Renate Schweizer
Schmuckst端cke Jewellery aus Teebeuteln
out of tea bags
KATALOG
CATALOGUE
Renate Schweizer Schmuckstücke aus Teebeuteln Karlsruhe 2015
Renate Schweizer Jewellery out of tea bags Karlsruhe, Germany 2015
Texte: Renate Schweizer Übersetzung: Rebecca Rubel Fotos und Gestaltung: Kirsten Bohlig, kiraura.de Reproduktion nur mit Erlaubnis gestattet.
Written by Renate Schweizer Translation: Rebecca Rubel Photos and design: Kirsten Bohlig, kiraura.de All images may not be reproduced without permission.
Internet: renate-schweizer.net, eco-design-and-arts.de
Internet: renate-schweizer.net, eco-design-and-arts.de
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturbüros/Kulturamt der Stadt Karlsruhe und des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen Baden-Württemberg
Produced with support of the Cultural Office of Karlsruhe and the Baden-Wuerttemberg Ministry of Finance and Economics
Renate Schweizer
Schmuckst端cke Jewellery aus Teebeuteln
out of tea bags
Für die einen ist es Abfall, für die Karlsruher Künstlerin Renate Schweizer ein wichtiger Werkstoff: Ihre Kunst und ihre kunstvollen einzigartigen Schmuckstücke entstehen aus gebrauchten Teebeuteln.
For some it is trash, but for Renate Schweizer, a german Karlsruhe-based artist, it is an important material: She creates her art and unique jewellery out of used tea bags.
RINGE
FINGER RINGS
OHRRINGE
EARRINGS
HALSKETTEN
NECLACES
ARMBÄNDER
BRACELETS
BROSCHEN
BROOCHES
DE
HAUTE COUTURE UND UPCYLING
HAUTE COUTURE AND UPCYLING
EN
SCHMUCKSTÜCKE AUS TEEBEUTELN Schon seit meiner Kindheit verwende ich Abfall- und Recycling-Material als Basis für meine künstlerische Arbeit. Mir ist es wichtig, Verantwortung für den ökologischen Fußabdruck zu übernehmen, den ich bei der Herstellung und den Sie beim Kauf hinterlassen. Durch diesen nachhaltigen Ansatz tragen wir beide Sorge für die Resourcen unseres Planeten Erde, für die Natur und das Leben. 2005/6 war ich als artist-in-residence in New Delhi, Indien. Dort begegnete ich der kanadischen Künstlerin mit dem schönen Namen Tanja Love. Sie bat mich und die anderen anwesenden KünstlerInnen, unsere Frühstücksteebeutel für sie zu sammeln, da sie auf dem Papier malen wollte. Zurück in Deutschland setzte ich das Sammeln der Teebeutel fort und plötzlich hatte ich so viele Ideen, was ich daraus machen kann. Als Erstes entwarf ich einen Kimono aus 600 Teebeutelpapieren. Und damit war der Grundstein für mein globales Kunstprojekt „Kommt zu Tisch – eine Einladung an alle Nationen und Religionen“ geschaffen. In meiner „Welten-Bürger-Decke“ und im „Welten-Bürgernetz“ habe ich bereits Tausende Teebeutel verarbeitet. Viele Menschen bringen mir ihre gebrauchten Teebeutel vorbei und ich mache damit Kunst – Installationen, Objekte, Collagen, Skulpturen, Kleider, Hüte und Schmuck. Seit 2008 nehmen meine Kleider und Hüte aus Teebeutelpapier an der jährlichen Hanji-Paper Fashion Show in Jeonju, Südkorea, teil. Die Idee, Teebeutel in Schmuck und Accessoires zu verwandeln, entstand 2015. Sie bekommen hier die erste Edition zu sehen. Ich hoffe, Sie empfinden viel Freude beim Stöbern und Schauen in diesem schönen Katalog, der mit freundlicher Unterstützung des Kulturamt Karlsruhe und des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen Baden-Württemberg entstanden ist. Fotos und Katalog: Kirsten Bohlig – herzlichen Dank!
