Liebe Leser, als der Metro-Konzern Anfang der 1990er-Jahre - nach turbulenten Fusionsjahren im Lebensmittelhandel - den Wettbewerber Asko übernommen hatte, schien das Ende der Fahnenstange in punkto Übernahmen erreicht zu sein. In den Folgejahren gab es nur noch kleinere Akquisitionen. Nachdem es der Hamburger Edeka 2005 jedoch gelang, die Beteiligung an der AVA AG auf 100% zu erhöhen und die ehemalige Spar Handels AG nebst Netto-Discounter zu erwerben, entstand kurzfristig der Eindruck, dass womöglich doch wieder mehr geht. Jedenfalls waren Tengelmann und Edeka 2008 mit viele Optimismus an ihre Pläne gegangen, ihre Discounter Plus und Netto in ein Gemeinschaftsunternehmen einzubringen und den Einkauf für die Kaiser's Tengelmann-Supermärkte über die Hamburger Genossenschaft laufen zu lassen. Damals überraschte das Bundeskartellamt die Partner mit einer härteren Gangart und harten Auflagen wie die Abgabe vieler Plus-Märkte an Dritte und dem Verbot, gemeinsam einzukaufen. So kam die jüngste Entscheidung der Wettbewerbsbehörde, dass Edeka die Kaiser's Tengelmann Supermärkte mit etwa 1,8 Mrd. Euro Umsatz nicht übernehmen darf, nicht unerwartet. Für die Tengelmann-Gruppe wäre der Verkauf des Komplett-Pakets nebst Fleischwerk und Ladenbauer an einen einzelnen Käufer zweifellos die wirtschaftlichste und mit Blick auf knapp 16 000 Mitarbeiter die unkomplizierteste Lösung. Vielleicht hat die Eigentümer-Familie tatsächlich gehofft, nach den Insolvenzen von Schlecker und Praktiker auf die Karte „Erhaltung von Arbeitsplätzen“ setzen zu können. Jedenfalls hoffen die Partner immer noch, ihr Projekt auf dem Rechtsweg oder via Ministererlaubnis durchsetzen zu können. Doch hat Edeka inzwischen einen Marktanteil erreicht, bei dem aus Sicht der Konsumenten das Ende der Fahnenstange erreicht sein sollte. Zumal die Märkte zwar viel Ambiente bieten, doch haben auch viele Verbraucher den Eindruck, dass Edeka etwas teurer ist. Es gäbe nach einem Zusammenschluss von Edeka und Tengelmann laut BBEGeschäftsführer Joachim Stumpf, Märkte, in denen an die 20 000 Einwohner im näheren Umkreis nur noch einen Anbieter hätten. Gleichzeitig gibt es neben den großen Lebensmittelanbietern auch noch kleinere wie Dohle oder Migros/Tegut, die davon profitieren würden, wenn sie Teile des Kaiser's Tengelmann-Netzes übernehmen könnten. Auch das Kartellamt berichtet von konkreten Hinweisen auf alternative Interessenten für Teilnetze, die auch die Beschäftigten übernehmen wollten. Die Verbraucher werden die Erhaltung der Vielfalt auf jeden Fall begrüßen. Liebe Leser, im Anhang finden Sie heute das Programm des „2.newDeal Forum – Change for Retail“ – am 11. Juni 2015 in Münster. Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin
Nr. 194 vom 17.04.2015 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369
Inhaltsverzeichnis Editorial
1
Investmentmarkt: Zwischen Optimismus und Sorge vor Übertreibungen
2
Tengelmann-Gruppe: Die Umstrukturierung wurde zu spät eingeleitet
6
Tegut/Migros: Mittelständler drückt bei der Modernisierung aufs Tempo
10
Niederlande: Der Handel muss sich an vielen Stellen neu erfinden
13
Dieterich Karree: Einkaufspassage ist wieder zurück in der Spur
16
Buchhandel: Die Branche bewegt sich zwischen Hoffen und Bangen
17
Einzelhandelskonjunktur: Verhaltener 18 Optimismus nach glanzvollem Start Impressum
19
Ihr direkter Weg zu uns!
Partner des Handelsimmobilien Report
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Cities & Center & Developments
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Marktbericht ZIA-Thesenpapier für stationären Handel
Übernahme-Objekt Centrum Galerie in Dresden.
Foto: Corio
Investmentmarkt
Zwischen Optimismus und Sorge vor Übertreibungen Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Die Übernahme des niederländischen Shopping-Center-Spezialisten Corio durch den französischen REIT Klépierre hat auch zur Belebung des deutschen Markts für Handelsimmobilien beigetragen. Hinzu kommt die steigende Risikobereitschaft der Investoren. Beides hat den Investmentmarkt im 1. Quartal 2015 beflügelt. Das Ergebnis ist ein Transaktionsvolumen, das um 25% über dem zehnjährigen Durchschnitt in diesem Segment liegt und den zweithöchsten Wert der vergangenen Dekade markiert. Allerdings wächst auch die Sorge vor Übertreibungen. Damit knüpft das 1. Quartal 2015 - gemäß den optimistischen Prognosen der Experten - an die Entwicklung im 4. Quartal des Vorjahres an, als etwa 2,9 Mrd. Euro in Retail Assets investiert wurden. Zu dem Rekordwert von 3,76 Mrd. Euro in den ersten 3 Monaten trug der Erwerb von 5 Shopping-Centern im Zuge der Übernahme von Corio durch Klépierre mit einem Volumen von knapp 1 Mrd. Euro bei, wie Piotr Bienkowski, Vorsitzender der Geschäftsführung von BNP Paribas Real Estate Deutschland (BNPPRE), berichtet. Zu den Objekten gehören das Forum Duisburg, der Boulevard Berlin, die Centrum Galerie in Dresden, die Königsgalerie in Duisburg und die Arneken Galerie in Hildesheim. Vor diesem Hintergrund prägten mit einem Investmentvolumen von 2,14 Mrd. Euro (+85%) laut BNPPRE vor allem Portfoliodeals das Geschehen auf dem deutschen Investmentmarkt für Handelsimmobilien, wobei internationale Investoren daran einen maßgeblichen Anteil hatten. Andere Immobiliendienstleister beziffern das Transaktionsvolumen im 1. Quartal mit 3,7 Mrd. Euro (CBRE), mit 3,6 Mrd. Euro (Colliers International) mit 3,25 Mr d. Eur o (Savills) und r und 2,95 Mr d. Eur o (JLL). Bei einem Investitionsvolumen, das CBRE für den gesamten Gewerbeimmobilienmarkt mit 9,6 Mrd. Euro und JLL mit 9,5 Mrd. Euro beziffern, konnten Retail Assets Anfang 2015 damit ihren Anteil auf knapp 39% resp. 31% ausbauen. Büroimmobilien bilden mit 4,2 Mrd. Euro (Anteil: 44%) die stärkste Anlageklasse. Zu
Der Online-Handel wächst mit dynamischen Raten und setzt die Einzelhändler vor Ort stark unter Druck. Doch während das deutsche Baurecht den stationären Einzelhandel vor allem außerhalb der Cities und Ortskerne stark reglementiert, können Online-Händler problemlos riesige Logistikhallen bauen und rund um die Uhr verkaufen. Vor diesem Hintergrund hat der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) ein Thesenpapier zur Zukunft des stationären Einzelhandels vorgelegt. Da mit dem stationären Handel auch die Innenstädte gefährdet sind, fordert Iris Schöberl, Vorsitzende des ZIA Ausschusses Handel und Kommunales, von Politikern auf kommunaler, regionaler und bundespolitischer Ebene, Barrieren für den stationären Handel z.B. Sortimentsbeschränkungen auf der grünen Wiese, abzubauen. Auch die Ladenöffnungszeiten sollten auf den Prüfstand und Sonntagsverkäufe gleichmäßiger zugelassen werden. Aus Schöberls Sicht brauchen Kommunen mehr Planungshoheit und weniger Vorgaben von der Landesebene: Nur wenn der Einzelfall betrachtet werde, könnten angemessene Lösungen für die jeweilige Gemeinde oder Innenstadt gefunden werden.
