BAUEN & WOHNEN 2021

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Beilage zur revue 40/21 06.10.2021

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WOHNUNGSBAU

ALTERNATIV

HOLZ UND BETON

Dauerproblematik Immobilienmarkt

Häuser aus dem 3D-Drucker

Das A und O der Baustoffe

Haus und Umwelt Wohnen im Einklang mit der Natur

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Häuserkampf Ein schüchterner Büroangestellter mietet in Paris eine möblierte Wohnung. Er durchlebt ein wahres Martyrium, bis er sich im Wahn aus dem Fenster stürzt. Roman Polanskis Film „Der Mieter“ von 1976 ist ein packender Psychothriller. Der wahre Wohnungswahn findet jedoch heute vor der Miete oder dem Kauf eines Hauses statt. Von Amsterdam bis Zürich – in vielen Städten Europas explodieren die Preise, grassiert die Gentrifizierung und wird die Suche nach bezahlbarem Wohnraum zu einer desillusionierenden Erfahrung. In der niederländischen Hauptstadt gingen Mitte September Tausende Menschen deshalb unter dem Motto „Wohnen ist ein Recht und kein Privileg“ auf die Straße. Sie prangerten Immobilienspekulation und Luxussanierungen an. Auf dem Weg zum Königlichen Palais versuchten einige, mehrere Häuser zu besetzen, die seit Jahren leer stehen – was die Polizei verhinderte. Und am vorvergangenen Wochenende wurde in Berlin per Volksentscheid mehrheitlich dafür gestimmt, private Wohnungskonzerne zu vergesellschaften.

dass die Wohnverhältnisse nicht nur Ausdruck, sondern Faktor der sozialen Ungleichheit in den Städten sind. Auch in Luxemburg ist Wohnen für viele Bürger zum Luxus geworden, wie der Artikel „Schwierige Problematik“ in dieser Sonderbeilage zeigt, „vor allem für jüngere Menschen und sozial schwächere Gesellschaftsschichten“. Der Preisanstieg für eine neu gebaute Wohnung von 2010 bis 2020 betrug in der Hauptstadt sage und schreibe 104 Prozent. Wir berichten außerdem von Baumaterialen wie Beton und Holz, die nicht nur

knapp, sondern immer teurer geworden sind, aber auch von den Schwierigkeiten der jungen Generation, insbesondere Studenten, eine erschwingliche Bleibe zu finden. Die Wohnproblematik in den Griff zu bekommen, haben hierzulande schon viele Regierungen erfolglos versucht. Die vielen Rückschläge haben aber den Traum vom eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung längst nicht beendet. Er bleibt bestehen. Auch wenn daraus ein Kampf geworden ist.  Text: Stefan Kunzmann   Foto: Mika Baumeister (Unsplash)

Doch nicht nur die Metropolen sind betroffen: Die hohen Wohnkosten bringen laut einer Studie fast jeden achten Mieterhaushalb in deutschen Großstädten in eine prekäre wirtschaftliche Situation. Forscher von der Berliner Humboldt-Universität bestätigen,

Impressum Herausgeber: éditions revue s.a. revue – De Magazin fir Lëtzebuerg BP 2755, L-1027 Luxembourg 51, rue E. Mark, L-4620 Differdange Tel.: +352 49 81 81-1  Fax: +352 48 77 22 revue@revue.lu

Koordination: Daniel Paulus

Verantwortliche Redakteure: Stefan Kunzmann, Hubert Morang

Bildbearbeitung: Christian Weiler

Texte: Daniel Baltes, Jérôme Beck, Heike Bucher, Cheryl Cadamuro, Stefan Kunzmann, Hubert Morang, Franziska Peschel Titelseite, Grafik & Layout: Dario Herold, Daniel Paulus

Anzeigenverkauf: Espace-Médias S.A. 44, rue du Canal L-4050 Esch/Alzette Tel.: +352 44 44 33-1 Fax: +352 44 44 33-555 E-Mail: contact@espace-medias.lu Druck: Est Imprimerie, Moulins-lès-Metz, Frankreich


4   INHALT

Umweltfreundlicher Baustoff: Holz, ab Seite 32

Häuser aus dem 3D-Drucker, ab Seite 42

6 Alt und Neu verschmelzen: Umbau in Bastogne 12 Rückzugsort: House A 18 Dauerproblematik: horrende Wohnungspreise 28 Baumaterial mit schlechter Klimabilanz: Beton 32 Umweltfreundlicher Baustoff: Holz 36 Schwierig: Wohnungssuche für Studenten 42 Alternative Bauweise: Betondruckverfahren 46 Trends

Titelbild und Fotos: Steve Troes, Moelven Limtre, Bart van Overbeeke, Weber Beamix



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Nachhaltige Klarsicht Detailgenaue Planung, neun Monate Umbau und enge Zusammenarbeit haben eine Vision Wirklichkeit werden lassen. Nahe Bastogne verschmilzt Alt und Neu zu einem Wohnprojekt im Grünen.


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Es war einmal ein Haus in einer Talsenke nahe Bastogne: Steinfassade, große Fenster, unauffällig im Stil der Region gebaut – zumindest, bis die Eigentümer entschieden, anzubauen. Vor etwa zwei Jahren ging der Umbau los, neun Monate später war die nachhaltige Erweiterung fertig – Glasfassade, Holzsäulen, Talpanorama vom Esstisch aus. Wo heute Wohn- und Essbereich ist, sei früher die Terrasse gewesen, erklärt Olivier Georges, der als Ingenieur für das Architektenbüro Coeba am Projekt beteiligt war. Der Anbau hat die Wohnfläche in den Garten herein vergrößert. Von der Straße aus wirkt das Gebäude noch immer wie ein einfaches Einfamilienhaus. Doch wer Haustür, Flur

und Küche hinter sich gelassen hat, betritt ein neues Wohngefühl, das Coeba gemeinsam mit der lokalen Tischlerei Sac geschaffen hat. „Wir haben uns viel Zeit gelassen für dieses Projekt“, sagt Olivier Georges. „Das war eine sehr enge Zusammenarbeit.“ Alle Elemente der neuen Wohnräume kommen aus einem Guss. In der intimen Zusammenarbeit zwischen Planer und Tischler entstand ein detailverliebtes Projekt. Die Bodenkacheln schließen exakt mit den Fensterrahmen ab, gerade Linien und starke Kontraste machen das Design aus. Die Holzsäulen auf der Veranda sind geradlinig auf das Haus ausgerichtet, finden ihren Gegenpol auf der anderen Seite der etwa 17 Meter breiten Terrasse.

„Wir versuchen, unsere ökologischen Werte in den Projekten umzusetzen, auch wenn es nicht immer einfach ist, unsere Kunden von einer „sauberen“ Bauweise zu überzeugen, die respektvoll mit der Umwelt umgeht.“ Auch bei diesem Projekt hat Coeba diesen Weg eingeschlagen. Das ganze Dach ist aus Holz, die Wandverkleidung ebenso. Holz sei langlebiger als Beton oder Styropor, erklärt Olivier Georges, und vor allem recyclebar. „Wenn das Gebäude sein Lebensende erreicht hat, kann man es auseinandernehmen und die Materialien weiterverarbeiten.“ Die Säulen auf der Veranda sind ein kleines Experiment. Für das Design wurde das Holz gebrannt. Es ist die


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Der Raum geht hinter der Glasfassade weiter. erste Behandlung mit Feuer, die das Büro gemacht hat. „Es ist schwierig, das richtige Maß zu finden. Wir haben viele Versuche gemacht.“ Georges Meinung nach hätte es auch etwas stärker sein können, denn durch die Witterung ist das verbaute Holz wieder etwas heller geworden. Dennoch ist es ein angenehmes Design. Die Säulen bieten Schutz vor neugierigen Blicken, ohne die Terrasse ganz einzuschließen. Die Wand am hinteren Ende der Terrasse, die zur Straße zeigt, lässt sich auf und zuschieben – je nach Intimitätsbedürfnis. Die Terrasse ist überdacht und auch durch die Säulen etwas vor Regenschauern und Böen geschützt – im Tal kommen die öfter mal unangemeldet.

