Der handelsimmobilien report nr 157

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Liebe Leser, der Eindruck von der guten Stimmung in der deutschen Immobilienwirtschaft fand bei der 16. Internationalen Immobilienmesse Expo Real in München seine Bestätigung. Immer mehr internationale Investoren entdecken nach Erkenntnis der Immobiliendienstleister den deutschen Markt. Der Begriff vom „sicheren Hafen“ ist schon zum geflügelten Wort geworden. Gemessen an vielen anderen Ländern steht Deutschland derzeit auch recht gut da. Keine hohe Arbeitslosigkeit und keine Überschuldungsprobleme. Dass sich nach der Bundestagswahl die Regierungsbildung schwierig gestaltet und hinzieht, dürfte eher dazu beitragen, dass viele Probleme vorerst von der Tagesordnung verschwunden sind und die Stimmung nicht trüben. Nicht nur in den Gängen der Messehallen war die Stimmung aufgeräumt, auch hierzulande könnte man die Stimmung so charakterisieren. Niemand kann freilich verhehlen, dass die noch länger andauernde Niedrig-Zinsphase auf Dauer Gefahren mit sich bringt. Langfristig werden die Ersparnisse der Bundesbürger dadurch dezimiert und auch die Alterssicherung wird davon auf Dauer beeinträchtigt. Für die relativ gut laufende deutsche Volkswirtschaft sind die Zinsen sicher zu niedrig und der Frage, ob sich auf den Wohnungsmärkten der Metropolen allmählich Blasen bilden, kann sich niemand mehr entziehen. Eine einheitliche Zinspolitik, die nicht mehr auf den spezifischen Bedarf der einzelnen Volkswirtschaft abgestimmt werden kann, ist der Preis für die einheitliche Euro-Währung. Mit dieser Unsicherheit wird Euroland angesichts der großen regionalen Unterschiede auf Dauer leben müssen. Umso wichtiger ist es deshalb, die Risiken immer im Blick zu behalten. Im Markt für Handelsimmobilien scheint die Gefahr einer Blasenbildung dagegen eher gering. Nachdem sich einige internationale Investoren während der Boom-Phase 2006 und 2007 hierzulande verspekuliert haben, weil sie glaubten, dass die Preise für deutsche Supermärkte und Discounter niedrig seien und die Mieten durch ein gezieltes Asset-Management auf das Niveau in ihren Heimatländern gehoben werden könnten. Doch da die Renditen in vielen Einzelhandelsbranchen wie Lebensmittel, Drogerie-Artikel oder Consumer-Electronic niedriger sind als in anderen Ländern, ist auch der Spielraum bei den Mieten limitiert. Da hilft das beste Asset-Management nichts. Das scheint sich aber inzwischen herumgesprochen zu haben. Und deutsche Investoren, die derzeit etwa den Markt für Fachmärkte dominieren, kennen das Problem. Auch bei Handelsimmobilien gilt der Grundsatz: „All retail is local.“ Für langfristig orientierte Anleger mit realistischer Markteinschätzung bietet der deutsche Markt jedoch noch viele Chancen jenseits der CoreDefinition. Denn da gut etablierte Handelsstandorte nicht einfach ausgetauscht oder vermehrt werden können, lohnt sich auch die Revitalisierung älterer Fachmärkte, Fachmarktzentren oder Geschäftshäuser. Für Zocker ist das allerdings kein Geschäft. Dr. Ruth Vierbuchen Chefredakteurin

Nr. 157 vom 18.10.2013 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

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Expo Real Nachlese: Die Stimmung hat 2 sich erstaunlich gut erholt Investmentmarkt: Experten erwarten für 2013 ein Rekordergebnis

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Fachmarktzentren: Der deutsche Markt bietet noch viel Potenzial

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Fachmarktatlas Stuttgart: Restriktive Regelungen begrenzen das Potenzial

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Logistikmarkt: Verdion und HOOPP vereinbaren Partnerschaft

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Insolvenzverfahren Praktiker/Max Bahr: Ergebnisse noch im Oktober?

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eCommerce-Studie: Die Hälfte der On- 19 lineshops hat auch stationäre Läden Impressum

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Cities & Center & Developments

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Unternehmens News

Gute Stimmung auf der Internationalen Immobilienmesse in München

Foto: Expo Real

Expo Real Nachlese 2013

Die Stimmung hat sich erstaunlich gut erholt

Hamburg: Ab sofort liefert der Online-Supermarkt food.de frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte sowie Getränke und Drogerieartikel noch am Tag der Bestellung auch in Hamburg aus. Der persönliche Einkaufsservice ist damit bundesweit in 29 Städten verfügbar. Innerhalb weniger Monate hat food.de, der Direktlieferant von frischen Lebensmitteln & Co., sein Liefergebiet damit auf alle großen Ballungsräume in Deutschland ausgeweitet. Im Online-Shop können Verbraucher per Mausklick zahlreiche Produkte aus einem Supermarkt-

Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

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22. Okt. 2013 in München RE

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4. CoRE Handelsimmobilientag bilien

Doch registrierte Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe München, wieder mehr Besucher aus dem Ausland – vor allem aus Großbritannien, Italien u.a. mit einem Gemeinschaftsstand der Region Toskana, aus der Russischen Föderation und aus Spanien. Unterstützt vom Ministerium für Regionale Entwicklung präsentierten sich auch die russischen Regionen mit einem Gemeinschaftsstand. Besonders ins Auge fiel dabei der Messestand der Stadt Moskau.

Campus of Real Estate

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Die Zahl der Aussteller lag in diesem Umfeld laut Messe München mit 1 663 aus 33 Ländern auf dem „hohen Niveau des Vorjahres“. Insgesamt kamen etwa 36 000 Teilnehmer aus 65 Ländern nach München. Motor der guten Stimmung war laut Abschlussbericht „der starke zentraleuropäische und vor allem der deutsche Immobilienmarkt“ in einem europäischen Umfeld, das sich ansonsten recht unterschiedlich darstellt. Dass Deutschland die Top-Ten-Liste der Aussteller anführte, dürfte aber nicht zuletzt auch am deutschen Standort der Messe liegen.

CoRE

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Die Stimmung auf der 16. Internationalen Immobilienmesse Expo Real in München vom 7. – 9. Oktober war insgesamt positiv. Fünf Jahre nach Ausbruch der Finanzmarktkrise hat sich die deutsche Immobilienbranche erstaunlich gut erholt und die positive Stimmung hat sich gegenüber 2012 weiter verbessert. Gleichwohl zeigte die aufgeräumte Atmosphäre in den Hallen, dass die Schuldenkrise in Euroland und die Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft im Hintergrund spürbar blieben.

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In die Liste der 10 Top-Aussteller schafften es diese Länder allerdings noch nicht: Hier finden sich Österreich auf Platz 2 hinter Deutschland und vor Polen, Niederlande, Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Tschechische Republik und Luxemburg. Die Stimmung sei überall so gut, wie er sie in den vergangenen 8 Jahren selten erlebt habe, bestätigt auch Axel von Goldbeck, Sprecher der Geschäftsführung des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). Bereits am Montag war der Betrieb in den Gängen – im Unterschied zu früheren Jahren – sehr groß. Mit Blick auf das seit Ausbruch der Finanzmarktkrise viel diskutierte Thema „Finanzierung“ sieht von Goldbeck derzeit keine größeren Engpässe. Fremdkapital stehe offenbar in angemessenem Maße zur Verfügung. Die Banken seien durchaus bereit, Risiken zuzulassen. Ob das für alle gel-

Vollsortiment aus über 16 000 Artikeln ordern. Geliefert wird aus Wunsch noch am gleichen Tag.


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Cities & Center & Developments te, wollte der ZIA-Geschäftsführer aber nicht bestätigen. Vieles dürfte vom Einzelfall und von den Objekten abhängen. Dass die niedrigen Zinsen die Flucht der Investoren in Sachwerte wie Immobilien fördern, kann am Ende dieses Jahres am Transaktionsvolumen abgelesen werden, das nach Einschätzung von Experten 2013 einen Rekordwert erreichen könnte. Bei deutschen Handelsimmobilien reichen die Prognosen für 2013 von 7,9 Mrd. Euro (Jones Lang LaSalle) über 8,0 Mrd. Euro (BNPPRE) bis zu mehr als 10 Mrd. Euro (CBRE). Kritisch sieht ZIA-Geschäftsführer von Goldbeck jedoch, dass der Fremdkapitalanteil bei Finanzierungen in Einzelfällen schon wieder 70 bis 75% erreicht. Nach Ausbruch der Krise hatten sich Quoten von 50 bis 60% eingespielt. Während die Preise für Wohnimmobilien in den deutschen Metropolen zuletzt sehr deutlich gestiegen sind und die Angst vor einer Immobilienblase aufkommt, zeigt die Preisentwicklung bei Gewerbeimmobilien laut von Goldbeck noch einen zurückhaltenden Verlauf. Susanne Klaußner, Vorsitzende der Geschäftsführung der GRR Real Estate GmbH, sieht im Markt für Handelsimmobilien ein stabil hohes Preisniveau, das aber sobald nicht nachgeben werde. Die Atmosphäre auf der Messe bezeichnet sie als aufgeräumt, die Krise bleibe im Hintergrund aber spürbar. Eine gute Stimmung in der Handelsimmobilien-Szene hat – ungeachtet der Haushaltskrise in den USA und der unklaren Situation über die Regierungsbildung in Deutschland – auch Alexander Otto, Chef des Shopping-Center-Spezialisten ECE und Chairman des Advisory Board des International Council of Shopping Centers (ICSC), registriert. Die ECE präsentierte auf der Messe ihr jüngstes Projekt „Aquis Plaza“, das in Aachen entwickelt wird. Im Fokus der Shopping-Center-Branche steht mit Blick auf

