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Noa Thurneysen
DIE GRÖSSTE ZEITSCHRIFT DER NORDWESTSCHWEIZ
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JULI 2020
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CHF 8.–
Fährimaa
Vom Bölche bis zum Rhy Für Ferie dehei
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AUFTAKT
Editorial Liebe Leserinnen Liebe Leser
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s zieht uns ans Wasser. In diesen heissen Julitagen ganz besonders, und auch in dieser Ausgabe begegnen wir diesem Element immer wieder. So steigen wir in Ziefen mit einem ehemaligen Skipper in einen Naturteich, testen bei Möhlin das Freizeiterlebnis Standup-Paddling, und in unserer Titelgeschichte nehmen wir Platz auf dem «Leu», einer der vier Basler Fähren. Allein die Kraft der Strömung nutzend, ermöglicht uns dieses so urtümlich anmutende Transportmittel nicht nur die intimste, sondern auch die umweltverträglichste Variante einer «Kreuzfahrt» – und das unmittelbar vor der eigenen Haustür. Tatsächlich erlebe ich eine Fähri-Fahrt wie Instant-Ferien, erfüllt sie doch genau den Zweck, weshalb wir modernen Menschen so gerne verreisen: Um für einen überschaubaren Zeitraum den gewöhnlichen Alltagstrott hinter uns zu lassen, um den Kopf für neue Eindrücke zu öffnen und eine andere Sicht auf die Welt zu erhalten. Kommt hinzu, dass eine Fähri-Fahrt so herrlich entschleunigt. Normalerweise sind wir von morgens bis abends darauf geeicht, dass unser Leben schnell und effizient vonstattengehen muss. Bereits kürzeste Wartezeiten können wahre Stressattacken verursachen: Die Schlange an der Ladenkasse, das verspätete Tram, die Endlosschlaufe am Telefon. Noch nie aber habe ich erlebt, dass sich jemand über den Fährimaa genervt hätte, weil dieser am gegenüberliegenden Ufer noch auf zwei, drei Passagiere warten wollte, bis er schliesslich auf die andere Seite übersetzt. Schon am Steg ist eben ein erstes Durchatmen angesagt. Einmal auf der Holzbank Platz genommen, greife ich nicht etwa instinktiv zum Smartphone wie in anderen Situationen. Kaum hat die Fähre abgelegt, verspüre ich den Drang, mich dem Rhein hinzuwenden, den Oberkörper etwas über die Planken zu beugen, mit weit ausgestrecktem Arm zum Wasser hin. Dieser kurze Moment, wo kühles Nass die vordersten Fingerkuppen berührt, dann die halbe
IMPRESSUM U AKT
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Erscheint monatlich
Thomas Kramer
Chefredaktor thomas.kramer@regioaktuell.com
Verlagsleitung Thomas Bloch, Thomas Kramer, Bruno Steiger
Korrektorat: Katharina Schäublin
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Medienberatung und Anzeigenverkauf Raphael Schoene, Leitung Mitwirkende Autor/innen 061 690 77 06 und Fotograf/innen dieser Ausgabe raphael.schoene@birsforum.ch Thomas Brunnschweiler (bru), Gabi Lacourcière, 061 690 77 05 Auflage: 145 000 Exemplare Simon Eglin (sfe), Tobias Gfeller (tg), gabi.lacourciere@birsforum.ch Christian Jaeggi (cj), Martin Jenni Mario Ricciardi, 061 690 77 08 Copyright: Alle Rechte bei (mj), Nuccio Mastrogiacomo (num), mario.ricciardi@birsforum.ch BirsForum Medien GmbH Mimmo Muscio (mim), ISSN-Nummer 1424-3369 Milena Tebiri (mil), Stephanie Weiss Abonnement: Preis für zwölf Ausga- (swe), Dominique Zahnd (doz), ben postalische Zustellung: CHF 90.– Rolf Zenklusen (zen.) Tarife: www.regioaktuell.com Herausgeberin BirsForum Medien GmbH Malsmattenweg 1, 4144 Arlesheim 061 690 77 77 redaktion@regioaktuell.com
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Redaktionsleitung Thomas Kramer (tok) thomas.kramer@regioaktuell.com
Gestaltung Guido Frefel, Denise Vanne
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REGIO
Hand umspült, ist so banal wie intensiv. Nicht nur die Haut, auch die anderen Sinne sind danach aktiviert, für die Aussenwelt geschärft. Wellen klatschen an die Holzplanken und es riecht und schmeckt nach grünem Fluss. Mit anderen Augen nehme ich die Umgebung wahr, aus der Fähri-Perspektive erscheint die Basler Stadtsilhouette noch erhabener und gefestigter als sonst – als könne der Strom der Zeit diesem Ort nichts anhaben. Um eine Spur geerdeter geht’s dann runter von der Fähre, wieder zurück in den Alltag. Das beschleunigte Leben holt einen schnell genug wieder ein – spätestens dann, wenn die ersten Nachrichten auf dem Handy-Display erscheinen. Ich wünsche Ihnen gute Abkühlung und ■ viele entspannte Fähri-Momente.
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Gesehen!
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Sportportrait
AUFTAKT
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Sagen Sie doch mal
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Inhalt Editorial
Thomas Kramer
Juli-Kalender
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Sagen Sie doch mal Matthias Suhr
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Openair-KInos
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Events &Tipps
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Rätselspass
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Community
Frauenstadtrundgang
Titelgeschichte
Noa Thurneysen
Getestet
Stand-up-Paddling
Sportportrait
Anna Lutz
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Sonderseiten
Engagiert
Schreibstube Liestal
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Vom Bölche bis zum Rhy – Ferie dehei
Eingewandert
Thomas Vleeshouwer
Gesehen!
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53 Empfehlungen
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Titelbild: Mimmo Muscio
REGIO AK
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Gesundheit
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Handwerk & Immobilien
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Die grösste Zeitschrift der Nordwestschweiz Jeden Monat für 300 000 Leserinnen und Leser im Briefkasten.
LL TUE
Die grösste Zeitschrift der Nordwestschweiz
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Die nächste Nummer erscheint am 18. August 2020.
Arlesheim Liestal
15. September 2020 13. Oktober 2020
10. November 2020
Sissach Laufen
08. Dezember 2020 12. Januar 2021 09. Februar 2021 09. März 2021
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Weitere Ausgaben am:
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Foto: Mimmo Muscio
SAGEN SIE DOCH MAL
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«Kein schlechtes Gewissen wegen CO2» Sagen Sie doch mal ... In dieser Rubrik stellen sich Persönlichkeiten aus der Nordwestschweiz den Fragen von Regio aktuell. In dieser Ausgabe äussert sich Matthias Suhr, Direktor am Flughafen EuroAirport, über Flugzeuge, die am Boden stehen, und über den CO2-Ausstoss.
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Wochenlang waren am Himmel kaum Flugzeuge zu sehen. Herr Suhr, was hat das bei Ihnen ausgelöst? Das ist natürlich eine sehr ungewohnte, noch nie dagewesene Situation, wenn die Flieger ständig am Boden stehen. Aber der Flughafen war stets offen, der Frachtverkehr ist weitergelaufen. Beim Passagierverkehr war der Flugplan allerdings sehr ausgedünnt. Nur die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air war aktiv.
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Nach Jahren des Wachstums war die Vollbremsung brutal. Die Passagierzahlen sind um 99,8 Prozent zurückgegangen. Kann ein Flughafendirektor da noch ruhig schlafen? Die Krise betrifft ja nicht nur den Flughafen, sondern die ganze Welt. Wir befinden uns in einer schweren Rezession. Das macht mir Sorgen. Und ich frage mich: Wie endet das Ganze? Schlecht schlafen würde ich aber erst, wenn ich nicht mehr überzeugt wäre, dass
hier am Flughafen die Sicherheit gewährleistet ist. Aber das war noch nie der Fall. Welches waren die dringlichsten Massnahmen, um diese Krise zu bewältigen? Aus dem Flugverkehr beziehen wir den grössten Teil der Einnahmen. Weil diese zum grossen Teil weggebrochen sind, haben wir dafür gesorgt, unseren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dafür mussten wir kurzfristig Kosten reduzieren. Das Instrument der Kurzarbeit hat dabei geholfen. Zudem mussten wir Investitionen, die dieses Jahr vorgesehen waren, drastisch reduzieren. Wir haben in den letzten Jahren gute Zahlen geschrieben und Gewinne erzielt. Davon leben wir jetzt. Wir tun alles dafür, keine staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen zu müssen.
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Sie haben bei den französischen Ämtern beantragt, den Lärmschutz zu verschärfen und dafür vom Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) Applaus erhalten. Wie gehen Sie mit Lob von grüner Seite um? Wir freuen uns, dass unsere Anstrengungen für den Lärmschutz anerkannt werden. Wir möchten in unser Betriebsreglement schreiben, dass alle geplanten Starts zwischen 23 und 24 Uhr verboten sowie die lärmtechnischen Anforderungen an die in sensiblen Zeiten eingesetzten Flugzeuge verschärft werden. Damit gehören wir punkto Lärmschutz zu den fortschrittlichsten der französischen Flughäfen. Im Juni hat der Nationalrat eine CO2-Abgabe auf Flugtickets beschlossen. Der EuroAirport wäre davon nicht betroffen, falls man vom französischen Teil aus fliegt. Wie stark wird der EuroAirport davon profitieren? Tatsache ist, dass die CO2-Abgabe ab dem französischen Teil heute 1.5 Franken kostet und ab Basel künftig 30 Franken. Die Airlines haben einen Plan B, in dem sie statt unter schweizerischem unter französischem Flugrecht fliegen. Auf dem Ticket würde nicht BSL für Basel, sondern MLH für Mulhouse stehen. Damit wären die Airlines von der schweizerischen Abgabe befreit, was den EuroAirport gegenüber Zürich und Genf attraktiver machen würde. Das ist sicher nicht Sinn und Zweck der Lenkungsmassnahme, ausser man versteht darunter, dass der Flugverkehr zum EuroAirport gelenkt werden soll (lacht)…
Zur Person Matthias Suhr, 1963 in Luzern geboren, studierte Rechtswissenschaften an der Uni Bern. Nach dem Erwerb des Anwaltspatents arbeitete er sechs Jahre in Advokaturbüros. Seine Kompetenzen vervollständigte er mit dem «Certificate of Advanced Studies» im Management öffentlicher Verwaltung. 1997 wechselte er ins Bundesamt für Zivilluftfahrt, wo er zuletzt die Funktion als Stv. Direktor beleidete. Seit September 2015 ist Matthias Suhr Direktor des Flughafens Basel-Mulhouse und seit Mai 2019 Vizepräsident der Aerosuisse, dem Dachverband der schweizerischen Luft- und Raumfahrt. In seiner Freizeit treibt er Sport (Tennis, Volleyball) oder entspannt sich in der Natur.
Wie oft und weshalb fliegen Sie selbst? Zu beruflichen Zwecken fliege ich ab und zu. Nach Paris, dem häufigsten beruflichen Ziel, fahre ich mit dem Zug. Privat bin ich für meine letzten Ferien nach Lissabon geflogen. Plagt Sie in Zeiten der Klimadebatte wegen des CO2-Ausstosses kein schlechtes Gewissen? Nein. Der Luftverkehr trägt weltweit zwischen 2 und 2,5 Prozent zum CO2-Ausstoss bei und ist der einzige Bereich, der eine internationale Lösung zur CO2-Reduktion bereitgestellt hat. Die Schweiz hat sich angeschlossen. Seit anfangs 2019 erfassen alle Airlines, welche die Schweiz anfliegen, ihre CO2-Emissionen und werden sie ab nächstem Jahr teilweise kompensieren. Easy Jet, mit 60 Prozent der mit Abstand grösste Carrier am EuroAirport, kompensiert den CO2-Ausstoss bereits vollständig. Als Flughafen verfolgen wir das Langfristziel, unsere CO2-Emissionen vollumfänglich auf «net zero» zu senken. Nein, da habe ich kein schlechtes Gewissen. Welches ist Ihre Traumdestination, die Sie noch bereisen wollen? Da gibt es sehr viele. Am liebsten würde ich im südlichen Afrika eine mehrwöchige Reise unternehmen. «Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein», sang Reinhard Mey. Wie denken Sie darüber? So frei, wie ihn Mey besungen hat, ist der Raum über den Wolken heute nicht mehr. Mit der Zu-
nahme des Luftverkehrs ist der Luftraum überaus voll – vor allem in Europa. Dieses Problem führt auch bei uns zu Verspätungen. Als Flughafendirektor ist man Zielscheibe von Umweltschützern und Fluglärmgegnern. Wie gehen Sie mit deren Kritik um? Solange die Kritik sachlich ist und nicht nur auf die Person zielt, habe ich keine Probleme damit. Was auf sozialen Medien manchmal über mich geschrieben wird, ist nicht sehr schön. Aber das ist heute offenbar Realität. Mit unseren Anrainerorganisationen haben wir indessen ein gutes, pragmatisches Verhältnis. Wir sind uns auch bewusst, dass die Kritik wieder zunimmt, sobald der Flugverkehr steigt. Aus diesem Grund haben wir während des Lockdowns nicht nur an der Wiederaufnahme des Betriebs gearbeitet, sondern auch weiter an den Massnahmen zur Reduktion des Fluglärms.
MATTHIAS SUHR
Sie sagen, eine Normalität kehre beim Flugverkehr erst 2023 ein. Warum so pessimistisch? Pessimistisch heisst für mich, eine negative Grundhaltung zu haben. Das ist nicht der Fall. Klar ist, dass wir heute nicht wissen, wie sich der Luftverkehr entwickelt. Bereits Ende 2019 und Anfang 2020 hatten wir praktisch keine Zuwachszahlen mehr. Ab Juli haben wir wieder einige Destinationen im Flugprogramm. Wie und ob die Passagiere davon profitieren, wissen wir heute nicht. Zum Vergleich: Während wir im April und Mai 2019 jeweils über 800 000 Passagiere begrüssen durften, waren es im April und Mai 2020 jeweils um 1000 Passagiere. Ich gehe aufgrund vorliegender Prognosen davon aus, dass wir einen «normalen» Flugbetrieb in den nächsten zwei Jahren nicht wieder erreichen.
Sie sind seit bald fünf Jahren Flughafendirektor. Was hat Sie am meisten geprägt? Das ist zum einen die Herausforderung, eine gesunde Balance zu finden zwischen Umwelt, Sozialem und Wirtschaft. Wir haben den Auftrag, die Region mit guten Flugverbindungen anzubinden und das mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt – eine wahre Herkulesaufgabe! Das zweite, was mich sehr prägt, sind die unterschiedlichen französischen und schweizerischen Kulturen. Wie können Sie am besten entspannen? In der Natur, beim Wandern, am Strand, beim Skifahren. Ich bin am liebsten draussen. Neben wem würden Sie gerne einmal auf einem Langstreckenflug sitzen? Mit Roger Federer. Er ist eine interessante Persönlichkeit. Ich bin sicher, wir würden miteinander sprechen und nicht nur nebeneinander sitzen. Und ich spiele selber gerne Tennis. Was treibt Ihnen Tränen in die Augen? Meine Familie und Freunde sind für mich emotional sehr wichtig. Auf wen oder was im Leben möchten Sie auf keinen Fall verzichten? Auf ein Lachen. Ich könnte ohne wohl kaum leben. Gerade in einer Krise ist das für mich sehr wichtig. Interview: Rolf Zenklusen ■
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COMMUNITY
Blick in eine Schulstube der Frühen Neuzeit von Ambrosius Holbein, 1516 (Mischtechnik auf Fichtenholz).
Foto: zVg/Kunstmuseum Basel/Martin P. Bühler
Mit Regio aktuell durch die Basler Stadtgeschichte
Warum strebten junge Deutschschweizerinnen im 18. Jahrhundert der Romandie zu? Und was lernte die Basler Pflanzenphysiologin Marguerite Henrici bei ihren Forschungen in Südafrika? Der Rundgang verfolgt auch die Schicksale von russischen Studentinnen oder Baselbieter Schülerinnen. Schliesslich erfährt man auch, was Posamenterinnen mit dem spannungsvollen Verhältnis zwischen Stadt und Land zu tun haben. (red) ■
Wissensdurst und Reiselust: Unter diesem Motto lädt Regio aktuell zusammen mit dem Verein Frauenstadtrundgang Basel zu einer Führung durch die Innerstadt – und schaut mit akzentuiert weiblichem Blick auf die Themen Bildung und Migration.
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ereits seit 30 Jahren erarbeiten Studentinnen und ausgebildete Wissenschaftlerinnen für den Verein Frauenstadtrundgang Basel unkonventionelle Rundgänge durch das historische Basel. Dabei werden Fragen aus der aktuellen Frauen- und Geschlechterforschung aufgegriffen und diese auf kurzweilige wie verständliche Weise vermittelt. Dabei darf man sich auch auf die eine oder andere szenische Einlage der Referentinnen freuen. Zwei Themen stehen im Zentrum: Bildung und Migration. Beides hat in und um Basel vielfältige und einzigartige Spuren hinterlassen. An einem Beispiel des für die Stadt wegwei-
senden Buchdrucks kann etwa aufgezeigt werden, dass das intellektuelle Leben in Basel ohne Migration kaum das wäre, was es heute ist. Da durch Bildung und Migration viele Grenzen überschritten werden, will der Rundgang ebenso ein Verständnis für die Verknüpfung Basels mit anderen Ländern und Kulturen schaffen. Auf diese Weise sollen neue Geschichten von Bildung und Migration vermittelt werden, die in den grossen Erzählungsbögen oft vernachlässigt werden. Wie wurde zum Beispiel das intellektuelle Leben im Basel des 16. Jahrhunderts durch italienische Glaubensflüchtlinge beeinflusst?
Abenteuer mit Dino und Donny
Regio aktuell lädt zusammen mit dem Verein Frauenstadtrundgang Basel zehn Leserinnen und Leser mit Begleitung zu einer exklusiven Zeitreise durch die Basler Innerstadt. Der Anlass findet am Dienstag, 18. August statt. Treffpunkt ist um 19 Uhr auf dem Münsterplatz und endet eine Stunde später auf dem Petersplatz. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort «Frauenstadtrundgang» an wettbewerb@regioaktuell.com senden. Name und Adresse nicht vergessen. Einsendeschluss ist der Mittwoch, 22. Juli. Viel Glück!
Glückliche Gewinner In der letzten Ausgabe hat Regio aktuell wiederum Tickets verlost. Die Redaktion bedankt sich bei allen Leserinnen und Lesern für die so rege Teilnahme an unseren Aktionen und Wettbewerben und gratuliert den glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern.
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Foto: zVg
eder kennt den langhalsigen Dinosaurier im Park im Grünen, ist schon zwischen seinen mächtigen Beinen unter dem Bauch hindurchgekrochen oder hat gar versucht, auf den mächtigen Rücken zu klettern. Keiner aber weiss, dass dieses stadtbekannte Urzeitungetüm aus Plastik eigentlich Dino heisst – und in der Nacht quicklebendig wird.
Bücher gewinnen Die Basler Autorin Mena Kost erzählt diese liebevolle Geschichte, die von lebendigen Illustrationen von Ueli Pfister begleitet werden. Regio aktuell verlost drei Dino-Bücher aus dem Friedrich Reinhardt Verlag. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort «Dino» senden an wettbewerb@regioaktuell.com. Name und Adresse nicht vergessen. Einsendeschluss ist der Mittwoch, 22. Juli. Viel Glück! (tok) ■
Liebe Leserin, lieber Leser Was gefällt Ihnen am Regio aktuell, worüber haben Sie sich gefreut, was vermissen Sie und was können wir noch besser machen? Wir freuen uns über Ihre Anregungen per Post oder E-Mail. BirsForum Medien GmbH Regio aktuell, Malsmattenweg 1, 4144 Arlesheim redaktion@regioaktuell.com
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Schreiben Sie uns Mena Kost erzählt eine charmante Kindergeschichte.
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2 VIP-Tickets für «The Departed» im Cinema Drive-in Pratteln ■ Anna Kamber, Arboldswil ■ Marc Scheurer, Muttenz
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Dieses Geheimnis entdeckt der kleine Hund Donny, der in der weitläufigen Parkanlage verloren geht und verzweifelt nach seinem Herrchen sucht. Denn als es dunkel wird, schauen ihn plötzlich zwei grosse Augen an. Donny bittet den gutmütigen Seismosaurus um seine Hilfe. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg durch die Nacht von Münchenstein nach Basel. Wird Donny sein Herrchen wiederfinden? Bleibt Dino in dieser Nacht weiterhin unentdeckt? Das sei an dieser Stelle noch nicht verraten.
10 x 2 Plätze zu gewinnen
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TITELGESCHICHTE
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pektakuläre Gewitterfronten, goldene Sonnenuntergänge, starker Schneefall: An seinem Arbeitsplatz erlebt Noa Thurneysen viele eindrückliche Momente. Er liebt auch die Stimmung, wenn es langsam dunkel wird in Basel und dann allmählich die Lichter angehen. Für ihn ist es ein Glück und ein Privileg, in solchen Momenten auf dem Rhein zu sein, genauer gesagt auf der Münsterfähre «Leu», die er seit 2016 vom Basler Fähriverein pachtet. Dass Noa Thurneysen als Fährimaa arbeitet, ist keineswegs selbstverständlich. Obwohl er natürlich schwer vorbelastet ist. Denn wer kennt ihn nicht in Basel, seinen Vater Jacques Thurneysen mit den selbst gestrickten farbi10 gen Pullis, der meistens barfuss auf der Fähre
anzutreffen ist? Der frühere Schreiner Jacques Thurneysen arbeitet bereits seit 1989 als Fährimaa, ist ein Philosoph, fast schon eine Legende – ein Original, von denen es nicht viele gibt in Basel.
