Der handelsimmobilien report nr 201

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Liebe Leser, der Volksmund kennt die Weisheit: „Beim Geld hört die Freundschaft auf“ - am Streit übers Geld ist schon manche Freundschaft zerbrochen. Diese Weisheit gilt aber nicht für die Euro-Politiker, wie das Rettungspaket für Griechenland belegt. Um trotz aller Bedenken und Zweifel an das 3. Hilfspaket zu kommen, hat sich im griechischen Parlament zwischen dem Ministerpräsident Alexis Tsipras und den Oppositionsparteien eine früher undenkbare - neue „Freundschaft“ gebildet. In der Europa-Politik fängt die Freundschaft beim Geld meist erst an. Gerade die in Windeseile zusammengezimmerte „Lösung“, die Griechenland nach 240 Mrd. Euro aus Rettungspaket 1 und 2 nun noch gut 80 Mrd. Euro aus dem vom ESM finanzierten Paket 3 zukommen lassen soll, führt plakativ vor Augen, was Experten zu Beginn der Schuldenkrise befürchtet hatten: Die Politiker würden alles tun, um den Euro zu retten „koste es, was es wolle“. Im konkreten Fall stünde für die europäischen Steuerzahler dann eine Summe von gut 320 Mrd. Euro im Feuer. Wenn die Befürworter der Rettungsaktion vorrechnen, dass ein „Grexit“ für Deutschland viel teurer wäre als das neue Paket, dann verkennen sie, dass bei der Überschuldung des Landes das Geld ohnehin weg ist. Dass der IWF einen Schuldenschnitt fordert, um die Schuldentragfähigkeit wieder herzustellen, ist ein Beleg für diese These. Aber ein Grexit würde vielen Politikern die Chance nehmen, die Illusion aufrecht zu erhalten, dass nichts verloren sei. Denn dann wäre die verfehlte Rettungspolitik in Euro und Cent messbar. Das zunehmende Problem von Demokratien ist, dass vielen Politikern die Gabe zur Selbsterkenntnis und Umkehr abgeht. Das Ziel wird bis zum Ende verfolgt, koste es, was es wolle. Vor allem die junge Generation Europas wird dafür einen hohen Preis zahlen. Um die Chancen der geplanten Reformen und Privatisierungen bewerten zu können, muss man in die Vergangenheit blicken. Dass die griechische Drachme seit dem Beitritt zur EU 1981 bis zur Einführung des Euro Anfang der 2000er-Jahre 80% ihres Wertes verloren hatte, zeigt, dass die griechische Wirtschaft in dem von Zöllen befreiten Wirtschaftsraum nicht wettbewerbsfähig war. Anders als die benachbarten Länder in Mittel- und Osteuropa oder die Türkei hat Griechenland auch als Lohnveredelungsland oder als Standort für maßgebliche Direktinvestitionen keine Rolle gespielt. Vielmehr haben die früheren Regierungen die Vorteile aus der Zugehörigkeit zu EU und Euro-Zone primär genutzt, um eine Staatswirtschaft mit einem aufgeblähten Beamtenapparat aufzubauen. Die Strukturprobleme dürften dazu führen, dass Griechenland nochmals 5 Jahre - wahrscheinlich sogar 10 Jahre braucht, um aus der Misere zu finden. Das muss finanziert werden, und das sollten die Politiker auch ehrlich sagen, statt rührselige Reden über die Schicksalsgemeinschaft Europa zu halten. Vertrauen ist die Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie. Das gilt auch gegenüber der europäischen Bevölkerung, die sich um die Demokratie in Europa sorgt. Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Nr. 201 vom 24.07.2015 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

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ECommerce 2025: Zwischen Wachstumspotenzial und Reifephase

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Das Interview: Mit Henrike Waldburg, 6 Leiterin Investment Management Shopping Center bei Union Investment Union Investment: Ambitionierte Ziele 9 im Shopping-Center-Segment Digitale City Initiativen: Barrieren beim Aufbau von Plattformen

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Gebäudebestand im Handel: Fressen die Energiekosten den Gewinn?

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Center-Management: Bedarf bei Fach- 16 marktzentren oft unterschätzt Tengelmann: Baumarktkette Obi forciert ihr Expansionstempo

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Hypnotische Verführung beim Verkauf 20 Wisag: Familienunternehmen setzt auf 22 den Mittelstand Impressum

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Veranstaltung 21. IHK-Forum zum Thema Stadtmarketing

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Studie eCommerce: Entwicklung bis 2025

Zwischen Wachstumspotenzial und Reifephase Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Der Internet-Handel zieht immer mehr Käufer an, so dass der stationäre Einzelhandel und die Handelsimmobilien-Branche vor der Frage stehen, wie weit die Veränderungen durch die Digitalisierung noch gehen werden? In einer umfassenden Analyse hat GfK eine Prognose bis 2025 gewagt - und auch Wachstumsgrenzen ausgemacht. Spätestens als die gut etablierte Buchhandelskette Thalia und Deutschlands Marktführer auf dem Elektrofachmarkt Media Saturn 2011 in die Verlustzone rutschten, wurde dem Einzelhandel klar, wie der dynamische Online-Handel den Markt verändert hat. Der Strukturwandel hatte plötzlich ein Gesicht. Zwar waren primär Branchen betroffen, bei denen Experten die Anfälligkeit für den Online-Handel schon vorher gesehen hatten. Doch als Zalando zeigte, dass auch beim schwierigen Produkt Schuhe das Interesse an der Online-Bestellung geweckt werden kann, war nicht mehr klar, vor welchen Branchen die Digitalisierung Halt machen würde und wo die Grenzen liegen? Die zunehmende Verwischung der Kanäle sei die eine Wahrheit, konstatiert Gerold Doplbauer, Team Leader Retail Real Estate Advice bei GfK, die andere sei, dass „Händler, Entwickler und Investoren ein hohes Interesse daran haben, einzuschätzen, wie viel Euro der verfügbaren Einzelhandelskaufkraft in das Internet abfließen und welcher Anteil in der Handelsimmobilie noch gebunden werden kann“. Der Blick in die Glaskugel und eine schlüssige Antwort auf diese Fragen sind für die Spieler auf dem Handelsimmobilienmarkt deshalb von großem Interesse. Denn nachdem die Webshops in den vergangenen Jahren immer professioneller und innovativer wurden und inzwischen eine hohe Marktdurchdringung und Reichweite erzielen, wuchs der Online-Umsatz zwischen 2009 und 2014 um jährlich 21%. Allein im Nonfood-Handel (ohne Lebensmittel) erreichte der via Internet erzielte Umsatz 2014 laut GfK einen Anteil von 15,3%. Er blieb bei Lebensmitteln und Drogerieartikeln mit 1,2% aber noch sehr gering. Für eine Prognose über die Entwicklung des Online-Handels bis zum Jahr 2025 hat die GfK ihre Verbraucherpanels, in denen über 20 000 deutsche Haushalte sämtliche Online- und Offline-Einkäufe erfassen, genau analysiert und auf dieser Grundlage ihre Be-

Bei der 21. Auflage des IHK-Forums Stadtmarketing geht es in diesem Jahr um „Konzepte für die lebendige (Innen-)Stadt“. Im Zentrum stehen Fragen, wie die Zukunft des Shopping in der Stadt aussieht? Wie es gelingen kann, in schwierigen Zeiten „offline“ den Turnaround zu schaffen und welche Instrumente gegen Frequenzverlust und Leerstand helfen? Zudem geht es um die Frage, welche innovativen Konzepte in der Nahversorgung mehr Frequenz in die Cities bringen. Zum Thema Business Improvement Districts gibt es Erfahrungsberichte über „10 Jahre BIDs in Hessen“ und in einem Hamburger Stadtteilzentrum. Auch in Niedersachsen werden BIDs zum Thema. Über den aktuellen Sachstand berichtet das federführende Sozialministerium. Das 21. IHK-Forum Stadtmarketing findet am 10. September im Sheraton Hannover Pelikan Hotel in Hannover statt. Weitere Informationen unter: www.hannover.ihk.de/ stadtmarketingforum.

Deals Leipzig: Rewe wird im Untergeschoß des Geschäftshauses Hainspitze in der City von Leipzig knapp 1 800 qm beziehen. Ein weiterer Ankermieter ist das ANA Arthotel auf etwa 4 300 qm Mietfläche. Comfort vermittelte. Die gesamte Mietfläche der Hainspitze beträgt 18 000 qm.


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rechnungen angestellt. Ein zweiter wichtiger Schritt für eine exakte Analyse und Prognose war die Differenzierung nach verschiedenen Einzelhandelsbranchen, die unterschiedlich stark von der Online-Konkurrenz betroffen sind. Zudem unterscheiden sich die Branchen in ihrer Marktgröße erheblich. Mit einem Anteil von 48,5% an der Kaufkraft der Bundesbürger bilden der Lebensmittel- und Drogerie-Handel (Nahver sor gung) die gr ößte Br anche. Mit 15,9% folgen Technik und Medien, vor Fashion & Lifestyle (Schuhe, Leder war en, Bekleidung) mit 11,3%, dem Garten- und Heimwerker-Handel (10,7%), Einrichtung und Wohnen (9,5%) sowie Sport und Freizeit mit 4,1%. Von Bedeutung ist schließlich auch die Altersstruktur der Online-Besteller, denn mit dem Alter ändern sich auch die Präferenzen für die Sortimente. Auch wenn der Anteil der älteren Menschen, die im Internet unterwegs sind, in den vergangenen Jahren mit den höchsten Raten zulegten, so ist ihr absoluter Anteil an den Online-Bestellern gemessen an den jüngeren niedrig. Die Über-70-Jährigen geben nur 3,9% ihrer Kaufkraft in Online-Shops aus, bei den 60- bis 69-Jährigen sind es 8,4%. Zum Vergleich: Bei den Unter-30-Jährigen liegt der Anteil bei 17,7% und bei den 30- bis 39-Jährigen bei 16,7%. Besonders Online-affin sind laut GfK Männer in Ein-Personen-Haushalten, bei denen die Online-Ausgaben 17,8% betragen. Bei Frauen liegt der Anteil nur bei 8,8%. Auch Konsumenten mit niedrigeren Einkommen kaufen häufig im preisgünstigeren Internet-Shop ein. Die hohe Preistransparenz erleichtert den Vergleich.

