Der handelsimmobilien report nr 197

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Liebe Leser, Karstadt bleibt nach Über nahme dur ch die Signa-Gruppe - erwartungsgemäß - im Gespräch. Nach den 6 Filialen, die im ersten Schritt geschlossen wurden, folgen nun weitere 5. Als Benchmark für die insgesamt geplanten Schließungen kann wahrscheinlich die von Karstadt-Chef Fanderl kurz nach der Übernahme genannte Zahl von über 20, die auf der Beobachtungslist stehen sollen, auch als Zahl der tatsächlich geplanten Schließungen betrachtet werden. Der Vorteil dieser Salamitaktik: die Verwerfungen sind nicht so groß und die Kosten müssen nicht auf einmal aufgebracht werden. Zudem eröffnet sich die Möglichkeit, wie jetzt in Recklinghausen, Mönchengladbach und Neumünster, die Eröffnung neuer Shopping-Center und die mangelnde Initiative der Kommunen, etwas für die Verbesserung des innerstädtischen Einzelhandels zu tun, als Argument anzuführen. Erhellend ist auch der erneute Blick auf das vom KarstadtAufsichtsrat im vergangenen Herbst vorgelegte Sanierungskonzept, bei dem man die „Erarbeitung eines tragfähigen WarenhausKonzepts“ vergeblich sucht: Es geht vielmehr um nachhaltige Personal- und Sachkostensenkung sowie um „strukturelle Maßnahmen zur Rentabilitätsverbesserung des Filialportfolios“. Letzteres ist klassische Investorensicht und wird in letzter Konsequenz durch Umbau und Neuvermietung an zahlungskräftigere Mieter erreicht. Dies muss man im Hinterkopf behalten, wenn man die jetzt bekannt gewordene Offerte von Signa-Gründer René Benko für Galeria Kaufhof nebst etwa 59 War enhaus-Immobilien für angeblich 2,9 Mrd. Euro einordnen will. Er bekommt ein Unternehmen mit einem funktionierenden Warenhaus-Konzept, das Gewinne erwirtschaftet. Unterm Strich dürfte dann - rein rechnerisch - für den Gesamt-Komplex eine schwarze Null herauskommen. Doch der Einzelhandel steckt bekanntlich in einem umfassenden Strukturwandel und auch der Kaufhof ist beispielsweise in punkto Online-Handel noch nicht da, wo er mittelfristig hin muss, um sich mit einer Omnichannel-Strategie seinen Platz im Markt zu sichern. Um ein Warenhausunternehmen in so schwierigen Zeiten erfolgreich zu führen - sei es den Kaufhof allein oder im Verbund mit Karstadt ist spezifisches Warenhaus-Know-how unabdingbar. Das bringt der zweite Bieter die kanadische Hudson's Bay Company, zu der auch die US-Marke „Sak's Fifth Avenue“ gehört, zweifellos mit, wenn sie den Zuschlag erhalten sollte. Der Kaufhof-Eigner Metro gibt sich bislang ziemlich wortkarg, stellt aber eins klar: „Wir schließen (...) eine Trennung vom Kaufhof nicht aus, wenn ein potenzieller Käufer einen angemessenen Preis, eine solide Finanzierung und ein schlüssiges Zukunftskonzept vorlegt“. Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Nr. 197 vom 29.05.2015 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

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Deutsches Shopping Center Forum: ECommerce zwingt zu neuen Wegen

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Markenbildung: Die Zukunft gehört der „Kanal-Egal-Strategie“

6

The Inspiration Store: Kunden wollen ein integriertes Einkaufserlebnis

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11 Handel in Europa: Krisenländer gewinnen wieder Boden unter den Füßen

Möbelhandel: Das reale Einrichtungshaus hat immer noch die Nase vorn

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Galeria Kaufhof: Hudson‘s Bay bringt 17 viel Expertise mit WISAG Facility Management: Die Di- 18 gitalisierung stellt neue Anforderungen Mfi AG: Unibail Rodamco holt Kanadier mit ins Boot

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Impressum

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Cities & Center & Developments

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Marktbericht Immobilienklima im Mai weiter im Minus

Milaneo in Stuttgart: Neueröffnung des Jahres 2014.

Foto: ECE

Deutsches Shopping Center Forum

E-Commerce zwingt dazu, neue Wege zu gehen Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Ungeachtet der wachsenden Online-Konkurrenz gingen hierzulande auch 2014 prominente Mega-Center an den Start. Und auch in diesem Jahr gibt es zahlreiche Neueröffnungen. Da der Einzelhandelskuchen aber nicht größer wird, befasste sich das 2. Deutsche Shopping Center Forum auch mit der Frage, wer zu den Verlierern gehören wird und welches Potenzial Center und Handel besser nutzen könnten? Beim ersten Blick auf die Statistik sieht alles - trotz eCommerce - wie „Business as usual“ aus, sagt Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI Retail Institute, über die Ergebnisse des jüngsten Shopping Center Reports 2015. Im Vorjahr gingen in Deutschland 9 neue Center an den Start, darunter 3 mit mehr als 40 000 qm, insgesamt 4 Objekte befinden sich in Metropolen wie Berlin (Mall of Berlin, Bikini Berlin) und Stuttgart (Milaneo, Gerber). Die übrigen 5 verteilten sich auf die Mittelstädte Lübeck (LUV Shopping), Recklinghausen (Palais Vest), Dinslaken (Neutor Galerie), Hagen (Rathaus Galerie) und Böblingen (Mercaden). Die Eröffnung von gleich 3 großen Zentren wie der Mall of Berlin (76 500 qm Mietfläche), des Milaneo (43 000 qm) und des Palais Vest (41 700 qm) ließen die Durchschnittsgröße der Neueröffnungen kurzzeitig auf über 34 000 qm steigen. Das dürfte sich bei den 11 Neueröffnungen in diesem Jahr aber wieder auf unter 30 000 qm einpendeln. Auf den zweiten Blick zeichnen sich jedoch an den Rändern der Neuentwicklungen, wie Atzberger beim 2. Deutschen Shopping Center Forum (DSCF) in Düsseldorf darlegte, neue Varianten ab, wie der Kö-Bogen in Düsseldor f, der Eigenschaften eines Shopping-Centers aufweist, von der Mehrheit der Teilnehmer aber nicht als solches eingestuft wurde. Ein weiteres Beispiel ist die Rindermarkthalle in Hamburg, die Handel unter einem Dach und zentralem Management anbietet, mit ihrer Ausrichtung auf das Food-Sortiment die klassischen Attribute eines Centers aber nicht erfüllt. Und auch das City Outlet in Bad Münstereifel, eine neue Spielart des Factory Outlet Centers (FOC) in dezentralen Geschäften entlang einer Einkaufsstraße unter zentralem Management, zeigt, dass der Phantasie kaum Grenzen gesetzt sind. Der Veränderungsdruck durch eCommerce bringt Entwickler und Einzelhändler dazu, neue Wege zu gehen. Laut Atzberger bezieht das EHI in seinen Center-Report nun auch Bahnhöfe und Flughäfen mit ihrem großen Einzelhandelsangebot ein.

Der Deutsche Hypo ImmobilienkonjunkturIndex ist im Mai erneut leicht gesunken. So ergab die 89. Befragung der Immobilienexperten, dass der Index um 1,4% auf 135,9 Zähler zurück gegangen ist. Grund war vor allem die Abkühlung des Investmentklimas um 2,2% auf 145,3 Punkte. Das Ertragsklima ging dagegen mit 0,4% auf 126,8 Zählerpunkte nur leicht zurück. Der Index des Immobilienklimas erreicht damit den zweitniedrigsten Wert nach 131,7 Punkten im Januar 2015. Einen leichten Anstieg von um 0,7% auf 157,5 Zählerpunkte verzeichnete nur das Wohnklima. Dagegen ging das Industrieklima um stattliche 4,5% auf 135,9 Punkte zurück. Das Büroklima sank um 1,9% auf 131,4 Punkte und das Handelsklima um 2% auf 129,0 Zählerpunkte. Auch der bislang immer weiter gestiegene Index der Immobilienkonjunktur sank leicht um 0,3% auf 267,6 Zählerpunkte. Aus Sicht der Deutschen Hypo bleibt abzuwarten, ob der leichte Rückgang nur eine Verschnaufpause oder eine Trendumkehr ist.

Deals München: Georg Jensen, Anbieter von hochwertigen LifestyleProdukten, hat seinen 1. Store in München, in der Maffeistraße 4 / Theatinerstraße gemietet. Comfort vermittelte die 250 qm für den Flagshipstore.


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Cities & Center & Developments Der Phantasie im stationären Handel scheinen keinen Grenzen gesetzt. Gleichwohl haben die globalen Internet-Größen im Wettbewer b um die Kundengunst dur chaus gewichtige Trümpfe im Ärmel. Sie können die Präferenzen der Kunden via Internet besser erfassen, als der stationäre Einzelhandel. „Eine Maschine im Keller eines ITKonzerns kennt die Kunden am besten“, bringt es Thomas Römer, Mitglied der Geschäftsleitung von Intersport Deutschland, auf den Punkt: „Der Her r über die Daten ist der Herr über die Kunden.“ Vor diesem Hintergrund wird der Online-Handel weiter gewinnen und angesichts der Tatsache, dass der deutsche Handelsumsatz real kaum wächst, muss es in diesem Wettbewerb schon rein rechnerisch Verlierer geben. Nach den Worten von Ralf M. Beckmann, geschäftsführender Gesellschafter von Stadt + Handel Dipl.-Ing.e Beckmann und Föhrer GbR, zeichnet sich ber eits seit Jahren ab, dass die Nebenlagen in den A-Städten leiden und die C- und D-Städte massive Probleme haben, ihre Innenstädte zu erhalten. Sie werden zu den Verlierern gehören. Viele dieser Städte hätten nur noch eine Nahversorgungsfunktion. Aus Sicht von Wilhelm Pfaffenhausen, Geschäftsführer der Mega 4 Management GmbH, sollte auch nicht jedes der inzwischen in die J ahr e gekommenen Shopping -Center restrukturiert werden. Bei manchen Centern besteht das Kernproblem darin, dass schlicht und einfach die Lage für den Einzelhandel nicht gut ist, wie es im EHI Shopping-Center-Report heißt. Der Grund dafür könnte ein neues Center, aber auch die Umgestaltung der Fußgängerzone mit veränderten Besucherströmen sein. Dann hilft

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Deals Commerz Real verkauft Center-Portfolio Commerz Real hat aus einem von ihr verwalteten Fonds 3 Shopping-Center in Spanien und Portugal an die von Blackstone eingesetzte Objektgesellschaft verkauft. Die Shopping-Malls bildeten das Portfolio eines 2007 nach Luxemburger Investmentrecht aufgelegten Spezialfonds (CG malls europe). Zum Portfolio gehörten das Almada Forum und das Forum Montijo in Lissabon/Portugal sowie das Shopping-Center Espacio León in León/Spanien. Die Vermietungsquote liegt bei rd. 95%.


