Der handelsimmobilien report nr 150

Page 1

Liebe Leser, heute können wir ein kleines Jubiläum feiern: Mit der 150. Ausgabe des „Handelsimmobilien Reports“. Vor fast genau sechs Jahren – am 20. Juli 2007 – ist die 1. Ausgabe erschienen. Viel hat sich seither ereignet: Damals machte erstmals der Begriff von der „Subprime-Krise“ die Runde. Die Immobilien-Wirtschaft begann auf dem Höhepunkt des Booms in Deutschland zu ahnen, dass sich am Wohnimmobilien-Markt in den USA eine Blase gebildet hatte und es stand die Frage im Raum, ob es eine sanfte Landung geben könne? Die Mehrheit der Experten glaubte damals noch daran, dass es - wieder einmal - gut ausgehen werde. Was seit dem Zusammenbruch von Lehmann Brothers über die Gepflogenheiten in der Finanzwelt bekannt wurde – kaum Eigenkapitalunterlegung bei Darlehen, Haftungsausschluss bei Immobilien-Projekten und die Verteilung von faulen Krediten durch Verbriefungen über die ganze Welt –, zeigt, dass Lehmann nicht die einzige Sollbruchstelle in diesem System der Leichtfertigkeit war. Die Subprime-Krise von 2007 wuchs sich bekanntlich zur Weltwirtschaftskrise aus, die in den „Emerging Markets“ wie Brasilien, Russland, Indien, China oder Südafrika schneller überwunden wurde als in den westlichen Industrie-Staaten. Die Ausnahme bilden Deutschland und eine Handvoll Länder in Nordeuropa. Seit 2010 ist es nun die Euro-Krise, die von den Politikern gern als Schuldenkrise und als unmittelbare Folge der Finanzmarktkrise deklariert wird. Nachdem die Probleme mit der Überschuldung in Griechenland begannen, ist spätestens seit Sommer 2010 klar, dass es sich hier um ein manifestes Struktur-Problem in Euroland handelt, dass auch über das Jahr 2013 hinaus bestehen bleiben wird. Zumal die politischen Konstrukteure des Euros konsequent die Augen vor den wirklichen Ursachen verschließen, weil diese nicht ins politische Programm passen. Dazu gehört die Tatsache, dass sich der Wechselkurs des Euro als Durchschnittswert aus der Wirtschaftskraft resp. der Schwäche der 17 EuroLänder bildet – und auch von der aktuellen Stärke Deutschlands nach oben getrieben wird. Zwar betonen deutsche Politiker, dass es für Deutschland wichtig sei, im Euro zu bleiben, weil der Euro-Kurs niedriger sei, als es die DM-Kurs wäre. Das würde den Export belasten. Ausgeblendet wird aber, dass der Euro-Kurs, wie eine Studie von Morgan Stanley unlängst zeigte, für die südeuropäischen Krisenländer zu hoch ist. So sparen sie nicht nur gegen ihre Schulden und zu hohe Löhne an, sondern sie kämpfen auch mit dem zu starken Euro, der ihre Exporte zusätzlich verteuert. Verstärkt wird die Krise durch die Sonderbedingungen bei Staatsanleihen, die nicht mit Eigenkapital unterlegt werden müssen. Viele südeuropäische Banken investieren das billige Geld der EZB lieber in südeuropäische Staatsanleihen, als es an Unternehmen auszuleihen. Der Staat verdrängt die Privatwirtschaft. Damit verpufft die Politik der EZB. Solange die europäischen Politiker diese Systemfehler nicht erkennen und angehen, wird die Euro-Krise weiter schwelen. Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Nr. 150 vom 12.07.2013 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

1

Investmentmarkt Retail: Eine feste Größe in der Anlagestrategie

2

Käuferpräferenzen in Europa: Große Unterschiede bei der Affinität zum Online-Handel

5

Interview mit ECE-Geschäftsführer Kötter über das neue interaktive Einkaufserlebnis im Shopping-Center

8

GCSC-Forum: Zwischen Nachhaltigkeit und selektiver Finanzierung

11

Retail Meeting: ECE will mit ihren Mietern neue Konzepte testen

13

Re-Urbanisierung: Führen falsche Prognosen den Handel in die Irre?

15

Deals: Jugendstilkaufhaus in Görlitz hat endlich einen neuen Eigentümer

18

DVAG-Forum: Stadtplanung unterschätzt das Verbraucherverhalten

19

Impressum

20

Ihr direkter Weg zu uns!

Partner des HandelsimmobilienReport


Handelsimmobilien

Report Nr.150

vom 12.07.13

Cities & Center & Developments

Seite 2 von 20

Unternehmens News Expert-Gruppe kauft 16 ProMarkt-Filialen

Kaufobjekt Marstall-Center in Ludwigsburg

Bild ECE

Investmentmarkt Retail

Eine feste Größe in der Anlagestrategie der Investoren Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Handelsimmobilien haben sich in Deutschland als zweitwichtigste Anlageklasse im Gewerbeimmobilienmarkt fest etabliert. Das zeigen auch die Ergebnisse für das 1. Halbjahr 2013. Am gesamten Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien von rund 13 Mrd. Euro erreichten sie nach Berechnung der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle und CBRE einen Anteil von 29 bis 33%. Da das Interesse der Investoren am deutschen Immobilienmarkt ungebrochen ist und derzeit über weitere großvolumige Produkte verhandelt wird, gehen die Experten davon aus, dass die Dynamik auch in der zweiten Jahreshälfte 2013 hoch bleiben wird. Im Einzelnen erreichte das Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien im 1. Halbjahr 2013 nach Feststellung von CBRE 12,6 Mrd. Euro – +34% gegenüber dem eher schwachen Halbjahr 2012. In Handelsimmobilien wurden 4,2 Mrd. Euro investiert – nach 3,2 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Jones Lang Lasalle (JLL) errechnete ein Gesamtvolumen von 13, 1 Mrd. Euro (+37%) und ein Transaktionsvolumen mit Retail Assets von knapp 3,8 Mrd. Euro. Die Abweichungen bei Handelsimmobilien ergeben sich in der Regel durch die unterschiedliche Zuordnung von gemischt genutzten Immobilien in das eine oder andere Segment. Vor allem die dynamische Entwicklung im Juni mit einer Vielzahl von Abschlüssen sorgte laut JLL dafür, dass im 2. Quartal noch ein Gesamtvolumen von etwa 6 Mrd. Euro erreicht wurde. In der Rangliste der umsatzstärksten Quartale seit dem 1. Quartal 2008 ist das Platz 5. Auf Handelsimmobilien entfielen im 2. Quartal 2013 laut CBRE 2,1 Mrd. Euro und laut JLL gut 2 Mrd. Euro. Als Wermutstropfen empfindet die Immobilienbranche derzeit die jüngsten Botschaften von der US-Notenbank Federal Reserve. Nachdem Notenbank-Chef Ben Bernanke angekündigt hatte, dass er womöglich ab 2014 das Volumen der monatlichen Anleihekäufe von 85 Mrd. auf 64 Mrd. $ senken werde, reagierten die Märkte aus Sorge vor steigenden Zinsen kurzfristig nervös. So drehte das monatliche Immobilienklima der Deutschen Hypothekenbank im Juni ins Minus. Der Index sank um 1,5% auf aktuell 121,2 Zählerpunkte. In diesem Kontext zeigte das Handelsklima mit einer leichten Verbesserung um 0,5% auf 117,6 Zählerpunkte im Juni als einziger Teilindikator einen positiven Trend. Bei den Teilindikatoren Büro (-2,6%), Industrie (-2,2%) und Wohnen (-1,7%) waren dagegen Verluste zu verzeichnen. Nachdem das Wohnklima mit 163,8 Zählerpunkten den 2. Monat in Folge schwächelte, schätzt die Deutsche Hypo, dass das Wohnklima im April womöglich seinen Zenit erreicht hatte.

Die Kölner Rewe Group verkauft 16 ProMarkt Filialen in Altenkirchen, Augsburg, Bad Salzuflen, Bad Säckingen, Bonn, Dormagen, Euskirchen, Gersthofen, Göttingen, Kronach, Mayen, Memmingen, Mindelheim, Montabaur, Weißenburg und Wittlich an die Einkaufsgenossenschaft für den Elektrofachhandel Expert-Gruppe. Das teilte Rewe-Vorstand Frank Wiemer mit. Die ExpertGruppe übernimmt die ProMarkt-Filialen sukzessive bis Ende Oktober 2013. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartellamt. Laut Wiemer erhalten alle Beschäftigen erhalten von Expert ein Übernahmeangebot. Nach den Worten von Volker Müller, Vorstandsvorsitzender der Expert AG, sollen die ProMarkt-Standorte in den nächsten Monaten reibungslos in die Struktur der jeweiligen ExpertGesellschafter eingegliedert werden. Dabei seien die Sicherung der 421 Arbeitsplätze und die Kontinuität im Umgang mit Geschäftspartnern und Kunden von zentraler Bedeutung. Die Verhandlungen über den Verkauf weiterer ProMarkt-Filialen würden nach diesem erfolgreichen ersten Abschluss zügig fortgesetzt, erklärte Wiemer: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen weitere Verkaufsoptionen für ProMarkt-Filialen realisieren können.“ Dabei sei die Übernahme der Mitarbeiter durch potenzielle Käufer sehr wichtig.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

vom 12.07.13

Cities & Center & Developments

Seite 3 von 20

Dass die Ankündigung der Federal Reserve aktuell auch in der kapitalintensiven Immobilienbranche für Nervosität gesorgt hat, bestätigt auch Frank Pörschke, CEO von Jones Lang LaSalle Deutschland. Er wies aber auch darauf hin, dass die Risikoprämie als Zinsdifferenz zwischen Immobilienrendite und Staatsanleihen „nach wie vor höchst attraktiv ist“. Wichtig für die Branche sind zudem die immer noch robusten realwirtschaftlichen Perspektiven in Deutschland. So ist Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland, auch überzeugt, dass die Dynamik an den bundesweiten Investmentmärkten angesichts der großvolumigen Produkte, über die derzeit verhandelt wird, in der zweiten Jahreshälfte sehr hoch bleiben wird. Das bestätigt auch Timo Tschammler, Mitglied im Management Board von Jones Lang LaSalle Deutschland. Er beobachtet zudem ein nachhaltiges Interesse ausländischer Investoren an größeren Objekt- oder Portfolio-Volumina: „Dieser Trend wird auch in der zweiten Jahreshälfte anhalten, so dass wir derzeit mit einem Jahresergebnis von rund 27 Mrd. Euro rechnen.“ Linsin setzt die Zielmarke mit 25 Mrd. Euro für das Gesamtjahr 2013 etwas niedriger - und liegt damit auf dem Niveau von 2012. Bei Handelsimmobilien erwartet Jörg Ritter, Mitglied im Management Board von JLL Deutschland und zuständig für Retail Assets, mit 7,9 Mrd. Euro ein Volumen auf Vorjahresniveau. Mit etwas Glück sei auch ein Überschreiten der 8 Mrd. Euro Marke möglich. CBRE hatte das Volumen 2012 mit etwa 9 Mrd. Euro beziffert. „Ein Mangel an attraktiven Investmentalternativen, die teilweise stark gestiegenen Preise in London und Paris sowie die Stabilität der hiesigen Wirtschaft gepaart mit der historisch hohen Risikoprämie gegenüber Staatsanleihen sind einige der Gründe für einen vermehrten und anhaltenden Kapitalfluss nach Deutschland“, so Tschammler

Deals Lippstadt: Der Bauträger und Investor Sontowski & Partner Group aus Erlangen hat das Fachmarktzentrum Südertor Carrée im ostwestfälischen Lippstadt an ein family office aus Nordrhein-Westfalen veräußert. Auf einem ca. 9 500 qm großen Gelände entstanden knapp 6 000 qm Nutzfläche. Das Investitionsvolumen beträgt rd. 13 Mio. Euro. Das Objekt befindet sich südlich des Hauptbahnhofs und ist direkt an die Lippstädter Innenstadt angeschlossen. Zu den Mietern gehören u.a. Media Markt, Lidl, Reno und Friseur Klier. Alle Mietverträge sind laut Sontowski & Partner mit Verlängerungsoptionen ausgestattet.

