Der Fondsbrief Nr. 183

Page 1

NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

INHALTSVERZEICHNIS Fonds-Check: Commerz Real produziert Strom auf Ex-Weltraumbahnhof

2

Fonds-Check: Jamestown hat sich Anlegervertrauen für Blind-Pools verdient

7

Auf ein Wort: Anselm 12 Gehling von Dr. Peters zum Verbot, Ausschüttungen wieder zurückzufordern Steuern: Aktuelles Urteil: Policenfonds sind vermögensverwaltend

16

ZIA-Forderung: Fondsbegriff nicht auf weitere Geschäftsmodelle ausweiten

20

Immobilienmärkte: Investoren akzeptieren schwächere Lagen

21

DCM AG: Auflösungserscheinungen

21

Fondsrating-Tag: Keine Angst vorm 34f

22

Personalia

22

Recht einfach: Pauschale Hinweise genügen nicht zur Risikoaufklärung

23

Impressum

23

Meiner Meinung nach... Anbieter von Schiffsfonds dürfen gezahlte Ausschüttungen nicht ohne weiteres zurückfordern. Das hat der Bundesgerichtshof BGH in Karlsruhe Mitte März entschieden und mit diesem Spruch frühere Urteile von Landes– und Oberlandesgerichten kassiert. Anlass waren zwei Fonds aus dem Hause Dr. Peters. Der BGH sah in den vertraglichen Regelungen der Gesellschaften keine ausreichende Grundlage, Ausschüttungen zurückzufordern. Die Entscheidung hat allerdings keinen Einfluss auf eventuelle Forderungen der Gläubiger. Stichwort Außenhaftung: Eine Bank als Darlehensgeber kann ebenso wie ein Insolvenzverwalter durchaus weiterhin verlangen, dass Anleger ihre erhaltenen Ausschüttungen wieder in die Gesellschaft einzahlen, wenn es sich dabei nicht um ausgezahlte Gewinne handelt. Aktuell haben Schiffsfonds bei Zeichnern geschlossener Beteiligungsmodelle sowieso keine Chance. Der selbsternannte „Beteiligungsspezialist“ dima24, ein Telefon-Vertrieb, weiß, was die Anleger wollen. Und das sind mitnichten Immobilienfonds, wie wir alle glaubten. Sondern Kurzläufer mit niedrigen Mindestbeteiligungssummen und Renditen von sieben bis zwölf Prozent. Gerne Rohstoff-Fonds, die in Bohr-Rechte, Förderanlagen und Raffinerien investieren. Komisch, der Verband Geschlossene Fonds VGF hat für dieses Segment in seinen Branchenzahlen noch nicht mal eine eigene Kategorie. So groß kann die Nachfrage daher gar nicht sein. Das Ergebnis begründet sich wohl vielmehr darin, dass dima24 Fonds mit Öl, Gold, Gas, Holz und Diamanten auf seiner Homepage als Top-Seller führt. dima24 hat kürzlich übrigens bei einer Online-Umfrage unter seinen Kunden herausgefunden, dass Fondszeichner gar keinen Anlegerschutz wollen. Mit Ausrufezeichen! Wird schon schief gehen! Ja, wenn das so ist. Dann müssten diese Investoren mit der geplanten Umsetzung der AIFM-Richtlinien voll und ganz zufrieden sein. Denn so mancher Experte meint, dass der Anlegerschutz bei der Regulierung auf der Strecke bleibt. Dabei entstehe den Bundesbürgern durch schlechte Beratung und mangelndem Anlegerschutz doch ein jährlicher Schaden von mindestens 50 Milliarden Euro, zitierte Prof. Dr. Julius Reiter vor wenigen Tagen in einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses zum Thema alternative Investmentfonds aus einer Untersuchung des Bamberger Finanzwissenschaftlers Prof. Andreas Oehler, die von der Grünen-Fraktion in Auftrag gegeben wurde. Der Großteil, rund 30 Milliarden Euro, gehe dabei auf das Konto von Produkten des grauen Kapitalmarktes, etwa Beteiligungen an geschlossenen und offenen Immobilienfonds. Großteil? Im vergangenen Jahr legten private Investoren nach VGF-Zahlen rund 3,1 Milliarden Euro in geschlossene Fonds an. Ein Zehntel des angeblich Jahr für Jahr daraus entstehenden Schadens.

Ihr direkter Weg zu uns! Viel Spaß beim Lesen!


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

ZBI Zügiger Verkauf Die Zentral Boden Immobilien Gruppe ZBI hat aus ihrem erst kürzlich geschlossenen Fonds „Professional 7“ erste Objekte schon wieder verkauft. Das Verkaufsvolumen der knapp 200 Wohnungen in Berlin summiert sich auf 13,5 Millionen Euro. Die ZBI-Fonds halten konzeptionsgemäß einen Teil ihrer Immobilien langfristig und verkaufen einen anderen Teil des Portfolios nach kurzer Zeit bereits wieder. Aktuell vertreibt der Initiator den Nachfolgefonds „Professional 8“. Fonds-Check

Habona Rewe und Edeka Im Volumen von 17,5 Millionen Euro hat Habona Invest ein Portfolio aus fünf Supermärkten und Discountern für den Fonds „Deutsche Einzelhandelsimmobilien Fonds 03“ gekauft. Die Gesamtmietfläche liegt bei 9.000 Quadratmetern. Die Märkte wurden kürzlich errichtet oder befinden sich noch im Bau. Die Hauptmieter stammen aus dem Edeka– und Rewe-Konzern und haben Mietverträge mit einer Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen.

Rewe und Edeka sind Hauptmieter im Habona-Portfolio.

Sonnenstrom statt Space-Shuttle Commerz-Real finanziert eine der größten Solaranlagen in Deutschland

In Fukushima fliegt nach einem Tsunami ein Kernkraftwerk in die Luft, und in Deutschland verkündet Kanzlerin Merkel das Ende des Atomstroms. Das ist jetzt zwei Jahre her, aber geregelt ist noch gar nichts. Sauberer Strom – saubere Sache, aber wer soll die Kosten tragen? Darüber streiten Merkel, Energieminister Peter Altmeier und Wirtschaftsminister Philipp Rösler. Zeichner des CFB-Fonds 180 „Solar-Deutschlandportfolio V“ der Commerzbank-Tochter Commerz Real kann es egal sein, wie sich die Politiker einigen. Die Anleger bekommen 20 Jahre lang eine feste Vergütung von 15,95 Cent pro Kilowattstunde. Selbst wenn die Altmeier-Gebühr von 1,5 Prozent der Vergütung aus dem Jahr 2014 umgesetzt würde, hätte der Fonds lediglich Mindereinnahmen von 300.000 Euro – bei einem Sicherheitspuffer von 1,4 Millionen Euro.

Objekt: Anleger beteiligen sich an insgesamt acht Photovoltaikkraftwerken mit einer Nennleistung von 13,2 bis 18,2 MWp, die sich aber alle an einem Standort befinden. Im vergangenen Jahr ist im brandenburgischen Templin eine der größten Solaranlagen Deutschlands entstanden. Dazu gehören außerdem zwei Umspannwerke und ein Netzanschluss. Die Gesamtleistung liegt bei 128,4 MWp; das reicht aus, um eine Kleinstadt mit 34.000 Vier-Personen-Haushalten ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Investitionsvolumen: Der Fonds kommt auf eine Gesamtinvestition von knapp 205 Millionen Euro. Private Anleger sind mit insgesamt 49,4 Millionen Euro plus fünf Prozent Agio dabei. Knapp 153 Millionen Euro nimmt der Fonds als Darlehen bei der Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) aus dem Programm Erneuerbare Energien auf. Die Zinsen sind zehn Jahre lang fix und


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 3

liegen bei 2,65 Prozent inklusive Marge. Über Swaps will sich der Initiator anschließend Zinsen von 4,45 Prozent inklusive Marge sichern. Geht die Kalkulation auf, wird der Fonds die Fremdfinanzierung innerhalb von 18 Jahren komplett tilgen. Partner: Verantwortlich für die Planung, den schlüsselfertigen Bau und die Betriebsführung ist die Belectric Solarkraftwerke GmbH. Belectric bezeichnet sich selbst als Weltmarktführer beim Bau von Freiflächenanlagen und auf Dächern. Das Unternehmen beschäftigt 2.000 Mitarbeiter und hat 100 Patente angemeldet. Commerz Real hat mit Belectric bereits bei den Vorgängerfonds zusammengearbeitet. Die Panels stammen von First Solar, dem weltweit größten Hersteller von Dünnschichtsolarmodulen. Kalkulation: Bei einem Vergütungssatz von knapp 16 Cent will der Fonds gemäß Prognose im ersten Jahr knapp 19 Millionen Euro einnehmen. In den Folgejahren sinken die Einnahmen, wobei Commerz Real eine Degradation von jährlich 0,6 Prozent annimmt. Damit ist der technische Verlust auf Grund von Abnutzungserscheinungen gemeint.

