Der fondsbrief nr 198

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NR. 198 I 42. KW I 18.10.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

INHALTSVERZEICHNIS

Meiner Meinung nach... Fonds-Check: Catella baut speziell für Stiftungen auf nachhaltige Immobilien

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BVI: Investmentverband öffnet sich für Anbieter geschlossener Fonds

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Expo Real: EU-Politik trübt gute Stimmung auf der Immobilienmesse

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Auf ein Wort: Yvonne Brückner: Was Family Offices wirklich wollen

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Steuern: BFH-Urteil: Policenfonds sind doch vermögensverwaltend

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Personalia

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In Kürze

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Recht einfach: Muss der Anlageberater seine Provisionen herausgeben?

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Impressum

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Die BaFin hat die erste Lizenz einer Kapitalverwaltungsgesellschaft erteilt. Das Rennen hat keine Bankentochter gemacht oder ein ähnlich breit aufgestelltes Unternehmen, sondern die Hanseatische Kapitalverwaltung AG (HKA). Darüber legen Immac und Deutsche Fondsvermögen künftig Investmentfonds auf. Schon nach drei Wochen hat die Behörde der HKA grünes Licht gegeben. Andere Initiatoren dagegen haben ihren Antrag bereits Ende Juli gestellt und warten immer noch. Liegt wohl daran, dass der Wust der Prüfungsunterlagen in deren Fällen deutlich umfangreicher ist. In eigener Sache: Fondsbrief-Chefredakteur Markus Gotzi ist mit dem Deutschen Beteiligungspreis 2013 ausgezeichnet worden. Vorjahrespreisträger Ludwig Riepl hob in seiner Laudatio die sachliche, unvoreingenommene Berichterstattung über eine Branche hervor, die den Massenmedien oft nur negative Schlagzeilen wert ist. In diesem Sinne wollen wir weiterhin über den Markt und seine Teilnehmer berichten. Wobei wir unser Themenspektrum längst über den geschlossenen Publikumsfonds hinaus ausgeweitet haben - so wie zahlreiche Initiatoren auch. Zum Beispiel Dr. Peters. Das Dortmunder Emissionshaus hat einen Flugzeugfonds für institutionelle Investoren an der Börse emittiert. Die neu gegründete Gesellschaft „DP Aircraft I Ltd“ mit Sitz in Guernsey hat hierzu zwei Boeing 787-8 Dreamliner erworben. In Kürze werden wir uns näher damit befassen. In der aktuellen Ausgabe berichten wir über andere Angebote für Profis. Etwa über einen Immobilienfonds, den Catella Real Estate speziell für Stiftungen aufgelegt hat. Was Professorin Yvonne Brückner im Interview mit dem Fondsbrief erzählt, dürfte die Fondsanbieter ebenfalls interessieren. Sie hat sich mit hochvermögenden Anlegern unterhalten und herausgefunden, worauf die Family Offices Wert legen.

Viel Spaß beim Lesen!


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BVI Verband öffnet sich für ausländische und geschlossene Fondsanbieter Dieser Schritt kommt nicht überraschend. Nachdem der Sachwerteverband BSI im Zuge seiner Umfirmierung angekündigt hatte, er werde sich für alle Unternehmen öffnen, die Sachwerte verwalten und deren Tätigkeit im direkten Zusammenhang mit dem KAGB stehen, hat der Bundesverband Investment und Asset Management ebenfalls mit einer Ausweitung seines Mitgliederkreises reagiert. Der BVI nimmt nun ausländische und geschlossene Fondsanbieter auf. Die Öffnung des BVI für KVGs, die geschlossene Fonds verwalten, ist eine logische Konsequenz aus dem neuen KAGB, heißt es dazu. Und weiter: Eine Trennung der Anbieter offener Fonds von denen geschlossener Fonds entspricht daher nicht mehr der tatsächlichen und rechtlichen Wirklichkeit. Auch wenn der BVI betont, er wolle keine Konkurrenz zum Sachwerteverband BSI sein, so ist das Rennen um künftige Mitglieder und die Bedeutung der Interessenvertretungen eröffnet. Aktuell hat der BVI 75 Mitglieder, die gut zwei Billionen Euro für rund 50 Millionen Anleger verwalten. Der BSI - Nachfolger des Verbands Geschlossene Fonds VGF - vertritt 59 Mitglieder, die wiederum Investitionen im Volumen von 127 Milliarden Euro verwalten.

Fonds-Check

Speziell für Stiftungen Catella-Sondervermögen baut auf Nachhaltigkeit Die Anbieter offener Immobilienfonds haben eine neue Kundengruppe entdeckt: Stiftungen. Erst vor wenigen Tagen stellte SEB-Chefin Barbara Knoflach auf der Immobilienmesse Expo Real ein speziell für Stiftungen konzipiertes Angebot vor. Von üblichen Publikumsfonds unterscheidet sich das Vehikel für die Stiftungen unter anderem durch die Ausschüttungspolitik und das speziell auf die Kunden zugeschnittene Berichtswesen. Einen ähnlichen Weg ist der Münchner Initiator Catella Real Estate bereits gegangen. Er hat kürzlich für seinen offenen Spezialfonds „Catella Multitenant Stiftungsfonds“ das erste Investitionsobjekt erworben. Besonderheit. Schon längst haben die Stiftungen erkannt, dass sie mit Betongold die Minirenditen zum Beispiel aus Bonds und anderen festverzinslichen Wertpapieren ausgleichen können. Allerdings sind in der Regel nur die großen gemeinnützigen Organisationen in der Lage, Wohnanlagen und Gewerbeimmobilien selbst zu verwalten. Der

Der Frankfurter Römer. In der Bankenmetropole hat Catella das erste Objekt für seinen Stiftungsfonds gekauft. Insgesamt will der Fonds 150 Millionen Euro Eigenkapital einsammeln.

typische Immobilienfonds hilft oft nicht weiter, denn er ist nicht für eine Stiftung geeignet. Zu riskant, zu teuer, die falsche Anlageperspektive. Und auch das Thema Nachhaltigkeit fällt bei zahlreichen Immobilienfonds unter den Tisch. Anleger. Der Fonds nimmt Kapital ausschließlich von Stiftungen und an Gemeinwohl orientierten Anlegern entgegen. Darunter fallen Privatstiftungen, aber auch Einrichtungen für wissenschaftliche, soziale und religiöse Zwecke. Die Anleger zahlen mindestens 100.000 Euro in den offenen Fonds ein. Das Eigenkapitalvolumen soll maximal 150 Millionen Euro erreichen. Halten die Anleger eine Kündigungsfrist von 23 Monaten ein, entfällt ein Rücknahmeabschlag. Kündigen sie mit einer Frist von elf Monaten, beträgt der Abschlag fünf Prozent. Markt. Der Anlagebedarf der Stiftungen ist gewaltig. Mehr als jede dritte Organisation möchte in den kommenden Jahren in Immobilien investieren. Das geht aus einer Studie der Deutschen Fonds Holding hervor. Zwar


