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Junghennenaufzucht
Die Aufzucht von Junghennen ist auf die Bereitstellung von gesunden und problemlosen Hennen ausgerichtet, die dem Legehennenhalter mit der Produktion vieler verkaufsfähiger Eier Freude machen.
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Die Bedingungen während der Aufzucht bestimmen zu 60 bis 70 Prozent die technischen Leistungen im Legebetrieb.
Als Aufzüchter konzentriert man sich darauf, dass sich die Hennen gut und einheitlich entwickeln. Für alternative Systeme kommt noch hinzu, dass man den Hennen beibringen muss, sich richtig durch den Stall zu bewegen. Nur dann machen sie sich im Legestall auf die Suche nach Futter, Wasser und Legenest.
Ein Aufzuchtdurchgang ist gelungen, wenn die Hennen bei der Lieferung einheitlich sind, das richtige Gewicht haben und sich im Legebetrieb gut „einleben“, nachdem der Legehennenhalter für einen guten Empfang gesorgt hat.
Bevor die Küken in der Aufzucht ankommen, haben sie schon einiges erlebt: alle Behandlungen in der Brüterei, den Transport, eine neue Umgebung und wechselnde Klimabedingungen.
Die ersten Tage
Die Übernahme der Eintagsküken muss mit Sorgfalt erfolgen, einige grundlegende Aspekte müssen einfach immer in Ordnung sein. Eine gut startende Herde lässt sich leichter lenken, hat ein höheres Körpergewicht zu Beginn der Aufzucht, ist ausgeglichener, hat einen besseren Gesundheitsstatus und erreicht leichter das, was in ihrem „genetisches Potenzial“ liegt.
Überprüfen Sie, ob im Stall alles richtig funktioniert, bevor die Küken ankommen: Heizung, Thermostate, Lüftung, Fütterungs- und Wassersystem (Wasserdruck auf den Nippeln, keine Rückstände oder Desinfektionsmittel im Wasser) und Beleuchtung. Es ist auch wichtig, dass das Wasser mikrobiologisch sauber ist. Aufgrund der hohen Stalltemperatur ist es notwendig, das Wasser einen Tag vor Ankunft der Küken zu erneuern.
Heizen Sie den Stall je nach Außentemperatur 24 bis 28 Stunden vor der Ankunft der Küken auf oder erhöhen Sie die Temperatur in vier Tagen bis auf das Wärmebedürfnis der Küken (20, 25, 28, 30 °C und bei der Einstallung 38 °C). Nicht nur die Luft muss die richtige Temperatur haben, sondern auch die ganze Einrichtung, also Rost, Papier, Fütterungssystem und Trinkwasser. Kaltes Wasser (< 20 °C) führt zu einer niedrigeren Körpertemperatur, und das können Eintagsküken nicht korrigieren. Sorgen Sie für eine Temperatur zwischen 33 und 35 °C auf Höhe der Küken. Die Stalltemperatur muss höher sein, wenn die Küken kleiner sind. Bei
Bodenhaltung muss die Temperatur der Einstreu ungefähr 30 °C betragen. Diese können Sie mit einem Infrarotthermometer messen.
Sorgen Sie für ausreichend Luftfeuchtigkeit (mindestens 55 %). In kalten Zeiten, wenn Sie mehr heizen müssen, stecken Sie notfalls eine Sprühdüse auf den Heizstrahler. Oder sie schütten ein paar Eimer Wasser durch den Scharrraum, das wirkt Wunder.
Achten Sie auf die Kohlendioxidmenge. Wenn Sie zum Beispiel in kalten Zeiten wenig lüften, kann der Kohlendioxidgehalt ansteigen. Sind die Küken träge und haben Sie ein etwas drückendes Gefühl im Kopf (oder Kopfschmerzen), dann müssen Sie wahrscheinlich mehr lüften.
Erstellen Sie eine Checkliste, die Sie jeweils anpassen und verbessern können. Dann vergessen Sie nichts Wichtiges.