Gutachten: Da niemand weiß, wie die Sonne in den kommenden Jahren scheint, geben Anbieter von Solarfonds Gutachten in Auftrag, um auf deren Grundlage die künftige Stromproduktion vorherzusagen. CFB hat zwei Experten beauftragt, das Fraunhofer Institut und das Ingenieurbüro Dr. Bergmann. Beide Ergebnisse liegen mit rund 0,5 Promille

Bf

Immobilien und Infrastruktur Bouwfonds REIM ist fokussiert auf Immobilien und Infrastruktur. Innerhalb der Rabo Real Estate Group strukturieren wir unterschiedliche Investmentprodukte für institutionelle und private Investoren mit attraktiven Rendite-Risiko-Profil und

www.bouwfondsreim.de

starken Diversifikationsvorteilen. Auf der Grundlage von hochspezialisierten und erfahrenen Teams bieten wir diese Produkte in folgenden fünf Assetklassen an: Wohn- und Gewerbeimmobilien, Parkhäuser, Kommunikationsinfrastruktur und Farmland.


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

nur minimal auseinander. Der Initiator rechnet mit dem Mittelwert und somit mit 932,5 kwh/kwp.

Weichkosten Immofonds teurer Immobilienfonds sind teurer geworden. Die weichen Kosten lagen 2012 für Deutschlandfonds bei 18,8 Prozent (2011: 17,9 Prozent) und für Auslandsfonds bei 17,4 Prozent (2011: 15,9 Prozent). Das hat das Analysehaus Scope ermittelt. Günstiger geworden sind Energiefonds. Hier sanken die fondstypischen Kosten um 3,6 Prozentpunkte auf durchschnittlich 18,5 Prozent. Scope erwartet zunehmend neue Gebührenmodelle mit niedrigen Anfangskosten, aber höheren laufenden Gebühren.

Gewinn: In den ersten Jahren bekommen Anleger Ausschüttungen von 7,5 Prozent. Ab 2017 steigen sie auf acht Prozent. Im Prospekt rechnet Commerz Real damit, den gesamten Solarpark nach zehn Jahren zu verkaufen. Aus dem Erlös steht den Fondszeichnern nach Abzug von Gewerbesteuer auf den Veräußerungsgewinn ein Anteil von 91,5 Prozent ihres Einsatzes zu. Das ergibt in Summe den Betrag von 165,8 Prozent, nach Abzug des eingesetzten Kapitals also ein Plus von knapp 61 Prozent. Exit: In seinem Szenario geht der Anbieter davon aus, dass ein Käufer nach zehn Jahren knapp 115 Millionen Euro für den Solarpark zahlt. Das ist der ab-

gezinste Barwert auf Grundlage von 15 weiteren Jahren Stromproduktion mit einem Faktor von 10,25 Prozent. Bei den Erträgen nach Ablauf der regulierten Vergütung rechnet Commerz Real zurückhaltend mit sechs Cent pro Kilowattstunde. Schon jetzt wird Energie an der Strombörse Leipzig mit fünf bis sechs Cent gehandelt. Der Initiator bekommt zwei Prozent des Verkaufserlöses. Das wären beim kalkulierten Preis rund 2,3 Millionen Euro. Alternativ-Szenario: Wird die Solaranlage nicht verkauft, bekommen Anleger über den Zeitraum von 20 Jahren 198 Prozent ihrer Nominaleinlage zurück. Möglich ist auch eine Nutzung über 20 Jahre hinaus, wobei der Strom dann zu Marktpreisen gehandelt wird. Hier rechnet Commerz Real mit dem aktuellen Preis von sechs Cent – ebenfalls eine sehr konservative Schätzung.

Investieren mit den Profis! H Trust

Beteiligen Sie sich am größten im Bau befindlichen Shoppingcenter Deutschlands in Stuttgart – gemeinsam mit der ECE, Europas Marktführerin für Einkaufszentren.

Beteiligen Sie sich am größten im Bau befindlichen Shopping Center Deutschlands in Stuttgart – gemeinsam mit der ECE, Europas Marktführer für Einkaufszentren.

Erfolgsbilanz ECE • Europäische Marktführerin bei Shoppingcentern • Management von 185 Centern in 16 Ländern • 19 Mrd. Euro Einzelhandelsumsatz

shopping edition 3 Prognostizierte Auszahlungen 6,0 % p.a., steigend auf 7,0 % p.a. vor Steuern

Track Record Hamburg Trust • Spezialist für Immobilieninvestments • Alle Fonds performen planmäßig • Langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit des Teams mit der ECE

„shopping edition 3“: „Sehr gut“ (AA-) Management von Hamburg Trust: „Hohe Qualität“ (A+)

www.hamburgtrust.de


(&-% -­445 4*$) #&-*&#*( 7&3.&)3&/ 40-"/(& ."/ &4 /*$)5 "64(*#5 40/%&3/ (&4$)*$,5 */7&45*&35 É’+&"/ÉŒ1"6- (&55:É“

540 %/- '6/% *7 - 1 t 64" Sachwert-Renditefonds

Ein Angebot der TSO Europe Funds, Inc.

Detailinformationen erhalten Sie bei der Exklusiv-Vertriebsbeauftragten der TSO-Europe Funds, Inc. fĂźr Europa: DNL Investmentagentur fĂźr US-Immobilien e.K. // Am Seestern 8 // 40547 DĂźsseldorf Tel.: 0211 / 5 22 87 10 // Fax.: 0211 / 5 22 87 120 // E-Mail: info@dnl-invest.de // Web: www.dnl-invest.com


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6

Standort: Wo heute Solarpanels auf einer Fläche von rund 210 Hektar die Sonnenstrahlen reflektieren, hatten die Sowjets Großes vor. Auf dem Fernbomberplatz im Brandenburgischen Templin waren seit den 50-er Jahren Jagdflieger der Nationalen Volksarmee stationiert. Noch kurz vor der Wende sollte hier in Notfällen die sowjetische Raumfähre „Buran“ landen. Doch dazu ist es nie gekommen. Aus finanziellen Gründen kam die Konkurrenz zum Space-Shuttle der NASA nur zu einem einzigen, dazu noch unbemannten Einsatz. Kosten: Die fondstypischen Kosten wie Provisionen, Vergütungen und Gebühren machen rund 14 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio aus. Dagegen ist nichts zu sagen. Steuern: Abgaben ans Finanzamt fallen erst beim geplanten Verkauf an. Das macht beim Höchststeuersatz rund 20 Prozent aus, wobei der Anleger die Gewerbesteuer mit seiner Einkommensteuer verrechnen kann. In den Jahren zuvor verrechnen sich die Steuern mit den Abschreibungen.

Anbieter: Commerz Real zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Fondsanbietern Deutschlands. Rund 75.000 Anleger haben sich mit 5,5 Milliarden Euro an insgesamt 180 geschlossenen Fonds beteiligt. Das Investitionsvolumen inklusive Bankdarlehen summiert sich auf 13,5 Milliarden Euro. Die vier bislang vertriebenen Solarfonds sind konservativ kalkuliert. Sie schütten besser aus als prospektiert. Meiner Meinung nach... Es muss nicht immer Südeuropa sein. Das fünfte Solarfonds-Portfolio der Commerz Real investiert zwar nur an einem Standort, dafür in einen der größten Photovoltaikparks Deutschlands. Anbieter und Partner haben ihre Expertise bewiesen, Vorgängerfonds schütten besser aus als kalkuliert. Weil der Fonds bereits im September 2012 technisch dazu in der Lage war, Strom zu produzieren, bekommen Anleger 20 Jahre lang die damals geltende, höhere Vergütung von knapp 16 Cent pro Kilowattstunde. Wer auf den Energiewandel setzt, kann sich näher mit dem Angebot beschäftigen. 

Jt

JAMESTOWN 28 - Investitionen in vermietete Immobilien in den USA

Entscheidend ist die Expertise vor Ort JAMESTOWN – Der führende Spezialist für US-Immobilien Erstes Investitionsobjekt in New York

5,25% p.a. Ausschüttung aus Vermietung ab

angekauft

2014 prognostiziert

Beteiligung ab $ 30.000 plus 5% Agio

110% Eigenkapitalrückfluss aus Verkauf nach 7 bis 12 Jahren angestrebt

Risikostreuung durch mehrere Investitionsobjekte an

Günstige Besteuerung der Erträge

verschiedenen Standorten

in den USA

Maßgeblich für das öffentliche Angebot einer Beteiligung ist ausschließlich der durch die JAMESTOWN US-Immobilien GmbH veröffentlichte Verkaufsprospekt einschließlich Nachträgen, der zur kostenlosen Abgabe bereit gehalten wird.

0221 3098-0

info@jamestown.de

www.jamestown.de


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 7

Fonds-Check

Anlegervertrauen verdient

BVT Private Placement Das Münchner Emissionshaus BVT arbeitet an einem US-Fonds, der in Kürze vermögenden Kapitalanlegern als Private Placement angeboten wird. Zeichner beteiligen sich an der Entwicklung einer Wohnanlage in Boston. Anleger des Publikumsfonds „BVT Residential USA Fund 4“ profitieren von einem zusätzlichen Cash-Flow in Höhe von einer Million Dollar. Der Initiator hat bei der Refinanzierung der Apartmentanlage „Addison“ in Dallas bessere Konditionen ausgehandelt als zuvor.