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Cities & Center & Developments einem abweichenden Ergebnis kommt Savills: Mit einem Volumen von 3,25 Mrd. (Handel) und 3,28 Mrd. Euro (Büro) liegen beide Segmente hier fast gleichauf. Diese günstige Entwicklung auf dem Investmentmarkt für deutsche Gewerbeimmobilien ist ein erneuter Beleg dafür, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen unvermindert gut sind: Die leichte Belebung in der Euro-Zone, der niedrige Euro-Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar, die niedrigen Energiepreise und die lockere Geldpolitik der EZB, die das Zinsniveau noch lange nahe an der Nulllinie halten wir d. Denn eine Zinswende ist nach Einschätzung von Jan Linsin, Head of Research bei CBRE Deutschland nicht in Sicht. So bleiben Immobilien im Ver gleich zu ander en festverzinslichen Anlageformen attraktiv - auch wenn die Renditen unter dem Anlagedruck nachgeben. Frank Pörschke, CEO bei JLL Germany, er war tet, dass der gr oße Zustrom von Kapital auf die deutschen Immobilienmärkte nicht abreißen wird. Dabei lassen sich laut Linsin mit deutschen Assets - im Vergleich zu den Metropolen London und Paris, wo der Investmentzyklus weiter for tgeschr itten ist - noch höhere Renditen erzielen. Doch da auch hierzulande der Anlagedruck erheblich ist und die Core-Immobilien immer knapper werden, stellt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland, auch bei eher konservativen institutionellen Anlegern den Trend zu Immobilien mit Wertsteigerungspotenzial fest: „Dabei kommen neben Projektentwicklungen von Büroimmobilien in den Top-Standorten auch Einzelhandelsimmobilien mit Re-Development-Potenzial in Frage“, weiß der Experte.
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Deals Uffenheim: Die auf offene Immobilien-SpezialAIF spezialisierte Mondial Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH aus München hat für ihren Nahversorgungsfonds in Franken die 60. Fondsimmobilie erworben. Das Nahversorgungsobjekt befindet sich in der Kleinstadt Uffenheim, unweit von Rothenburg ob der Tauber. Mieter ist ein Discounter mit einer Mietvertragslaufzeit von 15 Jahren. Damit steigt das Investitionsvolumen des vor zweieinhalb Jahren aufgelegten Fonds auf rd. 320 Mio. Euro. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge beträgt mehr als 11 Jahre.
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Cities & Center & Developments In diesem Umfeld stehen Handelsimmobilien nach Beobachtung von BNPPRE und Savills bei den Investoren ganz oben auf der Agenda, wobei auch eine stärkere Konzentration auf einzelne Investorengruppen registriert wird: Nicht zuletzt durch den Zusammenschluss von Klépierre und Corio nahm der Anteil der Immobilien-AGs auf knapp ein Drittel zu. Auf Spezialfonds entfielen laut BNPPRE knapp 24% des Volumens. Überraschend ist auch, dass Pensionskassen - mit 14% auf Platz 3 - sehr viel in Fachmarktprodukte investiert haben. Insgesamt ist der Anteil internationaler Investoren auf 55% gestiegen. Auch wenn die Übernahme der 5 Corio-Shopping-Center in den ersten 3 Monaten der größte Deal im Handelsimmobilienmarkt war, so war das Segment Einkaufszentren laut BNPPRE mit einem Anteil von 35% oder rund 1,32 Mrd. Euro (CBRE: 1,38 Mrd. Euro) nur die zweitstärkste Anlage-Klasse. Denn das Angebot an attraktiven Centern ist begrenzt. Aufgrund dieses Mangels sind nach Beobachtung von Jörg Ritter, Mitglied im Management Board von J LL Ger many, Investor en ver mehr t ber eit, Transaktionsvolumen Handelsimmobilien (CBRE)
„Produkte mit leichten Mängeln und in schwächeren Lagen zu erwerben“. Mit Blick auf die niedrigen Zinsen und die wachsende Risikobereitschaft erwartet er für 2015 eine Belebung, da die Anleger auch Shopping-Center jenseits der Core-Kriterien in den Fokus rücken. Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland, stellt in diesem Segment eine Belebung beim Handel „ganzer Immobilienpakete fest, wobei vor allem ausländische Investoren hier den Ton angeben und sich mittels großvolumiger Portfolio-Transaktionen am deutschen Markt engagieren“. Das meiste Geld wurde im 1. Quartal 2015 jedoch in Fach- und Supermärkte sowie in Fachmarktzentren investiert. BNPPRE ermittelt hier einen Anteil von 46% oder rund 1,73 Mrd. Euro (CBRE: 1,65 Mrd. Euro). Aus Sicht von Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International, ist für viele Anleger die Ausr ichtung der
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Stadt News Rosengardencentret eröffnet Erweiterung Premiere in Odense: Dänemarks zweitgrößtes
Shopping-Center, das Rosengårdcentret in Odense, hat nach dem Umbau am 10. März seinen neuen Mall-Bereich eröffnet. Zu den rund 20 neuen Fachgeschäften, die sich auf ca. 10 000 qm entlang der neu geschaffenen „Purple Street“ präsentieren, gehört u.a. der spanische Mode-Anbieter Zara, der im Rosengårdcentret seine 3. dänische Filiale eröffnet. Weitere neue internationale Modekonzepte sind u. a. Kings&Queens, Only, Sketchers, Tommy Hilfiger, Vibholm, Gant, Trollbeads und Pandora. Außerdem wird das Center in den kommenden Monaten um einen Anbau für den vergrößerten Elektronikfachmarkt Expert erweitert. In das Refurbishment des 1971 eröffneten Centers investieren der ECE European Prime Shopping Centre Fund und ATP Real Estate über 21,5 Mio. Euro. Bis zum Herbst 2015 sollen alle Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Dann bietet das Rosengårdcentret auf rd. 100 000 qm Mietfläche ca. 180 Shops. Jährlich kommen über 7,5 Mio. Besucher in das Zentrum auf der Insel Fünen.
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Cities & Center & Developments Fachmarktzentren auf den relativ konjunkturresistenten Bereich Lebensmittel resp. Nahversorgung attraktiver als andere Handelskonzepte, da sie nachhaltig stabile MietCash-flows bieten. Essen und trinken müssen die Menschen immer. Auf innerstädtische Geschäftshäuser entfiel ein Anteil von 19% oder gut 700 Mio. Euro. In den 6 Core-Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München erhöhte sich das Transaktionsvolumen um 7% auf rund 870 Mio. Euro. Dabei registrierte CBRE im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den Top 5-Städten eine deutlich höhere Investition in Geschäftshäuser in Nebenlagen und Stadtteilzentren. Am deutlichsten lässt sich der Zustrom des Geldes auf den deutschen Immobilienmarkt an den Spitzenrenditen ablesen, die weiter sinken. JLL erwartet bei Büroimmobilien und Shopping-Centern bis Ende 2015 einen Rückgang um 10 Basispunkte. Aktuell liegen die Spitzenrenditen für hochwertige Geschäftshäuser in den 6 Top-Metropolen laut BNPPRE im Schnitt bei dem historischen Tiefstand von 3,83%. Bei Shopping-Center in sehr guten Lagen ist von 4,50% auszugehen, bei hochwertigen Fachmarktzentren von 5,50% und bei einzelnen Fachmärkten (StandAlone) noch von etwa 6,10%. CBRE sieht Fachmarktzentren und SB-Warenhäuser bei 5,5 bzw. 5,8% und erstklassige freistehende Fach- und Supermärkte bei 6,25% (0,25 Prozentpunkte). Wann das Ende der Preissteigerungen erreicht sein wird, lässt sich nach Einschätzung von JLL schwer prognostizieren. Gleichwohl macht sich JLL-Deutschland-Chef Pörschke keine Illusionen: „Je länger das Zinsniveau nahe Null tendiert und je mehr Kapital für die Asset-Klasse Immobilie bereitgestellt wird, desto höher sind die Risiken für Übertreibungen bzw. Fehlallokationen.“ Zudem wachse die Anfälligkeit der Investitionen für realwirtschaftliche und finanzielle Schocks. Doch bislang prüften die Käufer trotz des steigenden Anlagedrucks noch sehr genau und bei auftretenden Unstimmigkeiten würden sie auch vom Kauf zurücktreten. Für das Gesamtjahr 2015 erwarten die Experten beim Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien ein Volumen von insgesamt 40 Mrd. bis 45 Mrd. Euro und bei Handelsimmobilien von über 10 Mrd. Euro. Bei ausreichendem Angebot kann sich Poppinga aber auch ein Volumen von bis zu 12 Mrd. Euro vorstellen.