Trotzdem wirken Terrasse wie auch der Wohnraum sehr offen, ein Grund sind das helle Holz, das Glas, ein anderer ist der durchgehende Fußboden. Die Materialauswahl sorgte für einiges Kopfzerbrechen. Parkett war eine Option, doch ein Blick in die Zukunft löste diese Frage schließlich zugunsten von Fliesen. Der Raum soll den Eindruck vermitteln, er ginge draußen einfach weiter, keine Mauern, keine Wände. Hinter der Fensterfront dehnt sich der Raum weiter auf die Terrasse aus. Um diesen Effekt zu erzielen, muss der Bodenbelag fortlaufen. Auch auf auffällige Fußbodenleisten und dicke Türrahmen wurde verzichtet. „Hätten wir den Holzboden nach außen fortgesetzt, gäbe es durch Witterung

und Sonne nach einer gewissen Zeit einen starken Kontrast zwischen der äußeren und der inneren Holzfarbe. Holz ist ein natürliches Material.“ In der Bodenfrage also fiel die Wahl auf Fliesen. Sie sind gleichmütiger. Die neutrale dunkelgraue Farbe wird auch in ein paar Jahren noch modisch sein und im Gegensatz zu schwarzen oder weißen Fliesen sieht man nicht jeden kleinen Fleck und Fusel. Die Eigentümer nutzten die Gelegenheit, um auch den Boden im ehemaligen Wohnzimmer neu zu machen. Die durchgehende Befliesung schafft einen Dialog zwischen den beiden Teilen des Hauses, wo sonst die klare Trennung betont wurde. Vorn das Urhaus, 2003 erbaut. Die Eigentümer


10   BAUEN & WOHNEN achteten damals eher auf das Budget. Eine Doppelmauer mit Isolierung dazwischen ist die typisch belgische Bauweise. Die Steine der Fassaden sind mit Ton fixiert.

der Mitte und die Wohnbereiche sind im hellen Ánbau. Beim Abendessen vom Esszimmer aus gibt es die die Aussicht ins grüne Tal. Ab und zu grüßen Rehe und Hirsche.

Der neue Teil des Hauses ist ein Schritt nach vorn: mehr Wissen, mehr Erfahrung, mehr Umweltbewusstsein, mehr Design. Während das vordere Haus noch größtenteils selbst erbaut wurde, ist das bei drei Metern Fensterhöhe und einem hohen Maß an Detailgenauigkeit nicht mehr möglich.

Ein markantes Element des alten Hauses floss jedoch auch in die neue Konstruktion ein: Die Rückwand greift den steinigen Charakter des Vorderhauses auf. „Wir haben die Fassade hinten rekonstruiert, um eine klare Abgrenzung zwischen dem ursprünglichen und dem neuen Teil zu schaffen“, erklärt Olivier Georges. Die Bauweise der Fassade ist identisch mit jener im Vorderhaus, schmale Bruchsteine mit Ton fixiert. Der Ton absorbiert gut die Feuchtigkeit und lässt sie wieder in den Raum hinein. „So ist die Luftqualität viel angenehmer“, sagt Olivier Georges. Die Heizung ist in den Boden eingebaut. Das System der Firma Schlüter platziert die Wasserleitungen nur

Um das ursprüngliche Haus nach hinten zu öffnen, entfernten sie eine Betonmauer. Den Bereich, wo die Fenster waren, haben die Bauherrn ausgespart und Durchgänge zu Küche und Wohnzimmer geschaffen. Wo heute die Küche ist, war früher auch Esszimmer. Das wurde in den neuen Teil ausgelagert. Die Küche hat nun eine Insel in

wenige Millimeter unter dem Boden, daher heizt sich der Raum schneller auf als bei anderen Bodenheizungen. Die Fenster sind dreifachverglast, sodass der Raum auch im Winter problemlos warm bleibt. Ein weiteres Designelement ist mattschwarz lackiertes Aluminium. Details ziehen sich durch das ganze Haus: die Fenster- und Türrahmen, auch die Küche bis zum Wasserhahn, die Lichtleisten an der Decke. Die Firma Delta Light bietet diese modulierbar an. Die Lampen kann man verschieben, welche hinzufügen oder abnehmen, die Leuchtstärke dimmen. Besonders gemütlich mit warmen Füßen und Abendlicht lässt sich so in Ruhe bei einem Glas Wein das Rehkitz im Garten beobachten.   Text: Franziska Peschel  Fotos: Steve Troes


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Abgeschirmt Freie Sicht auf Wald und Wildgetier, aber geschützt vor neugierigen Blicken: Einen Rückzugsort mit Wohlfühleffekt zu schaffen – für eine Familie aus Luxemburg ist das kein Wunschtraum mehr.

Unaufgeregt, ja, unscheinbar. Von vorn ähnelt House A, ein Projekt von Metaform, einem irgendwie zu groß geratenen Kasten. Ein paar schmale Fensterschlitze sind in der Vorderfront angebracht, eine Haustür oder Garageneinfahrt sucht man vergebens. Ein Bunker ganz ohne Fenster also? Doch die helle, gräulich-braune KalksteinFassade täuscht. Betritt man die Wohnung, ist man nämlich schlagartig im Wald. Also fast. Ein riesiger offener Raum präsentiert sich Besuchern im Erdgeschoss, das mit dem oberen Stockwerk über kleinere Ebenen mit einer Treppe verbunden ist. Das Herzstück des Hauses befindet sich dort. „Die Familie kocht und isst gerne zusammen, also haben wir den Hauptwohnraum, Küche, Ess- und Wohnzimmer nach oben verlegt”, so Ljiljana Vidovic. Sie ist Architektin und Leiterin des Konzeptdesigns beim Architekturbüro Metaform, das für den Entwurf des Hauses verantwortlich zeichnet. Zu den Seiten hin offen, vom Wald nur einen Hauch von Glas entfernt, glaubt man sich zuweilen mitten in einem kleinen Wellness-Paradies. Die weißen Wände in dem großen Raum lassen ihn noch größer erstrahlen als er ist. Verstärkt wird dieser Effekt durch das Tageslicht, das durch die riesigen Fenster hereinkommt. Die sind verteilt auf alle vier Stockwerken, aber nur an drei Seiten des Hauses. Teil der Landschaft zu sein, glaubt man sich zuweilen.

Das Interieur der insgesamt 640 m2 großen Wohnfläche soll diese Naturverbundenheit unterstreichen. Viele unterschiedliche Pflanzen, in allen Ecken des Hauses und auf den Terrassen, der Holzboden und die eher schlichten Einrichtungsgegenstände aus rustikalem Holz, aber auch Leder und ein bisschen Marmor sollen dem Ganzen Wärme

verleihen. Im Kontrast dazu: die nach Maß gefertigte Küche in weißer Farbe. „Das ist weißes Corian, ein spezieller Mineralwerkstoff. Der ist derzeit schon ziemlich beliebt bei Designern, da das Material sich besonders flexibel gestalten lässt und dazu auch fleckenresistent und bis zu einem gewissen Grad sogar säurebeständig ist”, so Liljana Vidovic.


14   BAUEN & WOHNEN Sie kennt sich aus mit den Eigenarten von Materialien, mit Kombinationen von Farben und Texturen, aber auch mit Bauplänen. Clean und minimalistisch, das ist die Signatur des Architekturbüros, das neben seinem Sitz in Luxemburg auch eins in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat. Der Luxemburg-Pavillon in Dubai, die Weltausstellung Expo 2020 ist ja kürzlich mit etwas Verspätung gestartet, ist im Portfolio des Unternehmens gelistet. Ebenso wie die zahlreichen Preise und Ausschreibungen, die das Team gewonnen hat, darunter mehrmals den Bauherrenpreis des OAI. „Begonnen haben wir zwar mit Wohngebäuden, mittlerweile zählen Kreationen öffentlicher Gebäude hauptsächlich zu unserem Tätigkeitsbereich”, erklärt die Architektin. Vom Water Tower in Cloche d’Or über das Jazz Square Mile in Belval bis zur Postzentrale am hauptstädtischen Bahnhof, die Konstruktionen eint vor allem: eine gewisse Zeitlosigkeit. Auch House A reiht sich in diese Liste ein. Und ist auf seine ganz eigene Art besonders: „Wir wollten eine Art Schutzraum schaffen”, so Ljiljana Vidovic zur Idee des Konzepts. „Es ist vergleichbar mit einer Strandabschirmung. Von vorne und oben hat man Sicht- und Windschutz – aber dahinter ist der Blick

komplett frei, etwa auf die Landschaft”, ergänzt sie. Davon gibt es an diesem Standort mehr als genug. An drei Seiten eingebettet in einen Hang, umgeben von Bäumen, Gestrüpp und anderem Grünzeug, zeigt das Haus nur Besuchern des Innenraums sein wahres Ich. „Ein echtes Kontrastprogramm, das die Kunden sich aber auch so gewünscht haben”, betont Architektin Ljiljana Vidovic. So verschlossen das Haus, dessen Standort anonym bleiben soll, von außen wirkt, so freiräumig zeigt es

sich von innen. Die Elemente von draußen spiegeln sich im Innenraum. Nicht nur auf den oberen beiden Stockwerken, auch in den unteren ist es hell und freundlich. Das dank der eingebauten Glaselemente, die teils als Bodenbelag dienen und etwa Ausblick auf die unterste Etage geben. Das Ganze umrahmt von riesigen Fenstern, mit Ausblick auf Bäume, Hecken und Sträucher. Das viele Weiß, Braun und Grün sowie die klaren Linien, die sich quer durchs