Diese Küken im Alter von 5 Tagen lassen den Kopf aus dem Käfig hängen. Das kann zum Beispiel auftreten, wenn ihnen zu warm ist oder der Kohlendioxidgehalt in der Luft zu hoch ist.
Warum drängen sich diese Küken zusammen?
Diese Küken stehen alle gemeinsam auf dem letzten Stück Kükenpapier. Diesen Boden ziehen sie offensichtlich dem Rost vor. Handelt es sich um einen vollständigen Rost, dann bedecken Sie ihn mit Papier mit der richtigen Stärke und am besten einer Schicht Einstreu und Futter.
Dickes Papier bleibt länger intakt, wodurch Einstreu und Futter länger liegen bleiben. An Stellen, an denen Sie Nässe erwarten, also unter den Tränkelinien, sollten Sie lieber dünneres Papier verwenden.
Qualität der Eintagsküken
Die Qualität eines Eintagskükens ist ein Spiegelbild der Körperkondition der Elterntiere und des Brutprozesses. Küken junger Elterntiere sind zum Beispiel kleiner und benötigen eine höhere Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wenn man die Schwächen der eigenen Küken kennt, kann man ergänzende Maßnahmen ergreifen, um Ärgeres zu verhindern. Beurteilen Sie mindestens zwanzig Küken, um einen Eindruck von der Eintagskükenherde zu gewinnen. Sind zu viele schlechte Küken darunter, dann besprechen Sie die erforderlichen Maßnahmen mit der Brüterei oder dem Lieferanten. In der Zeit zwischen dem Verlassen des Brutapparats und der Einstallung sinkt die Körpertemperatur. Es wurde gezeigt, dass Küken, die mit 37 °C entladen wurden, in den ersten Tagen 10 Prozent Verluste hatten. Sollten Zweifel über die Körpertemperatur bestehen, können Sie mit einem sogenannten „Ohrthermometer“ auf der Kloake nachmessen.
Verhalten einer Eintagskükenherde
Das Verhalten der Küken ist ein wichtiger Gradmesser dafür, ob alles richtig funktioniert. Verteilen Sie die Kisten mit den Küken nach der Ankunft im Stall, möglichst in der Nähe von Futter und Wasser. Sehen Sie alle paar Stunden nach ihnen.
● Die Küken verteilen sich gut im Raum: Temperatur und Lüftung sind in Ordnung.
● Die Küken drängen sich an einigen Stellen zusammen, sind weniger aktiv, starten nicht und liegen „träumend“ herum: Die Temperatur ist zu niedrig.
● Die Küken meiden bestimmte Stellen: Dort gibt es Zugluft.
● Die Küken liegen mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Boden, scheinen nach Luft zu schnappen und beginnen zu „zirpen“: Es ist zu warm oder die Luft enthält zu viel Kohlendioxid (nachmessen!).
(siehe auch Kapitel „Mastgeflügel“)
Eintagsküken einzeln beurteilen: Worauf müssen Sie achten?
Kontrollpunkt
Reflex: legen Sie die Küken auf den Rücken Augen Nabel Beine Schnabel Dottersack Daunenfedern Einheitlichkeit
Temperatur
Nabel
richtig
Küken sollte innerhalb von 3 Sekunden aufstehen sauber, offen und glänzend Nabel muss geschlossen und sauber sein
Beine müssen eine normale Farbe haben und dürfen nicht geschwollen sein Schnabel sauber mit geschlossenen Nasenlöchern
Bauch weich und knetbar müssen trocken und glatt sein alle Küken gleich groß muss zwischen 40 und 40,8 °C liegen falsch Küken braucht mehr als 3 Sekunden, um aufzustehen; Küken ist apathisch geschlossen, trübe Knötchen; Dotterrest; offener Nabel, Federn mit Eiweiß verschmutzt rote Sprunggelenke, geschwollene Sprunggelenke, Missbildungen roter Schnabel; schmutzige Nasenlöcher; Missbildungen Bauch hart und Haut gespannt Daunenfedern nass und klebrig mehr als 20 Prozent der Küken sind um 20 % schwerer oder leichter als der Durchschnitt zu hoch ab 41,1 °C, zu niedrig unter 38 °C; muss 2-3 Stunden nach der Ankunft 40 °C betragen
Achten Sie darauf, ob Küken mit schlecht geschlossenem Nabel darunter sind, zum Beispiel weil der Dotter im Weg war. Solche Nabel schließen sich oft nicht mehr und führen zu einer höheren Verlustgefahr. Es darf also kein schlecht geschlossener Nabel vorhanden sein. Schreiben Sie die Anzahl auf und besprechen Sie dies mit der Brüterei. Ein offener, leerer Nabel schließt sich noch.
