DIE GRÖSSTE ZEITSCHRIFT DER NORDWESTSCHWEIZ
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OKTOBER 2020
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CHF 8.–
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Antoine Konrad Vom Star-DJ zum Lifestyle-Unternehmer
Sonderseiten
E-Mobilität ist salonfähig
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AUFTAKT
Editorial
Liebe Leserinnen Liebe Leser dahingestellt. Als Nicht-Dauerkartenbesitzer überlasse ich die Bewertung getrost den Experten und den chronisch unter Schnappatmung leidenden OnlineKommentatoren im Nebenamt. Letzteren würde ich ja im Umgang mit Fussball zu mehr Gelassenheit raten – gerade wenn’s mal nicht so läuft. Wie das geht, hat die Berner MundartBand Züri West einst vorgemacht und die Trost spendende wie Hoffnung schürende Hymne für alle verzweifelten Fans geschrieben: «U villech git’s es Gwitter / u villech schiint morn d Sunne / u die einte chöme witer ufe / u die angere blibe dunge / aber hütt hei sie wieder mau gwunne.» Und falls das noch nicht Aufmunterung genug ist, dem sei eine weitere Songzeile von Züri West ans rotblaue Fussballherz gelegt: «Irgendeinisch fingt ds Glück eim!» Also bleiben Sie zuversichtlich, die nächste Glückswelle wird früher oder später auch wieder übers Joggeli brechen. ■ Foto: Mimmo Muscio
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Thomas Kramer Chefredaktor thomas.kramer@birsforum.ch
Regio aktuell 10-2020
chtung Spoiler: In den nächsten Zeilen wird öfters von Zürich die Rede sein, trotzdem dreht sich dieser Text im Kern doch um eine tief baslerische Herzensangelegenheit. Doch der Reihe nach. Ich bin im Februar 2001 in einem der besten Momente aus dem Zürcher Seefeld an den Rhein immigriert. Nur einen Monat später spielte auch und vor allem dank einer Mäzenin, deren angeheirateter Familienname auf ein historisch urzürcherisches Ratsgeschlecht namens Oery zurückgeht, ein sportlich und finanziell erstarkter FC Basel in einem neuen, grandiosen Fussballtempel. Die Saison darauf marschierte eine hungrige Mannschaft an die Tabellenspitze – auch und vor allem dank einem grossartigen, gnadenlos auf Sieg getrimmten Trainer aus Zürich-Höngg. Es folgte dieser denkwürdige Frühsommer 2002: Nach 22-jähriger Durststrecke wurde der FCB vorzeitig Schweizer Meister, kurz darauf Cupsieger. Basel eruptierte mehrmals rund um den Barfi – es schwappte eine Welle der Euphorie über die Region, welche die erlösten Basler Fussballseelen in Glückseligkeit ertrinken liess. In diesen Wochen und Monaten gehen die Wogen in und um Basel erneut höher hin und her als üblich, ausgelöst natürlich durch den FCB. Diesmal sind es Vorgänge auf und neben dem Rasen, welche für Gefühlsausbrüche sorgen. Nebst einem harzigen Saisonstart ist dabei eine Fan-Petition zentral, deren Initianten sich um die Zukunft des Vereins sorgen. Wie sinnvoll diese Aktion ist, sei hier
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Emil Frey AG Autocenter Münchenstein Ford Transit Center Grabenackerstrasse 10 4142 Münchenstein Tel. 061 416 45 45 muenchenstein@emilfrey.ch www.emilfrey.ch/muenchenstein www.fordstorebasel.ch
Ford Nutzfahrzeuge für jeden Job Die Gelegenheit für ein neues Nutzfahrzeug von Ford war selten so gut und günstig. Bis zum 30. November bietet das Emil Frey Ford Transit Center in Münchenstein die «Ford Business Weeks» mit attraktiven Konditionen auf sofort verfügbare Fahrzeuge und Neuwagenbestellungen an. Auf den Ford Transit Custom, der alle anderen Vans in den Schatten stellt, gewährt das Ford Transit Center zum Beispiel einen Flottenrabatt von 31 Prozent. Gewerbetreibende finden im Ford Transit Center in Münchenstein den passenden Ford für jedes Bedürfnis. Die breite Palette reicht vom Dreiseiten-Kipper über das Service-Fahrzeug bis hin zum Kühlvan. Zwei Modelle des Ford Transit gibt es auch als Plug-in-Hybrid und Mild-Hybrid. Im Ford Transit Center können Sie die gesamte Bandbreite an Fahrzeugen besichtigen und eine Probefahrt vereinbaren. Dabei können Sie auch vom fundierten Produktwissen der Emil Frey-Fachverkäufer profitieren (im Bild von links: Mabast Izzet, Enrico Schwidder, Bruno Nunes, Frédéric Correia, Ali Romanci und Ronny Kern). Sie helfen auch bei der Suche nach individuell abgestimmten finanziellen Lösungen. Das Ford Transit Center bietet Reparatur-, Wartungs- und Kundendienst unter einem Dach an und sorgt damit für eine maximale Produktivität und Effizienz Ihres Ford Nutzfahrzeuges. Nutzen Sie die Gunst der Stunde für ein neues Nutzfahrzeug von Ford.
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Ford Business Weeks bis 30. November 2020
attraktive Konditionen fßr Geschäftskunden
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Gesehen!
70–74
Titelgeschichte
12–17
Sportportrait
54–55
AUFTAKT
Rembrandts Orient
38–39
Inhalt Editorial
Thomas Kramer
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Sagen Sie doch mal Michèle LeuenbergerMorf Community
Sonderseiten E-Mobility
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8–9 Kultur-Agenda
Eröffnungskonzert 10–11
Rembrandts Orient
54–55
Antoine Konrad
12–17
Events &Tipps
56–67
Getestet
Bier-Tour
Rätselspass
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Lokaltermin
Frenkendorf/
Gesehen!
70–74
Sportportrait Engagiert
Füllinsdorf
24–25
Annick Roth
38–39
Impulszentrum Holdenweid
Eingewandert
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Maryna Pinchukova
48–49 53
Empfehlungen Gesundheit
40–47
Essen & Trinken
20–22
Titelbild: Christian Jaeggi
Die nächste Ausgabe erscheint am 10. November 2020
Regio aktuell 10-2020
im Stadtcasino Titelgeschichte
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SAGEN SIE DOCH MAL
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Sich für die Krebsliga beider Basel zu engagieren, ist für Michèle Leuenberger-Morf eine Herzenssache.
«Wir dürfen Menschen mit Krebs nicht allein lassen»
Regio aktuell 10-2020
Sagen Sie doch mal… In dieser Rubrik stellen sich Persönlichkeiten aus der Nordwestschweiz den Fragen von Regio aktuell. In dieser Ausgabe antwortet Michèle Leuenberger-Morf, CEO der Krebsliga beider Basel. Oft ist die Diagnose Krebs für Betroffene und Angehörige ein grosser Schock. Wie die Krebsliga beider Basel dabei hilft und unterstützt, erklärt Michèle Leuenberger-Morf im Interview. Zudem verrät sie, wie sie sich gesund hält.
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Foto: Mimmo Muscio
Frau Leuenberger-Morf, momentan reden alle von Corona, aber niemand über Krebs. Wie gehen Sie damit um? Krebs ist in der Schweiz die zweithäufigste Todesursache. Jahr für Jahr erkranken in Basel rund 3200 Menschen. Durchschnittlich entwickelt jede dritte Person im Laufe ihres Lebens eine Krebserkrankung. Heute leben in der Schweiz schätzungsweise 320 000 Menschen mit einer Krebsdiagnose. Krebs ist somit immer ein Thema. Wie sorgt die Krebsliga dafür, dass das Bewusstsein für Krebs nicht verschwindet? Die Krebsliga beider Basel informiert, berät und unterstützt seit mehr als 60 Jahren Personen, die von Krebs betroffen sind sowie deren Angehörige und Bezugspersonen. Zudem unterstützen wir die Krebsforschung
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Wenn jemand die Diagnose Krebs hat: Was sollte er oder sie als erstes tun? Die Diagnose Krebs ist ein grosser Schock für Direktbetroffene, aber auch für das ganze Umfeld. Wir beraten und unterstützen von der ersten Stunde an und begleiten die Betroffenen und ihr Umfeld mit einem vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangebot. Die Beraterinnen und Berater beantworten Fragen rund um die Krankheit. Wir helfen, mit der Krankheit zu leben, die Krankheit und ihre Auswirkungen zu verstehen und krebskranke Menschen ins Umfeld von Arbeit, Familie und Freizeit zu integrieren und psychosoziale Folgen zu bewältigen. Am Petersplatz 12 in Basel, im «Haus der Krebsliga beider Basel», betreiben Sie ein Begegnungszentrum. Was bieten Sie dort an? Das Begegnungszentrum ist ein Ort zum Verweilen, Dasein und Begegnen für Krebspatientinnen und -patienten, Angehörige, Hinterbliebene, Fachpersonen sowie Interessierte. Als Ergänzung zu den medizinischen Leistungen bietet das Begegnungszentrum ein breites und qualitativ hochstehendes psychosoziales Angebot. In Kursen sowie in Informationsveranstaltungen finden die Gäste des Begegnungszentrums Angebote, die ihre Selbstwirksamkeit unterstützen. Welche Prioritäten setzt die Krebsliga beider Basel momentan? Krebsbetroffene und ihre Familien geraten durch die Diagnose Krebs oft in vielfältige Probleme. Zu der oft lebensbedrohenden Erkrankung kommen häufig finanzielle Engpässe, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, in der Beziehung oder Fragen zur Kinderbetreuung. Aufgrund der Corona-Krise haben wir das Zentrum im März geschlossen. Die Mitarbeitenden der Krebsliga beider Basel waren aber stets
für die Klientinnen und Klienten da. Wir haben unser Angebot im Begegnungszentrum mit Online-Kursen und Beratungen erweitert und auch ad-hoc unkompliziert während des Lockdowns einen Einkaufs- und Besorgungsdienst eingeführt. Aktuell läuft gemeinsam mit dem Kanton Basel-Stadt ein Darmkrebs-Screening-Programm. Warum legen Sie den Schwerpunkt gerade auf den Darmkrebs? Dickdarmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in der Schweiz, kann aber dank Vorsorge oft geheilt oder sogar verhindert werden. Die Krebsliga beider Basel führt im Auftrag des Kantons Basel-Stadt ein Darmkrebs-Screening-Programm durch. Als Untersuchungsmethoden stehen die Darmspiegelung und der «Blut-im-Stuhl»-Test zur Verfügung. Die Teilnehmenden können zwischen den Vorsorgemethoden wählen.
Zur Person Als ausgebildete Rechtsanwältin verfügt Michèle Leuenberger-Morf über grosse Erfahrung in der Verwaltung von Familien- und Privatvermögen. Ihrer Karriere als Wirtschaftsdiplomatin im Bundesamt für Aussenwirtschaft (heute Seco) verdankt sie eine ganzheitliche Sichtweise globaler und interkultureller Zusammenhänge. Sie hat u.a. in den USA und Japan gelebt und gearbeitet. Ihr breit gefächertes Wissen wird abgerundet durch Kenntnisse in Japanologie, Compliance Management und Corporate Governance. Michèle Leuenberger-Morf ist seit März 2018 Geschäftsführerin, CEO der Krebsliga beider Basel.
Am 22. Oktober führen Sie die Tagung «Arbeit und Krebs» durch. Mit welchem Ziel? In der Schweiz leben rund 64 000 Menschen im erwerbsfähigen Alter mit der Diagnose Krebs. Die Erhaltung des Arbeitsplatzes und eine Rückkehr in den Arbeitsprozess liegen im Interesse der Betroffenen, des Arbeitgebers und der Gesellschaft. Die Tagung fördert das Verständnis der Krebserkrankung und ihrer Folgen und richtet sich an Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Vorgesetzte, HR-Verantwortliche und weitere Interessierte.
Sie waren vorher für den Bund und in der Privatwirtschaft tätig, unter anderem als selbstständige Unternehmerin. Wie sind Sie zur Krebsliga gekommen? Ich durfte in meiner beruflichen Laufbahn viele unterschiedliche Branchen kennenlernen und Spannendes erleben. Stets habe ich mich dabei für Menschen interessiert und in unterschiedlicher Weise eingesetzt. Mich für eine Non-Profit-Organisation wie die Krebsliga beider Basel zu entscheiden, war für mich eine logische Folge und eine Herzenssache. Sie erleben direkt die Schicksalsschläge von Krebsbetroffenen. Hat das Ihre Einstellung verändert? Die Mitarbeitenden in meinem Team, die täglich mit solchen Schicksalsschlägen konfrontiert sind, bewundere ich ausserordentlich. Ich habe grosse Hochachtung vor dieser Leistung und Demut gegenüber den Menschen, die diese Schicksalsschläge meistern.
MICHÈLE LEUENBERGER-MORF
und versuchen, die Bevölkerung in den beiden Kantonen zu informieren und zu sensibilisieren. Rauchen, ungesunde Ernährung, mangelnder Sonnenschutz, negative Umwelteinflüsse – es gibt viele Faktoren, die das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen. Zur weiteren Vorsorge und Früherkennung bieten wir als Krebsliga das MammografieScreening- und das Darmkrebs-ScreeningProgramm für den Kanton Basel-Stadt an.
Wie halten Sie sich selbst gesund? Ich ernähre mich ausgewogen, von allem ein bisschen und von nichts zu viel. Zudem bewege ich mich gerne in der Natur und treibe regelmässig Sport. Ich bin aber auch ein Familienmensch und geniesse gerne ein entspanntes Zusammensein mit meinem Ehemann und unseren drei Kindern. Wie können Sie abschalten? Ich kann glücklicherweise sehr schnell abschalten, sobald ich ein anderes Umfeld um mich habe; sei es in der Natur, in Gesellschaft oder bei einer spannenden Lektüre. Zudem war die Welt zu bereisen schon immer eine Passion von mir; zurzeit ist diese Welt in der Schweiz. Bei der Krebsliga beider Basel arbeiten nur zwei Männer, der Rest sind Frauen. Ist das Zufall? Wir haben sogar drei Männer bei uns im Team! Grundsätzlich stehen bei uns die Qualifikation, die Leistung sowie die Persönlichkeit im Vordergrund und nicht das Geschlecht. Michèle Leuenberger-Morf in einen Slogan verpackt: Wie würde dieser lauten? Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass Menschen mit Krebs nicht alleine gelassen werden. Interview: Rolf Zenklusen ■
Regio aktuell 10-2020
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COMMUNITY
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Fotos: Christian Jaeggi
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Es war ein exklusives Angebot für unsere Leserinnen und Leser: Auf eine kurzweilige Führung durch das neue Stadtcasino folgte ein ungewöhnliches Konzert mit dem Sinfonieorchester Basel.
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as Interesse an der Leseraktion von Regio aktuell war immens. So musste das Los entscheiden, wer die begehrten Plätze ergattert, um das frisch eröffnete Stadtcasino Basel mit allen Sinnen zu erleben. 40 Personen durften sich schliesslich in zwei Gruppen durchs Haus bewegen, staunen, fühlen, neue Perspektiven gewinnen. Gestartet wurde der Rundgang am Tinguely-Brunnen mit einer Begrüssung durch Thomas Koeb, Direktor des Stadtcasinos, der sich sichtlich über das Interesse an seinem Haus und den Veranstaltungen erfreut. In der einstündigen Tour durch das Stadtcasino erzählten die beiden Stadtführer von Basel Tourismus über die Geschichte des Hauses, aber vor allem über die Architektur sowohl des bestehenden Baus als auch über den Anbau durch das Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron. Die Leserinnen und Leser hatten die Bilder des stilvollen Bauwerks bereits im Heft gesehen. Doch es war ein ganz anderes Erlebnis, sich in diesen Räumen zu bewegen, das Zusammenspiel der verschiedenen Materialien, Farben und Formen auf sich einwirken zu lassen und die edle Brokattapete zu berühren. Wo man auch im Foyer oder im Treppenhaus steht, es eröffnet sich immer ein spannender Blick auf diese Räume und durch die grossen Fenster auch auf die Stadt.
Glückliche Gewinner In der letzten Ausgabe hat Regio aktuell wiederum Tickets und Goodies verlost. Die Redaktion bedankt sich bei allen Leserinnen und Lesern für die so rege Teilnahme an unseren Aktionen und Wettbewerben und gratuliert den glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern. 5 Wickelfische ■ Thomas Borer, Arlesheim ■ Karin Erba, Reinach ■ Tanja Galanis, Reinach ■ Paula Joho, Liestal ■ Renate Schafroth, Füllinsdorf 10 x 2 Plätze Führung Tierpark Lange Erlen ■ Renate Duss, Reinach ■ Linda Gotsmann, Basel ■ Anne-Marie Hämisegger, Binningen ■ Dagmar Heygel, Therwil ■ Trudy Möschinger-Ryter, Frenkendorf ■ Doris Schäublin, Hölstein ■ Rosmarie Sommer, Gelterkinden ■ Claudia Stutz, Liestal ■ Bluette Volk, Biel-Benken
2 x 2 Tickets für Sam Himself im Parterre One Basel ■ Rahel Karlen, Pratteln ■ Lukas Schmidt, Münchenstein
COMMUNITY
Ein sinnlicher Abend im Stadtcasino
2 x 2 Tickets für das Jubiläumsfestival Neue Musik Rümlingen ■ Seraina Darnuzer, Aesch ■ Franz Furrer, Therwil 3 x 2 Tickets Kunsttage Basel ■ Emma Arias, Reinach ■ Erica Fawkes, Flüh ■ Ana Pruna, Bottmingen 1 x 2 Slots Freizone Dreispitz ■ Roland Klaiber, Arisdorf
Schreiben Sie uns Liebe Leserin, lieber Leser, was gefällt Ihnen am Regio aktuell, worüber haben Sie sich gefreut, was vermissen Sie und was können wir noch besser machen? Wir freuen uns über Ihre Anregungen per Post oder E-Mail.
BirsForum Medien GmbH Regio aktuell Malsmattenweg 1 4144 Arlesheim redaktion@regioaktuell.com
Ein offenes Publikum Beim Apéro riche begrüsste auch Andreas Lucco vom Orchesterbüro des Sinfonieorchesters Basel die Gruppe. Als kleine Überraschung schenkte er allen die neue CD des renommierten Klangkörpers und sagte noch kurz etwas zum erwarteten Eröffnungskonzert. Das Programm des Abends war wie das Stadtcasino selbst: unkonventionell und spannend. Den Anfang machte eine Sinfonie von Johannes Brahms, die bereits beim Eröffnungskonzert des Stadtcasinos 1876 aufgeführt wurde. Dieses Stück gehörte sozusagen zum Altbau des Casinos. Was danach kam, war der Neubau: ein Werk von Helena Winkelman, das sie im Auftrag des Sinfonieorchesters für diese Eröffnung geschrieben hat. Spannungsgeladen sprengte das Stück «Gemini» wohl die Hörgewohnheiten eines Teils des Publikums. Dieses nahm die Herausforderung an. Stargeigerin Patricia Kopatchinskaja und die Komponistin, die kurzfristig den Violine-Part von Pekka Kuusisto übernahm, sowie das Orchester begeisterten mit ihrem Spiel und der auch theatralischen Performance. Isabelle Pryce ■
WETTBEWERB Bücher zu gewinnen
Regio aktuell 10-2020
Zur Wiedereröffnung des Stadtcasinos Basel ist im Friedrich Reinhardt Verlag ein umfangreiches Buch zur 144-jährigen Geschichte dieses bedeutenden Musiksaals erschienen. Historikerin Esther Keller und Musikjournalist Sigfried Schibli rücken nicht nur den prächtigen Erweiterungsbau ins Zentrum, sie beleuchten auch die reichhaltige Basler Geschichte in den Bereichen Musik, Städtebau und Gesellschaft. Regio aktuell verlost drei dieser lesenswerten Bücher. Einfach mitmachen unter www.regioaktuell.com/wettbewerb. Teilnahmeschluss ist der Sonntag, 8. November. Viel Glück!
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ANTOINE KONRAD
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Als DJ und Musikproduzent hat Antoine Konrad den Grundstein seines unternehmerischen Erfolgs gelegt. Jetzt forciert der Basler die High-End-Marke «Konrad Lifestyle». Im House of Wine in Biel-Benken will er seinen glamourösen Lebensstil auch einem breiten Publikum erlebbar machen – und natürlich verkaufen.
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TITELGESCHICHTE
Von DJ Antoine zu Konrad
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TITELGESCHICHTE
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Selber anpacken gehört dazu: Antoine Konrad und Geschäftspartnerin Daniela Ochsner.
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Regio aktuell 10-2020
ntoine Konrad ist DJ, Musikproduzent, Label-Chef – und schon immer war er Unternehmer. Als solcher bemisst er die Welt in Zahlen, weshalb hier ein paar genannt sein sollen: Über 8 Millionen verkaufte Tonträger, 3 Millionen monatliche Hörer beim Streamingdienst Spotify, 89000 Followers auf Instagram, 200 Paar Schuhe, 100 Sonnenbrillen, 3 Autos, eine Körperlänge von 1.95 Meter. Die Angaben stammen von Antoine Konrad selbst, nicht alles ist überprüfbar. Sicher aber ist, als DJ Antoine ist er in der internationalen Partyszene und der Electronic Dance Music eine grosse Nummer. Das bescherte ihm auch TV-Auftritte in diversen Talentshows – etwa bei Dieter Bohlens «Deutschland sucht den Superstar» (2015) oder «The Voice of Switzerland» (2020). In diesen Tagen ist weniger die musikalische Expertise von DJ Antoine, sondern das unternehmerische Gespür von Antoine Konrad gefragt: In «Die Höhle der Löwen» tritt er als einer von fünf prominenten Investoren auf, welche die Geschäftsideen von Start-up-Unternehmen beurteilen und allenfalls Kapital dafür bereitstellen.
Extravaganter Lifestyle
Das nötige Vermögen steht ihm dazu zur Verfügung. Die «Bilanz» schätzt es auf 5 bis 10 Millionen Franken. Sein Geld erarbeitete sich Antoine Konrad in den Zeiten, als in der Partyund Festivalszene eine Goldgräberstimmung herrschte und immense Gagen bezahlt wur14 den. 20 000, 30 000 Franken und mehr waren in
den Premium-Clubs in den Partyhochburgen Ibiza, Lloret de Mar oder Rimini für einen TopDJ an der Tagesordnung. Von 2010 bis 2014 absolvierte DJ Antoine bis zu 150 Auftritte im Jahr. Nicht selten kam es vor, dass er am gleichen Wochenende an vier bis fünf Orten gebucht wurde. Als gefragter DJ öffneten sich ihm auch die Türen zur Glitzer- und Glamourwelt des internationalen Jetsets, der Multimillionäre, der Models und der edlen Brands, die er sich nun selbst leisten konnte oder – ganz Geschäftsmann – sich als Markenbotschafter, Konrad sagt Ambassador, zur Verfügung stellen liess. «Ich hatte schon immer Freude an Bling-Bling und lebe das auch aus», sagt Konrad. Gerade weil er diesen Lifestyle ganz unschweizerisch auf den diversen Social-Media-Plattformen zur Schau stellt, polarisiert er bis heute und bringt nebst den vielen Fans genauso viele Neider auf den Plan. Für die einen ist Antoine der grossartige Entertainer, der wie kein zweiter mit den Mitteln des bassgetriebenen 4/4Takts und einer catchigen Hookline eine Masse begeistern und für die Länge eines DJ-Sets aus dem Alltagstrott reissen kann. Die anderen rümpfen die Nase, sehen in Antoine den selbstverliebten, oberflächlichen Luxus-Junkie mit der exzentrischen Happy-Life-Fassade. «Klar, mein Leben ist eine Party», sagt er hierzu und fügt im gleichen Atemzug an: «Dahinter steckt aber viel Ernsthaftigkeit, sehr viel Arbeit, die man nicht sieht.»
Kunst, Möbel und Interior Design: Das gibt es nebst Wein u nd C
PERSÖNLICH Geboren am 23. Juni 1975, wuchs Antoine Konrad in mittelständischen Verhältnissen auf dem Bruderholz auf. Nach der KV-Lehre machte er sich selbstständig und führte ab 1995 seinen eigenen Club, das «House Café» in Basel. Daneben begann er Platten zu vertreiben und Musik zu produzieren. Den internationalen Durchbruch schaffte er als DJ Antoine 2011. Mit «Ma Chérie» produzierte er die kommerziell erfolgreichste Single eines Schweizer Musikers. 2016 gründete er die Konrad Lifestyle AG, über die er Wein und Champagner seiner eigenen Produktlinie, aber auch Kunst und Interior Design vermarktet. 2019 übernahm er in Biel-Benken das House of Wine, das er als Büro, Firmensitz, Showroom und private Eventlocation nutzt. DJ Antoine wohnt in Therwil und ist Vater eines 21-jährigen Sohns.
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ANTOINE KONRAD
n u nd Champagner im House of Wine zu entdecken.
Fotos: Christian Jaeggi
#livelikekonrad
Um die Marke «Konrad Lifestyle» voranzubringen, hat er vor drei Jahren Unterstützung gesucht und in der Person von Daniela Ochsner gefunden. Die ausgebildete Betriebsökonomin und Inhaberin einer Marketing-Agentur bringt viel Know-how, Kreativität und Erfahrung mit, wie man ein Label adäquat in Szene setzt und weiterentwickelt. «Wir beide sind etwas crazy unterwegs, packen als Unternehmer an, und wollen unbedingt etwas bewegen. Deshalb arbeiten wir gut im Tandem», fasst Ochsner die gut funktionierende Symbiose zwischen den beiden Unternehmern zusammen. Ochsner hat auch ein ganz klares Ziel vor Augen: Der erklärende Zusatz «Lifestyle» soll irgendwann verschwinden, «Konrad» soll für sich alleine stehen können – als Synonym für Qualität, für Genuss, aber auch für ein emotionales Erlebnis. Im besten Falle wird es irgendwann nur noch das «K» sein. Das auf einen Buchstaben reduzierte Logo findet man bereits heute – auf den Weinetiketten etwa. Oder auch auf der Tapete der Zigarrenlounge im House of Wine.
Zwischen Laufkundschaft und Private Member Club
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Längst könnte Konrad sein Leben etwas ruhiger angehen, könnte den DJ Antoine in die Mottenkiste packen und verstauen. Will er aber nicht, kann er gar nicht. «Es war nie mein Ziel, schon mit 45 Privatier zu werden», sagt er. Das DJ-Ding ist und bleibt seine Leidenschaft. Und seinen Lifestyle will er so lange ausleben, wie er kann. Also gibt er weiter Vollgas, sei es als Musiker, sei es als Unternehmer. «Es geht doch darum, sich im Leben immer weiter zu entwickeln.» Mit dem Wissen, dass der Markt der Partys und Festivals irgendwann übersättigt sein wird, die Zitrone ausgepresst ist und auch die Gagen runterkommen werden, hat er vor Jahren schon begonnen zu diversifizieren. Früh nutzte er sein weitverzweigtes Netzwerk, handelte mit Wein, Prosecco und Champagner. Heute lässt er unter dem Namen «Konrad Wines & Champagne» seine eigenen Tropfen herstellen. 2016 gründete er «Konrad Lifestyle», eine Marke, über die er unter anderem Weine und Champagner, Kunst, Möbel und Interior Design im High-End-Segment verkauft. Die Produkte bezieht er von Lieferanten aus Italien, Montenegro, Deutschland oder Holland oder kreiert sie von Grund auf selbst. Das Publikum, das Gefallen an seiner Lebensart und seinem Geschmack findet, soll sich ein Stück von seinem Lifestyle abschneiden können: #livelikekonrad, wie es auf der Homepage heisst.
Antoine Konrad im eleganten «Weinkeller».
Und damit landen wir in Biel-Benken, genauer im Gewerbegebiet Stöckmatten. Zwischen Carrosserie und Gärtnerei hat Antoine Konrad Ende 2019 das House of Wine erworben. Es ist der gut abgesicherte Hauptsitz seiner unternehmerischen Tätigkeiten. Gleichzeitig ist es 15
TITELGESCHICHTE
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Das DJ-ing ist und bleibt Antoine Konrads Leidenschaft – auch als Unternehmer.
Regio aktuell 10-2020
Verkaufslokal, Galerie und Eventlocation. Im House of Wine wird nochmals deutlich, wofür die Person Antoine Konrad und die Marke «Konrad Lifestyle» steht. Ob Ölgemälde, Porzellan-Hase, Kristall-Glas, Blumenvase, Möbelstück, Wein oder Champagner: Wohin man schaut, es wirkt pompös, bunt, laut, zuweilen schrill. Und dennoch ist Konrad überzeugt: «Wer sich das Aussergewöhnliche gönnen will, der findet hier etwas, selbst mit kleinerem Budget.» Gleichzeitig hofft er, dass die Leute offen und gwundrig sind, die beschriebenen Vorurteile gegenüber seiner Person beiseiteschieben und sich auf eine Entdeckungstour ins Leimental einlassen. Geöffnet ist das House of Wine von 9 bis 18 Uhr. Wer den richtigen Moment erwischt, kommt dabei auch mit dem Star-DJ ins Plaudern. In der Regel ist Konrad jeden Dienstag und Donnerstag selbst vor Ort. «Wenn ich Zeit finde, werde ich die Kunden auch bedienen. Dafür bin ich mir nicht zu schade.» Die Welt, die Konrad verkörpert, passt eigentlich nicht wirklich in dieses Gewerbegebiet. Das weiss er selbst, verweist aber auf die Vorteile. Hier kann er nachts auch mal Musik machen und niemand stört sich daran. Gediegene Private Events und nicht alltägliche 16 Partys finden im House of Wine regelmässig
Fotos: zVg
statt. So trifft sich hier auch sein Private Member Club. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von handverlesenen Freunden und Geschäftspartnern. Die Mitgliedschaft kostet zwischen 2900 und 8900 Franken im Jahr, wobei in diesem Betrag Konsumationen und ausgesuchte Goodies aus der Welt von Konrad Lifestyle inbegriffen sind. Diese finden die Members in einem der persönlich beschrifteten Tresore im runtergekühlten Weinlager: Wein, Champagner, eine Zigarrenbox, ein Schmuckstück, eine Uhr. 52 Mitglieder zählt der Club mittlerweile, wöchentlich kommen neue hinzu und 364 Tresore stehen im Cave zur Verfügung. «Der Club ist noch jung, ich bin optimistisch, dass wir in baldiger Zukunft den letzten Tresor beschriften können.»