BBE

Handelsimmobilie braucht Handelswissen.   Markt- & Standortanalysen    Auswirkungsanalysen    Research & Due Diligence

Gewissheit für Entscheider – seit über 50 Jahren fundiert in präziser Analyse, methodischer Prognose und konkreter Empfehlung. Jeder Standort, jede Branche, jeder Betriebstyp durchleuchtet von den Besten ihres Fachs. Im Kontext lückenloser Handels-Expertise, die Lösungen schafft aus Fakten und Potenzial.

München • Hamburg • Köln • Leipzig • Erfurt

|

www.bbe.de

Wissen schafft Zukunft.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

vom 12.07.13

Cities & Center & Developments

Seite 4 von 20

zusammenfassend. „Damit bleibt Deutschland weltweit einer der dynamischsten und wichtigsten Anlagehäfen für Immobilieninvestoren“, ergänzt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. Der limitierende Faktor bleibt jedoch auch 2013 die überwiegende Ausrichtung auf Core- und Core Plus-Investments und dieses Angebot ist knapp. Deshalb beobachten die Experten eine höhere Risikobereitschaft bei einem Teil der Investoren und ein wachsendes Interesse an Asset Managementintensiveren Objekten. Dass hier noch großes Potenzial besteht, hat zuletzt die Deutsche Hypothekenbank in ihrer Studie über den hohen Modernisierungsbedarf auch bei Handelsimmobilien festgestellt.

2,5

Mrd. €

Demnach sind 64% aller Shopping-Center in Deutschland vor dem Jahr 2000 erbaut worden. Ein großer Teil von Fachmärkten ist noch weitaus älter. So bestätigt auch Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment, bei CBRE, dass das Angebot an valueadd und opportunistisch geprägten Transaktionsvolumen Retail Einzelhandels-Portfolien hoch ist. 4,5 4,0 Die Verkaufsprozesse seien aber auf 4,0 3,5 Grund der oft komplexen Eigentü3,5 3,0 merstruktur und des nicht ausbalan3,0 cierten Preisgefüges sehr zeitintensiv. 2,5

2009 Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2010 Q1 2010 Q2 2010 Q3 2010 Q4 2011 Q1 2011 Q2 2011 Q3 2011 Q4 2012 Q1 2012 Q2 2012 Q3 2012 Q4 2013 Q1 2013 Q2

Mrd. €

Wie es in der Studie der Deutschen Hypo weiter heißt, stehen im Fokus 1,5 1,5 der Investoren hochwertige und nach1,0 haltig konzipierte Einzelhandelsim1,0 mobilien in zentraler Lage: „Dass der 0,5 0,5 Marktanteil des Online-Shoppings 0,0 0,0 sukzessive wächst, erhöht zudem den Druck, Revitalisierungen und Erweiterungen an bestehenden EinzelhanEinzelhandelsinvestments Gleitender 12-Monats-Durchschnitt CBRE delsimmobilien vorzunehmen.“ Das gelte z.B. für Shopping-Center, die als Alternative zum Internet mehr Erlebnis bieten müssen. 2,0

2,0

Nachdem im 1. Quartal 2013 nur 2 kleinere Shopping-Center verkauft wurden, stieg die Zahl der gehandelten Einkaufszentren im 2. Quartal laut JLL auf 5 Center, wobei sich 4 davon in Städten außerhalb der 7 Immobilienhochburgen befinden. „Zusammen mit der regionalen Verteilung des Transaktionsgeschehens bei Fachmärkten, Fachmarktzentren und Geschäftshäusern, zeigt sich hier die geographische Vielfalt Deutschlands“, findet Helge Scheunemann, Leiter Research bei Jones Lang LaSalle Deutschland. „Für die von der überwiegenden Mehrheit der Investoren favorisierten Core-Produkte lassen sich eben insbesondere im Einzelhandelssegment gute Investitionsstandorte in den so genannten B-Städten finden, die attraktive Investitionschancen abseits der etablierten Märkte eröffnen.“ Mit einem Transaktionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro oder fast einem Drittel blieben Geschäftshäuser in Top-Lagen im 1. Halbjahr 2013 die stärkste Anlageklasse. Dazu trugen u.a. der Kö-Bogen, das One Goetheplaza und die Zeil 94 bei. In ShoppingCenter wurden „nur“ 970 Mio. Euro investiert, doch Anke Kaukers-Haverkamp, Leiterin Shopping Center Services Deutschland bei JLL, glaubt, dass bis zum Jahresende das Vorjahresniveau von 3 Mrd. Euro in diesem Segment wieder erreicht werden dürfte. Poppinga beobachtet zudem bei institutionellen Investoren ein wachsendes Interesse an gut positionierten Fachmarktzentren. In dieses Segment wurden laut JLL 400 Mio. Euro investiert, nach 464 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Bei einzelnen Fachmärkten lag das Volumen mit 436 Mio. Euro deutlich über Vorjahr (80 Mio. Euro). Im Segment Supermärkte/Discounter hat sich das Volumen sogar von 42 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 460 Mio. Euro verzehnfacht. Hauptakteure sind auf Käufer- und Verkäuferseite nationale Investoren mit etwa 80%. Die Renditen sind weiter stabil.

Deals Brack Capital Properties erwirbt Hanse Center Brack Capital Properties NV akquirierte das Fachmarktzentrum Hanse Center in Rostock. Das 1995

erbaute Fachmarktzentrum in der Hansestraße 37 hat eine vermietbare Fläche von 61 214 qm und ca. 2 434 Stellplätze. Hauptmieter ist die SBWarenhaus Kette Kaufland, darüber hinaus befinden sich weitere bekannte Marken wie Max Bahr, Sconto, Toys 'R' US und Hammer am Standort. Das Hanse Center ist zusammen mit dem Ostseepark das dominierende Fachmarktzentrum in der Region Rostock. Cushman & Wakefield Corporate Finance war für den Verkäufer als exklusiver Transaktionsberater und Gibson, Dunn & Crutcher LLP, München, als rechtlicher Berater tätig. Der Käufer wurde von Graf von Westphalen, Frankfurt/Main rechtlich beraten.

Deals Moers-Hülsdonk: Eine Privatperson hat ein Wohnund Geschäftshaus im Moers-Hülsdonk erworben. Das 1954 erbaute Objekt verfügt über 2 Wohneinheiten (ca. 232 qm) und eine Gewerbeeinheit (ca. 241 qm) mit einer Gesamtnutzfläche von ca. 473 qm. Verkäufer ist eine Privatperson. Vermittelnd tätig war Engel & Völkers Commercial Krefeld.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

vom 12.07.13

Cities & Center & Developments

Seite 5 von 20

Einkaufspräferenzen in Europa

Große Unterschiede bei der Affinität zum Online-Handel Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Welcher Einzelhändler möchte nicht gern in die Köpfe der Kunden hineinschauen, um zu erfahren, was sie wirklich wollen. Denn davon, dass er das Angebot bietet, das die Mehrzahl der Konsumenten will, hängt sein Erfolg ab. Einzelhandel ist insofern ein Stück weit „Stochern im Nebel“. Zumal die Dynamik des Internet-Handels schon die bange Frage aufwirft, ob die junge Generation nicht lieber ganz auf den bequemen Online-Kauf mit NachhauseLieferung umsteigen möchte? Welche Präferenzen europäische Konsumenten haben und wo sie einkaufen hat deshalb der Immobilien-Dienstleister CBRE in seiner Studie „Wie wir einkaufen“ untersucht. Dafür wurden zwischen März und April 2013 insgesamt 10 000 Konsumenten in Deutschland, Frankreich, Belgien, Großbritannien, Italien, Polen, Russland, Schweden, Spanien und Ungarn nach ihren gegenwärtigen und künftigen Einkaufspräferenzen befragt. Im Zentrum der Befragung standen die Segmente Lebensmittel und Bekleidung, die beiden größten Einzelhandels-Branchen. Und hier kommt auch CBRE zu dem Ergebnis, dass die Europäer in West und Ost den Online-Handel zwar wichtig nehmen, aber die Annehmlichkeiten des Einkaufs in Nachbarschaftsläden, Top-Einkaufslagen und innerstädtischen Shopping-Centern bevorzugen. Insbesondere für die befragten Westeuropäer (90%) haben die innerstädtischen Einkaufsstraßen und das City-Shopping-Center beim Mode-Kauf die größte Bedeutung. Europaweit liegt der Wert mit 78% etwas niedriger. Im Durchschnitt kommen die Europäer einmal monatlich zum Einkaufen hierher. Ins Shopping-Center auf der grünen Wiese gehen sie dagegen im Durchschnitt nur alle 6 Wochen. Eine Ausnahme bilden hier die Italiener, bei denen die Einkaufszentren auf der grünen Wiese sehr populär sind. Sie kommen alle 3 Wochen hierher. Bei den Konsumenten in den untersuchten osteuropäischen Ländern Russland, Ungarn und Polen ist laut CBRE besonders augenfällig, dass sie sowohl bei Bekleidung als auch bei Lebensmitteln vor allem lokale Geschäfte und Nachbarschaftsläden präferieren. Zudem gehen die Russen und Ungarn zweimal pro Woche Lebensmittel einkaufen, die Deutschen im Schnitt nur einmal. Beim Thema Online-Shopping ist generell fest zu


Handelsimmobilien

Report Nr.150

vom 12.07.13

Cities & Center & Developments

Seite 6 von 20

stellen, dass das Interesse gegenüber einer CBRE-Befragung von 2011 im europäischen Durchschnitt gestiegen ist. In der Gruppe der 16- bis 64-Jährigen stieg der Anteil der Online-Shopper von 40% auf 43%, allerdings bei großen regionalen Unterschieden. Während in Nordeuropa 60% der befragten Konsumenten auch online einkaufen, sind es in Deutschland, Großbritannien und Schweden sogar 70%. In den südeuropäischen Ländern sind es mit 40% dagegen deutlich weniger OnlineShopper. Noch geringer ist das Interesse in Russland mit nur 20% und in Ungarn mit nur 11%. Das bevorzugte Medium für den Kauf via Internet ist der Computer, Tablets oder mobile Geräte kommen weniger zum Einsatz. Auch beim Blick in die nähere Zukunft sind die Forscher zu der Einschätzung gelangt, dass – trotz des wachsenden Interesses am Fotolia Internet-Handel – nicht mit einem radikalen Wandel bei Der Preisvergleich im Geschäft ist noch eher selten. den Einkaufsgewohnheiten zu rechnen ist. Neue Technologien und digitale Tools, wie z.B. QR-Codes würden nur langsam akzeptiert – ganz abgesehen von den regionalen Unterschieden. Gleichzeitig haben die CBRE-Forscher in ihrer Studie die Vertriebsform ShoppingCenter genauer unter die Lupe genommen. Auf die Frage, was Shopping-Center für die Konsumenten attraktiv macht, nannten zwei Drittel vor allem die Themen Warenpreis, Sauberkeit, Sicherheit und bequeme Erreichbarkeit. Aus Sicht von Karsten Burbach, Head of Retail bei CBRE in Deutschland sind das Präferenzen, die gerade der stationäre Einzelhandel erfüllt. Bequemlichkeit sei hier der Schlüssel, denn die Konsumenten gingen gerne vor Ort einkaufen und wünschten sich Einkaufsziele, die mit dem Auto leicht erreichbar sind und kostenlose Parkplätze. Die Möglichkeiten der neuen Technologien treten dahinter zurück.