Normal, Nabel schließt sich noch. Nicht normal, Nabel kann sich nicht mehr schließen, weil sich ein Stück Dotter darin befindet.
Beurteilung im Alter von 16 Wochen
Gewicht und Körperkondition
Wenn zu leichte Tiere zu legen beginnen, geht dies auf Kosten ihrer Lebensproduktion. Tiere, die schon einen weiter entwickelten Legeapparat und dadurch ein höheres Gewicht haben, stellen kein Problem dar - solange sie nur nicht fett sind. Seien Sie sich bewusst, dass die Gewichtsnormen des Zuchtbetriebes Mindest- und Höchstwerte einzelner Tiere sind. Geht das Durchschnittsgewicht in Richtung Mindestnorm, haben Sie zu viele leichte Individuen. Gibt es zwischen Hennen von oberen und unteren Ebenen einen Gewichtsunterschied, dann ergreifen Sie Maßnahmen, damit sie sich mehr durch das System bewegen.
Mauserstadium Flügelfedern
Vor der Produktion kommt es bei Aufzuchthennen vier Mal zu einer Mauser: einer vollständigen Mauser und drei Teilmausern. Ein flotter Verlauf der Mauser und eine gute weitere Mauser nach 16 Wochen sind ein gutes Zeichen. Zählen Sie nach 15 oder 16 Wochen die Anzahl der noch nicht gemauserten Flügelfedern. Warten Sie mit der Lichtstimulation, bis alle Hennen nur noch maximal zwei Flügelfedern vor sich haben (Mausernote 2 oder weniger). Siehe auch Seite 57.
Uniformität berechnen
Die Einheitlichkeit berechnet man, indem man im Alter von 15 Wochen verteilt über den Stall und die verschiedenen Ebenen 1 bis 3 Prozent der Tiere wiegt, den Durchschnitt berechnet und den Prozentsatz der Tiere bestimmt, die zwischen 10 Prozent über und 10 Prozent unter dem Durchschnitt liegen. Eine Uniformität von mindestens 80 % ist gut, speziell in Kombination mit einem guten Gewicht. Liegt die Uniformität aufgrund vieler kleiner Tiere unter 80, sollten Sie mit der Lichtstimulation noch warten und die Tiere noch ein bisschen wachsen lassen. Liegt sie aufgrund vieler großer Tiere darunter, können Sie, natürlich in Übereinstimmung mit den Wünschen des Legehennenhalters, eventuell bereits stimulieren.
Die Hennen mausern ihre Flügelfedern von innen nach außen. Diese Henne muss noch drei Federn mausern, nämlich die langen ganz rechts. Lange, oft spitze Federn sind älter und daher noch nicht gemausert.
Faktoren, die die Einheitlichkeit beeinflussen: ● Anzahl T iere pro m² ● Futterstruktur (selektives Fressen) ● Futtertroglänge und Futterhöhe
Tränkelänge (Nippel) und Wasserverfügbarkeit
Qualität der Schnabelbehandlung
Stressfaktoren (Krankheit, Impfung) ● Alter, in dem die Uniformität gemessen wird (Geschlechtsentwicklung) genetischer Hintergrund, also die Herkunft
W iegemethode: je mehr Küken man wiegt, desto genauer kann man die Uniformität berechnen
Am Ende der Aufzucht werden die Kämme größer und röter. Auch rund um die Augen entsteht etwas mehr Farbe, wie auf diesem Foto zu sehen ist.