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Personalien
Tengelmann-Gruppe
Die Umstrukturierung wurde zu spät eingeleitet
Neuer CEO bei der Allianz RE Germany
Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Die Eigner der Mülheimer Tengelmann-Gruppe, die Familie Haub, wollen sich von ihrem Kerngeschäft, den Kaiser's Tengelmann Supermärkten, trennen. Der Wunschkäufer Edeka findet beim Bundeskartellamt allerdings keine Gnade. Edeka hat als Lebensmittelhändler bereits zu viel Marktmacht. Der Weg, der Tengelmann zu der Entscheidung führte, das Supermarktgeschäft aufzugeben und zu verkaufen, war lang und er ist noch nicht zu Ende. Das Jahr 2017 hat für die Tengelmann-Gruppe in Mülheim eigentlich eine ganz besondere Bedeutung. Denn dann jährt sich zum 150. Mal das Gründungsjahr des Familienunternehmens: Gemäß der Unternehmenschronik gründete Wilhelm Schmitz-Scholl
Foto: Tengelmann
das Unternehmen im Jahr 1867. Der Geschäftszweck: Der Verkauf von Kolonialwaren sowie der Import von Kaffee und Tee. Später kamen noch eine Kaffee-Rösterei sowie eine Kakao- und Schokoladenfabrik dazu. Der Wechsel zum Namen „Tengelmann“ vollzog sich 1893 mit Gründung der Firma Kaffee-Import-Geschäft-Emil-Tengelmann in Bochum. Als Aufbauhelfer und Namensgeber hatte der damalige Prokurist des Unternehmens, „Emil Tengelmann“, fungiert. Ihre erste Filiale hatte die Gesellschaft in Düsseldorf eröffnet. 1914 gab es bereits 560 Tengelmann-Filialen. Heute wird das Unternehmen in 5. Generation von Karl Erivan Haub geführt. Er hatte die Leitung im Jahr 2000 übernommen, einem Jahr, das für das Mülheimer Unternehmen, das in den 1980er-Jahren zur Riege der 5 größten deutschen Lebensmitteleinzelhändler gehörte, zur Zäsur wurde. Tengelmann war damals ein multinationales Handelsschwergewicht mit star ker Ver anker ung in den USA dur ch die Mehr heitsbeteiligung an der Lebensmittelhandelskette The Great Atlantic & Pacific Tea Company (kurz: A&P). Die Mülheimer hatten das US-Traditionsunternehmen in den 1980erJahren vor dem „Aus“ gerettet. Im Geschäftsjahr 1998/99 (30.6) war die Tengelmann-Gruppe in die Verlustzone gerutscht. Erivan Haub, der damalige alleingeschäftsführende Gesellschafter des Familienunternehmens, das in der Regel keine Ertragszahlen bekannt gibt, hatte in einem Interview einen Fehlbetrag von 200 Mio. DM eingeräumt. Im Sommer 1999 sahen viele das Unternehmen bereits vor dem Ende. Der Problembereich - sprich: die „Großbaustelle des Unternehmens“ - waren die insgesamt 1 328 Tengelmann und Kaiser's Supermärkte (Umsatz: 7,3 Mrd. DM). Zu lange hatte das Unternehmen viele unrentable Standorte mitgeschleppt. Hinzu kam, dass die
Annette Kröger (35) ist neuer Chief Executive Officer (CEO) der Allianz Real Estate Germany. Sie hat diese Funktion von Stefan Brendgen übernommen, der im Sommer 2014 aus der Allianz ausgeschieden ist. Annette Kröger ist seit Juli 2009 für die Allianz Real Estate Germany tätig, zunächst als Head of Investment Management und später zusätzlich als Head of International Asset Management. Zahlreiche neue Investments wurden seit dieser Zeit akquiriert, darunter das Bürohochhaus Skyper in Frankfurt oder das Warsaw Financial Center (WFC) in Warschau. Mit renommierten ShoppingCentern wie dem Skyline Plaza in Frankfurt, der KöGalerie in Düsseldorf, dem Kamppi in Helsinki oder dem Silesia in Katovice wurde das Einzelhandelsportfolio im Marktgebiet der Allianz Real Estate Germany deutlich ausgebaut. Bevor Kröger zur Allianz kam, war sie mehrere Jahre bei Goldman Sachs in Großbritannien und Deutschland für die Whitehall Real Estate Funds des Unternehmens tätig. Sie hat die European Business School in Oestrich-Winkel als Diplom-Kauffrau abgeschlossen und hält ein MBA der Georgia State University in Atlanta/USA.
WERTARBEIT MIT HANDELSFLÄCHEN Als Asset und Investment Manager mit einem verwalteten Vermögen von über 2,4 Mrd. Euro an über 150 Standorten. Seit 1982 mit einer übergreifenden Expertise aus Immobilien- und Vermögensmanagement. Für Anleger, Investoren, Banken, Immobilienverkäufer und Mieter.
Hahn Gruppe x Buddestraße 14 x 51429 Bergisch Gladbach Tel: 02204 9490-0 x E-Mail: info@hahnag.de x www.hahnag.de
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Cities & Center & Developments Unternehmensgruppe in punkto Logistik und Informationstechnologie Nachholbedarf hatte. Und auch bei der US-Tochter A&P musste das inzwischen defizitäre Geschäft durch ein Restrukturierungsprogramm wieder auf Linie gebracht werden. Im Januar 2000 übernahm der älteste Sohn Karl-Erivan Haub als CEO für das Europageschäft ein stark diversifiziertes Unternehmen, das vor großen Restrukturierungen stand. Der Umsatz (inkl. A&P) betrug 53,4 Mrd. DM. Die Probleme hatte Unternehmenspatriarch Erivan Haub Ende 1998 mit den Worten zusammengefasst: Im deutschen Lebensmittelgeschäft sei kaum noch Geld zu verdienen. In der Tat war die Vertriebsschiene „Supermarkt“ lange auf der Verlierer-Straße - aufgerieben zwischen preisaggressiven Discountern und großflächigen SB -Warenhäusern. Einer der wenigen, die das Supermarkt-Geschäft auch damals schon erfolgreich betrieben, war die Edeka-Gruppe. Das Er folgsrezept: Die Supermärkte wurden von selbstständigen Kaufleuten mit unternehmeriNeues Konzept Klimamarkt Foto: Tengelmann schem Engagement geführt, die gleichzeitig über den Genossenschaftsverbund zu günstigen Konditionen einkaufen konnten. Vor diesem Hintergrund plante das Führungstrio an der TengelmannSpitze, Peter Zühlsdorff, Geschäftsführer Handel, Jens-Jürgen Böckel (Finanzen) und Karl Erivan Haub, bereits 1999 eine Allianz mit Edeka. Tengelmann wäre gegebenenfalls sogar bereit gewesen, die strategische Führung der Supermärkte abzugeben. Die Überlegung: Auch die Tengelmann-Filialleiter könnten selbstständige Händler werden. Doch der Plan scheiterte und Tengelmann übernahm selbst die Sanierung.
Im Zuge der Sanierung wurden Bereiche abgegeben Neben den Supermärkten betrieb das Unternehmen u.a. noch gut 100 Verbrauchermärkte mit den Namen Grosso und Magnet, die Drogeriemarkt-Kette Kd Drugstores mit 540 Filialen, die Textildiscounter Takko und Kik mit zusammen 950 Filialen, den Lebensmittel-Discounter Plus mit 3 500 Filialen in 7 Ländern und war mehrheitlich an der Baumarktkette Obi beteiligt. Um die Sanierung und die Schließung von Filialen zu finanzieren, wurden die Grossound Magnet-Märkte, die niederländische Tochter Hermans Groep sowie Takko verkauft. Die Wilh. Schmitz-Scholl Schokoladen- und Zuckerwaren GmbH (Wissoll) übernahm 2003 der Dortmunder Süßwarenhersteller van Netten. Die Kosten der Sanierung wurden 2001 mit 500 Mio. Euro beziffert. Für die Kd Drugstores wurde eine Allianz mit Rossmann geschlossen, der das Gros der Märkte Anfang 2005 komplett übernahm. Die Discount-Kette Plus, Nummer 3 unter den Lebensmittel-Discountern, sollte zunächst eine gewichtige Säule in der Gruppe bilden. Anfang 2009 brachte Haub die Filialen jedoch in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Edeka-Tochter Netto ein, nachdem sie erneut in die Verlustzone gerutscht waren. Ein Teil der Plus-Märkte -
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Deals München-Moosach: Die IPH Handelsimmobilien GmbH ist von der KGAL -Gruppe, einem deut-
schen Asset- und Investmentmanager, mit dem Center-Management für das Einkaufszentrum Mona beauftragt worden. Der Gebäudekomplex in der Nähe des Olympia Einkaufszentrums bietet auf rd. 20 800 qm Büros, Einzelhandel, Arztpraxen, Gastronomie-Betriebe. Zudem gehört eine Hochgarage mit 200 Parkplätzen und ein Zugang zur U -Bahn im Untergeschoss zum Komplex. Die IPH managt 14 ShoppingCenter. Laut Julia Graf, Teamleiterin CM der IPH für den Bereich Süddeutschland soll das Mona den Einkaufsstandort Moosach durch sein attraktives Gastronomieund Nahversorgungsangebot stärken.
**** Regensburg: Die Holzconnection GmbH aus Berlin, ein Fachgeschäft für Holzmöbel, hat rund 238 qm Ladenfläche in der Regensburger Residenzstraße für seine 14. Filiale gemietet. Vermieter ist die Luise Händlmaier Immobilien GmbH & Co KG aus Zeitlarn. Engel & Völkers Commercial Regensburg vermittelte den Mietvertrag.