Schnurrli und der wahre Luxus Vom House of Wine in Biel-Benken ist es ein Katzensprung nach Therwil. Hier hat er vor acht Jahren einen Landsitz erworben, mehr Schloss als Villa. Hinter blickdichten Hecken und von Kameras überwachten Toren führt Antoine Konrad einen Single-Haushalt. Von seiner letzten Freundin, dem Zermatter Model Laura Zurbriggen, hat er sich vor zwei Jahren getrennt. «Es ist gut, wie es im Moment ist», so Konrad. Den besten Platz auf dem Sofa teilt
Leute und Lifestyle: Gediegene Events und nicht alltäglich
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Foto: Christian Jaeggi
ANTOINE KONRAD
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e Partys finden im House of Wine mit Antoine Konrad als Gastgeber (unten) statt.
Wein und Champagner standen zu Beginn seiner Unternehmerkarriere.
er sich einzig mit Schnurrli, seiner Hauskatze. Die beobachtet ihn auch mal, wenn er die Wäsche macht oder während des Lockdowns den grosszügigen Garten in Ordnung bringt. Oder sich ein Stück Emmentaler aus dem Kühlschrank holt. «Ich bin eine Käsemaschine», sagt Antoine, der dieses grundschweizerische Milchprodukt über alle Massen liebt, in welcher Form auch immer. Ganz schweizerisch-bodenständig ist auch die unmittelbare Nachbarschaft – ein Bauernhof. Von dort bezieht er immer frische Eier oder auch einen Laib Brot. Er sei ein sehr angenehmer Nachbar, erzählt die Bäuerin. «Wenn wir uns sehen, grüsst er immer freundlich.»
Ein stolzer Papa
Regio aktuell 10-2020
In Therwil, in der Region Basel ist Antoine Konrad sehr gerne zu Hause. «Basel ist Heimat», sagt er, «eine gemütliche Stadt.» Von hier wegzuziehen, das komme für ihn nicht in Frage. Hier geniesst er auch die Nähe zu seinem Sohn. «Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben», sagt Antoine Konrad über den 21-jährigen Sebastian, der im Moment den Zivildienst absolviert und anschliessend ein Studium aufnimmt. Sebastian ist auch als DJ unterwegs, mit Tech-House legt er eine weniger kommerzielle Gangart auf – im Viertel und Nordstern hat er schon aufgelegt. Und natürlich auch mit seinem Vater. «Sebastian macht es gut», sagt ein sichtlich stolzer Papa, dem auch der katholische Glaube sehr wichtig ist. «Der Glaube gibt mir Rückhalt im Leben», sagt Konrad. Liebe weitergeben, keinen Platz für Hass und Neid lassen: das seien trotz aller Neigung zu Glam und Glitzer die wichtigsten Werte, die er auch seinem Sohn weitergeben möchte. «Wahrer Luxus ist doch am Ende Zeit zu haben. Für sich selbst, Familie und Freunde.» Thomas Kramer ■ 17
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Der Neubau in der Nähe des Bahnhofs Münchenstein ist ein architektonisches Meisterwerk, geprägt von Glasfassaden und einem lichtdurchfluteten Atrium, in dem sich die
Ein topmoderner Neubau für innovative e Mit dem Umzug von Basel nach Münchenstein setzt die Selmoni Gruppe einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg in eine innovative, erfolgreiche Zukunft. Am neuen Firmensitz ist die ganze Bandbreite der Gebäude-Elektrotechnik unter einem Dach vereint. Dazu gehört auch ein Showroom der Selmoni-Tochter selLED für moderne LED-Lichtlösungen.
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Regio aktuell 10-2020
ie Basler Elektrotechnikgruppe Selmoni vollzieht einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Bis Anfang Dezember zieht die Firma von Basel nach Münchenstein um. Auf dem Areal zwischen der Weiden- und der Aliothstrasse erstellt das Traditionsunternehmen einen topmodernen Neubau mit selLED Showroom, Werkstatt, Lager und Einstellhalle. «Wir sind stark gewachsen und haben zu wenig Platz an unserem angestammten Firmensitz», erklärt René Fässler, Geschäftsleitungsvorsitzender der Selmoni Gruppe. Am alten Standort sind rund 200 Mitarbeitende der Bereiche Administration, Planung, Werkstatt und Logistik auf sechs Gebäude im 18 St. Alban-Quartier verteilt. Die Zuliefersituation
in einem Wohngebiet wie der «Dalbe» in Basel ist schwierig, fährt Fässler fort. Das bereits ausgelagerte Lager in Muttenz wird in Münchenstein wieder im neuen Firmengebäude integriert. So zieht denn die Selmoni Gruppe, die 1934 von Ernst Selmoni in Basel gegründet wurde, «mit Wehmut» von der St. Alban-Vorstadt weg, erklärt Fässler, der seit 1972 dort arbeitet. «Als Basler Unternehmen bleiben wir weiterhin stark mit der Stadt verbunden und sind natürlich weiter für unsere Basler Kundinnen und Kunden da.» Vor fünf Jahren habe die Firma einen Standort gesucht, auf dem sie nach ihren Bedürfnissen bauen kann. Fündig wurden die Verantwortlichen auf der grünen Wiese in
Münchenstein unweit des Bahnhofs. Im Neubau kommt nun zusammen, was zusammengehört: Alle Bereiche sind unter einem Dach vereint, was die Abläufe in der Firma mit insgesamt 600 Mitarbeitenden stark vereinfacht. «So werden wir unsere Kundinnen und Kunden in Stadt und Land noch effizienter bedienen können», sagt René Fässler.
Begegnungszentrum im Atrium Der hochmoderne Neubau, in Zusammenarbeit mit den Architekten von Burckhardt+Partner AG realisiert, wird von Glas dominiert. Kernstück ist ein lichtdurchflutetes Atrium, in dem sich die Mitarbeitenden treffen und über innovative Projekte austauschen können. Moderne Arbeitsplätze, ein Personalrestaurant, Fitnessraum und Duschen tragen ihren Teil zu einem attraktiven Arbeitgeber bei – ebenso wie die gute verkehrstechnische Erreichbarkeit für den öffentlichen wie auch den privaten Verkehr. In Sachen Nachhaltigkeit setzt die Selmoni Gruppe, die einen Teil ihrer Fahrzeugflotte bereits elektrisch oder mit Biogas betreibt, mit
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ELEKTROTECHNIK
sich die Mitarbeiter treffen und innovative Lösungen finden.
Fotos: zVg Selmoni
e elektrotechnische Gebäudelösungen
Vom einfachen Stecker bis zu Industrielösungen Zu dieser Bandbreite gehören Schaltanlagen, Gebäude- und Industrieinstallationen, Ge-
bäudeautomation, Elektroplanung, Kommunikation und Fotovoltaik – um nur einen Teil zu nennen. Ebenso vielfältig wie die Dienstleistungen ist der Kundenstamm. Dazu zählen namhafte Auftraggeber aus der Chemie- und Pharmabranche, aus dem Industrie- und Gewerbebereich und auch aus dem öffentlichen Sektor. Wohnüberbauungen wie die Albanteich-Promenade in Basel oder das Wohn- und Geschäftshaus in der Bahnhofstrasse in Pratteln gehören ebenso zu den umfangreichen Projekten, wie der Roche Turm in Basel. «Wir sind aber selbstverständlich sehr gerne auch für private Kunden da, die zum Beispiel einen Stecker auswechseln müssen oder eine Lampe montieren möchten», erklärt der Vorsitzende der Geschäftsleitung. Zeitgemässe, innovative Lösungen für elektrotechnische Herausforderungen gehörten schon immer zur Philosophie der Selmoni Gruppe. Als eine der ersten Firmen der Region hat sie ihre Kundschaft mit vorbereiteten, steckerfertigen Installationselementen überzeugt. Mit der Verwendung von BIM (Building
Information Modelling), einer Planungsmethode für die Modellierung von Bauprojekten, hat Selmoni die Vorteile des digitalen Bauens ebenfalls sehr früh erkannt. Dass der Neubau in Münchenstein BIM-basiert erfolgte, versteht sich von selbst. Anfang Dezember soll der Umzug an den neuen Standort abgeschlossen sein. Damit macht Selmoni den Weg frei für neue Höhenflüge der innovativen GebäudeElektrotechnik in ihrer ganzen Bandbreite. ■ Rolf Zenklusen
St. Alban-Vorstadt 106, 4002 Basel Tel. 061 287 44 20 www.selmoni.ch ■ info@selmoni.ch
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dem Neubau einen weiteren markanten Glanzpunkt. «Mindestens 20 Prozent des Stromverbrauchs produzieren wir mit unserer eigenen Fotovoltaikanlage», erklärt René Fässler. Eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe erzeugt CO2-freie Wärme. Der neue Firmensitz ist auch ein weiterer, starker Beweis für die ausgeprägte Innovationsfreude der Selmoni Gruppe. selLED, eine Tochter der Selmoni Gruppe, richtet im Neubau einen beeindruckenden Showroom für moderne LED-Lichtlösungen ein. Weitere Tochterfirmen wie Selmoni Infranet für Glasfasertechnik und E-Mobilitätslösungen sowie Selution für erstklassige ICT-Lösungen ziehen ins neue Gebäude ein. «Damit vereinen wir im Neubau die ganze Bandbreite der GebäudeElektrotechnik», unterstreicht der Vorsitzende der Geschäftsleitung.
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ESSEN &TRINKEN
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Foto: Christian Jaeggi
Kumm, Schweinderl, kumm! Was für ein schönes Schweineleben haben die Vierbeiner auf dem Hofgut Farnsburg. Bis der Schlachter kommt. Dann hat es sich ausgegrunzt.
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elbst Andreas Flückiger, alias Endo Anaconda von Stiller Has, widmet dem Schwein ein Lied: «Kumm, Schweinderl, kumm. Darfst no a bisserl stinken. Weil morgen kommt der Fleischhacker. Und holt sich deinen Schinken …». Klar endet für die Sau die Geschichte tödlich, die, wie zig andere Schweine, zu Blutwurst, Schinken und mehr verarbeitet wird. Ja, wir – sofern nicht Vegetarier und Veganer – essen das Schwein mit Lust und Appetit. Erst recht seine minderen
Teile. Nicht nur aus Respekt vor dem Vieh, sondern weil sie auch ausgesprochen munden.
Der Dirigent ist der Metzger Ein Schwein zu schlachten, erfordert von allen Beteiligten Disziplin, eine strenge Organisation. Improvisation ist fehl am Platz. Der Metzger ist der Dirigent. Er führt den Schnitt, spaltet, zerteilt. Sein Orchester entbeint, löst aus, pariert, hackt. Eine Hochburg der «Cochonnaille» bildet die Ajoie, der nördlichste Zipfel der Schweiz. Dieses ursprüngliche Erntetagfest Saint-Martin überrascht mit der Abfolge seines Menüs. In La Claude Chappuis oberhalb von Develier wird der Schmaus in acht Gängen (alles aus eigener Schlachtung) zelebriert. Bei uns geht es einfacher zu und her. Manchenorts hat sogar die Schlachtplatte überlebt. Zum Beispiel im «Weiherhof» in Basel bei Ruedi
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der Metzgete-Freund seine eigene Präferenz. Meine Lieblings-Blutwurst esse ich im «Barmelhof», im «Blauen Engel» in Rüfenach und im «Kreuz» in Metzerlen. Bon appétit. ■ Martin Jenni Genussjournalist und Buchautor
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Spillmann, der dieses Jahr zu seiner zwanzigsten Metzgete einlädt. Unkonventioneller wird das Festessen im «Tell» bei Andy Cavegn aufgetragen, bei dem Fabian Karlen gerne eigenwillige Kombinationen aus der Küche zaubert. Was, sei hier nicht verraten. Reservieren und geniessen lautet die Devise für alle Omnivoren unter uns. Die Hochburgen der Metzgete sind in unserer Region im Fricktal, Schwarzbubenland und Baselbiet, wo sie nach allen Regeln der Kunst zelebriert wird. So zum Beispiel im «sBeizli» in Nusshof, bei dem das Borstenvieh vom Hofgut Farnsburg oberhalb von Ormalingen stammt. Da schmeckt jeder Bissen umso besser, haben die Schweine doch Winter wie Sommer immens grossen Auslauf, können sich lustvoll suhlen, ohne zu wissen, wieviel «Schwein» ihnen eigentlich beschert ist. Aber wo wird die beste Blutwurst serviert? Da hat je-
Tipps und Infos Basel ■ Tell Spalenvorstadt www.zumtellbasel.ch Sa 5.12. ■ Weiherhof Neubad www.weiherhof.ch Di 27.10.–Sa 31.10. Baselland ■ Rössli Oberdorf www.roessli-oberdorf.ch Fr 13.10.–So 11.11 ■ Reblaube Lampenberg www.reblaube-lampenberg.ch Jeweils Do bis So: 15.10.–29.11. ■ s’Beizli Nusshof www.sbeizli.ch Fr 29.10.–So 31.1.2021 Fricktal ■ Rössli Zuzgen Tel. 061 871 04 48, Mi bis So geöffnet Do 5.11.–So 8.11. ■ Bären Bözen www.baeren-boezen.ch Jeweils von Do bis So: 15.10.–28.2.2021 ■
Blauer Engel Rüfenach www.blauerengel.ch Jeweils von Do bis Sa: Do 19.11.–Sa 21.11., Do 26.11.–Sa 28.11. und Do 25.2.–Sa 27.2.2021
Solothurn ■ Kreuz Metzerlen www.kreuz-metzerlen.ch Fr 20.11.–So 22.11 ■ Barmelhof Erlinsbach www.barmelhof.ch Jeweils von Do bis So: 15.10.–18.10., 29.10.–1.11., 12.11.–15.11., 21.1.–24.1. und 4.3.–7.3.2021
Fleisch von glücklichen Schweinen ■ Hofgut Farnsburg Ormalingen www.hofgut-farnsburg.ch ■ Silberdistel Holderbank www.silberdistel-kost.ch
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Jura ■ La Claude Chappuis Develier www.la-claude-chappuis.ch Fr 13.11.–Di 17.11. und Fr 20.11.– So 22.11.
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ESSEN & TRINKEN
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Die vegetarische Metzgerei Schmackhafte Alternativen zu Fleisch? Wenn möglich sogar auf pflanzlicher Basis? Gibt’s tatsächlich. Hausgemachte Gemüseburger, Gemüsewürste und «gepflanztes Poulet» schmecken ausgezeichnet und finden sich neu in unserem vegetarischen Angebot. Planted Chicken wurde von einer jungen Schweizer Firma als köstliche Fleischalternative aus nur fünf Zutaten (Wasser, Gelberbsenprotein, Erbsenfasern, Rapsöl, Vitamin B12) entwickelt. Das innovative Produkt überzeugt in Sachen Geschmack und Konsistenz sogar den Metzger. Sie erhalten es bei uns in verschiedenen Variationen im Offenverkauf. Viel Spass beim Ausprobieren! Viele weitere vegetarische Produkte erhalten Sie in unseren drei Fachgeschäften. Wir beraten Sie gerne.
Jenzer Fleisch + Feinkost AG Ermitagestrasse 16 4144 Arlesheim www.goldwurst.ch
Liebe Leser/innen und Gäste Das Jahr geht oft zu schnell zu Ende. Dieses Jahr ist speziell und liess die eine oder andere geplante Begegnung offen. Das «Chez Rodolfo» ist der perfekte Ort, um in gemütlicher Atmosphäre Freunde und Familie in kleinem Rahmen, ohne Trennwände auf bzw. zwischen den Tischen zu treffen, ohne dabei die Corona-Vorschriften zu verletzen. Für private oder geschäftliche Anlässe sind wir an sieben Tagen die Woche auf Reservation für Sie da und stellen Ihnen ein Menü nach Ihren Wünschen zusammen. Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst.
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Unsere Fondue- und Raclette-Liebhaberinnen und -Liebhaber sind in den Monaten Oktober, November, Dezember 2020 und im Januar 2021 jeweils am Freitag ab 18.00 Uhr im «Chez Rodolfo» in 4422 Arisdorf auf Anmeldung zum Preis von Fr. 29.50 für das Fondue oder Fr. 18.50 für das Raclette à discrétion herzlich willkommen.
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Die Farbe stimmt: Biersommelier Beat Aellen (l.) erkundet auf der Bier-Tour vier Basler Brauereien und ihre Spezialitäten.
Ein gelungener Abend mit 14 feinen Bieren Auch wenn es jeweils nur 1-dl-Gläser sind: Trinkt man alles aus, was angeboten wird, kommt man an der Bier-Tour auf 14 unterschiedliche lokale Gerstensäfte. Die begleitete «Beizentour» durch vier Basler Brauereilokale ist lehrreich, interessant – und bietet viele fruchtige Überraschungen.
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Die Leute sind begeistert von der Führung. Und Beat Aellen, Inhaber der Firma Bierideen, freut sich, dass er überhaupt wieder solche Veranstaltungen anbieten kann. «Ich mag Früchte lieber als fruchtiges Bier», meint der Franko-Amerikaner zum Schluss. «Ich bin beeindruckt von der Vielfalt der Basler Biere», schiebt die Schwedin nach, während der Basler nur süffisant lächelt. «Hopfen und Malz, Gott erhalt’s», entfährt es mir auf dem Rückweg, den ich wohlweislich zu Fuss zurücklege. Ich habe 14 Basler Biere getrunken und bin entsprechend satt. Und hochzufrieden. Rolf Zenklusen ■
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en sieben Standardbiere», erklärt Damian Paro, Barchef der Birreria an der Oetlingerstrasse 84. Zwischendurch präsentiert die Braubude einmalige Spezialitäten. Fruchtige Biere, etwa mit Gurken versetzt, seien im Sommer beliebt; im Winter werden eher schwerere gebraut. Auf der Bier-Tour gibt es Single Hop Citra – «ein Frauenbier», ruft plötzlich einer –, Minze Melone oder Scottish Ale – alle sehr fruchtig. Na ja, ist Geschmackssache! Die dritte Station heisst Matt & Elly Brewery & Kitchen; das Restaurant mit eigener Brauerei liegt an der Erlenmattstrasse 30. Neben Biertanks geniesst man Fruit Sour Ale, Weizen Scottish IPA und New England IPA, während Denise Furter, Mitgründerin des Genussorts, die Hintergründe des Restaurants und der Brauerei erklärt. Und natürlich streut auch Beat Aellen immer wieder viel Wissenswertes ein.
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Viel Röstmalz
Idee:
Etwas länger dauert die Fahrt zum letzten Halt der Bier-Tour. Bei Volta Bräu an der Voltastrasse 30 kommen ein IPA mit reichlich AromaHopfen und ein Bier mit Randensaft auf den Tisch. Und zum Dessert wird ein Stout gereicht, mit «viel Röstmalz», wie Beat Aellen ausführt.
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Bier-Tour
Termine der weiteren Bier-Touren: 14.10., 28.10., 11.11., 25.11., 9.12. und 16.12. Kosten: Fr. 75.– pro Person Infos: bier-ideen.ch Eckwerte ■ Aktivitäten: Degustation, Geselligkeit, neue Bekanntschaften ■ Testumgebung: Kleinbasel mit Abstecher ins St. Johann-Quartier ■ Voraussetzung: Freude an Bier ■ Tester: Rolf Zenklusen (trinkt begeistert Bier, obwohl er aus einem Weinkanton stammt)
Lerneffekt: Geschmacksvielfalt: Präsentation:
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lles beginnt in der Wiege der Basler Bierkultur, im Restaurant Fischerstube an der Rheingasse im tiefsten Kleinbasel. Auf der Gartenterrasse über der Brauerei Fischerstube werden vier Ueli-Biere serviert. An den Tisch tritt ein junger Basler: «Habt Ihr auch die BierTour gebucht?» Ein Franko-Amerikaner und eine Schwedin nicken, wir Reporter von Regio aktuell gesellen uns dazu. Im Nu ist man per Du, Bier verbindet. Wir wechseln auf Englisch, typisch für das multikulturelle Basel. Beat Aellen, ausgebildeter Biersommelier und Organisator der Bier-Tour Basel, erklärt die Anfänge der Brauerei Fischerstube. Der Kleinbasler Arzt Hans Jakob Nidecker hatte genug vom Bierkartell. 1974 begann er, eigenes Bier zu brauen und schuf ein kleines Imperium, das bis heute im Familienbesitz ist. Vier der fünf Ueli-Offenbiere werden an der Bier-Tour verkostet. Lager, Reverenz, Weizen, Dunkel – alle ungefiltert. Die Biere schmecken mir gut, ich bin ein erklärter Liebhaber des dunklen Gerstensafts. Beat Aellen zeigt verschiedene Malzsorten und erklärt, wie dunkles Bier gebraut wird. Auch zu Pellets gepresster Hopfen wird herumgereicht. Wir fahren zur nächsten Station, der Braubude Basel (BBB), gegründet 2011. «Wir brau-
Foto: Cédric Bloch
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Von 100 auf 0: Der Verkehr auf der Rheinstrasse hat massiv abgenommen. Aber wie geht es nun weiter in und um die Rheinstrasse?
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Über der Röhre Die Verkehrsberuhigung der Rheinstrasse durch die A22 kennt nur Gewinner – darüber herrscht Einigkeit. Einig ist man sich in Füllinsdorf und Frenkendorf auch darüber, dass es Zeit ist für die Aufwertung der einst chronisch überlasteten Strasse.
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is vor wenigen Jahren noch genoss die Rheinstrasse zwischen Pratteln und Liestal eine zweifelhafte nationale Prominenz: Vor allem zu den Stosszeiten war die Kantonsstrasse hoffnungslos verstopft, vorwiegend durch Be24 rufspendler in Richtung Basel respektive retour
ins obere Baselbiet. Das machte die Rheinstrasse zu einer der am meisten befahrenen Hauptstrassen im ganzen Land. Tempi passati! Nach jahrzehntelangem politischem Geplänkel konnte im Dezember 2013 die neue Hochleistungsstrasse A22 und
mit ihr der Schönthal-Tunnel unterhalb von Frenkendorf und Füllinsdorf in Betrieb genommen werden. Der Verkehr generell ist seither sicher nicht geringer geworden, wird aber beim Hülftenschanz-Kreisel geschluckt und von dort in den Untergrund oder auf die Autobahn A3 abgeleitet. Doch was hat sich seither getan und wie sieht es über der Röhre aus – sieben Jahre danach?
Arbeitsplätze und Autos Von Pratteln herkommend fallen als erstes der Bau des Läckerli Huus und zwei Autohändler inklusive Tankstellen ins Auge. Diese stehen sinnbildlich für den weiteren Verlauf bis nach Liestal: Zum einen ist die Vielfalt an Arbeits-
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Nachgefragt
Ruhe ist eingekehrt
Die Lebensqualität ist enorm gestiegen
Auch Lorenz Nef, der mit dem Porsche Gebrauchtwagenzentrum präsent ist, weiss die bessere und schnellere Erreichbarkeit seit Eröffnung der A22 zu schätzen. Er bedauert allerdings, dass seit der Eröffnung keine weiteren baulichen Massnahmen vorgenommen wurden. «Der Standort ist hervorragend. Mit einer baulichen Aufwertung der Rheinstrasse und der Verbesserung der Erschliessung von Gewerbe- wie auch Wohngebieten kann die Attraktivität von Füllinsdorf und Frenkendorf gesteigert werden», so Nef. Das Miteinander von Wohnen und Gewerbe begrüsst auch Christoph Keigel: «Nach der Verkehrsberuhigung eignet sich die Rheinstrasse besser als Wohnraum. Heute investieren hier nicht nur Gewerbebetriebe, sondern es sind auch einige Wohnprojekte in Planung», weiss Keigel. Dementsprechend wichtig sei, dass die Umgestaltung der Rheinstrasse in Angriff genommen werde, damit diese nicht zuletzt auch ein modernes Bild erhalte.
Drei Fragen zur Rheinstrasse an Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und Einwohner von Füllinsdorf.
Lebensraum zurückholen
Foto: Cédric Bloch
Welche Vorteile sind explizit für die beiden angrenzenden Gemeinden Frenkendorf und Füllinsdorf entstanden? Wurden diese genutzt? Beide Gemeinden wurden von Stau und Abgasen entlastet. Die Rheinstrasse war ja eine der schweizweit meistbefahrenen Kantonsstrassen und die Situation war über Jahre hinweg unerträglich, sowohl für die Anwohner als auch für das Gewerbe und die Verkehrsteilnehmer. Heute haben beide Gemeinden dank der A22 und der Rheinstrasse eine attraktive und jederzeit effiziente Verkehrsanbindung. Das ist positiv für die Gemeinden als Wohnort und selbstverständlich auch für das Gewerbe im Raum Liestal. Ist damit die Entwicklung der Rheinstrasse und des angrenzenden Gewerbes abgeschlossen oder sehen Sie noch mehr Potential? Noch ist leider nicht klar, wie genau der Endausbau der Rheinstrasse ausschauen soll. Das ist schade, denn sobald diese Frage geklärt ist, werden weitere private Investitionen entlang dieser Strasse erfolgen und eine zusätzliche qualitative Aufwertung herbeiführen. Der Volksauftrag aus den Abstimmungen ist eigentlich klar: Die Rheinstrasse soll ihren Gewerbecharakter bewahren. sfe ■
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plätzen entlang der Rheinstrasse enorm. Ebenso scheint die Lage ideal zu sein für das Autogewerbe. Nirgends in beiden Basel gibt es eine solche Fülle von Markenvertretungen und Tankstellen wie hier. Eine davon ist die Garage Keigel mit Geschäftsleiter Christoph Keigel. Er ist ein Protagonist der ersten Stunde für die Umsetzung der Hochleistungsstrasse. «Die durch die A22 erfolgte Beruhigung der Rheinstrasse hat allen Beteiligten sehr viel Gutes gebracht. Wesentlich sind die geringere Verkehrsbelastung, eine deutlich bessere Erreichbarkeit der Gewerbebetriebe, die Möglichkeit überall links abbiegen zu können und keine Verzögerungen mehr für den Bus wegen Dauerstau», fasst Keigel zusammen. Seine Kun-
Enorm profitiert vom Schönthal-Tunnel haben die beiden anliegenden Gemeinden Frenkendorf und Füllinsdorf. «Lärm- und Abgasemissionen wurden deutlich reduziert. Die Anwohner können wieder durchatmen und bei offenem Fenster schlafen», sagt Roger Gradl. So freut sich der Frenkendörfer Gemeindepräsident, dass der Verkehr wieder rollt, der Busbetrieb pünktlich fährt und die Sicherheit für Velofahrer und Fussgänger verbessert wurde. «In Frenkendorf sind zahlreiche konkrete Vorhaben mit Wohn- und Gewerberaum in Planung. Die Sanierung und die Neugestaltung der Rheinstrasse ist deshalb für uns zentral und sollte endlich umgesetzt werden», so Gradl. Diese Dringlichkeit unterstützt auch Ratskollegin Mirjam Würth, die der SP-Fraktion des Landrats angehört: «Den heutigen Stand der Rheinstrasse empfinde ich als äusserst provisorisch. Sie durchschneidet nach wie vor Lebensraum, den sich die Anwohnenden zurückholen sollten.» Die Tendenz der Verkehrsberuhigung ginge zwar in die richtige Richtung, aber die Steigerung der Lebensqualität habe noch viel Luft nach oben. ■ Simon Eglin
Die Wirtschaftskammer hat sich intensiv für die heutige A22 zwischen Liestal und Pratteln engagiert. Sieben Jahre nach der Eröffnung: Hat sich der Einsatz gelohnt? Der Einsatz hat sich mehr Christoph Buser als gelohnt, da werden mir die Verkehrsteilnehmer und die Anwohner sicherlich zustimmen. Die Lebensqualität ist enorm gestiegen. Für dieses Projekt haben sich während vieler Jahrzehnte viele Leute eingesetzt. Die A22 ist heute ein gutes Beispiel dafür, was Hochleistungsstrassen bewirken können.
LOKALTERMIN FRENKENDORF/ FÜLLINSDORF
den und seine Mitarbeitenden wüssten dies sehr zu schätzen.
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FORUM SCHWARZBUBENLAND – PROMOTION LAUFENTAL
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Ein Ausflug nach Breitenbach ins Industriemuseum führt einem auch die Geschichte der Schreibmaschine vor Augen.
Perlen vor der Haustür
Museen in der Region ■
Die Tage werden kürzer und kälter, aber der Schnee bleibt aus: Genau die richtige Zeit, um in der Region auf Entdeckungsreisen zu gehen. Eine Vielzahl mit viel Herzblut geführter Museen drängt sich auf.
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ass in Seewen historische Musikautomaten zu bestaunen sind, ist kein Geheimnis. Aber wussten Sie, dass in Kleinlützel bei einer Führung die ehemalige Pfeifen- und Stockfabrik wieder zum Leben erwacht, dass man im Nunninger Dorfmuseum in längst vergangene Zeiten eintaucht, oder dass im Industriemuseum Breitenbach regelmässig der Bandwebstuhl knattert? Wo immer ein regionales Museum betreten wird, trifft man auf viel Herzblut und ehrenamtliches Engagement. Im Falle des Industriemuseums wird das personifiziert durch Mitgründer Werner Koller. Bei der Entdeckungstour durch die Exponate der örtlichen Industrie sprüht er vor Energie und stillt jeden noch so grossen Wissensdurst.
