Die Stadt wächst - Reader der Wiener Stadtentwicklung 2002 - 2012

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die Stadt wächst Reader der Wiener Stadtentwicklung Werkschau 2001 bis 2011 R. Krebs // Institut für Städtebau / TU Wien Wien, Juni 2012



Sondergebiete der Entwicklungssteuerung Modul 11 Entwicklungssteuerung / Institut für Städtebau und Landsschaftsarchitektur Wintersemester 2011‐12 Seminar, 1.0h, 260.064 Lehrveranstaltungsleitung Univ. Lekt. Dipl.‐Ing. Roland Krebs MBA // urban issues ZT / http://www.urbanissues.net Modulkoordination Ass. Prof. Dipl.‐Ing. Dr.techn. Andreas Hofer Gastvorträge “Stadtplanung" Christoph Hrncir von der MA 21 B, Stadt Wien "Gebietsbetreuung" Christoph Gollner, GB 10 und Helmut Preis GB 4, Wien "Politik" Herr Bezirksvorsteherinstellvertreter Josef Kaindl, Wien "Projektentwicklung" Reinhard Schertler, S+B Gruppe, Wien „Liegenschaftsentwicklung“ Kurt WIllhelm, ÖBB Immobilien GmbH, Wien Institut für Städtebau und Landsschaftsarchitektur // Technische Universität Wien http://www.stb.tuwien.ac.at // http://www.tuwien.ac.at


die Stadt wächst Reader der Wiener Stadtentwicklung Werkschau 2001 bis 2011

die Stadt wächst Unzählige Stadtentwicklungsprojekte prägen derzeit die Diskussion und das Bild der Stadt Wien: Seestadt Aspern, Hauptbahnhof Wien, Nordbahnhof, Nordwestbahnhof, Monte Laa, Karee St. Marx, Mautner Markhof Gründe, Eurogate, Donaucity, WU Wien, Viertel Zwei, Wienerberg, etc. Wer sind die Akteure und Akteurinnen die hier mitdiskutieren und das Bild der Zukunft entwerfen? Welchen Einfluss haben sie auf die geplante Entwicklung? Wie hoch ist der Gestaltungsspielraum in der Projektentwicklung? Das Seminar “Sondergebiete der Entwicklungssteuerung” befasste sich mit den Akteuren und Akteurinnen in der Stadt‐ und Projektentwicklung, ihren Rollenbildern im Entwicklungsprozess und ihren Einfluss auf die Planung. Anhand praktischer Beispiele realisierter und geplanter, österreichischer und internationaler Projekte bekamen die Studierenden einen Überblick der Mechanismen in der Stadtentwicklungspraxis im nationalen und internationalen Kontext. ExpertInnengespräche mit Stadtplanern, Projektentwicklern, Mitarbeitern aus der Gebietsbetreuung und Politikern ergänzten dieses Seminar, welches im Rahmen des Moduls 11 Entwicklungssteuerung im Wintersemester 2011/12 am Institut für Städtebau und Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Wien abgehalten wurde. Das Ergebnis dieses Seminars ist die als Reader konzipierte Werkschau zu 26 aktuellen Stadtentwicklungsprojekten in Wien, welche im Zeitraum von 2001 bis 2011 erdacht, geplant oder realisiert wurden. Auf ca. 300 Seiten geben die Studierenden der Architektur und Raumplanung eine kritische Übersicht zu den aktuellen Tendenzen und Trends in der Stadtentwicklung Wiens. Roland Krebs, Juni 2012.


Inhalt 001‐010______ Gasometer, Wien 11 // Markus Mistelbauer 011 – 018______ Hochhausentwicklung am Donaukanal, Wien 2 // Magdalena Maierhofer 019 – 028______ St. Marx, Wien 3 //Vera Seriakov, David Groiss 029 ‐ 044______ Bombardiergründe, Wien 21 // Katharina Puchner 045 – 052______ Forum Schönbrunn, Wien 12 // Sebatian Timmermann 053 ‐ 063______ aspern ‐ Die Seestadt Wiens, Wien 22 // Markus Etlinger 064 – 072______ Monte Laa, Wien 10 // Laura Scharf 073 – 086______ Eurogate / Aspanggründe, Wien 3 // Moritz Pohl 087 – 094______ Leitprojekt nördlich des Heeresspitals, Wien 21 // Corinna Pavlas 095 – 101______ Buchengasse / Knöllgasse, Wien 10 // Hannes Boschitz 102 – 108______ Brauerei Liesing, Wien 23 // Claudia Pirchl 109 – 117______ Ankerbrotfabrik, Wien 10 // Lena Kohlmayr 118 – 128______ Brauerei Liesing / Riverside, Wien 23 // Tina Wintersteiger 129 ‐ 138______ Nordbahnhof Wien, Wien 2 // Christoph Wannerer 139 – 154______ Campus WU, Wien 2 // Andrea Aschauer 155 – 176______ Mautner – Markhof Gründe, Wien 11 // Theresa Kromer 177 – 209______ Kabelwerk, Wien 12 // Gregor Doblinger 210 – 215______ Quartier Belvedere / Hauptbahnhof Wien, Wien 10 // Philipp Oberthaler 216 – 225______ Viertel Zwei, Wien 2 // Rainer Ausserer 226 – 234______ Entwicklungsgebiet D, Wien 10 // Gerhard Flora 235 – 241______ Nordwestbahnhof, Wien 20 // Simon Andert 242 ‐ 259______ Wienerberg City, Wien 10 // Andrea Fabsits 260 – 268______ Bahnhof City West, Wien 15 // Sarah Cmolik 269 – 278______ Donau City, Wien 22 // Nela Kadic 279 ‐ 293______ TownTown, Wien 3 // Clemens Pöchacker 294 – 303 ______ Sensengasse, Wien 9 // Nicola Markel



Gasometerumfeld Sondergebiete der Entwicklungssteuerung

0725564 / Markus Mistelbauer

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Fotodokumentation

Gasometer B (Coop Himmelb(l)au)

Entertainment-Center Gasometer (R端diger Lainer)

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Ville Verde (Albert Wimmer)

Office Campus Gasometer (Soyka/Silber/Soyka)

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Lage und Daten Das Gebiet „Gasometerumfeld“ ist Teil des Stadterweiterungsgebietes „Erdberger Mais“ an der Grenze zwischen 3. und 11. Wiener Gemeindebezirk. Ziel dieses Entwicklungsgebietes ist es die denkmalgeschützten Gasometertürme neu zu nutzen und das Umfeld mittels qualitativen Wohn- und Bürobauten aufzuwerten. Durch eine direkte U-Bahn Anbindung der Linie U3 ist eine leistungsfähige Verbindung zum Stadtzentrum gegeben. Das Stadtentwicklungsgebiet wurde in mehreren Etappen erschlossen, wobei mit der Revitalisierung der Gasometer und dem Neubau des Entertainment-Center Gasometer sogenannte „Impulsprojekte“ verwirklicht wurde. 1. Gasometer (Architekten: Jean Nouvel, Coop Himmelb(l)au, Manfred Wehdorn und Wilhelm Holzbauer) •

602 geförderte Miet- und Eigentumswohnungen in Größen von 33 bis 128 m²

Circa 1.600 Bewohnerinnen und Bewohner sowie circa 600 Beschäftigte

247 Heimplätze für Studentinnen und Studenten

11.000 m² Büro

20.000 m² Shopping Mall durch alle vier Gasometer

16.000 m² für das Wiener Stadt und Landesarchiv (MA 8)

7.000 m² Veranstaltungszentrum mit einer Halle für 3.000 Personen

Kindergarten mit fünf Gruppen

Circa 1.000 Stellplätze in zwei Sockelgeschossen

Bauzeit: 1999 – 2001

2. Entertainment-Center Gasometer (Architekt: Rüdiger Lainer) •

Planungsbeginn: 1997

Baubeginn: Winter 1999

Fertigstellung: Frühling 2002

Anzahl Kinosäle: 15

Sitzplätze: 2.860

Grundstücksfläche: ca. 9.400 m²

Bebaute Fläche: ca. 8.000 m²

Nutzfläche: ca. 44.000 m²

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Nach und nach wurden die umgebenden Büro- und Wohnbauten verwirklicht, wobei die Bürobauten „Gate 2“ und „Albatros“ bis zum jetzigen Zeitpunkt, trotz eigentlichem Vorhaben noch nicht verwirklicht wurden. 3. Office Campus Gasometer (Architekten: Soyka/Silber/Soyka) •

Planungsbeginn: 2000

Bauzeit Phase 1: 2002 – 2004

Bauzeit Phase 2: 2005 – 2007

BGF: 54.000 m²

4. Bürobau Adler und Ameise (Architekt: Martin Kohlbauer) •

Wettbewerb Februar 1999

Baubeginn November 1999

Fertigstellung März 2001

1.000 m² vermietbarer Bürofläche

2.100 m² Lagerfläche

5. Erdbergstraße 220-222a (Architekt: Heinz Neumann) •

Studentenheim mit 270 Heimplätzen

Evangelische Ganztagsschule mit 21 Klassenräumen

Evangelisches Seniorenwohnheim für 39 Bewohner in 3 Hausgemeinschaften

6. Roomz Budget Design Hotel (Architekten: archisphere) •

Planung: 2005 - 2007

Ausführung: 2006 - 2007

Bruttogeschossfläche: 5.637 m²

Nutzfläche: 4.574 m²

Umbauter Raum: 16.808 m³

7. Ville Verde (Architekt: Albert Wimmer) •

Grundstücksfläche: 13.490 m²

Nutzfläche: 14.200 m²

Planungsbeginn 2003

Baubeginn 2007

Fertigstellung 2009

8. Gate 2 (Architekten: Hans Hollein und Hermann & Valentiny) – nicht realisiert 9. Bürohaus Albatros (Architekten: Soyka/Silber/Soyka) – nicht realisiert

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SWOT-Analyse Strengths

Weaknesses

- hochwertige Architektur

- keine Verkehrserschließung in der Fläche

- gute Verkehrsanbindung (U3) ans Zentrum

- geringe Dichte im Wohnbau

- gute Erreichbarkeit mit dem Auto

- „abgeschlossenes Gebiet“

- besonderes Ambiente im Gasometer

- schlechter Branchenmix

- gelungenes Beispiel für Denkmalschutz

- kaum Laufkundschaft - zu geringe Kaufkraft (wenige Bewohner) - kein städtisches Flair - „Randlage“ - kaum Grünflächen

Opportunities

Threats

- Etablierung als EKZ für „Fachkundschaft“

- Abzug der letzten „Premium“-Mieter im

-­‐ Schaffung eines Dienstleistungsviertels

EKZ

-­‐ Nachverdichtung des Gebietes

- Ramschgeschäfte - Leerstand der Wohnungen

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Kritik Die Stadt Wien wollte durch die Revitalisierung der Gasometertürme dem alten Industriegelände zwischen dritten und elften Bezirk einen Impulsschub verleihen. doch wurde die ganze Idee anscheinend nicht zu Ende gedacht. Das Einkaufszentrum in den vier Türmen war mit dem Brachenmix von Anfang an auf Laufkundschaft aus, welche aber in der relativ dünn besiedelten Gegend nicht vorhanden ist. Die zirka 600 Bewohner der neu geschaffenen Wohnungen konnten auch mit den Angestellten in den umliegenden Bürogebäuden allem Anschein nach nicht für genügend Umsatz sorgen um einen Abwanderung der Geschäfte aus dem Einkaufszentrum zu verhindern. Auch die zusätzlichen Bewohner in der Wohnhausanlage „Ville Verde“ bringen wohl nicht genügend Umsatz um das Einkaufszentrum zu stärken. Mittlerweile sind kaum noch hochwertige Geschäfte im Einkaufszentrum zu finden und nicht einmal in der Vorweihnachtszeit und danach in den Weihnachtsferien glänzt das EKZ mit einer großen Zahl an Besuchern. Die direkte Anbindung an die U3 könnte durchaus das zum wirtschaftlichen Überleben notwendige Einzugsgebiet erschließen, doch muss man auch bedenken, dass an dieser U-Bahnlinie mit der Simmeringer Hauptstraße und der Mariahilfer Straße zwei Konkurrenten in sehr kurzer Zeit zu erreichen sind, die (zumindest was die Mariahilfer Straße betrifft) mit der Auswahl an Geschäften und urbanem Flair schwer zu übertreffen sind. Außerdem fehlt im Umfeld der Gasometer City jegliche Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Fläche (Es fährt die Autobuslinie 72A in Intervallen von 30 Minuten und das nur zu den Bürozeiten und nicht am Wochenende). Somit wir auch kaum Zustrom aus den angrenzenden Quartieren generiert. Die Situation dürfte bei den Bürobauten kaum besser sein, da zwei ursprünglich geplante Immobilien (Albatros – geplante Fertigstellung 2009 und Gate 2) bis heute von einer Realisierung weit entfernt sind und die Grundstücke zwischenzeitlich als unbefestigte Parkplätze genutzt werden. Aus Städtebaulicher Sicht ist der Mix aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit/Konsum ausgewogen, doch gerade für die Komponente Wohnen durch wenig Grün- und Freiraum nur mäßig attraktiv. Außerdem ist das Gebiet durch viele stark befahrene Straßen stark segregiert und von den umliegenden Quartieren separiert. Freizeitgestaltung ist im unmittelbaren Umfeld

zu

den

Wohnanlagen

nur

in

den

kommerzialisierten

Bereichen

des

Entertainmentcenters möglich. Parkanlagen sind in fußläufiger Umgebung nicht vorhanden.

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Eine der wenigen funktionierenden Einrichtungen stellt das Veranstaltungszentrum BA-CA Halle (planet.tt) im Gasometer B dar. Da dieses aber nur in den Nachtstunden und am Wochenende bespielt wird kann es keine Impulse für das Einkaufszentrum schaffen da dessen Geschäftszeiten diametral zu denen der BA-CA Halle stehen. Ein weiterer positiver Trend kann im Einzug der Musikfachhändlers „Klangfarbe“ ins Gasometer D gesehen werden. Das Geschäft ist über die Stadtgrenzen als kompetente Anlaufstelle für Musiker alles Art bekannt und bedarf deswegen keiner Laufkundschaft um ausreichen Umsatz zu generieren. Mit diesem Mieter soll auch ein Umschwung im Branchenmix des Einkaufszentrum einhergehen, hin zu einer Händlerstruktur aus Fachgeschäften, welche Kunden gezielt anlocken und dadurch nicht von Laufkundschaft abhängig sind. Abschließend bleibt zu sagen, dass dem Projekt „Gasometerumfeld“ wohl nicht mehr viele Chancen bleiben werden um sich positiv zu entwickeln und nicht „auszusterben“. Der angestrebte Umbau der Händlerstruktur im EKZ Gasometer kann auch nur ein erster Schritt zur Verbesserung sein. Eine höhere Dichte an Wohnbevölkerung und eine bessere Erschließung des Einzugsgebietes werden unumgänglich sein und den Händlern ein wirtschaftliches Überleben zu ermöglichen.

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Quellenverzeichnis: Allgemeine Informationen: http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/zielgebiete/erdbergermais/ http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/zielgebiete/erdbergermais/teilgebiete/gasometerumfeld/index.h tml http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/zielgebiete/erdbergermais/teilgebiete/gasometerumfeld/gasome ter.html http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/zielgebiete/erdbergermais/teilgebiete/gasometerumfeld/bauten. html http://www.wien.gv.at/flaechenwidmung/public/ http://www.wiener-gasometer.at http://derstandard.at/1271375432459/Fachgeschaefte-Mickymaus-Mall-als-Shopping-Zone-fuer-Spezialisten http://www.gasometer.at http://www.iemar.tuwien.ac.at/mais/projekte-overview/projekte_f.html Architekten: http://www.coop-himmelblau.at/ (Gasometer) http://www.holzbauer-partner.at/ (Gasometer) http://www.jeannouvel.com/ (Gasometer) http://www.wehdorn.at/ (Gasometer) http://www.lainer.at/ (Entertainment-Center Gasometer) http://www.architekt.at (Office Campus Gasometer) http://www.martinkohlbauer.com/ (Adler und Ameise) http://www.neumannundpartner.com/ (Erdbergstraße 220-222a) http://www.archisphere.at/ (Roomz Budget Design Hotel) http://www.awimmer.at/jart/prj3/wimmer/main.jart (Ville Verde) Bauträger / Investoren / Verwaltung: http://www.otto.at (Gasometer A) http://www.wbv-gpa.at (Gasometer B) http:// www.gesiba.at (Gasometer C + D) http://www.arev.at/ (Entertainment-Center Gasometer) http://www.officecampusgasometer.at/main.html (Office Campus Gasometer) http://www.icprojektentwicklung.at/ (Adler und Ameise) http://www.wbv-gpa.at (Erdbergstraße 220-222a) http:// www.gesiba.at (Ville Verde) http://members.aon.at/gsgwohnen/ (Ville Verde)

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UNIQA I & UNIQA II - Hochhausentwicklung am Donaukanal

Magdalena Maierhofer Sonergebiete der Entwicklungssteuerung 2012 - Betreuer: Roland Krebs

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UNIQA I UNIQA II Media Tower Postsparkasse IBM ehem. OPEC Raiffeisen Ringturm

Magdalena Maierhofer Sonergebiete der Entwicklungssteuerung 2012 - Betreuer: Roland Krebs

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Datenblatt

UNIQA 1 Standort: BGF: Projektstand: PlanerInnen: Höhe:

Untere Donaustrasse 21 1020 Wien 35.682 m2 Inbetriebnahme 2004 Heinz Neumann 75 m

UNIQA 2 Standort: BGF: Projektstand: PlanerInnen: Höhe: Parkplätze:

Praterstrasse 1 1020 Wien 31.15 5m2 fertig gestellt Jean Nouvel 75m Garage mit 239 Stellplätzen

Magdalena Maierhofer Sonergebiete der Entwicklungssteuerung 2012 - Betreuer: Roland Krebs

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Fotodoku

Magdalena Maierhofer Sonergebiete der Entwicklungssteuerung 2012 - Betreuer: Roland Krebs

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Magdalena Maierhofer Sonergebiete der Entwicklungssteuerung 2012 - Betreuer: Roland Krebs

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SWOT Analyse

Opportunities

Thrests

Strength

Weeknesses

1. Landmark. Die Hochhäuser tragen durch ihre Signalwirkung zu eine starken Identität des Donaukanals bei. 2. Die UNIQA Versicherung AG, kann ihr positives Image unterstreichen. 3. Eine hohe mögliche GFZ. 4. Erregt aufsehen. 5. Es werden Arbeitsplätze im Zentrum geschaffen.

1. Hebt sich stark von der Umgebung ab. 2. Stört das Bild der Inneren Stadt. 3. Unflexibel im Bezug auf andere Nutzungen. 4. Schlechtes Image bei den Anrainern durch Schattenwurf. 5. Hotel ist nur für wenige Menschen leistbar.

1. Der Wert der angrenzenden Immobilien steigt. 2. Die Umsätze der Firma UNIQA Versicherung AG steigen aufgrund des Imagegewinns. 3. Es wird viel Geld verdient. 4. Es kommt zu einer höheren Bekanntet der Investoren und des Donaukanals.

1. Hat einen hohen Wiedererkennungswert. 2. Hilft Wien sich als moderne Stadt zu präsentieren, 3. Ist maßgenau auf die Bedürfnisse eines Nutzes zugeschnitten. 5. Hohe Exklusivität

1. Die Wiener und Wienerinnen empfinden die Gebäude als störend. 2. Negative Schlagzeilen können der Versicherungen schaden. 5. Es kommt zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen.

1. Die Gebäude werden als Fremdkörper wahrgenommen. 2. Wien verliert den Status als Weltkulturerbe. 3. Das Gebäude wird nicht mehr genutzt. 4. Die Umgebung verliert an Attraktivität. 5. Ablehnung vieler Menschen.

Magdalena Maierhofer Sonergebiete der Entwicklungssteuerung 2012 - Betreuer: Roland Krebs

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Kritik Zufälle oder gezielte Absichten

(Überschrift im Motivenbericht von Jean Nouvel, Wettbewerb Praterstrasse 1)

Der Donaukanal ist nicht erst seit den 90er Jahren und dem Bau des Media-Towers Gebiet für „herausragende“ Bauprojekte und Ort einer städtebaulichen Diskussion. Nicht zuletzt wird dieser Randbereich der Inneren Stadt auch als „missing link“ der Ringstrasse bezeichnet. Die Hochhausprojekte der UNIQA Versicherungen AG scheinen diesen „missing link“ in mehrerer Hinsicht zu füllen. So war die Ringstrasse im anschließend Bereich schon vor fast 100 Jahren, Zielgebiet für Banken die durch bestimmte Architektur ihre Zugehörigkeit oder wie bei Otto Wagners Postsparkasse Abgrenzung definierten. Es scheint kein Zufall zu sein, dass sich UNIQA I genau in diese Richtung neigt und so auf seine Funktionale „Hochhäuser“ in der Umgebung, Stephansdom oder Ring-Turm, mehr dem UNIQA-Tower entsprochen. Die Gestaltung der Stadt durch private Institutionen wird hier fortgesetzt. Doch welche Institutionen sind es, die das Bild der Stadt so stark prägen? Aktuell baut die Raiffeisen-Zentralbank gerade das nächste Hochhaus am Donaukanal. Am ehemaligen Standort der OPEC entsteht das Raiffeisen Hochhaus. Man muss bedenken, dass die UNIQA Versicherungs- AG zu ca. 30% im Besitz der Raiffeisen Zentralbank ist, der auch das IBM Gebäude gehört. Nur Hans Holleins Media-Tower gehört der GeneraliGruppe. Dafür ist die Raifeisen-Zentralbank über die Raiffeisen Printmedia Beteiligungs- GesmbH wieder an den Nutzern des Media Towers, der NEWS-Gesellschaft m.b.h. beteiligt. Auch die Stadt hatte Pläne für den Donaukanal. So stand lange im Raum, eine Stadtautobahn zu bauen und den Kanal zu überplatten. Nachdem diese Idee begraben wurde, entstand die Abtreppung des Geländes wie wir sie heute kennen. Danach wurde diesem teil der Stadt kaum noch Aufmerksamkeit geschenkt. Erst nachdem private Initiativen wie das Flex oder das Badeschiff begannen das Potenzial dieses Raumes zu nutzen, wurde der Donaukanal für die Stadt wieder Interessant und wird als im STEP 05 zum Zielgebiet (11.Donaukanal). Dieser Teil beschäftigt sich aber nicht mit dem Baugeschehen am Ufer des 2. Bezirks. Die Randzonen werden nur im Zusammenhang mit der City und der Waterfront behandelt. So ist es Symptomatisch, dass die Hochhausprojekte auf vieles, aber nicht auf den unmittelbar umgebenden öffentlichen Raum eingehen. Im Zuge des UNIQA-Towers wurde eine öffentliche Erdgeschosszone versprochen und eine Raiffeisenbank mit Restaurant gebaut. Um den Vorplatz des neuen Raiffeisen-Hochhauses attraktiver zu gestalten wird der Fahrradweg gestrichen. Im Zuge dieser Arbeit wurde mir die Frage gestellt, welche Vorgaben es durch den Masterplan für diese Projekte gab. Ich habe herausgefunden das nichts den Stephansdom, das Hochhaus der heiligen Römisch-Katholischen-Kirche überragen darf und, dass es darüber hinaus keinen gesamten Masterplan für die Schnittstelle zwischen 1. und 2. Bezirk gibt. Gerade der Zusammenhang zwischen Morzinplatz und Schwedenplatz auf der einen Seite und Watefront auf der anderen Seite hat in Verbindung mit dem Donaukanal ein großes Potenzial das durch das Fehlen eines Gesamtkonzeptes und die Konzentration auf einzelne Projekte nicht ausgeschöpft wird. Es wäre eine große Chance den Gesamtraumes Donaukanal, Schwedenplatz, Morzinplatz und Waterfront zu gestalten und diesen Raum nicht alleine dem Entscheidungen an einzelnen Standorte zu überlassen. Es ist wichtig die Stadt auch durch gezielte Absichten und nicht nur durch Zufälle zu entwickeln.

Magdalena Maierhofer Sonergebiete der Entwicklungssteuerung 2012 - Betreuer: Roland Krebs

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Städtebauliche Analyse St. Marx im Rahmen der Lehrveranstaltung Sondergebiete der Entwicklungssteuerung im WS 2011/12 Vortragender: Roland Krebs

Rinderhalle St. Marx Karee St. Marx Vera Seriakov 0327716 David Groiss 0300312

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Stadtentwicklungsgebiet Erdberger Mais – Teilentwicklungsgebiet St. Marx

Quelle: http://www.wien.gv.at/verkehr/strassen /bauen/grossprojekte/stmarx.html

„Das Teilgebiet St. Marx ist circa 76 Hektar groß und beherbergt 3.400 Einwohnerinnen und Einwohner sowie circa 3.600 Beschäftigte. Bestehende Nutzungsstruktur: alte, zum Teil leerstehende und flächenintensive Betriebs- und Gewerbenutzungen (Hallen, Stellbeziehungsweise ehemalige Manipulationsflächen et cetera) neben wichtigen Flagship-Projekten (T-Mobile, Campus Vienna Biocenter, Media Quarter Marx) und einige Ruderal- und Sportflächen; im Nordwesten finden sich zur Schlachthausgasse Ausläufer des dicht bebauten Stadtgebietes mit vorwiegender Wohnnutzung.“

Leitideen der Stadt Wien: • •

Schaffung eines hochwertigen Stadtquartiers mittels Clusterbildungen (Biotechnologie, Medien, Kommunikationstechnolgie samt Forschung und Entwicklung) Nutzungsmischung mit attraktiven Wohnquartieren in Randlage (Karree St. Marx) samt hohen Grün- und Freiraumqualitäten ("Stadtwildnis")

Die "Neu Marx Standortmarketing GmbH", ein Unternehmen der WSE und des ZIT, bewirbt ihren Standort im Kernbereich von St. Marx - Gebiet des ehemaligen Schlachthofes St. Marx - mit der Marke "Neu Marx" (http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/zielgebiete/erdbergermais/teilgebiete/stmarx/index.html)

(http://www.neumarx.at)

Akteure hinter Neu Marx

Mag.a Renate Brauner / Vizebürgermeisterin, Finanz- und Wirtschaftsstadträtin (SPÖ) Erich Hohenberger / Bezirksvorsteher Landstraße Monika Freiberger / Geschäftsführung Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft m.b.H. (WSE) / Gesamtkoordinatorin Entwicklung Neu Marx Dr. Claus Hofer / Geschäftsführung ZIT – Die Technologieagentur der Stadt Wien GmbH Mag.a Ursula Eripek / Geschäftsführung Neu Marx Standortmarketing GmbH 2 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 20


Die WSE ist ein Tochterunternehmen der Wien Holding, diese wiederum ist ein Tochterunternehmen der Stadt Wien und sieht sich selbst als Manager, Ressourcenpool und Developer der Stadt Wien. (http://www.wienholding.at/event/diewienholding)

Die ZIT ist ein Unternehmen der Wirtschaftsagentur Wien. Es handelt sich dabei um einen Fonds der Stadt Wien mit den Schwerpunkten Information und Beratung, Immobilien- und Standortentwicklung sowie monetäre Wirtschaftsförderung und Finanzierung. (http://www.wirtschaftsagentur.at/) Kurzfassung der Prüfung des Projektes „Stadtentwicklung St. Marx“ durch das Kontrollamt der Stadt Wien: (http://www.kontrollamt.wien.at/berichte/2009/lang/05-19-KA-IV-GU-156-3-10.pdf)

„Die Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft m.b.H. (WSE) - ein Tochterunternehmen der Wien Holding GmbH (WH) - widmet sich mit ihren Gesellschaften der Entwicklung der Liegenschaften des Stadtentwicklungsgebietes St. Marx. Die Projekte werden größten- teils mit privaten Projektpartnerinnen bzw. Projektpartnern in eigenen Projektgesellschaften abgewickelt, bei denen das Kontrollamt aufgrund der Beteiligungsstruktur kein Einschaurecht hat. Der derzeitige Entwicklungsstand der Projekte entspricht den Intentionen des Stadtentwicklungsplanes Wien (STEP), welcher die Leitlinien vorgibt. In St. Marx haben sich bereits der Campus Vienna Biocenter (VBC) und das Medien Quarter Marx (MQM) etabliert. Einige Projekte befanden sich zum Zeitpunkt der Einschau noch im Entwicklungsstadium, und für die Fertigstellung des Gesamtareals wurde bis dato kein Terminplan in Aussicht gestellt. Die stichprobenweise Einschau des Kontrollamtes zur Entwicklung der Projekte für den Zeitraum 2000 bis Ende 2009 führte insbesondere im Bereich des Rechnungswesens und des Projektcontrollings zu Empfehlungen.“

Rahmenbedingungen und Geschichte von St. Marx (http://www.kontrollamt.wien.at/berichte/2009/lang/05-19-KA-IV-GU-156-3-10.pdf)

„Der Name des heutigen Stadtteiles St. Marx geht auf ein mittelalterliches Siechenhaus für Pestkranke und Aussätzige zurück. Die Anfänge des Schlachtbetriebes St. Marx reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Aufgrund des enormen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums wurde der Neu- bzw. Ausbau der Marktanlage zum "Wiener Zentral-Schlachtviehmarkt" am 18. Mai 1877 durch den Gemeinderat der königlich-kaiserlichen Reichshauptstadt und Residenzstadt Wien beschlossen. Auch der Schlacht- betrieb wurde immer mehr erweitert. Nach dem zweiten Weltkrieg konnte der zerstörte Schlachthof nach vorhandenen Plänen wieder aufgebaut werden. Nachdem sich 3 km entfernt beim Stadtpark der Fleischgroßmarkt befand, beschloss die Stadtregierung, ein modernes Fleischzentrum zu errichten und die Versorgungseinheiten zusammenzufassen. So entstand in den Jahren 1968 bis 1975 das Fleischzentrum St. Marx. Im Jahr 1971 stellte das Bundesdenkmalamt die Toranlage mit den beiden Stierplastiken unter Denkmalschutz. Viele nicht mehr benötigte Gebäude wurden in der Folge abgerissen. Erst in den 1990er-Jahren wurden die verbliebene Viehmarkthalle, das Verwaltungs- und das Bankgebäude unter Denkmalschutz gestellt. Aufgrund der Änderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfolgte im Jahr 1997 die endgültige Schließung des Schlachthofes St. Marx. Das südwestliche Teilareal blieb ohne ständige Nutzung brachliegen. Das nordöstliche Teilareal hingegen wurde im Jahr 1997 umgebaut bzw. neu gestaltet und weiterhin als Fleischgroßmarkt genutzt. Nach der Errichtung des neuen Fleischzerlegezentrums in Inzersdorf erfolgte sukzessive die Umsiedlung der Betriebe des Fleischgroßmarktes St. Marx nach Inzersdorf.“

Strategische Vorgaben / STEP 05 (Stadtentwicklungsplan 2005) (http://www.kontrollamt.wien.at/berichte/2009/lang/05-19-KA-IV-GU-156-3-10.pdf) „Der STEP legt in großen Zügen die Leitlinien für den weiteren Ausbau der Stadt fest. Er bestimmt die Verteilung von Nutzungen, weist Entwicklungsgebiete, übergeordnete Grün- und Freiräume sowie die übergeordnete Verkehrsinfrastruktur (U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und hochrangiges Straßennetz) aus. Darüber hinaus zeigt er räumlich- funktionelle Zusammenhänge zwischen Stadt und Region auf. Die Entwicklungszonen "Erdberger Mais, Aspanggründe, Arsenal" sind Teile des Zielgebietes "Bahnhof Wien - Europa Mitte Erdberger Mais" und stellen gemäß STEP eines der wichtigsten innerstädtischen Zielgebiete von insgesamt 13 Zielgebieten dar. Der STEP 05 enthält die letzten aktuellen Leitlinien der Stadt Wien für dieses Stadtentwicklungsgebiet. St. Marx mit einer Fläche von 380 ha zählt zu den Teilgebieten des Zielgebietes "Erdberger Mais", welches zwischen der City und dem internationalen Flughafen Wien- Schwechat liegt. Dieses Gebiet soll gemäß STEP 05 kurz- bis mittelfristig eine nachhaltige Verbesserung des Nutzungsmix Verwaltungs- und Dienstleistungssektor (IT-Branche, Forschung und Entwicklung Biotechnologie sowie anteilige Wohn- und Erholungsflächen) und eine deutliche Nutzungsverdichtung erfahren. Dieses Stadtentwicklungs- gebiet zeichnet sich lt. STEP 05 verkehrstechnisch durch eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr (U-Bahn-Netz der U3, der geplanten Südverlängerung der U2 sowie das Schnellbahnnetz über die S7), durch direkte Anschlüsse an die Autobahnen A4 (Richtung Flughafen, Bratislava) und A23 und durch ein hohes Entwicklungspotenzial aus. Überdies ist die Anbindung an Naherholungsgebiete (z.B. Wiener Prater) gegeben.“

3 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 21


Projekte in Neu Marx

Quelle: http://www.neumarx.at/Planübersicht/3 01

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Detailbetrachtung Rinderhalle St. Marx & Karree St. Marx Rinderhalle St. Marx Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien!

Eckdaten: Grundstücksgröße: 23.248 m2 Nutzfläche: 20.006 m2 Geplante Nutzung: Gastronomie, Nahversorgung, Entertainment, Freizeit, Informations- und Kommunikationstechnologie !Erbaut: ca. 1880! nach Plänen von Architekt Rudolf Frey Sanierung: Juli 2006 bis April 2007

Geschichte: „Die Rinderhalle, das architektonische Juwel und denkmalgeschützte "Herz" von Neu Marx, soll pulsierendes Zentrum des neuen Stadtteils werden. 1877 beschloss die Stadt Wien, den Wiener Central-Schlachtviehmarkt in St. Marx aus- und teilweise neu zu bauen. Die Rinderhalle, die von 1878 bis 1898 nach den Plänen des Architekten Rudolf Frey errichtet wurde, bildet den zentralen Kern des Stadtentwicklungsgebietes Neu Marx. Das Bauwerk ist die erste Schmiedeeisenkonstruktion Wiens, sie besteht aus zwei dreischiffigen Hallen, welche entlang ihrer Längsachse durch eine überdachte Fahrstraße verbunden sind. Die derzeitigen Hallenausmaße betragen 114 Meter Breite und 175 Meter Länge, die maximale Gebäudehöhe liegt bei 17 Meter. Konstruktiv besteht die Rinderhalle aus genieteten Eisen- Fachwerksrahmen im Abstand von 11,70 Meter. Die Dacheindeckung besteht aus auf dem Fachwerk aufliegenden Sparren mit Holzuntersichtschalung und einer Blecheindeckung. Die aufgelöste Westfassade mit gemauerten Rundbogenportalen ist weitgehend im Originalzustand erhalten geblieben und zeugt von der Bedeutung der Rinderhalle in den Jahrzehnten ihrer Verwendung. Durch das Bundesdenkmalamt wurde die Rinderhalle 1997 unter Schutz gestellt, da das Bauwerk nicht nur konstruktiv, sondern auch typologisch von Bedeutung ist und keine der großen Eisenkonstruktionen aus dem 19. Jahrhundert, mit Ausnahme der Brand geschädigten Sophiensäle, in Wien noch existieren. Im Herbst 2005 wurde für die Rinderhalle ein Sanierungskonzept für die Generalsanierung des Bestands in enger Zusammenarbeit mit den Behörden der Stadt Wien und dem Bundesdenkmalamt erarbeitet. Über die Wintermonate 2005/2006 erfolgte die europaweite Ausschreibung der Gewerke, sodass mit Frühsommer 2006 mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen werden konnte. In der neunmonatigen Bauphase wurden die tragende Fachwerkskonstruktion, das gesamte Dach, die Verglasung und die historische Fassade erneuert. Die Revitalisierung des Gebäudes bildet die Grundlage für die weitere Verwertung des historisch wertvollen Denkmals. Derzeit wird an der Evaluierung der Nachnutzungs-konzepte gearbeitet, welche die Rinderhalle nach dem weiteren Ausbau mit neuem Leben erfüllen sollen.!!Heute finden darin temporäre Veranstaltungen und Feste statt. In Zukunft soll sie das pulsierende Zentrum des neuen Stadtteils Neu Marx sein. Geplant ist ein Mix aus Gastronomie, Nahversorgung, Servicebetrieben und Entertainment. Ein entsprechendes Gesamtkonzept ist in Ausarbeitung. Bis 2015 soll die Rinderhalle in mehreren Phasen ausgebaut werden.“ (http://www.neumarx.at/Rinderhalle/333)

Quelle: http://www.neumarx.at/tools/uploads/091012klRinderhalle_Planunterlagen.pdf

5 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 23


SSCR (SWOT) Analyse

Interne Faktoren Stärken: -­‐

Gebiet aktuelles Stadtentwicklungsgebiet Das Gebiet zählt zu den aktuellen Stadtentwicklungsgebieten und wird somit politisch gefördert.

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Ikone T-Center Als Träger des Otto Wagner Städtebaupreises 2004 und größtes privates Bauvorhaben Österreichs setzt das T-Center ein markantes Zeichen und unterstützt die Identitätsstiftung von St. Marx. Das Landmark hilft außerdem bei der Orientierung.

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Moderner Wirtschaftsstandort rund um die Rinderhalle 37ha Fläche stehen für Medien, Forschung und Technolgie zur Verfügung. Geplant sind 15.000 Arbeitskräfte in den Bereichen Creative Industries, Media, Life Science and Technology.

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Gute Infrastruktur für MIV Die Autobahnanbindung schafft eine gute Anbindung ans Zentrum und auch aus Wien raus.

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Identität / Identifikation Durch den geschichtlichen Kontext und die denkmalgeschützten Gebäude und Bauwerke wird dem Ort eine große Wiedererkennung angerechnet. Die Rinderhalle selbst gilt als einzigartig und hat einen sehr großen ideellen Wert.

Schwächen: -­‐

Kein urbanes Zentrum im Planungsgebiet Es gibt (noch) kein konzentriertes Angebot an Versorgungseinrichtungen. Die Rinderhalle selbst soll das künftige Zentrum von Neu Marx werden. Aktuell steht die Halle ohne dauerhafte Nutzung und wird nur temporär durch Großveranstaltungen genutzt.

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Mittelmäßige ÖV-Erreichbarkeit Sowohl S-Bahn als auch U-Bahn sind mindestens 5-10min Fußweg (> 500m) entfernt.

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Nur temporäre Nutzung Die Rinderhalle wird momentan nur temporär für Großveranstaltungen genutzt.

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Mangelnde Infrastruktur Gemeint sind Sanitär- und Versorgungseinrichtungen.

6 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 24


Externe Faktoren Chancen: -­‐

Möglicher U–Bahn Ausbau Übersiedelt der ORF nach Neu Marx wird die U2 früher nach Süden verlängert und soll eine Station bei St. Marx bekommen. Laut Wiener Linien ist der Ausbau in der Warteschleife und soll erst ab 2013 Thema werden. Kommt der Ausbau würde das eine enorme Aufwertung des Standorts bedeuten. (http://regionaut.meinbezirk.at/wien-03-landstrasse/chronik/u2-bezirk-macht-jetzt-druck-d96370.html)

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Identität / Image Die umfangreiche Vermarktung des Standortes unter dem neuen Namen „Neu Marx“ schafft ein gutes Image nach außen. Durch intensives Branding wird der Standort für Unternehmen aufgewertet, um neue Investoren anzulocken. Die Wiener ÖVP will den Standort zur Medien – City entwickeln und den ORF in St. Marx ansiedeln. (http://derstandard.at/1308680994568/Wien-Landstrasse-OeVPfordert-Medien-City-in-St-Marx)

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Standort für Großveranstaltungen Die Rinderhalle hat mit zukünftig geplanter Infrastruktur großes Potential ein neuer Standort für Großveranstaltungen aller Art zu werden. Man spricht schon von einer Alternative zur Stadthalle.

Risiken: -­‐

Großteil ist Brachfläche Die Ungewissheit über die künftige Entwicklung hindert neue Investoren, sich in Neu Marx niederzulassen bzw. zu investieren.

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Keine adäquate Besiedelung durch Unternehmen Plänen nach zufolge soll der ORF nach Neu Marx umsiedeln, jedoch sei es immer noch offen ob dies passieren wird. Somit entsteht das Risiko einer bestehenden Brache, die Entwicklung wird blockiert.

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Ungewisse Nutzung der Rinderhalle Noch keine Einigung über künftige Nutzung der Rinderhalle hemmt die Entwicklung des gesamten Gebietes.

Resümee Es ist noch großes politisches Engagement notwendig, um den Standort Rinderhalle St. Marx zu einem pulsierenden urbanen Raum zu entwickeln. Potential hat der Standort aber gewiss.

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Karree St. Marx Ecke Schlachthausgasse / Viehmarktgasse, 1030 Wien!

Eckdaten: Bauplatz A Bauherr: Karree St. Marx GmbH Architekt: Geiswinkler & Geiswinkler Architekten

Bauplatz C Bauherr: Österreichisches Siedlungswerk Architekt: ARGE Elsa Prochazka mit Baumschlager & Eberle Wien ZT Gmbh

Bauplatz E Bauherr: Sozialbau Architekt: Geiswinkler & Geiswinkler Architekten

Bauplatz B Bauherr: Karree St. Marx GmbH Architekt: Geiswinkler & Geiswinkler Architekten

Bauplatz D Bauherr: Bauhilfe Wohnbau Architekt: querkraft architekten zt gmbh

Freiraumkonzept: 3:0 Landschaftsarchitektur Masterplan: Geiswinkler & Geiswinkler Architekten

Quelle: http://www.bauinfo24.at/projekt/karree -st-marxwien/uebersicht/1458/index.html

Das Projekt: „Zwei Bürohäuser entlang einer emissionsreichen Straße sowie den Straßenraum begleitende Wohnzeilen mit zweigeschossigen Einheiten bilden den Rahmen für einen geschützten Binnenraum. Darin sind freistehende "schwebende" Baukörper mit vielfältigem, variabel gestaltbarem Angebot unterschiedlicher Wohnungstypen positioniert. Ein Schwerpunkt bildet die sorgfältige Ausdifferenzierung vielfältiger halböffentlicher oder öffentlicher "Zwischenräume": Gemeinschaftlich nutzbare Souterrainzonen der "schwebenden" Punkthäuser, Dienstleistungsbereiche entlang einer neu geschaffenen Erschließungsachse, sowie Geschäfts- und Dienstleistungszonen, welche den Bürofoyers rhythmisch zwischengeschaltet sind. Die benachbarte "Grünwildnis" wird als identitätsstiftendes Element in die Gestaltung der öffentlichen Freiräume mit einbezogen und in Form intensiv begrünter Büro-Dachgärten bzw. individuell gestaltbarer Wohn-Dachlandschaften thematisch fortgeführt.“ (http://www.bauinfo24.at/projekt/karree-st-marx-wien/uebersicht/karree-st-marx-wien/index.html)

Aktueller Stand bei den Wohnbauten: „Bis zum Sommer 2010 errichteten die Wohnbauträger Sozialbau, ÖSW und Bauhilfe insgesamt 406 Wohnungen in Neu Marx. Neben Toplage nahe dem Zentrum, inmitten einer Parklandschaft und einer tollen Architektur, bietet das Karree ein vielfältiges und hochqualitatives Wohnungsangebot. Die Gesamtbaukosten für das Projekt betragen rund 18 Mio. Euro, die Stadt Wien unterstützt die Errichtung der Wohnhausanlage mit Fördermitteln im Ausmaß von rund 6,3 Mio. Euro. Besonders für junge Familien bietet das Karree St. Marx dadurch leistbare Wohnungen. Anfang Mai 2010 wurde ein Kindergarten der Stadt Wien innerhalb der Wohnbauten offiziell eröffnet und bildet damit einen wichtigen Teil der Infrastruktur.“ (http://www.neumarx.at/Wohnbauten-Karree-St.-Marx/339)

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SSCR (SWOT) Analyse Interne Faktoren Stärken: -­‐

Bauplatzübergreifendes Freiraumkonzept Unmittelbare Nachbarschaft zum Wiener Naturdenkmal „Donauprallhang“ und das übergeordnete Freiraumkonzept dienen als Identität stiftendes Element. Es gelang eine gute Integration der „Stadtwildnis“ in die geplanten öffentlichen Grünanlagen.

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Nutzungsmix 84.000 m2 Nettogeschossfläche, davon sind 30.000m2 für Büro, Forschung (Bio-Center), Nahversorgung & Gewerbe vorgesehen. Die restlichen 54.000m2 werden für Wohnen, davon max. 10% Sonderwohnen & Wohnfolgeeinrichtungen zur Verfügung gestellt.

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Großzügig angelegter Freiraum Bei der Geländemodellierung wurde viel Bezug zu den anschließenden Baukörpern und zu den natürlichen Gegebenheiten genommen. Große Kindergartenfreiflächen und Kinderspielplätze in Kombination mit Wasserflächen runden zu einem schönen Gesamtbild ab. Auf den Wohntürmen befinden sich begrünte Dachgärten.

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Gute Infrastruktur für MIV Die Autobahnanbindung schafft eine gute Anbindung ans Zentrum und auch aus Wien raus.

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Vielfältige Erdgeschossnutzungen Zwar nicht bei allen Baukörpern vorhanden, aber generell wurde großer Wert auf einen Nutzungsmix von Dienstleistungen und halbprivaten Freizeiträumen in der Erdgeschoßzone gelegt.

Schwächen: -­‐

Mitten in einem Entwicklungsgebiet Das Wohngebiet befindet sich mitten in einem Entwicklungsgebiet mit mehreren umliegenden Brachen. Das größte Problem ist der Baustopp von Bauteil A + B mit geplanter Nahversorgung. Gleichzeitig bedeutet es aber auch eine Belastung durch den notwendigen noch zu konstruierenden Neubau.

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Kein urbanes Zentrum im Planungsgebiet Es gibt kein konzentriertes Angebot an Versorgungseinrichtungen.

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Zu wenige Einkaufsmöglichkeiten Es fehlt momentan noch an naheliegender Nahversorgung, geplant wurde diesen in den Bauteilen A + B unterzubringen, deren Entwicklung aber momentan gestoppt ist.

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Mittelmäßige ÖV-Erreichbarkeit Sowohl S-Bahn als auch U-Bahn sind mindestens 5-10min Fußweg (> 500m) entfernt.

9 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 27


Externe Faktoren Chancen: -­‐

Schnittstelle zwischen dicht bebauten Wohngebieten und Randgebiet der Stadt Die Vereinbarkeit von Leben im Grünen und Leben in der Stadt bietet ein großes Potential.

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Identität / Image Durch die umfangreiche Imagebildung „Neu Marx“ werden die Bewohner dabei unterstützt, eine Identifikation mit ihrem Wohnort zu entwickeln.

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Zuwanderung junger Menschen Die Zuwanderung junger Menschen bringt neue Arbeitskräfte und Kaufkraft in das Gebiet. Der Standort bringt als eine gewisse Attraktivität und neigt nicht zum Überaltern.

Risiken: -­‐

Fehlende Nahversorgung Einer der größten Risiken ist die fehlende Nahversorgung, sofern die geplante Entwicklung nicht fortgesetzt werden kann.

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Ungewisse Entwicklung der restlichen Brachen Die fehlende Entwicklung schädigt die Nachhaltigkeit der Entwicklung. Ein erhöhtes Aufkommen des motorisierten Individualverkehrs ist notwendig. Eine Abwanderung wäre ein mögliches Negativszenario.

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Lärmbelastung Die fehlenden Bürobauten an der Schlachthausgasse bringen auch eine erhöhte Lärmbelastung mit sich.

Resümee Die inzwischen fertiggestellten und bewohnten Wohnbauten binden sich gut in das Stadtgefüge ein und bieten den Bewohnern eine großartige Wohnqualität in Kombination mit einem hohen Freiraumanteil. Leider mangelt es sehr stark an Nahversorgung und öffentlicher Anbindung an den Nahverkehr. Mit dem Ausblick auf die U2 Erweiterung und der schon geplanten Entwicklung der benachbarten Bauplätze A + B fällt der Ausblick mehrheitlich positiv aus.

