Der handelsimmobilien report nr 204

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Liebe Leser, der Monat August hat mit einigen Überraschungen aufgewartet. Dass die Kurse an der Börse in Shanghai eingebrochen sind und sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft abschwächt, gehört aber nicht dazu. Schon seit geraumer Zeit wird mit Sorge beobachtet, dass etwa der Bau- und Immobilien-Sektor deutliche Zeichen von Überhitzung zeigt. Und auch ein Aktien-Index wächst nicht endlos nur in eine Richtung. Eine solche Kurs-Korrektur war zu erwarten, denn auch in China wachsen die Bäume nicht in den Himmel.

Nr. 204 vom 04.09.2015 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

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Fachmarktimmobilien: Eine Anlageklasse vor allem für Spezialisten

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Eine Überraschung war vielmehr die moderate Reaktion der deutschen Wirtschaft auf die Abkühlung in einem ihr er wichtigsten Exportmärkte. Ablesen lässt sich das am ifo-Geschäftsklima-Index, der ungeachtet der Turbulenzen im August weiter leicht gestiegen ist. Nur beim Blick auf den Indikator weitere Geschäftserwartung schleicht sich ganz leichte Skepsis ein. Und das, obwohl nach Russland nun ein weiterer wichtiger Exportmarkt an Zugkraft verliert.

Das Interview mit Stefan Genth: Faire 6 Wettbewerbsbedingungen für alle Vertriebswege

Dagegen hat die Stimmung der Bundesbürger - gemessen im GfKKonsumklima-Index - einen Dämpfer erhalten, obwohl, wie die Forscher schreiben, im Schuldenstreit mit Griechenland eine Einigung erzielt wurde. Das ist die andere Überraschung des Monats August. Die Deutschen schauen mit mehr Skepsis auf Konjunktur- und Einkommensentwicklung und das dr ückt seit 3 Monaten auf die Anschaffungsneigung. Der deutsche Einzelhandel, der im ersten Halbjahr real um 2,5% und im Juni um 5,1% gewachsen ist, spürt davon noch nichts und blickt laut ifo-Institut optimistisch in die Zukunft.

Handelsimmobilienmarkt Schweiz: Der 14 Frankenschock und seine Folgen

Dass die Skepsis der Bundesbürger trotz der relativ stabilen Binnenkonjunktur gestiegen ist, führen die GfK-Forscher auf die „instabile internationale Lage“ zurück. Dafür spricht auch die Tatsache, dass laut ZDF-Polit-Barometer die deutliche Mehrheit der befragten Bundesbürger tatsächlich nicht daran glaubt, dass das 3. Hilfspaket für Griechenland wir klich die Pr obleme löst und die Insolvenz des Landes in den nächsten Jahren dadurch abgewendet werden kann. Obwohl der deutsche Konjunkturmotor läuft - nicht zuletzt künstlich angefacht durch die Geldschwemme der EZB - und Deutschland als sicherer Hafen gilt, haben die Bundesbürger derzeit offenbar mehr als Unternehmer und Politiker ein Gespür dafür, dass die Probleme in der Euro-Zone nicht gelöst sind und Europa - auch Deutschland - durch die Flüchtlingsströme vor großen Herausforderungen steht. Die Krise in China macht deutlich, dass die Lage in der Weltwirtschaft fragil ist. Es gibt also auch in Deutschland keinen Grund, leichtsinnig zu werden und zu glauben, dass hier die Bäume in den Himmel wachsen. P.S. Heute finden Sie im Anhang das Pr ogr amm des 7. Fachmarktimmobilien-Kongresses in Essen. Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Modehandel: Das Wachstum im Online 10 -Handel verlangsamt sich Mittelstand: Unterstützung durch Entwickler und Städte ist wichtig

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Landesplanung: Weniger Möbelhäusle 18 im strengen Ländle Starbucks: Kaffee-Genuss aus dem Land der Fast-Food-Kultur

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Cities & Center & Developments

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Marktbericht Immobilienklima ist in "Sommerlaune"

Weserpark: Aufwertung durch Revitalisierung

Foto: MEC

Boom bei Fachmarktimmobilien

Anlageklasse mit Potenzial vor allem für Spezialisten Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Fachmarktimmobilien nebst SB-Warenhäusern und Discountern spielen im deutschen Einzelhandel als Absatzkanal eine wichtige Rolle - nicht zuletzt für die Nahversorgung. Lange spiegelte sich das in den Anlagestrategien der klassischen Investoren nicht wider. Doch die sinkenden Renditen bei Geschäftshäusern und Shopping-Centern wirft ein neues Licht auf die Anlageklasse. Zwei Trends prägen derzeit den Investmentmarkt für Handelsimmobilien: Im 1. Halbjahr 2015 wurde mit über 9 Mrd. Euro so viel Geld in Retail Assets investiert, wie im Gesamtjahr 2014. Und unter dem Druck der Nachfrage sind die Renditen für Geschäftshäuser in den 1A-Lagen der 6 Metropolen laut BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) auf durchschnittlich 3,83% gefallen, bei Top-Shopping-Centern auf 4,4% und damit leicht unter den Wert von 2007. Für Ralf-Peter Koschny, Vorstand der Bulwiengesa AG, haben sich Geschäftshäuser in den 1A-Lage sowie ShoppingCenter in Großstädten „mittlerweile zu teuren Trophäen-Immobilien entwickelt“. Bei hochwertigen Fachmärkten und Fachmarktzentren sind die Renditen inzwischen zwar auch gesunken, doch sind sie im Schnitt mit 5,8 bzw. 5,5% (BNPPRE) noch deutlich höher. Laut Simon Lauinger, Senior Retail Investment Manager bei Cornerstone Real Estate Advisers ist die für ausschüttungsor ientier te Anleger spannende Marke von jährlich 6% mit Fachmarktzentren mitunter noch zu erreichen. Auch deshalb verlagert sich das Interesse wieder stärker auf Fachmarktprodukte, die mit 3,7 Mrd. Euro 2014 die stärkste Anlageklasse war. Viele sehen großflächige Fachmarktzentren auch als Alternative zu den knapp werdenden Shopping-Centern. Den ersten Boom auf dem deutschen Handelsimmobilienmarkt hatten Fachmärkte 2007 erlebt, als nach Feststellung des Immobiliendienstleisters JLL - unter Führung vor allem internationaler Investoren - 4,32 Mrd. Euro in Fachmärkte, Supermärkte und Discounter sowie 1,48 Mrd. Euro in Fachmarktzentren investiert wurden - bei einem Gesamtvolumen von 11,2 Mrd. Euro. Dass sich das Investoreninteresse nach Ausbruch der Finanzmarktkrise zunächst wieder auf Geschäftshäuser und später, nachdem sich die Schockstarre bei den Banken gelöst hatte und die Kreditvolumina größer wurden, auf Shopping-Center verlagerte, liegt am Core-Image dieser Produkte. Beurteilt man

Die Stimmung der Immobilienexperten hat sich im August deutlich aufgehellt. Das ergab die 92. Monatsbefragung zum Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index. Das Immobilienklima stieg um 6,1% auf 138,0 Zähler. Vor allem das Ertragsklima wirkte mit einem Plus von 7,8% auf 130,5 Zähler stimulierend. Das Investmentklima erhöhte sich um 4,6% auf 145,7 Punkte. Laut Befragung konnten 3 der 4 Segmente Steigerungen von über 5% verzeichnen, nur das Industrieklima zeigte mit einem Minus von 1,5% auf 139,6 Zähler Schwächen. Dagegen legte das Wohnklima mit einem Plus von 6,7% auf 156,6 Punkte zu, so dass die Verluste der beiden Vormonate kompensiert werden. Das Handelsklima erreichte mit einem Plus von 6,4% auf 129,4 Zählerpunkte wieder das Niveau vom Mai 2015 und das Büroklima mit einem Zuwachs von 5,8% sogar den Jahreshöchstwert von 135,7 Punkten. Die Immobilienkonjunktur beendete den leichten Abwärtstrend und stieg um 2,2% auf den Höchstwert von 269,8 Zählerpunkten.

Deals Köln: Ein Unternehmen aus der Bekleidungsbranche hat 130 qm Ladenfläche in der Sankt-ApernStraße in Köln-Altstadt Nord gemietet. Engel & Völkers Commercial Köln vermittelte.


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Cities & Center & Developments Handelsimmobilien danach, wie hoch sie in der Gunst der Konsumenten stehen, gehören gute Fachmärkte gleichfalls in die Core-Kategorie - besonders wenn sie als Nahversorger für den täglichen Bedarf dienen. Aus Sicht des Analyseunternehmens Bulwiengesa AG in Hamburg, das für seine jüngste Studie 1 000 Fachmarktlagen untersucht hat, sprechen - neben den nach wie vor guten Renditeaussichten - viele Gründe für ein Investment in Fachmarktimmobilien. So würden sie mit ihren preisorientierten Mietern - Lebensmittelmärkte, Discounter, Drogerie-, Elektrofach-, Textil- und Baumärkten - auch künftig eine große Zahl von Kunden ansprechen, die auf den preisgünstigen Einkauf angewiesen seien. Zudem erreichen Fachmärkte und Fachmarktzentren laut Bulwiengesa - trotz zuletzt leichter Verluste - den höchsten Marktanteil aller Betriebsformen: „Werden die Marktanteile der Discounter und SB-Warenhäuser, die wie die Fachmärkte eine hohe Preisprofilierung pflegen, mit den Marktanteilen der Fachmärkte zusammengefasst, so entfallen gut 45% des in Deutschland erzielten Einzelhandelsumsatzes auf primär preisorientierte Betriebsformen“, schreiben die Forscher. Laut Handelsverband Deutschland HDE lag der Einzelhandelsumsatz 2014 bei etwa 440 Mr d. Eur o. Für die Stabilität der Anlageklasse spricht die Tatsache, dass sich die klassischen Mieter aus dem Lebensmittelhandel ihre großen Flächen auf der grünen Wiese, wo das restriktive deutsche Baurecht die Entwicklung weiterer Fachmärkte und Fachmarktzentren begrenzt und so vor Konkurrenz schützt, gern langfristig mieten. 15 Jahre Mietver-

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Finanzierung Berlin Hyp finanziert Schwanthalerhöhe Für die geplante Umstrukturierung und Neukonzeption der Handelsflächen des ehemaligen XXXLutzMöbelhauses in München zu einem modernen Einkaufsquartier mit ca. 90 Geschäften und etwa 25 000 qm Mietfläche. stellt die Berlin Hyp einen Kredit in Höhe von 150 Mio. Euro zur Verfügung. Der Gebäudekomplex aus den 1970er-Jahren befindet sich westlich der Münchner Innenstadt auf der Schwanthaler Höhe. Das neue Quartie soll im 4. Quartal 2017 fertig gestellt werden.