Immer wieder Neues Regio aktuell 10-2020
Neben den Ausstellungsstücken der Breitenbacher Unternehmen Isola, Brac und der Bandfabrik sind zurzeit noch bis 30. Januar 2021 historische Schreimaschinen zu sehen. «Wir müssen immer wieder Neues bieten, um aufzufallen. Deshalb bereichern wir die Agenda mit Sonderausstellungen und kulturellen Anlässen», sagt Maria Cajochen, die den Museumsverein seit einem Jahr präsidiert. Um eine reichhaltige Auswahl von Schreib26 maschinen bieten zu können, durfte man
nicht nur auf private Objekte aus der Region zurückgreifen, sondern auch auf Exponate des Schreibmaschinenmuseums Beck in Pfäffikon. Praktisch jedes Gerät wird mit einer Geschichte verknüpft, wie etwa die Blindschreibmaschine, die einst mitsamt der Sekretärin verliehen wurde. Auch die von Schriftstellern verehrte Hermes Baby fehlt nicht. Anhand von Plakaten verbindet das Museum geschickt die Historie mit der Gegenwart: So staunt man nicht schlecht, wenn man auf der Tastatur einer Schreibmaschine mit Jahrgang 1904 das vermeintlich moderne @-Zeichen entdeckt.
Von wegen verstaubt Eine fachkundige Führung im Industriemuseum – die auf Wunsch auch mit einem Apéro verbunden werden kann – ist ein Erlebnis für Jung und Alt und straft allfällige Ansichten vom «verstaubten Dorfmuseum» Lügen. Damit die regionalen Kulturstätten à jour bleiben können, reicht aber das grosse freiwillige Engagement nicht aus. «Die Suche nach Sponsoren und neuen aktiven Mitgliedern ist ein Thema, das uns alle ständig beschäftigt», bestätigt Maria Cajochen. Im Falle der Sonderausstellung hat sich der grosse Aufwand gelohnt: Die Vernissage war ein voller Erfolg und machte gleich mehrere Corona-konforme Führungen erforderlich. Simon Eglin ■
Foto: Cédric Bloch
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Industriemuseum Breitenbach: Beleuchtet die geschichtliche Entwicklung von Breitenbach in den Bereichen Industrie und Gewerbe. Breitgartenstrasse (Aula der Primarschule), Breitenbach Tel. 078 753 23 17 www.industriemuseum.ch Museum Laufental: Auf vier Stockwerken werden zahlreiche Objekte aus der Geschichte des gesamten Laufentals präsentiert – von der Urzeit bis in die Moderne. Helye-Platz 2, Laufen Tel. 061 761 41 89 www.museum-laufental.ch Pfeifen- und Stockfabrik Kleinlützel: Bei einer Führung durch Bruno Tschan erwacht die ehemalige Pfeifenfabrik wieder zum Leben. Führungen nach telefonischer Vereinbarung: Tel. 061 771 06 50 Heimatmuseum Schwarzbubenland: Bereits seit 1949 besteht das Museum in der alten Dorfkirche St. Mauritius in Dornach. Hier wird das regionale kulturelle Gedächtnis des Schwarzbubenlandes bewahrt und präsentiert. Hauptstrasse 24, Dornach Tel. 061 272 75 44 www.heimatmuseum-dornach.ch
Es gibt noch viele weitere spannende Kleinmuseen im Schwarzbubenland und im Laufental zu entdecken. Eine Übersicht mit weiteren Informationen bietet die Website des Forums Schwarzbubenland: www.schwarzbubenland.info/museen
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Die Elektromobilität gibt Vollgas Noch nie wurden so viele Elektroautos verkauft wie im August 2020. Und es wird in diesem Stil weitergehen – auch weil E-Autos für sportliche Fahrer zunehmend interessanter werden.
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Die beliebtesten E-Autos der Schweiz 1 Tesla Model 3 2 Renault Zoe 3 BMW i3 4 Hyundai Kona Electric 5 Audi E-Tron 6 VW e-Golf 7 Nissan Leaf 8 Tesla Model X 9 Tesla Model S 10 Jaguar I-Pace 11 Hyundai Ioniq Electric 12 Mercedes EQC
Die Schweiz gehört zu den fünf besten in Europa. Mit Norwegen, dem absoluten Spitzenreiter in Sachen Elektromobilität, können wir nicht mithalten: Im hohen Norden waren letztes Jahr 42 Prozent der neu zugelassenen Personenwagen E-Autos, für dieses Jahr rechnet das Land im hohen Norden mit einem Anteil von 60 Prozent bei den Neuwagen.
Verdreifachung in einem Jahr In der Schweiz liegt der Anteil von reinen E-Autos oder Plug-inHybriden dieses Jahr bis jetzt über 15 Prozent aller Neuwagen, während es im Vorjahr weniger als fünf Prozent waren. Das ist eine Verdreifachung in nur einem Jahr. Im August 2020 verzeichnete «Auto Schweiz», der Verband der Autoimporteure, mit 15,7 Prozent den höchsten monatlichen Anteil an Steckerfahrzeugen. Und diese Entwicklung wird sich noch beschleunigen, wie der Zukunftsforscher Lars Thomsen erklärt: «Wenn es in ähnlichem Tempo weitergeht, dann werden bereits ab 2024 Neuwagen überwiegend als Elektroautos – entweder reine Batteriefahrzeuge oder Plug-in-Hybride – zugelassen.» Selbst wenn sich der Anteil weiterhin nur verdoppelt, wird ab Mitte der Dekade der reine Verbrennungsantrieb nur noch eine kleine Nische abdecken, wie Thomsen prophezeit. Er geht davon aus, dass im Jahr 2030 ganze 90 Prozent der verkauften Neuwagen E-Autos sind.
Vier Prozent der Autos fahren elektrisch Trotz steigender Absatzzahlen fahren momentan gesamthaft nur etwa 4,2 Prozent der Autos in der Schweiz mit Strom. Leicht über dem schweizerischen Mittel liegt der Kanton Basel-Stadt: Von den Personenwagen, die von Anfang bis Juli 2020 zugelassen wurden, hatten sechs Prozent einen Elektroantrieb.
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E-MOBILITY Das ist der Regierung von Basel-Stadt zu wenig: Sie will den Anteil von E-Autos an den Neuzulassungen im Stadtkanton bis 2022 auf 15 Prozent steigern. Der Kanton geht mit gutem Beispiel voran und präsentierte im Mai 2019 als Schweizer Premiere mehrere Polizeiautos von Tesla.
Baselbiet setzt auf schnelle E-Bikes
Ladeinfrastruktur ist besser als ihr Ruf In der Elektromobilität steht und fällt alles mit der Ladeinfrastruktur. Wird diese als mangelhaft wahrgenommen, entscheiden sich viele Leute gegen ein E-Auto. «Das Ladenetz der Schweiz ist besser als sein Ruf», titelt das online-Magazin energie-experten.ch im Januar 2020. Tatsächlich kann sich die Schweiz sehen lassen: Im europäischen Vergleich liegen wir bei den Stromtankstellen pro 100 000 Einwohner auf Rang 3. Bereits Anfang 2020 haben die IWB 41 Ladestationen in BaselStadt betrieben; seit einigen Monaten steht an der Autobahnausfahrt Basel-Ost/Breite eine Schnellladestation bereit. Andere regionale Stromanbieter wie EBL und Primeo Energie fördern den weiteren Ausbau von öffentlichen Ladestationen oder bieten private Lösungen für das Aufladen zuhause an.
Auch elektrisch sportlich unterwegs Es gab Zeiten, da war ein E-Auto für sportliche Fahrer tabu. Doch das ist vorbei, wie Lukas Ott in den Clubinformationen des TCS beider Basel schreibt. Ott hat den Porsche Taycan Turbo getestet und ist begeistert: «Die Kombination von Leistung, Grip, Eleganz und Verarbeitung ist Porsche mit Bravour gelungen.» Beim Tesla spüre man in Kurven deutlich sein Gewicht von über 2.2 Tonnen, urteilt der Geschäftsführer des TCS beider Basel. «Das Gefühl hat man beim Taycan deutlich weniger, er ist viel agiler, obwohl er nominell mit 2.3 Tonnen mehr wiegt als das Model S.» Rolf Zenklusen ■
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Im Baselbiet wird der Anteil der E-Autos nicht statistisch erfasst. Dafür ist im Landkanton ein klarer Aufwärtstrend bei E-Bikes ersichtlich: Die Zahl der zugelassenen Motorfahrräder ist in den letzten Jahren rasant angestiegen – vor allem, weil die E-Bikes zu dieser Kategorie gehören. Der Kanton Baselland setzt vor allem auf die Förderung der Infrastruktur für E-Bikes, wie die Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) schreibt. «Schnelle E-Bikes ermöglichen ein komfortables und schnelles Vorwärtskommen über Distanzen von fünf bis 30 Kilometern.» Das Projekt für eine Velohochbahn in Modellbauweise zwischen Pratteln und Augst hat die Regierung am 22. September allerdings zurückgezogen. Nichtsdestotrotz erleben strombetriebene Fahrzeuge einen wahren Boom. 2018 war Pick@Bike das erste Unternehmen, das ein Sharingsystem für E-Bikes auf den Markt brachte. Inzwischen sind ähnliche Firmen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Elektro-Trottinetts von verschiedenen Anbietern können gemietet werden; auch Cargobikes und elektrisch betriebene Scooter erobern Stadt und Land. Auch grössere Fahrzeuge fahren zunehmend mit Strom: Im Herbst 2019 hat die Migros Basel den ersten Elektro-LKW vorgestellt. Coop will im ersten Quartal 2021 den ersten vollelek-
trischen Lastwagen in Betrieb nehmen; die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) wollen bis 2027 alle Busse mit Strom fahren lassen.
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«Mit ihm sportlich zu fahren macht grossen Spass» Das Audi Center Basel setzt auf E-Mobilität. Regio aktuell hat mit dem Markenverantwortlichen Davide Melileo über das RundumKomfort-Angebot, die Vorzüge des e-tron sowie überholte E-MobilMythen gesprochen.
Das Audi Center Basel gehört zu den sechs grössten AMAG Betrieben der Schweiz. Hier wird das Konzept Audi Retail Experience gelebt und Pionierarbeit geleistet – dank einem neu entwickelten System stehen der Kunde und die Markenwelt im Vordergrund. Die Kunden empfängt jeweils ein Hostmitarbeiter, anschliessend geht ein Experte auf seine Bedürfnisse ein und begleitet ihn dann auf der Probefahrt. Der Verkäufer erarbeitet ein massgeschneidertes Angebot. Das überholte Modell der Verkäufer mit Provisionsdruck gibt es nicht mehr. Was bringt das neue System? Davide Melileo: Die Aufgabenteilung zwischen Host und Experte haben wir vor zwei Jahren eingeführt. Der Standort Basel fungierte dabei als Pilotprojekt für die AMAG. An die veränderten Rahmenbedingungen mussten sich vor allem die Verkäufer erst gewöhnen. Aber es funktioniert, so können wir optimal eine langfristige Kundenzufriedenheit und Markenbindung aufbauen. Wie haben die Kunden reagiert? Das Feedback ist positiv. Wir bekommen viele Rückmeldungen von den Kundinnen und Kunden. Das sieht und merkt man auch an den Rezensionen, die wir erhalten. Es ist wirklich schön, in diesem Umfeld zu arbeiten. Gestern hatte zum Beispiel einer unserer Experten Geburtstag. Da kamen ein paar Stammkunden spontan vorbei, um ihm zu gratulieren. So eine Bindung ist fantastisch. Vertrauen ist das beste Gut, das unsere Kunden uns geben können.
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Was zeichnet das Audi Center Basel im Dreispitz aus? Wir haben eine Ausstellungsfläche von 700 m2 und bieten sowohl Neuwagen als auch Occasionen an. Sehr geschätzt wird, dass wir einige e-tron für Testfahrten kurzfristig zur Verfügung stellen können. Auch den Werkstattkunden steht ein e-tron als Ersatzwagen zur Verfügung.
Zieht die Blicke auf sich: Der Audi e-tron Sportback «Camouflage Edition», neben Davide Melileo, Markenverantwortlicher des Audi Center Basel. Foto: Dominique Zahnd
Sie sind sehr grosszügig beim Thema Testfahrten mit dem e-tron. Warum? Weil man ein Gefühl für den Wagen bekommen muss – und das passiert nicht in 30 Minuten. Darum darf auch gerne mal ein oder zwei Tage ausgiebig getestet werden. Vorab gibt es jeweils immer ein ausführliches Briefing. Wir sind der Meinung, dass nur mit einer Testfahrt allfällige Vorbehalte zu einem Elektrofahrzeug beseitigt werden können. Mit welchen falschen E-Mobilitäts-Vorurteilen werden Sie konfrontiert? Zu geringe Reichweite und zu wenig Stationen, das sind Mythen. Die Ladestruktur ist sehr gut in der Schweiz. Wenn man einen Kaffeestopp in einer Raststätte macht und das Auto an einen Supercharger anschliesst, hat die Batterie nach 30 Minuten wieder eine Kapazität von 80 Prozent. Was gefällt Ihnen am Audi e-tron besonders? Die Finesse der Technik und das Zusammenspiel von Technik und Design. Die verzögerungsfreie Beschleunigung muss man einmal erlebt haben. Und dass er mitdenkt. Das Rekuperationssystem ist fantastisch und man muss den Fahrstil spielerisch anpassen. Den e-tron gibt es mit zwei Batteriegrössen. Wenn die Energie langsam knapp wird, zeigt er dem Fahrer die nächste Ladestation via Navi auf und steuert sie an. Welche Vorteile hat ein Elektroauto? Viele. Geringe Emissionen, das Auto wird je nach Kanton unterschiedlich subventioniert, die Verkehrskosten sind niedriger. Der Preisunterschied zwischen Strom und Benzin ist riesig. Ausserdem ist der Wiederverkaufswert hoch.
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Der Umsteiger
Wie sieht es mit dem Fahrgefühl aus? Es gibt keinen Lärm mehr und der e-tron schaltet stufenlos. Der e-tron hat 450 PS und damit jede Menge Power. Mit ihm sportlich zu fahren macht grossen Spass. Was muss man bedenken, wenn man sich für ein E-Mobil entscheidet? Es sollte die Möglichkeit bestehen, den Wagen entweder zu Hause oder am Arbeitsort laden zu können. Wir beobachten, dass immer mehr Firmen wegen dem ökologischen Fussabdruck auf Elektroautos umsteigen oder eine entsprechende Vorrichtung anbieten. Das ist eine Entwicklung, die wir begrüssen. Steht schon ein weiteres, neues Modell in den Startlöchern? Im Frühjahr 2021 dürfen wir uns auf den Audi Q4 e-tron freuen, mit dem wir eine noch breitere Zielgruppe ansprechen wollen. Im Sommer 2021 kommt dann der e-tron GT. Der Wagen ist eine technische Sensation, er hat über 600 PS. Das Interesse an den neuen Elektrofahrzeugen ist bereits riesig. ■ Interview: Dominique Zahnd
Audi Center Basel Reinacherstrasse 149, 4053 Basel Tel. 061 317 85 85, audicenterbasel@amag.ch
Nun ja: Seit ein paar Wochen kurve auch ich mit einem Elektrovelo herum. Plötzlich gibt es viele Argumente dafür. Der Arbeitsweg ist länger geworden, ich will Zeit sparen. Und natürlich ist das neue Stromvelo – genannt Treckingbike – sehr schick und bequem. Und hübsch dazu. Man kann auch in der Freizeit längere Touren durch die Baselbieter Wälder machen, ohne viel müder zu werden. Es ist ein cooles Gefühl, wie das E-Bike beim Hochschalten beschleunigt und wie rasch ich damit bergauf fahren kann. Und ich erlebe ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, wenn ich auf dem Veloweg entlang der Birs auf Gleichgesinnte treffe. Täglich kreuzt eine Dame mit einem knallroten E-Bike – und ebensolchem Lippenstift – meinen Weg. Und wer ist der ältere Herr, der selbst bei 15 Grad im Schatten mit Handschuhen fährt? Und doch nagen noch einige Zweifel an mir. Ist ein E-Bike wirklich nachhaltig? Woher kommt der Saft, der mein Bike antreibt? Klar, ich lade es zum Spartarif – abends, wenn die IWB, mein Stromlieferant, anscheinend genügend Strom haben. Vielleicht wäre es besser, über Mittag zu laden, wenn die Sonne scheint? Fragen über Fragen, die wohl unbeantwortet bleiben, meiner Freude am E-Bike-Fahren aber keinen Abbruch tun. Rolf Zenklusen ■ 31
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Den schnittigen Audi e-tron Sportback Camouflage kann man bis 18.10. für eine lange Luxus-Probefahrt gewinnen. Mehr Infos dazu auf www.amag.ch (e-tron camouflage).
«Ich brauche keinen Motor zum Velofahren, meine Beine sind noch stark und gesund.» Dies war jeweils die Antwort auf die Frage, wieso ich als passionierter Velofahrer noch kein E-Bike habe. Das brauche zu viel Strom und die Entsorgung der Batterie sei problematisch, argumentierte ich.
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«Emissionsfrei fahren ist toll»
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Klaus Endress, Verwaltungsratspräsident Endress+Hauser
Andreas Büttiker, Direktor BLT
Welches Gefährt mit elektronischem Antrieb steht zuhause in Ihrer Garage und bei welcher Gelegenheit nutzen Sie dieses?
In meiner Garage stehen mehrere EBikes – für die Stadt und fürs Gelände. Und seit vier Jahren auch ein BMW i3. Ein tolles Auto!
Keines, aber vor dem Haus oder in der Nähe steht meist ein Pick-e-Bike. Dieses nutze ich für Fahrten zur Arbeit oder in die Stadt, manchmal auch von der öVHaltestelle nach Hause.
Was war die Motivation für den Kauf des elektrischen Fahrzeugs?
Mich hat der Umweltgedanke angetrieben. Ich bewege den i3 in der Agglomeration, so im Umkreis von 50 Kilometern – geschäftlich und privat. Gerade im Stop-and-Go-Verkehr ist er ideal. Er beschleunigt enorm. Geht man vom Gas, gewinnt er Energie zurück. Und bleibt man stehen, ist der Verbrauch null. Wir haben Photovoltaik auf dem Dach. Wenn dann die Sonne scheint, ist es eine besondere Freude, die Batterie zu laden!
Teilen ist das neue Haben. Wir müssen nicht alles selber besitzen. Für mich lohnt sich der Kauf und Unterhalt eines teuren, qualitativ hochwertigen E-Bikes nicht. Ich möchte ein solches Gefährt spontan nutzen und auch Spass damit haben.
Hat sich Ihr Alltag verändert, seit Sie elektrisch fahren? Welches war der grösste Gewinn für Sie?
Ich möchte den i3 nicht mehr missen. Es ist ein tolles Gefühl, emissionsfrei zu fahren. Ich rolle an jeder Tankstelle vorbei – ausser um Luft auf die Reifen zu geben. Der i3 ist nichts für die Langstrecke oder hohes Tempo. Aber er ist ein vollwertiges Auto. Und doch so klein, dass man gerade im Stadtverkehr gut durchkommt und immer einen Parkplatz findet
Heute gefallen mir beim E-Velo von Picke-Bike vor allem die Beschleunigung, die flexible Verfügbarkeit und das geräuschlose Fahren. Ehrlich gesagt, fehlt mir aber ein wenig der Abgasgeruch meines ehemaligen, geliebten Zwei-GangPuch-Töfflis.
Falls Sie wieder ein E-Gefährt kaufen: Was muss daran besser werden?
Wie alle Fahrzeuge werden auch EAutos mit jeder Generation besser – komfortabler, effizienter, reichweitenstärker. Was ich mir wünschen würde, wäre ein Allradantrieb für den Winter, oder vielleicht ein Getriebe für mehr Effizienz auf der Autobahn. Aber ich würde mir immer wieder ein Elektroauto kaufen!
Die Batterie muss leichter und leistungsfähiger werden. Vor allem bedeutet dies, dass die Reichweite der E-Fahrzeuge verbessert werden sollte. Schön wäre es, wenn wir nicht mehr meinen, alles selber besitzen zu müssen. Das ist nicht nur günstiger, platzsparender, sondern auch umweltfreundlicher.
Fotos: Cédric Bloch
BMW i3 und E-Bike. Was ich von den beiden nutze, richtet sich nach dem Wetter und der Anzahl externer Termine pro Tag.
Beim BMW i3 schätze ich die entspannte, ruhige Fahrweise, das maximale Drehmoment aus dem Stand und die deutlich tieferen Unterhaltskosten. Beim E-Bike liebe ich die Bewegung: Innerhalb von einem Radius von 10 Kilometern ist man kaum langsamer als mit dem Auto.
Die Parkplatzsuche in Basel hat sich verbessert, da man mit dem i3 auch in engen Parkbuchten problemlos einen Platz findet. Und, wenn immer möglich fahre ich mit dem E-Bike. Die Bewegung tut mir gut, wenn man sonst den ganzen Tag sitzt.
Für mich persönlich nichts. Es passt alles. Allgemein ist das grösste Problem die Ladeinfrastruktur. Diese funktioniert zufriedenstellend für den Langstreckengebrauch im Moment nur bei Tesla.
Gerd Leonhard über die Zukunft der Mobilität
«Wir werden künftig weniger Auto fahren» In der nächsten Zeit, sicher bis zum Ende der Krise, sind die Leute eher lokal unterwegs und werden weiter zuhause arbeiten. Jedoch wird der Trend zum Homeoffice nicht so extrem wie manchmal in den Medien dargestellt. Man wird wohl auf hybride Arbeitsmodelle setzen – zum Beispiel drei Tage im Büro, zwei Tage zu Hause. Virtuelle Arbeit, auch von entlegenen Gebieten aus, wird zunehmen. Das hat natürlich einen grossen Einfluss auf die Mobilität: Rush-Hours wird es künftig weniger geben. Und wir werden uns weniger in der Stadt aufhalten. Es ist insgesamt ein Trend, dass wir nur noch aus sozialen Gründen in die Stadt gehen.
Auto fahren unter Strafe Durch die Covid-Krise ist das scheinbar Unmögliche möglich geworden, Corona ist ein gigantischer Beschleuniger von Trends. Die Mobilität wird sich verändern. Wir werden weniger Auto fahren – vor allem wegen CO2-Steuern. In fünf Jahren werden wir wahrscheinlich eine Strafe zahlen müssen, wenn wir ein Auto mit Verbrennungsmotor fahren. Ich habe mein Auto auch abgeschafft und mache Carsharing, das wird künftig noch zunehmen. Interessant ist, dass in der Schweiz sehr viele Leute ein Auto haben, es aber fast nie benutzen. In zehn Jahren sind mehr als 90 Prozent der Neuwagen E-Autos. In fünf Jahren haben Batterien eine Reichweite von 2000 Kilometern und werden dramatisch billiger. Bald werden Elektroautos
für 12 000 Franken erhältlich sein, bei Wartungskosten von praktisch null. Für einen Porsche Cayenne zahlt man 10 000 Franken CO2-Steuern. Das Problem Nummer 1 ist, wo der Strom herkommt. In dieser Hinsicht ist die Schweiz gut aufgestellt, bei uns gibt es viele innovative Projekte. Zudem kommt eine neue Generation von Nuklearreaktoren, welche die Sicherheit um 1000 Prozent verbessern und die Entsorgungsfrage klären. In 20 Jahren werden wir so viel Energie haben, dass es egal ist, wie viel wir verbrauchen. Die Mobilität wird künftig CO2-frei erfolgen. Bus und Bahn werden ergänzt durch «On-demand-Systeme», die man auf Abruf bestellt und mit denen man allein oder zusammen reist. In dieser Beziehung wird die Schweiz zum Vorreiter, weil wir viel Geld darin investieren. Autos, die wirklich zu 100 Prozent selbst fahren, gibt es wahrscheinlich erst in 20 Jahren. Vorher profitieren wir von Autos, die uns vielleicht 80 Prozent der «Arbeit» abnehmen – etwa, indem wir auf der Autobahn zwischendurch ein Nickerchen machen. Das Bedürfnis nach Mobilität und persönlichen Begegnungen wird künftig eher steigen. Dank der Technologie stehen unzählige Möglichkeiten der Mobilität offen, und sie wird radikal billiger werden. ■ Gerd Leonhard, geboren 1961, ist Zukunftsberater, Futurist und Strategieberater. «The Wall Street Journal» bezeichnete ihn 2006 als «einer der führenden Medienfuturisten der Welt».
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Lukas Ott, Geschäftsführer TCS beider Basel
Foto: zVg futuristgerd.com
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Viele neue E-Autos bei hoffmann automobile ag Audi war mit dem e-tron der Vorreiter, jetzt steht der ID.3 von VW bei uns im Showroom und der ID.4 wird noch dieses Jahr lanciert. Im Frühling 2021 wird Škoda mit dem SUV Enyaq iV folgen.
Der Volkswagen Konzern wird das Thema e-mobility in Zukunft stark aufmischen und kann dabei all seine Stärken ausspielen. Der grösste Automobilhersteller der Welt bringt technisch ausgereifte und preislich attraktive Modelle auf den Markt. Wir geben Ihnen eine Übersicht.
hoffmann automobile ag Butthollenring 1–3 4147 Aesch Tel. 061 706 84 84 info@hoffmann-automobile.ch www.hoffmann-automobile.ch
VW ID.3 Mit dem ID.3 beginnt eine neue, dynamische Ära in der Welt der Elektromobilität. Elektrisierende Performance trifft auf wegweisendes Design und alltagstaugliche Reichweiten. Und das für Menschen, die auf der Suche nach Veränderungen sind. Die Zukunft steht bereit. Steigen Sie ein.
VW ID.3 Pro Performance Batteriekapazität: 58 kWh Reichweite: bis 425 km Preis: ab CHF 39 450.–
Fahrbericht von unserem 1. Kunden, der einen ID.3 fährt
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Herr Christen (Bild links) hat als erster Kunde seinen VW ID.3 in Empfang genommen. Er hat das Auto vorher nie live gesehen und konnte keine Probefahrt machen. Der erste Eindruck war äusserst positiv und seine Tochter, die bei der Übergabe dabei war, hat das Auto «Casper» getauft (weil es so gespenstisch ruhig fährt und sympathisch aussieht wie das kleine Gespenst Casper). Er erzählt: «Die erste Fahrt war super. Einfach Spitze. Ich musste sie am Abend mit meinem Sohn wiederholen. Der erste Eindruck ist noch besser als erwartet. Übrigens: Eine grosse Ausfahrt in die Innerschweiz mit Autobahn, Pässen, Landstrassen und Stadtverkehr hat der ID.3 auch schon hinter sich. War ein super Fahrvergnügen mit der ganzen Familie. An die verschiedenen automatischen Systeme muss ich mich noch gewöhnen.»
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E-MOBILITY
Škoda Enyaq iV Schon mit dem CITIGOeiV hat Škoda bewiesen, dass Elektromobilität Spass machen kann. Mit dem Enyaq setzten sie noch einen obendrauf: Der SUV basiert auf einer speziell für Elektrofahrzeuge entwickelten modularen Plattform und bietet modernste Technik, Schnelladefunktion der Batterie und eine grosszügige Reichweite.
Škoda Enyaq iV 60 Batteriekapazität: 58.3 kWh Reichweite: bis 390 km Preis: ab CHF 41990.–
VW ID.4 Das Design des emissionsfrei fahrenden SUV hat kraftvolle Proportionen, wirkt extrem modern und ist besonders aerodynamisch ausgelegt. Die tief im Boden der Karosserie angeordnete HochvoltBatterie sorgt für einen niedrigen und damit fahrdynamisch optimalen Schwerpunkt sowie eine sehr gut ausbalancierte Achslastverteilung. Der ID.4 wird dank der kompakten E-Antriebstechnik ungewöhnlich viel Platz im Innenraum bieten. Klar strukturiert und konsequent digitalisiert ist das Cockpit des Zero-EmissionSUV: Die Bedienung wird weitgehend über Touch-Flächen und eine intelligente und intuitive Sprachsteuerung erfolgen. Er besitzt alle starken Eigenschaften der ID.-Familie: kompakte Abmessungen, grosszügiger Innenraum, sportlicher Charakter, intuitive Bedienung und komplette Vernetzung.
Audi e-tron Sportback
Audi e-tron 50 quattro Sportback Batteriekapazität: 71 kWh Reichweite: über 300 km Preis: ab CHF 78300.–
VW ID.4 Pro Performance Batteriekapazität: 77 kWh Reichweite: bis 500 km Preis: ab CHF 53100.–
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Die coupéhafte Dachlinie unterstreicht den sportlichen Auftritt des Audi e-tron Sportback, die dynamische Sportback-Silhouette drückt Leidenschaft aus. Auch im Innenraum bietet das Fahrzeug mit dem optionalen Paket Interieur design selection eine elegante Atmosphäre. Er ist mit zahlreichen innovativen Technologien ausgestattet. Dazu gehören unter anderem die optionalen virtuellen Aussenspiegel, die Bilder über eine kleine Kamera ins Innere des Fahrzeugs projizieren. Ebenso das Top-Infotainmentsystem MMI Navigation plus mit MMI touch response, über das Sie Zugang zu unseren Diensten von Audi connect erhalten.
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Das zweite Leben der E-Fahrzeug-Batterien
Foto: zVg
Batterien von Elektrofahrzeugen sind viel besser als ihr Ruf. Mit den E-Autos fahren die Akkus bis zu 200 000 Kilometer weit und dienen danach als stationäre Speicher. Zum Schluss werden die Metalle aus den Akkus zu über 90 Prozent wiederverwertet. Offene Fragen zur Entsorgung von Lithium-Ionen-Batterien halten viele Leute davon ab, auf ein elektrisch betriebenes Fahrzeug umzusteigen. Doch mittlerweile zeichnen sich gute Lösungen für das zweite Leben der Batterien ab. Am 4. September 2020 hat der Schweizer Elektrofahrzeughersteller Kyburz eine hauseigene Anlage für die Wiederverwertung von Lithium-Ionen-Batterien in Betrieb genommen. «Mit dem Verfahren können wir bis zu 91 Prozent der enthaltenen Metalle wiedergewinnen», schreibt die Firma Kyburz.