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Cities & Center & Developments auch ein neues Konzept und eine neue Gestaltung nichts mehr und der Standort muss neu durchdacht werden. Optionen könnten der Bau von Wohnungen, Büroräumen oder eines Hotels sein. „Auf jeden Fall sollten Investoren bei Einzelhandelsobjekten in wirtschaftlicher Schieflage nicht nur prüfen, wie der Standort durch neue Konzepte belebt werden kann. Auch der Wechsel der Nutzungsart sollte in Betracht gezogen werden“, heißt es im EHI-Report. Derzeit gibt es hierzulande etwa 25 Shopping-Center aus den 1980er- und 1990er-Jahren, die der Erneuerung bedürfen.

Der Strukturwandel wird viele Verlierer sehen Wenn, wie Experten befürchten, der Online-Umsatz bis zum Jahr 2020 von derzeit 39 Mrd. Euro (HDE) auf über 100 Mrd. Euro steigen wird und Tausende von Einzelhändlern vom Markt verschwinden, dann wird es auch für die Shopping-Center immer

Diskussion über die Perspektiven der Shopping-Center.

Foto: EHI/GSCF/Schoplick

schwieriger, ihre Flächen zu vermieten. Das gilt insbesondere für die Städte jenseits der Metropolen, die nicht auf der Expansionsliste der internationalen Handelsmarken stehen, die diese Lücken schließen könnten. Denn laut Andreas Malich, Senior Director bei CBRE, setzen die Inter nationalen auf die Top-Lagen in den Top-Städte, um ihr Expansionsrisiko gering zu halten.

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Deals ECE erhält zwei Aufträge in der Türkei Die Hamburger ECE übernimmt das Management für 2 weitere Shopping-Center in der Türkei: das Aqua Florya in Istanbul, das bereits seit November 2012 in Betrieb ist und das Mavi Bahçe (Bild) in Izmir, das sich noch in der Bauphase befindet. Auf rd. 60 000 qm Mietfläche entstehen über 200 Fachgeschäfte, ein Kaufhaus, ein Unterhaltungselektronikmarkt, 47 Cafés und Restaurants, ein traditioneller Marktplatz, ein Kino mit 11 Sälen und IMAX Technologie sowie Kinderspielflächen. Hinzu kommen 2 000 Parkplätze. Die Eröffnung ist im Oktober 2015 geplant. Die ECE übernimmt das Management im Rahmen einer Kooperation mit dem Investor Opera Gayrimenkul. Die Investitionssumme beträgt rd.

Aus Sicht von Stefan Andraschak, Geschäftsführer der Multi Germany GmbH, müssen die Center-Betreiber, die sich früher oft als Platzhirsche fühlten, heute besser verstehen, was der Einzelhandel will, was er benötigt, damit sein Geschäft läuft, und sich von Anfang an darauf einstellen. Mit einer Händlerfreundlichen Strategie sieht er die Branche auf der Gewinnerseite. Auch Pfaffenhausen gehört zu den Optimisten, die überzeugt sind, dass es Mittel gibt, sich auf die Herausforderungen einzustellen.

Der Shopping-Tourismus eröffnet noch Chancen Klar wurde in der Diskussionsrunde über die „Perspektiven von Shopping-Centern“, dass die Branche die Probleme des Strukturwandels nicht alleine lösen kann. Römer plädierte für eine Symbiose zwischen Shopping-Centern und Innenstädten. Insbesondere in den Mittelstädten kommt es laut Pfaffenhausen darauf an, bei neuen Einkaufszentren das Umfeld, die Wegebeziehungen und die Architektur einzubeziehen. Wichtig sei es auch, beim Branchenmix die vorhandenen Geschäfte zu berücksichtige. Auch die Kommunen sind laut Andraschak in der Verantwortung, etwas für ihre Cities zu tun. Selbst so Städte wie Duisburg hätten ein unzureichendes Internet. In Mülheim an der Ruhr ist der Center-Betreiber aktuell mit dem Niedergang der Innenstadt konfrontiert. Auch ein Center wie das Forum City Mülheim braucht laut Multi-

180 Mio Euro. Aqua Florya in Istanbul verfügt über ein einzigartiges Architekturkonzept in Form eines Schiffes und bietet seinen Besuchern auf 50 000 qm Mietfläche 140 Läden, eine Vielzahl an Cafés und Restaurants, die über Außenterrassen mit Meerblick verfügen, ein Amphitheater mit 900 Plätzen sowie ein Kino mit 11 Sälen.


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Cities & Center & Developments Geschäftsführer starke Einzelhandelspartner in der innerstädtischen Umgebung, damit die Besucher wieder in die Innenstadt zurück kommen. Mit der Frage, welches Potenzial der stationäre Einzelhandel in diesem schwierigen Wandel für sich noch besser erschließen könnte, befasst sich der Think Tank des German Council of Shopping Centers (GCSC). Ihm gehör en Rolf Pangels, Leiter Stadtmarketing bei Galeria Kaufhof, Sebastian Müller, Head of Real Estate Consulting bei GfK, Kersten Peter, Head of Market Research bei der Mfi AG, Thomas Mattesich, Geschäftsführer der ATP Planungs GmbH sowie Olaf Petersen, Mitglied der Geschäftsleitung von Comfort Hamburg, an. Das Er gebnis: Shopping-Tourismus. Denn Touristen geben im Handel sehr viel Geld aus. Untersuchungen ergaben, dass ihre durchschnittlichen Ausgaben höher sind, als die normaler Käufer. Im Jahr 2010 - jüngere Zahlen liegen noch nicht vor - gaben die Touristen laut Pangels hierzulande 278,3 Mrd. Euro aus, davon wurden 62,8 Mrd. Euro im Einzelhandel, 36,6 Mrd. Euro in der Gastronomie und 26,7 Mrd. Euro für die Beherbergung ausgegeben. In Shopping-Centern entfielen nach einer Erhebung der ECE 11,3% des Umsatzes auf Touristen. Da gerade Einkaufszentren oft als synthetische Orte gelten, empfiehlt MfiManager Peter, für mehr Atmosphäre zu sorgen, die gerade für Touristen bekanntlich sehr wichtig ist. Naturgemäß profitieren die Center in den großen Metropolen und der Handel in klassischen Touristengebieten. Aber selbst in Stadtteilzentren hinterlassen Shopping-Touristen ihre Spuren.

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Deals Köln: Der von Tristan Capital Partners verwaltete Fonds European Property Investors Special Opportunities 3 LP hat das Barthonia Forum in Köln erworben. Olswang beriet den Käufer. Ein Firmenkonsortium verkaufte das Grundstück für rd. 110 Mio. Euro. Das gemischt genutzte Areal befindet sich in KölnEhrenfeld und umfasst die denkmalgeschützten, früheren „4711 Kölnisch Wasser“-Fabriken. Die Nettomietfläche beträgt rd. 70 000 qm. Neben den früheren Produktionsstätten von 4711 beheimatet das Areal Wohn- und Bürogebäude sowie Einzelhandelsflächen.


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Deals

Markenbildung

Die Zukunft gehört der „Kanal-Egal-Strategie“

GRR gewinnt Rossmann für Fachmarktzentrum

Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Wer seine Marke fest im Bewusstsein der Kunden etabliert hat, tut sich in Zeiten des Strukturwandels leichter, die Unwägbarkeiten zu überstehen. Zur Markenbildung gehört vor allem eine Story. Und auch das Shopping-Center braucht seine ganz eigene Markenpersönlichkeit, die bei der Bevölkerung verankert ist.

Der Omnichannel-Handel ist überall das Top-Thema.

Foto: EHI/DSCF/Schoplick

Selbst nach einer Reise auf die andere Seite der Erde treffen europäische Händler auf die Probleme, die derzeit auch die „Alte Welt“ umtreiben. So berichtet Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI Retail Institutes, beim 2. Deutschen Shopping Center Forum, von seiner Shanghai-Reise, dass auch die chinesischen Einzelhändler extreme Angst vor dem Online-Handel hätten. Das Worldwide Web verbindet nicht nur Länder und Kontinente miteinander, sondern transportiert mit der Digitalisierung der Verkaufsprozesse durch globale Konzerne auch die Probleme um den Erdball. Auch in den Shopping-Malls der Millionen-Metropole Shanghai lautet die Antwort der CenterIndustrie - wie in Deutschland: Mehr Erlebnis, mehr Gastronomie.