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Cities & Center & Developments tragsdauer plus Verlängerungsoption sind hier die Regel. Zumal beispielsweise Unternehmen wie Rewe und Real derzeit viel Geld in attraktive Konzepte stecken, um die Bindung der Kunden an die Autoaffinen Standorte zu erhöhen. Von Vorteil für die Fachmarktlagen ist auch das wachsende Interesse typischer Innenstadthändler wie C&A, Deichmann, Depot oder Ernsting’s Family, sich hier einzumieten, um ihre Zielgruppen zu erweitern. Für die Immobilienbetreiber eröffnet das laut Bulwiengesa die Chance, die Zahl ihrer Mieter zu erhöhen und die Standorte aufzuwerten. Konsequent geht die MEC Metro ECE Centermanagement den Weg vor allem bei den von ihr betreuten Fachmarktzentren der Metro Group. Dabei nutzt sie etwa die FlächenverkleiTransaktionsvolumen (RIWIS Bulwiengesa) nerung des SBWarenhausbetreibers Real oder der Elektrofachmarktkette Media Markt, um die Objekte im Zuge der Revitalisierung durch die Beimischung von Mietern klassischer Shopping-Center in hybride Malls mit mehr Aufenthaltsqualität umzuwandeln. Hier ist es laut Bulwiengesa wichtig, rechtzeitig auszuloten, ob der geplante Branchenmix an dem Standort genehmigungsfähig ist. Wertsteigerungspotenzial liegt auch im Management: „Insbesondere durch ein aktives Center- und Asset-Management können oftmals überfällige Umbauten und Anpassungen im Branchenmix angegangen werden. Hier liegen Chancen zur Werterhöhung und zur Steigerung des Cashflows“, heißt es in der Studie. „Für ein Fachmarktzentrum ist der richtige Branchenbesatz der wichtigste Erfolgsfaktor“, ergänzt Julia Graf, Teamleiterin Center-Management Süd bei der IPH Handelsimmobilien GmbH.

Günstige Voraussetzungen für „Click & Collect“ Mit Blick auf den veränderten Flächenbedarf der Mieter aus dem Nonfood-Segment (Elektrofachmärkte, Bekleidung oder Schuhhändler) durch den Online-Handel bestätigt auch Thomas Kuhlmann, Vorstand der Hahn-Gruppe: Da sich die Ver kaufsflächen hier eher verkleinern würden, müsse der Asset-Manager heute viel näher an der Immobilie sein, um auf die Veränderungen sehr flexibel reagieren zu können. Ein wichtiges Pfund, mit dem Fachmärkte aus seiner Sicht punkten können, ist die gute Erreichbarkeit. Wohnortnah kann dabei auch heißen, dass sich der Markt auf dem Weg vom Arbeitsplatz nach Hause befindet. Die verkehrsgünstige Lage in Verbindung mit den kostenlosen Parkplätzen ist laut Bulwiengesa auch eine gute Ausgangslage im Wettbewerb mit dem Online-Handel. Damit seien sie für Click & Collect, der Kombination aus Online-Bestellung und persönlichem Abholen, vor Ort gut geeignet. Fachmärkte könnten sich als Orte des effizienten und rationellen Einkaufs profilieren. Weitere Themen des zukunftsorientierten Fachmarktzentrums sind laut Hahn-Gruppe Drive-in-Konzepte, gemeinsamer Lieferservice aller Mieter oder gemeinschaftliche Logistikflächen. Gleichwohl ergab eine Umfrage der BBE Handelsberatung, dass das Gros der Befragten aus der Immobilienwirtschaft relativ große Auswirkungen des Online-Handels auf die

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Cities & Center & Developments Fachmarktlagen befürchtet, vor allem weil die weitere Entwicklung der NonfoodAnbieter und ihr Flächenbedarf noch schwer abzuschätzen sei, wie Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung ber ichtet. Hinzu kommt, wie es in der Bulwiengesa-Studie unter der Headline „Risiken“ heißt, die restriktive Auslegung des deutschen Baurechts, was die Nachnutzung leer er Einzelhandelsflächen oft er schwert, wie auch die Insolvenz von Praktiker und Max Bahr zeigt. Nicht selten ist die Nutzung als Baumarkt in der Baugenehmigung festgelegt. Dabei sind die etwa 50% der Alt-Praktiker-Flächen, die von Mitbewerbern übernommen wurden, kein Problem. Die Märkte, die von Branchenfremden wie Möbel-Händler übernommen wurden, bedeuten laut Stumpf für die Eigner aber niedrigere Mieteinnahmen. Für 125 Standorte (Stand Mai 2015) müssen laut Studie noch Mieter gefunden werden, aber da sich Innenstadt-relevante Branchen (z.B. Bekleidung) nicht unbegrenzt auf der grünen Wiese ansiedeln dürfen, ist die Zahl der Nachmieter begrenzt. Das zeigt, dass insbesondere bei Objekten, die durch Neuvermietung aufgewertet werden sollen, Branchen-Know-how unabdingbar ist. Ein anderer Unsicherheitsfaktor ist, dass Fachmarktkonzepte mit neuen Formaten in die Innenstädte zurückkehren, wie der schwedische Anbieter Clas Ohlson mit seinem Mix aus Multimedia, Heimdekoration und Werkzeug, der mit 3 Standorten in Hamburg das Entrée in Deutschland vorbereitet. Überzeugen können Fachmarktprodukte aus Sicht der Investoren durch ihr Aufwertungspotenzial: Wurden Fachmärkte früher durch solitäre Lagen und ein an das niedrige Preisniveau angepasstes Erscheinungsbild geprägt, so integrieren sie sich heute „in

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Deals London: Warburg-HIH Invest Real Estate GmbH, Hamburg, und TH Real Estate haben das Einkaufszentrum Angel Central (früher: „ N1 Centre“) in London veräußert. Die Immobilie gehörte zu den Portfolien der beiden Spezialfonds PEF 3 und ECP 1. Käufer ist CBRE Global Investors. Das 2002 eröffnete Einkaufszentrum befindet sich im Londoner Stadtbezirk Islington an der Hauptverkehrsstraße A1, ca. 15 Fahrminuten von der Londoner City entfernt. Auf rd. 14 000 qm bietet das Center Einzelhandel, Gastronomie und Unterhaltung wie ein Multiplex-Kino und eine Music Hall.

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Cities & Center & Developments Form von Fachmarktzentren und treten nach außen homogen wie Shopping-Center auf“, heißt es in der Studie. Themen sind mehr Aufenthaltsqualität, mehr Gastronomie und eine bessere Architektur. Im 1. Halbjahr 2015 wurden etwa 2 Mrd. Euro in Fachmarktimmobilien investiert.

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Deals GRR Retail Fund erwirbt Rewe Center

Das Interview

Faire Wettbewerbsbedingungen für alle Vertriebswege Gespräch mit Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) über die Dialogplattform Einzelhandel, Wettbewerbsgleichheit zwischen Online- und Offline-Handel und die Herausforderungen der Städte im Zeitalter der Digitalisierung. Handelsimmobilien Report: Im A pril trafen sich V ertreter des Einzelhandels mit Bundeswirtschaftsminister Gabriel zur Auftaktveranstaltung der „Dialogplattform Einzelhandel“. Gibt es schon erste Zwischenergebnisse und Erkenntnisse? Stefan Genth: Vor der Sommerpause fanden bereits Workshops in den Themenfeldern „Perspektiven für eine lebendige Stadt“ sowie „Digitalisierung und technologische Herausforderungen“ statt. Beide Termine waren sehr gut besucht. Der HDE wirkt gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium darauf hin, dass die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen so konkret und umsetzungsreif wie möglich entwickelt werden. Im September geht es weiter mit dem ersten Workshop im Bereich „Perspektiven für Arbeit und Berufe“, in dem unter anderem über die veränderten Anforderungsprofile für die Arbeit im Handel diskutiert werden soll. Bis Jahresende folgen noch drei weitere Workshops. HIR: Welche Ziele knüpft der Einzelhandel an diese Dialogplattform? Genth: Ziel der Plattfor m ist es, Öffentlichkeit, Politik und Gesellschaft für notwendige Rahmenbedingungen angesichts des Strukturwandels im Einzelhandel zu sensibilisieren. Am Ende des Prozesses sollen konkrete Handlungsempfehlungen für Bund, Länder und Kommunen stehen. Für wirkungsvolle Maßnahmen brauchen wir alle Beteiligten an einem Tisch: Wissenschaft, Verbände, Gewerkschaften, Unternehmen und Politik. Dafür ist die Dialogplattform ein gutes Instrument. HIR: Liegen Einzelhandel und Politik weit auseinander? Genth: Innenstädte und Handel sind aufeinander angewiesen. Angesichts rückläufiger Frequenzen in den Innenstädten brauchen wir dringend faire Wettbewerbsbedingungen für alle Vertriebskanäle des Handels und politische Rahmenbedingungen, die Unternehmen und Verbrauchern Sicherheit und Komfort im Onlinehandel ermöglichen, ohne den Datenschutz zu überfrachten. Darin stimmen alle überein. Aber es gibt auch offene Fragen, Stichworte sind hier die WLAN-Störerhaftung oder die Gewerbesteuer. HIR: W elche R olle spielt die R aum planung bei dem Bestreben, zwischen dem

Die GRR Group hat im hessischen Selters für den GRR German Retail Fund Nr. 1 den ReweMarkt erworben. Das als Single-Tenant genutzte Objekt mit einer Mietfläche von gut 2 400 qm wurde 2003 erbaut und 2014 komplett modernisiert. Im Zuge des Umbaus wurde auch die Ladenfläche um ca. 340 qm erweitert. Auf dem gut 8 200 qm großen Grundstück gibt es 124 Parkplätze. Damit umfasst der GRR German Retail Fund Nr. 1 nun 35 Objekte. Die OHC Oliver Heeb Consulting, Darmstadt, vermittelte für den Käufer. Der GRR German Retail Fund No.1 ist ein offener Immobilien-Spezial-AIF und wird über die Plattform der Service-KVG Int Real administriert.

