Klangfabrik - Eine Musiknacht im Klangrausch (Vorschau Programm)

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Samstag, 29. Oktober 2016 ab 18 Uhr in der Peterskirche Leipzig


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M .O E L S N E R L E I P Z I G

M U S I K A L I E N H A N D L U N G Gegründet 1860 · Inhaber Michael Rosenthal

S O RT I M E N T&V E R SA N D

Noten · Musikbücher Musikantiquariat Blockfl öten · Klassik-CDs Karten für: Konzerte · Oper Theater · Events Schillerstraße 5 · 04109 Leipzig Tel. (0341) 960 52 00 · Konzertkarten: (0341) 960 56 56 Fax (0341) 960 56 51 · e-mail: musik@m-oelsner.de internetshop: www.m-oelsner.de


SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016 AB 18 UHR IN DER PETERSKIRCHE LEIPZIG

AUSFÜHRENDE Ensembles „amici musicae“, Chor & Orchester, Leipzig Landesjugendchor Sachsen Jugendsinfonieorchester Leipzig Gäste des Herbstprojektes 2016 Die Kinder vom See Solisten Fridolin Weigert – Violine Margarethe Niebuhr – Violoncello Elizaveta Birjukova – Querflöte Julia Chmielewska-Ulbrich – Cembalo Jonas Wilfert – Orgel Nikolaus Tudorin – Tanz Musikalische Leitung & Konzeption Ron-Dirk Entleutner Licht- und Audiotechnik Karsten Philipp


INHALT

GRUSSWORT Ron-Dirk Entleutner ................................................................................................... 5 PROGRAMM Teil I ...................................................................................................................................... 6 18.00–18.40 Uhr Teil II ..................................................................................................................................... 7 19.05–19.45 Uhr Teil III ................................................................................................................................... 8 20.10–21.00 Uhr Teil IV ................................................................................................................................... 9 21.30–22.00 Uhr LOUNGE ............................................................................................................................10 ab 22.00 Uhr im „Papa Hemingway“ WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN .......................................................................... 11 KÜNSTLER ....................................................................................................................... 20 SPONSOREN / IMPRESSUM .................................................................................... 26

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INHALT / GRUSSWORT


GRUSSWORT

DIE MUSIKNACHT IN DER PETERSKIRCHE – EIN GROSSES KLANGERLEBNIS Es gibt nur wenige Räume in Leipzig, die sich besser eignen würden, als dieser wunderbare säulenlose Sakralbau. Musik ist Klang im Raum und diesen bietet uns die Peterskirche für ein unvergessliches Konzerterlebnis. Die Musiknacht ist eine für diesen Abend bewusst gewählte freie Konzertform. Das genre- und epochenübergreifende Programm ist nicht „streng“ aneinandergereiht, sondern provoziert Gegensätze, schafft ganz eigene Klangwelten und entdeckt Werke neu. Dabei sind die Vielfalt der Musik, die vielen unterschiedlichen Besetzungen und die verschiedenen räumlichen Aufstellungen der Schlüssel zu diesem überaus erfolgreichen KonzertModell. Die „Klangfabrik“ gibt dem Publikum die Chance, nicht nur dabei zu sein, sondern mittendrin. Die Musiknacht ist in vier kleinere Konzerte aufgeteilt. Sie können selbst entscheiden, ob

Sie sich verschiedene Teile aussuchen oder ob Sie den gesamten Konzertmarathon erleben möchten. Eine Philosophie dieser Konzertform ist es, die Türen zwischen den Werken offenzuhalten. Ein Catering sorgt in den Pausen für Leib und Wohl. Herzlich einladen möchte ich Sie anschließend zur Musiknacht-Lounge gleich nebenan im „Papa Hemingway“. Hier haben Sie die wunderbare Möglichkeit, mit den Künstlern und den Organisatoren des Abends ungezwungen ins Gespräch zu kommen und bei chilligen a-cappella-Songs der „Kinder vom See“ den Abend ausklingen zu lassen. Ich freue mich auf einen großartigen Abend und wünsche Ihnen und uns viel Freude dabei. Ihr Ron-Dirk Entleutner

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SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016

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PROGRAMM

TEIL I 18.00–18.40 UHR Max Reger (1873–1916)

Der Mensch lebt und bestehet aus „8 geistlichen Gesängen“ „amici musicae“ (Chor), Landesjugendchor Sachsen

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

1. Satz: Allegro aus dem Brandenburgischen Konzert Nr. 5, BWV 1050 „amici musicae“ (Orchester), Elizaveta Birjukova (Flöte), Fridolin Weigert (Violine), Julia Chmielewska-Ulbrich (Cembalo)

Jonas Wilfert

Orgelimprovisation

(*1991)

Jonas Wilfert (Orgel)

Thomas Tallis

Spem in alium Motette für 40-stimmigen Chor

(1505–1585)

„amici musicae“ (Chor) und Gäste des Herbstprojektes 2016

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

2. Satz: Affetuoso + 3. Satz: Allegro aus dem Brandenburgischen Konzert Nr. 5, BWV 1050 „amici musicae“ (Orchester), Elizaveta Birjukova (Flöte), Fridolin Weigert (Violine), Julia Chmielewska-Ulbrich (Cembalo)

Jonas Wilfert

Orgelimprovisation

(*1991)

Jonas Wilfert (Orgel)

Eric Whitacre

Sleep in der Fassung für Streichorchester und Chor

(*1970)

„amici musicae“ (Chor & Orchester), Landesjugendchor Sachsen, Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters Leipzig

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PROGRAMM


TEILIIII19.05–19.45 UHR TEIL Ron-Dirk Entleutner

Klangfabrik – Klanginstallation

(*1976)

Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters Leipzig

Jonas Wilfert

Orgelimprovisation

(*1991)

Jonas Wilfert (Orgel)

Samuel Barber

III. In the hot depth of this summer

(1910–1981)