Der Kunde nimmt die Marke als Gesamterlebnis wahr Der klassische Einzelhandel, der diesen Wandel in neue Strategien und Verkaufsideen transformieren muss, sollte aus Sicht von Klaus Striebich, Vorstandsvorsitzender des German Council of Shopping Centers (GCSC), eine „Kanal-Egal-Strategie“ verfolgen und den Kunden, um den sich wieder alles drehen müsse, dort abzuholen, wo er gerade einkaufen wolle: im Laden, im Online-Shop oder in einer Kombination aus beidem (Click & Collect). Dass - über die Frage einer Omnichannel-Strategie hinaus - der Einzelhändler umfassende Veränderungen besser abfedern kann, der sich als gute Marke fest im Bewusstsein etabliert hat, als Händler ohne Profil, machte Nina Oswald, Managing Director Germany des Ber atungsunter nehmens Interbrand deutlich. Dabei ist „Mar ke“ sehr viel mehr als Name und Logo. Der Kunde nehme eine Marke immer als „Gesamterlebnis“ wahr. Deshalb seien das übergeordnete Konzept und die übergeordnete Story über der Marke wichtig, um Erlebniswelten zu schaffen, so die Expertin in ihrem Vortrag „Future of branded Experiences“: Die Story vor der Marke. Dieser Ansatz gilt gleichermaßen für die Gestaltung der Shopping-Center von heute. Entscheidend ist aus ihrer Sicht nicht die Aneinanderreihung der Einzelhandelsmarken

Die GRR Real Estate Management GmbH (GRR) hat für eine 800 qm große Fläche im Fachmarktzentrum in Harsum die Drogeriemarktkette Dirk Rossmann GmbH als Mieter gewonnen. In dem von GRR gemanagten Zentrum an der Carl-Zeiss -Straße haben Mieter wie Rewe und Kik langfristige Mietverträge abgeschlossen. So bindet sich Rewe noch über 15 Jahre an den Standort und Kik will seine Flächen noch 2015 modernisieren. Das 2001 errichtete Objekt im Großraum Hannover hat eine Mietfläche von ca. 4 000 qm und wurde 2014 für den GRR German Retail Fund No.1 erworben. Nach den Worten von Tobias Stöhr, Head of Asset Management von GRR, soll durch langfristig ausgerichtete Mietverträge und Investitionen in den Standort ein nachhaltiges Nahversorgungszentrum geschaffen werden. Vor dem Einzug werden Rossmann und GRR noch umbauen und modernisieren.

Deals Düsseldorf: Die Denham the Jeanmaker GmbH hat für ihr Denim-Label Denham ca. 150 qm Einzelhandelsfläche im Büround Geschäftshaus Heinrich-Heine-Allee 38 in der Düsseldorfer Altstadt für ihren 2. deutschen Monolabel Store gemietet. Savills vermittelte. Die Eröffnung des Stores ist im Sommer geplant.


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Cities & Center & Developments in einem Einkaufszentrum wie die Perlen an einer Kette. Vielmehr gehe es um das Gesamterlebnis in der Fläche, bei dem die Shops nur noch einen Teil des Ganzen ausmachten. Deshalb sollten alle Beteiligten den Mut haben, als Orchester zu spielen. Ähnlich formuliert es Oliver Bernhardi, Leiter Internationale Standort- und Projektentwicklung bei der Schuh-Kette Görtz, wenn er feststellt, dass sich die Attraktivität eines Shopping-Centers aus Sicht des Händlers nicht allein an der Zentralität und der Kaufkraft im Umfeld festmacht, sondern auch am Design des Centers: „Was wir brauchen ist der Erfolg und der spiegelt sich in der Frequenz wider.“ Deshalb plädiert er dafür, Shopping-Center Zielgruppenorientiert aufzubauen. Zumal es für eine eingeführte Marke wie Görtz wichtig ist, wenn sich die richtigen Marken in der Nachbarschaft befinden, so dass sie sich in punkto Frequenz unterstützen. Ideal ist für Bernhardi die Mischung aus nationalen und internationalen Marken, lokalen Anbietern und innovativen Konzepten. Als Heimat des Handels und des Erlebnisses muss das Center laut Dirk von der Ahé, Leiter Vermietung von Sonae Sierra, deshalb auch selbst zur Marke werden, die die Emotionen der Kunden anspricht. Dabei stecken die Center-Betreiber jedoch in einem Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen der Mieter, der Kunden, die Abwechslung etwa durch häufigeren Wechsel im Handelsangebot wollen, und dem Anspruch der Investoren, die ihr Investment durch Zehn-Jahres-Mietverträge absichern möchten. Denn nicht alles, was beim Kunden „Wohlfühlatmosphäre“ erzeugt, lässt sich unmittelbar in Rendite umrechnen. Laut von

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Deals Murrhardt: F&C REIT Asset Management hat die „Murrarkaden“ in Murrhardt, 40 km nordöstlich von Stuttgart, erworben. Der Knauf erfolgte im Rahmen eines Individualmandats für ein Versorgungswerk. Verkäufer ist ein Projektentwickler und Bauherr die Activ-Group. Blank Real Estate vermittelte. Das Nahversorgungszentrum befindet sich in der Nähe des Bahnhofs und der Fußgängerzone in der FritzSchweizer-Straße 6. Die ca. 7 000 qm große Mietfläche des 2014 eröffneten Zentrums ist voll vermietet. Hauptmieter sind u.a. Rewe, Aldi, dm, Deichmann und AWG.

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Cities & Center & Developments der Ahé macht Sonae Sierra in anderen Ländern Tests mit kürzeren Mietlaufzeiten und für Neugründer und lokale Händler bietet das Unternehmen die Möglichkeit, für 6 bis 12 Monate einen sogenannten „Flash Shop“ einzurichten. Im Berliner Shopping-Center Alexa sollen 2017 - 10 Jahren nach der Eröffnung, wenn viele Mietverträge auslaufen die Chance genutzt werden, auch neue, innovative Konzepte zu etablieren.

Im Spannungsfeld zwischen Mietern und Investoren

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Deals IPH managt künftig die Neutor Galerie Die Unternehmensgruppe Hellmich hat das Center

Mit Blick auf die Markenbildung bei Shopping-Centern in Mittelstädten weist Bernhardi darauf hin, wie wichtig es ist, die Marke zusammen mit der Kommune und den Bürgern zu entwickeln. Das Einkaufszentrum müsse mit der Fußgängerzone zusammenwachsen. Ein wichtiger Baustein der Markenbildung und Integration in die City ist aus seiner Sicht die Bildung einer gemeinsamen Werbegemeinschaft von Shopping-Center und innerstädtischem Einzelhandel. Wie sehr sich die Ansprüche der Kunden mit dem demographischen Wandel verändern, erläuterte Martina Kühne, Senior Researcher beim Gottfried Duttweiler Institut (GDI) in ihr er Keynote „Der nächste Luxus Was uns in Zukunft lieb und teuer wird“. Relevant ist dabei die Frage nach den Ansprüchen in den saturierten Märkten Westeuropas. Denn mit dem wachsenden Anteil älterer Menschen verändert sich auch das, was diese als „Luxus“ begreifen. Nach Innovative Konzepte für das Alexa. Foto: Sonae Sierra einer Umfrage in Deutschland und der Schweiz war für die große Mehrheit (66%) der Befragten eine „Auszeit“ der größte Luxus. Nur für 34% waren „Anschaffungen“ das wichtigste Ziel.

Freizeit ist für viele heute der größte Luxus In gesättigten Märkten wie Deutschland und Schweiz verschiebt sich das Interesse nach Erkenntnis der Expertin vom „reinen Produkterwerb zum Erlebnis“, das sich nach wie vor noch steigern lässt. So ergab auch eine Befragung in beiden Ländern, dass „Ferien, Freizeit“ mit 39% der Nennungen an der Spitze der Präferenzliste stand, vor „Essen und Gastronomie“ (31%) und Mobilität (29%). Der Kauf von Mode erreichte nur den moderaten Wert von 19% der Nennungen. Bei einem gewissen Sättigungsgrad sinkt der Grenznutzen von Gegenständen. Für ältere Menschen seien „Genuss, Reisen und Erinnerungen“ die entscheidenden Themen, so Kühne. Das Statussymbol ist nicht mehr der Besitz, sondern die eigene Intelligenz. Für Handel und Center-Industrie ist das mit Blick auf die Baby-Boomer, die in einigen Jahren das Pensionsalter erreichen, eine wichtige Botschaft: Weniger Verschwendung, mehr Nachhaltigkeit und bei Luxusgegenständen - in punkto Marken-Logos - mehr Diskretion, da der Kenner die Ware auf Grund seines Wissens erkennt. Persönliche Erfahrungen und Emotionen werden wichtiger als die passiven Erlebnisse.

-Management für das Shopping-Center Neutor Galerie in Dinslaken ab 1. Juli 2015 an die IPH Handelsimmobilien GmbH übertragen. Die IPH managt damit 16 Einkaufszentren. Das Center am Stammsitz der Eigentümergesellschaft wurde im November 2014 eröffnet und bietet auf ca. 22 000 qm Gesamtfläche auf 2 Etagen Platz für rd. 80 Shops. Zu den Ankermietern gehören Elektrofachmarkt-Kette Expert, Kaiser's Tengelmann, Kult, H&M, ten have sowie C&A. Nach den Worten von Walter Hellmich, CEO der Hellmich Unternehmensgruppe, soll in den nächsten Monaten mit Hilfe der IPH der bereits „sehr gute Branchenund Mietermix“ komplettiert und das ShoppingCenter fest im Markt verankert werden. Das Center-Management der Neutor Galerie wird sich, wie die IPH mitteilt, künftig auch intensiv im Stadtmarketing-Verein Dinslaken engagieren, sodass von Beginn an ein sehr enger Schulterschluss mit dem gesamten Einzelhandel in der Innenstadt von Dinslaken entsteht.


