2001-08-29-fuer-sie

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www.fuer-sie.de

JÜNGER & STRAFFER

Schön über Nacht Ab ins Bett! Mit den neuen Gremes, Masken, Pads

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Zurück zum Ex: So klappt's

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TRAUMREISE

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l00l Nacht in Marrakesch

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Einmal in den Arm kneifen nützt nichts. Ich wache nicht auf, sondern schwebe noch immer in den Sphären von 1001 Nacht. Mehrmals muss ich zudrücken, bis ich sicher bin, dass ich gar nicht träume. VoI meinen Augen liegt tatsächlich diese orientalische Pracht. Vö1Iig unerwartet und überwäitigend. Vor wenigen Minuten noch kutschierte uns der Taxifahrer durch das Labyrinth der Medina (Altstadt) von Marlakesch.

Erst kurvten wir durcll schtimmrige Viertel, wo der Zahn der Zeit deutliche Spuren an den Lehmfassaden hilterlassen hat. Dann fuhren wir durch quirlige Gässchen. Aus kunterbunten Shops ldairg arabische Musik. Verschleierte Frauen schieppten ihre lGndel auf der

Hüfte. Alte Männel im l(aftan tranken in al1er Ruire Tee. Freundlich wichen aile zur Seite, um das Auto durchzulassen. Auf den letzten 150 Meteru ging es zu Fuß durch düstere Gänge. Holperiges Kopfsteinpflastel brachte meine Absätze in höchste Gefahr. Ein schlichtes Messingsci:ild neben eil:er Holzttir ver-

riet unser Ziel: ,,Stylia".

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,,Welcome", sagt lächelncl der Mann an

derTtir, den traditionellen Fez aufdem I(opf. Er friirrt mich in einen Saal, der so groß und hoch wie das Schiff einer I(athedrale ist. An der Decke wölben sich glitzernde I(uppeln, darunter ein meterbreiter Saum filigraner Ornamente. Wie Ränder von I(öppelspitzen hängen zierliche Zapfen von Bögen herunter. Zart türkisgrüne Mosaiken zieren die Wände, und in den Marmorboden eingelassen p1ätschern ldeine Springbrunnen. Stünden keine gedeckten Tische in diesem Restaurant, würde ich mich im Palast eines Paschas wähnen. Hier wird fürstlich gespeist, so opulent, wie man es aus orientalisciren Erzählungen keust: süße und saure Salate,

Fettgebackenes, mit Wachteln und Mandeln geflillt, Hühnchen mit Zitrone und Lanmbraten mit Tl:ymian und

Rosurarin, dazu ein Belg Couscous. Zum Dessert gibt es Reispudding und eine Schichttorte mit hauchzartem

Iftokant und sahniger Nussfü1lung. Zum Kalorienzählen ist ein Besuch in Mallakcsch sichcr nicht geeignct.

,,Perle des Orients" nennen I(enner diese Stadt. Unter Malold<anern heißt die

Millionen-Metropole,,die Stadt, die tarzt". Frir mich ist Marrakesch eil Angriff auf alle Sinne. Ein Rausch von Bildern, Düften und Klangfarben. Das Ganze in eine lachsrote I(tilisse rrerpackt, die nur einen Ausdruck zu1ässt: urärchenhaft.

ä*ifreise int<tusiv* Das verschnörkelte Minarett der I(oL1toubia-Moschee reckt sic]].'t 77 Meter in die blaue Luft. Sie gilt a1s das prächtigste Gebetshaus im Lande. Daneben stehen Pa1äste von I(önigen, Sultanen

und I(aufleuten. Die kunstvoll ver-zierten Saadier-Cräber und die Ibn-Yussu:Medersa, eine l(oranschule aus den i+. Jahrhunclert, locken mit wunden'ol-e: Holzschiritzerei an Simsen und Portalen. Die plunkvollen Bauwerke sinc :: das verwinkelte Gassengeflechr der i1: dina verwoben. Und gäbe es keine ),1:pedfahrer, Händler und Handtr'erke: .:. Oberhen-rden undJeans, man fu h-:c

Jahrhundelte zurückversetzr.