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Cities & Center & Developments auch die ausländischen - wurden an Dritte verkauft. An dem Gemeinschaftsunternehmen halten die Mülheimer eine Minderheitsbeteiligung, Edeka hält die Mehrheit. Der mit dem damaligen Edeka-Chef Alfons Frenk ausgear beitete Plan, für die Super märkte über Edeka einzukaufen, scheiterte dagegen bereits damals am Bundeskartellamt, das bei Edeka dadurch eine zu große Marktmacht befürchtete. Seit alle Supermarktbetreiber verstärkt in ihren Point of Sale investieren, hat die Vertriebslinie wieder Marktanteile zurückgewonnen. Auch die Re-Urbanisierung und die Besinnung der Konsumenten auf mehr Qualität bei den Lebensmitteln kommt der Sparte zugute. Tengelmann entwickelte gleichfalls ein attraktives Supermarkt-Konzept. Zudem wurde das Netz aus 451 Filialen in den Regionen Berlin, Nordrhein-Westfalen sowie München/Oberbayern konzentriert. Eines der Kernprobleme war, dass sich Wettbewerber wie Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland mit einem gewichtigen Mar ktanteil auf dem Lebensmittelmarkt längst etabliert hatten, als Tengelmann Ende der 1990er-Jahre in die Verlustzone rutschte und desinvestieren musste. Sparten wie Grosso/Magnet oder Kd hatten in ihren Märkten allein zu wenig Gewicht. Mit einem Quadratmeterumsatz, den die Hahn-Gruppe in ihr em Retail Real Estate Report mit dur chschnittlich 4 890 Euro bezifferte, stehen die Kaiser's TengelmannMärkte im Vergleich aber gar nicht so schlecht da, doch ist die Sparte nach Unternehmensangaben seit Jahren defizitär. Nach Einschätzung von Joachim Stumpf, Ge-
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Deals Berlin: Die Berliner Niederlassung der Tectareal Property Management GmbH hat ab 1. April 2015 das Property Management für ein Wohnund Geschäftshaus in Berlin Charlottenburg an der Wilmersdorfer Straße mit 5 350 qm Mietfläche erhalten. Auftraggeber ist die Quantum Immobilien Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, die für einen von ihr verwalteten Fonds agiert. Mieter der knapp 2 900 qm großen Gewerbeflächen sind ein Drogeriemarkt und ein Designartikel-Store. Hinzu kommen 15 Wohnungen (980 qm), 360 qm Lagerflächen und 1 130 qm Büroflächen.
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Cities & Center & Developments schäftsführer der BBE Handelsberatung, ger aten r egionale Anbieter schon deshalb immer mehr in die Defensive, weil sie in punkto Werbung bundesweit nicht vertreten sind. Stumpf kann sich vorstellen, dass kleinere Lebensmittelanbieter wie die Dohle-Gruppe oder Migros/Tegut zumindest an Teilen inter essier t sind. Bei einem Zusammenschluss von Edeka und Tengelmann sieht auch er in regionalen Märkten die Gefahr, dass die Bevölkerung im weiten Umkreis nur noch einen Anbieter hat. Mit seiner Beteiligung an Obi, dem Textil-Discounter Kik, Woolworth, Zalando und dem starken Engagement im Online-Geschäft, hat sich die Tengelmann-Gruppe inzwischen primär im Nonfood-Segment etabliert.
Tegut/Migros
Mittelständler drückt bei Modernisierung aufs Tempo rv DÜSSELDORF: Jenseits der großen Anbieter Edeka, Rewe, Aldi und SchwarzGruppe, die etwa 85% des deutschen Lebensmitteleinzelhandels auf sich vereinen, gibt es hierzulande auch noch kleine Vollsortimenter, die sich bislang recht gut behauptet haben. Dazu gehört auch die Tegut in Fulda. Verstärkung für das Handelsgeschäft hatte sich das Familienunternehmen allerdings vor gut 2 Jahren durch die Beteiligung der Schweizer „Genossenschaft Migros Zürich“ geholt. Derzeit bringt der Vollsortimenter sein Filialnetz auf Vordermann. Insgesamt betreibt der Mittelständler „Tegut...gute Lebensmittel GmbH & Co KG“ 290 Filialen in 6 Bundesländern, schwerpunktmäßig in Hessen, Bayern, Thüringen, Niedersachsen, RheinlandPfalz und Baden Württemberg. Der Umsatz liegt bei etwas über 1 Mrd. Euro. Gegründet wurde das Unternehmen 1947 von Theo Gutberlet, auf dessen Anfangsbuchstaben letztlich Foto: Tegut auch der Name zurückgeht: Aus ursprünglich „Thegu“ wurde später „tegut“. Das Unternehmen wird heute in 3. Generation vom Enkel des Gründers, Thomas Gutberlet, als Vorsitzendem der Geschäftsführung geleitet. Zur Tegut-Philosophie gehört auch das Engagement für den Anbau und den Vertrieb von Bio-Lebensmitteln. Die Lebensmittelmärkte sind in 3 Vertriebskonzepte aufgeteilt, wie Alexander Wilhelm, Leiter Expansion/Bau/Immobilien und Mitglied der Geschäftsleitung, in einem Interview mit der Zeitschrift des Kölner EHI Retail Institutes „stores + shops“ berichtet. Demnach hat der klassische Tegut-„Supermarkt“ zwischen 800 und 3 500 qm Verkaufsfläche und bietet grundsätzlich eine Bedienungsabteilung. Mit 400 bis 1 200 qm kommt der „Nahversorger“ aus, der bis auf wenige Ausnahmen keine Bedienungsabteilungen bietet. Der bevorzugte Standort für beide Vertriebstypen sind Städte und City-Lagen. Die ländliche Region versorgt Tegut mit seinem Format „Lädchen“, das entsprechend
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Unternehmens News Warburg - Henderson wird zu Warburg-HIH Die HIH Hamburgische Immobilien Handlung hat die bisher von TIAA Henderson Real Estate (TH Real Estate) gehaltene 50%-Beteiligung an der Warburg - Henderson Kapitalanlagegesellschaft für Immobilien übernommen. Die übrigen 50% bleiben bei der M.M.Warburg & CO. Zudem haben sich die Gesellschafter auf die Zusammenlegung von Warburg - Henderson mit der HIH-Tochter HIH Global Invest Kapitalverwaltungsgesellschaft (HGI) verständigt. Das Unternehmen firmiert künftig als Warburg-HIH Invest Real Estate. Die Zusammenlegung hat keine Auswirkungen auf das operative Geschäft. Die Strukturen, Aufgabenverteilungen und Ansprechpartner bei den Fonds bleiben unverändert. TH Real Estate ist weiterhin Asset Manager für die europäischen Immobilieninvestments außerhalb Deutschlands. Warburg Henderson wurde 2001 von M.M.Warburg und Henderson Global Investors Property als Joint Venture gegründet.
Deals Lüdenscheid: Matratzen Concord hat ca. 437 qm Fläche neben denn's Biomarkt in Iserlohn gemietet. Das Objekt steht mittlerweile zum Verkauf. Engel & Völkers Commercial vermittelte.
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Cities & Center & Developments nur zwischen 120 und 200 qm oder auch schon mal 300 qm hat. Für die Versorgung der Bevölkerung in strukturschwachen Regionen wird oft auf die Zusammenarbeit mit karitativen Einrichtungen gesetzt. Nach Wilhelms Erfahrung sind die City-Lagen als Standorte für die Nahversorger heute sehr gefragt. Das gilt für die Konsumenten, die sich derzeit stärker auf die Städte fokussieren, genauso wie für Städte und Gemeinden, die nach seiner Einschätzung die Fehler der Vergangenheit - die Ansiedlung der Lebensmittelmärkte auf der grünen Wiese wieder rückgängig machen wollten. Mit 290 Standorten sieht sich das Unternehmen noch nicht am Ende der Fahnenstange. In diesem Jahr sollen laut Interview 4 neue Supermärkte und 2 Nahversorger eröffnet werden, schwerpunktmäßig im erweiterten Rhein-Main-Gebiet, dem Großraum Stuttgart sowie in der Region Nürnberg/Fürth/Erlangen. Hier liegt in den kommenden Jahren auch der regionale Expansionsschwerpunkt. Da die Möglichkeiten auf der grünen Wiese weitgehend ausgereizt sind, ist es nach Erfahrung des Tegut-Geschäftsleiters heute überaus wichtig, sehr flexibel zu sein und auf die spezifischen Gegebenheiten eines Standorts einzugehen: „Die Zeiten, als man sagen konnte: Wenn ich bei einer Bestandsimmobilie die passende Fläche für das Standardformat nicht vorfinde, dann nehme ich den Standort nicht, sind vorbei.“, weiß Wilhelm. Bei der Revitalisierung seines Filialnetzes drückt das Familienunternehmen aufs Tempo und will bis 2017 jährlich rund 30 Märkte grundlegend überarbeiten. Dazu gehören ge-
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Personalien Mfi: Tonckens neuer Aufsichtsratschef Nachdem Unternehmensgründer R. Roger Weiss als Aufsichtsratschef der Mfi AG zurücktritt, wird Jaap Tonckens, seit 2009 Mitglied des Vorstands von UnibailRodamco seine Nachfolge übernehmen. Da mit der Eröffnung des Palais Vest und des Minto die Integrationsphase der Mfi in die europäische Unibail -Rodamco-Gruppe abgeschlossen ist, sieht Weiss den richtigen Zeitpunkt gekommen, den Aufsichtsratsvorsitz abzugeben. Er bleibt aber Mitglied des MfiAufsichtsgremiums.
