten, mit denen ich mich regelmässig über neue Songs austausche.

«Eine Mauer hat durchaus ihre Berechtigung: nicht als Grenze, sondern als Hürde, die es zu überwinden gilt.»

PARTYSAN

Der Titel des neuen Albums «Earth, Wind & Feiern» greift ein aktuelles Bedürfnis auf.

Hast du das zurückliegende Pandemiejahr in irgendeiner Weise für einen Neustart genutzt?

Ich habe auf jeden Fall so viel Zeit mit meiner Familie und meiner Tochter verbracht wie noch nie. Unter normalen Umständen hätte ich nie getan, aber das war toll und hat mich entschleunigt. Ich merke nun aber, wie schwer es mir fällt, wieder in die Gänge zu kommen.

Warum?

Wenn ich mehrere Dinge auf einmal machen muss, fällt mir das bereits extrem schwer; Dinge, die vorher für mich ein Klacks waren. Ich muss mich da wieder langsam rantasten. Wie beim Hanteltraining: Da fängst du ja auch nicht mit hundert Kilo an, sondern erst mal mit zwanzig, wenn du dich nicht verheben willst. Vor Corona hatte ich ein wirklich krasses Arbeitspensum. Da habe ich manchmal dreissig Sachen parallel gemacht und war der Meinung, es ist ja gerade nicht viel los (lacht).

Das neue Album «Earth, Wind & Feiern» erscheint am 21. Mai. Die Single «Eule» ist bereits erschienen. Mehr von Jan Delay auf Instagram: @jandelayofficial

ALBEN Vielfalt und MusikstilHopping

Von funky Sounds bis Schredder-Gitarre: eine Jan-Delay-Werkschau.

Reggae-Beats

Erster Solo-Auftritt: Mit «Searching for the Jan Soul Rebels» (2001) wendet er sich dem Reggae zu. Und legt ein glänzendes Album hin.

Soul-Sounds

«Mercedes Dance» (2006) war eine Liebeserklärung an Soul und Funk. Live spielt er das in grosser Besetzung.

Funk-Hits

Mit «Wir Kinder vom Bahnhof Soul» (2009) perfektioniert er den funky Sound. Die Band sitzt wie ein eng anliegender Anzug.

Rock-Kracher

Auf «Hammer & Michel» (2014) sägen mit einem Mal verzerrte Gitarren. Delays nasaler Singsang ist dennoch unverkennbar.

Pop-Mix

Das Intro zu «Earth, Wind & Feiern» (2021) trifft’s: Dies ist wieder ein Album «für die Menschen, die es lieben zu dancen zu tiefen Frequenzen».

HART IM NEHMEN

Jolanda Neff bei einem Rennen im dänischen Bogens: «Ich brauche keine Neunmalklugen, sondern Teamplayer, nicht Zweifler und Bremser, sondern Optimisten.»

NUR WER SICH ANSTRENGT, FINDET LEICHTIGKEIT

Wie Mountainbikerin JOLANDA NEFF, 28, die grösste Krise ihres Lebens überwand: Sie erschuf sich mit «Jolandaland» ein eigenes Universum, das Glück produziert.

Text CHRISTOF GERTSCH Fotos BRANDON CLIFTON

A

ls Jolanda Neff mit sechs Jahren ihr erstes Mountainbike-Rennen bestritt, lag der Tiefpunkt ihrer Karriere noch in weiter und eigentlich unvorstellbarer Ferne. Sie gewann immerzu: als Kind sechzig Wettkämpfe der nationalen Serie und in sechs Jahren nur einmal nicht die Gesamtwertung. Als Nachwuchsathletin in drei Jahren dreimal den U23-Weltmeistertitel. Bei der Elite schon im zweiten Jahr den Gesamtweltcup, als jüngste Fahrerin der Geschichte.

Das war von 1999 bis 2015. Wer dachte da nicht, dass das immer so weitergehen würde?