Seminararbeit LV Sondergebiete der Entwicklungssteuerung WS 2011/12

Vera Seriakov

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9225219 Katharina Puchner / 24.01.12

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LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung


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Weiterverwendung nur mit Quellenangabe Keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit Kein Rechtsanspruch ableitbar Quellenangabe: Stadt Wien - ViennaGIS Kartengrundlage: MA41 - Stadtvermessung

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FAKTEN Das Projektgebiet umfasst die ehemaligen Betriebsgründe der Fa. Bombardier (bis 1970 Lohnerwerke), auf denen seit der Donauregulierung 1875 Automobile, Flugzeuge und Strassenbahngarnituren produziert wurden. Der Betrieb siedelte 2007 in den Nachbarbezirk Donaustadt ab. Das Gebiet liegt im Zielgebiet STEP 05 Donau-feld zur grossräumlichen Entwicklung der Themen: wohnen und arbeiten, Stärkung Grünkeil, ÖV, Verbindungsbach Die wichtigsten Vorgaben für das städtebauliche Leitbild waren: - durchgängige öffentliche Freiflächen - flexibel gestaltbare Wohneinheiten - private Freiräume - Gender Mainstreaming (alltagsund frauengerechtes Bauen, geschlechtersensible Gestaltung von Freiund Grünräumen, Barrierefreiheit, kurze Wege,...)

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 31

MASTERPLANERSTELLUNG Grundeigentümer: Städtebaulicher Wettbewerb: Expertenverfahren Geladene: Siegerprojekt 13.06.2006: BAUTRÄGERWETTBEWERB Grundeigentümer: Bauträgerwettbewerb: Fixstarter: Siegerprojekt 21.11.2007: Siegerprojekt 20.02.2008:

Bombardier, Heimbau, Gesiba in Kooperation mit der Stadt Wien, MA21B Arch. DI Rudolf Guttmann, gerner&gerner plus, Arch.DI Claudia König, DI Dr.techn. Sepp Frank, Mag.arch. Christoph Lechner, DI Johann Winter Arch.DI Claudia König Heimbau, Gesiba in Kooperation mit dem wohnfonds_wien BPL3- Heimbau/ Arch. DI Andreas Gerner und Arch.DI Claudia König BPL4- Gesiba/ königlarch architekten BPL2- Neues Leben/ Mag. Arch. Werner Neuwirth BPL1- keine Prämierung, Nachbearbeitung durch die Siegerteams BPL1- Neues Leben/ Mag. Arch. Werner Neuwirth

SCHULE CAMPUS DONAUFELD NORD Grundeigentümer: Gesiba Wettbewerb: in Kooperation mit der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Siegerprojekt 24.09.2009: Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH

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BOMBARDIERGRÜNDE 21., Donaufelderstrasse 73- 79

DATEN GESAMTAREAL WOHNBAU BPL1-4 (alle Angaben sind Richtwerte auf Wettbewerbsbasis) Status: Bauphase 1 abgeschlossen Bauphase 2 in Errichtung Grundstücksgrösse: 40.000m2 (4ha) öffentliche Freiflächen: 7.000m2 bebaute Fläche: ~ 12.000m2 (Schätzung) GRZ: ~ 0,30 (Schätzung) Wohneinheiten: 598 Wohnungen Gesamtbaukosten: € 87,16 Mio. Förderung Stadt Wien: € 27,03 Mio. Quellen: wohnfonds_wien: "Bauträgerwettbewerbe 2007", Wien 2008 MA 21B: https://www.wien.gv.at/m19prjdb/wettbewerbe/html APA/ OTS: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20090630 _OTS0196/ vbgm-ludwig-beim-spatenstich-bombardier-gruende Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Lohner-Werke Neues Leben: http://www.wohnen.at/mindex.asp?mi=1 Abbildungen: wohnfonds_wien; Stadt Wien- Vienna GIS/ MA41; königlarch architekten; Stadt Wien- MA18/ MA41, Verkehrsinitiative Donaufeld, Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH, Neues Leben, gerner°gerner plus Fotos: Katharina Puchner

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Auszug aus dem Juryprotokoll vom 13. Juni. 2006 zum Sieger projekt Arch. DI Claudia König:

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"Das Projekt zeigt die Entwicklungsschritte des staädtebaulichen Konzeptes. Die Raumkante ist verständlich formuliert. Viele Qualitäten hat die Öffnung nach Osten hin. Das Freiflächenprogramm ist gut koordiniert, die Bauplatzteilung ist jedenfalls so zu lesen, dass zukünftig von jedem Bauträger ein entsprechender Anteil der zentralen Freiräume miterrichtet wird. In der städtebaulichen Auseinandersetzung beeindruckten Differenzierung und Maßstäblichkeit. Raumsituationen erscheinen identitätsstiftend, Freiraumqualitäten und Wohnungsvielfalt sind gegeben. Die Erschließung mit drei Garagenzufahrten ist ökonomisch und berücksichtigt die Bauplatzteilung. Die Schulgebäude und das Kindertagesheim bilden einen Hofraum. (Quelle: MA 21B)

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von abweichende G Wohngebiet 20. 17. 18. Widmung (GB-gv, W-gv) 22. 9.

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21., Donaufelderstrasse 73- 79

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BOMBARDIERGRÜNDE

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Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 33

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Weiterverwendung nur mit Quellenangabe Keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit Kein Rechtsanspruch ableitbar Quellenangabe: Stadt Wien - ViennaGIS Kartengrundlage: MA41 - Stadtvermessung

75 m

22.01.2012 18:31

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Flächenwidmungs- und Bebauungsplan

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FLWPL/ BEBAUUNGSPLAN 1:2000

LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung

GB

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Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 34

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9225219 Katharina Puchner / 24.01.12

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BOMBARDIERGRĂœNDE 21., Donaufelderstrasse 73- 79

LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung


DATEN BPL1 Status: Bauplatzgrösse: baul. Ausnutzung: Gebäudehöhe: Wohneinheiten: EG Zone: Stellplätze: DATEN BPL2 Status: Bauplatzgrösse: baul. Ausnutzung: Gebäudehöhe: Wohneinheiten: EG Zone: Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 35

Stellplätze:

0

in Bau 5.500m2 (Schätzung) BGF 14.657m2; GFZ 2,7 Mietfläche/ BGF 0,75% Bauklasse IV (21m) 6 Geschosse +DG 130 Wohnungen 7 Geschäftslokale 137 Stellplätze 2 Geschosse Tiefgarage in Bau 5.178m2 (ohne Strasse) BGF 14.162m2; GFZ 2,7 Mietfläche/ BGF 0,75% Bauklasse IV (21m) 6 Geschosse +DG 122 Wohnungen 100% Förderung 91% priv.Freiflächen 7 Wohnungen Eingangslobby Gemeinschaftsräume 122 Stellplätze 2 Geschosse Tiefgarage

10

20

30

GRUNDRISS EG BT 1+2 1:500

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BOMBARDIERGRÜNDE 21., Donaufelderstrasse 73- 79

LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung


Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 36

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BPL 2

BPL 1

BPL 2

BPL 1

BOMBARDIERGRĂœNDE 21., Donaufelderstrasse 73- 79

LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung


DATEN BPL3 Status: Bauplatzgrösse: baul. Ausnutzung:

Bezogen 12.834m2 BGF 21.841m2; GFZ 1,7 Mietfläche/ BGF 0,73% Bauklasse IV (21m) 6 Geschosse +DG Bauklasse III (16m) 5 Geschosse +DG 186 Wohnungen, 100% Förderung 100% priv.Freiflächen 7 Wohnungen Eingangslobby Gemeinschaftsräume 201 Stellplätze 1 Geschoss Tiefgarage

Gebäudehöhe:

Wohneinheiten: EG Zone: Stellplätze:

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 37

0

10

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GRUNDRISS EG BT 3 1:500

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BOMBARDIERGRÜNDE 21., Donaufelderstrasse 73- 79

LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung


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BPL 3

BPL 3

BPL 3

BPL 3

BOMBARDIERGRĂœNDE 21., Donaufelderstrasse 73- 79

LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung


DATEN BPL3 Status: Bauplatzgrösse: baul. Ausnutzung:

Bezogen 12.834m2 BGF 21.841m2; GFZ 1,7 Mietfläche/ BGF 0,73% Bauklasse IV (21m) 6 Geschosse +DG Bauklasse III (16m) 5 Geschosse +DG 186 Wohnungen 100% Förderung 100% priv.Freiflächen 7 Wohnungen Eingangslobby Gemeinschaftsräume 201 Stellplätze 1 Geschoss Tiefgarage

Gebäudehöhe:

Wohneinheiten: EG Zone: Grundrisse 1:500

Stellplätze: DATEN BPL4 Status: Bauplatzgrösse: baul. Ausnutzung:

Bezogen 14.640m2 BGF 21.360m2; GFZ 1,5 Mietfläche/ BGF 0,70% Bauklasse III (16m) 5 Geschosse +DG 160 Wohnungen 100% Förderung 100% priv.Freiflächen 26 Wohnungen 1 Wohngemeinschaft Gemeinschaftsräume 165 Stellplätze 1 Geschoss Tiefgarage

Gebäudehöhe: Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 39

Wohneinheiten: EG Zone: Stellplätze:

0

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GRUNDRISS EG BT 3+4 1:1000

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BPL 4

BPL 4

BPL 4

BPL 3

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DATEN BPL5 SCHULCAMPUS Status: in Bau BPL Grösse: 9.800m2 baul. Ausnutzung: BRI 50.000m3 Struktureinheit Gebäudehöhe: 12m, 17m Einheiten: 9 Kindergartengruppen 13 Volksschulklassen

0

10

20

30

GRUNDRISS EG BT 5 1:500

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BOMBARDIERGRÜNDE 21., Donaufelderstrasse 73- 79

LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung


Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 42

9225219 Katharina Puchner / 24.01.12

Freiraum

EG Zone

Freiraum

EG Zone

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LVA 260.064 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung


INTERN

STÄRKEN Lage in Grünraumnähe, Naherholungsgebiet städtebauliche Einbindung ins Umfeld Stadtkantendefinition, Überleitungen differenzierte öffentliche und halböffentliche Freiräume ohne Barrieren hoher Freiflächenanteil der Wohnungen barrierefreie Durchwegung des gesamten Areals in mehreren Richtungen einladender öffentlicher Platz zur Strasse Einbindung der Schule ins Gesamtgefüge Arkaden mit Geschäftszeile am Weg zur ÖV Haltestelle bei BT4 gute Einbindung der Mietergärten in die Freiflächengestaltung durch Niveauunterschiede generell hoher Ausführungsstandard 3 Tiefgarageneinfahrten an verschiedenen Verkehrsadern

SCHWÄCHEN schlechte Verkehrsanbindung ÖV BT1+2 wehrhafter Charakter unterstreicht negativ die Dichte an der städtebaulichen Kante Änderungen zu Masterplan- Fuge BT2 erhöht Gebäudevolumen negativ erdgeschosszonige Wohnungen ohne Pufferbereich zu öffentlichem Platz BT2 und halböffentlichem Platz BT3 teilweise unklare Wohnungsgrundrisse in BT1 mit hohem Fluranteil Ausbildung einer Vorder- und Rückseite bei BT3 gibt Präferenzen vor die in den benachbarten Gebieten umgesetzte Widmung gemischtes Baugebiet wurde hier nicht übernommen und schränkt das STEP05 Konzept "leben und arbeiten" ein

CHANCEN

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 43

EXTERN

neu geplante Strassenbahnlinie 25 stärkt öffentliche Verkehrsanbindung öffentlicher Platz schafft Raum für Sozialkontakte und schafft ein lebendiges Stadtquartier Veranstaltungen, Märkte zur Bespielung wurden angedacht Schule schafft Frequenz zur Belebung des Platzes und der Geschäftslokale "Miteinander" entsteht durch Begegnungsräume im Innen- und Aussenbereich der Anlage Stärkung Grünraum und Freizeitangebot durch STEP05 experimenteller Character des gesamten Umfelds zieht engagierte Bürger an erhöhte Standortattraktivität durch Weiterentwicklung des Umfelds (Nahversorgung, Unterhaltung,...) Bürgerinitiativen binden den neuen Stadtteil in den Bestand ein

9225219 Katharina Puchner / 24.01.12

INTERN

RISIKEN sinkende Standortattraktivität durch Entwicklung des Umfelds und Verlust des ländlichen Charakters starkes Verkehrsaufkommen durch weitere Projekte steigender Individualverkehr durch unzureichende ÖV Anbindung Leerstand der Geschäftszeile durch ungünstige Wirtschaftslage schafft tote Räume Vandalismus in öffentlich zugängigen und schwer einsehbaren Bereichen der halböffentlichen Zonen keine Akzeptanz der EG Wohnungen und Abschottung zum Freiraum grosse Dimension des öffentlichen Platzes braucht Frequenz Akzeptanz der Freiflächen durch Bewohner und Anrainer EXTERN

BOMBARDIERGRÜNDE 21., Donaufelderstrasse 73- 79

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ZIELGEBIET DONAUSTADT - GROSSRÄUMLICHES UMFELD Gut aufgehoben im experimentellen Character des Projektumfelds, Frage stellt sich ob grossräumliche Entwicklung mit Kleingartenstreifen als Puffer zwischen grossen und dichten Entwicklungsgebieten an der Donaufelderstrasse konsequent genug ist- kann bei sensibler Einbeziehung wie in den Bombardiergründen auch Qualitäten erzeugen STÄDTEBAULICHE STRATEGIE - EINBINDUNG UMFELD Gute städtebauliche Kante mit Bezug auf Umgebung im W, guter Übergang zu Kleingarten im O, Arkaden zur Donaufelderstrasse positiv Änderungen zu Masterplan halte ich für städtebaulichen Nachteil ÖFFENTLICHER RAUM - FREIRAUMKONZEPT gute, barrierefreie Durchwegung in verschiedene Richtungen einladende Platzausbildung zu Donaufelderstrasse, im Verhältnis etwas zu gross geratene Zone am Satzingerweg Freiraum sollte laut Leitbild generell offen bleiben, dennoch Abgrenzung von Mietergärten im BT4 jedoch gut gelöst

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 44

NUTZUNG ERDGESCHOSSZONEN - STÄDTISCHES LEBEN teilweise ungünstige Freiflächenzuordnung zu Wohnungen, Abschottungen als Konsequenz grosse Dimension des öffentlichen Raumes verlangt Frequenz, Belebung durch Veranstaltungen sind angedacht und sicher positiv grosse, übersichtliche Gemeinschaftsräume im EG fördern Kommunikation VERKEHRSANBINDUNG - MOBILITÄT grösster Schwachpunkt des Gebietes ist die fehlende Verkehrsanbindung ÖV, Strassenbahnlinie 25 ist zur Entlastung der Donaufelderstrasse in Panung einige Bürgerinitiativen der Einwohner gegen Verkehrsaufkommen durch neue Quartiere, "Verkehrinitiative Donaufeld" erarbeitet Mobilitätsplan Donaufeld zur Übergabe an die Bewohner in den Bombardiergründen Anbindung Individualverkehr an B3 wird gefordert BAUKÖRPER - WOHNUNGEN generell schöne, grosszügige Erschliessungsflächen als Begegnungsräume Wohnungen im BT1 in teilweise ungünstigen Grundrissen Vorder- und Rückseitenausbildung im BT3 kann zu Segregation führen Gelungene Grundrisse im BT4 hoher Freiflächenanteil, beinahe jede Wohnung besitzt privaten Freiraum

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FAZIT Ich halte die Bombardiergründe trotz einiger Kritikpunkte für ein gelungenes Projekt und bin sicher, dass die Bewohner das Engagement aller Beteiligten von Masterplan bis Detailumsetzung zu schätzen wissen. Offensichtlich wurde hier weder bei Planung (grosszügige Erschliessungen im Innenraum, Gemeinschaftsräume) noch bei Ausführung (Holzschiebeläden, Strukturschalungen, Sichtbeton) die architektonische Qualität weggespart und das bleibt als nachhaltige Qualität in Erinnerung.

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Forum Schรถnbrunn

Sondergebiete der Entwicklungssteuerung Bearbeiter: Sebatian Timmermann

WiSe 2011-12 (1127943)

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 45


Übersichtsplan

V.

HIER SIN VOLL UND HERR DER LA Der direkt angrenzende Schlosspark Schönbrunn macht das von der BAI realisierte Forum Schönbrunn zu einem der historisch und infrastrukturell interessantesten Bürostandorte Wiens. Die Nachfrage nach Firmensitzen im Einzugsbereich der Wienzeile, dem Westen Wiens, ist hoch. Neben großzügigen Grünflächen und der hervorragenden Infrastruktur in dessen Umgebung, ist vor allem die verkehrstechnisch perfekte Lage des Forum Schönbrunn interessant:

_ Anbindung an den Schnitt der West- und Südeinfahrt

_ Beste öffentliche Erreichb U-Bahnlinie U4, Buslinie 1

_ Nur 20 min. Fahrzeit zum Vienna International Airp

U-Bahnstation U4 Schönbrunn

Übersichtsplan Maßstab 1 : 5.000

Bäckerei Konditorei Trafik Spar Bürobedarf Meidlinger Tor Schlosspark Schönbrunn Bauteil 1

Bauteil 2

Schwarzplan Die energiesparende Bauweise und effiziente

Ressourcenhandhabung des Forum Schönbrunn ist durch Zertifikate belegbar. Die Zertifizierung nach den Kriterien der Österreichischen Gesellschaft für

Bauteile Die Infrastruktur rund um den Büro-

Der unmittelbaren Nähe zur Ustandort ist hervorragend entwickelt, was station Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011U4//Schönbrunn Seite 46 verdank ihm nicht zuletzt zu jener begehrten Lage neue Stadtviertel im Westen Wie verhalf. So finden sich Geschäfte hervorragende öffentliche Errei


Datenblatt Standort: - 12. Bezirk – Meidling, Anbindung an die U4 - Schönbrunner Straße 297– 307, Rosasgasse 36 / Frauenheimgasse 4 - Am Schnittpunkt der Süd- und Westachse, der Schönbrunnerstraße und der Grünbergstraße gelegen - Auf dem Areal der ehem. Fiat-Gründen Masterplan: Wettbewerb der Stadt Wien 1. Platz BUSarchitektur (2001-2005) GFZ (Bauteil II) ca. 3,5 (Bauklasse V) max. Gebäudehöhe 26m (6 bzw. 7 Geschosse) gesamte Anzahl der Stellplätze ca. 450 Baufelder gesamtes Areal: Bauteil I 1 Baukörper, Büro, Gewerbe Bauteil II Wohnbebauung, 2 bzw. 4 Baukörper, Büro, Fitnessstudio, Hotel Bauteil III Wohnbebauung, 3 Baukörper Bauherr/Investor (gesamtes Areal): BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH Leopold Moses Gasse 4, A-1020 Wien Projektstand Bauteil I: Fertigstellung Oktober 2008 (Baubeginn Frühjahr 2007) 17.500 m² BGF 13.600 m² vermietbare Fläche 11.200 m² Bürofläche 2.400 m² Autohaus 116 Stellplätze in Tiefgarage Architekt: Podsedensek ZT GmbH

Projektstand Bauteil III: Fertigstellung 2006 (Baubeginn 2005) 60 geförderte Eigentumswohnungen 6 Geschossen mit Dachterrasse Wohnen: ca. 5.120 m² Loggien: 570 m² Terrassen: 520 m² Eigengärten: 1.160 m² Architekt: Podsedensek ZT GmbH

Projektstand Bauteil II: in Bau (Baubeginn Sommer 2010 / Fertigstellung Frühjahr 2012) Bestandteile Bauteil II: Bauteil II mit zwei Ausbaustufen bestehend aus: Büroteil (7 Geschosse) Wohnhelix Wohnzeile Architekt: Mascha & Seethaler Rechte Wienzeile 37, A-1040 Wien Nutzung: Bebaute Fläche: 8.993 m² Nutzfläche gesamt: ca. 33.000 m² Wohnnutzung Ausbaustufe II (Fertigstellung 2012): Wohnutzfläche (exkl. Loggien und Terrassen): 8.407 m² Wohnutzfläche (inkl. Loggien und Terrassen): 10.447m² mit insg. 106 Eigentumswohnungen Gewerbeanteil Ausbaustufe I (Fertigstellung 2011): Büro: 6.427 m² Hotel: 8.498 m² Sonstiges: 2.784 m²

Eckdaten Gewerbeteil Baufeld II: Geschoße: 7 bzw. 8 (Untergeschoss) Mietfläche im Regelgeschoß: ca. 2.170 m² Archivflächen: ca. 1.400 m² Kleinste Mieteinheit: 328 m² Bürotiefen: Kombi- / Zellenbüro 4,15 m und 5,63 m Gangbreiten: 1,40 m Ausbauraster: 1,40 m Raumhöhe Bürozone: 2,80 m Raumhöhe Innenzone: 2,15 m bis 2,50 m Bruttohöhe Hohlraum, Doppelbodenstreifen: 13 cm Stellplätze: 174 Büronutzung gesamt: BGF: 24.430m² NNG-oberirdisch: 16.900 m² NNG-unterirdisch: 5.260 m² Sonstiges: - Alle Gebäude und Freiräume sind barrierefrei - halböffentlichen und privaten Freiräumen - In direkter Nachbarschaft (Frauenheimgasse) befindet sich eine Volksschule Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 47


Fotodokumentation

Bauteil I Nordansicht von der Grünbergstraße

I.

WENN SICH DIE GESCHICHTE IN DER ZUKUNFT WIDERSPIEGELT, LIEGT SIE MEIST GEGENUBER. Bauteil I und Bauteil II

BAUTEIL 1 Geplant vom Wiener Architekten Peter Podsedensek wurde dieses multifunktionale Bürogebäude Ende 2008 fertiggestellt.

BAUTEIL 2 Mit einer Bruttogeschoßfläche von knapp 25.000 m2 bietet der von den Architekten Mascha & Seethaler geplante Bauteil 2 großzügige Flächen für zeit-

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 48 Die Lage des Forum Schönbrunn an der Grünbergstraße – direkt am Schnittpunkt der Süd- und Westachse sowie der U4 – ermöglicht eine lückenlose und bequeme Erreichbarkeit. Zusätzlich


Fotodokumentation

Südansicht von der Grünbergstraße

Ansicht vom Innenhof zur Grünbergstraße

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 49


Fotodokumentation

Ansicht Rosasgasse mit Bauteil III (vorne), Bauteil II Wohnriegel (mitte), Bauteil II Gewerbe (hinten)

Wohnungen Bauteil II (Hofseite)

IV.

DES KAISERS NEUE RAUMLICHKEITEN – EINE PRIVATE FU ¨ HRUNG. Der bis Ende 2011 fertig gestellte Bauteil 2 bietet als multifunktionales Bürogebäude ein breites Spektrum an Nutzungsoptionen: Vom flexibel gestaltbaren Kombi- und Großraumbüro bis hin zum repräsentativen „Business Club“ bieten sich Ihrem Unternehmen vielseitige Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung. Kaiserliche Sicht auf die Schlossanlage Schönbrunn inbegriffen.

_ Architekten: Mascha & Seethaler _ Grundstücksgröße: 5.300 m2 _ Vermietbare Fläche: ca. 14.000 m2 _ Baubeginn: Anfang 2010 _ Fertigstellung: Ende 2011

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 50 Erdgeschoß mit Möblierung

Regelgeschoß mit Möblierung


SWOT Analyse Stärken (strengths):

Schwächen (weaknesses):

- gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (U4, Autobus) - gute Verkehrsanbindung (West- und Südeinfahrt) / schnelle Wege innerhalb des Individualverkehres - Gute Infrastruktur - Zentrale Lage innerhalb des Bezirks - Unmittelbare Nachbarschaft zu Schloss- und Park Schönbrunn - viele Freizeitmöglichkeiten in direkter Nähe (Familien, Senioren / z.B. Tierpark und Park Schönbrunn) - Blick von den oberen Geschossen auf den Park und das Schloss - ruhige Lage / Wohneinheiten zur Rosasgasse und Bischoffgasse - Schule, Kindergarten und Spielplatz in der umliegenden Umgebung - Flexible Gewerbeeinheiten / Vorteile bei der Vermarktung / Nutzerwechsel - nachhaltige / energiesparende Bauweise ggf. Werbeeffekt bei der Vermarktung - Barrierefreiheit (Außenbereiche und Gebäude) - Nutzungsmix

- zu starke Fokussierung im Marketing auf die Nachbarschaft zu Park- und Schloss Schönbrunn - evtl. zu hohe Bebauungsdichte / untere Wohneinheiten mit nachteiliger Belichtung - falsche Zielgruppen / z.B. Autohaus/Werkstatt im Erdgeschoss des Bauteils I (Lärm, Parkende Autos) - Lärm durch Autoverkehr - Isolierte Lage durch die stark befahren Straßen (Grünbergstraße / Schönbrunner Straße) - keine Nahversorgung (Lebensmittel etc.) in direkter Umgebung - Gegend zu stark touristisch geprägt - keine bevorzugte Wohngegend - größtenteils „Investorenarchitektur“ / Gestaltung nicht nachhaltig genug

Chancen (opportunities):

Gefahren (threats):

- Gute Auslastung des Hotels durch die Nähe zu Schloss Schönbrunn - gemischte Altersstruktur der Bewohner - gute Vermarktung der Wohn- und Gewerbeeinheiten - Aufwertung der Umgebung

- mögliche Gentrifizierung - Wohn- und Gewerbeeinheiten im rückwärtigen Teil des Areals werden nicht vermietet/verkauft da zu wenig attraktiv - weitere Zunahme des Verkehrs - Umgebung wird belebter > es entsteht zusätzlicher Lärm - Verschattung von Bestandsbauten bzw. Wohnungen - Parksituation für die Anwohner verschärft sich (zu wenig Parkplätze)

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 51


Kritik Der Masterplan zum Forum Schönbrunn, welcher von dem Wiener Büro BUSarchitekten erstellt wurde, lässt sich in zwei strategischen Prinzipien unterteilen und stellt damit das städtebauliche Leitbild dar. 1. die Randzonen als eigenständige „Schönbrunner Pochés“ (franz. > Taschen) zu entwickeln. 2. eine Öffnung des geschlossenen Areals, sowie die Verbindung mit dem Umfeld. Des Weiteren soll der kleine sog. Dreherpark an der Schönbrunner Straße mit „reduzierten Gestaltungsmitteln“ als „walk-along-park“ erneuert und ergänzt werden. Die Baufelder I und II bilden jeweils eine Zeile bzw. eine geschlossene Kante, zu der stark befahrenen Schönbrunner Straße und der Grünbergstraße, um den anfallenden Straßenlärm möglichst gut zu absorbieren. Für den rückwertigen Teil des Baufeldes II, sowie für die drei Baukörper des Bauteils III ist eine Wohnbebauung vorgesehen, die die vorgeschalteten Zeilenbauten aus Büro und Gewerbeeinheiten als einen Immissionsschirm zum öffentlichen Raum hin ausnutzt. Zudem wird die Bebauung des Bauteils II 19 bis 23m von der Bauflucht der Grünbergstraße abgerückt, um die Lärmbelastung zusätzlich zu reduzieren. In den Erdgeschossen der beiden Riegel ist eine Gewerbenutzung vorgesehen. Unteranderem ein Fitnessstudio und ein Autohaus. Zudem ist im Bauteil II eine Hotelnutzung vorgesehen. Alle Freiflächen sind in öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiflächen zum Blockinneren gestaffelt angeordnet, so das Bauteil III über „Eigengärten“ verfügt. Im Gegensatz zur ursprünglichen Masterplanung wird das Baufeld II, wofür das Architekturbüro Mascher & Seethaler verantwortlich ist, in kleinere Einheiten aus jeweils einen Riegel mit einem turmartigen Annex, je eine für die gewerbliche Nutzung und di e Nutzung als Wohnbebauung, geteilt. Der Niveausprung in der Topographie der Grünbergstraße verschafft den Gebäuden eine zweite Erschließungszone. Die Wohnbebauung zur Hofseite besteht aus einem Annex, dem Wohnhelix und der Wohnzeile mit Maisonettewohnungen, die zum Freiraum hin ausgerichtet sind. Ein Wohnungsmix aus unterschiedlichen Wohnungstypen pro Geschoss versucht ein differenziertes Angebot an Wohnraum für unterschiedliche Nutzergruppen und Generationen zu schaffen. Die Grenzen der Büro- und Hotelnutzung sind weitestgehend fließend ausgelegt und flexible Grundrisskonstellationen machen eine Nutzungsänderung bzw. Umnutzung jederzeit problemlos möglich. Neue Nutzergruppen können somit erschlossen werden und eine bestmögliche Vermarktung seitens der Projektentwickler ist damit gewährleistet. Die stark frequentierten Verkehrsachsen der Schönbrunner Straße und der Grünbergstraße isolieren das gesamte Areal vom übrigen städtischen Gefüge, dazu trägt auch das Abrücken von der Straßenflucht bei, sowie der zur Schönbrunner Straße gelegene Dreherpark. Ein ausreichender Schutz gegen den Straßenlärm wird zwar damit erzeugt, jedoch auf Kosten der räumlichen Qualität. Das neue Quartier wirkt hermetisch abgeriegelt insbesondere zu ihren Haupterschließungszonen, die ebenfalls die beiden genannten Straßen darstellen. Der schmale Durchlass zwischen Bauteil I und II stellt somit das Entree des Ensembles dar. Die gänzliche Nutzung des Erdgeschosses, des zentralsten Gebäudes des gesamten Areals (Bauteil I), durch ein Autohaus mit angeschossener KFZ-Werkstatt, stellt sich dabei als gravierender Fehler im Umgang mit dem öffentlichen Raum heraus. Das Entere zwischen den Bauteilen wird durch das in den Hof vorspringende Erdgeschoss des Autohauses verstellt und der Freiraum dient diesen als Abstellfläche und Verkaufsraum seiner Automobile. Auch der neu gestaltete Dreherpark wirkt trostlos und wenig begrünt und bietet lediglich Verweilmöglichkeiten entlang des Gehwegs an der Schönbrunner Straße. Er mutet vielmehr als ein abgerückter Grünstreifen an, der als Vorplatz und Rangierfläche des Autohauses und der Werkstadt dient. Das macht ihn zu einer weiteren Barriere. Auch die Anordnung der Baukörper trägt zu diesem Eindruck bei. Eine Öffnung und Zugänglichkeit des Areals, wie es die Architekten beabsichtigt haben, wird mit den zeilenartigen Gebäuden nicht erreicht. Bauteil I schließt direkt an einem Bestandsgebäude an und Bauteil II nimmt hingegen eine weitere Kante des Blocks auf, so dass sich das Areal an zwei Seiten des Baublocks mit nur einem Zugang, dem Schlosspark, den öffentlichen Verkehrsmitteln und den übrigen städtischen Leben öffnen kann. Eine weitaus bessere Erschießung des Areals bietet hingegen die etwas abgelegene Rosasgasse, indem die Höfe und Freiräume münden. Eine Zunahme des Verkehrsaufkommens in der Gegend ist zu befürchten, wozu vorrausichtlich die ca. 450 Parklätze des Projektes maßgeblich beitragen werden. Das Einpassen in die umliegenden Blockstrukturen ist auch im hinteren Teil des Areals nicht zufriedenstellend gelungen. Hier verstellt einer der drei Baukörper des Bauteils III den Verlauf der Frauenheimgasse und jegliche Einbindung in das städtebauliche Gefüge. Die Anbindung an die fragmentierte Blockrandbebauung im rückwertigen Teil des Areals wird damit gelöst, das die Frauenheimgasse unter dem Baukörper mittels einen mit Stützen verstellten Durchbruch hindurch geführt wird und sich daraus eine hinterhofartige Situation ergibt. Alle halböffentlichen Freiflächen innerhalb des Areals sind noch nicht fertiggestellt, so dass sich eine endgültige Beurteilung noch nicht möglich ist. Jedoch lässt sich sagen dass der Zwischenraum der durch die Volumen der Baukörper erzeugt wird, eine starke Vertikalität aufweist und eine ausreichende Belichtung der Grün- und Freiräume fraglich erscheint. Auch die Aufenthaltsqualität der Freiräume hängt hiervon ab. Die Bebauungsdichte ist so hoch das die unteren Geschosse der Wohnzeile lediglich einen Ausblick auf die Gewerbezeile haben und von ihr an den meisten Stunden des Tages verschattet werden. Eine Protestaktion von 180 Anrainern des Projektes bemängelte ebenfalls die zu hohe Bebauung des Areals, die mit 26m deutlich über der der unmittelbaren Umgebung liegt. Die Zugangssituation der Gewerbenutzungen an der Grünbergstraße ist gut gewählt und das Ausnutzen des Niveausprungs verstärkt das Entree in seiner Funktion. Der erlebbare Raum der sich jedoch aus dieser sich ändernden Topographie ergibt, ist hingegen verbesserungswürdig. Während das Straßenniveau weitaus höher liegt, befindet sich die Erschießung eine Ebene tiefer. Ein primitiver Zaun dient als Absturzsicherung und eine Fangmauer erzeugt eine Art Graben als Eingangssituation. Auch die architektonische Geste der Stützen, auf denen der Gebäudeteil ruht, wird in ihrer Wirkung geschmälert. Ein fließender Übergang der Topographie vom öffentlichen Raum in das Areal, hätte hingegen dieser erneuten Barriere entgegengewirkt. Auch die Gewerberäume des Erdgeschosses hätten dadurch an Attraktivität gewonnen und die Eingangssituation wäre deutlicher in Erscheinung getreten. Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 52


Entwicklungsgebiet „aspern Die Seestadt Wiens“

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Masterplan der Seestadt Aspern

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Entwicklungsgebiet Seestadt Aspern Das Planungsgebiet umfasst 240 ha die wie folgt aufgeteilt sind: ?&@A&B4&C90.80".#60:0.&D.C6.4$3&E>"3F%0G&$6H0.94$:I& ?&'AA&B4&J0G"94$%46#&E/$>C6K280&D09L$#0&490.&4$=B&EB4%9IF.2H4:0&D.C6ML=B06I ?&'AA&B4&NO06:%2=B06&P4$3&E*:.4Q06R&-%L:/0R&-4.>46%4806I ?&'@&B4&ES&B4&-4.>R&T&B4&*00I Bauvolumen in Euro: U20&V"1:06&WC.&#06&X$Y4$&#01&80143:06&*:4#G02%1&<0.#06&12=B&4$W&@+T&!2%%24.#06&;$."&90%4$W06Z&U20&)206&[@,A&XD& 26H0150.:&[AA&!2%%2"606&;$."&WC.&#06&X$Y4$&#0.&:0=B621=B06&\6W.41:.$>:$.R&#20&2660.0&;.1=B%20Q$68&$6#&#06&X$194$& #0.&D.C6.L$30Z Bauphasen: ;.1:0&]4$FB410&+&,AAS&921&,A'T^ ?&;..2=B:$68&H"6&D.C6.L$306&$6#&:0=B621=B0.&\6W.41:.$>:$.&E*:.4Q06R&V464%R&ZZZI&#$.=B&#20&;6:<2=>%$6818010%%1=B4K&&&&&&&&&&& &&&)206&[,@A&XD ?&80321=B:01&_$4.50.&+&=4Z&,AAA&)"B6026B02:06&E[TZAAA&3`&].$G"801=B"11ML=B0IR&]C."1R&a46#0%1+&$6#&U2061:%021+&&&&&& &&&:$681$6:0.60B306&1"<20&b".1=B$681+&$6#&;6:<2=>%$681026.2=B:$6806& ?&X$Y4$&02601&b7;+-4.>1&$6#&0260&c0=B6"%"820/06:.$31&E=4Z&dZAAA&3`&].$G"801=B"11ML=B0I ?&;.NO6$68&#0.&e+]4B61:45"606&fX1F0.6g&$6#&f*001:4#:g h<02:0&]4$FB410&+&,A'T&921&,A,A^ ?&b0.581:0%%$68&#01&]4B6B"W1 ?&X61=B%$11&46&#20&X&,[ ?&]4$&#01&]4B6B"W1+&$6#&]C."H20.:0%1 ?&]4$&<02:0.0.&)"B6+&$6#&!21=Bi$4.50.0 U.2G0&]4$FB410&+&49&,A,A^ ?&)02:0.0&jF5320.$68&#01&J$:/$68132k&$6#&l0.#2=B:$68&#0.&D0920:0&.$6#&$3&#06&]4B6B"W ?&;..2=B:$68&#0.&J".#"1:$3W4B.$68&E*'I Die Seestadt soll folgende Qualitäten aufweisen: ?&B"=B&06:<2=>0%:0&)2.:1=B4K1/"60&WC.&)211061=B4KR&-."#$>5"6&$6#&D0<0.90& ?&$.9460.&)"B694$&32:&3"#0.60.&26W.41:.$>:$.0%%0.&X$11:4G$68& ?&]C."+&$6#&U2061:%021:$681/06:.$3& ?&)211061/06:.$3&32:&X$192%#$681026.2=B:$6806R:0=B621=B06&X$192%#$6811:LG06&$6#&*:$#0656606+*20#%$6806& ?&>$%:$.0%%0&;26.2=B:$6806&H"6&80143:1:L#51=B0.&]0#0$:$68&1"<20&>%026.L$3280&*:4#G02%>$%:$.& ?&8."Q/C8280&b.02.L$30&$6#&#2.0>:0&X6926#$68&46&C90.80".#60:0&D.C6.4$31:.$>:$.06& ?&;26.2=B:$6806&WC.&*F".:&$6#&)0%%6011& U20&X$K02%$68&#0.&b%L=B066$:/$68&<2.#&12=B&26&=4Z&mAn&X.902:06R&[An&)"B606&$6#&'An&b.02/02:6$:/$68&8%20#0.6Z In Summe sollen entstehen: mZTAA&921&dZTAA&)"B6026B02:06&E=4Z&,AAAA&!061=B06&R&921&,A'T&=4Z&[TZAAA&3`&].$G"801=B"11ML=B0&[AA&921&[TA&);I 'TAAA&921&,AAAA&]C."4.902:1F%L:/0&&E46801:.09:0&].$G"801=B"11ML=B0&26180143:&,[AZAAA&3`I TAAA&X.902:1F%L:/0&26&b".1=B$68&$6#&D0<0.90 Zielgruppen: \66"H45H0&$6#&#o64321=B0&e6:0.60B306Z&D01$6#B02:R&*F".:&$6#&b2:6011R&*"/24%01R&!0#2/26&$6#&)0%%6011R&D.006:0=BR& b.02/02:<2.:1=B4KR&j$:#"".+c"$.213$1R&p2W0&*=206=01R&490.&4$=B&c0=B62>

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Plan für die erste Bebauungsetappe

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Bauplatz und Bebauungsbedingungen

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Problemstellung: X$W&#03&0B034%2806&b%$8W0%#&X1F0.6&1"%%&4$W&,@A&B4&b.02ML=B0&026&60$01&*:4#:H20.:0%&06:1:0B06R&#41&26&12=B&<20&0260& H"%%<0.580&*:4#:&W$6>5"620.:Z&e3&#41&/$&0..02=B06&829:&01&H0.1=B20#060R&#$.=B&#20&-."q0>:06:<2=>%0.&#0r620.:0&h20%0Z Zielformulierung laut Wien 3420 Development AG: U20&l212"6 fU20&*$=B0&64=B&#03&90110.06&p0906&80B:&<02:0.Z&e6#&q0#0.&c48&1:0%%:&$61&H".&60$0&;6:1=B02#$6806^&V4..20.0&"#0.& b432%20R&*:4#:&"#0.&p46#R&p2W01:o%0&"#0.&D01$6#B02:Z&41F0.6&U20&*001:4#:&)2061&#0r620.:&#2010&D08061L:/0&60$^&J2=B:& 4%1&06:<0#0.+"#0.R&1"6#0.6&4%1&1"<"B%+4%1+4$=BZ&\6&#0.&*001:4#:&B4:&#41&846/0&p0906&-%4:/Z&*20&1F.2=B:&!061=B06&$6#& e6:0.60B306&46R&#20&<02:0.&#06>06Z U20&80143:0&;6:<2=>%$68&41F0.61&#4$0.:&30B.&4%1&/<02&s4B./0B6:0Z&U20&!4.>0&0./LB%:&#01B4%9R&<41&B0$:0&6"=B&62=B:& 12=B:94.&21:R&490.&26&h$>$6K&P04%2:L:&1026&<2.#Z&U41&t&1:0B:&WC.&#20&*$330&4%%0.&l".:02%0&$6#&_$4%2:L:06R&#20&41F0.6& 4$134=B06Z 41F0.6&U20&*001:4#:&)2061&21:&02601&#0.&8.NQ:06&*:4#:06:<2=>%$681F."q0>:0&;$."F41Z&*20&21:&W01:&26&#0.&:.4#25"61.02=B06& !0:."F"%0&)206&H0.<$./0%:&$6#&<L=B1:&26&#20&h$>$6KZ&X%1&$.94601&F$%120.06#01&h06:.$3&90.02=B0.:&120&#20&"B60B26& 10B.&B"B0&p09061i$4%2:L:&26&)206Z 41F0.6&21:&#20&*:4#:&WC.&#06&p0906115%&#01&,'Z&s4B.B$6#0.:1Z&*20&1=B4O:&#06&X$18%02=B&/<21=B06&F.2H4:06&)C61=B06&$6#& 90.$M2=B06&X61F.C=B06R&/<21=B06&$6:0.60B30.21=B03&;.W"%8&$6#&8010%%1=B4K%2=B0.&l0.46:<".:$68&u&$6#&#432:&026& p0906&26&]4%46=0Zg _$0%%0&ZZZ&BGF^((<<<Z41F0.6+1001:4#:Z4:(#20+H212"6(

Es gibt mehrere Problemstellungen denen die Wien 3420 Development AG gerecht werden will: b".1=B$681+&$6#&;6:<2=>%$6811:46#".:&X1F0.6 U20&*001:4#:&1"%%&026&4G.4>5H0.&*:46#".:&WC.&W".1=B$681".20650.:0&e6:0.60B306&<0.#06Z&;26&\66"H45"61i$4.50.&23& h06:.$3&#0.&*:4#:&1"%%&B20.WC.&0260&8$:0&\6W.41:.$>:$.&920:06Z&U20&4680120#0%:06&e6:0.60B306&1"%%06&#$.=B&c0=B6"%"‐ 820+&$6#&V6"<+B"<+c.461W0.&H"602646#0.&F."r50.06Z&U20&ce9R&0260&c"=B:0.8010%%1=B4K&#0.&ce&)206R&21:&0906W4%%1&#".:& 4680120#0%:&$6#&1"%%&>%02606&$6#&32G%0.06&]0:.20906&h$8.2O&4$W&#20&<211061=B4K%2=B0&;kF0.510&#0.&ce&)206&920:06Z U20&e6:0.60B306&<0.#06&4$W&0260.&].$G"801=B"11ML=B0&H"6&,[AAAA&3`&23&\66"H45"61i$4.50.&X1F0.6&2B.06&-%4:/& r6#06Z&U0.&*=B<0.F$6>:&1"%%&4$W&26:0%%2806:06&$6#&64=BB4%5806&c0=B6"%"8206&23&]0.02=B&;60.820&$6#&e3<0%:&%20806Z& U41&0.1:0&26&#20103&h$80&0..2=B:0:0&D09L$#0&6066:&12=B&41F0.6&\_&$6#&1=B4O:&0260&].$G"801=B"11ML=B0&H"6&dAAA&3`Z& ;1&21:&02601&#0.&0.1:06&-%$1060.820BL$10.&v1:0..02=B1Z&\6&2B3&1"%%&#20&l0.926#$68&/<21=B06&#06&X.902:1W0%#0.6&#0.&4680‐ 120#0%:06&e6:0.60B306&32:&#06&h20%06&#01&-."q0>:1&u&V%2341=B$:/R&\66"H45"6R&b%0k292%2:L:R&)".>+p2W0+]4%46=0&u&12=B:94.& <0.#06Z b.02r646/20.:0.&)"B694$ X%1&V$6#06&<0.#06&]4$:.L80.&$6#&U0H0%"F0.&32:&b2.30612:/&26&v1:0..02=B&46801:.09:R&#20&-."q0>:0&23&W.02r646/20.:06& )"B694$&.04%2120.06&1"%%06Z&]21&,A'T&1"%%06&[AA&921&[TA&)"B6$6806&8094$:&<0.#06Z&U41&061F.2=B:&902&0260.&#$.=B‐ 1=B62G%2=B06&D.NQ0&H"6&TA&921&wA&;26B02:06&F."&]4$&@&921&w&D09L$#06Z&a20.902&1"%%&4$W&0260&V%026H"%$328>02:&#0.& 026/0%606&]4$>N.F0.R&32:&B"B03&801:4%:0.21=B06&X61F.$=B&)0.:&80%08:&<0.#06Z&\660.B4%9&#0.&j9q0>:0&1"%%&01&/$&0260.& J$:/$681#$.=B321=B$68&32:&%0906#280.&;.#801=B"11/"60&$6#&]C."6$:/$6806&>"3306Z&U03&$3%20806#06&*:.4Q06‐ .4$3&>"33:&0906W4%%1&8."Q0&]0#0$:$68&/$Z X1F0.6&_$4%2:L:1H0.1F.0=B06 X1F0.6&4%1&-."q0>:&32:&26:0.645"64%0.&U230612"6&920:0:&-":06/24%0&$6#&xB46=06Z&U20&)206&[@,A&XD&120B:&12=B&4%1&_$4%2‐ :L:1346480.26&WC.&X1F0.6&#20&*001:4#:&)2061Z&*20&B4:&)0.:0&WC.&41F0.6&W01:801=B.20906R&$3&120&H0.926#%2=B&/$&34=B06^ ?&V$%:$.&#01&X$K02%061&$6#&l0.926#061&ED010%%1=B4K&#01&!2:02646#0.1R&e6:0.1=B20#0&4%1&H0.926#06#0&;%0306:0I ?&*:4#:&4%1&80:02%:0.&!N8%2=B>02:1.4$3&E$6:0.1=B20#%2=B0&J$:/$6806&$6#&808061L:/%2=B0&X61F.C=B0&#01&NOZ&P4$301I ?&p09061:02%0&X.902:&$6#&b.02/02:&E]4%46=0&/<21=B06&X.902:&$6#&b.02/02:R&8$:&801"6#0.:&$6#&8$:&H0.9$6#06I ?&!061=B&4%1&\6#2H2#$$3&E!061=B&4%1&!4Q&$6#&!2G0%F$6>:&#0.&-%46$68R&H0.<2.>%2=B06&H0.1=B20#060.&p0906106:<C.W0I ?&!2:&>C6K2806&D060.45"606&:02%06&EJ4=BB4%58>02:&4%1&8060.45"606C90.8.02W06#01&]0<$11:1026I ?&J4:$.&21:&]01:46#:02%&H"6&e.9462:L:&E8.C6&21:&c02%&#0.&*:4#:R&*:4#:&<2.#&/$&D.C6.4$3I ?&D0:02%:0&]06C:/$68&H"6&*:.4Q06&$6#&-%L:/06&E%468143&B4:&l"..468R&b">$1&4$W&e+]4B6R&P4#W4B.06&$6#&h$W$Q80B06I ?&V%026:02%28>02:&$6#&D."Q/C828>02:&EV"392645"6&H"6&902#03&#$.=B&J$:/$68132kI ?&b.02.4$3&21:&c02%&#01&-%461&E.$B28&7&90%09:R&801:4%:0:&7&<2%#<C=B128R&%00.&7&26:0612HR&F.2H4:&7&NO06:%2=BI ?&X$1&-4.5/2F45"6&80<4=B1060&\#065:L:&Ec02%64B30R&U24%"8&$6#&;68480306:&WC.&J0$01R&V$%:$.&80:02%:0.&)0.:0I Markus Etlinger ‐ 1127827

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Systemische Umfeldanalyse

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Singles

X.902:8090.

b432%206 DIE PERFEKTE STADT

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Planer

Worauf muss geachtet werden?