VII. We have lost even this twighlight IX. Cemetery of Kisses aus „The Lovers“, nach „20 Liebesgedichten und dem Lied der Verzweiflung“ von Pablo Neruda Landesjugendchor Sachsen, Jugendsinfonieorchester Leipzig

Jonas Wilfert

Orgelimprovisation

(*1991)

Jonas Wilfert (Orgel)

Gustav Holst

Jupiter aus „The Planets“, op. 32

(1874–1934)

Jugendsinfonieorchester Leipzig

Christopher Tin (*1976)

Baba Yetu aus „Civilization IV“ (Video Game) „amici musicae“ (Chor), Landesjugendchor Sachsen, Jugendsinfonieorchester Leipzig, Solisten beider Chöre

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016

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PROGRAMM

TEIL III 20.10–21.00 UHR Frank Martin (1890–1974)

Kyrie aus der „Messe für Doppelchor a cappella“ „amici musicae“ (Chor) und Gäste des Herbstprojektes 2016

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

Prélude aus der „Suite für Solo-Cello Nr. 2“, BWV 1008 Margarethe Niebuhr (Violoncello), Nikolaus Tudorin (Tanz)

Frank Martin (1890–1974)

Gloria aus der „Messe für Doppelchor a cappella“ „amici musicae“ (Chor) und Gäste des Herbstprojektes 2016

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Allemande, Courante aus der „Suite für Solo-Cello Nr. 2“, BWV 1008 Margarethe Niebuhr (Violoncello), Nikolaus Tudorin (Tanz)

Frank Martin (1890–1974)

Credo aus der „Messe für Doppelchor a cappella“ „amici musicae“ (Chor) und Gäste des Herbstprojektes 2016

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

Sarabande aus der „Suite für Solo-Cello Nr. 2“, BWV 1008 Margarethe Niebuhr (Violoncello), Nikolaus Tudorin (Tanz)

Frank Martin (1890 – 1974)

Sanctus aus der „Messe für Doppelchor a cappella“ „amici musicae“ (Chor) und Gäste des Herbstprojektes 2016

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

Menuett I+II, Gigue aus der „Suite für Solo-Cello Nr. 2“, BWV 1008 Margarethe Niebuhr (Violoncello), Nikolaus Tudorin (Tanz)

Frank Martin (1890–1974)

Agnus Dei aus der „Messe für Doppelchor a cappella“ „amici musicae“ (Chor) und Gäste des Herbstprojektes 2016

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PROGRAMM


TEIL IV 21.30–22.00 UHR Leroy Anderson (1908–1975)

Typewriter für Schreibmaschine und Orchester Jugendsinfonieorchester Leipzig

Randall Thompson (1899–1984)

(V) A Girl‘s Garden (VII) Choose Something like a Star aus „Frostiana“, Seven Country Songs by Robert Frost Landesjugendchor Sachsen, Jugendsinfonieorchester Leipzig

Jonas Wilfert

Orgelimprovisation

(*1991)

Jonas Wilfert (Orgel)

Eriks Ešenvalds

O salutaris hostia (2009) für Soli und gemischten Chor

(*1977)

„amici musicae“ (Chor), Landesjugendchor Sachsen, Solisten beider Chöre

Jonas Wilfert

Orgelimprovisation

(*1991)

Jonas Wilfert (Orgel)

Modest Mussorgsky

Das große Tor von Kiew aus „Bilder einer Ausstellung“

(1839–1881)

Jugendsinfonieorchester Leipzig

Hubert Parry (1848–1918)

Jerusalem im Arrangement von Edward Elgar „amici musicae“ (Chor) und Gäste des Herbstprojektes 2016, Landesjugendchor Sachsen, Jugendsinfonieorchester Leipzig

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016

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PROGRAMM

MUSIKNACHT-LOUNGE AB 22 UHR IM „PAPA HEMINGWAY“ (PETERSSTEINWEG 10)

Nach dem Konzert freuen wir uns, Sie in der Musiknacht-Lounge im „Papa Hemingway“ begrüßen zu dürfen. Kommen Sie mit den Künstlern und den Organisatoren des Abends

ungezwungen ins Gespräch und lassen Sie bei chilligen a-cappella-Songs der „Kinder vom See“ den Abend mit uns ausklingen.

DIE KINDER VOM SEE Man treffe sich zu dritt an einem verborgenen See, nehme eine gehörige Portion musikalisches Talent angereichert mit einer Prise Früherziehung, ein paar Angeln, drei Klappstühle, lasse alles ein paar Tage im See gemeinsam ziehen, noch ein paar Mal umrühren und, tadaaa, schon ist es angerichtet: Die Kinder vom See. Seit 4 Jahren streifen Gregor, Steve und Johann durch die Lande, um als musikalische Brückenbauer mit ein paar eingestaubten Genregrenzen aufzuräumen. Heraus kommt ein Mix aus tanzbaren a-cappella Coversongs und Eigenkompositionen, stilistisch zu verorten zwischen Klassik und Reggae – ausschließlich mit vokalen Mitteln und ohne technische Hilfen produziert und vorgetragen.

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PROGRAMM


WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN

Max Reger (1873–1916)

DER MENSCH LEBT UND BESTEHET Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit, und alle Welt vergehet mit ihrer Herrlichkeit. Es ist nur Einer ewig und an allen Enden und wir in seinen Händen.

Thomas Tallis (1505–1585)

SPEM IN ALIUM Spem in alium nunquam habui praeter in te, Deus Israel, qui irasceris, et propitius eris, et omnia peccata hominum in tribulatione dimittis. Domine Deus, Creator coeli et terrae, respice humilitatem nostram.

Ich habe niemals meine Hoffnung in irgendeinen anderen als dich gelegt, Gott Israels, der du zornig sein und doch wieder gnädig werden wirst, und der du all die Sünden des leidenden Menschen vergibst. Gott, unser Herr, Schöpfer des Himmels und der Erde, sieh an unsere Niedrigkeit.