ECE

Das K in Lautern steht für Klasse Zwei wichtige Meilensteine für das „K in Lautern“ sind erreicht: Nach dem Baustart im Juni dieses Jahres konnte die ECE mit der Deutsche Asset & Wealth Management auch einen starken und erfahrenen Investmentpartner für das 160-Millionen-Euro-Projekt gewinnen. Bis Frühjahr 2015 werden in bester Innenstadtlage von Kaiserslautern auf einer Verkaufsfläche von ca. 20.900 m² rund 100 Shops entstehen. www.ece.de

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Deals Madrid: Die Deka Immobilien GmbH hat für rd. 18 Mio. Euro das Geschäftshaus Adolfo Dominguez in Madrid für den Bestand des Fonds WestInvest TargetSelect Shopping, der sich an institutionelle Investoren richtet, erworben. Verkäufer ist eine spanische Immobiliengesellschaft. Die 1920 erbaute Immobilie befindet sich in der Einkaufsstraße Calle de Serrano und wurde 2011 saniert. Die Mietfläche von rd. 2 500 qm wird von der spanischen Modekette Adolfo Dominguez genutzt. Mit dem Kauf nutzt der Fonds eine antizyklische Investitionsmöglichkeit, um in einer guten Lage der spanischen Hauptstadt zu investieren.


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Cities & Center & Developments den Online-Handel, das machte Otto nochmals deutlich, vor allem die Frage, wo der stationäre Einzelhandel in den nächsten 5 Jahren stehen wird und wie die Qualität der Einkaufszentren so verbessert werden kann, dass sie sich gegen die InternetKonkurrenz behaupten können. Dass der Wandel des Einzelhandels im Internet-Zeitalter für die Branche zwar ein Paradigmenwechsel ist, jedoch nicht der erste gravierende Umbruch dieser Art, darauf wies Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE und IPH in München, in seinem Vortrag hin. Auch die Einführung des Selbstbedienungsprinzips habe zu einem sehr schnellen Wachstum der neuen SB-Läden auf einen Marktanteil von 18% geführt. Und die preisaggressiven Discounter erreichten in kürzester Zeit einen Marktanteil von 10% und setzten die Lebensmittelvollsortimenter massiv unter Druck. Die Antwort der Vollsortimenter damals: Ein Kernsortiment auf Discount-Preis-Niveau. Der Internet-Handel erreicht heute einen Marktanteil von etwa 7,5%. Auch darauf wird Zuversichtlicher Blick auf 2014 Foto: Expo Real der Einzelhandel mit InternetShops und MultichannelStrategien eine Antwort finden und sich der Herausforderung stellen, den fließenden Wechsel der Kunden zwischen Online- und Offline-Shops zu begleiten. Dabei ist laut Stumpf jedoch klar, dass nicht jeder den technischen Aufwand finanzieren kann. So werden auch wieder Spieler – insbesondere kleinere Händler oder solche mit schlechten Konzepten - aus dem Markt ausscheiden und neue, wie etwa ausländische Marken in Deutschland expandieren. So werden laut Stumpf die Unternehmen, die sich trauen, trotz des starken Wettbewerbs zu expandieren, zu den Gewinnern gehören.

Handelsimmobilien-Szene zeigte Präsenz Auch wenn die Messegesellschaft bei der Expo Real die Themen „Logistik“ und „Hotels“ in den Fokus gerückt hat und Wohnimmobilien vorerst die Lieblinge vieler Investoren bleiben, so zeigte auch in diesem Jahr die Handelsimmobilien-Szene auf der Messe wieder nachhaltig ihre Präsenz. Neben den HandelsimmobilienSpezialisten und Shopping-Center-Entwicklern unterstrichen auch namhafte Handelskonzerne wie Rewe, Edeka, Rossmann, dm oder Ernsting‘s Family ihre Expansionspläne. Auf einem deutlich vergrößerten Gemeinschaftsstand mit der Tochter mfi demonstrierte auch Unibail Rodamco sein Interesse am deutschen Markt.

Highstreet-Einzelhandel mit mehr Zurückhaltung Insbesondere die Einzelhändler aus dem Lebensmittelhandel und dem DrogerieBereich, bei denen das Thema Online-Handel eine untergeordnete Rolle spielt, setzen nach den Worten von Matthias Schmitz, Managing Partner der Acrest Property Group GmbH unvermindert auf Expansion. Dagegen würden sich die Einzelhändler aus der Bekleidungs- und Schuhbranche in den Highstreets und Shopping-Centern aus Angst vor dem Online-Handel und einer Abschwächung der Konjunktur stärker zurückhalten als vor 2 Jahren. So sieht Schmitz gleichfalls die Gefahr, dass die deutschen Filialisten mit dieser defensiven Haltung die Tür für die internationale Konkurrenz aufmachen könnten: „Ich bin neugierig, ob die internationalen Marken in diese Lücke hinein gehen werden.“ Auch die Banken nehmen nach Schmitz Beobachtung eine eher abwartende Haltung ein.

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Deals Sierra Fund verkauft Center in Spanien Der Immobilieninvestmentfonds Sierra Fund, an dem Sonae Sierra 50,1% hält, und CBRE Iberian Value Added Fund haben das Einkaufszentrum Parque Principado (Paredes Lugones in Asturien für 141,5 Mio. Euro an ein Unternehmen verkauft, das zu INTU Properties PLC und Canada Pension Plan (CPP) gehört. Laut Fernando Oliveira, Vorstandschef (Foto) von Sonae Sierra, „spiegelt dieser Verkauf die Fähigkeit von Sonae Sierra wider, Investoren durch ein effizientes Management von erstklassigen Einkaufszentren eine Wertsteigerung für ihre Investitionen zu bieten“. Sonae Sierra hat in Spanien noch 8 weitere Einkaufszentren und verwaltet weitere 3. Center. Für José Antonio Martín Borregon, Country Manager bei CBRE Global Investors in Spanien zeigt der Verkauf des Parque Principado die verbesserte Grundstimmung im Land und das Interesse führender institutioneller Anleger wie Intu und CPP am spanischen Markt. Seit der Eröffnung im April 2001 hat sich das Einkaufszentrum Parque Principado in seinem Einzugsgebiet zum Referenzobjekt entwickelt. Es verfügt über eine vermietbare Gesamtfläche (GLA) von 74 800 qm und 5 000 Parkplätze. 2012 verzeichnete Parque Principado fast 9 Mio. Besucher und die Umsätze beliefen sich auf über 131 Mio. Euro.


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Cities & Center & Developments Günstiger als früher beurteilt er dagegen die Lage im Baumarktbereich, nachdem durch die Insolvenz von Praktiker ein Konsolidierungsprozess eingeleitet wurde. Dass ungeachtet der guten Stimmung in der Immobilienwirtschaft die Branche dennoch vor einigen Unwägbarkeiten steht, konnte auch ECE-Chef Otto bei seinem Ausblick nicht verhehlen. So hofft er, dass die neue Bundesregierung die gute Entwicklung der Branche nicht abwürgt. Sorge bereitet ihm auch die andauernde Niedrigzinsphase und er hofft, dass sie nicht die Basis für eine Blase bildet. Unter der Überschrift: „Den Handel zu den Menschen bringen: Welche Innovationen braucht Stadt- und Handelsflächenentwicklung von morgen?“ befasste sich der österreichische Shopping-Center-Spezialist SES Spar European Shopping Centers im Rahmen einer Diskussionsrunde mit den Herausforderungen der künftigen Stadtentwicklung. Nach den Worten von Architekt Dipl. Ing. Martin Zechner muss sich eine Stadt „chaotisch“ entwickeln können. Dabei sei „Multifunktonalität“ ganz essenziell. Konkret bedeutet das aus Sicht des Experten die Abkehr von der monofunktionalen Entwicklung bei der sich jeder nur auf sein Spezialgebiet konzentriert: „Mir fehlt der Quartiersentwickler, der alles kann“, so Zechner. Man müsse alles gleichermaßen entwickeln und nicht den Einzelhandel irgendwann einplanen - zumal der Handel die UrFunktion einer Stadt sei. Vor diesem Hintergrund plädierte auch der CEO der SES Spar, Marcus Wild, dafür, Handelsexperten früher und stärker in den Planungsprozess der Stadtentwicklung einzubeziehen. Ein Positivbeispiel ist für ihn die Seestadt Wiens mit den Namen „aspern“. Hier wurde die SES schon in der Planungsphase für die Konzeption und als künftiger Manager der „Einkaufsstraße“ eingebunden. Denn auch bei Geschäftsstraßen

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Stadt Newls ISG Köln-Kalk kurz vor dem Ziel gescheitert Jetzt liegt das Ergebnis des offiziellen Abstimmungsverfahrens zu Einrichtung einer ISG (= Business Improvement District) im Kölner Stadtteil Kalk vor: Denkbar knapp scheiterte die von der Cima über 1,5 Jahre betreute Initiative: Im Ergebnis haben 24,79% der Hauseigentümer bzw. die Eigentümer von 27,74% der im Satzungsgebiet gelegenen Grundstücksflächen dem ISGAntrag widersprochen. Die Initiative zur Gründung der gesetzlichen ISG Kalker Hauptstraße ist somit an der im ISG-Gesetz von NRW festgelegten 25%Hürde gescheitert.