Jamestown startet US-Blind-Pool mit Immobilie in New York Back to the roots: Wie schon beim Vorgänger aus dem Jahr 2011 ist Jamestown nach einer Serie von Real-Estate-Private-EquityFonds zum klassischen Vermietungsfonds in Form eines Blind Pools zurückgekehrt. Ohne Druck zur Platzierung um jeden Preis soll der Jamestown 28 bis längstens Ende kommenden Jahres 250 bis maximal 500 Millionen Dollar einsammeln, die Mindestzeichnungssumme von 30.000 Dollar plus fünf Prozent Agio setzt ein deutliches Zeichen gegen Klein- und Gelegenheitsanleger. Wer schon eine US-Steuernummer hat, ist ab 20.000 Dollar dabei. Der Fonds

läuft längstens bis Ende 2031, die Prognose reicht bis 2022, eine ordentliche Kündigung ist ausgeschlossen. Zielmarkt und Anlagestrategie: Der Immobilienmarkt USA zeigt sich, ungeachtet der desaströsen Staatsfinanzen am Rande der Fiskalklippe, weiterhin auf dem Erholungsweg. Die Hauspreise steigen, die Büroleerstandsraten sinken langsam. Jamestown legt den Fokus auf Metropolen mit attraktiven Innenstädten, restriktiven Bebauungsvorschriften und hohen Grundstücksund Baukosten, wo Bestandsimmobilien durch diese Markteintrittsbarrieren gestärkt werden. Grundsätzlich strebt Jamestown einen 100-prozentigen Er-

Realis

Neues von den Australien-Experten: der Bayernfonds Australien 9 Australien wächst stabil – nutzen Sie Ihre Chancen Down under Green Building Investment im südlichen Teil des zentralen Geschäftsviertels von Adelaide – überwiegend an staatliche Mieter sowie an namhafte Mieter aus den Bereichen Banken und Versicherungen sowie Rechtsberatung vermietet. Prognostizierte Ausschüttungen / Entnahmen 6 % p. a. ansteigend auf 7 % p. a.1) Mehr erfahren Sie unter: www.realisag.de

1) Details sind dem alleinverbindlichen Verkaufsprospekt zu entnehmen. Ausschüttungen / Entnahmen enthalten auch Kapitalrückzahlungen.

www.realisag.de


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

werb von Büro-, Einzelhandels- und Wohnobjekten an, schließt jedoch auch Joint Ventures, beispielsweise mit den bisherigen Alteigentümern der Objekte oder anderen Jamestown-Fonds, nicht aus. Bei denkbaren Interessenkonflikten zwischen den einzelnen Fonds, etwa hinsichtlich Objektan- oder – verkauf, entscheidet das Fondsmanagement. Investitionskriterien und Initialportfolio: Hinsichtlich der Nutzungsarten ist Jamestown flexibel, allerdings will man nur in fertig gestellte und vermietete Objekte investieren, Projektentwicklungen kommen nicht in Frage. Die Kaufpreise dürfen maximal drei Prozent über dem jeweiligen gutachterlichen Wert liegen und müssen kalkulatorisch eine Ausschüttung vor Steuern von wenigstens 5,25 Prozent vor Steuern ermöglichen. Die Fremdkapitalquote darf, über alle Fondsobjekte kumuliert, 60 Prozent der Kaufpreise nicht übersteigen. Nach einer Haltedauer von sieben bis zwölf Jahren sollen die Objekte, abhängig von der Marktsituation, mit einem Liquidationserlös von mindestens 110 Prozent des Eigenkapitaleinsatzes veräußert werden. Ein erstes Objekt hat der Fonds bereits zusammen mit dem Vorgängerfonds

Das Gebäude „Milk Studios“ liegt nahe des Meatpacker Districts. Hier findet die New York Fashion Week statt. An der Immobilie sind sowohl der neue Fonds als auch der Vorgänger jeweils rund zur Hälfte beteiligt. Foto: Jamestown

Jamestown 27 erworben: Das Gebäude „Milk Studios“ in NYC, ein zweiteiliges Objekt aus den Jahren 1936 und 1971, das 2004 verbunden und vollständig renoviert wurde, weist auf zehn Geschossen gut 30.000 Quadratmeter Mietflächen für Büro und Ein-

CFB

CFB-Fonds 180 – Templin

CFB-Fonds 180 Solar-Deutschlandportfolio V Noch größere Dimensionen als bei den Vorgängerfonds!

www.cfb-fonds.com

Maßgeblich für das öffentliche Angebot der Beteiligung ist ausschließlich der durch die Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH (CFB), Mercedesstraße 6, 40470 Düsseldorf, veröffentlichte Verkaufsprospekt inkl. Nachträge, der bei der CFB zur kostenlosen Ausgabe bereit gehalten wird.


Sweden WoodEnergy 1 Top-Investitionsland: Schweden Ausschüttung: 8,5 % p.a. auf 10,5 % p.a. steigend

Nachh altigke it zahlt s ich aus ab

Kurze Laufzeit: bis 2020 Nachhaltigkeit: CO2-neutrale Energie aus Holz

8,5%

p.a.

Solide: Etablierte Technologie und stetig verfügbare Energie

GREEN INVESTORS AG Telefon +49 211 130697 - 10 • info@green-investors.de • www.green-investors.de

Fordern Sie Ihr unverbindliches und kostenfreies Informationspaket an. Stand 01. Juni 2012. Diese Anzeige enthält werbliche Aussagen und ist kein Angebot im Sinne der gesetzlichen Vorgaben. Eine etwaige Anlageentscheidung bezüglich der Vermögensanlage sollte der Anleger auf die Prüfung des gesamten Verkaufsprospekts stützen. Bei dieser Übersicht handelt es sich lediglich um eine unverbindliche Information ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Grundlage des öffentlichen Angebotes und einer Beteiligung an der Vermögensanlage ist einzig und ausschliesslich der veröffentlichte Verkaufsprospekt der Sweden WoodEnergy 1 GmbH & Co. KG vom 22.12.2011, der bei ausgewählten Vertriebspartnern in Deutschland sowie der Green Investors AG kostenlos erhältlich ist. Der Verkaufsprospekt kann auch im Internet unter www.green-investors. de heruntergeladen werden. Die ausführliche Darstellung der wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Grundlagen sowie insbesondere der wesentlichen Risiken der Vermögensanlage ist in dem o.g. Verkaufsprospekt den Seiten 21 ff. zu entnehmen. Es besteht ein Risiko des Nichteintritts von Prognosen sowie ein Standortauswahl-Risiko, da die zu erwerbenden bzw. errichtenden Holzheizwerke noch nicht feststehen. Es handelt sich hierbei um eine unternehmerische Beteiligung mit der Möglichkeit des Totalverlusts der Kapitaleinlage (inkl. Agio). Soweit im Zusammenhang mit Informationen zum Beteiligungsangebot »Sweden WoodEnergy 1« Aussagen zu steuerlichen Aspekten getroffen werden, ist dabei stets zu berücksichtigen, dass die steuerliche Behandlung im konkreten Einzelfall von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Anlegers abhängt und zudem künftigen Änderungen unterworfen sein kann.


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

Voigt & Collegen Energie-Rente Voigt & Collegen kooperieren mit dem Versicherer Quantum Leben. Anleger der fondsgebundenen Rentenversicherung „VC-Energie Rente“ investieren 50 bis 80 Prozent ihres Einsatzes von mindestens 10.000 Euro in einen Spezialfonds, der von Voigt & Collegen verwaltet wird. Der restliche Betrag verteilt sich auf Investmentfonds von Anbietern wie Allianz, DWS, Sarasin oder Ökoworld. Die Solarparks werden über eine Luxemburger SICAV in die Versicherung eingebracht.

zelhandel auf. Auch die New York Fashion Week findet hier statt. Der Nettokaufpreis von 295 Millionen Dollar liegt unter dem gutachterlichen Wert, der Jamestown 28 ist mit 53 Prozent, der Vorgängerfonds mit 47 Prozent an der Immobiliengesellschaft beteiligt. Einnahmen/Mietvertrag: Die Mietverträge mit den wichtigsten der 14 Mieter, darunter Armani und das Medienunternehmen Milk Studio, haben Laufzeiten zwischen 2014 und 2023. Die Einnahmen liegen teils deutlich unter dem derzeitigen Marktniveau. Stand heute sind 95 Prozent der Flächen vermietet, die freien Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss sollen erweitert und laut Prognose für rund 2,5 Millionen Dollar ab Juni 2014 vermietet werden. Kalkulation: Beim Planvolumen beträgt die Gesamtinvestition 568 Millio-

nen Dollar und enthält rund 55 Prozent Fremdkapital auf Ebene der Fondsgesellschaft und der Objektgesellschaften. „Milk Studios“ wird in Höhe von 168,5 Millionen Dollar, rund 57 Prozent des Kaufpreises, durch ein Festzinsdarlehen der Deka-Bank zu 3,67 Prozent bis Februar 2020 finanziert, in dieser Zeit werden 3,55 Millionen Dollar getilgt. Für die Anschlussfinanzierung geht Jamestown von sechs Prozent (tilgungsfrei) aus. Der Verkauf wird aufgrund des Mietsteigerungspotenzials mit erheblicher Wertsteigerung unterstellt. Kosten: Jamestown-typisch schlank sind die einmaligen Kosten mit innen fünf Prozent des Kommanditkapitals plus Agio, damit beträgt die Investitionsquote inklusive Liquiditätsreserve satte 97,75 Prozent der Gesamtinvestition. Die laufenden Kosten für Fonds-

Classic Value 4 – nicht nur für Connaisseure. Es ist eine Kunst, die Reife eines Weins genau abzupassen. Ähnlich wie bei Immobilieninvestitionen.