**** Berlin: Die „ HörPartner GmbH“ , mit rd. 40 Fachgeschäften in Berlin und Brandenburg einer der führenden Experten für Hörsysteme, hat durch Vermittlung von Aengevelt einen neuen Laden in Berlin-Mitte mit 100 qm gemietet. Die Eröffnung erfolgte im August. Vermieter ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte.


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Cities & Center & Developments stark reglementierten stationären Einzelhandel und dem relativ frei operierenden Online-Handel Waffengleichheit herzustellen? Genth: Völlige Waffengleichheit ist eine Illusion. Stationär er Handel und eCommerce haben unterschiedliche Voraussetzungen. Aber wir müssen sehen, dass wir zumindest das Zahlenwerk, auf dessen Grundlage die Branche und die Raumplanung wichtige Entscheidungen treffen, der Realität entsprechen. Ein zentrales Thema bei der Raumplanung ist die Größe der Einzugsgebiete, das heißt die Wirkungen in den Raum, welche insbesondere bei großen und starken Handelsansiedlungen in einem kausalen Zusammenhang mit der Verkaufsflächengröße gesehen werden. Dieser Zusammenhang zwischen Verkaufsfläche und Raumwirkung wird bei der Ansiedlung von Warenlagern des Online-Handels nicht gesehen, weil die Definition der Verkaufsfläche bei diesen Lagerflächen nicht greift. Denn Verkaufsfläche wird unter anderem als „vom Kunden zum Zwecke der Warenaufnahme betretbare Fläche“ definiert. Zum Wesen des Distanzhandels gehört aber, dass der Kunde die Betriebsfläche nicht betritt. In der Systematik der Raumordnung heißt das: Wo keine Verkaufsfläche, dort ist auch keine räumliche Auswirkung. Wird der Online-Handel nicht in die Berechnung der regionalen Kaufkraft einbezogen, stimmen die Zahlen nicht. Diese Daten aber sind eine der entscheidenden Grundlagen für die Raumplanung, die Investments vieler Geldgeber in den Handel und Orientierung für Gründer in der Branche. Die erste Aufgabe des Gesetzgebers müsste daher sein, die Definition der Verkaufsflä-

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Deals Berlin: Rockspring Property Investment Managers hat von Metro Properties für einen ihrer Fonds das Südring Center Rangsdorf, südlich von Berlin, erworben. Das Fachmarktzentrum mit 41 500 qm Fläche ist voll vermietet. Ankermieter sind Real, Obi und Adler Moden. Das Objekt befindet sich südlich von Berlin an der Ringautobahn A10, in der Nachbarschaft von einem Roller Möbelmarkt und bietet 2 000 Parkplätze sowie eine Genehmigung für die Erweiterung des Centers um 6 000 qm. Das Fachmarktzentrum wird von MEC Metro-ECE Centermanagement verwaltet.

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Cities & Center & Developments che in Zeiten der Digitalisierung so anzupassen, dass der Begriff jene Fläche beschreibt, in der letztmalig für den Endverbraucher die Ware aufbewahrt wird. Das umfasst dann sowohl die Lager des eCommerce als auch den stationären Einzelhandel mit seinen Verkaufsflächen. HIR: Und wie sieht es beim Thema Ladenschluss aus? Genth: Die Ladenöffnungszeiten spielen eine gr oße Rolle, wenn es um die Attr aktivität von Innenstädten geht. Zu restriktive Regelungen behindern den fairen Wettbewerb zwischen Online-Händlern und stationären Unternehmen. Die Händler sollten werktags selbst entscheiden dürfen, wann sie wie lange öffnen. Jeder Unternehmer weiß selbst am besten, wann es für ihn an seinem Standort und mit seiner Kundengruppe sinnvoll sein kann, aufzumachen. Das können in Pendlerstädten ganz andere Zeitfenster sein als in touristischen Zentren oder Metropolen.

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Unternehmens News Stadtquartier Milaneo ist fertig gestellt Nach der Eröffnung des Einkaufszentrums im September 2014 ist jetzt das gesamte Stadtquartier Milaneo in Stuttgart planmäßig fertig. Das Hotel der Marke Aloft ist seit Ende Juli fertig und die

Hier brauchen wir ein Stück mehr unternehmerische Freiheit. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass Kommunen und Gemeinden die bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten zur Genehmigung von verkaufsoffenen Sonntagen nutzen. Vielerorts sind die Behörden viel zu restriktiv. Zudem behindert der Flickenteppich aus Länderzuständigkeiten bei der Ladenöffnung bundesweit tätige Unternehmen. Hier ist eine bundeseinheitliche Regelung gefragt. Dafür setzt sich der HDE im Rahmen der Dialogplattform ein. HIR: Deutschlands Metropolen müssen die Online-Konkurrenz kaum fürchten. Doch wie sieht es mit den kleineren Städten aus? Gibt es Problemstädte? Genth: Studien zeigen, dass Städte aller Größenklassen in ähnlichem Maße von der Online-Konkurrenz getroffen werden. Im Schnitt gab jeder fünfte befragte Kunde an, verstärkt online zu shoppen und die Innenstadt deshalb seltener zu besuchen. Bei Städten über 500 000 Einwohnern waren es genau wie bei Städten mit bis zu 25 000 Einwohnern 21% der Kunden, die dieses Verhalten bestätigten. Hier lassen sich keine pauschalen Aussagen treffen. Da kommt es auf die Lage vor Ort an, beispielsweise auf die Umgebung, den Einzugsbereich oder die Kaufkraft. HIR: W as m üssten die Städte tun, dam it sie wettbewerbsfähiger werden? Genth: Viele Innenstadthändler beklagen die mangelhafte Er r eichbar keit ihr er Geschäfte. Hier müssen die Kommunen vielerorts noch mehr in die Infrastruktur wie Straßen, den öffentlichen Personennahverkehr oder Parkplätze investieren. Einkaufen in der Innenstadt muss ein stimmiges Einkaufserlebnis sein. Die Dialogplattform soll deshalb auch einen Beitrag zur noch engeren Vernetzung mit anderen innenstädtischen Branchen wie Tourismus und Gastronomie leisten. Nur gemeinsam kann es gelingen, das positive Erlebnis Innenstadt auch in Zukunft lebendig zu erhalten. Zudem ist es wichtig, die Digitalisierung auch im städtischen Raum umzusetzen. Die Kunden erwarten entsprechende WLAN-Angebote. Eine möglichst breite Versorgung mit frei zugänglichen Internetzugängen eröffnet den Händlern gleichzeitig die Chance, innovative und neue Services über die Handys der Verbraucher anzubieten. HIR: Der Facheinzelhandel tut sich schon seit Jahren sehr schwer. Was bedeutet die Internet-Konkurrenz für diese Mittelständler? Und was ist zu tun? Genth: Die kleineren Einzelhandelsunternehmen müssen zum einen auf ihre traditionellen Stärken wie Beratungskompetenz und Einkaufserlebnis setzen. Darüber hinaus

Wohnungen sind an Endinvestoren veräußert worden, rd. 220 Mieter sind eingezogen. Mit dem Milaneo realisierten die Projektpartner Strabag Real Estate, ECE Projektentwicklung und die Projektgesellschaften der Bayerische Hausbau, QMP Baufeld 6, 8, 9 von 2012 bis 2015 am Mailänder Platz eine der größten Quartiersentwicklungen Deutschlands mit einem Investitionsvolumen von rd. 550 Mio. Euro. Eigenkapitalpartnerin ist Hamburg Trust, die sich mit rd. 78% am ShoppingCenter inkl. Tiefgarage beteiligt hat. Für die Bauausführung war die Ed. Züblin AG als Generalunternehmen zuständig. Im neuen Europaviertel bietet das Milaneo auf einem rd. 30 000 qm großen Areal eine Mischung aus Handel, Dienstleistung, Gastronomie, Hotel, Wohnen und Büro.


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Cities & Center & Developments sollte jeder Händler zumindest prüfen, ob es Sinn macht, sich ein Online-Standbein aufzubauen. Das Minimum muss sein, dass jeder Händler im Internet auffindbar ist, das muss also nicht gleich ein eigener Shop sein. Außerdem sollte kein Betrieb die Chancen der Digitalisierung ungenutzt lassen. So können die Kunden über sogenannte Beacons ab einer bestimmten Entfernung zum Geschäft Rabattgutscheine oder aktuelle Informationen zum Sortiment auf ihre Smartphones bekommen. Oder die Kunden navigieren per Handy durch den Laden und werden dabei auf bestimmte Angebote aufmerksam gemacht. Hier sind noch viele neue Anwendungen denkbar. HIR: Schafft das der Handel allein? Oder ist auch die Politik gefordert?