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Cities & Center & Developments sei ein „strategischer Branchen- und Shop-Mix erforderlich“, um den Kunden das gewünschte Angebot zu bieten und eine City in einen pulsierenden und belebten Marktplatz zu verwandeln, so Wild. Das konnte die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou nur bestätigen: „Ein vielfältiger und florierender Handel ist für eine moderne Stadt enorm wichtig.“ Investmentmarkt Retail

Experten erwarten für 2013 ein Rekordergebnis

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Stadt News Oelde: Geschäftshaus Vicarie-Platz eröffnet Trotz des langen Winters konnten die Bauarbeiten am Geschäftszentrum Vicarie-Platz in der Stadt Oelde pünktlich abgeschlossen werden. Gene-

Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Das lebhafte Transaktionsgeschäft in den Sommermonaten ließ schon vermuten, dass die Entwicklung im Handelsimmobilienmarkt auch im 2. Halbjahr erfreulich bleiben wird. Nach Feststellung des Immobiliendienstleisters CBRE wurden im 3. Quartal rund 1,8 Mrd. Euro in Retail Assets investiert. Damit summiert sich das Transaktionsvolumen in den ersten 9 Monaten 2013 auf 6 Mrd. Euro. Das waren 1,2 Mrd. Euro oder 26% mehr als im Vorjahreszeitraum. BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) kommt auf 5,52 Mrd. Euro. Auf dem deutschen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien etabliert sich das Segment Handelsimmobilien mit einem Anteil von 32% damit fest als zweitstärkste Anlageklasse hinter Büroimmobilien mit 8,3 Mrd. Euro oder 44%. Das dürfte auch in Zukunft so bleiben, denn die Entwicklung in Deutschland korrespondiert mit dem Trend in Europa. Auch hier liegt der Anteil von Retail Assets am Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien bei etwa einem Drittel. Damit sind Handelsimmobilien auch in Deutschland endgültig Transaktionsvolumen Q 1- 3 aus ihrem Nischendasein heraus getreten. Für Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland, ist das keine Überraschung: Zum einen gehört Deutschland generell auch 2013 zu den angesagten Destinationen für Immobilieninvestments und rückt zunehmend auch bei asiatischen Investoren in den BlickCBRE punkt. Zum andern gehören dabei gut vermietete und einkommensgenerierende Handelsimmobilen zu den besonders begehrten Asset-Klassen. Das gilt laut Linsin vor allem für großflächige Einzelhandelsimmobilien wie Shopping-Center und Fachmarktzentren. Insofern wäre das Transaktionsvolumen mit Handelsimmobilien 2013 wahrscheinlich noch höher, wäre das Angebot an den gesuchten Core-Objekten nicht so knapp. Insgesamt wurden laut CBRE in den ersten 3 Quartalen mit 18,8 Mrd. Euro insgesamt 30% oder 4,3 Mrd. Euro mehr in deutsche Gewerbeimmobilien investiert als im Vorjahreszeitraum. Auf Industrie- und Logistikimmobilien entfielen 1,7 Mrd. Euro. Das war gleichfalls ein Plus von 34%. Darin spiegelt sich auch der Anlagedruck wider, den die aktuell niedrigen Zinsen weltweit erzeugen. Doch während im WohnimmobilienSegment zumindest in den deutschen Metropolen Experten eine Blasenbildung befürchten, sind die Preise bei Handelsimmobilien zwar auf einem stabilen hohen Ni-

ralunternehmer war die Firma Ed. Züblin, Entwickler die Hamburger HBB GmbH und für die Architektur zeichnetet das Büro NHP aus Seevetal verantwortlich. Das neue Geschäftszentrum wurde auf dem Areal des seit Jahren leer stehenden ehemaligen Kaufhaus-Oelde-Mitte (KOM) am südlichen Ende der Fußgängerzone gebaut. In 14 Monaten Bauzeit entstanden rd. 4 000 qm Verkaufs-, Dienstleistungs- und Gastronomie-Flächen für 9 Mieteinheiten. Der verkehrsgünstig gelegene Komplex besteht aus einem Geschäftshaus mit rd. 3 000 qm Mietfläche für Mieter wie C&A, Rossmann und Ernsting‘s Family sowie einem weiteren Gebäude mit Netto als Mieter. Zu den Dienstleistern gehören u.a. Friseur Klier, E- Plus und die Sparkasse MünsterlandOst. Die gastronomische Nutzung des Vorplatzes soll zur Belebung der Innenstadt beitragen. Für die Stadt im ostwestfälischen Kreis Warendorf mit ihren 30 000 Einwohnern ist das neue Geschäftshaus ein wichtiges Stück Stadtentwicklung.


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Cities & Center & Developments veau, doch zeichnet sich hier keine ähnliche Überhitzung ab. „Vor allem die positiven Wirtschaftsaussichten, die sehr guten Arbeitsmarktdaten und weiter steigende Mieten in den Büromarktzentren und erstklassigen Retaillagen“ machen Deutschland aus Sicht von Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland, weltweit „zu einem der stabilsten und gefragtesten Anlagehäfen für Immobilieninvestoren“. Gebremst wird die Investitionsdynamik derzeit vor allem durch das begrenzte Angebot an investmentfähigen Core-Produkten. Denn Sicherheit bleibt bei vielen Anlegern Trumpf. Nachdem im 1. Quartal 2013 das Segment „innerstädtische Geschäftshäuser“ mit einem Volumen von 1,4 Mrd. Euro die stärkste Anlageklasse war, haben sich die ansonsten dominierenden Shopping-Center im Jahresverlauf laut CBRE mit einem Volumen von 2,2 Mrd. Euro ihre Spitzenposition zurück erobert. Dass dies gegenüber dem Vorjahreszeitraum jedoch nur ein Plus von 2,4% war und sich der Anteil am Gesamtvolumen von 45% auf 37% verringert hatte, zeigt, dass das Angebot im Laufe der Zeit immer begrenzter wird. Das Interesse der Investoren am deutschen Markt für Handelsimmobilien läuft – mit Unterbrechung durch die Finanzmarktkrise im Jahr 2009 – nun schon seit der BoomPhase im Jahr 2006. Und dabei spielten Shopping-Center meist die größte Rolle. Im 3. Quartal gehörten der Verkauf des Aquis Plaza in Aachen, des „K in Lautern“ (Kaiserslautern) und der Hallen am Borsigturm in Berlin zu den Top-Deals. Bemerkenswert dabei: Die Standorte befinden sich – bis auf die Hallen am Borsigturm nicht in den ansonsten bei Investoren bevorzugten deutschen Metropolen sondern, in sogenannten B-Städten, die im Einzelhandel eine bedeutendere Rolle spielen als beispielsweise bei Büros.

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Deals San Franzisko: Die Deka Immobilien GmbH hat 2 Geschäftshäuser in San Franzisko an die USImmobiliengruppe Ashkenazy Acquisition Corp. verkauft. Das Transaktionsvolumen beträgt rd. 117 Mio. Euro. Die Objekte gehörten seit 1999 zum Bestand des Offenen Immobilien-Publikumsfonds DekaImmobilienEuropa. Das zweistöckige Gebäude „One Stockton Street“ ist an „Apple“ vermietet. „One Union Square“ besteht aus 7 Stockwerken mit rd. 4 000 qm. Hauptmieter ist Bulgari Mit dem Verkauf setzt der Fonds seine Strategie fort, den außereuropäischen Immobilienbestand mittelfristig weiter zu reduzieren.

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Cities & Center & Developments Dass in den ersten 9 Monaten das Transaktionsvolumen in den Top 5-Städten Deutschlands gegenüber dem Vorjahreszeitraum aber um 166% gestiegen ist, während das Volumen in den übrigen deutschen Märkten insgesamt um 4% zurückgegangen ist, lag an dem wachsenden Interesse der Investoren an innerstädtischen Geschäftshäusern in den entsprechenden 1A-Lagen. Mit 2,1 Mrd. Euro oder einen Anteil von 35% bildeten sie das zweitstärkste Anlage-Segment. Zu den bekanntesten Deals gehören das One Goethe Plaza in Frankfurt/M, der Kudamm 195 in Berlin, die vom IVG Institutional Funds erworben wurden, das Alsterhaus (Karstadt) und der Saturn (ehemals Horten) an der Mönckebergstraße in Hamburg sowie der Kö-Bogen in Düsseldorf. Der ist zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil es in einem Teil gebrannt hat, sodass nur ein Teilbereich pünktlich eröffnet werden kann. Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland, geht mit Blick auf die vielfältigen Handelsdestinationen in deutschen Groß- und Mittelstädten davon aus, dass sich der Trend weiter fortsetzen wird. Gerade innerstädtische Geschäftshäuser gelten als sichere Anlage, allerdings hat sich diese große Wertschätzung der Investoren auch bereits in der Rendite niedergeschlagen, die Jones Lang LaSalle (JLL) im Schnitt der große Metropolen mit nur noch 4,13% beziffert. Auch wenn es zweifellos an einzelnen Standorten Abweichungen nach oben gibt, so sind die Renditen deutlich niedriger als in anderen Anlage-Klassen des Einzelhandels. Bei guten Shopping-Centern in 1A-Lagen liegen sie bei 4,75%. Deutlich darüber liegen die Renditen bei Fachmarktzentren, die JLL mit 5,8% beziffert und BNPPRE mit 6,1%. Diese Anlageklasse wird bei Investoren immer beliebter. Denn mit ihren relativ großen Flächen und der Ansammlung von verschiedenen Handelsmietern, die zur Diversifizierung des Angebots beitragen, werden sie zum Teil als Alternative zu den knappen Shopping-Centern gesehen. Aber auch Fachmärkte (Rendite: 6,5%) wie SB-Warenhäuser, Verbrauchermärkte oder Elektrofachmärkte werden wieder stärker nachgefragt. Insbesondere in Verbindung mit Lebensmittelmärkten als Anker, die auch in schwierigen Zeiten stabile Umsätze erzielen und lange Mietverträge bieten, sind Fachmarktprodukte sehr beliebt. Kö-Bogen in Düsseldorf