«Auch mal ins Wasser gefallen» «Natürlich ist mein Vater ein Vorbild, irgendwie ist das normal», sagt Noa Thurneysen. Er sei aber ganz anders als sein Vater und auch viel weniger bekannt. «Ich gehe meinen eigenen Weg, ich bin ein Fährimaa der weniger lauten Art.» Kindheitserinnerungen an die Fähre hat Noa schon, aber diese sind nicht sehr ausgeprägt. «Ich bin am Rheinufer herumgekrabbelt und auch mal ins Wasser gefallen», erzählt
Noa. Er habe auch zuweilen beim Putzen der Fähre mitgeholfen, sich aber wenig Gedanken darüber gemacht. Auf die Fähre hat ihn sein Vater Jacques nicht mitgenommen, dafür zum Wasserfahren im Nautischen Club Basel. Dort hat er das Wasserfahren und Stacheln von der Pike auf gelernt und zweimal pro Woche trainiert. Er hat zwar Wettkämpfe bestritten, mangels Ambitionen aber nie was Grösseres gewonnen. Dass er mal Fährimaa wird, war lange Zeit nicht absehbar. Auch Jacques Thurneysen glaubte offenbar zuerst nicht wirklich daran, dass einer seiner Söhne mal in seine Fussstapfen treten würde. «Um die innere Ruhe zu bekommen, die es
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Auf der Münsterfähre erlebt Noa Thurneysen einiges. Der junge Fährimaa hört viele traurige, aber auch lustige Geschichten. Einige muss er für sich behalten. Über eine schöne Liebesgeschichte bei der Münsterfähre berichtet er aber gern. Denn sie betrifft ihn selbst.
«Dass mein Vater gerade ins Pensionsalter kam, als ich mit meinem Studium fertig war,
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Beruf mit hoher Wertschätzung
hat den Entscheid für die Fähri beschleunigt», berichtet Noa Thurneysen. So habe er das Gespräch mit der Stiftung Basler Fähren gesucht, sich um die Pacht der Münsterfähre «Leu» beworben und prompt den Zuschlag erhalten. Das war im Jahre 2016. Seither hat er diesen Schritt nie bereut, ja er kann sich sogar vorstellen, bis zu seiner Pensionierung Fährimaa zu bleiben. «Ich kann mir keinen besseren, faszinierenderen Job vorstellen», schwärmt Noa Thurneysen. In Basel geniesse ein Fährimaa einen extrem hohen Rückhalt in der Bevölkerung, die Wertschätzung des Berufs sei sehr hoch. Noa Thurneysen ist Chef eines 15-köpfigen Teams, zu dem unter anderen auch sein Vater, 11 ■
bezahlten Job in der Forschung, in einem Lehrmittelverlag oder in der Erwachsenenbildung anzunehmen, entschloss er sich, professioneller Fährimaa zu werden. Und er begründet das so: Als Pädagoge arbeite man in einem System, auf das man keinen oder wenig Einfluss habe, als Fährimaa sei man in dieser Hinsicht viel freier. In der Bildungslandschaft seien zu viele Dinge vorgegeben, auf der Fähre arbeite man in einem kleineren System und könne selbst mehr Einfluss nehmen.
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bei dieser Arbeit braucht, müssen sich die Söhne zuerst ein paar Hörner abstossen», meinte Vater Thurneysen einmal in einem Interview. Als 20-Jähriger waren bei Noa die nötigen Hörner offenbar abgestossen. «Während der Ausbildung zum Kindergärtner an der Pädagogischen Hochschule habe ich am Fliessband einer Grossbäckerei und an einer Bar gearbeitet. Ich habe an einem Kindergarten ausgeholfen und bei meinem Vater auf der Fähre. Den Job als Fährimaa hat mir mit Abstand am besten gefallen», erzählt der 35-Jährige. Später hängte er ein Studium in Erziehungswissenschaften an, und die Arbeit als Fährimaa gefiel ihm immer noch sehr. Statt als Erziehungswissenschaftler einen sicheren, gut
NOA THURNEYSEN
Ruhig und eher leise pendelt er vor dem Münster hin und her
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«Die Basler lieben ihre Fähren» Martina Meinicke, Sie sind Präsidentin des Fährivereins Basel. Welche Aufgaben hat der Verein genau? Die Hauptaufgabe des Vereins besteht darin, neue Mitglieder zu gewinnen, denn mit den Mitgliederbeiträgen werden die Kosten für den Unterhalt der vier Fähren gesichert und finanziert. Wie arbeitet der Verein mit der Stiftung zusammen? Der Verein und die Stiftung stehen in engem Austausch; wichtige Entscheidungen werden gemeinsam besprochen. Der Verein ist – gemeinsam mit den Pächtern und den Teams auf den Fähren – das «Gesicht», das von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Die Stiftung agiert im Hintergrund und kümmert sich darum, dass die vier Fähren fahrtüchtig sind. Zudem ist die Stiftung auch Pachtgeber und entscheidet über die Nachfolge der Pächter, wenn diese das Pensionsalter erreichen.
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Der Fähriverein hat über 4000 Mitglieder und zählt damit zu den grössten Vereinen in Basel. Wie schaffen Sie es, derart viele Leute zu begeistern? Ich denke, wir haben den grossen Vorteil, dass die Basler Fähren bei der Bevölkerung sehr beliebt sind. Die Basler lieben ihre Fähren und können sich ein Stadtbild ohne Fähren gar nicht mehr vorstellen. Diese Emotionen sind da und tragen ihren Teil dazu bei, die Mindestanzahl von 4000 Mitgliedern zu halten.
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Wo sehen Sie die grösste Herausforderung für den Verein? Wie jeder Verein müssen auch wir zusehen, dass wir die Mindestanzahl von 4000 Mitgliedern halten können. Leider, aber das ist auch der Lauf der Dinge, sterben viele unserer älteren Mitglieder. Auch sind Austritte aus verschiedenen Gründen an der Tagesordnung: Umzug, Rentenalter, Trennung, usw. Hier gilt es die natürlichen Fluktuationen abzufangen und neue Leute für den Verein zu gewinnen. Auch ist es unser Ziel, die noch immer oft gehörte Meinung zu korrigieren, dass die Fähren vom Kanton betrieben und subventioniert werden. Nur mit den Mitgliederbeiträgen des Vereins, die der Stiftung die nötigen finanziellen Mittel für Reparaturen und Unterhaltsarbeiten bringen, kann der langfristige Fortbestand der Basler Fähren gewährleistet werden. ■
Auch Computerarbeit gehört zu den Aufgaben des Fährimaa.
sein Bruder Pan Thurneysen, sein Onkel und zwei Cousins gehören. Daneben arbeiten die Fährifrau Sabine und der Fährimaa Däni sowie viele Springer auf der Münsterfähre. «Ich zahle einen jährlichen Pachtzins und sorge für den Betrieb der Fähre. Für die Revisionen und die Beschaffung neuer Fähren sorgt die Stiftung Basler Fähren», berichtet der Pächter der Münsterfähre (vgl. Interview). Noa Thurneysen ist gross gewachsen und schlank. Er kommt als ruhiger, eher introvertierter Mensch rüber, der sich nicht gern im Vordergrund sieht. Das jedoch ist als Fährimann nicht immer einfach. Er werde schon mal angesprochen auf der Strasse, er sei ja der Fährimaa und man habe ihm doch mal eine Geschichte erzählt damals auf dem Bach. Thurneysen erzählt, wenn der Fährimaa sich nicht mehr an die Geschichte erinnere, zeige sich der Passagier manchmal enttäuscht. «Verzell das doch em Fährimaa», sagt man nicht umsonst zu Leuten, die einem eine Geschichte erzählen, die fast schon unglaublich tönt. Noa Thurneysen sagt, einige der Geschichten, die er zu hören bekommt, seien sicher wahr – und durchaus tragisch. Sie han-
Zwei Generationen: Vater Jacques Thurneysen w
deln etwa von gescheiterten Ehen. Oder von Angstzuständen wegen der aktuellen Krise. «Während des Corona-Lockdowns haben sich einige Leute einfach auf die Fähre gesetzt und von ihren Sorgen erzählt», erinnert sich der Fährimaa. Teilweise seien es dann längere Fahrten geworden, einige Male sei man hin und her gependelt zwischen dem Kleinund dem Grossbasel. Sehr tragisch ist, wenn Angehörige von Leuten, die sich bei Suizidversuchen von der Pfalz gestürzt haben, mit dem Fährimaa reden wollen. «Das sind schwierige Momente. Ich kann nicht viel mehr tun als zuhören und möglichst viel Mitgefühl zeigen.» Thurneysen weiss, dass ein Sturz von der Pfalz meistens nicht tödlich endet. «Wahrscheinlicher ist, dass man danach querschnittgelähmt ist.»
Kurze Fahrt für Heiratsanträge Einmal hat Noa Thurneysen mit Hilfe von zwei Passagieren eine verunfallte Person aus dem Rhein gezogen. «Es war während der Herbstmesse, und wir wussten, dass wir nur eine Chance haben. Wer bei diesen Temperaturen in den Rhein fällt, schafft es nicht bis zur näch-
Ohne Werbung über den Rhein
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Fähri-Verein Basel Postfach 1353 4001 Basel info@faehri.ch www.faehri.ch Der «Wild Maa» auf dem Weg ins St. Alban-Tal.
u Beginn der 70er-Jahre wollte die Distillerie «Fernet Branca» die Klingental-Fähre zu Werbezwecken kaufen. Daraufhin hat der Kleinbasler Arzt Hans Nidecker eine Stiftung gegründet, welche die Fähre kaufte. 1976 hat die «Stiftung Basler Fähren» die St. Alban-Fähre erworben, später folgte die Münster-Fähre. 1989 hat die Stiftung die 1934 aufgegebene Schlachthof-Fähre zwischen dem St. JohannsPark und Unteren Rheinweg als «Ueli-Fähre» wiederbelebt. Die Fähren tragen die Namen der Drei Kleinbasler Ehrenzeichen Wild Maa (St. Alban-Fähre), Leu (Münster-Fähre), Vogel
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NOA THURNEYSEN
rneysen war vor Noa stadtbekannter Fährimaa auf dem «Leu».
der Fähre gemacht werden. Immer wieder muss der Fährimaa freundlich aber bestimmt Leute zurechtweisen, die sich über die Plattform hinauslehnen, um Selfies zu schiessen und dabei manchmal wenig Rücksicht auf andere Passagiere nehmen, die vielleicht nicht fotografiert werden wollen. Auf die Frage, ob ihn solche Dinge zuweilen nerven, meint er: «Wenn mich das nerven würde, wäre das ein Zeichen, dass ich selbst nicht ausgeglichen bin, um meinen Job richtig zu machen.» Zeiterscheinungen und neue Entwicklungen gelte es überall zu meistern, auch als Fährimaa. Umso wichtiger sei eine ausgeglichene Work-Life-Balance, findet Noa Thurneysen. Im Sommer arbeitet er drei Tage pro Woche während elf Stunden auf der Münsterfähre, im Winter sind die Tage etwas kürzer. Einen weiteren halben Tag pro Woche wendet er für Administration, Organisation und Werbung auf. Seit er am 14. Januar 2020 Vater der kleinen Alia geworden ist, schätzt er die flexiblen Arbeitszeiten als selbstständiger Fährimaa noch viel mehr. «Meine Frau arbeitet ebenfalls Teilzeit. So können wir uns die Erziehungsarbeit
teilen», freut sich Thurneysen – und erzählt dann noch eine Episode, die sich am Rheinufer in unmittelbarer Nähe «seiner» Fähre abgespielt hat. Auf dem «Fähribödeli», der Bar unter der Pfalz, die früher als «Chill am Rhy» bekannt war, hat er seine Frau Sibylle kennen und lieben gelernt. Das ist fürwahr eine wunderschöne Geschichte. Rolf Zenklusen ■
Gryff (Klingental-Fähre) sowie der Ueli (St. Johann-Fähre), die am Vogel-Gryff-Tag auf Spendensammlung gehen. Die Fahrkonzessionen für die vier Fähren gehören ebenfalls der Stiftung. Zu den Konzessionen gehören eine vom Kanton vorgegebene Transportpflicht mit minimalen Fahrzeiten und feste Preise für eine Überfahrt (Erwachsene Fr. 1.60, Kinder unter 12 Jahre Fr. 0.80, über 12 Jahre Fr. 1.20). Die Fähren werden von der Stiftung an die Fährimänner verpachtet. Nach der Stiftungsgründung war der Fährbetrieb defizitär. So wurde 1974 der «Verein Freunde Basler Fähren» gegründet (heute «Fähri-Verein Basel», siehe Interview). Der Verein treibt das Geld auf, um das Defizit auszugleichen. (zen.) ■
Der «Vogel Gryff» fährt ins Klingental.
Der «Ueli» erschliesst den St. Johanns-Park.
PERSÖNLICH Noa Thurneysen wurde 1985 in Basel geboren. Der Fährimaa der Münster-Fähre ist im Kleinbasler Quartier Hirzbrunnen aufgewachsen und hat seine ersten Schuljahre im Schulhaus Drei Linden absolviert. Nach der Weiterbildungs- und der Diplommittelschule ging er an die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) nach Brugg. Dort machte er den Studiengang zum Kindergärtner und schloss mit dem Bachelor of Arts in Preprimary Education ab. Danach studierte er an der Universität Basel Erziehungswissenschaften und schloss mit dem Master in Educational Sciences ab. Früher ging Noa Thurneysen oft und gern auf Reisen, heute zählt die Familie mit der kleinen Tochter zu seinem grössten und liebsten Hobby.
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sten Fähre.» Die grösste Herausforderung war, die Fähre möglichst in die Nähe des Verunfallten zu bringen. «Mit Rettungsgeräten konnten wir ihn zu dritt auf die Fähre ziehen.» Natürlich gibt es auch erfreuliche Ereignisse – zum Beispiel Heiratsanträge auf der Fähre. «Man sollte sich dann aber schon sicher sein. Die Fahrt ist nur kurz, und man riskiert eher ein Nein, weil die andere Person nicht flüchten kann», erzählt Noa schmunzelnd. Lustig wurde es auch, als eine Familie erst nach dem Ablegen der Fähre merkte, dass der Vater noch immer am Kleinbasler Ufer war. «Natürlich haben wir umgekehrt und ihn geholt.» Noa Thurneysen ist ein «moderner» Fährimaa, der auch soziale Medien für seine Arbeit nutzt. Der Facebook-Auftritt wird regelmässig aktualisiert, immer wieder schaut er auf TripAdvisor, wie die Fahrgäste die Münsterfähre bewerten. Auf Google Maps müssten die Öffnungszeiten der Fähri unbedingt richtig angegeben werden, hat der Fährimaa festgestellt: «Sonst hagelt es negative Einträge auf TripAdvisor.» Eine negative Begleiterscheinung können auch die vielen Fotos und Selfies sein, die auf
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Fotos: Mimmo Muscio
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Junge Familie: Noa Thurneysen mit seiner Frau Sibylle und Tochter Alia.
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Get up, stand up Die körperliche Balance trainieren und dabei das innere Gleichgewicht finden: Das ermöglicht die Trendsportart Stand-up-Paddling. Wer sich auf dem Brett stehend aufs Wasser wagen möchte, muss nicht zwingend weit reisen.
Foto: Nuccio Mastrogiacomo
Wo der Rhein zum See wird: Gemeinsam geht es beim SUP-Kurs mit Board und Paddel flussaufwärts.
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as Gleichgewicht zu halten, gehört seit jeher nicht zu meinen grossen Stärken. Beim alljährlichen Ausflug an den Murtensee fiel mir je länger je mehr auf, dass sich zu den üblichen Windsurfern immer mehr Wassersportler gesellen, die in stoischer Gelassenheit auf dem Surfbrett über den See paddelten – ein ideales Balance-Training also! Doch was simpel aussieht, kann für den Anfänger durchaus seine Tücken haben: Nach dem x-ten ungelenken Fall ins kühle Nass liess ich das Stehpaddeln wieder bleiben – bis ich von den Anfängerkursen des Surfparadies Pratteln hörte, und das erst noch mehr oder weniger vor der Haustüre. Höchste Zeit also, sich mit dem Brett zu versöhnen!
Und so treffe ich an einem Montagabend im Juni am Rhein in Möhlin auf sieben weitere Kursteilnehmer. Der Fluss macht hier kurz vor dem Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt eine Biegung und gleicht eher einem See als einem Fliessgewässer. Die Strömung ist gering, also
Triumph oder Abkühlung
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Der Rhein als See
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beste Bedingungen für Anfänger? Nicht ganz: Die Schock-Wassertemperatur von rund 17 Grad lässt die Beine schon schlottern, bevor sie überhaupt in Kontakt mit dem Fluss kommen. Doch wenn einem hier jemand die Angst nehmen kann, dann ist es Mario Teuscher. Es gibt keine Sportart mit Brett unter den Füssen, die der Inhaber vom Prattler Surfparadies nicht schon ausgiebig ausgeübt hätte. Mario darf sich auch damit rühmen, das Stand-upPaddle in der Region salonfähig gemacht zu haben. «Bei einem Urlaub in Florida 2007 haben wir uns noch gewundert über die stehenden Menschen auf den Surfbrettern. Aber schon bald schwappte der Trend nach Europa», erinnert er sich. Das Surfparadies nahm schon früh Kurse ins Programm, die einschlugen wie auch die Miete und der Verkauf von SUP-Equipment. «Der grosse Hype ist zwar vorbei, die Kurse sind aber nach wie vor noch gefragt», sagt Mario.
Weitere Infos: ■
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Das Handling ist schnell gelernt, für den Einstieg ist ein Kurs empfehlenswert Kurstermine für Anfänger, Gruppen, Familien, Firmen etc. sowie SUP-Equipment siehe www.surfparadies.ch Aufgepasst bei der Wahl des Standorts! Beim SUP gilt es, Rücksicht auf weitere Wassersportler und den Naturschutz zu nehmen
Nach einer kurzen Einführung zu Sicherheit, Verhalten und Handling des Paddels gilt es ernst: Das Board wird gewassert und auf den Knien bestiegen. Dann folgt der entscheidende Moment, der über Triumph oder massive Abkühlung entscheidet: das Aufrichten. Dank der engen Begleitung durch Mario («Blick immer nach vorne, nicht aufs Brett!») gelangen alle in die stehende Position. Schneller als man denkt, löst sich die Verkrampfung. Man verbessert die Navigation und erahnt, welchen meditativen Charakter die Tatsache haben
kann, auf einem Brett inmitten des Rheins die Balance auf dem Wasser zu halten. Unterwegs erfolgen weitere Tipps von den Instruktoren, so dass die Haltung stetig sicherer wird. Dann aber nochmals ein Adrenalinschub: Die Kollegin hat die Balance verloren und landet im Rhein. Zügig, aber schlotternd begibt sie sich wieder aufs Brett. Zaghafter paddle ich noch etwas rheinauf- und abwärts, suche aber zuerst mit den Augen und dann mit dem Board das sichere Ufer. Geschafft! Ich komme trocken an Land – und bin sicher nicht zum letzten Mal mit einem Paddel in der Hand gesichtet worden. Simon Eglin ■
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REGIO Stand-up-Paddle (SUP)
vom SUP& Surfshop Surfparadies Pratteln Eckwerte ■ Aktivität: SUP-Anfängerkurs ■ Testumgebung: Möhlin am Rhein, oberhalb Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt ■ Tester: Simon Eglin (verbessert sich kontinuierlich, was Balanceakte betrifft) Challenge: Bedingungen: Erfolg:
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Die grösste Zeitschrift der Nordwestschweiz
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Hinein ins Badevergnügen Für den Sprung ins kühle Nass braucht es weder Ozean noch See. Und die Anreise ist ohnehin angenehmer als im Flugzeug.
halb des Museums Tinguely. Nicht vergessen: Die Schifffahrt hat stets Vortritt. Rhein inklusive Sandstrand gibt es übrigens am Birschöpfli in Birsfelden oder auf dem Inseli in Rheinfelden.
Wasser, marsch! Die Badis, Planschbecken und Cafés der hiesigen Badis haben seit einem Monat wieder geöffnet, der Rhein wird von Tag zu Tag wärmer, und so manch ein anderes Nass bietet mehr als nur Abkühlung. Denn der Sommer verspricht, heiss und trocken zu werden. Was wäre da also naheliegender als die kühlen Fluten vor der Haustür?
Manchmal reicht es schon, lediglich die Füsse ins Wasser zu tunken. Wassertreten, Armbad und Güsse erfrischen nicht nur; sie wirken auch heilend. Das ist das Prinzip der Kneippanlage in Langenbruck. Abkühlung für die Füsse und das Auge verspricht der Ergolz-Fall zwischen Füllinsdorf und Pratteln. Der Wasserfall ist ein verborgenes Kleinod. Genauso wie die erfrischende Wirkung des wild-romantischen Chastelbachtals bei Grellingen oder die mystischen Erquickungen, die in der Ermitage in Arlesheim schlummern.