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Cities & Center & Developments mäß dem neuen Ladenbaukonzept die Erneuerung der gesamten Einrichtung einschließlich der Fußbodenbeläge und der Beleuchtung. Vorstellbar ist aber auch, dass einzelne Märkte abgerissen und neu gebaut werden müssen. Im Zuge des Umbaus müssen die Märkte phasenweise geschlossen werden. Wie Wilhelm einräumt, hat der Lebensmittelhändler in den vergangenen Jahren einen großen Investitionsstau angehäuft, der nun abgebaut werden soll. Bei der Entwicklung der neuen Ladengestaltung war nach den Worten von Michael Ball, Projektleiter Ladenkonzept, die Genossenschaft Migros Zürich dur ch ihr e Mitarbeit in der Projektgruppe beteiligt. Erstmals wurde das neue Konzept im April 2014 mit der Wiedereröffnung des Tegut Supermarktes in Wiesbaden (Foto: Tegut) um-
gesetzt. Für Planung und Ausführung ist die Schweitzer Project AG verantwortlich. Nach Wiesbaden wurden 2014 noch die 3 Tegut-Standorte Stuttgart, Gelnhausen und Frankfurt nach dem neuen Konzept umgestaltet. Wie Ball betont, hat der neue Anteilseigner dem Unternehmen freie Hand dabei gelassen, „einen wiedererkennbaren, eigenständigen Marktauftritt für Tegut zu entwickeln“. Allerdings konnte der Vollsortimenter auch von den Erfahrungen der Schweizer profitieren und den einen oder anderen Bestandteil des Migros-Konzepts - angepasst an den deutschen Markt und die Bedürfnisse der hiesigen Konsumenten - adaptieren.
Migros lässt Tegut den notwendigen Freiraum Bereits als die Genossenschaft Migros Zürich Ende 2012 ihre Beteiligung bekanntgab, versicherte das Unternehmen, dass Tegut auch künftig Tegut bleiben werde, genauso wie Migros auch Migros bleiben werde. Die Schweizer Genossenschaft hat unter anderem 96 Migros-Verkaufsstellen, 5 Alnatura Bio-Supermärkte, 27 Fachmärkte (SportXX, Do it + Garden Migros, Melectronics, Micasa, Obi) sowie 50 Gastro-Betriebe (Restaurants, Take-aways). Hinzu kommen Klubschulen und Freizeiteinrichtungen. Der Umsatz wird mit 2,5 Mrd. Schweizer Franken beziffert. Die Genossenschaft führt ihren Ursprung auf das Jahr 1925 zurück, als in Zürich 5 Verkaufswagen für die Versorgung der Bevölkerung eingesetzt wurden. 1926 wurde der erste Laden eröffnet. Die Genossenschaft Migros Zürich selbst wurde im März 1941 gegründet. Mit der Beteiligung an Tegut hat sie die Chance genutzt, in Deutschland Fuß zu fassen. Nach Einschätzung von Joachim Stumpf, Geschäftsführer BBE Handelsberatung und IPH Handelsimmobilien dür fte das Unter nehmen gr oßes Inter esse an einer weiteren Expansion in Deutschland haben. Vielleicht eröffnet der Verkauf der Tengelmann-Märkte hier weitere Chancen.
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Unternehmens News Mondial kauft weitere 6 Handelsimmobilien Die auf offene ImmobilienSpezial-AIF für institutionelle Investoren spezialisierte und konzernunabhängige Mondial Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH aus München hat für ihren Nahversorgungsfonds weitere 6 Einzelhandelsobjekte im Gesamtvolumen von rd.17 Mio. Euro erworben und damit das Investitionsvolumen des Fonds auf über 312 Mio. Euro gesteigert. Die neuen Immobilien, die im März von verschiedenen Verkäufern erworben wurden, befinden sich u. a. in Berlin und Norddeutschland. Mieter sind u.a. Netto und Penny. Mit den Neuinvestitionen hat der Mondial Nahversorgungsfonds etwa 2,5 Jahre nach seiner Auflegung 59 Immobilien im Volumen von rund 312 Mio. Euro im Bestand. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge beträgt über 11 Jahre.
Deals Darmstadt: Die Modekette Betty Barclay mietet 193 qm in der Schuchardstraße 7 in Darmstadt. Die IKP Immobiliengruppe vermittelte. Das Ladenlokal hat eine ca. 10 m lange Front. Die Eröffnung ist für Herbst 2015 geplant. Die Mietfläche entstand durch eine Neuaufteilung der Eigentumsverhältnisse der ehemaligen Markthalle. Eigentümer ist die Aachener Grundvermögen.
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Niederlande : Chancen für starke Konzepte
Einzelhandel muss sich an vielen Stellen neu erfinden Manuel Jahn, Head of Real Estate Consulting, GfK Geomarketing Lohnkürzungen, Geschäftsaufgaben, kriselnde Warenhäuser und Einkaufszentren, wuchernde Billigketten, tausende von Leerständen: Das ist kein Ausblick auf das eCommerce-Zeitalter, sondern Realität bei unseren Nachbarn. In Deutschland nahezu unbemerkt vollzieht sich in den niederländischen Städten ein Strukturwandel im Einzelhandel, der im Zuge der Finanzkrise viel schärfer sichtbar wird, als hierzulande. Die Niederlande leiden im europäischen Vergleich verhältnismäßig stark unter den Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Insbesondere seit 2011 ist die Arbeitslosenquote deutlich gestiegen. Die Folge war eine stetige Verschlechterung des Konsumklimas, so dass die Ausgaben im Einzelhandel zurückgingen. So sanken auch die Umsätze des stationären Einzelhandels 2013 im Vergleich zum Vorjahr um circa 2,3% auf rund 94,9 Mrd. Euro, stabilisierten sich 2014 jedoch wieder. Bekleidungs- und Hartwaren-Segmente waren von der Kaufzurückhaltung besonders stark betroffen. So ging beispielsweise der Bekleidungsumsatz 2013 um 3,5% auf 11,0 Mrd. Euro zurück und sank auch 2014 nochmals leicht auf 10,9 Mrd. Euro.
Berlin: Das Angebot innovativer Sportbekleidung und trendiger Streetwear im Shopping- und Freizeitzentrum Alexa am Alexanderplatz wird erweitert. Auf rd. 150 qm eröffnet am 17. April mit vielen Aktionen und Angeboten die kalifornische Surf-, Snow- und Lifestyle -Marke O’Neill ein Geschäft im 2. Obergeschoss des Centers. Das Sortiment reicht von funktioneller Action-SportAusrüstung bis hin zu stylischen Looks, die auch auf der Straße getragen werden können. Die Marke O’Neill wurde 1952 von dem leidenschaftlichen Sportler und Surfer Jack O’Neill gegründet.
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Cities & Center & Developments Zuletzt zeigten die Wirtschaftsindikatoren wieder eine Verbesserung. Im 2. Halbjahr 2014 konnten Zuwächse bei der Wirtschaftsleistung und eine Aufhellen des Konsumklimas verzeichnet werden. Dennoch legte der reale private Konsum 2014 nicht zu. Für 2015 zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab. Das Konsumentenvertrauen erreichte im März den höchsten Stand der vergangenen 6 Jahre. Auch die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Für 2015 geht GfK von einem verbesserten Ausblick aus und erwartet einen Anstieg des privaten Konsums um real etwa 1,1%.
Hohe Verschuldung begünstigt Niedrigpreissektor Ob die verbesserte Konsumstimmung auch zu höheren Ausgaben im Einzelhandel führen wird, bleibt fraglich. Der niederländische Einzelhandel befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel und muss sich an vielen Stellen neu erfinden, um wieder die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich zu lenken. Bemerkbar macht sich dieser Wandel besonders in der Mitte des Marktes. Dabei zeigte sich, dass die hohe private Verschuldung ein sehr selektives Einkaufsverhalten fördert: Der ohnehin sehr starke Niedrigpreissektor hat nochmals zugelegt, während sich die modischen und preislichen Spitzen erheblich ausgedünnt haben. Die Folge: Signifikante Leerstände in allen Einkaufslage. Weitgehend unbeschadet haben nur solche Marken und Konzepte diese Stressphase überstanden, die Foto: GfK beim Shopper als klar und glaubwürdig positioniert und als Das Winkelcenter symbolisiert die Flaute. „preiswürdig“ erkannt werden. Im Kielwasser dieses Trends entwickeln sich in den großen Städten auch neue, zumeist hochindividualisierte Konzepte, die versuchen, sich den Gesetzmäßigkeiten des Massenmarktes zu entziehen.