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finden direkte Investitionen mit rund 28 Prozent ein stärkeres Interesse als indirekte Immobilienanlagen, doch der Abstand ist gering. Für jede fünfte Stiftung kommen auch Immobilienfonds und ähnliche Modelle in Frage. Objekte. Erste Immobilie im Catella-Fonds ist ein Gebäude im Frankfurter Westend. Es wurde 1963 gebaut und 2002 modernisiert und aufgestockt. Seitdem bietet die Immobilie rund 2.500 Quadratmeter Fläche und kann so aufgeteilt werden, dass sich zwei Nutzer jeweils eine Etage teilen. Aktuell ist das Objekt langfristig an die Deutsche Familienversicherung AG vermietet. Zur Finanzierung des Gebäudes hat Catella ein Darlehen in Höhe von 45 Prozent des Kaufpreises aufgenommen. Anders als die offenen Publikumsfonds darf ein offener Spezialfonds einen Fremdkapitalanteil von 50 Prozent bezogen auf den Immobilienverkehrswert ausweisen und nicht nur 30 Prozent. Investitionskriterien. Das Frankfurter Objekt steht beispielhaft für die Strategie des Fondsanbieters. In Frage kommen Immobilien in zentraler Innenstadtlage. Voraussetzung ist ein Standort mit langfristig positiver, demografischer Entwicklung. Zweites, bedeutendes Kriterium ist das Thema Nachhaltigkeit. Der Fonds kauft ausschließlich Immobilien, die sowohl in Sachen Energie und Wirtschaftlichkeit punkten, als auch bei den Faktoren Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, flexible Flächenaufteilung und Mieter-Komfort. Partner. Die potenziellen Fondsimmobilien müssen nicht alleine dem Catella-Management gefallen. Ihren Segen geben muss auch die Bank Safra Sarasin AG: Sie unterwirft alle Objekte einer systematischen Evaluation. Die Bank ist seit 20 Jahren in der nachhaltigen Vermögensverwaltung aktiv und verwaltet mehr als zehn Milliarden Euro unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien. Im Anlageausschuss sitzen neben Catella-Chef Andreas Kneip die Anleger. Deren Stimme ist umso lauter, je höher ihr Anteil am Immobilien-Sondervermögen ist. Der Fachbeirat ist mit dem früheren Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse München, Alfred Lehner, und dem Vorstand der Bank im Bistum Essen (BIB), Manfred Sonnenschein, besetzt. Rentabilität. Der Catella-Stiftungsfonds will jährliche Ausschüttungen von vier bis fünf Prozent leisten. Ist das nicht möglich, zahlt der Fondsmanager drauf. Fallen die Ausschüttungen unter die Grenze von 3,5 Prozent, reduziert sich für dieses Geschäftsjahr die Verwaltungsgebühr von 0,75 Prozent der verwalte-

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ZBI Portfolio verkauft Der Erlanger Fondsinitiator Zentral Boden Immobilien ZBI meldet den vierten großen Verkaufsdeal. Er hat ein Wohnimmobilienportfolio für rund 140 Millionen Euro an einen Spezialfonds der Deutschen Investment KAG veräußert, eine Gesellschaft der Deutschen Seerederei. Es umfasst mehr als 1.400 Wohnungen vor allem in Berlin. Die Objekte stammen vor allem aus dem Fonds „ZBI Professional 3“. Die Anleger erzielen durch den Verkauf Renditen von bis zu 6,6 Prozent p.a.

ten Immobilienwerte auf bis zu 0,1 Prozent. Im Gegenzug verdient der Initiator, sollte es besser laufen als kalkuliert. Bekommen die Stiftungen drei Jahre lang hintereinander Ausschüttungen von sechs Prozent oder mehr, darf Catella jeweils 20 Prozent der Überschüsse für sich beanspruchen. Anbieter. Catella Real Estate KAG ist ein Unternehmen unter dem Dach der skandinavischen Catella-Gruppe, eine der führenden Investmentgesellschaften Nordeuropas. Die Manager waren zuvor zum Großteil für die offenen Immobilienfonds der Siemens KAG und für die UBS Real Estate KAG tätig. Langjährige Immobilienerfahrung ist daher zweifellos vorhanden. Catella hat unter anderem offene Immobilienfonds mit Fokus Skandinavien und Gesundheits-Immobilien für institutionelle und vermögende Anleger aufgelegt.

Meiner Meinung nach... Stiftungen steht der Sinn nach Immobilien. Beleg dafür ist unter anderem eine Studie der Deutschen Fonds Holding. Umfangreiche Direktinvestitionen können nur große Stiftungen stemmen. Aber auch kleine und mittlere Einrichtungen möchten gestreut in Immobilien investieren. Speziell für diese Kundengruppe hat Catella den „Multitenant Stiftungsfonds“ emittiert. Dabei bleiben die Sonderkunden unter sich, andere Zeichner kommen nicht hinein. Das Management ist erfahren und arbeitet erfolgsabhängig, die Renditeprognose ist zurückhaltend. Ein Angebot mit realistischen Erfolgsaussichten. 

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Investieren in Sachwerte Hannover Leasing ist einer der führenden Anbieter von Sachwertanlagen für private und institutionelle Investoren in Deutschland Bis heute hat Hannover Leasing 113 geschlossene Immobilienfonds und 47 strukturierte Finanzierungen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 10,8 Milliarden Euro im Immobilienbereich konzipiert Mehr als 63.500 Anleger vertrauen auf die über 30-jährige Erfahrung von Hannover Leasing

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Moll-Töne bei Feierstimmung Aquila Capital

Expo-Real-Rundgang: Politik wirft Fondsbranche neue Steine in den Weg

Erster Immo-Fonds

Die Immobilienbranche feiert sich selbst. Auch wenn die Besucherzahlen mit 36.000 das Vorjahresniveau um 2.000 Teilnehmer verpasste, so herrschen in der U-Bahn zur Fachmesse Expo Real dennoch Tokioter Verhältnisse. Auf der Messe sind die teils mehrstöckigen Stände und die Gänge dazwischen voller Menschen - so wie ein paar Tage zuvor noch die Zelte auf dem Oktoberfest. Die Männer tragen schwarze Anzüge, gehen aber nicht in Trauer. Im Gegenteil: Gute Gespräche, gute Deals und gute Stimmung prägen die Veranstaltung.

Aquila hat den ersten Immobilienfonds seiner Historie aufgelegt. Zeichner beteiligen sich mit dem „Real Estate Invest I“ an vier Logistikimmobilien in Deutschland. Sie sind komplett an die Hermes Logistik Gruppe vermietet, eine Tochter der Otto Group. Anleger zahlen mindestens 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio und bekommen Ausschüttungen von 7,25 Prozent. Über die Laufzeit von zehn Jahren soll ihr Plus knapp 69 Prozent vor Steuern betragen. FondsCheck: Nächste Ausgabe.

Signa

Mit einer Ausnahme. Die Anbieter geschlossener Fonds sind wie gelähmt.