Bild: Developer

Laut CBRE flossen in den ersten 9 Monaten 1,5 Mrd. Euro in Fachmärkte und Fachmarktzentren. Das war gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 12%. Diese Assets sind laut Poppinga besonders attraktiv außerhalb der Top-Standorte, „da sie im Vergleich zu teuren Geschäftshäusern in den Top-Lagen der großen Städte und dem knappen Angebot an Core-Shopping-Centern beim derzeit herrschenden hohen Anlagedruck vergleichsweise höhere Renditen generieren können“. Unter den Käufer von Handelsimmobilien finden sich vor allem Offene Immobilienund Spezialfonds (rd. 2 Mrd. Euro) vor Privatinvestoren sowie Asset- und Fondsmanager mit je rund 900 Mio. Euro. Privatanleger erhöhten ihre Investitionen laut CBRE um etwa 28%. Als Verkäufer waren Projektentwickler und Bauträger mit 2,5 Mrd. Euro am aktivsten vor Asset- und Fondsmanager (rd. 930 Mio. Euro) sowie Offenen Immobilien- und Spezialfonds mit ca. 465 Mio. Euro. Dass der Anteil internationaler Investoren gesunken ist, liegt laut CBRE daran, dass das Interesse der heimischen Anleger gestiegen ist und diese auf Grund des Heimvorteils schneller zum Zuge kommen.

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Unternehmens News Hahn platziert Pluswertfonds 161 Bereits 3 Monate nach dem Vertriebsstart meldet die

Hahn-Gruppe die Platzierung des Pluswertfonds 161, der sich mit 39,4 Mio. Euro am BodenseeCenter, einem Shoppingund Entertainment-Center in Friedrichshafen beteiligt. Das Eigenkapitalvolumen beträgt 21,4 Mio. Euro. Die geplante jährliche Ausschüttung liegt bei 6% und wird quartalsweise ausgezahlt Für Vorstandschef Michael Hahn zeigt die schnelle Vermarktung, dass hochwertige Handelsimmobilieninvestments auch in dem durch regulatorische Veränderungen geprägten Markt gut zu platzieren sind. Das Bodensee-Center ist mit einer durchschnittlichen Mietvertragslaufzeit von rd. 10 Jahren vermietet. Hauptmieter sind Kaufland, Obi und Media Markt. Mit Blick auf die AIFM-Richtlinie hat die Hahn-Gruppe eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) gegründet, die sich im Zulassungsprozess mit der BaFin befindet. Nach den Worten von Vorstand Thomas Kuhlmann soll voraussichtlich 2013 ein Spezial-AIF für einen kleinen Kreis semiinstitutioneller Anleger aufgelegt werden. Der 1. KAGB-konformen Publikumsfonds ist für die 1. Jahreshälfte 2014 geplant.


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Cities & Center & Developments Für das Gesamtjahr 2013 erwartet CBRE ein Rekordvolumen von über 10 Mrd. Euro, Jones Lang LaSalle ist etwas moderater und prognostiziert 7,9 Mrd. Euro. BNPPRE geht von mindestens 8 Mrd. Euro aus, da auch Value Add Investments wieder auf wachsendes Interesse stoßen. Fachmarktzentren

Der deutsche Markt bietet noch viel Potenzial Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Fachmarktzentren mit einem namhaften Lebensmittelanbieter als Anker sind bei Investoren derzeit sehr gefragt. Doch das Marktsegment ist in Deutschland wenig transparent, wie etwa ausländische Anleger beklagen. Vor diesem Hintergrund hat die MEC Metro ECE Centermanagement GmbH mit Partnern wie GfK, Dr. Lademann & Partner, Henderson Global Investors und Corpus Sireo die Studie „Fachmarktzentren in Deutschland“ auf den Markt gebracht. Viel Potenzial in diesem Markt eröffnen noch die SB-Warenhäuser der 1. Generation, die Raum für neue Fachmarktzentren bieten. Das zeigt der Blick auf die Historie dieser Vertriebsform, die sich an die 130 Jahre alten Warenhäuser anlehnt, die bis in die 1980er-Jahre mit ihrem klassischen Allesunter-einem-Dach-Prinzip erfolgreich waren. Warenhäuser boten alles, was Menschen zum Leben, Kleiden und Einrichten brauchten. Als die Verkaufsflächen für die wachsenden Sortimente zu klein wurden und die Ausdehnungsmöglichkeiten in den Cities begrenzt waren, entstand mit den Fachmärkten eine Konkurrenz, die sich nach USVorbild auf der grünen Wiese mit großen und preiswerten Grundstücken und kostenlo-

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Deals Leipzig: Das Berliner Mineralienzentrum Klaus Lenz GmbH hat einen Mietvertrag für rd. 61 qm in Leipzig, Nikolaistraße 23 abgeschlossen. Die Nikolaistraße ist die Verbindungsstraße zwischen Hauptbahnhof und der TopEinkaufslage Grimmaische Straße. Comfort vermittelte den Mietvertrag. Bremen: Eine Grundstücksgesellschaft hat ein Renditeobjekt an der kleinen Weser in Bremen erworben. Die Immobilie „Am Deich 60-62“ verfügt über 10 Gewerbeeinheiten und 3 Wohnungen. Die Gesamtnutzfläche beträgt 4 438 qm. Verkäufer ist ein privater Investor. Engel & Völkers Commercial Bremen vermittelte.

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Cities & Center & Developments sen Parkplätzen für den bequemen Einkauf mit dem Pkw ansiedelten. In Analogie zum Warenhaus-Prinzip entstanden die neuen SB-Warenhäuser mit großen Flächen für Lebensmittel aber auch Bekleidung und Heimtextilien, einem umfangreichen Baumarkt-Sortiment sowie brauner und weißer Ware - alles unter einem Dach. Das Charakteristikum dieser SB-Warenhäuser: Breite und tiefe Sortimente zu günstigen bis aggressiven Preisen. Der tiefgreifende Strukturwandel, der für den Handel sprichwörtlich ist, machte jedoch auch vor den SB-Warenhäusern nicht halt. Nur: Die Lebenszyklen der Vertriebsformate verkürzen sich. Die Warenhäuser hatten ihr Konzept über 2 Weltkriege hinweg 90 Jahre lang mit Erfolg betrieben. Bei SB-Warenhäusern war die Zeitspanne deutlich kürzer. Spezialisierte Fachmärkte machten ihnen als Heimwerker-Fachmärkte, Elektrofachmärkte oder Schuh- sowie Bekleidungsfachmärkte in den Nonfood-Ab teilungen massive Konkurrenz. Hinzu kam, dass die SBWarenhäuser mit ihrem beratungsarmen Selbstbedienungsprinzip und Billig-Image von vielen Markenherstellern etwa aus der Elektrobranche Das Kurpfalz Center in Mannheim Bild: MEC nicht beliefert wurden. Vor diesem Hintergrund entwickelten sich die SB-Warenhäuser der neuen Generation zu großflächigen Lebensmittelmärkten mit verkleinertem Nonfood-Angebot. Die Flächen liegen bei 5 000 bis 7 000 qm und sind deutlich kleiner als die zahlreichen SB-Warenhäuser der 1. Generation mit ihren 20 000 qm und mehr. Da diese großen Objekte jedoch einen baurechtlichen Bestandsschutz genießen, denn gemäß § 11,3 Baunutzungsverordnung ist der Neubau großflächiger Einzelhandelsobjekte stark reglementiert, bestehen hier Herausforderung und Chance darin, die Flächen durch Revitalisierung neu zu konzipieren. Zumal es sich um gelernte Standorte mit hoher Kundenakzeptanz handelt.

Gute Bedingungen für den Umbau von SB-Warenhäusern Da das Interesse der nationalen wie internationalen Investoren an deutschen Handelsimmobilien derzeit hoch ist, sind auch die Bedingungen für den Umbau der „zu groß“ gewordenen SB-Warenhäuser in Fachmarktzentren mit verkleinertem SBWarenhaus als Frequenzbringer und der Restflächen in eine Mall mit kleineren Einheiten z.B. für Mieter aus dem Schuh- oder Bekleidungsbereich günstig. Das eröffnet erhebliches Mietsteigerungspotenzial. So bestätigt auch Jean-Christophe Brexta, CEO von Metro Properties, der Immobilientochter der Metro Group, dass bei deutschen Handelsimmobilien das Wertsteigerungspotenzial noch erheblich ist und die Bedingungen für eine Revitalisierung durch das Interesse der Investoren günstig sind. Gerade Metro Properties hat zahlreiche SBWarenhäuser der 1. Generation in ihrem Portfolio. Mit dem Indupark in Dortmund und dem Kurpfalz Center in Mannheim sind soeben 2 SB-Warenhäuser aus dem Metro-Bestand als neue Fachmarktzentren auf den Markt gekommen. Das Kurpfalz Center bietet nun ein verkleinertes Real-SB-Warenhaus und weitere Mieter wie Adler, Aldi, dm drogerie-markt, Ernsting’s Family, Fressnapf, GolfHouse, Siemes Schuhcenter, Toys“R“Us und viele mehr. Im Juni wurden beide Center an die Württembergische Lebensversicherung AG verkauft. Dieser Mietermix des Kurpfalz Center mit einer Mischung aus breiter Nahversorgung

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Stadt News Union Investment investiert 25 Mio. Euro Heller, schöner, größer: Nach rund einjähriger Umbauzeit feierte der neugestaltete Sophienhof in Kiel Anfang Oktober seine Neueröffnung. Für rd. 25 Mio. Euro ist das seit 25 Jahre alte Shopping-Center in der Kieler Innenstadt bei laufendem Betrieb modernisiert und umgestaltet worden. Im Zuge der Verjüngungskur sind vor allem die Angebote im Gastronomieund Modebereich mit neuen Konzepten verstärkt worden. So bietet der Sophienhof jetzt u.a. einen großen Food-Court mit ca. 300 Sitzplätzen und eine modernisierte Markthalle. Die Verkaufsfläche ist um rund 2 000 qm auf ca. 28 500 qm mit etwa 90 Fachgeschäften auf 2 Ebenen gewachsen. Das modernisierte Parkhaus bietet rd. 1 000 Pkw-Stellplätze. Das Center-Management liegt seit 2008 bei der ECE. Eigentümerin des Sophienhofs ist die Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg, die das Center seit 2012 in ihrem Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland hält.