Hesse Newman Classic Value 4 · GreenBuilding Hamburg · 5,75 % p. a. Auszahlung für den Anleger

Reif für Ihre Investition Um rund 11 Prozent stieg der Objektwert im Hesse Newman Classic Value 4 in nur zwei Jahren. Dies belegt ein aktuelles Gutachten des unabhängigen Immobilien-Sachverständigen BulwienGesa. Anleger investieren jedoch heute zum ursprünglichen Objektpreis in das GreenBuilding Hamburg und profitieren damit vollständig von dessen rasanter Wertentwicklung. Ähnlich wie manch guter Wein seine Aromen erst mit der Zeit entwickelt, hat auch der Hesse Newman Classic Value 4 seit Auflage 2011 an Reife gewonnen. Zum Vorteil der Investoren. Gerne beraten wir Sie persönlich:

040-339 62-444

www.hesse-newman.de www.greenbuilding.hn

Maßgeblich für das öffentliche Angebot einer Beteiligung ist ausschließlich der veröffentlichte Verkaufsprospekt in seiner jeweils gültigen Fassung. Angaben zur Wertentwicklung bezogen auf das Eigenkapital, Auszahlungsangaben bezogen auf die Pflichteinlage, ohne Agio (Prognose). Auszahlungen beinhalten auch Kapitalrückzahlungen.


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11

verwaltung und –management addieren sich auf ein Prozent p.a. und steigen ab 2014 jährlich um drei Prozent. Bei jeder Objektveräußerung erhält der Komplementär drei Prozent des Bruttoverkaufspreises. Exit und Gewinnverteilung: Eine Gesamtprognose enthält der Prospekt wegen des Blind PoolCharakters des Fonds nicht. Am Erfolg des Fonds partizipiert das Management jährlich zu einem Drittel an Barüberschussbeträgen oberhalb der 5,25 Prozent, die den Anlegern zustehen, und bei Veräußerung ebenfalls zu einem Drittel an Erlösen oberhalb der 110 Prozent für den Anleger. In den USA gilt ein jährlicher Freibetrag von 3.900 Dollar, in Deutschland greift der Progressionsvorbehalt. Anbieter: Jamestown weist, nahezu als weißer Rabe in der Beteiligungsszene, eine nahezu makellose Leistungsbilanz auf. Rund 4,5 Milliarden Dollar USImmobilien sind under Management, Objekte für über neun Milliarden Dollar wurden vor Ende 2011 veräußert. Die 26 aufgelösten Vermietungsfonds

brachten den Anlegern durchschnittliche Ergebnisse von über 19 Prozent jährlich aus Ausschüttung und Verkaufsgewinnen. Einzig der Co-Invest 4 aus der Private Equity-Serie wird höchstwahrscheinlich keine Vollrückzahlung schaffen. Mit ihm ist Jamestown mitten in die Subprime-Krise geraten, was jedoch von Anfang an transparent kommuniziert wurde. Meiner Meinung nach... Jamestown bleibt bei seinem Leisten: Schlank konzipierte US-Investments für Anleger mit genug Kleingeld und realistischen Renditezielen. Kein Schnickschnack, sondern ein Blind Pool mit einigen Freiheitsgraden, das dafür nötige Anlegervertrauen haben sich die Kölner ehrlich verdient. Die erste Immobilie qualifiziert sich durch hervorragende Lage und attraktiven Mietermix, einziger Kritikpunkt ist die knappe Tilgung.  Stephanie von Keudell

m i t S i c h e r h e i t g u t i n V e S t i e rt

DFV

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

DFV Seehotel am KaiSerStranD

DFV DeutSche FonDSVermögen ag

Immobilienfonds GmbH & Co. KG

ABC-Straße 19 D – 20354 Hamburg Tel. +49 40.636 07 95 0 Fax +49 40.636 07 95 247

Die Kennzahlen des Premium-Fonds DFV Seehotel Am Kaiserstrand:

info@dfvag.com

w w w. d f v ag .co m

Monatliche Ausschüttungen von anfänglich 5,75% p.a. über die Laufzeit steigend auf 8,00% p.a.

• •

Durchschnittlicher Wertzuwachs vor Steuer von 7,90% p.a. Sofort beginnende annuitätische Tilgung in Höhe von 2,00% p.a.

Wichtiger Hinweis: Diese Anzeige stellt kein öffentliches Angebot dar und ist daher nicht für eine abschließende Anlageentscheidung geeignet. Eine Anlageentscheidung kann ausschließlich auf der Grundlage des jeweiligen Verkaufsprospektes getroffen werden. Dieser enthält ausführliche Informationen zu den wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Einzelheiten sowie zu den Risiken der Vermögensanlagen. Der Verkaufsprospekt ist auch im Internet unter www.dfvag.com veröffentlicht.


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

Auf ein Wort: Anselm Gehling, Dr. Peters

„Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten“ Bundesgerichtshof untersagt Rückforderungen gezahlter Ausschüttungen Initiatoren von Schiffsfonds dürfen von ihren Anlegern keine Rückzahlungen gezahlter Ausschüttungen verlangen. Das hat der Bundesgerichtshof BGH am 12. März entschieden und damit vier Urteile von Landes- und Oberlandesgerichten kassiert. Geklagt hatten Zeichner der Dr. Peters-Schiffsfonds „DS 38 MS Cape Hatteras“ und „DS 39 MS Cape Horn“. Insgesamt hatte Dr. Peters 75 Millionen Euro aus 22 Fonds von den Anlegern zurück gefordert. Der Fondsbrief sprach über das BHG-Urteil mit Anselm Gehling, nach dem plötzlichen Tod des Unternehmensinhabers Jürgen Salamon Ende vergangenen Jahres als CEO für das operative Management der gesamten Gruppe zuständig. Der Fondsbrief: Wie kommentieren Sie die Entscheidung des BGH?

Anselm Gehling: Wir werden zunächst prüfen, ob das Urteil für alle unsere Schiffsgesellschaften gilt, wovon ich aber ausgehe. Es erschwert unsere Bemühungen erheblich, Schiffspleiten zu verhindern. Wir haben die Entscheidung rechtlich zu respektieren, ich bewerte sie aber als einen Pyrrhussieg, einen teuer erkauften Erfolg. Denn ohne das nötige Kapital der Fondszeichner werden zahlreiche Schiffe in die Insolvenz fahren. Und dann ist das Kapital der Anleger endgültig verloren.


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

FB: Werden Anleger die Rückzahlungen nun ihrerseits von Dr. Peters zurückfordern?

Lloyd Fonds Nachfrage mau Lloyd Fonds hat offenbar Probleme, ausreichend Zeichner für seinen Flugzeugfonds „A380 Singapore Airlines“ zu finden. In einem aktuellen Prospektnachtrag reduziert das Emissionshaus das Eigenkapital von 87,7 Millionen Dollar auf nunmehr 45 Millionen Dollar. Die Differenz wird über ein höheres Darlehen ausgeglichen. Dadurch steigt die rechnerische Rendite für die Anleger auf 9,4 Prozent, gleichzeitig aber auch das Risiko durch die höhere Fremdfinanzierung.

Gehling: Ich gehe davon aus, dass einige Anleger das anstreben. Allerdings haben wir das Geld ja nicht auf einem Festgeldkonto geparkt, sondern in den Betrieb der Schiffe investiert, in Sondertilgungen und Sanierungskonzepte. Die jeweiligen Fonds können in der Regel nicht ausschütten und sind daher auch nicht in der Lage, das Kapital zurückzuzahlen. FB: Hat Sie überrascht?

die

Entscheidung

Gehling: Der BGH legt bestimmte Klauseln in unseren Gesellschaftsverträgen anders aus als die Landes- und Oberlandesgerichte das getan haben. Das hat uns kalt erwischt, damit hatte

R . (I

niemand von uns und unseren Anwälten gerechnet. Wir müssen nun versuchen, die Anleger davon zu überzeugen, sich freiwillig an den Sanierungskonzepten zu beteiligen. Unser einziges Ziel war es, die Fonds durch die Krise zu schippern. Daher sehe ich uns und unsere Reputation durch das Urteil auch nicht belastet. FB: Welche Konsequenzen erwarten Sie durch die Entscheidung? Gehling: Wir werden den einen oder anderen Schiffsfonds verlieren. Aber das Urteil hat keine Auswirkungen auf unsere Pläne. Aktuell denken wir zwar nicht über neue Schiffsbeteiligungen nach, aber wenn die Zeit dafür reif ist, arbeiten wir an neuen Konzepten. Ich bin jedoch auch weiterhin ein Freund des KG-Modells, denn es beteiligt den Anleger unmittelbar an der Gesell-

R)

a p. % Fondshaus HH ,7 23 Deutsche Börse, Eschborn

Beschaffungsamt, Bonn

Deutsche Telekom, Frankfurt

Eastgate, Frankfurt

Berlin Brandenburg Airport Center, Berlin

Wohnanlage, Hamburg

Für Aktionäre ist die Börse unberechenbar. Für unsere Anleger ist sie eine Erfolgsstory! FHH Immobilien 11 – Aktiv Select Deutschland II www.fondshaus-immobilien.de


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

Green City Energy Bürger-Windpark Als BürgerbeteiligungsModell hat Green City Energy den geschlossenen Fonds „Windpark Bayerischer Odenwald“ konzipiert. Anwohner beteiligen sich zu Sonderkonditionen ab 2.000 Euro. Andere Zeichner bringen mindestens 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio mit und sollen über die Laufzeit von 20 Jahren Rückflüsse von 236 Prozent erzielen. Die laufenden Ausschüttungen liegen im Schnitt bei 6,5 Prozent. Der Startschuss für die Stromproduktion ist für Oktober geplant.

schaft. Wir müssen unseren Kunden jedoch noch intensiver klar machen als früher, dass sie in unternehmerische Beteiligungen mit Chancen und Risiken investieren. FB: Sie sind Ende 2011 nach 15-jähriger Tätigkeit als Wirtschaftsanwalt zu Dr. Peters gekommen. Mit welcher Aufgabe? Gehling: Unternehmensinhaber Jürgen Salamon wollte sich spätestens 2014 in einen Beirat zurückziehen und das operative Geschäft auf mehrere Schultern übertragen. Meine Aufgaben dabei waren unter anderem, das operative Geschäft zu koordinieren und das Thema Regulierung anzugehen. FB: Mit dem Tod Jürgen Salamons wurden strukturelle Veränderungen dringender.