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Eine Art von Lebea und Arbeiten, die bei

ten Eriebnis geworden. Ich tauche in

Manche blieben auch gleich da, wie

uns längst vergangen ist, steht in den Souks von Marrakesch noch in voller

diese Märchenwelt ein und lasse mich treiben: von Schlangenbeschwörern zu Schamanen, von Glücksspielern zu

Jacques Majorelie. Der Nachwelt hinter-

Blüte. Drechsler hocken auf Türschwellen und bearbeiten mit altertümlichern Gerät Tisch- und Stuhlbeine. Schmiede biegen in ihren Verschlägen Laternen aus Blech. Andere hämmern Blumeaauster in silberne Tabletts. Schuster besticken Pantoffeln aus feinem Leder. Färber trocknen feuerrote, safiangelbe und kobaLtblaueWollbündel und Baumwolltücher auf Bambusstangen. Hier duftet es nach Würstchen. die auf Holzkohlegrills brutzeln. Dort schnuppere ich an Gewürzen, Moschus oder Rosenblättern und muss aufpassen, dass ich

in meiner Verzückung nicht

Eselskar-

ren, Kutschen oder Lastenträgern in die Quere komme. Ganz ungewohnt ist die Atmosphäre auf dem berühmten Jemaa el Fna, dem ,,Platz der Hingerichteten". Seit der neue König Mohammed VL aggressive Touristen-Anmache und Schlepperei mit hohen Geldstrafen belegt hat, ist der Besuch wieder zu einem ungestör-

Gauklern. Dazwischen laufen Wassermit roten Gewändern und Messingbechern um den Hals herum.

verkäufer

Märchenerzähler als Weltkulturerbe Menschentrauben umlagern die Märchenerzähler. Ihre l(unst wurde gerade

auf die

UNESCO-Liste des Weltkulturerbes gesetzt. Bricht die Nacht herein, schweben appetitlich duftende Rauch-

schwaden über den Garküchen. In Reih und Glied aneinander gereiht, offerieren sie marokkanische Spezialitäten: Hühnchen am Spieß, Hammelhirn und Leber, Schnecken und Süßkartoffela. Etwas über flrnf Mark kosten die kuli narischen Genüsse. Schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts verliebten sich europäische Künst-

ler in die

Stadt. Henry Matisse beispielsweise iieß sich hier frir die kräftigen Farben seiner Gemälde inspirieren.

ließ der Maler eine leuchtend lilablaue

Vilia in einem zauberhaften Garten. Später wurde Marrakesch von Holly-

wood entdeckt. Die Gästebücher der Luxushotels iesen sich wie das ,,I'4rho's who". Ob Brad Pitt undJenniferAniston, David Bowie und Imam, Tom Cruise, George Clooney oder Robert De Niro: Sie erliegen alle dem Zauber des Orients. Die Schönen und Reichen feiern gerne pompöse Feste. Modemacher Jean-Pau1 Gaultier hat einen Zweirwohnsitz, auch Yves Saint Laurent, der Schauspieler Alail Delon oder Paul Getty jr.: Desig-

ner, Innenarchitekten, Medienmogule oder Dot.Coms kaufen alte Stadtpaläste und putzen sie im traditionellen Stil wieder auf. Manche werden in reizvolle Gästehäuser verwandelt, maache in

romantische Restaurants oder Edelboutiquen.

Aufden ersten Blick ist von dieser Entwicklung nichts zu sehen. Nicht einmal die Luxus-Herbergen machen auf sich aufinerksam. Alles versteckt sich

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lnfos &Tipps il,*,",.*r'. ' {W§ äi,

Schlangenbeschwörer, Gaukler, Märchenerzähler gehören in Marrakesch zum Stadtbild

hohen Mauern und unauffälligen Holz-

türen. Aber dahinter: idyliische lanenhöfe rnit murmelnden Fontänen, uralte Zedern und Palmen in blühenden Gärten. Ganz nach dem altarabischen Motto: ,,Was drinnen passiert, geht niemanden etwas an."

Wohnen bei Botschafters So wird ein Besuch zu einer Ent-

437 8541, in Deutschland:

lm urigen,,Minestero del

Tel.07l1l47 5078,

Gusto", 22, derh Azouz el

angenehm im Herbst

DZ ab ea. 260 DM.

Mouassine, oder auch im

und Frühjah1 wenn die

Reslaurants:

,,Tresor des Nomades',

Temperaturen zwischen

,,Srylia", 34, Rue Ksour, Tel. 4 44 35 8Z wunder-

128 El Mouassine, Devant

schönes Dekor und beste

Eine Schatzgrube für

marokkanische Küche.

quitäten":

Flüge: Royal Air Maroc: Frankf u rt-Casablanca-

79, Sidi Ahmend "Yacout", Soussi, Tel.4 38 29 29,

Marrakesch ab 739 DM. British Airways: HamburgLondon-Marrakesch

traumhaftes Ambiente.

ab ca. 805 DM.

das Trendlokal mit feiner

lery", Rue Dar El Bacha. Die meisten Stücke sind aber nachgemacht deshalb: leilschen, bis die Hälfie des Preises erreicht ist! lnteressant: ein Besuch

25 und 30 Grad liegen. Vorwahft Marokko 0 02 12, Marrakesch 4.