Schwimmbäder Vom riesigen Gartenbad St. Jakob in Basel bis zur beschaulichen Dorfbadi: Die Region hat für jeden Geschmack das Richtige. Etwa das Gartenbad Aesch-Pfeffingen, das Schwimmbad Nau in Laufen, das Schwimmbad Sandgruben in Pratteln oder das Freizeitbad Gitterli in Liestal. Für ein chlorfreies Badevergnügen sorgt das Naturbad Schlipf in Riehen.
Noch mehr Abkühlung
Bei Regen Falls der Sonnenschein eines schönen Tages doch in Regen übergeht, verfügt die Region mit dem Aquabasilea immerhin über die grösste Erlebniswasserwelt der Schweiz. Meerfeeling bieten die Solebassins des Sole Uno in Rheinfelden. Lucas Huber ■
Rheinschwimmen Das Rheinschwimmen ist während der Sommermonate Volkssport Nummer 1 in Basel. Als solches rangiert es sogar auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Schweiz. Nichts ist schöner, als sich in die Fluten zu werfen und der Strömung hinzugeben. Zum Einstieg empfiehlt sich etwa das Rheinbord unter-
www.baselland-tourismus.ch/baden
Michael Kumli Geschäftsführer von Baselland Tourismus
«Nichts wie los!»
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«Ferie dehei» lautet die Losung für die Sommerferien anno 2020. Doch das bedeutet nicht Einschränkung, sondern Vielfalt, nicht Mangel, sondern Gewinn. Denn die Region hat alles, von der Riviera über kulinarische Höhenflüge bis hin zum waschechten Abenteuer. Oder, Herr Kumli?
Eine Vielseitigkeit, die begeistert. Im Baselbiet erleben wir auf engstem Raum Kultur, Genuss und Outdoor-Sport. Hier kommen wirklich alle auf ihre Kosten. Und das Gute ist, es gibt alles direkt vor der Haustür. Auf der Website top10-baselland.ch haben wir für Sie 10 perfekte Tage im Baselbiet ausgearbeitet.
Dass nun viele Baselbieterinnen und Baselbieter ihren Urlaub zuhause verbringen, ist eine grosse Chance für die ganze Region, einverstanden? Es ist definitiv eine grosse Chance. Es ist die Gelegenheit, um der lokalen Bevölkerung die Schönheit und Vorzüge des Baselbiets aufzuzeigen. Viele Leute haben gerade während der Covid-19-Krise (wieder) festgestellt, in welch schöner Region sie wohnen.
Wenn Sie hier nun Ihr «Lieblingsplätzli» verrieten, wüssten übermorgen 300 000 Menschen davon. Aber vielleicht verraten Sie uns ja trotzdem einen Geheimtipp? Mein Tipp ist, dass Sie sich diesen Sommer Zeit nehmen, um das Baselbiet zu entdecken. Es gibt mehr als ein «Lieblingsplätzli». Baselland Tourismus unterstützt Sie dabei gerne mit Tipps. Also nichts wie los!
Was dürfen denn die Daheimgebliebenen Überraschendes von «ihrem» Baselbiet erwarten?
Als Geschäftsführer von Baselland Tourismus weiss Michael Kumli um die Vorzüge der Region. Er verbringt seine Sommerferien im Baselbiet – und freut sich darauf. ■
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Das Wandern ist des Schweizers (und der Schweizerin) Lust: Keine Sportart ist hierzulande beliebter oder wird öfter ausgeübt. In Baselland erwarten Sie über 1100 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege. Foto: Sabina Roth
Die Studie Sport Schweiz 2020 beweist: Das Wandern ist die Sportart Nummer 1 in der Schweiz. Egal, ob Frau oder Mann, jung oder alt – das Wandern ist die am meisten ausgeübte Sportart in der Schweiz. Umso besser, dass Sie direkt vor der Haustür ein Wanderparadies vorfinden, das mit einem bestens signalisierten und mit Herzblut aufwändig unterhaltenen Wegnetz von über 1100 Kilometern begeistert. Das vielfältige Angebot reicht vom ausgedehnten Spaziergang bis zur mehrtägigen Etappenwanderung wie der ViaSurprise. Baselland Tourismus und die Wanderwege beider Basel präsentieren pünktlich zum Sommerstart die neu überarbeitete Wanderkarte fürs Baselbiet. Sie trägt dem wachsenden Bedürfnis nach eher kürzeren, dafür in sich geschlossenen Wanderungen Rechnung und stellt neu sieben Rundwanderungen vor, etwa Pfeffingen – Blattenpass oder Chaltbrunnental & Chastelbachtal. Auch Themenwanderungen erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Zu empfehlen sind etwa der rundum erneuerte Planetenweg in Laufen, der geheimnisvolle Skulpturenweg in Reinach oder der nagelneue Honigweg in Rünenberg.
Den Moment geniessen. Die vergangenen Wochen haben es gezeigt: Gelassenheit ist Trumpf! Geniessen Sie den Moment – sei es nach einem längeren Aufstieg oder bei einem fantastischen Ausblick. Nehmen Sie sich Zeit. Zum Beispiel auf einem der 150 BLKB Bänkli, die 2014 in allen Gemeinden des Kantons aufgestellt wurden. Oder belohnen Sie sich mit einem feinen Essen in einem der sympathisch geführten Restaurants. Wandern macht auch mit kleinen Kindern Spass. Und zwar allen. Zusammen mit den Wanderwegen beider Basel hat Baselland Tourismus die Broschüre «Wandern mit Kinderwagen im Baselbiet» herausgegeben. Auf 82 Seiten informieren wir Sie über die Wegqualität und die Anforderungen von 15 Wanderungen. Hallo Dino oder Den Römern auf der Spur sind nur zwei davon. Dank der Auto Bus AG reisen Sie bequem zu fast allen Ausgangspunkten in der Region. Es lohnt sich, Ihre Tour mit dem ÖV zu planen. So geniessen Sie einen stressfreien Wandertag im Baselbiet und sparen sich erst noch die Parkplatzsuche. Baselland Tourismus ■
Bestellen Sie noch heute Ihr Kartenmaterial bei Baselland Tourismus unter www.baselland-tourismus.ch/bestellung-drucksachen Zu weiteren Informationen und Ideen gelangen Sie unter: www.baselland-tourismus.ch/erleben Zusätzliche Informationen: www.baselland-entdecken.ch www.wanderwege-beider-basel.ch
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Auf ins Wanderparadies
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Metzgermeister Christoph Jenzer liebt es unkompliziert und doch gediegen. Wenn ein Picknick, dann mit allem Drum und Dran. An einem schönen Ort mit guten Ingredienzen und Ein- und Ausblicken in die intakte Natur. Fotos: Christian Jaeggi
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Meisterwurst, Passwanger Mannechäs, Vitello Tonnato, Huussalami, Ochsen-Wein und Caramelköpfli – alles da, alles gut.
Ist erst einmal der Tisch eingedeckt, ist der erste Schluck nah. Ideal mit einem Blanc de Noir&Blanc von Quergut, Arlesheim.
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Warten auf Barbara Die Sehnsucht nach Liebe, Sonne, Luft, Vitello Tonnato und ungezwungenem Speisen befriedigt das Picknick im Grünen. Einfach oder prächtig inszeniert. Ein Besuch bei Metzgermeister Christoph Jenzer.
Oma ist auch mit dabei
kann es mit dem Genuss unter freiem Himmel losgehen. Wer es Christoph Jenzer nachmachen will, findet bei Jenzer Fleisch & Feinkost alles, was es für ein Picknick benötigt. Da hat es aus dem Weck-Glas verschiedene Terrinen oder Desserts die den Gaumen kitzeln, ein fixfertig zubereitetes Vitello Tonnato in der praktischen Box, zahlreiche Würste, Rohschinken, kaltes Roastbeef, diverse Patés, Crissini, Eingemachtes nach Omas Rezepten und eine durchdachte Auswahl an Rohmilchkäsen, regionalen Bieren und Weinen. Wer dem Picknick seine persönliche Note geben will, der kocht zuhause vor und bereitet sich einen Siedfleischsalat zu und paniert und brät die Schnitzel und legt sie auf ein gutes Stück Brot. Die kleinen Ailerons, mit ihrem über die Knochen gezogenen Fleisch aus dem Mittelteil des Pouletflügels, wären auch noch eine Überlegung wert. Zum Ganzen noch einen luftig leichten Kartoffelsalat, auch das bietet die Metzgerei Jenzer an – und schon kann es losgehen. Wer sich auf ein Blatt Papier notiert, was denn alles mit soll, ist auf der sicheren Seite und vergisst selbst den Zapfenzieher nicht. Denn was nützt das beste Picknick mit einem gekühlten Wein, wenn sich die Flasche nicht öffnen lässt? Eben! Viel Vergnügen, und Sie wissen ja, der nächste Regen kommt erst nach dem Picknick. Martin Jenni ■
Christoph Jenzer hat sich für beide Varianten entschieden und überrascht seine Frau Barbara mit einem Open-Air-Dîner inmitten von gemähten Feldern nach Absprache mit dem Bauern, was vor einer unliebsamen Begegnung schützt. Dann
www.goldwurst.ch
Servietten, Brot, Brotmesser und Holzbrett sind dabei. Aber wo ist der Zapfenzieher?
Die Suppe ging auf dem Transport verloren. Der Topf bietet Kühle für regionalen Schaumwein, ArliBrau und Unser Bier.
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Eines Tages beschloss die Königin von Frankreich, Caterina de’ Medici (1519–1589), es ihren Bauern gleichzutun und im Freien zu essen. Allerdings hatte ihr «piquer une nique» – «eine Kleinigkeit aufpicken» nichts mit dem schlichten Vesper ihrer Untertanen gemein, sondern ihr Picknick war eine opulente Inszenierung mit erlesenen Speisen und Getränken, mit Theater- und Tanzaufführungen, mit Wasserspielen und Feuerwerk. Später in der Pariser und Londoner Noblesse fand das Picknick in den Parks seine heutige Form mit Decke und Korb. Das lockere, romantische Beisammensein hat bis heute nichts von seiner Beliebtheit verloren, und wer schon einmal am Opernfestival im englischen Glyndebourne mit von der Partie war, weiss, wie ein Picknick in der Abendgarderobe inszeniert wird. Aber was ist ein gutes Picknick? Die Antwort ist einfach. Ein gutes Picknick will durchdacht sein und ist ein Heilmittel gegen den Ernst des Alltags. Ob am Boden oder am kleinen Tisch mit Stoffdecke und plastikfreiem Geschirr bestimmt die persönliche Vorliebe.
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Auf Pilgerpfaden Die Kloster-Tour von Basel nach Solothurn ist nicht nur etwas für Gläubige. Freuen Sie sich genauso auf Geschichte und eine packende Natur wie auf Orte der Stille und Begegnung – vom Basler Münster bis zur Gnadenkapelle im Kloster Mariastein, zu der Gläubige aus aller Welt pilgern. Die Kloster-Tour als Variante der ViaSurprise führt in sechs Tagen zu Kirchen, Klöstern und Kapellen. Gehen Sie mit wachen Sinnen und erleben Sie kleine und grosse Wunder – auf dem Karstlehrpfad bei Zwingen genauso wie in der Einsiedelei der Heiligen Verena. Und auf dem Weissenstein liegt Ihnen die ganze Schweiz zu Füssen. Sie wandern durch Schluchten, hören Bäche plätschern und geniessen die Stille der Wälder. Die Route ist gespickt mit Audiostationen, die in dreiminütigen «Klangfetzen» Hintergründe beleuchten. Übernachten Sie in den Klöstern Dornach, Mariastein und Beinwil und geniessen Sie unterwegs regionale Spezialitäten direkt ab Hof. Auf der Plattform von SchweizMobil ist die ViaSurprise die regionale Wanderroute 32 von nationaler Bedeutung. Infos etwa an der Infostelle des Forums Schwarzbubenland beim Bahnhof Dornach-Arlesheim oder auf www.viasurprise.ch
Genusstage Schwarzbubenland Apropos: An den «Genusstagen Schwarzbubenland» in Hochwald stehen kulinarische Köstlichkeiten aus der Region im Mittelpunkt. Das Forum Schwarzbubenland freut sich auf Ihren Besuch am 10. und 11. Oktober 2020. www.schwarzbubenland.info
Gesundheit und Erholung vor der Haustür Während der Corona-Pandemie haben Spaziergänge und Wanderungen einen besonderen Stellenwert erhalten und wesentlich zu unserer körperlichen und seelischen Gesundheit beigetragen. Vielen dürfte so richtig bewusst geworden sein, wie wertvoll das gut ausgebaute und signalisierte Wanderwegnetz in unserer Region ist. Wanderwege beider Basel sorgt im Auftrag der beiden Kantone dafür, dass die Signalisation auf mehr als 1000 Kilometern Wanderwegen stets aktuell und in gutem Zustand ist. Das Wanderwegnetz in allen Details finden Sie auf unseren Wanderkarten 1:25000 «Region Basel West» und «Region Basel Ost» (Neu), die Sie bei uns im Shop oder bei Bider&Tanner beziehen können. Wenn Sie gerne unbeschwert in Gesellschaft wandern möchten, schöpfen Sie bei Wanderwege beider Basel aus einem vielfältigen Angebot an geführten Wanderungen. Unsere Wanderleitenden freuen sich, Sie auch mit anderen Regionen bekannt zu machen und Sie auf der Wanderung kompetent zu begleiten. ■ Möchten Sie mehr Informationen oder uns als Mitglied unterstützen? Besuchen Sie uns unter www.wanderwege-beider-basel.ch oder kontaktieren Sie unsere Geschäftsstelle 061 922 19 44.
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Per Bus ins Ausflugsparadies Für Spaziergänger, Geniesser, Wanderer und Kletterer: Die Erlebnisregion Wasserfallen lässt sich bequem per Bus erreichen und verspricht Urlaubsfeeling ohne lange Anreise. Drei Tipps für Ihren Trip nach Reigoldswil.
Anfahrt ab Liestal mit den Buslinien 70 oder 71 bis Haltestelle «Reigoldswil Dorfplatz». Tickets via sbb.ch, die Apps der SBB, Fairtiq, TNW Tickets oder lezzgo, ausserdem an allen Ticket-Automaten. Ticketkauf im Bus nur mit Gesichtsmaske empfohlen.
fügung. Tipp 2: Der Wassi-Flyer ist ein Gleiterstück über gähnendem Abgrund, der Adrenalinstösse garantiert. Seit diesem Jahr kraxeln, balancieren und hangeln sich übrigens auch Kinder ab vier Jahren durch den neuangelegten Kinderseilpark. Dessen Plattformen befinden sich nicht in den Baumwipfeln, sondern auf elterlicher Zupackhöhe. Das nimmt der Tiefe den Schrecken, und die Eltern können jederzeit eingreifen. Oder bei einem kühlen Getränk auf der Terrasse des «Heidi-Stübli» mitfiebern. Apropos «Heidi-Stübli»: Die urchige Bergbeiz bei der Bergstation verwöhnt ihre Gäste nicht nur mit unkomplizierter Gastfreundschaft und lokalen Spezialitäten, sondern auch mit garantierter Bergbeizenromantik. Tipp 3: Das Sandwich «Quer dur d’Chuchi» lässt keine kulinarischen Wünsche offen – und garantiert niemanden hungrig zurück. Natürlich gleitet es sich abends in der Gondel bequem zu Tal. Eine wahrlich überwältigende Talabfahrt hingegen erlebt, wer sich eines der Offroad-Trottinetts schnappt und wagemutig in die Tiefe schiesst. Versprochen! Lucas Huber ■
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Eigentlich lässt sich an einem Tag unmöglich unter einen Hut bringen, was die Erlebnisregion Wasserfallen alles zu bieten hat. Doch man kann es trotzdem versuchen. Auf jeden Fall beginnt der Kurzurlaub mit einer Anfahrt im Bus ab Liestal. Bequemer geht es nun wirklich nicht – und ab Basel steigt man auch nur einmal um. Mit der Seilbahn geht es hinauf ins Erlebnisparadies, wo eine rund dreistündige Wanderung mit spektakulärem Weitblick via Vogelberg und Passwang lockt. Der Rundwanderweg 470 bietet viel für wenig Schweiss und führt dennoch hinauf auf die «Hinteri Egg», höchster Punkt des Baselbiets. Tipp 1: Wer es kompetitiver mag, der entdeckt die Region per Orientierungslauf. «Swiss-o-Finder» nennt sich der topmoderne OL mit Spezialkarte und App. Das ist übrigens gratis – und auf die Kinder wartet nach absolviertem Postenlauf sogar ein «Bhaltis». Nach einer Stärkung in einem der gemütlichen Berggasthöfe sorgt eine Kletterrunde durch den Waldseilpark für ungeahnte Höhenflüge. Sieben Parcours in drei Schwierigkeitsstufen und top geschulte Instrukteure stehen den Kletterern zur Ver-
Foto: Ideenfabrik ClaudeVuille
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Historisches Rattern: Die farbenprächtige Seidenband-Ausstellung im Museum.BL.
Foto: Georgios Kefalas
Klangvoll, verspielt, skurril:
Kultige Museen um die Ecke Es kann nicht jeden Tag die Sonne scheinen, selbst im sonnigsten Flecken der Schweiz, dem Baselbiet, nicht. Und das ist auch gut so. Gleichwohl hält die Region für verregnete Tage jede Menge Indoor-Erlebnisse bereit. Wie wäre es beispielsweise mit einem Besuch im Museum? Das Pantheon in Muttenz beherbergt die grösste OldtimerSammlung der Schweiz, das LEbrickGO in Binningen widmet sich ganz und gar dem populärsten Spielzeug der Welt, und das Museum.BL in Liestal lässt das goldene Zeitalter der Seidenbandproduktion aufleben. Mögen Sie es skurril? Henker-Museum in Sissach. Genüsslich? Kaffeemuseum «Coffee Culture» in Hölstein? Klangvoll? Museum für Musikautomaten in Seewen. Oder knatternd? Velosolex-Museum in Waldenburg. Und da ist das Froschmuseum in Münchenstein noch gar nicht erwähnt. Lucas Huber ■ www.baselland-tourismus.ch/museen «Wildes Baselbiet» unter der Lupe.
Die köstlichsten Wochen des Jahres Die Baselbieter Genusswochen 2020 sorgen vom 1. – 30. September 2020 mit über 100 Veranstaltungen rund um das Thema regional, saisonal und frisch für kulinarische Höhenflüge. Ob Bierwanderung, Tapas-Kurs oder der Kürbis als Spezialität des Jahres: Genuss ist garantiert. Die vier köstlichsten Wochen des Jahres beginnen am 29. August 2020. Dann steigt der Eröffnungsanlass im Rahmen des Liestaler Genussmarkts. Dann wird auch der Kürbis als «Spezialität des Jahres» präsentiert. Der Kürbis ist extrem vielseitig in der Küche einsetzbar und schmeckt wunderbar. Zahlreiche Köche verschreiben sich während der Genusswochen ganz und gar dem vielseitigen Gemüse. Baselland Tourismus ■
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Programm und viele spannende Informationen rund um das Thema regionaler Genuss: www.baselbieter-genusswochen.ch
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Kurven, Wellen, Rampen, Sprünge: Der Endless Trail in Sissach garantiert Bike-Action für jedes Alter. Und für Fortgeschrittene genauso wie für Einsteiger geeignet. Foto: Dominique Ernst
Willkommen im Bike-Eldorado Sei es auf dem Rennrad, dem E-Bike, dem Mountainbike oder ganz gemächlich auf dem Citybike – das Baselbiet ist ein Veloland und hat für alle etwas zu bieten.
… und die Natur ist sensationell «Wir haben heute erlebt, dass es keine hohen Berge braucht, um ans Limit zu kommen», meinte kürzlich ein bekannter SRF-Moderator nach einer vierstündigen Mountainbike-Tour durchs Baselbiet. Doch keine Sorge, auch Anfänger kommen hier auf ihre Kosten; unsere attraktiven Touren eignen sich für Mountainbiker aller Niveaus. Und die Kids toben sich in den Pumptracks aus. «Das Baselbiet ist eine der unterschätztesten Bike-Regionen der Schweiz. Das Auf und Ab fordert auch Konditionstiere wie mich, und die Natur ist sensationell. Mit zwei Trails und den Tourenvorschlägen ist das Baselbiet definitiv zum Bike-Eldorado
geworden», sagt Katrin Leumann, Schweizer- und Europameisterin MTB Cross Country. Ihre Tourenvorschläge finden sich auf der «Mountainbikekarte Baselland» – gemeinsam mit Einkehrmöglichkeiten nach erlebnisreichen Touren.
Bike-Parks Der Bike-Park in Hölstein bietet auf einem Gelände von rund 3000 Quadratmetern einen grosszügig angelegten Pumptrack mit Dirtline und Technikpark. Die Anlage ist für alle offen und kostenlos.