Deals Bedburg: Die WarburgHIH Invest Real Estate GmbH hat ein Fachmarktzentrum im nordrhein-westfälischen Bedburg im Rahmen eines Asset Deals aus dem Portfolio des Warburg Henderson Pan-Europa Fonds Nr.1 veräußert. Käufer ist LaSalle Investment Management. Das im Jahr 2000 in der Bahnstr. 15 errichtete Fachmarktzentrum bietet 13 105 qm Mietfläche sowie 510 Parkplätze und ist vollständig vermietet. Zu den Mietern gehören Real, das Dänische Bettenlager und MediMax. Das Center steht gegenüber vom Bedburger Regionalund Busbahnhof.

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Cities & Center & Developments Vor diesem Hintergrund wurde 2014 der höchste Online-Umsatz mit 20,9% oder 15,1 Mrd. Euro im Einzelhandel mit Technik & Medien (inkl. Bücher) erreicht - nicht zuletzt auch, weil ein großer Teil der Kundschaft Internet-affin, jung und männlich sein dürfte. Zwischen 2011 und 2013 wuchs der Online-Umsatz hier mit Raten zwischen 20 und 30%, doch 2014 hat sich das Wachstum auf 8% vermindert. Vor allem im Subsegment Bücher & Schreibwaren (nur noch +2,4% ) ist der Online-Handel laut Doplbauer kaum noch gewachsen. Dabei waren Bücher dank Amazon die erste Branche, in der der Internet-Handel weltweit Fuß fassen konnte. Inzwischen ist der Reifegrad des Online-Handels im Buchmarkt laut Doplbauer weit for tgeschr itten. Da schon etwa 64% aller deutschen Online-Anteil am Gesamtmarkt

(GfK)

Internetnutzer mindestens einmal ein Buch im Internet gekauft habe, nehme die Möglichkeit, zusätzliche Erstkäufer zu gewinnen, ab. Andererseits war auch der stationäre Buchhandel nicht tatenlos und hat sich gegen die Online-Konkurrenz positioniert. Ablesen lässt sich das daran, dass der stationäre Buchhandel wieder wächst. Dass der Online-Handel über Jahre mit zweistelligen Raten zulegte, lag laut Doplbauer an den Impulsen durch Innovationen wie Mobile-Shopping, Online-Beratung, Vorschlagssysteme, Shopping-Apps und Webshop-Funktionalität, wodurch relativ schnell eine ganz neue Kundschaft erschlossen werden konnte. Verbreitert wurde der Markt durch den verbesserten Zugang, die Vergrößerung der Käuferreichweite und der Verfügbarkeit von Online-Shops. Hinzu kommt die wachsende Zahl der Digital Natives, die mit dem Internet groß geworden sind und die steigende Professionalität des OnlineHandels durch mehr Produktinformationen, eine bessere Produktdarstellung, mehr Datensicherheit und Lieferzuverlässigkeit. Inzwischen nähert sich eCommerce laut GfK einem Reifegrad, so dass ab einem „bestimmten Maximalanteil die Anteilszuwächse abflachen“. Verstärkt wird der Trend durch Innovationen und Omnichannel-Lösungen im stationären Handel,. So wuchs der Online-Handel - nach Raten von 20 bis 30% - zuletzt nur noch um 11%. Allerdings befinden sich die Branchen in unterschiedlichen Phasen des Zyklus. So sieht Doplbauer das Segment Fashion & Lifestyle als aktuellen „Online-Star“, der eine hohe Rele-

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Anlage GRR Group legt Retail Fund No. 2 auf Die GRR Group gibt nach dem Closing des GRR German Retail Fund Nr. 1 den erfolgreichen Start des 2. Fonds bekannt. Dabei handelt es sich erneut um einen offenen Immobilienspezial-AIF für institutionelle Investoren. Im Fokus stehen deutsche Retail Assets mit Lebensmittelhändlern als Ankermieter (70% der Mieteinnahmen). „Mit dem GRR German Retail Fund No. 2 geben wir unseren Anlegern wiederholt die Möglichkeit für nachhaltige Investments im Bereich Basic Retail", sagt CEO Susanne Klaußner. Der Erfolg des 1. Fonds zeige, dass die Kombination aus langfristigen Mietverträgen mit bonitätsstarken Ankermietern gefragt sei. Der neue Fonds soll in 2 bis 3 Jahren ein Volumen von etwa 300 Mio. Euro erreichen. Die durchschnittliche Ausschüttungsrendite soll jährlich über 6% betragen. Das Investmentvolumen wird auf 50 bis 60 Objekte unterschiedlicher Betriebstypen und Regionen mit unterschiedlichen Handelskonzernen verteilt. Im Fokus stehen Objekte zwischen 2 und 20 Mio. Euro, sagt Thomas Thein, Leiter Fonds Management bei GRR, die als Full-Service-RetailManager fungiert und von IntReal als Fondsadministrator unterstützt wird.


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Cities & Center & Developments vanz für den Online-Handel hat und auch noch stark wachsen dürfte. Dazu tragen auch die Ladeneinzelhändler mit ihrer Präsenz im Internet selbst bei. Heute erzielten einige stationäre Modehändler 15-30% ihrer Umsätze via Internet, so der Experte. Der Online-Handel wird bis 2025 noch wachsen und nach GfK-Schätzung seinen Umsatzanteil von heute 8,5% (inkl. Lebensmittel und Drogerie) auf 15% erhöhen. Im Einzelnen wird der Online-Anteil im Bereich „Technik & Medien“ laut Prognose in 10 Jahren auf 30,2% steigen, wobei Bücher nicht zu den Wachstumstreibern zählen dürften. Im Bereich „Sport & Freizeit“ liegt der Anteil - genauso wie bei „Fashion & Lifestyle“ - bei 32,7%. In den Segmenten „Garten & Heimwerken“ sowie „Einrichten & Wohnen“, die erst vor wenigen Jahren ihr Online-Geschäft gestartet haben, steigt der Anteil auf 14,8 bzw. 16,1%. Selbst dem Lebensmittelhandel und den Drogerie-Märkten sagen die Experten ein Wachstum auf 4,9% voraus (siehe Grafik S 4). Beim Vergleich der Vertriebswege kann der stationäre Einzelhandel vor allem mit seiner physischen Präsenz punkten (64% Zustimmung). D.h. die Kunden schätzen es, dass sie die Ware anfassen und betrachten können. Bei den Online-Shops ist der günstige Preis (57% der Nennungen) für die Nutzer am wichtigsten. Zudem hängt die Wertschätzung der Vertriebswege vom Blickwinkel des Betrachters ab. So fallen beim stationären Handel 43% der Nennungen auf den Vorteil, dass man die Ware schneller mitnehmen kann. Den schnelleren Zugriff auf die Ware schätzen aber auch Online Kunden (44%) bei ihrem Vertriebsweg und finden, dass der Einkauf hier einfacher ist.

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Deals Frankfurt/M: Die GPEP GmbH hat als Portfolio Manager gemeinsam mit Universal-Investment für einen Spezialfonds 10 Lidl Fachmärkten (Mietfläche: 15 000 qm) erworben. Verkäufer ist ein internationaler Investor. Der Käufer wurde durch Mayer Brown LLP beraten. Die renovierten Discounter befinden sich schwerpunktmäßig in Bayern und BadenWürttemberg überwiegend an frequentierten Straßen in Agglomerationen mit ergänzenden Handelsketten wie Supermärkten, Textil-Discountern, Dro-gerien und Fast Food Restaurants.


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Deals

Henrike Waldburg: Seit J ahr zehnten stehen Shopping-Center aufgrund ihrer stabilen Wertbeiträge ganz oben auf den Einkaufslisten unserer Fondsmanager. Unser europäisches Shopping-Center-Portfolio umfasst heute 45 Objekte und Projekte mit einem Volumen von rund 7 Milliarden Euro. Der entscheidende Schritt in Richtung Internationalisierung wurde bereits vor 10 Jahren mit Investitionen in Belgien, später dann in Spanien, Österreich, Italien und Polen unternommen. Heute investieren wir europaweit in diesem Segment. HIR: Union Investment hat im März das Shopping-Center „Das ES!“ in Esslingen erworben. Wie schätzen Sie den hiesigen Shopping-Center-Markt ein, nachdem die durchschnittliche Spitzenrendite nach Angaben der verschiedenen Immobiliendienstleister auf etwa 4,5% gesunken ist? Waldburg: Der deutsche Einzelhandelsimmobilienmar kt ist nach wie vor einer der attraktivsten in Europa. Das sehen auch internationale Investoren so. Für Deutschland sprechen die stabile und gesunde Einzelhandelsnachfrage der Konsumenten. Das spiegelt sich in den Einzelhandelsausgaben wider, die um 1,3% wachsen sollen. Die Nachfrage nach deutschen Einzelhandelsimmobilien ist entsprechend hoch und äußert sich nicht zuletzt in der Korrektur der Spitzenrendite.

22. Okt. 2015 in München RE

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6. CoRE 6. Handelsimmobilientag

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Waldburg: Schon heute ist unser Por tfolio star k eur opäisch diver sifizier t. Ber eits über 40 % des Immobilienvermögens unseres Shopping-Center-Portfolios entfällt auf Märkte außerhalb Deutschlands. Diesen Kurs werden wir auch in den kommenden Jahren weiter verfolgen.

Campus of Real Estate

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HIR: Sie haben angekündigt, dass Sie in dieser Asset-Klasse auch international wachsen wollen. Welchen attraktiven Schwerpunktmärkte sehen Sie in Europa?

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Handelsimmobilien Report: Union Investment wirbt mit seinem hohen Anteil an Shopping-Centern im Immobilienvermögen und damit, dass das Unternehmen innerhalb seiner Peergroup der deutschen Offenen Immobilienfonds das größte Center-Portfolio hat. Lässt sich das auch in Zahlen messen?