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16   BAUEN & WOHNEN Haus – an Wänden, Treppen, Regalen, Schränken – entlangziehen, strahlen Ruhe aus. „Wir wollten erreichen, dass unsere Kunden sich in ihrem Zuhause rundum wohlfühlen und ungestört auftanken können”, so die Architektin. Nicht ohne Grund verstecken sich die vier Schlafgemächer mit den jeweils angebauten Badezimmern im hinteren Teil des Gebäudes, in Richtung Wald blickend. Lärm, etwa von der Straße, dringt nicht zu ihnen durch. Neugierige Spaziergänger oder Nachbarn müssen die Bauherren auch nicht befürchten, denn das Anwesen befindet sich gleich neben einer ausgewiesenen Naturschutzzone. Für die naturverbundenen Besitzer ist diese Lage ein wahres Paradies: „Egal, auf welchem Stockwerk man sich befindet, man hat immer freie Sicht auf den Wald, da sieht man Wildtiere, also Hasen und

House A Büro: Metaform Architects Fertigstellung: 2018 Baukosten: auf Anfrage

Rehe, einfach so vorbeilaufen”, erzählt die Bauherrin, die ebenfalls anonym bleiben soll. Begeistert ist sie vor allem von der Aussicht der obersten Etage. Der Blick von der Terrasse führt hinab in ein sattgrünes Tal, wie man es von Urlaubs-Postkarten kennt. Die Geländebeschaffenheit, die diesen Ausblick möglich macht, hat die Architekten vor eine besondere Aufgabe gestellt. Das Gelände ist ziemlich steil, dies sei die größte Herausforderung für die Planer gewesen. Der Bau selbst hat elf Monate in Anspruch genommen, zwei bis drei Monate hat das Entwerfen des Designkonzepts in Anspruch genommen. Modern trifft Nachhaltigkeit. Nicht nur bei der Raumgestaltung, auch was die Energieversorgung des Hauses betrifft.

Drei Solarzellen auf dem Dach, mehrere Heizpumpen und ein „puits canadien“, also ein ErdwärmeübertragungsSystem, versorgen das Haus nachhaltig mit Wärme und Energie, sorgen zudem dafür, dass Winter wie Sommer angenehme Raumtemperaturen herrschen. Die offene Raumgestaltung des Hauses bietet derweil weitere Vorteile: Hier hat es heute, und das Wetter war an diesem Tag auch schon mal besser, keine künstliche Lichtquelle gebraucht. Das von außen reichte aus, um die Zimmer aufzuhellen. „Ja, die Besonderheiten dieses Gebäudes liegen wirklich in den Details”, so Ljiljana Vidovic abschließend. Die Bauherren wollten eine Ruhe-Oase in der Natur, die Architekten ein Haus mit Wow-Effekt schaffen: Mission erfüllt.  Text: Cheryl Cadamuro   Fotos: Steve Troes



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Schwierige Problematik Die Immobilienpreise steigen weiterhin ungebremst, und seit Jahren versucht die Politik, diese Wohnungsproblematik in den Griff zu kriegen. Bisher waren die getroffenen Maßnahmen kaum von Erfolg gekrönt. Es ist fraglich, ob der „Pacte Logement 2.0“ die erhoffte Kehrtwende herbeiführen wird.

„De Malcolm brauch eng Wunneng“. „D‘Ana brauch eng Wunneng“. „D‘Roxanne brauch eng Wunneng“. Und auch Anday, José und Natsumi sind auf der Suche nach einer Bleibe. Wieso wir das wissen? In den letzten Wochen und Monaten haben es „déi Lénk“ vielerorts mit großen Plakaten angekündigt. Die Porträtfotos von Personen mit dem Haschtag #brauchengWunneng sollen (erneut) auf die Wohnungsproblematik hierzulande aufmerksam machen und auf die Forderungen und Empfehlungen, welche die Oppositionspartei diesbezüglich hat. Die Regierung (wie die Regierungen davor auch schon) hat zwar längst das Problem erkannt, doch fraglich ist ob die geführte Wohnungspolitik in absehbarer Zeit zu gewünschtem Ziel führt. Vor allem die Preisspirale dreht sich immer schneller und scheint kaum unter Kontrolle zu bekommen zu sein. Parallel dazu macht das Auseinanderdriften von Immobilienpreisen und Einkommen das Wohnen für viele Bürger zu einem

immer größeren Luxus. Vor allem für jüngere Menschen und sozial schwächere Gesellschaftsschichten. Um die Preisproblematik zu verdeutlichen, reicht ein Blick auf die Preisentwicklung des letzten Jahrzehntes. Wer sich im Jahr 2010 eine neu gebaute Wohnung in Luxemburg-Stadt zulegen wollte, musste durchschnittlich 5.622 Euro pro Quadratmeter ausgeben. Im Jahr 2020 bereits 11.469 Euro pro Quadratmeter. Ein Zuwachs von 104 Prozent. Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass die Hauptstadt samt Speckgürtel (gemeint sind Nachbargemeinden wie etwa Hesperingen, Bartringen und Strassen) traditionell die teuersten Gegenden Luxemburgs sind. Aber auch in anderen Teilen des Landes (Düdelingen ein Plus von 73,5 Prozent, Esch/ Alzette ein Plus von 75,79 Prozent, Remich ein Plus von 124,76 Prozent und ein Plus von 58,08 Prozent in Clerf; der Landesdurchschnitt für diesen Zeitraum liegt bei einem Plus von 78,88 Prozent) sieht es bei der Preisentwicklung was Neuwohnungen angeht, nicht viel besser aus.


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Vor allem die Preisspirale dreht sich immer schneller und scheint kaum unter Kontrolle zu bekommen zu sein. Für bereits existierende Wohnungen und Häuser ist die Lage nicht grundlegend anders. Denn wer etwa im vergangenen Jahr ein Haus kaufen wollte, der musste in der Gemeinde Schüttringen im Durchschnitt über 2 Millionen (2.010.937 Euro um genau zu sein) hinblättern. Doch auch derjenige, der seine neue Bleibe nicht auf dem teuersten Pflaster Luxemburgs ersteigern wollte, musste durchschnittlich eine Million locker machen um an eine Immobilie zu kommen (1.180.467 Millionen kostete 2020 im Durchschnitt ein Haus hierzulande). Man braucht nicht

einmal allzu weit in den preistechnischen Rückspiegel zu schauen, um die drastischen Preissteigerungen erneut zu unterstreichen. Alleine im ersten Trimester dieses Jahres lagen die Preise 17 Prozent über den Preisen vom Vorjahr. Soweit die nackten, nüchternen Zahlen für Wohnungen und Häuser. Dass die Gehälter hierzulande ähnliche Sprünge vollzogen hätten, kann man nicht behaupten. Durchschnittlich hatte ein Haushalt hierzulande laut Statec monatlich im Jahr 2010 5.118 Euro zu Verfügung.

2019 waren es durchschnittlich 6.475 Euro, was einem Plus von 26,51 Prozent entspricht. Kein Wunder, dass die im Vergleich dazu viel größeren Preissteigerungen bei den Immobilien immer stärker auf das Budget der einzelnen Haushalte drückt. Laut dem Statistikamt geben diese durchschnittlich rund 35 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Wohnung, Wasser, Strom und Brennstoffe aus. Besonders tief müssen Geringverdiener in die Tasche greifen. Eine Studie des Liser aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass im Jahr 2018 Geringverdiener, welche zur Miete wohnten, 51,8 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen ausgaben, 2010 waren es „nur“ rund 40 Prozent. Mit dem „Pacte Logment 1.0“ aus dem Jahr 2008 wollte die damalige Regierung unter Wohnungsbauminister Fernand Boden (CSV) das Ruder herumreißen und die Gemeinden sollten in die Pflicht genommen werden, mit dem Ziel für


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Das brachliegende Bauland ist alleine schon für sich eine komplexe Thematik

„eine Erhöhung des Wohnungsangebotes und eine Verringerung der Grundstücks- und Wohnungspreise, sowohl für den Eigentumserwerb als auch zur Vermietung“ zu sorgen. Die Gemeinden, welche sich beteiligten, mussten verpflichtend unter anderem für einen Bevölkerungszuwachs von 15 Prozent binnen zehn Jahren sorgen und im Gegenzug beteiligte sich der Staat an der Finanzierung öffentlicher Einrichtungen und Infrastrukturen, welche durch den Bevölkerungszuwachs entstanden. Ebenfalls waren im ersten „Pacte Logement“

bereits steuerliche Maßnahmen vorgesehen, welche unter anderem leer stehende Wohnungen trafen. Ziel des Wohnbaupaktes war es vor allem das Angebot an Wohnungen drastisch zu steigern und damit dem Preiszuwachs den Stecker zu ziehen. Dass der „Pacte Logement“ in seiner ersten Fassung Schwächen hatte, bemängelten viele. Vor allem die Tatsache, dass nur knapp über zwei Prozent von insgesamt 380 Millionen Euro in den Bau von bezahlbarem Wohnraum geflossen sind, sorgte für Unmut. Der


