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Eröffnung des Waldorf-Kindergartens in Gaarden
from Kinderkram 216
by Rönne Verlag
Im April eröffnet in Gaarden die erste interkulturelle Kita in Kiel auf Grundlage der Waldorfpädagogik. Julia Bousboa sprach mit den Gründerinnen Ronja Naujokat und Nele Roos.
Wie kamen Sie auf die Idee, eine Waldorf-Kita in Gaarden aufzubauen? Ronja Naujokat: Die Waldorfpädagogik an sich ist durch die menschenkundliche Betrachtung nach Rudolf Steiner „interkulturell“. Wir mussten aber feststellen, dass in der institutionellen Umsetzung meist keine richtige Interkulturalität gelebt wird. Damit die soziale Teilhabe aller ermöglicht werden kann, wollten wir den sozial-integrativen Gedanken in den Vordergrund stellen und haben uns dabei ganz bewusst für Gaarden entschieden, einen Stadtteil mit Entwicklungspotential und kultureller Vielfalt. Sieht die Waldorfpädagogik ein interkulturelles Konzept vor? Nele Roos: Rudolf Steiner hat vor 100 Jahren die Impulse für die Waldorfpädagogik gegeben, den Begriff „interkulturell“ gab es damals nicht. Allerdings war seine Haltung zum Kind deutlich: die Gleichwertigkeit eines jeden Kindes, unabhängig von seiner Herkunft. Aufgabe der Erziehenden ist es, die eigene Haltung immerwährend zu reflektieren und die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln, um so in der Lage zu sein, die umgebende Umwelt für das Kind und seine Familie individuell zu gestalten und ihnen so einen sicheren Rahmen anzubieten. Ronja Naujokat: Es gibt kein pädagogisches Patentrezept, auch oder insbesondere nicht, wenn man interkulturell denkt. Interkulturell bedeutet, dass wir einen Teil der Dimensionen von Vielfalt benennen und gezielt versuchen in diesem Bereich institutionelle Barrieren abzubauen. Eine vorurteilsbewusste Haltung, sowie kultursensibles und armutssensibles Handeln zu entwickeln verstehe ich als grundsätzliche Voraussetzungen für die Arbeit in einer interkulturellen Kita. An dieser Stelle kann ich ein wirklich gelungenes Buch empfehlen: „Interkulturalität und Waldorfpädagogik“ von Prof. A. Schmelzer und Chr. Adam. Beide haben vor über 14 Jahren die interkulturelle Waldorfschule in Mannheim gegründet. In ihrem Buch arbeiten sie verschiedene Aspekte der Verbindung von Waldorf und Interkulturalität heraus und stellen diese im engen Kontext der pädagogischen Praxis dar. Wann wird die Kita in Gaarden eröffnet und wie viele Kinder werden dort betreut werden? Ronja Naujokat: Das Gebäude wird Anfang April fertig sein. Wir planen die Aufnahmen der Kinder ab dem 1.6.2020. Insgesamt haben wir drei Krippen- und drei Elementargruppen. Die Kinder in unserer Einrichtung werden in festen Gruppenstrukturen betreut. Wir verfügen über eine Küche, in der täglich vegetarisch gekocht wird, ein Atelier und einen großen Bewegungsraum. Benötigen Sie noch Personal und haben interessierte Eltern noch die Chance auf einen Platz? Ronja Naujokat: Unser erstes großes Assessmentcenter liegt hinter uns, es sind tolle Menschen zusammengekommen, die den Gründungsgedanken weiterführen wollen. Sicherlich können wir zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, dass unser Team vollständig ist, deshalb an dieser Stelle die herzliche Einladung zur Bewerbung an die Menschen, die einen gesunden sozialen Organismus mitgestalten und sich mit ihrer Persönlichkeit aktiv in die Entwicklung einbringen möchten. Nele Roos: Das gilt auch für Eltern, die noch auf der Suche nach einem geeigneten Platz für ihr Kind sind. Wir haben einen großen Ansturm erfahren, insbesondere die Plätze im Kindergarten sind sehr begehrt. Da wir aber auf eine ausgewogene Durchmischung innerhalb der Gruppen achten, kann es für die ein oder andere Familie auch dort noch klappen. Im Bereich der Krippe können wir die Eltern nur ermuntern sich zu melden, dort gibt es deutlich mehr Kapazitäten. Ronja Naujokat ist Kindheits- und Waldorfpädagogin und Mutter dreier Töchter. Mit innovativen Ideen bringt sie die Erkenntnisse aus Theorie und Forschung mit der Praxis zusammen. Nele Roos, Erzieherin und Kunsttherapeutin, hat ebenfalls drei Kinder und bringt langjährige Erfahrung aus der pädagogischen Praxis mit. Die Ausgestaltung der Strukturen liegt in ihren Händen. Gemeinsam stellen die beiden das Leitungsteam der Einrichtung und werden dabei sowohl von Steffi Brix in der Verwaltung, als auch von Pinar Irmak und Anja Manleitner aus dem Vorstand unterstützt. Kontakt: Tel. 0176/54206323, www.waldorfgaarden.de, www.kita-ernestinenstrasse.de
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