Warenhäuser brauchen ein klares Angebotsprofil Keineswegs überstanden ist die Krise der Warenhäuser, die ohne klare Angebotsprofilierung in schwierigen Phasen generell anfällig sind. So befindet sich das weniger modisch ausgerichtete Warenhaus Vroom & Dreesmann (V&D) in erheblichen Turbulenzen und beherrscht die Titelseiten der niederländischen Tagespresse. Anders als die Warenhauskette De Bijenkorf wurde hier eine klare Repositionierung versäumt. De Bijenkorf konnte nach dem Verkauf durch die einst marktbeherrschende Vendexbzw. Maxeda-Gruppe an das br itische War enhausunter nehmen Selfridges er folgreich repositioniert werden und konzentriert sich heute durchgängig auf PremiumSortimente. Der Preis war die konsequente Schließung von Häusern in kleineren Städten und die Konzentration auf künftig 7 Flagships. Aber auch jenseits der Warenhäuser ist der Strukturwandel spürbar: So sah die Eigentümerfamilie des Luxus-Modehauses Maison de Bonneterie keine erfolgversprechenden Perspektiven im Einzelhandel mehr und schloss Anfang 2014 ihre beiden renommierten Häuser - übrigens aus ähnlichen Gründen wie das Düsseldorfer Modehaus
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Personalien TH Real Estate baut Kompetenz-Teams aus Carsten Freitag verstärkt als Senior Portfolio Manager künftig das Portfolio und Asset Management für das deutsche Shopping-Center Portfolio von TIAA CREF. Er verfügt u.a. über fundierte Erfahrung im Einzelhandels- und Bürosegment sowie der Entwicklung und Neupositionierung von Centern. Vor dem Wechsel zu TH Real Estate hat er 10 Jahre für die mfi AG, zuletzt als Senior Operating Manager, gearbeitet. Freitag ist studierter DiplomIngenieur. James Ellis wechselt innerhalb des Unternehmens und arbeitet zukünftig als PortfolioManager im Bereich Logistik für den German Logistics Fonds und den Investoren-Club-Fonds German Logistics. Zuvor war er u. a. für Henderson Global Investors Cushman & Wakefield und Colliers International tätig.
Deals Berlin: Das auf LuxusHautpflegeprodukte spezialisierte Unternehmen Babor eröffnet seinen 1. Shop mit rd. 130 qm in Berlin, in der Französischen Straße 48. Die Eröffnung ist ab Herbst 2015 geplant. Vermieter ist die Pensionskasse der Mitarbeiter der HoechstGruppe VVaG. JLL vermittelte. Das 1956 in Aachen gegründete Unternehmen sieht sich als Nr. 1 der professionellen Luxus-Hautpflege in Deutschland und ist in 60 Ländern vertreten.
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Cities & Center & Developments Eickhoff. Auch der bekannte Fahr r adspezialist Halfords, der an r und 100 Standorten vertreten war, stellte im Zuge der Krise den Betrieb ein. Wie in den meisten europäischen Märkten begrenzt die Zunahme des Online-Handels auch in den Niederlanden auf Sicht die Wachstumschancen im stationären Handel. Je nach Segment sind deutliche Kaufkraftverlagerungen zugunsten der Online-Kanäle zu beobachten. Beispielhaft sei hier das Mode-Segment her ausgegriffen: Während der stationäre Fashion-Umsatz insgesamt sank, stieg der OnlineAnteil stetig an und erreichte 2013 rund 12,2%. Damit hat sich der Online-Umsatz seit 2009 fast verdoppelt. Auch für Foto: GfK 2014 ist nochmals mit einem deutlichen Anstieg des Online- Die Markthal Rotterdam steht für Aufbruchstimmung Anteils bei Mode zu rechnen. Im europäischen Vergleich rangieren die Niederlande damit aber noch deutlich hinter Deutschland, wo die Online-Bekleidungsumsätze rund 26% ausmachen. In einem äußerst dichten Markt wie den Niederlanden trifft diese Wettbewerbsintensivierung vor allem die Klein- und Mittelstädte: Hier machen sich die Nachwehen der Wirtschaftskrise, gepaart mit Kaufkraftverlusten zugunsten des Online-Handels in vergleichsweise hohen Leerstandsquoten und geschrumpften Einkaufsbereichen bemerkbar. Aber auch in funktional schwierigen Immobilien oder in den B-Lagen der Haupteinkaufsbereiche von Großstädten wie Den Haag oder Rotterdam übersteigt das Angebot die Nachfrage nach Handelsflächen.
Internationale Einzelhändler setzen auf Expansion Umso wichtiger wird es für Marktteilnehmer, sich in diesem umkämpften Markt mit geeigneten Standorten richtig aufzustellen und auch aus Investorensicht die richtigen An- und Verkaufsentscheidungen zu treffen. Denn, obwohl die Marktbedingungen in den vergangenen Jahre herausfordernd waren, setzen vor allem internationale Retailer auf Expansion: So mischt Primark den Bekleidungsmarkt auf und ist inzwischen an 11 Standorten vertreten. Auch andere internationale Marktteilnehmer drücken aufs Expansionstempo bzw. wagen den Markteintritt. Marks & Spencer schaffte 2013 trotz Krise den Wiedereintritt in den Markt und hat 2 Häuser in Amsterdam und Den Haag. Auch die deutsche Baumarktkette Bauhaus hat die Krisenphase als Zeitpunkt für den Einstieg gewählt: Mit der Eröffnung des ersten niederländischen Baumarktes in Groningen sind die Nieder lande für Bauhaus das 17. Expansionsland. Wettbewer ber Hornbach er öffnet 2015 in Eindhoven sogar seinen 11. XXL-Baumarkt. Gleichzeitig versucht die Maxeda-Gruppe, Br anchenzweite der nieder ländischen Baumar ktszene, bislang vergeblich, ihre rd. 170 Praxis-Baumärkte zu veräußern. Der niederländische Einzelhandelsmarkt, immerhin einer der dichtesten und saturiertesten in Europa, bietet für starke Konzepte, gepaart mit den richtigen Standorten, offenbar
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Deals F&C REIT Deutschland senkt Energiekosten Die F&C REIT Asset Management Deutschland hat die Lieferverträge für Strom- und Gas für die in Deutschland verwalteten Immobilien optimiert und Einsparungen von über 1,3 Mio. Euro netto erzielt. Zudem werden die Objekte nun ausnahmslos mit zertifiziertem Ökostrom versorgt. Durch die Bündelung der Verträge für alle Immobilien konnte F&C REIT Deutschland nach eigenen Angaben attraktive Konditionen erzielen. Danach liegen die Kosten für Gas um 29% und für Strom um 37% niedriger. Die neuen Lieferverträge laufen bis 2018. Bei der Umstellung wurde F&C von Argentus Energie unterstützt.
Personalien BNPPRE München stärkt Retail Services Die Münchener Niederlassung von BNP Paribas Real Estate hat Verstärkung bekommen: Claudia Reischl (44) ist seit Anfang April Director Retail Services und leitet das regionale vierköpfige Vermietungsteam. Sie ist in erster Linie für die Eigentümer- und Mieterkontakte in Münchens Top-Lagen verantwortlich. Die Diplom-Kauffrau war zuletzt seit 2008 bei der JLL Retail GmbH tätig. Davor war sie bei Kemper's München. Ihre Karriere startete sie 1997.
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Cities & Center & Developments auch Chancen, vor allem für innovative, zukunftsgerichtete oder einfach effektivere Konzepte. Sie könnten auf den „Ruinen“ der Vergangenheit den Wiederaufbau anführen. Mit vorsichtigem Optimismus suchen denn auch Retailer und Investoren ihre Chancen zu nutzen. Der genaue Blick auf die Niederlande, gepaart mit einer fundierten Abwägung von Chancen und Risiken, eröffnet durchaus attraktive Möglichkeiten in einem in der Vergangenheit doch etwas vernachlässigten Markt.