La Grande Boucle de Baselland Es muss nicht immer die 125 Kilometer lange Rundroute sein, die die Waden mit guten 3400 Höhenmetern fordert. Aber natürlich hat «la Grande Boucle de Baselland» ihren Reiz. Start und Ziel ist in Liestal, ganze 14 Sättel und Pässe gibt es zu bewältigen. Baselland Tourismus ■
Planen Sie mit der «Velokarte Baselland» und der «Mountainbikekarte Baselland» Ihre nächsten Veloerlebnisse. www.baselland-tourismus.ch/bestellung-drucksachen Weitere Informationen: www.baselland-tourismus.ch/velofahren www.bikebaselland.ch
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Pedalen Sie eher genussvoll? Dann hat Baselland Tourismus zwei ganz besondere Leckerbissen für Sie: die ausgeschilderten Themenrouten 111 und 112. Erstere, die Chirsi-Route, führt von Liestal nach Laufen und richtet sich an sportlich orientierte Geniesserinnen und Geniesser, die gerne mal vom Sattel steigen, um die regionalen Spezialitäten entlang der idyllischen Strässchen zu probieren. Die Belchen-Panorama-Route 112 von Olten nach Liestal ist gespickt mit zahlreichen Aufstiegen durch den Ketten- und Tafeljura. Ungeahnte Aussichten der reichen Kulturlandschaft entschädigen für jede vergossene Schweissperle. Beide Touren lassen sich (auch in umgekehrter Richtung) mit dem E-Bike absolvieren.
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Einziger Dom der Schweiz: Der spektakuläre, über 300-jährige Dom von Arlesheim ist ein absolutes Muss, wenn Sie die Ortschaft besuchen.
Ihr perfekter Tag in «Arlese» Ein perfekter Tag in einem einzigen Dorf? Aber klar! Zum Beispiel in Arlesheim, das mit dem Dom, der Ermitage und seiner schönen Umgebung eine Vielfalt an Natur, Kultur, Geschichte und Gastronomie zu bieten hat. Der einzige Dom der Schweiz In der ganzen Schweiz gibt es nur einen einzigen Dom: jenen von Arlesheim. Er ist über dreihundert Jahre alt und mit seinen zwei Türmen weitherum zu sehen. Und er hält noch einen anderen Rekord inne: Er beherbergt die einzige, weitgehend original erhaltene Silbermann-Orgel der Schweiz, die prächtig in der Kirche thront und bis in den Himmel zu reichen scheint. Sie hat über 250 Jahre auf dem Buckel und wurde einst vom legendären Elsässer Orgelbauer Johann Andreas Silbermann gebaut. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, dann besuchen Sie einen Gottesdienst oder ein Orgelkonzert. Kenner kommen von weit her, um die einmaligen Klänge des riesigen Instruments zu hören.
Es wird ihr auch nachgesagt, sie sei einer der bedeutendsten Kraftorte der Region. Wie auch immer: Zweifellos ist sie ein Ort der Kraft für alle, die sich gerne in der Natur bewegen. Vergessen Sie nicht, Ihr Picknick mitzunehmen. Im Sommerhalbjahr ist jeweils sonntags zusätzlich das Schloss Birseck geöffnet, auf dem Sie die fabelhafte Aussicht über Arlesheim sowie Kaffee und Kuchen geniessen können.
Gaumenfreuden im Ochsen Als würdiger Abschluss des perfekten Tags in Arlesheim eignet sich ein Abendessen im «Ochsen». Der geschichtsträchtige Gasthof befindet sich seit über 300 Jahren in der Nähe der Ermitage. Er ist bekannt für seine gute Küche. Baselland Tourismus ■
Ermitage – der grösste englische Landschaftsgarten der Schweiz
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Zu Fuss sind es nur wenige Minuten aus dem alten Dorf Arlesheim hinaus zur Ermitage, ihres Zeichens grösster englischer Landschaftsgarten der Schweiz. Gestaltet wurde die Ermitage gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als der Ruf des Aufklärers Jean-Jacques Rousseau «Retour à la nature!» durch Europa hallte. Mit ihren verwinkelten Wegen, verträumten Ecken, geheimnisvollen Höhlen und idyllischen Weihern hat sie einen einmaligen Charakter.
Mit der Reihe «Perfekte Tage im Baselbiet» präsentiert Ihnen Baselland Tourismus 10 abwechslungsreiche Ferientage. Lassen Sie sich inspirieren: www.top10-baselland.ch/de/ein-perfekter-tag
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Augusta Raurica
Ein Sommer bei den Römern Eine Reise in die Vergangenheit – hier in der Region. Die Römerstadt Augusta Raurica bietet diesen Sommer ein spezielles Programm. Zwischen dem 27. Juni und 16. August ist jeden Tag etwas los!
Die Glasbläser zeigen ihr Können.
Foto: Susanne Schenker
Fotos: Susanne Schenker
Die Legionäre der Legio XI kommen!
Eines der vielen Mitmach-Angebote: Steckenpferde basteln.
Ein eigenes Mosaik gestalten.
Vielseitige Mitmach-Angebote
wird ein authentischer Glasofen aufgebaut und in Betrieb genommen. Ausserdem werden regelmässig die beliebtesten Workshops angeboten, dazu gehören «Brotbacken – Vom Korn zum Römerbrot», «Salben und Öle in der Antike» und «Muster aus farbigen Steinen – Das eigene Mosaik basteln». ■
Bei den täglich wechselnden Drop-in-Angeboten darf der Fantasie freien Lauf gelassen werden – hier kann man römische Salben herstellen, Schiffchen basteln, Steckenpferde bemalen, Ton modellieren, römische Spiele entdecken, Räuchermischungen herstellen oder Mosaike gestalten! Wer lieber mit Schwertern und Schildern kämpft, kann sich in der kleinen Kampfarena auf dem Forum austoben. Ausserdem laden neue Rätselrundgänge in Augst und Kaiseraugst zum Spazieren und Entdecken ein.
Gladiatoren, Legionäre und Handwerker an den Wochenenden An den Wochenenden geben verschiedene Schausteller und Handwerker Einblicke in das römische Leben – unter anderem
Das vollständige Sommer-Programm unter: www.augustaraurica.ch/sommerprogramm
Souvenir-Foto-Wettbewerb Ab dem 20. Juli findet ausserdem ein Souvenir-Foto-Wettbewerb statt. Er ist Auftakt zur Ausstellung «Ich war auch in Augusta Raurica – Selfies aus drei Jahrhunderten», die im Herbst im Gelände gezeigt wird.
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Sommerstimmung vor dem Römerhaus.
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Im Schatten der Kastanie Wo sind sie, die schönen Gartenbeizen? Wirtschaften, die ohne pseudo-mediterrane Kübellandschaft auskommen. Martin Jenni war für Regio aktuell ausserhalb von Basel auf Spurensuche. Ja, wo sind sie, die schönen Gartenbeizen? Dort, wo noch der Kies unter der Schuhsohle knirscht, dort, wo die suchende Hummel zur Blume brummt, der Kastanienbaum Schatten spendet und die Blechtische aufgefangene Wärme abstrahlen. Dort, wo die Holzstühle die Gäste zum Geradesitzen zwingen und der Service mit einem Lächeln den Wurstsalat auf einem runden weissen Teller mit Bauernbrot und einem perfekt gezapften Bier auftischt. Sind das nicht die kleinen Sensationen des Sommers, nach denen wir uns alle sehnen? Die schönste Gartenbeiz, die ich kenne, findet sich hinter Wollbach im Egertertal. Der «Hirschen» ist eine ländliche Oase, in der gut gekocht wird und die mit einem Weinangebot überzeugt, das Struktur und Qualität vorweist. Sorge zu ihren Gäs-
ten tragen in der Küche Frieder und im Service Rita und Max Geitlinger sowie ein junges Team an engagierten Mitarbeiterinnen. Der saisonale Salat wird in der Glasschüssel serviert, die panierten Schnitzel sind saftig und der Wurstsalat hat den perfekten Feinschnitt. Der lauwarme Kartoffelsalat ist wie die Rösti exzellent. Idyllischer geht’s nimmer.
Von Kuchen bis Cordon bleu Wer keine Grenzsprünge mag, spaziert durch die Ermitage zur «Schönmatt», deren schattiger Garten der richtige Ort ist, heisse Tage in Schach zu halten. Schleckmäuler halten sich an die hausgemachten Kuchen, Ausflügler mit kleinem Appetit an eine Omelette, Beizengänger mit grossem Hunger an das KalbsCordon bleu. Weiter unten in Pratteln bietet das «Höfli» einige wenige Tische auf dem Trottoir vor dem Haus und trotzdem ist es ein schöner Platz für eine Auszeit. Vielleicht mit einer Limetten-Karottensuppe und einem Vitello Tonnato? In Sissach wiederum wartet die «Villa 27» mit ihrem einladenden Garten und mit Süssigkeiten für Schleckmäuler, die statt nur einem Stück Kuchen gleich zum Afternoon tea übergehen. Wer sich wieder einmal etwas Spezielles gönnen will, kehrt im Bad Schauenburg ein. Fürstlich im ersten Restaurant des Hauses oder etwas
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Tipps und Infos Im Baselbiet lockerer im dazugehörenden «Schauenegg», das über einen verträumten Garten verfügt und eine gute Küche bietet. Ist es nicht allzu heiss, lockt der während sieben Stunden geschmorte Rindsbraten mit Tessiner Polenta.
Schönmatt oberhalb von Arlesheim www.restaurantschoenmatt.ch Tipp: Die Speck-Omelette
Kleines Paradies
«Höfli» in Pratteln www.hoefli-pratteln.ch Tipp: Der Siedfleisch-Salat
Martin Jenni, Genussjournalist und Buchautor
Villa 27 in Sissach www.villa27.ch Tipp: Kaffee und Kuchen Bad Schauenburg bei Liestal www.badschauenburg.ch Tipp: Piemontesische Minestrone «Abendsmatt» in Lampenberg 061 951 10 24; keine Website Tipp: Ohne ein Stück Linzer geht es nicht Rössli in Zeglingen www.roessli-zeglingen.ch Tipp: Die besten Frites der Region Im Dorneck Kloster Dornach www.klosterdornach.ch Tipp: Tatar vom Rinderfilet Alte Brennerei in Nuglar www.altebrennerei.ch Tipp: Warmer Brezel mit Schmalz Grenzgang «Hirschen» in Egerten (D) www.hirschen-egerten.de Tipp: Der Kartoffelsalat mit Schäufele oder Schnitzel
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Einige Kilometer weiter, etwas ausserhalb von Lampenberg, liegt die «Abendsmatt». Ein kleines Paradies, das liebevoll von der Familie Schmutz bewirtschaftet wird. Ohne Mobile, Twitter, Facebook und Co. Wer sich hier an den Tisch setzt, geniesst die Ruhe, wechselt vielleicht mit den Tischnachbarn einige Worte, schaut sich an und um, lehnt sich zurück, geniesst ein Zvieriplättli und freut sich über den Prattler Blauburgunder. Dies alles inmitten eines Stücks heiler Welt, wie sie auch in Zeglingen das «Rössli» mit seinem luftigen Garten bietet. Was Sie hier auch immer bestellen, vergessen Sie dabei die besten Frites der Region nicht. Und sonst? Da wäre noch das Kloster Dornach mit seinem Gunstplatz und durchdachtem Angebot oder die «Alte Brennerei» in Nuglar, in der Martin Klotz ausgezeichnetes Bier braut und diverse Kleinigkeiten anbietet. Land, Garten und Beizen zum Entdecken! ■
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Best Burger in Town inklusive Urlaubsfeeling
Restaurant zum Park
Geniessen Sie einen kulinarischen Kurzurlaub auf unserer Dorfterrasse mit unseren neuen Sommerdrinks und der Sommerkarte. Mit dabei wieder unser saftiger Ochsen-Burger vom Freilandrind. Die SommerHits schlechthin sind das auf Wunsch zubereitete Tatar, die spezielle Tatar-Trilogie oder ein feines Carpaccio. Unsere Pâtissière verwöhnt Sie mit herrlichen Desserts und hausgemachter Glace. Das neue Sonnensegel schützt nicht nur vor Sonne und Regen, sondern gibt nachts auch den Blick auf die Sterne frei.
Das Wohl unserer Gäste liegt uns am Herzen. Sie zu begeistern und zu verwöhnen ist die Philosophie unseres Restaurants. Unsere traditionelle Schweizer Küche, ergänzt mit traditioneller Küche aus Thailand, wird mit Liebe und Hingabe zubereitet, und was für unser Essen gilt, das gilt selbstverständlich auch für unseren Service. Denn wir wissen, dass begeisterte und motivierte Mitarbeiter die Grundvoraussetzung für zufriedene Gäste sind.
Hotel Gasthof zum Ochsen Ermitagestrasse 16 4144 Arlesheim Tel. 061 706 52 00 gasthof@ochsen.ch www.ochsen.ch
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Restaurant zum Park Hauptstrasse 5, 4133 Pratteln Tel. 061 821 51 45 zumpark@oterweb.ch www.restaurant-pratteln.ch Öffnungszeiten: Di 16–24 h, Mi–Sa 10–24 h, So 10–22 h
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Wilde Katzen und gepfefferte Klassiker Grenzenloser Genuss Einmal alles auf den Kopf gestellt und neu gewürzt: Seit Ende Mai heisst es: Willkommen im Restaurant PARK. Das Team um Annekatrin Erhard und René Keita hat – mit der Gastrogruppe Parterre Basel im Rücken – ein völlig neues Restaurant geschaffen. Neben kreativ interpretierten Klassikern wie gepfeffertem Rindsfilet mit Birnen-Kartoffelgratin haben auch neue Aromen Einzug gehalten, etwa in Form der PARK-Mezze. Auf eine ansprechende Inszenierung legt das Team besonderen Wert, denn «nicht nur das Auge, sondern auch die Handy-Kamera isst heutzutage ja fleissig mit». www.park-basel.ch ■ Öffnungszeiten Tierpark: März bis Oktober täglich 8–18 Uhr Informationen: Tierpark Lange Erlen, Erlen-Verein Basel 061 681 43 44, info@erlen-verein.ch, www.erlen-verein.ch Für Spenden: IBAN CH04 0900 0000 4000 5193 6
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Mitten im Naherholungsgebiet Lange Erlen liegt der 1871 gegründete Tierpark Lange Erlen. Im idyllischen Park mit vorwiegend einheimischen Tieren lassen sich Wisent, Rothirsch, Damhirsch und Gämse in naturnah gestalteten Anlagen beobachten. Spüren Sie Luchse und Wildkatzen auf und sehen Sie den Wildschweinen beim Schlammbad zu. Im Erlebnishof kommt man unseren Zwergeseln, Ponys, Ziegen, Kaninchen und Meerschweinchen ganz nah. Uhu, Zwergohreule und Steinkauz leben in grosszügigen Volieren. Auf einem Spaziergang rund um die Weiher begegnen Sie zahlreichen Schwänen, Gänsen und Enten. Pfauen, Störche und Reiher bewegen sich frei im Park. Neben dem attraktiven Spielplatz entführt das Theater Arlecchino Kinder in den Sommerferien in die Welt der Märchen. Ein tierischer Ausflug für die ganze Familie.
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GASTRONOMIE
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Feiern Sie den schönsten Tag Ihres Lebens mit Hirschen Catering! Grosser Saal für 20 bis 60 Gäste, der nach Bedarf unterteilt werden kann • ausgezeichnete Küche nach Ihren Wünschen • neu renovierte Zimmer gratis Hol- und Bringdienst mit dem Hirsch-Taxi in der näheren Umgebung
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SPITZMARKE
«Ich muss von Beginn weg meinen Job machen» – Beachvolleyballerin Anna Lutz verteidigt die Bälle im Feld.
Ein Fisch im Sand Eigentlich sollte Beachvolleyballerin Anna Lutz eine weitere Saison im Nachwuchskader absolvieren und daneben mit einem Wirtschaftsstudium beginnen. Jetzt aber wurde die 20-jährige Baslerin ins Nationalkader berufen.
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Das Spiel von hinten lesen Wie fast alle Beachvolleyballerinnen und Beachvolleyballer begann auch Anna Lutz ihren Sport in der Halle. Je öfter sie sich aber auf Sand versuchte, desto mehr entdeckte sie ihre Passion für den weichen Untergrund und das Spiel im Duo. Mit 1.75 Metern gehört Anna Lutz im Beachvolleyball zu den Kleineren. Dank ihrer Schnelligkeit und der Gabe, das Spiel von hinten gut lesen zu können, bringt sie aber die wichtigsten Attribute einer erfolgreichen Verteidigungsspielerin mit. Während die Blockspielerin versucht, die Angriffe der Gegnerinnen gleich am Netz abzuwehren, verteidigt Anna Lutz die Bälle im Feld, die am Block vorbeigehen. Im eigenen Angriffsspiel sind dann beide Spielerinnen gleichgestellt. In diesem Jahr konzentriert sich die Baslerin zum ersten Mal konsequent auf ihre Position als Verteidigungsspielerin. Ihr sei
Nachwuchsspielerin des Jahres: Anna Lutz In Volleyballkreisen war das aussergewöhnliche Talent von Anna Lutz seit Jahren bekannt. 2019 wurde sie vom nationalen Verband zur Nachwuchs-Beachvolleyballerin des Jahres gekürt. Wird die jetzt 20-Jährige nach ihren bisher wichtigsten Erfolgen gefragt, nennt sie neben mehreren Teilnahmen an Nachwuchs-Europameisterschaften den dritten Platz an der Coop Beachtour auf dem Basler Barfüsserplatz vor einem Jahr und das Top-10-Resultat bei ihrem ersten internationalen Turnier der «Ein-Sterne-Kategorie» in Budapest.
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So kam Anna Lutz als erste Schweizer Beachvolleyballerin mit Jahrgang 2000 ins Nationalkader. Der Beginn der Zusammenarbeit mit Laura Caluori musste aufgrund der Coronakrise aber warten. Die Baslerin verschob erst im Mai ihre Trainingsbasis nach Bern. Fürs gemeinsame Training pendelt die Baslerin von Montag bis Freitag täglich in die Bundesstadt. Zeit, um für sich eine Wohnung in Bern zu suchen, hatte sie bisher keine. Auch das ge-
plante Studium an der Universität Basel, für das sie sich bereits immatrikuliert hat, muss jetzt umdisponiert werden. Anna Lutz möchte das Wirtschaftsstudium aber unbedingt absolvieren und zieht deshalb das bei vielen Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern beliebte Fernstudium in Betracht. «Mir ist wichtig, neben dem Sport ein zweites Standbein zu haben, um irgendwann eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen zu können.»
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Trainingsbasis in Bern
bewusst, dass nun auf sie als Teil des Nationalkaders eine noch grössere Verantwortung lastet als zuvor. «Mir ist auch klar, dass die Gegnerinnen vermehrt versuchen werden, mich anzuspielen, weil ich noch nicht über die gleich grosse Erfahrung wie meine Partnerin verfüge. Ich weiss, dass ich von Beginn weg gefordert bin und meinen Job machen muss.» Tobias Gfeller ■
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s kam wirklich von heute auf morgen», erinnert sich Anna Lutz an den Tag im vergangenen April. Weil die Topspielerin Dunja Gerson diesen Frühling unerwartet ihren Rücktritt vom Spitzensport verkündet hat, spielt die Basler Verteidigungsspielerin ab sofort an der Seite von Laura Caluori. Gerson/Caluori waren 2019 das drittstärkste Schweizer Frauenduo und als B-Nationalteam eingestuft. Angriffsspielerin Laura Caluori und ihr Umfeld wünschten sich explizit Anna Lutz als neue Partnerin. Diese musste aus sportlicher Sicht nicht lange überlegen. Es fiel ihr aber schwer, ihre Freundin und für diese Saison eigentlich eingeplante Partnerin zu verlassen. Doch diese ermutigte sie, die Chance zu packen. «Manchmal muss man im Leistungssport Freundschaft und Sport trennen», gibt Anna Lutz zu bedenken.
Fotos: Christian Jaeggi
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Die Reiselust packt viele – dabei sollten keinesfalls die Hygieneregeln vergessen gehen.
Covid-19
Mit Abstand und Maske – die neue Freiheit Seit der Lockerung der Corona-Massnahmen dürfen sich die Menschen wieder frei bewegen und kommen sich dabei näher. Müssen wir mit einer zweiten Corona-Welle rechnen?
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Unser Rubrikpartner:
iele konnten es kaum erwarten und blickten der Öffnung mit Sehnsucht entgegen. Endlich wieder ausgiebig shoppen gehen, einen Kaffee trinken und sich mit Freunden treffen. Andere hingegen fürchten den Wiederanstieg der Infektionszahlen. Wo stehen wir nach über einem Monat in der neuen Freiheit? Regio aktuell hat sich mit dem Infektiologen Prof. Dr. Philip Tarr unterhalten.
zweiten Welle. Wenn wir uns jedoch vernünftig verhalten, können wir es unter Kontrolle halten.
Herr Prof. Tarr, das Alltagsleben nimmt fast wieder seinen normalen Lauf. Befürchten Sie eine zweite Welle? Ja, das befürchte ich, obwohl es im Moment nicht danach aussieht. Die Fallzahlen sind schweizweit tief, wir haben nur zwischen 15 und 50 Neuansteckungen pro Tag. Das heisst aber auch, dass das Virus nicht einfach weg ist. Wenn etwa die Distanzregeln nicht mehr eingehalten werden, kommt es sicher zu einer
Welche Sicherheitsmassnahmen sollte man strikte einhalten? Nebst Händewaschen und Abstandhalten gehört zu den empfohlenen Massnahmen, eine Maske zu tragen. Ich bin gestern mit dem Zug nach Zürich gefahren und hatte den Eindruck, dass ich der einzige mit Maske war. Wenn man sich draussen bewegt, braucht es keine, denn mit der Luft verdünnt sich die Virusmenge. Während der Stosszeit sollte man
Mathematiker sagen, dass die Reproduktionszahl bereits wieder gestiegen ist. Ja, der sogenannte R-Wert hat sich erhöht. Aber da muss man noch etwas zuwarten und schauen, wie sich das entwickelt. Es macht keinen Sinn, jeden Tag die Zahlen zu analysieren.
