RUTH BAUMGARTE
RUTH BAUMGARTE FARBRAUSCH AM KESSEL
St채dtische Kunstsammlungen Salzgitter
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KÜNSTLERISCHE DARSTELLUNGEN VON ARBEIT NEHMEN STETS ZUR JEWEILIGEN FORM VON ARBEIT STELLUNG. SIE DEUTEN, INTERPRETIEREN, UNTERSTÜTZEN ODER KRITISIEREN SIE. Mehr als bei anderen Bildthemen wird
ein empfindlicher gesellschaftlicher Bereich zur Anschauung gebracht, schon
deshalb, weil Arbeit wie kein anderer Lebensbereich für Gesellschaftsformationen strukturbildend und mit sozialer
Regulierung verbunden ist. Gerade in
der Bildproduktion zum Industriebild
wird dies in polarisierendem Maße
RUTH BAUMGARTE FARBRAUSCH AM KESSEL S A N D RA M ÜH L EN BEREN D
sichtbar 1: Das erste Großgemälde metallindustrieller Arbeit Tableau der In-
ten Weltkrieg, besonders in den expres-
Industrie in Gestalt von Allegorien und
Conrad Felixmüller, in den Arbeiten von
dustrie entsteht 1858 und verherrlicht
Symbolen. 2 Ford Madox Brown stellt
sionistischen Darstellungsformen von
hingegen 1852 als erster den Arbeiter
Von Menzels Bild ausgehend bewegen sich die künstlerischen
ein Sozialrealismus, der die harte und
Jahre zwischen Ablehnung und Bejahung von Technik, oft
ins Zentrum der Gesellschaft. Ihm folgt gesellschaftlich gering bewertete Arbeit
fokussiert, ein bis dahin undenkbares
Thema in der Bildenden Kunst. Pionier war bekanntermaßen Adolph von Men-
zel, der 1875 in seinem Gemälde Das
Eisenwalzwerk das tatsächliche Interieur einer großindustriellen Anlage schildert und die äußerliche wie innere Verfasstheit der Arbeitenden freilegt.
Aussagen zum Industriebild innerhalb der nachfolgenden
in Beziehung von Mensch und Maschine, von Arbeitern und Produktionsverhältnissen. Einige Künstler wie Constantin
Meunier oder Otto Bollhagen �ezialisieren sich bis zum
Ende des Ersten Weltkrieges ganz auf das Industriebild und bauen es zu einem eigenen Genre aus; es wird auch für und
im Auftrag von Unternehmen gemalt und erste Kunstaus-
Otto Dix und George Grosz, aber auch in
dem gemäßigt expressiven, dokumenta-
rischen Stil eines Richard Gessner. Die künstlerische Kreativität zum Arbeits-
bild ist immens und von differenziertem Ausmaß; nach 1933 verschiebt sich die-
ses jedoch mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten hin zu einer dominierenden Macht- und Gewaltästhetik.
stellungen werden veranstaltet. 3 Dem affirmativen Indust-
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges
mit ausgeprägter sozialkritischer Tendenz wie bei�ielsweise
des vor 1933 anzuschließen, fiel den
riebild stellt sich von Anfang an ein veristischer Realismus bei Käthe Kollwitz entgegen
und schließlich sind es auch
die Formeninnovationen der künstlerischen Avantgarde,
die das Arbeitsbild befördern. Vollends politisch wird
es schließlich nach dem Ers-
an die Traditionen des Industriebil-
Künstlern schwer. Im Vordergrund stand die künstlerische Verarbeitung
der Gräueltaten, die Bildproduktion vor
dem Hintergrund von Zerstörung und
menschlichem Leid. Zaghaft näherten sich Künstler wie Joseph Hegenbarth
oder Mia Münster dem Wiederaufbau;
das Industriebild schien gebrochen, der Arbeiter abstrahiert. Mit der Tei-
Adolph von Menzel Das Eisenwalzwerk · 1872 – 1875 Öl auf Leinwand · 158 × 254 cm Bildnachweis: bpk · Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Jürgen Liepe
lung Deutschlands sollte sich dies än-
dern – so förderte die Staatskunst der DDR das Genre erheblich, und auch die Bundesrepublik verfolgte 1952 mit
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der vom Bundespräsidenten Theodor
der Industrie zu suggerieren versuchte.
und Stahl eine Wiederbelebung. Diese
sichter schaut, sie bei der Arbeit porträ-
Heuss eröffneten Ausstellung Eisen
Sie ist es, die den Arbeitern in die Ge-
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Ausstellung wurde von der Schwerin-
tiert und markante und zum Teil neue
dustrie initiiert und war eine groß an-
Bild�rachen für die Kraft körperlicher
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gelegte Image-Kampagne mit dem Ziel, die
Arbeit einsetzt. Dass sie sich selbst als
Schwerindustrie in ihrer Rolle als dienender
Arbeiterin zwischen Schaffen und Er-
Mäzen im Bewusstsein der Öffentlichkeit
schaffen versteht, wird besonders an
zu verankern. War doch 1952 die Schwe-
zwei zeitlich weit auseinanderliegenden
rindustrie weniger als Förderer der Kunst
Selbstporträts deutlich.
und Kultur denn als Produzent von Kriegsgütern in Erinnerung 6.
Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel
schreibt zu jener Zeit zur Ausstellung: Eine überraschende neue Erkenntnis
nahmen die Industrie-Mäzene mit nach Hause: Obwohl sie den Künstlern [1500
Gebunden an einen Auftraggeber waren bis dato Indust-
obligatorischen Eisen- und Stahlmotiv eine
Medium geschichtlicher Zustandserfassung und dienten der
Teilnehmer] freigestellt hatten, neben dem freie Arbeit einzusenden, hatten sich über
80 Prozent freiwillig für die themagebundene Aufgabe entschieden. Akademie-Direktor Kamps formulierte daraus gleich die
praktische Nutzanwendung: Anstatt den
Maler sich selbst zu überlassen, sollte man ihm heute besser Aufträge geben. Dadurch
rie- und Arbeiterbilder zweifellos für die Unternehmen ein Selbstvergewisserung und Selbstbestätigung, um gleichwohl
Nur insofern ist das autonome Selbst-
beiten beförderten die Gattung, blickten hinter die Kulissen,
dem es nicht als Dokument einer sich in
nicht als bloßes Dekorum zu gelten. Freie künstlerische Ardirekt in die Gesichter der Arbeiter. Einige Künstler nach
1945 vermochten dies eindrucksvoll umzusetzen - in besonderem Maße, innovativ wie engagiert, die Künstlerin Ruth Baumgarte.
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hilft man ihm nicht nur finanziell, sondern
Ihre Porträts zeugen von den immensen Leistungen, der
wecken neue Impulse. In der Tat ist bisher
beim Wiederaufbau der Industrie im Nachkriegsdeutschland.
auch künstlerisch. Denn die neuen Themen kaum ein Künstler von selbst auf die Idee
gekommen, in ein Hüttenwerk zu gehen. Umso mehr waren sie jetzt gepackt von der
Farbenwucht eines Hochofen-Abstichs, den Dimensionen einer Walzenstraße oder der
Dynamik, die in den Bewegungen schwer-
Schwerstarbeit, auch von den Entbehrungen der Arbeiter Die zugehörigen industriellen Arbeitswelten zeigen ihre Bestrebungen um eine Neuformulierung des unternehmerge-
bundenen Industriebildes, indem sie eine Kombination von technischen Details, reduzierter Dominanz der Maschinen über die Arbeitskraft und künstlerischer Ästhetik der Perspektive und Formgestaltung schafft.
arbeitender Männer steckt.7
Sie ist eine der wenigen Künstlerinnen in der Geschichte des
der Wille zur Erneuerung, das Abgren-
künstlerisch auseinandergesetzt hat, sie ist auch bis dato die
Mit Eisen und Stahl zeigte sich einerseits zen zur NS-Kunst, anderseits jedoch auch eine unternehmensgebundene Iko-
nografie, die Traditionellem verpflichtet sein sollte.
KÜNSTLERISCHE SELBSTPORTRÄTS VERMÖGEN DURCH IHREN KALEIDOSKOPISCHEN GEHALT DEN BLICK IN DIE VERGANGENHEIT UND AUF DEN SELBSTVERWEIS DES KÜNSTLERS ZU RICHTEN.
Industriebildes, die sich mit Industrie, Technik und Arbeit
einzige Künstlerin schlechthin, die den Gegenstand direkt vor Ort, statt an Vorlagen im Atelier studierte. Sie hebt sich
ab von dem in den 1950er Jahren neuen visuellen Paradigma, der Pastellepoche , die Leichtigkeit und Freundlichkeit 9
bildnis Ausdruck des Subjektiven, in aller Einzelheit offenbarenden Künstler-
natur verstanden werden kann, sondern auch als Selbstentwurf, Wunschbild
und adressatenbezogene Konstruktion. Dieses Spannungsfeld ist einerseits an ganz eigene Produktionsbedingungen
geknüpft, die biografisch zu verorten
sind, anderseits an künstlerische Ent-
wicklungen und Fragestellungen, die im Spannungsbogen von künstlerischer Ausbildung bis zur Etablierung als Künstlerpersönlichkeit bei�ielsweise im Vergleich eines frühen und �äten
Selbstporträts erfahrbar werden können.
So sind die beiden Selbstporträts Ruth
Baumgartes, jenes von 1947 und jenes von 1979, Spiegel des zu verhandelnden Themas Arbeitswelten, insofern, dass sie sich nicht nur ikonografisch erkennbar
im ersten Bild als schaffende Künstlerin
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inszeniert, sondern im zweiten Bild mit den von ihr über zwei
für Bildende Künste in Berlin beginnt
Arbeiterbild – fast zu verschmelzen erscheint.
trickfilm-Atelier arbeitet. Ihre prägen-
Jahrzehnte hinweg bearbeiteten Gattungen – Industrie- und
und gleichzeitig im Kaskeline-Zeichen-
Künstlerisches Schaffen ist in jeglicher Form kreative Arbeit,
den Professoren sind Gerhard Ulrich,
auch im Verständnis von Arbeit schlechthin: par wirtschaft-
Wilhelm Tank und Kurt Wehlte, deren
künstlerische Expertisen im Frühwerk
licher Definition als Komponente der Produkterzeugung und philosophisch
der Künstlerin widerscheinen: die Kraft
als bewusst schöpferisches Handeln.
der Zeichnung und der Illustration im
Liegen die Indikatoren für das frühe
Erbe eines Daniel Chodowieckis, den
Selbstporträt noch im Akademischen,
Gerhard Ulrich als Meister seiner Art
respektive im Kanon der Künstlerinsze-
lehrte; anatomisches Wissen und Kön-
nierung mit Pinsel und Farbpalette be-
nerschaft, die Wilhelm Tank einst bei
gründet, die in keiner Weise den Reiz
Hans Virchow und bei Paul Richer stu-
des überaus gelungenen, farbintensiven
dierte und lehrreich sowie streng an
Porträts trüben, sind es nun im zweiten
der Kunsthochschule vermittelte. Das
Bild diejenigen, die sie bis dato porträ-
auffallend farbtechnische Wissen der
tiert hat: die Arbeiter in der Fabrik.