Eric Whitacre (*1970)

SLEEP The evening hangs beneath the moon, a silver thread on darken dune. With closing eyes and resting head I know that sleep is coming soon.

Der Abend sinkt unter dem Mond hernieder, ein Silberstreif auf dunkler Düne. Die Augen schließend und den Kopf niederlegend weiß ich, dass der Schlaf bald kommt.

Upon my pillow, safe in bed, a thousand pictures fill my head, I can not sleep, my mind’s aflight; and yet my limbs seem made of lead.

Auf meinem Kissen, sicher geborgen im Bett erfüllen tausende Bilder meinen Kopf, ich kann nicht schlafen, meine Gedanken entfliegen, und doch scheinen meine Glieder gemacht aus Blei.

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016

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WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN

If there are noises in the night, a frightening shadow, flickering light, then I surrender unto sleep, where clouds of dream give second sight.

Wenn es raschelt in der Nacht, ein unheimlicher Schatten, flackerndes Licht, dann flüchte ich in den Schlaf, wo Traumwolken das Hellsehen verleihen.

What dreams may come both dark and deep, of flying wings and soaring leap as I surrender unto sleep?

Welche Träume mögen kommen, dunkel und tief, von fliegenden Schwingen und hohem Sprung, wenn ich mich dem Schlaf ausliefere?

Samuel Barber (1910–1981)

THE LOVERS (III, VII UND IX)

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(III) IN THE HOT DEPTH OF THIS SUMMER

(III) IM HEISSEN HERZEN DES SOMMERS

In the hot depth of this summer The morning is close, storm-filled. Clouds shift: white rags waving goodbye, Shaken by the frantic wind as it goes. And as it goes the wind throbs over us Whom love-making has silenced.

Im heißen Herzen des Sommers naht sich der Morgen, gefüllt mit Sturm. Wolken treiben: weiße Tücher winken zum Abschied, geschüttelt vom heftigen Wind, der vorüberweht. Und im Vorüberwehen pocht der Wind über uns, die das Lieben zum Schweigen gebracht hat.

(VII) WE HAVE LOST EVEN THIS TWILIGHT

(VII) UNS GING SOGAR DIE DÄMMERUNG VERLOREN

We have lost even this twilight. No one saw us this evening hand in hand While the blue night dropped on the world. I have seen from my window The fiesta of sunset in the distant mountaintops. I remembered you with my soul clinched In that sadness of mine that you know. Where were you then? Who else was there? Saying what words? Why does the whole of love come on me suddenly When I am sad and feel you far away?

Uns ging sogar die Dämmerung verloren. Niemand sah uns heute Abend Hand in Hand, während sich die blaue Nacht auf die Erde senkte. Von meinem Fenster aus sah ich das Fest des Sonnenuntergangs in den fernen Bergspitzen. Ich erinnerte mich an dich mit meiner Seele, gezwängt in jene Traurigkeit von mir, die du kennst. Wo warst du damals? Wer sonst war bei dir? Welche Worte sagend? Warum überkommt mich plötzlich die Macht der Liebe, wenn ich traurig bin und fühle, wie weit entfernt du bist?

WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN


The book I read each night fell down, And my coat fell down Like a hurt dog at my feet. Each dusk you drew further out, Out where the dusk shifts, masking statues.

Das Buch, das ich jede Nacht las, fiel herunter, und mein Mantel fiel herunter, wie ein verletzter Hund vor meine Füße. Bei jeder Dämmerung zogst du dich weiter zurück, hinaus, wo das Zwielicht wabert und die Statuen maskiert.

(IX) CEMETERY OF KISSES

(IX) FRIEDHOF DER KÜSSE

Cemetery of kisses, there is still fire in your tombs, Still the fruited boughs burn, pecked at by birds. Oh the bitten mouth, oh the kissed limbs, Oh the hungering teeth, oh the entwined bodies. Oh the mad coupling of hope and force In which we merged and despaired. This was our destiny and it was the voyage of our longing. And in it all our longing fell, in us all was shipwreck! It is the hour of departure, the hard cold hour That night enforces on all timetables. Forsaken like the wharves at dawn. Oh farther than everything! It is the hour of departure. Forsaken!

Friedhof der Küsse, in euren Gräbern ist noch Feuer, die fruchtigen Zweige brennen noch, von den Vögeln bepickt. O der zerbissene Mund, o die geküssten Lenden, o die hungrigen Zähne, o die verschlungenen Leiber, o die wilde Verschmelzung von Hoffnung und Kraft, worin wir aufgingen und verzweifelten. Das war unser Schicksal und die Reise unserer Sehnsucht. Und darin zerfiel all unsere Sehnsucht, in uns war Schiffbruch! Es ist die Stunde des Abschieds, die harte kalte Stunde, die die Nacht auf allen Zeitplänen erzwingt. Verlassen gleich den Häfen bei Tagesanbruch. Oh, weiter fort als alles andere sonst! Es ist die Stunde des Abschieds: Verlassen!

Christopher Tin (*1976)

BABA YETU Baba yetu, yetu uliye Mbinguni yetu, yetu, amina Baba yetu, yetu, uliye Mjina lako elitukuzwe.

Vater unser, der du bist im Himmel. Amen! Vater unser, geheiligt werde dein Name.

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016

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WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN

Utupe leo chakula chetu tunachohitaji utusamehe makosa yetu, hey Kama nasi tunavyowasamehe waliotukosea, usitutie katika majaribu, lakini Utuokoe, na yule, muovu emilele, na milele.

Unser tägliches Brot gib uns heute, Vergib uns unsere Schuld, hey! Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Ufalme wako ufike utakalo. Lifanyike duniani kama mbinguni. (Amina)

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. (Amen)

Frank Martin (1890–1974)

MESSE FÜR ZWEI VIERSTIMMIGE CHÖRE A CAPPELLA

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Kyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison.

Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich.

Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te. Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam, Domine Deus, Rex caelestis, Deus pater omnipotens. Domine Fili unigenite, Iesu Christe, Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris; qui tollis peccata mundi, miserere nobis; qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram; qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis. Quoniam Tu solus Sanctus, Tu solus Dominus, Tu solus Altissimus, Jesu Christe,

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir rühmen dich. Wir danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit: Herr und Gott, König des Himmels, Gott und Vater, Herrscher über das All Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, der du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser; der du nimmst hinweg die Sünde der Welt: nimm an unser Gebet; du sitzest zur Rechten des Vaters: erbarme dich unser. Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste, Jesus Christus,

WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN


cum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Amen.

mit dem Heiligen Geist, zur Ehre Gottes des Vaters. Amen.

Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium. Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum, et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero, genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de coelis. Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine: et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato; passus et sepultus est, et resurrexit tertia die secundum Scripturas, et ascendit in coelum, sedet ad dexteram Patris. Et iterum venturus est cum gloria, judicare vivos et mortuos, cujus regni non erit finis. Et in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem: qui ex Patre Filioque procedit. Qui cum Patre et Filio, simul adoratur et conglorificatur: qui locutus est per prophetas. Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum baptisma

Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater: durch ihn ist alles geschaffen. Fßr uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen. Und hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde fßr uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten; und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Wir bekennen die eine Taufe

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016

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WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN

in remissionem peccatorum. Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen. Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis. Benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis.

zur Vergebung der Sünden. Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen. Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe.

Agnus Dei qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Agnus Dei qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Agnus Dei qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem.

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser. Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser. Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, gib uns deinen Frieden.

Randall Thompson (1899–1984)

FROSTIANA (V UND VII)

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(V) A GIRL’S GARDEN

(V) DES MÄDCHENS GARTEN

A neighbor of mine in the village Likes to tell how one spring When she was a girl on the farm, she did A childlike thing.

Eine Nachbarin von mir im Dorfe erzählt gern von einem Frühling, als sie noch ein Mädchen war auf dem Bauernhof, und machte ein kindisch Ding.

One day she asked her father To give her a garden plot To plant and tend and reap herself, And he said, „Why not?“

Eines Tages bat sie ihren Vater um ein Stück Schrebergarten, zum selbst Bepflanzen und Pflegen und Ernten. Und er sagte: „Warum nicht?“

WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN


In casting about for a corner He thought of an idle bit Of walled-off ground where a shop had stood, And he said, "Just it."

Als er eine Ecke für sie suchte, fiel es ihm ein: er hatte ein ummauertes Grundstück übrig, wo früher ein Laden gewesen war, und er sagte: „Genau da.“

And he said, "That ought to make you An ideal one-girl farm, And give you a chance to put some strength On your slim-jim arm."

Und er sagte: „Das dient gut als Einmädchenbauernhof, und gibt dir die Chance, Kraft aufzubauen in deinen dünnen Armen.“

It was not enough of a garden, Her father said, to plough; So she had to work it all by hand, But she don‘t mind now.

Um zu pflügen, sagte ihr Vater, sei das Stück zu klein; sie musste also alles mit der Hand machen, aber jetzt ist ihr das egal.

She wheeled the dung in the wheelbarrow Along a stretch of road; But she always ran away and left Her not-nice load.

Sie schob den Mist in der Schubkarre eine Strecke der Straße entlang; aber sie lief immer weg und verließ ihre unschöne Ladung.

And hid from anyone passing. And then she begged the seed. She says she thinks she planted one Of all things but weed.

Und versteckte sich vor jeglichen Passanten. Und dann bettelte sie nach Samen. Sie sagt, sie glaubt, sie pflanzte eins von allen Sachen außer Unkraut.

A hill each of potatoes, Radishes, lettuce, peas, Tomatoes, beets, beans, pumpkins, corn, And even fruit trees.

Je einen Haufen Kartoffeln, Rettiche, Salat, Erbsen, Tomaten, Rote Beete, Bohnen, Kürbisse, Mais, und sogar Obstbäume.

And yes, she has long mistrusted That a cider apple tree In bearing there to-day is hers, Or at least may be.

Und jawohl, sie misstraut seit langer Zeit, dass ein Weinapfelbaum, der noch heute Früchte trägt, von ihr sei, oder wenigstens wohl mag sein.

Her crop was a miscellany When all was said and done, A little bit of everything, A great deal of none.

Ihre Ernte war eine bunte Mischung, als alles fertig war, ein bisschen von allem, und ganz viel von nichts.

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016

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WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN

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Now when she sees in the village How village things go, Just when it seems to come in right, She says, "I know!"

Wenn sie nun im Dorfe sieht, wie die Dorfsachen immer laufen, sagt sie immer im passenden Moment: „Ich weiß es!“

It‘s as when I was a farmer – Oh, never by way of advice! And she never sins by telling the tale To the same person twice.

Es ist wie damals, als ich Bäuerin war – Ach, niemals als Ratschlag! Und sie sündet nie, denn keinem Menschen erzählt sie ihre Erzählung zweimal.

(VII) CHOOSE SOMETHING LIKE A STAR

(VII) WÄHLE ETWAS WIE EINEN STERN

O Star (the fairest one in sight), We grant your loftiness the right To some obscurity of cloud – It will not do to say of night, Since dark is what brings out your light. Some mystery becomes the proud. But to the wholly taciturn In your reserve is not allowed. Say something to us we can learn By heart and when alone repeat. Say something! And it says, "I burn." But say with what degree of heat. Talk Fahrenheit, talk Centigrade. Use language we can comprehend. Tell us what elements you blend. It gives us strangely little aid, But does tell something in the end. And steadfast as Keats‘ Eremite, Not even stooping from its sphere, It asks a little of us here. It asks of us a certain height, So when at times the mob is swayed To carry praise or blame too far, We may choose something like a star To stay our minds on and be staid.

