Mission
Mami
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ANDRÉ SCHRÖD TER
WARM UP |
Mami
Wiedereinstieg In der Serie „Mission Mami“ begleitet RUNNING – Das Laufmagazin exklusiv die erfolgreiche Amateur-Läuferin Judith Hertell durch ihre Schwangerund die frühe Phase der Mutterschaft.
TELL FRIEDHELM HER
Andreas Schur/RUNNING: Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Gesamtrang beim Bottwartal-Marathon in 3:11 Stunden. Das war doch ein gelungener Wiedereinstieg, oder? Judith Hertell: Ja, es ist besser gegangen als gedacht, denn mein Plan war das Abstillen. Nach acht Monaten war es Zeit, dass Ella alleine isst oder ein Fläschchen trinkt. Sie fand es am Anfang nicht so super, aber die zwei Zähnchen, die sich durch mächtige Sabberei ankündigten, veranlassten Ella immer wieder zum
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Zubeißen. Und das tat weh! Eigentlich dachte ich, dass das Abstillen nicht so schmerzhaft werden würde, da ich nur noch zwei Mal am Tag gestillt habe. Aber Pustekuchen. Zwei Wochen lang war ans Laufen nicht zu denken. Ein guter Sport-BH war Gold wert. Ich habe zwei Wochen lang Sport-BH getragen, auch nachts. Die Coolpacks, die sonst bei Zerrungen oder Ähnlichem Anwendung finden, landeten nun im BH und wirkten Wunder. Zu trinken gab es nur noch einen Liter pro Tag: Salbeitee. Das ist ganz schön wenig, bin ich doch ab und an auf der Rolle gewesen und hätte wirklich Durst gehabt, nach Wasser! Nach den zwei Wochen bin ich wieder ganz normal ins Training eingestiegen. Bereits zwei Wochen nach dem Abstillen hatte ich endlich wieder meine alte Schuhgröße. In Schwangerschaft und Stillzeit war es eine halbe Nummer größer. Alte Schuhgröße, alte Muskulatur? Keine Ahnung. Ich versuchte es einfach. Neutralschuh ohne alles. Klappt super! Also scheint sich der Körper von den Strapazen und Hormonen erholt zu haben.
RUNNING: Wie konntest Du mit Deiner kleinen Tochter die Vorbereitungen für einen Marathon schaffen? Sicherlich erfordert das viel Erfindungsreichtum? Judith Hertell: Bei den Long-Joggs wollte ich nicht, dass mein Mädchen so lange sitzen muss, also gab es nur zwei Möglichkeiten: Nachdem mein Mann von der Arbeit kam oder bevor er ging. Ich entschied mich für die zweite Variante und so klingelte einmal die Woche mein Wecker morgens um drei, abpumpen und los ging es um vier Uhr. Um sieben war ich wieder zu Hause, da stand Ella gerade auf und hatte nix gemerkt. Super! RUNNING: Und das klassische Tempotraining auf der Bahn? Judith Hertell: Für mich ist die Kombination Tartanbahn und
Spikes unil 1o0 e T nat schlagbar etwa 10. Meburt G r e d effizient. Problem: Sonach bald der Jogger steht, gehen Ellas Äuglein wieder auf. Aber vor mir her schieben, das war schlichtweg zu kurvig. Also versuchte ich Folgendes: Am Anfang der langen Gerade der 400-Meter-Bahn schiebe ich den Wagen ganz sachte an, um ihn dann zu überholen und dann, wenn er fast schon wieder stehen bleibt, wieder einzuholen. Problem: Jedes Mal, wenn ich zum Sprint anziehe, denkt meine Tochter, ich renne weg und käme nie wieder. Dass ich im Kreis laufe, kann sie ja nicht wissen. Also umkehren. Den Jogger wieder ganz sanft anschieben, umdrehen, nach hinten wegsprinten und bis Ella merkt, dass ich nicht mehr da bin, komme ich ihr auch schon entgegengerannt. Klappt! Und das Kind freut sich jedes Mal auf Neue, wenn ich vor ihm auftauche! RUNNING: Dann ist der Winter mit Schnee und Glatteis eingekehrt. Wie kommst Du unter diesen Bedingungen mit dem Babyjogger zurecht? Judith Hertell: Bei uns kommt nur einmal pro Tag der Räumdienst. Man kann sich ja ungefähr vorstellen, wie da die Straße aussieht. Macht nix, dachte ich, mein Jogger hat ja ein gutes Profil und ich zieh einfach meine TrailSchuhe an. Pustekuchen. Das Ganze ist eine einzige gefährliche Schlitterpartie, also bitte nicht nachmachen! Sobald Schnee liegt, bleibt der Jogger in der Garage. Also musste ich mir eine andere Variante des Trainings überlegen. Zu unserem Haus führt ein etwa 350 Meter langer, verkehrsfreier Privatweg mit bis zu 15 Prozent Gefälle. Ein super Hügelsprint-Training! Und Ella? Die wird im Schlitten hinterhergezogen. Und als „Trabpause“ bergab, darf ich dann mit ihr den Berg runterfahren. Und die Grundlagen kann ich auf der Rolle erhalten.
RUNNING | 2/2013
Beschleunigung im richtigen Moment. DER NEUE WAV E RIDER 16.
Wir haben unseren Klassiker noch besser gemacht. Das neuentwickelte und leichtere SR Touch Material dämpft noch sanfter und sorgt zusammen mit der Smooth Ride Technologie im Vorfuß für einen schnelleren und kraftvolleren Abdruck. MIZUNO.DE