Künstlerin darf mit ihren Kursen bei Kurt Wehlte begründet werden. Auf
Das Ölbild auf Hartfaser von 1947 bün-
Empfehlung Max Slevogts unterrichtete
delt im Material wie in der Ausführung
Wehlte ab 1933 an der Kunsthochschu-
wichtige Referenzen für ihr Können und
le in Berlin Maltechnik und gründete
ihre Kennerschaft, die einerseits ihre
hierzu Lehr- und Versuchswerkstätten. 10
Selbstdefinition als freie, unabhängige
Künstlerin unterstreichen, andererseits
Alle drei genannten Lehrer flankieren
gartes Talent, mit Farbflächen Formen
trät der Künstlerin, das drei Jahre nach
ihre Schaffenskraft bewerben. Baum-
in gewisser Weise das junge Selbstporihrer Ausbildung entstanden ist. Doch
zu setzen, die das gegenständliche Bild
ergeben und zum Teil in abstrakte Flächen verlaufen, ist
hier schon erkennbar, wenngleich das Akademische durch
Ruth Baumgarte Frühes Selbstbildnis · 1947 Öl auf Hartfaser · 45 × 37 cm
wesentliche Details wie der zeigende Gestus der anatomisch
Gelernten zu etwas Eigenem, für einen
steht etwas im Widerspruch zur lässig im Mundwinkel ge-
Neuanfang, und überhaupt für einen
haltenen Zigarette, deren Spitze auf das Ende des Pinsels,
Start in ein eigenes Œuvre.
der wiederum in der Verlängerung in der Farbpalette endet,
1943 lernt sie an der Hochschule den
kittels und Pullovers im imaginären Dreieck die Leichtigkeit
Baumgarte, Tochter des UFA-Chefs
Profession wird noch durch die Baskenmütze und durch
produktionsgesellschaft Kurt Rupli
ihres künstlerischen Könnens einleitet. Der Verweis auf ihre
Atelierdetails wie die über Kopf, auf einer Leine im Hintergrund hängende Puppe gesteigert. Inwieweit die Situation
der Puppe, vormals beliebtes Zeichenrequisit bzw. Motiv der Moderne / der Avantgardekünstler, ein Hinweis auf ihre
Eliminierung in den Künsten der NS-Zeit geben soll, kann interpretatorisch nur vermutet werden. Abwegig wäre dies
nicht, auch nicht die Interpretation, dass die Künste auf dem Kopf stehen oder vielmehr wieder verlebendigt bzw. erneuert
werden müssen. Ihre Teilhabe suggeriert sie selbstbewusst mit ihrem Porträt, auch ihre Herkunft, die aus Künstlerkreisen der Weimarer Republik.
im ernsten Blick der Künstlerin, auch
in der virtuosen Benutzung des vormals
exakt ausgeführten linken Hand bestimmend ist. Letztere
verweist und über die einzelnen Farbnuancen ihres Maler-
zeigt sich die Emanzipation nicht nur
und Mehrheitseigners der Tobis-Filmund der Schau�ielerin Margret Kell-
ner-Conrady, mit einer Kindheit im Berliner Künstlermilieu, vertraut mit
den künstlerischen Experimenten einer fragenden, suchenden Generation,
begabt und gefördert, erlebt als 10-jährige den Wechsel in die Diktatur und wächst in ihr und im Kunstkreis ihrer Eltern zu einer jungen Frau heran, die
schließlich 1941 ein Studium der freien
Grafik und Malerei an der Hochschule
Künstler Eduard Busse kennen. Die beiden heiraten noch im selben Jahr; die Hochzeitsnacht verbringen sie
im Luftschutzkeller. Doch sind dem Künstlerpaar kaum glückliche Jahre
beschieden. Infolge der Evakuierung der Kunsthochschule, wechselt Ruth
Baumgarte 1944 nach Sonneberg in ein
Meisteratelier der Staatlichen Indust-
rie- und Kunstgewerbeschule, die kurz darauf ebenfalls geschlossen wird. Ihr
Kommilitone Florian Breuer, ein Schüler Max Kausʻ, geht denselben Weg und ins-
piriert sie in dieser Zeit zu expressiverer Aquarellmalerei.
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angehöriger. In der Ernsthaftigkeit der eigenen Lebenssituation, in der nicht nur die Trennung und Scheidung von
Eduard Busse, dessen Kriegserlebnisse als deutscher Soldat und Kriegsgefan-
gener mit den Erlebnissen Ruth Baumgartes kollidieren, sondern auch mas-
sive familiäre Spannungen zum Tragen kommen, schaut sie selbstbewusst nach vorne. 11
Einige Wochen vor Kriegsende er-
Vor diesem biografischen Hintergrund
des russischen Einmarsches drängt
Jahre �äter kaum merklich im Selbst-
reicht sie wieder Berlin. In Erwartung
Eduard Busse sie, sich das Leben zu nehmen, sollten die Russen die Stadt
malt sie das Selbstporträt 1947, das 32 porträt von 1979 nachhallt. (Seite 136)
einnehmen. Der darauf folgende Ver-
Erinnerungsfragmente ergeben sich au-
Baumgarte wird gemeinsam mit ihrer
Ähnlichkeit, in der Frisur, in der linken
such misslingt glücklicherweise. Ruth Mutter Opfer der Zwangsevakuierung
von Berlin-Karlshorst, im Zuge derer sie die vertraute Wohnung in der
Rheingoldstraße 32 verlassen muss.
Diese erste harte Nachkriegszeit unter russischer Besatzung ist durch disparate Auftragsarbeiten als Pressezeichnerin
einer der ersten deutsch-russischen
Tageszeitungen sowie als Kunstlehre-
rin am Ulrich-von-Hutten-Gymnasium geprägt. Immerhin ermöglicht erstere
Tätigkeit ihr, per Ausnahmegenehmigung für kurze Zeit in die verlassene
Wohnung im nun sowjetischen Sperr-
bezirk Karlshorst zurückzukehren und
einige persönliche Dinge und auch Werke zu retten.
genscheinlich in der physiognomischen Hand und im Blusenkragen sowie in
der Formatauswahl und im Körperan-
schnitt. Auch ist die Ernsthaftigkeit im
Blick geblieben. Ansonsten ist alles an-
ders, weniger leicht zu durchschauen. Jegliche Künstlerattribute und -attitüde
hat sie abgelegt; selbst der Verzicht auf Farbe re�ektive Öl, die Hinwendung
zu Kreide auf getöntem Papier können
nicht gegensätzlicher sein, wie die ge-
samte Formulierung ihrer Person in einer Aneinanderreihung von Schatten, besonders in der rechten Gesichtshälfte. Die Au-
gen sind nicht mehr durch markante Augenringe als Zeichen
Joseph Stella In the Glare of the Converter · 1908 In: Charities and the Commons · 6. März 1909 Kohle auf Papier Bildnachweis: Courtesy Carnegie Library of Pittsburgh
von Schwere (Kriegserlebnisse und kreative Auseinandersetzung) bemüht, sondern klar, fast stechend und erste Instanz. Die seelische Verfasstheit beherrscht das ganze Gesicht, eine gewisse Strenge gepaart mit Trauer und Erschöpfung, trotz alledem selbstbewusst.
1946 verlässt sie Berlin zunächst tem-
Baumgarte steht zu jenem Zeitpunkt mitten im Leben, seit
Verkörperung Baumgartes Porträt; es
meinsam mit ihrer Mutter nach Biele-
Galerie in Bielefeld. Sie ist Mutter dreier Kinder, verheiratet
suchenden Jugend und dem erfahrenen,
porär, �äter dauerhaft und zieht gefeld, wo sie vorest bei der Familie ihres Ehemanns unterkommt. Die Ehe wird
allerdings im September 1946, noch
vor der Geburt des Sohnes Thomas geschieden; den Namen Busse trägt
sie zunächst weiter. Als freischaffende
geraumer Zeit führt sie neben ihrem freien Arbeiten eine
mit dem Besitzer des Eisenwerks Baumgarte und künstlerisch wie gesellschaftlich etabliert. Ihr Selbstbildnis reüssiert kaum darauf. Sie wirkt wie aus einem ihrer Werke ent�rungen
– eine Arbeiterin in der Fabrik. Der Kohlestift ist Zeichen-
material und Schmutz zugleich; der Türrahmen wird zum
Rohr und der dahinterliegende Raum zur Fabrikhalle. Sie hält
scheint ein Brückenbild zwischen der
wissenden Alter zu sein. In dem Aquarell konzentriert die Künstlerin proleta-
rische Existenz, in dem sie das Typische im Individuellen herausarbeitet, ohne
das Individuelle dabei dem Typischen zu opfern.
inne, verharrt, pausiert und konzentriert die Schwere eines
Im Bild Der Morgen von 1958 (Seite 31)
nur für ihren eigenen Lebensunterhalt
Es ist naheliegend, das Bild Arbeiter von 1961 (Seite 61) hier
dent, mit einem älteren, stark ausgemer-
den ihrer Mutter und weiterer Familien-
den stärksten Werken der Arbeitswelten. Es ist die männliche
Malerin und Grafikerin, die auch erste
Ausstellungen ausrichtet, sorgt sie nicht und den ihres Sohnes, sondern auch für
produktiven Lebens im Blick auf den Betrachter.
als Pendant mit aufzunehmen, gehört es nicht nur mit zu
wird dieses Verständnis besonders evigelten, auf das Gesicht konzentrierten
Arbeiter im Vordergrund, der die ange-
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S AND RA M ÜHLENBEREND
wältigung der Alltagsrealität zum Ästhetischen einbezieht.
Hieraus �eist sich ihre Modernität, ganz im Sinne Pierre Bourdieus: Alles �richt dafür, dass populäre Ästhetik sich darauf
gründet, zwischen Kunst und Leben einen Zusammenhang zu behaupten, oder, anders gesagt, auf der Weigerung, jene Verweigerungshaltung mitzuvollziehen, die aller entfalteten Ästhetik
Baumgarte arbeitet sich ab an einem ge-
Alltagseinstellung und genuin ästhetischer Einstellung.
akademischen, das sie harmonisch redu-
zugrundeliegt, d.h. die schroffe Trennung zwischen gewöhnlicher
deutete Masse in der Straßenschlucht im
Hintergrund zu repräsentieren scheint. Ähnlich Joseph Stellas Arbeiterbildern
von 1908, die dem amerikanischen
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DER ZYKLUS „ARBEITSWELTEN“ REPRÄSENTIERT INSOFERN EINEN REALISMUS, ALS DASS ER AUF GRUNDLAGE DER LEBENDIGEN ERFAHRUNG BASIERT.
Realismus verschrieben sind, benutzt
Jedoch übersetzt Baumgarte im Hauptwerk dieses Zyklus
Nachfühlbarkeit hervorbringt, ohne in
Wirklichkeitsschilderung, sondern in synthetische Realmon-
Baumgarte ein Formenrepertoire, das Sentimentalität zu verfallen.