Oh Stern (der schönste weit und breit), Wir gewähren Dir das Recht über die Dunkelheit der Wolken erhaben zu sein­– Es reicht nicht, von Nacht zu sprechen! Die Dunkelheit ist es, die das Licht hervorbringt. Dein Geheimnis wird Dein Stolz, aber das vollkommene Schweigen ist in diesem Falle nicht angemessen. Sag etwas, was ich verinnerlichen kann, dass es mir hilft, wenn ich allein bin. Sag etwas! Und Du sagst: „Ich brenne“. Aber sag mir, mit welcher Temperatur? In Fahrenheit, in Celsius? Doch benutze eine Sprache, die wir verstehen. Erzähle, welche Elemente Du verschmilzt! Wider Erwarten hilft es uns wenig. Doch am Ende sagt es uns etwas. Und standhaft wie Keats Eremit lässt er sich nicht von seinen Sphären herab. Verlangt von uns nicht viel. Doch verlangt von uns eine gewisse Größe, damit, wenn die Masse zu sehr schwankt zwischen Lobpreis und Beschuldigung, wir uns etwas suchen können wie einen Stern, auf den wir unsere Gedanken lenken können und der uns Friede gibt.

WERKTEXTE / ÜBERSETZUNGEN


Eriks Ešenvalds (*1977)

O SALUTARIS HOSTIA O salutaris Hostia, quae caeli pandis ostium: Bella premunt hostilia, da robur, fer auxilium Uni trinoque Domino sit sempiterna gloria, qui vitam sine termino nobis donet in patria. Amen.

O heilschaffender Leib Christi, der du das Tor des Himmels öffnest: Bring den feindlichen Krieg zum Erliegen, gib Kraft, bring Hilfe. Dem dreieinigen Gott sei Ehre in Ewigkeit, der uns Leben ohne Ende schenkt in der Heimat. Amen.

Hubert Parry (1848–1918)

JERUSALEM And did those feet in ancient time Walk upon England’s mountains green? And was the holy Lamb of God On England’s pleasant pastures seen?

Und sind in alter Zeit jene Füße Über Englands grüne Berge gewandelt? Und ward das heilige Lamm Gottes Auf Englands lieblichen Auen gesehen?

And did the Countenance Divine Shine forth upon our clouded hills? And was Jerusalem builded here Among these dark Satanic mills?

Und strahlte das göttliche Antlitz Hervor auf unsere umwölkten Hügel? Und wurde Jerusalem hier erbaut Inmitten dieser dunklen teuflischen Mühlen?

Bring me my bow of burning gold: Bring me my arrows of desire! Bring me my spear: O clouds unfold! Bring me my chariot of fire.

Bringt mir meinen Bogen aus glühendem Gold Bringt mir meine Pfeile des Verlangens Bringt mir meinen Speer: O ihr Wolken teilt euch! Bringt mir meinen Streitwagen aus Feuer.

I will not cease from mental fight, Nor shall my sword sleep in my hand Till we have built Jerusalem In England’s green and pleasant land.

Ich werde vom geistigen Kampf nicht lassen Noch soll das Schwert ruhen in meiner Hand, Bis wir Jerusalem errichtet haben in Englands grünem und lieblichem Land.

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2016

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KÜNSTLER

Jugendsinfonieorchester der Musikschule Leipzig wurde 1985 an der damaligen Landesmusikschule „Johann Sebastian Bach“ auf Initiative des Rektors Wolfgang Reckling durch Iwan Iwanow gegründet. Schon im ersten Jahr des Bestehens überzeugte es mit einem 2. Preis beim Orchesterwettbewerb der Musikschulen. An diesen Erfolg konnte mehrmals angeknüpft werden. 2003, 2007, 2011 und 2015 erreichte das Ensemble 1. Preise beim Sächsischen Orchesterwettbewerb und kehrte 2004, 2008, 2012 und 2016 aus den jeweils folgenden Bundeswettbewerben als Bundespreisträger zurück, 2012 und 2016 mit Höchstpunktzahl. Durch die rege Konzerttätigkeit eroberte das JSO schrittweise die großen Konzerthäuser Leipzigs – angefangen im Festsaal des Alten Rathauses, über Kongresshalle und Thomaskirche bis hin zum Großen Saal des Gewandhauses, wo zweimal im Jahr die erarbeiteten Programme aufgeführt werden. Höhepunkt der Orchestertätigkeit sind die jährlichen Konzertreisen, seit 1993 durch ganz Europa, zum Beispiel nach Griechenland, Italien, Spanien, Bulgarien und die Niederlande. Besonders hervorstechend waren dabei die Einladungen als einziges ausländisches Orchester zum „Festival of British Youth Orchestras“ nach Schottland und 2005 nach Äthiopien zu den Festlichkeiten „100 Jahre deutsch-äthiopischer Freundschaftsvertrag“. Im Rahmen der Städtepartnerschaft Leipzig – Addis Abeba war das JSO 2015 erneut

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KÜNSTLER

in Äthiopien. 2009 bereiste das Ensemble zudem die südlichen Bundesstaaten der USA und gastierte 2011 beim „Eurochestries Festival“ in Quebec (Kanada). Im Frühjahr 2014 folgten die jungen Musikerinnen und Musiker Konzerteinladungen nach Chicago, Philadelphia und Washington. Eine weitere Bereicherung bildet das regelmäßige Austauschprogramm mit den Chören der Pennsbury Highschool (USA) sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Gewandhausorchester, dem MDR-Sinfonieorchester und „amici musicae“, Chor & Orchester, Leipzig.