Karlsruhe, im Dezember 2015
Renate Schweizer
JEWELLERY OUT OF TEA BAGS I have been repurposing, reusing, and transforming discarded material to create art since my childhood. Granting new life to discarded objects destined for landfills, trash is my medium. As an artist, I believe I must take responsibility for the material I use in my work. In using economical and recycled material, it is my intention to always be aware of my ecological footprint, as well as take care of the health, natural resources, and life in its whole, of our planet earth. As an artist-in-residence in New Delhi, India in 2005-2006, I met Tanja Love, the Canadian artist who asked me if I would give her my used tea bags after having tea at breakfast together one morning. At the time, Tanja was using the paper from the tea bags for her paintings. Once back at home in Germany, I continued collecting old and used tea bags, and one day I was suddenly very inspired to create art from the tea bags. My sudden inspiration and passion for transforming discarded objects then led me to my next project, a kimono made out of the paper from six-hundred tea bags. With this my art project, “Come to Dinner – invitation to all Nations and Religions” was born. Until now, thousands of tea bags were in the art/work Weltenbürgerdecke and Weltenbürgernet. I receive lots of tea bags from the people in my neighbourhood, and with them, I am making art. I create installations, pictures, sculptures, and objects which are not only aesthetic, but useful, like dresses, hats, and accessories. Since 2008, the dresses and hats I made from these tea bags have been exhibited at the annual ‘Hanji-Paper Fashion Show’ in Jeonju, South Korea. In early 2015 I began to transform the tea bags into jewellery and accessories. Now, you got to see the first edition of my jewellery. I am very pleased to share this beautiful catalogue and would be very glad if you enjoy it as much as I do. It is produced with the financial support of the Cultural Office of Karlsruhe, and the Baden-Wuerttemberg Ministry of Finance and Economics. Photos and catalogue by Kirsten Bohlig, thank you very much. Karlsruhe, December 2015
Renate Schweizer
RINGE | FINGER RINGS
Ewigkeit Eternity
OHRRINGE | EARRINGS Augenblicke
Moments
HALSKETTEN | NECLACES
Vanitas Vanity
ARMBร NDER | BRACELETS Nachhaltige Schรถnheit Sustainable beauty
BROSCHEN | BROOCHES
Unverg채nglich Everlasting
HAUTE COUTURE UND UPCYLING Manchmal können aus den simpelsten Alltagsgegenständen spannende und faszinierende Projekte entstehen. Diese Erfahrung machte jedenfalls Renate Schweizer, als sie 2006 für die Ausstellung „Papierwerk – Chemin de papier“ im Karlsruher Regierungspräsidium einen Kimono entwarf – genäht aus 600 gebrauchten und entleerten Teebeuteln. „Meine Nichte war von dem Kimono so begeistert, dass ich versprach, ihr ein rotes Trägerkleid im selben Stil zu nähen.“ Das Material: Teebeutel von Hagebuttentee! Wenig später wurden die „Teekleider“ sogar auf der „International Paper Fashion Show“ in Südkorea vorgeführt. Dies war der Ausgangspunkt für ein weit größeres Projekt. Bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland faszinierte die Künstlerin das fröhliche Miteinander der verschiedenen Nationen. „Ich wollte etwas finden, das die Menschen genauso verbindet wie Fußball und darüber hinaus noch künstlerisch zu verarbeiten ist.“ Der Tee erfüllte diese Kriterien. „Teetrinken ist nationen- und generationenübergreifend und lädt zu Geselligkeit ein“, findet sie. So entstand die Idee, anlässlich des 300. Stadtgeburtstags im Jahr 2015 eine Weltenbürgerdecke zu kreieren. Jeder der 285.000 Teebeutel soll dabei eine/-n Karlsruher Bürger/-in repräsentieren. Die benötigten Teebeutel bekommt sie von zahlreichen Teetrinkern aus Karlsruhe, Stuttgart, Kassel oder auch mal aus Korea oder Australien zugeschickt. Geleert werden die Beutel bei Teezeremonien. „Ich habe bewusst eine niedrigschwellige Kunstform gewählt, damit ich die Menschen miteinbeziehen kann.“ Das gemeinsame Arbeiten und die dabei entstehenden Gespräche und Kontakte sind feste Bestandteile des Projekts. Chinesische, ostfriesische und englische Teezeremonien hat die Künstlerin schon veranstaltet, als Nächstes ist eine türkische geplant. Doch was passiert mit den Teebeutelfäden? Zu schade zum Wegwerfen, fand die Künstlerin und verwirklichte mit ihnen gleich ein neues Kunstprojekt. Seit 2007 fordert sie Menschen aus allen Kulturen, Religionen und Generationen auf, einzelne Teebeutelfäden miteinander zu verknüpfen – in Kneipen, auf Vernissagen, im Zug, auf Reisen, in Schulen oder sogar mal im Kino. Aus dem langen Faden häkelt sie dann ein großes Netz, das Netz der GeNerATIONEN. Das friedliche Miteinander verschiedener Kulturen und Religionen ist Renate Schweizer ein besonderes Anliegen, und so freut es sie, dass zum Beispiel sowohl Israelis als auch Palästinenser an ihrem Netz geknüpft haben. (…) Aus: Karlsruher Stadtbuch, 2013, ISBN 978-3-9814892-1
Foto: Hanji Paper Fashion Show, 2008
HAUTE COUTURE AND UPCYLING Sometimes exciting and fascinating projects may arise from the most ordinary everyday objects. This was the experience of Renate Schweizer. In 2006 she designed a kimono for the exhibition “Paper Factory – Chemin de Paper” in the Karlsruhe Regierungspraesidium – sewn from 600 used tea bags. “My niece was so excited about the kimono, that I promised her a red sleeveless dress in the same style.” The material: tea bags of rose hip tea! A little later, the “tea-dresses” even have been presented at the “International Paper Fashion Show” in South Korea. (…) But what happens with the tea bag threads? Too good to throw them away, the artist thought (…). Since 2007 she requests people from all cultures, religions and generations to knot individual tea bag threads with one another – in pubs, in passenger trains, on vernissages, in schools, on travels or even in a cinema. From the long growing thread she crochets a large net, the “net of the GeNerATIONs”. For Renate Schweizer the peaceful coexistence of different cultures and religions is a special concern, and so it pleases her, that, for example, Israelis as well as Palestinians have attached in her network. (…) Excerpt: Karlsruher Stadtbuch, 2013, ISBN 978-3-9814892-1
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