Dies unterscheidet sie von unternehmensgebundenen Künstlern, sie bleibt
diese nicht in eine, in naiver Praxis entstandenen objektiven tagen aufeinander bezogener dokumentarischer Elemente, deren Lenkung in der Steigerung des Themas vor allem auf
senübergreifendes Denken mitgab, sondern auch aus ihrer in gewisser Weise
kurzeitigen Sozialisation in der Sowjeti-
schen Besatzungszone Berlins im Nach-
rin bis zur kleinsten Schraube studiert
und gekonnt einzelne Funktionen verschiedener Maschinen aus der vereinzelten Betrachtung zu einem übergreifenden, zu verstehenden Konstrukt, zu einer räumlichen Ordnung aufbaut, um
in der Auflösung gegenwärtige Kunst durchscheinen zu lassen.
stand: aus ihrer Studienzeit existieren
Allgemeinen hatte, wie sie das Skizzieren in Industriehallen,
die Sensibilität für Schicksale und klas-
sie als Frau, als Nicht-Industriearbeite-
terporträts – zeigt sich, welchen Stellenwert Arbeit für sie im
Ihr fast schon programmatischer Blick aus dem Künstlermilieu heraus, das ihr
an der tatsächlichen Vorlage selbst, die
Sehr geschickt öffnet sich die Künstle-
Mit ihrer eigenen Inszenierung 1979 – in Anlehnung an Arbei-
�eist sich nicht nur aus ihrer Herkunft,
ziert und zu erneuern sucht, schließlich
Farbe basiert.
sich treu, dem Gegenstand, dem Arbeiter, dessen Position und Bedeutung.
sehenen Formengut, zuerst an jenem
das jahrelange künstlerische Arbeiten zum Eisenwerk Baum-
garte in Bielefeld im Besonderen prägte. Zwischen 1953 und 1968 skizzierte, zeichnete und aquarellierte sie neben ihren
rin dem neuen thematischen Gegen-
Tuschfeder- und Kohlezeichnungen
wie Arbeiter auf dem Dach von 1943 und Arbeitspause beim Verladen vor Ort der Salzblöcke auf die Schüttelrutsche von
künstlerischen Schwerpunkten, Landschaft und Porträt, Sze-
1943/44 (Seite 54f.), deren bildkünst-
den Baumgarte-Werken, unter anderem auch für den jährlich
auf der skizzenhaften Wiedergabe von
nen aus der Industriegeschichte sowie situative Erlebnisse in herauszugebenen Firmenkalender.
lerisches Augenmerk augenscheinlich ruhendem Körper liegt.
kriegsdeutschland, der sie gestalterisch
Es muss für sie eine Herausforderung gewesen sein, ein
Die Arbeitspause besitzt in den künst-
Menschenbild in aller Nähe für sie er-
welt ihres zweiten Mannes, Hans Baumgarte, dem Besitzer
schon immer einen besonderen Wert,
zugearbeitet hat bzw. deren Welt- und
fahrbar wurde. Die Trias aus freigeist-
licher Erziehung in ihrer Kindheit,
Ansätzen kommunistischer Bildung kurz nach dem Krieg und ihr immenser Arbeits- und letztlich auch Über-
lebenswille vor dem Hintergrund der alleinigen Selbstversorgung zum Ende
des Krieges hin und in den Jahren danach ist Indikator für ihr Vermögen der
selbst gewähltes Unterfangen in Teilhabe mit der Arbeitsdes Eisenwerks, den sie 1952 geheiratet hatte. Anfänglich,
1953, nutzt sie die gebotene Bühne vermutlich als klassischen Illustrationsauftrag, mit Rückgriff auf gelernte Standards, die
den erzählenden Buchillustrationen ihres Lehrers Gerhard Ulrichs ähnlich sind. Die Zeichnungen ent�rechen einer
adäquaten Bild�rache und transportieren akademisches Handwerk mit Ansätzen einer formal modernen Haltung.
Über die Zeit jedoch steigt sie hinab in die Industriehallen, in die Schwerindustrie.
Lesbarkeit von Alltagsrealitäten der Ar-
In den Jahren darauf ist erkennbar, wie Baumgarte sich gegen-
samtes Werk, seien es die Arbeitswelten,
pen des Industriebildes aufnimmt und in starke Farbpaletten
beiter. Diese Prägung durchzieht ihr ge-
die Porträts einfacher Leute oder ihre
�äter entstandenen afrikanischen Porträts . Ihre Haltung, gesellschaftliche 12
und kulturelle Grenzen zu überwinden,
wird offensichtlich, wenn sie jene in Be-
über dem Traditionellen emanzipiert, sie �ezifische Raumty-
definiert und abstrahiert. Als Kondensat einer formal modernen Haltung löst sie sich zwar nicht von einem realistischen
Herangehen, doch entstehen Kompositionen, die zugleich illusionistisch tief sind und einen flächigen Bild-Farbraum aufbauen.
lerischen Darstellungen von Arbeit lässt sich in dieser Situation der Arbeiter im Ruhestadium gut studieren und
porträtieren. 14 Doch fällt hier auf, dass im Vergleich zu den heroisierenden Arbeiterbildern der damaligen Zeit,
zur verherrlichten Arbeitskraft in der
NS-Kunst, die Arbeiter in stiller Zurückgezogenheit dargestellt sind. Die isolierte Gruppenhaftigkeit in beiden
Bildern, der disparate Hintergrund sind ein interpretatorisches Wagnis in der
deutschen Kunst zwischen 1933 und 1945. Die gebückten Körperhaltungen
ent�rechen nicht dem für den National-
sozialismus typischen rassistisch-biologischen Körperkult. Ihnen ist das
Individuelle eigen, das Nachdenkliche.
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links: Ruth Baumgarte Autogen-Schweißer · 1954 Kohle, Gouache auf getöntem Grund rechts: Ruth Baumgarte UP-Innenschweißarbeit · 1967 Tusche, Gouache und Aquarell auf getöntem Grund 41,6 × 31,7 cm
Gießer nun ein Gesicht, transferiert ihn
vom Symbol der Arbeitskraft in die sze-
nische Handlung einer Tatkraft. Baumgarte montiert zudem Technik- und
innere wie äußere Raumfragmente ineinander, die in schwarzer Tusche gehal-
ten sind; dagegen heben sich die Arbeiter in Verlebendigung und scheinbarer
Verschmelzung mit dem heißen Gieß kessel rot-bräunlich ab.
Die zeichnerische Konzentration auf den
zweiten Arbeiter, dessen Profil sichtbar
Die in ihrer Komposition an filmische Storyboards erinnern-
nung, wie er sich in der Arbeitspause
folgt. Auch in der zweiten Zeichnung
gleichsam Wege zu einer Synthese zwischen akademisch-re-
freien Körper im Zustand der Ent�an-
darstellt, wiederholt sich – nun in An�annung und völlig neuem Kontext
– in zwei Rötelzeichnungen von 1953, in Verladung und Veredelung des Erdöls (Sei-
te 39 und 43). Erstere zeigt einen Hafen
mit Kran und Schiff im Hintergrund,
das mit einem Kessel beladen wird; links
ist und der staunend das Geschehen verVeredelung des Erdöls erscheint wiederum im Vordergrund eine Arbeiterfigur in
Rückenansicht, auf deren anatomische Ausformulierung im Kontrast zur angedeuteten Montagesituation mit weiteren
Arbeitern künstlerisches Augenmerk gerichtet wurde.
im Vordergrund zwei Arbeiter, rechts
In beiden Zeichnungen wirken die moti-
Schiene. Die Schwere und Dynamik
Industrieanlagen schematisiert und
Kisten, Säcke und eine angedeutete der Verladung wird mit der Rückenansicht des ersten Arbeiters eingefangen,
indem die Figur weit nach vorne ins Bild gebeugt ist, die Arme zum Rücken
hin angewinkelt sind, so weit, dass der rechte Ellenbogen die ziehenden Kräfte,
die am Kessel wirken, symbolisch zu verstärken scheint. Diese sehr gelun-
gene Körperstudie weicht ab vom doch
eher illustrativen, mit dünnerem Strich festgehaltenen Hintergrund und dem
vischen Versatzstücke von Technik und fragmentiert. Es ist der Arbeiter, der die Szene dominiert und zur inhaltlichen
Botschaft wird: Seine Körperkraft und
auch Kondition sind Grundlage für die Prozesse im Hintergrund. 1963 greift
Baumgarte Facetten der verkörperlichten Arbeit noch einmal auf und zeigt sie direkt in Aktion, bei�ielsweise in
der Tuschezeichnung Gießerei (Seite 52). Doch im Unterschied zu den Zeichnungen von 1953 gibt die Künstlerin dem
de Zeichnung ist Höhepunkt der Arbeitswelten – sie bahnt
alistischer Figurenzeichnung und der abstrahierenden Rau-
mauffassung zeitgenössischer Moderne. In ihr, wie auch in den Zeichnungen Der Ruf oder Schweißer (Seite 48 ff.),
entstanden ebenfalls 1963, manifestieren sich zudem Rück-
griffe auf künstlerische Techniken aus der in Deutschland politisch engagierten, kritischen Kunst der 1920er und 1930er
Jahre, vorzugsweise Prinzipien der Zusammenführung von fragmentierten Elementen wie etwa bei John Heartfield oder
Hannah Höch. Auch ihre Erfahrungen als ehemalige Zeich-
nerin in den Kaskeline-Zeichentrickfilm-Ateliers kann sie für Verfremdungen, Fokussierungen und Irritationen der Sehgewohnheiten nutzen, die bis dahin im Industriebild und
Arbeiterbild nirgends als formale Neuerung genutzt wurden. Im Gegensatz zu diesen auch auf Dynamik zielenden Arbeiten widmet sich Ruth Baumgarte auch ruhigen Momenten,
besonders in ihrer skizzenhaften Erfassung von technischen Details, die sie Mitte der 1950er Jahre in einem Skizzenbuch
festhielt und diese wiederum mit Berufsdarstellungen respektive Arbeitshandlungen an Maschinen kombiniert. Die
Detailtreue setzt ein technisches Verständnis und ein hohes Interesse am Gegenstand voraus.
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SAND RA M ÜHLENBEREND
Nähert sich Baumgarte 1954 noch zag-
in einen offenen Raum lenkt – zuwei-
Arbeiter in den Berufsdarstellungen,
format mit ausgeprägter 3D-Wirkung
haft, fast schematisch formuliert, dem
len frontal oder in einem Weitwinkelwie eben in jenem Bild Lager der Kessel-
kombiniert sie nachfolgend, mit dem
bau-Werkstoffe, wo die Rohre aus dem
Kennenlernen einzelner Protagonisten,
souverän Typisches mit Individuellem.
Bild herauszuragen scheinen.