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Hypothesen E'I&bC.&#20&b432%20&3$11&026&D%02=B80<2=B:&/<21=B06&X.902:&$6#&-.2H4:%0906&B0..1=B06Z U20&JLB0&/$3&X.902:1F%4:/&92.8:&l".+&$6#&J4=B:02%0&26&12=BZ&;260.102:1&0.1F4.06&12=B&#20&X6801:0%%:06R&4$W8.$6#&#0.& >C./0.06&)080R&*:4$1&$6#&%4680&)4.:0/02:06R&46#0.0.102:1&126#&120&#$.=B&#20&$632G0%94.0&JLB0&4$=B&>$./W.2158&0.‐ .02=B94.&$6#&9%02906&0H06:$0%%&%L680.&23&]C."Z&;1&829:&B20.&64:C.%2=B&4$=B&l".:02%0&WC.&#20&e6:0.60B306Z&U20&*001:4#:& <C.#0&<20&026&8."Q0.&x43F$1&W$6>5"620.06R&<"&#20&X.902:&1:L6#280&-.L106/&23&X%%:48&9012:/:Z&U41&WCB.:&<4B.1=B026%2=B& /$&B"B0.&-."#$>5H2:L:&#0.&!2:4.902:0.&$6#&8$:06&;.809621106&26&b".1=B$68&$6#&;6:<2=>%$68Z&;1&<2.#&WC.&#20&026/0%606& -0.1"606&1=B<20.28&1026&026&0=B:01&D%02=B80<2=B:&/<21=B06&X.902:&$6#&-.2H4:%0906&/$&r6#06Z&;9061"&<2.#&01&62=B:& 3N8%2=B&1026R&4%%&102606&a"99o1&$6#&\6:0.01106&#2.0>:&26&#0.&*001:4#:&64=B/$>"3306Z \6:0.H065"6 ;260.102:1&1"%%:06&4$1&#03&X.902:1H0.:.48&>%4.&#0r620.:0&X.902:1/02:06&B0.H".80B06&$6#&>026&h<468&/$&y90.1:$6#06& B0..1=B06Z&s0#"=B&<2.#&01&46&q0#03&;26/0%606&%20806R&10260&]4%46=0&/$&r6#06&$6#&1"32:&026&D%02=B80<2=B:&/<21=B06& X.902:1/02:&$6#&b.02/02:&B0./$1:0%%06Z&!061=B06&126#&$6:0.1=B20#%2=B&$6#&1"32:&<2.#&4$=B&#20&D0<2=B:$68&#2010.& 902#06&c02%0&902&q0#03&46#0.1&W4%%06Z&U20&*:4#:&46&12=B&$6#&#0.&#432:&801=B4O060&p09061.4$3&06:1=B02#0:&62=B:&C90.& #20106&b4>:".&$6#&B4:&23&h<02W0%1W4%%&4$=B&<0628&;26M$11&#4.4$WZ&;26&"O060.&U24%"8&/<21=B06&X.902:8090.&$6#&X.902:‐ 60B30.&$6#&1"32:&0260&>%4.0&U0r625"6&#0.&l".1:0%%$6806&902#0.R&0H06:$0%%&1=B"6&9023&;261:0%%$681801F.L=B&>N66:0& B20.&D.06/06&#0r620.06&$6#&491:0=>06Z E,I&U41&;.809621&1"%%&#06&B"B06&L1:B051=B06&X61F.C=B06&#0.&-%460.&80.0=B:&<0.#06Z ;1&1"%%:0&026&D%02=B80<2=B:&/<21=B06&4.=B2:0>:"621=B03&)2%#<$=B1&$6#&80F%46:0.&!"6":"62:L:&80W$6#06&<0.#06Z&U20& F4.5/2F45H0&-%46$68&9.268:&#20&*=B<20.28>02:&32:&12=BR&#411&#20&]0<"B60.&0260.102:1&>0260&;kF0.:06&26&F$6>:"&D01:4%‐ :$68&126#&$6#&46#0.0.102:1&:02%1&10B.&H0.1=B20#060&X61F.C=B0&B4906Z&)41&#03&;2606&80WL%%:&.$K&902&02603&X6#0.06& H20%%02=B:&e690B4806&B0.H".Z&*"32:&901:0B:&#20&D0W4B.R&#411&H20%0&H0.1=B20#060&*5%0&/$.&l0.<06#$68&>"3306R&<41& #06&X6%20806&#0.&-%460.&<4B.1=B026%2=B&06:808061:.09:Z&X6#0.0.102:1&829:&01&2330.&<20#0.&]021F20%0&#4WC.R&#411&4$W& #03&P02Q9.0G&06:1:46#060R&62=B:&80<4=B1060&*:L#:0R&100%06%"1&<2.>06&$6#&2B606&026&028061:L6#280.&xB4.4>:0.&W0B%:Z& ;1&1=B026:&09061"&/<02W0%B4KR&<066&0260&*:4#:&/$&10B.&H0.1$=B:&#20&J4:$.&64=B/$92%#06R&90/20B$681<0210&>C61:%2=B&/$& 1=B4O06Z&;26&$.94601&e3W0%#&<2.#&620&#2010%906&;.%0962110&920:06&>N6606&<20&0260&)46#0.$68&4$W&02603&]0.8&"#0.& 026&*080%:$.6&4$W&#03&!00.Z&;1&1"%%:0&0B0.&$3&#20&"F534%0&D01:4%:$68&#0.&b.02.L$30&23&a269%2=>&4$W&#20&b$6>5"6& #2010.&80B06R&4%1&#4.$3&026&>C61:%2=B01&J4:$.0.%09621&/$&>.020.06Z&U20&l0.46:<".:$68&%208:&902&#06&-%460.6Z&;1&829:& "K&02606&e6:0.1=B20#&/<21=B06&#03&)$61=B&#0.&D01:4%:0.&$6#&#0.&:4:1L=B%2=B06&X60286$68&#$.=B&#20&]0<"B60.&$6#& J$:/0.&H"6&D09L$#06&$6#&NO06:%2=B06&PL$306Z \6:0.H065"6 ;1&1"%%:0&H0.1$=B:&<0.#06R&#20&]0#C.W62110&#0.&]0<"B60.&<20&4$=B&#0.&-%460.&/$&90W.20#2806Z&X$=B&B20.&B4%:0&2=B&#06& U24%"8&/<21=B06&902#06&-4.:0206&WC.&02606&<0106:%2=B06&b4>:".Z&J4=B&#0.&b0.581:0%%$68&#0.&D09L$#0&1"%%:06&#20&]0‐ <"B60.&806$8&!N8%2=B>02:06&B4906&12=B&#20&)"B69%N=>0R&b.02.L$30&$6#&NO06:%2=B06&]0.02=B0&4$W&0260&028061:L6#280& X.:&46/$028606Z&J2=B:&q0#0.&)26>0%&3$11&921&26&#41&%0:/:0&U0:42%&#$.=B80F%46:&$6#&801:4%:0:&1026Z&U20&26:$25H0&X6028‐ 6$68&02601&j.:01R&#01106&b$6>5"6&62=B:&1=B"6&H"6&#06&-%460.6&H".8080906&<$.#0R&1:L.>:&#06&F0.1N6%2=B06&]0/$8&#0.& ]0<"B60.&/$&2B.03&p09061.4$3Z !"##$%&'()*"#)+'&+,)-+'."&/#*012+34 fU20&*00%0&21:&$6F%4694. U4902&1"%%:0&x0.8o+-"6:"210&#41&D%C=>&#0.&!061=B06&90MC80%6Z&;1&1"%%:0&#20&F0.W0>:0&*:4#:&1026R&#20&2B.06&;26<"B60.6& P4$3&/$3&X:306&80<LB.:R&1:4G&120&026/$FW0.=B06R&<20&-4.21&01&:$:Z&\6&x0.8o+-"6:"210&21:&4%%01&64BR&#0.&X.902:8090.R& #0.&V26#0.84.:06R&#20&*=B$%0R&#0.&*$F0.34.>:R&#41&;26>4$W1/06:.$3R&1"84.&#41&p46#R&1"&<4.&01&80#4=B:Z&;26&3$%5‐ W$6>5"64%0.&j.:R&#20&e:"F20&0260.&90110.06&*:4#:Z&X%1&<L.0&#41&D0WCB%&H"6&]0B4$1:B02:&62=B:&30B.&4%1&0260&b.480&#0.& ]0.0=B6$68R&#20&12=B&43&h02=B0651=B&0.%0#2806&%L11:Z&e3&846/&12=B0./$80B06R&#$.K06&V26#0.&026&F44.&*:.4Q06&J4306& <20&=B0326&#0&1"%02%&80906Z&U41&L6#0.:&%02#0.&62=B:1&#4.46R&#411&x0.8o+-"6:"210&26&0:<4&1"&H20%&)L.30&4$11:.4B%:&<20& 026&VCB%1=B.46>Zg _$0%%0^ BGF^((<<<ZW4/Z60:(4>:$0%%(W0$2%%0:"6(#094G06(#20+W$6>5"64%0+1:4#:+B20.+1"%%:0+02634%+#41+8%$0=>+M$080%+90>"3306+''mATA'SZB:3%&+&,[ZA'Z',

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SWOT ‐ Analyse

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Städtebaulich Strategie und Qualität der städtebaulichen Planung U20&1:L#:094$%2=B0&*:.4:0820&120B:&0260&!21=B$68&4$1&H0.1=B20#0606&]0.02=B06&H".Z&U20&*001:4#:&1"%%&<20&0260&02‐ 8061:L6#280&*:4#:&W$6>5"620.06&$6#&)"B606(p0906R&X.902:&$6#&b.02/02:(V"61$3&32:02646#0.&H0.02606Z&\3&1:L#‐ :094$%2=B06&V"6/0F:&r6#06&12=B&*=B$%06R&\6#$1:.20R&)2.:1=B4K190:.2090R&b".1=B$681026.2=B:$6806R&b.02/02:46%4806R& V"61$31:LG06R&D0<0.90ML=B06R&D.C6ML=B06&$6#&0260&]4$F4./0%%0&WC.&14>.4%0&;26.2=B:$6806Z&U2010&8.$FF20.06&12=B& >.021WN.328&$3&02606&/06:.4%06&*00&$6#&126#&H"6&D.C6ML=B06&#$.=B/"806Z&U0.&NO06:%2=B0&]0.02=B&1"%%&1"&8$:&01&80B:& H0.>0B.190.$B28:&1026Z&U41&X.04%&<2.#&23&J".#06&$6#&j1:06&H"6&0260.&X$:"94B6&$6#&]4B68%02106&908.06/:Z&\3&*C#06& 90r6#0:&12=B&#41&jF0%&)0.>&H"6&D060.4%&!":".1&$6#&23&)01:06&92%#06&V%0268L.:06&#20&]08.06/$68Z&U20&D0<2=B:$68& /<21=B06&#06&b%L=B06&WC.&)"B606R&D0<0.90R&b".1=B$68&$6#&;6:<2=>%$68&1"<20&]2%#$68&1=B026:&4$180<"806&$6#&10B.& >%4.&808%20#0.:Z Nutzung der Erdgeschoßzonen U20&X$K02%$68&#0.&026/0%606&]4$F4./0%%06&120B:&02606&.0%45H&M0k29%06&e38468&32:&#06&;.#801=B"Q/"606&H".Z&D0‐ <C61=B:&126#&D01=BLK0R&)".>(p2H0&!421"60G06R&]C."1R&490.&/$3&c02%&4$=B&)"B6$6806Z&D.$6#1L:/%2=B&1"%%06&#06& ;.#801=B"Q/"606&9.02:0&D0B<080&$6#&NO06:%2=B0&]0.02=B0&32:&l0.<02%i$4%2:L:06&H".80%480.:&<0.#06Z&;1&<2.#&)0.:& 4$W&4$1.02=B06#0&b%L=B06&WC.&P4#W4B.0.&$6#&b$Q8L680.&80%08:Z& 5"*3'.6.)"&7)-"/6&/3'$%2+'.)7+#)89+&.3'$%+&):*",+# U0.&NO06:%2=B0&P4$3&#$.=B/20B:&#20&-%46$68&46&H20%06&*:0%%06Z&\3&b">$1&1:0B:&#0.&/06:.4%&F%4:/20.:0&*00&ETB4I&32:&0260.& 461=B%20Q06#06R&8."Q06&D.C6ML=B0&ESB4IZ&U0.&NO06:%2=B0&P4$3&1"%%&$6:0.1=B20#%2=B06&J$:/$6806&$6#&808061L:/%2=B06& X61F.C=B06&80.0=B:&<0.#06Z&\660.B4%9&80F%46:0.&]094$$6819%N=>0&r6#06&12=B&>%0260.0&-%L:/0&"#0.&D.C6ML=B06&#20& WC.&4%%0&p0$:0&/$8L68%2=B&126#Z&U20&1=B$%21=B06&;26.2=B:$6806&$6#&#41&*:4#:B4$1&8.06/06&4%%0&46&8."Q/C8280&D.C6ML‐ =B06Z&U0.&b".1=B$68190.02=B&<2.>:&26&#0.&F%460.21=B06&U4.1:0%%$68&>"3F4>:0.R&".20650.:&12=B&490.&23&J".#06&/$&#03& 8."Q06&-4.>&B26Z&U20&D0<0.90ML=B06&23&j1:06&126#&10B.&#2=B:Z ;03+<<*0+):6",+)"&7)#.671#$%+#)=+<+& U41&*F0>:.$3&#0.&0.%0994.06&PL$30&<2.#&4$W&H0.BL%:6213LQ28&>%0260.&b%L=B0&10B.&H20%WL%58&1026Z&l"6&90<$11:&>%026& 80B4%:0606&)"B69%N=>06&32:&$6:0.1=B20#%2=B0.&J$:/$68&26&#06&;.#801=B"Q/"606R&C90.&026&b".1=B$681+&$6#&;6:<2=>‐ %$6814.04%&32:&8."Q06&b.02ML=B06&23&V0.6&921&B26&/$&10B.&8."Q06R&#20&*:4#:&23&j1:06&W41106#06&D0<0.90ML=B06R&<2.#& 4$W&#06&,@A&B4&4%%01&/$&r6#06&1026Z !&<'&7"&/)*&)7+&)89+&.3'$%+&)>+02+%0 l".8010B06&126#&/$.&X6926#$68&46&#06&NO06:%2=B06&l0.>0B.&026&]4B6B"WR&/<02&e+]4B61:45"606R&/<02&]$1%26206R&*:.4‐ Q0694B606&$6#&#4.C90.&B264$1&026&h$9.2680.&/$.&X,[&$6#&0260&J".#+j1:$3W4B.$68&26&b".3&0260.&*=B60%%1:.4Q0&E*'IZ Persönliche Stellungnahme zum Projekt U41&-."q0>:&*001:4#:&X1F0.6&21:&02601&#0.&8.NQ:06&*:4#:06:<2=>%$681F."q0>:0&;$."F41&$6#&<2.#&64=B&b0.581:0%%$68&>026& 60$0.&*:4#G02%&)2061&1026R&1"6#0.6&62=B:&/$%0:/:&4$W8.$6#&#0.&p480&0260&028061:L6#280&*4G0%2:061:4#:&)2061R&#20&26& 12=B&H20%0&X1F0>:0&0260.&H"%%<0.5806R&>%02606&*:4#:&9026B4%:06&<2.#Z&j9&#20101&-."q0>:&;.W"%8&B4:&"#0.&62=B:&21:&#06>0& 2=B&1=B<0.&/$&F."86"15/20.06&$6#&<2.#&12=B&23&p4$W0&#0.&s4B.0&/02806Z&U20&c06#06/&02606&)"B6+&$6#&X.902:1>43F$1&/$& 1=B4O06R&26&#03&01&46&>0260.%02&\6W.41:.$>:$.&W0B%:R&1:.09:&30260.&!026$68&64=B&10B.&26&P2=B:$68&0260.&/20%".20650.:06& D010%%1=B4KR&26&#0.&q08%2=B0&X9%L$W0&1:4.>&"F5320.:&$6#&4$W&-."#$>5H2:L:&4$180.2=B:0:&126#Z& U20&)206&[@,A&U0H0%"F306:&XD&B4:&12=B&4$W8.$6#&#0.&U230612"606&#01&-."q0>:1&0260&l20%/4B%&H"6&h20%06&801:0=>:&#20& 23&;26/0%606&62=B:&4%%0&32:02646#0.&H0.02694.&126#Z&;1&<2.#&10B.&1=B<20.28&<0.#06&4%%06&H0.1=B20#0606&X61F.C=B06& 80.0=B:&/$&<0.#06Z&U0.&b.02.4$3&1"%%&9021F20%1<0210&.$B28&$6#&90%09:R&<2%#<C=B128&$6#&801:4%:0:&1026Z&U0.&!061=B&1"%%& 4%1&!4Q&#0.&U2680&80%:06R&<"902&#41&-."q0>:&62=B:&"B60&\6H01:".06&$6#&12=B&46120#0%6#01&D0<0.90&.04%2120.94.&21:Z U20&8."Q801=B.209060&p2W0+)".>+]4%46=0&<2.#&23&X%%:48&B4$F:1L=B%2=B&H"6&#06&X>:0$.06&80W$6#06&<0.#06&3C1106Z&U20& *:4#:&B4:&6$.&90#268:&;26M$11&4$W&#20&p09061<0210&#0.&]0<"B60.Z U41&-."q0>:&<2.>:&4$W&32=B&10B.&80<21106B4K&$6#&32:&8."Q03&;68480306:&80F%46:Z&X$=B&#0.&X$W<46#&WC.&#20&l0.‐ 34.>:$68&#01&-."#$>:1&21:&8."QZ&U066"=B&21:&#20&*:4#:R&<20&/$H".&1=B"6&0.<LB6:R&>026&p49".Z&;268.2O0&B4906&#2.0>:0& X$1<2.>$6806&$6#&126#&2..0H0.1290%Z&;1&B0..1=B06&>0260&>"6:."%%20.:06&]0#268$6806Z&;1&829:&LB6%2=B0&l0.1$=B0R&#20& /$3&c02%&W$6>5"620.06&$6#&/$3&c02%&801=B02:0.:&126#Z&e:"F20&$6#&P04%2:L:&%20806&"K&<02:&4$102646#0.Z&;26&8."Q01&$6#& 1F46606#01&;kF0.2306:Z

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Sondergebiete der Entwicklungssteuerung

Monte Laa

Stadtenwicklungsgebiet Monte Laa, Wien 10 Masterplan: Architekt Albert Wimmer Projektstand: großteils fertiggestellt Planungsbeginn: 1995 Baubeginn: 2000 Grundfläche: 90.000m2 Nutzfläche: 200.000m2 (Wohnen und Arbeiten) Wohnungen: 2.110 (Gemeinde-, Genossenschafts- und Eigentumswohnungen) BewohnerInnen: ca. 6.000 (60% mit Migrationshintergrund)1 Das Stadtentwicklungsgebiet Monte Laa befindet sich im Osten Favoritens nördlich der Laaer-Berg-Straße zwischen Absberggasse, Moselgasse und Urselbrunnengasse.2 Die Überplattung der A23 Südosttangente durch PORR, dem Eigentümer des Gebiets, stellt die Grundlage dieses Projekts dar.

Violett-Wohnen, Orange-Büro und Bildung

Übersichtsplan Monte Laa Stand 20093

Gestaltungsvorgaben durch den Masterplan Das Gebiet ist in zwei Teile geteilt: Den Bürobereich im Südwesten und den Wohnbereich im Nordosten. Getrennt werden diese durch den von Martha Schwartz entworfenen Park Monte Laa, ein von Rampenbauten geprägter, langgezogener Grünbereich mit einer Größe von 12.400m2. Der Masterplan entspricht dem Konzept der Stadt Wien, das eine Zusammenfassung von Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Bildung vorsieht. 4 Das Wohngebiet besteht aus unterschiedlichen Wohnbautypen, die teilweise auch Büros beinhalten. Das Bürogebiet aus dem Bürokomplex Office Provider und dem Porr-Hauptquartier sowie weiteren seit Jahren im Bau gestoppten Bürotürmen inklusive Nahversorgungszentrum. Seit 2002 waren zwei 90m hohe Türme über einer 30m hohen Basis5 an der Straßenfront der

1 http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/veranstaltungen/ausstellungen/2011/partizipation/ausstellung.html 23.11.2011 2 Vgl. http://www.montelaa.biz/monte-laa-geschichte/item/168-der-begriff-monte-laa 23.11.2011

Bild: http://www.montelaa.net/widmungsplan-2009/ueberblick/MonteLaa-Shema_2009_IMG_3467.jpg 27.12.2011 Vgl. http://www.zement.at/service/literatur/fileupl/montelaa_entstehung02_05.pdf 23.11.2011, http://www.montelaa.biz/monte-laa-architektur/item/257-das-stadtentwicklungsgebiet-monte-laa 23.11.2011 sowie http://www.montelaa.biz/diskussionsrunden/item/73-buergerversammlung-zum-flaechenwidmungsplan-7915 27.12.2011 5 http://www.hollein.com/ger/Architektur/Nach-Laendern/Oesterreich/Monte-Laa-Tower-1 23.11.2011 3 4

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Laaer-Berg-Straße geplant. Nach einer Umwidmung 2010 sollten stattdessen drei bis zu 110m hohe Türme entstehen. Dies bewirkte ein große Aufregung von Seiten der Bewohner, die in eine Bürgerbewegung resultierte. Nach mehreren Verhandlungen wurde im Sommer 2010 die maximale Bauhöhe auf die des Porr-Hauptquartiers (ca.86m) verringert, die neuen Gebäude von der Wohnbebauung abgerückt und die Front an der Laaer Berg Straße aufgelockert. Ein Schwerpunkt wurde auf die kinder- und jugendgerechte Gestaltung der Wohnhausanlage gelegt, sowie auf die Errichtung eines Quartiersmanagements, welches nun von Bauträger BUWOG betrieben wird und als Anlaufstelle für alltägliche Fragen und Probleme dient.6 Mit dem Campus Monte Laa wurde das Pilotprojekt der Stadt Wien einer gemeinsamen, ganztägigen Bildungseinrichtung für Krippen-, Kindergarten- und Volksschulkinder umgesetzt.7 Dichte (GRZ): 0,5 -0,75 Höhe: Gemischtes Baugebiet: Bauklassen III, IV und V sowie in Teilgebieten VI Laut Flächenwidmungsplan darf in Bauklasse VI je nach Bauplatz 35-55m, 45-65m bzw. bis +130-180/190m über Wr. Null hoch gebaut werden. Zahl der Baufelder: 15; anhand von Bauträgerwettbewerben entwickelt Bürogebiet: Porr-Hauptquartier (Porr-Turm, Absberggasse 47) Bürokomplex Office Provider (Laaer-Berg-Straße 43) Campus Monte Laa (Rudolf-Friemel-Gasse 3) drei Bürohochhäuser entlang der Laaer-Berg-Straße (in Planung; Umstrittener Flächenwidmungsund Bebauungsplan Nr.7915) Wohngebiet: Kunstblicke (Absberggasse 45a), Tanzende Säulen (Collmanngasse 42), Carré Vert (Emil-FucikGasse 3), Screen (Emil-Fucik-Gasse 1), Cubino (Moselgasse 2-4), Meandrino (Moselgasse 6-8), Wohnen am Laaer Wald (Moselgasse 10-14), Living Colors & Holz(t)raum (Waltenhofengasse 5) Der inmitten des Wohngebietes stehende Bürokomplex Screen dient dem Lärmschutz am nördlichen Ende der A23-Überplattung.

Gebäudeübersicht Monte Laa8

Visualisierung Turmbauten Architekt Hans Hollein

6 7 8

http://www.wien.gv.at/rk/msg/2007/0618/008.html 18.6.2007 http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/architektur/oeffentliche-bauten/schulbauten/montelaa.html 23.11.2011 Bild: http://www.montelaa.biz/monte-laa-architektur/item/257-das-stadtentwicklungsgebiet-monte-laa 23.11.2011

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Übersichtsplan 1:5000

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Fotodokumentation

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SWOT-Analyse

INTERN

EXTERN

HELPFUL STRENGTHS

HARMFUL WEAKNESSES

PE A Diversität in Funktionen und Wohnungstypen B.P.SW Multikulturalität – Zusammenbringung von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen B.SP.PE.LE Autobahnüberplattung – Lärmschutz für Anrainer B.A klares Design – Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten PE.SW Kombination von Wohnen und Arbeiten A B ansprechende Landschaftsarchitektur PE A gute Vermietung der Wohneinheiten B PE A gute Annahme des Projekts durch die Bewohner B.LE.P Corporate Identity – Monte Laa: Gefühl für Gemeinsamkeit nach Innen; Aushängeschild, Werbung nach Außen B.SP.PE Kindergarten und Schule als Teil des Projekts in unmittelbarer Nähe B.SP.PE kurze Wege zu Arbeits- und Betreuungsstätten (Zweiteres zumindest theoretisch) PE hohe Dichte A architektonische Vielfalt im Gebiet SW gute Weiterentwicklung des Gebiets ohne großem Zutun der Stadt B.PE.LE Nähe zu Naherholungsgebiet Laaer Berg, Böhmischer Prater B.PE.LE Nähe zur Innenstadt (15-20 Minuten) PE.LE Nähe zu Flughafen

B Hoher Migrationsanteil B Hohe Windbelastung im Park B.PE.SP.P schlechte ÖPNV-Anbindung B.SP Abhängigkeit von Auto B Fahrrad wenig attraktiv (hochgelegenes Gebiet) B Containerverbauung und Parkplätze sind sehr abweisend B schlechte Nahversorgung B Mangel an richtigen Spielplätzen und Grünflächen B kleine, enge Gärten (Wohnungen?) mit viel Einsicht A Nutzung der Balkone sowie sämtlicher verglasten Vorzimmerbereiche als (unansehnliches) Lager PE.LE.A Verzögerung des weiteren Ausbau des Gebietes B laute Autobahn in unmittelbarer Nähe (nur begrenzte Lärmfreie (Spazier-)Möglichkeiten in der Umgebung)

OPPORTUNITIES

THREATS

P.B.PE Mehr Arbeitsplätze (ca.3000) durch Turmbau B.PE gute Nahversorgung durch EKZ in neuen Türmen B.P.SP.PE erwartete Verbesserung der ÖPNVInfrastruktur >erhöht Lebensqualität und Wert des Grundstücks P.SP Weitere Überplattung der Autobahn als Möglichkeit zur weiteren Urbanisierung des Gebietes P.PE Ausbau zu einem Bau-fokussierten Standort durch Gewinnung von z.B. Strabag als Mieter

B.P.SP.PE keine Verbesserung der ÖPNVInfrastruktur B Schlechte Nahversorgung, kein Bau des geplanten EKZs B Beschattung durch neue Türme PE LE Bürger als Gefahr für die Fortschreitung des weiteren Ausbau der Liegenschaft (Bürgerbewegung gegen neue Bürotürme) P.PE.LE.A schlechte Wirtschaftslage verhindert dies u.a momentan/kann dies auch noch weiterhin verhindern P.PE.LE.A Probleme beim Finden neuer Büromieter

(Projektentwickler PE, Liegenschaftsentwickler LE, Stadtplanung Wien SW, Architekt A, Politiker P, Bürger B)

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Kritik Nähert man sich dem Stadtentwicklunsgebiet Monte Laa, fällt schon von Weitem der Porr-Turm ins Auge. Dies wäre ein gelungenes Aushängeschild mit Wiedererkennungswert, würden die fehlenden Türme endlich das Ensemble ergänzen. Alleine in der Brandung wirkt der Porr-Turm nur wie ein weiterer, aus dem Boden gestampfter, „moderner“ Büroturm, wie es sie viele gibt. Fährt man über die Südosttangente wird das Projekt südseitig mittels einem übergroß dimensionierten Plakat beworben. Dieses ist auf unansehnlichen, gestapelten Containern montiert und soll die brachliegende Fläche mit Parkplatz dahinter kaschieren bis die teils langersehnten, teils gefürchteten, Hochhäuser gebaut werden. Weiters dient es scheinbar als eher mentaler, da lediglich sichtabsperrender, Lärmschutz vor der Autobahn für den Grünstreifen und die dahinterliegenden Anwohner. Nordseitig kämpft der Bürokomplex Screen ebenfalls mit großen Lettern um mehr Mieter aufgrund der offenbar nicht sehr gut ausgelasteten Strukturen. Dieser Bürokomplex ist auch zugleich Lärm- und Immissionsschutz für die dahinterliegende Bebauung. Diese städtebauliche Strategie ist sehr wirksam, allerdings wird damit gleichzeitig die Grundidee durchbrochen, welche das Gebiet durch den Landschaftspark streng in zwei Teile – den Wohn- und den Arbeitsbereich - teilt. Durch die extrem autobahnnahe Lage ist der Lärmschutz von sehr hoher Bedeutung und so sind die gläsernen Lärmschutzwände am nördlichen Rand überall stark präsent. Der Bau der weiteren Türme ist umstritten. Einerseits ist es fraglich, ob die Strategie, noch mehr neue Büroflächen zu schaffen, nicht eher kontraproduktiv ist hinsichtlich der geringen Lagequalität, der schlechten Wirtschaftslage und der hohen Anzahl der momentan in Wien leerstehenden und parallel ständig neu errichteten Büros.9 Andererseits könnten die neuen Türme auch einen (ökonomischen) Aufschwung für dieses eher wohnlastige Gebiet mit sich bringen, ebenso wie eine dringend benötigte Verstärkung der Nahversorgung und der ÖPNV-Infrastruktur. (Ein Nahversorgungszentrum ist im Erdgeschoß einer der Türme vorgesehen.10) Für die Lebensqualität der Bewohner stellen die unsichere Entwicklung der Hochhäuser, die nach wie vor überall präsenten Baustellenzäune sowie die ständig wechselnden Baustellen eine Beeinträchtigung dar. So verwundert es auch nicht, dass die bereits seit zehn Jahren geplante Umsetzung der Türme nicht nur durch die verschiedensten (wirtschaftlichen) Entwicklungen, sondern auch durch eine sehr starke Bürgerbewegung aufgehalten wird. Damit eng im Kontext steht der beeindruckende Bewohnerzusammenhalt, der vermutlich durch das Corporate Identity schaffende, klar abgrenzbare Gebiet mit dem identitätsstiftenden Namen Monte Laa entstanden ist. Hierdurch kann sich der Mieter, Eigentümer oder Angestellte leicht als Teil einer nach außen hin abgegrenzten Einheit fühlen. Ein Attribut, welches vorbildhaft ist. Dementsprechend gibt es auch spezielle Websites und Internetforen die den Leuten Raum für Beschwerden und mehr oder wenig regen Austausch unter Nachbarn ermöglichen. So sind auch Gemeinschaftsprojekte wie ein Gemeinschaftsgarten im Park und eine vielsprachige Spielgruppe entstanden. (Hier ist anzumerken, dass der Begriff Monte Laa für die Bewohner auch das östlich benachbarte Neubaugebiet miteinschließt.)

9

10

Vgl. http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?p=86728074 27.12.2011 ebda

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Sondergebiete der Entwicklungssteuerung

Monte Laa

Die Erdgeschoßzone im Wohngebiet ist durch Privatgärten, Wasch- Fahrrad- und Müllräume geprägt. In bestimmten Bereichen (Tanzende Säulen, Collmanngasse 42; Living Colors, Emil-Fucik-Gasse 4) wird sie durch einen Säulengarten ersetzt, in den Kinderspielraum und Stiegenhäuser eingesetzt sind. So erhalten sie die Durchgängigkeit und Transparenz im Erdgeschoß, man verliert allerdings an Nutzfläche. Nahversorgung gibt es lediglich im Sockel des Porr-Turms und selbst dort nur in mäßigem Ausmaß. Auf die Gestaltung des Freiraums wurde viel wert gelegt, was sehr positiv anzumerken ist. So macht der Grünstreifen Park Monta Laa mit seinen roten Rampen nicht nur optisch Spaß, sondern lädt u.a. durch bewegbare Liegestühle und Amphitheater auch zum Verweilen und nachbarschaftlichen Austausch ein, wäre da nicht das Windproblem, der dort vor allem in Nordwest-Südost-Richtung ungehindert durchzischen kann. Bleibt zu hoffen, dass dies in der warmen Jahreszeit nicht so stark zum Tragen kommt. An manchen Stellen sind die Rampen zu nahe an den Gebäuden positioniert und beschatten so die wenigen Wohnungen im Erdgeschoß. Meandrino (Moselgasse 6-8) beeindruckt durch den steinwüstenartig anmutenden Freiraum, während in der dahinterliegenden Waltenhofengasse 1-3 ein „geordnetes Gestrüpp“ zwischen den Häusern die Privatsphäre in den Gärten der dortigen Bewohner zu bewahren sucht. Alles in Allem kann ich sagen, dass mich das Projekt anspricht und einige sehr ansprechende Attribute (Park Monte Laa, Gesamtschule, generelle Freiraumkonzepte, klare Trennung der beiden Bereiche, spielerische Annäherung an das Projekt Wohnen) hat, wenngleich es auch hie und da kleine Mankos besitzt. Ich finde auch, dass die neuen Hochhäuser ein enormer Pluspunkt für diesen Stadtteil wären und einen Zustrom von Bewohnern mit sich bringen würden, wäre da nicht die große Abgelegenheit und schlechte Verkehrsanbindung. Leider sieht man auch hier wieder, wie sich die engen Vorgaben und die Profitgier der Wohnbaugesellschaften bzw. Projektentwickler auf die Qualität des Wohnens auswirken. Für den modernen Wohnbau in Wien scheint es Standard zu sein, die Leute wie Schafe zusammenzudrängen: Gärten mit Minimalfläche direkt an öffentlichen Erschließungswegen (Ausnahme Gebäude Wohnen am Laaer Wald mit angenehm dimensionierten Privatgärten) und Häusern/Hausteile, die in Mindestabstand zusammengezwängt sind. Schade.

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Quellen generell: http://www.montelaa.net/monte-laa 23.12.2011 http://de.wikipedia.org/wiki/Siedlungs-_und_Wohngebiet_Monte_Laa 23.12.2011 http://www.montelaa.biz/diskussionsrunden/item/73-buergerversammlung-zum-flaechenwidmungsplan-7915 27.12.2011 http://www.awimmer.at/jart/prj3/wimmer/main.jart?rel=de&reserve-mode=active&content-id=1154013716885&projekte_id=1164397025622#

Laura Scharf

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Eurogate / Aspanggr端nde Moritz Pohl (O825693)

Wien 3

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M 1:3000


Datenblatt Standort Das Stadtentwicklungsgebiet Aspanggründe-Eurogate liegt an der Südostgrenze des dichtbebauten Stadtzentrums im 3. Bezirk, auf dem Gelände des ehemaligen Aspang-Bahnhofes. Größe - Gesamtfläche: - Bebautefläche: - Bruttogeschossfläche:

131.000 m² 450.000 m²

Projektstand Phase 1: teilweise fertiggestellt & im Bau Phase 2: Entwicklung bis 2015 Phase 3: Entwicklung nach 2015 Planer/innen Masterplan: Phase 1:

Architekt Dipl.-Ing. Albert Wimmer (basierend auf Foster-Plan) Bauplatz 1: HEIMBAU/Feichtinger Architectes Wien Bauplatz 2: das Projekt ÖSW – Architekten Krischanitz & Frank Bauplatz 3: SOZIALBAU - S & S Architekten Schindler & Szedenik Bauplatz 5: BAI/Architekt Johannes Kaufmann Bauplatz 6: ARWAG - Architekt Albert Wimmer Bauplatz 7: Architekten Tillner & Willinger

Phase 2: ???? Phase 3: Gestaltungsvorgaben - Höhe: - Dichte: - Geschossflächenzahl - Bauklasse

12 bis 18m ca. 0,7 2,7 bis 4,15 III & IV & V

Baufelder - Wohnbau 7 - Gemischt 8 - Gewerblich 6 Nutzung - Wohnfläche rund 36% - Gewerbliche Nutzung rund 50% - sonstige Nutzung rund 14% Sonstige Wohneinheiten Einwohner Arbeitsplätze

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1600 - 2000 4000 - 5000 7400 - 8300

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SWOT Analyse

Chancen

- Lage - Anbindung -Energieeffizients -Arbeitsplätze - geförderter Wohnbau

- hohe Dichte lässt eingene neue Strucktur entstehen - fehlende U-Bahn Anbindung aber gute S-Bahn und bim Anbindung - prestige Projekt - viele Grünflächen

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Risiken

Stärken

Schwächen

- hohe Dichte - Stadt in der Stadt - ruhige Lage in der Stadt - eigene Strucktur - Erdgeschoss Wohnungen

- totes Eck, Abgetrennt - stark befahrene Straße im Süden,


Kritik Das Eurogate Projekt beeindruckt durch seine Größe und zentrale Lage in Wien. Das öffentliche Verkehrsnetz besteht allerdings momentan nur aus S-Bahn und Straßenbahn, ein U-Bahn Anschluss ist lediglich geplant. Es entstehen ca. 1800 neue Wohneinheiten und bieten damit für ca. 4000 Einwohner Platz. Das Projekt beinhaltet neben dem Wohn- und Bürobau auch gleich Supermärkte, Schulen und Kindergärten. Allerdings könnte es eventuell passieren, dass sich dieser städtebauliche Eingriff nicht so schnell in die Stadt integriert. Er ist in seiner Bebauungsform und Gestaltung doch anders als seine Umgebung und bildet daher eine Insel in der Stadt, auch wenn es sich prinzipiell in alle Richtungen versucht zu öffnen. Das Grundstück wird an zwei Seiten von einer großen Straße sowie der S-Bahn Richtung Wolfstal/Flughafen Wien eingefasst und öffnet sich daher nur wirklich auf eine Seite. Generell ist die Infrastruktur momentan nicht schlecht aber könnte sich durchaus noch verbessern. Städtisches Leben ist unmittelbar vor Ort nicht spürbar. Die bis jetzt gebauten Gebäude sind reine Wohnbauten. Auch das Erdgeschoss wird als Wohnbereich genutzt. Die Erdgeschosswohnungen verfügen zum Teil über kleine Gärten. Zwischen den Gebäuden befinden sich Wiesenflächen die von einem kleinen Wegenetz durchzogen werden. Gestaltet werden die Flächen außerdem mit großen Holzbänken. Wenn die Wege fertig sind, könnten sie durchaus einladend wirken. Fraglich ist auch, ob in den Höfen dadurch übermassige Lärmentwicklung stattfinden könnte. Positiv ist vor allem das Passivhauskonzept. Es wird ein einzigartiges Prestige- und Beispielobjekt geschaffe, welches durchaus Vorbild für viele andere Projekte in Wien, aber auch in anderen Ländern sein könnte und vielleicht auch sein wird. Ebenso könnte interessant werden, wie sich der gewerbliche Teil der Anlage entwickelt, wie dieser mit den Wohnbauten interagiert und auch ob und wie sich der Stadtteil um das Planungsgebiet verändern wird. Das Gebiet wird auf jeden Fall mit Fertigstellung des Südbahnhofes städtebaulich bedeutender werden und auch weiter ins Zentrum von Wien rücken.

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Zeitplan 1998-2003 1998 Erste Studie 2000 Status Reportw 2001 Masterplan 2004 Innerhalb von etwa zehn Monaten wurden die Ausschreibungsunterlagen und die Entwicklungsvorgaben zwischen Projektentwicklern und der Stadt Wien abgestimmt. 2004/2005 Projekt Albert Wimmer, Visualisierung Städtebaulicher Wettbewerb Oktober 2006 Widmungsverfahren zum Plandokument 7688 5. Oktober 2006 Beschluss durch den Gemeinderat März bis Juli 2007 Siegerprojekte Bauträgerwettbewerb Bauträgerwettbewerb 24. Jänner 2008 Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 7688, Aspanggründe/Eurogate Gemeinderatsbeschluss: Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 7828 (Schulbaublock, Bereich Adolf-Blamauer-Gasse) Herbst 2009; Baubeginn: Beginn der Aushubarbeiten Bauplatz 3 / Sozialbau 14. April 2010 offizieller Eurogate-Spatenstich

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Fallbeschreibung Die größte Passivhaussiedlung Europas wird geplant und ausgeführt. Sie entsteht am Rande des Zentrums von Wien auf einer Fläche von 131000m2. Initiiert wurde das Projekt von SPÖ und Grünen in Zusammenarbeit mit Wohnfonds Wien unter dem Themenschwerpunkt “Niedrigstenergie- und Passivhaus und seine typologische Weiterentwicklung im großvolumigen, urbanen Wohnbau”. Wettbewerb und Ausführung sollen zeigen, dass Projekte in dieser Größenordnung neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit auch leistbar bleiben. Es entsteht ein Projekt, das sich in Form und Gestaltung deutlich von seiner Umgebung abhebt und mit seinem Mix aus Wohnungen und Gewerbe und auch durch das Bauen einer neuen Schule und eines Einkaufszentrums fast wie eine kleine eigene Stadt dasteht.

Problemstellung, Zielformulierung Bei der Durchführung des Projektes wird es wohl kaum Probleme geben, da es sich um eine Aushängeschild des geförderten Wohnbaus handelt. Es arbeiten Politik und Ämter zielorientiert zusammen ohne sich gegenseitig große Hindernisse in den Weg zu legen. Probleme könnte es aber zwischen stark gewinnorientierten Projektentwicklern und Politikern geben. Interessant wird vor allem die Integration des neuen Stadtteils in die Stadt. Entscheidend wird der Ausbau des neuen Hauptbahnhofes sowie eine Anbindung an die U-Bahn sein um das Projekt voll in die Stadt zu integrieren. EIn Problem mit der Nachfrage nach Wohnungen wird es wohl eher nicht geben, da die meisten Wohnungen bereits vergeben und die neuen Bewohner zum Teil eingezogen sind.

Hypothesen 1. Es könnten Interessenskonflikte zwischen den Gestaltern (Masterplan und Architekten) und Projektentwicklern, sowie Politikern kommen. 2. Die Eingliederung des momentanen Solitairs “Eurogate” in die Stadt könnte schwer fallen und lange dauern.

Abwägung der Hypothesen 1. Für die Stadt Wien, speziell für die Parteien SPÖ und Grünen, ist das “Eurogate” Projekt ein Aushängeschild und Prestigeobjekt. Für Projektentwickler und Investoren gibt es trotz der guten Vorsätze natürlich ein stark gewinnorientiertes Denken. Architekten haben meist ideelle Vorstellungen und gerade ein Projekt, das so nie da gewesen ist, hat großes Potential, persönliche Sichtweisen und Standpunkte zu manifestieren. Diese sind oft von Gedanken und Vorstellungen geprägt, die nicht eins zu eins Zutreffen und auch wirtschaftlich keine Vorteile bringen. 2. Wie bereits beschrieben wirkt das große Gelände und seine Bebauung momentan sehr abweisend und fremd. Die neuen und energietechnisch optimierten Gebäude heben sich von ihrer Form und Ausprägung sehr stark von der ursprünglichen Umgebungsbebauung ab. Wenn man aus der Stadt kommt, beginnt das “moderne” Wien eigentlich erst hinter dem Grundstück. Trotz seiner vielen Grünflächen und Wege zwischen den Gebäuden lädt das Gelände nicht dazu ein, betreten zu werden. Zu bedenken ist außerdem, dass bei diesem Projekt mehr oder weniger gleichzeitig ca. 1500 Personen in dieses Gebiet ziehen werden. Moritz Pohl (O825693)

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Vorschläge 1. Um diesem entgegen zu wirken und realisierbare Projekte zur Auswahl zu haben ist ein Wettbewerb wohl die beste Lösung. Es wäre wichtig, ein kompetentes und unabhängiges Beraterteam als Jury einzusetzen. Bereits in der Phase des Masterplans sind Anpassungen an die Gegebenheiten notwendig, vor allem, wenn internationale Büros wie “Foster” an der Auschreibung teilnehmen. Weiters können Probleme durch die Unterteilung des großen Grundstückes entstehen. Einzelne Architekten bzw. Investoren entwickeln gleichzeitig verschiedene Projekte, die am Ende zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden. Es müssen daher gute und genaue Flächenwidmungen bestehen, sowie konkrete Gestaltungsideen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, auch spontane und ungeplante Entwicklungen in der Umgebung mit einzuberechnen. Dies ist bei Projekten dieser Größenordnung und im Zusammenhang mit weiteren großen Eingriffen in der Umgebung (z.b.: Projekt “Zentralbahnhof”) sehr schwer einzuschätzen. 2. Es muss informiert werden. Nicht nur über das Gebiet direkt, sondern vor allem über die Technik, die Gebäudeeigenschaften und über die Nachhaltigkeit. So können Menschen auf die Vorteile dieser Bauformen aufmerksam gemacht werden und verstehen gleichzeitig besser, was in ihrer Umgebung entwickelt wurde. Die vielen neuen Grünflächen müssen genutzt werden. Dies kann einerseits durch eine gestalterische Aufwertung geschehen oder auch durch organisierte Veranstaltungen.

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Seminararbeit Sondergebiete der Entwicklungssteuerung

Leitprojekt nรถrdlich des Heeresspitals

Corinna Pavlas, 0825198 WS 2011/12

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S Seminararb beit Sonderggebiete der Entwicklun ngssteuerun ng Corinnaa Pavlas, 08 825198

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Übers sichtspllan:

Schwarrzplan Maß ßstab 1:500 00

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Seminararbeit Sondergebiete der Entwicklungssteuerung Corinna Pavlas, 0825198

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Datenblatt: Standort:

nördlich des Heeresspitals im 21. Wiener Gemeindebezirk

Größe:

~ 91.765 m²

Projektstand:

teilweise schon gebaut; teilweise noch in Planung (Partizipation)

PlanerIn:

Arch.DI. Johannes Kastner-Lanjus DI. Erich Lust (Verkehrsplanung)

Gestaltungsvorgaben durch den Masterplan: Höhe:

variiert zwischen BK I und BK III

Dichte (GRZ):

GRZ 0,34

Geschossflächenzahl:

GFZ 1,62

Parkplätze:

Parkgaragen unter den Wohnbauten; ansonsten entlang der Straße

Zahl der Baufelder:

11 Baufelder (nicht konkret angeführt)

durchschnittliche Größe der Baufelder:

zwischen 4051 m² und 9760 m²

Wohnungsanzahl:

rund 950 Wohneinheiten

öff. Einrichtungen:

Schulstandort Mittelstufe

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Fotod dokume entation:

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Seminararbeit Sondergebiete der Entwicklungssteuerung Corinna Pavlas, 0825198

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SWOT-Analyse:

Stärken       

     

Schwächen

Wohnen im Naturschutzgebiet Förderung des ÖV Schulstandort Marchfeldkanal viel Grünraum wird im Gebiet erhalten direkte Nahversorgung im Gebiet Wohnbevölkerungspartizipation

gute Nahversorgung (B7) Verdichtung Belebung des Gebiets größere Nachfrage der Volkshochschule Wiederbelebung des alten Ortskerns Stammersdorf Ausbau Radverkehr

Chancen

Ignorieren des Naturschutzgebietes zu hoch geplante Dichte für das Gebiet bisher realisierte Wohngebäude weisen schwächen auf

Überlastung des ÖV (nur Straßenbahnlinie 31 vorhanden) hoher MIV

Gefahren

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Seminararbeit Sondergebiete der Entwicklungssteuerung Corinna Pavlas, 0825198

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Kritik:

Das Projekt selbst wurde von Arch.DI. Johannes Kastner-Lanjus gut geplant, jedoch wurden die bisher gebauten Wohngebäude meiner Meinung nach nicht auf den Gesamtkontext hin geplant, sondern es wurde jedes Haus selbst bearbeitet. Es wurden neben dem herkömmlichen Geschosswohnbau auch Erdgeschosswohnungen geplant. Diese Art der Nutzung der Erdgeschosse ist für dieses Gebiet sehr gut gewählt, da es im Umfeld viele Einfamilienhäuser und Reihenhäuser gibt. Eine noch bessere Lösung wäre eine Durchmischung von Nutzungen im Erdgeschoss. Wenn dies nicht passiert, könnte es geschehen, dass die Erdgeschosszonen nicht belebt sind und dadurch kein städtisches Leben entsteht. Der gewählte Standort ist aus Sicht der zukünftigen Bewohner und aus Sicht der Standortentwickler ein Wohntraum. Dies resultiert aus der guten öffentlichen Anbindung, aus dem Naherholungsgebiet Marchfeldkanal, aus der sehr guten Nahversorgung und dem Schnittpunkt zwischen Stadt und Land. Bei all diesen Vorteilen des Standortes für die Wohnbebauung darf man aber auch das Naturschutzgebiet nicht vergessen. Hier gibt es eine Flora und Fauna, welche es kaum mehr wo gibt. Neben den mittlerweile schon bekannten Ziesel und Feldhamstern haben sich auch wieder Bieber angesiedelt. Es ist nicht nur der Naturschutz ein Problem in diesem Gebiet, sondern könnte es auch passieren, dass wenn hier die geplanten 950 Wohneinheiten realisiert würden, der öffentliche Verkehr vollkommen überlastet ist (da hier nur die Straßenbahnlinie 31 fährt) und dadurch der MIV gesteigert wird. Es sollte auf jeden Fall vor Fertigstellung des Gebiets das Radverkehrsnetz verbessert werden. Das Konzept von Grünachsen im Gebiet und die Reduktion des MIV finde ich für die wesentlichen Punkte in dem Masterplan. Durch die vielen Grünräume im Gebiet kann der Naherholungsraum erhalten werden und durch städtische Angebote verbessert werden. Ich finde, in Betrachtung all der Vor- und Nachteile, sollte man sich überlegen ob man nicht weniger Wohneinheiten verwirklichen kann, um nicht so nah an den Marchfeldkanal zu bauen und die empfindliche Flora und Fauna zu stören.