Recycling ohne Chemikalien «Durch optimales Entladen, eine sorgfältige Zellenzerlegung und eine Aufreinigung mittels Wasser lassen sich Lithium-IonenAkkus nachhaltig rezyklieren – ohne jeglichen Einsatz von Chemikalien», schreibt Kyburz. Ihr Verfahren ist ein riesiger Fortschritt gegenüber bisherigen Methoden, bei denen die Batterien geschreddert und danach wieder eingeschmolzen oder mit Chemikalien behandelt werden. Diese Verfahren verbrauchen viel Energie und belasten die Umwelt. Bis die erste grosse Welle ausgedienter Akkus auf uns zurollt, fliesst viel Wasser die Ergolz hinab. «Wir rechnen erst in 10 bis 15 Jahren mit grösseren Rückläufen zur Verwertung», sagt Daniel Christen, Geschäftsführer der Stiftung Autorecycling Schweiz. Die meisten Automobilhersteller geben eine Garantie von acht Jahren oder 100 000 bis 200 000 Kilometer Fahrleistung auf die Antriebsbatterien, wie Christen erklärt. «Erste Erfahrungen zeigen, dass die Batterien bei normalem Gebrauch sogar bis zum Lebensende des ganzen Fahrzeuges halten können.»
Weitere 10 Jahre als Speicher
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Selbst am Ende ihres Lebenszyklus ist die Batterie noch kein Fall für die Wiederverwertung. So kann der Akku weitere zehn Jahre als stationärer Speicher dienen, um Schwankungen in Stromnetzen auszugleichen – zum Beispiel in Kombination mit Photovoltaik oder Windenergie.
CO2-Belastung für Herstellung sinkt Umstritten ist die Frage, wie stark die Herstellung der Batterien die Umwelt mit CO2 belastet. Die viel diskutierte «SchwedenStudie» kam 2017 zum Schluss, dass ein E-Fahrzeug ganze 100 000 Kilometer bzw. acht Jahre emissionsfrei gefahren werden müsste, bevor es umweltfreundlicher unterwegs sei als ein durchschnittliches Auto mit Verbrennungsmotor. Ende 2019 haben die Autoren der «Schweden-Studie» nachgerechnet und herausgefunden, dass der CO2-Verbrauch für die Batterieherstellung stark gesunken ist – vor allem, weil die Fabriken grösser und damit effizienter wurden. Im Februar 2020 zeigte eine Studie der Hochschule Trier, dass bei einem vollelektrischen VW Caddy nach 20 000 Kilometern die Ökobilanz besser ist als beim Benziner – vorausgesetzt, die Batterie wurde mit Ökostrom hergestellt und der VW Caddy mit Ökostrom geladen. Wird die Batterie mit Kohlestrom produziert und das Auto mit Ökostrom geladen, dauert es 30 000 Kilometer.
Batterien ohne Kobalt kommen bald Ökologische Verbesserungen zeichnen sich auch bei den Bestandteilen ab. Für die bisher üblichen Lithium-Ionen-Batterien wird das Schwermetall Kobalt benötigt, das wegen des energieaufwändigen Abbaus teuer ist. Zudem ist Kobalt sehr umstritten, weil es unter fragwürdigen sozialen Bedingungen abgebaut wird. Die Nachrichtenagentur Reuters verbreitete im Februar 2020 die Nachricht, Tesla wolle in China erstmals Akkus einsetzen, die ohne Kobalt und Nickel funktionieren. Die neuen Batterien sollen ab 2021 verfügbar sein. Der deutsche «Autopapst» Prof. Ferdinand Dudenhöffer bezeichnet den Sprung zu kobaltfreien Batterien als «essentiell» für den Durchbruch der Elektroautos im Massenmarkt. Mithelfen dürfte die Ankündigung von neuen Super-Batterien mit einer Haltbarkeit von zwei Millionen Kilometern während bis zu 16 Jahren. Die Wunderbatterien sollen 2021 auf den Markt kommen. Schöne neue (E)-Autowelt. Rolf Zenklusen ■
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Die Stiftung TBB Schweiz organisiert den Informationsabend «Wie regle ich mein Erbe?». Eingeladen sind alle, die mit einem Vermächtnis Gutes tun wollen.
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ichtig informiert sein, gute Entscheidungen treffen: Unter diesem Motto erhalten Sie an diesem Abend wertvolle Informationen zu verschiedenen Aspekten der Nachlassplanung. Aus kompetenter Hand erfahren Sie Wissenswertes zu Themen wie Güterrecht, Testament, Pflichtteile und dazu, wie gemeinnützige Organisationen berücksichtigt werden können. Der Präsentation von lic. iur. Pascal Berger (Advokat und Notar; Partner bei BALEX AG, Advokatur & Notariat) geht die Einstimmung «Freundschaft mit der Endlichkeit» durch den Philosophen und Publizisten Dr. Ludwig Hasler voran. Abgerundet wird der Anlass durch einen Apéro. Sie sind herzlich eingeladen, in angenehmer Atmosphäre Wichtiges rund um die Regelung des Nachlasses zu erfahren.
Eigene Wünsche rechtlich sichern
Legate helfen der Stiftung TBB Schweiz, sich für das Wohl der Tiere einzusetzen. Fotos: zVg
Viele Menschen, die im Leben ein Herz für jene zeigen, die vom Schicksal weniger begünstigt sind, möchten über das Leben hinaus Gutes tun. Sie überlegen, ob sie einen Teil ihres Eigentums oder gar das gesamte Vermögen
einer ihnen nahestehenden Institution zukommen lassen sollen. Ein Testament gibt einem die Gewissheit, dass der Nachlass einer Organisation zu Gute kommt, deren Arbeit einem sinnvoll erscheint. Das Dokument schafft klare Verhältnisse und vermeidet, dass es bei den Hinterbliebenen zu Missverständnissen kommt. Doch wie setzt man ein Testament auf? Was muss ich beachten? Was gilt nach Gesetz? Was kann ich gestalten? Wie bereite ich mich vor? Wie kann ich den TBB unterstützen?
TIERSCHUTZ
Für die Tiere, über das Leben hinaus
Die Bedeutung von Legaten Ohne staatliche Subventionen lebt der TBB zu 70 Prozent von Spendengeldern. Einen beträchtlichen Anteil dieser Spendengelder haben die dem TBB durch Testamente zugesprochenen Legate. Diese Beiträge ermöglichen der Organisation, dass sie auch in Zukunft auf gesunden finanziellen Beinen stehen und ihren Aufgaben zum Wohle der Tiere in Not an 365 Tagen im Jahr nachgehen kann. ■
Informationsabend «Wie regle ich mein Erbe?» Montag, 9. November 2020 18.30 Uhr (Apéro ab 20 Uhr) Atlantis Basel, Klosterberg 13, 4051 Basel Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich. Um Anmeldung wird gebeten bis Montag, 2.11. an daniel.bader@tbb.ch, unter Tel. 061 378 78 46 oder über www.tbb.ch.
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Foto: Mimmo Muscio
SPORTPORTRAIT
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Begeisterung für Ball und Korb wiedergefunden
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Nach dem Tod ihres langjährigen Trainers in Aarau, gestiegenem Leistungsdruck und dem Beginn des Studiums verlor Annick Roth die Freude am Basketball. Doch der Besuch eines Spiels in Liestal änderte alles.
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reffpunkt Basketballplatz beim Gymnasium Liestal. Annick Roth dribbelt und wirft. Mal von nah, mal aus der Distanz. Einfach ein paar Körbe werfen und am Ballhandling feilen. Der Spass und die Freude sind ihr anzumerken. Die Dynamik und Athletik in ihrem Spiel sind augenscheinlich. Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass Annick Roth so viel Freude beim Basketballspielen verspürt. Als sie noch in Aarau spielte und kurz vor der Saison ihr langjähriger Trainer verstarb, war das für sie ein Schock. Auch der sich über Jahre hinweg aufgebaute Druck und nicht zuletzt auch der Beginn des Medizinstudiums in Basel veränderten ihren Fokus auf das Spiel. Zwar spielte sie die Saison 2017/18
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ANNICK ROTH
Auf mehreren Positionen einsetzbar Seit diesem Gespräch steht Annick Roth mehrmals wöchentlich in der Sporthalle Git-
terli, dribbelt, wirft Körbe und hat Spass. Als Spielmacherin – im Fachjargon «Point Guard» genannt – ist sie im Angriff der Kopf des Teams. Mit ihren 1.82 Metern Körpergrösse ist sie verhältnismässig gross für diese Position. «Ein Vorteil», meint die 24-Jährige. Sie habe dadurch einen guten Überblick über das Spiel. Dies bestätigt auch ihr Trainer Raphael Schoene. «Sie hat das Auge für ihre Mitspielerinnen. Sie setzt diese hervorragend ein, hat auch unter Druck ein gutes Ballhandling und spielt auch dann noch gute Pässe.» Speziell an Annick Roth sei, dass sie auf mehreren Positionen einsetzbar ist. «Sie macht das Team besser», lobt Schoene ihre Fähigkeiten. In Kombination mit ihrer Wurfstärke brachten sie diese Qualitäten bis ins Nationalteam, mit dem sie an zwei Juniorinnen-Europameisterschaften teilnahm sowie zwei A-Länderspiele bestritt. In Liestal hat Annick Roth einen Verein gefunden, in dem sportlicher Ehrgeiz, Zusammenhalt und gute Stimmung auf einer für sie passenden Ebene zusammenkommen. ■ Tobias Gfeller
Aufsteigen ja oder nein? Gleich in ihrer ersten Saison – sie stieg zur Rückrunde ein – wurden die Frauen der Liestal Basket 44 Meister in der 1. Liga. Den Erfolg konnten sie aufgrund der Corona-Pandemie nicht wiederholen, da die vergangene Saison abgebrochen wurde. Das wollen sie nun nachholen. Mit dem Meistertitel hätte Liestal Basket 44 eigentlich die Berechtigung zum Aufstieg in die Nationalliga B gehabt. Doch sie lehnten ab. «Zurzeit ist das bestehende 1. Liga Team sowie auch der eigene Nachwuchs nicht breit genug abgestützt, um den Schritt in die NLB zu wagen», erklärt Trainer Raphael Schoene. Er würde sich aufgrund des knappen Kaders über Zuzüge freuen. Die Teilnahme an der NLB sei auch mit einem zeitlichen und finanziellen Mehraufwand verbunden. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass sie bei künftigen Aufstiegsmöglichkeiten zupacken würden. Denn in Liestal tut sich einiges in Sachen Basketball. Die Begeisterung im und rund um Liestal Basket 44 ist gross. www.lb44.ch
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noch durch, doch die unbändige Freude am Sport war weg. Aufgrund des Studiums zog Annick Roth in dieser Zeit nach Basel. Sport spielte weiterhin eine grosse Rolle in ihrem Leben – aber eben ohne Trainings- und Resultatdruck. Sie versuchte sich nun vorwiegend in Einzelsportarten. Auspowern beim Crossfit, körperliche Grenzen ausloten und auch mal ans Limit gehen – der Ehrgeiz trieb die gebürtige Aargauerin auch da an. Doch irgendetwas fehlte. «Ich spürte, dass mir der Ball und die Teamkolleginnen fehlen.» Annick Roth ist Mannschaftssportlerin durch und durch. Genau daran lag es, dass sie nach einem halben Jahr Pause wieder zurück aufs Basketballparkett wollte. Es brauchte einen Zufall, dass es so weit kam. Als sie das Spiel ihrer ehemaligen Aarauer Mannschaft bei Liestal Basket 44 besuchte, sprach sie die Baselbieter Capitaine an, ob sie nicht Lust hätte, bei ihnen einzusteigen.
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Schöne Augen können nicht nur sehr anziehend wirken – auch sind sie das Tor, durch das wir die Welt wahrnehmen.
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Wunderorgan Auge Das Auge ist für den Menschen ein besonders wichtiges Sinnesorgan, denn damit nehmen wir mehr als 80% aller Umweltreize wahr. Wir tun also gut daran, unseren Augen Sorge zu tragen.
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Unser Rubrikpartner:
amit wir unsere Umwelt erkennen und mit ihr interagieren können, sind wir stark auf unsere Augen angewiesen. Dabei handelt es sich um ein ausgeklügeltes Organ, welches von seiner Funktionsweise her einer Kamera gleicht. Das einfallende Licht wird auf der Hornhaut und der Linse so abgebildet, dass in der lichtempfindlichen Netzhaut ein scharfes Bild entsteht. Dort werden die Lichtstrahlen in elektrische Reize umgewandelt und via Sehnerven an das Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet. Die Pupille regelt die Menge des einfallenden Lichts durch Veränderung ihrer Weite. Für die Lesefähigkeit ist ein ganz kleiner Bereich der Netzhaut zuständig, die sogenannte Makula. Dort werden die Lichtstrahlen gebündelt, was das Nahsehen ermöglicht. Damit wir im Nahbereich scharf sehen können, verändert das Auge die Brennweite der Linse, indem es diese krümmt. Im Gegenzug flacht sich die Linse bei entfernten Objekten ab. Mit dieser sogenannten Akkommodation
werden die Lichtstrahlen exakt auf der Netzhaut gebündelt. Wenn das Auge dies nicht mehr selber bewerkstelligen kann, braucht es dafür korrigierende Brillengläser oder Kontaktlinsen.
Das Bildschirmauge Unser Lebenswandel hat sich mit dem Aufkommen des Smartphones drastisch geändert. Das handliche Gerät begleitet uns ständig und verleitet dazu, bis spät in die Nacht intensiv auf das kleine Display zu gucken. Konzentriertes Lesen bei kleiner Bildschirmschrift fordert die Augen heraus und lässt diese schneller ermüden. Häufig kommt es dabei zu Irritationen des Auges, wie Rötung, Trockenheit sowie verschwommenes Sehen. Doch leiden die Augen tatsächlich unter dieser neuen Sehform? «Dass das Smartphone schädlich für das Auge ist, kann man so nicht sagen», entwarnt Professor Hendrik Scholl, Chefarzt der Augenklinik am Universitätsspital Basel und Direktor
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sagt uns das? Liegt es am Sonnenlicht, an der Lichtstärke, am Lichtspektrum, also der Farbe, oder weil man sich draussen mehr bewegt? Hier spielen sehr viele Faktoren mit rein», so Professor Scholl. Wenn Lichtexposition und Naheinstellung tatsächlich mit der Entwicklung einer Kurzsichtigkeit zu tun hätten, so sei das Smartphone nicht der Hauptgefährder. «Der Bildschirm ist relativ hell, wohingegen ein Buch oft bei schwächerer Lichtexposition gelesen wird, was für das Auge eher ungünstig ist. Kommt hinzu, dass beim Lesen am kleinen Bildschirm im Gegensatz etwa zum Zeitunglesen nur ein kleiner Teil des Gesichtsfelds betroffen ist. Deshalb müsste man schlussfolgern, dass das Smartphone vergleichsweise harmlos ist.»
Schlaflos durch Blaulicht Moderne Displays besitzen einen vergleichsweise hohen Anteil an kurzwelligem blauem Licht und stehen deshalb unter Verdacht, den Wach-Schlaf-Rhythmus zu beeinträchtigen. Dies, weil das Schlafhormon Melatonin durch das Blaulicht auf tiefem Niveau gehalten wird, was das Einschlafen erschwert. Deshalb sollte man vor dem Zubettgehen nicht mehr am Bildschirm lesen oder diesen auf Nachtmodus schalten, denn dies reduziert die Blaulichtanteile massiv. Im Handel sind Filterbrillen erhältlich, die den Blaulicht-Anteil reduzieren oder ganz unterdrücken. Kommt hinzu, dass gewisse Inhalte den Adrenalinspiegel hochschnellen lassen, was einer Entspannung ebenfalls entgegenwirkt. Stephanie Weiss ■
Augenschonende Massnahmen für die Bildschirmarbeit ■
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Den Blick bei anhaltender Bildschirmarbeit ca. alle 20 Minuten in die Ferne schweifen lassen. Mehrfaches Blinzeln fördert den Tränenfilm und hält das Auge so feucht. Nicht unmittelbar vor dem Einschlafen online lesen oder auf Nachtmodus umschalten, um den Blaulichtanteil zu reduzieren. Bildschirmzeit für Kinder unter Kontrolle halten. Bei kleinen Kindern auf maximal 30 und bei grösseren auf 60 Minuten begrenzen. Der ideale Abstand zum Display und Monitor liegt bei 40 bis 76 Zentimetern. Die Augen sollten etwa auf gleicher Höhe mit der oberen Bildschirmkante liegen. Den Bildschirm rund 5° nach hinten neigen.
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des Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel (IOB). «Die genannten Beschwerden entstehen bei einer visuellen Konzentration auf ein Objekt über längere Zeit. Dabei blinzelt man seltener, so dass das Auge weniger befeuchtet wird. Das führt zu Trockenheitsgefühl, tränendem Auge und Rötung. Die Cornea (Hornhaut) weist die höchste Dichte an Schmerzrezeptoren auf und ist deshalb sehr empfindlich. Das hat aber nichts mit dem Smartphone per se zu tun. Man kann denselben Effekt erzeugen, wenn man lange Zeit konzentriert auf eine Türklinke starrt.» Die intensive Bildschirmnutzung steht aufgrund des kurzen Abstands zum Display in Verdacht, die Kurzsichtigkeit zu fördern. Dies vor allem bei Kindern, deren Augen sich noch im Wachstum befinden. Tatsächlich hat die Kurzsichtigkeit – auch Myopie genannt – in Industrieländern drastisch zugenommen. Die Nahsehtätigkeiten am Bildschirm strapazieren den Akkommodationsmechanismus des Auges und deshalb fällt es mit der Zeit immer schwerer, in die Ferne scharf zu sehen – so die Vermutung. Doch auch dieser Verdacht liess sich bis dato nicht erhärten. «Bis heute ist unklar, was die starke Zunahme der Myopie tatsächlich erzeugt», meint der Professor für klinische Ophthalmologie. Es sei auch so, dass sich Kinder viel weniger lange draussen aufhielten, was ebenfalls einen Effekt auf die Kurzsichtigkeit haben könnte. «Aus der Forschung wissen wir, dass eine Sonnenlichtexposition von zwei Stunden gegenüber keiner Exposition die Myopie-Entwicklung abschwächt. Doch was
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Die regelmässige Augenkontrolle lohnt sich.
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Unsere Sehkraft
Plötzlich Wellenlinien
Wenn das Augenlicht nachlässt Das Auge ist eines der wichtigsten Sinnesorgane. Mit dem Alterungsprozess lässt die Sehkraft nach und das Risiko für einige Augenkrankheiten steigt. Diese lassen sich bei Früherkennung meist gut behandeln.
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st der 40. Geburtstag überschritten, so stellen viele eine Veränderung der Sehkraft fest, denn mit dem Alterungsprozess verändert sich die Linse. Während die Altersweitsichtigkeit mit einer Brillenkorrektur aufgefangen werden kann, sollten weitere Augenkrankheiten im Alter frühzeitig behandelt werden.
Trüber Blick
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Erika Huber stellte fest, dass sie immer verschwommener sah und sich ihre Augen viel langsamer an wechselnde Lichtverhältnisse gewöhnten. Nach einem Besuch in der Augenklinik des Kantonsspitals Baselland, KSBL wurde bei der 70-Jährigen der Graue Star diagnostiziert. «Fast 90 Prozent der über 65-Jährigen sind von einer zunehmenden Eintrübung der Linse, dem Grauen Star, betroffen. Anfänglich wird die Sicht wie durch einen grauen Schleier beeinträchtigt, Sonne und Autoscheinwerfer blenden. Bei fortschreitender Erkrankung verblassen Farben, 42 Kontraste verschwinden und die Brillenwerte
verändern sich. Mit der Zeit kämpfen Betroffene zunehmend mit Schwierigkeiten beim Lesen, Fernsehen oder Autofahren und finden sich schliesslich im Alltag kaum mehr zurecht», erklärt Prof. Dr. med. Christian Prünte, Chefarzt Augenklinik am KSBL. Da sich der Graue Star, auch Katarakt genannt, weder mit einer Brille noch medikamentös behandeln lässt, muss die trübe Linse entfernt und eine Kunstlinse eingesetzt werden. «Dank der enormen Fortschritte in der Kataraktchirurgie kann die Operation mittlerweile zu den sichersten überhaupt gezählt werden. Mehr als 90 Prozent der Patienten können nach dem Eingriff wesentlich besser sehen», erläutert Prof. Prünte. Nachdem ihr der Augenarzt erklärt hatte, dass die trübe Linse ambulant mit einem winzigen Schnitt am Rand der Hornhaut präzise entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt wird, stimmte Frau Huber zu und freute sich schon nach kurzer Erholungsphase über das deutlich verbesserte Sehvermögen.
Die häufigste Ursache für die Einschränkung der Sehkraft ist die altersabhängige Makuladegeneration, AMD. Rund ein Drittel der über 70-Jährigen leidet daran. Die ersten Symptome zeigen sich, indem plötzlich gerade Linien wellenförmig erscheinen, zudem wird das Zentrum des Blickfeldes verschwommen oder
Augenklinik am Kantonsspital Baselland, KSBL Dank der engen Kooperation mit der UniversitätsAugenklinik Basel und der Zusammenarbeit mit den Ärzten des Augenzentrums am Bahnhof Basel sowie weiteren Belegärzten konzentriert sich die Augenklinik des KSBL in einer schweizweit einmaligen Partnerschaft auf Spitzenleistungen in der Augenmedizin. Ein international anerkanntes Team von Spezialisten bietet das volle Leistungsangebot einer grossen augenmedizinischen Klinik. Dabei kommen die neusten, zum Teil selbst entwickelten diagnostischen und therapeutischen Methoden zur Anwendung, wie beispielsweise die minimalinvasiven nahtlosen Operationsmethoden bei Makula- und Netzhauterkrankungen, die Injektionstherapie bei Makulaerkrankungen und die Implantation verschiedenster Speziallinsen. Die Augenklinik verfügt auch in der Lehre und Forschung über ein breites Netzwerk. Die Sprechstunden der Augenklinik stehen allen offen. www.ksbl.ch/augenklinik
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GESUNDHEIT
Faktencheck Rund um die Augen ranken sich einige Mythen, die sich standhaft halten. Die Augenspezialisten des KSBL haben die Wichtigsten auf ihre Richtigkeit überprüft. Schummriges Licht oder wenig Abstand beim Lesen schadet den Augen. Es ist zwar korrekt, dass die Augen bei ungünstigen Verhältnissen schneller ermüden, sie nehmen jedoch keinen Schaden. Tipp: Sobald die Buchstaben vor den Augen verschwimmen, Pause einlegen, damit sich die Augen erholen können. Bei nahem Lesen oder Bildschirmarbeit regelmässig den Blick in die Ferne schweifen lassen und Augen kurz massieren. Gähnen oder mehrfaches Blinzeln verbessert den Tränenfilm.
Die Sprechstunden der Augenklinik stehen allen offen.
als dunkler Fleck wahrgenommen. «Bei dieser Netzhauterkrankung ist die Netzhautmitte (Makula) beeinträchtigt. Diese ist für das scharfe Sehen, also für Sehleistungen wie Lesen, Erkennen von Gesichtern oder Unterscheiden von Farben, verantwortlich. Lagern sich Stoffwechselabfallprodukte in Form sogenannter Drusen unter der Netzhaut ab, wird die Makula-Funktion zunehmend beeinträchtigt», erklärt Prof. Prünte. Das äussere Gesichtsfeld sei von dieser Krankheit nicht betroffen, so dass die Betroffenen Umrisse und Hell-Dunkel-Kontraste noch wahrnehmen und sich im Raum gut orientieren können. In 90 Prozent der Fälle handelt es sich um eine trockene AMD, beim Rest um eine feuchte, welche sich medikamentös behandeln lässt. Für die trockene Form der AMD steht bis heute allerdings keine Therapie zur Verfügung. Die Forschung arbeitet in diesem Bereich mit Hochdruck an Lösungen.
Geschädigter Sehnerv
Prof. Dr. med. Christian Prünte Facharzt Ophthalmologie und Ophthalmochirurgie Chefarzt Augenklinik Kantonsspital Baselland www.ksbl.ch/augenklinik
Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.
Kantonsspital Baselland Bruderholz, Laufen, Liestal www.ksbl.ch
Brillentragen verschlechtert die Sehkraft. Eher im Gegenteil. Ist die Brillenstärke korrekt eingestellt, lässt sich die Verschlechterung der Sehkraft bremsen. Anders ist es bei Alterssichtigkeit: Wird bei Altersweitsichtigkeit zu früh mit einer Brille korrigiert, verliert das Auge immer mehr die Fähigkeit, selbst scharf stellen zu können. Tipp: Lassen Sie sich durch einen qualifizierten Augenarzt oder Augenoptiker beraten. Starten Sie bei Alterssichtigkeit nicht zu früh mit einer Brille und tragen Sie diese nur bei Bedarf. Rauchen schadet den Augen. Rauchen gilt als wichtiger Risikofaktor bei verschiedenen medizinischen Problemen, so auch für eine altersbedingte Makuladegeneration. Zudem soll Rauchen den Grauen Star begünstigen und der Zigarettenrauch kann den Tränenfilm beeinflussen, was zu trockenen Augen führt. Tipp: Möchten Sie mit dem Rauchen aufhören? Am KSBL steht Ihnen die Nikotinberatung mit Rat und Tat zur Seite und begleitet Sie Schritt für Schritt. www.ksbl.ch/nikotinberatung Ein Besuch beim Augenoptiker erspart den Gang zum Augenarzt. Die Kontrolle durch den Augenarzt macht aus vielen Gründen Sinn. Denn so werden die Augen nicht nur vermessen, sondern gleichzeitig medizinisch untersucht. Dadurch lassen sich Augenkrankheiten frühzeitig erkennen und deren Verlauf stark beeinflussen. Tipp: Ab dem 40. Lebensjahr die Augen einmal jährlich von einem Augenarzt untersuchen lassen. stw ■ 43
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Bei der Augenkrankheit Grüner Star, auch Glaukom genannt, handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung des Sehnervs, welche meist aufgrund eines erhöhten Augeninnendrucks entsteht. Durch die Schädigung des Sehnervs und seiner Nervenfasern funktioniert die Verbindung zwischen Auge und Gehirn zunehmend schlechter. Dies äussert sich in Form von zu Beginn nicht bemerkten Ausfällen des Gesichtsfeldes bis hin zur Erblindung. Diese Krankheit schreitet schleichend voran, die Schädigung wird erst in fortgeschrittenem Stadium wahrgenommen. Des-
halb sollte man sich ab 40 für die Früherkennung jährlich vom Augenarzt untersuchen lassen. Menschen einer Risikogruppe, wie etwa Diabetiker, Bluthochdruckpatienten oder stark Kurzsichtige sollten dies bereits früher tun. Für das Glaukom gibt es zwar keine Heilung, doch bei frühzeitiger Therapie lässt sich das Fortschreiten der Krankheit bremsen und somit das Risiko einer Erblindung senken. Das Ziel liegt dabei darin, den Sehnerv und damit das Gesichtsfeld zu erhalten. Am Anfang der Therapie kommen in der Regel drucksenkende Augentropfen zum Einsatz. Funktionieren diese nicht ausreichend, kann der Druck mittels Laser oder einer minimalinvasiven Operation gesenkt werden. Stephanie Weiss ■
GESUNDHEIT
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Dr. med. dent. Mattia Sacher (Mitte), neuer Partner in der Zahnarztpraxis St.Margarethen, mit med. dent. Dave Chamo (links) und Geschäftsführer Dr. Alfons Stöcklin. Fotos: Mimmo Muscio
Die Praxis befindet sich in diesem schmucken Haus an der Bottmingerstrasse 75 in Binningen.
Mit Einfühlungsvermögen zu gesunden Zähnen
es schön mitzuerleben, wenn uns vom Grossvater bis zur Enkelin Vertrauen geschenkt wird», erzählt Geschäftsführer Dr. Alfons Stöcklin. Er hat die Praxis gegründet und ist heute Geschäftsführer.
Der Einstieg von Dr. med. dent. Mattia Sacher sorgt für Elan und den berühmten frischen Wind in der Zahnarztpraxis St. Margarethen in Binningen. Seit vielen Jahrzehnten ist die Zahnarztpraxis ein Begriff, wenn es um Zahngesundheit für die ganze Familie geht.
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ie Passion für innovative Technik kann Dr. med. dent. Mattia Sacher im Praxis-Team St. Margarethen Binningen wunderbar ausleben, denn seit jeher ist es die Philosophie der Praxis, diesbezüglich laufend auf dem neuesten Stand zu sein. Eine weitere Stärke der Zahnarztpraxis St. Margarethen ist ein breiter Behandlungsspielraum, der die komplette Zahnheilkunde umfasst. «Das Praxis-Team St. Margarethen setzt sich aus verschiedenen Spezialisten zusammen, die das gesamte Spektrum der Zahnmedizin abdecken – angefangen bei der Zahnreinigung und Prophylaxe, über Implantologie und Kieferorthopädie, bis hin zur Zahntechnik. Aus diesem Grund können die Patienten zu jedem Zeitpunkt bestmöglich versorgt werden», berichtet Dr. Sacher und ergänzt: «Wir setzen vorzugsweise technische Errungenschaften ein, wie etwa den abdruckfreien Scanner, der nicht nur für Präzision sorgt, sondern auch einen digitalen Workflow zwischen Praxis und Labor ermöglicht. Des Weiteren wenden wir eine neue Methode der sanften, minimal invasiven Implantologie an, die durch eine 3D-gestützte Planung mittels modernstem Röntgengerät optimiert wird. 44 Patienten sind mit diesem Verfahren in der
Regel nach kürzester Zeit wieder arbeits- und gesellschaftsfähig.»