Jedoch steht zuerst die skizzenhafte Erschließung von Technik im Vorder-
Trotz alledem sind die Anlagen nicht
grund, die sie 1956 bei�ielsweise in der Tuschezeichnung Strahlungs- / Eck-
wie bei den Vertretern des Positivis-
rohrkessel in der Montage (Seite 37) als
tuiert, wobei beim Werk UP-Innenschweißarbeit noch Gesicht
Figuren-, Raum- und Technikerfahrung
Farbe ist hier Programm und Kondensat einer breiten Farb-
künstlerische Ergebnisse der eigenen zusammenzufassen vermag. Zehn Jah-
re �äter, 1967, schließt der industrielle Arbeitswelten-Zyklus fulminant mit
Arbeiterbildern auf dunklem farbi-
gem Karton, der gleichzeitig Raumdi-
mension und -atmosphäre bestimmt. Schweißer, Bohrer, Fräser, Kranführer und
Konstrukteur sind an ihren Werkzeugen
und Hände das Gelb zum roten Hintergrund kontrastieren. palette, die Baumgarte ab 1959 für die Arbeitswelten benutzt.
NOCH GEDÄMPFT FÜHRT SIE DIE DREI GENANNTEN LEITFARBEN IN DIE DURCH MISCHTECHNIK AUS GRAFIK UND MALEREI ENTSTANDEN BILDER ZU EINBLICKEN IN FABRIKHALLEN UND LAGER- WIE BAUPLÄTZEN EIN.
ausschnitthaft abgebildet, in ihre Hand-
Mit unendlichen Fluchten in den Raum, sei es bei Der Morgen,
Rot, Blau und Gelb kontrastiert. Der
unsere Produktion weiter aus (Seite 28), erfasst die Künstlerin
lung vertieft und durch die Leitfarben Einsatz markanter Leitfarben auf sehr
dunklem Karton erinnert an Prinzipien der Pop Art, wobei dieser durch die
skizzenhafte Wiedergabe der Technikzi-
tate bzw. -fragmente wiederum gebrochen wird. Doch gleichwohl, die Farben
stehen ähnlich wie bei Pop Art nicht vordergründig für einen Gefühlshaushalt, sie divergieren Form und Funktion,
werden zur Botschaft wiederkehrender Bildelemente: Blau ist dabei die dominierende Farbe, die die Arbeitskleidung
kennzeichnet, gleichwohl sie, wie beim
Konstrukteur (Seite 110), auch Mensch und Umgebung für Arbeit schlechthin fast komplett erfasst. Die Gesichter sind rot und korrespondieren wie beim Fräser
(Seite 108) mit den Rottönen im Hintergrund. Die Farbe transportiert die Hitze
und das Feuer in der Eisenverarbeitung. Metall- und Eisendetails sind neben ihrer schwarzen Kontur mit Gelb akzen-
im Lager der Kesselbau-Werkstoffe (Seite 25) oder Wir bauen
mus um 1910, bei�ielsweise bei Otto
Bollhagen 15, sorgfältig und klar aufge-
baut sowie einem dokumentarischen Realismusan�ruch verpflichtet, eher abstrahiert sie die Betriebswirklichkeit,
siehe In der Gießerei (1958) in eine Wahrnehmung von Form, Farbe, vereinzelt
auch Licht und Interaktionen von Bewegungen zwischen Technik und Arbeit.
1961 greift sie noch einmal den Blick in die Fabrikhallen auf, um sie nun voll-
ends durch Farb- und Formflächen zu definieren.
atmosphärisch ineinandergreifende Szenen: In Lager der Kesselbau-Werkstoffe bildet ein tatkräftiger Arbeiter mit dynamischem Zeigegestus vor einem Lagerplatz mit Brückenkonst-
ruktion den Auftakt. In verschieden Perspektiven eröffnet die
Künstlerin die Industriehallen, und je näher sie den Raum, die Technik erfasst, umso mehr rücken die Arbeiter zu Staffagen in den Hintergrund. Hier wird Industrieschönheit postuliert,
in der Art eines Guckkastens, der den Blick des Betrachters
Atelier Bollhagen Pflanzenextraktion von Alkaloiden. Innenansicht eines chemisch-pharmazeutischen Betriebes der Firma E. Merck, Darmstadt 1925 · Öl auf Leinwand · 174 × 388 cm Bildnachweis: Deutsches Museum, Archiv, Bildstelle, BN29567
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RU T H BAU M GA R T E · FA RB RAUS C H A M K E S S E L
politischen Unruhen in der Bundesrepublik, dem Arbeiter, nun losgelöst aus
der Baumgarteschen Industriehalle, in gewisser Weise ein Denkmal zu setz-
ten, das sich jedoch extrem verdunkelt hat. (Seite 105 ff.) Die Serie kann als Vorbote veränderter Arbeitsprozesse
gedeutet werden, insofern, dass durch
Bei�iellos sind die Aquarelle aus dem
die fortgeschrittene Organisation und
Jahr 1961, die das besondere Farbtalent
Technisierung sie sich im Vorstadium
der Künstlerin nun vollends offenlegen.
ihrer Ersetzung befinden. Nicht nur
In strahlenden Farben formiert sie in
Baumgarte begegnet dieser beginnen-
In der Handformerei (Seite 57) Appara-
den Substitution; in vielen Varianten
turen, Kessel und Architekturdetails;
versuchen Künstler und Künstlerinnen
beim Schichtwechsel (Seite 27) setzt sie
wie bei�ielsweise Renate Pallmann,
markante blaue Akzente als Staffelung
Doris Lenkeit oder Hans Joachim Schrei-
in das ansonsten durch Mischfarben
ber besonders in den 1970er Jahren ihre
dominierte Bild. Im Kesselbau (Seite 58)
Realitätsauffassung fortgeschrittener
verzichtet sie zuletzt fast gänzlich auf
Technisierung der Produktionsprozesse
Arbeiterstaffage und fokussiert in der
in Bilder umzusetzen.16
Mitte des Bildes die Kessel im Farbkon-
trast von Rot und Blau. Wie ein Netz
Wie vorgestellt, sind Ruth Baumgartes
Streben, Drähte und Rohre über das
Bereicherung für die Kunstgeschichte
Arbeitswelten eine Entdeckung und
ziehen sich die angedeuteten Säulen,
Blatt und bilden über die in den Raum
des Arbeiter- und Industriebildes. Be-
greifenden Kessel erst räumliche Tiefe.
merkenswert sind ihre verwendeten Bild�rachen im Kontext einer stets
Die Konzentration auf Rot und
am Arbeiter interessierten Situation
Blau greift sie in den nachfolgenden Arbeitswelten immer wieder auf, besonders intensiv in der Verdichtung von
und Verortung im Prozess von indus-
Szenen im Hochformat aus dem Jahr
Trotz des Kontrastes warmer und kühler Farben, des Einsatzes
beiter wieder im Mittelpunkt, doch sie
Rote, blaue und auch gelbe sowie grüne Pinselstriche addieren
1964 (Seite 68 ff.) Hier stehen die Ar-
verschmelzen mit den ins abstrakte gehenden Farb- und Formflächen (siehe In den Vorstädten und Schiffsverladung), die
zuweilen den Raum völlig auflösen. Die nur im ersten Moment aggressive, laute
Palette ist in sich melodisch gestimmt; ihr Aufflammen verleiht den Arbeitern
Leben, das im koloristischen Gegen�iel noch einmal Steigerung erfährt.
In dieser sehr malerischen Serie lässt die Künstlerin einen direkten Rückschluss zur Firma Baumgarte zu, in dem sie im
vielfältiger Formenelemente bleibt das Ganze harmonisch.
sich zu Leibern, zu Gebäuden und Landschaft, zu Kesseln und Maschinen. Im Gegensatz zur exakt konturierenden und
definierenden dunklen Umrisslinie, wie sie bei�ielsweise 1959 noch vorherrscht, lösen die kontrastierend gegenein-
ander und ineinander gegliederten Farbpartien zuweilen die Körperlichkeit der Gestalten auf. Vor eine gegenständliche und symbolische Bedeutung tritt eindeutig die Aussage der
Malerei, wo die farbliche Organisation des Bildraumes besondere Aufmerksamkeit erhält.
Diese künstlerisch überhöhte Lösung des Themas Arbeits welten in den letztgenannten Bildern lässt sich kaum noch mit
Bild Industrielle Weltstadt das Haupt- den bis dahin dokumentarisch intendierten Schilderungen Industriegebäude mit seinem markan-
von Arbeit in den Baumgarte-Werken in Deckung bringen.
sade in die Farb- und Architekturcollage
nach außen hat begonnen. Ruth Baumgarte entfernt sich
ten Schornstein und der gestaffelten Fasim Vordergrund zitiert.
triellen Wiederaufbau und Expansion.
Ihre Position selbst, als Künstlerin und Frau eines Unternehmers, die im Zu-
sammenhang von Arbeitgeber und Arbeitnehmer selten zugunsten eigener
Privilegien und der ihres Mannes künst-
lerisch argumentierte, ist Ausdruck einer starken Künstlerpersönlichkeit,
die nicht dem Unternehmer zuarbeitete bzw. auch nicht, wie in der DDR,
einer vermeintlichen Arbeiterklasse ein denkmal-pathetisches Bild übereignete,
sondern Beziehungen und Gegensätze
aufzeigt. Die darin versteckten Prozesse
der künstlerischen Selbstinnovation und
Selbstmodernisierung, die übergehen auf nachfolgende Werkzyklen, beson-
ders auf ihre Afrikabilder17, zeugen von
Der Wiederaufbau scheint abgeschlossen und die Expansion
einer unbändigen Kraft und auch vom
ebendies vom Thema, um noch einmal, 1967, kurz vor den
privater Existenz.
Kampf individueller, künstlerischer wie
13
SANDRA M ÜHLENBEREND
6 Ebd., S. 111. 7 Vgl. Ausstellungsbesprechung: Industrie. Ein roter Klecks, in: Der Spiegel (19/1952): http://www.spiegel.de/ spiegel/print/d-21976794.html (letzter Zugriff: 25.06.2015).
1 Siehe Klaus Türk, Bilder der Arbeit, Wiesbaden 2000. Die von Klaus Türk zusammengestellte ikonografische Anthologie ist das erste Überblickswerk zum Thema Arbeit, mit Fokus auf verschiedene Arbeitsthemen und -räume unter soziologischen Aspekten. Das bildreiche Buch listet im Anhang alle diesbezüglich stattgefundenen Ausstellungen seit 1912 auf, und es finden sich differenzierte Literaturhinweise. 2 Vgl. Industrie und Technik in der deutschen Malerei, Hrsg. Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg, Duisburg 1969, S. 61. 3 Beispielsweise 1912 zum 100. Jubiläum Krupps. Vgl. Krupp 1812-1912. Zum 100 jährigen Bestehen der Firma Krupp und der Gussstahlfabrik zu Essen. Herausgegeben auf den hundertsten Geburtstag Alfred Krupps, Verlag von Gustav Fischer, Jena 1912. 4 Vgl. Kunstausstellung Eisen und Stahl, mit einem Geleitwort des Bundespräsidenten Theodor Heuss, Ausst. Kat. Düsseldorf, Düsseldorf 1952. 5 Das industrielle Potenzial in den Westzonen erwies sich als unverzichtbar für den Wiederaufbau Europas. Die Westalliierten banden die westdeutsche Wirtschaft eng in einen europäischen Kontext, vor allen durch die Gründung der Montanunion 1950, die die Beziehungen der Schwerindustrie regelte. Vgl. Lutz Engelskirchen, Eisen und Stahl, in: Die zweite Schöpfung. Bilder der industriellen Welt vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Ausst. Kat. Deutsches Historisches Museum, hrsg. von Sabine Beneke und Hans Ottomeyer, Berlin 2002, S. 105 – 113.