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The Inspiration Store

Kunden wollen ein integriertes Einkaufserlebnis rv DÜSSELDORF. Die Eröffnung des Fachm ark tzentrum s W eserpark nach 17 Monaten Umbauzeit und deutlicher Flächenerweiterung im Oktober 2014 war für die MEC Metro ECE Centermanagement ein besonderes Ereignis: Mehr Marken und mehr Aufenthaltsqualität durch schönere Architektur und mehr Gastronomie. Ein wegweisendes Omnichannel-Pilotprojekt für den MEC-Großaktionär Metro Group war „The Inspiration Store“, den er mit den Partnern eBay und PayPal entwickelt und für etwa 3 Monate im Weserparkt getestet hatte. Das Projekt brachte interessante Einblicke. Ziel war es, Händlern und Konsumenten vor Ort im 200 qm großen The Inspiration Store die Möglichkeit zu geben, das ver netzte Einkaufen auszupr obier en und testweise die Vorteile des stationären Handels, des Online-Handels und des mobilen Handels zu kombinieren: Dabei wurde im Zweiwochen-Rhythmus ein wechselndes Sortiment aus 400 Artikeln angeboten. Aus der Metro Group nahmen die Töchter Real, Media Markt und Kaufhof teil. Zudem war en 15 Ebay-Einzelhändler sowie ein Händler aus dem Weserpark involviert. Die Produkte konnten wahlweise direkt im Geschäft, über digitale Displays im und vor dem Geschäft, online via Smartphone oder via Tablet Computer gekauft werden. Dabei konnten stationäre Händler ihre Angebote über Online- und mobile Kanäle offerieren und die „Pure Player“ stationär vor Ort.

Bergisch Gladbach: Die Kreissparkasse Köln und die Development Partner AG haben den Neubau des LindlarHauses an der Hauptstraße 145-147 in Bergisch Gladbach fertig gestellt. Der Düsseldorfer Projektentwickler fungierte als Dienstleister für den Eigentümer Kreissparkasse Köln (KSK). Nach Abriss und Neubau des Bestandsgebäudes entstand ein modernes Geschäftshaus mit insgesamt 3 850 qm Mietfläche, die von der Kreissparkasse Köln und vom schwedischen Textilfilialist Hennes & Mauritz als Hauptmieter seit März genutzt werden.

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Cities & Center & Developments Das Ergebnis nach 3 Monaten zeigte laut Metro Group, dass „Omnichannel“ für viele Kunden bereits heute „gelebte Realität“ ist. Im Weserpark beteiligten sich zwischen dem 22. Oktober 2014 und dem 17. Januar 2015 etwa 45 000 Besucher an dem Projekt. Verknüpft wurden das Know-how des Handelskonzerns Metro mit den OnlineErfahrungen von Ebay und PayPal mit dem Thema Online-Bezahlung und ihrem Zugriff auf die Technologien für das Online-Geschäft. „Je mehr Berührungspunkte der Händler abdeckt“, so Oliver Breiden, Head of Program Office bei Metro Properties, „umso wahrscheinlicher der Kaufabschluss“. Die verschiedenen Funktionen kamen je nach Altersgruppe unterschiedlich an: So zeigten die jüngeren Teilnehmer großes Interesse am Window-Shopping mit QR-Code, bei älteren Kunden fanden vor allem die LieferoptioThe Inspiration Store im Weserpark. Foto: Metro nen großen Anklang. Auch Funktionen wie die Bezahlung via Smartphone und „Ship from Store“ kamen gut an. Mit letzerem können Händler laut Tobias Hartmann, Head of Omnichannel Operations bei Ebay Enterprise, auf einfache Weise ihr physisches Ladennetz in ein virtuelles Logistikzentrum verwandeln“. Laut Breiden gaben zudem 50% der Kunden an, dass sie künftig im Laden mit Smartphone bezahlen möchten. 10% der Umsätze im „Inspiration Store“ wurden über PayPal getätigt. Genauso, wie der Anteil des Online-Handels in den verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich ist, so waren auch beim Omnichannel-Test im Weserpark einige Sortimente mehr gefragt als andere. Laut Metro waren die Umsätze mit Artikeln aus den Bereichen Schöner Wohnen und Spielwaren sowie inspirierende Technik besonders hoch. Und: tragbaren Produkte wurden besonders häufig gleich mitgenommen. Wie die Projektpartner unisono berichteten, war das Feedback der teilnehmenden Einzelhändler positiv. Und auch das Interesse der Handelsbranche im Allgemeinen war hoch: Bis zu 5 Händler-Delegationen kamen täglich vorbei, darunter 28 große Handelsunternehmen und Markenhersteller. Konsumenten wollten heute ein integriertes Einkaufserlebnis über alle Kanäle, ist Metro-Chef Olaf Koch nach den Er fahr ungen mit „The Inspir ation Stor e“ über zeugt. Der Handelskonzern arbeitet intensiv an neuen Konzepten und hat sich an dem Multichannel-Händler Emmas Enkel in Düsseldorf beteiligt. Ein wichtiges Geschäftsfeld ist für Metro die Zusammenarbeit mit innovativen Start-up-Unternehmen, die Konzepte entwickelt haben, von denen sich der Handelskonzern neue Impulse für sein Geschäft verspricht. Beim Blick in den Zukunft des Einzelhandels ist auch Stephan Zoll, Vice President Ebay Germany, über zeugt, dass nur dur ch die gezielte Ver netzung aller Vertriebskanäle das Handelsumfeld nachhaltig erfolgreich sein wird.

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Personalien S&P ernennt neuen Geschäftsführer Retail Johannes Pohl (40) ist neuer Geschäftsführer der S&P Retail Development GmbH. Bereits seit Mai 2010 ist er im Unternehmen tätig und kann in der Zeit davor auf 15 Jahre Berufserfahrung als Zimmermann und angestellter Architekt zurückblicken. Die S&P Retail Development GmbH, als Bestandteil der Sontowski & Partner Group, ist vor allem auf die Region NordBayern fokussiert. Zu den aktuellen Entwicklungen gehören u.a. das hybride Shopping-Center „Forum Stein“ bei Nürnberg sowie das Rewe-Center auf dem ehemaligen Südzucker Areal, des heutigen Stadtteilzentrums „Candis“ in Regensburg, das jüngst übergeben werden konnte. Bis heute hat Sontowski & Partner an über 260 Standorten Einzelhandelsprojekte realisiert und veräußert.

Deals Hamburg: Die Einzelhandelsspezialisten von Aengevelt begleiten einen Finanzdienstleister beim Ausbau seines Filialnetzes und vermitteln einen Mietvertragsabschluss über rd. 280 qm Handelsfläche in einem Wohnund Geschäftshaus in der Fuhlsbüttler Straße in bester Stadtteillage von Hamburg-Barmbeck. Der Finanzdienstleister wird hier seinen 1. Standort in Barmbeck eröffnen. Vermieter ist ein Privatinvestor. Mietbeginn ist der 1. September 2015.


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Cities & Center & Developments Lage des Einzelhandels in Europa

Krisenländer gewinnen wieder festen Boden unter den Füßen Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Der positive Trend, der sich bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet hatte, lässt sich nun auch an den konkreten Zahlen ablesen: Nach einem moderaten Plus von 0,6% im Jahr 2013 ist die Kaufkraft der Bürger in den 28 Ländern der Europäischen Union im vergangenen Jahr um 2,5% auf 7,75 Billionen Euro gestiegen. Im Durchschnitt standen jedem Europäer damit 15 360 Euro für alle privaten Ausgaben und Ersparnisse zur Verfügung. 2013 waren es 15 017 Euro gewesen. Das ist das Ergebnis der Studie Einzelhandel in Europa 2015, die GfK Geomarketing jährlich fortschreibt. Der Blick auf die einzelnen Länder der Union spiegelt aber die eklatanten Unterschiede wider, die sich auch in den Berichten über die Krisen-Länder in der Euro-Zone niederschlagen. In Norwegen, das allerdings nicht zur EU gehört, liegt die durchschnittliche Kaufkraft (= das verfügbare Einkommen) bei 30 560 Euro pro Kopf. Den Gegenpol am unteren Ende der Rangliste bilden die Bulgaren mit einem Durchschnittswert von 3 097 Euro pro Kopf. Das Spitzenland mit der höchsten Kaufkraft innerhalb der EU ist Luxemburg mit einem dur chschnittlichen Pr oKopf-Wert von 28 851 Euro. Deutschland steht mit einem Wert von 21 579 Euro in der Kaufkraft-Rangliste auf dem 7. Platz. Erfreulich für die Bewohner der Euro-Zone ist, dass bei einer Inflationsrate von 0,6% im Vorjahr auch real mehr im Geldbeutel übrig geblieben ist. Dass der stationäre europäische Einzelhandel dennoch nicht im gleichen Takt mit dem verfügbaren Einkommen mitgewachsen ist, liegt am Online-Handel, der auch europaweit Marktanteile gewinnt. Insgesamt wuchs der stationäre Einzelhandel 2014 um 1% auf 2,4 Billionen Euro übertraf damit aber die Vorjahres-Prognose von 0,6%. Bezieht man die 4 Nicht-EU-Länder Norwegen, Schweiz, Russland und Türkei ein (EU 32), dann ging der Handelsumsatz laut GfK Geomarketing um 0,5% auf 3,1 Billionen Euro zurück. Hier spielen allerdings auch Wechselkurseffekte wie beispielsweise der Verfall des RubelKurses und die Abwertung der türkischen Lira eine Rolle. Laut GfK-Studie wirkt sich die „Dynamik des Online-