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REGIO AKTUELLTIPP
GESUNDHEITTOTAL
Starke Abwehrkräfte Prof. Dr. Philip Tarr empfiehlt folgende Massnahmen für die Stärkung des Immunsystems: ■ Echinacea: es gibt solide Daten, dass Echinacea Erkältungen verhindern kann ■ Vitamin D: die prophylaktische Einnahme von Vitamin D im Winter stärkt die Abwehrkräfte ■ Gurgeln: Laut einer japanischen Studie soll regelmässiges Gurgeln mit Wasser helfen, die Viren herauszuspülen ■ Genügend Schlaf: Studien zeigen, dass genügend Schlaf (mehr als 7 Stunden) das Immunsystem stärkt ■ Gesund leben: wer ausgewogen und vitaminreich isst, sich regelmässig bewegt und möglichst auf Tabak und zuviel Alkohol verzichtet, unterstützt den Organismus zusätzlich
Fotos: Shutterstock
im öffentlichen Verkehr Mundschutz tragen. Wenn ich sehe, wie wenige Leute das tun, macht mir das schon etwas Kummer. Wie sieht es aus mit dem Abstandhalten? Das ist ebenfalls sehr wichtig und etwas, das man sehr gut mit dem Homeoffice umsetzen kann, denn so können viele enge Kontakte vermieden werden. Einige Arbeitgeber haben dies erkannt. Natürlich ist das nicht für jede Branche anwendbar.
Bis wann können wir wieder mit einem völlig normalen Leben rechnen? Das ist wie mit dem Wetterbericht: Für morgen können wir eine genaue Prognose stellen, aber für jeden weiteren Tag wird diese schlechter. Bei Corona gibt es so viele Fragezeichen, deshalb sind Voraussagen schwierig. Ich rechne damit, dass wir die nächsten 2 bis 3 Jahre eine Mittelstufe an Sicherheitsmassnahmen werden einhalten müssen. Die Frage wird sich sicher auch stellen, ob die nächste Fasnacht stattfinden kann. Da sitzen die Leu-
Prof. Dr. med. Philip Tarr Co-Chefarzt Medizinische Universitätsklinik, Lieter Infektiologie und Spitalhygiene, Kantonsspital Baselland www.ksbl.ch/medizin
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Was halten Sie von einer Corona-Durchimpfung? Bevor wir nicht eine wirksame und sichere Impfung haben, sollte man diese Frage nicht diskutieren. Wenn ich weiss, dass sie funktio-
Wird es in Zukunft weitere solche Pandemien geben? In den letzten 20 Jahren hat man gesehen, dass es immer wieder Pandemien gab, wie etwa die Vogel- und die Schweinegrippe oder SARS. Deshalb rechnen die meisten Experten für die nächsten Jahre mit weiteren. Mit der Covid-19-Pandemie konnten wir einiges lernen und nehmen beispielsweise mehr Masken und Desinfektionsmittel an Lager. Auch das Maskentragen wird sich wahrscheinlich mit der Zeit kulturell einbürgern. Spätestens bei einer neuen Welle und der damit ansteigenden Angst ist damit zu rechnen. ■ Stephanie Weiss
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Bis wann rechnen Sie mit einer Corona-Impfung? Ich denke, dass dies frühestens in einem Jahr der Fall sein wird. Einen Impfstoff zu haben, der bei einer Maus wirkt ist das eine, aber eine Impfung zu entwickeln, die auch an Menschen geprüft wurde, das braucht Zeit und Geld.
Und dann gibt es ja noch die Impfskeptiker… Bei den etablierten Impfungen gibt es rund 20–25% Impfkritiker. Wenn jetzt eine völlig neue Impfung kommt, werden es sicher mehr sein. Auch ich bin skeptisch, bevor ich nicht weiss, dass die Impfung wirklich funktioniert und keine Nebenwirkungen verursacht. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, müssten sich mindestens 60% der Bevölkerung impfen lassen.
te in schlecht gelüfteten Cliquen-Kellern eng beieinander. Das macht mir jetzt schon Sorgen.
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Was, wenn es wieder kälter wird und man sich mehr in geschlossenen Räumen aufhält? Die meisten Experten rechnen damit, dass sich im nächsten Winter nebst der normalen Grippe- und Erkältungswelle gleichzeitig das Corona-Virus stärker verbreiten wird. Wir müssen uns also auf einen «gemischten» Grippe/Corona-Winter gefasst machen.
niert und schützt, dann kann man von mir aus über einen Impfzwang reden, aber das ist jetzt verfrüht. Ein weiteres Problem ist, dass nur ein Teil der Covid-19-Erkrankten Antikörper entwickeln, andere hingegen nicht. Im Moment ist völlig unklar, ob Antikörper überhaupt schützen. Das kompliziert die Diskussion über die Wirksamkeit einer Impfung noch zusätzlich. Deshalb ist aus heutiger Sicht noch unsicher, ob eine Impfung das Corona-Problem lösen kann.
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Im Operationsaal herrscht wieder reger Betrieb.
Altagssituation am KSBL: Pflegende im kontinuierlichen Aus
Es kann wieder normal operiert werden
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Die neue Nor m
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on Mitte März bis Ende April durften die Spitäler nur noch dringende Eingriffe und Untersuchungen vornehmen. Das Kantonsspital Baselland, KSBL, musste insgesamt rund 1000 Operationen absagen. Chefarzt Prof. Dr. Rosenberg erklärt im Interview, wie die Chirurgie mit diesem Ausnahmezustand umgegangen ist.
Herr Prof. Rosenberg, wie sah der Betrieb der Chirurgie während des Lockdowns aus? Wir haben das chirurgische Ärzteteam in drei Gruppen eingeteilt: Ein Drittel der Ärzte war weiterhin für die Patienten da und stellte die chirurgische Versorgung auf der Station und im Notfalldienst sicher. Ein Drittel der Ärzte haben wir in den Corona-Pool gegeben, um Covid-19-Erkrankte auf dem Notfall, der Intensiv- und Bettenstation des Bruderholzspitals zu behandeln. Das letzte Drittel arbeitete aus Sicherheitsgründen im Homeoffice. Das war sogar recht produktiv, da wir so vieles aufarbeiten konnten, wie etwa die Organisation von Fortbildungen, Prozesse unseres Qualitätsmanagements sowie Administratives. Auch in der klinischen Forschung haben wir einige Projekte umgesetzt, für die wir sonst kaum Zeit gehabt hätten. Für einige Ärzte konnten wir so auch eine gute Lösung für die Kinderbetreuung finden.
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Wurden nur noch Notfalloperationen durchgeführt? Nebst den Notfällen wurde eine Reihe von dringenden Eingriffen vorgenommen, wie etwa Tumoroperationen. Wir sind ja Darmkrebszentrum und haben zudem Leistungsaufträge in der hochspezialisierten Viszeralchirurgie. Während des Lockdowns haben wir einige Operationen, vor allem am Dickdarm, Enddarm, Magen, aber auch an der Lunge und der Bauchspeicheldrüse durchgeführt. Hinzu kamen dringende Eingriffe wie zum Beispiel 34 bei drohendem Gefässverschluss. Auch bei
einigen Patienten mit anderen Krankheitsbildern, die unter starken Schmerzen litten, haben wir Operationen vorgezogen. Wie sah die Operationsplanung nach dem 27. April aus? Die Mitarbeitenden des Ambulatoriums setzten sich mit den Ärzten zusammen, um die Operationstermine aufzuteilen. Wir riefen alle Patienten an, um die Bedürfnisse abzuholen. Einige Patienten wünschten, möglichst rasch operiert zu werden, andere wollten von sich aus noch etwas zuwarten. Mussten die Chirurgen Überstunden leisten? Der Beruf des Chirurgen lässt sich nur schwer in feste Arbeitszeiten einteilen. Wir sind immer für unsere Patienten da und das ist in der Regel nicht nur von 8–17 Uhr der Fall. Wir haben aber nicht mehr Arbeit als vor der Corona-Zeit. Müssen immer noch Intensivbetten freigehalten werden für Covid-19-Fälle? Ja, gemäss den kantonalen Vorgaben müssen in jedem Spital Betten frei gehalten werden. Da wir schon sehr früh die CoronaErkrankten ins Bruderholzspital verlegten, hatten wir schweizweit die einmalige Situation, dass wir in Liestal eine coronafreie Intensivstation hatten. Deshalb konnten wir auch alle dringlichen Operationen durchführen und Nicht-Corona-Patienten eine optimale medizinische Versorgung ermöglichen. Das spricht für die gute Organisation dieser Corona-Pandemie am KSBL. swe ■
Prof. Dr. med. Robert Rosenberg Chefarzt Chirurgie, Leiter Darmkrebszentrum www.ksbl.ch/chirurgie www.ksbl.ch/dkz
Seit einiger Zeit hat sich der gewohnte Alltag fast wieder eingestellt. Nur fast, denn immer noch gibt es Einschränkungen und bis auf weiteres gelten die Sicherheitsregeln – auch in Krankenhäusern.
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ie Spitäler haben seit Ende April zu ihrem gewohnten Betrieb zurückgefunden. «Wir sind offen für Patienten und Besucher. Es werden alle Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt», sagt Michael Rolaz, Leiter Strategie & Projekte und Leiter des Krisenstabs am Kantonsspital Baselland, KSBL. Damit meint er auch das Bruderholzspital, welches während des Lockdowns als Coronaspital fungierte und nun wieder seinen normalen Betrieb aufnehmen konnte. «Im Auftrag des Kantons werden noch Betten und Beatmungsplätze vorgehalten, um bei einer nächsten Coronawelle sofort wieder bereit zu sein.» Natürlich gelten an allen Standorten die üblichen, vom BAG vorgegebenen Vorsichtsmassnahmen, wie Abstandhalten und Maskenpflicht bei Patientenkontakt. Dazu gehört auch die Regelung für Besucher. So sind nur zwei Besuche pro Tag während maximal einer Stunde erlaubt und Besucher müssen die Hände desinfizieren und eine chirurgische Maske tragen. Bei Palliativpatienten und Unterstützungsbedürftigen sind nach Rücksprache mit der Stationsleitung individuelle Besuchsregelungen möglich. Die Sprechstunden der unterschiedlichen Kliniken finden wieder normal statt und auch die Notfallstationen Liestal, Bruderholz und Laufen sind rund um die Uhr geöffnet.
Es war viel Flexibilität gefragt Im Rückblick reibt man sich die Augen ob den sich überstürzenden Ereignissen in den letzten
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GESUNDHEIT
«Das Spital ist wahrscheinlich der sicherste Ort»
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er Lockdown war auch für die Orthopädie am KSBL eine grosse Herausforderung. Chefarzt Prof. Dr. Hirschmann erklärt, weshalb der grosse Ansturm nach der Öffnung ausgeblieben ist.
Fotos: zVg, KSBL
hen Austausch.
or malität Monaten. Im Eiltempo musste sich das KSBL völlig neu organisieren, Patienten verlegen und das Bruderholzspital als Covid-19-Zentrum etablieren. «Das KSBL hat gezeigt, dass es nnert weniger Tage auf die Krise reagieren konnte und dass unsere Mitarbeitenden bereit sind, die fachlichen Herausforderungen und die intensive Pflege anzunehmen», fasst Rolaz zusammen. Die Corona-Krise brachte etliche Herausforderungen mit sich, so etwa die personelle Situation. «Die Grenzen der Behandlung liegen im Mangel an Fachpersonal. Als Spital der erweiterten Grundversorgung ist es uns aber gelungen, mit viel Flexibilität die notwendigen Behandlungen zu ermöglichen und auch das notwendige Schutzmaterial und Medikamente vorrätig zu halten.» In dieser Zeit sei deutlich geworden, wie wichtig es ist, die richtigen Fachleute zu beschäftigen und auf die Anpassungsfähigkeit aller Mitarbeitenden zurückgreifen zu können. «Das Personal des KSBL ist stolz auf die gezeigte Leistung!» Stephanie Weiss ■
Patientenbesuche
Besuche sind wieder erlaubt. Bitte beachten Sie jedoch, dass weiterhin Einschränkungen gelten. ■ Jeweils ein/e Besucher/in pro Patient/in gleichzeitig, max. zwei Besucher/innen pro Tag ■ Die Besuchszeit ist auf 60 Min. beschränkt. (Intensivstation 30 Min.) ■ Keine Besuche für COVID-19-Patienten/innen ■ Angepasste Besuchszeiten Bitte informieren Sie sich vorgängig auf unserer Internetseite. www.ksbl.ch/besucher
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Dann kam gar nicht so eine grosse Operations-Welle auf Sie zu? Am Anfang mussten wir schon einiges abarbeiten, aber mittlerweile ist es ruhiger als er-
Prof. Dr. med. Michael Hirschmann Chefarzt a.i. Klinik für Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Teamleiter Knie www.ksbl.ch/orthopaedie
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Wie gehen Sie nun bei der Abarbeitung der Wartelisten vor? Die Rückkehr zum Normalbetrieb ist nicht ganz so einfach, wie wir uns das vorgestellt haben. Manche Patienten zeigen eine gewisse Zurückhaltung. Ich führe das darauf zurück, dass einerseits einige, eher jüngere Patienten sich aufgrund der wirtschaftlichen Lage um ihren Job sorgen und deshalb die Operation herausschieben. Bei anderen besteht wegen Covid-19 eine gewisse Verunsicherung, sich in Spitalpflege zu begeben. Dabei ist das Spital wahrscheinlich der sicherste Ort in der Schweiz. Wenn man sich ansteckt, dann eher woanders. Das Bruderholzspital wurde eingehend gereinigt und das Schutzkonzept funktioniert sehr gut, deshalb besteht kein Grund zur Sorge.
Klingt nach einer Herausforderung für die Personalplanung… Ja, es gab Bereiche, die sehr beschäftigt waren und andere nicht. Wir hätten gerne einige in die Ferien geschickt, was aber aufgrund der vom Kanton auferlegten Urlaubssperre nicht möglich war. Das müssen wir jetzt tun und dabei darauf achten, dass das System trotzdem funktioniert und alle bis Ende Jahr ihre Ferien beziehen können. swe ■
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Kantonsspital Baselland Bruderholz, Laufen, Liestal www.ksbl.ch
Wie viele Operationen mussten abgesagt werden? Das normale Geschäft, also alles, was mit Prothesen oder Arthroskopien zu tun hat, wurde von einem Tag auf den anderen gestoppt. Dabei wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht, wann wir den normalen Betrieb wieder hochfahren können und haben bis Ende Juli verschoben. Insgesamt sind rund 700 orthopädische Operationen ausgefallen. Nun sind wir alle froh, dass es dann doch schneller ging.
wartet. Wir haben zwar volle Operationspläne, aber die Vorlaufzeit ist verkürzt, das heisst, dass ich den Patienten bereits in drei Wochen einen Termin geben kann. Das liegt aber auch daran, dass wir weniger Patienten in den Sprechstunden sehen können, die Kapazität liegt aufgrund der Vorsichtsmassnahmen bei rund der Hälfte. Daher können wir auch weniger Operationen berücksichtigen.
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Wir sind für Sie da. Für alle Fälle – jederzeit.
Welche Sicherheitsvorkehrungen galt es dabei anzuwenden? Im Operationssaal und bei der Versorgung musste das Team spezielle Schutzmassnahmen lernen, um sich selber und andere zu schützen. Dazu gab es allerdings keine wissenschaftlich geprüften Massnahmen. Ich habe an mehreren Guidelines der europäischen Gesellschaft mitgearbeitet, wie sich Orthopäden und Traumatologen schützen können. Das war viel Arbeit im Hintergrund.
Patienten wie Besucher haben sich an die Hygienevorgaben zu halten.
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Michael Rolaz Leiter Strategie&Projekte, Leiter Krisenstab COVID-19
Herr Prof. Hirschmann, wie stark war die Orthopädie am KSBL vom Operationsstopp betroffen? Die Situation war speziell. Wir haben ja vorher auf dem Bruderholz und in Liestal operiert. Weil ersteres Corona-Referenzspital wurde, mussten wir diesen Standort von der orthopädischen Seite her aufgeben und in Liestal eine Notfallversorgung aufziehen. Dabei wurde getrennt zwischen Covid-positiven und -negativen Patienten. Verunfallte Corona-Erkrankte behandelten wir auf dem Bruderholz.
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Atypische Blutungen sollten frühzeitig abgeklärt werden
Foto: zVg
Dr. med. Hansjörg Huemer im Aufklärungsgespräch.
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Gebärmutterkörperkrebs ist der häufigste Tumor im Genitalbereich der Frau. «Jedoch fürchten wir diese Krebsform nicht zu sehr», meint Chefarzt Dr. Hansjörg Huemer vom Bethesda Spital. Die Gründe dafür sind einleuchtend.
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Deutlich schnellere Heilung
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er Gebärmutterkörperkrebs tritt häufig bei Frauen in der Menopause auf. «Leidet die Frau in dieser Lebensphase an ungewöhnlich starken oder häufigen Blutungen, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass die Gebärmutter untersucht werden muss», rät Dr. med. Hansjörg Huemer, Chefarzt Gynäkologie am Bethesda Spital. «Wenden sich die Frauen frühzeitig an ihren Gynäkologen, sind die Chancen gross, den Krebs in einem frühen Stadium zu entdecken. Dies erhöht die Heilungschancen deutlich.» Auch Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor.
Ist die Diagnose Gebärmutterkörperkrebs geklärt, wird der Ausbreitungsgrad ermittelt. Der Gynäkologe entfernt Gebärmutter, Eierstöcke und die Eileiter. Zusätzlich auch die sogenannten Wächterlymphknoten. Diese befinden sich im Becken in unmittelbarer Nähe zur Gebärmutter. Dort kann der Pathologe auch die kleinste Tumoransiedlung entdecken, was entscheidend dafür ist, ob eine Strahlentherapie im Anschluss nötig ist oder nicht. Die spezielle Untersuchungsmethode, die im Bethesda Spital schon länger angewendet wird, hat sich als Alternative zur kompletten Lymphknotenentfernung etabliert. Die Vorteile, nur die Wächterlymphknoten zu untersuchen, liegen auf der Hand: Es gibt weniger Komplikationen, als wenn alle Lymphknoten entfernt werden. Und dank der Schlüsselloch-OP-Technik, die im Bethesda Spital wenn immer möglich angewendet wird, ist der Eingriff für die Patientin ausserdem schonender. «In sehr vielen Fällen ist nach der Operation keine Anschlusstherapie nötig und die Patientin kann geheilt entlassen werden», freut sich Klinikleiter Dr. Huemer. Christian Fink ■
Bethesda Spital Klinik für Frauenmedizin Gellertstrasse 144, 4052 Basel Tel. 061 315 21 21 ■ frauen@bethesda-spital.ch www.bethesda-spital.ch/frauenmedizin
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Hochwertiger Zahnersatz
Eine Frage des Vertrauens Regio aktuell sprach mit dem Zahnarzt med. dent. Sören Nielsen über den Wert von «Swiss Quality» in der Zahnmedizin.
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Zahnklinik Rennbahn AG Birsfelderstrasse 3, 4132 Muttenz Tel. 061 826 10 10 ■ Fax 061 826 10 11 info@zahnklinik-rennbahn.ch www.zahnklinik-rennbahn.ch Klinik-Öffnungszeiten: Mo–Do 8–17 h, Fr 8–16 h oder nach Vereinbarung
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An die Zahnklinik Rennbahn angeschlossen ist ein eigenes zahntechnisches Labor. Welche Vorteile bringt dieses Labor? Das eigene Labor mit hoch qualifizierten Zahntechnikern garantiert uns höchste Schweizer Qualität. Es garantiert perfekte Passgenauigkeit, die Verwendung biokompatibler, qualitativ hochwertiger Materialien und ästhetisch ansprechende Ergebnisse. Bei Zahnersatz geht es um Lebensfreude und Lebensqualität. Patienten möchten sich möglichst lange auf ihre neuen Zähne verlassen können. Deshalb empfehlen wir immer zahntechnische Lösungen von hoch qualifizierten Schweizer Zahntechnikern.
Schweizer Qualität und Service überzeugen auch in der Zahnmedizin. Wer sich auf seine Zähne verlassen möchte, hat gute Gründe, sich auf Schweizer Wertarbeit verlassen zu können. Herr Nielsen, wir danken für dieses aufschlussreiche Gespräch. ■
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In der Zeit der Internationalisierung locken Behandlungsangebote aus dem Ausland. Wie stehen Sie zu diesen? Das Vertrauensverhältnis Patient / Zahnarzt spielt eine besondere Rolle. Um dieses Vertrauen langfristig aufzubauen, ist die örtliche Nähe ein wichtiger Faktor. Der Patient soll die Möglichkeit haben, sich jederzeit, auch bei kleineren Fragestellungen, vertrauensvoll an
seinen Arzt wenden zu können. Der persönliche Kontakt zu seinem «eigenen» Zahnarzt ist wichtig. Der ausführliche Austausch und Beratungsgespräche sind eine Basis, um die Vorstellungen und Wünsche der Patienten kennenzulernen und erfüllen zu können. Dieser kontinuierliche Austausch kann bei Behandlungsangeboten aus dem Ausland erschwert sein.