Landesjugendchor Sachsen vereint seit 2008 unter dem Dach des Sächsischen Chorverbandes 40 begabte Sängerinnen und Sänger aus dem Gebiet des gesamten Freistaates und konnte das Publikum bereits kurz nach seiner Gründung mit jungem, homogenem und durchsichtigem Chorklang überzeugen. Große dynamische und musikalische Bandbreite, abwechslungsreiches Repertoire sowie, so titelte die Presse, „einzigartiger, unverwechselbarer Klangsinn“ sind Markenzeichen des Landesjugendchores Sachsen und zeichnen ihn heute aus. Alle Mitglieder haben ein Vorsingen durchlaufen und finden sich regelmäßig zu Probenwochenenden und Konzerten in verschiedenen Gegenden Sachsens zusammen. So konzertierte der Landesjugendchor in den letzten Jahren bereits mit großer Resonanz


in Dresden, Chemnitz und Leipzig, während einer Konzertreise 2011 neben Straßburg in Würzburg und Mainz, 2012 im Rahmen einer Ostseereise in Stralsund, Rostock und Magdeburg. 2012 wurde der LJC für den MDR-Musiksommer verpflichtet. Seit Juni 2015 liegt die Leitung des Landesjugendchores Sachsen in den Händen von Ron-Dirk Entleutner. Der renommierte Leipziger Chorleiter konnte auf ein leistungsstarkes und durch Klangqualität geprägtes Ensemble aufbauen und erweiterte das Spektrum um neue Kooperationen und chorsinfonische Projekte. Neben zahlreichen Reisen im In- und Ausland ist im Herbst eine CD-Aufnahme geplant. Auf dem Programm stehen Randall Thompsons „Frostiana“, in der Orchesterfassung von 1965, und Samuel Barbers „The Lovers“.

Margarethe Niebuhr wurde 1988 in Leipzig geboren und erhielt ihren ersten Violoncellounterricht im Alter von acht Jahren. Von 2003 bis 2006 war sie Jungstudentin bei Prof. Wolfgang Weber an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und war mehrmalige Bundespreisträgerin bei „Jugend musiziert“. 2006 bis 2012 studierte sie bei Prof. Peter Bruns in Leipzig und anschließend bei Prof. Troels Svane an der Musikhochschule Lübeck. Sie

besuchte Meisterkurse bei Philippe Muller, Wolfgang Emanuel Schmidt, László Fenyö und Michael Sanderling. Margarethe Niebuhr war Praktikantin im Gewandhausorchester und dem Orchester des MDR sowie Akademistin der Staatskapelle Berlin, außerdem war sie mehrere Jahre Solo- Cellistin der Jungen Deutschen Philharmonie. Seit 2013 ist sie Cellistin im Orchester der Deutschen Oper Berlin und neuerdings Mitglied des Orchesters der Bayreuther Festspiele.

Jonas Wilfert Jonas Wilfert wurde 1991 geboren und wuchs in der Nähe von Leipzig auf. Seit früher Kindheit war ihm klar, dass seine Leidenschaft der Kirchenmusik gilt – bereits im Grundschulalter begleitete er regelmäßig Gottesdienste an der Orgel. Ab dem sechsten Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht und eine umfangreiche musikalische Ausbildung durch Horst Anders. Sehr geprägt wurde er von seinen Lehrern Elmar Lehnen und Matthias Eisenberg. Zurzeit studiert er Kirchenmusik an der Universität der Künste Berlin u.a. bei Frank Markowitsch, Prof. Kai-Uwe Jirka, Prof. Paolo Crivellaro und Prof. Wolfgang Seifen. Als Solist trat er u.a. beim Leipziger Bachfest, den Leipziger WagnerFesttagen, im Berliner Dom und im Gewand-

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haus zu Leipzig auf. Für ein Improvisationskonzert über Wagner-Themen erhielt Jonas Wilfert ein Bayreuth-Stipendium der Richard WagnerStipendienstiftung. Mit dem Trompeter Toni Fehse pflegt er seit 2009 eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Seit 2016 ist er als Organist an St. Afra in Berlin tätig.

Nikolaus Tudorin ist in Australien geboren und begann seine Tanzausbildung im Alter von vier Jahren. In nur wenigen Jahren schaffte er es an die Australian Ballet School und studierte ab 2010 an der Tanz Akademie Zürich an der Zürcher Hochschule der Künste bei Steffi Scherzer und Oliver Matz, wo er sich in verschiedenen Produktionen präsentieren konnte. Im Jahr 2012 nahm er am Finale des Prix de Lausanne teil und gewann ein Stipendium. Außerdem wurde er mit dem ersten Preis des Internationalen Tanzfestivals Berlin – Tanzolymp ausgezeichnet. Mit Beendigung seines Studiums im Jahr 2013 kam er in das Leipziger Ballett an der Oper Leipzig und konnte dort in zahlreichen Choreografien von Mario Schröder und Uwe Scholz überzeugen. Solistisch tanzte er in den Produktionen „Mozart Requiem“, „Rachmaninow“ sowie „Die Märchen der Gebrüder Grimm“ (Rolle des tapferen Schneider-

leins) und übernahm die Titelrolle in „Othello“. Aktuell ist er in „Der Nussknacker“ zu erleben, der neuesten Ballett-Produktion an der Leipziger Oper, die Ende September 2016 Premiere feierte.

Fridolin Weigert ist 1996 in Dessau geboren und erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von 7 Jahren bei Ulrich Schliephake an der Musikschule Leipzig. 2011 wechselte er in die Nachwuchsförderklasse von Prof. Friedemann Wezel, bei dem er gerade sein Bachelorstudium im Fach Violine

an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig „Felix Mendelssohn Bartholdy“ beginnt. Fridolin Weigert ist seit 2014 Konzertmeister des Jugendsinfonieorchesters Leipzig, in dem er schon seit mehr als sechs Jahren mitspielt. Im Mai 2016 überzeugte er als Solist bei Bruchs Violinkonzert im Rahmen eines Konzerts des JSO im Gewandhaus. Seit 2015 ist Fridolin außerdem Konzertmeister des Leipziger Ensembles „amici musicae“.