Schuld daran trägt zum einen die Verhaftung des Wölbern-Chefs Heinrich Schulte, die in nahezu jedem Gespräch Thema war. Tenor: Dieser Skandal ist schlimmer als die S&KBetrüger, weil sich renommierte Vertriebspartner wie Banken und Sparkassen auf die Qualität des früher seriösen Namens verlassen haben. Kopfschmerzen bereitet aber auch die Regulierung, wobei noch gar nichts geregelt ist. Wie steht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zur Fremdkapitalquote? Gelten 60 Prozent des Assetwertes oder 60 Prozent des Eigenkapitals und damit faktisch nur 37,5 Prozent des Investitionsobjektes? Ist der geschlossene Fonds über-


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haupt geschlossen? Oder ist er nicht doch ein offener Fonds, wie die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA meint. Die Konsequenz daraus könnte dramatisch sein. Denn ein offener Fonds darf nur 30 Prozent Eigenkapital aufnehmen. Die höher gehebelten Übergangsmodelle stünden im Feuer. Die Diskussion darüber ist keinesfalls nur akademisch. So hat die Deutsche Bank den Vertrieb des Brüsselfonds von Hannover Leasing ausgesetzt. „Die Berater wollen unseren Fonds verkaufen, dürfen aber nicht, weil die Rechtsabteilung das nicht zulässt“, berichtet Hannover-Leasing-Geschäftsführer Andreas Ahlmann. Immerhin hat die BaFin pünktlich zur Expo Real den ersten Antrag auf eine Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) genehmigt. Zur Überraschung aller hat das Rennen keine Bankentochter gemacht, sondern die Profunda; das ist die Konzernmutter der Emissionshäuser Immac und Deutsche Fondsvermögen. Die Hanseatische Kapitalverwaltung AG wird als regulierte KVG für private und institutionelle Kunden nun Publikums– und Spezialfonds auflegen. Geleitet

Kaum ein Durchkommen. Auch in diesem Jahr war die Immobilienmesse Expo Real gut besucht.

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Andere Initiatoren warten weiter auf den Startschuss aus der BaFin. „Eigentlich wollten wir unsere Gäste hier mit einem Transparent begrüßen: Commerz Real – erste KVG. Daraus ist leider nichts geworden“, bedauert Andreas Muschter, Chef der für Sachwert-Investitionen zuständigen Commerzbank-Tochter. Immerhin kann er berichten, dass sich die Bank ausdrücklich für den Vertrieb der geschlossenen

————————————————— Commerzbank bleibt im Geschäft mit Sachwerten für Privatanleger —————————————————

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Auf Jahresbasis; Einzahlungen müssen jeweils zum 28. eines Monats erfolgt sein. 2 halbjährlich, für die Dauer des Platzierungszeitraums pro rata. 3 Annahme der Prognoserechnung, d. h. Nachvermietung von drei der vier Logistikimmobilien an die Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH, inkl. eines Verkaufspreisfaktors von rd. 10,2 in 2024.

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Beteiligungen ausgesprochen hat. „Ich habe im Juni das Geschäftsmodell der Commerz Real intensiv mit dem Vorstand diskutiert. Ergebnis: Wir bleiben im Konzern der Asset Manager für Sachwerte mit klarem Fokus auf Immobilien und Infrastruktur“, so Muschter. Dass der Daumen nach oben zeigt, dürfte auch eine Reihe anderer Fondsinitiatoren beruhigen, die auf die Co-Bank als Vertriebspartner hoffen. Commerz Real selbst hat sich für eine DoppelStrategie entschieden – wie eigentlich alle Anbieter. Sie sieht vor, Angebote für Privatkunden anzubieten, aber auch für institutionelle Investoren. Das dürften bei Commerz Real in der Regel Club Deals oder ähnliche Modelle sein, denn das Geschäft mit den Spezialfonds hat die Bankentochter an Internos verkauft. Zu kleinteilig, zu aufwendig, zu teuer sei der Commerz Real das Business gewesen. Private Anleger bekommen nur noch ein Angebot, so lange sie mindestens 250.000 Euro freie Liquidität nachweisen können. „Der Kunde muss nachweislich mit unternehmerischen Risiken umgehen können“, erklärt Muschter. Er rechnet im Privatkundengeschäft mit einem künftigen Umsatz von jährlich rund 200 Millionen Euro Eigenkapital. Als potenzielle Assets nennt er Immobilien, New-Energy-Anlagen, Flugzeuge und Infrastruktur, wozu er auch Flüssiggas-Tanker zählt. Andere Schiffe kommen nicht mehr in Frage. Erster Fonds für die Privatkunden könnte ein Angebot mit einer US-Immobilie sein. Commerz Real hält eine Option auf ein Gebäude in New York.


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Real I.S. Shoppen in Meppen Für den Spezialfonds „BGV V“ hat Real I.S. das Shoppingcenter MEP in der Innenstadt von Meppen gekauft. Nach zwei Jahren Bauzeit hatte das Center im Mai dieses Jahres seine Tore geöffnet. Es umfasst 45 Mieteinheiten auf 16.000 Quadratmetern und dazu eine Tiefgarage und eine Promenade mit Restaurants und Cafés. Ankermieter sind Media Markt, C&A, Edeka, Tom Tailor und Deichmann. Das Management liegt bei der RME, die auch das Centro in Oberhausen betreut.

Auch Hannover Leasing hat kürzlich den US-Markt sondiert und sich dabei in einen Neubau in der Hauptstadt Washington verguckt, der zu 95 Prozent an eine staatliche Behörde vermietet ist. Dass die USA derzeit unter einer Haushaltssperre leiden und die Regierung so gut wie handlungsunfähig ist, hält Geschäftsführer Ahlmann für ein zeitlich begrenztes Problem. „Jamestown hat den Markt für USFonds bereitet. Die Sparkassen zum Beispiel wünschen sich weitere Angebote für ihre Kunden.“ Ein Flugzeugfonds ist ebenfalls so gut wie in trockenen Tüchern. Sobald die KVGZulassung vorliegt, wird Hannover Leasing mit Hochdruck an den neuen Prospekten arbeiten und außerdem Angebote für institutionelle Investoren fertig stellen. Anders als in diesem Geschäft bislang üblich, will Hannover

Leasing den professionellen Anlegern konkrete Objekte präsentieren und keine Blind-Pools oder nur zum Teil gefüllte Portfolios. Bei der Bayern-LB-Tochter Real I.S. haben die Köpfe geraucht, mit welchen Konsequenzen das Unternehmen den KVG-Antrag stellen will. Parallel dazu haben die zuständigen Mitarbeiter bereits zahlreiche Gespräche mit der BaFin geführt. „Wir wollen die Real I.S. als AG regulieren“, verkündet Geschäftsführer Andreas Heibrock. Er will in wenigen Tagen den mit der Behörde abgestimmten Antrag einreichen, rechnet jedoch erst 2014 mit einer Genehmigung. Offenbar eine realistische Einschätzung, denn sie beruht auf eigenen Erfahrungswerten: „Als wir unsere Kapitalanlagegesellschaft KAG beantragt haben, dauerte die Genehmigung fünf Monate.“

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Auch wenn der Startschuss bei der Real I.S. erst im kommenden Jahr fällt, so arbeitet der Initiator dennoch bereits an veränderten Konzepten – zumindest was die Prospektierung angeht. Künftig will Real I.S. nicht für jedes Jahr eine Ausschüttung mit zwei