Deals Regensburg: Das österreichische Textilunternehmen Palmers mietet in der Innenstadt von Regensburg durch Vermittlung von Lührmann etwa 100 qm in der Drei-Helm-Gasse 3. Nach einer kurzen Umbauphase sollen ab Dezember Unterwäsche, Home- & Nightwear, Strumpfwaren und Bademoden angeboten werden. Die Verkaufsfläche befindet sich direkt gegenüber von Galeria Kaufhof und in der Nachbarschaft von Zara.


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Cities & Center & Developments (Lebensmittel und Drogerie) sowie Nonfood-Angeboten wie Mode, Spielwaren und Sport bei ansprechender Architektur ist typisch für die Fachmarktzentren der heutigen Generation. Als „Hybride Malls“ bieten sie die Möglichkeit, den Versorgungseinkauf mit weiteren Einkäufen zu kombinieren. Zudem wird das Thema Aufenthaltsqualität und Architektur großgeschrieben. So verbinden sich typische Fachmarktzentren mit Elementen des klassischen ShoppingCenters. Zunehmend entstehen Hybride Malls auch auf brachliegenden Grundstücken in Innenstadt-Lagen. Eine weitere Variante des großformatigen Fachmarktzentrums mit über 30 000 qm entwickelte die Metro Group, indem sie ihre Fachmarktformate – dazu gehörten damals neben Real und Media Markt noch Praktiker, Adler, Roller und Reno – in einem Zentrum unter einem Dach ansiedelte. Beispiele sind der Ostseepark (Foto: MEC) oder der Weserpark. Andere Fachmarktzentren entstanden als lockere Agglomeration von Fachmärkten ohne gemeinsames Dach. Wieder andere bestehen nur aus Nonfood-Anbietern ohne Lebensmittelhändler. Um in diesen Markt mehr Transparenz zu bringen, hat die MEC Metro ECE Centermanagement GmbH & Co KG, die u.a. die Fachmarktzentren der Metro Group managt, nach den Worten von COO Christian Schröder, zur Expo Real die Studie „Fachmarktzentren in Deutschland“ veröffentlicht. Im Fokus: Fachmarktzentren mit Nahversorgungscharakter. Laut Manuel Jahn, Head of Real Estate Consulting von GfK-Geomarketing, gibt es in Deutschland derzeit 259 Fachmarktzentren, die gekennzeichnet werden durch 2 großflächige Mieter aus dem Bereich „Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs“, 3 großflächige Mieter aus dem Nonfood-Bereich und mindestens 10 000 qm Verkaufsfläche. Die Durchschnittsfläche der Center beträgt 19 900 qm, das größte ist mit 80 000 qm das Chemnitz-Center. Das Gros der betrachteten Fachmarktzentren – das sind 114 bzw. 44% - hat zwischen 10 000 und 15 000 qm. Da viele Fachmarktzentren in den alten Bundesländern in den 1980er-Jahren und in den neuen Ländern Anfang der 1990er-Jahre entstanden sind, ist das Revitalisierungspotenzial bzw. das Wertsteigerungspotenzial nach den Worten von Uwe Seidel, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Dr. Lademann & Partner, beachtlich: „Viele Objekte muten an, als wäre seit Jahren nichts mehr gemacht worden.“ Allerdings weist Seidel auch darauf hin, dass umfangreiche Revitalisierungen u.a. auf Grund des restriktiven Baurechts oft die gleiche Komplexität erreichen wie Neubauprojekte. Nach den Worten von Thilo Wagner, Director of Property Europe von Henderson Global Investors, gibt es jedoch kaum eine Asset-Klasse, die – wie Fachmarktzentren - eine Rendite resp. eine Ausschüttung von 6% erreichen. Nach den umfangreichen Erfahrungen von Henderson auch mit kleineren Fachmarktprodukten ist Wagner überzeugt, dass größere Objekte wie Fachmarktzentren als Anlage erfolgreicher sind, weil sie sich in ihrem Umfeld stärker behaupten können. Auch Hans Stuckart, Executive Director und Fund Manager von Corpus Sireo ist der Ansicht, dass gerade das Format der Hybriden Mall den Anlegern ein gutes Risiko-Rendite-Verhältnis bietet. Der auf Büro- und Wohnimmobi-

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Cities & Center & Developments lien fokussierte Asset Management Dienstleister will sich auch auf Handelsimmobilien konzentrieren, schwerpunktmäßig auf Fachmarktzentren und hat deshalb die Corpus Sireo Asset Management Retail GmbH gegründet. Zudem will Corpus Sireo einen Fonds mit Fachmarktzentren für institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen mit einem Eigenkapital von 200 bis 250 Mio. Euro auflegen. Das Anlagevolumen liegt damit bei 400 Mio. bis 500 Mio. Euro. Im Fokus stehen Objekte mit 20 000 qm. Die MEC wird das Center-Management übernehmen. Fachmarktatlas Metropolregion Stuttgart

Restriktive Regelungen begrenzen das Potenzial Oliver Behrens, Projektleiter Standorte bei der BBE Handelsberatung GmbH, Ludwigsburg Die Region Stuttgart hat in punkto Einzelhandel noch viel Potenzial. Das belegen auch die wirtschaftlichen Fundamentaldaten. Den tatsächlichen Möglichkeiten von Fachmarktentwicklungen sind jedoch Grenzen gesetzt. Das ergibt sich aus dem „Fachmarktatlas Metropolregion Stuttgart“, den die BBE Handelsberatung und die IPH Handelsimmobilien GmbH Mitte Oktober vorgelegt haben. Die Region Stuttgart (Abb. Verband Region Stuttgart) umfasst neben der Landeshauptstadt Stuttgart selbst noch die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und den Rems-Murr-Kreis. Sie ist damit deckungsgleich mit dem Raum, der den Verband Region Stuttgart repräsentiert. Mit rd. 2,65 Mio. Einwohnern, etwa 25% der Bevölkerung des Landes BadenWürttemberg (Stand: Ende 2012), und einem Bruttoinlandsprodukt (Stand: 2010) von rd. 103 Mrd. Euro (Anteil am Land rd. 29%) ist die Region Stuttgart laut Statistischem Landesamt BadenWürttemberg eine der wirtschaftlich potentesten Regionen in Deutschland und Europa. Weitere positive Region Stuttgart und Zentrale Orte Rahmenbedingungen für die Einzelhandelsentwicklung sind laut Fachmarktatlas eine hohe Bevölkerungsdichte von 724 Einwohner je Quadratkilometer, eine stabile Bevölkerungsentwicklung, ein hohes Kaufkraftniveau (MB-Research) und eine niedrige Arbeitslosenquote, die laut Bundesagentur für Arbeit, Bereich Stuttgart, zwischen 3,7 und 4,9% liegt. Zum tieferen Verständnis der Region ist dabei zu beachten, dass die Landeshauptstadt Stuttgart zwar das dominierende Zentrum ist, die Region insgesamt aber eine polyzentrale Struktur aufweist. Dabei sind insbesondere die leistungsfähigen Mittelzentren und hier vor allem die Standorte Böblingen/Sindelfingen, Esslingen, Fellbach/Waiblingen, Göppingen und Ludwigsburg hervorzuheben, die alle über eine differenzierte Einzelhandelsstruktur verfügen. Böblingen/Sindelfingen, Fellbach/Waiblingen, Ludwigsburg/ Kornwestheim und Bietigheim-Bissingen/Besigheim sind gemäß Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg 2002 als Doppelzentren ausgewiesen. Neben den günstigen wirtschaftlichen und demographischen Rahmenbedingungen müssen jedoch auch die naturräumlich-topographischen und die rechtlich-planerischen

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Personalien BNPPRE: Scharf neuer Geschäftsführer Retail Christoph Scharf (40) ist neuer Geschäftsführer des Bereichs Retail Services von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Seine Hauptaufgabe wird es sein, gemeinsam mit seinem 40-köpfigen Team die Retail-Aktivitäten des Unternehmens in Deutschland weiter voranzutreiben und auszubauen. Schwerpunktmäßig wird sich Scharf dem Ausbau von Hightstreet Investment sowie Retail Letting widmen. Ferner wird er den Bereich Retail Client Solutions weiter voranbringen. Scharf ist seit 2002 bei BNPPRE, er verantwortete zuletzt für 7 Jahre als nationaler Bereichsleiter den Aufbau und die Weiterentwicklung des Retail-Vermietungsteams.