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Schweizerische Wertarbeit besitzt weltweit einen guten Ruf. Sie ist die Grundlage für hochwertige Qualitätsprodukte. Wie sieht die Situation in der Zahnmedizin aus? Med. dent. Sören Nielsen Präzision, Service, BeKlinikleiter und Zahnarzt ständigkeit, Ästhetik, Innovation und Führung in Forschung und Technik. Diese Eigenschaften von «Swiss Quality» zeichnen auch zahnmedizinische Lösungen aus der Schweiz aus.
Wir möchten in der Zahnklinik Rennbahn auch im Bereich der Zahntechnik jeden einzelnen Schritt bei der Herstellung des Zahnersatzes kontrollieren und beeinflussen können. Dies ist nur in einer engen, kollegialen Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker möglich. Die Nähe zum zahntechnischen Labor hat auch in der alltäglichen Zusammenarbeit und für Patienten viele Vorteile, da Farbanpassungen und Korrekturen sofort und ohne längere Wartezeiten für den Patienten vorgenommen werden können.
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Die 1. Adresse für den Ankauf von Altgold, Markenuhren oder Münzen ist Exgold am Marktplatz in Basel, denn kein anderer Anbieter in der Region macht bessere Offerten. Momentan lohnt es sich besonders, die Schubladen nach alten Schmuckstücken zu durchstöbern – wegen des aktuell sehr hohen Goldpreises. Das sofort ausbezahlte Bargeld ist ein willkommener Zustupf in die Haushaltskasse und verschafft die Möglichkeit, sich einfach einmal etwas zu gönnen, oder auch lang gehegte Wünsche für unsere Liebsten zu erfüllen.
MODE & SCHMUCKSPITZMARKE
Werden Sie «gold-los» glücklich!
Exgold GmbH in Basel ist der Experte für folgende Dienstleistungen: ■
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Verkaufen Sie nichts ohne unsere Gegenofferte!
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Inhaber O. Sahin
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Hier sind Profis am Werk
von ausgezeichneten Geräten, einer Videoüberwachung und geeichten Waagen eine Selbstverständlichkeit», berichtet O. Sahin.
Nicht nur Plastik kann recycelt werden, sondern auch Schmuck
Nach dem Corona-Lockdown wieder für Sie da
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Exgold GmbH Stadthausgasse 11, 4051 Basel Tel. 061 681 75 75 info@exgold.ch ■ www.exgold.ch
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Wir von Exgold hoffen, dass Sie bei guter Gesundheit sind und die Zeit des Lockdowns gut überstanden haben. Unser Geschäft ist wieder geöffnet. Falls Sie zur Risikogruppe gehören: Wir machen gerne auch Hausbesuche.
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In der Regel werden die angekauften Schmuckstücke eingeschmolzen, doch bei schön gearbeitetem, modernem oder antikem Schmuck wird bei Exgold diesem durch eine Reinigung und fachgerechte Bearbeitung wieder neues Leben verliehen. Manchmal sind richtige Unikate darunter, die handwerklich solide gefertigt wurden, und somit einfach zu schade zum Einschmelzen sind. Diese werden dann nach einer Auffrischung zu äusserst fairen Preisen im Geschäft angeboten. «Es gibt immer wieder staunende Kundinnen und Kunden, die es einfach nicht glauben können, warum ein solch exklusives Stück derart günstig bei uns erhältlich ist. Meist unterbreite ich dann meinen persönlichen Standpunkt, dass teurer Schmuck eine Illusion ist und der Wert sich eigentlich durch den Materialwert und ein paar wenige Arbeitsstunden begründet», so der Inhaber. Es lohnt sich also definitiv, regelmässig bei Exgold vorbeizuschauen, um dort vielleicht das Schmuckstück oder die Markenuhr seiner Träume zu einem erschwinglichen Preis zu ergattern! Durch die zentrale und attraktive Lage von Exgold am Marktplatz lässt sich ein Besuch wunderbar mit den anderen Weihnachtseinkäufen kombinieren. Wer nicht mehr so mobil ist oder aus einem anderen Grund das Geschäft in der Basler Innenstadt nicht aufsu-
chen möchte, dem wird eine Alternative geboten. «Auf Wunsch machen wir auch gerne Hausbesuche; dieser Service gehört für uns dazu», betont O. Sahin. Eine Schätzung ist im Falle eines zustande kommenden Deals kostenfrei, überredet wird grundsätzlich niemand. «Oftmals rate ich der Kundschaft, vorab die von uns erstellte Offerte erst zu vergleichen, denn so ergibt sich immer ein guter Grund, um zurück zu Exgold zu kommen», erzählt der Inhaber und fügt abschliessend hinzu: «Am Schluss bleibt die Entscheidung beim Kunden – und die wird anstandslos respektiert! Unsere Tätigkeit ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Leidenschaft. Wir würden uns freuen, Sie zu unseren zufriedenen Kunden zählen zu dürfen!» ■
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Dank stetigen Aus- und Weiterbildungen bleibt das Numismatikgeschäft stets auf dem neusten Stand. «Mein Sohn arbeitet ebenfalls bei Exgold mit und ist ein ausgebildeter Goldschmied. Er hat, angefangen bei der Schmelzerei, über professionelle Schmuckreinigung, Reparatur bis hin zum Rhodinieren, alles gelernt, was in unserer Branche nötig ist. Mit meiner langjährigen Erfahrung kommt da schon einiges an Know-how zusammen, welches wir gerne an die Kundschaft weitergeben», berichtet der Inhaber. Bei Exgold werden die Edelmetalle mit einem modernen und hochwertigen Prüfgerät untersucht, denn dies ist um Längen genauer als die Methode mit Säure oder Stein. «Für uns istdie Verwendung
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eit 15 Jahren steht die Exgold GmbH für ehrliche, persönliche Beratung, Transparenz, präzise Analysen und exakte Vergütungen. «Wir betreuen rund 5000 Kundinnen und Kunden pro Jahr, dabei ist es stets unser Ziel, dass jeder Einzelne den bestmöglichen Erlös erhält», erzählt der Gründer und Inhaber O. Sahin und ergänzt: «Bei uns steht der Kunde mit seinen individuellen Wünschen im Vordergrund, deshalb legen wir grossen Wert darauf, diese bestmöglich umzusetzen!» Dank dieser kompetenten Beratung, den hohen Qualitätsansprüchen sowie der engagierten Arbeitsweise konnte er sich nicht nur in der Schweiz, sondern auch im grenznahen Ausland einen treuen Kundenstamm aufbauen, der durch die zahlreichen Weiterempfehlungen kontinuierlich wächst.
Ankauf von Münzen oder Medaillen in Gold oder Silber, auch ganze Sammlungen Ankauf von Altgold, Altsilber, Platin & Palladium Edelmetallrecycling Schätzungen und Erbteilungen für Erbschaftsämter, Notare sowie Banken Auktionseinlieferungen Auktionsvertretung Geschenkideen Suchaufträge Kauf/Verkauf/Tausch von Markenuhren
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BESTATTUNGEN
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Zertifiziert und seit Jahrzehnten im Business: Mike von Arx, Andreas Billeter und Geschäftsleiterin Katharina Käch.
Neuer Aufbahrungsraum
Im neuen Aufbahrungsraum können die Angehörigen Abschied nehmen.
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Abschied nehmen mit Gefühl Der Name Käch ist seit Jahrzehnten ein zuverlässiger Wert für den letzten Gang. Eine persönliche und unkomplizierte Begleitung und Beratung sind das A und O für das offene und moderne Bestattungsunternehmen. Der neue Aufbahrungsraum eröffnet den Angehörigen die Möglichkeit, stilvoll Lebewohl zu sagen.
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esundheit, Finanzen, Versicherungen etc.: Wenn es um Prävention und Vorsorge in den verschiedensten Lebensbereichen geht, sind die Schweizer unbestritten Weltmeister. Dreht sich das Thema aber um das Lebensende, wird der strikte Vorsorgegedanke gerne ausgeblendet oder auf später vertagt. «Sich frühzeitig mit der Gestaltung des eigenen Abschieds oder jenem von Angehörigen zu beschäftigen, ist befreiend. Für nahestehende Personen ist es von hohem Wert, die Wünsche über das Ableben zu kennen», macht Mike von Arx Mut. Der Leiter Bestattungen der Heinrich Käch AG weiss von öffentlichen Auftritten z. B. an Gewerbeausstellungen, dass das Thema Bestattung von hohem Interesse ist, wenn Schwellenängste überschritten werden. «Zuerst wenden die Leute bei unserem Stand jeweils den Blick ab. Später kommen aber viele zurück und es entstehen wertvolle Gespräche», sagt von Arx.
Konzentration auf den Bereich Bestattungen stattgefunden. Schon vor rund zehn Jahren hat das Unternehmen als erstes und nach wie vor einziges Bestattungsinstitut in der Schweiz seine hohe Qualität nach den internationalen Management-Normen ISO 90001 erfolgreich zertifizieren lassen. «Fehler passieren überall. In unserem Geschäft darf diese Regel aber nicht gelten. Deshalb haben wir unsere Qualitätsansprüche enorm hoch angesetzt», kommentiert Katharina Käch. Und die Kunden wissen das zu schätzen: Die Rückmeldungen zum Service der Heinrich Käch AG sind hervorragend – keine Selbstverständlichkeit, da die Umstände ja trauriger Natur sind.
Zum vollumfassenden Service aus einer Hand – inklusive der Produktion von individuellen Leidkarten in der hauseigenen Druckerei – gehört seit einigen Wochen auch der neue Aufbahrungsraum in Dornach. Hier sorgt Kerzenlicht für Wärme, im Hintergrund erklingen beruhigende Melodien und der Zugang für die Angehörigen ist rund um die Uhr möglich. Hier können die Angehörigen in stilvollem Ambiente alleine oder in der Gruppe jenseits vom Friedhof Abschied nehmen. An einem Herbst-Wochenende in diesem Jahr wird das Team der Heinrich Käch AG der interessierten Bevölkerung im Rahmen eines Tages der offenen Türe einen nicht alltäglichen Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Sobald das Datum festgelegt ist, wird dieses im Regio aktuell kommuniziert. Simon Eglin ■
Heinrich Käch AG Bruggweg 74, 4143 Dornach Tel. 061 706 56 55 info@bestattungen-kaech.ch www.bestattungen-kaech.ch
Hervorragende Rückmeldungen
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Bei einer Bestattungsvorsorge wird in einem ausführlichen Gespräch der eigene Abschied bis ins letzte Detail durchdacht und schriftlich festgehalten. Die Vorstellungen sind enorm vielfältig – so auch die Möglichkeiten. Wer den Vorsorgevertrag eingegangen ist, kann sich darauf verlassen, dass die Bestattung bei der Heinrich Käch AG in den besten Händen liegt. Das Familienunternehmen wurde 1931 gegründet und deckte über die Jahrzehnte hinweg verschiedene Geschäftsfelder ab. In drit40 ter Generation unter Katharina Käch hat eine
Die Möglichkeiten sind enorm vielfältig – eine Bestattungsvorsorge sorgt für Klarheit
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ENGAGIERT
Eine Beratung in der Schreibstube kann viele Türen öffnen. Freiwilliger Robert Jütte (r.) mit Lurentta Osadiaye (l). im Gespräch.
Wenn die sprachlichen Hürden zu hoch sind Zwei Mal in der Woche steht die Schreibstube in Liestal Menschen offen, die nicht gut Deutsch können oder unsicher sind und Hilfe beim Verfassen von Bewerbungen, Kündigungen und Korrespondenz brauchen.
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So bekommen Sie einen Termin Die Beratungen der Schreibstube finden im Aleppo Take Away an der Rathausstrasse 76 in Liestal statt. Zurzeit muss ein kostenloser Termin telefonisch vereinbart werden: 079 950 24 76 (Anrufbeantworter). Beratungszeiten: Montag, 9 bis 10.30 Uhr und Mittwoch, 14.30 bis 16 Uhr (Schulferien und Feiertage geschlossen). Beim ersten Besuch sind alle relevanten persönlichen Unterlagen mitzubringen. www.schreibstube-liestal.ch
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Viele Kunden der Schreibstube, vorwiegend Migranten, aber auch Menschen, die Mühe haben mit dem Schreiben, möchten sich be-
Die Schreibstube steht für gelebte Solidarität der Freiwilligen mit Menschen, denen es weniger gut geht. Das Projekt erhält zurzeit keinen finanziellen Rückhalt durch offizielle Instanzen und finanziert sich durch verschiedene Spenden. Häufig weisen Sozialdienste ihre Klienten an die Schreibstube, da bei den Ämtern die Ressourcen fehlen, um Betroffene weiterführend zu unterstützen. «Offizielle Stellen schicken oft Menschen zu uns, um amtliche Formulare auszufüllen, was auch für uns nicht immer ganz einfach ist», so Robert Jütte, einer der freiwilligen Mitarbeiter. Er ist schon eineinhalb Jahre dabei und mag seine Arbeit. «Als ich pensioniert wurde, wollte ich weiterhin etwas Sinnvolles tun und den Menschen helfen.» ■ Milena Tebiri
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Dank Schreibstube Wohnung und Stelle gefunden
werben oder suchen eine Wohnung. Die Freiwilligen der Schreibstube helfen mit Verfassen von Bewerbungen und Lebensläufen am Computer, bieten Lesehilfe für Briefe und Rechnungen an, unterstützen beim Schreiben von einfacher Korrespondenz und helfen bei telefonischen Abklärungen. Eingemietet in einem Take Away, mit drei Computern und einem Drucker und etwas Büromaterial, erzielt die Schreibstube mit relativ wenig Mitteln eine grosse Wirkung. Dank dem Engagement des 8-köpfigen Teams, bei dem alle ehrenamtlich arbeiten, konnten schon einige Migranten eine Wohnung oder eine Stelle finden. Zum Beispiel Lurentta Osadiaye, sie ist aus Nigeria und wohnt in Liestal. Sie ist seit Beginn ein treuer Stammgast. «Als ich in die Schweiz kam, konnte ich kein Deutsch, ich wusste nicht, wie ich Arbeit suchen und eine Wohnung finden konnte», erinnert sie sich. «Die Schreibstube hat mir bei allem geholfen, heute habe ich eine Wohnung und einen Job. Für mich ist es das Beste, was mir passieren konnte.»
Menschen helfen, denen es weniger gut geht
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ch hatte viel mit Menschen zu tun, denen es Mühe bereitete, sich auf Deutsch auszudrücken, sie waren überfordert, konnten keine Kündigungen schreiben, Geschäfts- sowie Behördenbriefe lesen. Es gibt schon einzelne Fachstellen, aber die Hemmschwelle, sich dort zu melden, ist oft zu gross. So kam mir die Idee mit der Schreibstube, wo man unbürokratisch vorbeischauen und nach Unterstützung bitten kann», erzählt Corinne Böhler, CoLeiterin der Schreibstube. Als sie Ende 2017 den Verein für Kultur und Tauschwirtschaft um Möglichkeiten anfragte, stieg Vereinspräsidentin Lisa Faust sofort mit ein und übernahm zusammen mit Corinne Böhler die Leitung. Die Schreibstube war geboren.
Foto: Mimmo Muscio
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Der wichtigste Kultur-Veranstaltungskalender der Region
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Juli-Kalender
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REGIO L UEL AKT
Juli/August | Basel
Allianz Drive-In Cinema N
ot macht erfinderisch, das beweist der schweizweit grösste Kino-Openair-Veranstalter in diesem aussergewöhnlichen Jahr. Normalerweise wird in Basel auf dem Münsterhügel mit der grossen Blockbuster-Kelle angerührt, in diesem Sommer disloziert man. Und ändert dazu gleich noch das Konzept: Statt vom Stuhl aus geniesst man das Filmvergnügen bequem in den eigenen vier mobilen Wänden und ist dennoch unter dem Sternenhimmel. Was sich nicht verändert, ist die bunte Mischung aus Blockbustern wie «Bohemian Rhapsody» oder «Bad Boys For Life», Kinoklassikern à la «Dirty Dancing» und «The
Big Lebowski» sowie ausgewählten Arthouse-Movies, die über die Leinwand flimmern. Auch für authentisches Autokino-Feeling ist gesorgt: Snack-Bags, Popcorn, Gratis-Glacé und Getränke, blitzblank geputzte Frontscheiben und die riesige Leinwand sorgen für willkommene Abwechslung im Alltag. Einfahrt 90 Minuten vor Filmbeginn, Filmstart nach Sonnenuntergang. Wo genau und an welchen Daten das Kinospektakel stattfinden wird, war bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Die Homepage gibt laufend Auskunft. ■
3.–25. Juli | Pratteln
3.–12. August | Liestal
5.–21. August | Basel
Cinema Drive-in
Moonlight Cinema
Silo-Open-Air
Tickets gewinnen! Regio aktuell verlost für das Allianz Drive-In Cinema Basel 2 x1 Auto à zwei Personen im Wert von je 50 Franken. Die Gewinner dürfen sich den Abend respektive den Wunschfilm selbst aussuchen. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort «Allianz Drive-In Cinema» an wettbewerb@regioaktuell.com senden. Einsendeschluss ist der Freitag, 10. Juli. Viel Glück!
www.allianzdriveincinema.ch
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as Autokino Cinema Drive-in katapultiert die Besucher zurück in die 1950er-Jahre. Nebst den passenden Filmen gibt es kulinarische Köstlichkeiten: Cheeseburger, Hot Dogs und Milchshakes. Alles im und vom eigenen Wagen aus zu geniessen. Achtung: Viele Events sind schon ausverkauft! Tipp: Bonnie and Clyde. Ab 20 Uhr, Filmstart 22 Uhr / 0.25 Uhr. ■
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uf dem Wasserturmplatz präsentieren das Kino Sputnik und das Kulturhotel Guggenheim stimmungsvolle Filmabende im Herzen von Liestal. Ab 18 Uhr wird ein Cinema-Menü serviert, Türöffnung mit Bar ab 19.30 Uhr. Tipp: Am 8. August gibt’s die Vorpremiere des Doku-Films «Volunteer» im Beisein der Macher Anna Thommen und Lorenz Nufer. Filmstart 20.30 Uhr. ■
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www.cinema-drive-in.ch
www.guggenheimliestal.ch
www.neueskinobasel.ch
as Openair-Kino auf der Aussichtsterrasse des BernoulliSilos (Hafenstr. 7) bietet nicht nur tolle Filme, sondern auch eine atemberaubende Aussicht. Achtung: Bis Redaktionsschluss konnte die Durchführung noch nicht definitiv bestätigt und auch keine Programmangaben gemacht werden. ■
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Das Sommerfilmvergnügen ist gerettet
EVENTS &TIPPS
Openair-Kinos
Wer lauschige Kinoabende unter freiem Himmel mag, kann aufatmen. Zumindest halbwegs. Denn während in Laufen oder Reinach die Leinwände schwarz bleiben, gibt’s andernorts wider Erwarten nun doch das pure Filmvergnügen – sei es der Blockbuster im Auto bis zum Evergreen auf der Wolldecke im familiären Rahmen. Regio aktuell verschafft den Überblick.
13.–15. August | Arlesheim
14.–15. August | Basel
Openair Kino
Cinema Paradiso
Kino Openair Bruderholz
www.lupsingen.ch
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uf dem Dorfplatz gibt’s in diesem Jahr eine Light-Version von Cinema Paradiso: keine Bar, keine Band und nur beschränktes Platzangebot. Auf dem Programm stehen «Maudie», «Suffragette» und «Fisherman’s Friends». Filmstart 21 Uhr. ■
www.cinemaparadiso.ch
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uch auf der Batterie trotzen die Veranstalter dieses zweitägigen Mini-Festivals den misslichen Umständen und bieten Filmvergnügen unter freiem Himmel. Sitzgelegenheiten können selbst mitgebracht werden. Ab 19 Uhr gibt’s einen Apéro public mit Saxophonklängen. Gezeigt werden «Green Book» und «Hidden Figures». Filmbeginn 21 Uhr. ■ www.quartieroase.ch
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Cinéma Solaire Basel www.cinema-solaire.ch Openair Kino Laufen www.openairkinolaufen.ch Openair-Filmtage Reinach www.filmtage-reinach.ch Openair Kino Mayenfels Pratteln www.mayenfels.ch
www.regioaktuell.com
ehr klein, sehr fein: Das passt zum Openair Kino in Lupsingen, das in diesem Jahr zum 17. Mal auf den Schulhausplatz lockt. Die Sitzgelegenheiten werden selbst mitgebracht, genauso auch die Verpflegung, es wird keine Festwirtschaft angeboten. Gezeigt wird der 80er-Jahre-Klassiker «Zurück in die Zukunft». Ab 21 Uhr. ■
Wegen Corona waren leider mehrere regionale Veranstalter gezwungen, ihre Events abzusagen. Hier die wichtigsten Freiluftkinos der Region, die erst im nächsten Jahr ihre Grossleinwand wieder aufstellen.
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Filmriss 7-2020
7. August | Lupsingen
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EVENTS &TIPPS
ROCK POP JAZZ 7.7.2020 | 20.45 Uhr Viertel Klub, Basel
15.–18.7.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
ANN MALCOLM – STEPHAN KURMANN «THIS IS FOR ANDY» Andy Scherrer hinterlässt ein immenses musikalisches Erbe. An diesen vier Abenden möchten wir ihm dafür danke sagen. Die Sängerin Anne Malcolm und Stephan Kurmann an der Posaune werden begleitet von William Evans am Piano, Stephan Kurmann am Bass und Jorge Rossy an den Drums. www.birdseye.ch 25.7.2020 | 21 Uhr Barock, Basel
TANZNACHT 40
Tastenvirtuose: Auch Peter Madsen ist im August mit seinem Organ Quartet Teil der Hammond-Woche im Bird’s Eye. Foto: zVg
12.–15.8.2020 | 19.45 Uhr Bird’s Eye Jazz Club, Basel
Hammond-Woche An vier Abenden präsentieren sich im Bird’s Eye Tastenkünstler auf der Hammondorgel. Die HammondWoche findet in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Basel statt.