Dieterich Karree
Einkaufspassage ist wieder zurück in der Spur rv DÜSSELDORF: Nachdem der Schock der Finanzm ark tk rise langsam abebbt und der Anlagedruck in Deutschland - bedingt durch die Niedrigzins-Politik - steigt, ziehen Anleger nach Beobachtung der Immobiliendienstleister wieder verstärkt Immobilien mit Wertsteigerungspotenzial in Betracht. Gerade bei Handelsimmobilien gibt es in Deutschland Objekte, die der Revitalisierung bedürfen. Mehr noch als bei der Büroimmobilie lohnt sich bei Handelsimmobilien an guten Lagen die Aufwertung, da gelernte Standorte nicht einfach ersetzbar sind. Ein Beispiel für eine solche erfolgreiche Revitalisierung ist das Dieterich Karree auf dem Gelände der alten Dieterich Brauerei im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort, nahe der Nordstraße, die als stärkste Stadtteillage der Rheinmetropole gilt. Die Passage mit einer von Anfang an großzügig angelegten Mall wurde 1979 erbaut Foto: zweimalig GbR und ist neben dem KöCenter die älteste Passage der Stadt. Hauptmieter war zunächst ein Spar-SBWarenhaus. Daneben gab es noch einige kleiner e Mieter aus dem lokalen Handel, der Gastronomie und dem Dienstleistungsbereich. Eine starke Belebung verzeichnete das Karree in den 1990er-Jahren als sich nach erheblichem Umbau und der Verkleinerung der Spar-Fläche die US-Spielwaren-Kette Toys "R" Us ansiedelte. Nach dem Auszug der Spielwaren-Kette bildeten der Spar-Markt, ein Aldi-Discounter und die Filiale der Stadtsparkasse die Säulen der Passage. Die übrigen Flächen wurden in Ermangelung einer professionellen Vermietung offenkundig nach dem Zufallsprinzip vermietet. Die beste Fläche betrieb beispielsweise eine Änderungsschneiderei. Die Architektur der Passage mit ihren 660 Parkplätzen auf 2 Ebenen im Untergeschoss war von Anfang an bescheiden. Bei Immobilien aus dem Nahversorgungs- resp. Fachmarktsegment war das in den 1970er- und 1980er-Jahren in Deutschland typisch. Das Ambiente sollte das preisgünstige Niveau des Sortiments widerspiegeln. Eine zu wertige Architektur hätte die preisbewussten Kunden womöglich abgeschreckt. Dass bei solchen Objekten im Zuge des wachsenden Qualitätsbewusstseins der Bundesbürger und der Bereitschaft, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben, erhebliches Wertsteigerungspotenzial besteht, liegt auf der Hand. Im Sommer 2011 wurde die Pas-
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Unternehmens News Lokale Konzepte für Forum Gummersbach Mit dem Einkaufs- und Freizeitzentrum Forum Gummersbach eröffnet am 3. September 2015 ein neues Highlight auf dem Industrieareal der ehemaligen Kesselfabrik Steinmüller. Mit rd. 15 000 qm Verkaufsfläche und einem Parkhaus mit 1 455 Stellplätzen ist es die größte Neueröffnung in der gesamten Region. In das Forum Gummersbach hat die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (HBB) rund 80 Mio. Euro investiert. Sie bestreitet über ihre Tochter HBB Centermanagement auch das langfristige Management. Der größte Teil des Forums ist bereits vermietet, aber letzte freie Flächen sind noch regionalen Betreibern vorbehalten. Hier bietet die HBB Interessenten aus Stadt und Umland – etablierten Unternehmen aber auch Existenzgründern – individuelle Angebote.
Deals Norderney: Ein Investor aus Greven hat eine Anlageimmobilie auf Norderney erworben. Das Wohn- und Geschäftshaus in der Strandstraße 7 besteht aus 5 Wohneinheiten (ca. 215 qm) und einer Gewerbeeinheit mit ca. 80 qm. Verkäufer ist ein Investor aus Österreich. Vermittelt wurde der Kaufvertrag durch Engel & Völkers Commercial Ostfriesische Inseln.
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Cities & Center & Developments sage nebst den 282 Wohnungen in guter Düsseldorfer Lage im Zuge der Zwangsversteigerung für knapp 34 Mio. Euro von der Pamera Asset Management GmbH (heute Pamera Cornerstone Real Estate Advisers GmbH) zusammen mit dem von Tristan Capital Partners ber atenen Fonds Curzon Capital Partners III er wor ben. Nach der Revitalisierung und der Neuvermietung vieler Flächen wurde das Objekt an die Bayerische Architektenversorgung ver kauft. Der Einstieg des Ver sor gungswer ks zeigt, welches Ansehen auch Fachmarktzentren heute bei institutionellen Investoren haben. Für das Management ist die Pamera Cornerstone in Frankfurt/M. zuständig. Mit dem großen Lebensmittel-Markt, der nach Übernahme der Spar Handels AG durch die Edeka-Gruppe 2005 in einen Edeka-Markt umgewandelt wurde, dem Aldi-Discounter und dem dm-Drogeriemarkt sieht Christoph Wittkop, Geschäftsführer und Leiter Deutschland von Pamer a Cor ner stone die Passage vor allem als Nahver sor gungszentrum für die Stadtteile Pempelfort, Derendorf und Golzheim. Die für den Lebensmittelgroßeinkauf erforderlichen kostenfreien Parkplätze finden sich in der Tiefgarage. Edeka und Aldi übernehmen die Parkgebühren. Nach Wittkops Worten sind inzwischen 95% der 10 600 qm Einzelhandelsfläche vermietet. Schon rein optisch hat das Dieterich Karree seit dem Verkauf vor 4 Jahren einen weiten Weg zurück gelegt.
Buchhandel im Internet-Zeitalter
Die Branche bewegt sich zwischen Hoffen und Bangen HIR DÜSSELDORF: Dass der Internet-Händler Amazon dem stationären Buchhandel seit Jahren schwer zu schaffen macht, ist bekannt - spätestens seit die DouglasTochter Thalia in die roten Zahlen rutschte und eine weitreichende Neuausrichtung beschloss. Im Grund muss sich die Branche neu erfinden, denn kaum ein Produkt eignet sich für den Online-Handel so gut wie Bücher. Wie sehr sich das in der Branche auswirkt, zeigt auch das Beispiel Hugendubel. Laut BBE Handelsberatung schließt die tr aditionsr eiche Buchkaufhaus-Kette im Frühjahr 2016 „die vielleicht berühmtesFoto: Königsgalerie te Buchfiliale Deutschlands am Münchner Marienplatz“. Auch die Filiale in der Stuttgarter Einkaufsmeile Königstraße werde geschlossen und weitere Schließungen seien geplant. Ein weiteres Beispiel für die Probleme ist die Insolvenz von Weltbild. Die Umstr uktur ier ung von Thalia wurde bereits erwähnt. Hugendubel-Filiale in der Königsgalerie Die Tatsache, dass der stationäre Buchhandel im Jahr 2013 ein leichtes Plus von 0,8% erzielen konnte, ändert nichts daran, dass es die Branche so schwer hat, wie noch nie. Nach Einschätzung von Christoph Böswald, Senior Berater bei der BBE Handelsberatung, haben sich die Buchhändler lange auf die Buchpr eisbindung ver lassen. Denn immerhin wurde dadurch verhindert, dass große Wettbewerber mit Dumpingpreisen in den Markt gehen können. Die Branche sei davon ausgegangen, dass garantierte Roherträge auch Gewinne garantieren würden. Doch der Online-Handel veränderte auch die klassischen Gewohnheiten der Verbraucher. Ablesen lässt sich das daran, dass
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Deals Wuppertal-Elberfeld: Das von der B&L-Gruppe aus Hamburg 2013 sanierte Geschäftshaus in
der Fußgängerzone „Alte Freiheit“ in WuppertalElberfeld wurde durch Vermittlung von CityJung in Essen an die DICGruppe aus Frankfurt/M. veräußert. Weitere Unterstützung leistete JLL Düsseldorf. Das Objekt befindet sich zwischen dem ECE-Einkaufszentrum „City-Arkaden“ und der Projektentwicklung „Döppersberg“ am rechten Ufer der Wupper und bietet ca. 4 000 qm Nutzfläche. Hauptmieter sind Rossmann (über 2 Etagen), Flormar Cosmetics sowie eine Apotheke.
**** Leipzig: Die Leipziger Arcadia Investment GmbH hat den Weg für die Neukonzeption einer der letzten Entwicklungsflächen in der Leipziger Innenstadt geebnet. Das Unternehmen verhandelte den Umzug der LöwenApotheke von der Grimmaische Straße 19 ins Gloecks-Haus am Brühl 52. Damit kann das Geschäftshaus an der Grimmaische Straße 19 durch Neustrukturierung und Neuvermietung aufgewertet werden. Beide Immobilien sind im Eigentum der international tätigen Rumpf-Gruppe.