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Cities & Center & Developments Handels“ inzwischen länderübergreifend aus: In Nord- und Südeuropa - vor allem in reifen Märkten wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland - würden die Flächenumsätze durch die Verlagerung von Umsätzen ins Internet unter Druck geraten. So ist der deutsche Bekleidungseinzelhandel inzwischen weniger expansiv als noch vor einigen Jahren. Allerdings wird dieser Rückgang in den großen deutschen Städten durch internationale Marken vielfach ausgeglichen. Auch die Zahl der neuen ShoppingCenter verminderte sich laut Studie. Eine hohe Dynamik im Internet-Handel registrieren die Marktforscher inzwischen auch in den Ländern Osteuropas - beispielsweise in Polen. Allerdings sind die Volumina noch nicht so hoch und die Auswirkungen auf die Flächenumsätze damit noch nicht so gravierend wie in Westeuropa. Ein Umsatzplus von 7,1% im stationären Einzelhandel verzeichnete im Vorjahr Rumänien. Beeindruckend waren auch die Wachstumsraten in den baltischen Staaten: Estland mit +7,3%, Litauen mit +5,4% und Lettland mit +3,0% . Erfreulich war 2014 vor allem für die Krisenländer. Der Anstieg der Kaufkraft belebte auch das Einzelhandelsgeschäft bzw. führte zu einer leichten Entspannung auf dem Markt. In Griechenland gingen die Erlöse „nur“ noch um 1% zurück, nach -8% im Jahr 2013. Wie es im Land weiter geht, ist mit Blick auf die schwierigen Verhandlungen mit den Geldgebern schwer zu sagen. Die GfK-Forscher erwarten 2015 einen erneuten Rückgang von einem Prozent. Besonders erfreulich war die Situation in Spanien mit einem Plus von 0,8%, nach einem Rückgang von -2,2% im Jahr 2013. Mit Blick auf das steigende Verbrauchervertrauen und ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum von 2,8% in diesem Jahr scheint das Land den Turnaround zu schaffen. Die Niederlande verzeichneten zumindest ein kleines Plus von 0,1% nach -2,2% im Jahr 2013. Auch hier sieht der stationäre Handel Licht am Ende des Tunnels. Am deutlichsten ist der Aufwärtstrend in der Slowakei mit +4,1% nach -5,4% zu erkennen. Dagegen hat der stationäre Einzelhandel in Italien die Rückkehr in die Wachstumszone noch nicht geschafft: Nach -0,9% (2013) lag der Wert im Vorjahr noch bei -0,4%. Auch der tschechische Einzelhandel verharrt unter der Null-Linie: Der Schrumpfungsprozess verlangsamte sich nur von -4,0% (2013) auf -2,6% im Vorjahr. Ungeachtet der Erholung in einigen Krisenländern ist der Ausblick von GfK Geomarketing für den europäischen Einzelhandel insgesamt von den Auswirkungen des Online

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Deals F&C REIT kauft in Hamburg und Stuttgart F&C REIT Asset Management hat ein neues Geschäftshaus in der 1ALage von Hamburg für das Portfolio des Immobilien-Spezialfonds Best Value Germany II erworben. Das Objekt befindet sich im Karree zwischen Binnenalster / Jungfernstieg, Gänsemarkt und Große Bleichen in der Gerhofstraße 10-12 und hat knapp 1 900 qm. Mietfläche. Hauptmieter ist die britische Modemarke Superdry, Verkäufer die DC Values GmbH & Co KG. City Jung Essen vermittelte. Das Geschäftshaus in Stuttgart wurde für ein Individualmandat erworben. Es befindet sich am Marktplatz 10-10A, unweit der Einkaufsstraße. Das 1952 erbaute Gebäude wurde 2014 revitalisiert und hat 3 900 qm Mietfläche. Mieter ist Nespresso. Colliers International vermittelte.

**** Bingen: Für ihr neues City Center Bingen, das die Harpen Unternehmensgruppe aus Dortmund aus dem ehemaligen Hertie-Kaufhaus entwickelt, konnte sie jetzt die Rewe-Gruppe als Mieter für einen 1 800 qm großen City-Markt gewinnen. Weitere Mieter sind Drogerie Müller und Intersport. Insgesamt wird das Center 8 400 qm bieten und im 1. Quartal 2016 eröffnet. Parallel dazu erneuert die Stadt Bingen die Fußgängerzone ihrer Altstadt.


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Cities & Center & Developments -Handels bestimmt: Demnach können die EU-28-Länder 2015 im Durchschnitt nur mit einem Zuwachs von 0,5% rechnen, bei einer Inflationsrate von 0,2%. Für die EU-32Länder liegt die Prognose mit +0,8% etwas darüber. Für Deutschland und die Schweiz erwarten die Forscher im stationären Einzelhandel einen Umsatzrückgang von 1% bzw. 1,8%. Auch in Finnland geht es mit -1,6% abwärts. In Spanien wird ein kleines Plus von 0,3% erwartet, in Irland sogar von +0,9%. Bei den meisten europäischen Länder erwarten die Experten aber ein mehr oder weniger großes Umsatzplus. An der Spitze sehen sie erneut die Türkei mit +9,2%, allerdings wird hier auch eine Inflationsrate von 6,3% erwartet. Russland, der andere Wachstumsstar früherer Jahre, dürfte in diesem Jahr die Folgen der Ukraine-Krise und der Sanktionen zu spüren bekommen. GfK prognostiziert für das Land ein leichtes Minus von 0,1%, allerdings bei einer gleichfalls hohen Inflationsrate von 6,0%. Der Blick auf die Rangliste der größten europäischen Einzelhandelsmärkte zeigt aber, dass sich Russland im vergangenen Jahr mit einem Einzelhandelsumsatz von 427,5 Mrd. Euro an die Spitze in Europa gesetzt hat, vor Frankreich (420,4 Mrd. Euro), Deutschland (408,0 Mrd. Euro) und Großbritannien (397,2 Mrd. Euro). Mit einer Verkaufsflächenausstattung von 0,69 qm pro Kopf liegt Russland noch weit unter den Ländern Westeuropas . Zum Vergleich: Deutschland liegt bei 1,46 qm, Frankreich bei 1,23 qm und Großbritannien bei 1,10 qm. Die Shopping-Center-Pipeline ist in Russland allerdings noch gut gefüllt und die Flä-

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Deals Neumarkt i.d.Opf.: Österreichs größter Sportartikel-Händler Hervis Sports wird in das Einkaufszentrum Neuer Markt in Neumarkt i.d. OPf. einziehen. Der Mietvertrag ist unterschrieben. Damit werde das bereits tolle Angebot durch einen Sportartikelanbieter noch erweitert, sagt Sladjan Marinkovic, Leiter Vermietung bei der Fokus Development AG, die im Auftrag der Firmengruppe Max Bögl tätig ist. Damit sind ca. 80% der Flächen im künftigen Einkaufszentrum belegt. Zu den Mietern gehören Wöhrl, Media Markt, Vero Moda, Jack & Jones, Rewe und dm.

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Cities & Center & Developments chenproduktivität von deutlich über 4 000 Euro zeigt, dass der Markt die neue Fläche im Durchschnitt betrachtet - bislang verkraftet hat. Europaweit ist die Flächenproduktivität laut GfK-Studie 2014 um 0,6% auf 4 100 Euro je qm gestiegen, obwohl auch die Verkaufsfläche wieder gewachsen ist und der Online-Handel zulegt. Deutschland liegt mit einer durchschnittlichen Flächenproduktivität von 3 000 bis 3 500 Euro unter dem europäischen Durchschnitt. Die übrigen Länder Westeuropas einschließlich Spanien und Italien - liegen höher. Das Schlusslicht in punkto Flächenproduktivität mit weniger als 2 500 Euro je qm bilden die Länder Lettland, Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. In der Türkei liegt der Wert nur zwischen 2 500 und 3 000 Euro je qm. Das gilt es mit Blick auf die gut gefüllte Shopping-Center-Pipeline im Land am Bosporus immer zu bedenken. Möbelhandel

Das reale Kaufhaus hat immer noch die Nase vorn Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Der stationäre Möbelhandel vermittelt im virtuellen Internet-Zeitalter so etwas wie ein Heimat-Gefühl. Das gilt offenbar auch für überzeugte Internet-Kunden, die in der Mehrzahl doch lieber im Laden vor Ort einkaufen, weil sie sich die Objekte genau anschauen können. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Konzept & Markt GmbH. Zugleich wurde deutlich, dass die spezialisierten Möbelanbieter ihr Potenzial im Internet noch zu wenig ausnutzen. Unter den großen Möbelhändlern herrscht ein harter Wettbewerb um neue Standorte. Wie Pilze schießen die Möbelriesen aus dem Boden. In punkto Verkaufsfläche für Möbel sind vor allem die Bewohner von Nordrhein-Westfalen gut ausgestattet. Laut Möbelatlas 2015 von BBE und Marketmedia24 ist die Ver kaufsfläche hier zwischen 2005 und 2014 von rund 1,24 Mio. auf rund 1,45 Mio. qm gewachsen. Besonders die großflächigen Wohnkaufhäuser dürften aus Einrichtungshäuser für das Heimatgefühl. Foto: Ikea Sicht der Experten zu den Gewinnern gehören. Eine große Auswahl, viel Aufenthaltsqualität mit Gastronomie, Kinderbetreuung, kulturellen Events und anderen Besuchermagneten treffen offenbar den Geschmack vieler Kunden. Im Internet-Zeitalter kann die Branche davon profitieren, dass der Möbelhandel mit seinem Angebot dabei hilft, einen Gegenpol - ein Heimatgefühl - gegen die virtuelle Welt zu schaffen. Diese Zusammenhänge könnten erklären, weshalb der stationäre Einzelhandel den Bundesbürgern beim Möbelkauf immer noch wichtiger ist als das Internet. Das jedenfalls fand Konzept & Markt in seiner Studie „Black Box Online Shop-

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Unternehmens News Deutsche EuroShop startet planmäßig Der Shopping-CenterInvestor Deutsche Euro Shop AG (DES) kann mit seinem Zwischenbericht für das 1. Quartal 2015 die Mitte März bekanntgegebene Gesamtjahresprognose bestätigt. In den ersten 3 Monaten belief sich der Umsatz auf 50,6 Mio. Eur. Das war 1% mehr als im Vorjahreszeitraum (50,0 Mio. Euro). Das Nettobetriebsergebnis (NOI) stieg entsprechend um 1% auf 46,1 Mio. Euro und das Ebit ebenfalls um 1% auf 44,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern und ohne Bewertung ist von 30,4 Mio. auf 31,8 Mio. Euro gestiegen (+5%). Das Konzernergebnis verbesserte sich um 12% von 22,6 Mio. auf 25,3 Mio. Euro. „Die wesentlichen Gründe für das höhere Konzernergebnis waren niedrigere Zinsaufwendungen, ein besseres Bewertungsergebnis und geringere Steuer“", erläutert Claus-Matthias Böge, Sprecher des Vorstands der DES.