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10., Buchengasse / KnĂśllgasse RĂźdiger Lainer + Partner

Haus mit Veranden | Wohnbau und Kindertagesheim Fertigstellung: Juni 2008 Foto: (c) Lainer + Partner

SE Sondergebiete der Entwicklungssteuerung, WS 2011, 1.0 h, 260.064, Roland Krebs

RPL 033 240 |

Hannes Boschitz | 0806875


Schwarzplan 1

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Haus mit Veranden Wohnbau und Kindertagesheim

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Planungsteam: Rüdiger Lainer + Partner Bauträger: Heimbau & Eisenhof Generalunternehmer: Strabag

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Buchengasse 157 1100 Wien

Das Prinzip

(c) Lainer + Partner

Sommer 2005

April 2006

Wettbewerb Baubeginn 1. Platz

Juni 2008 Fertigstellung

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Planungsbeginn

Grundstücksfläche: 9.855 m2 Bruttogrundstücksfläche: 32.037 m2 Nettogrundstücksfläche: 26.296 m2 Wohnnutzfläche: 21.089 m2 Wohneinheiten: 250 Stellplätze: 254 EinwohnerInnen: ca. 450 Höhe: ca. 40 m Geschossflächenzahl: 3,25 Grundflächenzahl: 0,82

Foto: (c) Lainer + Partner

Aus einer 1-2 geschoßigen Sockelzone mit eingeschnittenen Freiflächen und privaten Patiohöfen wächst die höhere Bebauung, die von dem niederen, differenzierten Blockrand zurück rückt. Die Solitäre werden durch ihre Terrassierung, Einschnitte und die vorragenden, individuellen Veranden gegliedert. Dieses Konzept bieten den Bewohnern und Anrainern trotz hoher Dichte Freiraumqualität, Ausblick, Durchblick und Besonnung. Das Prinzip der Grundrisse basiert auf einem einfachen Modulsystem, welches eine Aneinanderreihung vielfältiger Grundrisstypen ermöglicht. Ein großes Angebot an gemeinschaftlichen Freiflächen unterschiedlicher Qualitäten und Organisation am Dach bereichert die Wohnoase.

Die Entwicklung der Baukörper

klassischer Block

Mutation des Block 1

RAUMWIRKUNG

Nachbardistanz übliche Bebauung

Mutation des Block 2

Nachbardistanz Terassenhaus

Drehung der Volumina

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Modulation der Baukörper

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Architekt(in)

Bürger & Bürgerinnen

Liegenschaftsentwickler

STÄRKEN

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* jede Wohneinheit verfügt über eigene Freiflächen in Form von Veranden, Loggien oder Mietergärten (Patio) * die Positionierung der Gebäude sorgt für ein hohes Maß an Durchblick und wirkt, ob der hohen Dichte keineswegs ertrückend * sehr gute Besonnung und Belichtung * die Rücksetzung höherer Gebäude vom Straßenrand erzeugt eine einladende Atmosphäre ins Projektgebiet * öffentliche Durchquerung der Wohnanlage möglich * beinahe künstlerisch gestalteter Lebensraum (Farben, Höhendifferenzierung, vorragende Terrassen) * gute Anbindung an den ÖV (Straßenbahn 1, 6, 65 und Bus 7A) * Kindertagesheim & soziale Infrastruktur (im Gebiet) und umliegende Einkaufsmöglichkeiten

CHANCEN * durchbricht Blockrandbebauung in der Umgebung und kann somit eine einladende Atmosphäre erzeugen * neuer Impuls für das Quartier (lebenswerter Wohnraum im 10. Wiener Gemeindebezirk) * Ausstrahlungskraft für andere Wohnbauprojekte (für Projektentwickler sowie für die Stadtplanung Wien)

Foto: (c) Lainer + Partner

Politik

Projektentwickler

Stadtplanung Wien

SCHWÄCHEN * die öffentlichen Durchgänge (Nord-Süd, Ost-West) wirken ob der dichten Bebauung im EG-Bereich kalt und steril * die Besonnung ist vorallem im Durchgangsbereich Ost-West nicht optimal * die Gestaltung der Freiräume (im Eingangsbereich zu den Wohngebäuden) sind sehr minimalistisch gehalten

GEFAHREN * die Impulswirkung für das Quartier durch das Projekt könnte nicht in weitere bauliche Maßnahmen im Gebiet aufgenommen werden * Ignoranz und Unverständlichkeit der AnrainerInnen, ob der sehr „ungewöhnlichen“ architektonischen Umsetzung (Isolation des Projektgebietes durch Andersartigkeit)

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Hannes Boschitz | 0806875


Projektkritik | Buchengasse/Knöllgasse Die Wohnanlage in der Buchengasse 157 im 10. Wiener Gemeindebezirk wurde im Sommer 2008 fertiggestellt und fand schon in der Planungsphase als Modell des modernen, offenen Wiener Wohnungsbaus enorme Resonanz. Das 32 Millionen Euro Projekt wurde zu gut einem Drittel (12 Millionen Euro) von Mitteln der Wohnbauförderung der Stadt Wien kofinanziert. Der wohnfonds-wien in Kooperation mit dem Bauträger Heimbau & Eisenhof (gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft) schrieb das Projekt im Jahr 2004 aus. Ob der steigenden Nachfrage nach Terrassenwohnungen, wurde die Wettbewerbsausschreibung auch dementsprechend gestaltet. In dem dicht bebauten Gebiet - Nähe Matzleinsdorfer Platz - sollte ein Wohnraum geschaffen werden, der laut Ausschreibung ein „Optimum an besonnten Räumen und hervorragender Belichtung vorsieht“. Auf dem Grund der Firma Tarbuk (Fahrzeughandel- & Werkstättenunternehmen) sollte die klassischer Form des Blocks neuinterpretiert werden. Als Wettbewerbssieger ging die Gruppe Rüdiger Lainer + Partner hervor. Mit der „Antithese zu den klassischen Wohnblöcken in der Umgebung“ (Gassner & Hluma Communications) gelang es dem Team, die starren Wohntypologien im 10. Bezirk durch die dynamische, moderne Stuktur ihrer Wohnanlage aufzulockern. Das Projekt war auch dahingehend konzipiert worden, dem Absiedeln der Jungfamilien ins Stadtumland entsprechend zu begegnen. Es findet sich im Projektgebiet neben einem Kindertagesheim zusätzliche familienfreundliche Infrastruktur (Skaterpark, Spielinsel, 4 Kinderspielräume, Ruhebereiche). Ein anderes elementares Qualitätsmerkmal dieser Anlage ist der hohe Anteil an Freiraum. Jede Wohneinheit hat ihren eigenen Freiraum. Die an den Straßenraum grenzenden ein- bis zweigeschossigen Patiohäuser verfügen über ca. 25 m2 große Mietergärten. Durch die Positionierung von Veranden und Loggien aus Beton-Fertigteilelementen wird auch den Wohneinheiten in den höheren Geschossen ein eigener Freiraum Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 101

ermöglicht. Außerdem finden sich weitere Gemeinschaftseinrichtungen auf den Dachflächen der vier Solitäre (u.a. Gemüsegärten, Sauna, Liegewiese). Die hohe Bebauungsdichte (zwischen 5 und 11 Geschossen) zeichnet sich nicht nur mit einer hohen Freiraumqualität aus, sondern ermöglicht - durch die Anordnung der Gebäude - auch eine hervorragende Besonnung. Die Bebauungstypologie sieht ein Modulsystem vor, bei dem mit der Anordnung der Grundrisstypen gespielt wird. Die Diskussion um den gründerzeitlichen Raster wird von Lainer + Partner aufs Neue entfacht. Spannend wird die Raumerfahrung, wenn man sich aus dem Gebiet der dichten Blockrandbebauungen nähert und einem die niedrigen Gebäude an den Straßen zum Durchqueren der Anlage einladen. Die Rücksetzung der höheren Gebäude ins Gebietsinnere ist ein fundamentaler Bruch mit der Randbegrenzung des Blocks und schafft eine ungewöhnliche Raumatmosphäre. Die vorragenden Veranden bieten für die EinwohnerInnen einerseits eine Ausblickplattform, sind aber zugleich privater Grün- und Freiraum. Den Vorbeigehenden bieten die Veranden aber ein Raumgefühl, das ob der Dichte weder bedrückend wirkt, noch unverhältnismäßig scheint. Die Veranden rücken in keinster Weise platzfordernd in den Raum, sondern erweitern den qualitativen Lebensraum der BewohnerInnen und sind ob der Ausrichtung der Gebäude absolut verständlich konzipiert. Die vier Solitäre ragen gut überlegt über die Sockelzone hervor und stellen keine Isolation zur Umgebung dar. Die Farben verfolgen ebenso klare Kriterien (dort, wo sich die neue Bebauung zum gründerzeitlichen Altbau wendet, wählte das Team ein intensives Blau und dort, wo das bauliche Umfeld anschließt, ein markantes Orange). Alles in allem ein durchdachtes, gut umgesetztes Projekt, das ob seiner Grundprinzipien (Besonnung, Freiraum, Durchblick) zum wesentlichen Bestandteil des neuen Wiener Wohnungsbaus werden wird.

Foto: (c) Lainer + Partner

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Hannes Boschitz | 0806875


Brauerei Liesing

Übersichtsplan 1:5000

Park

Freizeit

Park

Sport Kindergarten Wohnen Büro und Wohnen Einkaufen und Gastro Gastro

ten Wohnen Büro und Wohnen Einkaufen und Gastro Gastro

Funktionsdiagramm

3D Darstellung Claudia Pirchl, 0727376 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 102


Daten Auf dem Areal der ehemaligen Brauerei Liesing entstand ein Stadtentwicklungsgebiet für den 23. Bezirk das eine Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit vorsieht. Der Spatenstich erfolgte im November 2007, 2010 wurde der Komplex fertig gestellt. Die Masterplanung erfolgte durch das Büro Coop Himmel(b)lau, die ebenfalls das Einkaufszentrum planten. Das restliche Grundstück wurde in 3 Baufelder aufgeteilt und in Zusammenarbeit von ARWAG, ÖVW und win4wien errichtet. Beteiligte Architekten waren Delugan Meissl und Johnnes Kaufmann Architektur. Standort Wien Liesing Nähe Liesinger Platz, S2 Station Liesing, 66A, 64A, 62A, 60A Areal Gesamtgröße ca 10 ha, 105.270 m² BGF GFZ: 1,05 GRZ: 0,306 Wohnen Insgesamt entstanden über 450 Wohnungen Wohnen Rudolf Weishorn Gasse: 15.850 m² Wohnen Breitenfurterstraße: 34.200 m² Ein Mix aus Generationenwohnen, herkömmlichen Wohnformen und Wohnateliers Shopping Einkaufszentrum mit 19.400 m² Freizeit ca. 11.800 m² 3ha Wald bleiben als öffentlicher Park erhalten Zusätzliche Freiräume ziehen sich als freie ‚Mittelzone‘ durch das Gebäude Büros und kommerziell genutzte Flächen 24.020m² - Ärzte- und Sportzentrum - Wohnheim - Kindertagesheim - 286 Stellplätzen - Eine Neue Fußgängerbrücke über der Liesing verbindet das nördliche Gebiet mit der Fabergasse

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SWOT Analyse

Strength Konzentriertes Wohnen _ Nähe zum Freiraum _ auf dem Grundstück befinden sich Einkaufsmöglichkeiten/ Kindergarten/Arbeitsmöglichkeiten _ Nähe zur S-Bahn: Verbindung zur Innenstadt _ Viele gemeinsam nutzbare Räume: Gemeinschafts- Frei- und Zwischenräume _ Durchlässigkeit des Gebäudes: Verbindung zum Freiraum existiert _ Einziger Attraktor/ Nahversorgungszentrum in der näheren Umgebung _ gute Öffentlichkeits- und Kommunikation

Weakness Lage zentrumsfern in unattraktiver Umgebung: Für das EKZ und die Kreativbüros ein erheblicher Nachteil _ Lange Wege in die Innenstadt _ Gebiet ist nicht sofort von der S-Bahn aus ersichtlich _ Freiräume durch die hohe Dichte teilweise unattraktiv und verschattet _ der Freiraum (Wald) ist wegen der Hanglage zu großen Teilen nicht aktiv nutzbar _ Zu wenig Parkmöglichkeiten _ sehr introvertiert: zur Straße hin geschlossen _ gewisse Gebäudeteile sind verschattet und unattraktiv gelegen (vor allem Holzregal) _ Teilweise falsche Funktionsanordnung _ Große Dichte sprengt den städtebaulichen Maßstab am Stadtrand

Opportunity Viele Räume für Community building: Gute Gemeinschaft und aktive Nutzung aller Einrichtungen von Bewohnern _ Verschiedene Funktionen beleben einander _ Vor allem junge Familien profitieren von der Nähe wichtiger Einrichtungen wie Kindergarten, Arzt, Nahversorgung usw. _ Urbanes Zentrum in der Peripherie: Belebung der Umgebung und positive Wirkung für Anrainer und bestehende Geschäfte_ Das Einkaufszentrum schafft es Kunden aus der Umgebung anzulocken und potentielle SCS Besucher abzuwerben und floriert

Threat „Totenstadt“, Freiräume ungenützt, Wohnungen/ Büros/ Gemeinschaftsräume stehen leer, EKZ kann sich nicht halten und verliert Mieter _ öffentliche Verkehrsanbindung wird nicht besser: Es siedeln sich wenige Büros/Kreative an _ Parksituation verschlechtert sich immer mehr (Umgestaltung Liesinger Platz): potentielle Kunden des Einkaufszentrums entfallen_ mit dem geschäftlichen Erfolg steht und fällt das gesamte Projekt _ Das Projekt wird von Anrainern abgelehnt, da es sich nicht an die umliegende Bebauung anpasst _ Verdrängung bestehender Geschäfte

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 105


Kritik Coop Himmelblau versuchen mit ihrem Masterplan Urbanität ins Suburbane zu bringen. Der Mix, den der Masterplan vorsieht, ist durchaus sinnvoll. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit werden auf dem Areal kombiniert. Die städtebauliche Intention, die Linearität der Liesen, des Aquädukts und der Straße in die Planung aufzunehmen spiegelt sich im Entwurf nieder. Auf den ersten Blick, baut dieses Konzept jedoch eine Barriere auf, zwischen der Breitenfurterstraße und dem Waldgelände, zwischen dem Straßenraum und dem Plaza. Die Architekten versuchen durch Durchlässe im Gebäude diese Barriere zu entschärfen und Wege zu öffnen. Auch die Brückenverbindung zwischen Wohnanlage und Parkgelände zeigt dieselbe Intention. Jedoch funktioniert die Kommunikation mit dem Außenraum nur bedingt. Die Funktionen, welche naturgemäß diese verbindende Funktion übernehmen- wie Einzelhandel, öffentliche Einrichtungen oder Kreativbüros sind ungeschickt angeordnet. Warum die Wohnateliers im Schatten des und vollkommen verborgen vom langen Hauptbaukörper angeordnet sind, ist fraglich. Dieses ambitionierte Gebäude in Holzbauweise verschwindet vollkommen im Konzept und wirkt wie nachträglich eingefügt. Der ungewöhnliche große Maßstab für dieses Stadtgebiet, wird durch den Hang zur Rudolf Weißhorn Gasse hin aufgefangen und wirkt kaum störend. Es bleibt jedoch zu vermuten, dass der Druck des Bauträgers relativ hoch war. Die niedrige GFZ täuscht, da ein Großteil des Freiraums aus einem steilen Hang besteht, der wohl nur schwer hätte bebaut werden können. Städtebaulich wäre die Überlegung interessanter gewesen, anstelle des Einkaufszentrums Einzelhandel zu den umgrenzenden Straßen hin anzusiedeln- Um das Gebiet zu öffnen und neben den üblichen Geschäftsketten Kreativgewerbe anzusiedeln, bzw. mehr Interaktion mit den Bewohnern zu ermöglichen. So könnte man auch die Erdgeschoßzonen beleben, die vor allem im hinteren Teil der Anlage leere, undefinierte Räume sind. Abgesehen davon ist der Bedarf für ein Einkaufszentrum in dieser Lage zweifelhaft- vor allem in Anbetracht der schlechten Parkplatzsituation. Im Idealfall wird das Einkaufszentrum von den Bewohnern und Arbeitern der Anlage profitieren, im schlechtesten Fall werden sich einige Geschäfte nicht halten können. Leerstände- egal ob von Geschäften oder Büros- haben schlechte Auswirkungen auf das ganze Entwicklungsgebiet. Zurzeit gleicht der Zustand der Anlage noch eher dem einer Totenstadt- obwohl mittlerweile schon alle Wohnungen und Arbeitsräume vergeben sein sollten. Bei einer derartigen Konzentration von Wohnungen, ist es wichtig Lebendigkeit zu spüren. Architektonisch ist das Einkaufszentrum gut in den Wohnbau integriert, sämtliche Dachflächen werden als Freiräume angeboten. Das Freiraumkonzept zieht sich relativ schlüssig durch das ganze Gebiet und fließt auch in die Gebäude ein- in Form von einem freien Zwischengeschoß, Lichthöfen, Gemeinschaftsräumen etc. In dem mittleren Bauteil von Johannes Kaufmann ordnen sich sogar Stauräume bzw. kleine „Gartenhäuschen“ dem zentralen Freiraum zu. Die Gestaltung hin zum Hang lässt allerdings zu wünschen übrig- große Gebäudeteile werden Verschattet. Die Angabe von 3ha Freiraum ist außerdem etwas kritisch zu sehen, da ein Großteil der Fläche aus einem steilen Hang besteht, der zwar unbebaut, doch auch weitgehend nicht benutzbar ist. Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 106


Generell wurden die Freiräume sehr aufwendig, auch unter Mitarbeit von Künstlern gestaltet. Leider werden sie (noch?) wenig genutzt und bespielt. Das wohl größte Problem des Stadtentwicklungsgebiets- aus ökonomischer Sicht- ist die Lage. Sowohl für das Einkaufszentrum als auch für die Arbeitsräume und Kreativbüros bedeutet das eine entscheidende wertminderung. Man ist zwar durch S Bahn bzw. Busse an die Stadt angebunden, jedoch ist das Einzugsgebiet und der Bekanntheitsgrad der Anlage ungleich kleiner, als er beispielsweise an einer U Bahn Strecke wäre. (Vergleich Donauzentrum) Fazit: Die Architektonische Qualität und die vergleichbar aufwändige Gestaltung des Freiraums schwächen die große Dichte der Wohnbebauung etwas ab. Die Grundrisse der Wohnungen gestalten sich jedoch relativ konventionell und konservativ. Grundsätzlich ist der Mix unterschiedlicher Funktionen sehr sinnvoll. Leider sind viele Funktionen nicht so angeordnet, dass sie mit der Stadtumgebung kommunizieren, sondern sehr in sich geschlossen. Ebenso grenzt sich der Freiraum nach innen ab. Das Einkaufszentrum ist meiner Meinung nach an diesem Ort eine Fehlentscheidung. Es wird wenig frequentiert und schottet sich, wie für diesen Bautyp gewöhnlich, von der Umgebung ab. Dem Gebiet fehlt Momentan noch Leben- zweifelhaft bleibt, ob ein Einkaufscenter ihm das einhauchen kann.

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 107


Quellen: http://www.nextroom.at/ 06.01.2012 http://www.coop-himmelblau.at/ 02.01.2012 http://www.brauerei-liesing.at; eingesehen am 02.01.2012 http://de.wikipedia.org; eingesehen am 04.01.2012 http://jkarch.at/ 04.01.2012 http://www.deluganmeissl.at/ 02.01.2012 http://www.oevw.at/ 30.12.2011 http://www.arwag.at/ 30.12.2011 http://www.win4wien.at/ 30.12.2011 http://www.meinbezirk.at; eingesehen am 12.01.2012 http://maps.google.com/ eingesehen am 30.12.2011

Claudia Pirchl, 0727376 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 108


Beobachtung Das Gebiet ist wenig belebt und Wohnungen und Büroflächen stehn leer. Das EKZ ist selbst in der Einkaufszeit vor Weihnachten wenig besucht.

- (Bezirks)Politik

Akteure

Aufwertung des Bezirks

- Magistrat Stadtplanerische Intentionen

- Bauträger

mögliche Gründe

Grundstück gewinnbringend nutzen

- Planer/ Architekten qualitative Architektur

- Hyothese 1: Anrainer

- Zukünftige Mieter: EKZ

Das Stadtentwicklungsgebiet wird von den Anrainern aufgund der hohen Dichte, der großen Gebäudehöhen, der Architektur und der fehlenden Parkplätze abgelehnt. Sie können sich nicht mit dem Gebiet identifiziern, besuchen das EKZ nicht und mieten sich nicht in Büros ein.

- bestehende Dienstleister

- Hyothese 2: Lage

- bestehender Einzelhandel

Aufgrund der zentrumsfernen Lage, wird das EKZ selten frequentiert. Die Büro- und Kreativräume sind unattraktiv für junge Firmen, da ein Kontakt zur städtischen Umgebung wichtig ist.

- Zukünftige Mieter-

anspruchsvoller Wohnraum/ Freiraum, öffentliche Einrichtungen, gute Anbindung

möglichst großes Einzugsgebiet, Konkurrenz schaffen zu SCS Aufwertung der Umgebung, höhere Fluktuation

Angst vor Verlust von Kunden

- Anrainer

gute Nahversorgung, Angst vor Parksituation und großer Wohndichte

- Denkmalpflege

Erhaltung der Brauereigebäude/ Keller

- Umweltschutz

- Hyothese 3: Funktionsmix Die angebotene Mischung aus Funktionen ist nicht attraktiv genug oder wird nicht effizient nach Außen kommuniziert.

Kleinere Dichte zur Erhaltung großer Teile des Waldes

- Park and Ride Nutzer Weniger Parkplätze, schlechte Verkehrssituation

- Hyothese 4: Angebote Die angebotenen Wohnungen , Büro- und Freiräume entsprechen nicht den Erwartungen und Bedürfnissen der zukünftigen Nutzer.

- Hyothese 4: Gewinnorientierung der Bauträger Die Bauträger stellten zu hohe Anforderungen an die Planer , eine möglichst hohe Dichte und teuer verkaufbare Geschäftsfläche zu erzeugen. Diese Anforderungen korrelieren nicht mit der Lage in der Stadt und der umliegenden Bebauung.

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 109


Projektanalyse _ Ankerbrotfabrik _ Lena Kohlmayr _ 0725968 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung _ ws11

Ankerbrotfabrik _ wien 1100 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 110


datenblatt_citylofts in der ankerbrotfabrik standort_ 1100 Wien _ Puchsbaumgasse / Absberggasse altes Industriegeländer der Ankerbrotfabrik

größe_ 1.Bauabschnitt :

projektstand_ Rohbau, Teilfertigstellungen

planerinnen_ 3 Projektentwickler stehen hinter Loftcity GmbH & Co KG : City Lofts GmbH. Maxingstraße 10, 1130 Wien www.lofts.at

Groh-Wagner Architekten Nußwaldgasse 14, 1190 Wien www.groh-wagner.com

Bau & Wert GesmbH & Co KG www.wallner-schemitsch.at Walter Asmus ist Geschäftsführer der City Loft Art GmbH und hat gemeinsam mit den Architekten

widmung_ gesamtes Areals ist Industriegelänge mit gewerblicher Widmung.

höhe_

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 111


ngsplan ankerbrotfabrik_

Maßstab 1:5.000

0

40

80

06.01.2012 14:58

120 m

geplante U2-Verlängerung - Gudrunstraße

straß

enba

hnlin

ie_6

A23

überisichtsplan_ehmalige ankerbrotfabrik 1 : 2000

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Absberggasse

fotodokumentation_CityLofts

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Ansicht Puchsbaumgasse

Galerie lichterloh

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SWOT_Analyse

interne Analyse stärken

schwächen

-

externe Analyse chancen

laufende Stadtentwicklungsprojekte wie das 21er Haus, die Verlängerung der U2 und der der momentanen Infrastrukturellen Schwächen.

risiken tur stellen im Moment keine angemessene Kaufkraft

gegenüber dem Projekt kommen.

Strategische Zielsetzung für S-O:

(Matching-Strategie). ST Stärke-Gefahren-Kombination:

(Neutralisierungsstrategie)

Strategische Zielsetzung für W-O:

neren Gemeinschaft und gliedert sich besser in die Nachbarschaft ein. (Umwandlungsstrategie) WT Schwäche-Gefahren-Kombination: -

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Kritik und Stellungnahme anhand der SWOT-Analyse

treiber an mangelnder “Geschäftsdichte” wieder absiedeln. der anfänglichen Leere. beleben kann eine schwierige Aufgabe bedeuten.

maßgebend für dir städtebauliche Beurteilung sein wird.

tand ein gewachsenes Gefüge ist und somit integriert ist.

-

Quellennachweis

3.1.2012 - 17.15 http://www.loftcity.at/ 3.1.2012 - 17.00

http://de.wikipedia.org/wiki/SWOT-Analyse

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BRAUEREI LIESING, EKZ RIVERSIDE

“Sondergebiete der Entwicklungssteuerung” WS 2011/12, Krebs, TUWien Tina Wintersteiger, 0670016


ÜBERSICHTSPLAN Lodrongasse

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Dr.-A ndreas-Z aile r-G asse

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DATENBLATT

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ALLGEMEIN Standort: Breitenfurter Straße 273Ͳ380, 1230 Wien Ehemaliges Areal der Brauerei Liesing Größe: Das gesamte Areal erstreckt sich über ca. 10 ha, davon sind etwa 3 ha geschützte Grünzone. Das EKZ Riverside bietet ungefähr 15.000 m² Verkaufsfläche. Projektstand: größtenteils realisiert (Baufeld 1, 1A, 3, 5, 6), Baufeld 8 und 2 in Bau EKZ: Baubeginn 2008 geplante Fertigstellung Herbst 2009 Eröffnung 30. September 2010 AKTEURE GrundeigentIn: Die 1828 gegründete Brauerei Liesing fusionierte 1928 mit der Brau Union Österreich AG und war bis 1973 in Betrieb. Im Zuge der Übernahme der Brau Union durch Heineken 2003 wurde das Areal zum Verkauf freigegeben und ist seither im Besitz der ARWAG und WienͲSüd. PlanerIn: ͲCOOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner (Städtebauliches Konzept, Wohnbau an der Rudolf Weisenhorngasse, Wohnbau Breitenfurter Straße, Baufeld 3) ͲAtelier Hayde Architekten (EKZ Riverside) ͲArchitekten DeluganͲMeissl (Wohnbau

ͲKaufmann Johannes Architektur (Wohnbau Breitenfurter Straße Baufeld 1) BauherrIn: ͲGemeinnützige BauͲ und Wohnungsgenossenschaft WIENͲSÜD (Gesamtleitung) ͲLiesing Liegenschaften GmbH (EKZ) ͲWEVAG Wohnpark Trillergasse VermietungsgmbH (Bauträger Baufeld 3) Gemeinnützige BauͲ und Siedlungsgesellschaft ͲMIGRA GmbH (Bauträger Wohnheim) ͲÖsterreichisches Volkswohnungswerk Gemeinnützige GmbH (Bauträger Baufeld 1A) ͲWin4wien Bauträger GmbH (Bauträger Baufeld 1) Inv., Betr. EKZ: Peter Schaider, Riverside Besitz und Betrieb GmbH (davor Liesing Liegenschaften GmbH) Wien-Süd/Coop Himmelb(l)au WEVAG, MIGRA/ Coop Himmelb(l)au win4wien/Kaufmann Liesing Liegenscha en/Hayde Wien-Süd/Coop Himmelb(l)au ÖVW/Delugan Meissl WEVAG, MIGRA Wien-Süd, WEVAG


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MASTERPLAN Höhe: Parkplätze: BAUFELDER Anzahl: Größe: PROGRAMM Wohnen:

entlang Breitenfurter Str. Bauklasse II (2,5 – 12m) und III (9 – 16m), „Schlange“ Bauklasse III (9 – 16m) im Westen bis Bauklasse VI (mind. 26m) im Osten Entlang Waisenhorng. Bauklasse I (2,5 – 9m) bis III Städtebauliches Konzept sah punktuell höhere Bebauung vor EKZ 483 PKWͲStellplätze Wohnen mind. 1 Stellplatz pro WE

7 Bauplatz 1 Bauplatz 1A Bauplatz 3 Bauplatz 2,5,6,8

10.641 m² 5.364 m² 18.873 m² ca. 5.000 bis 10.000 m²

Ͳ324 geförderte Mietwohnungen Ͳ34 geförderte Eigentumswohnungen Ͳ100 freifinanzierte Mietwohnungen Ͳ140 Appartements für betreutes und temporäres Wohnen, Wohnheim MIGRA

Arbeiten: Soziales: Kultur: Versorgung:

500 Arbeitsplätze Kindergarten, Jugendzentrum Kulturelles Zentrum in Brauereikeller (nicht realisiert) ÄrzteͲ und Sportzentrum (nicht realisiert) Einkaufszentrum "Riverside" Ͳ50 Geschäfte (3.500 m² MERKUR, 2.000 m² H&M, 1.800 m² C&A, 3.000 m² SATURN, Esprit, Gerry Weber, New Yorker, Jones, Tally Weijl, Zero, Northland, Vögele, Bonita, Jack & Jones/Vero Moda, Tally Weijl, Palmers, Intimissimi, Salamander, Deichmann, Tchibo, DM, Butlers, Seven Sins, HandyͲ Shops, Apotheke, Friseur, SpielwarenͲ, Buchgeschäft) ͲGastronomiezone (Liesinger Bräu, Segafredo, Okiru Asia Cuisine, Eissalon)

BF 5

BF 6 BF 1A BF 1

BF 8

BF 2 BF 3


FOTO-DOKUMENTATION

Liesinger Platz, Umgestaltung 2003 - 2004

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Breitenfurter Straße, Verbreiterung 2010

“Liesinger Anger”, Umgestaltung bis 2011 - April 2012


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EKZ Riverside


“Wohnschlange”, BF 1A

Sitztribüne, BF 3

Baufeld 2

Durchblicke, BF 1

Baufeld 8

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EG Breitenfurter Straße

“Plaza”


SWOT-ANALYSE Strenght

Opportunity

Anbindung an öffentlichen Regionalverkehr; Nahversorgung für Wohnbevölkerung sichergestellt; Qualitätssicherung durch städtebauliches Gutachterverfahrens und Bauträgerwe bewerbe; “starke” Architektursprache, Kombina on geförderte und freifinanzierte Wohnungen; Zahlreiche öffentliche Durchgänge - Areal stellt keine Barriere für die Umgebung mehr dar; Konzept Sockelgeschoß scha geschützte Plaza; Kompaktheit der Baukörper ergibt großen Anteil an Freiflächen; Lu geschoss lässt Baukörper offener und leichter erscheinen; Grünzone und Hang bleiben unberührt und werden öffentlich zugänglich gemacht; Innova ve und qualita v hochwer ge Wohnungsgrundrisse; Private Loggien und Terassen; EKZ natürlich belichtet, Fenster in den Geschä en; Konzep on als überdachte Einkaufsstraße; Sichtbezug zur Umgebung; EKZ wird als Aufenthaltsbereich genützt

Aufwertung des Bezirkszentrum, A rak vierung des Standorts; Umgestaltung und Neustrukturierung angrenzender öffentlicher Räume (Breitenfurter Straße, Liesinger Platz, Liesinger Anger); verbessertes Verkehrkonzept mit Fokus auf öffentlichen Verkehr, Radfahrer und Fußgänger; EKZ zieht Kunden an, von denen auch lokale Geschä e und der Liesinger Markt profi eren, Lieisinger Markt, SCS und EKZ treten ergänzen sich; markante Architektur wird zum neuen “Wahrzeichen” Liesings; große Iden fika on der BewohnerInnen und BürgerInnen mit dem Projekt; soziale Durchmischung, dynamisches Gemeinscha sleben; Freiräume zur Knüpfung sozialer Kontakte; spannende Erdgeschosszonen durch Topografie; starker Charakter durch Aquädukt, “Wald”

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Weakness Dezentrale Lage; Kein U-Bahnanschluss ins Stadtzentrum; Innova onslose Versorgung durch 08/15-Shopping Center fast ausschließlich mit Filialen großer Ke en; in den höheren Etagen und im oberen Bereich des Grundstücks freifinanzierte Wohnungen, unten geförderte; Plaza großmaßstäblich, nutzungsindifferent gestaltet; Lu geschoss wird nur zum Rauchen genützt, starker Windzug; Megastruktur lässt Aquädukt völlig unbeachtet; Bürger wurden nie befragt, nur informiert; Kultureinrichtungen (Brauereimuseum, etc.) wurden nicht realisiert; durch Projekt ging der Bezug zur Geschichte des Ortes verloren, Brauereikellereien und Siloturm zerstört; Verdrängung öffentlichen Raums durch kommerzialisierten; Projekt wurde als isoliertes Entwicklungsgebiet betrachtet, keine Kommunika on mit dem angrenzenden STEO-05-Gebiet „Liesing Mi e“

Threat Umgestaltung der Umgebung ist nur auf das EKZ ausgerichtet; Überangebot an Frei- und Grünflächen; Verkehrschaos im Bezirk durch “Kundenansturm” zum EKZ; Liesinger Wochenmarkt und lokale Geschä e können sich in Konkurrenz zum EKZ nicht halten, EKZ Riverside zu groß dimensioniert für lokale Versorgung, regional steht das EKZ zu sehr mit der SCS in Konkurrenz; BewohnerInnen umliegender Wohnbauten kämpfen mit steigenden Mietpreisen, Gentrifizierung; Städtebauliches Projekt nur wegen dem Namen des Architekten und um ein Landmark zu schaffen gewählt; BürgerInnen und BewohnerInnen können sich mit Neubebauung nicht iden fizieren; Freiräume werden nur zum Druchzug genutzt, weder von der Öffentlichkeit noch der Bewohnerscha angenommen; Architekten ha en im Bauträgerwe bewerb kaum Spielraum durch strenge formale Vorgaben des städtebaulichen Konzept; Anlage entwickelt sich zum in sich geschlossenen “Wohnghe o”; Größe und Anonymität führen zu Vandalismus;


KRITIK

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Das von Coop Himmelb(l)au für das Areals der ehemaligen Brauerei Liesing entwickelte städtebauliche Konzept, welches aus einem nicht anonymen, einstufigen Verfahren, ausgeschrieben von den Grundeigentümern ARWAG und Wien-Süd in Koopera on mit dem wohnfonds_wien, hervorging, setzt auf Urbanität und Charakter am Stadtrand. Ein schlangenförmiger Baukörper, der sich über die gesamte Länge des ca. 200 m breiten und 500 m langen Areals erstreckt, prägt die Bebauungsstruktur. Laut Architekten folgt dieser einer in Ost-West-Richtung verlaufenden Geländekante und bildet als „markante, raumdefinierende Struktur“ das „Rückgrat“ des gesamten Projekts. Ein Lu geschoss zieht sich über den gewundenen Baukörpers, in dem sich rund 300 Wohneinheiten befinden. Die „Schlange“ teilt sich in drei Baufelder, für Bauplatz 1 und 1A wurde ein öffentliches Bauträgerauswahlverfahren durchgeführt (BF 1 – win4wien – Kaufmann, BF 1A – ÖVW – Delugan-Meissl), die Projek erung für Bauplatz 3 erfolgte durch die Grundstückseigentümer mit dem Fixstarter Coop Himmelb(l)au. Das EKZ befindet sich unter dem östlichen, näher zum Liesinger Platz gelegenen „Kopf der Schlange“. Entlang der Breitenfurter Straße sieht das städtebauliche Konzept eine ebenfalls lineare Struktur vor, die nach Süden hin terrassiert ist und deren Gebäudehöhe Richtung Osten zunimmt um, wie der Architekt beschreibt, den Liesinger Platz und gleichzei g den Eingang zum Einkaufszentrum zu definieren. Viel Wert wird auf öffentliche Durchgänge und Sichtachsen gelegt. Der „Wald“ im Herzen des Areals wird als Erholungsgebiet öffentlich zugänglich gemacht und die Bebauung entlang der Breitenfurter Straße und die „Schlange“ umschließen eine öffentliche „Plaza“ über dem Straßenniveau, zu der auch ein Ausgang aus dem EKZ besteht. Unterbrechungen der Baukörper schaffen räumliche Verbindungen und visuelle Bezüge innerhalb des Areals und zur Umgebung. Für den deutlich höher liegenden, nördlichen Teil des Geländes an der Rudolf Waisenhorngasse schlagen Coop Himmelb(l)au eine kleinteiligere Wohnbebauung vor. Im Zuge des Projektes wurden/werden auch der Liesinger Platz, der Liesinger Anger und die Breitenfurter Straße entsprechend umgestaltet. Die Breitenfurter Straße

wurde verbreitert um ein erhöhtes Verkehrsau ommen aufnehmen zu können, die Gehsteige wurden ebenfalls vergrößert, Radfahrstreifen errichtet und der ruhende Verkehr neu organisiert. Das städtebauliche Konzept sieht ein Sockelgeschoss vor und sucht das städ sche Leben auf eine „Plaza“ zu erheben. So befindet sich entlang der (350 m langen, schnurgeraden) Gebäudekante an der Breitenfurter Straße nur eine Apotheke, ansonsten bleibt die Erdgeschosszone der Erschließung der darüber liegenden Wohnungen und der Zulieferung zu den Geschä en des EKZ vorbehalten. Daraus resul ert eine starke Introver ertheit des bebauten Areals. Am westlichen Ende der „Schlange“ befinden sich eine Arztpraxis und ein Friseursalon im Erdgeschoss, da dieses aber leicht unter dem Straßenniveau und die „Schlange“ an der Stelle 40 m hinter der Straßenflucht liegt, besteht hier keine Verbindung zum Straßenraum. Auch die „überdachte Einkaufsstraße“, wie das EKZ Riverside beschrieben wird, zieht sich nicht heraus auf den Platz vor dem Eingang zum Shopping Center. Das große Poten al für eine vielfäl ge Gestaltung der Erdgeschosszonen, das durch die Topographie des Geländes entsteht, bleibt ungenützt. Die Existenz eines geschlossenen Einkaufszentrums schließt eine Nutzung der Erdgeschosszone entlang der Breitenfurter Straße durch Geschä e und Lokale ohnehin aus. Die öffentliche Zugänglichkeit des Areals, welches vor der Umnutzung eine Barriere im Stadtgefüge darstellte, ist wesentlicher Bestandteil des Masterplans. Das Areal ist von allen Seiten öffentlich betretbar und die Bebauung durchlässig. Der „Wald“ auf dem Gelände soll „naturnah belassen“, aber mit einem Wegesystem, einem Beleuchtungskonzept und einem Kinderspielplatz versehen werden. Der einzige Platz mit öffentlichem Charakter ist allerdings der Vorplatz zum EKZ, der dort situierte Treppenturm als öffentliche Verbindung zum höheren Teil des Areals ist allerdings teilweise versperrt und wirkt ungepflegt. Die von der Breitenfurter Straße, vom Waldstück und vom Obergeschoss des EKZ zugängliche „Plaza“ hat halb-öffentlichen Charakter und wirkt generell mehr wie eine überdimensionierte Durchgangsfläche als ein einladender Aufenthaltsbereich. Generell stellt ein scheinbares Überangebot an Grünflächen neben den


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privaten Loggien und Terrassen und Erholungsgebieten in der Umgebung, die hohe und kompakte Wohnbebauung in Frage. Das gesamte Gelände ist barrierefrei gestaltet. Das privat geführte Shopping Center ist im Wesentlichen kein öffentlicher Raum und somit nur bedingt öffentlich zugänglich, in dem Sinne ist auch dessen Konzipierung als urbane Einkaufsstraße irreführend. Die Sitzgelegenheiten auf den Erschließungsflächen, die keinem bes mmten Geschä oder Lokal zugeordnet sind, sind meinen Beobachtungen nach immer besetzt. Viele KundInnen dür en vor oder nach ihrem Einkauf im Shopping Center verweilen um Zeitung zu lesen, sich zu unterhalten etc., oder gar nur deshalb kommen, wie einige ältere Menschen und Gruppen von Jugendlichen, die ich befragt habe. Die Entwicklung hin zur Verdrängung von öffentlichem Raum durch kommerzialisierten ist generell zu bedauern. Tatsächlich spielt sich (im Winter) das meiste Leben auf dem Areal im EKZ Riverside ab, die Bauarbeiten im „Wald“ sind noch nicht abgeschlossen, die „Plaza“ bleibt (im Winter) unbespielt und menschenleer. Das Aquädukt, welches das Gelände im Westen begrenzt, verleiht dem Ort einen sehr speziellen Charakter. Die Wohnbebauung „schlängelt“ sich allerdings wenig beeindruckt und sehr nahe (ursprünglich im städtebaulichen Konzept doppelt so hoch) auf den denkmalgeschützten Bau zu. Wie bereits erwähnt, wurde das Einkaufszentrum als überdachte Einkaufsstraße konzipiert. Vom Liesinger Platz kommend ist dies von außen auch ablesbar, im Inneren geht die Idee aber schnell verloren. Es besteht ein starker Sichtbezug zum Außenraum und viel natürliches Licht strömt in das Shopping Center -teilweise auch bis zur Tiefgarage, durch die direkte räumliche Verbindung leidet allerdings die Lu qualität. Die interne Erschließung des Shopping Centers ist entsprechend dem städtebaulichen Konzept darauf ausgelegt, die Kundscha vom Obergeschoss aus auf die Plaza zu führen, das Fehlen einer ver kalen Verbindung zurück zum Haupteingang wird allerdings von KundInnen als störend beschrieben. Ebenfalls wurde bemängelt, dass es keine Kinderbetreuungsstelle gibt. Das EKZ Riverside scheint derzeit mi elmäßig gut besucht. Das städtebauliche Konzept setzt sich zum Ziel, einen Übergang von der geschlossenen Blockrandbebauung im Süden der Breitenfurter Straße

zum offenen, fragmen eren städ schen Gefüge im Norden des Areals und vom langgezogenen Liesinger Platz im Osten zum Aquädukt im Westen zu schaffen. Allerdings geht die Bebauung wenig auf ihre direkte Umgebung ein, entscheidet sich für eine erhabene, introver erte Plaza und ein abgeschlossenes Einkaufszentrum ansta einer offenen, belebten Erdgeschosszone. Der Bezug der Form der Wohnschlange zum Ort ist schwer erkennbar. Die Anlage ist durch S-Bahn und Regionalbahn am Liesinger Platz (wenige Gehminuten) zu erreichen, die nähere Umgebung ist durch mehrere Buslinien erschlossen. Laut Bezirksvorsteher Manfred Wurm erreicht ein Großteil der BewohnerInnen und KundInnen zu Fuß oder mit dem Fahrrad das Gelände, beim Anblick der voll besetzten Tiefgarage entsteht aber der Eindruck, dass die Anfahrt mit dem PKW doch noch sehr a rakv zu seien scheint. Generell ist das Gebiet ein stark befahrenes.

Die einzelnen Interessen der Projektbeteiligten (wozu die Bürger des Bezirks leider nicht zählten) scheinen im Fall der Umnutzung des Areals der ehemaligen Brauerei Liesing gut zusammengespielt zu haben. Von poli scher Seite bestand schon länger Interesse das Areal einer neuen, nicht-industriellen Nutzung zuzuführen und damit das Bezirkszentrum aufzuwerten. Als die Österreichische Brau-Beteiligungs-AG das Gelände Ende der 90er-Jahre zum Verkauf freigab, forderte die Stadt Wien die Mi inanzierung eines „Städtebaulichen Gutachterverfahrens“ für eine spätere Flächenumwidmung. Die zentralen Aufgaben des We bewerbs waren die Entwicklung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts und die Erarbeitung von Neunutzungsvorschlägen für das gesamte Brauereiareal mit einer „standortadäquaten und mark ähigen Bebauung“. Das ausgewählte Siegerprojekt von Coop Himmelb(l)au wirkte sehr dominant auf den weiteren Gestaltungsprozess. Obwohl die Stadt Wien mehrere Überarbeitungen des We bewerbsergebnisses veranlasste –vor allem was die Gebäudehöhen und -kubaturen betraf, bildet sich der Masterplan fast ident im aktuellen Flächenwidmungsplan ab und ließ den ArchitektInnen im folgenden Bauträgerwe bewerb nicht viel gestalterischen Spielraum.


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Es erscheint mir sehr bedauerlich, dass der Brauereiturm, der lange als Wahrzeichen von Liesing galt, und die Kellereien der ehemaligen Brauerei abgetragen wurden und dadurch so viel Geschichte dieses Ortes verloren gegangen ist. Der Bestand hä e sich möglicherweise für eine kulturelle Nutzung geeignet, die jetzt am Areal völlig fehlt. Sta dessen versucht das städtebauliche Leitbild mit seiner „urbanen Großform“ durch „Lesbarkeit und Iden tät“ ein neues Wahrzeichen zu kreieren. Doch so sehr die „Schlange“ auch der Topographie des Geländes folgen mag, auf mich wirkt sie eher wie ein ortsfremdes Monstrum, das dem Aquädukt gefährlich nahe kommt. Die Idee des Lu geschosses und der Unterbrechungen des darunter liegenden Teils der „Schlange“ ist aus städtebaulicher Sicht bei gegebener Gebäudekubatur auf jeden Fall sinnvoll, jedoch ist der resulerende bauliche Aufwand fragwürdig –vor allem da das Lu geschoss aufgrund mangelnder architektonische Ausgestaltung derzeit ungenützt bleibt. Generell stellt sich die Frage, ob eine so kompakte und hohe Bebauung (ursprünglich noch höher geplant) am Stadtrand sinnvoll ist. Der Bau eines derart großen und regional wirksamen Einkaufszentrums an diesem Standort scheint aus städtebaulicher und soziologischer Sicht bedenklich. Tatsächlich war die lokale Versorgung der BezirksbewohnerInnen lange Zeit mangelha , jedoch hä e die Nahversorgung auch in einer nachhal geren Form als der eines 08/15-Shopping Centers (nicht unweit der Shopping City Süd) sichergestellt werden können. Das EKZ Riverside trägt dazu bei in der Wahrnehmung seiner BenutzerInnen die Grenzen zwischen öffentlichem und kommerzialisiertem Raum zu verwischen. Der tradi onsreiche Liesinger Markt, der freitags und samstags am Liesinger Anger zwischen Liesinger Platz und dem EKZ abgehalten wird, scheint tatsächlich von der Nähe zum neuen EKZ zu profi eren, da er das Warenangebot betreffend nicht direkt mit Merkur & Co in Konkurrenz steht und seit der Eröffnung des EKZ Riverside mehr Lau undscha hat. Sehr verwunderlich erscheint mir das Verhältnis des Projekts zum angrenzenden 13. Zielgebiet „Liesing Mi e“ des STEP 05, scheinbar wurde die Umnutzung des Brauereiareals als isoliertes Projekt betrachtet und geht dessen städtebauliches „Gesamtkonzept“ nicht über den Maßstab der näheren Umgebung bis zum Liesinger Platz hinaus.