Jolanda Neff schien mit unschlagbarem Talent und unerschütterlichem Willen gesegnet, sie trieb Sport mit einer durch nichts getrübten Freude.

Die Begeisterung dafür hatten ihre Eltern entfacht: Vater Markus war Velofahrer, Mutter Sonja Geräteturnerin, Orientierungsläuferin und Schützin. Wöchentlich organisierten sie Mountainbike-Nachmittage für die Kinder aus der Gegend. Ob sich Jolanda Neff auf eine solche Ausfahrt begab oder mit ihren Geschwistern im Naturschutzgebiet am Alten Rhein Schwäne beobachtete, machte für sie keinen Unterschied – beides drehte sich um das Vergnügen, sich gemeinsam draussen aufzuhalten.

Diese Verspieltheit trug sie weit. Als 2016 in Rio de Janeiro Olympische Spiele stattfanden, war sie die grosse Favoritin. Doch sie gewann nicht Gold, Jolanda Neff gewann: gar nichts.

Platz sechs.

Dabei war sie mit der gleichen Ernsthaftigkeit und dem gleichen Ehrgeiz an den Start gegangen wie in all den Rennen in all den Jahren zuvor. Doch plötzlich fehlte der Spass. Wie es dazu gekommen war, braucht nicht mehr im Detail besprochen zu werden. Hier die Kurzfassung in drei Punkten:

Erstens ordnete Jolanda Neff in der Vorbereitung zu viel dem Sport unter. Sie schottete sich ab, weil sie glaubte, nur so habe man bei Olympia Erfolg. Zweitens fühlte sie sich trotz eines bemerkenswert einträglichen Vertrags nicht mehr wohl in ihrem Team, denn gegen ihren Willen hatten die Verantwortlichen ihren Vater entlassen – und damit ihren Mechaniker und Trainer und Begleiter seit Kindestagen. Und drittens fühlte sie sich in Rio de Janeiro vom Verband nur halbherzig unterstützt.

In ein Loch fallen alle mal, auch unverschuldet. Die Frage ist, wie man wieder herausfndet. Jolanda Neff tat es mit dem verrücktesten, aber auch zauberhaftesten Projekt ihrer Karriere: Sie fng an, sich eine Welt zu erschaffen, in der ausschliesslich Fröhlichkeit herrscht.

Und hier, eigentlich erst hier, beginnt ihre Geschichte. Nicht, dass ihr vorher alles in den Schoss gefallen wäre, im Gegenteil, ihr Fleiss war über den Sport hinaus bekannt: Sie schrieb Zeugnisse aus lauter Sechsen, war oftmals Klassenbeste. Trotzdem war lange vieles vorgezeichnet. Jetzt musste sie sich neu erfnden.

Heute hat das Universum, das daraus hervorging, einen Namen: Jolandaland. Ein bisschen «La La Land», wie Hollywood manchmal genannt wird, ein bisschen «Alice im Wunderland». Und heute kann Jolanda Neff, 28 Jahre alt, auch ganz genau erklären, wie es in dieser Welt aussieht.

Aber unmittelbar nach der Enttäuschung von Rio de Janeiro handelte sie eher intuitiv. Weil sie Ablenkung brauchte, verliess sie das Elternhaus in Thal, einem Dorf an der Grenze des Kantons St. Gallen zum Kanton AppenzellAusserrhoden, und zog in eine WG in Zürich. Weil sie eine Beschäftigung für den Kopf suchte, schrieb sie sich an der Universität ein. Und weil sie nie mehr einen Entscheid bloss des Geldes wegen treffen wollte, ignorierte sie acht Vertragsangebote, darunter weitaus lukrativere, und unterschrieb beim kleinen polnischen Kross Racing Team.

Was Jolanda Neff suchte, war die Unbeschwertheit von 2014, als sie als Nachwuchsfahrerin bereits im Elite-Weltcup startete. Sie sagt: «Ich hatte keine Medientermine, keine Sponsorenverpfichtungen, nichts. Ich durfte einfach Velo fahren.» Sie gewann gleich den Weltcup-Auftakt und stand dann schon eine Runde vor Schluss als Gesamtsiegerin fest.