Gehling: Das stimmt. Wir mussten strukturelle und personelle Veränderungen früher angehen, Das inhabergeführte Unternehmensmodell ist keines für die Zukunft, vor allem hinsichtlich der Anforderungen aus der Regulierung. Wobei Dr. Peters bereits zu Zeiten Jürgen Salamons mit vielen qualifizierten Sachbearbeitern und Geschäftsführern breit aufgestellt war. FB: Wie bereiten Sie sich auf die Umsetzung der AIFM-Vorschriften vor? Gehling: Schon seit dem Frühjahr 2012 arbeiten wir daran, unsere Produkte so zu konzipieren, dass wir mit jeder Regulierung zurechtkommen. Wir haben beispielsweise unsere Prozessabläufe optimiert und sind derzeit dabei, Vorbereitungen für die Gründung einer KVG zu treffen. Aktuell suchen wir dazu noch Risikomanager und


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

Controller, denn im Sommer wollen wir den Zulassungsantrag bei der BaFin stellen.

Aquila® HydropowerINVEST IV Aquila

FB: Ist die Gründung der Tochter DS Portfolio eine Reaktion auf die kommende Regulierung? Gehling: Nein. Wir wollen attraktive Modelle mit Schwerpunkt Sicherheit anbieten, die nicht in erster Linie von hohen Ausschüttungen geprägt sind. Eckpunkte sind eine höhere Tilgung, Liquiditätsreserven und Rückstellungen. Wir werden damit Anleger verlieren, die vor allem Wert legen auf hohe laufende Auszahlungen. Aber ich denke, dass die Zeiten vorbei sind, in denen die Vertriebe Fonds in erster Linie über hohe Ausschüttungen verkauft haben. FB: Auf welche Assets setzen Sie in Zukunft?

„Wasser fließt immer!“ Investition in ein Portfolio aus fünf hochwertigen Wasserkraftwerken in der Türkei. Investition in feststehendes Portfolio aus Bestandskraftwerken (Fertigstellung in 2011) mit ausgewiesenem Track Record zum attraktiven Kaufpreisfaktor des ca. 9,56-fachen. Investitionsgarantie der Bundesrepublik Deutschland zur Absicherung politischer Risiken im Investitionsland vorhanden. Diese wurde erstmals für ein Fondsprodukt ausgestellt. Wasserkraftwerke sind grundlastfähig und gewährleisten 24 Stunden eine kontinuierliche, umweltschonende Stromproduktion. Gesicherte Stromeinspeisung und Vergütung über die gesetzlich geregelte Einspeisevergütung oder Verkauf im freien Energiemarkt. Prognostizierter Gesamtmittelrückfluss von ca. 195 % vor Steuern* bei rd. 10 Jahren Fondslaufzeit. Es handelt sich um eine unternehmerische Beteiligung, die zur Minderrendite für den Investor bis hin zum Teil- bzw. Totalverlust seiner Einlage führen kann. Anteile an Geschlossenen Fonds sind lediglich eingeschränkt fungibel und übertragbar. Wichtiger Hinweis: Diese Anzeige stellt kein öffentliches Angebot dar und ist daher nicht für eine abschließende Anlageentscheidung geeignet. Eine Anlageentscheidung kann ausschließlich auf der Grundlage des jeweiligen Verkaufsprospektes getroffen werden. Diese enthalten ausführliche Informationen zu den wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Einzelheiten sowie zu den Risiken der Vermögensanlagen. Der Verkaufsprospekt ist auch im Internet unter www.aquila-capital.de veröffentlicht. * Hinweis: Angaben entsprechend Prognoserechnung, unter Berücksichtigung der Kosten einer Investitionsgarantie der Bundesrepublik Deutschland. Rückflüsse und Erträge sind nicht garantiert.

MEHR INFORMATIONEN UNTER: www.aquila-capital.de

Gehling: Hauptsächlich auf Flieger und Immobilien. Allerdings ist das Immobilien-Angebot sehr reduziert. Beim Faktor 18 Jahresmieten

——————————————– Zeiten sind vorbei, in denen Vertriebe Fonds alleine über Ausschüttungen verkauften —————————————— – lohnt sich das Investment kaum noch. Wir haben im vergangenen Jahr 50 Objekte geprüft und drei in die engere Auswahl genommen. FB: Wo sehen Sie die Branche in einem Jahr? Gehling: Die Zahl der Teilnehmer wird sich erheblich ausdünnen. Chancen bekommt nur noch der Initiator, der transparent ist, dazu kommunikativ stark und konservativ konzipierte Produkte anbietet. Ich habe das Glück, dass ich nicht seit 20 Jahren mit der Branche verhaftet bin, daher kann ich von außen auf den Markt schauen. Wir werden ausschließlich Fonds konzipieren, die nicht nur ich, sondern jeder vernünftige Investor zeichnen würde. 


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist

Policenfonds sind vermögensverwaltend Bundesfinanzhof bewertet Konzepte anders als Finanzverwaltung - keine Gewerblichkeit Die Tätigkeit einer Fondsgesellschaft, die mit gebrauchten Risikolebensversicherungspolicen auf dem US-amerikanischen Sekundärmarkt handelt, ist als vermögensverwaltend und nicht als gewerblich einzustufen. Mit diesem Urteil wendet sich jetzt Anfang 2013 der Bundesfinanzhof (BFH) gegen die Auffassung der Finanzverwaltung, wonach es sich stets um gewerbliche Einkünfte handeln soll (Az. IV R 32/10). Nach Ansicht des BFH überschreitet der Fonds gerade nicht den Rahmen der privaten Vermögensverwaltung, so dass Einkünfte aus Kapitalvermögen und keine aus Gewerbebetrieb vorliegen. Denn selbst ein häufiger Umschlag von Wirtschaftsgütern wie Policen verlässt noch nicht den Bereich der privaten Vermögensverwaltung. So hatte der BFH bereits mehrfach entschieden, dass selbst bei in größerem Umfang getätigten Wertpapiergeschäf-

ten die Grenze zur gewerblichen Betätigung nur in besonderen Fällen überschritten wird. Bereits in der Vorinstanz hatte das Finanzgericht München ähnlich entschieden (Az. 1 K 2663/07) und wie nicht anders zu erwarten, hatte die Finanzverwaltung gegen das Urteil Revision eingelegt. Nachfolgend die Erläuterung, worum es eigentlich geht, und wie der BFH sein Urteil begründet. Hintergrund Der generelle Vorteil geschlossener Auslandsfonds liegt darin, dass die Erträge laut dem einschlägigen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) auch dort erfasst werden. Die hieraus resultierenden Einkünfte bleiben in der Grenzen der Freibeträge steuerfrei und werden im Inland entweder überhaupt nicht oder lediglich über den Progressionsvorbehalt berücksichtigt. Doch diese simple Regelung über ein DBA

SEIT ÜBER 30 JAHREN ERFOLGREICH MIT SACHWERTINVESTITIONEN: QUALITÄT AUS ERFAHRUNG. Dr. Peters

IMMOBILIENFONDS

SCHIFFSBETEILIGUNGEN

FLUGZEUGFONDS

141 AUFGELEGTE FONDS 3,25 MILLIARDEN EURO EIGENKAPITAL 6,73 MILLIARDEN EURO INVESTITIONSVOLUMEN Dr. Peters Group Tel. +49 (0) 231/ 55 71 73-0, e-mail: info@dr-peters.de, www.dr-peters.de


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

Zweitmarkt AG Wende erreicht Der Zweitmarktindex für gebrauchte Schiffsfonds hat offenbar die Wende geschafft. Seit fünf Wochen befindet er sich nun im Aufwind. Im Februar wurden an der Handelsbörse Deutsche Zweitmarkt AG 115 Schiffsfonds im Gesamtvolumen von nominal 3,5 Millionen Euro verkauft. Der Durchschnittskurs lag mit rund 30,2 Prozent drei Prozentpunkte über dem Vormonat. Kursgewinner waren zwei Schiffe von Norddeutsche Vermögen mit mehr als 80 Prozent.

klappt nicht immer, zumal Deutschland und der Rest der Welt steuerliche Sachverhalte unterschiedlich einordnen. Mal beanspruchen beide Staaten die Abgaben, in anderen Fällen würde der Fiskus diesseits und jenseits der Grenze leer ausgehen, und nicht selten fällt die Beurteilung über die Art des Fonds oder seine Tätigkeit verschieden aus. Anleger können aber bei ihrer Renditekalkulation nicht generell davon ausgehen, dass die Erträge nahezu ohne Abgabenbelastung bleiben, und in Deutschland noch nicht einmal eine Steuererklärung eingereicht werden muss.