Deals ECE-Fonds erwirbt Hallen am Borsigturm Der ECE European Prime Shopping Centre Fund hat die Hallen am Borsigturm in Berlin-Tegel gekauft. Verkäufer ist die Vernal Asset 2BV. Das 1999 eröffnete Center hat rund 22 000 qm Verkaufsfläche sowie ca. 15 000 qm Bürofläche, ca. 7 500 qm für ein Hotel und ca. 5 000 qm für ein Kino und 1 600 Parkplätze. Seit Ende 2011 wird das Center bereits von der ECE betrieben und vermietet. Das Shopping-Center verfügt über 115 Fachgeschäfte, Cafés, Restaurants und Dienstleistungsbetriebe. Zu den Mietern zählen u. a. Media Markt, Rewe, H&M, Strauss Innovation, Esprit, TK Maxx und Intersport Voswinkel. Architektonisch besonders

Die meisten Kunden fahren mit dem Pkw zum Shoppen Der Unterhaltungs- und Freizeitwert eines Shopping-Centers ist vor allem für die jüngeren Konsumenten von Bedeutung. In dieser Altersgruppe legen über 50% Wert auf Entertainment, ansonsten liegt der Anteil bei etwa einem Drittel. Bei den jungen Kunden können die Center damit also klar punkten. Ein zentrales Thema ist für die Kunden zudem das freie Parken, das vor allem bei den Shopping-Centern auf der grünen Wiese geboten wird, während innerstädtische Center Parkgebühren erheben. Mit Blick auf die Tatsache, dass der Pkw für die europäischen Konsumenten beim Einkaufen sehr wichtig ist – 54% benutzen das Auto, um zum innerstädtischen Center und 76% um zum Center auf der grünen Wiese zu gelangen – stellt sich für die Forscher die Frage, ob sich die innerstädtischen Shopping-Center mit Parkgebühren nicht selbst ins Hintertreffen bringen? Ganz oben auf der Liste der Erwartungen an Shopping-Center steht auch die Qualität des Einzelhandelsangebots in punkto Laden- und Sortimentsgröße. Hier empfehlen die Experten den Center-Betreibern ihr großes Flächenangebot und ihre größere Flexibilität im Wettbewerb mit den restriktiveren Highstreets auszuspielen. Während mit Blick auf die stetig steigende Transparenz beim Einkauf durch den Einsatz von Smartphones – z.B. durch den direkten Preisvergleich im Laden – die Furcht im stationären Handel wächst, für die smarten Shopper nur noch als „Showrooms“ für den Online-Einkauf zu fungieren, kommt die Studie tatsächlich zu einem anderen Ergebnis: Digitale Tools würden noch nicht im großen Stil eingesetzt. Weniger als ein Drittel der befragten Europäer hätten im Geschäft „die Preise auf ihren Mobiltelefonen

reizvoll ist die einzigartige Gestaltung des ShoppingCenters, das nach den Plänen der Architekten Claude Vasconi und Dagmar Groß in die historischen Lokomotivbauhallen der ehemaligen Borsigwerke integriert wurde. Volker Kraft, Managing Partner ECE Real Estate Partners sieht bei dem Objekt noch erhebliches Wertsteigerungspotential durch Restrukturierung und Modernisierung, die das Center vom Flächenzuschnitten her und beim Branchenund Mietermix optimieren. Der ECE European Prime Shopping Centre Fund verwaltet 775,5 Mio. Euro von weltweit führenden institutionellen Investoren.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

vom 12.07.13

Cities & Center & Developments

Seite 7 von 20

verglichen oder QR-Codes für den Zugriff auf Websites genutzt“. Allerdings: Bei den 16- bis 34-Jährigen ist der Trend stärker, so dass sich künftig einiges ändern könnte. Auch auf die Frage, ob die Konsumenten beim Online-Kauf künftig stärker auf „click and brick“ setzen oder auf die Zustellung nach Hause, gibt die Untersuchung eine Antwort: Die Mehrheit (64%) der Online-Besteller wollen die Ware nach Hause geliefert bekommen. Das gilt vor allem bei Bekleidung. Nur 17% wollen die online bestellte Ware im Laden abholen. Allerdings ist in Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Belgien hier eine steigende Tendenz zu beobachten. Der Einzelhandel würde es dagegen bevorzugen, wenn die Kunden online bestellen und im Laden abholen - schon aus Gründen der Kosteneffizienz und mit Blick auf die Chance, dass der Kunde im Laden noch mehr kauft. Für 85% der befragten Konsumenten ist es zudem wichtig, Zugang zu Geschäften zu haben, um Kleidung vor dem Online-Kauf ansehen und anfassen zu können. Bei der Frage, nach der bevorzugten Qualität von Bekleidung ergab die CBREStudie, dass die Europäer mehrheitlich auf den Preis schauen: 59% der Befragten geben ihr Geld bei preiswerten Einzelhändlern aus. Besonders hoch ist der Anteil mit 70% in Russland, Polen und Ungarn. In Italien sind es nur 36%. Auf das MittelpreisSegment setzen 30% und auf Luxus-Marken 8%. In Großbritannien bevorzugen 42% das Mittelpreis-Segment, in Spanien sind es 42%. Die Präferenz für teurere Bekleidung dürfte mit steigendem Wohlstand allerdings steigen. Ein Beispiel ist laut Studie Deutschland, wo sich die Präferenzen von der BilligWare weg bewegt. Das eröffnet den Mode-Anbietern laut CBRE im größten Einzelhandelsmarkt Westeuropas noch gute Chancen.

Deals Berlin: Die deutsche Niederlassung der Generali Real Estate (GRE-DE), Köln, hat für einen Spezialfonds der Gentum KAG die Premium-Immobilie „Lindencorso“, ein Büround Geschäftshaus im Schnittpunkt Unter den Linden/Friedrichstraße von Berlin, für das Portfolio der Generali Deutschland Gruppe erworben. Der Lindencorso ist eines der Landmarkbuildings in Berlin mit einer exklusiv ausgestatteten Mietfläche von rd. 28 700 qm. Hauptmieter ist die Volkswagen AG mit ihrem Automobil Forum. CBRE war bei der Transaktion beratend tätig, Pöllath + Partner zeichnete für die rechtliche Transaktionsprüfung verantwortlich.

Lademann

Markt- und Standortanalysen Tragfähigkeitsstudien Konzeptentwicklung und -evaluierung Verträglichkeitsgutachten Nahversorgungskonzepte Zentrenkonzepte Netzanalysen Befragungen

25 Jahre exzellente Beratung und gerichtsfeste Gutachten Seit 1986 sind wir als unabhängiges Beratungsunternehmen an der Schnittstelle von Stadtentwicklung und Einzelhandel erfolgreich tätig. Fokussiert auf Handelsthemen bündeln wir unser Spezial-Know-how zum Vorteil von namhaften Städten und Gemeinden, Projektentwicklern, Investoren und dem Handel selbst. Unsere enge Anbindung zum Beispiel an die Universitäten Göttingen und Zürich sorgt darüber hinaus für einen stetigen, wechselseitigen Transfer von Methoden und Verfahren.

Wir können etwas für Sie tun? Dann sprechen Sie uns an: Gern stehen Ihnen Herr Uwe Seidel und Herr Prof. Rainer P. Lademann zur Verfügung. Dr. Lademann & Partner GmbH Friedrich-Ebert-Damm 311 22159 Hamburg Telefon (040) 64 55 77 0 Telefax (040) 64 55 77 33 info@dr-lademann-partner.de

www.dr-lademann-partner.de


Handelsimmobilien

Report Nr.150

vom 12.07.13

Cities & Center & Developments

Seite 8 von 20

Das Interview „Das neue interaktive Einkaufserlebnis kommt bei unseren Kunden gut an“ Gespräch mit Henrie W. Kötter, Geschäftsführer Center Management der ECE, über die Herausforderungen, die der Online-Handel mit sich bringt, den demographischen Wandel und die Anforderungen an die Shopping-Center von heute. Handelsimmobilien Report: Die ECE hat sich vorgenommen, den Kunden im Internet-Zeitalter „auf der Spur zu bleiben“. Was können Sie nach der Studie der ECE mit Roland Berger, Otto Group und Union Investment noch weiter tun, um die Präferenzen ihrer Kunden zu ermitteln? Henrie W. Kötter: Wir arbeiten intensiv daran, unsere Marktforschung auszubauen. In diesem Zusammenhang kann ich mir auch gut vorstellen, die Studie fortzusetzen. Denn es wird spannend sein, zu beobachten, wie sich die Kunden und ihr Konsumverhalten in einer MultiChannel-Einkaufswelt im Laufe der Zeit verändern. Zusätzlich ist es für ein internationales Unternehmen wie die ECE wichtig zu verstehen, wie sich Konsumenten in anderen Märkten im Vergleich zu Deutschland verhalten. Insofern wäre auch eine Ausweitung der Erhebungen auf unsere ausländischen Center denkbar. Zudem gehen wir in einigen Centern neue Wege, um über Touchscreens und Online-Fragebögen schnellere und direktere Rückmeldungen zu bekommen. HIR: Ein Resultat der Studie war, man müsse der jungen Internet-Generation nur das Einkaufserlebnis bieten, das sie mag, um sie für den stationären Einzelhandel zu gewinnen. Was gehört zu solchen Erlebnissen? Kötter: Die Studie hat ja gerade gezeigt, dass es nicht „die“ junge Generation gibt. Es gibt einerseits Jugendliche, die sich stark in der Online-Welt bewegen, andererseits aber auch die, die den stationären Handel, hier bevorzugt Shopping-Center, aufsuchen, um sich mit Freunden zu treffen und gemeinsam shoppen zu gehen. Was beide Gruppen vereint, ist die intensive Nutzung neuer Medien sowie der Wunsch, sich online auszutauschen. Neueste Outfits und Modetrends werden über die sozialen Netzwerke mit Freunden diskutiert. Deshalb haben wir in unseren „Future Labs“ auch Elemente umgesetzt, die diese Form der Kommunikation unterstützen.

Wir versprechen uns viel von direkter Kundenansprache Unsere Kunden können z.B. über den „Photo Buzzer“ Bilder von sich im Center mit ihren Freunden auf Facebook teilen. Wir wollen, dass das Center der „Place to be“ wird oder bleibt. Daher testen wir intensiv, wie das Einkaufserlebnis mit Freunden und das Mode-Shopping am besten über soziale Medien kommuniziert werden kann. HIR: Nach Ihren Erfahrungen mit den beiden Future Labs in Hamburg und Essen: Welche Verbindungen zwischen Online-Aktivitäten und realem Shopping-Center waren bislang am erfolgreichsten? Kötter: Insgesamt zeigt sich, dass das neue interaktive Einkaufserlebnis gut bei unseren Kunden ankommt. Es ist aber noch zu früh, endgültige Aussagen darüber treffen zu können, welche Angebote am erfolgreichsten sind. Wir versprechen uns viel von einem neuen Ansatz, der sich an der exakten Kundenansprache von Amazon und Co. orientiert. Mit diesem Tool, das wir über eine Smartphone-App realisieren, können Kunden gefiltert für sie relevante Informationen erhalten - und zwar nur dann, wenn es sie auch interessiert. Wir sehen auch, dass gerade spielerische Elemente von den Kunden sehr gut angenommen werden, allen voran der Infrarot-Spielplatz „Reise der Riesen“.