Elizaveta Birjukova ist in Zentralrussland aufgewachsen und kam als 16-jährige nach Deutschland. Während ihres Studiums an der Leipziger Musikhoch-

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schule vertiefte sie die stilistische Auseinandersetzung mit der Barockmusik und entdeckte darüber hinaus die Welt der Neuen Musik. Im Rahmen eines Aufbaustudiums in Weimar bekam Elizaveta Birjukova zur in Leipzig intuitiv begonnenen Selbstrealisierung als Solistin in der Konzert- und Ensembletätigkeit frische Impulse. Reisen nach Frankreich zu Barockmusikfestivals, Solo-Auftritt und Stipendienpreis der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, Aufführung des Konzertes von Carl Reinecke beim Internationalen Festival „Junge Stars des 21. Jahrhunderts“ in Samara/Russland, Teilnahme als Kammermusikerin an Festspielen in Mecklenburg-Vorpommern, Salzburg, Bonn, Weimar, Darmstadt, Prag und Beirut, Mitbegründung bzw. kammermusikalische Tätigkeit in dem Ensemble DUO 9, gegründet 2009 zusammen mit dem Pianisten und Professor der Weimarer Musikhochschule Christoph Ritter, den Ensembles für Neue Musik klangwerkstatt weimar, ensemble iberoamericano weimar, als Traversflötistin in dem Leipziger Barockorchester, Neuen Leipziger Barockensemble, Merseburger Hofmusik, Dresdner Barockorchester, Tätigkeit als Dozentin bei Meisterkursen und Workshops in Deutschland, Russland, Ukraine und im Libanon – all das formte die interpretatorische Gestalt Elizaveta Birjukovas jenseits einer Routinevorstellung von den Möglichkeiten und Grenzen flötistischer Aufführungspraxis.

Julia Chmielewska-Ulbrich wurde in Polen geboren. Sie war im Alter von 16 Jahren zum ersten Mal vom Klang des Cembalos überwältigt und erhielt ihren ersten Unterricht auf diesem Instrument am Musikkonservatorium in Pozna, Polen. 2004 gewann sie den ersten Preis beim Nationalen Cembalowettbewerb für Schüler in Polen – ein Erfolg, der sie in ihrem Wunsch bestärkte, ihr Musikstudium auf die Alte Musik auszu-

richten. 2009 wurde ihr der zweite Preis im Nationalen Cembalowettbewerb für Studierende in Poznań zugesprochen und sie wurde darüber hinaus mit einem Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von J. S. Bach ausgezeichnet. Nachdem sie 2010 ihren Master im Fach Cembalo bei Prof. Marta Czarny-Kaczmarska und Dr. Aleksandra Rupociska in Wrocław, Polen, abgeschlossen hatte, zog sie nach Leipzig, um an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in der Hauptfachklasse von Prof. Nicholas Parle zu studieren. Innerhalb dieses Masterstudienganges, den sie 2013 erfolgreich beendete, erhielt sie außerdem Unterricht auf dem Hammerflügel bei Eckhart Kuper. 2011 wurde ihr ein DAAD-Stipendium zugesprochen. Besondere Einflüsse erhielt sie bei zahlreichen

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Meisterkursen, u.a. bei Skip Sempé, Christophe Rousset, Bob van Asperen, Jacques Ogg und Colin Tilney. Mit dem seit 2012 existierendem Ensemble Camerata Bachiensis ist sie Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe. Für die Saison 2016/17 wurde das Ensemble als Residenzensemble des Bach-Museums Leipzig nominiert. Neben ihren Konzerttätigkeiten als freiberufliche Cembalistin unterrichtet und korrepetiert sie bei Opernprojekten und Wettbewerben, wie dem Internationalen Bachwettbewerb Leipzig.

Ron-Dirk Entleutner wurde 1976 in Leipzig geboren. Bereits im Alter von vier Jahren erhielt er seine erste musikalische Ausbildung im Rahmen eines von Kurt Masur gegründeten Förderprojektes. Von 1985 bis 1994 war er Mitglied des Leipziger Thomanerchores unter den Thomaskantoren HansJoachim Rotzsch und Georg Christoph Biller. Hier sammelte er als Chorpräfekt erste Erfahrungen im Dirigieren. Am Kirchenmusikalischen Institut der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig studierte Ron-Dirk Entleutner Dirigieren bei Prof. Georg Christoph Biller und Prof. Gerd Bahner sowie Gesang bei Dirk Schmidt. Darüber hinaus nahm er an Meisterkursen bei Max Frey, Eric Ericson, Helmuth Rilling, Philip Ledger und Uwe Gronostay teil und erhielt Chorleiterstipendien des Verbandes Deutscher Konzert-Chöre und des Deutschen Musikrates. Seinen ersten Klangkörper, „amici musicae“, gründete Ron-Dirk Entleutner im Oktober 1994. 1998 gründete Ron-Dirk Entleutner den „Neuen Kammerchor Leipzig“ und 2000 das dazugehörige Instrumentalensemble „cappella accademia“. Engagements als Gastdirigent

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führten ihn in die Schweiz und nach Südafrika. Seit Sommer 2000 ist Ron-Dirk Entleutner Dirigent und künstlerischer Leiter des Jugendsinfonieorchesters an der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“ und dort darüber hinaus als Gesangspädagoge und Fachberater Ensemblespiel tätig. Gemeinsam mit dem Orchester finden regelmäßig Konzerte im Großen Saal des Leipziger Gewandhauses statt. Von 2007 bis 2016 war Ron-Dirk Entleutner Universitätsmusikdirektor an der Universität Koblenz-Landau. Neben der Lehrtätigkeit am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik übernahm er die Leitung des Universitätschores, des „Jungen Symphonieorchesters Koblenz“ und gründete das „UNI-Vokalensemble Koblenz“. 2015 übernahm Ron-Dirk Entleutner die Leitung des Landesjugendchores Sachsen.