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aktuelle Wohnungsbauminister Henri Kox (déi Gréng) erklärte in einem Interview mit der revue im vergangenen Jahr (N°06/2020): „Ich war gegen den Pacte logement 1.0. Das Geld ist einfach mit der Zunahme der Bevölkerung geflossen, es muss aber auf der Basis der Zunahme von erschwinglichem Wohnungsbaus gegeben werden.“ Kein Wunder also, dass bereits im Jahr 2015 an einem neuen Gesetzesentwurf für einen „Pacte Logement 2.0“ gearbeitet wurde. Gestimmt wurde er allerdings erst im Juli diesen Jahres. Der neue Pakt tritt rückwirkend zum 1. Januar 2021 in Kraft und soll bis Ende 2032 laufen. Drei Haupteckpfeiler sollen den aktuellen Wohnungsmarkt umkrempeln: Das Angebot an (erschwinglichen) Wohnungen soll merklich gesteigert, nicht bebautes Bauland und leer stehende Wohnungen sollen mobilisiert und die Wohnungsqualität verbessert werden. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten, denn Gemeinden sind nicht verpflichtet,

beim „Pacte Logement 2.0“ mitzumachen. Etwas, was bereits von Oppositionsparteien und der Zivilgesellschaft bemängelt wurde. Das brachliegende Bauland ist alleine schon für sich eine komplexe Thematik. Eine rezente Studie des Liser hat nämlich untermauert, dass nicht unbedingt neues Bauland ausgewiesen werden müsse, schließlich seien bereits 2.000 Hektar als Bauland eingestuft. Teile davon werden allerdings von den Eigentümern zurückgehalten. Kürzlich erklärte der Geograf Antoine Paccoud in einem Gespräch mit dem Radiosender 100komma7, dass neues Bauland auszuweisen sogar kontraproduktiv sein könnte: „Je pense qu'à chaque fois qu'on agrandit le périmètre on ne fait que créer de nouveaux multimillionnaires qui, comme ceux qui sont déjà dans le périmètre, n'ont pas nécessairement de raison à vendre.“ Der Forscher spricht sich eher für

fiskalen Druck aus, um an besagtes Bauland ranzukommen. Die Studie zeigt auch klar und deutlich, dass einer der Faktoren, welche für stetig steigende Preise sorgt, die Spekulation auf Bauland und die unausgeglichene Verteilung desselbigen. Die hiesige Wohnungsbauproblematik ist hochkomplex und während zahlreiche Menschen sich keine Wohnung oder Haus hierzulande mehr leisten können (egal ob zur Miete oder zum Kauf), mutiert sie zu einer Art Exportschlager. Bekanntlich zieht es schon seit geraumer Zeit viele Menschen aus dem Großherzogtum ins benachbarte Ausland und dort sorgen die Auswanderer dafür, dass die Preise entlang und in unmittelbarer Nähe der Grenzen des Großherzogtums in den letzten Jahren gehörig angezogen haben. Geradezu symptomatisch für die Preise entlang der Grenze ist Lothringen. Während man im Jahr 2019 beim Kauf einer Wohnung in Metz für einen


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Drei Haupteckpfeiler des „Pacte Logement 2.0“ sollen den aktuellen Wohnungsmarkt umkrempeln. Quadratmeter durchschnittlich um die 1.775 Euro hinblättern muss, werden in Großhettingen bereits 2.564 Euro fällig. Im nahen deutschen Ausland sieht es nicht anders aus. Besonders in der Region rund um Trier haben die Preise angezogen, zumindest laut dem Landesgrundstücksmarktbericht für Rheinland-Pfalz für das Jahr 2021. In der Gegend rund um Trier kostet ein Grundstück mit Ein- oder

Zweifamilienhaus inzwischen durchschnittlich 580.000 Euro. Im Jahr 2019 waren noch 50.000 Euro weniger. Die Erklärung liefert der Bericht gleich mit: „In der Region WesteifelMosel mit Trier werden immer noch die meisten Kaufverträge abgeschlossen (neun Kaufverträge pro 1.000 Einwohner in 2019). Insbesondere die Marktsituation für Grundstücke im Raum Trier spielt für diese Region eine wesentliche Rolle. Ursache ist

die unmittelbare Nachbarschaft zum Großherzogtum Luxemburg. Und das Kaufinteresse aus Luxemburg nach Grundstücken im Raum Trier sorgt für die hohe Nachfrage in diesem Bereich.“ Im belgischen Wallonien sind laut Statbel, dem belgischen Pendant zum Statec, die Preise im Speckgürtel rund um die Hauptstadt Brüssel, die teuersten. Allerdings spielt auch hier die Nähe zur großherzoglichen Grenze eine nicht unwesentliche Rolle, wenn es um die Preise geht. Laut Statbel gehören in der „Province de Luxembourg“ Arlon, Etalle und Messancy zu den teuersten Wohnorten. Ein weiterer Faktor, der selbstverständlich eine Rolle spielt, sind die in


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Luxemburg arbeitenden Grenzgänger. Denn auch Grenzgänger suchen selbstverständlich verstärkt nach Wohnungen und Häusern, welche sich möglichst nahe entlang der luxemburgischen Grenze befinden. Alles in allem kann man für Belgien, Frankreich und Deutschland festhalten, dass es noch immer erschwinglicher bleibt, sich dort eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen oder zur Miete zu Wohnen als hierzulande. Natürlich haben Wohnungspreise in den letzten achtzehn Monaten auch angezogen, weil die Preise von Baumaterialien aufgrund der Coronakrise explodiert sind. Auch wenn traditionell der Kauf des Baulandes bei weitem tiefere Spuren auf dem Bankkonto hinterlässt, so drücken aktuell eben die Baupreise weiter auf die Preistube. Eine Statec-Studie aus dem frühen Sommer dieses

Jahres untermauert eindrucksvoll, wie Corona die Preise nach oben getrieben hat. Hierzulande haben sie dem Statistikamt zufolge zwischen dem Oktober des vergangenen Jahres und dem April dieses Jahres um 4,3 Prozent angezogen. Auf ein Jahr gesehen gab es eine Preissteigerung um 5,2 Prozent. Es handelt sich um die größte semestrale Preissteigerung seit 1992. Die Preisexplosion bei Baumaterialien erklärt sich durch eine hohe Nachfrage und parallel dazu fehlende Kapazitäten. Im Zuge der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 war die Nachfrage an Baumaterialien zuerst gesunken, weshalb weniger produziert wurde. Als die Konjunktur – vor allem in China und den USA – wieder ansprang, wuchs die Nachfrage schneller als die Kapazitäten gesteigert werden konnten. Die Nachwehen durch die Materialknappheit waren lange zu spüren, auch wenn es seit

Mitte dieses Jahres langsam danach aussieht, dass wieder etwas Druck vom Kessel genommen wird, weil die Produktionskapazitäten wieder steigen. Dabei ist der Baupreis aktuell auch stark von den verwendeten Baumaterialien abhängig, während die Kosten für Holz, Stahl und andere Baumaterialien stark angezogen sind, stiegen die Preise für Materialien wie etwa Gips, Bauziegel, Sand, Kies und Frischbeton nur moderat. Wer gerade plant zu bauen oder vielleicht sein Haus zu renovieren, sollte dies im Hinterkopf behalten und seinen Plan – wenn es geht – zeitlich verschieben oder auf alternative Materialien zurückgreifen. Ein billiges Unterfangen wird Wohnen in Luxemburg aber dadurch noch lange nicht.  Text: Hubert Morang   Fotos: Anouk Flesch, Fabrizio Pizzolante (2), Tania Feller (alle Editpress), Jcomp (freepik.com)

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Vendredi 15 octobre – 11h00 Conférence «Megatrends and How Will We Live in The Future?» Intervenant - Oona Horx-Strathern du centre de prospective Zukunftinstitut (Conférence en anglais)