QUELLEN h p://de.wikipedia.org/wiki/Brau_Union h p://www.wien.gv.at/bezirke/liesing/geschichte-kultur/sehenswertes/brauerei.html h p://www.riverside.at/index.php?id=11 h p://www.wien.gv.at/rk/msg/2010/08/17020.html h p://www.brauerei-liesing.at/flashpage.html h p://www.coop-himmelblau.at/ h p://www.win4wien.at/projekte/brauerei_liesing/ h p://www.merkurmarkt.at/Ihr_Markt/Das_Unternehmen/Presse/Eroeffnung_Riverside/Eroeffnung_Riverside/me_Default.aspx h p://www.wien.gv.at/rk/msg/2007/1126/010.html h p://www.wohnfonds.wien.at/btw_e/Brauerei%20Liesing.pdf h p://www.wien.gv.at/verkehr/strassen/bauen/grossprojekte/breitenfurterstrasse. html „Bauträgerwe bewerbe 2006“ , wohnfonds_wien, Wien, 2007 Gespräch mit Herrn Manfred Wurm, BV Liesing Gespräch mit Herrn DI Alfred Theuermann, Projektkoordinator


Seminararbeit - Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 260.064/Prozesssimulation 260.058 Modul Entwicklungssteuerung WS 2011/12 Christoph Wannerer 0627029

Nordbahnhof Wien

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Ăœbersichtsplan 1:5000 (Stand Jänner 2012)

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Datenblatt Fläche: Entwicklungsfläche: 650.000 m² BGF gesamt: 1,2 Mio m² Leitbild 1994: Bruttobaulandfläche: 75 Hektar Geplante Bruttogeschossfläche: 157 ha Davon für Wohnen: 98 ha (62,5%) Davon für Büronutzung: 38 ha (24%) Davon für Läden/Kleingewerbe: 10 ha (6,5%) Davon für Infrastruktur, zB.Schulen und Kindertagesheime: 8 ha (5%) Davon für Gewerbe: 3 ha (2%) Öffentliche Grünflächen: 5 ha Gestaltungsvorgaben durch den Masterplan: Bauklassen III und IV, Hochhausbebauung maximal 75 m Zahl der Baufelder: ca. 40 Durchschnittliche Größe der Baufelder: ca. 11.000 m² Nutzungen: ca. 10.000 Wohnungen ca. 10.000 Büroarbeitsplätze (insg. 20.000 Arbeitsplätze) Schule und Kindergarten, Bildungscampus (mind. 12.000 m²) Nahversorgungszentrum 10.000 m² 6.000 m² Park Projektstand: fertiggestellt: Bike City (Wohnbau) Time 2 Live (Wohnbau) Wohnen am Park Wohnbebauung Blöcke 20, 23 Schule und Kindergarten Wohnbau Park Lane Apartments Geriatriezentrum Vorgartenstraße und (betreutes) Wohnen Bürogebäude Praterstern 3 in Bau: Wohnbebauung Block 16 Wohnbau Block 2a Wohnbau Bike & Swim in Planung: „Interkulturelles Wohnen“ Blöcke 2b,3b, 9, 12, 15a Wohnbau Block 15a Wohnbau Block 2a Bürogebäude an der Nordbahnstraße PlanerInnen: königlarch architekten Ganahl-Ifsits-Larch ZT-KEG Lautner und Kirisits synn architekten ... Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 131


Fotos

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SWOT-Anlayse Strengths

Weaknesses

-Lage (Nähe Praterstern, Nähe Donau) -Anbindung Öffentlicher Verkehr -Erholungsgebiete (Donauinsel) -Wohnen + Arbeiten -Park -viele Spielplätze -Freiflächen -Verkehrskonzept

-Ev. Altlasten (Bahnhofsgelände) -große Strukturen -Nutzung der Freiflächen? -Erdgeschoßzone ohne Funktionen -lange „Brunnen“ im Winter verdreckt -während der Bauzeit: störender Baustellenlärm

Opportunities

Threats

-Lebendige Wohnsiedlung -Arbeitsplätze (Bau, Büroflächen, öffentliche Einrichtungen) -Platz für viele neue Wiener -Durch Schule und andere gemeinnützige Einrichtungen werden Kleingewerbe unterstützt -Wohnen und Gewerbe verbinden

-Verwahrlosung der Freiflächen/Parks -Verkehr (von Lasallestraße) -Durch anwachsende Bebauung zu hohe Dichte -geringe Nutzung der Freiflächen durch mangelndes Angebot in Erdgeschoßzonen

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Kritik + Systemische Umfeldanalyse

STEP 05 Stadt Wien Bezirksvorsteher (2. Bezirk)

Stadt Wien MA 21 A

Nachbarn ÖBB

Bewohner

 

Entwicklungsgebiet

NORDBAHNHOF

 Raumplaner

Baufirmen

Architekten

Donaucity

Worauf ist besonders zu achten? Die Bewohner im Umkreis und bereits am Entwicklungsgebiet sollen miteinbezogen werden. Es sollte sozusagen auch ihr Projekt werden. Soweit wie möglich einen Bottom-Up-Ansatz anstreben.

Was darf auf keinen Fall passieren? Schlecht wäre ein fix-fertiger Masterplan, der nicht mehr flexibel ist. Weiters darf die Dichte im verbauten Gebiet nicht zu hoch werden. Auf die Donaucity darf nicht vergessen werden.

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 136


Problem: Die Bewohner identifizieren sich nicht mit dem Projekt. Stadt Wien und ÖBB im Vorder grund.

Ziel:

Mitgestaltungsmöglichkeit für die Bevölkerung

Hypothesen:

- Zu wenige Informationsveranstaltungen im Vorfeld

- Interessen der Stadt/ÖBB im Vordergrund (Entwicklungsplan, ...)

- Zu wenig Möglichkeiten für Privatpersonen, sich einzubringen

plausibel

Interventionsvorschlag:

Die Schaffung einer für alle zugänglichen Plattform (an öffentlichem Platz vor Ort) mit allen Informationen (Ideen, Pläne, Vorhaben). Einbringungsmöglichkeit von Wünschen, Ideen, Visionen. Auswertungsbüro, ...

Prognose: Wer sich einbringen kann oder zumindest gut über alles Bescheid weiß, der steht eher hinter dem Projekt und sorgt eher für ein Funktionieren des Viertels. Auch wird man während der Planungs- und Bauphase auf mehr Verständnis bei Unannehmlichkeiten wie z.B. Baustellenlärm stoßen.

Kritik:

Optisch ist auf den ersten Blick nicht viel an den bis jetzt vorhandenen Gebäuden auszusetzen. Es finden sich durchwegs interessante Fassaden und die in Farbe und Form unterschiedlichen Blocks sorgen für Abwechslung. Durch den großen Park ist genügend Freiraum gegeben, der auch anspruchsvoll gestaltet ist und sowohl modern als auch gemütlich wirkt. In den Erdgeschoßzonen vermisst man Gewerbe. Die vielen Wohnhäuser würden das ein oder andere Cafe vertragen. Außer einem Hofer findet man hier nichts. Da bedarf es Förderungen oder sonstigen Mitteln, die Erdgeschoßzonen zu beleben. Der Praterstern ist nicht weit, da hat man es bequem, wenn man öffentlich unterwegs ist, allerdings ist das Gebiet doch recht groß und die Anbindung an ein Busnetz wahrscheinlich notwendig. Allgemein traue ich dem Projekt „Nordbahnhof“ zu, ein beliebtes und lebendiges Viertel zu werden, wenn es flexibel bleibt und seine Bewohner ernst nimmt.

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 137


Quellen: www.wien.gv.at www.oebb-immobilien.at

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Masterplan Campus WU

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Zeittafel

2

Zahlen und Fakten

3

Konzept des WU Campus

4

Baufeld LLC

6

Baufeld O1

7

Baufeld O2

8

Baufeld W1

9

Baufeld W1E

10

Baufeld W2

11

Stand der Dinge

12

SWOT-Analyse

13

Kritik

14

Quellen

15

Diese Seminararbeit wurde im WS 2011/12 im Rahmen der Lehrveranstaltung „Sondergebiete der Entwicklungssteuerung“ (LVA-Leiter: Roland Krebs) ausgeführt.

Andrea Aschauer 062880

Abb. Deckblatt: http://www.campuswu.at/img/camS.jpg

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Zeittafel 10/2007 05/2008 07/2008 12/2008 10/2009 ab 03/2013 ab 10/2013

2 Standortwahl Areal Messe/Südportalstraße Juryentscheidung im Wettbewerb zu Masterplanung/Generalplanung Start des Architekturwettbewerbs für fünf Gebäudekomplexe Juryentscheidung im Architekturwettbewerb Spatenstichfeier, Beginn der Bauarbeiten Einrichtung und Probebetrieb, Umsetzung der Freiflächengestaltung Inbetriebnahme des neuen WU Campus

Lageplan M 1:5000

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 141


Zahlen und Fakten

3

Standort: Grundstücksfläche: Grundstückslänger: Grundstücksbreite: Freifläche: bebaute Fläche: Nettonutzfläche: Projektstand: Gesamtkosten:

1020 Wien, Messestraße/Südportalstraße/Rotundenplatz/Trabrennbahnstraße ca. 90.000 m² ca. 560 m ca. 150 – 210 m ca. 55.000 m² ca. 35.000 m² ca. 100.000 m² in Bau (Baubeginn 2009, Fertigstellung 2013) 492 Mio. € (exkl. Einrichtung)

Anzahl der Baufelder: durchschn. Baufeldgröße: GRZ: GFZ:

5 18.000 m² 0,4 1,1

Bauherr: Auftraggeber:

Projektgesellschaft Wirtschaftuniversität Wien Neu GmbH BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. Wirtschaftuniversität Wien ARGE PS WU Neubau Drees&Sommer / DELTA FCP – Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH

Projektsteuerung: Begleitende Kontrolle: Generalplaner: Baufeldarchitekten:

Örtliche Bauaufsicht:

Gebäudeanzahl: Büroarbeitsplätze: Studierendenkapazität:

ARGE Campus WU BUSarchitektur / Vasko + Partner Ingenieure Atelier Hitoshi Abe, Sendai BUSarchitektur, Wien CRABstudio, London Estudio Carme Pinós, Barcelona NO.MAD Arquitectos, Madrid Zaha Hadid Architects, Hamburg ARGE ÖBA Campus WU ARGE InGenos.Gobiet.ZT GmbH iC consulenten 6 Gebäudekomplexe 1.500 MitarbeiterInnen 25.000 Studierende 3.000 Arbeitsplätze für Studierende 90 Hörsäle und Seminarräume 4.800 Lehrplätze

Erdmaterial beim Aushub: 260.000 m³ verbaute Betonmenge: 150.000 m³ mit 15.000 t Bewehrung Baustellenorganisation: drei Baubereiche durchschn. 500 Arbeitende auf der Baustelle 15 Baukräne gleichzeitig zu Hochbetriebszeiten

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Konzept des Campus WU

4

Im Herbst 2013 soll die WU Wien, mit derzeit ca. 27.000 Studierenden die größte Wirtschaftsuniversität Europas, an ihren neuen Standort übersiedeln. Der neue Campus entsteht zur Zeit im 2. Wiener Gemeindebezirk auf dem Areal zwischen Messegelände und grünem Prater, angrenzend an den „Wurstelprater“, der Trabrennbahn Krieau und dem „Viertel Zwei“. Durch die Rolle Wiens als internationale Messestadt, sind in unmittelbarer Umgebung zwei Hotels entstanden (Courtyard Vienna Messe, Austrian Trend Hotel Messe), ein weiteres Hotelprojekt befindet sich in der Entwicklungsphase. Weiter nördlich des neuen Standortes erstrecken sich die gründerzeitliche Bebauung des Stuwerviertels sowie die Wohnbauten zwischen Vorgartenstraße und Handelskai, bevor die Donau den zweiten vom 22. Bezirk trennt. Die Errichtung erfolgt über eine gemeinsame Gesellschaft von Bundesimmobiliengesellschaft und Wirtschaftuniversität Wien, der Projektgesellschaft Wirtschaftuniversität Wien Neu GmbH. Die Vergabe der Generalplanung für den Neubau der WU erfolgt über einen offenen Wettbewerb im Frühjahr 2008. Die Wettbewerbsjury unter dem Vorsitz von Wolf D. Prix, entschied in einer ersten Bewertungsrunde drei Projekte überarbeiten zu lassen und wählte in einer zweiten Bewertungsrunde einstimmig das Projekt von BUSarchitektur+Partner auf den ersten Platz. Die Wettbewerbssieger wurden daraufhin mit der Generalplanung inklusive Masterplanung, Freiraumplanung sowie der Gestaltung des Hörsaalzentrum (Baufeld O1) beauftragt.

http://m.wu.ac.at/press/images/WU_BUSMASRO_cam05.jpg

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5 Der Masterplan von BUSarchitektur sieht einen zentralen Gebäudekomplex, dem Library & Learning Center, vor, um den sich 5 weiter Gebäudekomplexe anordnen. Durch ausreichende Freiflächen soll eine offene und aktive Bildungslandschaft entstehen. Die räumliche Gliederung des Campus besteht im Wesentlichen in der Trennung zwischen Stadtraum und Campus durch eine grüne Grenzen und deren Übergang in den Campusraum, in der Ausbildung einer Platzsequenz von sechs Plätzen mit jeweils unterschiedlichem Ambiente. Über sechs Eingänge und fünf Passagen kann der Camps 24 Stunden lang betreten, durchquert und verlassen werden. Der Campus ist als Walk Along Park konzipiert und bildet in den verschiedenen Stationen Platzsequenzen, die zu den spezifischen Bereichen über Gassen im Grünen führen. Eine Längsverbindung zwischen den beiden Eingangsplätzen im Westen und Osten des Grundstücks verbindet sowohl die internen Piazzas wie auch die vier Stiegenhäuser der Tiefgarage. Während durch die Executive Academy im Westen des Campus mit einem geplanten Hotel eine Anknüpfung an die Messe geschaffen wird, gibt es parallel dazu im Osten das Hörsaalzentrum mit externen Dienstleistern, das an das angrenzten Bürozentrum anknüpft. Der Gastronomiebereich im Hörsaalzentrum soll eine weitere Verbindung mit der Messe schaffen. Der Servicebereich für Ver- und Entsorgung ist unterirdisch angeordnet und teilt sich die Ein- und Ausfahrt mit der Erschließung der Pkw Garage. Jeder Platz verbindet unterschiedliche Funktionen und lässt Optionen der Kommunikation offen. Durch soziale Funktionen, Gastronomie, Geschäftsflächen und Aufenthaltsbereiche, im Sockelbereich wird das Anregen zum Verweilen am Campus gefördert. Die interne Struktur der Departments baut auf eine weiche Trennung zwischen Lehrenden und Lernenden auf um spontane Kontakte zuzulassen. Wichtig für die Umsetzung der Lagequalität ist der immer gegenwärtige Sichtbezug zum grünen Prater. Der Campus erfüllt neben den gesellschaftlichen Funktionen der WU auch soziale Funktionen im städtischen Leben sowie Funktionen der Aufwertung des Standortes und der gesamten Region. Auf Grundlage des erstellten Masterplans wurde im Sommer 2008 ein internationaler, zweistufiger Architekturwettbewerb ausgelobt. Die Jury, wiederum unter dem Vorsitz von Wolf D. Prix, gab im Dezember 2008 die Siegerprojekte des Wettbewerbs bekannt: Atelier Hitoshi Abe, CRABstudio, Estudio Carme Pinós, NO.MAD Arquitecto und Zaha Hadid Architects.

http://www.wu.ac.at/wuneubau/galerie/neu/mp_baufelder

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 144


Baufeld LLC

6

Library & Learning Center Zaha Hadid Architects, Zaha Hadid, Hamburg Hauptbibliothek, Learning Center, Serviceeinrichtungen f端r Studierende, Bookshop, Lehrmittelzentrum, Cafeteria, Copy Shop

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Baufeld O1

7

Hörsaalzentrum BUSarchitektur+Partner, Laura P. Spindal, Wien Department für Welthandel, Gastronomie, Hörsaalzentrum

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Baufeld O2

8

Departmentgebäude Atelier Hitoshi Abe, Hitoshi Abe, Sendai Department für Informationsverarbeitung und Prozessmanagement, Department für Marketing, Department für Management, Department für Unternehmensführung und Innovation, Department für Fremdsprachliche Wirtschaftskommunikation, Bibliothek für Fremdsprachen, ÖH, Sportzentrum, Kindergarten, Buchhandlung, Supermarkt

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Baufeld W1

9

Departmentgebäude Estudio Carme Pinós, Carme Pinós, Barcelona Department für Finanzwirtschaft, Department für Statistik und Mathematik, Department für Volkswirtschaft, Department für Sozialwissenschaften, Bibliothek für Sozialwissenschaften, Cafe

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Baufeld W1E

10

Executive Academy NO.MAD Arquitectos, Eduardo Arroyo, Madrid Executive Academy

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Baufeld W2

11

Departmentgebäude CRABstudio, Peter Cook, London Forschungsinstitute, Department für Unternehmens-, Arbeits- und Sozialrecht, Department für Öffentliches Recht und Steuerrecht, Department für Finanzwirtschaft – Teil Rechnungswesen, Bibliothek für Wirtschaftsrecht, Verwaltung WU, Bäcker

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Stand der Dinge

12

Fotos von der Baustelle des WU Campus im Dezember 2011

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SWOT-Analyse

13

Strengh/Stärken

Weakness/Schwächen

zentrumsnahe Lage (2,6 km Luftlinie zwischen Stephansdom und WU Campus)

begrenzte Erweiterungsmöglichkeit (Prater und Messe als Fixpunkte)

hohe Standortqualität durch das angrenzenden Naherholungsgebiet Prater

keine geplanten Wohnmöglichkeiten in am Campusgelände

gute Verkehrsanbindung 2 U-Bahnstationen (U2: Messe, Krieau) und eine Straßenbahnstation (1: Prater Hauptallee) in Gehweite

„Hauptfassade" des Campus liegt Richtung Prater, man betritt Campusgelände von der Seite eigenartige Zutrittssituation

Messe Wien und Viertel Zwei in unmittelbarer Nähe

Prostitutionserlaubniszone in der Südportalstraße

Großbauprojekt bringt Arbeitsplätze und kurbelt die Wirtschaft an

offene Frage der Nachnutzung des ehemaligen WU Komplexes in Spittelau

Erschließung des Campus erflogt fußläufig, Parkflächen für den Individualverkehr sind unterirdisch untergebracht

Opportunities/Chancen

Threads/Gefahren

Verknüpfung mit Wirtschaft/Praxis durch Messen etc.

Verteuerung des Wohnungsbestandes in den angrenzenden Gebieten

Aufwertung des gesamten Bezirkes

Nachnutzung oder Vermietung an andere Organisationen später schwierig durch die hohe Identitätsbindung an die WU

Mehrwert des Ortes auch für nicht WU-Angehörige durch öffentlich nutzbare Flächen

Campus als abgeschlossenes Territorium, das sich von Umgebung abschirmt

starke Identitätsbildung der WU auf internationaler Ebene durch herausstechende Architektur

negative Publicity "dekadent teures Bauvorhaben in Zeiten der Wirtschaftskrise"

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Kritik

14

Der Neubau der Wirtschaftsuniversität auf der längsgestreckten Restfläche zwischen Messe und Prater bringt bestimmt eine enorme Aufwertung für den Bezirk sowie dem Messestandort Wien mit sich. In der Verbindung zwischen Lehre und Praxis steckt großes Potential für alle Beteiligten. Weiter entlang der U2Verlängerungsstrecke entstehen neben dem Viertel Zwei mit Marina City und dem Bürobau Catamaran weitere Geschäftszonen. Neben diesen praxisbezogenen Vorteilen birgt der neue Campus durch seine öffentlich zugänglichen Freiflächen und in den Erdgeschoßzonen untergebrachte Funktionen (Gastronomie, Einzelhandel, etc.) einen Mehrwert auch für nicht WU-Angehörige. Das in der Masterplanung gewählte Freiraumkonzept des Walk Along Parks vermittelt das Bild eines modernen Universitätscampus nach amerikanischen Vorbild. Alle Fakultäten und Einrichtungen der Uni sind an einem Standort vereint und leicht fußläufig erschossen. Diese einfache Erreichbarkeit erleichtert den Unialltag bestimmt sehr, vergleicht man die Strategie mit der Realität anderer Universitäten in Wien, wo die Institute und Fakultäten auf mehrere Standorte aufgeteilt und zum Teil nicht mehr in Gehweite zueinander liegen. Was allerding im Vergleich zu amerikanischen Campusanlagen fehlt, ist das Wohnen am Campus. Der Masterplan der WU Wien sieht keine Wohnmöglichkeiten für Studierende am Unigelände vor, was in Zukunft sicher Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt der umliegenden Wohnbebauung haben wird. Die gesteigerte Nachfrage könnte die Preise in die Höhe treiben, andererseits werden in der Leopoldstadt mehrere große Wohnbauprojekte umgesetzt. So sollen z.B. allein am Nordbahnhofgelände 10.000 Wohnungen bis 2025 entstehen. Ein positiver Nebeneffekt dieser Nachfragesteigerung könnte auch sein, dass viele der bestehenden gründerzeitlichen Wohnungen generalsaniert werden um bessere Preise zu erzielen und somit die alte Bausubstanz in Schuss gehalten wird. Dieser Effekt lässt sich z.B. derzeit schon im Stuwerviertel beobachten, wo nach der Reihe Dachgeschoße ausgebaut und Wohnung renoviert werden. Jedoch denke ich, dass all diese neugeschaffenen und aufgewerteten Wohnungen wahrscheinlich zum größten Teil nicht im Budget von StudentInnen liegen werden. Daher scheint es mir nicht ganz klar, wieso auf ein StudentInnenwohnheim verzichtet wurde, an Fläche dafür kann es ja kaum gemangelt haben. Problematisch sehe ich auch die scheinbar immer noch unklare Frage der Nachnutzung des alten WU Standortes in 9. Wiener Gemeindebezirk. Zwar gibt es die Idee Institute anderer Universitäten anzusiedeln um den Bezirk weiter mit Studenten zu beleben, aber noch keine konkreten Vorstellungen oder Gespräche darüber. Im November 2011 brachte Nationalratspräsidenten Prammer den Vorschlag das Parlament während der geplanten Sanierung des Parlamentsgebäudes in den ehemaligen WU Komplex in Spittelau umzusiedeln. Konkrete Ergebnisse scheinen aber auch hier zu fehlen. Ich glaube, dass es der WU mit dem neuen Standort gelingen wird eine internationale Marke zu werden. Die Vergabe der einzelnen Bauprojekte an verschiedene international tätige und bekannte Architekturbüros wird dem Campus eine eigenständige Atmosphäre und Identität verleihen. Den neuen Standort an der UBahnverlängerung inmitten eines aufstrebenden Bezirks zu wählen, in dem an allen Ecken und Enden Bauprojekte – Wohnbau ebenso wie Geschäftszonen – umgesetzt werden, war ein taktisch kluger Zug. Gebaut auf „der grünen Wiese“ kann sich der Campus gemeinsam mit andere Neubauprojekten entwickeln, profitiert aber dennoch von der umgebenden Infrastruktur und bereits bestehenden Institutionen und der zentralen Lage.

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 153


Quellen

15

CAMPUS WU (Stand: 01/2012) http://www.campuswu.at WIRSCHAFTSUNIVERSITÄT WIEN (Stand: 01/2012) http://www.wu.ac.at/wuneubau/ http://www.wu.ac.at/wuneubau/galerie BUNDESIMMOBILIENGESELLSCHAFT (Stand: 01/2012) http://www.big.at/bauprojekte/projekte-in-bau/wien/wien/1160-campus-wu-wien/ http://www.big.at/bauprojekte/wettbewerbe/beendete-verfahren/2008/neubau-derwirtschaftsuniversitaet-wien-1020-wien/ http://www.big.at/bauprojekte/wettbewerbe/beendete-verfahren/2008/neubau-derwirtschaftsuniversitaet-wien-suedportalstrasse-1020-wien/ COMPETITIONLINE WETTBEWERBE UND ARCHITEKTUR (Stand: 01/2012) http://www.competitionline.com/de/wettbewerbe/10621 ARCHITEKTURWETTBEWERBE (Stand: 01/2012) http://www.architekturwettbewerbe.at/competition.php?id=364 http://www.architekturwettbewerbe.at/data/media/med_binary/original/1215518246.pdf?BAIKSESSID =ab28c1f0c4b80884792a90972bf230ec DIE BAUZEITUNG (Stand: 01/2012) http://www.diebauzeitung.at/ireds-115838.html ÖSTERREICHISCHE HOCHSCHÜLERSCHAFT (Stand: 01/2012) http://www.oeh-wu.at/neubau/730-was-passiert-mit-dem-alten-wu-standort.html REPUBLIK ÖSTERREICH PARLAMENT (Stand: 01/2012) http://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2011/PK1012/

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MAUTNER - MARKHOF GRĂœNDE IN WIEN 11

EINE ARBEIT VON KROMER THERESA

0625426

Sondergebiete der Entwicklungssteuerung

WS 2011/12 Bauplatz 3

Bauplatz 1 Bauplatz 2

Bauplatz 4

Bauplatz 5

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 155


INHALTSVERZEICHNIS

ÜBERSICHTSPLAN

M 1:5000 ................................................................. 2

BAUPLATZÜBERSICHT .............................................................................. 3 DATENBLATT .............................................................................................. 6 1 BAUPLATZ 1................................................................................... 6 2 BAUPLATZ 2 ................................................................................... 7 3 BAUPLATZ 3................................................................................... 8 4 BAUPLATZ 4 ................................................................................... 9 5 BAUPLATZ 5 ................................................................................... 10 FOTODOKU ................................................................................................. 11 1 BAUPLATZ 1................................................................................... 11 2 BAUPLATZ 2 ................................................................................... 12 3 BAUPLATZ 3................................................................................... 13 4 BAUPLATZ 4 ................................................................................... 14 5 BAUPLATZ 5 ................................................................................... 15 SWOT ANALYSE ........................................................................................ 16 KRITIK .......................................................................................................... 17

ANHANG Quellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis

1 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 156


2

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 157

KRITIK

SWOT ANALYSE

FOTODOKU

DATENBLATT

BAUPLATZÜBERSICHT

ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000


3

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 158

KRITIK

SWOT ANALYSE

FOTODOKU

DATENBLATT

BAUPLATZÜBERSICHT

ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000


Bauplatz 2

Bauplatz 3

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 159

4

ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000 BAUPLATZÜBERSICHT DATENBLATT FOTODOKU SWOT ANALYSE KRITIK


Bauplatz 4

Bauplatz 5

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 160

5

ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000 BAUPLATZÜBERSICHT DATENBLATT FOTODOKU SWOT ANALYSE KRITIK


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000

1. BAUPLATZ 1 Standort:

Mautner Markhofgasse 50

Projektstand:

voraussichtliche Fertigstellung 2014

Bauträger:

GEBÖS

PlanerInnen:

Architekt

Rüdiger Lainer & Partner

Freiraum

DI Doris Haidvogl

BAUPLATZÜBERSICHT

Wiener Heim

Bauklassen:

W III

Höhe:

9 m – 16 m

Bauweise:

geschlossene Bauweise

DATENBLATT

Gestaltungsvorgaben

Anzahl der Baufelder:

3

Größe:

je 880 m² FOTODOKU

Baufeld

Einrichtungen 50 geförderte Eigentumswohnungen 50 freifinanzierte Eigentumswohnungen Wohngruppe „junge Alleinerziehende“ Startwohnungen (für „Nestflüchtler“)

SWOT ANALYSE

Kombiwohnungen („betreubares Wohnen“) „Werkhof“ – Wohnungen + Arbeiten (Maisonetten mit Arbeitsräumen im EG, mit vorgelagertem Werkhof) Werkstätten und Lager Ateliers Tageseltern (zur Betreuung im Erdgeschoss) Waschsalon mit Kinderspielbereich

KRITIK

Sonderwohnformen:

6 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 161


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000

2. BAUPLATZ 2 Standort:

Mautner Markhofgasse 50,

Projektstand:

voraussichtliche Fertigstellung 2014

Bauträger:

Wien-Süd Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft Architektur

Dr. Harry Glück

BAUPLATZÜBERSICHT

PlanerInnen:

atelier 4 architects Freiraum

DI Anna Detzlhofer

Gestaltungsvorgaben W III DATENBLATT

Bauklassen:

W IV WV Höhe:

W V auf 23m beschränkt sonst 12m – 21m geschlossene Bauweise

FOTODOKU

Bauweise: Baufeld Anzahl der Baufelder:

3

Größe:

1.000 m² bis 1.500 m²

Einrichtungen SWOT ANALYSE

Kindertagesheim Singlewohnungen im 1.OG (4 Typen – auch für Wohngemeinschaften) „Singleeinheit“ im DG (für Studenten, Senioren) Kurzzeitwohnungen (für Studenten, Gäste, Verwandte und Arbeitsraum) Gemeinschaftsküche für Veranstaltungen Musikprobenraum

KRITIK

Spezifische Einrichtungen für Senioren-, Mädchengruppen und Kurzbewohner Kleinkinderspielraum (Tagesmutterbetreuung)

7 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 162


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000

Standort:

Krausegasse / Mautner Markhofgasse

Projektstand:

voraussichtliche Fertigstellung 2014

Bauträger:

Genossenschaft Neues Leben

PlanerInnen:

Architektur

Geiswinkler & Geiswinkler

Freiraum

Auböck + Kárász

BAUPLATZÜBERSICHT

3. BAUPLATZ 3

Gestaltungsvorgaben W III

Höhe:

9m – 16m

Bauweise:

geschlossene Bauweise DATENBLATT

Bauklassen:

Baufeld Anzahl der Baufelder:

3

Größe:

je 880 m²

FOTODOKU

Einrichtungen 10.600 m² förderbare Nutzfläche 115 Wohnungen Modulare Wohnplanung (für nachhaltige Nutzungsflexibilität und zukünftige Anpassung an wechselnde Bedürfnisse) 2-geschoßiger Dachgarten

SWOT ANALYSE

teilbarer Mehrzwecksaal (für gemeinschaftliches Arbeiten, selbstorganisierte Kinderbetreuung, kulturelle Veranstaltungen, etc.)

KRITIK

Gemeinschaftsbüros

8 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 163


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000

4. BAUPLATZ 4 Standort:

Dittmanngasse

Projektstand:

voraussichtliche Fertigstellung 2014

Bauträger:

ÖSW

PlanerInnen:

Architektur

Tillner & Willinger ZT GmbH

Freiraum

DI Jakob Fina

BAUPLATZÜBERSICHT

Familienwohnbau

W III

Höhe:

9m – 16m

Bauweise:

geschlossene Bauweise

Baufeld Anzahl der Baufelder:

2

Größe:

700 m² und 1.300 m²

Einrichtungen 90 Wohneinheiten ( geförderte Mietwohnungen, supergeförderte Mietwohnungen und eine Senioren-Wohngemeinschaft)

FOTODOKU

Bauklassen:

DATENBLATT

Gestaltungsvorgaben

16 betreute Wohnplätze (für jüngere Frauen und Familien) Gemeinschaftliche Freiräume auf dem Dach SWOT ANALYSE

Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss Nachbarschaftszentrum (inkl. Raum für private Veranstaltungen) Gesundheitsberatungsstelle

KRITIK

Kinderbetreuungseinrichtung

9 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 164


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000

5. BAUPLATZ 5 Standort:

Simmeringer Hauptstraße

Projektstand:

voraussichtliche Fertigstellung 2014

Bauträger:

Wien – Süd Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft Architektur

Hermann & Valentiny u. Partner

BAUPLATZÜBERSICHT

PlanerInnen:

DI Peter Podsedensek Freiraum

DI Jakob Fina

Bauklassen:

GB III bis GB V und W III

Höhe:

9m bis 26m

Bauweise:

gemischtes Baugebiet und geschlossene Bauweise

DATENBLATT

Gestaltungsvorgaben

Anzahl der Baufelder:

3

Größe:

ab 400 m²

FOTODOKU

Baufeld

Einrichtungen Geförderte Mietwohnungen Gemeinschaftsräume

KRITIK

SWOT ANALYSE

Geschäftsräume

10 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 165


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000 BAUPLATZÜBERSICHT

1. BAUPLATZ 1

FOTODOKU

DATENBLATT

Abb.1: Ansicht Bauplatz 1 – Mautner Markhof Gasse 50

Abb.3: Ansicht 3 Wohnbeispiel – Mautner Markhof Gasse 50

KRITIK

SWOT ANALYSE

Abb.2: Ansicht 2 Bauplatz 1 – Mautner Markhof Gasse 50

Abb.4: derzeitige Bausituation Bauplatz 1 – Mautner Markhof Gasse 50

11 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 166


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000 BAUPLATZÜBERSICHT

2. BAUPLATZ 2

Abb.6: Ansicht 2 Bauplatz 2 – Mautner Markhof Gasse 50

FOTODOKU

DATENBLATT

Abb.5: Ansicht 1 Bauplatz 2 – Mautner Markhof Gasse 50

KRITIK

SWOT ANALYSE

Abb.7: Westansicht Bauplatz 2 – Mautner Markhof Gasse 50

Abb.8: derzeitige Bausituation Bauplatz 2 – Mautner Markhof Gasse 50

12 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 167


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000 DATENBLATT

BAUPLATZÜBERSICHT

3. BAUPLATZ 3

SWOT ANALYSE

FOTODOKU

Abb.9: Ansicht1 Bauplatz 3 - Krausegasse

KRITIK

Abb.10: Ansicht2 Bauplatz 3 - Krausegasse

Abb.11: Ansicht 3 Bauplatz 3 – Krausegasse

Abb.12: derzeitige Bausituation Bauplatz 3 - Krausegasse

13 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 168


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000 BAUPLATZÜBERSICHT

4. BAUPLATZ 4

Abb.15: Ansicht 3 Bauplatz 4 - Dittmanngasse

KRITIK

SWOT ANALYSE

Abb.14: Ansicht2 Bauplatz 4 – Dittmanngasse

FOTODOKU

DATENBLATT

Abb.13: Ansicht 1 Bauplatz 4 - Dittmanngasse

Abb.16: derzeitige Bausituation Bauplatz 4 - Dittmanngasse

14 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 169


ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000 BAUPLATZÜBERSICHT

5. BAUPLATZ 5

Abb.18: Ansicht 2 Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße

Abb.20: Ansicht 4 Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße

KRITIK

SWOT ANALYSE

Abb.19: Ansicht3 Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße

FOTODOKU

DATENBLATT

Abb.17: Ansicht 1 Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße

Abb.21: derzeitige Bausituation Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße

15 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 170


kulturelle Vielfalt

wenig Parkmöglichkeiten

gemeinschaftliches Leben

Lärm der Hauptstraße

mehr Platz zum Wohnen variable Wohneinheiten

beschränkte Höhen der Gebäude

Hilfe jeglicher Art

Fabriksgeruch?

zentrale Lage

keine Information an Baustellen

ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000

Weakness – Schwäche

BAUPLATZÜBERSICHT

Strength – Stärke

gute Verkehrsanbindung gute Infrastruktur

Opportunities – Chancen

Threats – Gefahren

Migrationshilfe

Verschmutzung

Versuch einer neuen Architektur

Nicht ausreichend Platz

Eigenständiges Schaffen eines Wohnraums

zu hohe Konkurrenz für Geschäfte

Mitspracherecht der Bewohner

Verzögerung der Fertigstellung (5 Bauplätze auf einmal)

SWOT ANALYSE

Vandalismus

KRITIK

Förderungen für Kinder

FOTODOKU

DATENBLATT

Kinderfreundliche Gestaltung

16 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 171


Neben geförderten und supergeförderten Wohneinheiten werden auch zahlreiche soziale Sonderformen angeboten. Die meisten Gemeinschaftsräumlichkeiten wie Kinderbetreuung, Veranstaltungssäle oder Werkstätten befinden sich im Erdgeschossbereich, um für die gesamte Nachbarschaft öffentlich zugänglich zu sein. Durch die reichlich grün angelegten Parkanlagen jedes einzelnen Bauplatzes wirkt der öffentliche Raum freundlicher und erweckt den Eindruck nicht direkt in einem Stadtzentrum zu sein. Spielplätze für Kinder jeden Alters sollen für Zufriedenheit der Bewohner dienen. Die zentrale Lage an der U-Bahnlinie U3, die Straßenbahnlinie ** und mehrerer Busverbindungen ermöglichen eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Beispielsweise benötigt man mit der U-Bahn von der Station Enkplatz nur 10 Minuten in das Stadtzentrum zum Stephansplatz.

Bei den Wohnungen haben die Bewohner ein Mitspracherecht und können ihre Räume durch variable Aufteilung selbst gestalten. Vor allem für Familien mit Kindern ist dies ein großer Vorteil. Doch auch für Studenten gibt es ein gutes Angebot an Wohnraum durch verschiedene Wohntypen. Jungen Müttern wird mit mehreren Kinderbetreuungsstätten geholfen. Auch den Senioren wird durch Hilfsorganisationen der Alltag erleichtert. Für viele Menschen ist das ein wichtiges Kriterium sich eine neue Wohngegend auszusuchen. Da eine gewisse prozentuelle Anzahl an Migranten für dieses Wohngebiet vorgesehen ist, bietet es natürlich auch unterschiedlichste Arten von Gemeinschaftsplätzen an. Ein gemeinsames Wohnen kann in diesem Gebiet nur funktionieren, wenn man die anderen kulturellen Bräuche akzeptiert und teilt. Die zur Verfügung gestellten Werkstatt-Räume und Ateliers bieten den neuen Bewohnern der Mautner Markhof Gründe die Möglichkeit sich durch kreative Arbeit ein Leben aufzubauen.

KRITIK

Meiner Meinung nach ist es ein großes Projekt, das sowohl mehr Platz für Wohneinheiten bietet als auch eine Aufwertung des Gebietes bringt.

SWOT ANALYSE

FOTODOKU

Auch die Versorgung durch Lebensmittel oder anderer Produkte ist gegeben. Mehrere Einkaufshäuser und verschieden kulturelle Geschäfte bieten eine umfangreiche Auswahl an Waren.

ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000

Einfache Riegelbauten passen sich der Umgebung an und versprechen durch ausgereifte Ideen der unterschiedlichsten Architekten ein abwechslungsreiches Wohnverhalten.

BAUPLATZÜBERSICHT

Das 2010 gestaltet Projekt für die ehemaligen Mautner Markhof Gründe kreiert mit seinen 5 Bauplätzen ein neues Wohnbild im Stadtgefüge des 11. Wiener Gemeindebezirks.

DATENBLATT

KRITIK

17 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 172


KRITIK

SWOT ANALYSE

FOTODOKU

DATENBLATT

Der einzige Nachteil, meiner Meinung nach, ist der Private Verkehr. Allein durch die Anbindung an die Autobahn, die sich nicht allzu weit vom Baugrund entfernt befindet, macht sich bemerkbar, dass die Simmeringer Hauptstraße eine sehr stark befahrene Straße ist. Eine Parkmöglichkeit auf der Straße selbst ist kaum zu finden. Viele Bewohner wereden dadurch gezwungen einen Garagenplatz zu mieten.

ÜBERSICHTSPLAN M 1:5000

Weniger Gedanken muss man sich um die Versorgung machen. Die Simmeringer Hauptstraße ist eine größere Einkaufsstraße, wo jede Art von Produkten angeboten wird. Allein in der Gegend der Mautner Markhof Gründe befinden sich, ca 10 Gehminuten entfernt, zwei größere Einkaufshäuser mit Bekleidungleidungs-, Entertainment- und Lebensgeschäften.

BAUPLATZÜBERSICHT

Die öffentliche Verkehrsanbindung spielt meiner Meinung nach auch eine wichtige Rolle für die Bürger. Viele können sich kein Auto leisten und sind an die U-Bahn oder Straßenbahn gebunden um zu ihren Arbeitsstellen zu gelangen.

18 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 173


QUELLENVERZEICHNIS Wohnservice Wien, Stand Jänner 2012 https://www.wohnservice-wien.at/home/newsletter/44 Wiener Heim – Mischek, Stand Jänner 2012 http://www.mischek.at/projekte/projekt-details/Bauprojekt/Mautner-MarkhofGasse/Beschreibung.html GEBÖS, Stand Jänner 2012 http://www.mm11.at/ Wien Süd, Stand Jänner 2012 http://www.wohnfonds.wien.at/btw_e/11_mautner_markhof_baupl.pdf http://www.wohnfonds.wien.at/btw_e/11_mautner_markhof.htm Neues Leben – „Global Park“, Stand Jänner 2012 http://www.wohnen.at/mindex.asp?mi=1 ÖSW, Stand Jänner 2012 http://www.oesw.at/immobilienangebot/in-planung/Objekt/Dittmanngasse.html http://www.oesw.at/immobilienangebot/in-planung/Objekt/Dittmanngasse/Architektur.html Join In, Stand Jänner 2012 http://www.joinin.at/www/joinin.php?section=lage&language=DE Architektur Wettbewerbe, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/competition.php?id=720&BAIKSESSID=7e2c665d86 8ecec93db2fe37fa3a4c3d Bauplatz 1 http://www.architekturwettbewerbe.at/competition.php?id=720&cid=6642 Bauplatz 2 http://www.architekturwettbewerbe.at/competition.php?id=720&cid=4903 Bauplatz 3 http://www.architekturwettbewerbe.at/competition.php?id=720&cid=6643 Bauplatz 4 http://www.architekturwettbewerbe.at/competition.php?id=720&cid=6644 Bauplatz 5 http://www.architekturwettbewerbe.at/competition.php?id=720&cid=4902 mein bezirk.at, Stand Jänner 2012 http://regionaut.meinbezirk.at/themen/mautner-markhof-gr%FCnde.html Homepage DI Rüdiger Lainer, Stand Jänner 2012 http://www.lainer.at/?p=859&sc=4

19 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 174


Homepage Geiswinkler & Geiswinkler Architekten, Stand Jänner 2012 http://www.geiswinklergeiswinkler.at/wettbewerbe/items/wohnbebauung_mautner_markhof.html

ABBILDUNGSVERZEICHNIS Deckblatt Bauplatz 1 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300362085.jpg Bauplatz 2 http://www.architekturwettbewerbe.at/data/media/med_binary/original/1300120640.pdf Bauplatz 3 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300190161.jpg Bauplatz 4 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300200819.jpg Bauplatz 5 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300186128.jpg Übersichtsplan M1:5000, Stand Jänner 2012 http://www.wien.gv.at/stadtplan/ Bauplatz-Übersicht, Stand Jänner 2012, Stand Jänner 2012 http://www.wohnfonds.wien.at/btw_e/11_mautner_markhof_baupl.pdf Abb.1: Ansicht 1 Bauplatz 1 – Mautner Markhof Gasse 50, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300362085.jpg Abb.2: Ansicht 2 Bauplatz 1 – Mautner Markhof Gasse 50, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300362152.jpg Abb.3: Ansicht 3 Bauplatz 1 – Mautner Markhof Gasse 50, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300362738.jpg Abb.4: derzeitige Bausituation Bauplatz 1 – Mautner Markhof Gasse 50 Theresa Kromer BSc, Stand Jänner 2012 Abb.5: Ansicht 1 Bauplatz 2 – Mautner Markhof Gasse 50, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/data/media/med_binary/original/1300120640.pdf Abb.6: Ansicht 2 Bauplatz 2 – Mautner Markhof Gasse 50, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/data/media/med_binary/original/1300120640.pdf Abb.7: Westansicht Bauplatz 2 – Mautner Markhof Gasse 50, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/data/media/med_binary/original/1300120640.pdf

20 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 175


Abb.8: derzeitige Bausituation Bauplatz 2 – Mautner Markhof Gasse 50 Theresa Kromer BSc, Stand Jänner 2012 Abb.9: Ansicht 1 Bauplatz 3 – Krausegasse, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300190161.jpg Abb.10: Ansicht 2 Bauplatz 3 – Krausegasse, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300190269.jpg Abb.11: Ansicht 3 Bauplatz 3 – Krausegasse, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300190214.jpg Abb.12: derzeitige Bausituation Bauplatz 3 – Krausegasse Theresa Kromer BSc, Stand Jänner 2012 Abb.13: Ansicht 1 Bauplatz 4 – Dittmanngasse, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300200819.jpg Abb.14: Ansicht 2 Bauplatz 4 – Dittmanngasse, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300200878.jpg Abb.15: Ansicht 3 Bauplatz 4 – Dittmanngasse, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300200991.jpg Abb.16: derzeitige Bausituation Bauplatz 4 – Dittmanngasse Theresa Kromer BSc, Stand Jänner 2012 Abb.17: Ansicht 1 Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300186228.jpg Abb.18: Ansicht 2 Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300186128.jpg Abb.19: Ansicht 3 Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300186351.jpg Abb.20: Ansicht 4 Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße, Stand Jänner 2012 http://www.architekturwettbewerbe.at/media.php?media_id=1300186065.jpg Abb.21: derzeitige Bausituation Bauplatz 5 – Simmeringer Hauptstraße Theresa Kromer BSc, Stand Jänner 2012

21 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 176


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A

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K

Daten rund um das Kabelwerk

12. Wiener Gemeindebezirk Meidling Baubeginn 2003 Grundstücksfläche etwa 68.000m² etwa 3500 Personen vorwiegend Eigentum bzw. Mietwohnungen mit Eigentumsoption Öffentliche - Anbindung U-Bahn Linie U6, Badener Lokalbahn Bauträger Kabelwerk GmbH Begrenzt durch die Oswaldgasse, die Grießergasse, die Wittmayergasse, die Stüber-Gunther-Gasse, dieThorvaldsengasse und der Hoffingergasse

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 177


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Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 178

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SWOT Analyse

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Entwicklungsgeschichte Kabelwerk

Erste Schritte wurden bereits vor der Schliessung (im Dezember 1997) der KDAG eingeleitet. Anreiner im Gebiet werden in einen Prozess involviert, dies geschah bereits im Mai 1996.Um eine Identifikationslücke im Gebiet zu vermeiden wurde ein Planungs- und Bürgerbeteiligungsverfahren unter Einbeziehung vo Stadt, Experten und Anrainern angelegt. Während des Zeitraums des Bezeiligungsverfahren wurden die alten Gebäude des Kabelwerks Künstlern und kreativen Personen überlassen. Die Künstler wurden eben so in diesen Prozess eingebunden. Nach dem Bürgerbeteiligungsverfahren 1998 zu welchem Nutzunsvorschläge für das Gebiet eingebracht werden konnten, wurde ein Städtebaulicher Wettbewerb mit dem Ziel einer inovativen Stadtraumerneuerung ausgelobt. Durch die Gründung einer Arbeitsgruppe die auf Basis des Siegerprojekts ein Leitkonzept erstellte, wurde in Folge im Jahr 2002 der festgesetzte Bebauungsplan einstimmig vom Gemeinderat genehmigt. Das Projekt Team bei der Planung ARBEITSGRUPPE LEITUNG UND MODERATION Prof. D.I. Rüdiger Lainer, Rudolf Kohoutek VERTRETER DES MAGISTRATS D.I. Herbert Buchner, D.I. Volkmar Pamer VERTRETER DER BAUTRÄGER Mag. Michaela Mischek, D.I. Manfred Wasner, D.I. Walter Koch, DI. Markus Spiegelfeld WETTBEWERBSIEGER D.I. Rainer Pirker und Mag. Florian Haydn ANKÄUFE Büro Hermann&Valentiny D.I .Martin Wurnig ZWEITE PREISTRÄGER D.I. Evelyn Wurster, D.I. Christoph Lammerhuber (Büro pool)

UND STADTERNEUERUNG Dr. Josef Ostermayer MA 21B D.I. Walter Vokaun BEZIRKSVERTRETUNG Bezirksvorsteher Herbert Hezucky, Bezirksrat Peter Kovar, Bezirksrat Manauschek VERTRETER DER ANRAINER Dr. Berger, Dr. Hubik, Fr. Bach (später durch Hrn. Winglhofer abgelöst) PLANER Arch. Schwalm-Theiss (Büro Schwalm-Theiss-Gressenbauer), Arch. Wurnig, Arch.Caruso und Arch. Drevermann im Auftrag von ARGE dyn@mosphäre VERKEHRSPLANUNG Dr. Rosinak, D.I.Szeiler (Büro Rosinak & Partner)

ARCHITEKTEN Mag. Arch. Hubert Hermann (BüroHermann&Valentiny), Mag. Arch. Christian Mascha und Mag. Arch. Christian Seethaler (Büro Mascha&Seethaler), D.I. Gressenbauer (Büro Schwalm-Theiss-Gressenbauer), D.I. Martin Wurnig

EIGENTÜMERGEMEINSCHAFT / BAUTRÄGER Dr. Weikhart, Mag. Hauberl, Dr. Jainöcker, Dr. Stadler Dr. Scharf, Dr. Wurm, D.I. Malai, Dr.Huber, Dr. Grimus, D.I. Stadler

GRÜN- UND FREIRAUMPLANUNG D.I. Heike Langenbach

KULTURGRUPPE IG KABELWERK Hr. Sedlak, Hr. Sperger

STÄDTEBAULICHE BEGLEITGRUPPE LEITUNG Prof. Thomas Sieverts (Bonn) ARBEITSGRUPPE: SIEHE OBEN MAGISTRATSDIREKTION-STADTBAUDIREKTION Bereichdirektor Prof. Dr. Arnold Klotz, OSR D.I. Horst Berger, D.I. Otto Frey, D.I. Eva Kail, D.I. Jutta Kleedorfer BÜRO DES STADTRATES FÜR WOHNEN, WOHNBAU Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 179


Das Quartier Kabelwerk

Im Quartier und das damalige Stadterweiterungsgebiet war man sehr bemüht eine Zone in der Stadt zu schaffen die verschiedenste Bedürfnisse rund um das Wohnen erfüllen. Kulturelle und Freizeit Angebote genau so wie Arbeitsplätze und temporären Wohnraum. Im weiteren eine Integration von Randgruppen wie Asylwerbern, was nicht zu Letzt zu Reibungen im Quartier gesorgt hat. Die verschiedenen Formen des Wohnens im Kabelwerk

A – Gartenhof B – Lux C – Siedlung am Park D.1 – Terrassenhaus D.2,3 – BrückenhausE – Rundes Eck F.1 – Solitär F.2,3 – Poolhaus G – >kabelwerk<-Karree

H – Griessergarten J – Treppenhaus X – Lofts Y – Frauenwohnprojekt Z – FabrikX – Palais Kabelwerk K – Wohn- und Pflegehäuser unterschiedlichen Bauten

A – GARTENHOF 52 geförderte Eigentumswohnungen. Hotelgebäude mit Geschäftszeile und einem Veranstaltungssaal. Mascha & Seethaler Architekten http://www.architects.co.at

C – SIEDLUNG AM PARK 67 geförderte Eigentumswohnungen Arch. Schwalm-Theiss & Bresich: http:// www.altgasse21.at/

B – LUX 58 geförderte Eigentumswohnungen pool Architektur ZT GmbH http://www.pool.helma.at

D.1 – TERRASSENHAUS 24 geförderte Mietwohnungen. Mascha & Seethaler Architekten: http://www.architects.co.at D.2,3 – BRÜCKENHAUS 61 geförderte Mietwohnungen Architekten Hermann & Valentiny und Partner: www.hv-wien.at

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 180


E – RUNDES ECK 63 geförderte Mietwohnungen Mascha & Seethaler Architekten: http:// www.architects.co.at F.1 – SOLITÄR 24 geförderte Mietwohnungen pool Architektur ZT GmbH

Y – FRAUENWOHNPROJEKT FRAUENWOHNPROJEKT [RO*SA] KALYPSO Das Frauenwohnprojekt [ro*sa] KalYpso ist ein von Frauen initiiertes und durchgeführtes Wohnprojekt im Kabelwerk, Bauplatz Y, 43 geförderten Mietwohnungen mit Eigentumsoption Verein Frauenwohnprojekt [ro*sa] KalYpso: www.frauenwohnprojekt.info

F.2,3 – POOLHAUS 39 geförderte Mietwohnungen und 213 Kurzzeit-Wohnappartements 2007 fertiggestellt pool Architektur ZT GmbH

Z – FABRIK 51 geförderte 1 – 4 Zimmerwohnungen Werkstatt Wien: http://www.werkstattwien. at

G – >KABELWERK<-KARREE 77 geförderte Mietwohnungen Architekten DI Martin Wurnig zusammen mit DI Branimir Kljajic: http://wkarchitekten. at H – GRIESSERGARTEN 68 geförderte Mietwohnungen, „Homeoffices“ Architekten DI Martin Wurnig zusammen mit DI Branimir Kljajic: http://wkarchitekten. at J – GROSSES TREPPENHAU Das „Treppenhaus“ 135 geförderte Mietwohnungen Architekten Hermann & Valentiny und Partner: www.hv-wien.at

X – PALAIS KABELWERK KULTURELLE ZWISCHENNUTZUNG EXTENDED www.palaiskabelwerk.at K - WOHN- UND PFLEGEHAUS MEIDLING VON DER VERSORGUNG ZUM SELBSTBESTIMMTEN WOHNEN Architektur Hermann & Valentiny und Partner Architekten ZT GmbH Landschaftsarchitektur Anna Detzlhofer Statik Vasko + Partner Ingenieure Haustechnik TB ZFG-Projekt GmbH Betreiber Wohn- und Pflegehaus Wiener Krankenanstaltenverbund Fertigstellung: Frühjahr 2011

X – LOFTS 28 geförderte Mietwohnungen Werkstatt Wien: http://www.werkstattwien. at

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Wohnzufriedenheit im Kabelwerk

Die Wohnzufriedenheit ist meines Erachtens hoch an zu sehen. Dennoch birgt dieser Bereich ein stätiges Potential der Verbesserung. Beteiligung der Bewohnerinnen wie die Förderung der internen Kommunikation mittels dafür eingerichteter Räumlichkeiten und Schnittpunkte. Korrekturen an den Geplanten Strukturen sind regelmäßig von Nöten da diese Teile der Kommunikation stets von sehr individuellen Faktoren abhängen und nicht geplant werden können.