Ab 2017 war alles, was sie anpackte, darauf ausgerichtet, dieses alte Ideal wiederherzustellen, bloss in einer neuen Wirklichkeit: Nach zwei GesamtweltcupSiegen war sie ein Aushängeschild im Mountainbiken, daran hatte die OlympiaNiederlage nichts geändert. Ganz ohne Medientermine, Sponsorenverpfichtungen und einige weitere Verbindlichkeiten liess sich die Karriere jetzt nicht mehr denken.

Da kamen die Hingabe und Menschlichkeit des Teams Kross gerade richtig, aber auch die Selbstverständlichkeit, mit der man dort darauf verzichtete, Druck auf sie auszuüben. Es war die Umgebung, die Jolanda Neff brauchte, weit weg von der Schweiz. Beim Kross Racing Team wurde sie in Ruhe gelassen, stand weniger unter Beobachtung.

«Ich realisierte, dass ich um mich herum Menschen brauche, mit denen ich lachen kann. Nicht Egoisten und Neunmalkluge brauche ich, sondern Teamplayer, nicht Zweifler und Bremser, sondern Optimisten. Ich brauche Menschen, die das Gute erkennen, die voneinander lernen und sich gegenseitig vorwärtsbringen wollen.»

«Ich realisierte, dass ich Menschen brauche, mit denen ich lachen kann.»

NIEDERLAGEN KOMMEN VOR Was man auf diesem Bild aus Dornbirn nur ahnt: Schlamm, Kälte und Regen – Jolanda Neff stieg hier vorzeitig aus dem Sattel.

SIEG IN WATERLOO Jolanda Neff reisst die Arme hoch, als sie die Ziellinie quert. Gerade hat sie ein Rennen der Women Elite gewonnen.

«Ich fahre nicht gut, wenn ich nicht glücklich bin.»

Sie wisse, dass das vielleicht etwas banal klinge, sagt Jolanda Neff. «Aber ist das bei einschneidenden Erkenntnissen nicht häufg der Fall?» Nicht das Training habe sie verändern müssen, sondern alles um den Sport herum, die Organisation des Lebens an sich.

«Ich bin nicht glücklich, wenn ich nicht Velo fahren kann. Aber ich fahre auch nicht gut Velo, wenn ich nicht glücklich bin. Es ist ein sich selbst verschärfender Kreislauf, der mich unglaublich stark, aber auch wahnsinnig schwach machen kann.»

Anfang 2017 fühlte sie sich wie eine Pfanze, die beinahe vertrocknet wäre und nun wieder Wasser bekam. Sie sah den ganzen Tag Menschen, sass in Hörsälen, büffelte Stoff. Abends um zehn ging sie im Dunkeln auf dem Zürcher Hausberg biken.

Sie ahnte, dass das für die unmittelbare sportliche Leistung nicht ideal sein würde, von Platz 18 beim WeltcupStart waren nur Aussenstehende überrascht.

Doch sie wusste auch, dass es diese Zeit braucht, damit sich Jolandaland entwickeln kann. In der Semesterpause im Sommer holte sie einen Teil des verpassten Trainings nach. Im Herbst wurde sie zum ersten Mal EliteWeltmeisterin. Im Winter brach sie das Studium wieder ab.

Und: Sie sprach sich mit Swiss Cycling aus, dem Schweizer Radsportverband. Was zur Folge hatte, dass sie sich im Nationalteam als Frau heute nicht mehr geringgeschätzt fühlt, sondern im Gegenteil auf eine weltweit wahrscheinlich einzigartige Unterstützung zählen kann. Sie sagt: «Der Verband hat seit Rio de Janeiro viel in uns Mountainbikerinnen investiert, wir haben jetzt unser eigenes Trainerteam und fast jeden Monat ein Trainingslager.»