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Genth: Neben den Dingen, die die Händler selbst tun können, ist auch die Politik gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen: So zum Beispiel bei der Gewerbesteuer mit den Hinzurechnungen für Mieten und Pachten. Das überfordert viele Händler in schlechten Jahren und bringt sie zusätzlich in finanzielle Schwierigkeiten. Gerade im aktuellen Strukturwandel, in dem die Unternehmen vor einem erhöhten Investitionsbedarf in die Digitalisierung stehen, wirkt das oft krisenverschärfend. Zudem können die Händler viele innovative Services für ihre Kunden und deren Smartphones nur anbieten, wenn die Politik die WLAN-Störerhaftung abschafft. Denn bisher verhindern die rechtlichen Risiken der Störerhaftung in vielen Fällen, dass die Händler WLAN anbieten. Die neuen Technologien setzen aber einen Internetzugang voraus. An vielen Standorten ist das nur über WLAN möglich. Hier muss die Politik tätig werden. Wichtig ist dabei, dass die Kunden nicht gleichzeitig durch eine Anmeldepflicht davon abgehalten werden, das WLAN-Angebot auch wirklich zu nutzen. HIR: Der Einzelhandel ist derzeit eine wichtige Stütze der deutschen Binnenkonjunktur. Wie sieht der HDE nach der Halbjahresbilanz die weitere Entwicklung? Genth: Wir haben für 2015 ein Wachstum um nominal 1,5% prognostiziert. Zum Halbjahr liegen wir über unseren Erwartungen. Die Rahmenbedingungen stimmen, so dass sich der positive Trend auch im zweiten Halbjahr fortsetzen könnte.

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Cities & Center & Developments Modehandel

Das Wachstum im Online-Handel verlangsamt sich HIR DÜSSELDORF. Nach einer guten Vorlage im ersten Halbjahr 2014 ist der mittelständische Bekleidungsfachhandel mit einem kleinen Minus ins Jahr 2015 gestartet. Der vom eCommerce angetriebene Versandhandel konnte zwar ordentlich zulegen, doch sind die Zeiten zweistelliger Zuwachsraten offenbar vorbei. Der Umsatz des mittelständischen Textilfachhandels lag nach den Berechnungen des Bundesverbandes des Textileinzelhandels (BTE) in Köln in den ersten 6 Monaten 2015 im Durchschnitt rund ein halbes Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums – allerdings bei zum Teil großen Unterschieden zwischen den einzelnen Unternehmen. Etliche Modegeschäfte dürften aus Viele Modegeschäfte bislang mit 2015 zufrieden. Foto: BTE Sicht des Verbands dennoch mit ihren Verkäufen zufrieden sein, da das erste Halbjahr 2014 mit einem Umsatzplus von rund 2% eine ordentliche Vorlage darstellt, die schwer zu toppen war. Wie der BTE weiter mitteilt, werden die errechneten Daten von verschiedenen anderen Berichtskreisen mit mittelständischer Teilnehmerstruktur bestätigt. Auch das Statistische Bundesamt hat in seiner aktuellen 5-Prozent-Stichprobe für den Bekleidungshandel vorläufig ein kleines Umsatzminus von 0,2% errechnet. In diesem Panel sind allerdings etliche Modefilialisten vertreten, die über Flächenexpansion wachsen. Die amtlichen Zahlen sind nicht flächenbereinigt. Für den Handel mit Textilien, das heißt für Meterwaren, Handarbeiten, Heim- und Haustextilien errechnet das Statistische Bundesamt im ersten Halbjahr ein Umsatzwachstum von 0,7%, während sich der Einzelhandel mit Vorhängen, Gardinen und Teppichen sogar über einen Zuwachs von 2,0% freuen kann. Auf den gesamten Bereich „Fashion & Lifestyle“ entfallen laut GfK bundesweit 11,3% der Kaufkraft der Bundesbürger. Damit ist die Branche hinter dem größten Sektor „Lebensmittel und Drogerie-Artikel“ mit 48,5% sowie „Technik und Medien“ mit 15,9% die drittstärkste Sparte im deutschen Einzelhandel. Überdurchschnittlich hat sich der (Online)Versandhandel - das heißt der von eCommerce getriebene Versand - in der ersten Jahreshälfte 2015 entwickelt. So errechnete das Statistische Bundesamt für den „Versand- und Internethandel mit vorwiegend Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren“ per Ende Juni ein Umsatzwachstum von 7,9%. Das zeigt aus Sicht des BTE im Umkehrschluss aber auch, dass die Zeiten zweistelliger Zuwachsraten im Online-Handel wohl vorbei sind. Laut GfK lag der OnlineAnteil im Segment „Fashion & Lifestyle“ im Jahr 2014 bei 18,9%.

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Personalien Miladinovic wechselt zu Cornerstone Brankica Miladinovic verstärkt das Münchener Team von Cornerstone Real Estate Advisers GmbH. Die Immobilienökonomin (IRE|BS) zeichnet für die Vermarktung von Objekten mit Büro- und Einzelhandelsflächen in der Region Süd verantwortlich. Sie war zuvor bei Strabag Real Estate und bringt mehr als 10 Jahre Expertise bei der Vermietung und Vermarktung von Gewerbeimmobilien mit. Weitere berufliche Stationen waren Savills, Knight Frank und HIH Hamburgische Immobilien Handlung. Nach den Worten von Gunther Deutsch, Geschäftsführer der Cornerstone Real Estate Advisers, soll Miladinovic mit ihren Erfahrungen das Team ergänzen und das Vermietungsmanagement der von Cornerstone betreuten Immobilien stärken.

Deals Herne: Ein Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Hauptstraße in Herne erworben. Die Immobilie hat eine Gesamtnutzfläche von 750 qm. Davon entfallen 512 qm auf 6 Wohneinheiten und 238 qm auf 2 Gewerbeeinheiten, eine Bäckerei und ein Friseur. Engel & Völkers Commercial Dortmund vermittelte.


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Handelsimmobilien

Report Nr.204

Cities & Center & Developments

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Personalien

Mittelständischer Fachhandel

Unterstützung durch Städte und Entwickler ist wichtig rv DÜSSELDORF: Der m ittelständische Fachhandel ist bei Shopping-Centern und auch größeren Fachmarktzentren mit Blick auf den abwechslungsreichen Mietermix gefragt. Und für die Mittelstädte, die nicht im Fokus vieler Filialisten stehen, ist er für ein breites und tiefes Angebot überlebenswichtig. Deshalb sind Entwickler und Städte gefordert, den mittelständischen Facheinzelhandel - auch mit Blick auf die Konkurrenz aus dem Internet - zu unterstützen. „Generell gibt es leider immer weniger lokale Mieter“, bedauert André Stromeyer, Direktor Vermietung bei der HBB GmbH in Hambur g. Die Gr ünde dafür sind vielschichtig und auch abhängig von der Branche, in der sich der Einzelhändler bewegt. Im Bekleidungshandel, der für den Internet-Handel derzeit eine sehr große Relevanz hat und wo die Monolabel-Stores der Markenhersteller dem Fachhändler zusätzliche Konkurrenz machen, ist es für den Fachhändler schwierig mit einem Multi-Marken-

Der Mittelstand muss sich mit seinem Konzept in ein Center einpassen.

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Foto: HBB

Angebot zu punkten. Deshalb ist es aus Stromeyers Sicht wichtig, dass der Mittelständler seine ganz speziellen Stärken ausspielt und seine eigene Nische findet. Das beginnt bei der speziellen, am lokalen Markt ausgerichteten Sortimentszusammenstellung, einer spannenden Ladengestaltung und einem Service, den der Filialist so nicht bieten kann. Die Güte des Personals macht nach Erkenntnis etwa des Bundesverbandes des Textileinzelhandels (BTE) dabei den Unter schied zwischen mehr oder weniger Umsatz im Geschäft. Wo es möglich sei, müssten die Fachhändler neue digitale Errungenschaften auch in ihren physischen Stores nutzen, rät Stromeyer und denkt dabei etwa an die „Regalverlängerung über Tablets, um dadurch die Auswahl für die Kunden zu erweitern.“ Die Zukunft sei No-Line. Am wichtigsten ist aus seiner Sicht aber, dass der Händler auch im Netz sichtbar ist. Doch gerade das stellt für viele Mittelständer einen Kraftakt dar, da sie dafür keine Ressourcen haben. Statt einen eigenen Online-Shop aufzubauen, gibt es jedoch immer häufiger die Chance, seine Präsenz auf einer Plattform zu zeigen. Dazu gehören beispielsweise „Locafox“, „HierbeiDir“ oder städtisch organisierte Plattformen wie die „Online City Wuppertal“ und die „Hanau-App“. Jenseits des Internets kann sich der Mittelstand in kleineren Städten aber auch durch Events und Veranstaltungen in den Köpfen der Verbraucher verankern. Im ländlichen Raum kann zudem die Einrichtung von Paketannahmestellen in den Geschäften die Frequenz steigern und deren Verankerung im Alltag der Kunden verstärken. Entwickler wie die Hamburger HBB GmbH, die sich häufig in Klein- und Mittelstädten bewegen, können dem Mittelstand auch hilfreich zur Seite stehen. Das beginnt laut

Karsten Burbach geht zu Corpus Sireo Karsten Burbach (50) ist neuer Geschäftsführer bei der Corpus Sireo Asset Management Retail, Köln, und verantwortet mit COO Ingo Hartlief die Akquisition, das Investment-, Asset- und Portfoliomanagement sowie die Betreuung von Kunden und Investoren. Laut Hartlief stehen dem Unternehmen für die Investition in Handelsimmobilien beträchtliche Mittel zur Verfügung. Der DiplomKaufmann war zuvor bei CBRE in Frankfurt/M, wo er ab 2006 den Bereich Retail als eigenes Segment aufbaute. Als Head of Retail Germany verantwortete er den Aufbau von Vermietungsteams sowie der Abteilungen Shopping Center Management und Consulting/ Research. Zuvor leitete er den Bereich Handel, Konsum, Güter bei der BBE Unternehmensberatung in Köln. Burbach folgt Thorsten Prior, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch Ende August verlassen hat.