Landes, aus dem der Ertrag stammt. Ohne ein DBA müsste er die Erträge aus seinem geschlossenen Fonds daher diesseits und jenseits der Grenze dem Fiskus melden und voll versteuern. Das würde Investments unrentabel machen und ist so auch nicht gewollt. Die Regelungen eines DBA gehen den nationalen Steuergesetzen vor. Mit den wichtigsten Staaten hat Deutschland ein DBA abgeschlossen, etwa mit allen europäischen Staaten, den USA, Japan und Australien. Inhalt eines DBA ist beispielsweise die Festlegung, ob der Ertrag im Entstehungs- oder im Wohnsitzstaat zu besteuern ist.

Nach den nationalen Gesetzen ist der inländische Fondsanleger grundsätzlich zur Versteuerung seines Welteinkommens in Deutschland verpflichtet. Weiterhin unterliegt er als beschränkt Steuerpflichtiger der Besteuerung des

Bei der Anwendung der DBA auf ausländische Fondsgesellschaften und ihre beteiligten Anleger wird zunächst nach dem deutschen Einkommensteuergesetz entschieden, ob der Fonds gewerbliche Einkünfte oder solche aus

Fv

fairvesta - die beste Adresse für Ihr Investment.

Zehn Jahre fairvesta – oder anders formuliert: Zehn positive Leistungsbilanzen und durchschnittlich über zehn Prozent Rendite pro Jahr Seit Gründung im Jahr 2002 hat sich fairvesta zum führenden Asset-Manager und bankenunabhängigen Anbieter Geschlossener Immobilienfonds Deutschland entwickelt. Heute verfügt fairvesta über 500 Millionen Assets under Management – auschließlich schulden- und lastenfreie Immobilien. Mehr als 10.000 Privatanleger und institutionelle Investoren haben sich mittlerweile an den Fonds von fairvesta beteiligt. Anleger des in 2011 ausbezahlten Fonds „fairvesta II“ erhielten auf Ihr eingezahltes Kapital – trotz der Finanzkrise – nach nur fünf Jahren Beteiligungsdauer eine hervorragende Rendite von durchschnittlich 12,37 % pro Jahr.

Profitieren auch Sie: www.fairvesta.de fairvesta International GmbH · Konrad-Adenauer-Str. 15 · D-72072 Tübingen · Telefon: +49(0)7071/3665-100 · E-Mail: info@fairvesta.de


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

der Vermögensverwaltung (Kapitaleinnahmen, Mieten, Spekulationserträge, Leasingeinnahmen, Venture Capital sowie Private Equity Fonds) erzielt. Damit die Einkünfte eines gewerblichen Auslandsfonds tatsächlich daheim steuerfrei bleiben, ist eine Betriebsstätte im jeweiligen Land notwendig. Darauf achtet der Fiskus besonders. Lediglich eine bloße, feste Geschäftseinrichtung etwa als Büro oder Postadresse reicht da nicht aus. Dies ist generell ein Problem bei Policenfonds. Die müssen ihre Lebensversicherungsverträge aktiv an- und verkaufen, um etwa in London oder New York eine anerkannte Betriebsstätte betreiben zu können.

schaltung eines Vermittlers beim Erwerb der Versicherung gilt. Hinsichtlich der Abgrenzung des Gewerbebetriebs von der privaten Vermögensverwaltung wurden für den Erwerb gebrauchter Policen - vor allem auf dem US-Sekundärmarkt durch Anlagegesellschaften - bisher unterschiedliche Auffassungen vertreten. Nach Auffassung der Finanzverwaltung ist ein solcher Erwerb ertragsteuerlich als gewerbliche Tätigkeit zu qualifizieren. So hatten sich mit Rundverfügungen die Oberfinanzdirektionen (OFD) Frankfurt (Az. S 2240 A - 32 - St II 2.02) und Hannover (S 2240-346-StH 241, S 2240-176-StO 221) geäußert.

Das aktuelle Urteil Der Tenor des BFH lautet wie folgt: Erwirbt eine Anlagegesellschaft auf dem US-amerikanischen Zweitmarkt gebrauchte Lebensversicherungen, um die Versicherungssummen bei Fälligkeit einzuziehen, unterhält sie damit keinen Gewerbebetrieb. Die obersten deutschen Finanzrichter stellten klar, dass dies auch bei hohem Anlagevolumen und der Ein-

Im zugrunde liegenden Fall hatte eine deutsche Personengesellschaft in der Form eines geschlossenen Policenfonds auf Vermittlung einer US-amerikanischen Firma gebrauchte Lebensversicherungen auf dem US-amerikanischen Zweitmarkt erworben. Der Policenfonds bezahlte für die erworbenen Lebensversicherungen während der Restvertragslaufzeit die Versicherungsprämien und zog bei Fälligkeit

Herausragend nachhaltig. Signa

Die Immobilie. Das Mietverhältnis. Das Investment.

RT E I Z T A PL

SIGNA 13 THE CUBE – der geschlossene Objektfonds. Profitieren Sie von überragenden Perspektiven: Q Q Q Q Q

Energieeffizientes Green Building mit LEED-Standard Platin Qualitativ herausragendes Landmarkbuilding Hauptsitz der Deutsche Börse AG 15-jähriger, wertgesicherter Mietvertrag Zentraler und international sehr gut angebundener Standort in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19

Union Investment Büros in Amsterdam Vom niederländischen Projektentwickler ASR Real Estate Development N.V. hat Union Investment die Büroimmobilie „Marina Offices“ in Amsterdam gekauft. Zum Preis kein Wort. Der Neubau mit einer Gesamtmietfläche von knapp 4.800 Quadratmetern ergänzt das Portfolio des Spezialfonds „DEFO-Immobilienfonds 1“. Mit dem Kauf erhöht sich der Europa-Anteil des eigentlich auf deutsche Objekte fokussierten Fonds auf 20 Prozent. Das Multi-Tenant-Objekt ist zu rund 70 Prozent vermietet.

die Versicherungssummen ein. Ein Weiterverkauf der aus Eigenmitteln erworbenen Lebensversicherungen erfolgte nicht. Das Finanzamt sah die Tätigkeit als gewerblich an. Das hatte ertragsteuerlich zur Folge, dass die eingezogenen Versicherungssummen unabhängig von einer Spekulationsfrist zu Betriebseinnahmen führten. Wie das Finanzgericht in der Vorinstanz, folgte auch der BFH der Auffassung des Finanzamts nicht und führte hierzu weiter aus, dass die Tätigkeit nicht über eine private Vermögensverwaltung hinausgegangen ist. Die Finanzverwaltung kann sich zur Begründung ihrer Auffassung weder allein auf das Anlagevolumen oder den Umfang der getätigten Geschäfte noch auf die Einschaltung eines Vermittlers stützen. Vielmehr ist in einem solchen Fall entscheidend, dass sich der geschlossene Policenfonds weder wie ein gewerbli-

cher Händler (Tätigkeit kennzeichnet die planmäßige Umschichtung von Vermögenswerten), noch wie ein gewerblicher Dienstleister verhält. Meiner Meinung nach… Mit diesem Grundsatzurteil zu Lebensversicherungsfonds hat der BFH nunmehr ein Geschäftsmodell gutgeheißen, dessen Gewinne aus steuerfreien privaten Veräußerungen bestehen, wenn die Tätigkeit entsprechend der Auffassung der Richter dem Bereich der Vermögensverwaltung zugeordnet wird. So positiv das Urteil auch klingen mag: Mit Einführung der Abgeltungssteuer und der kompletten Neuregelung hat dieses Geschäftsmodell an Attraktivität verloren. Zwar gibt es mit 25 Prozent selbst bei Millionengewinnen einen attraktiven Tarif. Doch leider gilt der nach Wegfall der Spekulationsfrist unabhängig von der Haltedauer. 