—————————————————–—— Real I.S. will in Prognosen künftig auf Nachkommastellen verzichten —————————————————–—— Nachkommastellen darstellen, sondern einen Zielkorridor, der den Unwägbarkeiten einer unternehmerischen Beteiligung Rechnung trägt. „Wir haben genau jetzt die Chance, uns zu verändern und das Vertrauen vor allem der Berater zurück zu gewinnen“, appelliert Heibrock an die gesamte Branche, die das Thema Prognoserechnung offenbar uneinheitlich bewertet. Hamburg-Trust-Chef Dirk Hasselbring möchte bei künftigen Angeboten in erster Linie die Provisionsstruktur verändern. „Im Geschäft mit vermögenden Anlegern sind Innovationen durchaus zu erkennen. Unser Angebot ,Finest Selection‘ zahlt den

Vermittlern drei Prozent Agio und drei Prozent Innenprovision“, berichtet er. In diesen Fonds zahlen Anleger mindestens 250.000 Dollar ein und beteiligen sich an einem US-Immobilien-Portfolio der Paramount-Gruppe. Hasselbring kalkuliert in den kommenden Jahren im Privatkundengeschäft mit einem Eigenkapitalumsatz von 100 bis 150 Millionen Euro. Das Volumen im Geschäft mit Institutionellen schätzt er mittelfristig höher ein. Für die Großanleger hat Hamburg Trust aktuell den neuen Hauptsitz der Berufsgenossenschaft Holz und Metall in Mainz gekauft. Investoren stellt er eine Rendite von sieben Prozent in Aussicht. „Solche Büro-Sonderthemen kann ich mir auch für private Kapitalanleger vorstellen“, sagt Hasselbring, der sich mit Einzelhandelsobjekten jedoch grundsätzlich höhere Chancen verspricht. Seine Einschätzung basiert auf einer IPD-Studie, die 4.500 Immobilien im Volumen von 43 Milliarden Euro ausgewertet hat. Büros kommen dabei über zehn Jahre auf einen Total Return von durchschnittlich zwei Prozent, der Einzelhandel auf 4,7 Prozent und Wohnungen auf

HN

Investitionsstrategien müssen bereits heute die möglichen Herausforderungen, die uns die Welt von morgen stellen kann, präventiv analysieren. Management mit Weitblick ist gefragt, um nachhaltig Anlageerfolge zu generieren – insbesondere in dem anhaltend schwierigen Marktumfeld.

Classic Value von Hesse Newman Mit einem Investitionsvolumen von rund 600 Mio. Euro hat Hesse Newman seit 2010 vor allem nachhaltige Immobilien (GreenBuildings) an guten Standorten wie zum Beispiel Hamburg oder München finanziert. Das Asset Management verantwortet bei Hesse Newman ein interdisziplinäres Team von Immobilienbetriebswirten, Architekten und Fondsmanagern. Mit Erfolg: Durchschnittlich 5,6 Prozent p.a. zahlten unsere Immobilienanlagen seit Auflage an ihre Investoren aus.

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Hesse Newman Voll im Plan Die Immobilieninvestments des Hamburger Initiators Hesse Newman liegen zu 100 Prozent im Plan. Das geht aus der aktuellen Leistungsbilanz zum Stichtag 31. Dezember 2012 hervor. Die durchschnittliche Ausschüttung liegt bei 5,6 Prozent p.a. „Immobilien am Standort Deutschland bleiben unser Investitionsschwerpunkt - als Einzelinvestment oder über diversifizierte, gemanagte Portfolios. Der Einstiegszeitpunkt ist weiterhin ideal“, meint Vorstandsmitglied Marc Drießen.

rund fünf Prozent. „Bezahlbares Wohnen in Metropolen“, nennt Hasselbring daher eine weitere Assetklasse für private und institutionelle Investoren. Gemeint sind Objekte in Hamburg, Berlin und Standorte südlich einer Linie Münster-Nürnberg.

zessive das Volumen mit institutionellen Anlegern zu erhöhen“, sagt WealthCap-Sprecher Sebastian Zehrer. Dabei sollen die Kontakte der Muttergesellschaft helfen, der HypoVereinsbank unter dem Dach der italienischen UniCredit.

Hat Hamburg Trust bereits Erfahrungen mit professionellen Anlegern gesammelt, arbeitet die UniCredit-Tochter WealthCap an ihrem ersten Angebot für die Großinvestoren. Zu diesem

Erster Retail-Fonds für private Kapitalanleger wird ein Sachwertportfolio mit Immobilien, Private Equity und Flugzeugen sein. Geplanter Platzierungsstart ist das erste Quartal 2014. Gleichzeitig arbeite das WealthCap-Team an einem München-Portfolio. Zeichner beteiligen sich über den Fonds an einem Anteil an der KPMG-Zentrale, dem Campus M und dem BMWDesignstudio.

————————————–—— WealthCap bringt ersten Fonds für Institutionelle ——————————————– Zweck hat das Emissionshaus ein Portfolio mit Immobilien der BayWa gekauft, ein Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft. „Unsere Strategie ist es, das Umsatz-Level bei unseren privaten Kunden zu halten und suk-

Setzt WealthCap vornehmlich auf Büros, bleiben Wohnungen auch im Zeitalter der Regulierung die bevorzugte Immobilienklasse des Erlanger Emissi-

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onshauses Zentral Boden Immobilien ZBI. Das erste Angebot der neuen Generation wird erneut in Wohnanlagen mit Schwerpunkt Berlin investieren. Darüber hinaus ist ein Angebot speziell für Sparkassen der Metropolregion Nürnberg in der Mache. Im Fokus hierbei sind Wohnungen in der Nachbarschaft

———————————–———————— ZBI will freie Vermittler von neuen Provisionsmodellen überzeugen ————————————————–—–—der Vermittler. „Die Berater und ihre Kunden haben keine langen Wege, um sich von der Qualität der Objekte zu überzeugen“, sagt ZBI-Vorstand Marcus Kraft. Wohl auch ein Zugeständnis an die gestiegenen Preise. „In Berlin sind geeignete Immobilien kaum noch unter dem 14-fachen der Jahresmiete zu bekommen“, so Kraft. Bislang vertreibt ZBI hauptsächlich über freie Berater. „Ein Großteil unserer Vertriebe hängt noch an der alten Welt. Wir müssen ihnen die Vorteile des geregelten Kapitalmarktes beibringen“, sagt Kraft. Dazu zählt unter anderem ein geändertes Provisi-

HT

onsmodell. So denkt der Anbieter über Bestandsprovisionen nach. „Über alle Fonds haben wir eine Wiederanleger-Quote von fast 50 Prozent. Im aktuellen Fonds mit der Nummer acht sind es sogar fast zwei Drittel aller Zeichner. Daher würden viele unserer Vertriebspartner von solch einem System profitieren.“ In den Startlöchern steht auch das BouwfondsTeam. „Unsere Vertriebspartner fragen konkret nach neuen Fonds“, berichtet Roman Menzel, Head of Private Investors. Das Unternehmen unter dem Dach der niederländischen Rabobank hat besonders mit seinem Parkhausfonds gepunktet. Ein Nachfolger habe, so Menzel, große Chancen im Vertrieb: „Bei dem Thema kann einfach jeder mitreden.“ Zum Problem wird auch hier die Objektbeschaffung. „Die Preise haben in den vergangenen drei Jahren deutlich angezogen“, weiß Martin Eberhardt, Geschäftsführer von Bouwfonds Investment Management. Verantwortlich dafür ist die gestiegene Nachfrage. Immer mehr Investoren haben die Spezialimmobilien als Cash Flows entdeckt. Erst kürzlich habe


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eine Versicherung ein Parkhaus in Mannheim im Direkterwerb gekauft.