8 Im Vergleich siehe: Industriebilder aus Westfalen, Ausst. Kat. Westfälisches Landesmuseum, Münster 1979. 9 Vgl. Türk 2000, S. 329. 10 Rolf E. Straub: Kurt Wehlte als Kunsttechnologe. In: Akademie-Mitteilungen 6. Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart, hrsg. von Wolfgang Kermer, Stuttgart 1975, S. 4 – 7. 11 Alle biografischen Daten stammen aus dem Archiv der Kunststiftung Ruth Baumgarte. 12 Vgl. S. 123 ff. (Überblickswerke) 13 Vgl. Bourdieu, Pierre: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt a.M. 1984, S. 64. 14 Vgl. Türk 2000, S. 115 – 125. 15 Vgl. Ausst. Kat. Otto Bollhagen. Ein Maler im Dienste der Industrie, Bayer AG, Leverkusen 1988 sowie Ausst. Kat. Bilder der Technik, Industrie und Wissenschaft. Ein Bestandskatalog des Deutschen Museums, hrsg. von Eva A. Mayring, Kat. Nr. 285, München 2008, S. 197. 16 Vgl. Türk 2000, S. 336 – 343. 17 Vgl. Ruth Baumgarte. Hommage zum 90. Geburtstag. Wichtige Werke aus sieben Jahrzehnten, Hrsg. Samuelis Baumgarte Galerie, Bielefeld 2013.
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ARTISTIC PORTRAYALS OF WORK ALWAYS COMMENT ON THE RESPECTIVE TYPE OF LABOR. THEY DESCRIBE, INTERPRET, SUPPORT, OR CRITICIZE IT. More so than other pictorial subject, they render visible a sensitive social �here,
if only because like no other area of life,
work structures social formations and is associated with social regulation. This becomes apparent to a polarizing extent
in the production of industrial paintings :1 the first large-format painting of
RUTH BAUMGARTE A RUSH OF COLOR AT THE BOILER S A N D RA M ÜH L EN BEREN D
metal-industry work, Tableau der Indus-
political after World War I, in particular
in 1858 and glorifies industry in the form
rad Felixmüller, in works by Otto Dix
trie (Tableau of Industry), was produced
in the Expressionist portrayals by Con-
of allegories and symbols. In 1852, Ford
and George Grosz, but also in the mod-
2
Madox Brown, however, was the first to place the worker in the center of society.
erately expressive, documentary style of
This was followed by a Social Realism
Starting from Menzel’s painting, artists’ statements on the
rated work, a previously inconceivable
tion to the affirmation of technology, often in the relationship
that focused on hard and socially undertheme in visual art. It is well known that Adolph von Menzel was a pioneer in
this re�ect: in his painting Das Eisen-
walzwerk (The Iron Rolling Mill) from 1875, he depicts the actual interior of
a major industrial plant and exposes both the outer and inner constitution of the workers.
industrial painting in the ensuing years range from the rejecbetween man and machine, between workers and production
conditions. Until the end of World War I, some artists, such as Constantin Meunier or Otto Bollhagen, concentrated exclusively on industrial painting and developed it into an inde-
pendent genre. Industrial paintings were produced for and
the likes of Richard Gessner. Creative
artistic involvement with the image of work was enormous and differentiated; beginning in 1933, however, with
the seizure of power by the National
Socialists this shifted in the direction of a dominating aesthetic of power and violence.
commissioned by companies, and the first art exhibitions were
After World War II, it was difficult for
marked sociocritical tendency took issue with the affirmative
dustrial painting that prevailed prior
organized. 3 From the very beginning, a veristic realism with a industrial painting, as is the
case, for example, with Käthe Kollwitz, and eventually it
was the formal innovations of the artistic avant-garde that
advanced the image of work. It finally became altogether
artists to take up the traditions of in-
to 1933. Priority was given to processing the atrocities artistically, to pro-
ducing paintings against the backdrop of destruction and human suffering. Artists such as Joseph Hegenbarth or
Mia Münster cautiously approached reconstruction; the industrial painting
seemed broken, the worker abstract. This would change with the division of
Adolph von Menzel Das Eisenwalzwerk | 1872 – 1875 Oil on canvas | 158 × 254 cm Photo: bpk | Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Jürgen Liepe
Germany — East German government policy substantially promoted the genre,
and West Germany pursued its revitalization with the exhibition Eisen und Stahl
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(Iron and Steel), 4 which was opened
herself as a worker situated somewhere
Heuss. This exhibition was initiated by
ing becomes particularly evident based
in 1952 by Federal President Theodor
between creation and bringing into be-
heavy industry, 5 and it was a major im-
on two self-portraits painted at two very
age campaign with the goal of embedding
different stages in her life.
heavy industry in its role as an ancillary pa-
DUE TO THEIR KALEIDOSCOPIC CONTENT, ARTISTIC SELF-PORTRAITS ARE CAPABLE OF DIRECTING ONE’S GAZE TOWARD THE PAST AND TOWARD THE ARTIST’S SELF-REFERENCE.
tron in the public’s awareness. For in 1952, heavy industry was remembered more for its
production of war commodities than for its promotion of art. 6
At the time, the news magazine Der
Spiegel wrote the following about the
exhibition: The industry patrons took a
Bound to a client, up to that point paintings of industry and
Only in this re�ect is the autonomous
although the artists [1500 participants] were
its historical state and served purposes of self-assurance and
jective in that it cannot be viewed as
of the obligatory iron and steel motif, more
art advanced the genre, looked behind the scenes, directly
surprising new discovery home with them:
free to submit a work of their choice in lieu than eighty percent of them voluntarily decided for the theme-related assignment. This
led academy director Kamps to immediately
workers were no doubt a medium for a company to assess
self-affirmation, and not mere decorum. Freelance works of into the faces of the workers. After 1945, several artists were in a position to render this in a striking way — most notably Ruth Baumgarte.
8
formulate the practical application: instead
Her portraits are testimony to the immense accomplishments,
today one should preferably commission
ing the reconstruction of industry in postwar Germany. The
of leaving painters to their own devices,
paintings from them. This not only helps
them financially, but artistically as well. For new themes give rise to new impulses.
After all, there is hardly an artist who would come up with the idea of visiting an iron and
the hard work, and to the hardship suffered by workers durindustrial working environments she paints demonstrate her
efforts to reformulate the client-bound industrial painting in
that she creates a combination of technical details, reduced dominance of machines over manpower, and an artistic aesthetic of per�ective and formal design.
steel works himself. They were now all the
She is one of the few artists in the history of the industrial
furnace run-off, the dimensions of a relief
and labor; to date, she is bar none the only artist to have stud-
more gripped by the rush of color of a blast train, or the dynamism in the movements of hardworking men.
7
On the one hand, Eisen und Stahl demon-
strated the will to renew, to disassociate oneself from National Social art, yet on the other a corporate iconography committed to tradition.
painting to have artistically addressed industry, technology,
ied the subject directly in situ instead of based on references
in her studio. She sets herself apart from the new visual paradigm, the pastel epoch, which beginning in the 1950s sought 9
to suggest the lightness and the friendliness of industry. She is the one who looks into the workers’ faces, portrays them while they work, and in part uses new pictorial languages for
depicting the power of physical labor. The fact that she sees
self-portrait the expression of the subthe document of an artist’s nature that
reveals itself in all of its details, but
also as a self-perception, ideal, and ad-
dressee-related construction. On the one hand, this field of tension is linked to
very individual conditions of production that lie in the artist’s biography, and on
the other hand to artistic developments and questions that can be experienced
in the arc that stretches from artistic
training to the establishment of oneself as an artist personality, for example by
comparing an early self-portrait with a later one. Thus the two self-portraits by
Ruth Baumgarte, the one from 1947 and the other from 1979, serve as the mirror of the theme of Arbeitswelten (Working Worlds) to the extent that in the first
painting she not only stages her-
self as a creative artist, which is identifiable based on the iconography, but in the second painting appears to almost merge with the two
17
SAND RA M ÜHLENBEREND
genres she dealt with for more than two decades –
for the Kaskeline animated film studio.
industrial painting and worker painting.
The professors who influenced her most
ing of work per se: according to its economic definition as a
Kurt Wehlte, whose artistic expertise is
Artistic work is creative in any form, even in the understand-
were Gerhard Ulrich, Wilhelm Tank, and reflected in her early oeuvre: the power
component of manufacturing a product and in philosophical terms as a deliber-
of the drawing and the illustration in the
ate creative act. While the indicators for
tradition of Daniel Chodowiecki, whom
the early self-portrait are still based in
Gerhard Ulrich taught as a master of his
the academic, or in the canon of artistic
likes; anatomic knowledge and profi-
staging with brush and color palette –
ciency that Wilhelm Tank once studied
under Hans Virchow and Paul Richter
which in no way clouds the charm of the excellent, color-intense portrait — in
and communicated in an instruction-
the second one they are based on those
al yet strict way at the art academy.
she portrayed up to that point in time:
Baumgarte’s striking knowledge of
workers in the factory.
color can be traced back to her courses with Kurz Wehlte. On Max Slevogt’s
The oil painting on hardboard from 1947
recommendation, beginning in 1933 We-
combines important references to her
hlte taught painting technique at the art
proficiency and her expertise, which on
academy in Berlin and set up teaching and experimental workshops for it. 10
the one hand underscore her definition
of herself as a freelance, independent artist, but on the other draw attention
In a certain way, all of these teachers
ent for using areas of color to compose
woman, which she produced a year after
to her creative power. Baumgarte’s tal-
flank the artist’s self-portrait as a young
forms that result in the representation-
completing her training. Yet her emanci-
al picture and in part run into abstract
areas already becomes apparent here, even though the aca-
demic dominates, which becomes evident based on essential
pation not only manifests in her serious Ruth Baumgarte Frühes Selbstbildnis · 1947 Oil on hardboard · 45 × 37 cm
details such as the gesture of the left hand, executed in all
she learned to create something very
much her own. This points toward a
of its anatomical precision. The latter somewhat contradicts
the cigarette she is nonchalantly holding in the corner of her
gaze, but also in her virtuoso use of what
new beginning, and in general to her setting out to create her own oeuvre.
mouth, whose glowing end makes reference to the end of the
Baumgarte, daughter of Kurt Rupli, the
She met the artist Eduard Busse at art
and introduces the lightness of her artistic skill by way of the
majority shareholder in the Tobis film
year; they �ent the night of their wed-
brush, which in turn ends in the extension in the color palette
individual color nuances of her smock and pullover in an imaginary triangle. The reference to her profession is heightened even more by the beret and studio details, such as the puppet hanging upside down on a line in the background. To
what extent the situation of the puppet, at one time a popular
drawing model or motif for modernist or avant-garde artists, can be interpreted as making reference to its elimination in
art produced during the period of National Socialism can only be conjectured. It would not be surprising, nor would
be the interpretation that the arts are upside down or even have to be brought back to life or renewed. With her portrait,
she self-confidently suggests her participation as well as her origin in artists’ circles in the Weimar Republic.
head of the Universum Film AG and production company, and actress Margret Kellner-Conrady, �ent her child-
hood in Berlin’s artists’ milieu. Familiar with the artistic experiments of an inquiring, searching generation, talented
and encouraged, as a ten-year-old she experienced the shift to dictatorship and grew up in National Socialism and
the art circle of her parents to become a young woman who ultimately began studying graphic arts and painting at
the Hochschule für bildende Künste in Berlin, while at the same time working
school in 1943. They married that same ding in an air-raid shelter. Yet the artist
couple was not granted many happy
years. Due to the evacuation of the
art academy, in 1944 Ruth Baumgarte transferred to Sonneberg into a master’s
studio at the Staatliche Industrie- und Kunstgewerbeschule (State Vocation
and Art School), which would be closed shortly thereafter. Her fellow student
Florian Breuer, a student of Max Kaus, forged the same path and in�ired her
during this period to begin with expressive painting in watercolor.