Pauschalreisen:

I Woche

Med" in der "Clubdorf Medina von Marrakesch am Rande des Platzes Jemaa el Fna, alles inkl., ab 1599 DM (Club Med/Reisebüro). 1

Woche,,Hotel Palmeraie

Golf Palace", orientalischer

biblische Motto ,,Klopfet an, so wird Euch aufgetan". Die Einheimischen

Palmenoase mit t8-LochGolfplatz, Pools (gegen

sind überaus gastfreundlich. Nur mein

Gebühr: Fitness-Zentrum,

I(opf leidet. Jedes Mal, wenn ich die

Massage, Balneotherapie,

Grenze zwischen dem staubigwirren Labyrinth der Basare uncl den herrschaftlichen Oasen der Ruhe überschreite, ver-

viele Sportmöglichkeiten),

Riad heißen diese wunclerbaren Wohnidyllen. Riad E1 Cadi, ein malerisches Schachteiwerk von Gebäuden, gleichzeitig Schatzkammer für moderne Kunst und Antiquitäten, ist meine Unterkunft. Sie geirört dem deutschen ExBotschafter Herwig Bartels. Museumsreife I(unstwerke schmücken das Haus. Hier ein gotischer Leuchter, dort ein byzantinisches Mosaik, eine römische

Brunnenschale,

im Salon alte Beiber

textilier. Von ihm höre ich, dass die meisten Antiquitäten, die in Marrakescir verkauft werden, nur kopiert sind. Nicht weiter schlimm, man muss es nurbeim Feilschen wissen. Meia Lieblingsplatz am Morgen ist die kuschelige Sofaecke neben den Zitronenbäum-

chen. Vöge1 zwitscheln, knusprige Croissants duften. Zum Sonnenuntergang bin icir auf der'Dachterrasse. In der

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Marrakesch ist besonders

Traum inmitlen einer

ich die niedrigen Türrahmea.

1,.

Beste Reisezeit:

deckungsreise. Ich halte mich an das

gesse

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ca.

,,Comptoir", Avenue Echouhada, Tel, 4377

la Fontaine.

02,

Küche und viel Prominenz.

"Khalid

"AntF Art Gal-

,,Dar Moha", 81, Rue Dar

beim deutschen Maler Hans Werner Geerdts (51, derb

El Bacha, Tel.4 38 64 00,

El Hamman, nach Voran-

Romantik pur.

meldung, Tel. 4 39 04 44).

Vier-Gänge Menüs in den oben genannten Lokalen

Iteitere lnfos:

E

!

Marokkanisches Fremdenverkehrsamt, Graf-Adolf-

koslen ca,80-100 DM. Tipp: Sehr preiswert isst man an den Straßenständen (am besten Stand Nr.

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Sr. 59, 40210 Düsseldorf, Tel. 02 !l/37 05 51, E-Mail:

l)

marokkofua@ aol.com.

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E

l0 km zum Zentrum, nur (airtours).

Ü, ab 2048 DM

:

llotels:

=

,,Palais Salam", 4 Sterne,

ü/F ab 72 oM,

ü

,,lmperial Borj", 5 Sterne, ü/F ab 93 DM (beide:

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Airtours). ,,La Mamounia", legendäres

j

Luxushotel, Av. Bab Jdia,

Tel.44444O9, Fax 4 44 49

c;

40, E-Mail:

resa@mamounia.ma, ab ca.380 DM.

Gästehäuser (niads):

Speisesaal im legendären Hotel ,,La Mamounia" auf dem Platz Jemaa el Fna und gegenüber dem C.T.M.

El Cadi", 12 Zimmer "Riad und Suiten, Tel.4 37 86 55,

Shopping:

oder über Escapetours,

Bie Souks in der Medina

89/8 29 94 80, DZIF ab ca.248 DM.

sind ein wahres Shoppingparadies. Von Kräutern

,,Sheherazade", hübsches Stadthaus (15 Zimmer) mir

über Kunsthandwerk bis zu

Tel. 0

lnnenhof und Dachgarten, sehr gesellig. Tel./Fax

Hotel im,,Nhaza".

MERIAN live!

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originellen Küchenutensilien ist alles zu haben. Modernes Design von

Ferne stehen die 4000 Meter hohen Zacken des Atlas-Gebirges. Unter mir wuchern Dächer, I(uppeln, Miaarette. Und oben strahlt der Himmel in samtigem Ros6. Die Szenerie einer Iütsch-

4 42 93 05, lnfos in

Holzwaren, Schmuck und

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,,Bordj Dar Lamane", malerisches Kaufmanns-

Wohnaccessoires zu testen

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postkarte. Unwirldich irgendwie. Wie

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Tamsa", 23, Riad Zitoun

ReiseIührer: Merian live! Ma-

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Deutschland: Tel. 06

77lBl3,

DZ ab

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ca.40 DM.

handwerk wie Textilien,

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Preisen findet man im,,Ryad ö


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