Deals Dreieich: Ein Privatinvestor hat eine Ladenfläche mit 578 qm in frequentierter Lage in Dreieich bei Frankfurt in der Frankfurter Straße erworben. Vermieter ist ebenfalls ein Privatinvestor. Engel & Völkers Commercial Frankfurt vermittelte.


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Cities & Center & Developments Stromeyer in den Vermietungsgesprächen mit der gemeinsamen Entwicklung des Handelskonzepts, Diskussionen über Marken und Konzepte, das Vermitteln von Ladenbauern, Handwerkern und Architekten im Planungsgespräch. Häufig geht es bei Mittelständlern, die erstmals in ein Center gehen, darum, für den Standort das richtige Konzept mit den richtigen Sortimenten und Marken zu entwickeln, weiß der Experte. Denn das hängt auch von den Branchen und Mietern ab, die außerdem noch im ShoppingCenter oder Geschäftshaus vertreten sind. Zur Unterstützung gehört aber auch, dass der Entwickler den Mittelständler bei Bankgesprächen begleitet, um beispielsweise das Shopping-Center-Projekt zu erklären, in das dieser sich einmieten will. Auch die Empfehlung von Banken, die einem Projekt positiv gegenüberstehen, ist eine wichtige Hilfestellung, da manche Berater bei den projizierten Umsätzen für den Fachhandel oft B-Lagen zugrunde legen und die Finanzierung eines neuen Geschäfts deshalb ablehnen. Weiter können Entwickler laut Stromeyer den potenziellen Mieter über Existenzgründerdarlehen der KFW informieren: „Wir bieten für manche Mieter auch Anlaufunterstützung durch verschiedene Maßnahmenpakete.“ Auch das Center-Management bietet wichtige Beratungskompetenz. Dass aber auch die Kommunen gefordert sind, liegt auf der Hand. Laut Stromeyer müssen Städte durch Institutionen wie das Stadtmarketing versuchen, den Einzelhandel unter eine einheitliche Marke zu bringen und zu „steuern“, wie die Werbegemeinschaften in Einkaufszentren das tun. Da sich Händler , die vor Or t einen Laden suchen,

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Deals Marketing Awards auf der Expo Real Die Expo Real in München ist auch 2015 das Forum auf dem die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt NürtingenGeislingen die Immobilien-Marketing-Awards verleiht. Am 6. Oktober werden auf der Messe herausragende Marketingkampagnen in der Immobilienwirtschaft prämiert. Der Vorsitzende der Fachjury, Prof. Dr. Stephan Kippes, ist Inhaber der im deutschsprachigen Raum einzigen Professur für Immobilienmarketing. Die Verleihung erfolgt um 15 Uhr auf dem BID-Stand, Halle B2, Stand 220.

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Cities & Center & Developments bei der jeweiligen Stadt melden, muss der Ansprechpartner auch wissen, wo die entsprechende Verkaufsfläche verfügbar ist. Eine andere Aufgabe für Kommunen ist das Organisieren von kurzfristigen Vermietungen in leer stehenden Flächen, - heutzutage als Pop-up-Stores bezeichnet -, um eine Abwärtsspirale für die benachbarten Händler zu verhindern. Denn Leerstand schädigt einen Standort und tangiert auch das Geschäft der verbliebenen Händler. Wichtig ist es dem HBB-Vermietungsdirektor auch, dass die Städte den Handel in ihre Onlineaktivitäten einbinden: „Die Stadt Hanau ist mit der Hanau App, auf der sich Händler in unterschiedlicher Form präsentieren können, ein Beispiel dafür.“ Last not least ist ein schlüssiges und nachhaltiges Einzelhandelskonzept für die Stadt ein wichtiges Fundament, um darauf ein attraktives Einzelhandelsangebot aufzubauen.

Schweizer Handelsimmobilienmarkt im Umbruch

Der Frankenschock und seine Folgen für den Handel Dr. Gerold Doplbauer, Team Leader Retail Real Estate Advice bei GfK Zuerst Discount, dann Online und nun die Aufhebung des Frankenmindestkurses – der Schweizer Einzelhandel wurde kräftig durchgeschüttelt. Die Entkoppelung des Franken vom Euro führte zu starken Kaufkraftabflüssen ins benachbarte Ausland mit dem Effekt einer abrupten Klimaverschärfung im Handel. Aktuell kann das als kleine Eiszeit betrachtet werden, für die man gut gerüstet scheint. Das legt der Blick auf die Performance der Schweizer Akteure nahe. Doch folgt der kleinen nun die große Eiszeit? Seit 2004 die zweiten bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU unterschrieben wurden, hat sich der bis dahin noch introvertierte Schweizer Markt sukzessive geöffnet. Damals war der Einzelhandel noch fest in den Händen der beiden omnipräsenten Player Migros und Coop, die an der Verdichtung ihrer Netze arbeiteten: Die Fläche der Migros-Gruppe wuchs von 1990 bis 2005 um 82% auf 1,37 Mio. qm, die Fläche der Coop-Gruppe verdoppelte sich auf 1,48 Mio. qm. Beide betrieben zusammen knapp ein Viertel der gesamten Einzelhandelsfläche in der Schweiz. Mit der schrittweisen Liberalisierung der Märkte wurden diese zunehmend standardisiert und internationalisiert. Das Angebot konzentrierte sich in urbanen Räumen. Die Schweiz stand aus Sicht der Anbieter für qualitätsbewusste Kundschaft, die bereit ist, deutlich höhere Preise zu bezahlen als im Ausland. Doch der Markteintritt der deutschen Discounter ist exemplarisch für den Wandel. 2005 eröffnete Aldi Suisse die erste Filiale, kurz darauf kündigte Lidl ein rasantes Expansionsprogramm an. Anfang 2015 konnten die Schweizer in 175 Aldi- und 98 Lidl-Märkten günstig einkaufen. Die Marktführer im Schweizer Lebensmittelhandel reagierten mit externem Wachstum: Coop übernahm 2007 die 12 Märkte der französischen Hypermarktkette Carrefour, die sich aus der Schweiz zurückzog, und Migros den Discounter Denner, bis dahin die Nummer 3 im Lebensmittelhandel. Inzwischen gehören zur Coop-Gruppe die Elektronikfachmärkte Darty und Fust, der Lebensmittelgroßhändler Transgourmet sowie das Schweizer Geschäft von The Body Shop und Christ. Die Migros-Gruppe hat ihre Kom-

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Deals Neues Zentrum am Langener Bahnhof Die Stadtwerke der hessischen Stadt Langen ha-

ben ihr früheres Betriebsgelände an der Liebigstraße an die Hanseatische Betreuung- und Beteiligungsgesellschaft mbH (HBB) verkauft. Die wird hier ein Einzelhandels-, Wohn- und Dienstleistungszentrum bauen. Für Bürgermeister Frieder Gebhardt und Stadtwerke-Direktor Manfred Pusdrowski ist das ein wichtiger Schritt in der Geschichte der Stadt. Das Bild am Bahnhof werde sich radikal verbessern, wenn auf der Brachfläche zwischen Bahnhof und StadtwerkeTurm Leben pulsiere. Der Investor HBB aus Hamburg will auf dem rd. 18 000 qm großen Areal Handelsflächen und ein Hotel errichten. Zudem sind an der Weserstraße 3 große Wohngebäude geplant. Nach den Worten von Gebhardt ist das der endgültige Startschuss für das neue Wohngebiet Liebigstraße, das sich vom Bahnhof bis zur ElisabethSelbert-Allee erstreckt. In den kommenden Jahren würden weitere Flächen der Stadtwerke und der Kommunalen Betriebe schrittweise an Investoren verkauft.


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Cities & Center & Developments petenz im mittleren bis gehobenen Bekleidungssegment durch die Übernahme von Schild ausgebaut. Zudem hat Migr os ihr e Fühler nach Deutschland ausgestr eckt und 2013 den Fuldaer Vollsortimenter Tegut, dessen Philosophie gut zu den Schweizern passt, übernommen. Zwischen 2005 und 2010 erhöhte Migros die Fläche auf 1,64 Mio. qm (+20% seit 2005), Coop auf 1,74 Mio. qm (+17%). Um sich auch in punkto Internet-Handel breiter aufzustellen, übernahm Coop 2013 die Nettoshop AG, führend im Online-Handel mit Elektrohaushaltswaren. Nach einer 30%igen Beteiligung im Jahr 2012 an der Galaxus AG sicherte sich Migros zuletzt mit 70% die Mehrheit an dem Betreiber der Webshops galaxus.ch (u.a. Wohnen, Freizeit, Unterhaltungselektronik) und digitec.ch (Computer und Computerzubehör). Seitdem stagnierte die Entwicklung, nicht nur bei den Marktführern, sondern auch im Einzelhandel insgesamt. 2014 lag der Schweizer Einzelhandelsumsatz bei 97,6 Mrd. Franken (80,4 Mrd. Euro) und damit in etwa auf dem Niveau von 2010 mit 97,8 Mrd. Franken. Gleichzeitig flachte auch das Shopping-Center-Wachstum ab: Stieg die Verkaufsfläche in Centern mit mehr als 5 000 qm zwischen 2000 und 2010 um 71% auf 2,37 Mio. qm, so kamen in den vergangenen Jahren nur noch 280 000 qm neu hinzu (+11% seit 2010) – ein Indiz für einen inzwischen gesättigten Markt. Mit rund 320 qm je 1 000 Einwohner rangiert die Schweiz europaweit im oberen Mittelfeld. Zum Vergleich: In Deutschland sind es rund 120 qm je 1 000 Einwohner. Die insgesamt 2,65 Mio. qm verteilen sich auf 189 Center und stehen für rund 17 Mrd. Franken (14 Mrd. Euro) oder gut 17% des Einzelhandelsumsatzes. Die fortgeschrittene Marktreife zeigt sich auch in den tendenziell rückläufigen Umsätzen einiger Schweizer Shopping-Center: 37% der Center meldeten 2014 einen Umsatzrückgang von mehr als einem Prozent, 36% stagnierende Umsätze und nur 27% verzeichneten mehr als ein Prozent Umsatzwachstum. Dennoch sollen in den nächsten Jahren 170 000 qm Centerverkaufsfläche dazukommen, was einem Plus von gut 6% entspricht. Neben der „Mall of Switzerland“ mit ca. 70 000 qm, davon 46 000 qm Handel, gehören dazu das „Stades de Bienne“ in Biel (21 000 qm Handel), das „Centre des 2 Gares“ in Vevey (20 000 qm Handel) oder der „Salmen Park“ in Rheinfelden (53 000 qm, davon 7 000 qm Handel). Allerdings gehören die Schweizer Shopping-Center mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren europaweit auch zu den älteren Semestern und weisen einen hohen Investitionsstau auf, der oftmals schon beim Blick auf Architektur und Gestaltung offenkundig wird. Bislang profitierten die alten Konsumtempel trotz abnehmender Attraktivität von der Verbundenheit der Konsumenten mit ihren gelernten Standorten. Inzwischen gibt es jedoch zahlreiche attraktive Einkaufsalternativen mit mehr Aufenthaltsqualität und