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and prisoner of war collide with Ruth
Baumgarte’s experiences, but massive tension in the family, she looked ahead self-confidently.11
It was against this backdrop that she
painted the self-portrait in 1947, which thirty-two years later barely resonates in the self-portrait from 1979.
Baumgarte returned to Berlin several
Memory fragments seem to emerge in
weeks before the end of the war. Antici-
the physiognomic resemblance, in the
Eduard Busse urged her to take her own
lar of the blouse, as well as in the choice
pating the invasion of the Russian Army,
life should the Russians capture the city.
Fortunately, her subsequent suicide attempt failed. Along with her mother,
the artist became victim to the forced
evacuation of Berlin-Karlshorst and subsequently had to leave her apartment
on Rheingoldstrasse 32. This initial,
difficult postwar period under Russian
occupation is marked by various com-
missioned work as an illustrator for one of the first German-Russian daily news-
papers as well as her activity as an art teacher at the Ulrich-von-Hutten-Gym-
nasium. Her first jobs at least enabled her to return to her vacated apartment
in the Soviet restricted area of Karlshorst
on a �ecial permit, and to salvage some of her personal things and her works.
In 1946 Baumgarte left Berlin, at first
temporarily and then permanently, and moved with her mother to Bielefeld, where she initially found accommodation with her husband’s family. How-
ever, the couple divorced in September 1946 before the birth of their son,
Thomas; she continued to use the name Busse. As a freelance painter and graphic artist, who also mounted her first ex-
hairstyle, in the left hand, and in the colof format and the angle of her body. The
seriousness in her gaze has also been maintained. Otherwise everything is
different, less penetrable. She has shed any kind of artist-related attributes or at-
titudes; even the dispensation with color
or oil, the turn toward chalk on colored paper could not be more contrastive,
as well as the overall rendering of her
person in a succession of shadows, in particular on the right half of her face.
Neither are there dark circles under the eyes as a sign of hardship (war experi-
ences or creative conflicts), but they are
clear, almost piercing and commanding.
The artist’s emotional state dominates her entire face, a certain
severity coupled with sadness and exhaustion, yet self-confident de�ite everything.
Joseph Stella In the Glare of the Converter · 1908 In: Charities and the Commons · March 6, 1909 Charcoal on paper Photo: Courtesy Carnegie Library of Pittsburgh
At this point in time, Baumgarte was in her prime; for quite some time she had been running a gallery in Bielefeld in
addition to her freelance work. She has three children, is married to the owner of the Eisenwerk Baumgarte iron mill,
and established both artistically as well as socially. This is hardly reflected in her self-portrait. She appears to have risen
out of one of her works — a worker in a factory. The charcoal
crayon is drawing material and grime at once; the doorframe becomes a pipe, and the room behind it a factory hall. She
looks inward, pauses, and concentrates the seriousness of a productive life in her gaze at the viewer.
hibitions, she not only provided for her
It suggests itself to take up the painting Arbeiter (Worker)
also supported her mother and other
Arbeitswelten works. It is the male embodiment of Baumgarte’s
This becomes particularly evident in
being a seeking youth to being an experienced, knowledge-
from 1958, which features an older, ema-
own livelihood and that of her son, but members of the family. In the gravity
of her own living situation, in which are brought to bear not only her separation
and divorce from Eduard Busse, whose war experiences as a German soldier
from 1961, not only because it is one of the strongest of the portrait; it seems to be a painting that strikes an arc from
able adult. The artist concentrates proletarian existence in the watercolor by working out the typical in the individual without sacrificing the individual to the typical.
the painting Der Morgen (The Morning)
ciated worker in the foreground with
an emphasis on his face; he seems to represent the suggested crowd of people
19
S AND RA M ÜHLENBEREND
and abstracts them in strong color pal-
ettes. While she may not break away
from a realistic approach as the concen-
in the street canyon in the background.
tration of a formally modern style, she produced compositions that have both
Like Joseph Stella’s worker paintings from 1908, which were attributed to
illusionist depth and structure extensive
American Realism, Baumgarte uses a
pictorial color �ace.
formal repertoire that engenders empa-
Baumgarte processes the forms she sees,
thy without falling into sentimentality.
initially an academic one, which she har-
moniously reduces and seeks to renew,
This distinguished her from industry-re-
and finally the actual model itself, which
lated artists; she remains loyal to herself,
as a woman, as someone who is not an industrial worker, she studies down to
the subject, the worker, his position, and
the last screw; after looking at them in
his importance. Her almost program-
isolation, she then skillfully structures
matic gaze feeds not only on her origin
in an artists’ milieu, which provided her with a sensitivity for destinies and
thought that crossed classes, but also on her brief period of socialization in Soviet-occupied Berlin in postwar Germany, which she catered to artistically
individual functions of various ma-
THE “ARBEITSWELTEN” CYCLE REPRESENTS REALISM TO THE EXTENT THAT IT IS BASED ON THE LIVING EXPERIENCE.
and whose concept of the world and of
However, in the main work in this cycle Baumgarte does not
first-hand. The triad comprised of a free-
out of a naïve practice but into synthetic, real montages of
the individual became palpable for her thinking upbringing, the rudiments of a
communist education shortly after the
translate this into an objective account of reality that developed
correlated documentary elements guided by the heightening of the theme and based primarily on color.
chines to form an overarching, coherent construct, a �atial order, allowing contemporary art to shine through in its dissolution.
The artist conversantly opens herself up to the new thematic subject: during her years of study at the art academy
she produced pen-and-ink and charcoal drawings such as Arbeiter auf dem
Dach (Workers on the Roof) in 1943 and Arbeitspause beim Verladen vor Ort der
war, and her enormous will to work and
Her self-portrait of 1979 — in the style of portraits of workers —
drop of being self-sufficient toward the
and in particular the formative influence executing sketches
during Loading Blocks of Salt onto
iron mill, had on Baumgarte in Bielefeld. Between 1953 and
1943/44, whose painterly focus is ob-
ultimately to survive against the back-
end of the war and in the years thereafter, is an indicator for her ability to read
the everyday realities of workers. This influence permeates her entire oeuvre,
demonstrates the importance work had for her in general, in industrial halls, her years and years of artistic work on the
1968, besides her artistic focus on the landscape and the por-
trait, she sketched, drew, and produced watercolors of scenes
Salzblöcke auf die Schüttelrutsche (Break
the Shaking Conveyor On Site) from viously the sketchy reproduction of resting bodies.
from industrial history as well as situations in the Baumgarte
In artistic depictions of work, the break
traits.12 Her approach to transgressing
It must have been a challenge for her, a self-chosen under-
situation the worker can be easily stud-
apparent when she includes these in the
husband, Hans Baumgarte, the owner of the iron mill, whom
be it in the working worlds, the portraits of simple people, or the later Africa por-
social and cultural boundaries becomes overcoming of everyday reality toward
the aesthetic. This is the source of her modernity, quite in the �irit of Pierre Bourdieu: Everything takes place as if the
“popular aesthetic” were based on the affirmation of continuity between art and life, which implies the subordination of form to function, or, one might say, on a refusal of
the refusal which is the starting point of the
Werke, among others their annual corporate calendar.
taking in connection with the working world of her second
ied and portrayed at rest.14 However,
she had married in 1952. In the beginning, in 1953, she proba-
heroizing depictions of workers preva-
bly used the opportunity as a classic commission to produce
illustrations, falling back on standards she had been taught, which resemble the narrative book illustrations of her teacher
Gerhard Ulrich. The drawings measure up to an adequate pictorial language and transport academic craftsmanship
with signs of a modern approach in terms of form. With time, however, she descended into the industrial halls, into heavy industry.
high aesthetic, i.e., the clear-cut separation
In the ensuing years it becomes apparent how Baumgarte
aesthetic disposition.
�atial characteristics of the industrial painting and defines
of ordinary dispositions from the �ecifically 13
has always had �ecial status, as in this
emancipates herself from tradition, how she takes up �ecific
it is striking that in comparison to the lent at the time, to glorified labor power
in National Socialist art, the worker is depicted in quiet seclusion. The isolated sense of group membership in both
paintings, the disparate background, are an interpretational risk in German
art between 1933 and 1945. The stooped
postures do not conform to the racist, biological cult of the body typical for
National Socialism. They are distinctly individual, reflective.
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left: Ruth Baumgarte Autogen-Schweißer · 1954 Charcoal and gouache on a colored ground right: Ruth Baumgarte UP-Innenschweißarbeit · 1967 Ink, gouache, and watercolor on a colored ground 41.6 × 31.7 cm
of technology and exterior �ace into
one another that are done in black ink.
By contrast, the workers stand out in red-brown by being brought to life and
apparently merging with the hot casting boiler.