Wir haben auf der Expo Real eine Reihe von Gesprächen mit gut vorbereiteten, potenziellen Investoren geführt“, so Eberhardt.

Bouwfonds hat sich entschieden, keine eigene KVG zu gründen, sondern die Dienstleistungen einer Service-KVG in Anspruch zu nehmen. „Wir arbeiten bei anderen Produkten mit zwei Service-Kapitalanlagegesellschaften zusammen und haben gute Erfahrungen damit gemacht“, sagt Eberhardt.

Von qualifizierten Kontakten berichtet auch Fairvesta-Chef Otmar Knoll. „Wir hatten deutlich mehr Besuche an unserem Stand als im vergangenen Jahr, und damit meine ich Anbieter wie Käufer.“ Er arbeite daran, auch im kommenden Jahr das Konzept des Immobilienhandels weiterzuführen, so Knoll. Außerdem liegt die Gestattung für die dritte Immobilien-Anleihe vor. Die Rückzahlung des ersten Papiers steht in wenigen Wochen an.

Institutionellen Investoren will Bouwfonds nicht nur Parkhäuser anbieten, sondern außerdem Investitionen in Telekommunikations-Infrastruktur. Gemeint ist zum Beispiel das Sale-and-Lease-Back von An-

Deutsche Immobilien sind gefragt – bei Privatanlegern wie bei Investoren mit großen Taschen. „Wir wissen von vielen Family Offices, die auch locker mal im dreistelligen Millionenbereich investieren“, berichtet Wolfgang Schneider, Chefanalyst bei BNP Paribas Real Estate. Bis zum Ende des dritten Quartals summiert sich das Investitionsvolumen schon auf 19 Milliarden Euro. Die Hochrechnung geht bis Ende des Jahres von 28 Milliarden Euro

—————————————————–—— Bouwfonds REIM heißt jetzt Bouwfonds Investment Management —————————————————–—— tennenmasten der Telekom. Geplant ist außerdem ein Fonds unter der Überschrift „Retail Refurbished Fonds“. Investoren finanzieren mindestens sieben Jahre alte Shoppingcenter. „Die Nachfrage ist groß.

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US-Immobilien Deutsche vorn Institutionelle ImmobilienInvestoren aus Deutschland stellen nach einer Untersuchung von Savills die zweitgrößte Käufergruppe in den USA. Ihr Transaktionsvolumen der vergangenen 36 Monate summiert sich auf 3,5 Milliarden Dollar. Damit liegen die Deutschen hinter Kanada mit einem Marktanteil von 29 Prozent. Unter den aktivsten deutschen Playern finden sich Jamestown, GLL Real Estate Partners, Deka und Union Investment. Auf den Plätzen folgen Südkorea und China.

aus, was ein Plus von mehr als 20 Prozent bedeuten würde. Verantwortlich für diese Entwicklung ist das Engagement ausländischer Käufer. So haben die Asiaten Deutschland als Investitionsmarkt für sich entdeckt. Selbst Chinesen geben in Deutschland Geld aus, was ihnen vor noch nicht allzu langer Zeit verboten war. Dicke Deals unterzeichnen auch Investoren aus Südkorea und Japan. Eine Blasenbildung fürchtet Schneider dennoch nicht. „Anders als 2007 ist derzeit viel mehr Eigenkapital im Spiel.

—–————————————— Mehr Eigenkapital im Spiel als im Boomjahr 2007 ——————————————–

keine Seltenheit waren. Ohne 35 bis 40 Prozent Eigenkapitaleinsatz gibt es heutzutage kein Geld mehr von den Banken. Die künftige Entwicklung ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Wie entwickeln sich die Zinsen, wie der Konsum, wie die Ökonomie? Schneider sieht grundsätzlich keine Anzeichen dafür, dass das Kapital wieder aus den deutschen Märkten verschwindet. „Trotz gesunkener Renditen ist die Risikoprämie bei deutschen Immobilien noch immer sehr attraktiv“, so Schneider. „Verglichen mit Bundesanleihen sind das 300 bis 350 Basispunkte.“ 

Sogar mehr als zur Zeit des überhitzten Marktes mit mehr als 50 Milliarden Euro Volumen.“ Die Zeiten sind vorbei, in denen 100-Prozent-Finanzierungen

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Neues von den Australien-Experten: der Bayernfonds Australien 9 Australien wächst stabil – nutzen Sie Ihre Chancen Down under Green Building Investment im südlichen Teil des zentralen Geschäftsviertels von Adelaide – überwiegend an staatliche Mieter sowie an namhafte Mieter aus den Bereichen Banken und Versicherungen sowie Rechtsberatung vermietet. Prognostizierte Ausschüttungen / Entnahmen 6 % p. a. ansteigend auf 7 % p. a.1) Mehr erfahren Sie unter: www.realisag.de

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Auf ein Wort

Dr. Peters

Risiken bewusst eingehen Family Offices stehen zu ihren Investitionsentscheidungen

KVG-Antrag gestellt Das Dortmunder Emissionshaus Dr. Peters hat bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin einen Antrag auf Zulassung als KVG gestellt. Sie ist nicht nur dazu gedacht, künftig eigene Fonds aufzulegen, sondern richtet sich als Service-KVG auch an kleinere und mittlere Emissionshäuser. Geschäftsführer sind Andreas Gollan und Albert Tillmann. Als Verwahrstelle hat Dr. Peters die Caceis Bank Deutschland gewählt, eine Tochter der Bankengruppe Crédit Agricole.

Yvonne Brückner ist Professorin für das Lehrgebiet Finanzwirtschaft an der Dualen Hochschule Baden Württemberg. Außerdem leitet sie die die Plattform „Family Office Panel“ – ein Netzwerk für vermögende Investoren. In ihrer jüngsten Umfrage unter den rund 70 Panel-Mitgliedern hat sie ermittelt, dass Direktinvestitionen zunehmend in den Fokus der Großanleger geraten sind. Der Fondsbrief: Welche Funktion übernimmt das Panel für die Family Offices? Yvonne Brückner: Es handelt sich dabei um eine Wissenschafts- und

Netzwerkinitiative, die Hochvermögenden eine Plattform zum Austausch bietet – sowohl bei Themen von allgemeinem Interesse als auch bei spezifischen Investments in kleinen Zirkeln. FB: Wie ist es dazu gekommen? Brückner: Nach etlichen Jahren in der Unternehmensberatung und der Begleitung einiger Unternehmensverkäufe hat mich die Frage interessiert, wie es für Familien weitergeht, wenn sie etwa aus Unternehmensverkäufen viel Liquidität zur Verfügung haben. Daher habe ich Teilnehmer aus dem Kreis von Familiy Offices gesucht, die einmal im Jahr für ein Interview über 90 bis 120

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Minuten zur Verfügung stehen. Ziel war es, die Vermögensstrategien unter Berücksichtigung verschiedener Kontextfaktoren zu untersuchen: Um welche Generation handelt es sich, sind die Familien noch selbst unternehmerisch tätig, investiert der Adel anders als Unternehmerfamilien? FB: Das war bestimmt nicht einfach. Family Offices legen in der Regel doch Wert darauf, diskret zu investieren. Brückner: Der Engpass zu Beginn war tatsächlich die Kommunikationsbereitschaft, aber mit wachsendem Vertrauen der Family Offices hat dieser sich aufgelöst. In einer Vielzahl von Gesprächen habe ich auch festgestellt, dass die Investoren dringend einen Austausch untereinander suchen, ein Netzwerk ohne kommerzielle Interessen oder Vertriebler mit am Tisch. Ein unerwartet hoher Anteil der Teilnehmer hat unabhängig voneinander angeregt, solch eine Plattform zu schaffen. Als Konsequenz daraus bereiten wir einen Verein vor, der es ermöglicht, Wissenschaft und Netzwerk zu kombinieren. FB: Welchen konkreten Panel-Mitglieder?