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Deals IPH übernimmt das Management des Gerber Die IPH Handelsimmobilien GmbH wird zum 1. Oktober 2015 das CenterManagement für das Einkaufsquartier Gerber im Gerberviertel in Stuttgart übernehmen. Das Stadtquartier, das im September 2014 eröffnet wurde, verfügt über 85 Geschäfte auf etwa 25 000 qm Fläche. Mit dem Gerber hat die IPH nun insgesamt 18 Shopping-Center im Management. Die Gerber GmbH & Co. KG und die Koprian iQ beenden nach Ablauf der Markteinführungsphase planmäßig und im besten Einvernehmen Ihre Zusammenarbeit für das Gerber. IPH wird das Gerber optimieren. Dafür wird unter anderem eine neue, auf das Gerberviertel und das Einkaufsquartier zugeschnittene Marketingstrategie umgesetzt sowie der Branchen- und Mietermix des Gerber weiterentwickelt. ****** Münster: Die niederländische Damenmodemarke Claudia Sträter hat am Prinzipalmarkt in Münster rd. 450 qm gemietet. CBRE vermittelt. Vermieter ist ein privater Eigentümer. Die Eröffnung ist für Herbst 2015 geplant. 2003 hatte Claudia Sträter an diesem Standort bereits eine Filiale eröffnet, diese 2010 im Zuge der Neuausrichtung aber aufgegeben. Nun stehen der deutsche Markt und Münster erneut im Fokus des Unternehmens.


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Cities & Center & Developments Besatzstärke, sodass die Kunden zunehmend wechseln. Zudem wechseln auch viele in den Online-Handel, der mit 6,7 Mrd. Franken Umsatz 2014 rund 6,8% des Schweizer Einzelhandels ausmachte. Gemessen an Deutschland mit einem Online-Anteil von 8,5% (2014) ist hier aber noch viel Luft nach oben, was auch den Wettbewerbsdruck auf die in die Jahre gekommenen Standorte und Konzepte erhöht.

Weniger Neuprojekte und mehr Revitalisierungen Wie in Deutschland verstärkt das auch in der Schweiz den Trend weg von neuen Centerplanungen hin zur Modernisierung und Revitalisierung von Bestandscentern. So erhielt beispielsweise das „Zentrum Regensdorf“, nahe der nördlichen Stadtgrenze von Zürich, ein Facelifting verbunden mit einer Verkaufsflächenerweiterung von 15 000 auf 22 000 qm. Auch das „Emmen Center“ soll umstrukturiert werden, um sich gegen die in der Nachbarschaft geplante „Mall of Switzerland“ zu positionieren – und um beim potenziellen Mieter Inditex-Gruppe (Zar a) besser e Kar ten zu haben. Nachdem die Schweizer Nationalbank am 15. Januar 2015 völlig überraschend den Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro aufhob und der Wechselkurs gegenüber dem Euro zugelegt hat, sind für die Schweizer die Einkäufe im Ausland über Nacht um 15 bis 20% günstiger geworden. Das hat Spuren beim Einkaufsverhalten hinterlassen. Bereits 2013 waren 10 Mrd. Franken Foto: ECE (gut 8 Mrd. Euro) durch Auslandseinkäufe abgeflossen. DaStücki: Der starke Franken belastet das Geschäft. von entfiel die Hälfte auf gezielte Einkäufe im Ausland, 3,8 Mrd. auf Einkäufe aus beruflichem oder touristischem Anlass und 1,2 Mrd. entfielen auf den ausländischen Online-Handel.

Aufhebung des Mindestkurses dürfte Wirkung zeigen Es ist zu vermuten, dass die Aufhebung des Mindestkurses die Kaufkraftabflüsse verstärkt hat. Dies indiziert die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze, die – gemessen am Vorjahr – von Januar bis Mai um kumulierte -2,3% gefallen sind. Dabei war der Januar mit +2% noch positiv, doch der April und Mai fielen mit -4% und -5% düster aus. Besonders spürbar ist der Frankenschock im Nonfood-Handel, der um -3,9% nachgab. In den Grenzregionen ging der Nonfood-Umsatz sogar um -5,9% zurück.

Kaufkraftzufluss auf der anderen Seite der Grenze Der Wert ist Fluch und Segen zugleich: Fluch für grenznahe Shopping-Center wie das „Stücki“ in Basel, das seit 2008 am Markt ist und nicht richtig in die Gänge kommt. Obwohl der Freizeit- und Erlebnisfaktor des attraktiven Centers noch stärker hervorgehoben wurde, sank der Umsatz 2014 von 136 Mio. auf 134 Mio. Franken (110 Mio. Euro). Dagegen empfindet das „Rheincenter“ im 2 km entfernten deutschen Weil am Rhein die Entwicklung als Segen. Von der Attr aktivität her wür de das „Stücki“

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Stadt News ATP-Gründer Fred Achammer gestorben Fred Achammer, Gründer und früherer geschäftsführender Gesellschafter von ATP architekten ingenieure ist tot. Er galt als Pionier der interdisziplinären Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren im deutschsprachigen Raum. Geboren am 28. Januar 1924 wuchs der Tiroler in Innsbruck auf. Zeit seines Lebens war er als Industriearchitekt erfolgreich. Nach Abschluss seines Architekturstudiums (1949) an der ETH Zürich gründete Achammer im Jahr 1951 in Innsbruck ein Architekturbüro mit Schwerpunkt Industriebau. Er plante für zahlreiche Kunden aus der Lebensmittel- und Automobilindustrie, in Österreich und in Deutschland. Mit dem Bauingenieur Sigfrid Tritthart und dem Maschinenbauingenieur Gunther Fröhlich wurde die Idee der Gesamtplanung als Vorläufer der „Integralen Planung” entwickelt. Auf diesem Konzept gründet auch der heutige Erfolg von ATP architekten ingenieure. Im Jahr 1987 hatte sich Fred Achammer aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, nachdem sein Sohn Christoph in das Unternehmen eingetreten war. Damals hatte ATP bereits über100 Mitarbeiter und war Österreichs größtes Architekturbüro.


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Cities & Center & Developments den Wettbewerb durch seine Größe, Angebotsvielfalt und die bauliche Gestaltung klar für sich entscheiden. Beim Preis können die Mieter auf Schweizer Seite aber nicht mithalten. So kommen inzwischen 50% der Besucher des „Rheincenters“ aus der Schweiz, ein Viertel kommt aus Frankreich und nur 25% aus der Heimat. Hinzu kommen die restriktiven Schweizer Ladenöffnungszeiten, die viele an Samstagen zum Wocheneinkauf ins nahe Ausland treiben. Um dem entgegenzuwirken, ist seit 1. April 2015 in Einkaufzentren, die für den internationalen Fremdenverkehr wichtig sind, unter bestimmten Bedingungen Sonntagsarbeit zulässig.

Die Züricher Bahnhofstraße ist als Lage heiß begehrt Fazit: Das klingt zunächst so, als seien Investitionen in der Schweiz nicht sinnvoll. Doch ist der stagnierende bzw. rückläufige Trend eher als Erosion auf höchstem Niveau zu sehen. Die Züricher Bahnhofstrasse ist ein heiß begehrtes Pflaster – und mittlerweile eines der teuersten weltweit mit Spitzenmieten von über 800 Franken je qm (rund 700 Euro). EinzelFür Einzelhändler gilt Zürich als Hot Spot . Fotolia händler schreckt das nicht ab, wie die für 2016 geplante Eröffnung von Zara Home in der Bahnhofstraße 70 zeigt. Um schneller an den Mietvertrag zu kommen, wurde dem aktuellen Mieter, dem Buchhändler Orell Füssli, eine Ablösesumme (Key Money) von 2,5 Mio. Euro bezahlt. Ebenso werden an der Rue du Rhône in Genf Mieten von rund 350 Franken je qm (knapp 300 Euro) in der Spitze gezahlt. Auch wenn die Freie Straße in Basel mit 250 Franken je qm (gut 200 Euro) etwas abfällt, ist das in Bezug auf die vergleichsweise geringe Stadtgröße mit knapp 175 000 Einwohnern dennoch beachtlich.