Anforderungen und Probleme im Kabelwerk

Eine Stätige Verbesserung der Infrastruktur und Anbindung an die Stadt kann für das Kabelwerk nur Zweckdienlich sein. Integrative Prozesse die im Kabelwerk unter anderem durch die Unterbringung von Asylwerbern stattfindet, bedürfen ein stätiges Engagement von Einzelpersonen die dies aus Überzeugung und Freiwillig machen. Genau für diese Personen sehe ich einen zu geringen Anreiz seitens des Projekts. Da Integration nie einseitg stadtfinden kann finde ich das Kabelwerk sehr nahe an der Zeit, Integration kann nicht durch die zu integrierende Person alleine bewältigt werden. Als weiteren Schwachpunkt sehe ich die kleinteilige Struktur unmittelbar im Umfeld des Kabelwerkes.

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EINDRÜCKE ZUM KABELWERK

Ich hatte eine spannende Auseinandersetzung mit dem Kabelwerk, vor allem in der Theorie wurde sehr viel richtig gemacht bei der Entwicklung des Wohnquatiers Kabelwerk. Von dieser Seite kann man sich tatsächlich einiges abschauen. Durch diese intensive Vorarbeit rund um das Kabelwerk mit allen Projektpartner konnten tatsächlich sehr viele Punkte umgesetzt werden. Besonders der Umgang mit der Umgebung hat sehr hohe Qualitäten auf zu weisen wie die Einbindung der Umgebung. Einzig die Erdgeschoßzone scheint manchmal ein wenig Triest und manchmal ein wenig verschlossen. Als erstes Projekt in Wien mit dieser intensiven Auseinandersetzung mit der Umgebung kann man feststellen dass sehr viel gelungen ist, auch wenn genau für diese Zielsetzung wie es diese beim Kabelwerk gab, sicher noch einiges möglich ist. Mehr Geschossiger Wohnbau und Ein bis zwei Geschossige Einheiten innerhalb des Projektes zählen sicher zu den Schwach punkten des Kabelwerks. Da genau in diesem Kontext mit der das Kabelwerk umgebenden Struktur sehr vorsichtig und intelligent umgegangen wurde. Wenn sich kleine Familien Häuser in unmittelbarer Nachbarschaft befinden, wurde an diesen Punkten die Bebauung niedriger gehalten und die Höhen entwickeln sich dann in Stufen hin zu den Höheren Bauwerken die sich direkt an der Bahn befinden. Persönlich hat mich ein wenig gestört dass alles sehr Brav ist und beinahe ein bischen zu Perfekt sein will, was aber auch bedeutet ,dass nicht unbedingt dass Gefühl in der Stadt zu sein, auf kommt.

ÖFFENTLICHE ANBINDUNG

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Quellen:

Kabelwerk Homepage WIKIpedia Derstandard.at Wohnzufriedenheit und Wohnqualität in den Anlagen „Kabelwerk“ und „Wiesenstadt“. Wien, Dezember 2007 Internet FOTOS DOKUMENTATION - Gregor Doblinger

Gregor Doblinger 0527307

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ÜBERSICHTSPLAN / FACTS QUARTIER BELVEDERE

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Pálffy), “Erste Campus” (Architektur - Henke & Schreieck), südliches Baufeld A.05 STANDORT: Das “Quartier Belvedere” befindet sich als einziges Teilgebiet des neuen Haupt- “Seeste” (Renzo Piano) bahnhofareals auf der Seite des 4. Bezirks. Es ist auf der nördlichen Seite durch den Wiedner Gürtel, im Osten durch die Arsenalstraße und im südlichen Bereich HÖHE: max. Höhe Turm 88m ü. Wr. N. - Großteil bis 37m durch den neuen Hauptbahnhof begrenzt. ZAHL DER BAUFELDER: Das Teilgebiet gliedert sich im wesentl. in 4 Baufelder. 1) A.01 Anschluss an den neuen Hbf - “Bahnhof-City”, GRÖSSE: 2) A.02 & P.01-02- “Intercity”, A.01 - BAHNHOFCITY / BGF 96.000 m² 3) A.04 “Erste Campus” A.03 - ERSTE CAMPUS/ BFG 116.500 m² 4) A.05 “Seeste” A.04 - IMMORENT / BGF 65.000 m² A.05 - SEESTE / BGF 60.000 m² NUTZUNGEN: geplant ist ein Nutzungsmix (vorwiegend Büros, Hotels, Handel WohunGrundstücksflächen Gesamt - 240.000 m2 gen, Wellness- Sport- Gesundheitseinrichtungen) PROJEKTSTAND: Widmunsgsphase / Bauausführung - Bodenaushub im nördlichen Bereich - A.02, AKTEURE: INVESTOREN (Erste Bank, Erste Group Immorent, ÖBB, PORR SoA03 & A04 (Siehe Infografik Abb.2-3, sowie Fotos). lutions, Seeste Bau AG und Sparkassen Immobilien AG) ÖBB Infrastruktur Bau AG (Planung, Bau, Finanzierung, Anlagenmanagement der BahnPLANER & PLANERINNEN: Masterplan & Städtebauliche Studien (Hotz/Hoffman, Wimmer, Jabornegg, infrastruktur), ÖBB Immobilienmanagement GmbH

(Projektentwicklung, Bahnhof City, Verwertung freiwerdender Flächen) Stadt Wien, (Flächenwidmung, Stadtentwicklung (STEP05), Finanzierungsbeitrag) VERKEHRSANBINDUNG: Mit der U-Bahn-Linie U1 ist der neue Hauptbahnhof direkt an das U-Bahnsystem der Stadt und das Stadtzentrum angebunden. Die S-Bahnen auf der S-Bahn-Stammstrecke in Nord- Süd-Richtung und künftig auch durchgehend in Ost- West-Richtung werden am Hauptbahnhof Wien verknüpft. Die verlängerte Straßenbahnlinie D, die Buslinien 13A und 69A, die Straßenbahnlinien O und 18 sowie die regionalen Busse garantieren die Anbindung im Nahbereich. / U-Bahnlinie: U1 S-Bahn: S1, S2, S3, S5, S6, S8, S9, S15, S7, S60, S80 Straßenbahn: D, O, 18 Bus: 13A, 69A, Regional/ Fernverkehr AIRPORTBUS


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FOTOS QUARTIER BELVEDERE

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FOTOS QUARTIER BELVEDERE

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MODELL QUARTIER BELVEDERE

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ANALYSE

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STÄRKEN:

- zentrumsnahes Entwicklungsgebiet - vielfältiger Nutzungsmix - direkter und prominentester städtebauliches Gebiet zum Zentrum - in unmittelbarer Nähe einer Grünraumachse (Schweizer Garten & Belvedere) - Hohe Bebauungsdichte (Hochhausstandort) - BK VI - Schaffung von Arbeitsplätzen - Stärken des Wirtschaftsstandortes

CHANCEN:

- mit dem Anschluss an den Hbf ist mit einer hohen Frequentierung zu rechnen - durch das nahegelegene Wohnungsgebiet mit 4000 Wohnungen erhöhte Frequentierung

SCHWÄCHEN:

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- Barriere im Bereich des Wiedner Gürtels - Schwächen hinsichtlich der öffentlich angebotenen Raumstrukturen - prozentuale Verteilung der angebotenen Nutzungen - Investoren bestimmen Baubeginn / Entwicklung - Gebiet steht in direkter Abhängigkeit zu den Investoren (Marktnachfrage) - Erdgeschoßzonen unklar - Nutzungsmix proportional unausgewogen - geschlossene Strukturen

RISIKEN

- durch die Abgabe der Baufelder an private Investoren, könnten die Qualität der angebotenen öffentlichen Flächen durch rein wirtschaftliche Interessen ins Hintertreffen geraten. - unsichere wirtschaftliche Lage im starken Zusammenhang mit den Investoren - möglicher Leerstand aufgrung der schlechten wirtschaftlichen Lage Durch die sehr markante Lage des Quartiers (in unmittelbarer Nähe zum Weltkul- Maria Vassilakou, turerbe Belvedere + Baufeld zur City) ist dieses Baufeld sicherlich eines derer die Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Stadtentwicklung und Verkehr: “Ich freue mich, am meisten zur Diskussion standen und stehen. dass die Investoren hier ein Projekt vorstellen, das den öffentlichen Raum und die Nutzung durch die BürgerInnen von vorne herein mitbedenkt. Die angestrebte Kulturachse Die Informationspolitik der Stadt hinsichtlich des Projektes ist spärlich und oft unterstreicht hier deutlich den Anspruch, hier einen neuen dynamischen und lebenserscheint es mir in Berichten von Medien und Präsentationen, das ungeliebte werten Stadtteil zu etablieren.“ Ziehkind des Hauptbahnhofes zu sein. (Quelle: DIE PRESSE, 25.05.2011) Städtebaulich erschwerend erscheint die Situation mit der Bahnhofscity und dem dazugehörigen Quartier Belvedere einen Stadteil zu schaffen, der eine durchgän- Die von der Politik ausgegebene Titulierung einer weiterführenden Kulturachse (siehe gige Handelszone vorsieht und sich damit selbst als verlängerter Arm zum Einzel- Statement Vassilakou), ist im momentanen Konzept wenig erkennbar. Wichtiger wird handelstandort Favoritnerstraße sieht. die Frage sein, ob es das Quartier es schafft, sich mit der momentanen Nuztungsvari-


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ANALYSE

QUARTIER BELVEDERE ZENTRAHLBAHNHOF WIEN - TEILGEBIET A SONDERGEBIETE DER ENTWICKLUNGSSTEUERUNG / BETREUUNG ROLAND KREBS Philipp Oberthaler / 0527102

ante als verbindendes Element zwischen Zentrum, dem neuen Stadteil südl. des folgsgarant einer funktionierenden und belebten Quartiers zu erachten, wie es Hbf und dem bestehenden anschließenden Zonen des 10. Bezirkes zu etablieren. aus die Politik und die Investoren machen, wäre aber fatal. Brigitte Jilka, Stadtbaudirektorin: „... im Quartier Belveder entstehen in erster Linie Arbeitsplätze, vor allem im Bankensektor, aber auch darüber hinaus wird es im QB auch jede Menge Lokale geben und es wird belebte Erdgeschosszonen , die dazu einladen, dass man sich dort aufhält, also keine Fluchtburg wo man am Abend wieder weggeht. Sondern Etwas, was auch zum Ziel für alle Wiener und Wienerinnen wird.” (Quelle: http://www.wien.gv.at/tv/detail.aspx?mid=163010)

Durch das sehr große Baufeld und die sich daraus ergebenden Teilbereiche ist die Aufgabe des öffentlichen Raumes, welches als Schnittstelle und verbindendes Element dient ein Wesentlicher. Die sehr prägnante und sehr konventionel aufgenommen Blockstruktur am Wiedner Gürtel lässt diese Offenheit aber nur bedingt zu.

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Entscheidend für das Quartier wird werden, wie die Architektur, auf den aus dem Masterplan resultierenden öffentlichen Flächen, reagiert. Hierbei stellt die Gestaltung der Erdgeschoßzonen den markantesten Aspekt. Dabei sei kritisch Aus momentaner Sicht, teile ich die Vorhersagen von Stadtbaudirektorin Jilka angemerkt, dass durch den Verkauf an private Investoren keine Verpflichtungen nicht. Die Gefahr ein Quartier zu schaffen, dass in Folge eines zu wenig ausge- hinsichtlich eines europäisch offenen Wettbewerbsverfahren gegeben ist. wogenen Nutzungsmixes zu gewissen Tages- und Nachtzeiten unbelebt und ungenutzt bleibt besteht in der Entwicklungsphase immer. Lehren kann man Die Intention der Stadt und der ÖBB das Gebiet an ein potentkräftige Käufeschaft diesbezüglich aus anderen europäischen Handels- und Dienstleistungszentrum zu veräußern, ist durch die Größe der Liegenschaft nachvollziehbar. Auch die schließen. Eines wäre z.B.: Paris wo in Folge der Stadterweiterung im Bereich gewählte Bauklasse (tw. Bauklasse 6 - bis 88m) ist ein unterstützender Faktor der Bibliothek ein großes Geschäfts- und Handelszentrum in ähnlicher Größe hinsichtlich. entstanden ist, das unter Tags als auch Nachts einer Geisterstadt ähnelt, obwohl Möstl, eine Durchmischung der Nutzungen gegeben ist. Seeste Vorstandsvorsitzender: „Es ist mit Sicherheit ein Novum für Wien, dass es gelungen ist, mehrere Projektentwickler zu so einem hochkarätigen Konsortium Ing. Friedrich Gruber, PORR Solutions-Geschäftsführer: „Gemeinsam an einem Strang ziehen, über die zusammen zu schließen, um diesen neuen Teil der Wiener City erfolgreich zu enGrenzen der eigenen Entwicklung hinaus – das war und ist das erklärte Ziel der twickeln.“ einzelnen Teams. Die PORR Solutions als langjährig erfolgreicher Developer leitet (Quelle: DIE PRESSE, 25.05.2011) dabei eine Gruppe mit geballtem Know-how rund um das Thema Nutzungsmix und Quartiersmanagement.“ Zwar ist der Entschluß der Investoren ein Konsortium zu bilden lobenswert, es (Quelle: DIE PRESSE, 25.05.2011) vermag aber nicht, die strukturellen und räumlichen Schwächen hinsichtlich des Die Entwicklung das ein Konsortium mit den verschiedensten Interessen ein öffentlichen Raumes zu kaschieren. gemeinsames Ziel verfolgt, nämlich die gemeinsame Belebung des zukünftigen Die verschiedenen Baufelder stehen nur unzureichend in Korrespondenz und Gebietes ist mit Sicherheit ein positives Phänomen, das in dieser Form selten bilden keine durchgängige städtebauliche Abfolge. Die Größen der Baufelder in Europa zum tragen kommt, doch wird es diese Betreuung und Abstimmung ergeben sich aus der Weiterführung/Verbindung der Erschließungen. unterhalb der Investoren auch benötigen, um die Mängel der Freiraumplanung, In den bisher vorliegenden Plänen gibt es bisher noch kein durchgängiges Erdgeschoßkonzept, zwar sind in den untersten beiden Geschoßen Gastronomie-, innerhalb des Gebietes mit abgestimmten Nutzungsvarianten zu verbessern. Gewerbezonen und öffentliche Flächen vorgesehen, wesentlich wird aber die Zwar wird der Hauptbahnhof mit seiner hohen Frequenzion als Verkehrsdreh- Zusammenarbeit von Stadt und dem Konsortium sein. scheibe, viele Leute durch das “Quartier Belvedere” bringen, dies alleinig als Er-

BAUTEIL A.01 Ist das einzige Baufeld, welches noch nicht veräußert wurde, dies hat zur Folge, das mit hoher Wahrscheinlichkeit die Bauarbeiten zur Eröffnung des neuen Hauptbahnhofes noch im vollen Gange sein werden. Der ausgeschriebene Hochhausstandort (soll als Landmark fungieren), scheint mir die doch sehr gelungene Architektur des Hauptbahnhofes etwas zu schmälern. In keinem Punkt der Stadt ist der Hauptbahnhof besser wahrnehmbar, als vom Südtiroler-Platz. Es bleibt zu hoffen, wenn das Grundstück veräußert wird, dass die Investoren einen offenen Wettbewerb anstreben, wo das dazugehörige Hochhaus die Architektur des neuen Bahnhofes nicht schmälert sondern verstärkt. BAUTEIL A.02 + P.01-02 Friedrich Wachernig, S Immo-Vorstand: “Ich bin der Überzeugung, dass das der neue Hotspot in Wien werden wird.” (Quelle: WIRTSCHAFTSBLATT, 21.10.2011) Im direkten Anschluss der “Bahnhofcity” entsteht mit dem “Intercity” ein Teil der sich in nutzungstechnischer Sicht als logischer Folgepunkt der Bahnhofcity sieht. Auch hier sind zum Großteil Büroflächen vorgesehen, Ausnahme bildet die Erdgeschoßzone, die einen großzügigen Hof einschließt. Als problematisch sehe ich die hermetisch geschloßene Bebauungsstruktur an, man hätte versuchen sollen im südlichen Bereich, einen zum Hbf geöffneten Bereich zu schafen, der mit den Entertainmaint Nutzungen eine freiere Bebauung zulässt als wie dies jetzt im Masterplan vorgesehen ist. BAUTEIL A.03 - ERSTE CAMPUS Jan Tabor, Architekturkritiker: “.... Die Bankbeamten pflegen zeitig nach Hause zu gehen, und dann entsteht ein “Irgendetwas”, sagen wir ein toter Winkel.” (Quelle: ORF - Kulturmontag)


MODUL 11 ENTWICKLUNGSSTEUERUNG Rainer Ausserer 0526115 Vortragender Roland Krebs

VIERTEL ZWEI Lageplan 1zu2000

Ăœbersicht Viertel2

Rund4

Hotel2

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DATENBLATT

STANDORT UND ANBINDUNG

PLANER UND BETEILIGTE

1020 Wien, Vorgartenstraße / Ecke Trabrennstraße 17 km zum Flughafen Wien-Schwechat Schnelle Anbindung an A23, A4 U-Bahn Stationen in das Stadtzentrum unmittelbare Nähe zur Messe Wien angrenzend an das Erholungsgebiet Grüner Prater

Zechner und Zechner

PROJEKTSTAND UND GRÖßE

GESTALTUNGSVORGABEN (MASTERPLAN)

Projekt Abgeschlossen – Bauzeit von

Investitionsvolumen Gesamtgrundstück: Vermietbare Fläche:

Büronutzung: Hotel: Erweiterung S-Flächen: Wohnen:

Künstlich angelegter See:

2007-2010 ~300 000 000 € 40 000 m2 92 000 m2 80 000 m2 12 200 m2 6 000 m2 11.870 m2

5000 m2

Martin Kohlbauer Henke und Schreieck Masterplan WES & Partner Mag. Ullrich IC Projektentwicklung GmbH

Stella Zwei | Hotel Zwei Plus Zwei | Biz Zwei Hoch Zwei | Rund Vier | Landschaftsarchitekten Pojektleiterin

Bauklassen von III bis VI (für ein bestehendes Gebäude Bk. I) Höhen von 15m bis 81m 9 Baufelder Tiefgarage mit ~500 Stellplätzen* Arbeitsplätze 3000-4000 Wohnungen 80 mit 500m2 großem Spielplatz GFZ 2,75 GRZ 0,36 * Bauzeitung 24|08, S.6

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Standort von welchem das Photo gemacht wurde

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Abb. Hoch Zwei

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Standort von welchem das Photo gemacht wurde

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Abb. oben Plus Zwei Abb. unten Biz Zwei

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Standort von welchem das Photo gemacht wurde

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Abb. oben Stella Zwei Abb. unten Hotel Zwei

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Standort von welchem das Photo gemacht wurde

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Abb. oben Bestandsgeb. Hausverwaltung Abb. unten Stella Zwei

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Standort von welchem das Photo gemacht wurde

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Abb. oben Biz Zwei Abb. unten Plus Zwei

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Standort von welchem das Photo gemacht wurde

FOTOREIHE

Abb. links: Rund Vier rechts: Hotel Zwei

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SWOT ANALYSE STÄRKEN

SCHWÄCHEN

Chance für den Wirtschaftsstandort Wien

schwache soziale Infrastruktur

Schaffen von Arbeitsplätzen

Erdgeschosszonen großteils nicht öffentlich

Gewinn

zugänglich

Gute Anbindung

Zu wenig Wohnungen

Umsetzung ästhetischer Architektur

toter Stadtteil am Wochenende

Naherholungsgebiet in der Nähe

wenig Akzeptanz wegen geschlossener Strukturen

CHANCEN

RISIKEN

erhöhte Frequentierung des Stadtteils durch die WU Wien

Leerstand aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage

ein gegenseitiges Profitieren von WU und den im Viertel ansässigen Unternehmen

Abwandern der eingemieteten Unternehmen wegen Verlust der Attraktivität Wiens als Wirtschaftsstandort

größere Attraktivität des Standortes durch eine gut geplante Nordöstliche Stadterweiterung Wiens

Abwertung des Gebietes wegen eventuell in schlechter Qualität stattfindende NordostErweiterung Wiens

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KRITIK Das „Viertel Zwei“ wird, wenig überraschend, sowohl von Seiten der Projektentwickler also auch von der Stadt Wien als rundum gelungenes Stadterweiterungsprojekt dargestellt. Der damalige Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr Rudolf Schicker stellt das Projekt als Aushängeschild für moderne Stadterweiterung und Architektur in Wien dar. Es ist ein Projekt der IC Projektentwicklung und wurde nach dem Prinzip „Idee sucht Kapital und Standort“ entwickelt und umgesetzt. „Es gibt eine gemeinsame Projektgesellschaft zwischen der Wien Holding zu 20 Prozent und der IG-Immobilien sowie der IC Projektentwicklung zu je 40 Prozent. Diese Gesellschaft verkauft nach der Baugenehmigung an die IC Projektentwicklung das VIERTEL ZWEI. Das Grundstück wird nach der erfolgten Fertigstellung bezahlt.“sagt Michael Griesmayer im Standard-Interview (26. November,2005) zu dem PPP-Modell welches die Stadt Wien mit ihm eingegangen ist. Die „Partnerschaft“ mit der Stadt Wien gab der Ersten Bank, welche das Projekt mit rund 300 millionen Euro Finanzierte, die nötige Sicherheit zur Investition. Durch die Nähe zur Innenstadt (5 Kilometer) und der umliegenden Naherholungsgebiete (Grüner Prater, Donau) ist es ein Standort mit enormen Potential. Dies, sowie das angrenzende Messe Areal, die geplante und mittlerweile im Bau befindlich WU, sowie die neue Anbindung ans U-Bahn Netz durch die U2, machen das Viertel tatsächlich zum Attraktor für international agierende Unternehmen und legten eine hauptsächlich als Bürogebiet geplante Bebauung naheliegend erscheinen. Von Seiten der Stadt wurden 80 Wohneinheiten verordnet. Damit soll eine reine Bürobebauung verhindert werden, denn „wenn man Monostrukturen baut (....) dann ist es in der Regel sehr schwer die Durchmischung zu erhalten, die ganztätige Nutzung zu gewährleisten, an Wochenenden auch Leben dort drinnen zu haben“(Rudolf Schicker, Beitrag Kulturmontag, ORF). Der rund 5000m2 künstlich angelegte See sowie die durchwegs frei zugänglichen Freiflächen schaffen eine großzügige Atmosphäre und legen den Grundstein für ein funktionierendes städtisches Gefüge welches zum verweilen einlädt. Das Gebiet wird durch eine fließend ineinander übergehende Freiraumgestaltung zusammengehalten. Dadurch hebt sich die städteplanerische Konzeption von Aneinanderreihungen monotoner schier endlos wirkenden Sichtachsen ab. Jedoch gibt es außer einem Copy-Shop, einer Bar/Restaurant sowie einem Blumengeschäft keinen Einzelhandel und auch keine Nahversorger. Die bis an die Bodenkante heruntergezogenen Fassaden, lassen die Gebäude als isolierte Solisten erscheinen und wirken gegen das Konzept eines einladenden lebendigen Viertels. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist die relativ kleine Fläche des „Viertel Zwei“ und die Offenheit zur Umgebung ein großer Vorteil. Abschließend ist zu sagen, dass dieses Projekt, zu anderen vergleichbaren Projekten in Wien, eine hohe Architektonische Qualität aufweist und damit einen neuen „internationaleren“ Standard für die planerischen Tätigkeiten der Zukunft vorgibt. Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 225


1100 Wien > Laxenburgerstrasse / Landgutgasse ENTWICKLUNGSGEBIET D - EGD Planung:

Entwicklungssteuerung Modul Städtebau WS 2011/12 Gerhard Flora 0525884

Jörg Wessendorf Architekt Loidl G>R+I ÖBB Immobilienmanagement

HAUPTBAHNHOF

Laxenburger Strasse BKL III: 16m C.04

W BKL ohnen V: 26 m

Landgutgasse

m : 21 L IV

BK

Lageplan 1:5000

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1100 Wien > Laxenburgerstrasse / Landgutgasse ENTWICKLUNGSGEBIET D - EGD

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1010 Wien

EGD

1100 Wien > Laxenburgerstrasse / Landgutgasse ENTWICKLUNGSGEBIET D - EGD Datenblatt Planung:

Art der Planung: Standort: Größe: Eigentümer: Projektstand: IN PLANUNG Art der Ausschreibung: Auflagen für den Masterplan:

Gestaltungsvorgeben durch den Masterplan:

Jörg Wessendorf Architekt Loidl G>R+I ÖBB Immobilienmanagement Ursprüngliches Teilentwicklungsgebiet des Hauptbahnhofs. Mittlerweile eigenständiges Enticklungsgebiet 1100 Wien Favoriten - Laxenburgerstrasse/ Landgutgasse 89.500m2 ÖBB Immobilienmanagement GmbH Überprüfung des städtebaulichen Leitbildes durch die Stadtentwicklungskommision/ Flächenwidmungsplanung 2 stufiger EU weiter Wettbewerb - Masterplan Miteinbeziehung 2er Bestandshallen auf dem Areal zur Identitätsbewahrung (Gösserhalle und Inventarhalle) Lösung für eine Anbindung zum östlich des Bauplatzes gelegenen Cplumbusplatz Dichte (GRZ): 0,4 GFZ: 1.9 Höhe: BK IV - BK V / 14m - 26m Parkplätze: 1500 / unterirdisch Baufelder: 12 Durchschnittliche Größe der Baufelder: 4700m2 BGF gesamt: 170.000m2 BGF Wohnen: 106.000m2 69% / davon 80% geförderte - 20% frei finanziert Wohnformen: Geschosswohnbau, Town Houses BGF Büro: 43.000m2 BGF Gastronomie/ Handel/Gewerbe/Kultur: 5000m2 BGF Schule: 16.000m2 Öffentlicher Freiraum: 42.000m2 Private Flächen: 10.000m2 Gemeinschaftlicher Freiraum: 11500m2 Einwohner: 1500 Arbeitsplätze: 500 Öffentliche Einrichtungen: Schule/ Kindergarten Typologie: Bockbebauung Mobilitätskonzept: Autofrei mit Tiefgaragen

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1100 Wien > Laxenburgerstrasse / Landgutgasse ENTWICKLUNGSGEBIET D - EGD

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 230


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1100 Wien > Laxenburgerstrasse / Landgutgasse ENTWICKLUNGSGEBIET D - EGD SWOT Analyse + Starke soziale Infrastruktur

Stärken

- Schwache technische Infrastruktur

Schwächen

+ Zentrumsnahes Entwicklungsgebiet

- Eingeschränkte Zugänglichkeit

+ Vielfältiges Wohnkonzept

- Mittelmäßige Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel

+ Abwechslungsreiches Stadtbild trotz strenger Struktur

- Erhöhte Lärmbelastung

+ Durchdachtes Gewerbekonzept

- Hohes Verkehrsaufkommen in den Randzonen

+ Hohe Qualitätsansprüche

- Schwierige Verkehrserschliessung

+ Hohe Qualität des Wohnraums

- Erhöhte Distanzen zu öffentlichen Spielflächen

+ Ambitioniertes qualitätsförderndes Investitionskonzept

- Grob formulierte Widmungen

+ Abwechslungsreicher öffentlicher Raum

- Einschränkung der Entwicklungsflexibilität durch Baustelleneinrichtung im Rahmen der Bauarbeiten an Schienensystem im westlichen Baugebiet

+ Sensible städtebauliche Konfiguration + Wertschätzung der Identität des Ortes

- Hohe Dichte an gewissen Punkten

+ Leistbarer Wohnraum

- Direkte räumliche Anbindung zum Zentrum versperrt

+ Anspruchsvolles dezentrales Energiekonzept

- Geringer prozentualer Anteil an Handel/ Gastronomieflächen

+ Reduzierte Baufeldgrößen + Eine zusätzliche Unterteilung der Baufelder in

Chancen

kleinere Grundstücke kann zur weiteren Unterstützung der Vielfalt des Quartiers beitragen + Daraus resultiert eine Begünstigung kleinerer Investoren welche zur Bewahrung eines Mindestmaßes an Kontrolle über die Entwicklung des Quartiers beiträgt + Entwicklung eines zukunftsorientierten Mobilitätskonzepts + Durch eine verstärkte Kooperation mit der Stadt ist eine gewisse soziale Verträglichkeit des Projektes gewährleistet + Einseitige Konzentrationen der Handels und Gastronomieflächen können durch eine geplante Bevorzugung und gleichmäßige Verteilung von Einzelhandelsstrukturen vermieden werden, wodurch eine gesteigerte Durchmischung und ausgewogene Nutzung des Quartiers erzielt werden kann + Durch die Vermeidung zu hoher Dichten und die klare Beschränkung der Gebäudehöhen können Spekulationen eingedämmt und ein zu starkes Ansteigen der Grundstückspreise auf dem Areal vermieden werden und somit leistbarer qualitativer Wohnraum entstehen. + Durch ein über die Grundstücksgrenzen hinaus wirksames Parkkonzept könnten infolge der vom Grundstück selbst nicht ausgelastete Kapazitäten zusätzlich die Anrainerstrassen entlastet werden. + Wertsteigerung des Gebietes durch Nähe zum zukünftigen Hauptbahnhof

Gefahren

- Realisierung abhängig von Schulstandort - Flächenwidmung steht und fällt mit dem Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung - Kontrollverlust der Entwickler bei Vergabe der Grundstücke an Bauträger infolge unpräzisierbarer grob formulierter Widmungen - Beschränkte Einflussnahme auf Entscheidungen der Investoren - Gestaltungskonzept steht und fällt mit der Lösung derzeitig ungelöster technischer Auflagen - Potentielle ungenügende Auslastung der Kapazitäten gewisser sich ansiedelnder Einzelhandelsstrukturen infolge einer zweiseitigen starken Barriere zum umgebenden Einzugsgebiet - Wertminderung der umliegenden Wohngebiete durch das über diese abgewickelte erhebliche zusätzliche Verkehrsaufkommen - Ob eine angestrebte Anbindung des Quartiers an den Columbusplatz und somit die Anbindung an die bestehende Stadt funktioniert hängt maßgeblich von einer Lösung der heiklen Verkehrssituation auf der Laxenburger Strasse ab welche bereits im jetzigen Zustand stark und durch die neue Situation noch um ein wesentliches mehr befahren wird. Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 232


1100 Wien > Laxenburgerstrasse / Landgutgasse ENTWICKLUNGSGEBIET D - EGD BEWERTUNG DES PROJEKTES Das 90.000m2 umfassende Areal des urprünglichen ÖBB Wartungshofs Matzleinsdorf am Nordrand des 10. Wiener Gemeindebezirks gehört mitunter zu den letzten der Stadtenwticklung verfügbaren innerstädtischen Restflächen. Doch die technischen Vorraussetzungen sowie die Lage des ÖBB Geländes für die Entwicklung eines neuen wenn auch zentrumsnahen Stadtquartiers sind zweifellos problematisch. Bündelung des gesamten Wiener Schienenverkehrs an der Nordflanke, stark befahrene mehrspurige Hauptverkehrsachse an der westlichen Grenze, unzureichende vorhandene technische Infrastruktur, sprich Kanalisationssystem, mittelmäßige Anbindung wieter Teile des Areals an das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt. Das Vorhaben der beteiligten Planer und Entwickler jedoch ambitioniert und durchaus ein idealistisches. Ob dieser Idealismus aus einer überlebensnotwendigen Bescheidenheit, erzwungen durch die unmittelbare Konkurrenzsituation des Standortes mit bereits bestehenden Großhandelsstrukturen in der Umgebung, sowie dem neuen Wiener Hauptbahnhof Riesen, resultiert, spielt eine geringere Rolle als die wesentlichere Frage wie realistisch dieser wiederentdeckte soziale Anspruch denn ist. Konzept und städtebauliches Leitbild des siegreichen Entwurfes sind jedenfalls unmissverständlich formuliert. Identitätskonservierung spielt eine ebenso wichtige Rolle wie der Versuch einer sensiblen typologische Einreihung des neuen Quartiers in die bestehenden Gründerzeitstrukturen. Vorgefundene Achsen und Richtungen bestehender Stadtstrukturen werden an den Grenzen aufgenommen und im Inneren des Quartiers verlängert, gebrochen, aufgeweitet, bestehende Grünflächen ergänzt, und Plätze quartiersübergreifend zusammengefasst. 2 Bestandshallen erhalten, revitalisiert. Auch in der dritten Dimension bleiben die Planer bescheiden, orientieren sich an den Nachbarn, einige wenige, um genau zu sein, 2 Akzente im Osten und Westen setzend ohne dabei jedoch übermütig zu werden. Die Baufelder orientieren sich in ihrer Größe ebenso an den benachbarten Gründerzeitblocks, sind mit einer durchschnittlichen Fläche von 4.500m2 vergleichsweise klein gehalten, intern zusätzlich unterteilbar. Tragbare Investitionsgrößen heisst es dazu. Anstelle üblicher Großinvestoren sollen kleinere Bauträger, Baugruppen den neuen Stadtteil errichten,mit dem Ergebnis eines vielfältigen Stadbilds im bewussten Kontrast zur dominierenden Glasstadt des benachbarten Hauptbahnhofareals. Auch funktional setzt man auf den "Kleinen". Einzelhandel, Nahversorgung, kleinere Lokale sollen über die Erdgeschosszonen der einzelnen Baufelder verstreut über den Tag verteilt 24h frequentierte"Strassen" innerhalb des Quartiers bilden. Punktuell gebündelte Nutzungskonzentrationen mit dem Ergebnis einer leblosen Nachbarschaft von "Riesen" auf diesem Gebiet vermieden werden. Soziale Infrastrukturen wie Schule, Kindergarten und Spielplätze sind geplant und werden mit der Stadt verhandelt. Gesetzt wird im Rahmen der Planungen generell auf eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt, nicht nur da der in den Verhandlungen befindliche Schulstandort über Leben und Tod des Projektes entscheidet, sondern 80% des entstehenden Wohnraums gefördert und nur die verbleibenden 20% frei finanziert geplant sind.Und der Gedanke der Vielfältigkeit als Qualitätsmotor setzt sich weiter fort. Unterschiedliche Gebäudetypologien, Laubengänge, Einspänner, Mehrspänner. Verschiedenste Wohnformen: Geschosswohnbau, Town Houses, die das Leben über kleine vorgelagerte Gärten in den öffentlichen Raum tragen. Alles zusammengehalten von der einfachen und klaren Grundform des gründerzeitlichen Rasters und einem auf Qualität der Räume und Materialien aufbauenden Freiraumgestaltungskonzept, wie oft genug betont wird. Die bisherigen Planungen sind also offiziell durchzogen von einem deutlichen sozialen Idealismus. Autofreies Quartier, dezentrale Energieselbstversorgung, leistbare Immobilien, keine Spekulation. Doch die Schwächen des Projektes liegen an anderer Stelle. Unter anderem da all jene Ansprüche lediglich rund um einen Masterplan, um ein städtebauliches Leitbild definiert sind auf dessen Grundlage das effektive Flächenwidmungsverfahren beantragt ist. Die Ergebnisse der dafür erforderlichen Umweltverträglichkeitsprüfung sind ausständig und entscheidend über den Erfolg des Verfahrens, ebenso wie eine Einigung mit der Stadt bezüglich des Schulstandortes, welche den gesamten Projektfortschritt auf längere Zeit blockieren wenn nicht stoppen könnte. Städtebauliche Leitbilder vermitteln Vorstellungen, Wünsche, Visionen. Die daraus abgeleiteten Flächenwidmungen nicht. Sie sind aufbauend auf existierenden Normen allgemein und und vielfach zu ungenau formuliert. Heisst es im Leitbild: Einzelhandelsstrukturen zur Gewährleistung der Nahversorgung und Forcierung eines lebendigenk, vielfäktigen Stadtteils, so resultiert daraus die Flächenwidmung: Gemischtes Baugebiet usw. Es besteht demnach die unmittelbare Gefahr einer Entgleitung des Konzeptes in der effektiven Entwicklungsphase. Sind die Grundstücke an die jeweiligen Bauträger und einzelnen Porjektentwickler abgetReader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 233


reten fällt es schwer noch Einfluss auf die jeweiligen individuellen Resultate zu üben. Durch die ausdrückliche Bevorzugung kleinerer Investoren und die neurliche Aufspaltung der Baufelder in kleinere Grundstücke wird dieser Gefahr zwar graduell vorgebeugt, beseitigt ist sie dadurch dennoch nicht. Auch erscheinen die Ansprüche eines rundum genutzten Quartiers in Kontrast zu den Flächenaufschlüsselungen zu stehen da zwar einerseits bereits bei einer doch recht knapp bemessenen BGF von geplanten 5000m2 infolge der starken beidseitigen Barrieren zum Grundstück die Gefahr besteht dass sich keine entsprechenden notwendigen Einzelhandelsstrukturen bilden, da das effektive Einzugsgebiet zu klein ist. Andererseits ist es zur Verwirklichung dieser Vorstellung zweifelsfrei notwendig die richtigen Strukturen anzusiedeln. Dies liegt jedoch nicht im direkten Einflussbereich einer Planung. Auch technische, infrastrukturelle Probleme sind weitestgehend kaum zufriedenstellend gelöst bis ungelöst. Die Kapazitäten des vorhandenen Kanalnetzes sind begrenzt und Berechnungen zufolge nicht ausreichend um sowohl für die Ableitung des anfallenden Abwassers als auch des anfallenden Oberflächenwassers auf dem Gebiet. Eine Versickerung des Oberflächenwassers muss demnach auf dem Gebiet selbst gewährleistet sein, was zu umfangreichen zusätzlichen Umkosten infolge notwendiger baulicher Maßnahmen führt. (Rückhaltesysteme, Dachbegrünungen, nur partiell versiegelte Oberflächen etc.) In Konflikt gerät dies wiederum mit dem Anspruch des autofreien Quartiers, dessen Umsetzung eine weitestgehende Unterkellerung des Areals mit Tiefgaragen zur Gewährleistung der erforderlichen 1500 Stellplätze zur Folge hat. Die Verkehrsplanung allgemein stellt eine große Herausforderung dar, da eine Erschliessung des Grundstücks erhebliche notwendige Maßnahmen mit sich bringt, gleichzeitig auch das umliegende Verkehrsnetz um einiges stärker als bisher belastet und an seine Kapazitätsgrenzen führt. Auch viele technische (Zugänglichkeit für Einsatzfahrzeuge, Schneeräumung) Aspekte bezüglich des öffentlichen Freiraumes sind ungelöst und könnten das Freiraumkonzept ernsthaft gefährden, und in Wechselwirkung mit dem Konzept der Autofreiheit und der geforderten Versickerung des Oberflächenwassers auf dem Grundstück dem gesamten Projekt schaden. Auch die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz wird des weiteren eine wichtige zu lösende Fragestellung sein, da derzeit nur ein Bruchteil der entstehenden Wohnungen über eine gute Anbindung, der Hauptanteil jedoch über lediglich mäßige Anbindung verfügt. Die Qualität des Wohnraums, sowie die Einbindung des Quartiers in die restliche Stadt hängt also nicht unmaßgeblich von diesem Faktor ab. FAZIT: Basierend auf dem bis zum heutigen Datum ausgearbeiteten Leitbild verspricht das Entwicklungsgebiet D ungeachtet seiner äusserst problematischen Situierung in der Stadt einen anspruchsvolleren Städtebau als viele der restlichen derzeitigen Entwicklungsgebiete in Hauptbahnhofnähe. In der Planung werden verstärkt sowohl soziale als auch qualitative Ansprüche berücksichtigt um leistbare Stadt und qualitative Stadt zu vereinen. Auch die enge Zusammenarbeit der Planer mit der Stadt Wien sowie der hohe Anteil an gefördertem Wohnbau, versprechen ein nicht rein investitionsorientiertes Handeln der Arkteure und ein finanzielles Kalkül , welches zugunsten eines "kontrollierbarerern" Städtebaus in den Hintergrund getreten ist. Ob die Umsetzung des bisherigen Leitbildes in dieser Fassung jedoch gelingt wird sich erst mit der Lösung einer Vielzahl zusammenhängender Einzelprobleme zeigen lassen und ist bei derzeitigem Stand noch anzuzweifeln. Verkehr, Freiraum usw. Die entscheidende Rolle hierbei spielt jedoch eine ausreichende Präzisierung der Vorgaben an die "Investierenden" vor der tatsächlichen Vergabe der Grundstücke um einen vollständigen Kontrollverlust über die Entwicklung des Viertels zu umgehen. Städtebaulich gibt es durchaus Schwachstellen. Die nördliche Anlehnung des Grundsrücks an das Schienensystem, die Situierung des Spielplatzes zwischen Landgutgasse und Schienensystem.