Deals Top-Einkaufsmeilen im Überblick Mit dem aktuell veröffentlichten zweisprachigen Marktbericht „Retail Opportunities Germany 2013“ (ROG) gibt Engel & Völkers Commercial auf 68 Seiten einen detaillierten Einblick in ausgewählte Einzelhandelslagen in 24 Städten inkl. Passantenfrequenz, Topmietern, Einkaufsdestinationen und Mietentwicklungen. Die gesamtstädtische Übersicht schließt mit einer tabellarischen Darstellung der wichtigsten sozioökonomischen Strukturdaten sowie ausgewählten einzelhandelsrelevanten Indikatoren der Städte im Bundesvergleich.


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Cities & Center & Developments Gegebenheiten berücksichtigt werden. Beide schränken die Entwicklungsmöglichkeiten gerade im großflächigen Einzelhandel - also insbesondere bei Fachmärkten - entscheidend ein. Speziell der planerische Rahmen in Form des Regionalplans Stuttgart und die darin enthaltenen Ziele und Instrumente zur Einzelhandelssteuerung führen zu einer restriktiven Ausweisungs- und Genehmigungspraxis bei Sondergebieten für großflächigen Einzelhandel (§ 11 Abs. 3 BauNVO) außerhalb der Innenstädte. So existiert in der Region Stuttgart sicherlich eine der deutschlandweit höchsten Regelungsdichten auf regionaler Ebene. Ein Aspekt, der gerade für die häufig großflächigen Fachmarktkonzepte eine planerische Hürde darstellt. So enthält der Regionalplan Verband Region Stuttgart eine gebietsscharfe Ausweisung von Vorranggebieten für den zentrenrelevanten Handel. Hierbei handelt es sich um verbindlich festgelegte Gebiete in einer Gemeinde, in denen großflächiger, zentrenrelevanter Einzelhandel zulässig ist – und nur hier. Weitere Instrumente, die ein starkes Flächenwachstum be- oder sogar verhindern, sind eine Agglomerationsregelung und enge Grenzen bei zentrenrelevanten Randsortimenten. Die Regelungen auf regionaler Ebene werden durch kommunale Konzepte (Einzelhandels- und Zentrenkonzept) ergänzt, die in der Regel weitere Limitierungen beinhalten. Die besonderen Strukturen im Fachmarktbereich in der Region, die sich aus den geschilderten Rahmenbedingungen ergeben, werden von zumeist ungeplanten, über mehrere Jahrzehnte gewachsene Fachmarktagglomerationen, die bis in die 1990er-Jahre entstanden sind, dominiert. Entwicklungen neueren Datums beschränken sich vorwiegend auf Innenstadtstandorte oder Nahversorgungszentren mit ergänzenden Fach-

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Deals Köln: Das französische Modelabel IKKS hat seinen 1. Store in Deutschland in der Kölner 1a-Lage Ehrenstraße 56-58 auf 120 qm eröffnet. Vermieter ist ein institutioneller Eigentümer. Jones Lang LaSalle vermittelte. Das Modelabel bietet ein Komplettsortiment für Damen, Herren und Kinder. Weltweit ist das Unternehmen in 40 Ländern mit rund 2.000 Verkaufsstellen vertreten. Düsseldorf: Die Drogeriekette Rossmann hat rd. 726 qm Einzelhandelsfläche im Büro– und Geschäftshaus „Karl-RudolfStraße 172“ in der Düsseldorfer City gemietet. Aengevelt vermittelte den Mietvertrag.

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Cities & Center & Developments märkten. Bei den im Rahmen der Erhebung erfassten Fachmarktstandorten in der Region liegt daher auch der Verkaufsflächenanteil von Fachmarktzentren, Nahversorgungszentren mit Fachmarktergänzung oder sog. Hybridzentren bei unter 20%. Dies ist allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass nur in seltenen Fällen sehr flächenintensive Handelsformen wie Baumärkte, SB-Warenhäuser oder sogar Möbelkaufhäuser in diesen Zentren angesiedelt sind. Insgesamt wurden rund 1,45 Mio. qm Verkaufsfläche in 870 Betrieben erhoben. Davon entfallen rund 161 000 qm auf die Landeshauptstadt Stuttgart, was etwa 11% der insgesamt erfassten Verkaufsfläche entspricht. Knapp 1,08 Mio. qm Verkaufsfläche entfallen auf Fachmärkte. Diese repräsentieren etwa die Hälfte der erhobenen Betriebe. Die übrigen Flächen werden von Betrieben des Lebensmitteleinzelhandels wie Discounter, Supermärkte, SBWarenhäuser resp. Verbrauchermärkte, die bei vielen Standorten eine wichtige Magnetfunktion überCalver Carré in Sindelfingen Foto: BBE nehmen, sowie von ergänzenden Fachgeschäften belegt. Rechnet man die Gesamtverkaufsfläche der Fachmärkte in der Region hoch, so wird diese überschlägig eine Größenordnung von rd. 1,4 Mio. qm erreichen. Bezogen auf die Bevölkerung der Region entspricht dies einer durchschnittlichen Flächendichte von rd. 530 qm je 1 000 Einwohner. Bei Fachmärkten bewegt sich der Flächenanteil in Stuttgart bei etwa 10%. Gemessen am Bevölkerungsanteil in der Region wird deutlich, dass Fachmärkte in der Landeshauptstadt eher unterrepräsentiert sind. Insbesondere in der flächenintensiven Branche Einrichten/Wohnen/Bauen mit den großen Möbelhäusern und Baumärkten ist ein geringer Besatz festzustellen, obwohl diese Branche mit fast 77% den größten Teil der Fachmarktfläche aufweist. So ist in Stuttgart keines der großen Möbelhäuser der Region angesiedelt. Sie befinden sich ausnahmslos in den umgebenden Mittelzentren wie z. B. Esslingen, Göppingen, Sindelfingen oder Bietigheim-Bissingen. Die Ansiedlung einer Möbelgroßfläche in Stuttgart ist bisher nicht gelungen.

Sehr enge Grenzen durch das Planungsrecht Die Analyse verdeutlicht zudem, dass die einzelnen Standorte sehr unterschiedlich strukturiert sind. Die Verkaufsflächenspannweite reicht von etwa 3 000 qm in kleineren Nahversorgungszentren mit ergänzenden Fachmärkten bis zu einer Größenordnung von fast 100 000 qm in großen Handelsagglomerationen. Zusammenfassend bleibt also festzuhalten, dass die Region auf Grund guter bis sehr guter sozioökonomischer Rahmendaten über ein hohes Potenzial für die Ansiedlung und Entwicklung von Handelsstandorten verfügt, aber kein Überbesatz bei Fachmarktflächen festzustellen ist. Sie stellt somit einen interessanten Investitionsstandort für Einzelhandelsimmobilien und damit auch für Fachmärkte dar. Den tatsächlichen Möglichkeiten von Fachmarktentwicklungen insbesondere für großflächige Formate und Fachmarktzentren sind aber durch natürliche und planungsbezogene Restriktionen nahezu in der gesamten Region enge Grenzen gesetzt. Flächenverknappung und die Nutzungskonkurrenz führt nicht zuletzt auch zu einem hohen Niveau bei den Grundstückspreisen.

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Deals Kurpfalz Center in Mannheim eröffnet Anfang Oktober hat in der Spreewaldallee in Mannheim-Vogelstang das neue Kurpfalz Center mit 26 Geschäften und 5 Gastronomie-Betrieben auf 35 000 qm eröffnet. Das Fachmarktzentrum wurde seit Frühjahr 2012 modernisiert und erweitert. Nachdem das Real SBWarenhaus seine Fläche verkleinert hat, blieb noch Platz für Mieter wie Adler, Aldi, dm drogerie-markt, Ernsting’s Familiy, Fressnapf, GolfHouse, Siemes Schuhcenter, Toys“R“Us und viele mehr. Das Center wird von der MEC MetroECE Centermanagement betreut. Mit der Eröffnung wurde es erstmals unter dem neuen Namen „Kurpfalz Center“ präsentiert. „Das Kurpfalz Center ist eine weitere erfolgreiche Projektentwicklung der Metro Properties, die wir in diesem Jahr fertig stellen“, sagt Michael Hartung, Regional Director Germany der Metro Properties, die den Umbau im laufenden Betrieb verantwortete.

Deals Berlin: Ein Family Office hat ein Wohn- und Geschäftshaus mit 13 Wohnund 3 Gewerbeeinheiten sowie einer Fläche von insgesamt rund 1 650 qm im Berliner Stadtteil Friedrichshain erworben. Verkäufer ist ein privater Investor. Der Kaufpreiserlös liegt beim 20-fachen der Jahresnettokaltmiete. Der Altbau aus dem Jahr 1907 verfügt über Stilelemente wie Altbautüren, Holzdielen und Stuck. Die Rohrer Immobilien GmbH vermittelte.