Mehrwert

haben

die

Brückner: Sie bekommen zum einen die Auswertungen unserer regelmäßigen Studien und haben damit einen anderweitig nicht verfügbaren Marktüberblick. Darüber hinaus tauschen sie sich in den Zirkeln über spezifische Themen in einer Tiefe aus, die im Rahmen großer Tagungen nicht zu erreichen ist. Und sie finden sich zu gemeinsamen Investments zum Beispiel über Club Deals.

vielerorts die Rendite im Fokus. Daher war vielen gar nicht klar, welches Risikoprofil ihr Vermögen im Ganzen aufwies. Inzwischen trennen die Großanleger Wagnisse, die sie ganz bewusst eingehen, von Risiken, die sie auf keinen Fall in Kauf nehmen wollen. Ein Beispiel sind offene Immobilienfonds. Hierbei war die Liquidität ein wichtiges Investitions-Argument. Das entfiel, als die Fonds geschlossen wurden.

Yvonne Brückner ist Professorin für das Lehrgebiet Finanzwirtschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

FB: Wie groß sollte der Anteil direkter Investments sein? Brückner: Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht. Schon weil außerbörsliche Direktinvestments eine intensivere Bearbeitung und entsprechend spezifische Kompetenzen verlangen, macht es keinen Sinn, pauschal zu solchen Anlagen zu raten. Was man aber sagen kann ist, dass sie als gezielt gewählte Komponente einer Gesamtvermögensstrategie aufgrund ihres Renditepotentials von Wert sind. Die Basis großer Vermögen war auch in der Vergangenheit nicht das Investment in Renten oder in Aktienkapital öffentlich notierter AGs, sondern die unternehmerische Investition mit deutlich höheren Renditechancen. 

FB: Welche Trends haben Sie bei ihren jüngsten Interviews ausgemacht? Brückner: Der Trend geht ganz klar Richtung Direktinvestitionen. Und zwar vor allem bei denen, die unternehmerisch geprägt sind. Sie können Chancen und Risiken bei diesen Investments gut einschätzen und wollen selbst Verantwortung übernehmen für ihre Investitionsentscheidung – ein grundlegender Unterschied zu typischen privaten Kleinanlegern. FB: Wie erklären Sie sich diese Entwicklung? Brückner: Im Zuge der Lehmann-Pleite haben sich viele Hochvermögende eingehender als in den Jahren zuvor gefragt, welche Risiken sie tragen. Solange Wirtschaft und Börsen sich positiv entwickeln, kümmert sich kaum jemand intensiv darum, dann steht

Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist

Policenfonds doch vermögensverwaltend BFH-Entscheidung im Sinne der Anleger Policenfonds sind zwar schon seit geraumer Zeit aus dem Angebot der Anbieter geschlossener Sachwert-Modelle verschwunden, doch haben sich unzählige Anleger zu den Hochzeiten dieses Assets an gebrauchten Lebensversicherungen beteiligt. Daher berichtet der Fondsbrief ausführlich über aktuelle, positive Entscheidungen.


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Wechsel Dich Seit dem 1. Oktober ist Carina Berberich (32) Leiterin Steuern und Beteiligungsmanagement bei der IntReal International Real Estate KAG. Zuvor war sie als Syndikus-Steuerberaterin für die DekaBank tätig. Aquila Capital steigt in den Private-Equity-Bereich ein und hat sich daher personell verstärkt. Verantwortlich für den Aufbau des neuen Segments sind Christian Brezina und Jan Peters. Beide waren zuvor bei der zur WealthCap gehörenden Gesellschaft Blue Capital tätig. Ralf Friedrichs ist seit 1. September geschäftsführender Gesellschafter der Salomon Invest GmbH. Zuvor war er im Vorstand des Emissionshauses HCI. Friedrich unterstützt das Führungsteam um Jürgen Draabe und Frank Moysich. Zur Betreuung institutioneller Kunden in Deutschland und Österreich hat die Frankfurter Fondsgesellschaft First Private ihr Vertriebsteam verstärkt. Nicky Wagner (37) war unter anderem bei Aberdeen, Schroder Investment Management und IVG Institutional Funds.

FHH Im Schnitt 5,7 Prozent Sieben der acht laufenden Immobilienfonds aus dem Fondshaus Hamburg schütten aus wie prognostiziert. Die durchschnittlichen Zahlungen über alle Bestandsfonds liegen bei 5,7 Prozent.

Die Finanzverwaltung wendet jetzt ein Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) von Anfang 2013 an und entscheidet pro Fonds und Anleger. Das ergibt sich aus einer aktuellen Verfügung der Oberfinanzdirektion Frankfurt (Az. S 2240 A 32 - St 213), wonach die bisher ruhend gestellten Einspruchsverfahren wieder aufgegriffen und im Sinne der BFHEntscheidung durch Abhilfe erledigt werden. Der Tenor des Urteils lautete, dass die Tätigkeit einer Fondsgesellschaft, die mit gebrauchten Risikolebensversicherungspolicen auf dem US-amerikanischen Sekundärmarkt handelt, als vermögensverwaltend einzustufen ist. Damit wendete sich der BFH gegen die ehemalige Auffassung der Finanzverwaltung, wonach es sich stets um gewerbliche Einkünfte handeln soll (Az. IV R 32/10). Nach Ansicht des BFH überschreitet der Fonds gerade nicht den Rahmen der privaten Vermögensverwaltung, so dass Einkünfte aus Kapitalvermögen und keine aus Gewerbebetrieb vorliegen. Denn selbst ein häufiger Umschlag von Wirtschaftsgütern wie Policen verlässt noch nicht den Bereich der privaten Vermögensverwaltung. So hatte der BFH bereits mehrfach entschieden, dass selbst bei in größerem Umfang getätigten Wertpapiergeschäften die Grenze zur gewerblichen Betätigung nur in besonderen Fällen überschritten wird. Nachfolgend die Erläuterung, worum es eigentlich geht, wie der BFH sein Urteil begründet und welche Auswirkungen das für die Fondsbranche hat. Der Tenor des BFH zur Abgrenzung der gewerblichen Tätigkeit von der privaten Vermögensverwaltung beim Erwerb gebrauchter Lebensversicherungen lautet wie folgt: Erwirbt eine Anlagegesellschaft auf dem US-amerikanischen Zweitmarkt gebrauchte Lebensversicherungen, um die Versicherungssummen bei Fälligkeit einzuziehen, unterhält sie damit keinen Gewerbebetrieb. Die obersten deutschen Finanzrichter stellten klar, dass dies auch bei hohem Anlagevolumen und der

Einschaltung eines Vermittlers beim Erwerb der Versicherung gilt. Nach § 15 Einkommensteuergesetz ist ein Gewerbebetrieb eine selbständige nachhaltige Betätigung, die  

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mit der Absicht der Gewinnerzielung unternommen wird, sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt, weder als Ausübung eines freien Berufs noch als eine andere selbständige Arbeit anzusehen ist, den Rahmen einer privaten Vermögensverwaltung überschreitet.