Deals Köln: Ein privater Investor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Stammheimer Straße in Köln-Riehl erworben. Das Objekt wurde 1958 erbaut. Engel & Völkers Köln vermittelte.


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Cities & Center & Developments ping - Möbel, Wohnaccessoires“ durch Befragung von 1 000 Online-Möbelkäufern heraus. Demnach kann die Branche gegen die Online-Wettbewerber unter anderem mit ihrer besseren Produktpräsentation punkten. Laut Studie kauften nur 27% der Befragten in den vergangenen 12 Monaten Möbel und Wohnaccessoires via Internet. Das heißt im Umkehrschluss, dass 63% der Online-Shopper keine Einrichtungsgegenstände „online“ gekauft haben. Und auch für die „onlineaffinen Shopper“ ist der stationäre Handel mit 61% die bevorzugte Einkaufsstätte. Für 71% dieser Befragten war denn auch „eine möglichst genaue Ansicht der Möbel“ das Hauptargument, ins reale Geschäft zu gehen. Bei Online-Käufern anderer Produktkategorien ist die genaue Ansicht der Gegenstände dagegen nur für 56% wichtig. Allerdings zeigt auch dieser immer noch hohe Wert, wie wichtig es den Kunden ist, die Objekte genau begutachten zu können. Die durchschnittlichen jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Einrichtungsgegenstände liegen laut Studie bei 311 Euro in Online-Shops und 442 Euro in stationären Geschäften.

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Rostock: Die TLG Immobilien AG hat einen Kaufvertrag für das Südstadt-Center in Rostock geschlossen. Die Investitionen werden mit rd. 28,2 Mio. Euro beziffert. Verkäufer ist ein Privateigentümer. Den Käufer beriet die Aagenau Immobiliengesellschaft, den Verkäufer die DKB Grundbesitzvermittlung GmbH. Mit rd 17 500 qm Mietfläche generiert das etablierte Nahversorgungszentrum jährlich eine Nettokaltmiete von etwa 2,4 Mio. Euro. Der Leerstand beträgt rd. 4,8%. Das Center am Rostocker Südring dient den benachbarten Wohngebieten als Nahversorgungszentrum.

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Unter den Käufern, die in den vergangenen 12 Monaten Einrichtungsgegenstände „online“ gekauft haben, waren Frauen mit 69% die stärkste Gruppe. Ihr Hauptmotiv für den Kauf mit Lieferung ist vor allem die Möglichkeit, rund um die Uhr bestellen zu können, gefolgt von dem Service, dass schwere Gegenstände wie Bettgestelle nach Hause geliefert werden. Dieser Aspekt wird beim Möbelkauf höher eingeschätzt als bei anderen Produktgruppen - außer wahrscheinlich bei großen Elektrogeräten.

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Cities & Center & Developments Worauf achten klassische Online-Käufer beim „Online-Möbel-Shop“ besonders? Dazu gehören laut Studie ein angemessenes Preisniveau, attraktive Angebote und die Zahlungsmethode, die die Wahl des Online-Shops beeinflussen. Zwar ist hier der „günstige Preis“ mit 57% nicht so wichtig, wie bei anderen Produktgruppen (63%), doch sind attraktive Rabatte für die Hälfte der Käufer relevant, in anderen Produktgruppen nur für 44% der Kunden. „Auf der Startseite ihres präferierten Shops erwarten Möbelkäufer Informationen über Rabatte (50%), Angaben zu Versandkosten und zu Zahlungsmöglichkeiten (jeweils 45%)“, heißt es in der Studie. Fachkompetenz scheinen die Möbel-Shopper im Internet dagegen seltener zu suchen. Die Experten des Beratungsunternehmens Konzept & Foto: ECE Markt schließen das aus der Tatsache, dass die Kunden vor Hohe Kundenzufriedenheit mit dem Otto-Online-Shop. allem bei den großen InternetKonzernen mit ihrem Allround-Sortiment bestellen: Allen voran bei Amazon (58% der Nennungen) vor Ebay (44%) und Otto (27% der Nennungen). 19% der Nennungen entfallen auf Tchibo und 12% auf Bonprix. Bis auf Ikea, die mit ihrem Online-Shop offenbar relativ gut mithalten kann - auch hier bestellen Online-Möbelkäufer (36% der Nennungen) häufig - laufen die ausgesprochenen Möbelspezialisten mit ihren InternetAuftritten immer noch hinterher. Auf Roller entfallen 13% der Nennungen, auf Depot 12% und Moebel.de 7%.

Klassischer Möbelhandel im Internet mit Nachholbedarf Ottmar Franzen, Geschäftsführer von Konzept & Markt schlussfolger t dar aus, dass der klassische Möbelhandel sein Potenzial in punkto eCommerce noch zu wenig nutzt und damit das Feld den großen Wettbewerbern überlässt. Das Problem lässt sich auch am Indikator Kundenzufriedenheit ablesen. Denn die Auswertung der Kundenbewertungen ergab, dass der Online-Shop von Otto mit Abstand an der Spitze stand, vor Amazon und Tchibo. Unterdurchschnittlich würden dagegen „Moebel.de“, Ebay, Ikea und Butlers bewertet.

Frage der „angemessenen Versandkosten“ oft strittig Stein den Anstoßes ist für viele die Frage der „angemessenen Versandkosten“, des „guten Preis-Leistungs-Verhältnisses“ und das Fehlen von hilfreichen Bewertungen. Das wird etwa bei Depot und in ähnlicher Form auch bei „Moebel.de“ angemerkt. Bei Roller scheinen laut Studie vielen die Versandkosten nicht angemessen. Zudem wird die geringere Qualität der Produkte beklagt und das Fehlen von aussagekräftigen und hochwertigen Produktbildern. Auch wenn sich die Online-Möbelkäufer zunächst im Internet auf die Suche machen, nutzen nur 8% „sehr oft“ und 22% „oft“ die Websites der Spezialanbieter, die aus Sicht von Franzen doch eigentlich „Stil- und Angebotskompetenz“ ausstrahlen sollten.

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Unternehmens News MEC bietet ein eigenes Energie-Audit Die MEC Metro-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG bietet ein eigenes Energie-Audit für Fachmarktzentren und Shopping-Center an. Mit ihrem neuen Energie Audit-Produkt EASY (Energy Audit System) reagiert die MEC auf die Nachfrage der Investoren und Eigentümer. EASY untersucht den Energieverbrauch einer Handelsimmobilie, gibt konkrete Empfehlungen zu dauerhaften Einsparpotenzialen und übernimmt auch die Umsetzung der Maßnahmen. Mit dem Technical Property Manager Rainer Köpsell hat die MEC einen TÜVzertifizierten EnergieAuditor engagiert. Aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung kann Köpsell Energiefresser in Handelsimmobilien genau kennt: „Häufig kann man schon mit der Optimierung von Arbeitsabläufen und der Sensibilisierung der Mitarbeiter erhebliche Kosten einsparen, ohne einen Cent zu investieren.“ Nur durch Analyse und Kontrolle ließe sich die Energieeffizienz verbessern.

Deals Bamberg: Die balandis real estate ag konnte für ihr Wohn- und Geschäftshaus in der Luitpoldstraße 16 in Bamberg den lokalen Betreiber eines Kaminofen-Studios für 250 qm gewinnen.


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Cities & Center & Developments Galeria Kaufhof

Hudson's Bay Company bringt viel Expertise mit rv DÜSSELDROF: Die Gerüchte verdichten sich, dass ernsthaft über den schon seit Jahren geplanten Verkauf von Galeria Kaufhof verhandelt wird. Die Muttergesellschaft Metro Group versichert zwar, dass sie Spekulationen nicht kommentieren wird, doch teilt der Düsseldorfer Handelskonzern auch mit, dass es verschiedene Gespräche gebe, allerdings noch keine Ergebnisse oder Entscheidungen. Der Gründer des Immobilien-Investors Signa Holding und Karstadt-Eigner René Benko ist offenbar er neut mit einem Angebot, das dem Ver nehmen nach bei 2,9 Mr d. Euro liegen soll, in den Ring gestiegen (siehe Seite 1). Der zweite Bieter ist ein erfahrener Warenhaus-Betreiber in Nord-Amerika, aber ein Newcomer auf dem deutschen Markt: die im Jahr 1670 in Kanada gegründete Hudson's Bay Company (HBC), die zunächst als Pelzhändler operierte, heute aber im Warenhaus-Geschäft in Kanada und den USA etabliert ist. HBC betreibt in ihrer Heimat Kanada unter dem Namen Hudson's Bay 90 Warenhäuser. In Deutschland bekannter ist das US-WarenhausUnternehmen Sak's Fifth Avenue, (Foto) das die Gesellschaft Ende 2013 für 2,2 Mrd. Euro übernommen hatte. Zudem gehört das US-WarenhausFoto: Sak‘s Fifth Avenue Unternehmen Lord & Taylor zum Portfolio und in Kanada der Einrichtungs-Anbieter Home Outfitters. Das Unternehmen ist unter dem Symbol „HBC“ an der Börse von Toronto notiert. Großaktionär ist der Investor NRDC Equity Partners (National Reality & Development Corp.) aus Purchase im Staate New York, der den kanadischen Warenhausbetreiber im Jahr 2008 übernommen und im Jahr 2012 an die Börse gebracht hatte. Das Unternehmen sieht sich als einen der führenden US-Immobilien-Bestandshalter und Immobilien -Entwickler im Privateigentum. Der Schwerpunkt im NRDC-Immobilien-Geschäft sind Retail Assets aus den Bereichen Fachmarktzentren (Power Center) und ShoppingCenter mit einem Ankermieter aus dem Lebensmitteleinzelhandel.

