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Mission
Mami
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RUNNING: Lang scheint es ja jetzt auch bis zur Geburt nicht mehr zu sein … Judith Hertell: Richtig, es sind nur noch sieben Wochen bis zum Geburtstermin. Und irgendwann, bald danach, werde ich hoffentlich wieder laufen können.
Herzlichen Glückwünsch von Andreas Schur
In der Serie „Mission Mami“ begleitet RUNNING – Das Laufmagazin exklusiv die erfolgreiche Amateur-Läuferin Judith Iseler durch ihre Schwangerund die frühe Phase der Mutterschaft. Andreas Schur/RUNNING: Eigentlich sollte ich hier Judith Iseler treffen, aber vor mir sitzt Judith Hertell. Darf ich herzlichen Glückwunsch sagen? Judith Hertell: Ja, gerne. Zwei Wochen vor Weihnachten haben mein langjähriger Lebenspartner und zukünftiger Vater unseres Kindes und ich im kleinen Kreis geheiratet. Der Name der Kleinen wird dann auch besser zu unserem gemeinsamen Namen passen. Im Sommer wird dann vielleicht noch eine größere Party folgen. Dann darf ich auch wieder Wein und Sekt trinken.
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RUNNING: Das geht jetzt nicht mehr? Judith Hertell: Bei mir nicht, seit der 27. Woche laufe ich nicht mehr. Der Bauch ist im Weg, auch beim Radfahren. Alle fünf Minuten zum Austreten anzuhalten, bringt auch nicht wirklich den Laufgenuss. Aber Nordic Walking funktioniert noch immer zur teilweisen Aufrechterhaltung der Fitness und Ausdauerfähigkeit. Darüber hinaus schwimme ich mehrmals die Woche. Drei Mal pro Woche bin ich auf dem Crosstrainer im Fitness-Studio und absolviere zudem ein Circuit Training. Die Geräte sind durch einen speziell ausgebildeten Physiotherapeuten eingestellt worden. Aber das Laufen vermisse ich schon. RUNNING: Meinst Du, dass Du durch das Alternativtraining nach der Geburt schneller wieder zu Deiner gewohnten Form finden wirst? Judith Hertell: Definitiv! Auch die Gymnastikübungen, die wir in den letzten beiden Ausgaben der RUNNING vorgestellt haben, tragen dazu bei. Die typischen Schmerzen in den Füßen und im Rücken, über die andere Frauen berichten – verursacht durch das höhere Gewicht in der späteren Phase der Schwangerschaft –, sind bei mir nicht aufgetreten. Wenn ich wieder gut ins Training zurückfinde und alles klappt, würde ich gerne meinen Frei-
ANDREAS SCHUR
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start beim Freiburg Marathon in Anspruch nehmen – aber diesmal den Lauf als reinen Genusslauf angehen. RUNNING: Bei unserem letzten Gespräch hast Du auf die Bedeutung der Ernährung hingewiesen, insbesondere auf den teils erhöhten Mineralien- und Vitaminbedarf. Ist diesbezüglich alles im grünen Bereich geblieben? Judith Hertell: Ich habe alles in den Speisen ausgerechnet, die ich gerne und regelmäßig esse. Da ich während der ganzen Zeit weder Wadenkrämpfe noch sonstige Problemchen hatte, die auf einen Mangel hätten schließen können, denke ich, dass ich ausreichend versorgt war. Mein HB-Wert wurde ja regelmäßig kontrolliert: Vor der Schwangerschaft: circa 15,5–16 g/dl, 7. und 13. Woche: 12,8 g/dl, 23. Woche: 14,9 g/dl. Also die ganz normalen Schwankungen, die man so hat als Schwangere – gerade der Abfall am Anfang! RUNNING: Man kann also sagen, Du bist bestens vorbereitet für den „Schlussspurt“ Deiner Schwangerschaft? Judith Hertell: Ja, obwohl ich erneut erfahren musste, dass man in der Schwangerschaft den eigenen Körper noch genauer kennenlernt und es sich immer lohnt, auf die Signale, die er sendet, zu hören. Beim letzten Kontrolltermin beim Gynäkologen maß der Muttermund leider nur 50 Millimeter, er hätte eigentlich 84 Millimeter messen sollen.
Nachtrag: Ende Januar 2012 brachte Judith Hertell ein gesundes Mädchen zur Welt – Fortsetzung folgt!
RUNNING | 3/2012