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Gespräch mit Henrike Waldburg, Leiterin Investment Management Shopping Center bei der Union Investment Real Estate GmbH über den deutschen Handelsimmobilien-Markt, attraktive Märkte in Europa, die Konsolidierung auf dem Shopping-Center-Markt und die Gefahr einer Blasenbildung.

Frankfurt/M: Das Mailänder Luxuslabel Etro, bekannt für seine hochwertigen Stoffe mit Paisleymuster, eröffnet in der Frankfurter Innenstadt, im Luginsland 1/Ecke Goethestraße, einen Monolabel Store mit 400 qm Verkaufsfläche. Eigentümer ist eine Privatperson. Savills vermittelte. Das exklusive Büro-und Geschäftshaus bietet ca. 700 qm Retailfläche. Es ist das erste Objekt, das im Rahmen der Erweiterung der Goethestraße, dem Goethequartier, fertiggestellt wurde. Ein Italienisches Luxus-CashmereLabel hat bereits seinen Store im Luginsland 1 eröffnet. Zum Goethequartier gehören die Entwicklung am Opernplatz, der Neubau Maro und das Bestandsobjekt Junghof.

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Wird 2015 das neue Jahr 2006?

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Das Interview

Weitere Infos und Anmeldung

office@campus-of-real-estate.de

HIR: Welche europäischen Länder würden Sie noch nicht „anpacken“? Waldburg: Nationale wie inter nationale Kapitalstr öme schauen über die klassischen CEE-Kernmärkte hinaus wieder weiter „ostwärts“. Ich persönlich halte die makro-ökonomische und politische Situation zum Beispiel in Ungarn derzeit nicht geeignet für die Investition von institutionellem Kapital.

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Cities & Center & Developments HIR: Der europäische Shopping-Center-Markt wird derzeit von großen Übernahmen geprägt. Beispielsweise Corio durch den französischen REIT Klépierre, der ja nun auch in Deutschland präsent ist? Welche Veränderungen erwarten Sie dadurch auf dem hiesigen Markt? Waldburg: Der str ategische Fokus der REITS ist sehr klar : Investitionen in dominante Shopping-Center und perspektivische Desinvestition von strategisch nicht relevanten Centern. Darüber hinaus verfolgen sie eine Buy-and-Hold (Forver) Strategie. Beide Faktoren werden zu einer Portfoliokonsolidierung von dominanten ShoppingCentern führen. Bei Liquiditätsbedarf für neue Akquisitionen bedienen sich die REITS über den Kapitalmarkt. Über die Ausgabe von Unternehmensanleihen zu historisch niedrigen Zinsen sind die REITS somit gut gerüstet für den Wettbewerb um gute dominante Shopping-Center. HIR: Vor einigen Jahren ist Unibail Rodamco durch seine Beteiligung an der Mfi AG in den deutschen Markt eingestiegen. Nun hat sich auch der Canada Pension Plan Investment Board an mfi beteiligt und spricht von Wachstumsplänen. Wie wird das aus Ihrer Sicht den deutschen Shopping-Center-Markt beeinflussen? Waldburg: Ansatzpunkte für ein Wachstum in Deutschland können NeuEntwicklungen, aber auch der Aufkauf von Bestandscentern und deren Refurbishment und Erweiterung sein. Hier gibt es sicher auch in Deutschland immer noch genug Opportunitäten.

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Deals München/Berlin: Sterling Developments, eine in Manchester ansässige Investment Partnership, hat 12 Einkaufs- und Fachmarktzentren mit einer Gesamtmietfläche von rd. 32 000 qm, bekannt als “Stellar Portfolio” , an den Investment Manager Värde verkauft. Die internationale Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper und Colliers International haben den Verkäufer beraten. Die Einkaufs- und Fachmarktzentren befinden sich in verschiedenen Städten in Bayern, Baden -Württemberg, NordrheinWestfalen, Hessen und Niedersachsen und sind an wie Rewe, Netto, Aldi, Lidl und Kik vermietet.

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Cities & Center & Developments HIR: Deutschland gehört derzeit zu den attraktivsten Immobilienmärkten und es soll noch viel Geld investiert werden. Besteht nicht die Gefahr einer Blasenbildung? Waldburg: Sie können auch fr agen: Ist 2015 das neue 2006? Ich denke: ja, mit einer Einschränkung. Die potenziellen Downsides dieser Marktphase lassen sich reduzieren mit einem Investitionsfokus auf Qualität und einem konservativen Businessplan. Während 2014 noch primär eigenkapitalstarke Investoren mit langfristigem Fokus das Geschehen dominierten, sehen wir 2015 auch viele Separate Account Manager im Wettbewerb um Anlagemöglichkeiten. Um Renditeversprechen gegenüber deren Investoren halten zu können, werden angesichts niedriger Cap Rates jedoch BusinessPläne optimiert. Das kann langfristig zur Gefahr werden. HIR: Beeinflusst der Siegeszug des eCommerce Ihre Investitionsstrategie? Waldburg: Die Entwicklungszahlen im Online-Handel sind sehr gut. Der Online Handel wird jedoch nicht den stationären Handel ersetzen können. Einzelhändler und Vermieter müssen daher heute auf eine zweigleisige Strategie setzen, die sowohl den

Das erste Shopping-Center „Les Grands Prés“.

Foto: Union Investment

Anforderungen der „digitalen“ Welt – dazu gehört auch der Bereich Social Media – und den Wünschen der Kunden nach Erlebnis und Einkaufsfreude gerecht wird. Bei unserer Shopping-Center-Investitionsstrategie konzentrieren wir uns auf Objekte, die diese Bedürfnisse befriedigen können. Das können in der Regel die großen und dominanten Shopping-Center mit einer entsprechenden Angebotsbreite und -tiefe. Darüber hinaus ergänzen wir unser Portfolio gezielt um Objekte, die starke Nahversorgungsfunktionen erfüllen. Hierzu gehört auch das Objekt „Das ES“ in Esslingen. HIR: Sie haben angekündigt, dass Union Investment auch großes Interesse am USShopping-Center-Markt hat. Wo liegen hier aus Ihrer Sicht die Chancen? Waldburg: Wir ver fügen ber eits über ein sehr gutes Bür o-Portfolio mit einem Volumen von rund 2,4 Milliarden Euro in den USA. Dieses Portfolio möchten wir um die Assetklasse Retail ergänzen. Auf Grund der „Disziplinierung“ des Kapitals nach der Finanzkrise ist die Entwicklungs-Pipeline für Retail sehr gering. Die steigenden Konsumausgaben amerikanischer Haushalte führen wieder zu einer verstärkten Flächennachfrage durch Einzelhändler. Landesweit steigen die Vermietungsquoten und Mieten. Die Aussichten für US-Einzelhandelsinvestments sind somit sehr gut.

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Unternehmens News Sonae Sierra mit guter Energie-Bilanz Sonae Sierra hat durch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in den Bereichen EnergieAbfall- und Wassermanagement zwischen 2002/03 und 2014 insgesamt 18,6 Mio. Euro eingespart. Dies ist eine der Zahlen aus dem „Wirtschafts-, Umweltund Sozialbericht 2014“, der eine vollständige Analyse dieser 3 Bereiche enthält, auf denen nachhaltiges unternehmerisches Handeln beruht: 2014 investierte Sonae Sierra 4,6 Mio. Euro in Maßnahmen für die Umwelt. Dadurch ist der Verbrauch von Ressourcen erheblich gesenkt worden: Dazu gehört die Verringerung des Wasserverbrauchs um 18% seit 2003 (auf 3,5 Liter je Besuch im Jahr 2014), Verringerung des Energieverbrauchs um 40% seit 2002 (auf 435 kWh/qm), Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen um 80% und eine Steigerung der Recycling-Quote um 209% auf 58%. Die Ausfalltage pro Mitarbeiter durch Arbeitsunfälle wurden um 77% gesenkt.

Deals Karlsruhe: Die Explosion GmbH, die alles rund um aktuelle Laufsportprodukte anbietet, hat rd. 186 qm in der Kaiserstraße in Karlsruhe gemietet. Vermieter ist Deka Immobilien Engel & Völkers Commercial Karlsruhe vermittelte.


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Cities & Center & Developments Union Investment Real Estate GmbH

Ambitionierte Ziele im Shopping-Center-Segment rv DÜSSELDORF: Der Investmentmarkt für Handelsimmobilien könnte 2015 sowohl in Deutschland als auch in Europa ein neues Rekordniveau erreichen. Selbst bei den Versicherungen steht diese Anlageklasse inzwischen ganz oben auf der Einkaufsliste. In diesem Markt gehört die Union Investment Real Estate seit Jahren zu den großen Spielern. Allein im 1. Halbjahr übernahm das Unternehmen ganz oder anteilig 3 Shopping-Center: in Deutschland, Tschechien und Polen. Konkret hat die Union Investment Real Estate GmbH zu Jahresbeginn für den Fonds UniImmo eine Mehr heitsbeteiligung am gr ößten Shopping-Center der Prager City, dem Palladium erworben, in Deutschland das Esslinger Shopping-Center „Das ES!“ komplett übernommen und im April in der polnischen Großstadt Rybnik, an der Grenze zu Tschechien, das Shopping Center Focus Park. Im europäischen Handelsimmobilienmarkt war das ein würdiger Auftakt für das Jahr 2015, in dem die Immobilien-Sparte von Union Investment ihr 50. Jubiläum feier t. Bereits im Jahr 2004, bevor das Thema Handelsimmobilien mit der Boom-Phase 2006/07 durch die internationalen Investoren auch in Deutschland aus seinem Schattendasein herausgekommen ist, hatte die Gesellschaft für offene Immobilienfonds ihr Augenmerk auf diese Anlage-Klasse gerichtet.