Die deutschen Konsumenten haben ihre Besonderheiten Mit ihren namhaften nordamerikanischen Einzelhandelsmarken im Portfolio könnte die Hudson's Bay Company, sollte sie zum Zuge kommen, viel Know-how in das Engagement bei Galeria Kaufhof einbringen. In punkto Online-Handel ist der USEinzelhandel schon ein ganzes Stück weiter als das Gros der deutschen Spieler. Allerdings gilt diesseits und jenseits des Atlantiks auch die Händlerweisheit: „All Retail is local“. Die deutschen Konsumenten haben im Vergleich zu vielen anderen Ländern ihre Besonderheiten. Und auch wenn namhafte angelsächsische Einzelhandelsketten ihr Geschäft auf dem Heimatmarkt verstehen und erfolgreich sind, so ist es beim Eintritt in den hiesigen Markt doch notwendig, die Besonderheiten zu beachten.

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Sonstiges Positiver Trend in Berlins Handelslagen Die Mehrheit der 63 Einzelhandelslagen in Berlin hat sich bei den Faktoren

Ladenmiete, Kaufkraft und Einkommen (GfK) sowie Filialisierungsgrad positiv entwickelt. Die durchschnittliche Nettokaltmiete aller analysierten Einkaufslagen für einen 100 qm Standardladen in Berlin beträgt 51,23 Euro pro qm und liegt damit ca. 3,3% über den zuletzt ermittelten Mieten von 2013/2014. Das sind die zentralen Ergebnisse des Grupe HandelsIndex. Laut Stephan Grupe, Geschäftsführer der Grupe Maklergesellschaft für Immobilien mbH, ist dies ein klares Signal dafür, dass sich nicht nur die TopLagen wie Kurfürstendamm und Hackescher Markt positiv entwickeln, sondern dass der Berliner weiterhin in den Lagen vor seiner Haustür sowie in 1a-Stadtteillagen einkauft. Der Grupe HandelsIndex bietet eine Übersicht über die 63 umsatzstärksten Handelslagen in Berlin mit den entsprechenden Lageeinstufungen. Er ist auch interaktiv als Handels-Stadtplan unter www.HandelsindexBerlin.de verfügbar.


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Cities & Center & Developments Jüngstes Beispiel für die Fehler, die man etwa im deutschen Warenhausgeschäft machen kann, ist Karstadt, wo der frühere Eigner Nicolas Berggruen und der britische Branchenexperte und früherer Karstadt-Chef Andrew Jennings glaubten, das Unternehmen vorwiegend mit britischen und US-amerikanischen Marken sanieren zu können. Es gibt auch die umgekehrten Beispiele von namhaften deutschen Einzelhändlern wie Douglas, die sich schwer taten, mit ihr em Konzept auf dem US-Markt Fuß zu fassen. Die Konsumgewohnheiten zwischen USA und Deutschland variieren erheblich.

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Unternehmens News Mobile first bei galeria-kaufhof.de Die Galeria Kaufhof GmbH baut ihre Multi

WISAG Facility Management

Die Digitalsierung stellt ganz neue Anforderungen Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Mit der Professionalisierung der Handelsimmobilien-Szene in den Boom-Jahren 2006/2007 sind auch viele neue Fachbegriffe auf den deutschen Markt gekommen. Der Terminus „Asset Manager“ löste den klassischen deutschen Verwalter ab und aus dem alt bekannten Hausmeister wurde der smart klingende „Facility Manager“. Tatsächlich geht es aber um mehr als um rein verbale Aufrüstung. Denn auch die Immobilien werden im Zuge der Digitalisierung und mit Blick auf die energieeffiziente Bauweise etwa von Shopping-Centern immer komplexer. Hinzu kommen wachsende Anforderungen an die Aufenthaltsqualität durch mehr Gastronomie. Das stellt auch neue Anforderungen an Facility-Service-Anbieter wie die WISAG. Mehr Kochaktionen in den deutlich vergrößerten Foodcourts von Einkaufszentren stellen höhere Anforderungen an die Belüftung und die Sicherheit. Events und Aktionen werden häufiger und größer, sodass die Anforderungen an die Sicherheit und den Reinigungsbedarf steigen. Durch diese vielfältigen Ansprüche muss der „traditionelle Hausmeister“ früherer Zeiten als „Facility-Manager“ über sich hinauswachsen. Schon die zunehmende Digitalisierung einfacher Ein fester Platz in der Wertschöpfungskette Foto: Wisag Haushaltsgeräte und der heutigen Hightech-Autos zeigt, wohin die Reise künftig gehen wird. So beschreiben selbst die Formel 1-Piloten ihre Boliden inzwischen als Computer auf Rädern. Mit der Frage, wie Facility-Management im Jahr 2030 aussehen wird, befassen sich deshalb auch Unternehmen wie die WISAG Facility Management Holding GmbH & Co KG in Fr ankfur t/M. Denn die Digitalisier ung entwickelt sich immer dynamischer und die Angebotspalette wird immer breiter. Den Grundstein für die WISAG hatte der Firmengründer und heutige Aufsichtsratsvorsitzende Claus Wisser am 15. Mär z 1965 gelegt. Mit einem Eimer , einem Schr ub-

channel-Fähigkeiten konsequent aus. So hat das Unternehmen in den vergangenen 12 Monaten die Online-Plattform galeriakaufhof.de modernisiert. Damit kann der OnlineShop künftig unter Berücksichtigung von Kundenwünschen schneller und tagesaktuell angepasst werden. Bereits 2014 hatte Kaufhof wichtige Weichen gestellt, um zum führenden Multichannel-Händler zu werden. So wird die die Logistik der Online-Bestellungen von dem Warenhausunternehmen eigenständig abgewickelt. Zudem wurde mit der Einführung von bundesweit rd. 1 100 Tablets in den Warenhäusern ein wichtiger Schritt in Richtung Verzahnung von Filial- und OnlineGeschäft getan.

Deals Emden: Ein Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in Emden erworben. Das Objekt in der Neutorstraße 113 & 115 hat 9 Wohnungen (602 qm) und 2 Gewerbeeinheiten (210 qm). Verkäufer ist ebenfalls eine Privatperson. Engel & Völkers Commercial Ostfriesland vermittelte.


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Cities & Center & Developments ber und einer Schreibmaschine als Grundausstattung hatte er sich mit der Gebäudereinigung nur sein Betriebswirtschaftsstudium finanzieren wollen, den Neben-Job später aber zum Hauptberuf gemacht. Es folgte 1975 die Gründung eines Unternehmens für Sicherheits-, Überwachungs- und Empfangsdienstleistungen und bis 1990 das Angebot aller infrastrukturellen und technischen Dienstleistungen rund ums Gebäude. Die Bereiche technisches Facility Management und Service für den Industriebereich stärkte Wisser ab 2004 durch Übernahme der ThyssenKrupp HiServ, der ABB Gebäudetechnik und der ThyssenKrupp Industrieservice. Immer mehr Technik in den Centern. Foto: MEC Mit der Akquisition des Flughafendienstleisters Globe Ground Berlin stieg die Wisag 2008 zudem ins Geschäft mit Bodenverkehrsdienstleistungen ein. Neben dem Geschäftsbereich „Facility Service“ für alle Dienstleistungen rund um Gewerbe- Infrastruktur- und Wohnimmobilien bilden damit die Bereiche „Aviation Service“ für bodennahe Verkehrsdienstleistungen sowie „Industrie Service“ für Industriedienstleistungen wie technische Reinigung, Anlagebau Elektrotechnik oder Industriemontage die 3 Säulen, auf denen das 50 Jahre alte Frankfurter Unternehmen heute steht. Auch in Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Polen ist das Unternehmen aktiv. Im Geschäftsbereich „Facility Service“ erzielte die Wisag 2013 einen Jahresumsatz von 820 Mio. Euro, beschäftigte bundesweit rund 30 000 Mitarbeiter und gehört damit zu den führenden Dienstleistern im Markt. Die Dimensionen in Deutschland zeigen folgende Zahlen: Derzeit beschäftigt die Branche 4 Mio. Menschen, in 10 Jahren werden es nach aktuellen Schätzungen etwa 8 Millionen sein. Die Aufgaben des modernen „Facility Managers“ beispielsweise in einem Shopping-Center reichen heute von Tätigkeiten wie der Gebäudereinigung, der Pflege der Grünanlagen und dem Winterdienst über Sicherheitsdienste bis hin zum technischen Gebäudeservice. Auch wenn es nahliegend wäre, für einen Teil der vielfältigen Tätigkeiten Subunternehmer einzusetzen, so setzt die WISAG nach den Worten von Anna Kozina, (Foto) Key Account Managerin der WISAG Facility Management Holding GmbH & Co KG, im Interesse von Flexibilität und Qualität primär auf „Service aus eigener Hand“ (Eigenleistung). Ein Key Account Manager und starke regionale Präsenz sollen mehr Kundennähe gewährleisten. Die Spezialisierung auf bestimmte Marktsegmente wie den Bereich Handelsimmobilien wird gezielt gefahren. Seit 2014 werden alle entsprechenden Aufträge im Segment „Shopping-Center“ gebündelt. Zu den prominenten Kunden gehört auch die MEC Metro-ECE Centermanagement GmbH & Co KG. In der Umgangssprache ist „Facility Management“ die „Eier legende Wollmilchsau“, in der Realität ist es laut Kozina die Schnittstelle zwischen dem Center-Management

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Personalien Cornerstone eröffnet Büro in Mailand Cornerstone Real Estate Advisers LLC hat Valeria Falcone zum Country Head von Italien ernannt und ein Büro in Mailand eröffnet. Falcone war zuvor für die Carlyle Group als Geschäftsführerin und Country Head Italien tätig. Nach der Akquisition von Pamera Asset Management in Deutschland im Vorjahr ist dies ein weiterer Schritt, um das Europageschäft auszubauen. Neben Vertretungen in den USA verfügt Cornerstone nun auch über europäische Büros in Großbritannien, Skandinavien, Deutschland, den Niederlanden und Italien sowie über eine asiatische Plattform in Hong Kong und Japan. Falcone berichtet an Julian Gabriel, Head of Investment Europe in London.