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Marktbericht

Logistikmarkt

Verdion und HOOPP vereinbaren Partnerschaft HIR DÜSSELDORF. Der Logistikimmobilien-Investor und -Entwickler Verdion hat mit dem kanadischen Pensionsfonds Healthcare of Ontario Pension Plan eine Exklusivpartnerschaft für die Finanzierung und Entwicklung von Logistikparks in Europa vereinbart. Im Rahmen der Partnerschaft wollen Verdion und HOOPP bei der Entwicklung von europäischen Logistikimmobilien zusammenarbeiten und in den nächsten 5 Jahren ein Portfolio im Wert von über 1 Mrd. Euro aufbauen. Verdion wird dabei auch weiterhin mit den Logistikdienstleistern Third-PartyLogistics beziehungsweise „3PLs“ sowie Einzelhändlern und Herstellern in Europa zusammenarbeiten und nach eigenen Angaben hochwertige Logistiklösungen anbieten. Healthcare of Ontario Pension Plan (HOOPP) ist mit rund 275 000 aktiven Mitgliedern sowie aktiven Rentnern und Vermögenswerten von über 47 Mrd. Dollar eine der größten Pensionskassen Kanadas. Verdion, ehemals Helios Europa, wurde im Januar 2010 von Michael Hughes zusammen mit Mansford Real Estate gegründet. Im europäischen Logistiksektor hat sich das Unternehmen u.a. auf den Online-Handel spezialisiert. Im Zuge der Partnerschaft mit HOOPP hat das Management um Michael Hughes die Anteile von Mansford übernommen und hält nun 100% der Verdion-Anteile. v. l. M. Hughes, M. Catford

vom 18.10.13

Foto: Verdion

Das 1. Gemeinschaftsprojekt der Partner Verdion/HOOPP ist die Übernahme und Weiterentwicklung des Projekts iPort, bei dem es sich um ein 557 000 qm großes Schienen-Logistik-Projekt im englischen Doncaster handelt. Der Gesamtwert liegt bei 400 Mio. Pfund. Gleichzeitig erwirbt HOOPP eine Beteiligung an Verdions Projekt „Link“ in Deutschland mit 3 Logistikobjekten in Berlin, Leipzig und Ingolstadt mit einer Gesamtfläche von mehr als 350 000 qm und einem Gesamtwert von 250 Mio. Euro. Gemeinsam investieren die Partner zudem in eine Logistikimmobilie in Hannover mit rund 110 000 qm Fläche. Davon sind 59 800 qm an Netrada, eine weltweit führende E-Commerce-Plattform, vorvermietet. Außerdem befinden sie sich in konkreten Verhandlungen über eine weitere große Lagerhallen-Entwicklung in Deutschland, die an ein international bekanntes Einzelhandelsunternehmen vorvermietet ist.

HOOPP verfolgt in Europa eine langfristige Strategie Aus Sicht von Verdion-CEO Hughes ist HOOPP der ideale langfristige Partner, da der Pensionsfonds bereits stark in der nordamerikanischen Industrie- und Logistikbranche investiert ist und schon geraume Zeit nach einem Partner sucht, um auf den Logistikmärkten Großbritanniens und Kontinentaleuropas zu expandieren. HOOPP managt in Toronto Immobilieninvestments von mehr als 5 Mrd. Dollar. Vor diesem Hintergrund ist Hughes überzeugt, dass die Verdion-Mieter von der Partnerschaft mit HOOPP als Investor und Eigentümer profitieren, da das Unternehmen eine langfristige Strategie verfolgt und an einer nachhaltigen Geschäftsbeziehung zu den Mietern interessiert ist. Nach den Worten von Michael Catford, Vice President Real Estate von HOOPP, wird sich die Ausweitung der Immobilienaktivitäten in Europa auch auf direkte Investitionen in Shopping-Center in Großbritannien und der Tschechischen Republik beziehen.

FAP: Bedingungen für Finanzierung verbessert Die Finanzierungsbedingungen am gewerblichen Immobilienfinanzierungsmarkt in Deutschland werden von den Kapitalgebern im 3.Quartal 2013 im Vergleich zum Vorquartal deutlich progressiver, d.h. besser bewertet. Bewerteten im 3. Quartal nur knapp 22% die Rahmenbedingungen progressiv, so sind es aktuell gut 28%. Im Vergleich zum Jahresanfang (Q1 2013 rd. 7%) hat die "progressive" Stimmung damit um knapp 20 Prozentpunkte zugelegt. Ergänzend dazu liegt der Anteil derjenigen, die die Ausgangslage als restriktiv bewerten, im 3. Quartal nur noch bei 2,2%, während es im 2. Quartal noch 11,8% waren. 69,6% der Befragten schätzen die Lage als gleichbleibend ein. Im 2. Quartal waren es 66,7%. Diese Ergebnisse liefert die aktuelle Ausgabe des FAPBarometers für gewerbliche Immobilienfinanzierung. Befragt wurden für die nunmehr 5. BarometerAusgabe 225 Experten, die mehrheitlich direkt mit der Vergabe von gewerblichen Immobilienkrediten betraut sind. Bei der Finanzierung von Immobilienbeständen sind Finanzierungsausläufe zwischen 55 und 95% des Immobilienmarktwertes möglich, der Schwerpunkt liegt bei 70%.

Deals Erfurt: Das französische Modekonzept Promod mietet in der Bahnhofstraße 1 rd. 179 qm Verkaufs- und 27 qm Nebenfläche. Comfort vermittelten. Eigentümer ist ein Privatinvestor der das Objekt saniert.


Der Top-Jahreskongress für Fachmärkte und Immobilienwirtschaft in Deutschland

5. Deutscher FachmarktImmobilienkongress 2013 Next-Generation-Fachmärkte – Wo liegen noch Potenziale für neues Wachstum? Im Fokus: Großflächen-Konzepte in begehrten Innenstadtlagen 29./30. Oktober 2013 I Dorint Pallas Hotel I Wiesbaden Die Top-Themen: • Fachmärkte 2014 – Chancen und Challenges neuer Konzepte • Wohnen. Leben. Arbeiten. Einkaufen! – Standorttrend Wohnortnähe: Wie sind die Aussichten für den Einzelhandel auf der grünen Wiese?

ELLUNG T S S U A + FACH

• Die neuen Mieter auf der Großfläche – Für welche Handelsformate gewinnt der Standort Fachmarktzentrum an Bedeutung?

• Herausforderung Neuprojektierung – Wie gehen Großflächenprojekte mit Bürgerbegehren und Co. um?

• Flächenbedarf – Wie verändern demografischer Wandel und Online-Handel die Anforderungen an Betriebstypen und Standorte? Was ist die kritische Ladengröße?

• Investitionsstrategien – Welche Produkte haben zukünftig noch Wertsteigerungspotenzial?

• Click & Collect vs. Ship from Store – Wie kann ein Online-Shop den Umsatz auf der Fläche steigern?

• Mietpreisentwicklung – Was zahlen Mieter für welchen Standort?

• Fachmarkt-Expansion – Was lassen die rechtlichen Rahmenbedingungen noch zu?

Es referieren und diskutieren:

Patrick Zahn, Geschäftsführer Vertrieb/Expansion, KiK Textilien und Non-Food

Oleg Krüger, Leiter Expansion, Fressnapf Immobilienund Vermögensverwaltung

Dirk Gerdes, Geschäftsführer, Wirtschaftsförderung Lübeck

Maik Krause, Expansionsleiter, Decathlon Sportartikel

Christian Schröder, Geschäftsführer, MEC METRO-ECE Centermanagement

Kristofer Juergensen, Geschäftsführender Gesellschafter, 1A Outlet

Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcher, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)

Dr. Johannes Grooterhorst, Partner, Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte

Lars Heese, Geschäftsführer, HAHN Fonds Invest

Hubert A. Sevenig, National Director Retail Investment Frankfurt, Jones Lang LaSalle Retail

Steffen Hofmann, Head of Retail Germany, Henderson Global Investors | Bernd Rohde, Leiter Property Management, IPH Handelsimmobilien | Alexander Dahlke, Vorstand, Dahlke Immobilien | Susanne Klaußner MRICS, Vorsitzende der Geschäftsführung, GRR Real Estate Management | Uwe Seidel, Geschäftsführer, Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung | Florian Lauerbach, Geschäftsführer, ILG Fonds | Harald Ortner, Geschäftsführer, HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft | Dr. Angelus Bernreuther, Leiter Standortforschung, BBE Handelsberatung | Alexander Graf, Geschäftsführer, eTribes Framework | Ulrich Henssen, Vorstand, Fortress Immobilien Klaus Ortner, Geschäftsführer, BVO Ortner | Manuel Jahn, Leiter Real Estate Consulting, GfK Geomarketing | Angela Rüter, Geschäftsführerin, Heuer Dialog | Dr. Nektarios Bakakis, Geschäftsführer, Knauber Freizeit | Andreas Conrad, kfm. Geschäftsführer, Penny-Markt | Roland Reimuth, Geschäftsführender Gesellschafter, Habona Invest | Boris Böhm, Mitglied der Geschäftsleitung, Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung | Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer, Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten | Heiko Schröppel, Geschäftsleitung, TBB Ten Brinke-Projektentwicklung

Gold-Sponsoren:

Silber-Sponsoren:

Veranstalter:

Medienpartner:


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Cities & Center & Developments Insolvenzverfahren Praktiker/Max Bahr