Reminiscent of movie storyboards in terms of its composition, the drawing is the highlight of the Arbeitswelten — it
The concentration on the body in a re-
and who is watching what is happen-
paves the way, so to �eak, to a synthesis somewhere between
repeats itself — now in a tense state
Veredelung des Erdöls, again includes
cept of �ace in contemporary modern art. In addition, as
laxed state, as depicted in Arbeitspause,
and an entirely new context — in two
drawings in red chalk from 1953: Verladung (Loading) and Veredelung des
Erdöls (Refining Oil). The former fea-
tures a port with a crane and a ship in
ing wide-eyed. The second drawing,
the rear view of the figure of a worker
in the foreground. Unlike the suggest-
on elaborating his anatomy.
bringing together fragmented elements, such as in works by
left are two workers, to the right boxes,
in both drawings. It is the worker who
rear view of the first worker captures
the weightiness and dynamics of the loading activity by placing the stooped
figure in the foreground of the picture, his arms bent so far toward his back that
the right elbow seems to symbolically strengthen the pulling forces being ex-
plants seem schematic and fragmented
dominates the scene and becomes the message in terms of content. His physi-
cal power and condition are the foundation for the processes taking place in the
background. In 1963 Baumgarte again
takes up facets of physical labor and
shows them directly in action, for example in the ink drawing Gießerei (Found-
erted on the boiler. However, this very
ry). However, unlike the drawings from
from the more illustrative background,
transfers him from being a symbol of
accomplished study of a body deviates captured with a thinner line, and the
second worker, whose profile is visible
(Welders), also created in 1963, what manifests in Gießerei
are recourses to artistic techniques of the political, critical
workers, artistic focus has been placed The motifs of technology and industrial
sacks, and the suggestion of rails. The
is the case for the drawings Der Ruf (The Call) or Schweißer
ed assembly situation with additional
the background onto which a boiler is
being loaded; in the foreground to the
academic, realistic figure drawing and the abstracting con-
art in Germany of the 1920s and ‘30s, chiefly principles of Jean Heartfield or Hanna Höch. Baumgarte can also use her
experience as a former illustrator for the Kaskeline animated film studio for alienating, focusing, and irritating visual hab-
its, which had previously not been used anywhere as formal innovations in industrial paintings or depictions of workers. In contrast to these works, which also aim at dynamism,
Ruth Baumgarte also devoted herself to calm elements, in particular in her sketchy recording of technical details that she
captured in the mid-1950s in a sketchbook and in turn com-
bined with depictions of occupations or activities associated with machines. This attention to detail implies her having a high degree of interest in the subject.
1953, the artist gives the founder a face,
While in 1954 Baumgarte only cautiously, almost schemat-
labor power into a dynamic setting.
occupations, as she came to be familiar with individual pro-
Baumgarte furthermore fits fragments
ically worded, approached the worker in her depictions of
tagonists she subsequently combined the sovereignly typical
21
SAND RA M ÜHLENBEREND
with the individual. However, at first the
De�ite everything, the facilities are
technology, which in 1956 she managed
and neither do they make any claim to
not carefully and clearly structured,
focus was on the sketchy exploration of
documentary realism, as is the case for
to combine as the artistic outcome of her own experience with figures, �ace,
representatives of Positivism around
and technology, for instance in the ink
1920, such as Otto Bollhagen; 15 rather,
drawing Strahlungs- / Eckrohrkessel in der
Baumgarte abstracts operative reality
Tube Boiler). Ten years later, in 1967,
perception of form, color, and in iso-
Montage (Mounting the Radiant/Corner the cycle of industrial working worlds brilliantly concludes with depictions of workers on darkly colored cardboard,
which simultaneously defines the �atial
dimension and the �atial atmosphere. Details of Schweißer, Bohrer (Driller),
Fräser (Milling Machine Operator), Kran-
führer (Crane Operator), and Konstrukteur (Draftsman) are depicted absorbed
(see In der Gießerei from 1958) to the
SHE STILL CONTINUED TO CAUTIOUSLY INTRODUCE THE THREE PRIMARY COLORS MENTIONED ABOVE INTO PICTURES PRODUCED WITH THE MIXED MEDIA OF GRAPHIC ART AND PAINTING ON VIEWS INTO FACTORY HALLS, STORAGE AREAS, AS WELL AS CONSTRUCTION SITES.
in their work, contrasted through the
By means of endless alignments into �ace, whether in Der
The use of prominent primary colors on
Material Storeroom), or in Wir bauen unsere Produktion aus (We
primary colors of red, blue, and yellow.
very dark cardboard is reminiscent of principles of Pop Art, whereby these are in turn broken by means of the sketchy
reproduction of technology quotes or fragments. Yet at the same time, like in
Pop Art, the colors primarily stand for a feeling; they diverge form and function,
become a message of recurring pictorial elements: blue, which characterizes the
work clothing, dominates, although it
also almost completely embraces both the individual and the working envi-
ronment as well, such as in Konstrukteur. The faces are red and corre�ond, as in
Fräser, with the shades of red in the back-
ground. The color transports the heat
and the fire in ironworking. In addition to their black contours, details of metal
and iron are accentuated with yellow, where in the work UP-Innenschweißarbeit
(Internal Arc Welding Work) face and hands contrast the yellow with the red
background. Here, color says it all and is the condensate of the wide-ranging
color palette that Baumgarte uses beginning in 1959 for the Arbeitswelten.
lated cases light and the interaction of
movements between technology and work as well.
In 1961 she again took up the view into
factory halls for the purpose of now de-
fining them entirely by means of areas of color and form.
Morgen, Lager der Kesselbau-Werkstoffe (Boiler Manufacturing Are Expanding Our Production), the artist captures intermeshing scenes atmospherically: in Lager der Kesselbau-Werkstoffe,
it begins with an energetic worker with a dynamic pointing gesture in front of a storage area with bridge structures. In various per�ectives, the artists opens up the industry
halls, and the closer she records the �ace, the technology, the
more the workers shift into the background as accessories. Industrial beauty is postulated here, as in a peep box, that
directs the viewer’s gaze into an open �ace — occasionally
frontally or in a wide-angle format with a marked 3D effect, as in Lager der Kesselbau-Werkstoffe, where the pipes seem to protrude out of the picture.
Atelier Bollhagen Plant extraction of alkaloids. Interior view of a chemical, pharmaceutical plant of the company E. Merck, Darmstadt 1925 · Oil on canvas · 174 × 388 cm Photo: Deutsches Museum, Archiv, Bildstelle, BN29567
22
RU T H BAU M GA R T E · FA RB RAUS C H A M K E S S E L
The watercolors from 1961 are unparalleled; they now completely reveal that
artist’s talent for color. In In der Handformerei (In the Hand Molding Work-
shop), she groups equipment, boiler, and
architectural details in radiant colors. In Schichtwechsel (Change of Shifts) she
places accents in striking gradations of blue into a picture otherwise dominated by secondary colors. In Im Kesselbau
(In the Boiler Manufacturing Plant) she dispenses almost entirely with accessory workers and focuses the boilers in the center of the picture with contrasts of red and blue. The suggested columns, struts, wires, and pipes permeate the
sheet like a network and only develop
in particular in the 1970s, artists such
pervades the �ace.
Hans Joachim Schreiber made various
�atial depth by way of the boiler that
as Renate Pallmann, Doris Lenkeit, or
She time and again takes up the con-
attempts at rendering their notion of the
centration on red and blue in the subse-
reality of the advanced technologization
quent Arbeitswelten, particularly intense-
of production processes in paintings.16
ly in the consolidation of vertical-format
scenes from 1964. Here, the focus is again
As shown, Ruth Baumgarte’s Arbeitswel-
areas of color and form that tend toward
for the art history of the worker and
ten are a discovery and an enrichment
on the workers, but they merge with the the abstract (see In den Vorstädten [In the
industrial painting. What is remarkable
Suburbs] and Schiffsverladung [Loading
the Ship]), which occasionally complete-
is the imagery she uses in the context
ly dissolve the �ace. What is only at the
In contrast to the precisely contouring and defining dark
is melodious; its blazing up lends the
contrasting and interstructured areas of color occasionally
first moment an aggressive, loud palette workers life, which is heightened once more in color contrasts.
In this very painterly series, the artist al-
lows a direct reference to the Baumgarte company by summoning the main in-
outlines, as were still prevalent in 1959, for example, the
dissolve the physicality of the figures. Painting’s message
clearly takes precedence over a representational and symbolic meaning where the color organization of the pictorial �ace receives particular attention.
The artistically elevated solving of the theme working worlds
dustrial building with its prominent
in the last-mentioned pictures can hardly be aligned with the
the color and architectural collage in the
Reconstruction seems completed, and outward expansion has
smokestack and staggered façade into foreground in her painting Industrielle
Weltstadt (Industrial Metropolis). The overall painting remains harmonious despite the contrast of warm and cool colors and the use of a wide variety of
formal elements. Red, blue, as well as yellow and green brushstrokes add up
to become bodies, buildings and landscape, boilers and machines.
hitherto documentary accounts of labor in Baumgarte’s works. begun. In 1967, shortly before the political upheaval in the
Federal Republic, the artist distances herself from this very
theme, only to in a sense erect a memorial to the worker, now isolated from the Baumgarte industrial hall; however,
it has become extremely dark. The series can be interpreted as presaging transformed working processes to the extent
of a situation that is always interested in the worker and situates him in the
process of industrial reconstruction and expansion. Her stance, as the wife of an
entrepreneur and as an artist who rarely argued artistically in favor of her own
privileges and those of her husband, is the expression of a strong artist person-
ality who did not cater to the entrepreneur, nor did she, as in East Germany, assign a solemn memorial image to an alleged working class, but she pointed out relationships and contradictions.
The processes of artistic self-innova-
tion and self-modernization ensconced therein, which pass over into subsequent cycles of works, in particular into her Africa paintings, 17 testify to unrestrained
that advanced organization and technologization are in the
vigor as well as to the struggles associ-
not the only one to re�ond to this incipient substitution;
private existence.
preliminary stage of their being supplanted. Baumgarte is
ated with an individual, artistic, and
23
SANDRA M ÜHLENBEREND
6 Ibid., p. 111. 7 Cf. exhibition review Industrie: Ein roter Klecks, Der Spiegel, no. 19 (1952). http://www.spiegel.de/spiegel/ print/d-21976794.html (accessed on June 25, 2015).
1 See Klaus Türk, Bilder der Arbeit (Wiesbaden, 2000). The iconographic anthology assembled by Klaus Türk is the first survey of the theme of work, with a focus on various work-related subjects and spaces under sociological aspects. The appendix of the richly illustrated book lists all of the relevant exhibitions from 1912 onward, and it includes differentiated references. 2 Cf. Industrie und Technik in der deutschen Malerei, ed. Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg (Duisburg, 1969), p. 61. 3 For example in 1912 on the occasion of the 100th anniversary of Krupp. Cf. Krupp 1812–1912: Zum 100jährigen Bestehen der Firma Krupp und der Gussstahlfabrik zu Essen Herausgegeben auf den hundertsten Geburtstag Alfred Krupps (Jena, 1912). 4 Cf. Kunstausstellung Eisen und Stahl, with a preface by Federal President Theodor Heuss, exh. cat. Museum Kunstpalast im Ehrenhof (Düsseldorf, 1952). 5 The industrial potential in the western zones proved to be indispensible for the reconstruction of Europe. The western Allies tied the West German economy into a European context, above all in the founding of the European Coal and Steel Community in 1950, which regulated relationships in heavy industry. Cf. Lutz Engelskirchen, Eisen und Stahl, in Die zweite Schöpfung: Bilder der industriellen Welt vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, ed. Sabine Beneke and Hans Ottomeyer exh. cat. Deutsches Historisches Museum (Berlin, 2002), pp. 105–13.