Wie können wir Ihnen helfen? «Unser Fokus liegt auf einer möglichst schmerzfreien Behandlung – die moderne Zahnmedizin verfügt über viele wirksame Möglichkeiten, diese zu garantieren», erklärt Dr. Mattia Sacher. Seit vielen Jahren wird hier eine konstant anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Zahnmedizin angeboten. «Als Praxis für die Jüngsten und Junggebliebene ist
Behandlungsschwerpunkte ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Prophylaxe / Dentalhygiene zahnärztliche Familienpraxis rekonstruktive Zahnmedizin Kieferorthopädie Invisalign Diamond Anwender Ästhetik Chirurgie / Implantologie Parodontologie Kaufunktionsstörungen CAD / CAM Vollkeramiksysteme sterile OP-Technik elektronische Zahnfarbmessung
Gut aussehen reicht nicht Die Zahnarztpraxis St. Margarethen hat sich zum Ziel gesetzt, beschädigte oder verloren gegangene Zähne nach dem Vorbild der Natur wiederherzustellen – schliesslich sind natürlich weisse und gesunde Zähne ein Ausdruck für Vitalität, Lebensfreude und Selbstvertrauen! Die Harmonie des Gesichtsausdruckes wird oft schon durch kleine Unregelmässigkeiten der Zahnbögen gestört. Hierzu zählen beispielsweise Fehlstellungen, Verfärbungen, alte Füllungen/Kronen, zu grosse Zahnzwischenräume oder ein ungünstiger Zahnfleischverlauf. «Manchmal können solch störende Parameter mit wenig Aufwand angegangen werden, beispielsweise mit den durchsichtigen Alignern, einer Alternative zur herkömmlichen Zahnspange», weiss der Zahnarzt aus Erfahrung. Die Zahnarztpraxis St. Margarethen ist ein schönes Beispiel dafür, wie eine bestehende Philosophie zum Wohl des langjährigen Patientenstamms nahtlos in die Zukunft getragen werden kann! ■
Bottmingerstrasse 75, 4102 Binningen Tel. 061 426 90 50 ■ www.margarethen.ch praxis.binningen@margarethen.ch Öffnungszeiten: Mo–Do 8 bis 20 Uhr ■ Fr 8 bis 16 Uhr
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GESUNDHEIT
Im Kampf gegen den stetigen Klimawandel braucht der Wald eine Verjüngung. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die EGK-Gesundheitskasse mit ihrer Baumpflanzaktion. Fotos: zVg
Die EGK-Gesundheitskasse pflanzt Bäume Neukunden der Laufentaler Krankenkasse erhalten beim Abschluss einer Zusatzversicherung ihren eigenen Baum. Mit der Baumpflanzaktion setzt die EGK ein weiteres Zeichen für eine intakte und gesunde Umwelt.
Förster Markus Schmidlin freut sich über die Unterstützung der EGK-Gesundheitskasse.
Die Baumpflanzaktion der EGK ■
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as Thema Nachhaltigkeit ist seit vielen Monaten in aller Munde. Auch die EGK schreibt sich dieses Thema gross auf die Fahne. Mit ihrem neusten Engagement fördert sie ein gesundes Leben in einer gesunden Umwelt.
natürliche Verjüngung und pflanzt bewusst Baumarten, die der rasanten Klimaveränderung trotzen können. Im Namen vom Forstrevier unteres Laufental danke ich der EGK für die tolle Idee.»
Freier Zugang zu komplementärmedizinischen Behandlungen
Ein Engagement mit Zukunft
Komplementärmedizin hat bei der EGK-Gesundheitskasse eine reiche Tradition. Seit mehr als 30 Jahren setzt sie sich für die Chancengleichheit von Schul- und Komplementärmedizin ein. EGK-SUN bietet freien Zugang zu komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden bei rund 13 000 von der EGK-Therapeutenstelle anerkannten Therapeutinnen und Naturheilpraktikern und ermöglicht den Kundinnen und Kunden so eine echte Wahl. Als All-in-One-Produkt deckt diese Zusatzversicherung aber auch weitere Leistungen wie Notfallkosten im Ausland, eine Assistance, Kieferorthopädie bei Kindern oder zusätzliche Präventions- und Geburtsleistungen. ■
Der eigene Baum der Versicherten wird mit einem Schild gekennzeichnet.
EGK-Gesundheitskasse Agentur Laufen Bahnhofstrasse 2, 4242 Laufen Tel. 061 765 55 11 laufen@egk.ch www.egk.ch
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Das neuste umweltfreundliche Projekt der EGK läuft seit Anfang Oktober 2020: Neukunden aus dem Agenturgebiet Laufen, die eine SUN-Zusatzversicherung abschliessen, erhalten kostenlos ihren eigenen Jungbaum in der Region. Es handelt sich bei der Aktion um ein Pilotprojekt für die Bewohnerinnen und Bewohner der Regionen Basel-Land, Basel-Stadt, Dorneck-Thierstein und Fricktal. Mit der Baumpflanzaktion unterstützt die EGK die Artenvielfalt der Wälder in der Region. Gepflanzt werden beispielsweise Eichen, Elsbeeren oder Douglasien. Im Rahmen dieses Projektes wird mit dem Revierförster Markus Schmidlin zusammengearbeitet, der für die Wälder in Blauen, Zwingen, Nenzlingen und Brislach zuständig ist. Auch für ihn ist eine solche Zusammenarbeit eine Premiere – eine sehr erfreuliche, wie er erklärt: «Mein Ziel als Förster ist, auch künftigen Generationen das Erleben und die vielseitige Nutzung des Waldes zu ermöglichen. Ein stabiler und anpassungsfähiger Wald zeichnet sich durch eine hohe Biodiversität aus. Um diese zu erreichen, fördert der Forstdienst die
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Von der Aktion profitieren neue Zusatzversicherungskunden (Produkt: SUN), das können auch Neugeborene sein. Es profitieren auch bestehende Grundversicherungskunden, die neu eine Zusatzversicherung abschliessen. Wird eine ganze Familie versichert, erhält diese einen Familienbaum. Gültig mit Abschluss von EGK-SUN ab 1. Oktober 2020. Von der Baumpflanzaktion ausgeschlossen sind alle bestehenden Zusatzversicherungskunden, die einen Produktewechsel vornehmen.
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GESUNDHEIT
Eine Oase für Menschen mit Demenz In der Tagesstätte Oase Dorneck in Hofstetten werden Menschen mit Gedächtnisstörungen wie Demenz betreut. Die familiäre Institution feiert im Oktober ihr 2-Jahr-Jubiläum.
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Eine Mitarbeiterin der Tagesstätte gibt ein Geigenkonzert. Foto: zVg
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nsere Gäste sollen sich im familiären Umfeld der Oase Dorneck geborgen fühlen», sagt Mirjam Schnyder, Leiterin der Tagesstätte. Im Mittelpunkt der Tagesbetreuung stehen die Persönlichkeit des Gastes sowie sein Wohlbefinden. Die Gäste werden in die Gestaltung des Alltags miteinbezogen. Gerade für Menschen mit Demenz sind Bezugspersonen essentiell, wie Schnyder ausführt. «Die Gäste sehen ihre Betreuerin als Vertrauensperson.» In einer kleinen Tagesstätte kommt dieser Aspekt besonders zum Tragen. In den Gruppen sind maximal sechs Personen. Wichtige Bestandteile des Betreuungsangebotes sind die gemeinsame Zubereitung der Mahlzeiten aus frischen, regionalen Produkten sowie das Singen und Musizieren.
oftmals erst in Anspruch genommen, wenn die Grenze der Belastbarkeit überschritten ist. «Wir empfehlen, sich frühzeitig und vor allem regelmässig eine Auszeit zu nehmen, bevor man ausgepowert ist», sagt Mirjam Schnyder. Die Tagesstätte Oase Dorneck ist von den Krankenkassen anerkannt und von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Gerne werden die Tagesgäste auch abgeholt und zurückgebracht! ■
Entlastung für Angehörige
Tagesstätte Oase Dorneck Mirjam Schnyder, Leiterin Tagesstätte Dorneckstrasse 44, 4114 Hofstetten Tel. 061 302 40 69 info@oase-dorneck.ch ■ www.oase-dorneck.ch
Wer einen Angehörigen mit demenzieller Erkrankung pflegt und betreut, sollte sich unbedingt ab und zu eine Pause gönnen. Leider werden Einrichtungen wie eine Tagesstätte
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Fotos: zVg
GESUNDHEIT Sehen sich mit ihren Patientinnen und Patienten in einer Partnerschaft: Karl Romanek, Vera Salihu, Manuela Arendt, Alexander Rifai und Allmira Ramadani (v.l.).
Sorglos zum Zahnarzt dank strengen Hygieneregeln Beim Zahnarzt seien Patienten maximal vor Corona geschützt, erklärt Dr. Karl Romanek von der Zahnarztpraxis Rifai & Romanek in Aesch. Um eine gute Zahngesundheit auch in schwierigen Zeiten zu ermöglichen, rechnet die Praxis momentan zum Sozialtarif von 1.0 ab. Regio aktuell: Es gibt sicher Leute, die wegen Corona Bedenken haben, zum Zahnarzt zu gehen. Sind diese Sorgen berechtigt? Alexander Rifai: Nein, man muss sich deswegen keine Sorgen machen. Kommen Patienten zu uns zur Behandlung, bekommen Sie vorab eine Mundspüllösung, mit der sie 30 Sekunden gurgeln. Labortests haben gezeigt, dass diese Mundspülungen COVID-19-Viren bis zu 100 Prozent eliminieren können. Dadurch wird das Ansteckungsrisiko minimiert. Dr. Karl Romanek: Es gibt bis dato keinen Hinweis darauf, dass Arztpraxen bei der Verbreitung des Virus eine besondere Rolle spielen.
Welchen Taxwert hat Ihre Praxis? Alexander Rifai: Seit dem 1. Oktober 2020 haben wir für drei Monate unseren Taxpunktwert auf den Sozialtarif von 1,0 gesenkt. Dies ist unser Beitrag, um die orale Gesundheit auch in schwierigen Zeiten bezahlbar zu machen. Herr Rifai und Herr Romanek, wir danken für das Gespräch. ■ Zahnarztpraxis für Implantologie und allgemeine Zahnmedizin Alexander Rifai &Dr. Karl Romanek Hauptstrasse 71, 4147 Aesch Tel. 061 755 20 70 info@zahnaerzte-aesch.ch www.zahnaerzte-aesch.ch
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Finden in Ihrer Praxis besondere Hygienemassnahmen statt? Karl Romanek: Es liegt in der Natur der Sache, dass der Kontakt zwischen Zahnarzt und Patientinnen und Patienten über einen längeren Zeitraum in kurzer Distanz verläuft. Aus diesem Grund hatten wir schon vor der Pandemie strengste Hygienevorschriften. Alexander Rifai: Es gibt kaum einen anderen Berufsstand, der routinemässig Flächen- und Händedesinfektion einsetzt und bei dem Handschuhe und Mund-Nasen-Schutz zur Standardausrüstung gehören.
Nehmen Sie momentan noch neue Patientinnen und Patienten an? Alexander Rifai: Ja, selbstverständlich. Wer Schmerzen hat, eine Zweitmeinung wünscht oder einfach nur eine Kontrolle braucht, ist gerne willkommen. Karl Romanek: Unsere Praxis ist auch so organisiert, dass es quasi keinen physischen Kon-
takt unter den Patienten gibt. Wir bestellen Patienten zeitlich so ein, dass es nicht zu einem längeren Aufenthalt im Wartebereich kommt.
Mit dem 3D-Röntgengerät können genauere Diagnosen und Planungen für die Behandlung erstellt werden.
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Impulsprojekt Holdenweid: Die Gartengruppe erntet ihr selbst angebautes Gemüse.
Gemeinsam eine Vision umsetzen. In Hölstein erforscht das Impulszentrum Holdenweid zusammen mit Freiwilligen neue Wege des Zusammenlebens. Man gärtnert, isst, baut, kocht und gestaltet gemeinsam und doch individuell auf ein Ziel hin: die Gesetzmässigkeit des Lebendigen auszuloten.
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as Besondere an diesem Ort ist, dass die Freiwilligen miterleben, was hier entstehen und wachsen kann», erzählt Philippe Häni, Verantwortlicher für die Freiwilligenarbeit. Einige Räume des Zentrums – wie die Gästezimmer und Seminarräume – sind
liebevoll eingerichtet, andere befinden sich noch im Rohbau. «Hier werden soziale und kulturelle Angebote miteinander verknüpft und permanent weiterentwickelt, die Helferinnen und Helfer können auf vielen Ebenen gestalten und mitwirken», fügt er an.
«Wir gehen das individuell an. Wer bringt was mit, wie kann sich jemand einbringen? Es gibt für jeden Menschen etwas hier, das er gut und gerne tut», ergänzt Initiantin Cornelia Huber, die für das Projekt kürzlich den mit 20 000 Franken dotierten Spartenpreis «Kulturelle Impulsprojekte» des Kantons Baselland erhielt. Gegründet wurde das Impulszentrum Holdenweid vom Verein Frequenzwechsel.
Geniessen und bewusst wahrnehmen Eine Freiwilligengruppe arbeitet wöchentlich im Gemüsegarten. Hier gehe es nicht darum, die Natur zurechtzuschneiden, erläutert Cornelia Huber, sondern sich an der Fülle und
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Sie wollen mitwirken?
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Als Freiwillige beteiligen Sie sich auf vielfältige Weise am Aufbau des Impulszentrums. Sei es in der Garten- oder Baugruppe, im Küchen- oder Pflegeteam. Einsätze sind nach Absprache an einzelnen Tagen, Wochenenden oder an mehreren Wochen möglich. Während den Projektwochen wohnt und isst man im Zentrum. Interessierte melden sich bei Philippe Häni, Verantwortlicher Freiwilligenarbeit, unter der Mail philippe.häni@frequenzwechsel.ch oder unter 079 751 56 75. Weitere Infos unter www.frequenzwechsel.ch.
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Vorher
Nachher
Jungbrunnen für strapazierte Ledermöbel Seit 1986 frischt die Lederfärberei und Autosattlerei Schmid AG Ledermöbel und Autolederinterieurs so auf, dass diese nach der Bearbeitung wieder nahezu dem Originalzustand entsprechen. Auch Polsterarbeiten, Neubezüge in Leder sowie Lederreparaturen erledigen die Lederfachleute. Ein prompter Lieferservice gehört selbstverständlich auch dazu. Lederfärberei Schmid AG Hauptstrasse 126, 4147 Aesch Tel. 061 721 91 00 info@leder-schmid.ch www.leder-schmid.ch Fotos: Cédric Bloch
Üppigkeit zu erfreuen und sie bewusst wahrzunehmen. «Jedes Mal, wenn wir im Garten gearbeitet haben, essen wir anschliessend zusammen, damit man das, was man selber angebaut hat, auch geniessen und die Arbeit abschliessen kann.» Ein wichtiger Aspekt der Freiwilligenarbeit sei auch die Wechselwirkung, ergänzt Philippe Häni: «Wir möchten für die, die sich engagieren und das mitprägen, Weiterbildungen und Workshops anbieten, damit sie das Thema auch für sich nutzen und weitergeben können.»
Miteinander statt nebeneinander
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Wenn man etwas ziellos nebeneinander mache, falle alles schnell auseinander, so Cornelia Huber. «Für uns ist der Mensch nicht nur ein materielles Wesen, sondern auch ein geistiges mit Bedürfnissen, die nicht nur körperlich sind. Mit einem gemeinsamen Ziel fühlt man sich aufgehoben in etwas, das mehr Wurzeln hat, als wenn jeder irgendwas machen würde.» Philippe Häni nickt und ergänzt: «Uns ist wichtig, dass die Grundidee klar ist, der wir als Team und Freiwillige dienen und dass jeder weiss, wo etwas bewirkt werden kann und wo die Grenzen sind.» Diese Verbindlichkeit begeistert auch die Freiwillige Judith Frink, die extra aus der Slowakei angereist war. «Ich hatte das Gefühl, dazuzugehören und war jedes Mal stolz, wenn wir eine Arbeit vollendet hatten.» ■ Milena Tebiri
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BAUEN & ENERGIE
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Omlin Energiesysteme AG
Die graue Säule, die nur leise säuselt Häufig ist der Vorgarten der beste Standort für eine neue Luft-/WasserWärmepumpe. Wird das Heizsystem richtig geplant und gebaut, hört man von den Geräten in den runden Säulen maximal ein leises Säuseln, wie ein Beispiel der Omlin Energiesysteme AG beweist.
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in wenig erschrocken bin ich schon über die Dimension unserer neuen Wärmepumpenheizung», berichtet eine Hausbesitzerin aus Oberwil (BL). Die zwei Speicher, die
für Warmwasser und Heizung im Keller aufgestellt wurden, kamen der Hausbesitzerin ziemlich gross vor. Martin Omlin, der mit seiner Firma Omlin Energiesysteme AG die Anlage geplant
und gebaut hat, erklärte der Frau auf anschauliche Weise, warum das neue Luft-/Wasser-Wärmepumpensystem etwas grösser ist als die frühere Gasheizung. «Die Dimension der Speicher/Boiler definiert sich über die Technik», erläutert Martin Omlin. Werden die Warmwasserbereiter zu klein gebaut, besteht die Gefahr, dass die Wärmepumpe, die vor dem Haus steht, zu oft zu hochtourig läuft und so immer wieder in Stresssituationen gerät. «Stress schadet der Wärmepumpe und verkürzt ihre Lebensdauer – das ist vergleichbar mit uns Menschen», sagt Martin Omlin. Das neue Wärmepumpensystem im Einfamilienhaus in Oberwil ist ein wunderbares Beispiel von Energieeffizienz. Die Anlage wird über den direkten Raumeinfluss gesteuert und liefert deshalb nur Energie aus dem Keller, wenn diese benötigt wird. Weil der Speicher optimal dimensioniert ist, steht dort bei Bedarf jeweils genug Wärme zur Verfügung. Ein rasches Hochfahren der Wärmepumpe vor dem Haus ist so nicht nötig. Stattdessen läuft das Gerät mehrmals pro Tag schön regelmässig.
Statt Tulpen eine graue Säule
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Die Wärmepumpe, verpackt in eine graue Säule, steht direkt vor dem Hauseingang und zieht alle Blicke auf sich. «Klar hätte ich lieber Tulpen vor dem Haus als eine Wärmepumpe. Aber es gab nun mal keine andere gute Lösung», berichtet die Hausbesitzerin. Auf jeden Fall habe es keine negativen Reaktionen aus der Nachbarschaft gegeben. Ein Hauptgrund dafür ist die Auswahl der richtigen Wärmepumpe, wie Cornelia Omlin, Mitinhaberin der Omlin Energiesysteme AG, erläutert. «Eine kleinere Wärmepumpe wäre viel lauter. Die grössere, die wir hier installiert haben, hört man jedoch kaum.» Dies beweist ein
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Die Wärmepumpe, die man kaum hört, steht vor dem Hauseingang.
Fotos: Cédric Bloch
Martin Omlin hat die Heizung geplant und gebaut.
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Bekenntnis zur Energieeffizienz Die graue Säule vor dem Haus ist für Hausbesitzer ein deutliches Bekenntnis zu einer modernen, CO2-freien und hocheffizienten Wärmetechnik. In städtischen Zonen mit Reiheneinfamilienhäusern werden Wärmepumpen-Säulen künftig sowieso vermehrt die Vorgärten schmücken. «Oft gibt es gar keine Alternativen zu einer Wärmepumpe im Vorgarten», sagt Martin Omlin und erinnert daran, dass die Installation von Öl- und Gasheizungen im Kanton Basel-Stadt faktisch bereits verboten ist und im Baselbiet ebenfalls bald verboten wird. «Die Vorgartenproblematik wird die Heizungsbauer künftig stark beschäftigen», fährt Martin Omlin fort. Das an dieser Stelle beschriebene Beispiel aus Oberwil zeigt, dass sich gute Lösungen im Einklang mit der Nachbarschaft sehr wohl finden lassen – falls auch die zuständigen Behörden sich kooperativ und unbürokratisch verhalten. Weil das Reiheneinfamilienhaus eine schmale Fassade hat, war es im beschriebenen Fall aus Oberwil knapp mit den Grenzabständen. «Nachdem wir bei der Gemeinde die enge Bausituation abgeklärt hatten, wurde mit den links und rechts angrenzenden Nachbarn eine entsprechende schriftliche Vereinbarung abgeschlossen, was ein Baugesuch erübrigte», erklärt Cornelia Omlin.
systeme AG auch im Stadtkanton wünschen, wo ihnen oftmals Steine in den Weg gelegt werden – etwa in Form von Auflagen wie ein Bepflanzungsplan. Bleibt die Frage, wieso die Wärmepumpe ausgerechnet im Vorgarten stehen muss und nicht hinter dem Haus versorgt werden kann. «Diese Frage wird uns immer wieder gestellt», erläutert Heizungsfachmann Martin Omlin. Sehr oft komme der Platz hinter dem Haus nicht für eine Wärmepumpe in Frage. Entweder weil die Zuleitung zum Heizungsraum zu lang ist oder – wie im Fall von Oberwil – der Garten am Waldrand liegt und ein Grenzabstand eingehalten werden muss.
Die Hausbesitzerin und ihr Partner können gut damit leben, dass sie jetzt statt Tulpen eine Wärmepumpe vor dem Haus haben – vor allem, wenn sie die Verbrauchswerte betrachten. Wie die Hausbesitzerin berichtet, sinken mit der neuen Anlage die Energiekosten um die Hälfte. «Ich kann ja um die Säule herum ein paar Tulpen pflanzen.» Rolf Zenklusen ■
BAUEN & ENERGIE
Augenschein vor Ort. Der Strassenlärm ist deutlich zu vernehmen, während die graue Säule keinen Laut von sich gibt. Direkt neben dem Gerät ist nur ein sehr leises Säuseln zu hören. Im Gegensatz zu eckigen, klobigen Modellen haben runde Wärmepumpen den Vorteil, dass sie die Luft rundherum gleichmässig ansaugen und ausblasen: das erzeugt weniger Luftbewegungen. Runde Wärmepumpen wirken auch ästhetischer – vor allem, wenn sie wie im vorliegenden Fall bewusst etwas tiefer ins Terrain integriert werden.
Omlin Energiesysteme AG Salinenstrasse 3, 4127 Birsfelden Tel. 061 378 85 00 www.omlin.com
(Zu) viele Auflagen im Stadtkanton Ein derart unkompliziertes Vorgehen würden sich die Heizungsbauer der Omlin Energie-
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Cornelia Omlin neben der Wärmepumpe.
Das Heizsystem ist ausgeklügelt und hocheffizient.
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IMMOBILIEN
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EINGEWANDERT
Geniesst die Freiheiten in Basel und Umgebung in vollen Zügen: Musikstudentin Maryna Pinchukova aus Belarus.
Ein Leben nach Noten Ihre Passion für die Musik hat sie nach Westeuropa geführt – und das Herz nach Basel. Die Belarussin Maryna Pinchukova (26) studiert zurzeit an der Musikhochschule und engagiert sich für mehr Freiheit in ihrem Heimatland.
B
Basel statt Stuttgart Aufgewachsen ist Maryna Pinchukova in der nördlichen Stadt Witebsk an der russischen Grenze. Neben der Industrie ist die 350 000Seelen-Stadt vor allem durch die Universität und die Kultur geprägt. Berühmtester Sohn der Stadt ist Marc Chagall, der Witebsk nach dem Ersten Weltkrieg zu einem europäischen Zentrum der Avantgarde machte. «Auch wenn in Belarus an allen Ecken und Enden gespart wird: Die musische Ausbildung hat bis heute ihren hohen Stellenwert erhalten», sagt Pinchukova. Früh schon hat sie auf eine professionelle musikalische Ausbildung gesetzt und nach den Grundschulen und dem Music College in Belarus die Fühler ausgestreckt nach einem Masterstudium Orgelmusik in Stuttgart. Doch es kam anders: Maryna Pinchukova verlor ihr Herz in Basel an einen Musiker, der ihre Passion für die Orgelmusik teilt. Nach zwei Jahren Pendeln von Basel an die Musikhochschule Luzern hat sie nun ihr Studium hier am Rhein aufgenommen.
Mehr Freiheit Die leutselige junge Frau vermisst an ihrer Heimat in erster Linie die Menschen, die ihr wichtig sind, und auch die Sprache. Kontakt hält sie mit Social Media, wie auch mit handgeschriebenen Briefen. «Eine Kunst, die immer mehr verloren geht», wie sie bedauert. Ganz und gar nicht vermisst sie hingegen das politische System in Belarus und engagiert sich für den Wandel. «Unsere Generation ist mobil und sieht mit eigenen Augen, welche Freiheit die Menschen in Europa geniessen. Es ist höchste Zeit, dass wir auch zu Hause dafür einstehen, auch wenn wir Opfer bringen müssen», sagt sie. Die ältere Bevölkerung sei noch von der Sowjet-Zeit geprägt und traue sich nicht, sich gegen den «ewigen» Präsidenten Lukaschenko und seinen Apparat aufzulehnen. «Es sind die momentanen Umstände, die mich zu einer Patriotin gemacht haben», sagt sie. Wenn sie nicht studiert, übt, einen regionalen Chor leitet oder als Organistin einspringt, geniesst sie ebendiese Freiheiten hier in Basel und Umgebung in vollen Zügen. «Wenn immer wir können, setzen wir uns auf das Velo und nutzen das grosse kulturelle Angebot hier in Basel und im Dreiland», sagt Pinchukova. Nur eines kann sie in der Schweiz nicht nachvollziehen: «Eine einzige oder sogar nur eine halbe Lektion Instrumentalunterricht pro Woche an den Musikschulen ist einfach viel zu wenig. Daher fehlen an der Hochschule auch die einheimischen Talente», sagt sie. ■ Simon Eglin 53
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asel ist ohne Zweifel eine internationale Stadt. Exemplarisch hierfür steht neben vielen weiteren Institutionen mit grosser Strahlkraft die Hochschule für Musik an der Leonhardsstrasse: Von den rund 700 Studierenden und 200 Dozierenden stammen viele aus dem Ausland oder sind ständig auf der ganzen Welt auf Achse. Entsprechend bunt ist das Sprachengewirr im Innenhof, wo man sich gerne zum Kaffee trifft. Mittendrin ist das praktisch perfekte Deutsch von Maryna Pinchukova zu hören, die hier zurzeit Orgelmusik und Chorleitung studiert. «Ich wusste schon früh, dass ich nicht in Belarus bleiben werde. Englisch haben wir in der Schule gelernt, Deutsch habe ich mir selber beigebracht und Französisch lerne ich zurzeit hier im Dreiland», sagt die 26-Jährige. Die Motivation, ihr Heimatland zu verlassen, ist nicht etwa eine politische, sondern mehr ein praktische: In der orthodoxen weissrussischen Kirche fehlt die Orgelmusik komplett, was eine Karriere auf diesem Gebiet verunmöglicht.
Foto: Mimmo Muscio
Die wichtigsten Veranstaltungen der Region
Kultur-Agenda
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Kunstmuseum Basel
West und Ost in der Kunst von R
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Das Kunstmuseum Basel thematisiert in seiner Herbstausstellung das Orientbild des grossen niederländischen Künstlers und seiner Zeitgenossen.
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urbane, Säbel, seidene Röcke: Versatzstücke aus exotischen Ländern tauchen in den Werken des niederländischen Künstlers Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606–1669) immer wieder auf: sei es in Selbstbildnissen, in denen er sich selbst als «Orienta-
le» darstellt, sei es in detaillierten «Orientalen»-Tronies, also Charakterstudien von anonymen Personen in prächtigen Gewändern oder mit exotischen Kopfbedeckungen, sei es in biblischen Darstellungen, für die er alttestamentarische Figuren in exotische Ge-
wänder steckt. Das Basler Gemälde «David übergibt Goliaths Haupt dem König Salomon» (1627) ist ein Beispiel dafür. Zu sehen ist es, neben rund 120 weiteren Gemälden, Druckgrafiken, Zeichnungen, Miniaturmalereien, Büchern und Karten, in der neuen Sonderausstellung des Kunstmuseums Basel «Rembrandts Orient. Westöstliche Begegnung in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts», die am 31. Oktober eröffnet wird.
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15 x 2 Plätze gewinnen Regio aktuell lädt 15 Leserinnen und Leser mit Begleitung zu einer exklusiven Führung durch die Rembrandt-Schau im Kunstmuseum Basel ein. Der Anlass findet am Mittwoch, 11. November 2020, um 18.30 Uhr statt und dauert rund eine Stunde. Möchten Sie dabei sein? Einfach mitmachen auf der Website www.regioaktuell.com/wettbewerb. Teilnahmeschluss ist der Dienstag, 20. Oktober. Die Gewinner werden im Anschluss ermittelt und benachrichtigt. Viel Glück!
Rembrandt Harmenszoon van Rijn, «Brustbild eines Mannes in orientalischer Kleidung», 1635, © Rijksmuseum Amsterdam.
n Rembrandt Damaliger Blick auf den Orient
Rembrandts Orient. Westöstliche Begegnung in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts. 31. Oktober 2020 bis 14. Februar 2021. ■ Rembrandts Radierungen. Die Schenkungen Eberhard W. Kornfeld. 17. Oktober 2020 bis 24. Januar 2021. www.kunstmuseumbasel.ch ■
Bildungsreisen in den Orient
Porträt eines Dragomans (Reiseführer) des französischen Fotografen Félix Bonfils. Foto: Sammlung Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett, Basel.
Das Antikenmuseum zeigt historische Fotografien aus dem Nahen Osten.