Hinsichtlich der Abgrenzung des Gewerbebetriebs von der privaten Vermögensverwaltung wurden für den Erwerb gebrauchter Lebensversicherungen vor allem auf dem US-amerikanischen Sekundärmarkt durch Anlagegesellschaften - bisher unterschiedliche Auffassungen vertreten. Nach Auffassung der Finanzverwaltung war ein solcher Erwerb ertragsteuerlich bislang - vor der aktuellen Verfügung aus Frankfurt grundsätzlich als gewerbliche Tätigkeit zu qualifizieren. So hatten sich beispielsweise mit Rundverfügungen die Oberfinanzdirektionen (OFD) Frankfurt (Az. S 2240 A - 32 - St II 2.02) und die OFD Hannover (S 2240-346-StH 241, S 2240-176-StO 221) geäußert. Wie das Finanzgericht in der Vorinstanz, folgte auch der BFH der Auffassung des Finanzamts nicht und führte hierzu weiter aus, dass unter den vorliegenden Umständen nicht ersichtlich ist, dass die Tätigkeit über eine private Vermögensverwaltung hinausgegangen ist. Entscheidend ist in einem solchen Fall, dass sich der geschlossene Policenfonds weder wie ein gewerblicher Händler (Tätigkeit kennzeichnet die planmäßige Umschichtung von Vermögenswerten), noch wie ein gewerblicher Dienstleister verhält. Auch der Hinweis des Fiskus darauf, dass sich eine Anlagegesellschaft eines Zweitverwertungsmarktes in den


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USA bediene, den sie für ihren wirtschaftlichen Erfolg genau beobachten müsse, zeigt keinen Umstand auf, der die Gewerblichkeit der Tätigkeit begründen könnte. Auch die Übernahme eines unternehmerischen Risikos - wirtschaftliche Teilhabe am Erfolg oder Misserfolg einer Investition - bildet kein für die Abgrenzung von Gewerbebetrieb und privater Vermögensverwaltung geeignetes Kriterium.

komme nur in Betracht, wenn sich dieser „wie ein Händler” oder „Dienstleister” verhalte; auch sei das Gesamtbild der Verhältnisse entscheidend. In allen Fällen, in denen kein Handel mit erworbenen Versicherungsansprüchen getrieben wurde, bittet die OFD bisher ruhend gestellte Einspruchsverfahren wieder aufzugreifen und im Sinne der BFHEntscheidung durch Abhilfe zu erledigen.

Neue Sicht des Fiskus Nach dem BFH-Urteil mit dem Az. IV R 32/10 (veröffentlicht im Bundessteuerblatt 2013 II Seite 538) gehen der Erwerb und das Halten gebrauchter Lebensversicherungen sowie der Einzug der Versicherungssumme im Regelfall nicht über den Rahmen der privaten Vermögensverwaltung hinaus, wenn diese Vorgänge den Beginn und das Ende einer in erster Linie auf Fruchtziehung gerichteten Tätigkeit darstellen. Der BFH hat sich dabei maßgeblich darauf gestützt, dass im Urteilsfall die Klägerin keinen Handel mit erworbenen Versicherungsansprüchen betrieb. Eine gewerbliche Tätigkeit des Erwerbers

Meiner Meinung nach... Mit diesem Grundsatzurteil zu Lebensversicherungsfonds hatte der BFH im vorigen Jahr ein Geschäftsmodell gutgeheißen, dessen Gewinne aus steuerfreien privaten Veräußerungen bestehen, wenn die Tätigkeit dem Bereich der Vermögensverwaltung zugeordnet wird. So positiv das Urteil auch klingen mag: Mit Einführung der Abgeltungssteuer hat dieses Geschäftsmodell an Attraktivität verloren. Zwar gibt es mit 25 Prozent selbst bei Millionengewinnen einen attraktiven Tarif. Doch leider gilt der nach Wegfall der Spekulationsfrist unabhängig von der Haltedauer. Von den aktuellen Renditen will ich gar nicht reden. 

Fv

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In Kürze Drei Monate hat die Hahn AG benötigt, um ihren „Pluswertfonds 161“ mit rund 21 Millionen Euro eigenkapital zu platzieren. Der Fonds beteiligt sich mit knapp 40 Millionen Euro am Bodensee-Center, einem Shopping– und Entertainment-Zentrum in Friedrichshafen. Noch in diesem Jahr will Hahn einen SpezialAIF nach neuen Regeln für einen kleinen Kreis semiinstitutioneller Anleger auflegen. Der erste KAGBkonforme Publikumsfonds ist für die erste Jahreshälfte 2014 vorgesehen.

Maack, Mitglied des Prüfungsausschusses zum Finanzanlagefachmanns der IHK Hamburg. Termin ist Donnerstag, 31. Oktober von 9.00 bis 18.00 Uhr, Valentinskamp 70 in Hamburg. Kosten: 195 Euro. Buss Capital bringt zwei weitere ContainerAngebote. Darunter ist das erste währungsgesicherte Euro-Direktinvestment. Da im Containergeschäft weitgehend im Dollar abgerechnet wird, hat Buss für das

Die Regensburger Lacuna AG hat ihren zweiten Windfonds platziert. An dem als Bürgerwindpark konzipierten Angebot „Trogen 2“ beteiligten sich 350 Anleger mit einer durchschnittlichen Zeichnungssumme von 20.000 Euro. Nachdem er im Herbst 2013 ans Netz geht, soll der Park jährlich rund 10.000 ZweiPersonen-Haushalte mit Energie versorgen und somit 28.500 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen. Commerz Real misst Shopping-Centern im offenen Fonds Hausinvest größere Bedeutung bei. So soll der Portfolioanteil von derzeit 30 Prozent ausgeweitet werden. Darüber hinaus steht eine Reihe von Erweiterungsprojekten in Bestandsobjekten an. So investiert Commerz Real hierfür rund 120 Millionen Euro. Im Fokus stehen derzeit Ausgaben in Westfield London, dem Orio-Center in Bergamo und im Forum Bornova in Izmir. Sieben Jahre vor Ablauf des Mietvertrags mit Ernst & Young will Commerz Real den Vertrag für das Objekt im „CFB-Fonds 159 Eschborn Plaza“ frühzeitig verlängern. Anleger beteiligten sich 2006 mit knapp 80 Millionen an der Immobilie mit mehr als 42.000 Quadratmetern. Der neue Mietvertrag wird eine Laufzeit bis 2030 haben. Voraussetzung ist, dass die Anleger des Fonds auf der Gesellschafterversammlung Ende Oktober ihre Zustimmung erteilen. Die Initiatorengesellschaft für Kapitalanlagen AG (IFK) hat ihr Portfolio für den Fonds „Sachwerte 3“ komplett. Es umfasst ein Bürogebäude, einen Autobahnrasthof und fünf noch zu errichtende Handelsobjekte mit einer Gesamtmietfläche von 23.000 Quadratmetern. Aquila Capital bietet ein Vorbereitungsseminar zur Sachkundeprüfung nach Paragraf 34 f Gewerbeordnung an. Die erfolgreiche Prüfung ist erforderlich, um künftig Finanzanlagen und geschlossene Fonds zu vermitteln. Expertin des Seminars ist Susanna