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Cities & Center & Developments Amazon in nur wenigen J ahr en die Mar ktführ er schaft im Buchhandel über nommen hat. Online bestellen und nach Hause liefern war für viele offenbar attraktiver als im Laden zu stöbern. Hinzu kommt die „Erfindung“ von E-Readern und Tablets, die es er möglichen, den Inhalt eines Buches online zu bestellen, statt das Buch kaufen zu müssen. So ist Böswald mit Blick auf die Zukunft überzeugt, dass der Versandbuchhandel inkl. Online weiter wachsen wird. Der Anteil von 14,8% im Jahr 2008 wird demnach bis 2017 auf 23,2% steigen. Im Gegenzug wird der Sortimentsbuchhandel, der 2008 noch einen Anteil von 52,6% hatte, bis 2017 auf 39,2% schrumpfen. Deshalb mahnt der Experte die Unternehmen, „ihre Positionierung zu überdenken und neue Konzepte zu entwickeln“. Beispiele wie die Buchhandlungen Rupprecht der gleichnamigen Familie mit 33 Filialen in Bayern oder Osiander der Familie Riethmüller aus Tübingen mit 34 Filialen schwerpunktmäßig in Baden-Württemberg sind aus seiner Sicht ein Beleg, dass auch Kleinflächenkonzepte in strategisch guten Frequenzlagen extreme Flächenproduktivitäten erreichen. Zum Erfolg bei der Positionierung tragen auch die Aufenthaltsqualität und der Service für den Kunden bei. Ein weiteres wichtiges Standbein ist die Diversifizierung in den Online-Handel, um alle Kunden zu bedienen.
Einzelhandelskonjunktur
Verhaltener Optimismus nach glanzvollem Start Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Der deutsche Einzelhandel ist gut ins Jahr 2015 gestartet. In den Monaten Dezember bis Februar konnte die Branche ihre Erlöse um nominal 3,4% steigern. Bedingt durch rückläufige Preise - beispielsweise gingen die Lebensmittelpreise durch den Einfuhrstopp für deutsche Güter nach Russland im Zuge des Überangebots zurück - lag das „reale“ Umsatzwachstum mit 4% sogar noch höher. Bei Präsentation der Mitgliederbefragung in Düsseldorf prognostizierte Stefan Genth (Foto: Managementforum), Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), jedoch, dass dieser Trend im Jahresverlauf nicht anhalten werde. Für 2015 erwartet der Verband ein Wachstum von nominal 1,5 und real 1% auf 466,2 Mrd. Euro. 2014 lag das Plus bei 1,9% auf 459,3 Mrd. Euro. Damit bleibt die Branche aber die stärkste Kraft der Binnenkonjunktur. Der zweite Blick auf die Zahlen zeigt aber auch, wie sich der Einzelhandel weiter umstrukturiert. Das Gros des Umsatzwachstums wird auf den Zuwachs im Online-Handel zur ückgehen, der nach Pr ognose des HDE um 12% auf 43,6 Mrd. Euro zulegen dürfte - nach +17% auf 39 Mrd. Euro 2014. Für viele stationäre Einzelhändler bedeutet dies jedoch, dass sie verstärkt in die Digitalisierung des Verkaufsprozesses investieren müssen, um vom wachsenden Kuchen etwas abzubekommen. Das beginnt laut Genth nicht zwingend mit einem eigenen Online-Shop, doch ist es wichtig, dass der Händler online überhaupt gefunden wird.
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Personalien Kim Roether neues Präsidiumsmitglied Das Präsidium des Mittelstandsverbunds hat Kim Roether, Vorstandschef der Intersport Deutschland eG, in das höchste Lenkungsgremium des Verbandes kooptiert. Roether folgt Klaus Jost, der das Unternehmen im November 2014 verlassen hat. Der 51-Jährige ist seit 2007 Vorstand der Sportfachhandelskooperation. Seit Oktober 2014 führt er sie als Vorstandschef. Aus Sicht des Präsidenten Wilfried Hollmann gewinnt der Verband des kooperierenden Mittelstands mit Roether einen erfahrenen Verbundgruppenmanager: „In einer Zeit, die geprägt ist durch tiefgreifende Veränderungen, können die 230 000 kooperierenden Mittelständler in Deutschland und Europa von seinen Erfahrungen nur profitieren.“
Deals Dresden: Aengevelt hat im Auftrag einer ausländischen Objektgesellschaft und in Kooperation mit der finanzierenden Bank das Büro- und Geschäftshaus „Blasewitzer Straße 78“ in Dresden-Blasewitz an den Berliner Investor EB Group vermittelt. Das 1995 errichtete Objekt bietet ca. 16 150 qm Mietfläche, davon u.a. rd. 13 400 qm Büro- und rd. 1 260 qm Handelsfläche, sowie knapp 170 Tiefgaragenplätze. Der Vermietungsstand beträgt 95%.Die Bruttoanfangsrendite wird mit über 8% p.a. beziffert.
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Cities & Center & Developments Die Verlagerung des Geschäftserfolgs ins Netz lässt sich auch an den Ergebnissen der Frühjahrsumfrage ablesen: Während 41% der vom HDE repräsentativ befragten etwa 1 000 Handelsunternehmen aus allen Branchen im Gesamtjahr 2015 mit „höheren“ Erlösen rechnen, erwarten 23% der Multichannel-Händler, dass ihr Umsatz „deutlich über Vorjahr“ und 43%, das die Erlöse „über Vorjahr“ liegen werden. Und 28% glauben, den Vorjahresumsatz erreichen zu können. Nur 6% rechnen mit einer Verschlechterung, während aus der Riege aller befragter Einzelhändler immerhin 28% erwarten, dass sie den Vorjahresumsatz nicht erreichen werden. Dass Deutschlands Einzelhändler ungeachtet der günstigen Ausgangslage mit steigender Kauflaune, wachsenden Einkommen und niedriger Arbeitslosenquote lediglich „verhalten positiv“ aufs Jahr 2015 blicken, liegt daran, dass die Konkurrenz um das verfügbare Einkommen beachtlich ist. Laut Genth profitiert der Einzelhandel deshalb nur wenig von der guten Konsumstimmung, weil viele angesichts der niedrigen Zinsen stärker in hochwertige Konsumgüter wie Autos oder Immobilien investieren. Hinzu kommen die Ausgaben für Reisen, Gaststättenbesuche oder Bildung. Da auch die Kosten Fotolia für Energie und Gesundheitsvorsorge in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind, bleibt weniger für den Konsum im klassischen Einzelhandel übrig. Zwischen 2000 und 2014 ist der Anteil des Einzelhandels am privaten Konsum vor diesem Hintergrund von 35,8% auf 28,6% gesunken. Und der Einzelhandelsumsatz, der seit Ausbruch der Finanzmarktkrise 2009 stetig gewachsen ist, liegt real laut HDE immer noch unter dem Niveau des Jahres 2000. Allerdings variiert die Stimmung in den einzelnen Branchen zum Teil erheblich. Besonders optimistisch blicken die Lebensmitteleinzelhändler in die Zukunft: 44% der Befragten bezeichnen ihre Geschäftslage als „gut“ und 49% als „befriedigend“. Nur 5% sind unzufrieden. Auch im Möbelhandel ist die Lage für 35% gut und 56% befriedigend. Die Branche dürfte von den niedrigen Zinsen profitieren. Das Kontrastprogramm findet sich bei den Bekleidungs- und Schuhhändlern, die zum einen unter dem zu warmen Herbst und dem zu kühlen Frühjahrsbeginn gelitten haben dürften, und denen zum andern die Online-Konkurrenz zu schaffen macht. Hier bezeichneten 31% die Lage als „schlecht“, 50% als „befriedigend“ und nur 19% als „gut“. Auch beim Handel mit elektrischen Erzeugnissen, der zweifellos mit besonders Internet affinen Kunden konfrontiert ist, sind die Betriebe mit einer „guten“ Geschäftslage (24%) in der Minderheit. Aber immerhin sind 60% zumindest zufrieden und nur bei 17% ist die Lage schlecht. Insgesamt erreicht der Online-Handel im Nonfood-Segment laut Genth einen Anteil von knapp 20%, bei Lebensmitteln sind es etwa 0,4%. Etwa ein Drittel der Einzelhändler fährt bereits eine Multichannel-Strategie. Um insbesondere die Betriebe in den Klein- und Mittelstädten zu unterstützen, ist aus Sicht des Handelsverbands der Schulterschluss der Branche mit den Städten und Kommunen notwendig.
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Deals München: Die Element Vermögensverwaltung GmbH hat den Kauf eines Wohn- und Geschäftshauses in der Fürstenrieder Str. in München abgeschlossen. Das Gebäude mit 14 Wohnungen und 2 Ladeneinheiten soll bis 2016 renoviert und ausgebaut werden. Dabei ist nach Unternehmensangaben Kreativität gefragt. Verkäufer ist ein institutioneller Investor. Engel & Völkers Commercial München vermittelte. Die Element GmbH aus Grünwald ist eine private Vermögensverwaltung mit Schwerpunkt Immobilienerwerb, -entwicklung und Bestandshaltung im Großraum München.
**** Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: rvierbuchen@t-online.de Herausgeber: Werner Rohmert Korrespondentin Köln: ChrisƟne Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250 Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung: erhalten Sie auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.