Unternehmens News Hahn: Pluswertfonds 162 voll platziert Die Hahn-Gruppe, Marktführer im FondsManagement großflächiger Einzelhandelsimmobilien,

hat ihren Pluswertfonds 162 mit einem Eigenkapitalvolumen von 5,2 Mio. Euro in rd. 12 Wochen erfolgreich platzieren können. Der Immobilienfonds beteiligt sich für 12,5 Mio. Euro an einem Fachmarktzentrum in Bad Hersfeld. Das Objekt ist langfristig an den Lebensmittelhändler tegut und den Drogeriemarktbetreiber Müller vermietet. Ergänzungsmieter sind die Schuh- bzw. Modeanbieter Deichmann und Jeans Fritz. Die Gesamtmietfläche des Fachmarktzentrums beträgt rund 6 300 qm. Die geplante jährliche Ausschüttung des Fonds liegt bei 6% und wird quartalsweise ausgezahlt - voraussichtlich erstmals im September 2013.

Personalien Finanzvorstand Borchert verlässt die AVW AG Kurz nachdem der AVWHauptaktionär Frank Albrecht in den Vorstand der AVW Immobilien AG eingetreten ist, hat der für Finanzen zuständige Vorstand Ulrich Borchert das Unternehmen zum 1. Juli 2013 verlassen. Wie die AVW mitteilte, werden nun Willy Koch und Frank Albrecht den Vorstand bilden.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

vom 12.07.13

Cities & Center & Developments

Seite 9 von 20

HIR: Wie verteilen sich die Online-Aktivitäten im Shopping-Center auf die einzelnen Generationen? Gibt es da Unterschiede? Kötter: Diese Zahlen liegen uns bisher noch nicht vor. Wir sehen aber, dass auch ältere Besucher unserer Center den Umgang mit neuen Technologien und Social Media Kanälen ausprobieren. Sie nutzen z.B. unsere 3-D Wegeleitsysteme oder die virtuelle Kundeninfo. Diese sind sehr intuitiv bedienbar. Heute haben ja sehr viele Menschen, die sich selbst nicht als IT-affin bezeichnen, auch Smartphones. Sie nutzen die Technik, weil sie einen Nutzen bietet und kaum erklärungsbedürftig ist. HIR: Man sagt, dass zwischen Online-Kunden und Online-Shop eine spezielle emotionale Bindung besteht: Wie können Shopping-Center auch eine solche emotionale Verbundenheit erreichen? Kötter: Bei vielen unserer Besucher gibt es diese emotionale Bindung bereits. Dies gilt beispielsweise bei Kunden, die „ihr“ Einkaufscenter schon seit Kindertagen besuchen und bei denen das Center inzwischen zu einem wichtigen Ort und festem Bestandteil in ihrem Quartier beziehungsweise in ihrem Alltag geworden ist. Darüber hinaus wird es in der nächsten Zeit für den stationären Handel darauf ankommen, bei der Kundenbindung vom Online-Handel zu lernen: Wie gelingt es uns, den Kunden noch frühzeitiger, noch persönlicher anzusprechen? An der Beantwortung dieser Frage arbeiten wir aktuell mit einigen unserer Mietpartner. Unsere gemeinsam entwickelte App ist hier ein erstes gutes Ergebnis. HIR: Welche Bedeutung haben Veranstaltungen im Shopping-Center? Kötter: Veranstaltungen und Ausstellungen tragen wesentlich zur Kundenbindung und

Deals Köln: Victorinox mietet 200 qm Verkaufsfläche in der Nähe des Kölner Doms, am Wallrafplatz 2. Die Eröffnung ist für Herbst geplant. Comfort vermittelte den Mietvertrag. „Der Brand Store in dieser für uns optimalen Lage ist der zweite starke Auftritt von Victorinox in Nordrhein Westfalen. Wir sind sicher, hier mit unseren Kollektionen ein ganz besonderes Einkaufserlebnis anzubieten“, sagt Patrick Hardy, Global Retail Director von Victorinox. Das Schweizer Unternehmen ist spezialisiert auf Qualitätsprodukte mit praktischem Nutzen für verschiedene Lebensbereiche: Swiss Army Knifes, Haushalt- und Berufsmesser, Uhren, Reisegepäck, Bekleidung und Parfum.

Eine Handelsimmobilie steht, damit der Laden läuft.   Revitalisierung   Vermietung & Verkauf   Center Management München • Hamburg • Köln • Leipzig

Handelsimmobilien, die funktionieren – vom Genehmigungsverfahren bis zum Mietvertrag, vom Nutzungskonzept bis zur Nebenkostenabrechnung, von der Reinigung bis zur Rendite; vom Kiosk bis zur Shopping Mall. Von Deutschlands Immobilienspezialist unter den Handelsexperten. |

www.iph-online.de

Wissen schafft Werte.

Shopping Center Tempelhofer Hafen, Berlin

IPH


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments zu einem emotionalen Einkaufserlebnis bei. Durch die Synergie-Effekte unserer vielen Center sind wir in der Lage, äußerst hochwertige und aufwändige Produktionen anzubieten, die dann an vielen Standorten nacheinander gezeigt werden. Ausstellungen wie die „Phänomenta“ oder „Zum Mars“ haben Millionen von Besuchern begeistert. Am Ende gilt auch hier: Es geht nicht nur darum, dem Kunden ein Produktangebot zu bieten, das er von uns natürlich erwartet. Vielmehr wollen wir den Kunden überraschen und begeistern, indem wir Erwartungen übertreffen. HIR: Der Online-Handel ist ja nur eine Herausforderungen für die Branche. Diametral entgegengesetzt ist doch die Herausforderung durch die alternde Gesellschaft. Ist das für die Center-Industrie nicht ein riesiger Spagat? Kötter: Nein – im Gegenteil. Sowohl die Online-Shopper als auch die älteren Menschen gehen gerne ins Shopping Center, um dort Menschen zu treffen, um zu sehen und gesehen zu werden. Und gerade die älteren Menschen fordern den Service, mit dem der stationäre Handel auch bei anderen Kundengruppen im Wettbewerb mit dem OnlineHandel punkten kann. Hier sehen wir große Chancen. Gerade die kommende Generation 60+ ist lange fit und moDie Zukunft hat begonnen…. Foto: ECE disch interessiert. Sie verfügt zudem über das Einkommen, um sich auch mal etwas zu gönnen. HIR: Was tut die Shopping-Center-Industrie gezielt für die ältere Generation? Kötter: Wir haben schon immer dafür gesorgt, dass unsere Shopping-Center barrierefrei und generationenfreundlich sind. Dies betrifft Familien mit Kindern ja genauso. Die Wege sind kurz, es ist immer was los und auch Arztpraxen sind häufig im Haus. Zudem sind unsere Center natürlich hell, sicher und sauber. Deshalb treffen sich ältere Menschen auch gerne bei uns. Aber vergessen Sie nicht: Ältere Menschen empfinden sich heute deutlich später als solche. Die meisten Senioren wollen daher auch keine „altengerechten“ Geschäfte. Sie wollen dort einkaufen und die Produkte haben, die auch Jüngere bevorzugen.

Der richtige Branchen- und Mieter-Mix ist wichtig HIR: Die Shopping-Center-Industrie hat in den vergangenen Jahren viel lernen müssen. Worauf kommt es aus Ihrer Sicht bei den neuesten Centern an? Kötter: Der richtige Branchen- und Mietermix ist aus unserer Sicht wichtiger denn je. Denn die Konzepte sind viel schnelllebiger als früher. Was heute noch hip ist, ist morgen schon wieder völlig überholt. Das Rad dreht sich schneller und wir müssen es schaffen, mit den Angeboten in unseren Centern immer am Puls der Zeit zu sein. Zudem haben sich Shopping-Center in den letzten Jahren immer stärker zum „Third Place“ für unsere Kunden entwickelt, also dem Platz, an dem sie neben zu Hause und Büro viel Zeit verbringen. Deshalb nimmt beispielsweise der Gastronomie-Anteil in unseren Centern stetig zu. Aber auch die Innenarchitektur hat deutlich an Bedeutung gewonnen, wie man bei unseren jüngeren Centern sehen kann. Bei aller Bedeutung der Architektur und der Berechtigung städtebaulicher Anforderungen darf man aber nicht den Fehler machen, die Funktionalität aus den Augen zu verlieren. Es gibt in Deutschland wunderschön gestaltete Center, die leider nicht funktionieren. Es gilt Kreativität, Innovationskraft und Erfahrung zu verbinden.

vom 12.07.13 Seite 10 von 20

Unternehmens News Sonae Sierra Brasil übergibt Center an Mieter Sonae Sierra hat über die Tochter Sonae Sierra Brasil in einer Feierstunde den Mietern des neue Einkaufszentrums Passeio das Águas Shopping in Brasilien die Schlüssel übergeben. Das Center ist das größte im Bundesstaat Goiás. Es bietet Platz für 277 Shops und verfügt über 4 000 Parkplätze. Die Eröffnung von Passeio das Águas Shopping ist für das 4. Quartal 2013 geplant. Fernando Guedes de Oliveira, Vorstandsvorsitzender von Sonae Sierra ist sehr zufrieden mit den großen Fortschritten beim Bau des Centers: „Es ist das erste Einkaufszentrum, das wir im Mittleren Westen von Brasilien entwickeln. Mit diesem Projekt macht Sonae Sierra einen weiteren wichtigen Schritt in den brasilianischen Markt und baut seine Präsenz aus." Das innovative Einkaufszentrum soll Kultur, Freizeit und Einzelhandel verbinden und zu einer echten Referenz für die Stadt Goiânia und die ganze Region werden.

Deals Berlin: Die AOK Gesundheitskasse hat rund 190 qm in der Schönhauser Allee 146a in Berlin für ein Servicecenter gemietet. Eigentümer der Fläche ist ein Privatinvestor. CBRE war bei der Anmietung beratend tätig.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments

vom 12.07.13 Seite 11 von 20

Deals

GCSC Forum Projektentwicklung

Zwischen Nachhaltigkeit und selektiver Finanzierung HIR HAMBURG. Die Herausforderungen für die Handelsimmobilien-Branche sind – abgesehen von der schwierigen Großwetterlage im Zuge der Euro-Krise – aktuell sehr vielfältig. Nachdem viele wichtige Immobilien-Finanzierer vom Markt verschwunden sind und die Eigenkapitalanforderungen steigen, sind die Zeiten der schnellen Kapitalbeschaffung vorbei. Der Online-Handel zwingt den stationären Einzelhandel zudem nach Wachstumsalternativen zu suchen und die steigenden Energie-Kosten zwingen dazu, den Energieverbrauch zu senken. Unter dem Motto „Alles wird anders – Was nun?“ befasste sich das Forum „Projektentwicklung und Nachhaltigkeit“ des German Council of Shopping Centers (GCSC) in Hamburg unter Moderation von Harald Ortner, Geschäftsführer der HBB GmbH, mit diesen Themen. So konstatierte Florian Preißler, Geschäftsführer von Multi Development Germany, dass es heute für einen Projektentwickler nicht mehr ohne weiteres möglich sei, die wesentlichen Kerndaten einer Finanzierung mit der Bank per Telefon zu besprechen. Die Anforderungen der Banken an die Projektentwickler z.B. durch die Regeln von Basel III steigen definitiv. Wie Preißler erläuterte, werden die im Zuge der von Basel III geforderten höheren Eigenkapitalquoten dazu führen, dass die Kreditinstitute gezwungen sein werden, bei den zu finanzierenden Projekten stärker zu selektieren. Die Entwicklung auf den Finanzmärkten lege somit die Messlatte für neue Projekte höher. Damit dürfte die Bedeutung von alternativen Finanzierungen – z.B. durch Versicherungen - steigen.