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Der Nordwestbahnhof liegt im 20. Wiener Gemeindebezirk. Auf dem Areal dieses Güterverkehrsterminals der ÖBB wurden jährlich etwa 990.000 Tonnen Gütern bewegt. Dies entspricht 14 % des Gesamtumschlages der Stadt Wien. Der Nordwestbahnhof wird in den kommenden Jahren einem großangelegten Stadterweiterungsprojekt weichen. Durch die Nähe zu städtebaulich wichtigen Punkten wie dem Augarten und dem Donauufer, aber auch zur Innenstadt ergibt sich ein großes Potential für den hier neu entstehenden Stadtteil. Der Betrieb des Terminals erwies sich durch Lärmbelästigung und Verkehrsbelastung für die umliegenden Bewohner in den letzen Jahren immer mehr als problematisch. Das Bahnhofsgelände stellt außerdem eine städtebauliche Barriere für das Quartier dar. Das ca. 44 ha große Areal soll nun in mehreren Bauabschnitten einer hochwertigen, städtebaulichen Nutzung zugeführt werden. Bis 2025 soll am Gelände des Nordwestbahnhofs ein neues Stadtviertel entstehen, das alle Qualitäten des modernen Lebens und Arbeitens in der Stadt mit einem hochwertigen Freizeit- und Erholungsangebot verbinden soll. Das Projekt soll neben der Beseitigung stadtstruktureller Entwicklungshemmnisse auch die Umweltbelastungen durch den Güterverkehr und dessen Folgewirkungen verringern. Bereits im Jahr 2008 wurde von der Stadt in Kooperation mit den Siegern eines städtebaulichen Wettbewerbs ein Leitbild verfasst, welches den Grundstein für die Planung und Entwicklung des neuen Quartiers legen soll. Für die städtebauliche Gesamtstruktur wurden dabei Ziele auf drei Ebenen formuliert: „Auf der Ebene der Stadt oder des Quartiers verorten architektonische und nutzungsspezifische Attraktoren den Nordwestbahnhof im Gefüge der Stadt; auf der Ebene des Areals formuliert ein einzigartiger, durchgehender Grünraum die Adresse; auf der Ebene des Gebäudes bietet die Struktur der blockartigen Baufelder die Basis zur Schaffung attraktiver Stadtquartiere.“ Fläche des Areals: 44 ha Flächenverteilung: öffentliche Grünanlagen 10 ha (23%) Nettobauland 26 ha (59%) Verkehrsflächen 8 ha (18%)

Bauphasen

1

2

3

bis 2014

bis 2014 - 2018

bis 2018 - 2022

Bruttogeschoßfläche: 730.000 – 780.000 m² Wohnungen: ca. 5000 EinwohnerInnen: 11.800 Arbeitsplätze: 5.100 Bauhöhen: überwiegend 5-6 Vollgeschosse mit Dachgeschoss (Wohnbereich) punktuelle Aufhöhungen bis zu 35m (11 Geschosse) Hochhäuser mit Höhe von bis zu 80m Dichte: mittlere Dichte im Nettobauland 2,9 bezogen auf gesamtes Areal ca. 1,8 2/8

Sondergebiete der Entwicklungssteuerung Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 236 SE | 1.0h | 260.064 | Betr. Roland Krebs | Simon Andert | 0525852 | Abgabe: 24.01.12


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Schnittstellen des NWB-Areals: Blick von der Nordwestbahnstrasse in Richtung Augarten

Schnittstellen des NWB-Arreals: Blick von der Nordwestbahnstrasse in die Wallensteinstrasse 4/8

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Blick 端ber das Nordwestbahnareal: Richtung Dresdnerstrasse

Blick von der Taborstrasse 5/8

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Das Konzept zur Umgestaltung des Nordwestbahnhofes präsentiert sich äußerst schlüssig, durchdacht und umfangreich. Die Stadt hat in Zusammenarbeit mit den Planern ein Leitbild entwickelt, das alle wichtigen Belange der städtebaulichen Konzeption abdeckt. Der Nordwestbahnhof ist heute noch in Betrieb. Wenn man das Areal bzw. die Gegend rund um den Terminal besichtigt, dann fällt auf, wie groß das Gebiet ist. Vor allem bemerkt man wie stark die Barrierewirkung zwischen dem 20. bzw. dem 2. Bezirk und dem im Nordosten gelegenen Donauufer ist. Auf gut einem Kilometer Länge gibt es keine Verbindung der beiden Bereiche. Gerade in diesem Bereich kann das Projekt mit seiner Konzeption als verbindendes und identitätsstiftendes Element punkten. Der Nordwestbahnhof war bis jetzt eine Einrichtung, von der die umliegende Bevölkerung kaum profitieren konnte. Die Grenzen zum Areal sind unattraktiv und durch die Größe und Lage ist vor allem der „hintere“ Teil des 20. Bezirk schlecht zu erschließen. Im Leitbild wird das neue Quartier nicht nur als verbindendes Element sondern vor allem als „Grüne Mitte“ gesehen. Die angrenzenden Straßen werden als großzügige Achsen weitergeführt und treffen sich an einem grünen Band, das sich in Längsrichtung durch das Areal schlängelt. Dabei wurde auch eine Minimierung des motorisierten Durchflussverkehrs berücksichtigt. Autos sollen in Zukunft nur in das Areal einfahren können. Der Durchfluss bleibt nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern vorbehalten. Dies stellt eine Qualität dar, die nicht nur den unmittelbaren Anwohner zu Gute kommt, sondern auch allen umliegenden Bewohnern, die um einen neuen großzügig gestalteten Park reicher werden. Zusätzliche allgemeine Ziele wie die Steigerung der ökologischen und energetischen Effizienz der Anlage und die gute öffentliche Verkehrsanbindung werden als positiv angesehen sollen jedoch als vom Ort unabhängige Qualitäten betrachtet werden. Die besonderen Stärken des Projektes liegen eindeutig in den verbindenden und identitätsstiften Eigenschaften des neuen Stadtteils. Mit der an der umliegenden Bestandsmasse orientierten Blockbauweise, stellt die Stadt Grundstücke zur Verfügung, die einzeln vergeben werden können. Dazwischen ergeben sich großzügige Verbindungselemente, den neuen Stadtteil an die umliegenden Bereiche anknüpfen. Die Struktur der Blockbauweise wirkt jedoch sehr grob. Eine kleinteiligere und differenzierte Struktur wäre wünschen wert. Vermutlich ist sie jedoch aus Gründen der Vergabe und Ausführung schwer umzusetzen. Einen wichtigen Teil zur Akzeptanz und zur Adaption des Projektes wird auch das Angebot von Leistungen und Einrichtungen abseits von Wohnen und Arbeiten sein. Vom großangelegten Park profitierten sowohl die neuen Bewohner als auch die neu entstehenden Büro- und Bildungseinrichtungen. Doch einen ganz entscheidenden Beitrag zum Wohlbefinden und zur Identitätsstiftung werden die entstehende Atmosphäre und das Auftreten des neuen Quartiers sein. Dabei stellt sich auch die Frage, wie die Erdgeschosszonen der einzelnen Objekte gestaltet bzw. genutzt werden. Die Formulierung der Erdgeschosszone ist genauso wesentlich für die Entwicklung wie problematisch. Um einen vibrierenden und lebendigen Stadtteil zu schaffen, wird es ganz entscheidend sein, wie diese gestaltet sein wird. Die Erdgeschosszone soll wie auch das ganze Quartier als Verbindungselement dienen. Als öffentlicher oder halböffentlicher Ort, der Platz für gemeinsames Erleben der Stadt schaffen soll. Wichtig sind hierbei Elemente die ein Überlappen der räumlichen und zeitlichen Interessen und Bedürfnisse gewährleisten, sowie eine gewisse Transparenz und Aussagekraft. Das Leitbild zur Umgestaltung des Areals des Nordwestbahnhofs berücksichtigt viele Aspekte, die das Leben in der Stadt auszeichnen und lebenswert machen. Es soll dabei als Instrument zur Planung, aber auch zur Steuerung und zur Kontrolle der Entwicklung des Projektes dienen. Eine der Prämissen der Planung ist es: „soviele Festlegungen wie nötig und so wenige wie möglich zu schaffen.“ Dadurch versucht man einer „Stadt“, die am Reibrett entworfen wird den Freiraum zu geben, den sie benötigt um zu wachsen. Denn eine Stadt, die so konzentriert und durchdacht geplant wird fehlt eigentlich nur ein wichtiger Punkt. Das Element des Zufalls und der Unregelmäßigkeit. Die doch recht umfangreiche Planung und Definition der Einzelteile dieser städtischen Struktur birgt die Risiken dem Projekt zu wenig Spielraum zu geben um sich zu entwickeln. Wir wissen heute, dass es überaus schwierig ist eine Stadt vom Fleck weg zu planen. Aus der Erfahrung haben wir gelernt, dass es von Vorteil sein kann, nicht alles von vornherein zu wissen sondern auf Entwicklungen im Laufe der Zeit zu reagieren und diese anhand vorher definierter Ziele zu lenken. Diese Erfahrungen spiegeln sich in dem vorher erwähnten Grundsatz der „Festlegungen“ ab. Denn trotz aller Planung und Steuerung wird auch dieses Projekt eine ganz eigene Wachstumsdynamik entwickeln, die nicht vorhersehbar ist. 7/8

Sondergebiete der Entwicklungssteuerung Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 241 SE | 1.0h | 260.064 | Betr. Roland Krebs | Simon Andert | 0525852 | Abgabe: 24.01.12


Sondergebiete der Entwicklungssteuerung SE, 1.0h 260.064, Roland Krebs Andrea Fabsits 0525558

Wienerberg City

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Andrea Fabsits 0525558 1 ͲWienerberg City, Wien 10

Lageplan 1: 2.000

A

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Name Architekt SEG Wohnturm COOP‐HIMMELB(L)AU Mischek Coop tower COOP‐HIMMELB(L)AU Delugan Meissl Tower Delungan Meissl Monte Verde Albert Wimmer Leisure Center COOP‐HIMMELB(L)AU Atelier 4 Familinehilfe Atelier 4 Architekten Atelier 4 Familienhilfe Atelier 4 Architekten Hertha‐Firnberg Schule Christoph Karl+ Andreas Bremhorst Architekten WienerbergCity Lofts Delugan Meissl Wienerberg Business Apartments Cuno Brullmann, Holodeck Wienerberg City GEBOES Gert M. Mayr‐Kber Wohnpark am Golfplatz Helmut Wimmer Hängende Gärten Günter Lautner, Nicolaj Kirisits Baufelder mit durchschnittlich 3.321,00 m² Fläche

Bauherr SEG Stadterneuerungs‐ und Eigentumswohnungsgesellschaft Mischek Bau AG Mischek Bau AG Wien ‐ Süd Gemeinnützige Bau‐ und Wohnungsgenossenschaft SEG Stadterneuerungs‐ und Eigentumswohnungsgesellschaft Familienhilfe Gemeinnützige bau‐ und Siedlungsgesselschaft Familienhilfe Gemeinnützige bau‐ und Siedlungsgesselschaft MA 56, mA 10 Kallco Projekt Bauträger Kallco Projekt Bauträger Gebös Gemeinnützige Baugenossenschaft österreichischer Siedler und Mieter reg. Gen.m.b.H. Arwag BUWOG GesmbH

Geschosse Grundstück beb. Fl. GRZ Bruttofläche dGFZ 20 2.038,09 610,13 0,30 12.202,60 5,99 26 1.769,22 663,50 0,38 17.251,00 9,75 24.699,72 7,39 37 3.344,16 667,56 0,20 27 2.063,58 768,28 0,37 20.743,56 10,05 9 2.133,34 701,27 0,33 6.311,43 2,96 12 1.920,09 707,59 0,37 8.491,08 4,42 12 1.917,37 706,01 0,37 8.472,12 4,42 3.500,02 0,54 2 6.510,26 1.750,01 0,27 9 895,08 4.871,20 694,44 0,33 14.305,68 2,94 9 9 2.185,09 1.091,85 0,50 9.826,65 4,50 51.987,36 7,53 12 6.900,10 4.332,28 0,63 17.602,96 4,19 8 4.199,54 2.200,37 0,52

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Andrea Fabsits 0525558 3 ‐Wienerberg City, Wien 10

Daten: Wohnanlage Wienerberg City GEBOES, Adresse: Dr. Herta‐Firnbergstraße, 1100 Wien, Architektur: Gert M.Mayr‐Keber Bauherrschaft: GEBÖS Gemeinnützige Baugenossenschaft österreichischer Siedler und Mieter

reg.Gen.m.b.H. Funktion: Wohnbauten Planung: 2000 ‐ 2002 Ausführung: 2002 ‐ 2004 Geschosse: 8 Geschosse + DG Wohnungsanzahl: 97 Wohnungen Parkplätze: 136 Stellplätze im 1. und 2. Untergeschoss Mischek‐COOP HIMMELB(L)AU‐Tower Tower A Adresse: Hertha‐Firnberg‐Strasse 14, 1100 Wien, Architektur: Coop Himmelb(l)au Bauherrschaft: Mischek AG Funktion: Wohnbauten Planung: 2000 ‐ 2002

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Andrea Fabsits 0525558 4 ‐Wienerberg City, Wien 10 Ausführung: 2003 ‐ 2004

Geschosse: 26 Geschosse oberirdisch Wohnungsanzahl: 158 Wohnungen Tower B Adresse: Hertha‐Firnberg‐Strasse 14, 1100 Wien, Architektur: Coop Himmelb(l)au Bauherrschaft: SEG Funktion: Wohnbauten Planung: 2000 ‐ 2002 Ausführung: 2001 ‐ 2004

Geschosse: 20 Geschosse oberirdisch Tower C Adresse: Hertha‐Firnberg‐Strasse 14, 1100 Wien, Architektur: Coop Himmelb(l)au Bauherrschaft: SEG Funktion: Wohnbauten Planung: 2000 ‐ 2002 Ausführung: 2001 ‐ 2004

Geschosse: 9 Geschosse oberirdisch

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Andrea Fabsits 0525558 5 ‐Wienerberg City, Wien 10

Delugan Meissl Tower Adresse: Carl Appel Straße 7, 1100 Wien, Architektur: Delugan Meissl Bauherrschaft: Mischek AG Funktion: Wohnbauten Ausführung: 2003 ‐ 2005

Geschosse: 37 Geschosse Wohnungsanzahl: 240 Wohnungen Monte Verde Adresse: Carl‐Appel‐Straße 5, 1100 Wien, Architektur: Albert Wimmer, Semir Zubcevic Bauherrschaft: Wien Süd Funktion: Wohnbauten Planung: 2000 ‐ 2002 Ausführung: 2002 ‐ 2004

Geschosse: 27 Geschosse Wohnungsanzahl: 184 Wohnungen Parkplätze: 81 Stellplätze Atelier 4 Familienhilfe Adresse: Esplanade Wienerberg, 1100 Wien, Architektur: Atelier 4 Bauherrschaft: Familienhilfe Gemeinnützige Bau‐ und Siedlungsgesselschaft Funktion: Wohnbauten

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Andrea Fabsits 0525558 6 ‐Wienerberg City, Wien 10 Ausführung: 2000 ‐ 2004

Geschosse: 12 Geschosse und ein Penthousegeschoss Wohnungsanzahl: 121 Wohnungen Parkplätze: 270 Stellplätze in 2 Tiefgeschossen Herta‐ Firnberg Schule Adresse: Hertha Firnberg‐Straße, 1100 Wien,

Architektur: Atelier 4

Bauherrschaft: Stadt Wien vertreten durch die MA 19 Funktion: Volksschule Planung: 2003 Ausführung: 2004 ‐ 2005

Geschosse: 2 Wohnungsanzahl: ‐ Parkplätze: ‐ Wienerberg City Lofts Adresse: Hertha Firnberg‐Straße, 1100 Wien,

Architektur: Delungan Meissl Associated Architects Bauherrschaft: Kallco Projekt Bauträger Funktion: Wohnbau, Kindergarten Planung: 2002 Ausführung: 2004

Geschosse: 11 Parkplätze: 195

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Andrea Fabsits 0525558 7 ‐Wienerberg City, Wien 10

Wienerberg City – Business Apartments Adresse: Hertha Firnberg‐Straße 10, 1100 Wien,

Architektur: Cuno Brullmann, Holodeck Architekten Bauherrschaft: Kallco Projekt Bauträger Funktion: Wohnbau Planung: 1997 Ausführung: 2001 ‐ 2003

Geschosse: 11 Wohnungsanzahl: 89 Parkplätze: 195 Wohnpark am Golfplatz Adresse: Dr. Hertha‐Firnberg‐Straße 9, 1100 Wien,

Architektur: Helmut Wimmer Bauherrschaft: Arwag Funktion: Wohnbau Planung: Ausführung: 2002‐2004

Geschosse: 12 Wohnungsanzahl: 139 Parkplätze: 148 Hängende Gärten

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Andrea Fabsits 0525558 8 ‐Wienerberg City, Wien 10 Adresse: Hertha‐Firnberg‐Strasse 7, 1100 Wien,

Architektur: Günter Lautner, Nicolaj Kirisits Bauherrschaft: Buwog Funktion: Wohnbau Planung: 1999‐2000 Ausführung: 2001 ‐ 2003

Geschosse: 8 Wohnungsanzahl: 101 Parkplätze: 115

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Andrea Fabsits 0525558 9 ‐Wienerberg City, Wien 10

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Andrea Fabsits 0525558 10 ‐Wienerberg City, Wien 10

SWOT ‐ ANALYSE Interne Faktoren Stärken •

Nähe zum Erholungsgebiet Wienerberg: Der Wienerberg gilt als Erholungsgebiet im Süden Wiens. Er beherbergt einen Sport‐ und Erholungspark, ein gut ausgebautes Wandernetz, sowie Spielplätze, Hundewiesen, Liegewiesen, Pferdekoppel, etc. Das Angebot ist vielfältig.

viele Arbeitsplätze Der Business Park Vienna ist einer der größten Büro‐ und Geschäftsstandorte von Wien. Durch die Nähe zum Stadtzentrum (15 min.) und dem Flughafen (20 min.) ist er für internationale Unternehmen bestens geeignet.

Medizinische Versorgung Vielfältiges Angebot an medizinischer Versorgung durch die Universitätszahnklinik und Zahnambulatorium Wienerberg City und dem Sitz der Wiener Gebietskrankenkasse sowie der fußweiten Nähe zum Meidlinger Unfallkrankenhaus und Kaiser Franz Josef Spital

Soziale Infrastruktur (Bildung für Kinder < 10 Jahre) Für Kinder bis zum Mittelschulealter gibt es mehrere Kindergärten und Tageskinderheime sowie eine Volksschule mit 9 Klassen.

interessante neue Grundrisstypologien, mit Konzentration auf Wellness innerhalb der Wohnbauten Die meisten Wohngebäude bieten Zuckerl wie Gemeinschaftsräume, Wellnessbereiche wie Sauna und Schwimmbäder, Fitnessbereiche, etc. Jedoch sind dieses Bereiche nur für einen Wohngebäude und bilden kein gemeinschaftliches, vielfältiges Angebot

Nähe zur Autobahn A2 sowie Triester Strasse stadteinwärts gute Verkehrsanbindung mit dem Auto durch ein ausgebautes Strassennetz in die Stadt und hinaus aus der Stadt

attraktives Verhältnis zwischen Arbeits‐ und Wohnangebot

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Andrea Fabsits 0525558 11 ‐Wienerberg City, Wien 10

Die Wienerberg City beherbergt prozentuell gesehen 58% Arbeitsflächen, 36% Wohnflächen und 6% bilden Freizeit, Shopping und Kultur. •

Vielfältige Branchenstruktur Rund 40 Unternehmen aus verschiedenen Branchen sind im Business Park Vienna eingemietet, darunter IMMOFINANZ AG, ÖBB, RHI, Wienerberger. Weitere Mieter sind unter anderem Adidas, FaberCastell, Grohe, Iglo, Kimberly‐Clark.

konzentriertes Angebot von Versorgeeinrichtungen Im Sockelbereich des Business Parks befindet eine konzentrierte Ansammlung von Shopping, Kino und Unterhaltung und Gastronomie

hoher Anteil an geförderten Wohnungen Der Wienerberg gilt als Stadterweiterungsprojekt und wurde mit 35 Millionen Wohnbauförderung unterstützt.

Schwächen •

Schlechte öffentliche Verkehrsanbindung Hochhausprojekte brauchen eine fußläufig erreichbaren Anschluss an das hochrangige öffentliche Verkehrsnetz, konkret eine "bestehende oder mittelfristig realisierbare Station der S‐Bahn, U‐ Bahn oder zweier Straßenbahnlinien. Die Wienerberg City erfüllt keine dieser Forderung und ist trotzdem ein Hochhausprojekt. Die 65er Straßenbahn wäre so nahe, mit ihm ist man in ein paar Minuten in der Stadt, jedoch verendet er noch immer beim Eisring Süd was für die Bewohner der Wienerberg City ein Fußweg von 800 Metern bedeutet. Stattdessen wird man mit dem 7B nach Meidling verfrachtet, der neuerdings an Wochenenden nicht mehr fährt und unter der Woche eine Fahrplankürzung bis 20:00 Uhr erfahren hat. Die genannten "Alternativen" wie der 15A verkehren zwar an diesen Tagen, führen jedoch zu einer mehr als Verdopplung der Wegzeit mit den hinzukommenden Fußwegen der gar nicht so nahen Stationen. Ursprünglich wurde versprochen die Wienerberg City, in der Tausende von Menschen Leben, an das hochrangige Verkehrsnetz anzuschließen, sogar von der U‐Bahn war kurz die Rede. Davon ist man allerdings jetzt weit entfernt.

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Andrea Fabsits 0525558 12 ‐Wienerberg City, Wien 10

Wenige Freizeitgestaltungsmöglichkeiten für Kinder § 90 der Wiener Bauordnung schreibt für neu errichtete Wohnbauten mit mehr als 15 Wohnungen die Anlage zumindest eines Spielplatzes für Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren vor ‐ und ab 50 Wohnungen die zusätzliche Errichtung eines Spielplatzes für sechs‐ bis zwölfjährige Kinder in einem der Wohnungsanzahl entsprechenden Ausmaß. Beide sind im freien vorzusehen und insbesondere die Kleinkinderspielplätze unmittelbar auf dem Bauplatz, in Sicht‐ und Rufweite möglichst aller Wohnungen. Spielplätze für ältere Kinder müssen darüber hinaus eine Mindestgröße von 500 Quadratmetern aufweisen. In der Wienerberg City entstanden rund 1.100 Wohnungen, abgesehen von einem nicht öffentlich zugänglichen Kindergartenspielplatz gibt es im gesamten Viertel aber keine einzige Spielgelegenheit. Dafür entstand im Zentrum des dicht bebauten Quartiers ein großzügiges, eingeschossiges Garagen‐ und Lagergebäude der Magistratsabteilung 48 (Abfallwirtschaft und Straßenreinigung). Zu dieser Kritik entgegnete man mit dem "Family Entertainment Center" (sprich Einkaufs‐ und Kinozentrum) im Sockelberiech der Twin Towers sowie auf den nahen Golfplatz. Die Forderung der Bewohner nach Outdoor‐Angeboten für Kinder wurde jedoch zunehmend lauter. Denn im Herbst 2004 errichtete die Bezirksverwaltung Favoriten gemeinsam mit den Bauträgern einen 3.000 m² großen Spielplatz inmitten des nahe gelegenen Erholungsgebiets am westlichen Wienerberg, um das Freiflächendefizit des Hochhausviertels zu kompeniseren. Das Bemerkensere an dieser Allianz ist die Aufgabenverteilung: Das Forstamt der Stadt Wien stellte das Grundstück zur Verfügung, die Bauträger finanzierten die Spielgeräte und übernahmen die Wartung, allerdings nur für die ersten fünf Jahre. Danach geht der Spielplatz komplett in die Verantwortung der Stadt Wien über. Dies ermöglicht die Wohnbaugesellschaften, ihr teuer erworbenes Bauland bis auf den letzten Quadratmeter auszureizen, während die Stadt auf wertlosen unverbaubarem öffentlichen Grund für die ortsungebundenen Wohnumfeldgestaltung sorgt.

zu wenige Einkaufsmöglichkeiten

Es sind zwar viele Branchen in Gebiet vertreten, jedoch ist das Angebot allgemein zu gering, wodurch es zum Kaufkraftabfluss (umliegende Einkaufs‐ und Fachmarktzentren) kommt. unattraktive Freiraumgestaltung, bzw. fehlende Freiraumgestaltung, kein zusammenhängendes Freiraumkonzept •

hohe Bebauungsdichte Meterhohe kahle Sockelzonen ohne Fenster oder mit kahlen Verglasungen, Häuser nur aus der Vogelperspektive einem bestimmten System zuordenbar aber nicht aus der Fußgängerperspektive, was dazu führt, dass man die Mischung aus unterschiedlich aufgestellten Häusern als chaotisch empfindet, es gibt keine definierten Straßenzüge und Plätze und kann sich nirgends "anhalten". Die Gegend besteht eigentlich nur aus Häusern und dazwischen übriggebliebenen Flächen, Häuser und dazwischenliegende Flächen sind völlig überdimensioniert.

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Andrea Fabsits 0525558 13 ‐Wienerberg City, Wien 10

In sich konzentrierte Wohnbauten, kein Zusammengehörigkeitsgefühl, bzw. kein Teilen von Gemeinschaftsflächen

schlechte Verkehrsgestaltung innerhalb des Wohnparkes und Fehlen einer strutkurierten Fußgängererschließung im Wohnpark Wer die Wienerberg City zu Fuß erreichen will, hätte dagegen die Wahl der Qual: Entweder kann er eine Autozufahrt entlang gehen, quer durch eine Shopping‐Mall laufen, oder einen dritten Zugang über die Triesterstraße nutzen ‐ was allerdings ein sehr indirekter Weg wäre. Es gibt keine definierten Straßen‐ und Wegenetz. Die Straßen innerhalb des Wohnparks führen lediglich zu den Tiefgaragen der einzelnen Häuserblocks. Die Wege sind wahllos dazu angeordnet und teilweise sehr eng.

Externe Faktoren Chancen •

U‐Bahn, Strassenbahn

Identität/ Image Die Wienerberg City braucht eine zusätzliche Identität. Die Identität als Business Park mit seinen Hochhäusern wirkt eher abschreckend als einladend für eine Wohnbebauung. Der angrenzende Erholungspark soll besser in den Wohnpark einfließen und somit beide Gebiete attraktiver gestalten. Weiteres hat der 10. Bezirk mit der höchsten Einwohnerzahl und Arbeitslosenrate nicht den besten Ruf für die Wohnwahl.

Komplementärnutzung Die fehlenden Grünräume in der Wienerberg City werden durch den angedockten Erholungspark und Golfplatz Wienerberg kompensiert. Leider gibt es keine attraktive Verbindung. Man sollte das Erholungsgebiet auch in den Wohnpark einfließen lassen. Momentan besteht die Wienerberg City nur aus Häusern und dazwischen übriggebliebenen Flächen, Häuser und dazwischenliegende Flächen.

Anpassung der Einkaufsmöglichkeiten an das Wohnpublikum (Jungpaare, Jungfamilien)

Bessere Werbung für Sport und Freizeitaktivitäten

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Andrea Fabsits 0525558 14 ‐Wienerberg City, Wien 10

Das Erholungsgebiet Wienerberg verfügt über gute Sport und Freizeiteinrichtungen sowohl auch Übernachtungsmöglichkeiten und Zentrumsnähe. Diese Qualitäten können attraktiv für Sportcamps mit kombinierter Stadterkundung sein. Zur Fußball Europameisterschaft 2008 wurde das österreichische Nationalteam bereits am Wienerberg einquartiert. Risiken •

Kaufkraftabfluss durch bessere öffentliche Verkehrsanbindung in die Stadt Durch die zukünftige bessere öffentliche Verkehrsanbindung in die Stadt werden die Bewohner vermehrt außerhalb ihres Wohnstandortes einkaufen, und dadurch den Kaufkraftabfluss verstärken.

Spannungsfeld zu neuen Stadterweiterungsprojekten wie Rothneusiedl, Hauptbahnhof Wien und Monte Laa Sie sind im demselben Bezirk und haben bzw. bekommen eine bessere öffentliche Verkehrsanbindung.

höhere Miet‐ und Immobilienpreise Die bessere Verkehrsanbindung sowie die weitere Bebauung der angrenzenden Wienerbergstrasse durch Bürohäuser erhöht die Wohnungsnachfrage und Attraktivität dieses Gebietes.

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Andrea Fabsits 0525558 15 ‐Wienerberg City, Wien 10

Kritik Die Wienerberg City ist ein gutes Beispiel für den privatisierten Städtebau, der zeigt, wie viel Macht Investoren in der Wiener Stadtplanung haben. Wie war es möglich, dass ein privater Investor im Jahr der Verabschiedung des Stadtentwicklungsplans durch den Wiener Gemeinderat einen "signifikanten Stadtteil" abseits der im STEP 94 definierten Entwicklungsachsen planen konnte? Warum erklärte sich das Rathaus nur ein Jahr später bereit, das Ergebnis des vom Grundeigentümer beauftragten Expertenverfahrens eins zu eins als Flächenwidmungs‐ und Bebauungsplan umzusetzen, obwohl das Projekt, fernab jeder U‐, S‐ oder Straßenbahn, also auch dem 1994 beschlossenen Verkehrskonzept widersprach? Über die politischen Motive dahinter gibt es nur Vermutungen, die vor allem in der wirtschaftlichen Bedeutung des Projektbetreibers für den Standort Wien ‐ die Wienerberger AG ist der Welt größter Ziegelhersteller ‐ einen Grund für die willfährige Umwidmung sehen. Es reicht nicht aus, dass Massimiliano Fuksas ein weithin sichtbares ‐ und nebenbei beeindruckendes ‐ Landmark an der Einfahrt nach Wien hinstellt. Nein, da muss der einstige Wienerberg ‐ im Namen der Stadt ‐ gleich mit einer Menge an Hochhäusern zu dem zurückgezwungen werden, was er früher mal war. Wenn nicht topografisch, dann eben architektonisch. Coop Himmelb(l)au meinte, dass Türme in Wien nicht notwendig seien. Sie dienen eher dem Wunsch nach repräsentativer Darstellung und symbolischer Überhöhung wirtschaftlicher Erfordernisse. Die Stadt Wien begründet Hochhäuser heute mit der Sicherung des Wirtschaftsstandortes und der nötigen Modernisierung der Stadt. Die Wienerberg City galt als "Topprojekt, Wohnparadies oder als qualitative Weiterentwicklung des sozialen Wohnbaus und wurde durch die Stadt mit rund 35 Millionen Euro Wohnbauförderung unterstützt. Dass jedoch der geförderte soziale Wohnbau durch Beschattung, teilweise nach Norden ausgerichteten Wohnungen und extremen Windverhältnissen besticht, wird dabei nicht erwähnt. Der Stadtraum liegt auch zur Mittagszeit nur punktuell im direkten Sonnenlicht. In der Wienerberg City ist es daher zumeist nicht nur windiger, sondern auch kälter als in den umliegenden Stadtteilen. In der Wienerberg City entstanden rund 1.100 Wohnungen, abgesehen von einem nicht öffentlich zugänglichen Kindergartenspielplatz gibt es im gesamten Viertel aber keine einzige Spielgelegenheit. Dafür entstand im Zentrum des dicht bebauten Quartiers ein großzügiges, eingeschossiges Garagen‐ und Lagergebäude der Magistratsabteilung 48 (Abfallwirtschaft und Straßenreinigung).

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Andrea Fabsits 0525558 16 ‐Wienerberg City, Wien 10

Damaliger Stadtrat Werner Faymann rechtfertigte das Fehlen der vorgeschriebenen Spielfläche auf ihre Anfrage hin wie folgt:"Es werden statt der Kinderspielplätze, wie in der Bauordnung vorgesehen, genügend große Kinderspielräume geschaffen. Die entsprechenden Anträge wurden mit der Größe und Konfiguration der einzelnen Bauplätze und der sich daraus ergebenden Dichte begründet. Auf den einzelnen Bauplätzen steht keine geschlossene Fläche im Ausmaß von 500m² zur Verfügung ..." Dieser Stadtteil bietet grundsätzlich keine Zonen zum Spazierengehen und Verweilen. Der Stadtteil ist nicht lebendig uns kann sich nicht ändern. Die unterschiedlichen Teilbereiche bilden keinen gemeinsamen Raum, weder in der Organisation der Erschließung noch in der Ausstattung mit Vegetationsinseln bzw. Beleuchtungs‐ und Möblierungselementen. Die Gestaltung reduziert den Raum primär auf eine Erschließungsfläche, die nur punktuell als Aufenthaltsraum gedacht ist. Die spärlichen Grüninseln sind mit Schilder bestückt, die das Betreten verbieten. Die Forderung der Bewohner nach Outdoor‐Angeboten für Kinder wurde jedoch zunehmend lauter. Denn im Herbst 2004 errichtete die Bezirksverwaltung Favoriten gemeinsam mit den Bauträgern einen 3.000 m² großen Spielplatz inmitten des nahe gelegenen Erholungsgebiets am westlichen Wienerberg, um das Freiflächendefizit des Hochhausviertels zu kompensieren. Das Bemerkenswerte an dieser Allianz ist die Aufgabenverteilung: Das Forstamt der Stadt Wien stellte das Grundstück zur Verfügung, die Bauträger finanzierten die Spielgeräte und übernahmen die Wartung, allerdings nur für die ersten fünf Jahre. Danach geht der Spielplatz komplett in die Verantwortung der Stadt Wien über. Dies ermöglicht die Wohnbaugesellschaften, ihr teuer erworbenes Bauland bis auf den letzten Quadratmeter auszureizen, während die Stadt auf wertlosen unverbaubarem öffentlichen Grund für die ortsungebundenen Wohnumfeldgestaltung sorgt. Geht man durch die Wienerbergcity, so gewinnt der Begriff Häuserschlucht in der Nordhälfte eine neue Dimension: Inmitten der Wolkenkratzer fällt es fürwahr schwer, den Himmel zu erblicken. Dementsprechend prekär stellt sich auch die Belichtungs‐ und Besonnungssituation in den unteren Etagen dar. Die soziale Staffelung innerhalb der vier Wohntürme folgt folgendem Prinzip: So bietet das 100 Meter hohe Gebäude der Architekten Delugan_Meissl (mit Bauträger Mischek) in den untersten acht Geschoßen geförderte Mietwohnungen mit Blick auf die Häuser vis‐a‐vis. Darüber folgten auf acht Stockwerken Eigentumswohnungen mit Vollförderung sowie weitere Eigentumswohnungen mit geringerer Wohnbauförderung. In den obersten sechs Etagen, die nicht mehr im Schatten der bis zu 80 Meter hohen Türme von Coop Himmelb(l)au liegen, finden sich schließlich frei finanzierte Wohnungen mit unverstellter Fernsicht bis zu den Alpen. Bei dieser Tatsache stellt sich die Frage, wie der Grundstücksbeirat nach Prüfung aller Qualitätskriterien diesen Objekten die Wohnbauförderung gewähren konnte.

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 258


Andrea Fabsits 0525558 17 ‐Wienerberg City, Wien 10

Zum Schluss kann man nur noch sagen, dass dieser Städtebau einen gelungenen Investorenstädtebau darstellt.

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Bahnhof City West, Wien 15 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 2011W Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 260

Sarah Cmolik 0426980


Lageplan Westbahnhof

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Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 261

Anbindung Fern-, Regional und Nahverkehrsnetz der ÖBB ~ 43.000 Fahrgäste/Tag U-Bahnlinien U3 und U6; Straßenbahnlinien Nr. 5,6,9,18,52,58 Flughafenbus (45 min.) Gürtel ~ 80.000 Fahrzeuge täglich En ernung/Einzugsgebiet 10 min City Kern/Naheinzugsgebiet 5 - 15 Minuten; 1.255.000 Menschen Ferneinzugsgebiet 15 - 45 Minuten; 606.000 Menschen Bahnhof City West, Wien 15 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 2011W

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Planungsgrundlagen/Ausschreibung Das We bewerbsgebiet entspricht einer Fläche von ca. 30 ha und erstreckt sich der Länge über ca. 1700 m von der Schlossallee im Westen, bis zum Europaplatz im Osten. Die Breite variiert zwischen 130 und 270 m.

Das We bewerbsgebiet wurde in einzelne Teilgebiete aufgeteilt die wiederum in verschiedene Bauphasen gegliedert werden. Die erste Bauphase umfasste das Teilgebiet A, unterteilt in A1 - A4, sowie das Teilgebiet E. Der Beginn der zweiten Etappe war für 2009 geplant, erfodert jedoch die vollständige Herstellung der B224 im gesamten Abschni Winkelmannstraße Felberstraße.

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 262

Die Teilgebiet A1 und A3 gelten als Hochhausstandorte analog der städtebaulichen Studie Westgürtel der ARGE Holzbauer-Peichl. A2, die Bahnhofshalle gilt als Denkmalgeschützt und ist zu erhalten.

Abbruch mit Begründung Abbruch

Kern der Aufgabestellung ist die Schaffung eines städtebaulichen Schwerpunktes im Umfeld der verkehrssitua on und der Frage, welches „Gesicht“ die Stadt im We bewerbsgebiet und seinem Umfeld erhalten soll. Ziel ist die Entwicklung eines städtebaulichen Leitbildes, das in Etappen realisierbar ist. Das Teilgebiet A spielt dabei als „Tor“ zur Stadt eine besonders große Rolle.

Quelle Grafik & Text: Auslobung, We bewerb Wien West

Bahnhof City West, Wien 15 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 2011W

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Objektdaten Teilgebiet A BahnhofCity Wien West Europaplatz 3 1150 Wien Baubeginn: Eröffnung: Bauherr Investor: Architekten: Inves onsvolumen: Gesamte Bru ogeschoßfläche: Verkaufsfläche (auf drei Ebenen): Shops: Parkplätze: Büro- und Hotelkomplex:

Oktober 2008 November 2011 ÖBB-Immobilienmanagement GmbH Quelle Grafik: ECE Europa Bau- und Projektmanagement ÖBB-Immobilienmanagement GmbH Neumann & Steiner, Wien ca. 179 Mio (ÖBB) 73.324 m2 ca. 17.000 m2 90 600 ca. 29.000 m2

Bauteil A - Büro

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Der Bauteil A, direkt an der Mariahilfer Straße gelegen, bes chtdurch seinen freitragenden Teil, der wie eine Pla ormden Blick in Richtung Stadtzentrum freigibt. 6 Ebenen Gesam läche: 7.530 m2

Bauteil C - Büro & Hotel Der Bauteil C beinhaltet in den Untergeschossen das neue Bahnhofshotel der BahnhofCity Wien West, in den beiden oberen Geschossen ebenfalls Bürofläche

Bauteil B - Shopping & Bahnhof Bauteil B beinhaltet die sanierte Bahnhofshalle sowie 3 Geschosse die als Verkaufsfläche für Gastronomie und diverse Geschä e dienen. Das Management für Büro und Verkaufsfläche übernimmt der deutsche Konzern ECE GmbH.

Büro: 2 Ebenen Gesam läche: 5.360 m2 Hotel **: 4 Ebenen Gesam läche ca. 16.000 m2 438 Zimmern,rd. 700 Be en Quelle Grundrisse: h p://www.bueromarkt.co.at

26m

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SWOT - Analyse

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 264

Stärken - ÖV- Anbindung - Anbindung an Flughafen - Hotel am Bahnhhof - Autoverleih --> nach Umbau jetzt klar wahrnehmbar - Halle erhalten - Zentrumsnähe - Aufgang mi en in der Bahnhofshalle - „blaues Haus“ Sicht erhalten - Anlieferung/Taxistand/Drop Off --> Ausreichend Fläche neben Parkhaus - Offene, klar erkennbare und gut strukturierte Einfahrten an Felberstraße

Schwächen - Wegeführung f. Fußgänger über Gürtel nach wie vor nicht op mal gelöst - Plätze/Freiflächen mäßiger Erholungsraum - kalte Materialien - Aufgang zu Fuß von U- Bahn in die Bahnhofshalle entweder über steile Treppe oder mit Rolltreppe (bewusst ?) umgeleitet durch Shoppingcenter - architektonische Anbindung an alte Halle --> Neubau schluckt, klammert die Halle mehr ein als er die Halle betonen würde - Präven on bezügl. Drogen und Pros tu on architektonisch oder Sozialarbeitsbüro nicht vorhanden - Lärmbelastung für umliegende Wohgebäude - fehlende Bahnhofsuhr im Inneren der Halle - „Wolkenspange“-Fuß --> Funk on? Haustechnik?Reservefläche? - Übergang U-Bahnsta on - Bürogebäude an äusserer Mariahilferstraße

- Sonntagsöffnungszeiten --> für umliegende Bewohner - Bahnhofsausnahme Öffnungszeiten (Supermärkte, Trafiken, Bücher etc.) - Low-Budget Hotel = ev. Kau ra für Shoppingcenter & Mariahilferstraße - Verzicht aufs Auto durch Öffi Anbindung bei Kau ra aus dem Wr. Umland - „Torcharakter“ --> bei guter Vermarktung = Symbolwirkung und Coorporate Iden ty - Gleisanlage trennt 15. Bezirk --> wenn Masterplan qualitätsvoll ausgeführt wird, wäre das eine Chance auf Verbesserung - Aufwertung des 15. Bezirks als Wohn und Shoppingmarkt durch Neubau - Schaffung von Arbeitsplätzen

- Kau ra wird aus MaHü abgezogen --> Bedrohung für MaHü - andere Nahversorger/Gastrobetriebe siedeln ab/sperren zu - Überangebot an Shops/Gastronomie am Bahnhof - 15. Bezirk = hohe Arbeitslosen und Ausländerqote entweder für Liegen scha sentwickler una rak v oder eine Neuentwicklung als Gefahr für Menschen die sich andere Wohngegenden nicht mehr leisten können - Gleisanlage trennt 15. Bezirk - Drogenszene, Pros tu on im 15. Bezirk --> Bahnhof als Umschlagplatz - massive Verkehrsstraße - Gürtel - nahe gelegene Shoppingcenter (Gerngoss, Lugner)

Chancen Bahnhof City West, Wien 15 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 2011W

Bedrohung 1-2-3-4-5-6-7-8-


IST-Stand

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 1,2,3,4; Quelle Pressefotos Ă–BB, 2011 nach Fer gstellung

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 265

Abb. 4

Bahnhof City West, Wien 15 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 2011W

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Kri sche Anmerkung Tschuldigung, wo is denn hier der Bahnhof?

OMA Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 266

Trend? TSCHUMI

Bahnhof City West, Wien 15 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 2011W

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Wo ist die geforderte Städtebauliche Lösung? Funk on? Gefahr?

Wegeführung/Funk onsverschiebung

Qualität Freiraum

Kri k

Fußwege prinzipiell nur noch durch Shopping Bereiche. Abwanderung aus anderen Straßen (Märzstraße) offensichtlich. Materialwahl Aufenthalt erwünscht?

Gla eis? Wind ?

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 267

welche Funk on erfüllt dieses Bauteil?

- Auswahl der Mieter im Einkaufszentrum ist ziemlich ähnlich der Geschä e die sich ohnehin in der Mariahilferstraße oder in der nahen Lugnercity finden. Welche Klientel ist gewünscht? Mac oder New Yorker? - Überangebot an Geschä en - Weite Wege von U-Bahn zu z.B. Spinden für Gepäck

Drop Off?