SkyClass 58

Sachwerte müssen nicht immer Immobilien sein

Der Flugzeugfonds SkyClass 58 investiert in bis zu zwölf marktgängige Maschinen vom Typ Airbus A319, die an die Fluggesellschaft easyJet vermietet sind. Über die kurze Laufzeit von rund fünfeinhalb Jahren werden halbjährliche Ausschüttungen in Höhe von 8 % p.a. prognostiziert (bezogen auf die Kapitaleinlage ohne Agio). Die Auszahlung erfolgt in Euro. Die erste, zeitanteilige Ausschüttung ist bereits zum 30.06.2013 geplant. Hinweis: Bei dem Beteiligungsangebot handelt es sich um eine unternehmerische Beteiligung, die mit Chancen und Risiken verbunden ist. Falls eines oder mehrere Risiken eintreten, kann dies negative Auswirkungen auf das Ergebnis haben oder zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Weitere Informationen: www.kgal.de

Dieses Fondsporträt stellt eine Werbung dar. Wir erbringen mit der Darstellung des Fondsporträts weder eine Anlageberatung noch ein Angebot für den Kauf des genannten Produkts. Es ersetzt nicht die individuelle und persönliche Beratung des Anlegers. Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb dieser Vermögensanlage ist der jeweils aktuelle Verkaufsprospekt sowie das Vermögensanlagen-Informationsblatt. Die Unterlagen erhalten Sie in deutscher Sprache kostenlos bei Ihrem Berater oder können bei der KGAL GmbH & Co. KG, Tölzer Str. 15, 82031 Grünwald, in schriftlicher Form angefordert sowie unter www.kgal.de in elektronischer Form abgerufen werden.


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Fondsbegriff nicht überdehnen ZIA fürchtet negative Auswirkungen der AIFM-Umsetzung auf weitere Geschäftsmodelle Was fällt künftig alles unter die AIFM-Umsetzung? Diese Frage stellt der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) und warnt vor erheblichen Konsequenzen, sollte der Geltungsbereich über geschlossene Fonds hinaus ausgedehnt werden. Offen sei die Frage, ob Immobilien-AGs, REITs und Genossenschaften ebenfalls betroffen sein sollen. „Alleine die Tatsache, dass Genossenschaften Immobilien verwalten und mehr als einen Gesellschafter haben können, würde nach dem derzeitigen Gesetzentwurf für eine Qualifikation als Fonds im Sinne der AIFM-Richtlinie genügen“, schreibt der ZIA in einer Stellungnahme. Negative Auswirkungen auf die Versorgung mit Wohnungen sei nicht ausgeschlossen. „Eine Überdehnung des Fondsbegriffs hätte Konsequenzen für den gesamten Immobilienmarkt einschließlich der Wohnungsbranche und die finanzierenden Banken“, warnt Andreas Mattner, Präsident des ZIA, Er fürchtet, dass auch Geschäftsmodelle, die

sich am Markt etabliert haben, unter die Vorschriften fallen würden. Nach heutiger Lesart wären das sogar Bauunternehmen, die Immobilien selbst erwerben, um sie zu entwickeln und anschließend verkaufen. Weiteren Verbesserungsbedarf beim Gesetzentwurf gibt es laut ZIA aber auch vor dem Hintergrund restriktiver Darlehensvergaben. „Ist Fremdkapital nur beschränkt zugänglich, sollten Eigenkapitalsammelstellen gefördert werden. Statt dessen könnten sie in Folge der ausufernden und zum Teil nicht sachgerechten Regulierung austrocknen. Das hätte Konsequenzen für die Volkswirtschaft“, so Mattner. Als besonders problematisch bezeichnet er die eingeschränkte Ausgabe und Rücknahme von Anteilen offener Immobilienfonds. Es sei nicht nachzuvollziehen, was das mit Anlegerschutz zu tun habe. Auch die vom Bundesrat geforderte Beschränkung der Kreditaufnahme auf 30 Prozent des Wertes eines geschlossenen Publikumsfonds würde dem Schutz der Anleger nicht dienen. 

www.zbi-ag.de

Starke Standorte zahlen sich aus!

Dass es auf das richtige Gespür bei der Standortwahl ankommt, beweist die investorenbestimmte ZBI Professional-Linie: Der dritte von insgesamt sieben Fonds mit Wohnimmobilien z.B. in Berlin brachte nach seiner Auflösung bis zu 8,5 % p.a. Der neue Fonds ZBI Professional 8 mit starken Standorten im Portfolio bietet Ihnen in bewährter Weise eine hohe Sicherheit bei gleicher Rendite. Die ZBI – der Spezialist für deutsche Wohnimmobilien mit dem Vertrauen von über 10.000 Anlegern.

ZBI Zentral Boden Immobilien AG Henkestraße 10 91054 Erlangen

Tel.: +49 (0) 91 31 / 4 80 09 1414 E-Mail: service@zbi-ag.de

CR-Code scannen und direkt zur Homepage.


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

Anleger akzeptieren Core-plus DCM AG

Abstriche bei der Lage werden eher in Kauf genommen als beim Mietvertrag

Vor dem Aus

Anbieter von Core-Immobilien brauchen auch in diesem Jahr nicht zu befürchten, keine Käufer zu finden. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch – und das nicht erst seit gestern.

Auflösungserscheinungen bei der DCM AG. Zwar legt das Unternehmen Wert darauf, dass es trotz des Verkaufs der Tochtergesellschaften DCM Service GmbH und DCM Verwaltungs GmbH an die S&K keine Verbindungen zur S&K-Gruppe gebe. Dennoch wird das Emissionshaus zunächst keine weiteren Fonds auflegen. Den Mitarbeitern in Vertrieb und Marketing wurde zum 1. Juli gekündigt, der Triebwerkfonds vorzeitig vom Markt genommen, weil der Fonds nicht mehr zu platzieren gewesen sei. Von jetzt auf gleich hat außerdem der Vorstandsvorsitzende Pawel Miller das Unternehmen verlassen. Seit Ende Februar ist er nicht mehr im Amt. Eine Woche zuvor hatte Miller als Vorstandsvorsitzender in einer Pressemitteilung unter der Überschrift „DCM AG unterstützt weiter ihre Anleger“ noch erklärt: „Wir können nicht dulden, dass dem guten Ruf und der bewährten Marke DCM durch Straftaten, aber auch durch Falschdarstellungen dauerhafter Schaden zugefügt wird. Denn seit über 25 Jahren fühlt sich die DCM AG dem Wohl ihrer Anleger verpflichtet und trägt dieser Maxime durch wertorientiertes Handeln sowie hohe Sorgfalt bei der Konzeption ihrer Fonds Rechnung.“ Schöne Worte, die mit dem tatsächlichen Handeln nicht viel zu tun haben. Darunter leiden nicht nur die Anleger, sondern auch die Mitarbeiter, die ihre Jobs verloren haben.

„In den vergangenen fünf Jahren bezog sich mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt auf das CoreSegment“, berichtet das international aufgestellte Immobilienunternehmen Jones Lang LaSalle (JLL). Alleine 2012 flossen fast 13 Milliarden Euro in solche Objekte, ein Anteil von 51 Prozent des Gesamtmarktes. Investoren definieren eine Core-Immobilie vor allem über einen bonitätsstarken Mieter, einen lang laufenden Vertrag, Vollvermietung, eine gute Ausstattung und eine Fremdkapitalquote von maximal 50 Prozent. Die Rendite soll vier bis sechs Prozent betragen. Das Angebot an Core-Immobilien bleibe begrenzt, auch weil das Neubauvolumen 2013 nur leicht über dem Niveau des vergangenen Jahres liegt. Die Anfangsrenditen bleiben unter Druck. Wer bessere Erträge erzielen möchte, weicht daher auf Core-plus-Immobilien aus. Hierbei nehmen die Investoren ein höheres Risiko in Kauf, so Jones Lang LaSalle. Am häufigsten machen sie dabei Abstriche bei der Lage. Das war 2012 bei mehr als drei Vierteln aller Core-plus-Transaktionen der Fall. „Es muss nicht immer der Central Business District sein“, so Timo Tschammler, Mitglied im Management Board von Jones Lang LaSalle Deutschland. „Ein Lagerisiko werde akzeptiert, so lange die Immobilie von guter Qualität ist und lange Restlaufzeiten mit Mietern guter Bonität ausweist.“ Als Beispiele für typische Core-plus-Objekte zählt JLL die Ten Towers im Münchner Osten auf, die WealthCap kürzlich für einen geschlossenen Immobilienfonds gekauft hat, und das Frankfurter Bürohaus Bo-

ckenheimer Warte, das ein Fondsmanager aus Großbritannien erwerben hat. Die Rendite solcher Objekte bewegen sich im Mittel rund 80 Basispunkte über der Spitzenrendite. Nehmen die Investoren weitere Risiken wie eine schwächere Gebäudequalität in Kauf, erhöhe sich der Wert noch einmal um 150 Basispunkte. 

Ausverkauf in Südeuropa Wohnungspreise verfallen - BRD stabil

Droht Deutschland eine Blase auf den Wohnungsmärkten? Dazu gibt es verschiedene Meinungen. Die Bundesbank fürchtet solch ein Szenario, andere Experten wiegeln ab. Was sagen die Zahlen? Kein Grund zur Panik. Im Schnitt sind die Preise für Wohnungen hierzulande im vorigen Jahr um 2,2 Prozent gestiegen. Damit belegt Deutschland Platz 27 im weltweiten Preisindex des Immobilienunternehmens Knight Frank. Zu denken geben kann die Entwicklung in Österreich. Die Alpenrepublik liegt mit einem Plus von 10,1 Prozent auf Position sechs. Am heißesten ist der Markt in Hongkong: Hier kosteten Apartements Ende 2012 knapp 24 Prozent mehr als zu Beginn des Jahres. Teuer geworden sind Wohnungen außerdem in Dubai. Der Wüstenstaat liegt mit 19 Prozent auf Platz zwei. Die USA belegen mit 7,3 Prozent Rang zwölf. In Südeuropa dagegen ist Ausverkauf: Griechenland –13,2 Prozent, Spanien –10,0 Prozent, Kroatien –8,7 Prozent. Gefallen sind die Preise auch in den Niederlanden: -6,3 Prozent. 