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Klimakiller Beton Beton ist schick, doch bei seiner Herstellung entsteht viel CO2. Ihn klimafreundlich herzustellen, ist sicherlich irgendwann möglich, aber die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Kein Bauwerk ohne Beton – dieser Grundsatz gilt schon ewig. Auch in Luxemburg. Architekten und Häuslebauer scheinen auf Sichtbeton zu schwören, es gibt keinen Neubau, in dem nicht zumindest ein paar Wände in dem rohen IndustrieSchick gestaltet sind. Bei den Neubauten der Uni Luxemburg in Belval sind es sogar die meisten. Vielleicht kein Wunder – Beton lässt sich einfach gießen, macht also bei der Verarbeitung keine Probleme, er ist hygienisch und strahlt coole Ästhetik aus. Er ist der Stoff, der weltweit nach Wasser am zweithäufigsten gebraucht wird. Doch Beton hat auch negative Seiten: Er ist kalt und man kann keine Nägel hineinschlagen. Darüber hinaus gibt es ein echtes Problem: Beton ist ein Klimakiller. Aus zwei Gründen: Erstens wird er aus Ressourcen hergestellt, die nicht nachwachsen können: Sand und Kies gehen irgendwann zur Neige. Zweitens wird bei seiner Herstellung jedes Jahr eine so große Menge an CO2 produziert, für die die gesamte internationale Luftfahrt (vor der Coronapandemie) ganze viereinhalb Jahren brauchte. Die hohe CO2-Emission liegt an der Herstellung. Beton ist ein Gemisch aus Kies, Wasser und Sand. Das alleine wäre allerdings sehr instabil, als eine Art Kleber braucht man deshalb Zement. Und der ist der eigentliche Grund für den hohen CO2-Ausstoß. Denn um Zement herzustellen, benötigt man Kalkstein. Dieser wird zerrieben und bei 1.400 Grad gebrannt und entsäuert. Dabei entsteht das CO2. Anhand der chemischen Formel wird

das sehr ersichtlich: Das Calciumkarbonat CaCO3 wird zu Calciumoxid CaO. Übrig bleibt CO2. 60 Prozent des klimaschädlichen Gases wird so erzeugt. Die restlichen 40 Prozent entstehen bei der Verbrennung, für die meist fossile Brennstoffe verwendet werden. Ein gutes Drittel (rund 38 Prozent) der Treibhausgase geht auf das Konto der Bauindustrie, ein Viertel davon, etwa acht Prozent des Gesamtvolumens, entsteht alleine durch die Produktion von Beton. Weltweit werden jedes Jahr 4,6 Milliarden Tonnen Zement verbaut, wobei 2,8 Milliarden Tonnen CO2

ausgestoßen werden. Und die Nachfrage steigt. Überall auf der Erde wird ohne Ende gebaut. China hat in den Jahren 2011 bis 2013 so viel Beton verbraucht wie die USA in ihrer gesamten Geschichte nicht, verraten unterschiedliche Quellen. Mit steigender Weltbevölkerung ist ein Stopp des Baubooms nicht zu erwarten. Doch die Ressourcen sind begrenzt, irgendwann sind Sand und Kies abgetragen. Also müssen Alternativen her. Und die gibt es bereits: Holz, Bambus, Lehm, etc., vor allem Holz. Das gilt als Baustoff der Zukunft, weil es nachhaltig,

Eine Baubranche ohne Beton ist nicht realistisch.


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Um Beton wiederzuverwenden, gibt es mehrere Möglichkeiten. einfach zu verarbeiten und sehr stabil ist, dazu liefert es ein angenehmes Raumklima. Doch Holz ist nicht jedermanns Sache und kann auch nicht überall verwendet werden. Beispielsweise in Fundamenten. Eine Baubranche ohne Beton ist nicht realistisch. Deshalb tüfteln zahlreiche Forscher und Forscherinnen an neuen Herstellungsmethoden. Zum Beispiel mit Carbon anstelle von Stahl. Fundamente und große Betonflächen werden mit Stahl durchzogen, um stabil und bruchsicher zu sein. Das Problem aber ist: Stahl rostet. Deshalb muss so viel Beton um den Stahl gegossen werden, dass dieser nicht mit Sauerstoff in Berührung kommt. Carbon wäre leichter, rostfrei und sogar stabiler als Stahl. Man bräuchte insgesamt weniger Beton bei gleicher Stabilität. Doch Carbon ist 15 Mal so teuer. Nicht viele Leute wollen sich das leisten. Eine andere Forschungsrichtung geht in Richtung Recycling. Damit würde man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: der Rohstoffknappheit

entgegentreten und die unglaublichen Mengen an Bauschrott erneut verwenden. Rund 38 Prozent des gesamten Abfalls kommen aus dem Bausektor. Unser Haushaltsmüll ist mit knapp zehn Prozent im Vergleich dazu ein fast verschwindend geringer Faktor. Um Beton wiederzuverwenden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine ist, alte, aber noch intakte, stabile Betonwände oder einzelne Stücke anderweitig zu verwenden. Zum Beispiel in Neubauten oder Gartenanlagen. Eine andere ist, den Bauschutt so fein zu sortieren, dass aus den getrennten Materialien wieder Beton hergestellt werden kann. Die Firma Eberhard aus Zürich hat dafür eine Lösung entwickelt, zumindest in Ansätzen. Sie stellt ihren Beton, den sie Zirkulit nennt, zu 75 Prozent aus Recyclingmaterial her. Dieses kann CO2 speichern, weil die alten Betonstückchen an ihren Oberflächen mit CO2 wieder Kalkstein erzeugen. Damit aber die Emission auszugleichen, funktioniert leider nicht,

weil nicht so viel CO2 gespeichert werden kann, wie bei der Herstellung des Klebers Zement entsteht. Auf einen Kubikmeter Beton kommen 200 Kilogramm CO2, aber nur 10 Kilogramm werden vom Zirkulit gespeichert. Trotzdem ein guter Ansatz. Eine andere Möglichkeit, die CO2-Emission von Beton zu verringern, wäre, das CO2 direkt bei der Entstehung abzufangen und im Boden oder speziellen Tanks zu speichern. Eine umstrittene Maßnahme. Umweltverbände sagen, sie sei eine Verschiebung des Problems und eine Ausrede für die Industrie, die CO2Emission nicht einzuschränken. Ein weiterer Ansatz wird am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt. Anstatt das Calciumkarbonat zu erhitzen, wird es in eine Elektrolysezelle gegeben und dort mithilfe von Wasser, das in Sauer- und Wasserstoff aufgespalten wird, in Calciumhydroxid umgewandelt. Das könnte für die Herstellung von Zement verwendet werden, ganz ohne CO2-Ausstoß. Bis diese Verfahren aber wirklich industrietauglich sind, wird es noch Jahre bis Jahrzehnte dauern.  Text: Heike Bucher  Fotos: Editpress-Archiv, Pixabay


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Zukunft Holz Holz ist ein klimafreundlicher Baustoff, auch wenn er hierzulande eher selten und vor allem in Kombination mit Beton verbaut wird. Doch das wird sich bestimmt ändern. 8.000 Quadratmeter Dach bedecken das Centre Pompidou in Metz. Es ist eine spektakuläre Konstruktion: ein Netz aus Holzträgern mit Wölbungen nach oben und nach unten, überzogen von einer Membran aus Glasfasern und Teflon. Vor dem Aufbau des Daches musste es sich aufwendigen Stresstests unterziehen: Es wurde sowohl im Windkanal als auch auf seine Schneefestigkeit untersucht. Und was soll man sagen? Seit 2010 hält es jedem Wetter stand und ist darüber hinaus ein echter Hingucker. Holz – schon seit Jahrtausenden wird es zum Bauen verwendet. So verkehrt kann es als Baustoff also nicht sein, trotzdem fristet es in unseren Breitengraden noch immer ein Nischendasein. Dabei liegt es auf der Hand: Wer heute klimafreundlich bauen möchte, kommt an dem natürlichen Baustoff nicht vorbei. Auch wenn im Moment – bedingt

Das Centre Pompidou in Metz.

durch die Corona-Pandemie – die Preise für Holz durch die Decke schießen. Dass sich das nach der Pandemie wieder ändern wird, davon gehen viele Experten aus. Einem Holzbau-Boom steht dann nicht mehr viel im Wege, denn das Bauen mit Holz hat viele Vorteile:

1. Holz ist nachhaltig Der Verbrauch von Ressourcen ist ein wichtiges und aktuelles Thema. Gerade in einem Land, dessen Overshoot Day, also der Tag, an dem die Ressourcen für das laufende Jahr eigentlich ausgeschöpft sind, bereits Mitte Februar liegt (Luxemburg liegt im weltweiten Ranking hinter Katar auf dem traurigen 2. Platz), muss eine Lösung her. Mehr Holz im Bausektor einzusetzen, könnte eine sein.

Im Gegensatz zu Zement, bei dessen Herstellung jährlich zehn Prozent der globalen CO2-Emissionen anfallen, ist Holz ein umweltfreundliches Produkt. Es kann gleich um die Ecke im Wald produziert werden und seine Verarbeitung verbraucht viel weniger Energie als die Herstellung anderer Baustoffe. Auch die Entsorgung ist umweltfreundlich, denn Holz gehört ohnehin schon zum natürlichen Kreislauf.

2. Holz besitzt viele gute Eigenschaften Holz ist leicht, äußerst belastbar und besitzt sehr gute Dämmeigenschaften. Man kann mit Holz alles bauen, was man auch mit anderen Materialien baut. Es trägt ein Vielfaches seines Gewichts. Deshalb können Holzwände wesentlich dünner sein als Wände aus


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Höchstes Holzgebäude der Welt: das Mjøstårnet im norwegischen Brumunddal.


34   BAUEN & WOHNEN Stein, weshalb man insgesamt weniger Material benötigt. Dadurch muss das Fundament weniger tragen, gleichzeitig wird der Wohnraum bei gleicher Grundfläche größer.