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Deals Nürnberg: TH Real Estate hat für den German Retail Income Fund (GRIF) ein SB Warenhaus mit Einkaufspassage (10 500 qm) und ein angrenzendes Reservegrundstück im Großraum Nürnberg erworben. Damit ist der GRIF vollständig investiert. Das Fondsmanagement, für das bislang Thilo Wagner verantwortlich war, wird künftig Marcus Mack übernehmen. Er arbeitet seit 8 Jahren im Unternehmen und hat seit Auflage des GRIF 2011 eng mit Wagner an dem Projekt gearbeitet. Der 1998 erbaute Gebäudekomplex steht im Gewerbegebiet Espenpark von Burgthann.

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Cities & Center & Developments Der erste Meilenstein auf dem ehrgeizigen Weg, in Europa eines der besten europäischen Shopping-Center-Portfolios aufzubauen, war vor 11 Jahren der Erwerb des Centers Les Grands Prés im belgischen Mons. Heute umfasst das in Europa breit in 10 Ländern gestreute Portfolio 45 Objekte mit einem Wert von 7 Mrd. Euro. Dazu gehört eines der erfolgreichsten deutschen Einkaufs- und Freizeitzentren, das Alexa in prominenter Berliner Innenstadtlage am Alexanderplatz. Auch das Kröpcke-Center in Hannover, die Riem Arcaden in München und das Manufaktura (Foto: Union Investment Real Estate) im polnischen Lodz gehören zum Portfolio. Die „Anlageklasse Einzelhandel“ wurde in allen Union-Investment-Fonds ausgebaut – zunächst als Beimischung, später auch als zweiter Schwerpunkt neben Büroimmobilien.

Stabile Cash-flows und hohe Wertstabilität Für Retail Assets sprechen aus Sicht des Unternehmens deren stabile Cashflows und eine hohe Wertstabilität bei gut gemanagten Shopping-Centern in Innenstadtlagen. „Heute investieren wir europaweit in diesem Segment“, gibt Henrike Waldburg, Leiterin Investment Management Shopping Center, die Richtung vor. Darüber hinaus richtet das Unternehmen den Blick auch wieder nach Nordamerika (USA, Kanada), wo die Investmentgesellschaft ihre Position nutzen will, um in diesem Segment auch international - gegebenenfalls auch über Joint Ventures weiter zu wachsen. Handelsimmobilien machen etwa 35% des Immobilienvermögens von Union Investment aus. „Innerhalb ihrer Peergroup der deutschen Offenen Immobilienfonds verfügt Union Investment damit über das größte Shopping-Center-Portfolio“, schreibt das Unternehmen in seinem Jubiläums-Newsletter.

Retail Assets erreichen ein beachtliches Gewicht Die Union Investment Real Estate GmbH ist Deutschlands zweitgrößte Gesellschaft für Offene Immobilienfonds. Sie wurde 1965 als co op Immobilienfonds Verwaltungs AG in Hamburg gegründet und unterstützte die Konsumgenossenschaften bei ihrer Ladenexpansion. 1980 wurde sie in DIFA (Deutsche Immobilien Fonds AG) umbenannt. Seit Januar 2007 firmiert sie unter Union Investment Real Estate. Das Unternehmen ist in 23 Ländern aktiv und betreut 20 Immobilienfonds mit einem Gesamtvermögen von rund 27,8 Mrd. Euro. Das Privatkundengeschäft umfasst 21,7 Mrd. Euro in 3 Publikumsfonds. Für das institutionelle Geschäft betreut Union Investment derzeit zwei institutionelle Publikumsfonds und 15 Spezialfonds mit einem Volumen von 6,1 Mrd. Euro. Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ist das Unternehmen als Investor, Verkäufer, Bauherr, Entwickler, Vermieter und Dienstleister aktiv.

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Personalien Alexandra Stilkerich zurück bei Comfort Alexandra Stilkerich verstärkt seit 1. Juli wieder das Vermietungsteam von Comfort München. Die Immobilienfachwirtin und Diplom Marketingwirtin war bereits 2008 bei dem Makler und Beratungshaus. 2013 stellte sie sich dann einer neuen Herausforderung und erweiterte als Senior Consultant das Einzelhandelsvermietungsteam von JLL in München. Stilkerich bringt 17 Jahre Erfahrung in der Immobilienwirtschaft mit.

Deals Solingen: Für Künstler und Do-it-yourself-Fans gibt es im Hofgarten Solingen bald alles, was das Herz begehrt. Die angesagte Marke idee. Creativmarkt eröffnet auf rund 300 qm (GLA) eine neue Filiale im Untergeschoss des Einkaufszentrums. Von bunten Stoffen über trendigen Schmuck bis hin zu Qualitätswolle bietet idee. Creativmarkt alles, was der kreative Kunde wünscht. Mit dem neuen Angebot antwortet der Hofgarten Solingen auf den Trend zum Selbermachen. Die Eröffnung des Shops ist im 4. Quartal 2015 geplant. Der Hofgarten will mit diesem neuen Mieter seine Stellung als Einkaufsadresse erster Wahl in der Region festigen, wie Ralf Lindl, Center-Manager des Hofgarten Solingen, sagt. Ein so vielfältiges Angebot gebe es sonst nur in größeren Städten.


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Digitale City-Initiativen

Barrieren beim Aufbau von Plattformen sind groß Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Die Digitalisierung des Verkaufsprozesses setzt den stationären Handel unter Druck. Bei Büchern erreicht der Online-Handel laut Handelsverband Deutschland HDE einen Marktanteil von 25%. Ähnlich die Lage im Elektro- und Computerhandel. Viele Händler antworten mit Multichannel-Strategien. Mit Blick auf die Zukunft der Innenstädte beschäftigen sich seit 2 Jahren verstärkt auch Werbe- und Standortgemeinschaften sowie City- und Stadtmarketingorganisationen mit Online-Strategien, gemeinsamen Plattformen und anwendbaren Systemen. Bekannte Beispiele für solche Projekte sind die „Online-City Wuppertal“ und das „Virtuelle Stadtfenster Güstrow“, die beide auch von der Initiative Nationale Stadtentwicklungspolitik des Bundesbauministeriums gefördert wurden. Mit der Frage nach dem Status quo bei dem Thema Online-Strategien und gemeinsamen Plattformen in Städten und Gemeinden befasste sich deshalb auch die Studie Gemeinsam Online? Digitale City-Initiativen auf dem Prüfstand, die von der Cima Beratung und Management GmbH im Auftr ag des Handelsverbands Bayern e.V. und mit För derung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums erstellt wurde. Zwischen dem 5. Februar und dem 1. März 2015 wurden dafür 250 lokale Werbe- und

Mülheim a. d. Ruhr: Einen institutionellen Investor hat durch Vermittlung von Engel & Völkers Commercial Mülheim a. d. Ruhr 2 Wohn- und Geschäftshäuser erworben. Ein Objekt befindet sich in der Düsseldorfer Straße im Stadtteil Saarn und erbringt ca. 44 074 Euro Jahres-Netto-Kaltmiete. Das 2. Objekt auf der Wallstraße im Stadtteil Altstadt I bringt ca. 44 155 Euro JahresnettoKaltniete. Die Immobilien bieten 7 Wohneinheiten (ca. 566 qm), 4 Büroflächen (ca. 444 qm), 4 Ladenlokale (ca. 245 qm) sowie einen Garagenstellplatz. Verkäufer ist ein privater Bestandshalter.

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Cities & Center & Developments Standortgemeinschaften sowie City- und Stadtmarketingorganisationen angeschrieben, von denen 93 die beantworteten Fragebogen zurückschickten. Da es sich überwiegend um ehrenamtlich arbeitende Personen handelte, zeigt die Rücklaufquote von immerhin 37% aus allen Regierungsbezirken Bayerns laut Cima, wie groß das Interesse an dem Thema ist. Die teilnehmenden Organisationen stammten aus Kommunen mit bis zu 5 000 Einwohnern bis hin zu Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern. Ziel war es, eine empirische Grundlage für die nächsten Schritte der Organisationen auf dem Weg zur Digitalisierung zu schaffen. Dabei ergab die Studie, dass bereits 83% der Umfrage-Teilnehmer eine eigene Website mit einer Auflistung der Unternehmer bzw. ihrer Mitglieder betreiben und weitere 11% den Aufbau einer solchen WebsFoto: Online City Wuppertal ite planen. Nur 6% haben noch keine eigene Seite. Noch weiter mit einer „Websiteoptimierung für die Nutzung von mobilen Endgeräten“ bzw. „InternetSeiten mit Suchmaschinenoptimierung und Fokus auf Regionalität und Lokalität“ sind laut Studie bislang mit 31% bzw. 22% der Befragten deutlich weniger gegangen, wobei größere Auf einem guten Weg: Online City Wuppertal. Städte hier stärker vertreten sind. Mit dem Plan, die Website entsprechend für mobile Endgeräte oder Suchmaschinenoptimiert auszubauen, tragen sich derzeit etwa 29 bzw. 32%. Auch beim Thema lokale Online-Marktplätze bzw. virtuelle Schaufenster ist die Dichte noch nicht allzu hoch. Nur 29% bieten den lokalen Online-Marktplatz als „Online-Schaufenster mit individuellen Unternehmensauftritten“. Das „Online Schaufenster plus eine Verlinkung mit den Websites der örtlichen Einzelhändler“ bieten 32% der Befragten, während weitere 29% angaben, dass sie diese Verlinkung demnächst planen. Die Stufe 3 mit Online-Schaufenster plus Verlinkung mit den Händlerseiten, plus der Möglichkeit, online zu kaufen oder die Ware reservieren zu lassen, bietet bislang nur 1% der Befragten an. Immerhin wollen 16% die Funktionen demnächst implementieren. Mit 76% ist der Anteil derer, die diese Funktion nicht nutzen, aber beachtlich. Und 5% kennen sie nicht einmal. Beim Online-Marktplatz der Stufe 4 wird neben der Kauf- und Reservierungsoption noch ein Lieferservice angeboten. So weit ist laut Studie bislang aber noch keine Werbe- und Standortgemeinschaft bzw. City- und Stadtmarketingorganisation in den befragten Kommunen gegangen. Allerdings wollen 11% der Befragten diese Funktion einrichten. Auch die Online City Wuppertal bietet einen Lieferservice an. Zusammenfassend stellt sich die Lage in den befragten Städten und Gemeinden laut Cima so da: Ein Drittel der Organisationen hat eine „Website mit Schaufensterdarstellung und Links zu den Händlern“ und ein Drittel plant eine solche Digitalisierung für den lokalen Einzelhandel, während ein weiteres Drittel nichts dergleichen vorhat. Noch weiter gehende Angebote wie Kauf-, Reservierungs- und Lieferservices über die Plattformen sind vom Gros der Städte auch nicht geplant.