Hamburg: Die FR L’Osteria GmbH hat 580 qm Gastronomiefläche in Lübeck gemietet. Ende August wird das Restaurant An der Untertrave 111 eröffnen. Es bietet auch eine Terrasse mit bis zu 100 Sitzplätzen. Beauftragter Manager ist die Ahrensburger PPF Immobilien Management GmbH. Das neue Trave Quartier „Lübeck’s feine Ecke“ zwischen Holsten- und Braunstraße wird aufwendig umgebaut. Der Gastronom Dirk E. Block, der bereits die L’Osteria in Hamburg betreibt und als Partner für Norddeutschland auftritt, wird an diesem Standort sein 2. Restaurant eröffnen. BNP Paribas Real Estate vermittelte.

Eigenanzeige

Wir schlagen die Brücke… … zwischen Immobilienwirtschaft, Einzelhandel und Kommunen.

Sie suchen neue Standorte? Wir können Ihnen dabei helfen, denn die relevante Zielgruppe finden Sie bei uns! Gern beantworten wir Ihre Fragen. info@rohmert.de

© fotalia.com


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments Für eine gewisse Verunsicherung unter den Immobilienexperten sorgt derzeit zudem der kurzfristige Zinsanstieg als Reaktion auf die Ankündigung der US-Notenbank, ab 2014 den monatlichen Kauf von Staatsanleihen im Volumen zu drosseln. Das ergab die monatliche Panel-Befragung zum Immobilienklima, die von der Deutschen Hypo jüngst vorgelegt wurde. So steht derzeit die Frage im Raum, was passieren wird, wenn der aktuelle Zinsanstieg nachhaltig wäre? Die restriktiven Finanzierungsbedingungen werden sich künftig zweifellos auch auf die zahlreichen Revitalisierungen auswirken, die im Bestand deutscher Handelsimmobilien in den nächsten Jahren notwendig werden. Das gilt für Shopping-Center, Geschäftshäuser und für Fachmärkte und Fachmarktzentren. Ein zweites wichtiges Thema bei Revitalisierungen sind die planungsrechtlichen HürModerator Harald Ortner Foto: HBB den, die es hier zu nehmen gilt. Mit diesem Thema befasste sich Rainer Voß, Rechtsanwalt in der Kanzlei Lenz und Johlen. Vor Beginn eines solchen Projekts empfiehlt der Experte zunächst einmal die umfassende Analyse der Bestandsunterlagen. Meist geht es bei Revitalisierungsobjekten um die Frage, inwieweit die Einzelhandelsnutzung, der Branchenmix oder die Größe der Mietfläche in der Baugenehmigung festgelegt wurden und deshalb der Spielraum für Veränderungen eng ist. Entsprechend sind Nachverhandlungen notwendig. Doch Voß sieht selbst bei Shopping-Centern, die sich außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche befinden, also in genehmigungspflichtigen Sondergebieten, durchaus günstige Chancen für Veränderungen. Insbesondere die älteren Baugenehmigungen und Bebauungspläne - vor allem die, die auf der BauNutzungsverordnung (BauNVO) von 1962/1968 beruhen - bergen aus seiner Sicht noch viele Möglichkeiten. Eigentümer seien der Planungshoheit der Gemeinden nicht hilflos ausgeliefert. Dass der Einzelhandel als Reaktion auf die wachsende Online-Konkurrenz näher an seine Kunden heranrückt und neue Läden in attraktiven Mittelstädten eröffnet, machte Manuel Jahn, Head of Real Estate Consulting bei GfK Geomarketing, deutlich. Insbesondere süddeutsche Mittelstädte verfügen über hohe Zentralitätskennziffern, d.h. sie ziehen viel Kaufkraft aus dem Umland an. Da bislang aber nicht nur der filialisierte Einzelhandel, sondern auch Investoren einen Bogen um diese Städte gemacht haben, ist aus Jahns Sicht für die Expansion des Einzelhandels Green Building: Supermarkt der Zukunft Foto: Rewe auch die Konzeption passender Verkaufsflächen eine wichtige Voraussetzung. Zudem muss der Einzelhandel auch seine Konzepte an die kleineren Städte anpassen. Hermann Horster, Head of Sustainability beim Immobiliendienstleiter BNP Paribas Real Estate Consult GmbH, vermittelte mit Blick auf die stetig steigenden Energiekosten einen Überblick über Kosten und Nutzen nachhaltiger Handelsimmobilien, die Unterschiede bei den verschiedenen Zertifizierungsansätzen und die Bedeutung der „Green-Buildings“ für die Investoren. Den Wunsch der Entwickler nach einem Beleg dafür, dass zertifizierte Gebäude auch

vom 12.07.13 Seite 12 von 20

Deals DIC erwirbt über Pamera größten Edeka-Markt Im Auftrag eines Privatinvestors hat Pamera Real Estate Partners den größten Edeka-Markt Deutschlands erworben. Das Edeka Frischecenter Zurheide befindet sich in der Nürnberger Straße 40-42 in Düsseldorf, verfügt über 8 250 qm Mietfläche und wurde zusammen mit dem dazugehörigen Grundstück für 19 Mio. Euro von der DIC Asset AG, Frankfurt/

M., erworben. Die DIC wurde dabei von Colliers Trombello Kölbel beraten. Der konzeptionell wie ein großflächiges SB-Warenhaus angelegte Markt wurde 2009 fertig gestellt. Im Erdgeschoss befinden sich die 305 Stellplätze des Objekts. Die nach Themenbereichen gegliederte Verkaufsfläche erstreckt sich über das 1. Obergeschoss. Die Immobilie ist noch bis 2029 an Edeka Rhein Ruhr vermietet.

Deals Köln: Die US-LifestyleMarke Guess hat ca. 500 qm auf der Kölner Schildergasse 41-45 gemietet. Im neuen Guess Store wird nach dem Umbau die aktuelle Guess-Mode für Woman + Man nebst Accessoires angeboten. Die Eröffnung wird Ende August erfolgen. Vormieter der Fläche war Pimkie, Vermieter ist ein privater Eigentümer. CBRE vermittelte.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments höhere Mieten oder Verkaufspreise erbringen, den konnte aber auch er nicht erfüllen. Dass Zertifizierungen heute dennoch „State of the Art sind“ liegt aus Horsters Sicht an der Erwartungshaltung der Marktakteure. Auf der einen Seite stünden die Mieter, die das Grüne in der Unternehmensphilosophie verankert hätten. Auf der anderen Seite stünden die Projektentwickler, die sich auf Grund der geringeren Gesamtmietbelastung der Mieter Wettbewerbsvorteile versprechen sowie zu guter Letzt die Investoren, die zugleich Ertrags-, Image- und Risikoaspekte betrachten würden. Horster ist überzeugt, dass sich die Zertifikate mit Blick auf den Werterhalt der Immobilie zum Instrument der Risikominimierung entwickelt haben. Ein Spieler, der von energieeffizienten Immobilien zweifellos profitiert, ist der Lebensmittelhändler Rewe, der als Mieter geringere Nebenkosten zahlen muss. Wie Harald Fischer, Leiter Bauwesen Vollsortiment national bei Rewe, berichtete, wurde das Unternehmen für sein „Green Building“ in Berlin als erster Händler mit dem Mehrfachzertifikat der DGNB ausgezeichnet. Für Rewe ist das eine Komplett-Strategie: „Nachhaltige Sortimente in nachhaltigen Supermärkten“. Das selbst gesteckte Ziel die CO2-Emission bis 2015 – gemessen an 2006 – um rund 30% zu senken, ist laut Fischer zum Greifen nah. Das letzte Stück auf der Wegstrecke erfordere jedoch die größte Mühe. Insgesamt ist im Rewe Green Building der Primärenergiebedarf um 48% niedriger als bei einem Standard-Markt. Ein großes Thema für den deutschen Lebensmittelhandel, der mit Licht und Kühltheken sehr energieintensiv arbeitet, werden die hohen Kosten für die Bestandsoptimierung sein. Deshalb plädiert Fischer dafür, von vornherein energieeffizient zu bauen. 11. Retail Meeting

ECE will mit ihren Mietern neue Konzepte testen Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Die Herausforderungen durch den Online-Handel haben der Center-Industrie und dem Einzelhandel klar gemacht, dass sie in einem Boot sitzen. Die Hamburger ECE berichtete bei ihrem diesjährigen Retail Meeting in Hamburg, wie sie diese Zusammenarbeit mit Leben füllen will. Außerdem berichtete das Unternehmen über die zahlreichen Neueröffnungen, die in den nächsten Jahren anstehen. Die Chefs der großen europäischen Shopping-Center-Spezialisten waren sich im vergangenen Jahr bei der European Conference des International Council of Shopping Centers (ICSC) in Berlin mit Blick auf die Herausforderungen durch den Online-Handel ziemlich einig: Die Veränderungen würden dazu führen, dass Mieter und Shopping-Center-Betreiber enger zusammenarbeiten Foto: ECE müssten, stellte Gerard Groener, CEO der niederländischen Corio, fest. Die Kooperation resp. die Allianz zwischen der Shopping-Center-Industrie und dem Einzelhandel würden immer wichtiger, fügte auch Alexander Otto, Chef der Hamburger ECE hinzu. Und der CEO des Schweizer Gottlieb Duttweiler Instituts, David Bosshart, betonte, dass die „Einzelhändler mit einem überzeugenden Konzept“ die Schlüsselfaktoren für den Erfolg eines Shopping-Center-Entwicklers seien. Vor diesem Hintergrund wird Einzelhandel und Immobilienbranche bewusst, dass sie beim Strukturwandel, den die

vom 12.07.13 Seite 13 von 20

Auszeichnung Superbrands Award 2013 für Árkad Örs vezér tere Das ungarische ECEShopping-Center Árkad Örs vezér tere hat den

Superbrands Award 2013 gewonnen. Superbrands ist ein bekanntes Markenbewertungssystem, in dem die stärksten Marken in fast 90 Ländern nach den gleichen Kriterien ausgezeichnet werden. Zum ersten Mal haben in diesem Jahr neben einer Expertenjury auch Verbraucher an der Auswahl der Preisträger teilgenommen. In Zusammenarbeit mit dem GfK Ungarn Market Research Institute wurde eine repräsentative Online-Umfrage durchgeführt, wobei 800 Teilnehmer danach gefragt wurden, welche Marken sie kennen und bevorzugen.: „Wir freuen uns darüber, dass unser ShoppingCenter nicht nur die Fachjury überzeugen konnte, sondern darüber hinaus auch bei den Kunden sehr beliebt ist“, sagt Rita Beledi, Center-Managerin des Árkad Örs vezér tere.