„amici musicae“, Chor & Orchester, Leipzig „Leidenschaft mit Langzeitwirkung“ bescheinigt die lokale Presse dem Ensemble „amici musicae“, Chor & Orchester, Leipzig – ein Konzerteindruck, der auch die anhaltende Begeisterung der Ensemblemitglieder umschreibt.


Seit 1994 musizieren junge Musikerinnen und Musiker neben Studium, Ausbildung und Beruf unter professionellem Anspruch und können beständig neue Mitglieder gewinnen, welche die ambitionierte Arbeit des Ensembles weitertragen. Aktuell besteht das Ensemble in Chor und Orchester aus etwa 50 Musikerinnen und Musikern, die zum großen Teil eine frühe musikalische Ausbildung erhalten haben (u.a. im Thomanerchor, im Gewandhauskinderchor und im Jugendsinfonieorchester Leipzig) oder an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ studieren. Unter der Leitung von Ron-Dirk Entleutner ist amici musicae zu einem wichtigen Bestandteil des Leipziger Musiklebens geworden. Die Zusammensetzung aus gemischtem Chor und Streichorchester bietet dem Ensemble eine ideale Voraussetzung für ein breites musikalisches Repertoire, das nahezu alle Epochen der Musikgeschichte umfasst. Hervorgehoben seien Konzertprogramme wie die Aufführung von Tippetts Oratorium „A Child of Our Time“, die Aufführungen der Gluck-Opern „Orfeo ed Euridice“ und „Iphigenie auf Tauris“, Brittens „War Requiem“ oder das „Tallis-Projekt“ mit vielschichtiger polyphoner Musik und der 40-stimmigen Tallis-Motette „Spem in Alium“. Daneben waren auch die klassischen Großwerke wie Händels „Messiah“, Mendelssohns „Elias“ und „Paulus“ sowie Bachs Passionen und die „Messe in h-Moll“ mehrmals musikalische Höhepunkte in der Ensemblegeschichte. Eine Konstante in der vielseitigen Arbeit ist dabei immer wieder die Pflege von Werken Leipziger Komponisten, insbesondere jener Johann Sebastian Bachs. Die langjährige Auseinandersetzung mit der Musik des berühmten Thomaskantors fand 2008 einen Höhepunkt mit der Konzertreihe „Bach bei

uns“. In mehr als 20 Konzerten stellte amici musicae eine große Zahl von Bachs Kompositionen vor und leistete damit einen wichtigen und individuellen Beitrag zur Leipziger Bachpflege. Der Erfolg dieser Konzertreihe spricht ebenso für den hohen musikalischen Anspruch wie die kontinuierliche Konzerttätigkeit, welche die alljährliche Mitwirkung beim Leipziger Bachfest und die regelmäßige Gestaltung der Motetten in der Thomaskirche einschließt. Auch die Peterskirche, die Evangelisch-reformierte Kirche und das Gewandhaus zählen zu den traditionellen Konzertorten des Ensembles. Zu den spezielleren Auftritten gehört die langjährige Tradition der Sommerkonzerte in der Kirchenruine Wachau, die in diesem Jahr bereits zum dritten Mal als mehrtätiges Festival stattfinden. Im Herbst 2016 geht das Ensemble amici musicae in seine 23. Konzertspielzeit und blickt nicht nur auf eine engagierte Konzerttätigkeit zurück, sondern auch auf zahlreiche Konzertreisen im In- und Ausland (u.a. in die USA, nach Hongkong, Dänemark, Ungarn und auf die Azoren), regelmäßige Kooperationen u.a. mit dem Pennsbury High School Concert Choir und dem Jugendsinfonieorchester Leipzig, auf Auszeichnungen bei Wettbewerben (u.a. 3. Preis beim Deutschen Chorwettbewerb 1998) und auf zwei CDProduktionen.

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SPONSOREN / IMPRESSUM

Partner Mit freundlicher Unterstützung

Impressum „amici musicae“, Chor & Orchester, Leipzig Klangfabrik – Eine Musiknacht im Klangrausch 29. Oktober 2016 www.klangfabrik.amici-musicae.de Künstlerische Leitung: Ron-Dirk Entleutner

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Grafische Gestaltung: Katharina Thim (annodare – Agentur für Marketing und visuelle Kommunikation Leipzig) amici musicae e.V. c/o Conrad Szudra Arndtstraße 64, 04275 Leipzig E-Mail: vorstand@amici-musicae.de www.amici-musicae.de


Spendenkreis Singen und Musizieren bilden einen wichtigen Ausgleich zum Alltag. Das gemeinsame Erleben von Musik, das Zusammenspiel, die Konzertvorbereitung und die Aufführungen: Das macht den Kopf frei und schafft Platz für Kreativität. Unterstützen und fördern Sie die musikalischen Aktivitäten von amici musicae! Jeder Euro ist herzlich willkommen! Vielen Dank im Namen aller Musiker. Freuen Sie sich auf weitere großartige musikalische Momente mit den Ensembles von amici musicae.

Sprechen Sie uns gerne persönlich an oder informieren Sie sich unter:

www.amici-musicae.de


VORSCHAU MONTAG // 19.30 UHR

26. DEZEMBER 2016 LUTHERKIRCHE LEIPZIG

Johann Sebastian Bach

Weihnachtsoratorium BWV 248 Kantaten I–III

FREITAG // 19.30 UHR

6. JANUAR 2017 LUTHERKIRCHE LEIPZIG

Johann Sebastian Bach

Weihnachtsoratorium BWV 248 Kantaten IV–VI SAMSTAG // 19 UHR

18. MÄRZ 2017 THOMASKIRCHE LEIPZIG

Johann Sebastian Bach

Matthäus-Passion BWV 244

Weiter Informationen und Termine unter:

www.amici-musicae.de


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