3. Holz eignet sich für die Vorfertigung Die typische Baustelle in Luxemburg sieht so aus: Wände aus Beton und Stein ohne geschlossene Decken sind monatelang Wind und Wetter ausgesetzt. Mehr als den gesunden Menschenverstand braucht es eigentlich nicht, um sich vorzustellen, was sich anschließend alles im Mauerwerk versteckt. Und ob dies alles ohne Einsatz von Chemikalien wieder zu entfernen ist. Wer mit Holz baut, setzt das Innenleben seines Hauses keinen Strapazen aus. Die meisten Holzhäuser werden nämlich bereits in trockenen Werkhallen vorgefertigt und auf der Baustelle innerhalb weniger Tage zusammengesetzt.

4. Holz steigert das Wohlbefinden Holz ist ein natürlicher Rohstoff, den es in vielen unterschiedlichen Ausführungen gibt. Es riecht gut, fühlt sich gut an und sorgt für eine angenehme

Atmosphäre. Anders als Beton vermittelt Holz ein Gefühl von Wärme und Behaglichkeit. Zudem kann Holz Feuchtigkeit aufnehmen, ohne zu schimmeln. Bei trockenen Räumen gibt Holz Feuchtigkeit ab, denn: Holzwände sind diffusionsoffen, das heißt, die Wände können „atmen“. Das tut dem Raumklima gut.

5. Holz ist ein sicherer Baustoff Dass Holzbauten eine kürzere Lebensdauer haben als solche aus Stein, ist eine Mär, an die noch immer viele Menschen glauben. Doch Hand aufs Herz: Wer baut schon für die Ewigkeit? Holzbauten sind wesentlich stabiler, als die meisten denken, sie trotzen Stürmen und Erdbeben. Selbst Brände können ihnen nicht so viel antun, weil Holz langsam brennt und meist nur oberflächlich in Brand gerät. Versicherungsgesellschaften würden sonst Einspruch erheben. Tun sie aber nicht. Holzgebäude werden zum gleichen Preis versichert wie andere Häuser.

6. Holz ist ein hoch- entwickelter Baustoff Holz als Baustoff gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird ständig

weiterentwickelt. So erlaubt beispielsweise das sogenannte Brettsperrholz (flächig übereinander verleimte Holzlagen) das mehrstöckige Bauen aus reinem Holz. Mittlerweile werden sogar Hochhäuser aus Holz gebaut. So zum Beispiel das 85,4 Meter hohe Mjøstårnet im norwegischen Brumunddal, das am 1. März 2019 eröffnet wurde und als höchstes Holzgebäude der Welt gilt.

7. Vollholz und Holzständer Viele Fertighäuser werden in sogenannter Holzständerbauweise angefertigt. Das bedeutet, dass die Wände, ähnlich den Fachwerkhäusern, aus einem Holzgerüst gefertigt werden und dann mit anderen Materialien wie Lehm, Hanf, Mineralwolle etc. ausgefüllt und entweder mit Holzoder anderen Platten geschlossen werden. Vollholzwände bestehen zu 100 Prozent aus Holz, können anschließend aber auch verputzt werden, um eine vollständige Holzoptik der Innenräume zu vermeiden. Fertighäuser sind, auch wenn es sich so anhören mag, schon lange keine Häuser von der Stange mehr, sondern individuell planbar. Text: Heike Bucher   Fotos: Editpress-Archiv, Moelven Limtre, Pixabay



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Student sucht Wohnung Die Situation am Luxemburger Wohnungsmarkt ist zugespitzt – so viel ist bekannt. Dass daraus Leidtragende resultieren, ist nur logisch. Die junge Generation droht auf der Suche nach einem Dach über dem Kopf zu verzweifeln. Im August dieses Jahres veröffentlichte das EU-Statistikamt „Eurostat“ eine Übersicht des durchschnittlichen Alters, in dem die jungen Erwachsenen der Europäischen Union ihr heimisches Nest verlassen: länder- und geschlechterübergreifend liegt das allgemeine Durchschnittsalter bei 26,4 Jahren. Doch während in Italien der durchschnittliche Bürger seinen 30.

Geburtstag noch im Kinderzimmer feiert, treibt es die Luxemburger schon im jugendlichen Alter von nur 19,8 Jahren aus dem Familienheim. Die Gründe hinter diesem markanten Unterschied liegen irgendwo zwischen Soziologie und Kultur. Diese Gründe dienen dem Artikel jedoch nur als Beiwerk. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer der Konsequenzen dieser frühen Nestflucht: ein

überlasteter Wohnungsmarkt und Studenten auf Wohnungssuche. Mit dem Abitur in der Tasche beginnt für viele angehende Studenten ein neuer Lebensabschnitt. Oft geht dieser mit einem temporären Tapetenwechsel einher. Ein stark eingeschränktes Universitätsangebot hierzulande sorgte in junger Vergangenheit allerdings

In der Avenue du Swing in Belval stehen gleich mehrere der 31 Studentenwohnheime der Universität Luxemburg.


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Nur 15 Prozent aller Studenten finden ein Zimmer im Wohnheim. dafür, dass Luxemburger Studenten nur den ausländischen Wohnungsmarkt frequentierten. Doch spätestens mit dem Umzug der Uni Luxemburg auf den Site Belval hat sich das Blatt gewendet. Der immer noch gefühlten Wahrheit, dass es die Luxemburger Studenten fast ausschließlich ins Ausland zieht, steht nämlich eine CediesStatistik aus dem Jahr 2020 entgegen, die Luxemburg (3.846 Studenten) hinter Deutschland (4.650 Studenten) auf Platz zwei der beliebtesten Studienstandorte für Luxemburger stellt. Und nicht jeder Inlandsstudent kann oder will weiter im Elternhaus verweilen.

selten ein geregeltes Einkommen und mieten meist nur auf kurze Zeit, ziehen für ein Praktikum oder nach dem Abschluss weg.“ Ein möglicher Lösungsansatz? Studentenwohnheime. Die Universität Luxemburg verfügt über 31 dieser Art an acht verschiedenen Standorten, allen voran im Süden des Landes. Stand 2019 versammelte die Uni Luxemburg alleine allerdings 6.423 Studenten. Die Gesamtkapazität ihrer Wohnheime umfasst lediglich 1.000 Zimmer. Das Resultat dieser einfachen Rechnung: Nur 15 Prozent aller Studenten finden ein Zimmer im Wohnheim.

Doch die Wohnungssuche auf dem freien Mietermarkt ist kompliziert für Studenten, wie der Professor für Finanz- und Immobilienmärkte Michael Voigtländer im Interview mit dem Institut der deutschen Wirtschaft erklärt: „Studierende sind nicht die optimalen Mieter. Denn sie haben

Zu diesen glücklichen 15 Prozent hätte sich Amir Vesali vor zwei Jahren auch gerne gezählt. Der 24-jährige Jura-Student lebt in Wiltz und erkannte früh, dass diese weite Strecke einem erfolgreichen Studium im Weg stehen könnte: „Es kam vor, dass ich morgens um acht Uhr in einer

Vorlesung eine Präsentation halten musste. Dann bin ich meistens um fünf Uhr losgefahren, um auch sicher rechtzeitig anzukommen. Dass das nicht die idealen Vorrausetzungen für einen effektiven Unialltag sind, dürfte klar sein.“ Aber auch unabhängig von dieser Hürde war klar, dass die täglich fünf Stunden im Zug oder drei Stunden im Auto sich weder zeitlich noch finanziell rechnen. Ein Zimmer im Wohnheim hätte eigentlich Abhilfe schaffen sollen: „Ich habe im ersten Jahr eine Absage erhalten. Allerdings wurde mir damals ein Zimmer für das kommende Jahr in Aussicht gestellt.“ Eine Aussicht, auf deren Erfüllung der angehende Jurist immer noch wartet. Doch Vesali kann sich glücklich schätzen: „Ich bin in der privilegierten Situation, durch ein geregeltes Einkommen in der finanziellen Lage zu sein, mir auf dem privaten Wohnungsmarkt ein zwölf-Quadratmeter-Zimmer leisten zu können.“ Viele Kommilitonen könnten die 600 bis 800 Euro Miete für ein derartiges Zimmer nicht aufbringen. Demnach kennt Vesali mehrere Studenten aus Luxemburg und dem luxemburgischbelgischen Grenzgebiet, die immer noch


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40   BAUEN & WOHNEN An der Universität Luxemburg ist man sich dieser prekären Situation bewusst, will jedoch eines klarstellen: „Aktuell können wir etwa ein Sechstel all unserer Studenten unterbringen. Das ist, gerade auch im internationalen Vergleich, eine sehr hohe Quote.“ Und tatsächlich, vergleicht man den Prozentsatz (etwa 15 Prozent) der Studenten, die hier in Luxemburg in einem Wohnheim unterkommen, mit den Zahlen aus Nachbarland Deutschland steht Luxemburg deutlich besser da. In Deutschland kriegen laut dem Bericht „Wohnraum für Studierende – Statistische Übersicht 2020“ vom Studierendenwerk lediglich 9,45 Prozent aller Studenten in Deutschland ein Zimmer im Wohnheim. Und trotzdem ändert der Vergleich nichts an der Tatsache, dass viele Studenten hierzulande vor quasi unlösbare Probleme gestellt werden. So erklärt die Universität Luxemburg, zum aktuellen Semester rund 500 Absagen herausgegeben zu haben. 500 Studenten, die sich also auf dem freien Wohnungsmarkt nach einer Lösung umschauen müssen.