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Deals MEC: 2 neue Mieter in Essen und Mannheim Die MEC METRO-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG hat 2 Großflächen in den von ihr gemanagten Fachmarktzentren in Mannheim und Essen vermietet. Mit Swiss Sense, einem Anbieter für Boxspringbetten, und dem Gourmet Tempel, einem großflächigen asiatischen Buffetrestaurant, schließt die MEC erstmals Mietverträge ab. Im Kronenberg Center Essen hat der „Gourmet Tempel“ 1 850 qm gemietet. Das chinesisch-mongolische Buffetrestaurant mit 700 Plätzen soll Anfang 2016 eröffnen. Angeboten werden hauptsächlich asiatische Speisen, aber auch Steakvariationen, zum Pauschalpreis. Swiss Sense bezieht voraussichtlich im August/ September 950 qm im Kurpfalz Center Mannheim. Für das niederländische Unternehmen ist das der 4. Standort in Deutschland.

Deals Düsseldorf: der Onlineshop für Designertaschen „Fashionette.de“ zieht in neue Büroflächen um. Dafür mietet die Luxury Fashion Trade GmbH knapp 2 300 qm im Bürohaus „Global Gate“ in der Grafenberger Allee 295 in Düsseldorf. Vermieter ist die Allianz Versicherungs AG. Das Global Gate befindet sich in zentraler Lage in der Nähe von Groß-Unternehmen wie der Metro Group.


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Cities & Center & Developments Dieses Ergebnis sagt laut Studie vor allem etwas darüber aus, wie die Organisationen die Aufgabenverteilung sehen. Die Präsentation der Geschäfte über Websites wird offenbar als übergreifende Aufgabe betrachtet, die von der Gemeinschaft der Händler zu organisieren ist: „Auf dieser Entwicklungsstufe bleiben die meisten stehen. Denn weitere Shop-Funktionen wie Angebotsdarstellung, Reservierung, Kaufen und Lieferung liegen im Bereich des einzelunternehmerischen Handelns und stehen somit nicht mehr auf der Agenda der meisten Standortgemeinschaften“, heißt es in der Studie. Für weitergehende Funktionen müssten die Händler die führende Rolle übernehmen. Die Standortgemeinschaften sind eher als Netzwerker, Organisatoren, Moderatoren und für die Prüfung der geeigneten Förderprogramme gefragt. Bei der Schaffung von Online-Marktplätzen haben die Forscher aber auch psychologische Barrieren ausgemacht: Was bereits vorhanden sei, werde auch „als wichtig“ angesehen und was nicht vorhanden sei, werde auch „als unwichtig“ betrachtet. Daraus leiten die Forscher mit Blick auf die Einrichtung von Online-Marktplätzen mit vielfältigen Funktionen ab, dass deren Nutzen für den Einzelhandel und entsprechend auch für die Städte noch viel stärker kommuniziert werden müsse, „um auch die entsprechend breite Unterstützung vor Ort zu gewinnen“. Das bislang noch eher geringe Interesse an der Weiterentwicklung der OnlinePlattformen lässt sich auch an den folgenden Ergebnissen ablesen. Auf die Frage, welche Erwartungen die Organisationen und ihre Mitglieder an die Online-Marktplätze

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Deals Bingen: Als weiterer „Magnet“ wird der Textilfilialist Olymp & Hades auf rd. 1 100 qm Mietfläche einen Store mit trendiger Damen- und Herrenmode im neuen City Center Bingen, dem ehemaligen Hertie-Haus, eröffnen. Die Kölner GörgensGruppe ist seit 1946 bundesweit aktiv und gehört mit über 80 Filialen zu den größten ModeFilialisten in Deutschland. Weitere Mieter sind Rewe, Drogeriemarkt Müller und Intersport. Das Geschäftshaus mit 8 400 qm Verkaufsfläche wird von der Harpen Unternehmensgruppe umgebaut. Die Eröffnung ist im Frühjahr 2016 geplant.

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Cities & Center & Developments haben, nannte die Mehrheit (67,7%) die „Präsentation der Geschäfte“, auf den Aspekt „Suchfunktion erfüllen“ entfielen 53,8% der Nennungen, auf die „Gewinnung von Neukunden“ 49,5% und die „Darstellung von Aktionen“ 45,2%. Typische Funktionen rund um das Online-Shopping wer den dagegen als nachr angig angesehen. So entfielen auf das wichtige Thema „Reservierung von Produkten“ nur 10,8% der Nennungen, auf „Lieferung“ nur 9,7% und auf „Bezahlfunktionen“ nur 8,6%. In ihrer Studie ist die Cima auch der Frage nachgegangen, wer für die erfolgreiche Umsetzung eines Online-Marktplatzes notwendig ist? Hier sehen die Befragten Werbegemeinschaften, City- und Stadtmarketingorganisationen als Initiatoren an vorderster Front. Dann folgen die vielen inhabergeführten Fachgeschäfte für die kritische Masse auf der Plattform und auch große Händler mit Magnetfunktion. Insgesamt muss das Angebot aus Sicht der Experten so groß und vielfältig sein, dass der Marktplatz für die Konsumenten relevant ist. Dazu gehören auch Angebote aus Gastronomie, Dienstleistung und Kommunen. Wichtig für das Überleben: Die Einzelhändler müssen ihre Begeisterung behalten und die Seite muss täglich gepflegt werden. Da ein lokaler Marktplatz eine Handelslage wie jede andere ist, kommt aus Sicht der Forscher den Kommunen die Aufgabe zu, die Plattform in das Standort- und Stadtmarketing einzubinden und personell zu unterstützen. Auch beim Thema Fördermittel können die Kommunen eine wichtige Rolle übernehmen. Zudem sollte geprüft werden, ob der Handel in die Apps, die viele Kommunen zur Information der Touristen einsetzen, mit Blick auf das Thema „Shopping Tourismus“ integriert werden sollte.

Gebäudebestand im Einzelhandel

Fressen die Energiekosten den gesamten Gewinn? HIR KÖLN. Das EHI Retail Institute hat im Auftrag der Deutschen Energie-Agentur den Bestand des deutschen Einzelhandels ermittelt und auf Energieeffizienz hin untersucht. Die Ergebnisse sind in der Studie „Energieeffizienz im Einzelhandel. Analyse des Gebäudebestands und seiner energetischen Situation“ zusammengefasst. In Deutschland gibt es nach Feststellung des EHI Retail Institutes in Köln zwischen 660 000 und 690 000 Verkaufsstellen des erweiterten Einzelhandels, der auch Bäckereien, Metzgereien, Friseurbetriebe und Autohäuser umfasst. Foto: BBE Daraus lässt sich laut EHI auf eine Gesamtzahl von 504 000 bis 528 000 Handelsgebäuden schließen. Während 18% der Gebäude reine Nichtwohngebäude (NWG) sind, handelt es sich bei 82% um mischgenutzte Gebäude mit gewerblichen Einheiten und Wohneinheiten. Fast 81% aller Handelsgebäude wurden vor 1978 erbaut, also bevor die baulichen Vorgaben der ersten Wärmeschutzverordnung wirksam wurden. Von den NWG wurden

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Deals Kiel: Fokus entwickelt Woolworth-Immobilie Der Finanzinvestor Promontoria Bruce 15 B.V.

will seine Immobilie am Berliner Platz in Kiel, die bislang von Woolworth genutzt wurde, neu entwickeln und hat die Fokus Development AG aus Duisburg mit der Projektentwicklung und Vermietung beauftragt. Die Planungen sehen vor, das Gebäude zurückzubauen und eine 4-stöckige neue Handelsimmobilie an gleicher Stelle zu errichten. Im Vorfeld der Rückbauarbeiten hat Fokus Development in enger Zusammenarbeit mit der Stadt ein Gutachterverfahren zur Fassadengestaltung initiiert. Gewinner ist das Büro Wegener Architekten aus Neustadt in Holstein. Geplant sind ca. 7 800 qm Handelsfläche. Aktuell wird der Abrissantrag vorbereitet. Mit den Arbeiten soll im Herbst 2015 begonnen werden. Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2017 geplant.

Deals Mainz: Ein Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in Mainz durch Vermittlung von Engel & Völkers Commercial Wiesbaden/Mainz erworben. Das Objekt befindet sich in der Gartenfeldstraße.


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Report Nr.201

Cities & Center & Developments bereits 38% mindestens nach den Vorgaben der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet, bei den mischgenutzten Gebäuden trifft dies nur auf 15% zu. Was das für den Einzelhandel bedeutet, zeigen folgende Zahlen: Im Jahr 2013 lagen die Energiekosten der 250 umsatzstär ksten Ver tr iebslinien des Handels dur chschnittlich zwischen 1,3 und 1,75% des Nettojahresumsatzes. Bei einer durchschnittlichen Gewinnmarge von 1,5% entsprechen die Jahresenergiekosten laut EHI damit in dieser Gruppe in etwa 100% des Gewinns. Im Vergleich aller gewerblich genutzter Immobilien in Deutschland haben die Handelsgebäude nach den Büroimmobilien den zweithöchsten Energiebedarf. Dabei entfällt auf den Bereich Kältetechnik im Nahrungsmittelhandel der größte Energieverbrauch, gefolgt von Beleuchtung und Klimatisierung. Bei Nonfood-Händlern ist die Beleuchtung der größte Kostentreiber, vor der Klimatisierung auf Rang 2. Zudem wird besonders im Bereich Heizenergie das Potenzial zur Energieeinsparung bislang selten genutzt, mahnen die EHI-Forscher.