Deals Frankfurt/M: Eine Privatperson hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Radilostraße in Frankfurt erworben. Die Immobilie hat eine Gesamtfläche von 380 qm und bietet 4 Wohnungen (ca. 250 qm) und 3 Gewerbeeinheiten (ca. 130 qm). Verkäufer ist ebenfalls eine Privatperson. Engel & Völkers Commercial Frankfurt vermittelte.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments virtuelle Internet-Einkaufswelt heraufbeschwört, in einem Boot sitzen - und deshalb in dieselbe Richtung rudern müssen. Der interessante Branchenmix im Shopping-Center bestimmt den Erfolg. Langweile ist schlecht. So macht die Hamburger ECE nun Ernst mit dem Thema Kooperation und Alexander Otto unterbreitete den Einzelhändlern beim 11. Retail Meeting in der Fischauktionshalle im Hamburger Hafen den Vorschlag, künftig auch gemeinsam neue Konzepte zu testen. Wichtig ist für ihn auch die Frage, wie Online- und Offline-Handel besser vernetzt werden können. Henrie W. Kötter, Geschäftsführer Center Management der ECE, appellierte an die Händler: „Wenn Sie etwas planen, dann sprechen Sie uns an, damit wir im Dialog gemeinsam vorgehen können“. Dafür geht der Center-Spezialist noch einen weiteren Schritt auf den Einzelhandel zu. So kündigte Kötter an, dass das Unternehmen ein flächendeckendes System einführen will, um regelmäßig die Kundenzufriedenheit – unter Kunden versteht die CenterIndustrie ihre Mieter – in den Centern zu erfassen. Zudem plant Gewinner der ECE-Retail Awards Foto: ECE die ECE einen „Runden Tisch“, der sich mit der Frage befasst, wie sich der Center-Spezialist mit Blick auf die Belange der Mieter weiter entwickeln kann. Daran sollen etwa 15 Vertreter aus dem Kreis der Einzelhändler teilnehmen. Ein weiteres zentrales Thema für die Center-Betreiber und ihre Mieter ist mit Blick auf die steigenden Energiekosten (EEG-Umlage) nach Ottos Worten das Thema Nachhaltigkeit. Ziel ist es, künftig die Nebenkosten der Mieter im Rahmen zu halten: „Das soll die Umwelt und Ihren Geldbeutel schützen“, so Otto. Das beginnt bei der Zertifizierung von neuen Shopping-Centern, die heute zum Standard gehört, geht über den Test mit Ladestationen für Elektro-Autos bis hin zum Einsparen von Papier beim ECE Retail Meeting, wo darauf verzichtet wurde, die Programme auszudrucken. Da trotz aller Sparmaßnahmen beim Retail Meeting dennoch CO2 erzeugt wurde – genau genommen waren es laut Klaus Striebich, Geschäftsführer Vermietung, 75,88 Tonnen – will die ECE zum Ausgleich 550 neue Bäume in Panama pflanzen. Beim Thema Online-Handel testet das Unternehme in seinen Futur Labs im Essener Shopping-Center Limbecker Platz und im Alstertal Einkaufszentrum in Hamburg die Nutzungsmöglichkeiten des Internets. Dazu gehören laut Kötter ein 3DWegeleitsystem, ein Kiosk für Video-Konferenzen, eine vollelektronische Garderobe und vieles mehr. „Wir haben eine Pipeline voll mit Ideen“, so Kötter, der aber auch einräumt, dass sicher nicht alles funktionieren werde. Doch sei es wichtig, im Umgang mit dem Internet zu lernen. Gleichwohl zeigen die Frequenz-Messungen in den ECE-Centern in den Jahren 2011, 2012 und 2013, dass sich die Kurven bislang nicht unterscheiden – kurz gesagt, die Frequenz ist trotz wachsendem Online-Handel gleich geblieben. Günstig für den stationären Einzelhandel und die Center-Industrie ist bislang auch die Einstellung der „Digital Natives“, der im Durchschnitt 28 Jahre alten InternetGeneration, die das Medium zwar intensiv nutzt, aber dennoch bevorzugt im realen Einzelhandel einkaufen geht. Diese Konsumentengruppe der „Mainstream Offline Shoppers“ macht 25% der Bevölkerung aus. Die „Traditional Senior Shoppers“ (die älteren Konsumenten) kaufen fast nur im Geschäft vor Ort ein. Auf diese Konsumentengruppe entfällt 28% der Bevölkerung. Der Anteil der „Well-Off Shopping Enthu-

vom 12.07.13 Seite 14 von 20

Personalien Acrest: Usselmann neuer Head of Transactions Die Acrest Property Group konnte Alexander Usselmann als Head of Transactions gewinnen. Seit 1. Mai 2013 verantwortet der 39-Jährige in dieser neu geschaffenen Funktion sämtliche Anund Verkäufe. Er wird zudem als Geschäftsführer der Acrest den Bereich Transaktionen weiter ausbauen. Usselmann kommt von der Archon Group Deutschland GmbH, einer Tochter von Goldman Sachs, wo er seit 2006 tätig war. Seit Mitte 2011 verantwortete er dort als „Head of Sales and Acquisitions“ die deutschlandweiten Transaktionen mit Gewerbeimmobilien und führte ein Team, mit dem er über 250 Immobilien (Investmentvolumen: rd. 3 Mrd. Euro) betreute. Vor seiner Zeit bei Archon betreute er als Projektleiter für die Provinzial in Düsseldorf Projektentwicklungen von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Der DiplomIngenieur (FH) mit Schwerpunkt Immobilienprojektmanagement spricht neben Deutsch fließend Englisch und Russisch.

Deals Hamburg: Ein Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in Wedel bei Hamburg gekauft. Die Immobilie verfügt über 119 Wohnungen (rd. 4 900 qm) und 4 Gewerbeeinheiten (rd. 450 qm) mit einer Gesamtnutzfläche von ca. 5 350 qm. Verkäufer ist ein institutioneller Investor. Engel & Völkers Commercial Hamburg vermittelte.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments siasts“ mit ihrem hohen Haushaltseinkommen bevorzugt gleichfalls den stationären Handel und macht etwa 10% der Bevölkerung aus. Das Potenzial für den stationären Handel ist demnach sehr hoch. So ergab auch die von ECE, Otto Versand, Union Investment und Roland Berger erstellte Studie „Dem Kunden auf der Spur“, die im Februar vorgestellt wurde, dass die Mehrheit der Konsumenten immer noch den Offline-Einkauf bevorzugt. 93% der Transaktionen finden laut Kötter offline statt. Wie ECE-Chef Otto in seiner Bilanz für 2013 berichtete, hat das Unternehmen in diesem Jahr bereits etwa 1 Mrd. Euro investiert – darunter in das zweitgrößte dänische Shopping-Center Rosengardencentret in Kopenhagen und gemeinsam mit der Allianz in das Silesia Center in Polen. In Deutschland bringt die ECE in den nächsten Jahren 8 Neuentwicklungen auf den Markt, darunter das Skyline Plaza in Frankfurt, das Milaneo in Stuttgart, das „K“ in Lautern, die Schlossberg Galerie in Homberg/Saar, die Holsten Galerie in Neumünster und die Markt Galerie in Velbert. Die beiden letzteren werden mit der HBB entwickelt. Im Ausland sind 6 Center im Bau, darunter das Aura in Yaroslawl, die Bahnhof City am Wiener Hauptbahnhof, die Galeria Kujawska in Polen, das Hradec Králové in Tschechien und die AnkaMall in Ankara. Da laut Otto hierzulande nicht mehr viele Neuentwicklungen möglich sind, richtet sich der Fokus vor allem auf Revitalisierungen und Erweiterungen. Hier ist die ECE mit der City-Passage in Bielefeld, dem Marstall-Center in Ludwigsburg und dem Sophienhof in Kiel beschäftigt. Während der Veranstaltung wurden auch wieder die von der ECE ausgelobten Preise vergeben: In der Kategorie „Best Performance“ gewann die spanische InditexGruppe mit den Marken Zara, Massimo Dutti und Bershka. Zum „Newcomer des Jahres“ wurde der vertikale Dessous-Anbieter Calzedonia gekürt und zum „Most innovative Concept“ der Spielwarenhersteller Lego. .Re-Urbanisierung - Zurück in die Stadt (1):

Führen falsche Prognosen den Handel in die Irre? Dipl.-Geogr. Markus Wotruba, Leiter Standortforschung BBE Handelsberatung GmbH „Re-Urbanisierung“ lautet das Schlagwort, unter dem die zukünftige räumliche Entwicklung der Bevölkerung diskutiert wird. „Zurück in die Stadt“ ist der Trend, den die Forscher festgestellt haben. Dieser Trend hat Auswirkungen auf alle Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung von Städten, Landkreisen und Regionen in Deutschland. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erarbeitet regelmäßig Raumordnungsberichte für die zuständigen Bundesministerien und den Bundestag. Der aktuelle Raumordnungsbericht 2011 wurde dem Bundestag im Januar 2012 vorgelegt und beinhaltet eine Bevölkerungsprognose von 2005 bis 2025 für die über 400 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands (vgl. Abbildung). Dabei schreibt das BBSR den „Bevölkerungsstand des Jahresendes 2005 (…) jährlich durch die Prognose der Bevölkerungsbewegungen (…) (Geburten, Sterbefälle, Zuzüge in die und Fortzüge aus den Kreisen)“ fort. Die Prognose legt „einen mittelfristigen und als stabil erwarteten Trend des demographischen Verhaltens in die Zukunft“ (BBSR 2011, 37) zu Grunde. Tatsächlich wird die Prognose der demographischen Entwicklung in Deutschland als sehr sicher erachtet, da sich das generative Verhalten (Kinder pro Frau) über Jahrzehnte kaum verändert hat und die Frauen, die im Jahr 2025 im, gebärfähigen Alter (15 bis 49 Jahre) sein werden, heute schon geboren und damit zählbar sind. Für die Forscher nicht vorhersehbar war dagegen die Dynamik der Re-

vom 12.07.13 Seite 15 von 20

Deals Textilfilialisten erwirbt Geschäftshaus Die Acrest Property Group GmbH, Berlin, hat für die CitCor Retail Properties GmbH & Co. KG das ehemalige Modehaus

Kolb in der Schweinfurter Spitalstraße 11 an einen regionalen Textilfilialisten verkauft. Das Gebäude in der Fußgängerzone hat eine Gesamtnutzfläche von 650 qm, davon 480 qm Handelsflächen sowie 170 qm Büro- und Lagerflächen. Die derzeit zu 100% leer stehende Immobilie will der Käufer, der in Bayern, Hessen, Sachsen und Thüringen bereits 30 Tropics Jeans Mode Filialen betreibt, künftig selbst nutzen. Die Immobilie ist Bestandteil eines Portfolios aus derzeit 21 Immobilien, Acrest macht das Asset- und Transaktionsmanagement, die Vermietung, das Development und das Property Management.

**** Köln: Eine Institution hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Annastraße in Köln-Raderberg erworben. Das um 1975 erbaute Objekt verfügt über 12 Wohneinheiten (ca. 1 008 qm) und eine Gewerbeeinheit (ca. 42 qm). Die Gesamtnutzfläche beträgt ca. 1 050 qm. Verkäufer ist eine Privatperson. Engel & Völkers Commercial Köln vermittelte.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments Urbanisierung, die innerhalb weniger Jahre den kleinräumigen Bevölkerungsprognosen die Grundlage entzogen hat, da die Grundannahmen über die Zu- und Fortzüge nicht mehr zutreffen. Damit sind der Raumordnungsbericht und seine Bevölkerungsprognose 2025 sowie alle darauf basierenden Prognosen öffentlicher und privater Institute diesbezüglich bereits veraltet. Entsprechend sind die Entscheidungen politischer Akteure wie auch die Unternehmensentscheidungen, die sich auf die BBSRPrognose stützen, zwangsläufig fehlerhaft. Betrachtet man die Karte zur Bevölkerungsprognose 2005 2025 des BBSR nach Kreisen, so zeigt sich, dass die Prognose für Städte wie Berlin, Hamburg und München eine Bevölkerungsentwicklung im Bereich zwischen -3 und +3 % sieht. Für Köln und Dresden werden -10 bis unter -3 % gesehen, für Frankfurt am Main +10% und mehr (vgl. Abbildung 1). In der Realität zeigt sich ein anderes Bild: Die für die aufgeführten Städte genannten positivsten Prognosen für 2025 wurden in München (Prognose +3%) innerhalb eines Jahres (also bereits 2006) erreicht. Für Hamburg und Berlin wurde die Prognose 2025 im Jahr 2011 erreicht. In Köln, Leipzig und Dresden blieb die erwartete Schrumpfung bisher aus. Die Bevölkerung in Köln stagniert nach einem Rückgang durch die Bereinigung des Registers 2008 (rein statistischer Effekt), wächst seitdem jedoch wieder. In Leipzig war bis 2011 ein Wachstum von 4,0%, in Dresden von 5,6% zu verzeichnen. Während insbesondere in den neuen Bundesländern durch die Neuordnung von Kreisen bzw. Eingemeindungen fallweise Sonderfaktoren zu berücksichtigen sind, sind diese für die Metropolen in den alten Bundesländern auszuschließen. Allein daraus ergibt sich aber noch kein Hinweis darauf, dass die Prognosen für 2025 falsch sind, da bis 2025 eine Abschwächung des Wachstums bzw. eine Schrumpfung möglich ist, so dass die langfristigen Prognosewerte trotz eines Zwischenwachstums eintreten könnten. Momentan gibt es dafür jedoch keine Hinweise. Im Gegenteil: Die neuen Prognosen des BBSR für 2030 haben die Werte für 2025 überwiegend höher angesetzt. Und auch hier spielen die Frauen im gebärfähigen Alter eine besondere Rolle. Denn dort, wo sie leben, werden auch Kinder geboren. Neueste Forschungen des BBSR zeigen, dass vor allem Frauen zwischen 18 und 29 Jahren in die (vor allem westdeut-