Die Kaufkraft liegt über dem europäischen Niveau Doch die Schweiz gehört zu den kaufkräftigsten Ländern Europas. Im Jahr 2015 stehen den Schweizern rund 43 514 Euro Kaufkraft je Einwohner zur Verfügung – in Österreich sind es 22 067 Euro und in Deutschland 21 449 Euro. Auch die Shopping-Center gehören mit durchschnittlich 6 500 Franken (5 400 Euro) Umsatz je qm zum absoluten Spitzenfeld. Beim „Glatt Einkaufszentrum“ liegt der Wert sogar bei über 14 000 Franken (gut 11 500 Euro) je qm Verkaufsfläche. Dabei sind die 27 SBB-Bahnhof-Center, bei denen Flächenleistungen von 20 000 Franken je qm keine Ausnahme sind, noch nicht berücksichtigt. Dass nicht alles düster ist, spiegeln auch die Spitzenrenditen von 3,2% für Objekte in der Top-Lage von Zürich und bis zu 4,1% für Top-Shopping-Center wider. Das zunehmende Risiko, das mit der Volatilität des Franken verbunden ist, dürfte bald zu steigenden Renditen führen. Der Blick in die Schweiz lohnt also nach wie vor, doch sollte genauer hingeschaut werden.

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Veranstaltung GCSC-Congress im Zeichen der Visionen Der 15. German Council Congress am 17. und 18. September im Berliner Hotel Adlon befasst sich in diesem Jahr mit der Frage, wie die Welt des Einzelhandels in 10 Jahren aussehen wird, wie Kunden angesprochen werden müssen und was Konzepte einzigartig

macht? Nach Erwartung des German Council of Shopping Centers werden rd 500 Entscheider aus der ShoppingCenter- und Handelsimmobilienbranche kommen. “Vision” ist das diesjährige Motto mit dem sich die Experten aus Handel, Immobilienund Beratungsszene befassen.

Sonstiges Aus mfi wird Unibail Rodamco Germany Aus der Mfi in Essen wird Unibail-Rodamco Germany mit Sitz in der Düsseldorfer Airport City: Noch im August firmierte die Mfi Management für Immobilien GmbH in Unibail-Rodamco Germany um. Bereits seit 2012 ist die Unibail-Rodamco Gruppe – europaweit führend im Bereich Gewerbeimmobilien – Haupteigentümer des deutschen Shopping-CenterEntwicklers. Die Umfirmierung soll die vollständige Integration von mfi in die Unibail-Rodamco Gruppe unterstreichen.


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Cities & Center & Developments Landesplanungsrecht Baden-Württemberg

Die strengen Regeln im „Ländle“ begrenzen die Ansiedlung neuer „Möbelhäusle“ Sebastian Deppe, Mitglied der Geschäftsleitung der BBE Handelsberatung*)

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Deals Union Investment kauft „Riviera“ in Gdynia Union Investment hat mit dem Riviera ein weiteres regional dominieren-

„Schaffe, schaffe, Häusle bauen“ – was insbesondere für den schwäbischen Teil von Baden-Württemberg gilt, lässt sich nicht unbedingt auf den dortigen Möbelhandel übertragen. Zwar steht Baden-Württemberg, wenn es um die Größe der Verkaufsfläche im Möbelhandel geht, deutschlandweit an dritter Stelle: Das Bundesland kann eine Möbel-Verkaufsfläche von rund 3,01 Mio. qm vorweisen und hat damit nur noch Nordrhein-Westfalen (4,659 Mio. qm) und Bayern (3,921 Mio. qm) vor sich. Ob die Verhältnisse jedoch so bleiben werden, ist fraglich. Denn das baden-württembergische Landesplanungsrecht ist besonders streng. Schon das Beeinträchtigungsgebot in Sachen Einzelhandel fällt in Baden-Württemberg strikter aus als in anderen Flächenländern. Wird es ansonsten eher allgemein formuliert, so quantifiziert der Gesetzgeber in Baden-Württemberg die Anhaltswerte für eine zu erwartende (und zu unterbindende) Beeinträchtigung des innerörtlichen Einzelhandels durch den großflächigen Einzelhandel in nicht integrierten Lagen: 10% UmsatzUmverteilung durch Zentren-relevante und 20% durch Nicht-Zentren-relevante Sortimente. Dabei werden Möbel zu den NichtZentren-relevanten Sortimenten gezählt, als Zentren-relevant gelten Sortimente wie Wohn-Accessoires, Heimtextilien, GPK (Glas, Porzellan, Keramik), die bevorzugt in der Innenstadt angesiedelt werden sollen. Auch das Integrationsgebot wird in Baden-Württemberg besonders streng gehandhabt. So werden städtebaulich integrierte Lagen generell bevorzugt, und auch bei NichtZentren-relevanten Sortimenten wie Möbel oder Heimwerker-Artikel wird das Wechselspiel mit dem zentralörtlichen Versorgungskern sehr genau geprüft. Besonders streng handhabt die Region Stuttgart das Thema „Integration“: Standorte für NichtZentren-relevante Einzelhandelsgroßprojekte - wie eben Möbelhäuser - sind nur in den zentral-örtlichen Siedlungs- und Versorgungskernen bzw. in den in der Raumnutzungskarte dargestellten Vorranggebieten oder in deren unmittelbarem Umfeld zulässig. Dies könnte auch ein Grund dafür sein, dass die Metropolregion Stuttgart im Vergleich zu den anderen Metropolregionen Deutschlands eine Sonderposition einnimmt, wenn es um die Zahl der Wohnkaufhäuser mit einer Fläche von über 20 000 qm geht. Während alle anderen entsprechenden Regionen in Deutschland im Zehnjahresvergleich

des Einkaufszentrum in Gdynia in Polen erworben. Mit 70 540 qm Mietfläche und 230 Shops ist das 2011 erbaute und 2014 erweiterte Center die größte Einkaufsdestination der „Tri-City“ mit Danzig, Gdynia und Sopot. Verkäufer ist eine Tochter der französischen Foncière Euris. Der Centerentwickler Mayland Real Estate bleibt als Property Manager an Bord. Union Investment wurde von Hogan Lovells, Cushman & Wakefield und EY beraten. Das Objekt ergänzt das Portfolio des UniInstitutional European Real Estate, einem Offenen Immobilien Publikumsfonds für institutionelle Anleger. Aus Sicht von Christoph Schumacher, Geschäftsführer der Union Investment Institutional Property bieten die polnischen Regionalmärkte gute Chancen, das Portfolio des Fonds zu verjüngen und zu diversifizieren. Wichtig seien eine stabile Bevölkerungsbasis, hohe Kaufkraft und eine niedriger Arbeitslosenquote, wie am Standort Gdynia. Ankermieter ist ein Auchan Hypermarkt mit 7 400 qm.


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Cities & Center & Developments gleichbleibende oder steigende Standorte von Wohnkaufhäusern verzeichnen, sank die Zahl in Stuttgart vom 13 (2005) auf 12 (2014) Standorte. Zum Vergleich: Im benachbarten Rhein-Neckarraum stieg die Zahl im gleichen Zeitraum von 2 auf 4 Wohnkaufhäuser, im besonders dicht besiedelten Rhein-Ruhrgebiet von 22 auf 25. Für die vergleichsweise geringe Menge von Wohnkaufhäusern im Ballungsraum Stuttgart könnte es aber noch eine andere, mindestens ebenso maßgebliche Ursache geben. Zwar wird die Ansiedlung Zentren-relevanter Sortimente im Rahmen von Möbelhandelsvorhaben in allen Ländern und Regionen Deutschlands sorgfältig geprüft. Die Region Stuttgart aber ist besonders restriktiv. An Standorten außerhalb der zentralörtlichen Siedlungs- und Versorgungskerne oder der festgelegten Vorranggebiete sind Zen-

tren-relevante Randsortimente auf maximal 3%, höchstens aber 350 qm begrenzt. Angesichts dieser Vorgabe ist es nicht verwunderlich, dass die Wohnkaufhäuser in und um Stuttgart nicht gerade üppig gedeihen. Bisher haben sich nach Auskunft der IPH Handelsimmobilien GmbH lediglich Möbel Rieger in Esslingen und Möbel Hofmeister in Sindelfingen auf diese Beschr änkung eingelassen. In vielen Regionen Deutschlands ist die Wettbewerbsdichte bereits so hoch, dass ein Neuzugang kaum noch eine marktbeherrschende Stellung erreichen kann. In BadenWürttemberg wird diese Tatsache durch die strengen Marktzugangsbedingungen noch erschwert. Dennoch gibt es auch dort Händler, die geschickt innerhalb des engen vorgegebenen Rahmens agieren – Möbel Braun zum Beispiel, Mitglied des UnionMöbeleinkaufsverbands. Das Unter nehmen dar f in Offenbur g ein 27 000 qm großes Wohnkaufhaus errichten und hat im Juli dieses Jahres mit den Bauarbeiten begonnen. Auch Ikea kann voraussichtlich einen Erfolg verbuchen: Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein hat in Kar lsr uhe die Änder ung des Regionalplans beschlossen und damit den Weg für eine Ikea-Filiale geebnet – vorbehaltlich der Zustimmung des baden-württembergischen Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur. Inwieweit die strengen Vorgaben in der Metropolregion Stuttgart auch dazu führen, dass sich die Anbieter hochwertiger Möbel besonders gut halten, ist unklar. Fest steht, dass die Hochwert-Möbelflächen in der Metropolregion Stuttgart von 2005 bis 2014 völlig gegen den deutschlandweiten Trend gestiegen sind – und das bei einer Wettbewerbsdichte, die mehr als doppelt so hoch ist wie der ermittelte Durchschnitt für diesen

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Stadt News Forum Gummersbach geht an den Start Nach 20 Monaten Bauzeit hat die HBB Hanseatische

Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH am 3. September das größte Shopping-Center im Oberbergischen Kreis eröffnet: Das Forum Gummersbach bietet mit seinen etwa 70 Geschäften, Cafés, Dienstleistern und Restaurants auf 15 000 qm Verkaufsfläche auf dem Areal der früheren Kesselfabrik Steinmüller ein neues Einkaufserlebnis für die Bewohner. Das Shopping-Center ist über die Kampstraße unmittelbar an die Fußgängerzone von Gummersbach angebunden. Neben den 600 Parkplätzen für das Center hat die HBB weitere 900 Stellplätze gebaut, die u.a. für den benachbarten Gewerbepark und eine ebenfalls auf dem Steinmüllergelände geplante Multifunktionshalle zur Verfügung stehen.