Noch im Oktober sollen erste Ergebnisse vorliegen Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Die Insolvenzverfahren für die Holdinggesellschaft Praktiker AG, ihre 8 operativen Tochtergesellschaften und für Max Bahr sind zeitnah am 1. Oktober eröffnet worden. Die vorläufigen Insolvenzverwalter sind vom Amtsgericht Hamburg nun auch offiziell als Insolvenzverwalter bestätigt worden: Rechtsanwalt Jens-Sören Schröder von der Kanzlei Johlke Niethammer & Partner betreut die 78 traditionellen Max-BahrMärkte, die von der Baumarkt Max Bahr GmbH & Co. KG geführt werden. Dieser Bereich hat die besten Aussichten, von einem Investor fortgeführt zu werden. So ist Schröder zuversichtlich, dass er sich noch im Oktober mit einem Investor vertraglich über die Übernahme von Max Bahr (Foto: Max Bahr) einigen kann: „Die bisherigen Verhandlungen zeigen deutlich, dass Max Bahr weiterhin eine gute Adresse im Baumarktgeschäft ist.“ Verbindliche Angebote von Investoren seien angekündigt und würden zeitnah geprüft, so der Insolvenzverwalter. Nachdem kolportiert wird, dass die britische Einzelhandelskette Kingfisher am Einstieg in den deutschen Markt interessiert ist, könnten die Briten zu dem Kreis der Investoren gehören. Das Unternehmen betreibt in Großbritannien – neben einer Elektrofachmarktkette - auch eine Baumarktkette und ist mit einer Minderheitsbeteiligung an der Hornbach AG beteiligt. Die Beteiligung der Briten an der Berliner Elektrofachmarkt-Kette Promarkt war dagegen nicht von Erfolg gekrönt und Kingfisher gab das Unternehmen an die Gründer zurück. Im Kielwasser von Max Bahr zeichnet sich auch für die 54 Praktiker-Baumärkte, die 2012 auf Max Bahr umgeflaggt aber noch nicht gesellschaftsrechtlich auf Max Bahr übertragen worden waren, eine Zukunftsperspektive ab. Nach den Worten des zuständigen Insolvenzverwalters Christopher Seagon von der auf Unternehmenssanierungen spezialisierten Sozietät Wellensiek Rechtsanwälte – Partnerschaftsgesellschaft, der für den Komplex der 8 operativen Praktiker-Gesellschaften zuständig ist, erstreckt sich das Interesse der Investoren außerdem auf zahlreiche umgeflaggte Märkte, aber auch auf normale Praktiker-Standorte. Dass es, wie Saegon bereits früher angekündigt hatte, keinen Investor gibt, der Praktiker als Ganzes übernehmen und die Marke weiterführen wird, kommt nicht unerwartet. Zu unterschiedlich ist die Qualität des Filialnetzes, das sich aus zahlreichen verschiedenen Unternehmen zusammensetzt. Damit dürfte auch das Schicksal der Praktiker AG besiegelt sein. Wie der zuständige Insolvenzverwalter Udo Gröner von der Kanzlei Heimes & Müller mitteilte, ist mit Eröffnung des offiziellen Insolvenzverfahrens die Handlungsbefugnis für die Holdinggesellschaft von den Vorständen Armin Burger, Ulrich Gehrmann und Thomas Heinitz auf den Insolvenzverwalter übergegangen. Nach dem fehlenden Interesse an der gesamten Praktiker-Kette hatte sich Saegon entschieden, den Einzelverkauf von Praktiker-Standorten voranzutreiben. Der Insolvenzverwalter spricht von verschiedenen Interessenten. Darunter gibt es Investoren, die auch Filial-Pakete übernehmen wollen. Ansonsten gibt es Angebote für Einzellösungen, zum einen von Baumarktbetreibern, zum andern von Interessenten aus anderen Branchen. So hat auch die Hamburger Möbelkette Kabs Interesse bekundet. Vor diesem Hintergrund sieht Saegon die Chance, dass zahlreiche Mitarbeiter von Praktiker auch künftig einen Arbeitsplatz haben werden. Auch er geht davon aus, dass

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Deals JLL: Näther leitet Vermietung in Leipzig Enrico Näther, 37, ist seit Anfang Oktober neuer Leiter Einzelhandelsvermietung Leipzig bei Jones Lang LaSalle (JLL). Der Dipl. Betriebswirt (BA) verfügt über langjährige Erfahrung in der Immobilienwirtschaft und arbeitete seit 2007 für das Immobilienberatungsunternehmen Comfort, zuletzt als Leiter Einzelhandelsvermietung Leipzig. Zuvor war Näther von 2001 bis 2007 für den EinzelhandelsimmobilienSpezialisten Kemper's GmbH tätig.

Deals Düsseldorf: Der Spezialist für Schlafsysteme Tempur hat in der Bahnstraße 2 -8 in Düsseldorf durch Vermittlung des Makler- und Beratungsunternehmen Reuland Retail-Service 400 qm gemietet. Tempur wird den neuen FlagshipStore voraussichtlich noch im Oktober 2013 zunächst auf rd. 250 qm eröffnen. In den 1970er-Jahren entwickelte die NASA in Kalifornien das Material Memoryfoam, ein FormgedächtnisPolymer zum Schutz vor Andruck beim Start in Raumfahrzeugen. Außerhalb der Raumfahrt wurde das Material nur begrenzt genutzt und beschränkte sich auf die Verwendung in Kissen und Matratzen zur Dekubitus-Prophylaxe. Nach Freigabe des Materials durch die NASA entwickelte eine Gruppe von Wissenschaftlern der fusionierten Unternehmen Fagerdala in Schweden und DanFoam in Dänemark dieses weiter. Nach fast 10 Jahren gelang die perfekte Zusammenstellung.


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Report Nr.157

Cities & Center & Developments im Laufe des Oktobers bereits konkrete Ergebnisse auf dem Tisch liegen werden. Auskünfte zu einzelnen Standorten können auf Grund des laufenden Investorenprozesses nach seinen Angaben nicht gegeben werden. Um die Verkaufschancen für einzelne Standorte zu verbessern hatte Insolvenzverwalter Saegon entschieden, die Filialen nicht weiter zu führen und mit dem Räumungsverkauf zu beginnen, weil er glaubt, die leeren Objekte leichter verwerten zu können. Dabei sind 20 Standorte bereits zum 30. September geschlossen worden. Dazu gehören Aachen, Arnsberg, Berlin-Wedding, Bielefeld, Dresden-Heidenau, Frankfurt/Oder, Gersthofen, Görlitz, Gosen, Gotha (Langensalzaer Straße), Halle-Peißen, Hamburg-Wentorf, Herford, Karlsruhe-Hagsfeld, Leipzig-Burghausen, Rastatt, Suhl, Memmungen, Kempen und Weißwasser. ECommerce

Die Hälfte der Onlineshops hat auch stationäre Läden HIR KÖLN: „Onlineshops bieten ihren Kunden immer mehr Produkte und Services an – und das zahlt sich aus.“ Zu diesem Ergebnis kommt die Studie des EHI Retail Institutes in Köln und des Online-Portals Statista „E-Commerce-Markt Deutschland 2013“. Zum 5. Mal wurden die 1 000 größten deutschen Onlineshops analysiert. Schwerpunkt der Untersuchung waren B2C-Onlineshops. Wenn ein Unternehmen mehrere Onlineshops betreibt, wurde jeder Shop separat betrachtet. Laut Studie ist der Gesamtmarkt der Top 1 000 im Jahr 2012 um 16,1% auf 29,5 Mrd. Euro gewachsen. Die 3 umsatzstärksten Onlineshops waren amazon.de, otto.de und notebooksbilliger.de. Mit einem Onlineumsatz von über 4,8 Mrd. Euro erreichte amazon.de einen Anteil von 16,3% am Gesamtmarkt der 1 000 umsatzstärksten Onlineshops. Der Schuhanbieter Zalando.de hat mit Platz 4 und 411,6 Mio. Euro Umsatz zwar das Sieger-Treppchen verfehlt, konnte im Vergleich zu 2011 aber 16 Plätze aufholen. Bei den Umsatzanteilen gab es kaum Verschiebungen: So erzielten die 10 umsatzstärksten Onlineshops über 32% des Umsatzes, die „Top 100“ knapp 63% und die Top 500 fast 86%. Auch der Umsatzanteil der Generalisten blieb mit knapp 37% und 10,9 Mrd. Euro unverändert. Das Segment‚ „Bekleidung, Textilien, Schuhe“ folgte mit fast 20% und der Bereich „Computer, Unterhaltungselektronik, Handys und Zubehör“ mit fast 14%. Bei allen weiteren 25 Produktsegmenten lagen die Umsatzanteile bei unter 5%. Laut Studie betreibt rund die Hälfte der Onlineshops zusätzlich ein oder mehrere stationäre Geschäfte. Auch sehr beliebt seien Marktplätze wie Amazon und ebay, die von knapp 45 bzw. fast 29% der Einzelhändler genutzt würden. Smartphone- sowie Tabletoptimierte Websites oder Apps inklusive Shop-Funktion sind inzwischen um gut 36% gewachsen und haben ihren Anteil auf über 29% (Vorjahr: 21,4%) erhöht. Social Media ist für Onlinehändler laut Studie fast unverzichtbar: 85% setzen auf Facebook, 66% twittern, gut 56% sind auf Google+ und 55% haben einen YouTube-Channel. Besonders stark aufgeholt hat Google+ mit einem Plus von über 100% im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den Zahlungsmöglichkeiten werden Onlineshops immer vielfältiger: So gibt es im Schnitt 6,3 Verfahren pro Shop. Wallets liegen mit einem Anteil von 82,4% knapp an der Spitze, dominiert von Paypal. Auf den Plätzen folgen die klassischen Zahlungsverfahren wie Vorauskasse oder Nachnahme mit 82,3%. Der Kauf auf Rechnung wird erstmals von über der Hälfte der Shops angeboten.

vom 18.10.13 Seite 19

Deals Trier: Die SeidenstickerGruppe wird Ende November mit einem neuen Store in der Trierer Altstadt vertreten sein. Der Hemdenund Blusenspezialist eröffnet auf 100 qm einen Shop in der Grabenstraße 2 und verwirklicht dort sein neues Konzept, das die Marke Seidensticker in den Fokus rückt. BNP Paribas Real Estate vermittelte. Das „Home of Shirts“, in der Grabenstraße 7, wird in der Übergangsphase bis Februar 2014 weiterbetrieben. Eigentümer der Fläche ist eine Erbengemeinschaft. Seit 1919 stellt Seidensticker hochwertige Hemden und Blusen her und betreibt eigene Filialen.

Impressum Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: vierbuchen@rohmert.de Herausgeber: Werner Rohmert Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250 Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.


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