Center-Management

Bedarf bei Fachmarktzentren wird oft unterschätzt Julia Graf, Teamleiterin Center Management Süd, bei der IPH Handelsimmobilien GmbH Die dynamische Veränderung der Handelslandschaft und der wachsende Verdrängungswettbewerb erhöhen den Druck, ein professionelles Handels- und CenterManagement auch in Fachmarktzentren und kleineren Shopping-Centern - insbesondere Nahversorgern - zu etablieren. Unbestritten ist, dass Shopping-Center mit einer Fläche ab etwa 10 000 qm ein umfassendes Center-Management benötigen, das die klassischen Aufgaben aus den Bereichen Marketing, Mieterbetreuung, Controlling sowie kaufmännisches und technisches Objektmanagement wahrnimmt. Doch in Zeiten des „hybriden Kunden“ müssen sich auch Fachmarktzentren und kleinere Einkaufszentren langfristig umsatzstark und marktgerecht aufstellen. Denn die richtige und langfristige Positionierung im Markt ist ausschlaggebend für den Erfolg der Handelsimmobilie. Hier ist ein professionelles Center-Management unverzichtbar. Doch gerade das Center-Management von Fachmarktzentren birgt einige spezifische Herausforderungen. So ist in den meisten Fällen in der Projektentwicklungsphase ein Center-Manager nicht vorgesehen, sodass die anfallenden Center-Management-Kosten meist nicht in den Mietverträgen als umlegbare Nebenkosten enthalten sind. Die Kosten bleiben teilweise oder vollständig beim Eigentümer. Die Folge ist, dass der Einsatz eines Center-Managers in Vollzeit oft finanziell nicht darstellbar ist. Die Maßnahmen, die ein Center-Manager in Fachmarktzentren umsetzen muss, sind jedoch nicht weniger komplex wie in einer großen Shopping Mall. Vor allem performanceschwache Fachmarktzentren mit hohen Leerständen oder einer geringen Akzeptanz im Einzugsgebiet sind eine echte Herausforderung.

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Deals CEV managt künftig das Planeten Center Die CEV Handelsimmobilien GmbH (CEV) hat den Management-/ und Vermietungsauftrag für

das Planeten Center in Garbsen mit 16 000 qm Mietfläche erhalten. Unter den rd. 30 Mietern befinden sich u.a. Edeka, Depot und Deichmann. Nach der Revitalisierung erfolgte eine Teileröffnung des Centers Ende Februar, die Gesamteröffnung Ende Mai. Bei dem Planeten Center handelt es sich um eine hybride Mall mit zahlreichen Fachmarktkonzepten und einer Mall, die u.a. einen Foodcourt bietet. Nach den Worten von Ludwig Vogel, Geschäftsführer der CEV hat das Unternehmen den Auftrag von Savills Investment Management erhalten. Die Edeka-Tochter managt damit 28 Shopping-Center.

**** Mamming/Lehre: TH Real Estate und Palmira Capital Partners haben 2 neue Logistikzentren in Mamming bei München und Lehre bei Wolfsburg mit zusammen 40 000 qm Mietfläche für den Investoren-Club-Fonds German Logistics erworben. Verkäufer ist die May & Co. aus Itzehoe.


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Cities & Center & Developments Für ein Fachmarktzentrum ist der richtige Branchenbesatz der wichtigste Erfolgsfaktor. Da in einem bereits bestehenden Fachmarktzentrum die Flächen mit Blick auf Verfügbarkeit, Größe und Zuschnitt häufig nicht mehr den heutigen Idealvorstellungen der potenziellen Mieter entsprechen, ist eine enge Kommunikation mit den Bestandsmietern erforderlich, um über mögliche Flächenänderungswünsche oder Flächenwechsel informiert zu sein und diese Wünsche mit dem Branchenkonzept abzustimmen. Das kann nur ein vor Ort eingesetzter Center-Manager garantieren, der zudem den Eigentümer mittels Reporting fortlaufend informieren kann.

Die Kommunikation mit den Mietern ist unabdingbar Erfolgsfaktor Emotionalität: Unabhängig von der Quadr atmeter zahl oder der Zahl der Geschäfte ist für den Erfolg eines Fachmarktzentrums, Nahversorgers oder Stadtteilcenters die Kundenzufriedenheit, die nur durch eine gute Aufenthaltsqualität erzielt werden kann, von besonderer Bedeutung. Diese beschränkt sich heute nicht mehr nur auf funktionale MallMöblierung oder -bepflanzung. Umfassende Serviceeinrichtungen sowie ein durchgängiges W-LAN-Netz werden von Kunden erwartet. Auch regelmäßige und innovative Aktionen und jahreszeitlich abgestimmte Center-Dekoration Foto: IPH machen den Besuch immer Aufenthaltsqualität auch im Fachmarktzentrum . wieder zu einem einzigartigen Erlebnis. Eine informative Homepage und die Möglichkeit, sich mit „seinem“ Center in den sozialen Netzwerken zu vernetzen, stärkt zusätzlich die Identifikation und dadurch entsprechend auch die Kundebindung. Mit reiner Bedürfnisbefriedigung ist heute keine Schlacht am Point of Sale mehr zu gewinnen, das emotionale „Plus“ ist entscheidend.

Oft fehlt ein adäquates Marketing– und Werbebudget Eine Corporate Identity ist heute unerlässlich: Doch auch hier stoßen Stadtteilund Nahversorger oft an ihre Grenzen, da für ein gesamtheitliches Marketing von kleinen Shopping-Centern und Fachmarktzentren meist ein adäquates Marketing- und Werbebudget fehlen. Zudem ist eine Werbegemeinschaft für die wichtigen Marketingund Standortsicherungsmaßnahmen oft nicht vertraglich festgeschrieben. Jeder Mieter verfolgt eigene Marketingmaßnahmen und eine Pflicht zur Zahlung von Marketingbeiträgen besteht für den Mieter nicht. Dem Center-Manager kommt dann die Aufgabe zu, die Mieter von der Notwendigkeit einer Werbegemeinschaft zu überzeugen und diese neu zu gründen. Nur dann ist ein einheitliches Marketing für das gesamte Center mit attraktiven Angeboten und Events für den Kunden möglich. Dann können Destinationseffekte erzielt und das Center effizient am Markt und im Wettbewerb positioniert werden.

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Deals Joint-Venture für das Real-Portfolio Sokrates Metro Properties, die Immobilientochter der Metro Group hat im Rahmen eines Joint-Ventures 10 Real-SB-WarenhausCenter (Sokrates Portfolio) mehrheitlich an die Carlton Investment, Berlin, veräußert. Carlton ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Unternehmensgruppe Lüder, Hildesheim, und Jan Wehle, Berlin. Metro Properties bleibt mit 40% beteiligt. Ziel der Partner ist es, die Attraktivität und Frequenz der für Real strategisch wichtigen Standorte durch einen sukzessiven Umund Ausbau nachhaltig zu stärken und zu erhöhen.

Personalien Concepta verstärkt Projektmanagement Die Concepta Projektentwicklung aus Düsseldorf verstärkt den Bereich technisches Projektmanagement und hat Peter Garde (45) am 1. Juli 2015 zum Senior Projektmanager ernannt. Garde ist Architekt und war an der Durchführung und Leitung von internationalen Bauprojekten beteiligt. So war er u.a. in der Leitung eines internationalen Asset-Managers, bei einer Immobilienmanagementgesellschaft und einem deutschen Baukonzern. Er verantwortet bei Concepta an der Schnittstelle zu den externen Architekten, Fachingenieuren und Bauunternehmen das technischen Projektmanagement.


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Cities & Center & Developments Tengelmann-Unternehmensgruppe

Baumarktkette Obi forciert ihr Expansionstempo rv DÜSSELDORF: Im Schatten der für Ende August 2015 erwarteten Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums über den geplanten Verkauf der Kaiser's Tengelmann Supermärkte an die Edeka-Gruppe hatte der geschäftsführende Gesellschafter der Unternehmensgruppe, Karl Erivan Haub, zur Jahrespressekonferenz nach Mülheim eingeladen. Zwar zeigte sich Haub mit dem Geschäftsverlauf zufrieden, doch hinterlässt das defizitäre Supermarkt-Geschäft erwartungsgemäß deutliche Spuren. Deshalb bezifferte der für Finanzen zuständige Geschäftsführer Alfried Bührdel - entgegen den sonst üblichen Gepflogenheiten des Familienunternehmens - für Kaiser's Tengelmann auch Er gebniszahlen. Demnach haben sich die Verluste der Supermarktkette im Laufe der vergangenen 15 Jahre auf etwa 500 Mio. Euro summiert. Allein im Jahr 2014 lag der Verlust der 471 Supermärkte nach UnterFoto: Tengelmann nehmensangaben bei Hohe Verluste im Supermarkt-Geschäft aufgelaufen. etwa 40 Mio. Euro. Der Netto-Umsatz der Supermarktsparte ging im vergangenen Jahr nach den Worten von Karl Erivan Haub, geschäftsführender Gesellschafter der Tengelmann-Gruppe, um 4% auf 1,86 Mrd. Euro zurück. Das Mülheimer Unternehmen war im Geschäftsjahr 1998/99 (30.6.) mit seinen damals noch 1 328 Tengelmann und Kaiser's Supermärkten (Gesamtumsatz: 7,3 Mrd. DM) in die Verlustzone geraten. Im Rahmen der Sanierung unter eigener Regie wurde das Filialnetz auf die Regionen Nordrhein-Westfalen, Berlin und München/Bayern konzentriert und das Gros der übrigen Filialen veräußert. Die geplante Abgabe der Supermarktsparte an Deutschlands größten Lebensmittelhändler Edeka scheiterte zuletzt am Bundeskartellamt, das dadur ch eine zu gr oße r egionale Konzentr ation in den 3 genannten Regionen befürchtete. Mit dem Argument, nur durch die Fusion mit Edeka könne die Zerschlagung der Sparte und der damit verbundene Arbeitsplatzverlust verhindert werden, haben die Partner eine Ministererlaubnis beantragt. Mit der Entscheidung wird Ende August gerechnet. Neben Edeka hat auch die Rewe Group Interessen an der Supermarkt-Sparte. Jenseits der Supermärkte konnte Haub für das Jahr 2014 eine positive Bilanz ziehen. So erhöhte sich der Umsatz der Unternehmensgruppe im vergangenen Jahr um 5,8% auf 8,1 Mrd. Euro. Die Eigenmittelquote blieb laut Haub mit etwa 39% auf Vorjahresniveau. Weitere Ertragszahlen nennt das Unternehmen traditionelle nicht. Zur Tengelmann-Gruppe gehören neben den Supermärkten der Textildiscounter Kik, die Baumarktkette Obi, die Sparte Tengelmann E-Commerce, der Ber eich TREI Real Estate