Jolanda Neff hat Jolandaland für sich selbst erschaffen, doch es ist keine ausschliesslich nach innen gerichtete Welt.

Viele Wege führen hinein: Die Kolumne auf ihrer Website (jolandaneff.ch). Instagram natürlich. Auch YouTube, wo sie alle paar Monate eine neue Episode des ungewöhnlich ambitionierten Videoblogs «Jolandaland» hochlädt.

Ausgerechnet ihren spannendsten Kommunikationskanal hat sie vorläufg allerdings einstellen müssen: das vierteljährig erscheinende Printmagazin «trois mois», das sie voriges Jahr lanciert hatte. «Ich liebe Worte, liebe das Schreiben, ich liebte die Arbeit an dem Heft», sagt sie. «Aber ich verbrachte jeden Tag Stunden damit, manchmal mehr als fürs Training. Das konnte ich mir in der Olympiasaison nicht leisten.»

Im 21. Jahrhundert ein Printmagazin zu lancieren, noch dazu als Sportlerin, ist einerseits ziemlich old school. Es ist aber natürlich auch sehr avantgardistisch. Mit Sicherheit passte es zu Jolanda Neff. Ob sie nun ein Instagram-Selfe postet oder ein zwölfminütiges YouTubeVideo von einem Trail in der Toskana hochlädt: Sie strahlt so viel Lebhaftigkeit aus, dass jemand schon ein besonderer Griesgram sein muss, um sich davon nicht anstecken zu lassen.

Sie glaubt fest daran, dass man Glück teilen soll, hält umgekehrt aber nichts davon, den Menschen Märchen zu erzählen. Eine der wichtigsten Botschaften von Jolandaland lautet, dass nur Leichtigkeit fndet, wer sich anstrengt. Jolanda Neffs Unbeschwertheit auf dem Bike, wie sie den Berg hinauffiegt und hinuntertanzt: Das ergibt sich nur, wenn man es zwanzig Jahre lang jeden Tag übt.

Mittlerweile startet sie für das USamerikanische Team Trek, begleitet wird sie wieder von Vater und Mutter. Sie sagt: «Als ich mich fragte, auf wen in meinem Leben wirklich Verlass ist, wer immer für mich da war, an Rennwochenenden auch mitten in der Nacht noch Dinge erledigte – da hatte ich die Antwort schnell: meine Eltern.»

Ebenfalls zum engeren Kreis gehört der US-Downhill-Biker Luca Shaw, seit drei Jahren ihr Lebenspartner. Jolandas schwerer Sturz kurz vor Weihnachten 2019, als die Milz riss, eine Rippe brach und beinahe die Lunge kollabierte – der geschah bei ihm daheim, in einem Waldstück bei Asheville, North Carolina. Jolanda Neff wusste monatelang nicht, ob sie zu alter Kraft zurückfnden würde, ohne die Corona-bedingte Verschiebung wären die Olympischen Spiele in Tokio für sie zu früh gekommen.

Nun kann sie diesen Sommer geraderücken, was vor fünf Jahren schiefging: Sofern sie stattfnden, sind die Olympischen Spiele 2021 ihre Chance auf Wiedergutmachung. Doch so sieht sie es gar nicht, nicht in Jolandaland. Sie will Gold, das schon, sie sagt: «Am Tag, an dem ich nicht mehr den Sieg anstrebe, beende ich meine Karriere.»

Aber sie will Gold nicht mehr um jeden Preis. Sie will sich, wenn sie als Erste ins Ziel fährt, sagen können, dass es ein guter Weg war, der sie hierhergeführt hat, dass sie ihn mit guten Menschen gegangen ist und dass sie dabei viel zu lachen hatte. Sie will zurückblicken können mit der Gewissheit, dass sie es ganz genauso noch einmal machen würde.

«Als ich mich fragte, auf wen Verlass ist, war die Antwort klar: auf meine Eltern.»

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