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uch im Antikenmuseum Basel ist der «Orient» zurzeit ein Thema: Das Museum zeigt unter dem Titel «Oriental Grand Tour» Fotografien aus der Sammlung von Ruth und Peter Herzog. Die Bilder stammen aus dem 19. Jahrhundert, als Reisen in den Osten einen regelrechten Boom erlebten. Reiche Europäer besuchten auf ihren Bildungsreisen – den «Grand Tours» – Stationen wie Athen, Beirut, Konstantinopel oder Jerusalem. Die damals noch junge Technik der Fotografie steigerte die Beliebtheit dieser Reisen zusätzlich. Sie bot nicht nur Erinnerungsstücke für die Reisenden selbst, sondern war auch Anreiz für die Daheimgebliebenen, ebenfalls eine solche Reise zu unternehmen. Das Antikenmuseum Basel zeigt in Zusammenarbeit mit dem Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett 25 historisch bedeutende Fotografien. Im Fokus stehen archäologische Stätten im Nahen Osten, die teilweise, wie Persepolis, zum ersten Mal überhaupt fotografiert wurden, oder wie Palmyra, das im syrischen Bürgerkrieg weitgehend zerstört wurde. Béatrice Koch ■
Regio aktuell 10-2020
«Aus heutiger Sicht ist der Begriff ‹Orient› natürlich problematisch», sagt Kurator Gabriel Dette. Denn er beruht auf Klischees und kultureller Aneignung: Wohlhabende Bürger lassen sich in kostbaren fremdländischen Kleidern inszenieren, die ihnen als Statussymbol dienen. Die Kehrseite des niederländischen Goldenen Zeitalters, nämlich Ausbeutung, Sklaverei und Handelskriege, kommen in
der Kunst des 17. Jahrhunderts hingegen nicht vor. Der heutige Diskurs, so wichtig er auch ist, sei jedoch nicht Thema der Ausstellung, sagt Dette: «Der Titel ‹Rembrandts Orient› signalisiert, dass wir den damaligen Blick auf den Orient vermitteln wollen.» Die Ausstellung thematisiert bewusst das Orientbild, wie es in der Kunst zum Zeitpunkt ihrer Entstehung sichtbar wird. Der «Orient» zu Rembrandts Zeiten ist geografisch nicht klar
verortet. «Dazu zählte man alles, was östlich von Europa lag», so Dette. In den Kunstwerken sind indische Turbane ebenso zu sehen wie japanische Seidenröcke und chinesisches Porzellan. Rembrandt selbst hat seine Heimat nie verlassen. Der Osten war in Amsterdam aber durchaus präsent: Die Stadt war im 17. Jahrhundert Sitz der Niederländischen Ostund Westindienkompanien, die den Handel mit Asien, Afrika und Amerika kontrollierten. Handelsvertreter aus aller Welt waren in Amsterdam ein alltäglicher Anblick, und Rembrandt besass eine grosse Sammlung an Gebrauchsgegenständen und Artefakten aus östlichen Ländern. Diese Objekte dienten ihm einerseits als Fantasieraum für seine Kunst, andererseits spiegeln sie auch die Wertschätzung, die Rembrandt und andere Künstler den Sitten und Schätzen aus dem Osten entgegenbrachten. Die Ausstellung «Rembrandts Orient» ist in Zusammenarbeit mit dem Barberini-Museum in Potsdam entstanden. Kurator Gabriel Dette zeigt sich erfreut, dass es dem Kunstmuseum gelungen ist, bedeutende Werke aus der ganzen Welt in Basel zu versammeln – und das mitten in der CoronaKrise. Parallel zur grossen Sonderausstellung im Neubau präsentiert das Kunstmuseum im Hauptbau eine Auswahl an Radierungen von Rembrandt. Die rund 70 Blätter stammen aus Schenkungen des Sammlers Eberhard W. Kornfeld. Béatrice Koch ■
Antikenmuseum Basel
Die Sonderausstellung «Oriental Grand Tour» im Antikenmuseum läuft noch bis am 13. Dezember. www. antikenmuseumbasel.ch 55
EVENTS &TIPPS
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15.10.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
The Beauty of Gemina
Sämtliche Angaben erfolgen ohne Gewähr. Aufgrund der unsicheren Lage durch Covid-19 empfiehlt die Redaktion, sich über die Durchführung der hier gelisteten Events beim Veranstalter nochmals zu vergewissern.
16.10.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
MOTEL 7 f &
ROCK POP JAZZ 14.10.2020 | 19 Uhr Rossstall l, Kaserne Basel
JEANS FOR JESUS Mundart-Musik 2.0: Dass sich mit schweizerdeutschen Texten vorwärtsgerichtete Popsongs schreiben lassen, beweisen Jeans for Jesus aus Bern. Seit 2013 hauen die Jungs unermüdlich ihre Elektro-Ohrwürmer raus. www.kaserne-basel.ch 14.10.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
Wenn Motel 7 auftreten, ist «Road-Trip-Feeling» angesagt. Es werden Geschichten aus dem amerikanischen Alltag erzählt, von Thuner Gielen, die dem Country, Rock, Blues und Folk verfallen sind. www.atlantis-basel.ch 16.10.2020 | 21 Uhr Rossstall l, Kaserne Basel
102 BOYZ
VIENTO TERRAL Michael Sele, charismatischer Kopf von The Beauty of Gemina.
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eine tief-dunkle Stimme erinnert an Nick Cave, seine Frisur an einen zerstrubbelten Billy Idol – von beiden hat er die charismatische Bühnenpräsenz: Michael Sele, Songwriter, Sänger und Kopf der Band The Beauty of Gemina, fasziniert mit melancholischem Wave, warmem Blues und erdigem Folk. Die Songs sind voller Nachdenklichkeit und unendli-
24.10.2020 | 20 Uhr Kulturhotel Guggenheim, Liestal
Mich Gerber
V w a w
Foto: zVg
cher Schönheit, mal kraftvoll, mal sphärisch, mal beinahe jungfräulich, aufs absolute Minimum reduziert, dabei aber immer druckvoll und immer von poetischem Tiefgang. The Beauty of Gemina, die schon mit The Smashing Pumpkins oder Unheilig auf einer Bühne gestanden sind, touren jetzt mit neuem Album durch die Clubs, auch in Basel. Nicht verpassen! tok ■
J
Musiker aus drei Kontinenten zelebrieren überzeugend ihre geteilte Affinität zum Latin Jazz. Dabei bringen die vier routinierten Musiker gekonnt und mit Feingefühl pulsierende Latin-Rhythmen und eingängige JazzMelodik auf einen attraktiven Nenner. www.birdseye.ch
Die Rap-Shows der 102 Boyz sind legendär. Die Crew aus dem norddeutschen Leer hat sich ins Mark der deutschsprachigen Rapszene gebrannt. Die dazugehörigen, sich gerne überschlagenden Beats klingen radikal und viel eher nach Memphis oder Atlanta als Hamburg oder Berlin. www.kaserne-basel.ch
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16.10.2020 | 21 Uhr Marabu, Gelterkinden
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DJ TOM LI
15.10.2020 | 20.30 Uhr Rossstall l, Kaserne Basel
ISLANDMAN Tolga Boyuk aka Islandman hat sich Ende 2017 von seiner Istanbuler Heimat aus erfolgreich in die internationale Psychpop-Szene katapultiert. Die Musik des Trios steht für wattige Elektronika, das alles von spaceigen Gitarren und schamanistischen Rhythmen untersetzt. www.kaserne-basel.ch
Thomas Lips alias DJ Tom Li aus Bern verwebt Worldmusic (Afro, Balkan, Latin, Salsa, Orient) mit Disco, Funk, Jazz, Rock, Trance bis Techno zu einem aufregenden und abwechslungsreichen Ganzen. www.marabu-bl.ch 16.10.2020 | 23 Uhr Viertel Klub, Basel
BAKERMAT
15.10.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
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BEYOND BORDERS
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Hat den Kontrabass neu definiert: Mich Gerber.
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Regio aktuell 10-2020
er Berner Ausnahmebassist hat sich über die Jahrzehnte sein ganz eigenes Klanguniversum aufgebaut, das irgendwo zwischen den Kontinenten Klassik, Electronica und Alter Musik zu verorten ist. Beeinflusst durch die Zusammenarbeit mit Musikern aus West und Ost, spielt Mich Gerber seine eigene Weltmusik, in wel56 cher der Kontrabass die erste
Foto: zVg/A. Jaquemet
Geige spielt. Unterstützt durch ein Live-Sampling-System legt er Tonlage über Tonlage und verwebt gezupfte Bassriffs und gestrichene Harmonien zu einem dichten, rhythmisch und melodiös reichhaltigen Tonteppich, den er mit perkussiven und geräuschhaften Knoten erweitert. Modernes Kontrabassspiel, wohltuend für Geist und Körper. tok ■
Die Band Beyond Borders aus Bayreuth besteht aus jungen deutschen und tunesischen Musikern, die sich mit Exzellenz dem Contemporary Oriental Jazz widmen. www.birdseye.ch 15.10.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
THE BEAUTY OF GEMINA
2013 ging der Stern von Lodewijk Fluttert, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Bakermat, auf. Seine Produktionen wurden zu viralen Hits. Zum ersten Mal besucht der Holländer nun das Viertel und wird mit Sicherheit auch dort für Furore sorgen. www.dasviertel.ch
S
T s c w
16.10.2020 | 23 Uhr Nordstern, Basel
SUBSPACE & FRIENDS TIPP
Melancholischer Wave, warmer Blues und erdiger Folk: Mit dieser Mixtur sind The Beauty Of Gemina in jeder Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung in der Schweizer Musiklandschaft. www.atlantis-basel.ch
Next Generation: Darum geht’s den Machern hinter Subspace. Das musikalische Fundament der Labelnacht giessen Daniel Neuland, das neuste Mitglied der Criminal Bassline Family aus Berlin, Sebastian Konrad, Alex Shanmugam und Frank Apollo. www.nordstern.com
S v a w
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20.–21.10.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
DREZCODE X
RAPHAEL JOST STANDARDS TRIO
EVENTS &TIPPS
16.10.2020 | 23 Uhr BalzKlub, Basel Im BalzKlub steht Replay M an den Reglern, flankiert vom Lokalmatadoren Drezlo. Im Hinterzimmer lassen Arte b2b Mike Hessen & Bassbetrieb b2b Xeno die Tracks aus den Boxen kullern! www.balzklub.ch 16.–17.10.2020 | Sets 20.30&21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
JORGE ROSSY QUARTET
Angesichts des jungen Alters der drei Musiker mag es überraschen, dass sie sich der eher traditionellen Interpretation von schönen alten Songs widmen. www.birdseye.ch 22.10.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
VERNAU MIER QUARTET Vier grosse Jazzpersönlichkeiten vereinen ihre individuellen und gemeinsamen Stärken. Dabei besinnt sich das Quartett auf die wesentlichen Werte des Jazz und verzichtet auf gewagte Experimente. www.birdseye.ch
Der aus Girona stammende Vernau Mier stellt Rhythmus und Interplay ins Zentrum seiner Musikalität und Kompositionen. Das Resultat ist ein anspruchsvolles, fein geschliffenes und auch melodiös ansprechendes Musikuniversum. www.birdseye.ch
17.10.2020 | 20 Uhr Freie Kirche Elisabethen, Basel
22.10.2020 | 20.30 Uhr Parterre One Music, Basel
Ü-30 PARTY
THE NEXT MOVEMENT
17.10.2020 | 20.30 Uhr Parterre One Music, Basel
CARVEL & PANDA LUX Über ein Jahrzehnt spielen J.J. Flück, Sam Siegenthaler und P. Käser schon zusammen. Explosiver Groove-Pop, mit genügend funky Soul wäre wohl die Schublade, in welcher dieser unschweizerische Sound abgelegt wird. www.parterre-one.ch 22.10.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
REVEREND DEADEYE Das Basler Quartett Carvel verbindet poppige Gesangslinien mit Einflüssen aus allen Ecken der elektronischen Musik, ohne dabei den organischen Charakter einer Pop/Rock Band zu verlieren. Begleitet werden sie von Panda Lux, die haben ihrerseits verspielte, deutschsprachige Popsongs im Gepäck. www.parterre-one.ch
Reverend Deadeye präsentiert verzerrten Delta-Blues mit einer schrottreifen Resonator-Gitarre und einem Mikrophon, das er aus einer rostigen Blechdose gebastelt hat. Seine bevorzugten Themen sind Schuld, Sühne, Gott, der Teufel und Alkohol. Na dann, wohl bekomm’s! www.atlantis-basel.ch
17.10.2020 | 22 Uhr Sommercasino, Basel
23.10.2020 | 20 Uhr Sommercasino, Basel
FLIGHT MODE
IMMIGRATION UNIT
Lust auf eine harte Nacht mit dem vollen Techno-Brett? Eloy, DJ Oio und Fadri beschallen die Gehörgänge mit den entsprechenden Tunes und Beats. www.sommercasino.ch
Dream Pop und Indie ist die Spezialität von Immigration Unit. Die Bandmitglieder sind nicht nur enge Freunde mit internationalen Wurzeln, sondern auch fantastische Musiker, die eine Sensibilität für ihren Sound an den Tag legen. www.sommercasino.ch
Clubbing mit Anspruch – so will der neu konzipierte SingerKlub im Herzen von Basel künftig das Partyvolk gewinnen. Zur Eröffnung sorgt Hip-Hop-DJane Josi Miller für sauber ausgelegte Bass-Beats.
I
m Singerhaus wird Club neuerdings mit «K» geschrieben. Das kommt nicht nur zeitgeistiger und mondäner daher, das ist auch deutlicher Fingerzeig, wer dem Soussol des markanten Gebäudes zwischen Marktplatz und Fischmarkt im Hintergrund neues Leben einhaucht. Es sind die gleichen Macher, die für den ViertelKlub und BalzKlub geradestehen. Mit dem SingerKlub richtet man sich an die Nachtschwärmer zwischen 23 bis 35, die sich musikalisch irgendwo zwischen Hip-Hop, House und 90er-Jahre-Sounds bewegen und einen qualitativ wertigen Erlebnisort zu schätzen wissen.
Pop-Art-Design im Klub In den vergangenen Wochen wurde die Location komplett umgebaut. Inspiration für die Innenarchitektur, Möblierung sowie Farb- und Stoffkonzeption holte man sich beim dänischen Designer Verner Panton, der in den 1960er-Jahren einst die Pop-Art in die Wohnwelten brachte und in seiner Basler Zeit mit Vitra den legendären Panton Chair zur Serienreife entwickelte. Das Lichtkonzept setzte das Berliner Kollektiv Room Division um, das schon für
das nachtfiebrige Ambiente der beiden deutschen HauptstadtClubs Berghain und Watergate besorgt war. Berlin ist auch an der Eröffnungsnacht vom 7. November das Stichwort. Mit viel Wumms feiert dann der SingerKlub seine Dancefloor-Premiere – dafür sorgt Vinyl-Victim Josi Miller an den Plattentellern. Die in Leipzig aufgewachsene Podcasterin und Produzentin ist seit 2017 auch als Tour-DJane des deutschen Trapund Dancehall-Überfliegers Trettmann unterwegs und war in der Vergangenheit schon an diversen Basler Bass-Partys zugegen. Vor Josi Miller wird DJ La Febbre – die eine Hälfte der Basler Goldfinger Brothers – für die richtigen Beats sorgen. tok ■
2 x 2 Tickets gewinnen Für die anstehende SingerKlub-Premiere mit Josi Miller als Hauptact verlost Regio aktuell 2 x 2 Tickets: www.regioaktuell.com/wettbewerb. Teilnahmeschluss ist der Sonntag, 25. Oktober. Die Gewinner werden im Anschluss ermittelt und benachrichtigt. Viel Glück!
Regio aktuell 10-2020
17.10.2020 | 23 Uhr Nordstern, Basel Seit 20 Jahren liefert Monika Kruse auf ihrem Label Terminal M housige Tec-Tracks vom Feinsten ab. Grund genug für eine Geburtstagsfeier in dem Club, der dieses Jahr auch 20 Jahre jung geworden ist. www.nordstern.com
7.11.2020 | 23 Uhr SingerKlub, Basel
Josi Miller
Die nächste Ü30-Party mit nur Hits von gestern bis heute steht an. Abtanzen und die Jugendjahre werden wieder frisch und lebendig. www.ueparties.ch
MONIKA KRUSE
Kommt zur Premiere: Josi Miller steht an der Eröffnungsnacht des SingerKlubs hinter den Plattentellern. Foto: zVg/Porli Parker
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EVENTS &TIPPS
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1.11.2020 | 19 Uhr Z7, Pratteln
Stiller Has
23.10.2020 | 20.15 Uhr Volkshaus, Basel
24.10.2020 | 20 Uhr Kulturhotel Guggenheim, Liestal
HABIB KOITÉ & BAND
MICH GERBER
TIPP
Nur mit Bass und Live-Sampling-LoopingSystem ausgerüstet, lässt Mich Gerber ganze Klangwelten entstehen. www.guggenheimliestal.ch 24.10.2020 | 21 Uhr Rossstall l, Kaserne Basel
JASMIN ALBASH
Sagt auf seine Art auf Wiedersehen: Endo Anaconda.
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en Texten von Stiller Has war ein gesellschaftskritischer Grundton schon immer eigen, dazu umwehte ein leiser Hauch von Wehmut und Melancholie die Songs. Jetzt verstärkt sich diese Stimmung nochmals beträchtlich angesichts der Tatsache, dass Endo Anaconda nach 31 Jahren Bühnenpräsenz tatsächlich auf Abschiedstour geht. Oberhase
Gitarrist Habib Koité aus Mali gehört neben Youssou N’Dour und Lokua Kanza zu den wichtigsten afrikanischen Sängern des 21. Jahrhunderts. Er kombiniert Rock- und Klassiktechniken mit Stimmungen aus Mali, die die Gitarre wie eine Kora oder N’Goni klingen lassen. www.volkshaus-basel.ch
Die soulige Stimme von Jasmin Albash ertönt im Rahmen des Record Release ihrer anstehenden Soloplatte «Gold» auf der Kasernen-Bühne. www.kaserne-basel.ch
23.10.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
DISCOPOLIS
THE AMBER UNIT
Das Viertel zelebriert mit der neuen Eventreihe «Discopolis» die gesamte Palette der Glitzer-Sounds. Zur Premiere steht mit Purple Disco Machine einer der grössten Acts in Sachen House & Disco hinter dem DJ-Pult. www.dasviertel.ch
Foto: Michael Schär
Anaconda präsentiert in veränderter Bandbesetzung mit «Pfadfinder» nochmals ein neues Album, es ist bereits das zehnte. Während sich Anaconda auf den letzten Platten vor allem mit sich selbst beschäftigt hat, wechselt er nochmals die Perspektive und rechnet auf seine lakonisch-böse Art mit der politischen und wirtschaftlichen Elite ab. tok ■
24.10.2020 | 23 Uhr Viertel Klub, Basel
24.10.2020 | 23 Uhr Stahlwerk, Basel Einst galten The Amber Unit als der Prototyp des Basler Indie-Rock-Sounds, mit dem neuen Album «Kolmanskop» öffnet die Band ihr musikalisches Spektrum: Futuristische wie analog-retroesque Electronica klingen an, über allem die einzigartige Stimme von Vic Hofstetter. www.atlantis-basel.ch 23.10.2020 | 21 Uhr Rossstall l, Kaserne Basel
24.10.2020 | 21 Uhr Rossstall l, Kaserne Basel
TIPP
BITTER MOON, ECLECTA_JPTR
Jasmin Albash
EDEN Daniel Broesecke, Tobi More Albi & Senoo & Kevin verwöhnen das Clubbing-Volk mit pumpigem Microhouse und Minimal bis tief in die Nacht. www.clubstahlwerk.ch 27.10.2020 | 20.15 Uhr Jazzclub Q4, Rheinfelden, Kapuzinerkirche
VLADIMIR KOSTADINOVIC Die Formation um Drummer Vladimir Kostadinovic katapultiert den modernen Jazz regelmässig in neue Sphären. Mit dem Balkan Roots Quartet stellt er ein Projekt auf die Beine, das dem Prädikat «Extraklasse» mehr als gerecht wird. www.jazzclubq4.ch 27.10.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
Organisches Drumspiel, schmissige Synthie-Konstellationen und butterweicher Gesang bilden im Sound von Bitter Moon eine magische Dreifaltigkeit. Eclecta_JPTR aus Zürich fiebern zwischen Stimme und Beat einem Ideal von minimalistischem Avant Pop entgegen, das in der hiesigen Szene aktuell ihresgleichen sucht. www.kaserne-basel.ch 23.–24.10.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
BÄNZ OESTER & THE RAINMAKERS
Soulige und kraftvolle Stimme: Jasmin Albash.
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Regio aktuell 10-2020
m Thurgau aufgewachsen, heute in Basel lebend, ist Sängerin Jasmin Albash immer mal wieder in der Kaserne zu hören. Sei es mit der zwischen Basel und Ramallah entsprungenen Band Kallemi, sei es als Solo-Künstlerin. Als solche präsentiert sie nun ihre neuste Platte «Gold». Auf diesem Werk rückt sie zwischen Loops, Effekten 58 und digitalen Klangpatterns vor
Foto: zVg
allem die Auseinandersetzung mit den eigenen, bis nach Palästina reichenden Wurzeln ins Zentrum des akustischen Geschehens. Ihre soulig-kraftvolle Stimme legt sie bestimmt über elektronische, aus Synthie-Chords und knisternden Beats gestrickte Instrumentals. Ein persönliches Werk einer bemerkenswerten Künstlerin mit Tiefgang. tok ■
Eigenkompositionen von Bänz Oester und Afrika Mkhize sowie bemerkenswerte Bearbeitungen traditioneller Musik aus der Schweiz, dem Balkan und Südafrika sorgen für einen kraftvollen Sound. www.birdseye.ch 24.10.2020 | 19 Uhr Sommercasino, Basel
CONQUERING BASILEA Die dritte Ausgabe des Conquering-BasileaFests steht vor der Tür. Für jeden Extreme/ Death Metal-Fan ein Muss. Stillbirth, Nachtrab, Erupdead aus Basel, Septic Congestion und Candero. www.sommercasino.ch
NICE BRAZIL & GROUP
Mit viel Herzblut und Können verbinden Nice Brazil und ihre Band Jazzelemente mit dem Reichtum der brasilianischen Musik. Die warme Stimme der Sängerin nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise zu den Rhythmen des traditionellen Choro und Samba bis zu Baião und Bossa-Nova. www.birdseye.ch 28.10.2020 | 19 Uhr Pavillon, Schützenmattpark Basel
JAZZ IM PARK Jeweils jeden letzten Mittwoch im Monat gibt’s im Pavillon Schützenmattpark ein stündiges Jazz-Konzert, anschliessend folgt eine Jam-Session. Diesmal an den Instrumenten die CS Holding Band. www.parkpavillon.ch
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31.10.2020 | 19 Uhr Sommercasino, Basel
THUNDERMOTHER
BITCH FEST IV
«Heat Wave», der Titel des vierten Thundermother-Albums, ist so prägnant wie die Message der schwedischen High-VoltageRock ’n’ Rollerinnen. www.z-7.ch 29.10.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
AZUL Fadhel Boubaker, Thomas Bauser und Konrad Wiemann verschmelzen mit ebenso viel Hingabe wie Erfahrung die arabische Musiktradition mit modernen Spielweisen des Jazz und verbinden so nachhallende Melodien mit spannenden Harmonien. www.birdseye.ch 29.10.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
IRRWISCH
13.11.2020 | 19.30 Uhr Katholische Kirche, Aesch
I got Rhythm!
Bereits in die vierte Runde geht das Bitch Fest, das eine geballte Ladung an Underground, Punk und Stoner-Rock serviert. Mit von der Partie sind Monsters, The Courettes, The Monofones, Delilahs’77 und Bronco. Die Gastgeber dieses Festivals sind die Bitch Queens aus Basel, die den energiegeladenen Abend lautstark abschliessen. www.sommercasino.ch 31.10.2020 | 20 Uhr Kulturhotel Guggenheim, Liestal
BO KATZMAN & RONJA Mit seiner Tochter Ronja schreitet Bo Katzman auf seinem musikalischen Weg voran. Mit dem Erfolgsprogramm «Double Emotion» intonieren die beiden neu arrangierte Duette und Lieder auf bezaubernde wie mitreissende Art. www.guggenheimliestal.ch 1.11.2020 | 19 Uhr Z7, Pratteln
STILLER HAS
TIPP
Bald ist er tatsächlich still, der Stiller Has. Auf seiner Abschiedstournee schaut er auch nochmals im Z7 vorbei. Dabei steckt Endo Anaconda seine Weisheiten in ein neues musikalisches Gewand. www.z-7.ch Seit 1975 sind Irrwisch unterwegs und gelten damit als eine der ältesten, heute noch aktiven Schweizer Rockbands. Ihr 45-JahrJubiläum feiert die Band mit einer Konzertreihe quer durch die Schweiz. www.atlantis-basel.ch 30.10.2020 | 21 Uhr Rossstall l, Kaserne Basel
GHETTO KUMBÉ
VORANZEIGE
EVENTS &TIPPS
28.10.2020 | 20 Uhr Z7, Pratteln
Klaviervirtuosin Mélodie Zhao.
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as Neue Orchester Basel konzertiert bereits zum zweiten Mal mit der Klaviervirtuosin Mélodie Zhao. Sie gilt als Ausnahmetalent und absolvierte ihr SoloMeisterdiplom bereits mit 16 Jahren in Genf. Dieses Mal begeistert die Pianistin mit J.S. Bachs Klavierkonzert in d-Moll und Gershwins «I got Rhythm Variations» sowie «An American in Paris». Dazwi-
Foto: Xiomara Bender
schen verbindet Zhao die Stücke auf gekonnte Weise mit einer Improvisation über Fragmente beider Komponisten. I got Rhythm – and so much more! Nebst dem Konzert in Aesch gibt es zwei weitere Aufführungen am 15. und 16. November in Münchenstein und in Basel. pr ■ www.neuesorchesterbasel.ch
4.11.2020 | 20 Uhr Z7, Pratteln
BARCLAY JAMES HARVEST Die englische Artrock-Band Barclay James Harvest zählt zu den Klassikern der Musikgeschichte. Jetzt kommt Gründungsmitglied und Hitschreiber John Lees nach Pratteln, um den Fans ein «Best of Classic Barclay»Programm abzuliefern. www.z-7.ch 5.11.2020 | 20.30 Uhr Rossstall l, Kaserne Basel
PABLO NOUVELLE
Was passiert, wenn sich drei kolumbianische Musiker mit einem Faible für westafrikanische Rhythmen begegnen? Im Fall von Ghetto Kumbé etwas denkbar Erfrischendes; nennen wir es Rumba digital: kraftvolle Drums, karibische House-Beats und traditioneller Cumbia. www.kaserne-basel.ch
MORONI–SAMBEAT–KURMANN– MIRALTA
5.11.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
Dado Moronis virtuoses, energetisch-elegantes und ausdrucksmächtiges Spiel ist legendär. Zusammen mit spanischen Musikern hat der Genueser Piano-Genius die Faszination des Latin als Einfluss und in der Verbindung mit dem Jazz weiterentwickelt. www.birdseye.ch
Danny und seine Gretsch-Gitarre sind in Basel schon fast ein Synonym für puren Vintage Rock ’n’ Roll. Eine neue EP gibt’s zu feiern, mit dabei sind zweimal Tom: DJ und Drummer zum einen, Upright-Bassist Tom zum anderen. www.atlantis-basel.ch
DANNY & THE TWO TOMS
Regio aktuell 10-2020
30.–31.10.2020 | Sets 20.30 & 21.45 Uhr Bird’s Eye, Basel
Der Schweizer Elektronika-Tausendsassa Pablo Nouvelle hat in London reichlich Stoff für seine anstehende Bühnenshow gesammelt. Downtempo-Tracks wechseln sich munter ab mit warmer Elektronika und einer gehörigen Portion Afrobeat. www.kaserne-basel.ch
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EVENTS &TIPPS
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28.10.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
KLASSIK
5.11.2020 | 23 Uhr Parterre One Music, Basel
Hélène Grimaud
IRIE NIGHT Nicht mehr am Montag, sondern neuerdings am Donnerstag geht die «Irie Night»-Reihe weiter. Was gleich bleibt, sind die pushenden Reggae-, Dancehall- und Afrobeats. www.parterre-one.ch
11.–18.10.2020 | 17 Uhr oder 19.30 Uhr Oetlingerstrasse 15, Basel
FEST FÜR LUDWIG: ALLE KLAVIERSONATEN
6.11.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
BORED & BEAUTIFUL Die Swiss Foundation for Young Musicians gibt jungen Pianisten die Möglichkeit, alle Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven zu spielen. Das Programm und die genauen Zeiten finden sich auf der Webseite. www.foryoungmusicians.ch 13.10.2020 u.w. | 20 Uhr Theater Basel, Kleine Bühne
Hélène Grimaud, Pianistin und Wolffrau.
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ie Pianistin Hélène Grimaud gehört zu den grössten Tastenkünstlerinnen der Welt. 1987 gelang ihr der internationale Durchbruch. Trotz ihrer Bekanntheit hielt Grimaud auf den Rat von Martha Argerich an ihrem unkonventionellen Lebensstil fest. In den USA adoptierte sie Wölfe und richtete ein Wolf Conservation Center
Foto: Mat Hennek
ein. Einige Jahre lebte sie in der Schweiz. Zusammen mit der Camerata Salzburg spielt Hélène Grimaud das Klavierkonzert Nr. 19 FDur von Wolfgang Amadé Mozart, die Fantasie d-Moll und das Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll. Davor erklingt das Streichquartett f-Moll von Ludwig van Beethoven, arrangiert für Streichorchester. bru ■
Das Basler Rock-Gebräu Bored & Beautiful absolvierte diverse Japan-Tourneen und festigte dort ebenso wie hier seinen Ruf als fulminante Live-Band. www.atlantis-basel.ch 7.11.2020 | 20 Uhr Sommercasino, Basel
AMISTAT Die Zwillinge Josef und Jan Prasil – besser bekannt unter dem Namen Amistat – kehren nach Europa zuruck. Deren Sound erinnert an eine moderne Version des Kult-FolkDuos Simon and Garfunkel. www.sommercasino.ch 7.11.2020 | 21 Uhr Atlantis, Basel
7.11.2020 | 23 Uhr SingerKlub, Basel
JOSI MILLER
Regio aktuell 10-2020
as Programm trägt den Titel «Lamento». Das Element der Klage ist der rote Faden durch zwei verschiedene Klangwelten. Martin Klett interpretiert Johann Sebastian Bachs Concerti für Klavier und Streicher, d-moll und f-moll, mit einem solistisch besetzten Streicherensemble. Fesselnde 60 Spielfreude und Transparenz sind
BECOMING MORE THAN HUMAN Die MIR Compagnie erzählt dem Publikum tanzend eine Science-Fiction-Geschichte und macht sie mit ihrem zeitgenössischen Zugriff auf urbanen Tanz sinnlich erfahrbar. www.theater-roxy.ch
Die einzige Oper von Olivier Messiaen wurde 1983 in Paris uraufgeführt. Sie befasst sich mit dem Leben von Franz von Assisi. Die Solistinnen und Solisten sowie der Chor werden vom Sinfonieorchester Basel unter Clemens Heil begleitet. www.sinfonieorchesterbasel.ch Rockerin, Aktivistin, Poetin, on the road, unabhängig und frei im Geist. Das ist Bettina Schelker. Ihre Fangemeinde schätzt das oft sehr intime, melancholische und ehrliche Wesen ihrer Songs. www.atlantis-basel.ch
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14.10.2020 u.w. | 20 Uhr Theater Roxy, Birsfelden
SAINT FRANÇOIS D’ASSISE
Martin Klett
Der Pianist Martin Klett outdoor.