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Personalien Pöstges-Pragal neuer Mfi-Marketingleiter Frank Pöstges-Pragal (50) übernimmt zum 1. August 2015 die Marketingleitung bei der Mfi Shopping Center Management GmbH. Er war zuletzt als CenterManager im CentrO Oberhausen tätig. Er folgt bei Mfi auf Agathe Lang, die die Position seit 2012 interimsweise bekleidet hatte. In seiner Position wird Pöstges-Pragal künftig die Verantwortung für die Marketingaktivitäten der 27 Shopping-Center der Mfi übernehmen. Pöstges -Pragal ist diplomierter Betriebswirt. Seit 1997 hatte er im CentrO Oberhausen verschiedene Führungsfunktionen inne, darunter die Geschäftsführung der CentrO Management GmbH sowie den Vorsitz der Geschäftsführung.

**** Savills Hamburger stärkt Investmentteam Savills hat zum 1. Juli 2015 Dennis Petersen (33) als Associate Investment für seinen Hamburger Standort eingestellt. Petersen verfügt über langjährige Erfahrungen und umfassende Expertise im gewerblichen Immobilienbereich. Der Dipl. Betriebswirt (FH) der Immobilienwirtschaft kommt von der Corpus Sireo Asset Management Commercial GmbH, bei der er seit 2009, zuletzt als Manager im Bereich Sales, Letting und Acquisition, tätig war.


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Cities & Center & Developments (Immobilien) sowie weitere kleinere Gesellschaften. In 19 europäischen Ländern und den USA beschäftigt die Gruppe 72 714 Mitarbeiter. Allein in der Supermarkt-Sparte arbeiteten Ende 2014 insgesamt 15 710 Mitarbeiter. Motor des Tengelmann-Geschäfts war einmal mehr die Tochter Obi, die ihren Umsatz um 9,8% auf 4,3 Mrd. Euro erhöhen konnte. Dabei spielte auch die Eröffnung neuer Baumärkte eine wichtige Rolle: 31 neue Märkte im Vorjahr waren laut Haub ein neuer Expansionsrekord. In Deutschland und 7 weiteren europäischen Ländern betrieb Obi im Vorjahr 403 Märkte. Weitere 175 werden von FranchisePartnern betrieben. Im Fokus der internationalen Expansion stehen die Länder Italien, Polen und Russland. Auch beim Cross Channel-Angebot Foto: Obi ist das Unternehmen weiter gekommen: Inzwischen sind über „obi.de“ mehr als 65 000 Artikel verfügbar, die bestellt oder für die Abholung im Markt reserviert werden können. Die Zahl der Besucher auf der Homepage beziffert das Unternehmen mit etwa 33 Millionen. Online ist seit 2 Jahren auch die Textil-Tochter Kik unter „kik.de“. Im vergangenen Jahr wurden hier 10 Mio. Besucher registriert. Darüber hinaus steht bei der Kette der Relaunch des Filial-Konzepts (Kik17) im Vordergrund. Laut Haub ist inzwischen die Hälfte des Ladennetzes auf eine wertigere Gestaltung und Präsentation umgestellt. In den 3 294 europäischen Filialen - davon 2 531 in Deutschland - erzielte die Kette ein Umsatzwachstun g von 7,5% auf 1,68 Mrd. Euro.

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Deals MEC: Shopping Cité wird modernisiert Rund 10 Jahre nach der Eröffnung plant die MEC METRO-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG im Auftrag des Eigentümers eine Modernisierung der Shopping Cité Baden-Baden. Die Ratsversammlung der Stadt hat mit großer Mehrheit das formelle Änderungsverfahren des Bebauungsplans eingeleitet und den Weg für einen Bauantrag geebnet. Um die Funktion als Nahversorgungszentrum zu stärken, sollen einige Handelsflächen gemäß den heutigen Anforderungen von Kunden und Mietern neu zugeschnitten werden. Im Fokus der Veränderung steht eine neue Markthalle vor dem eher unauffälligen Haupteingang, der dadurch sichtbarer an die Straße rücken und die funktionale Verzahnung

Die Immobilien-Sparte ist eine wichtige Säule Der in der „TREI Real Estate“ zusammengefasste Immobilienbereich ist nach den Worten des Tengelmann-Inhabers eine weitere wichtige Säule des Familienunternehmens. Sie verwaltete rund 500 Immobilien mit fast 700 Einzelvermietungen in 7 Ländern. Schwerpunkt ist die Entwicklung von Fachmarktzentren unter dem Namen „Vendo Park“. Davon sind inzwischen 10 in Polen, Tschechien und der Slowakei eröffnet worden. 2015 sind 3 weitere Neueröffnungen geplant. Den zweiten Schwerpunkt bildet der Bau einer Studentenapartmentanlage mit 150 Mikro-Wohneinheiten u.a. in Köln-Ehrenfeld. Weitere Grundstücke wurden in Berlin gekauft. Darüber hinaus hält die Gruppe noch Beteiligungen an dem Nonfood-Discounter Tedi sowie am Lebensmittel-Discounter Netto, der sich zu einem wesentlichen Teil aus den Plus-Discountern zusammensetzt, die Tengelmann vor einigen Jahren an Edeka verkauft hatte. Zum Unternehmens-Portfolio gehören zudem die Tengelmann ECommerce GmbH mit der Tengelmann E-Stores GmbH, die die Online-Shops „plus.de“ sowie „gartenXXL.de“ betr eibt, sowie die Tengelmann Ventur es GmbH, die Start-up-Unternehmen unterstützt.

mit der Nachbarschaft verbessern soll. Nach den Worten von Oberbürgermeisterin Margret Mergen wird damit ein ergänzendes Angebot zum Handel geschaffen, das in Verbindung mit dem neuen Kino die Attraktivität des Stadtteils steigern soll. Damit reagiert die Stadt auch auf die OnlineKonkurrenz.


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Sonstiges

Ladengestaltung

Die hypnotische Verführung im Verkaufsprozess Rahel Willhardt, Köln Modernes Ladendesign besinnt sich auf Bühnenmagie und Hypnose. Aber das zu erfahren, war nicht das einzig Verblüffende auf der Barthelmess Visionale 2015 im spanischen Barcelona! Ein Lesesessel vor dem Brillenladen, der Frischblumenverkauf vorm Wohnausstatter und giraffengroße Schaufensterpuppen - sie alle sind „suggestive Signale“ und heizen die Kauflaune der Kunden an. Wieso, das erklärt der Vordenker der internationalen Erlebniswirtschaft, Christian Mikunda. Dafür durchforsten - aufgeteilt in zwei Gruppen - jeweils 30 Merchandiser und Einzelhandels-Experten Barcelonas Einkaufsviertel El Borne und Passeig de Gracia. Mit Blick auf die zwei Meter großen Plastikmodels bei Veneno En La Piel erklärt Mikunda, wie „Destabilisatoren“ die Konfusion zum Prinzip erheben: Gleich „Zunftzeichen“ senden sie signalhaft Informationen. Aber diese hier irritieren, kontrastieren und verblüffen. Vertrautes wird fremd. Das versetzt Konsumenten in leichte Trance und macht sie für Kaufsuggestionen empfänglich. So zumindest funktioniert die von Milton Erickson für die HypnoFoto: Barthelmess therapie entwickelte TechSuggestive Signale stimulieren die Kauflaune. nik, die bei Ladendesignern weltweit im Trend liegt. „Hypnoästhetik“ nennt der Gestaltungsexperte diesen effektvollen Weg, das Kauferlebnis zu intensivieren. Die „leichte Schocktaktik“ steigert Frequenz und Umsatz aber nur dann, wenn auch der Rest des Ladendesigns stimmt. Das kleine Einmaleins der „strategischen Dramaturgie“ bläut der Experte seinen Zuhörern mit jeder neuen Besichtigung ein: „Destabilisatoren“ ziehen die Kunden in den Laden hinein, das Warenarrangement lädt zum „Malling“, sprich Stöbern, ein. Dabei setzt die „Concept Line“ eine emotionale Klammer, die praktisch den roten Faden durchs Sortiment legt. Und zu guter Letzt sorgt die „Core Attraction“ für den Wow-Effekt, der den Ort zum Place to be macht. Neu ist die Abfolge nicht, wohl aber die eingesetzten Inszenierungstechniken. Heute gilt es beim Verkauf Kopfkino auszulösen. Vorbei sind die Zeiten kindertheatergleicher Bühnenbilder, passé platte Geschichten. Denn dem Gehirn reicht das umgekippte Champagnerglas neben abgestreiften Pumps und Spitzenhöschen nicht mehr, um die Geschichte zusammen zu puzzeln. Es geht vielmehr um gekonnte Andeutungen. Und die werden subtiler, geradezu magisch, wie beim Gang übers spanische Verkaufsparkett festzustellen ist.