vom 12.07.13 Seite 16 von 20

Personalien Warburg – Henderson: Ertle neuer COO Die Warburg-HendersonGruppe richtet die Geschäftsführung neu aus. Seit dem 1. Juli 2013 bekleidet Andreas Ertle (42) die neu geschaffene Position des Chief Operating Officer. Als COO wird Ertle unternehmensübergreifend für die Warburg - Henderson Kapitalanlagegesellschaft für Immobilien mbH und für die Tochter IntReal International Real Estate Kapitalanlagegesellschaft mbH die Back-OfficeBereiche Controlling, EDV, Fondsbuchhaltung und Risikomanagement verantworten. Zuvor arbeitete der Betriebswirt für den weltweit tätigen Asset Manager Fortress. Über 5 Jahre lang verantwortete er als Geschäftsführer das Finance Team der Fortress Germany Asset Management GmbH in Frankfurt und zuletzt auch das Team in Luxemburg.

Deals Schwedt: Die Berliner Acrest Property Group hat für den Eigentümer des Einkaufszentrums in der Schwedter Handelsstraße 23 den Mietvertrag mit der Roller GmbH & Co. KG (Möbel Roller) um 12 Jahre verlängern können. Neben dem Möbelmarkt mit rd. 10 000 qm beherbergt das Einkaufszentrum Schwedt auch ein Kino. Das Einkaufszentrum in Schwedt (Brandenburg) ist Teil eines Portfolios aus 7 Einzelhandelsimmobilien, das Acrest seit Anfang 2011 betreut. Das Mandat umfasst AssetManagement, Center Management, Vermietung, Technical Management und Verkauf.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments schen) Großstädte ziehen und „nur selten“ zurückkehren (BBSR 2013a). War mit der Geburt eines Kindes früher oft ein erneuter Wohnortwechsel in die Vororte verbunden (Suburbanisierung), so trifft dies heute nur noch eingeschränkt zu. Die Familien bleiben in den Städten. Das BBSR erklärt auf Anfrage (BBSR 2013b), dass die Bevölkerungsprognose im Raumordnungs2005 2006 2008 2011 STADT bericht 2011 3.395.189 3.404.037 3.431.675 1. Berlin 3.501.872 tatsächlich nicht 1.734.830 1.743.627 1.770.629 2. Hamburg 1.790.300 mehr den Tatsa1.288.307 1.367.314 1.410.741 3. München 1.326.206 chen entspricht. 1.023.101 1.024.346 1.019.328 1.036.117 Allerdings wer4. Köln 651.583 662.001 672.667 698.333 de die tatsächli5. Frankfurt/M 6. Stuttgart 556.708 556.859 561.526 573.054 che Entwick7. Düsseldorf 577.416 581.858 586.850 590.667 lung auch durch 11. Leipzig 502.651 506.578 515.469 531.809 Sondereffekte die Ab12. Dresden 495.421 504.795 512.052 529.781 wie schaffung der 13. Hannover 507.524 507.981 509.468 515.377 Wehrpflicht, ein Bereinigung d. Registers/Einführung Zweitwohnungssteuer doppelter AbiErreichen oder Übertreffen des positivsten Prognosewertes turjahrgang oder Postive Prognose (oberer Wert) Zweitwohnungssteuer beeinflusst. Das BBSR hat dies in seiner neuen Raumordnungsprognose 2030 berücksichtigt. In der Folge wird die Bevölkerungsentwicklung in den Großstädten nach Aussage des BBSR de facto über der Prognose aus dem Raumordnungsbericht 2011 aber unterhalb der Raumordnungsprognose 2030 liegen - es sei denn, es gelingt den Großstädten die „Bildungswanderer“ (vor allem also Studierende) dauerhaft an sich zu binden. Angesichts des Fachkräftemangels und des attraktiven Arbeitsplatzangebots in vielen Metropolen erscheint dies nicht abwegig.

Viele Planungen müssen neu überdacht werden Fazit: Entscheidungen in allen Bereichen der Planung müssen revidiert werden. Dazu hier einige anschauliche Beispiele: Beispiel 1: Die Deutsche Bahn wird für die Planung eines neuen S-Bahnhofs am Münchner Hauptbahnhof kritisiert, weil die angenommenen zukünftigen Passagierzahlen bereits heute übertroffen sind. Beispiel 2: Einzelhandelskonzepte für Kommunen, die die Ansiedlung von Versorgungseinrichtungen steuern sollen, gehen irrtümlich von schrumpfenden statt von steigenden Bevölkerungszahlen aus. So geht etwa das Einzelhandelskonzept für den Bezirk Berlin Lichtenberg (2011) von einer leicht schrumpfenden Bevölkerung aus, während das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg seit 2007 ein deutliches Bevölkerungswachstum nachweisen kann. Weitere Folgen der Serie Re-Urbanisierung: 2. Neue Konzepte der Lebensmittel-Filialisten 3. Nahversorgung am Beispiel München 4. Regensburg: Nahversorgung in der Altstadt 5. Möbelhandel: Großfläche näher am Kunden 6. Factory Outlet Center: Auto ade?

Beispiel 3: Einzelhändler meiden vermeintlich schrumpfende Städte auf Basis nicht mehr zutreffender Prognosen.

Beispiel 4: Begleiterscheinungen der Re-Urbanisierung, 7. Fazit: Kunden ändern sich, der Handel auch wie die Orientierung auf kleinräumigere Nahversorgungsradien und eine veränderte Verkehrsmittelwahl werden unterschätzt.

vom 12.07.13 Seite 17 von 20

Unternehmens News Mfi legt Grundstein für die MG Arcaden Die Essener mfi AG hat Ende Juni den Grundstein für das neue ShoppingCenter Mönchengladbach Arcaden gelegt. Das Center entsteht in zentraler Lage an der Hindenburgstraße. Die mfi beziffert das Investitionsvolumen mit 200 Mio. Euro. Auf 4 Ebenen entstehen über 100 Läden auf etwa 26 000 qm Verkaufsfläche. Die Vorvermietungsquote liegt bei

knapp 50%. Die Immobilie ist mit DGNB-Gold vorzertifiziert und soll auch das Gütesiegel 4-Star-Center erhalten. Für die Architektur zeichnet kadawittfeldarchitektur in Aachen verantwortlich. Das Richtfest ist im März 2014 geplant, die Eröffnung im folgenden Herbst.

Deals München: Das New Yorker Sportswear-Label Tory Burch eröffnet seinen 1. Deutschland-Store in der Münchener Theatinerstraße 44. Das Unternehmen übernimmt den bisherigen Laurel-Shop mit rd. 250 qm Gesamtfläche. Das Ladenlokal erstreckt sich über 2 Ebenen und bietet rd. 40 qm im Erd– und 200 qm im 1. Obergeschoss. Vermieter ist ein privater Eigentümer. Die Eröffnung ist im Herbst geplant. Jones Lang LaSalle vermittelte.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments

Jugendstilkaufhaus in Görlitz verkauft HIR GÖRLITZ. Für das ehemalige Hertie-Kaufhaus in Görlitz wurde mit dem Gründer und CEO der Euroimmun AG, Prof. Winfried Stöcker, ein neuer Eigentümer gefunden. Der Privatinvestor will das Jugendstilkaufhaus aus dem Jahr 1913 als hochwertiges Kaufhaus wiederbeleben. Es gilt als das schönste Warenhaus Deutschlands. Vermittelt wurde der Verkauf von der CR Investment Management, die mit der Vermarktung der noch leer stehenden ehemaligen Hertie-Kaufhäuser aus dem Portfolio des früheren britischen Investors Dawnay Day, beauftragt wurde. Im Zuge der Verbriefung des Darlehens für den Kauf der HertieImmobilien im Jahr 2005 wurden die Immobilien Eigentum der niederländischen Mercatoria. Nach den Worten von Sebastian Mogos-Lindemann, Projektleiter bei CR Investment Management in Berlin, wurde der Käufer gemeinsam mit Vertretern der Stadt und der Wirtschaftsförderung Görlitz gefunden. Für die Stadt an der polnischen Grenze war es wichtig, dass architektonische Prunkstück als Kaufhaus zu erhalten. Nach der Schließung im Jahr 2009 hat die Suche 4 Jahre gedauert. Die Fassade des nach Plänen des Potsdamer Architekten Carl Schmanns errichteten Eisenbeton-Skelettbaus wurde nach dem Vorbild des alten Wertheim-Kaufhauses am Potsdamer Platz in Berlin gestaltet. Das Wertheim-Kaufhaus gehörte zu den prominentesten Warenhäusern Europas und wurde im Krieg zerstört. Das architektonische Schmuckstück in Görlitz zeichnet sich durch seine kunstvoll gestaltete Glasdecke, prachtvolle Kronleuchter und Jugendstilornamentik an den tragenden Säulen aus. Dass es dennoch so schwierig war, einen Käufer und Betreiber zu finden, lag auch am Standort des Kaufhauses in der Stadt Görlitz mit ihren knapp 56 000 Einwohnern. Der Landkreis Görlitz hat laut GfK Geomarketing in Deutschland die niedrigste Kaufkraft. Die Kaufkraft-Kennziffer der Stadt liegt nach Auskunft des Immobiliendienstleisters Comfort mit nur 87,3 deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Das machte es für die Stadt nicht leicht, auch hochwertigere Marken zu gewinnen, die eine so hochwertige Immobilie aber braucht. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass Görlitz aus einem deutschen und einem polnischen Stadtteil besteht. Das Stadtzentrum mit den zentralen Einkaufslagen – inklusive des Jugendstilkaufhauses - befindet sich im deutschen Teil der Stadt, wo zweifellos auch die „polnischen“ Görlitzer einkaufen gehen. Deshalb dürfte die tatsächliche Kaufkraft höher sein. Zudem weist die Zentralitätskennziffer von 130 darauf hin, dass viel Kaufkraft aus dem Umland in die Stadt fließt. Hinzu kommt die wachsende Bedeutung des Tourismus für die Zwei-Länder-Stadt. Für die CR Investment Management ist das Jugendstilkaufhaus der 9 Verkauf, seit sie die Vermarktung des Portfolios übernommen hat. Das Kaufhaus war seit 1929 von der Rudolph Karstadt AG betrieben worden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es bis zur deutschen Vereinigung im Jahr 1990 in der DDR als Centrum-Warenhaus geführt. Zuletzt diente es laut CR als Kulisse für den Film „The Grand Budapest Hotel“.

