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Mission

Mami dass Kinder feste Abläufe brauchen, zum anderen will ich ja auch noch ein bisschen trainieren. Mit einem festen Programm lässt sich das einfach besser planen und man kommt nicht in die Verlegenheit, dass auf einmal der Tag vorbei ist und man nicht mal ansatzweise zu irgendetwas gekommen ist.

Aufsteigende Formkurve In der Serie „Mission Mami“ begleitet RUNNING – Das Laufmagazin exklusiv die erfolgreiche Amateur-Läuferin Judith Hertell durch ihre Schwangerund die frühe Phase der Mutterschaft. Andreas Schur/RUNNING: Judith, wie ich mitbekommen habe, strebst Du im Aufwind Deiner Formkurve wieder ambitionierte Ziele an? Judith Hertell: Da hast Du recht: Nach eineinhalb Jahren möchte ich wieder einen Marathon laufen. Seit einigen Wochen hat sich alles ganz gut eingespielt, wir haben einen mehr oder weniger strukturierten Tagesablauf mit festen Schlafzeiten. Das war mir von Anfang an wichtig, weil ich zum einen der Meinung bin,

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RUNNING: Und wie sehen dann konkret Deine Einheiten aus? Judith Hertell: Ella wird zwischen sechs und sieben Uhr wach, um neun Uhr steht das erste von drei Tagesschläfchen an. Ideal für den Sport! Immer abwechselnd einen Tag Laufen, einen Tag Radeln. Jeden Tag Laufen wollte ich meinem Körper noch nicht zumuten, zumal das Radfahren angeblich das beste Beckenbodentraining überhaupt sein soll. Und da ich immer noch stille, muss ich wegen der Stillhormone vorsichtiger sein, sonst gibt es wieder irgendeine Verletzung … Ella schläft im Jogger beim Laufen etwa eine Stunde, beim Rennradfahren 1: 15 Stunden. Wenn sie wach wird, bleibt sie noch fünf bis zehn Minuten still und guckt, dann möchte sie raus und sich selber bewegen. Das will ich natürlich unterstützen und so mache ich momentan das, was ich ohne Kind nicht so gerne gemacht habe: Ich habe je drei verschiedene Rad- beziehungsweise Laufstrecken, die genau auf diese Länge zurechtgeschnitten und fest eingeplant sind. RUNNING: Was ist zu beachten, damit Ella sich bei den Trainingseinheiten wohlfühlt? Judith Hertell: Gerade beim Radeln sind die Temperaturunterschiede riesig. Ella sitzt unter der Schutzfolie, nur der Insektenschutz beim Radfahren war mir zu heikel, Babys bekommen vom Fahrtwind gerne Bindehautentzündung, sie hat also keinen Fahrtwind. Die Plastikfolie macht aus dem Jogger quasi ein Gewächshaus mit entsprechenden Temperaturen bei Sonnen-

schein! Noch ein ArTei.lMo9nat gument tw e a 8 eburt für die frühe Sportnach der G einheit. Zu Beginn habe ich Ella meist Langarmbody, Kniestrümpfe und Sonnenhut aufgezogen und sie mit einem Spucktuch zugedeckt. Vorteil: Langarmbody und Spucktuch halten am Anfang ausreichend warm, gegen Ende der Tour sind sie zum Sonnenverdeck ein zusätzlicher Schutz vor UV-Strahlung. Apropos: Ganz wichtig ist natürlich der Sonnenschutz, ich habe ein Sonnengel mit LSF 50 aus der Apotheke, welches ich selbst seit Jahren gerne benutze. Sonst mag ich eine gesunde Kinderhaut nicht an irgendwelche Cremes gewöhnen. RUNNING: Baby zufrieden, Mami fit – gab’s mal wieder einen Wettkampf? Judith Hertell: Mitte Juli: der erste „richtige“ Wettkampf. Will heißen, ich habe gut trainiert und machte mir Hoffnung auf ein gutes Ergebnis. Die Premiere des Donaueschingen Triathlon, bestehend aus 1.000 Meter Schwimmen, 42 technisch einfachen Radkilometern und einer topfebenen Laufstrecke von zehn Kilometern. Hat super geklappt. Tipp für stillende Mamas: Wettkämpfe bestreiten funktioniert tatsächlich. Ich versuche immer, Ella möglichst vor dem Start noch einmal zu stillen, dass die Brust leer ist. Beim Triathlon war ich allerdings allein angereist. Das heißt: Milchpumpe mitnehmen, genug Zeit zum Pumpen einplanen, das Warmmachen zwangsweise eher kurz halten. Bei jedem Wettkampf gibt es irgendwo im Zielbereich einen Kühlschrank für die Zwischenlagerung. Man muss nur fragen. RUNNING: Das Internet sagt, dass Du in 2:19 Stunden gewonnen hast. Glückwunsch und alles Gute für den Marathon!

RUNNING | 1/2013

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