Dresden: Die Revitalisierung des Seidnitz Centers an der Enderstraße in Dresden-Seidnitz steht kurz vor dem Abschluss. Der Innenausbau der neu geschaffenen Verkaufsflächen im Untergeschoss läuft reibungslos. Die offizielle Wiedereröffnung des Untergeschosses ist für den 3. September 2015 geplant. Im Seidnitz Center wird der größte Rewe-Markt und das erste Rewe-Center überhaupt in Dresden und Umgebung eröffnet. Auch viele Bestandsmieter haben auf eigene Kosten einen Umbau oder Umzug innerhalb des Centers vorgenommen, um ihren Auftritt zu modernisieren. Nach der Insolvenz der Eigentümer im Jahr 2013 wird das Seidnitz-Center unter Ägide von Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler revitalisiert.

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Cities & Center & Developments So entpuppt sich die Cortana-Boutique als unter ir discher weißer Tempel, in dem schwebende Kleider Unbeschwertheit suggerieren. Bei Loisaida laden die ineinandergreifenden Inselgruppen aus Anziehsachen und Flohmarkt sowie Neuwaren mit Zukunftsoptimismus alter Zeiten ein. Und bei Magnolia Antique hauchen unheimliche Kinderportraits der Mode einen mysteriösen Charakter ein. „Priming“ nennt Mikunda den Effekt, der faszinierende Gegenstände zu manipulativen Stellvertretern des Verkaufs macht. Sie helfen, Konsumenten in eine Stimmung zu versetzen, die nichts mit der Ware zu tun hat, diese aber begehrlich macht. Damit Begehren zur Kauflust wird, müssen Kunden stöbern. Heute wird das bevorzugt über eine gekonnte Warenverdichtung erreicht, die durch das angesagte Stilmittel „Chiarascuro-Licht“ geordnet wird. Scheinwerfergleich hebt es Produkte hervor. Wie das geschieht, ist beim Innenausstatter Jamie Berestain zu sehen. Thematisch oder farblich geordnet jagt hier eine Inszenierung die nächste (Foto). Statt vor der visuellen Völlerei zu kapitulieren, sorgt die Lichtführung für eine inspirierende Entdeckungsreise. Gründe für den Hang zu hypnotischer Phantasie und AbsFoto: Barthelmess Group traktheit im Ladenbau lieferte Gérald Grares mit seinem Vor tr ag über Tokio. Halb in der fr anzösischen, halb in der japanischen Modehauptstadt lebend, zeigte der visuelle Merchandiser sein Gespür für die asiatische 37-Mio.-Einwohnerregion. Ihr markantes Kennzeichen: rasante Wechsel. Schnelllebige Konsummuster fordern ein Ladendesign, das im Takt der Kollektionen wechselt. Damit Konsumenten es leichter haben, im Modestakkato mitzuhalten, schulen mittlerweile Designer die Mode-Verkäufer, sich stilvoll zu kleiden. Und ähnlich wandlungsfreudig wie die Mode scheinen die Metropolitaner selbst. Als Gegengewicht zu beruflicher Uniformierung zelebrieren sie die kurzzeitige Flucht in extrovertierte Rollen. So gesehen sind Fashionstores Requisitenkammern, die Ladendesignern fortwährende neue Skripts für die Bühne des Lebens abverlangen. Dass Innovation ein fortwährender Prozess ist, bestätigte auch Stephan Jung, Direktor Shoppingcenter Investment bei Savills,. In seiner Funktion als Keynote-Speaker klärte der Experte über 7 wichtige Handelstrends auf. Damit demonstrierte er zugleich, wie es gelingt, Vertrautes neu mit Anziehungskraft aufzuladen: Ob Starbucks Reserve, die Markthalle Rotterdam oder Jamie Olivers Barbecoa Restaurant, garniert mit einer guten Story, Kennertum und ungewöhnlichen Services, mausern sich Kaffeetrinken, Wochenmärkte oder Grillen wieder zu zeitgemäßen Handelsattraktionen. Insgesamt zeigte die von Barthelmess alle 2 Jahre ausgerichtete Visionale erneut, wie man Inszenierung machtvoll hält. Für die Wirksamkeit der Methoden lieferte der Tagungsort, das W Hotel, die Beweise: Schon beim Come-together mit Blick auf Strand und Palmen, machte sich bei allen Teilnehmern Urlaubsstimmung breit.

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Deals Schwerin: Die BCM Center Management GmbH aus Hamburg hat zum 1. Juli 2015 das Center- und Vermietungsmanagement für das Shopping Center Marienplatz Galerie in Schwerin übernommen. BCM ist damit für das Management von 6 Einkaufzentren verantwortlich. Die 2011 in der Landeshauptstadt Schwerin in bester Innenstadtlage eröffnete Marienplatz Galerie bietet auf 17 000 qm Verkaufsfläche, verteilt auf 4 Verkaufsebenen, Platz für rund 40 Shops.

**** Hamburg: Gin Yuu, das neue Konzept von Vapiano-Gründer und Erfolgsgastronom Kent Hahne eröffnet das 1. Restaurant in Hamburg. GinYuu steht für die moderne, panasiatisch-pazifische Küche mit frischen Produkten. Das Ambiente ist geprägt von Gradlinigkeit und stellt eine Symbiose von „Industrial meets Touch of Asia“ dar. Mit einer Mietfläche von 700 qm wird Gin Yuu gastronomischer Ankermieter in der bisherigen HSHNordbank-Passage. Diese wird für 15 Mio. Euro revitalisiert. Im Zuge der Neuausrichtung entstehen 15 ansprechende Gastronomieeinheiten in einer Foodlounge sowie 15 weitere Läden mit dem Schwerpunkt Nahversorgung und Mode. GinYuu erhält zusätzlich eine Außenfläche auf dem Gerhart-HauptmannPlatz. Maßmann & Co. ist für die Konzeption und die Umsetzung der Modernisierung zuständig.


Handelsimmobilien

Report Nr.201

Cities & Center & Developments WISAG Facility Service Holding

Familienunternehmen setzt auf den Mittelstand rv DÜSSELDORF. Im Jahr des 50. Firm enjubiläum s k onnte R alf Hem pel, V orsitzender der Geschäftsführung der WISAG Facility Service Holding in Frankfurt/M mit guten Unternehmenszahlen aufwarten. Ungeachtet des harten Verdrängungswettbewerbs im Markt für Facility Services und obwohl sich der Markt weiter konsolidiert, wuchs der Gesamtumsatz im Vorjahr um 4% auf 852 Mio. Euro. Für das Unternehmen, das am 15. März 1965 vom heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Claus Wisser gegr ündet wor den war und das seinen Status als mittelständisch geprägtes und werteorientiertes Familienunternehmen sehr hoch hält, hat der Erfolg einen wesentlichen Grund, wie der Vorsitzende der Geschäftsführung Ralf Hempel (Bild) bei der J ahr espr essekonfer enz er läuter te: So wurde das Geschäft mit kleinen und mittelständischen Kunden ausgeweitet, was einer seits vielver spr echende neue Chancen bietet, andererseits aber auch mehr Anstrengungen erfordert, denn das Geschäft mit dem Mittelstand ist kleinteiliger, aber nicht weniger anspruchsvoll. Doch das Potenzial ist noch beachtlich. Hempel schätzt das potenzielle Marktvolumen in diesem Kundensegment auf rund 35 Mrd. Euro. Da kleinere Unternehmen meist keinen umfassenden Überblick über ihre Facility-Management-Aktivitäten hätten und Leistungsverzeichnisse auch nicht Standard seien, müsse all das erst einmal mit den Kunden erarbeitet werden, um mögliche Optimierungspotenziale ableiten zu können. Der Anteil des Geschäfts mit dem Mittelstand am Gesamtumsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr um etwa 7%. Dagegen blieb das Geschäft der WISAG Facility Service Holding GmbH & Co. KG mit Gr oßunter nehmen und Konzer nen r elativ konstant.

Spezialisierung auf neue Marktsegmente Der zweite Wachstumstreiber ist die verstärkte Spezialisierung auf neue Marktsegmente. Dazu gehört auch die Spezialisierung auf Handelsimmobilien resp. Einkaufszentren, die in Deutschland derzeit einen Boom erleben. Laut Wisag stieg der Umsatz 2014 hier um etwa 11 Mio. Euro und der Anteil am Gesamtumsatz erreichte knapp 5%. Aktuell betreut der Spezialist für Facility Management in diesem Segment bundesweit rund 100 Objekte mit einer Bruttogeschossfläche von rund 3,7 Mio. qm. Zuletzt hatte das Unternehmen vom Essener Shopping-Center-Spezialisten Mfi zwei Aufträge für das technische Gebäudemanagement im neuen Minto in Mönchengladbach und im Palais Vest in Recklinghausen erhalten. Zudem betreut Wisag für die Mfi die Gropius Passagen in Berlin. In dem zweiten neuen Spezialsegment „Gesundheitswesen“ erreicht der Umsatzanteil inzwischen 10%. Der dritte Treiber des Erfolgs war der systematische Ausbau der Aktivitäten in der Fläche durch den Aufbau neuer Standorte - wie der neue in Kassel. Wisag hat bundesweit 170 Standorte. 28 932 Mitarbeiter waren im Jahresdurchschnitt für etwa 17 000 Kunden im Einsatz. Auch deshalb setzt der Dienstleister darauf, seine Mitarbeiter weiter zu schulen und für die Arbeit zu begeistern.

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Sonstiges Ruhr Park: Richtfest für die neue Südmall Endspurt in Bochum: Die Südmall, der neue Abschnitt des Ruhr Parks, hat Richtfest gefeiert. Damit beginnt die heiße Phase der Umbaumaßnahmen, die im Herbst 2015 abgeschlossen sein sollen. Nach dem Refurbishment erbietet das Center bis zu 50 neue Shops mit Schwerpunkt Mode. Zudem wird es zahlreiche neue Freizeit- und Unterhaltungsangebote geben. Mit 115 000 qm Bruttomietfläche ist der Ruhr Park das größte Open-Air Center Deutschlands.

Impressum Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: vierbuchen@rohmert.de Herausgeber: Werner Rohmert Korrespondentin Köln: ChrisƟne Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250 Verlag: Research Medien AG, Nickelstraße 21 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung: erhalten Sie auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.


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