Studierende besetzen mit der Oper «Im Flow der Apokalypse» 13 Tage die kleine Bühne. Publikum und Musiker/innen werden zu einer verschworenen Gemeinschaft, die der Endzeitstimmung trotzt. www.theater-basel.ch
15.10.2020 u.w. | 19.30 Uhr Theater Basel
BETTINA SCHELKER
20.10.2020 | 19.30 Stadtkirche Liestal
IM FLOW DER APOKALYPSE
Foto: zVg/blkonzerte
garantiert. Ebenso leitet er sein Ensemble bei der Tango-Musik, wie es die legendären Tangopianisten Horacio Salgán und Osvaldo Pugliese taten. Je fünf Tangos von Osvaldo Pugliese und Eduardo Arolas und Julio de Caro sind zu hören. Mit drei Bandeonisten wird Kletts Ensemble zu einem echten Orquesta Típica erweitert. bru ■
TIPP
Das Singerhaus ruft sich bei den Basler Nachtschwärmern zurück in Erinnerung. Die Location im Untergeschoss heisst neu SingerKlub und feiert seinen Einstand mit viel krachigen Hip-Hip-Beats der Berliner DJane Josi Miller. www.singerklub.ch
17.10.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
SINGIN’ IN THE RAIN Gene Kelly singt im Regen und das Sinfonieorchester Basel unter Ernst van Tiel spielt den Soundtrack zum Film. Ein legendärer Film mit Live-Musik in einem der fünf besten Musiksäle der Welt! www.sinfonieorchesterbasel.ch 18.10.2020 | 11 Uhr Stadtcasino Basel
KAMMERAKADEMIE BASEL
9.11.2020 | 19.15 Uhr Volkshaus, Basel
SHALOSH Für die drei Israeli, den Pianisten Gadi Stern, Bassist David Michaeli und Schlagzeuger Matan Assayag ist Shalosh – hebräisch für Drei – mehr als nur eine Band, sondern ein Lebensprojekt. www.volkshaus-basel.ch
Die Kammerakademie Basel unter der Leitung von Brian Dean spielt die Sinfonie Nr. 1 D-Dur von Franz Schubert und das Klavierkonzert a-Moll op. 54 von Robert Schumann. Solist ist Claudio Martinez Mehner. www.konzertgesellschaft.ch
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CUARTETO CASALS UND ALEXANDER MELNIKOV
BOLÉRO
TIPP
Das Sinfonieorchester Basel spielt unter der Leitung von Erik Nielsen Paul Dukas’ Sinfonie C-Dur, Bohuslav Martinůs Konzert für zwei Klaviere mit Lucas und Arthur Jussen und Maurice Ravels Boléro. www.sinfonieorchester.ch
Das Quartett aus Barcelona spielt vier Stücke aus den Präludien und Fugen von Dmitrij Schostakowitsch: das Streichquartett Nr. 16 von Beethoven und zusammen mit Alexander Melnikov das Klavierquintett gMoll von Schostakowitsch. www.kammermusik.org
Foto: Marco Borggreve
4./5.11.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
EVENTS &TIPPS
20.10.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal
5.11.2020 | 20 Uhr Don Bosco Musik- und Kulturzentrum, Basel
CAMERATA VARIABILE
20.10.2020 | 19.30 Uhr Stadtkirche Liestal
MARTIN KLETT, KLAVIER & FRIENDS
TIPP
Bachs Klavierkonzerte und traditionelle Tangos bilden den scheinbar grössten musikalischen Gegensatz dieses Konzerts. Doch die Welten sind durch den tanzenden Gestus und den strengen Rhythmus miteinander verbunden. www.blkonzerte.ch 21./22.10.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
SCHWEIZER JUGEND-SINFONIE-ORCHESTER
Das Ensemble unter Helena Winkelman spielt unter dem Titel «Mit Zugvögeln» Stücke von Kaija Saariaho, Antonín Dvořák, Gustav Mahler, Camille Saint-Saëns, Manuel de Falla und eine Uraufführung von Barry Guy. Gäste: Barry Guy, Judith Schmid (Mezzosopran), Lucas Niggli (Perkussion). www.camerata-variabile.ch 6.11.2020 | 20.30 Uhr Katholische Kirche Liestal
CLASSIC NIGHT: MUSIQUE EN ROUTE
Das junge Orchester spielt unter dem Dirigat von Kai Buman Joseph Haydns Sinfonie Nr. 103 Es-Dur («Mit dem Paukenwirbel») und Beethovens Sinfonie Nr. 2 D-Dur. www.konzertgesellschaft.ch 27.10.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal
GRINGOLTS QUARTETT Das Quartett gibt Beethovens Streichquartett Nr. 10 Es-Dur, Arnold Schönbergs Streichquartett Nr. 3 und Johannes Brahms’ Streichquartett Nr. 1 c-Moll zum Besten. Die Musiker spielen auf seltenen italienischen Instrumenten. www.kammermusik.org 28.10.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
HÉLÈNE GRIMAUD
TIPP
Zusammen mit der Camerata Salzburg wird Hélène Grimaud Mozarts Klavierkonzert Nr. 19 F-Dur, die Fantasie d-Moll und das Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll spielen. Zuvor erklingt Beethovens Streichquartett f-Moll, arrangiert für Streichorchester. www.konzertgesellschaft.ch
4./5.11.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
Sinfonieorchester Basel «Ein Blickfang fürs Auge» würde man sagen – «und so talentiert!» Die beiden sympathischen Brüder Lucas und Arthur Jussen gastieren erstmals im Stadtcasino Basel.
L Das Ensemble «musique en route» präsentiert Lieder und Balladen aus Osteuropa. Die direkte Art der Musiker macht jeden Auftritt zu einem Erlebnis. www.blkonzerte.ch 6./7.11.2020 | 20 Uhr Gare du Nord, Basel
«QUADERNO DI STRADA» Der sizilianische Komponist Salvatore Sciarrino benutzt in seinem Liederzyklus «Quaderno di strada» für Bariton und Ensemble beiläufige, teils triviale, teils rätselhafte «Objets trouvés» als Textmaterial. Christian Hilz (Bariton), Ensemble Verigo und Studierende der Hochschule Bern. www.garedunord.ch
THEATER 13.10.2020 u.w. | 19.30 Uhr, So 18 Uhr Förnbacher Theater Basel
LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA
DIE NIERE Stefan Vögels «Die Niere» ist eine PingPong-Komödie, die nicht nur an die Nieren, sondern auch zu Herzen geht. Die Hauptfrage ist: Liebling, was bist du wirklich bereit, für mich zu tun? www.foernbacher.ch
ucas Jussen (1993) und Arthur Jussen (1996) sind seit früher Kindheit gemeinsam als Pianisten aufgetreten. Ihre musikalische Prägung ist, wie so oft bei talentierten Künstlern, familienbedingt. Und so führten die beiden bereits im Alter von zehn und dreizehn Jahren das 10. Konzert für zwei Klaviere von Mozart im Concertgebouw in Amsterdam auf. Werden die beiden «Zauberbrüder» auch in Basel das Publikum zum Toben bringen? Das Programm ist vielversprechend.
«Klaviere wie Kampfflugzeuge» Voller Energie ist das Konzert für zwei Klaviere und Orchester aus der Feder des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů. Über dessen explosive Wirkung schrieb der Martinů-Biograf James Rybka: «Er setzt die Klaviere wie einander bekämpfende Kampfflugzeuge ein, um im Finale einen Wirbelsturm der Aufregung zu erzeugen.» Zudem spielt das Sinfonieorchester Basel die Sinfonie in C-Dur von Paul Dukas und rundet den
Abend mit dem wohlbekannten Boléro von Maurice Ravel ab. Ravel bemerkte über sein erfolgreichstes Werk gegenüber seinem Komponisten-Kollegen Arthur Honegger: «Ich habe nur ein Meisterwerk gemacht, das ist der Boléro; leider enthält er keine Musik.» Ganz unrecht hat er nicht: Ein einziges rhythmisches Modell in 15 Minuten 169 Mal wiederholt – sozusagen eine «ekstatische Wucht». Am Dirigentenpult wird der beim Sinfonieorchester Basel stets gern gesehene Gastdirigent Erik Nielsen stehen. Ausserdem findet um 18.30 Uhr eine Konzerteinführung im Hans Huber-Saal mit Benjamin Herzog statt. ■ Boléro Sinfonieorchester Basel ■ Lucas&Arthur Jussen, Klavier ■ Erik Nielsen, Leitung ■
Tickets: Bider&Tanner: 061 206 99 96 Stadtcasino Basel (Tourist Office): 061 226 36 30 www.sinfonieorchesterbasel.ch Abendkasse Stadtcasino ab 18.30 Uhr
Regio aktuell 10-2020
3.11.2020 | 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
Das berühmte Orchester aus London spielt unter Christoph Eschenbach Tschaikowsky und das Violinkonzert D-Dur op. 77 von Johannes Brahms. Solist ist Ray Chen. www.konzertgesellschaft.ch
Lucas und Arthur Jussen: niederländisches Klavierduo der Extraklasse.
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THEATER
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HD-Soldat Läppli mit Gilles Tschudi und dem grossen Fauteuil-Ensemble.
Pelati Delicati treten mit ihrem Programm «Divina Commedia» auf.
HD-Soldat Läppli, Pelati Delicati und Der gestiefelte Kater Unser Corona-Schutzkonzept, welches u.a. Maskenpflicht und stark reduzierte Zuschauerkapazität beinhaltet, hat sich in den ersten Vorstellungen der neuen Saison sehr gut bewährt. Nun freuen wir uns auf die Rückkehr von Theophil Läppli an den Spalenberg.
Regio aktuell 10-2020
HD-Soldat Läppli Ende Dezember 1945 feierte Alfred Rasser mit seiner am tschechischen Soldaten Schwejk (nach dem Roman von Jaroslav Hašek) angelehnten Figur im Basler Küchlin-Theater Premiere. Theophil Läppli «geboren am 23. Oktober 1894 in Buckten, Kanton Basel-Land» wurde zum nationalen Antihelden. Schon bald durfte er sich einer über die Kantonsgrenzen hinausreichenden Bekanntheit und Beliebtheit erfreuen. Läpplis liebenswerte Art, gesellschaftliche Absurditäten und Missstände humorvoll zu entblössen, ist einzigartig und zeitlos. Er ist gutmütig, verständnisvoll, direkt, eigensinnig, leidenschaftlich und nach eigenen Aussagen ein «patriotisch veranlagtes Individuum». Im November 2019 feierte die Neuinszenierung des Klassikers mit Gilles Tschudi in der Titelrolle Premiere und erlebte einen durchschlagenden Erfolg. Die ersten 48 Vorstellungen waren restlos ausverkauft. Im Frühjahr 2020 verhinderte leider Corona zwischenzeitlich dessen Fortsetzung. Nun steht der «Läppli» wieder auf dem Fauteuil-Spielplan und zwar vom 14. Oktober 2020 bis 2. Januar 2021.
den Höllenkreisen Dantes. Darin rechnen die Pelati mit den letzten Resten der ängstlichsten Schweizer «Murmeltierfluchtmentalität» ab und entführen das Publikum auf einer fantastischen Vespareise in ein Universum voller Humor, Musik und unvergleichlicher Authentizität. Cultura Italiana? Ja, aber bitte mit Dante.
Pelati Delicati
Die «Pelati Delicati» sind Andrea Bettini, Basso Salerno und der Regisseur Christian Vetsch. Nun feiern Sie erstmals im Fauteuil Uraufführung eines neuen Programms. «Divina Commedia» ist ein humorvoller, aber unerbittlicher 62 Blick auf die Welt von heute, gemessen an
Noch nie kam Dantes Divina Commedia so unbeschwert über die Schweizer Alpen!
Der gestiefelte Kater Ab Ende Oktober ist auf der Fauteuil-Märchenbühne das lustige und spannende Dialektmärchen «Der gestiefelte Kater» zu sehen. Die Inszenierung ist für Kinder ab 4 Jahren geeignet. ■
Fauteuil und Tabourettli Mitte Oktober bis Mitte November 2020 HD-Soldat Läppli mit Gilles Tschudi und dem grossen Fauteuil-Ensemble 14.10.20–2.1.21 div. Daten und Zeiten ■ Massimo Rocchi «LIVE» 16., 17., 23.+ 24.10. Tabourettli ■ Pelati Delicati «Divina Commedia» 21., 22., 24.+ 25.10. Fauteuil 11.–14.11. Tabourettli ■ Dr. Med. Marco Caimi «Alpaufzug» 28.10. Tabourettli ■ Carlos Martínez «Ein Abend mit Carlos Martínez» 29.10. Tabourettli ■ Helene Bockhorst «Die fabelhafte Welt der Therapie» 30.10. Tabourettli ■ Tonino Catiglione «Coraggio e Fortuna» 31.10. Tabourettli ■ Der gestiefelte Kater Dialektmärchen für Kinder ab 31.10. jeden Sa- und So-Nachmittag ■ Christian Jott Jenny «Traktanden nach Noten» 6. + 7.11. Tabourettli ■ Ass-Dur «Quint-Essenz» 12. +13.11. Fauteuil ■ Chaos-Theater Oropax «Testsieger am Scheitel» 13.11. Volkshaus ■
Vorverkauf und Infos: Tel. 061 261 26 10 | www.fauteuil.ch Der gestiefelte Kater jeden Sa- und So-Nachmittag.
Fotos: zVg
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17.10.2020 u.w. | 19.30 Uhr Schauspielhaus Basel
DIE IMPRONAUTEN
METAMORPHOSEN
EVENTS & TIPPS
13.10.2020 u.w. | 20 Uhr Tabourettli Basel
Die neue Basler Compagnie kommt zum ersten Mal zusammen und erzählt vom Ursprung der Welt bis in unsere Gegenwart. Ovids «Metamorphosen» tragen die archaische Kraft der Verwandlung in sich. www.theater-basel.ch 17.10.2020 u.w. | 19.30 Uhr Theater Basel, Grosse Bühne
DAS ENDE DER WELT, WIE WIR ES KENNEN Mit «Was ihr wollt» stürzen sich die Impronauten ins Abenteuer des spontanen Spiels: tödlich romantisch, gnadenlos musikalisch, herrlich grausam und schrecklich komisch. www.fauteuil.ch 13.–17.10.2020 | 19.30 Uhr Häbse-Theater, Basel
JOËL VON MUTZENBECHER Mit seinem Programm «Stand uf!» hält der «Feel Good Comedian» energiegeladen, charmant, selbstironisch und witzig dem Publikum den Spiegel vor. www.haebse-theater.ch 14.10.2020 u.w. | 19.30 Uhr Fauteuil Basel
HD-SOLDAT LÄPPLI
TIPP
Überlebende unserer Zivilisation treffen sich im Theater Basel zu einem postapokalyptischen Symposium. Sie erörtern, warum und wie es so weit kommen konnte. www.theater-basel.ch Bis 18.10.2020 | Do–So, ab 18 Uhr Haus der elektronischen Künste Basel
FREIZONE DREISPITZ Ein Audio-Video-Walk des Theaterkollektivs Recycled Illusions. Ein leises Theaterstück und Parcours für eine einzelne Person, der Geschichten und Begegnungen in sich birgt. www.recycled-illusions.com
Beliebter Treffpunkt der regionalen Szene, hier ein Eindruck von der Vernissage im 2018. Foto: zVg
21./22.10.2020 | 19.30 Uhr neuestheater.ch, Dornach
6.– 8.11.2020 Gemeindehaus, Reinach
DIE CHRONIKEN VON DORNACH III
Mit prominenter Besetzung kehrt Theophil Läppli zurück auf die Bühne. Humorvoll werden gesellschaftliche Absurditäten und Missstände entblösst. www.fauteuil.ch
Vom 6.–8. November lädt die Gemeinde Reinach zum zwölften Mal zu «Kunst in Reinach» ein. 33 regionale Kunstschaffende zeigen im Gemeindehaus ihre Werke.
14.10.2020 u.w. | 19.30 Uhr Förnbacher Theater, Basel
JULIUS CAESAR
Wegen Corona konnte die Premiere von «Die letzte Schlacht» nicht über die Bühne gehen. Jonas Darvas und sein Team inszenieren nun das Stück von Michelle Steinbeck als Hörspiel. www.neuestheater.ch 21.10.2020 u.w. | 20 Uhr Theater Roxy, Birsfelden
Shakespeares Meisterwerk über Macht und Politik, Freundschaft und Verrat ist zeitlos und von brennender Aktualität. Inszenierung: Helmut Förnbacher. www.foernbacher.ch 15./16.10.2020,19.30 Uhr, 18.10., 18 Uhr neuestheater.ch, Dornach
MNESIA – EINE GEDENKSTÄTTE MIT ANFANG UND ENDE In dieser Theater-Performance von Rebekka Bangerter & Compagnie geht es um die menschliche Erinnerung. Wie kann einer Erinnerung Wert und Bedeutung zugesprochen werden. www.theater-roxy.ch
WARTEN AUF GODOT
21.10.2020 u.w. | 20 Uhr Fauteuil und Tabourettli Basel
Wiederaufnahme der konzisen und eindrücklichen Inszenierung von Georg Darvas. Das Stück von Samuel Beckett wirft die Frage nach dem Sinn des Lebens und nach der Condition humaine auf. www.neuestheater.ch
PELATI DELICATI
CHRISTOPH SIMON: «DER SUBOPTIMIST» Drei Menschen im VW-Bus auf der Suche nach dem Guten und Wahren. Nichts tun und alles erreichen. Christoph Simon spannt den Bogen vom verzagten Ich zum Universum. www.theater-teufelhof.ch
Das Programm «Divina Commedia» ist eine himmlische Reise auf der Vespa durch Dantes Inferno. Humor, Musik und Authentizität mit Andrea Bettini und Basso Salerno. www.fauteuil.ch 24.10.2020 u.w. | 19.30 Uhr Schauspielhaus Basel
HITCHCOCK IM PYJAMA Das vom Meister des Suspense inspirierte Traumspiel von Charlotte Sprenger ist eine Motivcollage, welche die bekannten Plots der Filme einmal anders erzählt. Hitchcock wird zu einem Orpheus und erlebt im Totenreich einige Überraschungen.
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ie grosse Vielfalt, das künstlerische Niveau und die Ausstellungsflächen im Gemeindehaus haben «Kunst in Reinach» zu einem Event werden lassen, der weitherum bekannt und beliebt ist. Die ausgewogene Auswahl an Kunstwerken zu einem bezahlbaren Preis macht «Kunst in Reinach» zu dem, was es ist: Eine beim Publikum und den Kunstschaffenden beliebte Ausstellung, die während eines Wochenendes Reinach zu einem Treffpunkt für Kunstinteressierte macht. Nebst Gemälden verschiedenster Techniken werden auch Skulpturen und Objekte gezeigt. Die Künstlerinnen und Künstler sind während der Ausstellung vor Ort.
Ausgewählte Werke Die von einer freiwillig tätigen Arbeitsgruppe ausgesuchten Werke zeigen auch in diesem Jahr einen guten Einblick in das aktuelle Schaffen der regionalen Kunstszene. Von ganz jungen bis zu arrivierten Künstlerinnen und Künstlern: «Kunst in Reinach» präsentiert einen Querschnitt durch Werke und Persönlichkeiten.
Nachwuchs an der «Young Art» Erneut zeigen Nachwuchskünstlerinnen und -künstler an der «Young Art» ihre Werke. Durch das Engagement der Firma Hell Maler Reinach & Muttenz können die jungen Künstlerinnen und Künstler kostenlos an der Verkaufsausstellung teilnehmen. Nur dank zahlreichen Sponsoren, die «Kunst in Reinach» mit einem finanziellen Beitrag, einem Naturalsponsoring oder einem Kostenerlass unterstützen, kann die Gemeinde Reinach diesen Grossanlass überhaupt durchführen. Dafür gebührt ihnen ein grosser Dank. Die Personenanzahl im Gemeindehaus ist dieses Jahr leider beschränkt und es gilt eine allgemeine Maskenpflicht. Auf eine öffentliche Vernissage wird aus Sicherheitsgründen verzichtet.pr ■ Kunst in Reinach mit Young Art Gemeindehaus Hauptstrasse 10, Reinach Öffnungszeiten: Freitag: 18.30 bis 21 Uhr Samstag: 11 bis 18 Uhr Sonntag: 11 bis 17 Uhr
Regio aktuell 10-2020
16.–17.10.2020 | 20.30 Uhr Theater im Teufelhof Basel
Kunst in Reinach
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EVENTS & TIPPS
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31.10.2020 | 20 Uhr Häbse-Theater
Markus Maria Profitlich
24.10.2020 u.w. | 20 Uhr Vorstadt-Theater, Basel
DAS DRITTE LEBEN Diese Hausproduktion ist ein poetischer Regen über den letzten Lebensabschnitt. Entstanden in Zusammenarbeit mit dem TAK Theater Liechtenstein. www.vorstadt-theater.ch 24.–25.10.2020 | Zeiten s. Webseite Goetheanum, Grosser Saal
GOETHES FAUST 1 & 2
AUSSTELLUNGEN 16.10.2020–9.1.2021 Galerie Hilt, St. Alban-Vorstadt
TIERE Stefan Auf der Maur, Barbara Babo, Marianne Büttiker, Hanspeter Kamm, Rosemonde und Alex Zürcher wurden eingeladen, ihre Sicht zum Thema «Tiere» zu präsentieren. Ergänzend dazu Werke von Günter Grass, Pablo Picasso u.a. www.galeriehilt.ch 16.10.–15.11.2020 Das Birsfelder Museum, Birsfelden
STEPHANIE GROB
Irrwitziger Comedian: Markus Maria Profitlich.
I
n der Jubiläums-Tour von «Mensch Markus» zeigt Markus Maria Profitlich das Beste aus 35 Jahren. Profitlich – das ist Comedy, Kabarett, Entertainment. Aber er beschränkt sich nicht auf eines dieser Genres. Profitlich kombiniert sie geistreich in der mittlerweile selten gewordenen Kunst der Komik. Der «Drei-Sterne-Koch der Unterhaltung» kredenzt ein abge-
Foto: Frank Hempel
stimmtes vielgängiges Menu: von zarten Soufflés aus leisen Tönen bis zur doppelten Schlachtplatte aus brachialer Wucht. Unterstützt wird Profitlich von seiner Beiköchin Ingrid Einfeldt und seinem Entremétier Thomas Hackenberg. Ein Abend voller Geschmacksexplosionen, ganz in der Tradition von Jerry Lewis, Heinz Erhardt und Monty Python. bru ■
17.10.2020 u.w. | 19.30 Uhr Theater Basel, Grosse Bühne
Das Ende der Welt
Wiederaufnahme des gekürzten «Faust» in der Inszenierung von Andrea Pfaehler und Eduardo Torres. Eine innovative und experimentierfreudige Fassung in 9 Stunden. www.faust.jetzt 31.10.2020 | 20 Uhr Häbse-Theater
Die in Basel lebende Künstlerin Stephanie Grob besticht immer wieder durch subtile Arbeiten. Es ist «ein Werk zwischen Traum und heller Wachheit». www.birsfelden.ch
MARKUS MARIA PROFITLICH TIPP
17.10.2020–24.1.2021 Kunstmuseum Basel
In der Jubiläums-Tour von «Mensch Markus» zeigt Profitlich, dass man von ihm in jedem Genre profitieren kann. Von leisen Tönen bis zur brachialen Wucht ist hier alles drin. www.haebse-theater.ch
REMBRANDTS RADIERUNGEN
2.11.2020 | 20.30 Uhr Theater im Teufelhof Basel
LISA BRUNNER: «STADT, LAND, KABARETT!»
Rund 70 Blätter aus zwei Schenkungen des Berner Sammlers Eberhard W. Kornfeld werden in einer grossen Sonderausstellung parallel zur Sonderausstellung «Rembrandts Orient» gezeigt. www.kuntmuseumbasel.ch 17.10.2020–5.4.2021 Spielzeug Welten Museum Basel
DENIM – STYLISCH, PRAKTISCH, ZEITLOS
TIPP
Die einzigartige Sonderausstellung zeigt die Vielseitigkeit und die Geschichte des beliebten Jeansstoffs sowie alle möglichen Gegenstände aus diesem Material. www.spielzeug-welten-museum-basel.ch Bis 18.10.2020 Sala Quadriga ESB, Schauenburgerstrasse 16, Liestal Süss wie Willisauerringli und frech wie Brunnenkresse nennt sie Patti Basler. Brunner präsentiert Musik, Szenen, Figuren, Schönes, Poetisches und Spontanes. www.theater-teufelhof.ch
VIELFALT IN DER KUNSTWELT
5./6.11.2020 | 20 Uhr Theater Roxy, Birsfelden
THE BIG SLEEP
Apokalyptische Landschaft.
W
Regio aktuell 10-2020
eltuntergangsszenar ien kennt die Menschheit schon lange. Der Untergang der Welt findet sich als Mythos in allen Kulturen, und es gibt sogar eine gewisse «Lust am Untergang». Das Stück ist ein Übergangsszenario, das mit den Vorstellungen des Untergangs spielt. «Kurz vor oder lange nach dem Unter64 gang treffen sich Überlebende
Montage: Brunnschweiler
unserer Zivilisation im Theater Basel zu einem postapokalyptischen Symposium: ein humanistischer Prepper auf einem Solarmofa, eine Androidin mit einem Abschluss in Kulturanthropologie und diverse Exemplare nicht totzukriegender Gattungen – Waschbär, Pilz und Kakerlake. Sie erörtern, warum und wie es so weit kommen konnte.» bru ■
Die Theatercompagnie Hecke /Rauter / Willimann befasst sich in ihrem Stück mit der Kulturpraxis der Tierpräparation. Die Performance ist eine humorvolle Auseinandersetzung mit einem makabren Thema. www.theater-roxy.ch
Die Eingliederungsstätte Baselland ESB zeigt Werke von Kunstschaffenden mit und ohne Behinderung. Die Ausstellung schliesst eine Lücke und ergänzt die Kunstszene in der Region. www.esb.bl.ch
7.11.2020 u.w. | 18 Uhr und 11 Uhr Vorstadt-Theater, Basel
Bis 25.10.2020 Andlauerhof, Münsterplatz, Basel
DIE WAHRE GESCHICHTE VON REGEN UND STURM
MARIANNE WACHBERGER
Das Ensemble «La Grenouille» aus Biel spielt das Stück nach dem Roman von Ann M. Martin. Ab 8 Jahren. www.vorstadt-theater.ch
Die in Dornach wohnhafte Künstlerin Marianne Wachberger zeigt Bilder aus den Jahren 2017–2020. Veranstalter: Internationaler Lyceum Club. www.lyceumclubbs.ch
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Bis 15.11.2020 Kulturstiftung Basel H. Geiger, Spitalgasse 18
«VIELFÄLTIG»
KUNST AUS DER KARIBIK
EVENTS &TIPPS
Bis 25.10.2020 Tierpark Lange Erlen Pavillon In der 11. Kunstausstellung im Pavillon des Tierparks Lange Erlen zeigen 11 Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Regionen der Schweiz und aus dem Ausland ihre Werke. Organisator: Heinz Hänni. www.vielfaeltig.ch Bis 31.10.2020 Galerie Brigitta Leupin, Basel
DORA FREIERMUTH Nomen est omen. Bei dieser Künstlerin ist der Name Programm: Frei und mutig und voller Ideen lässt Dora Freiermuth aus Naturalien und Alltagsgegenständen filigrane Kunstwerke entstehen. www.brigittaleupin.ch Bis 1.11.2020 Museum für Musikautomaten Seewen
100 JAHRE HEINRICH WEISS
Der öffentliche Kunstraum zeigt pro Jahr zwei bis drei Ausstellungen. Die erste heisst «One Month After Being Known In That Island» unter der Leitung der Caribbean Art Initiative (CAI). Die Stiftung ermöglicht den freien Eintritt in all ihre Ausstellungen. www.kbhg.ch Bis 15.11.2020 Haus der elektronischen Künste, Basel
REAL FEELINGS Emotionen sind der Kern menschlicher Erfahrung. Die internationale Gruppenausstellung untersucht die sich rasant verändernde Beziehung zwischen Technologie und Emotionen. www.hek.ch Bis 15.11.2020 Kunsthaus Baselland, Muttenz
Aus Anlass des 100. Geburtstags von Dr. h.c. Heinrich Weiss (1920–2020) werden Fotos und Lieblingsobjekte aus dem Leben des Museumsgründers gezeigt. www.musikautomaten.ch
THU VAN TRAN
Denim – stylisch, praktisch, zeitlos
TIPP
In der 12. Ausgabe präsentiert sich «Kunst in Reinach» mit Young Art. 33 regionale Kunstschaffende zeigen ihre Werke. Die ausgewogene Auswahl zu einem bezahlbaren Preis macht «Kunst in Reinach» zu einem beliebten Wochenend-Event. www.reinach-bl.ch Bis 8.11.2020 Kloster Schönthal, Langenbruck
ANDREA WOLFENSBERGER Die Exponate der Ausstellung «Waves, Folds And Sounds» bestechen durch klassische Skulpturalität, Rhythmisierung und Leichtigkeit. Vogelstimmen werden in Wellkarton oder Faserzement gebannt. www.schoenthal.ch Bis 15.11.2020 Museum Tinguely, Basel
TARO IZUMI: EX
«Novel Without a Title» ist die erste umfassende Einzelausstellung der in Vietnam geborenen und in Paris lebenden Thu Van Tran. Sie ist bekannt für ihre prägnanten und hochpoetischen Arbeiten. www.kunsthausbaselland.ch Bis 15.11.2020 Fondation Beyeler, Riehen
SILENT VISION Infolge der Beschleunigung in der Moderne entwickelte sich in der Kunst eine Gegenbewegung: die Sehnsucht nach Entschleunigung und Stille. www.fondationbeyeler.ch Bis 15.11.2020 | 19 Uhr Pfarrheim St. Anton, Basel
GRABTUCH-AUSSTELLUNG
Die Malteser-Ausstellung «Wer ist der Mann auf dem Tuch? Eine Spurensuche» wird alle interessieren, die vom Turiner Grabtuch fasziniert sind. Kernstück ist eine originalgrosse Kopie des Tuches. War der Mann wirklich Jesus?