Der neue Container-Fonds von Buss rechnet in Euro ab. Das kostet allerdings Rendite. Foto: Buss Capital

Angebot Nummer 30 Währungssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Die Sicherung geht zu Lasten der Rendite. Während das Dollar-Investment 5,4 Prozent vor Steuern bringen soll, müssen Anleger in Euro mit gut 4,6 Prozent IRR-Rendite vor Steuern auskommen. Der Handel mit gebrauchten Fondsanteilen bleibt weitgehend stabil. Das belegen die Geschäftszahlen der Deutsche Zweitmarkt AG. Mit 3.500 Abschlüssen in den ersten drei Quartalen liegt die Zahl rund sechs Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Die Summe des Nominalkapitals stieg mit knapp 147 Millionen Euro um zwölf Prozent. Der durchschnittliche Handelskurs der Monate Januar bis September lag über alle Fonds bei gut 45 Prozent. Das Verhältnis zwischen privaten und professionellen Investoren beträgt 60 zu 40. Zu Beginn des Handels hielten private Anleger nur einen Anteil von 20 Prozent. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser ist die Depotbank des Max Otte Vermögensbildungsfonds AMI. Der Fonds wurde am 1. Juli 2013 aufgelegt und hat zum Ziel, die Investmentstrategie Professor Ottes umzusetzen. Er will in Aktien investieren, deren Wert deutlich über dem aktuellen Kurs liegt. 


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Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Impressum Redaktionsbüro Markus Gotzi Balkhausener Str. 5-7 50374 Erftstadt T: 02235/9555034 F: 02235/4655541 redaktion@markusgotzi.de www.gotzi.de www.rohmert-medien.de Chefredakteur: Markus Gotzi (V.i.S.d.P.) Hrsg.: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251. Vorstand: Werner Rohmert eMail: info@rohmert.de Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz). Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. ,

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Aktuelle Anzeigen– und Kooperationspartner: Aquila Capital Structured Assets GmbH Bouwfonds Investment Management Deutschland GmbH Commerz Real AG DFV Deutsche Fondsvermögen AG Dr. Peters Group Fairvesta AG Green Investors AG Hamburg Trust Grundvermögen und Anlage GmbH Hannover Leasing GmbH & Co.KG Hesse Newman Capital AG HIH Vertriebs GmbH publity AG Real I.S. AG SIGNA Property Funds TSO Europe Funds Inc. Wealth Management Capital Holding GmbH ZBI Zentral Boden Immobilien AG

Recht einfach Muss der Anlageberater vereinnahmte Provisionen herausgeben? Die Themen Provision und ihre Offenlegung sowie die Frage, ob eine nicht erfolgte Offenlegung eine Pflichtverletzung bedeutet, beschäftigen die Gerichte seit vielen Jahren. Angeheizt wurde die Diskussion vor allem auch durch die Kick-BackRechtsprechung, die zu regelrechten Klagewellen geführt hat. Jedenfalls für die Zeit vor Inkrafttreten der Finanzanlagenvermittlungsverordnun g (FinVermV) steht fest, dass im Hinblick auf die Provisionsoffenlegungspflicht zwischen freien Anlageberatern und der Anlageberatung von Banken zu differenzieren ist. Während der bankenunabhängige Anlagevermittler und Anlageberater die Offenlegung der Provisionshöhe nur bei Überschreiten bestimmter Grenzen schuldete, ist die anlageberatende Bank verpflichtet, ihrem Kunden die Höhe der Provision offenzulegen. Weiß aber ein Anleger, dass die ihn beratende Bank für den Vertrieb der empfohlenen Kapitalanlage eine Rückvergütung erhält und verschweigt die Bank (nur) deren Höhe, so hängt der Beginn der Verjährungsfrist eines Schadenersatzanspruchs nicht von der Kenntnis der genauen Provisionshöhe ab (vgl. BGH, Urt. v. 26.02.2013, XI ZR 498/11). Auch das OLG Frankfurt am Main hatte sich vor kurzem mit diesem Thema zu befassen und entschied, dass sowohl ein auf die Nichtoffenlegung einer Provision gestützter Schadenersatzanspruch als auch ein entsprechender Auskunftsanspruch verjährt sei. Ein Anleger hatte sich im Jahr 1993 an einem geschlossenen Immobilienfonds beteiligt. Ihm war bewusst, dass die Bank jedenfalls das 5-prozentige Agio erhalte. Es sei nun zwar fehlerhaft, wenn im Rahmen eines Anlageberatungsvertrages eine Bank nicht über Grund und Höhe solcher Rückvergütungen aufkläre. Soweit allerdings dem Anleger bekannt sei, dass die Bank für ihre Vermittlungstätigkeit eine Rückvergütung erhalte, kenne ein Anleger alle anspruchsbegründenden Umstände. Ein auf eine verschwiegene Rückvergütung gestützter Schadenersatz-

anspruch, der im Jahr 1993 entstanden sei, war deshalb mit Ablauf des 31.12.2004 verjährt (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 08.07.2013, 23 U 246/12). Entsprechendes galt für den Anspruch auf Auskunft- und Rechnungslegung. Im Rahmen eines Anlageberatungsverhältnisses gelte zwar der Anwendungsbereich des § 666 BGB. Der Beauftragte ist deshalb verpflichtet, dem Auftraggeber die erforderlichen Nachrichten zu geben, auf Verlangen über den Stand des Geschäfts Auskunft zu erteilen und nach der Ausführung des Auftrags Rechenschaft abzulegen (vgl. OLG Frankfurt am Main, a.a.O.). Ein Auskunftsanspruch ist aber genauso wenig wie ein Schadenersatzanspruch Selbstzweck. Wenn feststeht, dass einem Anspruch die Einrede der nicht gegebenen Durchsetzbarkeit entgegensteht, bedarf es von Seiten des Gerichts keiner weiteren Ermittlungen. Der Umfang eines nachträglichen Auskunftsanspruchs wird durch den Gegenstand der Aufklärungspflicht der Bank im Rahmen des Beratungsvertrages begrenzt (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 05.07.2013, 10 U 166/12). Informiert eine Bank einen Anleger nach Erwerb einer Fondsbeteiligung über die Umsetzung der MiFIDRichtlinie und damit zusammenhängend über den Erhalt von Zuwendungen von Dritten, darf sich ein Anleger der naheliegenden Überlegung nicht verschließen, dass auch bei zeitlich früherer Vermittlung einer Fondsbeteiligung Provisionen oder Rückvergütungen bezahlt wurden (vgl. OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 05.07.2013, 10 U 166/12). Die Grundlage für einen Vertrauensschutz entfällt also mit dem Zeitpunkt der Kenntnis oder auch dadurch, dass der Anleger angesichts ihm bekannter Fakten die Augen verschließt. Nähere Informationen zu den Rechtsthemen finden Sie im Rechtsnewsletter der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelte-klumpe.de 


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