- Wegführung erfolt immer noch über Gürtel - nach wie vor nicht gut gelöst. - Menschen benutzen Flächen anders als vorgesehen - siehe Drop Off - Bahnhofsvorplatz ähnlich ungemütlich wie Hof Verbesserungen der städtebaulichen Situa on an Felberstraße; großzügige Einfahrten, klare Straßenführung Bahnhof City West, Wien 15 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 2011W

- Freiraum läd aufgrund der Materialwahl wenig zum Verweilen ein, könnte ohne entsprechendes Konzept für eine kompetente Nutzung als Drogenumschlagplatz gut funk onieren

Verbesserung: Aufenthaltsmöglichkeit für Reisende hat sich stark verbessert. Durch Schaffung von Sitznischen und Verbreiterung der oberen Ebene. Schaffung von Toile en in jedem Geschoss

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Persönliche Stellungnahme

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 268

Meine Auffassung einer Großstadt, bzw. einer Weltstadt wie Wien sie so gerne sein will, beinhaltet auf architektonischer Ebene einen gelungenen Mix aus Alt und Neu. Eine Stadt in der sich etwas bewegt, in der es etwas zu entdecken und zu gestalten gibt erlaubt sich, Altes und Neues gerne zu verbinden. Man ist stolz nicht auf die vergangene Geschichte zu vergessen und trotzdem Raum für Neues zu schaffen. Eine beschleunigte und mitreißende Entwicklung macht für mich urbanes Leben aus. Nun befinde ich mich aber in einer Stadt, die prinzipiell zwar an Entwicklung und wirtscha lichem Wachstum in großem Maß interessiert ist, dabei aber so wenig wie möglich verändern will. Eine Vorgehensweise, die Wien immer wieder zu einer Besonderheit für mich macht. Im Fall des Wiener Westbahnhofs bin ich nun sehr unschlüssig, welchen Standpunkt ich vertreten will. Tatsache ist, dass ich den alten Bestand der Halle als unglaublich ästhe sch empfinde. Die Detailverliebtheit mit der dieser Bau in der Nachkriegszeit umgesetzt wurde bedeutet für mich, dass, obwohl die Zeit wirtscha lich gesehen bes mmt nicht die Beste war, es trotzdem ein hohes Maß an Aufmerksamkeit der Architektur gegenüber gab. Dass Wien in diesem Bahnhof einen Symbolcharakter der Nachkriegszeit sieht kann ich respek eren, empfinde es für meine und nachkommende Genera onen allerdings als wenig relevant. Nichts desto trotz begrüße ich die Gründe, derer die Halle unter Denkmalschutz gestellt wurden und empfinde die Sanierung des Bestandes als äusserst gelungen. Auch die „modernen“ adap erten Teile im Inneren der Halle halte ich für angemessen. Ich finde, es fügt sich als Gesamtbild und man kann hier der Stadt Wien bzw. dem Denkmalamt keinen Vorwurf machen dieses Gebäude erhalten zu wollen. Sobald man aber den Bestand verlässt und sich Meinungsbildend in Richtung Neubau wagt, werden verschiedene S mmen lauter. Doch warum eigentlich? Der Bauherr ha e Ausschreibungsunterlagen vorgelegt die man als Architekt eins zu eins umsetzen musste. Der Spielraum war kein großer und bei der Durchsicht anderer We bewerbsabgaben wurde mir klar, dass die Architekten die wahrscheinlich wienerischste Lösung gebracht ha en. Der Neubau ist ruhiger und zurückhaltender als die meisten anderen Abgaben und drängt sich seltsamer Weise nach diesem Einblick gar nicht mehr so in den Vordergrund wie beim ersten Mal hinsehen. Dass er der alten Halle etwas zu Nahe rückt, hä e das Denkmalamt vielleicht verhindern können, doch ich gehe davon aus, dass der Bauherr als Inverstor gute Gründe ha e jeden m2 bebauen zu wollen. Denn das ist das eigentliche Spiel in dem sich die Architekturkri k hier bewegen sollte. Bahnhof City West, Wien 15 Sondergebiete der Entwicklungssteuerung 2011W

Die Machtposi onen einzelner Beteiligter und welche Auswirkungen sie auf das Erscheinungsbild unserer Bauten haben, zu hinterfragen. Deshalb die Frage: wieviel Kri k ist im Nachhinein eigentlich erlaubt? Weder Architekturkri ker, noch Anrainer fanden es nach vollbrachtem We bewerb in großem Maß Wert gegen den Bau Einspruch zu erheben. Mich stört dieses Verhalten mehr als die eigentliche Architektur, die ich im übrigen für rela v angemessen halte. Ich denke der Neubau hat einige schon erwähnte Schwachstellen und meinen Geschmack tri er ebenfalls nicht zu hundert Prozent. Von einigen Analogien zu bereits bildlich erwähnten Werken anderer Architekten ganz zu schweigen. Für vieles gibt es schönere, aber natürlich o auch teurere Lösungen. Allerdings finde ich es mi lerweile mehr als ermüdend, mich über die Geschmäcker einzelner, bezüglich einer Blechfassade unterhalten zu müssen. Denn in Summe haben die Architekten städtebaulich, unter wie ich finde schweren Bedingungen Seitens des Bauherren, etwas zum Guten des umliegenden Stadtraumes und vor allem seiner Anbindung an das Bahnhofsgelände beigetragen. Eine Tatsache die ich allerdings für rela v kri sch halte, beginnt bei den Ausschreibungsunterlagen und der offensichtlichen Mo va on zum Bau seitens des Bauherren. Ich bin eine große Befürworterin der Bedarfsplanung und halte es besonders in Großprojekten wie diesem für ein Muss, mit Qualifizierten Planern und Beteiligten eine Ausschreibung bzw. Grundlegende Richtlinien für ein Projekt zu erstellen. Diese Tatsache scheint mir die ÖBB vernachlässigt zu haben. Der Kriterienkatalog dreht sich viel zu sehr einzig um die Interessen der Öbb Immobilienentwicklung und Vermarktung als, dass er Anspruch auf eine städtebaulich wertvolle Interven on hat. Dieses nun also unter dem Deckmantel eines Projektes für die Allgemeinheit und einer Aufwertung für die Bürger verkaufen zu wollen, empfinde ich als rela v geschmacklos. Defacto geht es hier um Gewinn und dies wird leider in der Architektur sichtbar. Somit finde ich hier meinen eigentlichen Kri kpunkt. Ein Bahnhof der sich im Großen und Ganzen nur noch als Bahnhof bezeichnen darf weil er eine Denkmalgeschütze Halle besitzt. Die Wegeführung durch das Gebäude ist klar durch Konsumvorgaben vorformuliert. Gleich anschließend Büros und Hotel die in den Hochglanzbroschüren für die Schaffung von Arbeitsplätze stehen sollen, doch im Endeffekt in bester Lage und bester Anbindung teuer vermietbare Quadratmeter bedeuten. Mit Reisen hat das wenig zu tun. Auch nicht mit dem Bahnhof der Zukun oder dem Ankommen am Bahnhof einer Weltstadt. Denn der Konflikt zwischen Alt und Neu, sowie jener zwischen Poli k und Wirtscha wurde nicht durch gemeinsame Planung und Entscheidungen beigelegt, sondern hat ausformuliert über die Architektur wieder einmal ein neues Zuhause gefunden. 1-2-3-4-5-6-7-8-


DONAU CITY MODUL 11 260.064 SONDERGEBIETE DER ENTWICKLUNGSSTEUERUNG ROLAND KREBS NELA KADIC 0425100

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 269


DonauCity, Wien 22 2/3 des geplanten Bauvolumens realisiert

17ha Fläche 1.7 Mio m3 BGF 500000 m2

seit 1995 Grundeigentümer + Generaldeveloper WED Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum davor: STADT WIEN

6500 Parkplätze nach Endausbau 3500 Bewohner 7000 Arbeitsplätze 2 Schulen 2 Kindergärten

ÜBERSICHT

7 2 12

22

1/4

21

1/3 10

16

1/1 1/2

1/1 Wohnpark DC Steiner 1/2 Wohnpark DC Delugan-Meissl 1/3 Wohnpark DC Cufer/Bammer/Balogh 1/4 Wohnpark DC Loudon 2 Mischek Wohn-Tower Delugan-Meissl 3 Ares Tower Neumann & Partner 4 Strabag-Haus Hoffmann 5 Andromeda Tower Holzbauer 6 Tech Gate Vienna Holzbauer / Frank 7 Saturn Tower Hollein / Neumann & Partner 8 Kirche Tesar 9 Bank Austria Piva 10 Volksschule Hollein 11 Vienna International Centre Staber 12 Austria Center Vienna Staber 13 DC Tower 1 (in Bau) 14 DC Tower 2 (geplant) 15 DC Tower 3 (geplant) 16 Wohnhochhaus (geplant, Fertigstellung 2014) Baumschlager Eberle Wien GmbH 17 Hochhaus Neue Donau Harry Seidler 18 Cineplexx 19 Wohnpark Neue Donau Harry Seidler 20 Schule Am Kaisermühlendamm 21 IZD Tower NFOG / Thomas Feiger 22 Wohnpark Alte Donau Coop Himmelb(l)au / NFOG / Peichl

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ÜBERSICHTSPLAN Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 270 M 1:5000


WIDMUNG Erholungsgebiet Gemischtes Baugebiet Gemischtes Baugebiet Betriebsbaugebiet Gemischtes Baugebiet Geschäftsviertel Sondergebiet Verkehrsband Wohngebiet

Höhe: variabel; 45-150m (220m, in Bau) Vorgegebener Nutzungsmix (1995): 34% Gewerbe 30% Wohnen 24% Bildung und Wissenschaft 8% Kultur und Freizeit 4% Hotellerie

FLÄCHENWIDMUNGSPLAN Reader der Wiener Stadtentwicklung Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 271 M/1:5000


MASTERPLAN 1 1990/91 Internationaler Architektenwettbewerb “Bebauungs- und Gestaltungskonzepte EXPO 95 in Wien und Nachnutzung” Teilnahme Wiens an der EXPO wird bei einer Volksbefragung abgelehnt Entwicklung von Grundsätzen für eine Nachnutzung als multifunktionaler Stadtteil aus Konzepten der besten Projekte WED beauftragt die Architekten Adolf Krischanitz und Heinz Neumann für die Erstellung eines Masterplans; Aufgabenstellung: “Konzeption eines neuen Stadtteiles mit einem breiten Nutzungsmix sowie die optimale Lösung der unterschiedlichen Höhenlagen”

1992 Masterplan Auf einem Grundraster aufgebautes modulares System mit hoher Variabilität für prozesshafte Entwicklung dennoch räumliche Gesamtordnung mit gestaffelten Höhen in Richtung Donau

MASTERPLAN 1992 KRISCHANITZ UND NEUMANN

Zwei Bezugsebenen: Grundebene (auf tatsächlichem Bodenniveau) nimmt den motorisierten Verkehr auf + bietet Platz für Bepflanzung Null-Ebene (+10m) für Fußgänger und Radfahrer Netzwerk von Stegen, Brücken und platzartigen Erweiterungen, dazwischen durchdringt die Bepflanzung der Grundebene nach oben

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 272


SIEGERPROJEKT - DOMINIQUE PERRAULT MODELLFOTO VON SÜDWESTEN

MASTERPLAN 2 2002 Internationes Gutachterverfahren für einen neuen Masterplan Siegerprojekt Dominique Perrault als Basis für die Erstellung des neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplans durch die Stadt Wien Beurteilungsgremium würdigt vor allem die “sensible städtebauliche Lösung (...) intelligenten gestalterischen Bezug zu den umgebenden Baulichkeiten (...) Entwurf mit dem größten städtebaulichen Entwicklungspotential” Überarbeitung wegen einer stärkeren Wahrzeichenfunktion gewünscht Terrasse von DonauCity bis Donauufer auf Fußgängerebene direkter Bezug zum Wasser Funktionen: Freizeit, Unterhaltung, Kultur

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FOTODOKUMENTATION

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ZUSTAND VOR DER ZWEITEN AUSBAUSTUFE

ZUKUNFTSSZENARIO

SCHAUBILD ENDZUSTAND Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 275


STRENGTHS NUTZUNGSTRENNUNG DURCH UNTERSCHIEDLICHE LAYER Ebene 1: Fußgänger + Radfahrer (Freiräume autofrei) Ebene 2: Ver- und Entsorgungsleitungen für das gesamte Viertel Ebene 3: KFZ-Verkehr + Stellplätze

STÄDTEBAU Kein zusammenhängedes Gefüge ablesbar Belichtung vieler Wohnungen durch zu hohe Dichte problematisch KAUM AUFENTHALTSQUALITÄT Geschaffene Freiräume zu weitläufig und unattraktiv Sehr wetterexponiert und großteils verschattet Gastronomieangebot sehr gering ERDGESCHOSSZONE Introvertierte EG-Zone

DC ALS URBANER BUSINESSPARK Arbeitsplätze

WIND/LÄRM Realisierte Maßnahmen unzureichend, besonders für Wohnnutzung

SOZIALE INFRASTRUKTUR Volksschule Kirche

24h FREQUENZ Wohn- und Gewerbenutzung sehr stark getrennt Keine Mischnutzung

LANDMARK Wiedererkennungswert

ATTRAKTOREN Kaum Anziehungspunkte für Bevölkerungsgruppen über die Wohn- und Arbeitsbevölkerung hinaus

DIVERSITÄT Unterschiedliche Wohnungstypologien Verschiedene Ebenen der Freiräume (privat, halbprivat/-öffentlich, öffentlich)

NACHHALTIGKEIT Nachnutzung nicht vorgesehen NAHVERSORGUNG Bescheiden vorhanden

WEAKNESSES

FREIZEITANGEBOT Wasser, Grünraum: Donaupark, Alte Donau, Donauinsel Entertainment/Shopping: Donauzentrum

LÄRM Autobahn, Copa Kagrana

WICHTIGE STÄDTEBAULICHE ACHSE - WAGRAMER STRASSE U-Bahn-Verbindung (8min in Innenstadt) 2 direkte Anschlüssen an das Autobahnnetz

BARRIERE Grundstück durch Wagramer Straße und Donau von restlichen Strukturen getrennt

BLICKBEZIEHUNG Leopoldsberg, Kahlenberg

WIND Windbelastung sehr hoch

THREATS

OPPORTUNITIES Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 276


STANDORT Die Grundvorraussetzungen aus der DonauCity einen urbanen Stadtteil zu entwicklen sind vor der ersten Ausbauphase optimal. Der Standort bietet einerseits eine gute Anbindung an das bestehende Verkehrsnetz, andererseits existiert ein großflächiges Erholungsangebot in unmittelbarer Nähe. Das Grundstück gehört zu diesem Zeitpunkt noch der Stadt Wien, wodurch eigentums- und planungsrechtlich keine Schwierigkeiten bestehen. 1995 wird die Liegenschaft an die WED, die Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum, übergeben. STRATEGIE + PLANUNG Der Masterplan von Krischanitz und Neumann sieht ein dichtes, urbanes und dennoch durchgrüntes Konzept vor. Für die Wiener Stadtplanung sind die Vorgaben zu konkret, weshalb den Bauträgern auch wesentlich mehr Spielraum und Entscheidungsfreiheit überlassen wird. Da Blockrandbebauung, laut WED Vorstandsdirektor Jakoubek, schlecht vermarktbar sei, bleiben insbesondere bei den Bürogebäuden Ausrichtung, Lage, Form und Höhe offen. Die Folge dessen ist heute deutlich ablesbar. Die einzelnen Gebäude reagieren unzureichend auf ihr Umfeld. Außerdem sind keine gemeinsamen Ziele für einen gesamtheitlichen Stadtteil ersichtlich. Die Umsetzung der unterschiedlichen Bezugsebenen aus dem Masterplan ist weitgehend nicht überzeugend gelöst. Das vorgesehene Wechselspiel mit großflächigen Grünbereichen zwischen Null- und Grundebene ist nur spärlich vorhanden. Stattdessen existieren erheblich mehr Stellplätze als ursprünglich vorgesehen, wodurch kein Raum für Grünflächen bleibt. Im Flächenwidmungsplan von 1995 ist die maximale Bebauungshöhe auf 120m beschränkt. Der neue Masterplan von Perrault sieht nun die Erbauung zweier Türme vor (optional drei); der höchste wird eine Höhe von 220m erreichen. Für den Entwurf wird Perrault selbst beauftragt. ÖFFENTLICHER RAUM Die Null-Ebene ist zwar autofrei, dennoch gibt es kaum Aufenthaltsqualitäten. Das liegt in erster Linien daran, dass der Großteil der Freiräume sehr weitläufig und windexponiert ist. Der zentrale Platz innerhalb der Wohnanlage ist geschützter, jedoch aufgrund der hohen Dichte schlecht belichtet und wenig einladend. Weiters ist die Erdgeschoßzone sowohl im Wohnareal, als auch in den Bürogebäuden sehr introvertiert.

WOHNEN Die Wohnanlage ist sehr konventionell und mittels Wohnbauförderung finanzierbar. Die im Masterplan vorgesehene Höhenabstufung Richtung Donau ist nicht umgesetzt worden, wodurch viele Mieter, trotz der Nähe, keine Sichtbeziehung mit dem Wasser haben. Der gewählte Standort für die Wohnanlage lässt sich nur auf marktorientierte Präferenzen zurückführen. Einerseits ist die Anlage aufgrund der Entfernung (500m von der U-Bahn Station Kaisermühlen) schlechter erschlossen als die Bürohochhäuser. Andererseits ist die Lärmbelastung durch die A22 hier am höchsten. Die IG Donaucity fordert seit der Erbauung Gegenmaßnahmen, jedoch ohne Erfolg. NUTZUNGSMIX Gewerbe und Wohnen unterliegen einer strengen Trennung, wodurch in keinem Gebiet eine 24h-Frequenz existieren kann. Nahversorgung und Gastronomie sind sehr wenig vorhanden, ebenso Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen.

“Unser Konzept, das auf städtebaulichen Gesamtensembles abzielte, wurde aus wirtschaftlicher Panik den partikularen Interessen der Investoren geopfert.” (Krischanitz)

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QUELLEN DonauCity MA 21B – DI Ines Mayr, DI Elfrieda Göpfrich-Millner Planungstheorie - Bebauungsplanung - Projektsteuerung IFOER E268-3 Schriftenreihe - S.51ff Theatrale Raumproduktionen - Skizzen des Verschwindens theatercombinat, Hrsg.: Claudia Bosse, Christina Nägele Zielgebiet Waterfront – Stadt am Wasser MA 21A - Mag. Peter Klopf MA 21B - DI Ines Mayr

WEB (Stand 01-2012): BÜRGER www.aktion21.at www.ig-donaucity.info EIGENTÜMER www.viennadc.at PLANER www.hoffmann-janz.com www.krischanitz.at www.perraultarchitecte.com WETTBEWERBSDATEN + FLÄCHENWIDMUNGSPLAN www.wien.gv.at Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 278


Sondergebiete der Entwicklungssteuerung SE, 260.064, Roland Krebs

Clemens Pรถchacker 0326430 Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 279


Lageplan M = 1:5000

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Projektdaten: Standort:

TownTown Erdbergstraße 129-141 Thomas-Klestil-Platz 1030 Wien

Gesamtfläche:

ca. 134.000 m²

Nutzung:

Büro und Gewerbe

Projektstand: Bauphase1: Bauphase2: Bauphase3: Hochhaus:

2007 2008 2011 2012/13

33.500 m2 15.000 m2 52.000 m2 30.000 m2

PlanerInnen: Architekt :

Baumschlager - Eberle ZT Ges.m.b.H. www.baumschlager-eberle.com

Generalplaner:

Swiss Town Consult AG

Bauphysik:

Dr.Pfeiler ZT GmbH www.zt-pfeiler.at

Baustellenkoordinator:

Technisches Büro Ing. Lampl

Brandschutz:

brandRat ZT GesmbH Dipl.-Ing. Frank Peter www.brandrat.at

Statik und Prüfingenieur:

Kollitsch & Stanek www.ks-ing.com

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Gestaltungsvorgabe: Top-Lage:

City-Nähe (7 Min. zum Stephansplatz) Airport-Nähe (12 Min. zum Flughafen Schwechat) Eigene U-Bahn Station U 3 Erdberg Direkter Autobahnanschluss (A 23, A 4) (Erdbergstraße 129-143, 1030 Wien)

Kosteneffizienz:

Niedrige Betriebskosten Innovative Klimalösungen (Betonkernaktivierung + Fernkälte) Bis zu 40 % Energiekosten-Ersparnis gegenüber 3. Wiener Gemeindebezirk / Erdberg herkömmlichen Systemen

Lebensqualität:

Shops, Cafés & Restaurants vor Ort Lebendiges After-Work-Angebot (Fitness-Studio u.a.) Grünprater vor der Tür (5 Min. entfernt) (Autofahrer A 23)

Architektur als Markenzeichen:

Prominente Architektenteams (u.a. baumschlager & eberle) Außenwirkung: täglich rund 160.000 Blickkontakte Ihr Company Building als Teil der neuen Wiener Skyline

Energiekonzept:

Angesichts laufend steigender Strom- und Gaspreise kommt den Energiekosten einer Immobilie immer größere Bedeutung zu. Durch innovative Klimasysteme werden bis zu 40 % der energieabhängigen Betriebskosten eingespart.

Betonkernaktivierung:

Durch in die Bausubstanz eingezogene Rohre fließt Wasser, das sich bis aufs Grad genau temperieren lässt. Dank der hohen Wärmespeicherkapazität von Beton ist ein deutlich geringerer Heizaufwand nötig. Das bedeutet: wohlige “natürliche” Wärme in Kombination mit niedrigem Energieverbrauch.

Fernkälte:

Natürlich erzeugte Kälte wird in das Klima-Netz von TownTown eingespeist und kühlt die Arbeitsräume auf angenehme Temperaturen - mit ausgesprochen geringem Energieverbrauch. Als Primärenergie nutzt die Fernkälte erneuerbare Energieträger (z.B. Biomasse) und Abwärme aus Industrieprozessen. Die geringeren Erzeugungskosten und die optimale Energieverwertung machen sich für die Benutzer direkt bezahlt - durch reduzierte energieabhängige Betriebskosten.

Parkplätze:

Tiefgarage mit 650 Stellplätzen

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TownTown-Mieter:

Bauteile:

ABOTIC GmbH

Thomas-Klestil-Platz 3

cb07

APK-Pensionskasse AG

Thomas-Klestil-Platz 1

cb05

BILLA

Erdbergstraße 141

cb04

Coloplast Ges.m.b.H.

Thomas-Klestil-Platz 10

cb18

CPSI GmbH

Würtzlerstraße 3

cb09

DenizBank AG

Thomas-Klestil-Platz 1

cb05

Easy Motion

Erdbergstraße 133

cb07

Energiecomfort Energieund Gebäudemanagement

Thomas-Klestil-Platz 15

cb05

Generali Versicherung AG

Thomas-Klestil-Platz 2

cb06

HausComfort

Thomas-Klestil-Platz 15

cb05

ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH

Würtzlerstraße 3

cb09

INJOY

Schnirchgasse 12

cb12

IS Immobilien

Thomas-Klestil-Platz 3

cb07

KAV Krankenanstaltenverbund

Thomas-Klestil-Platz 7/1

cb11+13

Klein´s Eckerl

Thomas-Klestil-Platz 11

cb20

Schnirchgasse 12/2

cb12

MA 6, Rechnungsamt Buchhaltungsabteilung 14 Gesundheit MA 10, Wiener Kindergärten MA 15, Gesundheit und Soziales

Thomas-Klestil-Platz 11

cb19+20

Thomas-Klestil-Platz 8/2

cb14+18

MA 40 - Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht

Thomas-Klestil-Platz 8/2

cb12+16

Militärisches Immobilien Management Zentrum

Thomas-Klestil-Platz 1

cb05

ENI Saipem

Würtzlerstraße 3

cb09

Soravia

Thomas-Klestil-Platz 3

cb07

Ströck Brot

Thomas-Klestil-Platz 8

cb16

STC Development

Würtzlerstraße 3

cb09

TECON Engineering GmbH

Würtzlerstraße 3

cb09

vdt & partner informationstechnologie

Thomas-Klestil-Platz 1

cb05

Wiener Stadtwerke AG

Thomas-Klestil-Platz 15

cb3+4

Thomas-Klestil-Platz 6

cb10

Wien Energie GmbH

Thomas-Klestil-Platz 14

cb08

Yellow

Thomas-Klestil-Platz 10

cb18

WienIT EDV Dienstleistungsgesellschaft mbH &Co KG

cb03+04

cb12

cb04

cb12+16

cb05

cb14+18

cb07

cb16

cb08

cb18

cb09

cb19+20

cb10

cb20

cb11+13

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SWOT Analyse: STRENGTHS / STÄRKEN:

WEAKNESSES / SCHWÄCHEN:

- gute Verkehrsanbindung and die Stadt und den Flughafen.

- “schlechte” Barrierefreie Erreichbarkeit des Hauptplatzes (Benutzung eines Liftes erforderlich)

- gutes Energiekonzept und die große Nachfrage nach Gebäuden mit niedrigen Betriebskosten

- nicht vorhandene Nutzung des Freiraumes außerhalb der Geschäftszeiten

- Zentrumsnähe - großzügiger Freiraum

- großer Höhenunterschied zwischen dem Hauptplatz und der Umgebung

- Abschottung vom umliegenden Verkehr

- die begrenzte Erweiterungsmöglichkeit des Gebietes

OPPORTUNITIES / CHANCEN:

THREATS / RISIKEN:

- Aufwertung des Planungsgebietes und dessen Umgebung

- Nutzung des neuen Freiraumes nur als Pausenraum / keine weitere Nutzung in Planung

- Schaffung eines neuen Büro/Verwaltungszentrums des 3. Bezirkes - Anregung neuer Projekte in der unmittelbaren Umgebung

- das Folgeprojekte nicht realisiert werden und das dieses Projekt eine Ausnahme bleibt

- Schaffung eines Vorzeige-“Bürogebäudekomplexes”

- das Verpassen des Image-Wandels dieses Stadtteiles

- neuer öffentlicher Freiraum für die Anwohner des Gebietes

- die Nichtnutzung des guten Standortes und die Abwanderung von Firmen an neue attraktivere Standorte

KRITIK:

Städtebauliche Strategie und Qualität der städtebaulichen Planung

Die städtebauliche Strategie und deren Qualität des Projektes liegen darin, neuen nutzbaren Raum, durch die Überbauung einer U-Bahn Abstellhalle, in einer verkehrsgünstigen Lage zu schaffen. Bei der Vermietung der errichteten Bürogebäude baut das Entwicklungskonzept auf die gute Lage des Bauplatzes, da dieser zwar in Zentrumsnähe liegt, jedoch vom Flughafen ebenfalls schnell erreichbar ist. Die städtebauliche Planung ist mit zwei Gebäudezeilen und einem erhöhten mittig gelegenen Platz gut gelungen, wobei durch die Abstellhallenüberbauung der Höhenunterschied zwischen dem neu geschaffenen Platz und dem Gehsteigniveau sehr hoch ist.

Nutzung der Erdgeschosszonen

Die Erdgeschosszone wird in der Würtzlerlerstraße von den ansässigen Firmen als Repräsentations- und Arbeitsraum verwendet. In der Erdbergstraße befinden sich ein Supermarkt und eine Trafik, ansonsten wird die Erdgeschosszone als Zugang zu den einzelnen Stiegen und zu den Müllräumen genutzt. Die Verlinkung/Verbindung des vorhandenen Niveauunterschieds zwischen dem höher gelegenen Freiraum und der Erdgeschosszone wird durch einer noch nicht fertig gestellten Rampe und einigen Treppen versucht. Die klare Trennung der beiden Erdgeschosszonen und deren vorbestimmte Nutzung sind sofort ersichtlich. Straßenseitig ist das Konzept altbekannt und weder innovativ noch neu: Vermietung an Großhandelsketten und dazwischen eine Trafik, der Innenhof hingegen dient als repräsentativer Eingang zu den im hinteren Bereich gelegenen Büros. Die Chance etwas Neues zu probieren wurde nicht genutzt.

Qualität und Zugänglichkeit des Öffentlichen Raums

Der öffentliche Raum wirkt trotz der Ost- West Orientierung und der dichten Umbauung stellenweise relativ groß und offen. Zugänglich ist dieser durch eine Rampe, die auch von Autos befahren werden kann, und einzelnen Treppen. Qualitativ wird dieser jedoch nur als größerer Pausen- und Raucherraum der eingemieteten Firmen genutzt, da ansonsten kein weiteres Nutzungskonzept, das die Anrainer mit einbezieht erkennbar ist. Kleinere Enzi- Klone lassen vermuten, dass eine Verbesserung des Freiraumkonzeptes angestrebt wird, jedoch ist der große Höhenunterschied zwischen dem Freiraum und der Umgebung ein fast unüberwindbares Hindernis dieses Unterfangens.

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KRITIK:

Erlebbare Räume & städtisches Leben

Der Erlebbare Raum beschränkt sich auf den höher gelegenen Freiraum zwischen den Gebäudezeilen. Dieser hat während den normalen Geschäftszeiten und deren Pausen die Funktion eines Verbindungsganges der einzelnen Firmen und dient als Aufenthaltsraum (Pausenraum) für die einzelnen Mitarbeiter. Sonstiges städtisches Leben findet aufgrund der sterilen Gestaltung und dem fehlenden Nutzungskonzeptes des Freibereiches nicht statt.

Einbindung in das städtische Gefüge

Die Einbindung in das städtische Gefüge funktioniert nur teilweise. Einerseits wurden mehr oder weniger architektonisch ansprechende Bürogebäude in einer verkehrsgünstigen Lage geschaffen, die sich um einen relativ großen Freiraum gruppieren, jedoch funktioniert die Eingliederung in die Umgebung nicht zu 100%. Es ist einfach schwer einen auf einem Potest errichteten repräsentativen Freiraum mit der restlichen Umgebung zu verbinden. Dies gelingt mit den eher schlicht gehaltenen restlichen Gebäudekomplexen besser.

Anbindung an den öffentlichen Verkehr

Durch zwei naheliegende U-Bahnstationen und zahlreiche Bushaltestellen in der direkten Umgebung des Gebäudekomplexes ist eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr gewährleistet. Die U- Bahnstationen wurden auch bei der Planung des Projektes berücksichtigt, sodass ein einfacher und schneller Zugang von den einzelnen Gebäudeteilen geplant, ausgeführt und ermöglicht wird.

Persönliche Stellungnahme zum Projekt

Der Ansatz dieses Projektes ist gut, man hätte bei der Planung der U-Bahn Abstellhalle die Überbauung berücksichtigen und den Höhenunterschied zwischen Thomas-Klestil-Platz und der Umgebung verringern können. Dies hätte der Eingliederung des neuen “Büroblocks” und dessen Freiraum in die Umgebung sicher geholfen. Die derzeitig einzige vorhandene Rampe und die verschiedenen Stiegenaufgänge sind aufgrund der maximalen Bauplatzausnutzung etwas klein und steil ausgefallen - bessere Architektur hätte dem entgegen wirken können. Das relativ neue Energiekonzept hingegen ist ein guter Ansatz - Bürogebäude Energiesparend zu heizen und zu Kühlen. Alles in allem ein solider Versuch der etwas weniger Kostenorientierung und mehr Mut zu Neuem vertragen hätte, vielleicht kommt das ja noch mit dem in Planung befindlichem Hochhaus.

Quellen: http://www.towntown.at/ http://www.wien.gv.at http://www.skyscrapercity.com http://www.wienerstadtwerke.at http://www.doerflinger.or.at http://www.bauinfo24.at http://www.bmgwien.at http://www.soravia.at http://www.wohnnet.at http://www.camillo-sitte-lehranstalt.at

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 293


Projekt „Sensengasse“

0301832 MARKEL Nicola Seminararbeit zu Sondergebiete der Entwicklungssteuerung SE 260.064 Betreuer: Roland Krebs

Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 294


Ü_bersichtsplan

Spitalg./ Währingerstr.

W ä

Arne-Carlsson Park

Spi

talg ass e

Sporthallen darunter liegend

Sportplatz

Tiefgarage

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Senseng.

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Haus der Forschung

Lazarettg.

Infrastruktur Straßenbahn Linien: 40/42/38/41/37 und 5/33

Ü_bersichtsplan M 1:2000 P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 295


D_atenblatt P_rojektdaten

„Wohngarten Sensengasse“

Standort:

Sensengasse 1-3; 1090 Wien

Baubeginn:

2006

Fertigstellung:

2010/ bewohnt seit Mai 2009

Nutzung:

Mischnutzung: Wohnungen, Büros, Universität, Sporthallen, Tiefgarage

Bauherr:

Wohngarten Sensengasse GmbH, Wiener Heim GesmbH BIG-Bundesimmobiliengesellschaft

Architekten:

Josef Weichenberger_ Arch. und Room 8 Architects

Landschaftsarchitekten:

Auböck und Kàràsz

Wohnungen:

103 gefördert und freifinanziert

Turnhallen :

4

Tiefgarage:

insgesamt 439 Stellplätze

Nutzfläche Wohnungen:

ca. 9 500m²

Nutzfläche Büros:

6 500m²

Bruttogeschoßfläche:

40 380m² (inkludiert Untergeschoße und alle anderen Geschoße)

Grundstücksfläche:

ca. 16 000m²

GFZ /Geschoßflächenzahl:

2,5

GRZ/Grundflächenzahl:

0,4

Einwohner:

Annahme: durchschnittlich 3 Personen leben in einer Wohnung ca. 309 Bewohner

Firmen/ Universität

Universität Wien:

-Centrum für internationale Entwicklung -Bildungswissenschaft -Sprachwissenschaft -Vergleichende Literaturwissenschaft

Med Vienna:

-Ärztezentrum

P_rojektdaten

„Haus der Forschung“

Standort :

Sensengasse 1-3; 1090 Wien

Baubeginn:

Mai 2005

Fertigstellung:

Juni 2006

Nutzung:

Büros/ universitäre Nutzung

Bauherr:

BIG- Bundesimmobiliengesellschaft

Architekten:

Neumann & Partner und Mascha & Seethaler

Nutzfläche:

7 507m²

Bruttogeschoßfläche:

10 000m²

Grundstücksfläche:

2 088m²

GFZ/Geschoßflächenzahl:

4,8

GRZ/Grundflächenzahl:

0,61

Firmen/ Büros:

-FFG österreichische Forschungsförderungsgesellschaft -FWF Der Wissenschaftsfonds -Christian Doppler Gesellschaft -Austrian Cooperative Research -Joanneum Research- Institut für Technologie und Regionalpolitik D_atenblatt

P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 296


D_atenblatt Das Wohnbauprojekt „Wohngarten Sensengasse“ von den Architekten 8room und Josef Weichenberger entstand aus einem Bauträgerwettbewerb. Der Wettbewerb wurde im September 2004 zusammen mit der BIG und der Wiener Heim GesmbH ausgeschrieben. Für diesen Wettbewerb wurden ausschließlich „junge“ Architektenteams eingeladen. Darunter waren folgende Büros vertreten: -Johannes Kaufmann Architektur -Synn Architekten -Mascha und Seethaler Architekten -Schauer – Schläfer – Schmöger -Josef Weichenberger_ Arch. und Room 8 Architects

Zwei Jurysitzungen hat es gebraucht die Projekte der eingeladenen Büros zu bewerten. Die Teilnehmer der Jury wurden vertreten von: -BV Martina Malyar (Bezirksvorsteherin des 9. Bezirks) -DI Christoph Stadlhuber (Geschäftsführer der BIG) -Mag. Michaela Mischek-Lainer (Geschäftsführerin Wiener Heim) -Arch. Dipl. Ing. Peter Scheifinger (Juryvorsitzender) -Agenda 21

Auf folgende Punkte der Rahmenbedingungen des Wettbewerbs musste das Siegerprojekt eingehen bzw. beinhalten: -Mischnutzung: Wohnnutzung und universitäre Nutzung und Studentenheim -Realisierbarkeit der Wohnbauförderung -Integration eines Fitnesscenters -optimale Situierung der Baukörper in Bezug auf möglichst geringe Lärmimmissionen -Sorgsamer Umgang mit den vorhandenen Grünraumflächen sowie dem existierenden Baumbestand -Findung innovativer Konzepte zur Begrünung der Gebäude selbst -Verbindung zwischen Gebäude und Arne Carlsson Park sollte geschaffen werden

Bereits am 5. November wurde einstimmig das Siegerprojekt der Architektenteams Josef Weichenberger und Room 8 Architects gewählt. Das Wohnhaus liegt in der Sensengasse, zwischen der Währingerstraße und der Spitalgasse.Das Grundstück wird von 3 Hauptstraßen umringt. Einerseits liegt östlich gesehen die Währingerstraße, die den ganzen Tag von Straßenbahnen und Autos sehr befahren ist und andererseits etwas westlich von dem Grundstück entfernt ist die Spitalgasse. Das Grundstück wurde auf einer Fläche bebaut die einem Dreieck ähnelt und alle 3 Straßen miteinander vereint. Das Projekt Sensengasse und das Haus der Forschung werden hauptsächlich über die Sensengasse erschlossen, die eine Verbindung zwischen der Spitalgasse und der Währingerstraße darstellt. Geprägt wird das Grundstück von der linearen Blockrandbebauung des Projekts Wohngarten Sensengasse nordöstlich entlang der Sensengasse und weiter nördlich das freistehende „Punkthaus“. Die Gebäude sind alle gleich hoch. Sie besitzen 7 Obergeschoße, eine Erdgeschoßzone und zwei Untergeschoße. In den Gebäuden an der Sensengasse sind universitäre Einrichtungen und Wohnungen. In der dahinter liegenden Stadtvilla sind im Erdgeschoß nur Büros und in den restlichen Geschoßen Wohnungen, die nicht, wie die Wohnungen an der Sensengasse, gefördert wurden. Die große Blockrandbebauung entlang der Sensengasse besteht aus drei miteinander verknüpften Einzelbaukörpern, die zusätzlich mit Durchgängen und Blickbeziehungen gestaltet sind. Vor dem Gebäude verfügt die Sensengasse über einen alten Baumbestand, der durch den Rücksprung erhalten werden konnte. An der Ecke zwischen der Sensengasse und der Spitalgasse ist das „Haus der Forschung“ platziert. In diesem Gebäude sind ausschließlich Firmen vertreten wie zum Beispiel: Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG; Der Wissenschaftsfonds FWF; Christian Doppler Gesellschaft; Austrian Cooperative Research und das Joanneum Research- Institut für Technologie und Regionalpolitik. Im westlichen Bereich des Grundstückes liegt der Sportplatz mit den darunter liegenden Sporthallen und Tiefgaragen. Nördlich des Grundstückes befindet sich der Arne- Carlsson Park sowie die Volksschule mit Kindertagesheim. D_atenblatt P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 297


F_otodoku

- Wohngarten Sensengasse -

- Wegführungen, Durchbrüche und Verbindungen -

- „Punkthaus“ -

- Sensengasse -

- „Punkthaus“ -

- Verbindungsweg F_otodoku

P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 298


F_otodoku

- Sportplatz -

- Sportplatz mit darunter liegenden Sporthallen und Haus der Forschung -

- Verbindung zum Arne Carlsson Park und Spielplatz im Park F_otodoku P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 299


F_otodoku

- Bibliothek Wohngarten Sensengasse -

- Universit채t Wien Eingang Sensengasse -

- Haus der Forschung -

- gegen체ber liegende MedUni Wien und Studentenheim -

- Haus der Forschung F_otodoku

P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 300


S_WOT Analyse Stärken

Schwächen

Lage

sehr gute Anbindung:

direkt auf dem Grundstück fehlt Gastronomie für die Bewohner und Studenten

-Straßenbahnlinien 40/42/38/41/37/5/33

Verkehrslärm ist relativ laut

-sowohl die U-Bahnstation U6 Währingerstraße

auf die Nachhaltigkeit wurde bei dem Projekt Wohngarten Sensengasse eher weniger Rücksicht genommen- laut Bewohner wird es sehr heiß im Sommer (die Fenster haben zwar UV- Beschichtung und waren sehr teuer- trotzdem wird es sehr heiß im Sommer)

mit dem alten Baumbestand wurde unachtsam umgegangen- viele Äste wurden abgeschnitten

Architektonische Gestaltung: Stahlstäbe, die laut Planer wie Bambus wirken sollen sind zeitweise zu viel angebracht: Viele Bewohner meinten, dass sie sie am liebsten abschneiden würden, denn man fühle sich zeitweise wie in einem Gefängnis

zu viele ungenutzte Terrassen zwischen den

als auch die Linie U2 sind in unmittelbarer Nähe •

direkte Verbindung an den Arne Carlsson Park

Mischnutzung: -wohnen -arbeiten -studieren -turnen

Freizeitangebot: -Park -Sport (Sporthallen)

hohe Lebensqualität

private Freiräume -jede Wohnung besitzt einen eigenen Balkon bzw. Terrasse und es gibt auch zwischen den Geschoßen und am Dach Gemeinschaftsterrassen

unterschiedliche Wohnungstypen

geförderte und freifinanzierte Wohnungen

Tiefgarage

sehr gutes Bildungsangebot in unmittelbarer Nähe:

Geschoßen: „Zutritt verboten!“

-Forschung -Universität -Kindergarten -Schule •

sehr gelungene Freiraumgestaltung: -Erhalt der alten Baumbestände entlang der Sensengasse -schöne Wegführungen -Blickbeziehungen -Haupteingang der Universität wurde durch einen Niveausprung gestaltet

• • •

Parkplatzangebot- Tiefgarage Haus der Forschung: energieeffizient gegenüber Studentenheim (4students)

Chancen •

Risiken

Wegen der Toplage kann vieles in diese Richtung in • der Umgebung weiterentwickelt werden: ist eine gute • Werbung: super Marketing! Themen: Forschung und Bildung! noch mehr Schwer- • punkte können in diesem Bezirk gesetzt werden

allgemeine Verteuerung/ steigende Preise trotz Förderungen eventuell zu teuer für die Studenten es könnte sich eine zu einseitige Bewohnerschicht ansiedeln: das wiederum die soziale Entwicklung der angrenzenden Wohngebiete beeinflussen könnte

Aufwertung des Bezirks/ bzw. Stadt Wien

Förderungen bezüglich Forschung und Wohnen

Wirtschaftskrise

Wert wird durch die Projekte gesteigert

sehr guten Wiederverkaufswert

sonstige Gefahren, die auf Planung, Genehmigung und Bauwegen entstehen könnten

Trend geht in Richtung wohnen, arbeiten und studieren • „unter einem Dach“ bzw. in der Nähe zu haben- Wohnen wird in dieser Art immer attraktiver für die Bürger und die Stadt- hier kann in der Region noch mehr Wert • gelegt werden

internationale Studierende werden „angelockt“

mehr Gewerbe können durch das Projekt angesiedelt werden

große Nachfrage für die Studenten bezüglich Sport (Turnhallen)

universitäre Räume können für multifunktionale Zwecke verwendet werden- z.B. für kulturelle Veranstaltungen und Events

Wohnqualität verbessern

aus der Planersicht: soll ein Prestigeprojekt werden

Verlustgeschäft der Immobilien- die Angst davor, dass die Wohnungen oder vermietbare Büroflächen leer stehen könnten Verkehrsprobleme: Lärmbelästigungen

S_WOT- Analyse P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 301


K_ritik Wenn man die Projekte der Sensengasse näher betrachtet, fällt auf, dass diese sich sehr gut in die Umgebung eingefügt haben. Wenn man bedenkt, dass in unmittelbarer Nähe die Universität Wien und unter anderem die Nutzungen der Medizinischen Universität Wien angesiedelt sind, ist es nur nachvollziehbar, dass hier universitäre Nutzung, gekoppelt mit Wohnungen geplant wurden. Somit ist eine schöne Weiterleitung bzw. Anknüpfung an die universitären Erweiterung des Umfelds gelungen. Dies bedeutet, dass eine schöne städtebauliche Qualität in der Umgebung geschaffen wurde. Da die Anbindung an den öffentlichen Verkehr schon längst bestand und auch durchaus funktioniert, war die städtebauliche Strategie durchaus klug, wohnen mit studieren und sportlichen Aktivitäten zu verbinden. Nach näherer Betrachtung des Lageplans ist deutlich zu erkennen, dass die Platzierung der Gebäudevolumen sowohl der „Haus der Forschung“ als auch des Projekts „Wohngarten Sensengasse“ gelungen ist. Auch bezüglich der Funktionen der „Wohngarten Sensengasse“ haben sich die Stadtplaner etwas dabei gedacht, die universitäre Nutzung und die geförderten Wohnungen an der Sensengasse, die eher laut und gut befahren ist zu bebauen und hingegen das Punkthaus, das auch laut Quellen Stadtvilla genannt wird, an die Grundstücksgrenze weiter hinter in der Nähe des Parks zu platzieren. Die Sensengasse stellt bis vor kurzem noch ein großes Problem bezüglich der Verkehrsbelästigung dar. Da viele Autos zu schnell fuhren, entstand ein enormer Lärm für die Anrainer. Da ist nur nachvollziehbar, dass die Stadt Wien daraus eine 30km/h Zone gemacht hat. Die Erdgeschoßzone der Projekte wirkt im Allgemeinen sehr verschlossen. Man kann das Projekt „Haus der Forschung“ von zwei Seiten betreten, nämlich sowohl von der Sensengasse als auch von der Seite des Sportplatzes. Schade ist jedoch, dass der Eingang nicht gleich erkennbar bzw. sehr versteckt ist. Bei der Erdgeschoßzone der Wohngarten Sensengasse sind die Durchbrüche und Verbindungswege zwischen Gebäude und Park oder Hauptgebäude der Sensengasse und der dahinter liegenden Stadtvilla sehr gelungen. Dadurch wirken die Gebäudevolumen entlang der Sensengasse etwas aufgelockert. Die Zugänge und Eingänge der Universität sind nicht so öffentlich wie man es sonst in Wien kennt. Das wird den Grund haben, da in diesen Gebäudeteilen, sowohl die Studenten als auch die Bewohner denselben Eingang benützen. Daher wirkt der Eingang auch eher einer Eingangstür eines Wohnhauses als einer Universität. Gegenüber dieser Projekte befinden sich die Bernhard Gottlieb Universitäts- Zahnklinik (Architekten Nehrer und Medek) und das Studentenheim home4students. Die Erdgeschosszone der Zahnklinik wird durch einen netten Vorplatz und einer öffentlichen transparenten Eingangszone geschmückt. Das Studentenheim wirkt wieder sehr privat und nicht zugänglich für die Fremden. Das Haus der Forschung ist recht gut gelungen. Schade ist nur, dass zur Zeit in der Architektur fast alle Bürogebäude bezüglich Gestaltung ähnlich sehen. Sie erscheinen meistens mit einer eleganten, modernen Fassade, von außen eine klassische Gestaltung eines Bürokomplexes. Geschoße sind aufgrund der Fassadengestaltung sofort erkennbar. Die Fassadengestaltung der Spitalgasse ist besser gelungen als Richtung Sensengasse. Durch die gebogene Außenfassade, die wie ein großer Rahmen wirkt und die begehbare Arkade mit inkludiertem Kaffeehaus Segafredo in der Erdgeschoßzone machen den Raum attraktiver. Bezüglich der Gestaltung der Wohngarten Sensengasse schaut das Gesamtbild etwas anderes aus. Durch die Durchbrüche und Vor- und Rücksprünge an der Fassade wirkt die Baumasse aufgelockert. Die Fassadengestaltung ist sehr modern. Die Rücksprünge und Einkerbungen der Balkone bringt die Fassade zum Leben. Auch die runden Stahlstäbe schauen recht witzig aus. Durch ein paar Gespräche mit einzelnen Bewohnern der Wohngarten Sensengasse wurde mir die unterschiedliche Auffassung zwischen Entwurfsgedanken und Realität bewusst. Dieser Zwiespalt wird besonders bei dem Thema Grünraumgestaltung vor allem an der Fassade ersichtlich. Die Planer wollten die Fassade durch runde Stahstäbe, die an Bambus erinnern, schmücken damit Pflanzen entlang der Stäbe wachsen können. Durch die Gespräche mit den Bewohnern kam ich zur Erkenntnis, dass dies als störend empfunden wird. Vor allem die Bewohner, die keine Stangen vor ihrem Balkon haben, hätten „sicher nicht“ eine Wohnung mit diesem Gestaltungselement genommen. Eine der Befragten, die die Stahlstangen vor ihrem Balkon befestigt hat, machte sogar die Bemerkung, dass sie diese am liebsten „abschneiden“ würde. Auffallend war auch, dass die Bewohner der gefördeten Wohnungen der Stiegen eins und zwei den Gemeinschaftsraum nützen und den sozialen Kontakt zu den Nachbarn pflegen. Dies könnte eher darauf zurückzuführen sein, dass hauptsächlich in diesem Gebäudeteil junge Menschen und Jungfamilien wohnen und diese sehr engagiert sind Kontakte zu knüpfen, als am Gemeinschaftsraum selbst. Dieser Raum wird laut Erzählungen fleißig für Feste von den Bewohnern genutzt. Die Bewohner der Stiege 3 besitzen Eigentumswohnungen und machten den Anschein, als würden diese im Gegensatz zur Stiege 1 und zwei jeder für sich sein Leben leben und eher weniger Kontakt zu den Nachbarn haben. Dies könnte auf der einen Seite die Sprachbarriere sein, denn es kommen einige Bewohner aus Venezuela, Russland oder China, die nicht so gut Deutsch sprechen können und auf der anderen Seite könnte es der Grund sein, dass gewisse Meeting Points, wie Fahrradabstellplätze in der Stiege 1 und 2 positioniert wurden. In der Stiege 3 leben ebenfalls eher Jungfamilien, jedoch machte es den Anschein, dass hier eher die gehobene Klasse wohnt, da es in diesem Trakt auch keine geförderten Wohnungen gibt. Aufgrund der Befragung stört es auch keinen Bewohner, dass das Wohnen und die Universität unter einem Dach untergebracht sind, im Gegenteil sie finden das „sehr gut“. Das einzige Problem daran ist, dass der Übergang der Öffentlichkeit und Privatheit aus der Sicht der Bewohner nicht gelungen ist. Da man selbst kein Problem hatte in die Stiege 2 einzutreten, da viele Studenten ein und ausgingen, gibt es darüber keine Kontrolle mehr, wer dort wohnt oder wer Fremder ist. Viele beschwerten sich auch, dass Fahrräder im geschlossenen Fahrradabstellraum geklaut wurden. K_ritik P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 302


K_ritik Ebenfalls eher kritisch von den Bewohnern betrachtet ist die Gangsituation in den Häusern. Viele finden diese viel zu „gewöhnlich, dunkel“ und zu „eng“. Vor allem, dass man die Fenster in Stiege 2 und 3 nicht öffnen kann wurde als Problem angesprochen,da es im Sommer in den Gängen zu stickig wird. Bei der „Wohngarten Sensengasse“ wurde von der BIG- Bundesimmobiliengesellschaft in der frühen Planungsphase den künftigen Bewohnern angeboten, bei gewünschten Grundrissänderungen oder bei einer Benötigung eines weiteren Zimmers mitzuplanen bzw. mitzureden und diese auch kostenlos durchzuführen. Schade daran war, dass durch Gespräche mit den Bewohner herauszuhören war, dass dies nicht wirklch geklappt hat. Viele wussten davon gar nichts und viele die zusätzliche Wünsche hatten, wie zum Beispiel mehr Steckdosen anzubringen, waren mit einem enormen Mehrkostenaufwand verbunden. Viele Missverständnisse bezüglich der Bauleitung dürfte es auch gegeben haben. Durch die Analyse habe ich gelernt, dass auch ein gut funktionierender Wohnbau nicht alle Bewohner vollkommen zufrieden stellt. Besonders im anonymen Wohnbau ist es wichtig, sich wieder auf die Grundbedürfnisse der Bewohner zu beziehen, um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen. Im Großen und Ganzen sind aber die Bewohner der Sensengasse zufrieden mit der Anlage und ihren Wohnungen. Vor allem bei einem Punkt waren sie sich alle einig. Sie finden die Lage „super“. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Projekte der Sensengasse sehr gut gelungen sind. Bei Planungen ist es schwer viele verschiedene Nutzungen auf einem Areal sinngemäß „unter einem Dach“ unterzubringen. Da könnten sehr schnell Konflikte entstehen bezüglich der öffentlichen und privaten Nutzungen in einem Gebäude. Für diese tolle Lage ist es wirklich super so viele verschiedene Nutzungen, wie Bildung, Sport und angrenzenden Grünraum in direkter Umgebung zu haben. Die erlebbaren Räume die dadurch entstehen, sind fantastisch. Auch die Einbindung in das städtische Gefüge durch die Stellplätze und Straßenbahnlinien sind durchaus gelungen. Löblich ist auch zuerwähnen, dass bei einem Projekt versucht wurde auf die Bedürfnisse der Bewohner einzugehen. Das ist die Zukunft! Auch ist es sehr schön zu sehen, dass die Architekten der „Wohngarten Sensengasse“ es geschafft haben so unterschiedliche Wohnungstypen mit privaten Balkonen zu schaffen und verschiedene Nutzungen unter einen Hut zu bringen. Für Wien ist das super!

Q_uellennachweis: - http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20041109_OTS0272/projekt-wohngarten-sensengasse-vorgestellt-bild - www.weichenberger.at - www.room8.at - http://www.architektur-bauforum.at/ireds-91718.html - http://www.big.at/bauprojekte/fertigstellungen/buero-und-spezialimmobilien/haus-der-forschung-campus-sensengasse-2006/?type=98 - www.big.at - http://www.big-ev.at/projektentwicklung/realisierte-projekte/wohngarten-sensengasse/ - http://www.big-ev.at/projektentwicklung/realisierte-projekte/haus-der-forschung/ - http://www.nextroom.at/building.php?id=32774 - http://www.strabag.at/databases/internet/_public/content.nsf/web/DE-STRABAG.AT-PROJEKTE-HOCHUNDINGENIEURBAU-Sensengasse.%201%20-%203;%20Wohn.%20u.%20B%C3%BCrohaus,%20Garage,%20Sporthalle - fehlt pdf von der sensengasse -wohngarten_sensengasse.pdf (auf Anfrage per Mail von dem Architekturbüro Weichenberger verschickt worden)

F_otos -

eigene Aufnahmen am 30.11.11 und am 15.01.12

- Lageplan: eigene Zeichnung

K_ritik P_rojekt Sensengasse Reader der Wiener Stadtentwicklung / Werkschau 2001 bis 2011 // Seite 303


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