Denim – und die daraus gefertigte Jeans – findet man in praktisch jedem Kleiderschrank. Dahinter verbirgt sich weit mehr als nur ein Stoff für Kleidungsstücke – das zeigt die neue Sonderausstellung im Spielzeug Welten Museum Basel.
M
it rund 200 Exponaten nimmt die Ausstellung «Denim – stylisch, praktisch, zeitlos» die Besucherinnen und Besucher auf eine abwechslungsreiche Reise entlang der zahlreichen Facetten dieses faszinierenden Materials. Die Schau zeigt auf, wie der meistverwendete Stoff der Welt in den Vereinigten Staaten des 19. und 20. Jahrhunderts dank Goldsuchern, Cowboys und Filmstars zum weltweiten Siegeszug ansetzte – heute gehört die Jeans sowohl bei den Arbeitern wie auch bei ihren Chefs zur Standardgarderobe. Auch geht die Ausstellung dem Ursprung der Blue Jeans nach, dieser liegt historisch nicht restlos geklärt im Europa der frühen Neuzeit – im italienischen Genua und im französischen Nîmes, wo ein Stoff mit Seide- und Wollanteilen unter dem Begriff «Serge de Nîmes» bekannt war.
Denim und Kunst Nebst historischen Ausflügen und Exkursen zeigt die Ausstellung, dass längst auch Künstler und Designer den Werkstoff Denim für sich entdeckt haben – insbesondere in der Haute Couture. Nicht selten kann man beim Besuch einer Fashion Week richtige Kunstwerke über den Catwalk laufen sehen. In der Ausstellung sind einige Installationen und Kunstobjekte aus diesem vielseitigen Material zu sehen. Oft steht das Thema Recycling und Upcycling im Fokus, da die Produktion dieses Materials sehr umweltbelastend ist. Es gibt aber auch poetische Ansätze wie bei «The Secret Garden» von Ian Berry oder imposante Skulpturen wie die Panther von Milan Art & Events Center. In der Ausstellung findet man Überraschendes, Verträumtes und Skurriles. Alle haben aber eines gemeinsam: Denim ist das Grundmaterial. tok ■ 65
Regio aktuell 10-2020
Der japanische Künstler Taro Izumi zeigt zum ersten Mal seine grosse Ausstellung in der Schweiz, ein organisches Ökosystem und ein einzigartiges Universum. www.tinguely.ch
Foto: Oleg Morovich
17.10.2020–5.4.2021 Spielzeug Welten Museum Basel
6.–8.11.2020 Gemeindehaus Reinach
KUNST IN REINACH
Fashion-Jumpsuit mit Ärmeln von Aviv Gelbman.
EVENTS &TIPPS
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Bis 22.11.2020 Museum der Kulturen, Basel
Bis 24.1.2021 Kunstmuseum Basel
WISSENSDRANG TRIFFT SAMMELWUT
ISA GENZKEN Isa Genzken gehört zu den bedeutendsten lebenden Künstlerinnen. Mit ihrem Schaffen hat sie jüngere Generationen inspiriert. www.kunstmuseumbasel.ch Bis 31.1.2021 Cartoonmuseum Basel
BRECHT EVENS
Lesen lässt in fremde Welten eintauchen.
Foto: gmx
21.10.–8.11.2020 Diverse Orte, Basel
Das Festival ist mit der Verleihung des Schweizer Buchpreises der grösste Literaturanlass in der Region. Ein Grossanlass für alle Bücherliebenden. at das Buch überhaupt noch eine Zukunft? Wird es nicht vom e-book und vom Smartphone verdrängt? Viele Leserinnen und Leser möchten nicht auf das haptische Erlebnis eines Buches verzichten. Gute Bücher sind grafische Kunstwerke, haben ihren eigenen Duft, ihren eigenen Charme. In Büchern kann man Notizen machen. Und das Lesen öffnet Horizonte, weitet den Geist. Heinrich Heine schrieb einmal: «Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.» Und Jorge Luis Borges sagte: «Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn».
Vielstimmig und mehrsprachig In mehr als 60 Veranstaltungen mit mehr als 70 internationalen und nationalen Autorinnen und Autoren wird an der BuchBasel
Bis 31.12.2020 Jüdisches Museum der Schweiz
PÄSSE, PROFITEURE, POLIZEI
BuchBasel
H
Museen sind heute mehr gefordert denn je. Was früher für eine ethnografische Sammlung noch unverzichtbar schien, gilt heute als problematisch. Die Ausstellung geht den Motiven der Sammelwut nach und stellt die Frage zum adäquaten Umgang mit sensiblen Objekten. www.mkb.ch
die Liebe zum Buch zelebriert. Vom 7. bis 8. November findet im Rahmen des Gesamtevents das Internationale Buchfestival BuchBasel statt. Vorgestellt werden die Neuerscheinungen der letzten Monate und die Nominierten für den Schweizer Buchpreis. Es erwarten Sie Lesungen und politische Diskussionen, ein Kinderbuch-Literaturfestival und ein innovatives Programm, das jungen Schreibenden eine Plattform bietet. Die BuchBasel wird experimentell, vielstimmig, musikalisch und mehrsprachig. Die Organisation von BuchBasel gestaltete sich in diesem Jahr besonders schwierig, da die Covid-19-Bestimmungen in stetigem Wandel sind. Trotzdem wird das Festival mit einem spannenden und bunten Programm mit illustren Namen aufwarten. bru ■ www.buchbasel.ch
«Ein Schweizer Kriegsgeheimnis» heisst der Untertitel dieser erhellenden Ausstellung. Sie erzählt vom Helfernetzwerk, das Tausenden von Jüdinnen und Juden lateinamerikanische Pässe vermittelte. www.juedisches-museum.ch Bis 31.12.2020 Dichter- und Stadtmuseum Liestal
JONAS BREITENSTEIN Die Sonderausstellung «Zeitzeugen und Pioniere der Mundartdichtung. Jonas Breitenstein und sein Vorbild Johann Peter Hebel» stellt einen Dichterpfarrer vor. www.dichtermuseum.ch Bis 3.1.2021 Kunsthalle Basel
RAPHAEL HEFTI
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Iris Merz «Mystik der Weiblichkeit» 7. – 28. November 2020
Bis 28.3.2021 Psychiatrie Baselland, Haus B, Liestal
BRIGITTA GLATT UND DANIEL GÖTTIN Die von Kitty Schaertlin kuratierte Ausstellung zeigt zwei unterschiedliche künstlerische Positionen. Brigitta Glatt arbeitet oft mit Mischtechnik und mit Schrift. Daniel Göttin arbeitet in unterschiedlichsten Techniken. Konzeptionelle und konkrete Kunst sind sein Schwerpunkt. www.pbl.ch Bis 28.3.2021 Fondation Beyeler, Riehen
DER LÖWE HAT HUNGER Wie der Löwe Hunger hat, hatte der Sammler Ernst Beyeler Hunger auf Kunst. Das Museum zeigt einen Sammlungsquerschnitt mit legendären Werken der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst. www.fondationbeyeler.ch Der Künstler Raphael Hefti ist für seine experimentellen Methoden und Materialien bekannt. In seiner bisher grössten Ausstellung entwickelt er neue, ortsspezifische Werke. www.kunsthallebasel.ch Bis 17.1.2021 Museum Laufental, Laufen
VON LAUFEN IN DIE WELT Dora Freiermuth filigrane Kunstwerke 10. – 31. Oktober 2020
Unter dem Titel «Night Animals» zeigt das Cartoonmuseum Werke des mehrfach preisgekrönten Cartoonisten Brecht Evens. Es sind teilweise grossformatige Originale des aufstrebenden belgischen Künstlers. www.cartoonmuseum.ch
«Wer hat’s erfunden?» – kaum ein Slogan hat sich in unsere Köpfe eingebrannt wie derjenige von Ricola. Zum 90-Jahr-Jubiäum zeigt das Museum Laufental eine Sonderausstellung. www.museum-laufental.ch
Ihre Veranstaltung im Regio aktuell Schicken Sie uns Datum, Zeit, Ort und eine kurze Beschreibung Ihrer Veranstaltung. Bitte beachten Sie, dass wir nicht alle Eingaben berücksichtigen können. Unsere Adresse: redaktion@regioaktuell.com Die Redaktion
Bis auf weiteres Historisches Museum Basel, Barfüsserkirche
ZEITSPRÜNGE – BASLER GESCHICHTE IN KÜRZE Rund 200 000 Menschen aus 200 Nationen leben in Basel. Die Ausstellung gibt einen schlaglichtartigen Überblick über die Ereignisse und Entwicklung, welche die Stadt und die Region geprägt haben. www.hmb.ch
DIVERSES 14.10.2020 | 20 Uhr Kantonsbibliothek Baselland, Liestal
GREGOR GYSI, LESUNG «Ein Leben ist zu wenig» heisst das Buch von Gregor Gysi, aus dem er liest. Die Familie von Gysi stammt ursprünglich aus Läufelfingen. Nur durch eine bürokratische Panne landete der deutsche Politiker in der DDR und nicht in der Schweiz. www.kbl.ch
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BLICKFANG
TIPP
130 Designer aus dem In- und Ausland präsentieren an der Blickfang aktuelle Trends aus den Bereichen Möbel, Mode oder Schmuck. www.blickfang.com 17./18.10.2020 | Sa 17 Uhr, So 11 Uhr Theater Palazzo, Liestal
DR SCHATTE ISCH FURT Das Figurentheater von Michael Huber spielt mit Licht und Schatten zum Märchen frei nach Andersen. Ein Abenteuer über das Schattendasein, das Licht und die Treue zu sich selbst. Ab 5 Jahren. www.palazzo.ch
rinnen und Autoren wird die Liebe zum Buch zelebriert. www.buchbasel.ch
EVENTS &TIPPS
16.–18.10.2020 Messe Basel
25.10.2019 | 10.30 Uhr Laufgebiet Stürmenchopf, Laufen
BASELBIETER TEAM-OL Die Freude ist gross, dass die 68. Austragung durchgeführt werden kann. Das Laufgebiet Stürmenchopf ist erstmals Schauplatz eines Baselbieter Team-OLs. www.baselland.ch 31.10.2020 | 10–16 Uhr Mehrzweckhalle Stutz, Lausen
BASELBIETER REPTILIENBÖRSE
18.10.2020 | 14 Uhr Innerstadt, Basel
Auch ein Blickfang: Mode und noch viel mehr gibt es an der Designermesse zu entdecken. Foto: zVg
FRAUENSTADTRUNDGANG
16.–18.10.2020 Halle 3, Messe Basel
Blickfang Der Frauenstadtrundgang Basel widmet sich für einmal den Schlagworten «Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll». Gemeinsam geht’s auf Spurensuche nach dem Zeitgeist der wilden 68er-Bewegung in Basel. www.frauenstadtrundgang-basel.ch 21.10.–8.11.2020 Diverse Orte
BUCHBASEL
TIPP
In mehr als 60 Veranstaltungen mit mehr als 70 internationalen und nationalen Auto-
IMPRESSUM
REGIO L
UEL
AKT
Erscheint monatlich Herausgeberin BirsForum Medien GmbH Malsmattenweg 1 4144 Arlesheim 061 690 77 77 redaktion@regioaktuell.com Auflage: 145 000 Exemplare Copyright: Alle Rechte bei BirsForum Medien GmbH ISSN-Nummer 1424-3369 Abonnement: Preis für zwölf Ausgaben postalische Zustellung: CHF 90.–
Redaktion Thomas Kramer (tok), Leitung 061 690 77 03 thomas.kramer@birsforum.ch Rolf Zenklusen (zen) 061 690 77 07 rolf.zenklusen@birsforum.ch
Mit Sicherheit gutes Design. Vom 16.–18. Oktober 2020 präsentieren rund 130 unabhängige Designer ihre neusten Kollektionen an der Blickfang Basel.
1.11.2020 | 10.15 Uhr Neuestheater.ch, Dornach
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GIPFELTREFFEN Zum fünften Mal laden Aernschd Born und Fabia Maieroni zum sonntäglichen Morgentalk: Gäste sind BLT-Chef Andreas Büttiker (BLT), Chefarzt Armin Droll, Braumeister Moritz Bützer und Jodlerin Sandra Weber. www.kulturduo-preusler-born.com
Mitwirkende Autor/innen und Fotograf/innen dieser Ausgabe Cédric Bloch (ceb), Thomas Brunnschweiler (bru), Simon Eglin (sfe), Tobias Gfeller (tg), Sacha Grossenbacher (sag), Lucas Huber (luc), Béatrice Koch (bk), Christian Jaeggi (cj), Martin Jenni (mj), Mimmo Muscio (mim), Isabelle Pryce (ip), Milena Tebiri (mil), Stephanie Weiss (swe), Dominique Zahnd (doz) Gestaltung Guido Frefel, Denise Vanne Korrektorat: Katharina Schäublin Medienberatung, Anzeigenverkauf Raphael Schoene, Leitung 061 690 77 06 raphael.schoene@birsforum.ch Mario Ricciardi, 061 690 77 08 mario.ricciardi@birsforum.ch Ueli Gröbli, 061 690 77 05 ueli.groebli@birsforum.ch
igentlich hätte die Blickfang Basel bereits vor einem halben Jahr stattfinden sollen, wegen Corona verwandelt sich die Messe Basel, Halle 3 nun mit Verspätung in den perfekten Concept store für alle, die sich nach Schweizer Qualität und authentischen Produkten mit echten Geschichten dahinter sehnen. Zu entdecken gibt es unabhängige, lokale Labels und Design-Neuentdeckungen aus den Bereichen Möbel, Mode, Schmuck und Wohnaccessoires.
Shopping und Inspiration Doch die Blickfang versteht sich nicht nur als Shopping-, sondern auch als Inspirationsplattform. Es besteht die Möglichkeit, in direkten Austausch mit den Designern zu treten, um mehr über das künftige Lieblingsstück zu erfahren. Lounges und Sonderflächen bieten zudem einen Rückzugsort vom Messegeschehen, wo man erste Eindrücke sacken lassen
und Kraft für die zweite Messerunde tanken kann. Unter dem Motto «Mit Sicherheit gutes Design entdecken» verspricht die Blickfang dieses Jahr ausserdem nicht nur eine wohlüberlegte Auswahl an gut gemachtem und gut gedachtem Design, sondern hat aufgrund der aktuellen Lage ein Hygiene- und Abstandkonzept erarbeitet, das bereits auf einer Testmesse erprobt wurde. Blickfang Tickets sind nur im Vorverkauf erhältlich und die Öffnungszeiten der Messe wurden ausgeweitet. red ■
5 x 2 Tickets gewinnen Für die Designermesse Blickfang Basel vom 16. bis 18. Oktober verlost Regio aktuell 5 x 2 Tickets: www.regioaktuell.com/wettbewerb. Teilnahmeschluss ist der Donnerstag, 15. Oktober. Die Gewinner werden im Anschluss ermittelt und benachrichtigt. Viel Glück!
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Verlagsleitung Thomas Bloch, Thomas Kramer
Auf der grössten Schweizer Reptilien- und Terrarienbörse präsentieren zahlreiche Aussteller ihre exotischen Tiere und ein sehr vielfältiges und hochwertiges Terraristik-Zubehör sowie Terrarien. www.reptilienbörse.ch
Administration Patricia Sterki, 061 690 77 09 patricia.sterki@birsforum.ch
Tarife: www.regioaktuell.com
Auch der Austausch zwischen Publikum und Designern gehört zur Blickfang.
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UNTERHALTUNG
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Rätselspass für die ganze Familie Suchbild Franz Marc Vom deutschen Maler Franz Marc (1880–1916) stammt das Bild «Pferde und Adler». Gemalt hat er es im Jahre 1912. Marc gehört zu den bedeutendsten Malern des Expressionismus. Zu Beginn des 1. Weltkriegs ging er freiwillig ins Militär und starb zwei Jahre später bei Verdun. Finden Sie die 8 Unterschiede in den beiden Bildern? Fälschung
Original
Sudoku Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Schwer
Mittel
Regio aktuell 10-2020
Lösungen
Mittel
Schwer
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UNTERHALTUNG
Schwedenrätsel
Regio aktuell 10-2020
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GESELLSCHAFT
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Gesehen!
Openair-Festival «Im Fluss» Oberer Rheinweg in Basel,11. September 2020
Regio aktuell 10-2020
Wo ist Marla Glen? In Hut und Anzug eigentlich unverkennbar, sahen die 1000 Floss-Besucher an diesem Abend nicht viel von der Blues-Ikone, die just hinter dem Beleuchtungsträger sass. Ihrer Power, der sagenhaften Stimme und überhaupt der aufgeladenen Stimmung tat das allerdings überhaupt keinen Abbruch. Fotos: Mimmo Muscio
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Nadine Barnickel aus Lörrach (l.) besuchte mit Claudia Sütterle und Heinz Hostettler bereits ihr drittes Fluss-Konzert in dieser Spielzeit.
Geniessen die coronafreien Momente, die das Fluss-Festival bietet: Jürg Galliker (l.), Peter Eichenberger und Rosa d’Alfonso.
Wollten sich «die fantastische» Marla Glen nicht entgehen lassen: Verena Barthome (l.) und Irene Bärfuss aus Basel.
Sind hier wegen der einzigartigen Atmosphäre, der «wunderschönen» Musik Marla Glens: Die Basler Patricia Murawski und Basil Jaeggy.
Geniessen das Konzert als «Freunde des Flosses» von der VIP-Bühne aus (v.l.): Peter Bönzli, Claude und Sabine Jeanneret und Jessica Bönzli.
«Musiker von Weltformat, live auf der Bühne, und das zu dem Zeitpunkt – unglaublich!», freuen sich die Floss-Freunde Alex Lind (l.) und Andreas Faller.
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Simone Rolli (l.) und Filipa Barreto sind in Waldshut zuhause, doch ihre Herzen schlagen nicht nur am Floss-Festival für die Stadt am Rheinknie.
«Wenn nicht jetzt, wann dann?» Edith Hiltmann (l.) und Doris Meyer geniessen jeden Akkord, man wisse ja nie, wann es vorbei ist, das Leben.
«Wir brennen für das Floss!» Und nicht nur das (v.l.): Die Floss-Freunde Bertrand und Doris Jungo mit Samantha und John Ritschl brennen ebenso für die Musik, die einzigartige Stimmung – und die Drinks.
Die Kinder sind zuhause versorgt, also stehe einem gemütlichen Abend nichts im Weg: Natalie Eiers (l.) aus Rheinfelden und Yvonne Keckeis aus Basel.
GESELLSCHAFT
In einem gewöhnlichen Jahr wäre das «Im Fluss» ein kleines, feines Openair-Festival. Doch was ist heute noch gewöhnlich? So ist das «Im Fluss» Auflage 2020 das grösste Openair-Festival der Schweiz. Das Konzept ist bestechend: Musikgenuss am Basler Rheinbord, ohnehin der place to be an lauen Sommerabenden, und das mit Blick aufs Wasser und die Lichter der Stadt.
Drei Reinacher Lehrerinnen beim Afterwork nach dem Schulunterricht (v.l.): Pascale Müller, Sara Tschan und Romina Vecchi.
«Entscheidend ist, dass wir es tun» (v.l.): Festival-Kapitän Timo Krattiger, flankiert von seinen Festival-Freunden Andreas Burckhardt, Bertrand Jungo und Marco Gadola.
Emanuela Colle (l.) und Manuela Soravitto war es im Festival-Bereich zu eng, weshalb sie sich das Konzert von ausserhalb anhörten.
Die Corona-Ausgabe des Flosses hat auch einen Vorteil: Jane und Roman Jungmann geniessen mit Tochter Lilja den zusätzlichen Freiraum.
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GESELLSCHAFT
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Gesehen!
Pax Art Awards Haus der elektronischen Künste Basel,17. September 2020
Zum dritten Mal seit 2018 wurden die Pax Art Awards vergeben – Corona-bedingt mit über dreimonatiger Verspätung. Mit den Preisen – dazu gehört ein Ankauf eines bestehenden Werks und die finanzielle Unterstützung einer neuen Arbeit – fördert die 2017 gegründete Art Foundation Pax in Zusammenarbeit mit dem Haus der elektronischen Künste die Nutzung und Reflexion neuer Medientechnologie. Alle ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler werden im Frühjahr 2021 in einer Ausstellung im HeK zu sehen sein.
Regio aktuell 10-2020
Mechanismen der Selbstdarstellung: Maria Guta aus Rumänien, wohnhaft in Neuenburg, wurde als aufstrebendes Talent mit einem mit 15000 Franken dotierten Pax Award geehrt. Fotos: Dominique Zahnd
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Erwiesen ihren Dozenten die Ehre: Fabienne Gähwiler und Mario Gisler haben Freie Kunst an der Hochschule Luzern studiert – auch bei Monica Studer und Christoph van den Berg.
Wegen Corona aus Genf über Zoom dazugeschaltet: die Jurorin Mónica Bello. Juror Luc Meier, Direktor La Becque Résidence d’artistes, La Tour-de-Peilz, konnte physisch präsent sein.
«Eine Herzensangelegenheit, das spürt man!» HeK-Direktorin Sabine Himmelsbach schätzt die Zusammenarbeit mit Nicolas C. Bopp, Stiftungsratspräsident der Art Foundation Pax.
«Die künstlerische Reflexion über die digitale Welt ist unbedingt nötig.» Matthias Geering, Leiter Kommunikation der Uni Basel (l.) und Beat von Wartburg, Direktor der Christoph Merian Stiftung.
Im August noch waren sie «Sommergäste» bei Telebasel, heute haben sie sich wiedergetroffen: Designerin Lela Scherrer und Roland Wetzel, Direktor Museum Tinguely.
Ute Weingarten von der Berliner PR-Agentur artpress (l.) unterstützt Elena Kuznik, Verantwortliche Kommunikation im HeK, in der internationalen Kommunikation.
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GESELLSCHAFT
Als Newcomerin in Sachen digitaler Kunst wurde die in Amsterdam lebende Künstlerin Simone C. Niquille aus Zug mit einem mit 15000 Franken dotierten Pax Award ausgezeichnet.
Ständerätin Eva Herzog ist seit kurzem im Stiftungsrat des HeK engagiert. Peter Kappeler, CEO der Pax, freut sich über das langfristig angedachte Engagement im Gebiet neuer Medienkunst.
Der Hauptpreis in Höhe von 30 000 Franken geht an zwei Pioniere: Das Künstlerpaar Monica Studer und Christoph van den Berg setzt sich seit Mitte der 1990er-Jahre mit den Möglichkeiten digitaler Kunst auseinander.
Sorgte nach der Preisverleihung für Sounds: DJ und Künstler Lorem aka Francesco D’Abbraccio (l.), hier mit Boris Magrini, Kurator der aktuellen HeKSchau «Real Feelings».
Lisa Grenzebach (l.) wird im kommenden Dezember ihre erste Ausstellung im Museum Tinguely verantworten; Anna Titovets ist Künstlerin und Kuratorin in Moskau.
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GESELLSCHAFT
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Gesehen!
Baseball NLA Final Game Sportplatz Känelmatt Therwil, 19. September 2020
Im 40. Vereinsjahr holten sich die Therwil Flyers mit einem klaren 3:0 in der Playoff-Finalserie gegen die Bern Cardinals ihren 13. Meistertitel. Kurz vor Ende noch 2:5 im Rückstand, drehten die Flyers nochmals kräftig auf und gewannen verdient mit 6:5. Der überschäumende Jubel bei der Pokalübergabe war grenzenlos – und die obligate Bierdusche folgte auf den Fuss.
Regio aktuell 10-2020
Schweizer Meister 2020: Die erste Baseball-Mannschaft der Therwil Flyers kehrte mit voller Kraft aus der Corona-Pause zurück und konnte in den Playoffs eine Schippe drauflegen. Fotos: Sacha Grossenbacher
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Freundin Selina Barbati muss ihren Meisterhelden Takanobu Oshima für einmal teilen – mit dem Meisterpokal.
Auch jahrelange Erfahrung schützt nicht vor Nervosität: Lothar Seinige, der erste Flyers-Präsident, und seine Frau Nelly fieberten mit.
2nd Base Christopher Horne kam einst aus Australien zu den Flyers und ist hier heimisch geworden. Auch dank Freundin und Softballerin Lena Gfeller.
Die Meistermacher im Vorstand: Monique Schmitt ist seit 1987 bei den Flyers, für Rafael Eigenmann ist der Verein wie eine Familie.
Die Zukunft kann kommen! Coach Björn Jensen (l.) und Spieler Shuhei Iwasaki holten kürzlich mit der U15-Mannschaft den Schweizermeistertitel.
Peter Croton (l.), ehemaliger Spieler und Trainer, ist der grösste Fan von Sohn Lukas. Nach dem 7. Inning sang er live auf dem Spielfeld.
Co-Präsidentin Melanie Wanner und Marketingchef Michel La Torre sind sich einig: «Der Meistertitel ist die beste Werbung für unseren Sport und den Verein.»
«Save the best for last», analysierten sie stolz: Zentrale Figuren in der Meistermannschaft: Coach John Baum (r.) und Pitcher Hideori Oshima.
Flyers-Urgestein Sebastian Zwyer (l.) hat Tiefen und Höhen erlebt. Im NLB-Team spielt er mit Kumpel David Eichenberger zusammen.
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SCHMUCK Bei Risikogruppen machen wir gerne Hausbesuche! Exgold-Inhaber O. Sahin vor dem Geschäft an der Stadthausgasse 11 in Basel.
Goldpreis auf Rekordhoch:
«Entrümpeln und leeren Sie die Schubladen» Der Zeitpunkt ist ideal, um sich von Schmuck und Uhren zu trennen. Das Fachgeschäft «Exgold» am Marktplatz ist die erste Adresse für Ankäufe und Schätzungen. Die treue Kundschaft weiss: Inhaber O. Sahin bietet oft die attraktivsten Offerten.
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er Gold- und Silberpreis steigt seit Jahren unaufhaltsam an. Die Coronakrise hat den Trend zusätzlich verstärkt. Für O. Sahin, Inhaber des Fachgeschäfts Exgold, ist klar: «Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um Schmuck und Markenuhren zu veräussern. Entrümpeln und leeren Sie die Schubladen.» Mit dem Bargeld können lang gehegte Wünsche erfüllt oder dringend benötigte Anschaffungen getätigt werden. Will man kein Bargeld, bietet O. Sahin auch Umtausche an. Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen sei es essenziell, sichere Anlagen mit stabilen Preisentwicklungen zu besitzen. Ob Bargeld, Münzen oder ein Barren Gold, O. Sahin macht klar: «Unser Anspruch ist es, auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse einzugehen.»
Transparenz und eine exakte Vergütung
Exgold in Basel ist der Experte für folgende Dienstleistungen: ■
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Ankauf von Münzen oder Medaillen in Gold oder Silber, auch ganze Sammlungen Ankauf von Altgold, Altsilber, Platin & Palladium Edelmetallrecycling Schätzungen und Erbteilungen für Erbschaftsämter, Notare sowie Banken Auktionseinlieferungen Auktionsvertretung Geschenkideen Suchaufträge Kauf/Verkauf/Tausch von Markenuhren
exakte Vergütung sind für ihn selbstverständlich. Die Geräte für die Schätzungen sind stets auf dem neusten Stand der Entwicklung. So führt Exgold als eines der wenigen Fachgeschäfte der Region Kontrollen von sämtlichen Edelmetallen durch.
Preise bringen Kunden zum Staunen Seit knapp zehn Jahren führt O. Sahin am Marktplatz an der Stadthausgasse das Fachgeschäft als Familienbetrieb. Der Sohn als ausgebildeter Goldschmied ist genauso Teil des Betriebs wie seine Tochter im Praktikum. In den Jahren konnten sie sich einen grossen Kundenstamm bis ins grenznahe Ausland aufbauen. Beim Verkauf ist es Sahins Anspruch, Raritäten und Einzelstücke anbieten zu können. Kein Objekt gibt es zwei Mal. Die Auswahl ist dementsprechend gross – Markenuhren, gereinigte und fachgerecht bearbeitete Schmuckstücke, Münzen und jede Menge Spezialanfertigungen aus den verschiedensten Metallen. Auch bei den Verkaufspreisen kommt O. Sahin den Kundinnen und Kunden entgegen. Immer wieder löst es Erstaunen aus, dass bei Exgold ein exklusives Stück derart preiswert zu kaufen ist. «Meist unterbreite ich dann meinen persönlichen Standpunkt, dass teurer Schmuck eine Illusion ist und der Wert sich eigentlich durch den Materialwert und ein paar wenige Arbeitsstunden begründet.» Diese Philosophie spricht sich herum, was Exgold für Käufer und Verkäufer zur ersten Adresse macht. Tobias Gfeller ■
Exgold GmbH Stadthausgasse 11, beim Marktplatz, 4051 Basel Tel. 061 681 75 75 oder 079 320 61 92 info@exgold.ch ■ www.exgold.ch Öffnungszeiten: Mo–Do 9–12 und 13–18.30 h Fr 9–12 und 14–18.30 h, Sa 9–17 h
Regio aktuell 10-2020
Die Sorgfalt und Diskretion, mit denen Sahin seiner Tätigkeit nachgeht, wird von seiner Kundschaft geschätzt. Er rät, Schätzungen von professionellen Fachpersonen durchführen zu lassen, gerade auch, wenn es wie bei Erbschaften auf jeden Franken ankommt. Neben Privaten bietet Exgold auch Schätzungen für Notare, Banken und Erbschaftsämter an. Genauso geschätzt wie die Art und Weise der Geschäftsführung und Beratung werden die Preise, die Sahin bietet. Denn es ist be-
kannt, dass Exgold beim Ankauf oft die besten Offerten macht. «Die Leute holen natürlich auch Offerten in anderen Geschäften ein. Aber zumeist kommen sie am Ende wieder zu mir.» Eine persönliche und ehrliche Beratung, Transparenz und am Ende eine präzise und
Foto: Tobias Gfeller
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