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ie von Laurens Hammond erfundene elektronische Orgel hat heute Kultstatus. Ursprünglich war sie als Ersatz für die Pfeifenorgel gedacht, dann fand sie Eingang im Jazz, in der Gospelmusik und in weiteren Musikstilen. Grösste Popularität erlangte sie in den 60er- und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Vor allem das Modell B3 mit Leslie-Lautsprechersystem wurde zum etablierten Instrument. Der Klang einer echten Hammondorgel ist unverwechselbar. Am 12.8. spielt Christoph Grab’s Tough Tenor mit Marcel Thomi an der Hammond B3 des Musikmuseums. Das Zürcher Trio lässt eine frische Brise durch die 44 Swing-Ära wehen und holt Count ■
TRONIK
INSTANT RAVE
Das Licht geht aus um 21.45 Uhr, schlagartig fährt der Sound in die Beine, während eine Uhr sichtbar für alle gnadenlos den Countdown in Richtung null zählt. Nach 120 Minuten ist die Party auch wieder vorbei. Heute an den Turntables: Mia. www.dasviertel.ch
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5.–8.8.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
Basie & Co. in die Gegenwart. Am 13.8. ist Emmanuel Bex mit seinem Bex’tet am Start. Bereits 1991 gründete der renommierte Bex sein hier als Trio auftretendes Quintett, das mit homogenem, mitreissendem Sound überzeugt. Am 14.8. spielt das Peter Madsen Organ Quartet. Der brillante Pianist Peter Madsen erweist sich auch an der B3 als perfekter Könner. Mit seinem Ensemble präsentiert er Eigenkompositionen und klassische Orgel-Hits. Am 15.8. heisst es dann: Renato Chicco «Encounters Trio» featuring Johannes Enders & Jorge Rossy, drei kongeniale Jazzer, die mit Sensibilität, Expressivität und Experimentierlust musizieren. bru ■
Die Reihe Tanznacht40 steht für einen unvergesslichen und unbeschwerten Abend für alle ab 40 Jahren. Tanzen, plaudern und feiern, ob mit Freunden, als Single oder als Paar, es sind alle willkommen. Der Einlass ist beschränkt, unbedingt den Vorverkauf nutzen. www.Tanznacht40.ch 25.7.2020 | 23 Uhr Atlantis, Basel
Die vierköpfige Formation aus Barcelona brilliert mit einem makellos schönen Sound, der sich an die 50er- und 60er-Jahre anlehnt. Aber auch die zeitgenössischen Einflüsse kommen in den Kompositionen des exzellenten jungen Pianisten Toni Saigi nicht zu kurz, der uns mit seinen drei bewährten Wegbegleitern das erste Album «La Prinsire de la Sal» vorstellt – ein beeindruckendes, definitionsstarkes, kreatives und absolut vergnügliches Stück Jazz. www.birdseye.ch 12.8.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
CHRISTOPH GRAB’S TOUGH TENOR Das Zürcher Trio um Christoph Grab lässt eine frische Brise durch die Swing-Ära wehen und holt Count Basie & Co. ins Hier und Jetzt. Sie erweisen jener glanzvollen Epoche des Jazz eine mitreissende Reverenz, lassen die bestechend schönen Songs bei allem Respekt vor der Tradition sehr zeitgemäss und neu klingen. Da gibt es auch viel Platz für Christoph Grabs solistische Höhenflüge, den mächtigen Groove der B3 und stupende Schlagzeugsoli. www.birdseye.ch 13.–15.8.2020 | 20 Uhr Kulturhotel Guggenheim, Liestal
GUGGENHEIM OPENAIR
TIPP
Ein kleines, aber feines Musikfestival mit einer Dreitagespackung Schweizer Sounds gibt’s vor dem Kulturhotel Guggenheim. Am Start sind BackTo, Dada Ante Portas und Adrian Stern. www.guggenheimliestal.ch
LE FREAK, C’EST CHIC 13.8.2020 | 20.30 Uhr Theater Palazzo, Liestal
SONGWRITER CIRCLE
Satte Tunes aus den 70er- und 80er-Jahren drehen auf dem Plattenteller. An den Hebeln: DJ Dan-Kenobi, DJ R.Ewing & Das Mandat. www.atlantis-basel.ch 29.7.2020 | 19 Uhr Pavillon, Schützenmattpark Basel
JAZZ IM PARK Jeweils jeden letzten Mittwoch im Monat gibt’s im Pavillon Schützenmattpark ein stündiges Jazz-Konzert, anschliessend folgt eine Jam-Session. Diesmal an den Instrumenten: Sugar Foot Stompers aus Lörrach, die ihre Wurzeln hauptsächlich im New-Orleans- und Chicago-Stil haben. www.parkpavillon.ch
Einmal im Monat lädt Flavian Graber (We Invented Paris) andere Songwriter aus der Region in sein erweitertes Wohnzimmer ein, um ihre neu entstandenen Songs miteinander und dem Publikum zu teilen. Unterschiedliches Alter und Erfahrung treffen auf unterschiedliche Genres. www.palazzo.ch 13.8.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
BEX’TET Bereits 1991 gründete der renommierte und vielfach preisgekrönte Emmanuel Bex sein
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PETER MADSEN ORGAN QUARTET
TIPP
Üblicherweise eher am Flügel anzutreffen, ist Peter Madsen auch an der Hammond B3 ein perfekter, grosser Könner. Das rührt sicher auch von seiner Begeisterung für einige der berühmten Hammond-Formationen her, und sein eigenes grandioses Talent für die B3 stellte er mit Jazz-Funk-Stars wie Fred Wesley, Maceo Parker und Pee Wee Ellis längst unter Beweis. Eingerahmt von drei herausragenden Wegbegleitern präsentiert er eigene Kompositionen und klassische Orgel-Hits. www.birdseye.ch 15.8.2020 | 20 Uhr Freie Kirche Elisabethen, Basel
BEST OF 90S PARTY Ursprünglich auf den 14. März geplant, hat Corona dieser Party vorzeitig den Stecker gezogen. Jetzt wird nachgetanzt: DJ Esteban & Friends legen die grössten Hits von 1990 bis 2000 in der Elisabethenkirche auf. Da bleibt kein Auge trocken und keine Hüfte steif. www.ueparties.ch 15.8.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
RENATO CHICCO «ENCOUNTERS TRIO»
Bis 8.8.2020 | 14 und 16 Uhr Pavillon Lange Erlen, Basel
RUMPELSTILZLI Das Theater Arlecchino spielt während den Sommerferien im Pavillon der Langen Erlen. Bühnensprache: Mundart. Die Platzzahl ist wegen der Abstandsregeln beschränkt. www.theater-arlecchino.ch
13.–15.8.2020 Kulturhotel Guggenheim, Liestal
Guggenheim Openair
EVENTS &TIPPS
hier als Trio auftretendes Quintett. 1959 in der Normandie geboren, studierte er zuerst Klavier und Fagott und wechselte 1983 auf die Hammond; seitdem ist seine Leidenschaft für die B3 ebenso frucht- wie unüberhörbar. Mit seinen Mitmusikern verbindet ihn eine bewährte Zusammenarbeit, die sich in einem homogenen, mitreissenden Sound manifestiert. www.birdseye.ch
Bis 9.8.2020 | 14 Uhr und 16 Uhr Arena im «Park im Grünen», Münchenstein
RONJA RÄUBERTOCHTER Das Theater Arlecchino gastiert während den Sommerferien im «Park im Grünen» und präsentiert auf Mundart Astrid Lindgrens spannende Geschichte Ronja Räubertochter. www.theater-arlecchino.ch
AUSSTELLUNGEN 18.7.– 4.10.2020 Kunstmuseum Basel, Neubau
THE INCREDIBLE WORLD OF PHOTOGRAPHY Das Kunstmuseum zeigt Fotografien aus der Sammlung Ruth und Peter Herzog, die rund 500 000 Fotografien besitzen, die von der Frühzeit der Fotografie bis in die 1970er-Jahre reichen. www.kunstmuseumbasel.ch 18.7.– 4.10.2020 Historisches Museum Basel, Barfüsserkirche
MITTELALTER & MODERNE Gezeigt werden eindrucksvolle Fotografien aus der Sammlung Ruth und Peter Herzog. Sie lassen eine Zeit der Errungenschaften und der Hoffnung wieder auferstehen. www.hmb.ch
Adrian Stern und Band setzen den Schlussakkord.
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itten im Erntemonat präsentiert das Kulturhotel Guggenheim vor dem Haus drei Gigs, die es in sich haben. Am 13. August eröffnet die Band «BackTo» den dreitägigen Event. «BackTo» sind sechs Musiker, die sich im Jahr 2003 zu dieser Band formierten. Am 14. August stehen «Dada Ante Portas» auf der Bühne. Gegründet wurde die Band 1997 in
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Horw/Luzern. Ihren Namen erhielt sie durch eine Studienarbeit des Sängers Pirmin «Pee» Wirz über den Dadaismus. Am 15. August schliesslich tritt der Mundartsänger, Songwriter, Gitarrist und Produzent Adrian Stern auf. Er beherrscht die Kunst des knappen Erzählens und des Auf-denPunkt-Bringens wie kaum ein anderer. bru ■
Bis auf weiteres Historisches Museum Basel, Barfüsserkirche
ZEITSPRÜNGE – BASLER GESCHICHTE IN KÜRZE
Rund 200 000 Menschen aus 200 Nationen leben in Basel. Die Ausstellung gibt einen schlaglichtartigen Überblick über die Ereignisse und Entwicklung, welche die Stadt und die Region geprägt haben. www.hmb.ch Bis auf weiteres Antikenmuseum Basel
DIE GRIECHEN UND IHRE WELT
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Drei absolute Spitzenmusiker vereinen ihre Kräfte für die Suche nach einer ureigenen klanglichen Schönheit. Kein Zweifel, dass Renato Chicco, Johannes Enders und Jorge Rossy diese auch finden! Mit grosser Sensibilität, streckenweise filigran gewobenen Passagen, reizvoller Expressivität und einer kräftigen Prise gekonnt eingesetzter Experimentierlust lassen sie in schönster Unité de doctrine einen faszinierenden, atmosphärenreichen Mikrokosmos entstehen. www.birdseye.ch
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11.–13.7.; 17.–19.7.; 24.–26.7.2020 Goetheanum Dornach
GOETHES FAUST 1 & 2 Auf die Inszenierung des gekürzten Faust in der Inszenierung von Andrea Pfaehler und Eduardo Torres darf man gespannt sein. Eine innovative, unkonventionelle und experimentierfreudige Fassung in 17 Stunden. Genaue Spielzeiten auf www.faust.jetzt
In der Dauerausstellung mit dem Untertitel «Identität und Ideal» präsentiert das Antikenmuseum Basel einen Teil seiner herausragenden Vasensammlung aus einer aktuellen und überraschenden Perspektive. www.antikenmuseumbasel.ch
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THEATER
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EVENTS &TIPPS
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Bis 15.11.2020 Museum Tinguely, Basel
Return to Sender
Bis 19.7.2020 Kunstmuseum Basel
Bis 2.8.2020 Haus für elektronische Kunst Basel
CIRCULAR FLOW
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TIPP
Die Ausstellung mit knowbotiq, Alan Bogana und Félicien Goguey zeigt unterschiedliche Positionen der Schweizer Medienkunst. www.hek.ch Bis 15.8.2020 Galerie Carzaniga, Gemsberg Basel
VARLIN UND ANDREAS HIS Diese Ausstellung mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen stellt sich die Frage nach der Ökonomie der Ungleichheit. Immer mehr Menschen fragen sich, welche Konsequenzen jener komplexe Prozess hat, der heute pauschal als «Globalisierung» bezeichnet wird. www.kunstmuseumbasel.ch Bis 26.7.2020 Fondation Beyeler, Riehen
EDWARD HOPPER
Pedro Reyes: Disarm Music Box (Vivaldi/Beretta), 2020
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er in Mexiko-Stadt geborene Pedro Reyes verwendet das Medium Skulptur in Projekten, die häufig eine soziale Dimension entfalten. Partizipationsprozesse spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Aufforderung zum kollektiven und individuellen Handeln. Schon in früheren Arbeiten hat er systemische Probleme der
Foto: zVg Tinguely
Waffenindustrie aus einer pazifistischen Perspektive angesprochen. In der neuen Arbeit für das Museum Tinguely funktionierte Reyes Waffenteile zu Musikspieldosen um, die jeweils Stücke aus deren Produktionsland spielen. Zusammen mit «Disarm» eröffnet sie einen Dialog mit Jean Tinguelys «Mengele – Totentanz». bru ■
Vielleicht haben die Bildmotive von Edward Hopper noch nie so in eine Zeit gepasst wie in die Coronakrise. Die Einsamkeit und die Distanziertheit der Menschen erhalten eine neue Aktualität. www.fondationbeyeler.ch
Bei Varlin, eigentlich Willy Guggenheim, und dem Basler Maler Andreas His finden sich in der Landschaftsmalerei Ähnlichkeiten. Wo His eher nach der Ausgewogenheit trachtete, liebte Varlin auch das Groteske. www.carzaniga.ch Bis 22.8.2020 Galerie Stampa, Spalenberg 2, Basel
Bis 26.7.2020 Galerie Mollwo, Riehen
ERIK STEINBRECHER
ANDREAS DURRER
Die Galerie zeigt Werke des Schweizer Künstlers Erik Steinbrecher, der seit 2008 in Berlin lebt. Der Titel der Ausstellung ist ein semiotisches Spiel: GA iA / GA Ja / JA JA. www.stampa-galerie.ch Bis 30.8.2020 Cartoonmuseum Basel
CHRISTOPH FISCHER
Bis 8.11.2020 Kloster Schönthal, Langenbruck
Andrea Wolfensberger
Hier kann man Zeuge eines work in progress werden. Der Künstler Andreas Durrer aus Münchenstein malt für die Dauer der Ausstellung in der Galerie. www.mollwo.ch Bis 26.7.2020 Museum Tinguely, Basel
Wie schmeckt Kunst? Mit dieser Frage setzt sich diese unkonventionelle Ausstellung auseinander. Da die Schau auch taktil ist, wurde das Sicherheitsdispositiv entsprechend modifiziert. www.tinguely.ch
Mit der Ausstellung «Der Welt abgeschaut» präsentiert der 1976 in Luzern geborene Künstler Christoph Fischer seine Zeichnungen. Leitmotiv seiner Arbeit ist das Interesse an weniger Privilegierten und Gestrauchelten. Mit der Ausstellung erscheint auch das Buch «Während ich schlief». www.cartoonmuseum.ch
Bis auf weiteres Museum der Kulturen Basel
Bis 20.9.2020 Kunsthalle Basel
MEMORY
BIZARRE SILKS, PRIVATE IMAGININGS ETC.
www.regioaktuell.com
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7-2020
AMOUSE-BOUCHE
«Eine Beziehungsweise. Uhu-Rufe», 2020, Faserzement.
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n ihrer Ausstellung «Waves, folds and sounds» geht die Künstlerin aus Waldenburg den Möglichkeiten nach, Vibrationen, Falten und Klänge aus dem digitalen Raum in den analogen zu überführen. Im Werk «Eine Beziehungsweise. Uhu-Rufe» werden die sich treffenden Rufe in Faserzement gebannt. Die Skulptur 46 weist Ähnlichkeit mit Waben
Foto: T. Brunnschweiler
oder einer Kirchenorgel auf. Die Skulpturen bestechen durch ihre Rhythmisierung und Leichtigkeit. Wolfensberger hat auch die Flugrufe einer Feldlerche händisch nachgezeichnet: Spurensicherung und Kunst in einem. In der Kirche wird man mit «Stehende Welle» konfrontiert, einer Skulptur aus Wellkarton und Tungöllack. bru ■
Eine Ausstellung über Momente des Erinnerns und Vergessens. Die Ausstellung gibt Einblicke in die faszinierenden Medien des Erinnerns. In den Dingen werden auch Brüche zwischen Vergangenheit und Gegenwart sichtbar. www.kb.ch
Die von Nick Mauss gestaltete Ausstellung lässt verschiedene künstlerische Positionen aufeinandertreffen. Dabei ging Mauss auf die Bedingungen der Räume ein und entwickelte Hilfsmittel der Präsentation, die den Blick in neue Bahnen lenken sollen. www.kunsthallebasel.ch
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Bis 31.12.2020 Dichter- und Stadtmuseum Liestal
DER SPAZIERSTOCK MIT GEHEIMNIS
JONAS BREITENSTEIN
EVENTS &TIPPS
Bis 4.10.2020 Spielzeug Welten Museum Basel
Die Sonderausstellung «Zeitzeugen und Pioniere der Mundartdichtung. Jonas Breitenstein und sein Vorbild Johann Peter Hebel» stellt einen Dichterpfarrer vor, der nicht vergessen werden sollte. www.dichtermuseum.ch
DIVERSES Die System- oder Funktionsstöcke sind etwas vom Faszinierendsten, was es in der westlichen Kulturgeschichte gibt. Klingen, Regenschirme, Flaschen oder gar Skalpelle versteckten sich hier. www.spielzeug-welten-museum-basel.ch
18.7.2020 | 20 Uhr Birsmattehof, Therwil
ZIRKUS FAHRAWAY knowbotiq, Amazonian Flesh – how to hang in trees during strike?, 2018–2019.
Bis 2.8.2020 HeK, Münchenstein/Basel
Pax Art Awards 2019
Bis 1.11.2020 Museum für Musikautomaten Seewen
100 JAHRE HEINRICH WEISS
Schweizer Medienkunst: knowbotiq, Alan Bogana, Félicien Goguey – Pax Art Awards 2019
Aus Anlass des 100. Geburtstags von Dr. h.c. Heinrich Weiss (1920–2020) werden Fotos und Lieblingsobjekte aus dem Leben des Museumsgründers gezeigt. www.musikautomaten.ch
Stahlrohre und Bretter, Akrobatik und Jonglage; dazwischen wird geschraubt, zerlegt und neu aufgebaut. Der Zirkus FahrAwaY hat eine spontane Sommertournee in der Schweiz zusammengestellt und ist nochmals mit dem Stück «Drüll» unterwegs, wie gewohnt unter freiem Himmel an der frischen Luft. www.zirkusfahraway.ch 31.7.–7.8.2020 | 18.30 Uhr Basel
QUARTIERCIRCUS BRUEDERHOLZ Bis 8.11.2020 Kloster Schönthal, Langenbruck
ANDREA WOLFENSBERGER
TIPP
Die Exponate von «Waves, folds and sounds» bestechen durch klassische Skulpturalität, Rhythmisierung und Leichtigkeit. Andrea Wolfensberger ist seit mehreren Jahren Bewegungsmustern von Stimmen auf der Spur. Sie setzt diese Muster faszinierend in Faserzement in Szene. www.schoenthal.ch Bis 15.11.2020 Museum Tinguely Basel
PEDRO REYES. RETURN TO SENDER
TIPP
Pedro Reyes verwendet das Medium Skulptur in Projekten, die oft eine soziale Dimension entfalten. In seiner Ausstellung in Basel funktioniert er Waffenteile zu Musikspieldosen um. www.tinguely.ch
Nicht wie gewohnt im «Stärnlizelt», sondern Corona-bedingt unter dem freien Sternenhimmel bringt der Quartiercircus Bruederholz sein diesjähriges Programm in die Manege. Auf der Wiese beim Wasserturm erlebt man Artisten auf dem Einrad, Diabolos in der Luft, Sprünge auf dem Trampolin und vieles mehr, immer begleitet von einem Live-Orchester. Am Samstag, 1. August, gibt’s um 10.30 Uhr auch eine Morgenvorstellung. www.qcb.ch
ie Ausstellung präsentiert aktuelle Werke der Preisträger*innen der Pax Art Awards 2019, den wegweisenden Preisen für digitale Kunst, mit denen die Art Foundation Pax in Zusammenarbeit mit dem HeK medienspezifische Praktiken Schweizer Künstler*innen ehrt und fördert. In den künstlerischen Arbeiten werden sehr unterschiedliche wie hochaktuelle Themen reflektiert. Das Künstlerduo knowbotiq, Hauptpreisträger, stellt postkoloniale Fabulationen vor. Mit ihren visuell eindrucksvollen Installationen und immersiven Videoinstallationen verweben knowbotiq Geschichten über postkoloniale Gewalt, technoökologische Fragestellungen und eine von algorithmischen Machtstrukturen geprägte Weltökonomie. Alan Bogana hinterfragt in seinem poetischen und konzeptuellen Spiel mit Licht unsere Wahrnehmung. Die Vielseitigkeit des Lichts als Naturphänomen ist das Leitmotiv in seinen Werken, und in der Ausstellung ist ein Spektrum von Arbeiten zu entdecken, die Laserlicht, Ho-
logramme und Virtual Reality umfassen. Félicien Goguey widmet sich kritisch den Mobilfunknetzen und Überwachungssystemen und untersucht die Auswirkungen der allgegenwärtigen Mobiltelekommunikation auf unser Leben und zeigt Möglichkeiten des Protests und des Schutzes der Privatsphäre auf. Alle drei Positionen behandeln auf sehr unterschiedliche Art und Weise brisante Fragen und Dynamiken in Bezug auf die Entwicklung von Technologien und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die drei Künstlerpositionen werden in Solopräsentationen vorgestellt. Die Ausstellung wurde von Boris Magrini kuratiert und läuft noch bis zum 2.8.2020. Weitere Informationen finden Sie unter hek.ch. Schon jetzt weisen wir auf die kommende Gruppenausstellung «Real Feelings» hin, die ab dem 27. August 2020 am HeK zu sehen sein wird und die sich mit dem Thema Emotionen und Technologie beschäftigt – von sozialen Robotern bis hin zur Emotionalen Künstlichen Intelligenz. ■
7-2020
Bis 31.12.2020 Kunsthaus Baselland, Muttenz
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LENA ERIKSSON
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www.regioaktuell.com
Ihre Veranstaltung im Regio aktuell
Noch bis Ende Jahr ist das Jahresaussenprojekt 2020 der in Basel lebenden Künstlerin Lena Eriksson zu sehen. Der Titel der Schau heisst «Tag und Nacht freihalten». Eriksson bespielt die Fassade des Museums. www.kunsthausbaselland.ch
Schicken Sie uns Datum, Zeit, Ort und eine kurze Beschreibung Ihrer Veranstaltung. Bitte beachten Sie, dass wir nicht alle Eingaben berücksichtigen können. Unsere Adresse: redaktion@regioaktuell.com Die Redaktion Félicien Goguey, BlocBalloon, 2020.