Wenn es keine einfachen Lösungen gibt, muss man kreativ werden. Den Ansatz einer solchen kreativen Lösung liefert die Asbl „Cohabit’Age“. Tag für Tag mit dem Problem der Wohnungsnot für Studenten kämpfen und deren Studiumsqualität darunter leidet. Dabei hatte Bildungsminister Claude Meisch eigentlich bereits 2014, vor mittlerweile sieben Jahren, versichert, sich dieser Problematik annehmen zu wollen. Im Zuge einer Diskussion bezüglich der staatlichen Studienbeihilfen war am 10. Juli 2014 in der Abgeordnetenkammer darüber debattiert worden, inwiefern das Nichtausbezahlen

der Mobilitätsbeihilfen für Luxemburger Studenten in Luxemburg Diskriminierung wäre und zum Wohnungsproblem beitrage. Die DP-Abgeordnete Simone Beissel erklärte daraufhin, froh zu sein, „dass der Minister Meisch die Zusage erteilt hat, in den kommenden Jahren mehr Studentenwohnungen zur Verfügung zu stellen. Gerade auch für Luxemburger Studenten.“ Die aktuellen 1.000 Zimmer sind tatsächlich auch mehr als zuvor, trotzdem bleibt die Situation kritisch.

Und wenn es keine einfachen Lösungen gibt, muss man kreativ werden. Den Ansatz einer solchen kreativen Lösung liefert die Asbl „Cohabit’Age“. Eine Art nicht-familiäres, intergenerationelles Wohnen soll erschwingbaren Wohnungsraum schaffen, auch für Studenten. Die Zielgruppe des 2016 geschaffenen Projektes verbindet Senioren, die die vorhandene Wohnfläche nicht vollumfänglich ausnutzen können, mit jungen Erwachsenen auf der Suche nach einem Dach über dem Kopf. Der Treffpunkt zwischen Nachfrage und Angebot ist jedoch nicht rein finanzieller Natur. „Die Gegenleistung für den Wohnraum besteht aus einem symbolischen Geldbetrag und der Hilfe im Alltag durch den jungen Erwachsenen“, erklärt Sylvie Trinjean von „Cohabit’Age“ das Konzept. 38 junge Menschen profitieren zurzeit von diesem Angebot, die meisten von ihnen sind Studenten – ein weiterer Beweis für das real-existente Bedürfnis nach Wohnfläche in studentischen Kreisen und ein Indiz für die Akzeptanz von ungewöhnlichen und neuen Lösungen.  Text: Daniel Baltes   Fotos: Philippe Reuter, John Moeses Bauan (Unsplash)


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Project Milestone: In Eindhoven, Niederlande, soll eine Siedlung mit fünf Häusern gedruckt werden. Das europaweit erste Haus aus dem 3D-Drucker wurde im Mai dieses Jahres vorgestellt.

In Beckum war die Aufregung vor einigen Monaten, es war Juli, groß. Im Mittelpunkt des Geschehens: ein Haus. 160 Quadratmeter Wohnfläche, zwei Stockwerke, von grauweißer Farbe. Medienvertreter kamen zum Berichten und zum Staunen – bis weit über die Landesgrenzen hinaus. Das zweistöckige Gebäude in Nordrhein-Westfalen kommt nämlich aus dem Drucker – und ist das erste dieser Art in unserem Nachbarland. Bewohnbare Gebäude zu schaffen, mit einem Drucker, das für viele wohl eher Unvorstellbare, machen spezielle Betondruckverfahren möglich. „Davon gibt

es derzeit mehrere Methoden“, erklärt Waldemar Korte. Er ist Architekt und Inhaber von Mense-Korte ingenieure + architekten und und der Verantwortliche für dieses neuartige Baukonzept. Auf die Idee, dieses Pilotprojekt zu starten, sei er durch einen befreundeten Unternehmer gekommen. „Solche Häuser gibt es ja bereits seit längerem im Ausland, in den USA etwa oder auch in China“, erklärt er. Aber nicht nur in weiter entfernten Ländern, auch in den hiesigen Gefilden gewinnt das Bauverfahren an Beliebtheit. In den Niederlanden zum Beispiel. Project Milestone. Erst Ende April dieses

Jahres wurde das europaweit erste Haus aus dem 3D-Drucker im Stadtteil Bosrijk, Eindhoven, vorgestellt. Es ist, im Gegensatz zum Modell in Beckum, ebenerdig. Waldemar Korte kennt das Konzept: „Seit fünf Jahren wird in den Niederlanden über das Projekt gesprochen, es ist ziemlich bekannt. Die Bauweise bzw. das Druckverfahren unterscheidet sich jedoch von unserem Konzept“, so Waldemar Korte. Nur fünf Hersteller bieten derzeit Materialien für den 3D-Hausdruck an. Das Architekturbüro aus Beckum hat derweil auf das sogenannte additive Fertigungsverfahren und einen


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Häuser aus dem Drucker Ein Laptop, ein Drucker – und fertig ist das Gebäude. Klingt doch praktisch, oder? Betondruckverfahren gewinnen an Beliebtheit – und könnten eine ernstzunehmende Alternative zu herkömmlichen Bauweisen werden.

Portalroboter zurückgegriffen. „Diese Methode erlaubt es, das Gebäude direkt auf der Baustelle zu drucken. In Eindhoven aber etwa wurden einzelne Elemente in einer Halle gedruckt und später zusammengesetzt“, erklärt er. Material für den 3D-Druck gebe es derzeit ebenfalls nur von vier bis fünf Anbietern. „i.tech 3D ist der Name des werksfertigen Trockenmörtels von Heidelberg Cement, der beim Einfamilienhaus in NRW zum Einsatz kam“, so der Architekt weiter. „Einen gemeinsamen Nenner haben die beiden Projekte aber schon.“ Häuser, die per 3D-Betondruckverfahren

errichtet werden, müssen zuvor mit einer speziellen 3D-Software am Computer geplant werden. „Wir machen das aber schon länger, für uns war das also kein Problem“, verrät er. Wie das nun konkret aussieht, wenn so ein Haus gedruckt wird, gleich auf der Baustelle, das weiß Waldemar Korte auch: „Ein Arbeiter bedient den Laptop und kontrolliert damit die Betonpumpe, die in unserem Fall von der Firma Peri ist. Ein anderer geht umher und kontrolliert die Abläufe. In die Aussparungen müssen etwa manuell Kunststoffleerdosen eingesetzt werden, dann kann der Roboter

einfach drüber drucken“, erklärt er. Es biete sich zudem die Möglichkeit, dass Nebengewerke, die normalerweise erst im Nachgang hinzukämen, bereits während des Druckprozesses implementiert werden. Leitungen zu verlegen etwa. Praktisch also, weil zeitsparend. „Für das Haus in Beckum haben wir ganze acht Monate gebraucht, das ist für ein Pilotprojekt extrem schnell“, erklärt der Experte. „Der Bau eines gewöhnlichen Hauses nimmt ebenfalls nur acht Monate in Anspruch, wir gehen so davon aus, dass der 3D-Hausdruck irgendwann nur mehr etwa fünf Monate


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dauern wird“, erklärt Waldemar Korte. Die Arbeiten, die im September 2020 begonnen hatten, wurden im Mai dieses Jahres fertiggestellt – dazwischen habe es ein paar Pausen gegeben, wegen schlechten Wetters etwa. Dem Fachkräftemangel, der in Deutschland wie auch in anderen Ländern vorherrsche, aber könne mit dem 3D-Betondruckverfahren entgegengetreten werden. „Hier in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern, herrscht Fachkräftemangel. Viele lehnen es ab, auf dem Bau zu arbeiten, da das körperlich so anstrengend ist“, so der Architekt. Und er ergänzt: „Wir haben nur zwei Experten auf der Baustelle benötigt. Ein Experte, der per Laptop die Maschine bedient, und einer, der die Abläufe kontrolliert. Hätten wir das Haus auf normale Art und Weise gebaut, hätte es mindestens vier Leute gebraucht. Vorteile für die Arbeiter biete das Drucken auch: „Es ist körperlich wesentlich schonender als auf

einer traditionellen Baustelle, denn die Maschine erledigt ja den Hauptteil“, erklärt der Experte. „Umweltfreundlicher ist das Drucken von Häusern auch, einfach, weil weniger Beton verschwendet wird als beim herkömmlichen Bau“, so der Architekt. Geschwungene Flächen und gewölbte Innenwände sind zudem problemlos umsetzbar, ohne Mehraufwand – und dadurch auch ohne zusätzliche Kosten. Mehr Gestaltungsfreiheit, weniger Materialverschwendung, und dann auch noch schneller: Betondruckverfahren haben also einige Vorteile im Gegensatz zu herkömmlichen Bauweisen zu bieten. Doch wie sieht es eigentlich aus mit den Kosten? „Wir wollen ganz ehrlich sein, bisher ist das Verfahren zehn bis 15 Prozent teurer, weil das Material teuer ist, ebenso wie der Drucker. Es gibt einfach zu wenige davon. Wir haben uns vorgenommen, in den nächsten drei Jahren kostenneutral zu anderen Bauweisen zu