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

„Keine Angst vorm 34f“ Wechsel Dich

10. Fondsrating-Tag in Hamburg: Aufklärung für Vertriebe

Der Aufsichtsrat der Real I.S. AG hat Georg Jewgrafow (58) mit Wirkung zum 1. Mai 2013 als neues Vorstandsmitglied berufen. Jewgrafow ist seit 2004 Bereichsleiter Immobilien der BayernLB mit den Schwerpunkten nationales und internationales Kreditgeschäft sowie immobilienbezogene Dienstleistungen. Seit 2009 ist Jewgrafow darüber hinaus Mitglied im Aufsichtsrat der Real I.S.

Unsicherheit, schlechte Absatzzahlen, neue Regulierungsvorschriften - für den geschlossenen Fonds wird das Jahr 2013 geschichtsträchtig. Für viele Vermittler und Initiatoren ist die Marktentwicklung noch mit Fragezeichen versehen. Der 10. Fondsrating-Tag im Hamburger Empire Riverside Hotel in Hamburg versuchte Antworten zu finden.

Geschäftsführer Matthias Böhm wird zum 30. April auf eigenen Wunsch das Emissionshaus Doric Select GmbH & Co. KG verlassen, ein Anbieter von Beteiligungen an Flugzeugen und New-Energy-Projekten. Seit Gründung der Doric vor acht Jahren war Böhm in den Abteilungen Strukturierungen, Vertrieb und Kommunikation tätig.

Fondshaus Hamburg Immobilien (FHHI) ist dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) beigetreten. Im vergangenen Jahr haben das Emissionshaus Fondshaus Hamburg und die Essener Hochtief Solutions AG ein Joint Venture zur Strukturierung immobilienbasierter Investments gegründet.

Neben den Vorstellungen von verschiedenen Assetklassen, die derzeit noch einen Markt haben, stand auch die Erlaubniserteilung und Sachkundeprüfung gem. § 34f GewO ganz oben auf der Tagesordnung. Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung e.V., referierte über erste Erfahrungen mit der neuen Vorschrift und bemühte sich, für Aufklärung bei den

Veranstaltungsgastgeber und Geschäftsführer Jürgen Braatz

Ratingwissen

anwesenden Vertrieben zu sorgen. Seine wichtigste Botschaft: Rechtzeitig vor dem 30. Juni 2013 den Antrag auf Zulassung nach § 34f GewO stellen. Besonders wer Inhaber der Zulassung nach § 34c GewO ist, muss bis Ende des Jahres den Antrag auf § 34f stellen. Für die Zulassung müssen die Bewerber im wesentlichen vier Punkte nachweisen. Neben der Zuverlässigkeit, ordentlichen Vermögensverhältnissen und einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (VSH) muss der Bewerber die Sachkunde nachweisen. Alle Kriterien müssen erfüllt sein. Wer bereits den 34c innehat, braucht die Punkte Zuverlässigkeit und Vermögensver-

hältnisse nicht mehr nachzuweisen. Die Anträge werden je nach Bundesland von IHK und/oder Gewerbeämtern ausgestellt. Wer seinen Antrag erst kurz vor dem 1. Juli einreicht, für den stellt Rottenbacher in Aussicht, dass die Behörden sich bis dahin auf ein Moratorium geeinigt haben. Wer also den AnTagungsort - Das Empire trag kurz Riverside Hotel in Hamburg vor knapp einreicht, darf auch nach dem 1. Juli weiter vermitteln. Allerdings wäre dieser Fall ein Novum, mit dem sich möglicherweise Gerichte auseinanderzusetzen haben, da Klagegefahr von Mitbewerbern droht, die die Zulassung fristgemäß beantragt haben. Unter den Mitgliedern des AfW besteht zweifellos großes Interesse, die Zulassung nach 34f zu erhalten. Bei einer Umfrage gaben 74 Prozent der 367 Befragten an, die Erlaubnis zu beantragen. Nur 16 Prozent wollen die Zulassung nicht beantragen, da für Sie der Gang unters Haftungsdach die bessere Alternative ist. Zwei Drittel der Befragten wollen die Zulassung zur Vermittlung von geschlossenen Fonds. Antragssteller müssen mit einer Frist von bis zu vier Wochen rechnen, ehe IHK und Gewerbeämter die Genehmigung erteilen. Die Kosten liegen im Schnitt bei 240 Euro. Hauptknackpunkt bei der Zulassung sind dabei diesmal nicht die Ämter, sondern die Bestätigung der VSH, die sehr lange dauert. So war unter den Teilnehmern der Veranstaltung lediglich eine Handvoll Vermittler, die bereits eine Genehmigung hat.  André Eberhard


NR. 183 I 12. KW I 22.03.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Impressum Redaktionsbüro Markus Gotzi Balkhausener Str. 5-7 50374 Erftstadt T: 02235/9555034 F: 02235/4655541 redaktion@markusgotzi.de www.gotzi.de www.rohmert-medien.de Chefredakteur: Markus Gotzi (V.i.S.d.P.) Hrsg.: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251. Vorstand: Werner Rohmert eMail: info@rohmert.de Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz). Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. ,

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Aktuelle Anzeigen– und Kooperationspartner: Aquila Capital Structured Assets GmbH Bouwfonds Real Estate Investment Management Deutschland GmbH Commerz Real AG DFV Deutsche Fondsvermögen AG Dr. Peters Group Fairvesta AG FHH Fondshaus Hamburg Green Investors AG Hamburg Trust Grundvermögen und Anlage GmbH Hannover Leasing GmbH & Co.KG Hesse Newman Capital AG HIH Vertriebs GmbH IVG Private Funds GmbH Jamestown US-Immobilien GmbH KGAL GmbH & Co. KG Real I.S. AG SIGNA Property Funds TSO Europe Funds Inc. Wealth Management Capital Holding GmbH Wölbern Invest KG ZBI Zentral Boden Immobilien AG

Recht einfach Pauschale Hinweise genügen nicht zur Risikoaufklärung Der Finanzanlagenvermittler hat im Zuge der Anlageberatung alle Informationen über Kenntnisse und Erfahrungen des Anlegers in Bezug auf Finanzanlagen, seine Anlageziele und finanziellen Verhältnisse einzuholen. Dieser nunmehr in Paragraph 16 FinVermV verankerte Grundsatz wurde vom BGH schon vor 20 Jahren im berühmten „Bond-Urteil“ aufgestellt, als das Gericht vom Berater die Pflicht zur anlage- und anlegergerechten Beratung forderte. Ein Anleger, der nicht anlage- oder anlegergerecht beraten wurde, hat jedoch nicht unbegrenzt Zeit, Schadenersatz zu fordern. Drei Jahre nach Kenntnis oder grob fahrlässiger Unkenntnis von den anspruchsbegründenden Umständen drohen Ansprüche zu verjähren Wird allerdings (lediglich) im Zeichnungsschein darauf hingewiesen, dass die Kapitalanlage nicht mündelsicher ist, begründet dieser Umstand für sich genommen noch keine grob fahrlässige Unkenntnis des Anlegers von Beratungsfehlern oder Falschangaben (vgl. OLG Hamm, Beschl. v. 03.01.2013, I34 W 173/12). Nach mittlerweile gefestigter, höchstrichterlicher Rechtsprechung ist in Kapitalanlagefällen grobe Fahrlässigkeit nicht bereits dann anzunehmen, wenn sich die für die Kenntnis anspruchsbegründender Umstände notwendigen Informationen aus einem Emissionsprospekt ergeben, den der Anleger nicht gelesen hat (vgl. BGH, Urt. v. 08.07.2010, III ZR 249/09). Vertraut ein Anleger auf den Rat und die Angaben „seines“ Beraters oder Vermittlers, und sieht er deshalb davon ab, den ihm übergebenen Anlageprospekt durchzusehen und auszuwerten,

so liegt darin im Allgemeinen kein subjektiv schlechthin unentschuldbarer Verstoß gegen Obliegenheitspflichten. Ein bloßer pauschaler Hinweis auf die fehlende Mündelsicherheit ist für sich genommen inhaltlich wenig aussagekräftig und insgesamt nicht geeignet, einem durchschnittlichen Anleger die Anlagerisiken verständlich vor Augen zu führen (OLG Hamm a.a.O.). Erst recht gilt dies gegenüber einem unerfahrenen Anleger, bei dem es häufig vorkommt, dass er ohne konzentriertes Lesen der Risikofaktoren den Zeichnungsschein, der ihm vorgelegt wird, unterschreibt. Ein Verhandlungsungleichgewicht ist vom Berater auszugleichen. Ein solches besteht, wenn eine 19-jährige und in Anlagefragen gänzlich unerfahrene Anlegerin einem professionellen Anlageberater gegenübersteht. Zu diesem Ergebnis wäre man sicherlich auch ohne § 16 FinVermV gelangt. Dennoch sei jedem Finanzanlagenvermittler dessen Beachtung dringend ans Herz gelegt. Nähere Informationen zu den Rechtsthemen finden Sie im Rechtsnewsletter der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelte-klumpe.de 


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.