****** Frankfurt: Ein Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus mit 12 Wohneinheiten und 2 Gewerbeeinheiten (rd. 129 qm) in der Eckenheimer Landstraße erworben. Engel & Völkers Commercial Frankfurt vermittelte den Vertrag.


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Cities & Center & Developments Fachhandelstypus in den Metropolregionen im Jahr 2014. Eine Dichte, von der sich auch die Macher der hochwertigen „Vitra by“-Stores nicht abhalten ließen. Sie planen für Oktober die Eröffnung eines 570 qm großen Markenstores im denkmalgeschützten LOBA-Haus in Stuttgart. Auch in Baden-Württemberg also bleibt es spannend. *) Unter Mitwirkung von Jörg Lehnderdt, Leitung der BBE-Niederlassung Köln für ganz Deutschland.

Starbucks

Kaffeegenuss aus dem Land der Fast-Food-Kultur HIR DÜSSELDORF: Die Gewohnheit eiliger US-Business-Leute, das Frühstück in Form eines Bechers Kaffee morgens auf dem Weg zum Büro zu sich zu nehmen, wurde in namhaften Serien schon weiträumig in andere Länder transportiert. Dieser eher kulturlosen Form des Kaffeetrinkens der „Fast-Food-Generation“ setzt die US-Kette Starbucks nun ihr Konzept des ultimativen Kaffee-Genusses entgegen: den „Reserve Roastery and Tasting”-Room, der in Seattle Premiere feierte. Der Begriff „Room“ für diese innovative Gastronomie-Idee steht allerdings mehr für die Emotionalität des Konzepts als für die Größe des Cafés. Auf einer Fläche von 1 394 qm bietet der „Reserve Roastery and Tasting“-Room zwei große Kaffee-Röster, abgepackten Kaffee zum Kaufen und ein Restaurant zum KaffeeGenießen. Von der Röstung mit dem entsprechenden Duft bis zum Verzehr bietet der „Coffee-Shop“ der NeuEin Kaffee-Genuss für alle Sinne. Foto: Starbucks zeit alles für den KaffeeGenießer. Hier sollen die Kunden besonders eindringlich und mit allen Sinnen erleben können, wie Starbucks den aus aller Welt bezogenen Kaffee röstet und handwerklich verarbeitet. Wichtig ist dabei das Erlebnis. Neben 6 verschiedenen Kaffeesorten, die im Café zubereitet werden, und dem Verkauf von abgepacktem Spitzenkaffee bietet das schlichte hauseigene Restaurant eine Auswahl an Spezialitäten. Unter Experten gilt das neue Projekt als Beispiel für eine innovative Idee der realen Welt, um sich mit ihren Mitteln gegen den dynamischen Online-Handel behaupten zu können. Für Starbucks ist es nach den Worten von Howard Schultz, Präsident und CEO des Unter nehmens, der Star t für die „nächsten Gener ation“. Dabei setzt das Unternehmen auf Tradition. Denn der neue „Kaffee-Raum“ steht nicht weit entfernt von der ersten Starbucks-Filiale, die 1971 am Pike Place Market in Seattle eröffnet wurde, wie die Zeitschrift des EHI Retail Institutes „stores + shops“ berichtet. Der Shop ist als Produktions- und Vertriebszentrum für 100 weitere Roastery-Filialen gedacht, die in den nächsten 5 Jahren in den USA und in Asien entstehen sollen.

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Unternehmens News TREC Trinavis verstärkt die Geschäftsführung Die Berliner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Trinavis GmbH & Co. KG hatte bereits 2014 mit Peter W. Landgraf, dem langjährigen Finanzvorstand und Generalbevollmächtigten der früheren mfi AG, das Joint Venture TREC Trinavis Real Estate Consulting GmbH gegründet. Sie bietet eine umfangreiche Dienstleistungspalette rund um das Thema Immobilie an und ist seit März 2015 in Düsseldorf ansässig. Nun verstärkt sich die TREC um 3 weitere geschäftsführende Gesellschafter: Guido Niesler, Thorsten Prior und Dirk Wollweber, die zuvor bereits mit Landgraf bei der Mfi gearbeitet hatten, haben sich entschieden, als Mitunternehmer einzusteigen. Alle drei bringen Expertise aus der deutschen und europäischen Immobilienbranche als Einzelhandels-, Transaktions- und Finanzierungsspezialisten sowie ihre Kontakte mit.

Deals Leipzig: Ein gewerblicher Investor aus Berlin hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Kreuzstraße in LeipzigZentrum-Ost mit 1 759 qm Nutzfläche, 12 Wohnungen (1 475 qm) und 3 Gewerbeeinheiten (284 qm). Verkäufer ist ein privater Eigentümer aus Leipzig. Engel & Völkers Commercial Leipzig vermittelte.


Handelsimmobilien

Report Nr.204

Cities & Center & Developments „Bei der Gestaltung der Roastery ging es uns darum, alle Sinne anzusprechen“, erläutert Liz Muller, stellvertretende Leiterin der Konzeptentwicklung bei Star bucks: „Unsere Kunden sind überall nur wenige Schritte von der Kaffeezubereitung entfernt – so als würden sie als Darsteller an einer Theateraufführung mitwirken.“ Das Erlebnis und die Tradition spiegeln sich in dem mehr als 100 Jahre alten gemauerten Gebäude wider. Der neue Flagship-Store von Starbucks gehörte früher zur „Auto Row“ von Seattle, in der sich die bedeutendsten Autohäuser der Stadt wie die Marke Packard, befanden. Starbucks restaurierte das Gebäude stilgerecht. Das Café und der Tasting Room nehmen etwa die Hälfte der Gesamtfläche ein. Hier werden die frisch gerösteten Kaffeebohnen zu einem Tisch transportiert, auf dem ganze Bohnen verschiedener Sorten in einer Auslage präsentiert werden. An einer Theke bereiten Baristas die Kaffeegetränke dann in dem vom Kunden gewünschten Brühverfahren zu: Pour Over, Chemex, French Press, Syphon, Espresso oder Clover-Brühsystem darunter versteht man eine Der erste Starbucks Store in Seattle. Foto: Starbucks exklusive VakuumpressTechnologie von Starbucks. In den übrigen Teilen des Gebäudes befinden sich Lager, Büros sowie Personal- und Verwaltungsräume. Für technikaffine, lokale Stammkunden, die sich nur mit einer In-Store-App wohl fühlen, gibt es in der Roastery eine „Klappertafel“ mit mechanischen Klappen. Diese informiert die Kunden darüber, welche Kaffeesorte gerade geröstet wird und welcher Mitarbeiter für den laufenden Röstzyklus verantwortlich ist. Auf einer Projektionswand aus intelligentem Glas werden Bilder und ein Video der unternehmenseigenen Kaffeefarm in Costa Rica präsentiert. Starbucks ist inzwischen mit 21 370 Filialen in 65 Ländern präsent - das sind fast 1 600 Filialen mehr als 2013. Damit hat sich die Zahl der Filialen in den vergangenen 9 Jahren fast verdoppelt. Damals waren es 12 440. Das bekannte Starbucks-Logo geht auf einen Holzschnitt aus dem 16. Jahrhundert zurück. Auch hier wird Tradition großgeschrieben. Die abgebildete nordische Meerjungfrau mit zwei Schwanzflossen ist eine Reminiszenz an Seattles Historie als Hafenstadt. Im Großraum Seattle beschäftigt der Kaffee-Spezialist 8 000 Mitarbeiter. Den Erfolg führt Lee Peterson, Berater für Einzelhandelsdesign bei WD Partners, darauf zurück, dass die Kunden die Kaffeehäuser als Orte (third places) schätzen gelernt haben, an denen sie abseits von ihrem Zuhause und ihrem Arbeitsplatz Zeit verbringen können: „Es ist ein menschliches Bedürfnis, mit anderen zusammen zu sein und miteinander zu sprechen.“ Die größte Herausforderung für Starbucks sieht er nun darin, die Generation der „Unter-30-Jährigen“ in die realen Filialen zu locken. Mit der Roastery biete Starbucks einen „sozialen Spielplatz“ – ein Ansatz, der diese Altersgruppe ansprechen soll. Ein solcher Ort lade zu wiederholten Besuchen ein, um die Atmosphäre zu erleben und etwas zu kaufen.

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Unternehmens News Dortmund: Die Allianz Real Estate Germany hat das Büro- und Geschäftshaus „Westkamp“ in der Dortmunder Innenstadt voll vermietet. In das Gebäude am Westenhellweg 67, Ecke Kampstraße 42, zieht im September die Competence Call Center GmbH ein. Das Unternehmen mietet rd. 2 300 qm für sein erstes Call Center in Dortmund. Das Westkamp ist zudem an Einzelhändler und Dienstleister vermietet. Eigentümerin ist die Allianz Lebensversicherungs-AG.

Sonstiges Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: rvierbuchen@t-online.de Herausgeber: Werner Rohmert Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250 Verlag: Research Medien AG, Nickelstraße 21 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Prof. Dr. KarlGeorg Loritz, Bubenreuth Bankverbindung: erhalten Sie auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.


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