Fotos: Gina Folly
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KULTUR & UNTERHALTUNG
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Rätselspass für die ganze Familie Suchbild Klimt Das Bildnis Adele Bloch-Bauer stammt vom österreichischen Maler Gustav Klimt (1862–1918). Er gehörte zu den Gründern der Künstlergruppe «Wiener Secession» und war deren erster Präsident von 1897 bis 1899. Er gilt als einer der führenden Maler der «Wiener Moderne». Finden Sie die 8 Unterschiede in den beiden Bildern? Original
Fälschung
Sudoku Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Mittel
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KULTUR & UNTERHALTUNG
Schwedenrätsel
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www.regioaktuell.com
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WOHNEN
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Für Simone Metzger, Geschäftsführerin wohnort immobilien AG, sind ausgeprägte Fachkompetenz und ein starkes Dienstleistungsbewusstsein gegenüber den Kundinnen und Kunden essenziell. Im Gespräch mit Regio aktuell spricht die Immobilienspezialistin über die besonderen Herausforderungen unter dem Einfluss von Corona und erklärt, weshalb sie derzeit auf einen Teil ihrer Provision zugunsten der Glückskette Schweiz verzichtet. Was bietet Ihre Agentur in Bezug auf die Vermittlung von Liegenschaften an? Wir bieten seit knapp 10 Jahren die klassische Vermittlung von Wohnimmobilien in den Kantonen Baselstadt und Baselland an – hier kennen wir den Markt am besten. Dies kann sowohl die vollständige Vermarktung aus einer Hand sein als auch die modulare Unterstützung von Privatverkäufern, die gerne ihre Liegenschaft selbst verkaufen möchten. Sollten Kunden auf der Suche nach einer Immobilie sein, helfen wir auch hier innerhalb und ausserhalb unseres eigenen Portfolios gerne. Hat sich Ihre Arbeit durch die Coronasituation verändert? Wir beraten aktuell noch intensiver, da wir nun täglich mit der Frage konfrontiert werden, wie der Immobilienmarkt wohl aufgrund der Coronazeit reagieren wird. Wir tauschen uns auch in «normalen Zeiten» ständig mit allen Marktteilnehmern aus und informieren uns über alle wichtigen Kanäle, sodass wir die Fragen, die unsere Kunden bewegen, fundiert beantworten können.
erfolgreichem Verkauf 25% unserer erzielten Nettoprovision an die unabhängige Stiftung Glückskette spenden. Diese sammelt aktuell für Menschen in der Schweiz, denen die Coronazeit heftig zugesetzt hat. So können nicht nur die Eigentümer durch die teilweise bis gänzliche Anrechnung der anfallenden Verkaufsprovision bei der Grundstückgewinnnsteuer profitieren, sondern so können wir auch einen kleinen Beitrag für all die Menschen in der Schweiz leisten, die aktuell dringend Hilfe benötigen. Wie sieht das Vorgehen für interessierte Eigentümer aus? Sie dürfen sich einfach zunächst bei uns für eine unverbindliche und kostenlose Einwertung ihrer Immobilie melden. Diesen Service bieten wir sowieso immer gratis an, damit man sich auch etwas kennenlernen kann. Denn die «Chemie» sollte zwischen unseren Kunden und uns auf jeden Fall stimmen. Sollten wir die Liegenschaft dann erfolgreich verkaufen können, spenden wir eben 25% unserer Provision an die Glückskette. Hier wissen wir, dass das Geld dann auch genauso eingesetzt wird, wie wir das wollen. Auch Empfehlungen unterstützen wir übrigens gerne! Sollten uns Tipps für zum Verkauf stehende Liegenschaften gegeben werden und wir diese dann auch erfolgreich verkaufen können, erhalten unsere Tippgeber eine entsprechende Vergütung. red ■
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wohnort immobilien AG Leimgrubenweg 50, 4125 Riehen Tel. 061 831 00 00 ■ Mobil 079 124 19 89 simone.metzger@wohnort-immobilien.ch www.wohnort-immobilien.ch
www.regioaktuell.com
Simone Metzger
Sie wollen gerne diejenigen unterstützen, die aufgrund der Krise hart getroffen wurden. Wie machen Sie das? Mein Motto sowohl privat als auch geschäftlich lautet: Zusammenhalten in Ausnahmesituationen heisst, verantwortungsvoll und fair zu handeln. In den vergangenen 10 Jahren haben uns viele Kunden ihr Vertrauen in einer sehr persönlichen Sache geschenkt, nämlich dem Verkauf oder Kauf ihrer Liegenschaft und uns somit ermöglicht, erfolgreich unseren Beruf ausüben zu dürfen. Nun möchten wir etwas an diejenigen zurückgeben, die durch die Coronakrise in der Schweiz hart getroffen wurden. Wir werden deshalb von jedem Vermittlungsauftrag, den uns Kunden für ihre Liegenschaft bis zum 31.10.2020 geben, bei
WOHNEN
Hilfe in turbulenten Zeiten
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LEBEN & WOHNEN
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Wohnideen auf 3 Etagen
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EINGEWANDERT
Thomas Vleeshouwer in seinem Naturteich – das einzige Wasser, das ihm geblieben ist.
«Wasser hat mich schon immer begleitet» Zwölf Jahre lang arbeitete Thomas Vleeshouwer als Skipper auf dem Meer und fuhr mit segelbegeisterten Touristen durch Wind und Wetter. Heute geniesst er in Ziefen mit seiner Familie die Sesshaftigkeit.
Foto: Mimmo Muscio
«Nostalgischer Lebensstil und die Verbundenheit mit der Natur – das gefiel mir», erinnert er sich. Seine Abenteuerlust war geweckt. Ein paar Jahre später, mit 23 Jahren, stach er erstmals als Skipper selbständig mit einem Schiff in See. «Ich war jung, hatte die Verantwortung für das ganze Schiff sowie die Gäste und musste auch noch den Matrosen ausbilden. Ich war anfangs schon sehr nervös. Aber es war auch spannend.»
Spagat zwischen Familie und Segeln
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in der Schweiz, aber es gibt auch unglaublich viele konservative.»
Mit dem Velo durch die Berge
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Nach ein paar Gelegenheitsjobs fand Thomas Vleeshouwer eine Festanstellung als Chauffeur. Er fuhr viel herum und bekam so einiges von der Schweiz zu sehen. Schliesslich fand er zu seinem früheren Hobby zurück, dem Rennvelofahren. Schon als Kind war er viel auf dem Drahtesel herumgeflitzt. «Auf zwei Rädern kann ich die schöne Schweiz jetzt noch besser entdecken, ausserdem war es immer mein Traum, in den Bergen zu radeln. Flach ist langweilig», schmunzelt er. Mittlerweile arbeitet er mit grosser Freude als Velomechaniker. Zum Segeln kam Thomas Vleeshouwer durch seine Grossmutter, die in Holland eine Yacht hatte. Als ein Bekannter ihn fragte, ob er als Matrose arbeiten wollte, sagte er sofort zu.
Seine Frau Fabienne lernte er beim Segeln kennen. «Wir arbeiteten zwei Jahre lang zusammen auf dem gleichen Schiff, ich als Skipper, sie als Matrose und das ging überraschend gut». Als dann eine Tochter und kurz darauf ein Sohn die Familie vergrösserten, begann er immer mehr zu zweifeln. «Ich fühlte mich gespalten zwischen dem Familienleben und dem Segeln. Auch war die Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer nach zwölf Jahren verebbt.» Thomas Vleeshouwer gab das Segeln auf und stand ohne Job, mit zwei kleinen Kindern und einer zu kleinen Wohnung da. So liess er sich mit seiner Frau schliesslich in Ziefen nieder und das Segeln hinter sich. Das Meer hat ihn trotzdem nicht ganz losgelassen. «Hin und wieder vermisse ich die Ruhe und das Spiel mit Wind und Wasser. Darum fahre ich jeden Sommer nach Holland.» ■ Milena Tebiri 53
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homas Vleeshouwer springt in seinen Naturteich im Garten. Kaulquappen quirlen auseinander, Molche suchen das Weite. Seit acht Jahren wohnt der gebürtige Holländer in der Schweiz im Haus seiner Schwiegereltern. «Wasser begleitete mich schon immer, als Kind war ich entweder am Fischen oder in einem der vielen Seen oder Flüsse am Schwimmen. Da ich kein Stadtmensch bin, fühlte ich mich in Ziefen sofort sehr wohl. Ich wurde von der Familie und Freunden meiner Frau herzlich empfangen. Es kam schon mal vor, dass plötzlich jemand mit Törtchen vor der Tür stand.» Doch er kennt auch die andere Seite. «Ich hatte Glück, dass ich mich hier nicht alleine integrieren musste. Ich sehe, wie viele Schwierigkeiten Bekannte haben. Es ist ganz anders, wenn man niemanden kennt. Es gibt unglaublich viele freundliche, offene Menschen
GESELLSCHAFT
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Gesehen!
Jazz-Openair Kunsthalle-Garten, 21. Juni 2020
Kein Zick-Zack, keine Kapriolen: Walter Jauslin am Piano, Giorgos Antoniou am Bass und Michael Wipf verwöhnten das Publikum mit Straight Ahead Jazz. Als Walter Jauslin Trio sind sie am 11. September wieder im Bird’s Eye zu erleben.
Fotos: Dominique Zahnd
Eigentlich hätte das unter dem Motto «The Basel Jazz Scene» programmierte Openair im Garten des Restaurants Kunsthalle der fulminante Abschluss des 30-Jahr-Jubiläums des Jazzfestival Basel sein sollen. Aber eben: Corona. In bester Jazz-Manier haben die Festivalmacher von Offbeat Concerts improvisiert und neu arrangiert, so wurde der finale Schlussakkord kurzerhand zum Intro umgeschrieben. Die Belohnung folgte auf den Fuss: Herrliches Sommerwetter begleitete den Auftakt des noch immer andauernden Jubiläumsevents.
www.regioaktuell.com
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7-2020
Medizinische Fachkräfte aus Italien: Maia Elena Maccari ist Kinderärztin in Freiburg im Breisgau, während Neurologe Edoardo Galli am Unispital Basel arbeitet.
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Kennen sich aus gemeinsamen Unispital-Zeiten: Miriam Schenker (l.) aus Itingen – heute schaut der Papa zu den Kindern – und Rettungssanitäterin Stephanie Gerfin aus Basel.
Verbinden an diesem Sonntag Sport und Musik: Otto Bertschi – «das ist mein Corona-Bart» – und Ehefrau Margrit fahren später mit dem Fahrrad heim nach Lausen.
Gehen am Gymnasium in die selbe Klasse und machen eine bilinguale Matur: Simon Winet (l.) aus Münchenstein und Lyn Dombois aus Arlesheim.
Reisten aus Genf für ein Mutter-Tochter-Weekend nach Basel: Myriam (l.) und Sophie Sills entschieden sich spontan für einen Festivalbesuch.
Ihr Event im Regio aktuell Sie veranstalten eine Vernissage, planen einen Netzwerk-Apéro oder feiern ein rundes Geschäftsjubiläum im Beisein der regionalen und lokalen Prominenz? Lassen Sie uns davon wissen und senden Sie uns eine Einladung. Unsere Adresse: redaktion@regioaktuell.com Wer weiss, mit etwas Glück werden auch Sie und Ihre Gäste an dieser Stelle gesehen! Die Redaktion
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GESELLSCHAFT
Pensionierter Radiologe und seit bald einem Jahr Offbeat-Mitglied: Andreas Nidecker zusammen mit Anna Kornicker, Gesellschafterin und Kommunikationsleiterin bei Offbeat.
«Das kulturelle Angebot ist grossartig, es fehlt uns nur der Strand.» Ashley Magargee und Sohn Owen Richards aus Kalifornien leben seit zwei Jahren in der Rheinstadt.
Kennen sich aus gemeinsamen Lausener Primarschulzeiten: Fabienne Krebs (l.) wohnt heute in Basel, während die Wahlgenferin Fabienne Bernhardt auf Heimatbesuch ist.
Christine Renz (l.) und Gabriela Vetsch aus Riehen sind in vielem miteinander verbunden. Seit rund einem Jahr sind sie begeisterte Abonnentinnen der Offbeat-Konzerte.
Fasnacht trifft Gastronomie (v. l.): Gabriela Brunner von den Rosshofspatzen, Claudia Danuser, Geschäftsführerin Restaurant Kunsthalle und Marcus Hablützel, Tambourmajor der Basler Rolli.
Musik verbindet: Felix Knobel und Françoise Lebet setzen sich als Gönner der Offbeat-Konzerte mit Herzblut und Leidenschaft für eine lebendige JazzSzene in Basel ein.
«Endlich können wir nach langem Verzicht wieder Musik live erleben!» – Pascale Ritter und Christoph Grolimund aus Basel haben sich lange auf diesen Moment gefreut.
In den USA wird an diesem Sonntag der «Father’s Day» zelebriert: Phil McNamara – Kommunikation Novartis – feiert dies zusammen mit Tochter Sophia und Ehefrau Bea.
«Wenn wir Musik hören, müssen wir einfach tanzen!» Salome Thurau (l.) aus Hégenheim und Emily Münster aus der Eifel sind über ihre Eltern beste Freundinnen geworden.
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Freuen sich über einen gelungenen Festival-Auftakt (v. l.): Sponsoringverantwortlicher Stefan Rommerskirchen, Künstlerischer Leiter Urs Blindenbacher und Finanzchef Hans-Peter Göldi.
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Percussion, Schlagzeug und viel Blasmusik: Die Grossformation Brass Department – vor bald zehn Jahren aus der Big Band der Musikakademie Basel entstanden – arrangiert Funk, Hip-Hop, Pop etc. zu ihrem unverkennbaren Sound.
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GESELLSCHAFT
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Gesehen!
Gnussmärt Lieschtel Rathausgasse Liestal, 20. Juni 2020
Im dritten Jahr bereichert nun der Genussmarkt das Einkaufsleben in Liestal – und das praktisch jeden Samstag. Nach Coronabedingter Zwangspause zieht der Markt die Leute wieder an. Nicht nur aus Liestal und Umgebung, sondern aus der ganzen Nordwestschweiz flanieren Leute durch den Baselbieter Kantonshauptort, kaufen ein, halten einen Schwatz und geniessen eine lockere Atmosphäre und das immer frische, lokal produzierte und exklusive Marktangebot.
Sehr gut besucht: Wunderbares Wetter zog viel Volk in die Liestaler Rathausstrasse.
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Oft steht er auf den Feldern des Birsmattenhofs, heute verkauft Gemüsegärtner Habtom Berhane seine Ernte am Stand, hier an Stammkundin Christel Burkhardt aus Liestal.
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Familienausflug: Marco und Patcha Frömcke aus Liestal schlendern durch die Rathausgasse, im Wagen sitzt Sohn Tristan. Und heute ist auch Nonna Ivana Andreoli aus Giubiasco dabei.
Fotos: Dominique Zahnd
Zwei «Siiebesieche» stehen auf Apfelwein: Peppino Breda (l.) und Christoph Ratavaara produzieren in Liestal seit 2018 den Baselbieter Craft Cider – aus Thürner Äpfeln.
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GESELLSCHAFT
Kleine Weltreise mit den Lamberts aus Nunningen: In Singapur haben sich Hanneke aus Holland und Brian aus England verliebt, in Liestal verkaufen sie ihren Bean Goose Coffee.
Während sich Vierbeiner Leo beim Hundecoiffeur verwöhnen lässt, freuen sich Renate Morgenthaler aus Einigen bei Thun und Marcel Bider aus Liestal auf einen Stedtli-Kaffee.
Haben sich über ihre Männer kennengelernt: Dora Iseli (r.) aus Liestal und Lasma Kupla aus Basel, die in Frenkendorf und Lampenberg Chöre dirigiert. Mit ihr die Kinder Oliver und Louise.
Er fährt fast jeden Samstag von Bubendorf ins Stedtli: Peter Kestenholz hat sich von Angela Xalfa von Gusto Etna für einen regionalen Sugo aus Schweizer Tomaten begeistern lassen.
Auf dem Menüplan stehen Pfannkuchen mit Chirsi. Diese kann Annette Völlmin bei Hanspeter Ryf aus Tenniken kaufen, der mit Amaranth auch exklusives Inka-Getreide anbietet.
Im Weiler Wirzweli, hoch über dem Engelbergertal, hält Ruedi Zweifel aus Rünenberg seine Kühe. Der aus der Milch gewonnene Käse schmeckt Nathalie Longchamp aus Füllinsdorf.
Brot, Fleisch, Konfitüre, Liköre, Säfte und vieles mehr: Das bietet Christian Weber vom Hof Baregg in Hemmiken, was Doris Dubach aus Bubendorf sehr zu schätzen weiss.
«Weil es Bio ist und immer gut schmeckt!» Melanie Scalbert – hier mit Tochter Marilou – kauft regelmässig am Gnussmärt Lieschtel ein – heute sind es Chirsi und Gemüse.
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GESELLSCHAFT
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Gesehen!
Abschlussfeier WMS Reinach Aula der Wirtschaftsmittelschule Reinach,19. Juni 2020
Auf den Moment haben alle gewartet: An diesem Freitag durften die Absolventen der Wirtschaftsmittelschule (WMS) in Reinach ihre Berufsmaturitätsausweise und eidgenössischen Fähigkeitszeugnisse in Empfang nehmen. Wo man hinsah nur strahlende Gesichter: Sämtliche Schülerinnen und Schüler haben bestanden – 14 von ihnen sogar im Rang, also mit einem Notenschnitt von 5,3 oder höher.
Back in Black: Kein Grund zur Trauer für Sergio Masarin und Ecmel Esatürk. Beide freuen sich nach der Schulbank nun aufs Berufsleben – werden aber ihre Klassenkameraden vermissen.
«Mission erfüllt» für Stefan Gysin, Klassenlehrer der Abschlussklasse M4b: Zwei Schüler in den Rängen und alle haben bestanden – mit dabei auch Sofia Trentos.
Haben gut lachen: Aisha Weber aus Binningen (l.) hat just am Abschlusstag ein Jobangebot erhalten. Lara Meier aus Reinach freut sich aufs BWL-Studium an der Fachhochschule.
Klassenlehrerin Rahel Gürtler hat ihren Mutterschaftsurlaub unterbrochen, um unter anderen Schüler Ebin Kakkanattu aus Münchenstein zum Abschluss zu gratulieren.
Rang-Absolventin Tabea Saner (l.) ist für die Feier extra aus Savognin angereist. Sina Grolimund aus Zwingen verlässt die Schule mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Berufserfahrung sammeln und Englisch lernen: Sarah Antenen hat klare Ziele für die Zukunft. Yago Lopes überbrückt die Zeit bis zur Fachhochschule in einer Versicherung.
«Das war meine letzte Klasse», verabschiedet sich ein stolzer Markus Oser. Marigona Marku ist sehr zufrieden mit ihrem Abschluss und setzt ihr Bankpraktikum fort.
In Feierlaune: Huy-an Huynh (l.) aus Therwil und Benjamin Meier aus Ettingen leisten zuerst mal ihren Militärdienst, bevor es im Berufsleben und auf dem Bildungsweg weitergeht.
Ambitioniert: Ajlina Saljunovic (r.) absolviert ein Passerelle-Jahr und strebt danach ein Jus-Studium an der Uni an. Marigona Bajrami kann ihre Arbeit in der Speditionsbranche fortsetzen.
Haben sich gestylt für die Abschlussfeier und einen langen Abend: Rang-Absolventin Natalija Kramar (l.) aus Allschwil und Denisa Nikolla aus Riehen.
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Strahlten um die Wette: WMS-Schulleiterin Yvonne Neuenschwander mit den beiden – mit Notenschnitt 5,6 – besten Absolventen Sean Bergmann aus Ettingen (l.) und Justin Esome aus Allschwil. Fotos: Dominique Zahnd
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