Deals Erlangen: Der Sportartikelhersteller Hervis mietet 913 qm Fläche in der hybriden Mall „Forum Stein“ im Süden von Nürnberg. Mit diesem Abschluss liegt die Vermietungsquote nun bei über 90%. Das „Forum Stein“ wird derzeit von Sontowski & Partner auf dem 32 000 qm großen früheren Krügel-Areal in der Faberstadt Stein entwickelt. Im Herbst 2015 soll das 18 000 qm große Einkaufszentrum mit 600 Parkplätzen eröffnet werden. Zu den Ankermietern gehört u.a. ein Rewe Center, die Drogeriekette Müller sowie der Elektronikspezialist Medimax.


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Cities & Center & Developments und einem nachhaltig zertifizierten Gebäudemanagement - einem Green Property Management also. Denn in Zeiten explodierender Energiekosten in der Energie-intensiven Center-Industrie ist der ökologische Aspekt am Ende auch ein ökonomischer. Beim Blick auf die Entwicklung des Facility Managements bis zum Jahr 2030 wird es laut Kozina etwa beim Thema Nachhaltigkeitsperformance von Immobilien darum gehen, ein einheitliches Zertifizierungssystem flächendeckend umzusetzen, um die Performance messbar und vergleichbar zu machen. Einen ersten Schritt hin zu mehr Transparenz in der nachhaltigen Gebäudebewirtschaftung habe die WISAG mit der Entwicklung eines ökologischen Musterleistungsverzeichnisses bereits getan. Befassen müsse sich die Branche auch mit dem demografischen Wandel. Denn wenn das Wachstum forciert werden solle, müsse sie die für die Spezialisierung erforderlichen Fachkräfte gewinnen und auch die Ausbildung werde zunehmend zum Thema. Zu den Herausforderungen der Branche gehört auch die gezielte Fokussierung auf Kundengruppen, denn Handelsimmobilien stellen zweifellos andere Ansprüche an Technik und Betreuung sowie Reinigung als Büroimmobilien oder Logistik-Hallen. Und dass die technischen Veränderungen im Zuge der Digitalisierung und veränderter Kundenansprüche im Handel auch neue Produkte und Dienstleistungen hervorbringen können, liegt auf der Hand. Ein weiteres Thema sind laut Kozina CAFM-Systeme, also Computer Aided Facility Management mit integrierten Schnittstellen zu Smartphones. Auch der Einsatz von Service-Robotern ist denkbar. Doch gilt es bei der Digitalisierung Augenmaß und Realitätssinn zu wahren: Geräte machten auf Defizite aufmerksam, so Kozina, aber sie könnten sie nicht beheben: „Viel Fernsteuerung, aber kein Vorausschauen und keine wirkliche Arbeitsreduzierung.“ Nicht alles, was erfunden wird, ist auch eine Erleichterung und vieles ist störanfällig von Hackerangriffen auf die Gebäudesteuerung ganz zu schweigen. Die Key-AccountManagerin ist aber überzeugt, dass sich Facility Management durch die Vorteile der Digitalisierung klar in der Immobilien-Wertschöpfungskette positionieren wird.

Canada Pension Plan Investment Board beteiligt sich an Mfi

Unibail Rodamco holt kanadischen Investor ins Boot Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Bis August 2010 war der Essener Shopping-Center-Entwickler und Betreiber Mfi Management für Immobilien AG ein klassisches Familienunternehmen und die Nummer 2 auf dem deutschen Center-Markt hinter der ECE. Nur 5 Jahre später ist das Immobilienunternehmen aus dem Ruhrgebiet wesentlicher Bestandteil eines globalen JointVentures von Unibail-Rodamco und dem Canada Pension Plan Investment Foto: Mfi Board (CPPIB). Konkr et über nimmt das Unternehmen von Unibail-Rodamco 46,1% der Mfi-Anteile. Unibail behält 48%. Den Rest hält Mfi-Gründer Roger Weiss.

vom 29.05.15 Seite 20

Unternehmens News Neinver will in Amsterdam entwickeln Neinver hat Mitte Mai die für den Bau eines Outlet-Centers notwendigen

Genehmigungen der Gemeinde Haarlemmerliede en Spaarnwoude, erhalten. Damit geht Amsterdam The Style Outlets, als 1. Outlet-Center von Neinver auf dem niederländischen Markt, in die nächste Planungsphase. Das Outlet-Center wird auf dem ehemaligen Industrieareal Sugar-City in Halfweg – wenige Kilometer außerhalb von Amsterdam und in der Nähe des internationalen Flughafens Schiphol – entstehen. Geplant sind eine Bruttomietfläche von 19 000 qm und bis zu 150 Outlet-Shops.

Deals Potsdam: Apollo-Optik hat 230 qm in der TopLage von Potsdam gemietet. Die Optik-Kette wird den Store in der Brandenburger Straße 56 nach Zusammenlegung der heutigen Bijou Brigitteund der Bistro XXLFläche voraussichtlich im Frühjahr 2016 eröffnen. Die IKP-Immobiliengruppe vermittelte. Apollo-Optik ist mit rd. 800 Filialen Deutschlands filialstärkster Optiker und gehört zur weltweit tätigen OptikGruppe GrandVision.


Handelsimmobilien

Report Nr.197

Cities & Center & Developments Die jüngste Transaktion ist beispielhaft für die aktuelle Entwicklung auf dem europäischen Shopping-Center-Markt und für die Internationalisierung des deutschen Handelsimmobiliensektors. Welches Schwergewicht mit der Beteiligung auf dem deutschen Markt entsteht und wie nachhaltig die Pläne der Partner sind, ist den Worten von Andrea Orlandi, Managing Director von CPPIB und Head of Real Estate Investments Europe, zu entnehmen: „Diese Tr ansaktion er öffnet uns als langfr istig ausgerichtetem Investor die einzigartige Chance, sehr schnell zu einer Größe im Handelsimmobiliensektor von Europas größter Volkswirtschaft zu werden.“ Die CPPIB ist eine institutionelle Investment Management Gesellschaft, die die Überschüsse des Kanadischen Pensionsfonds Canada Pension Plan (CPP) anlegt. Der Canada Pension Plan beziffert ein Vermögen von 238,8 Mrd. Kanadischen Dollar (C$), davon entfallen 26,3 Mrd. C$ auf Immobilien. Nähergekommen waren sich der französischIm CentrO hatte alles angefangen. Foto CentrO niederländische REIT Unibail Rodamco und der kanadische Investment-Manager CPPIB bereits im Mai 2014, als die Franzosen der Stadium Group deren 50%ige Beteiligung am CentrO in Oberhausen abkaufte und damit Geschäftspartner der Kanadier wurde, die ihre 50%Beteiligung bereits 2011 erworben hatten. Der kanadische Investment-Manager, der in Europa durch seine Tochter CPPIB Europe S.à r.l. vertreten wird, zahlt 394 Mio. Euro für die Anteile und wird mit weiteren 366 Mio. Euro die Finanzierungsstrategie von Mfi unterstützen. Die Rendite wird mit 5,1% beziffert. Das Closing der Transaktion wird im 3. Quartal 2015 erwartet. Unibail-Rodamco hatte zuletzt 94,15% der MfiAnteile gehalten.

Partner wollen ihr Deutschlandgeschäft weiter ausbauen Der Essener Center-Spezialist hält bislang 7 Shopping-Center im Bestand, darunter die Pasing Arcaden in München, die Gropius Passagen in Berlin, das „Palais Vest“ in Recklinghausen und das „Minto“ in Mönchengladbach. Außerdem managt der CenterSpezialist 18 weitere Einkaufszentren für Dritte. Der französisch-niederländische REIT sieht in der Stärkung der Partnerschaftschaft mit den Kanadiern die Chance, die Interessen zwischen dem erfolgreichen CentrO in Oberhausen und dem Geschäft der Mfi zu koordinieren und die deutschen Shopping-Center der Partner unter einem Dach zu vereinen. Unibail-Rodamco bringt in das JointVenture seine Expertise als erfahrener Center-Manager und Shopping-CenterSpezialist ein und CPPIB seine umfangreiche Erfahrung als internationaler Immobilieninvestor. Nach den Worten von Christophe Cuvillier, CEO und Chairman des Management Boards von Unibail-Rodamco, verfolgen die beiden Unternehmen mit der Partnerschaft das Ziel, das deutsche Geschäft weiter auszubauen und sich neue Chancen zu erschließen.

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Deals Mannheim: Vorwerk hat einen Laden mit etwa 130 qm in guter Lage in Mannheim P6, 16-19 gemietet. Das Geschäft hat eine Front von ca. 12 m. Vormieter war das Modeunternehmen Lucio Romeo für hochwertige Mode. Die Eröffnung wird voraussichtlich im Sommer 2015 stattfinden. Die IKP Immobiliengruppe vermittelte. Das Familienunternehmen Vorwerk wurde 1883 in Wuppertal gegründet und zählt zu den globalen Unternehmensgruppen für Staubsauger und Staubsauger-Zubehör. Vorwerk ist in über 70 Ländern vertreten.

Impressum Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: vierbuchen@rohmert.de Herausgeber: Werner Rohmert Korrespondentin Köln: ChrisƟne Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250 Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung: erhalten Sie auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.


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