Realisiert wurde das erste 3D-Haus Deutschlands von der Bauherrengemeinschaft Hous3Druck, zu der auch Waldemar Korte vom Architektenbüro Mense-Korte gehört.

sein und in fünf Jahren kostengünstiger. Wir glauben dran, aber das dauert noch. Wir haben ja auch erst ein Haus gebaut“, sagt er. Dieses wird, anders als jenes in Eindhoven, nicht vermietet, sondern soll verkauft werden. Bis Ende 2022 wird es noch als Musterhaus dienen. Aus dem Großherzogtum habe es bereits Interesse gegeben: „Vor ein paar Wochen war ein Bauunternehmer aus Luxemburg zwecks Visite des Gebäudes bei uns. Er spielt mit dem Gedanken, ein solches Projekt in seinem Heimatland umzusetzen“, so der Büroinhaber. Dass der 3D-Betondruck zwar herkömmliche Bauverfahren wahrscheinlich nie ersetzen wird, aber dennoch ernstzunehmende Alternative sein wird, davon ist Waldemar Korte überzeugt. Ob und wann das erste Haus dieser Art in Luxemburg errichtet wird, das bleibt aber noch offen.

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Stilvoll wohnen Die schönsten Raumausstattungen der Welt in einem Buch. Das versprechen die Autoren Marie Kalt, Chefredakteurin des renommierten „Architectural Digest“, und Olivier Jahn, Chefredakteur von „AD Architectural Digest Deutschland“. Die beiden kennen sich mit kreativen Konzepten aus, wissen auch, wo sie weltweit zu finden sind und öffnen uns die Türen der schönsten Interieure. Von Frankreich nach China, von Mexiko bis in den Nahen Osten werden dem Leser unvergleichbare Einblicke in die gelungensten Innenausstattungen ermöglicht. Zusätzlich öffnen bekannte Persönlichkeiten die Türen ihres ganz persönlichen Reichs, wie zum Beispiel Designer Tommy Hilfiger, Modeikone Marc Jacobs, der König von Marokko oder Prinz Khalid Al Saud aus Saudi-Arabien. Schon gewusst? Anna Wintour, die gefürchtete Vogue-Chefredakteurin, ist dermaßen von der vielseitigen Inspiration und den atemberaubenden Fotos dieses Buches begeistert, dass sie das Vorwort geschrieben hat. Stilvoll Wohnen: Die schönsten Interiors der Welt  Marie Kalt und Olivier Jahn     Callwey Verlag ISBN: 978-3766725417     Preis: 49,95 Euro

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entwickelt haben und ihre Kerzen per Hand produzieren oder zumindest teilweise. Unser Favorit: die Duftkerzen der französischen Marke „Truton“. Einfach unnachahmlich, unwiderstehlich, subtil und immer zeitgemäß. Für uns die absolute Nummer Eins. Es sind Meister ihres Handwerks, anders kann man ihre duftigen Kreationen nicht beschreiben. Kein Wunder. Die Geschichte des Hauses „Trudon“ beginnt bereits 1643. Damals war Gründer Claude Trudon Lebensmittelhändler und Wachszieher in Paris. Preis: Ab 35 Euro   Erhältlich unter trudon.com


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Es werde Licht Eine Lampe inspiriert am Mond! Diese neue Kreation aus dem Hause „In-es.artdesign“, gegründet vom italienischen Künstler und Designer Oçilunam, wurde aus raffinierten Materialien und leuchtenden Farben hergestellt, um eine poetische und romantische Atmosphäre zu schaffen. Seit Urzeiten inspiriert der Mond die Menschen und genau wie der helle Himmelskörper am Nachthimmel

wird auch diese Lampe mit ihren unterschiedlichen Helligkeitseinstellungen unterschiedliche Einflüsse auf das Ambiente ihrer vier Wände haben. Übrigens ist sie sowohl für drinnen als auch draußen geeignet und wird batteriebetrieben. Preis: Auf Anfrage Entdecken Sie alle Kreationen unter www.in-es.com

Gaudí Zum ersten Mal seit 50 Jahren wird das „Musée d’Orsay“ die erste große Ausstellung über den spanischen Architekten und Schöpfer Antoni Gaudí in Paris beherbergen. Das ist schon ein nennenswertes Ereignis. Sie zeigt die außergewöhnliche Kreativität des einzigartigen Künstlers, von dem behauptet wird, dass Raum und Farbe ihn auszeichnen. Ausgestellt werden, unter anderen Kreationen, spektakuläre Möbelstücke, die es bis jetzt in Frankreich noch nie zu sehen gab. Die Ausstellung wirft einen neuen Blick auf die einzigartige Persönlichkeit des weltweit bekannten Künstlers aus Katalonien. Vom 12. April bis zum 17. Juli 2022 im „Musée d’Orsay“ in Paris   Weitere Informationen über diese Ausstellung finden Sie unter www.musee-orsay.fr

Wanddeko Einst waren raffinierte Tapisserien an den Wänden der Schlösser und Paläste gerne gesehen. Sie waren ein Zeichen von Raffinesse, nicht nur wegen ihrer unbeschreiblichen Pracht, sondern auch wegen der komplexen Webtechniken. Wandteppiche waren echte Kunstwerke. Doch die pompösen Wanddekorationen waren lange Zeit nur für reiche Schlossherren gedacht oder zumindest für diejenigen, die sie sich leisten konnten, bis sie schlussendlich als altmodisch galten. Moderne Wandteppiche und peppige Wanddekorationen sorgen seit einigen Monaten wieder für Begeisterung. Sie haben natürlich absolut nichts mit den Tapisserien von damals gemeinsam. Aber man muss trotzdem zugeben, es sind richtige Hingucker. Sie haben auf jeden Fall die Qual der Wahl und zu tief brauchen sie auch nicht in die Tasche zu greifen. Unser Favorit: diese farbenfrohe Wanddeko der Marke „Benuta“. Preis: 56,95 Euro     Weitere Informationen finden Sie unter www.benuta.de

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Futon Was ist ein Futon? Dieses Wort kommt aus dem Japanischen und bedeutet Bett. In den letzten Jahren hat sich das Bett aus Japan in Europa immer beliebter gemacht. Ein neuer Deko-Trend? Jein. Der Futon steht vor allem für Nachhaltigkeit und lange Lebensdauer. Zwei Aspekte, die für viele Konsumenten eine große Rolle spielen. Unser Favorit: Der Futon mit Bambusrahmen der französischen Marke „Tikamoon“. 2008 in Lille gegründet, produziert diese Firma nur nachhaltiges und umweltfreundliches Mobiliar. Das verspricht sie zumindest. Preis: 449 Euro

Erhältlich unter www.tikamoon.com

Kombi Clever, nachhaltig – und auf Dauer auch noch Geld sparen. Drei Argumente, die allesamt in diesem Kombi-Kinderbett von „Maisons du monde“ stecken, das Sie jahrelang begleiten wird. Es ist nicht nur robust und funktionell, sondern im Laufe der Jahre lässt es sich in drei unabhängige Möbel umwandeln. Vom

Kinderbett mit Wickelschrank bis zum Teenie-Bett mit Büro und Bibliothek. Das finden wir total Klasse! Preis: 659 Euro Erhältlich unter: www.maisonsdumonde.com

Leuchtschrift Neonlichter sind schon eine ganze Weile nicht mehr nur für Geschäftsleute gedacht. Die dekorativen und bunten Leuchtschriften haben längst den Weg in unsere Wohnungen gefunden. Doch noch nie waren sie so beliebt und so begehrt wie dieses Jahr. Ein deutlicher Hinweis dafür, sind die vielen Angebote die es zurzeit für Privatleute gibt. „Pinterest“ und „Instagram“ stecken voller Ideen für eine bunte Neon-Wanddekoration. Sie haben die Qual der Wahl. Wir haben uns für diesen dynamischen „Oh yeah!“ entschieden. 256 kleine LED-Glühbirnen sorgen in der flexiblen Röhre für einen coolen Lichteffekt und optimale Sicherheit, da die Röhre immer kalt bleibt. Preis: 71,49 Euro Weitere Informationen und andere Leuchtschriften gibt es unter: www.lights4fun.fr


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