vom 12.07.13 Seite 18 von 20

Anuzeige ******************** Sie suchen

- neue Flächen - oder Mitarbeiter? Rufen Sie uns an! 05242/90 12 50

Mit einem Verteiler aus über 15.000 Adressen ist der Handelsimmobilien

Report Deutschlands führendes Medium für Retail Assets

********************

Deals Amberg: Das Bekleidungsunternehmen Bestseller kommt nach Amberg. Das skandinavische Unternehmen öffnet voraussichtlich noch in diesem Sommer am Marktplatz 3. Vormieter des ca. 900 qm großen Geschäftes über 2 Etagen war Hugendubel. Lührmann München vermittelte die Neuvermietung. Die Markenfamilie des 1975 in Dänemark als Spezialist für junge Mode gegründeten Unternehmens umfasst mittlerweile 11 Konzepte. Neben den bekanntesten Labels Only, Jack & Jones und Vero Moda gehören unter anderem noch die Accessoires-Linie pieces, das Kindermodenkonzept name it und das DOBLabel Vila dazu. Bestseller ist weltweit auf 53 Märkten mit mehr als 7 500 Filialen und in ca. 12 000 Kaufhäusern präsent.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments DVAG Fachtagung Zentralität

Stadtplanung unterschätzt das Verbraucherverhalten Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Die Zentralität einer Stadt sagt viel darüber aus, wie attraktiv ihr Einzelhandelsangebot für die Bewohner im Umland ist. Das entscheidet über das Umsatzpotenzial des örtlichen Handels. Mit den Fragen, wie das Verhalten der Verbraucher in einer Stadt die Zentralität beeinflusst und ob Zentralität als Wertmaßstab für Stadtentwicklung geeignet ist, befasste sich Norbert Lingen, Geschäftsführer der Markt und Standort Beratungsgesellschaft bei der DVAG-Fachtagung in Düsseldorf. Hintergrund der Veranstaltung des Deutschen Verbands für Angewandte Geographie (DVAG) über die Aussagefähigkeit von Einzelhandelskennziffern bei der Bewertung von Großprojekten ist u.a. ein Gutachterstreit über die Methodenschärfe bei der Messung von Effekten, die auf Einzelhandelsgroßprojekte zurück geführt werden können. Deshalb hatten sich die Veranstalter das Ziel gesetzt, die gängigen Messgrößen zu durchleuchten und ihre politische Dimension zu reflektieren. Die Zentralität berechnet sich laut Michael Bauer von MB Research durch die Relation von Einzelhandelsumsatz pro Kopf zur einzelhandelsrelevanten Kaufkraft pro Kopf. Wesentlich bei der Beurteilung eines Einzelhandelsstandorts ist aber auch das Verhalten der Konsumenten. Und dass sich der Bewohner einer Stadt in zwei grundverschiedene Wesen mit gegensätzlichen Interessen aufspalten kann, wissen viele Bürgermeister, die zur Aufwertung ihres örtlichen Einzelhandels ein größeres Shopping-Center ansiedeln möchten, aus Bürgerversammlungen. So kann es passieren, dass er die Gegner eines Einkaufszentrums in ihrer Heimatstadt beim Einkaufen im Shopping-Center der Nachbarstadt trifft. Lingen hat dieses janusköpfige Verhalten in seinem Vortrag aufgelistet: Der Bürger möchte demnach den kleinen Supermarkt um die Ecke, den kleinen Buchladen und die vielen kleinen Geschäfte in den Nebenlagen der Innenstadt. Er schätzt auch die Aufenthaltsqualität seiner Heimatstadt und wünscht Investitionen ins städtebauliche Umfeld. Dass er diese kleinteilige Einkaufswelt aber auch als Verbraucher unterstützen muss, verliert der Stadtbewohner dabei oft aus den Augen. Denn als Verbraucher fährt er zum Einkaufen ins SB-Warenhaus, so zählt Lingen auf, bestellt seine Bücher bei Amazon, sucht regelmäßig das Shopping-Center in der Innenstadt auf und fährt auch gerne in die Nachbarstadt zum Einkaufen. Ob aber auch alle Verbraucher tatsächlich in einer Stadt einkaufen, die nach der Höhe der Zentralitätskennziffer im Einzugsgebiet leben und hier einkaufen könnten, muss aus Sicht des Experten mittels Studien vor Ort ermittelt werden. Oder anders formuliert: Damit die potenziellen Verbraucher aus dem Umland auch zum Einkaufen kommen, muss eine Stadt den attraktiven Einzelhandel bieten, den der Konsument will, wie GfK-Marktdatenexpertin Simone Baecker-Neuchl jüngst feststellte. Die Qualität des örtlichen Einzelhandels entscheidet über die Frage, ob die Konsumenten für ihre Einkäufe in das nächste Mittelzentrum, eine entferntere Metropole oder ein Einkaufszentrum fahren. Sie entscheiden laut Lingen aber nicht nach

vom 12.07.13 Seite 19 von 20

Deals Multi erhöht Anteil an OPG Centerparking MultiSec Mall Management, die CenterManagement-Gesellschaft des niederländischen Projektentwicklers Multi Corporation, hat ihren Eigentumsanteil an der OPG Centerparking GmbH auf rd. 75% erhöht. Die Verträge mit der Stadt Osnabrück als Verkäufer wurden in den vergangenen Wochen finalisiert. Der Beschluss zum Verkauf von weiteren Anteilen an MultiSec war bereits Anfang März im Rat der Stadt Osnabrück gefallen. Neben dem Verkauf der Anteile wurden die OPG-Leitstelle und die Dienstleistungsverträge für die Bewirtschaftung zahlreicher Parkhäuser verkauft. OPG Center Parking verwaltet etwa. 35 000 Stellplätze an rd. 100 Standorten und zählt zu den größten Parkraummanagement-Gesellschaften Deutschlands.

Personalien Näther leitet Vermietung von Comfort Leipzig Enrico Näther (37) hat zum 1. Juli die Vermietungsabteilung von Comfort in Leipzig übernommen. Die Position wurde neu geschaffen. Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Strabag Hoch- und Ingenieurbau AG und dem Studium der Immobilienwirtschaft startete er seine berufliche Karriere beim Maklerhaus Kempers in Leipzig als Senior Manager Retail Leasing. Näther ist seit 2007 bei Comfort in Leipzig als „Senior Consultant Retail Leasing“ beschäftigt. Comfort erhofft sich von Näther einen Beitrag bei seiner Expansion.


Handelsimmobilien

Report Nr.150

Cities & Center & Developments „städtebaulichen Idealen“, um notleidende Einzelhändler vor Ort oder darbende Einzelhandelsstrukturen zu unterstützen. So ergeben sich aus Lingens Sicht im Alltag der Stadtentwicklung zwei gegenläufige Trends: Während für den örtlichen Einzelhandel und die Wirtschaft das Verhalten der Verbraucher die Grundlage ihrer Aktivitäten bildet, wird das Verbraucherverhalten in der Stadtentwicklung und der Stadtplanung oft unterschätzt. Man könnte es auch anders formulieren: Diejenigen, die die idyllische Stadt planen, sind nicht diejenigen, die den alltäglichen Einkauf bewältigen (müssen). Deshalb konstatiert auch Lingen, dass die Ausstattung der Städte das Verbraucherverhalten und damit das Ausmaß der Einzelhandelszentralität beeinflusst. Denn je attraktiver das Einkaufsziel ist – je größer und vielfältiger also das Angebot – umso größer ist die Distanz, die er bereit ist zu überwinden, umso häufiger kommt er und umso mehr Kunden fühlen sich von der Stadt angezogen. Bleibt die Frage, wie es zu beurteilen ist, dass die Zentralitätskennziffer in Mittelstädten wie Straubing deutlich höher ist als die in Metropolen wie München oder Hamburg: Bildet die Zentralitätskennziffer Anziehungskraft und Attraktivität der Städte ab? Aus einer niedrigen Zentralitätskennziffer ist laut Lingen nicht zwingend auf geringe Einkaufsattraktivität zu schließen. Die extrem hohe Zentralität in zahlreichen bayerischen Mittelstädten ist vielmehr ein typisches Kennzeichen für den Flächenstaat Bayern, in dem es viele attraktive Mittelstädte inmitten eines großen Umlands ohne größere Konkurrenzstädte gibt. So kann die Zahl der Besucher aus dem Umland leicht die Zahl der Einwohner einer Stadt übersteigen. Bei der Bevölkerungsdichte in Großstädten ist das nicht so leicht möglich. Geprägt wird die zentralitätswirksame Attraktivität einer Stadt laut Lingen vor allem durch ihr Angebot im mittleren und höheren Waren- und Dienstleistungsangebot, das anziehender wirkt, als die reine Primärversorgung. Auch das städtische Umfeld spielt eine wichtige Rolle. Dazu gehören die Erreichbarkeit, die Parkmöglichkeiten, die Aufenthaltsqualität sowie die Multifunktionalität einer Stadt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist aus Sicht des Experten die „absatzwirtschaftliche Leistungsfähigkeit“, die sich an den Preisen, der Warenqualität, den Schlussverkaufsaktionen und der Beratung festmachen. Wichtig für die Zentralität ist demnach der sich gegenseitig verstärkende Austauschprozess zwischen Stadt und Kunde. In diesem Kontext dienen die „zentralen Orte“ in Deutschland der räumlichen Organisation der Konsumgüterversorgung, der Bildung von regionalen Märkten und der Versorgung der Verbraucher in einem größeren Einzugsgebiet mit Gütern des mittleren und gehobenen Bedarfs. Um die Versorgungsqualität einer Stadt zu beurteilen ist es laut Lingen wichtig, den Zustrom von Touristen und Besuchern von Factory Outlet Centern (FOC) aus der Zentralitätskennziffer heraus zu rechnen. Wichtig für die Beurteilung einer Stadt und ihrer Zentralität ist zudem die Frage, welcher Einzelhandelsbereich die Sogwirkung entfaltet? Das Shopping-Center, die City oder das restliche Stadtgebiet mit Fachmärkten? Ein großes Möbelhaus an der Peripherie bringt der Innenstadt nicht unbedingt eine höhere Frequenz. In einer Übersicht zeigte Markus Epple, Geschäftsführer Markt und Standort Beratungsgesellschaft, dass in sehr vielen Städten Fachmärkte vor Fachgeschäften Haupttreiber der Zentralität sind und dass so die Außenstadt eine höhere Sogwirkung entfaltet als die Innenstadt. Bleibt die Frage, wofür die Zentralität als Indikator dienen kann und wofür nicht? Sie kann laut Lingen dem Handel bei der Standortwahl durchaus als Indikator dienen, um die Attraktivität der Stadt zu beurteilen, ihre Wettbewerbsintensität, die Agglomerationsvorteile am Standort und den Bedeutungsüberschuss bei der Kaufkraftbindung. Überinterpretiert werde die Zentralität, wenn es darum gehe, den Erfolg einer kommunalen Entwicklung zu messen, den Erfolg einer Handelsansiedlung, eines Centers, von Warenhäusern, Fachmärkten oder zur Bewertung einer City und ihrer Entwicklung.

vom 12.07.13 Seite 20 von 20

Veranstaltungen Wirtschaftsförderung in kleineren Kommunen? Eine für kleinere Kommunen maßgeschneidertes Wirtschaftsförderungskonzept entwickelt die Cima derzeit für die Stadt Velen im Kreis Warendorf. Die Themenschwerpunkte zeigt ein projektbegleitender Workshop mit ansässigen Unternehmern und Vertretern der IHK sowie der Wirtschaftsförderung des Kreises auf: Die Sicherstellung eines langfristig ausreichenden Flächenangebotes, die Bereitstellung attraktiver Grundstücke für die Kombination von Wohnen und Arbeiten oder die Förderung eines Clusters Recyclingwirtschaft wurden diskutiert.

Impressum Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: vierbuchen@rohmert.de Herausgeber: Werner Rohmert Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250 Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung: Auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.