8 For a comparison see Industriebilder aus Westfalen, exh. cat. Westfälisches Landesmuseum (Münster, 1979). 9 Cf. Türk 2000 (see note 1), p. 329. 10 Rolf E. Straub, Kurt Wehlte als Kunsttechnologe, in Akademie-Mitteilungen 6: Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart, ed. Wolfgang Kermer (Stuttgart, 1975), pp. 4–7. 11 All of the biographic information stems from the archives of the Art Foundation Ruth Baumgarte. 12 Cf. pp. 123ff in this volume: Überblickswerke. 13 Cf. Pierre Bourdieu, Distinction: A Social Critique of the Judgement of Taste (Oxford, 1986), p. 24. 14 Cf. Türk 2000 (see note 1), pp. 115–25. 15 Cf. exh. cat. Otto Bollhagen: Ein Maler im Dienste der Industrie, Bayer AG (Leverkusen, 1988) as well as inv. cat. Bilder der Technik, Industrie und Wissenschaft: Ein Bestandskatalog des Deutschen Museums, ed. Eva A. Mayring (Munich, 2008), p.197, cat. no. 285. 16 Cf. Türk 2000 (see note 1), pp. 336–43. 17 Cf. Ruth Baumgarte, Hommage zum 90. Geburtstag: Wichtige Werke aus sieben Jahrzehnten, ed. Samuelis Baumgarte Galerie (Bielefeld, 2013).
Lager der Kesselbau-Werkstoffe
25
26
In der Gießerei · Im Apparatebau
Im Kesselbau · Schichtwechsel 27
28
Wir bauen unsere Produktion weiter aus
Industriestadt im Morgengrauen
29
Der Morgen
31
32
Peripherie (3-teilig) · Verlassenes Stellwerk
Am Hang · Galgenheide
33
Das fl체ssige Eisen l채uft
35
36
Wir gieĂ&#x;en das Eisen, wir formen den Stahl
Strahlungs-/ Eckrohrkessel in der Montage · Lehrlinge
37
38
Hochofenwerk aus dem 18. Jahrhundert · Kaminheizung eines Spitals um 1500 · Bierherstellung
Verladung
39
40
Flößer
Verarbeitung der Zuckerrüben · Arbeit in einer Färberei · Arbeitspause während der Montage
41
42
Alchemisten · Treu und Glauben · Die Ofenheizung war die tägliche Plage der Hausfrau
Veredelung des Erdรถls
43
Schaltzentrale im Kesselwerk
45
46
Pausengespr채ch
Aufbruch (Montage)
47
48
Der Ruf
50
SchweiĂ&#x;er
Arbeiter im Apparatebau I · Im Kesselbau
51
52
GieĂ&#x;erei
Arbeiter im Apparatebau II
53
54
Arbeiter auf dem Dach
Arbeitspause beim Verladen ‚vor Ort‘ der Salzblöcke auf die Schüttelrutsche
55
In der Handformerei
57
58
Im Kesselbau
Heimkehr am Abend
59
Arbeiter
61
62
Transport eines Baumgarte-Dampfkessels um die Jahrhundertwende
Transport vom Werk zum Kunden
63
64
Glück-Auf zum neuen Jahr! Eisenwerk Baumgarte · Autogen-Schweißer
Elektro-SchweiĂ&#x;er
65
66
Kupolofenführer beim Anstich · Kesselschmied
Former beim Ausstampfen eines Kastens · Bohrwerksdreher
67
68
Schiffsverladung
テ僕bohrung
69
70
Arbeitswelt
Industrielle Weltstadt
71
72
In den Vorst채dten
Montage
73
74
Die Bessermerbirne · Fahrendes Crematorium in Chicago
Industrielandschaft aus dem vorigen Jahrhundert
75
76
Vom w채rmenden Kohleofen um die Jahrhundertwende bis zum modernsten Fernheizkraftwerk unserer Tage
Abreise · Ankunft
77
78
Historische Badeszene
Kurhotel Bad Pyrmont
81
82
Gusserzeugnisse f端r den Fahrzeugbau
Gusserzeugnisse f端r Phonotechnik
85
Kessel f체r die Beheizung von Flugpl채tzen
87
Hallenbad Westerland
89
Apparatebau-Erzeugnisse im Orient
91
92
Hartsteinwerk in Spanien
Montage in Irland
93
Heizwerke fĂźr Ausstellungs- und KongreĂ&#x;hallen in aller Welt
95
96
Apparate für Großindustrie · Apparate für Erdölindustrie
Arbeiter im Kesselbau
99
100 Gießer
Kesselbau Gespr채ch 101
102 SchweiĂ&#x;er im Kesselbau
UP-InnenschweiĂ&#x;arbeit 105
106 GieĂ&#x;ereilehrling
Bohrer 107
108 Fr채ser
Kranf端hrer 109
110 Konstrukteur
SKIZZEN UND STUDIEN
Portrait eines jungen Tischlers 115
116 Entwurf zum Bild Verlassenes Stellwerk
Krangondel · Personenstudie und Maschinen-/Drehbankstudie 117
118 Entwurf Autogen-Schweißer · Entwurf Bohrwerksdreher
Entwurf Kupolofenf端hrer beim Anstich 119
120 Entwurf Arbeiter auf dem Dach
ÜBERSICHTSWERKE
Fr端hes Selbstbildnis 125
126 Atelierecke
Alte Handschuhe 127
Wintertod I 129
130 N채chtliche Begegnung aus der Serie A la recherche du temps perdu
Der Zweifel 131
132 Und die weißverfärbten Gesichter waren plötzlich schwarz I
Und die weißverfärbten Gesichter waren plötzlich schwarz II 133
134 The Gleaners · The Gleaners II · Rote Blume Afrika I
The Water Carrier 135
136 Selbstbildnis
138
RU T H BAU M GA R T E · FA RB RAUS C H A M K E S S E L
WERKE VITA AUSSTELLUNGEN KATALOGE PRESSEBERICHTE HISTORISCHE FOTOGRAFIEN
140
RU T H BAU M GA R T E · FA RB RAUS C H A M K E S S E L
WERKE 25 Lager der Kesselbau-Werkstoffe
1958 · Aquarell, Bleistift · 27,8 × 34,3 cm
Unten rechts signiert 26 In der Gießerei
1958 · Aquarell, Tusche, Bleistift, Kohle 31,8 × 38,2 cm
26 Im Apparatebau
1961 · Aquarell · 21,5 × 28 cm
Unten rechts signiert 27 Im Kesselbau
1958 · Aquarell, Tusche, Bleistift, Kohle 26,8 × 29,6 cm
27 Schichtwechsel
1961 · Aquarell · 21,6 × 28 cm
Unten links signiert
28 Wir bauen unsere Produktion weiter aus
1958 · Aquarell, Tusche, Bleistift · 36 × 42,7 cm
Unten rechts signiert
29 Industriestadt im Morgengrauen 1958 · Aquarell, Tusche Im Original verschollen 31 Der Morgen
1958 · Aquarell, Tusche, Bleistift · 28,5 × 34 cm
Unten rechts signiert
32 Peripherie (3-teilig) · Verlassenes Stellwerk 1972 · Aquarell · 30,6 × 24,1 cm
Unten rechts signiert und datiert
33 Peripherie (3-teilig) · Am Hang · Galgenheide
1972 · Aquarell · 24,3 × 20,1 cm · 16 × 14,2 cm
35 Das flüssige Eisen läuft
1956 · Tusche · 36 × 30,1 cm
36 Wir gießen das Eisen, wir formen den
Stahl · 1956 · Tusche · 33,5 × 30,2 cm
37 Strahlungs - / Eckrohrkessel in der Montage 1956 · Tusche · 33,1 × 29,7 cm
37 Lehrlinge
1956 · Tusche · 25 × 25 cm (Sichtmaß)
38 Hochofenwerk aus dem 18. Jahrhundert
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 24,5 × 35,7 cm
38 Kaminheizung eines Spitals um 1500
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 25 × 33,8 cm
38 Bierherstellung
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 25,3 × 33,6 cm
Bei der Herstellung von Bier wurden vielfach industriell gefertigte Dampferzeuger eingesetzt. 39 Verladung
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 27,5 × 35,2 cm
40 Flößer
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 26 × 35,6 cm Unten links signiert und (falsch) datiert
Die Arbeit in der Holzindustrie wurde seit dem
19. Jahrhundert maßgeblich durch den Einsatz von Dampfmaschinen erleichtert.
41 Verarbeitung der Zuckerrüben
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 26 × 34,8 cm
41 Arbeit in einer Färberei
1953 · Tusche, Kreide, Gouache Im Original verschollen
41 Arbeitspause während der Montage
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 26 × 35 cm
42 Alchemisten
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 26,8 × 35,3 cm
42 Treu und Glauben
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 26 × 33,4 cm
42 Die Ofenheizung war die tägliche Plage der Hausfrau 1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 25,6 × 33,2 cm
141
43 Veredelung des Erdöls
1953 · Tusche, Kreide, Gouache · 27,5 × 35 cm
45 Schaltzentrale im Kesselwerk
1950 er Jahre · Aquarell · 27 × 15 cm (Sichtmaß)
46 Pausengespräch
1950 er · JahreAquarell · 27 × 15 cm (Sichtmaß)
47 Aufbruch (Montage)
1950 er Jahre · Aquarell · 27 × 15 cm (Sichtmaß)
48 Der Ruf
1963 · Tusche, Kohle, Gouache auf getöntem Grund 24,2 × 34,4 cm
Unten links signiert 50 Schweißer
1963 · Tusche, Kohle, Gouache auf getöntem Grund 30 × 36,6 cm
Unten rechts signiert 51 Arbeiter im Apparatebau I
1963 · Gouache, Tusche, Aquarell Im Original verschollen
51 Arbeitsstudie (Im Kesselbau)
1963 · Tusche, Kohle, Gouache auf getöntem Grund 21,3 × 17 cm
Es existiert nur noch ein Teilstück des Originals. 52 Gießerei
1963 · Tusche auf getöntem Grund, weiß gehöht 24,2 × 33,8 cm
Unten rechts signiert und betitelt 53 Arbeiter im Apparatebau II
1963 · Tusche, Kohle, Gouache auf getöntem Grund 24,7 × 32,4 cm
54 Arbeiter auf dem Dach
1943 · Tusche, Kohle · 56,2 × 43 cm Unten links signiert und datiert
55 Arbeitspause beim Verladen ‚vor Ort‘ der Salzblöcke auf die Schüttelrutsche
1943/44 · Tusche · 21 × 15,4 cm Unten rechts signiert 57 In der Handformerei
1961 · Aquarell · 22 × 28 cm
Unten links signiert 58 Im Kesselbau
1961 · Aquarell · 24 × 30,5 cm
Unten rechts signiert 59 Heimkehr am Abend
1961 · Aquarell · 22 × 28 cm
Unten rechts signiert 61 Arbeiter
1961 · Aquarell · 22 × 28,3 cm
Unten links signiert
62 Transport eines Baumgarte-Dampfkessels um die Jahrhundertwende
1955 · Tusche, Kreide, Gouache · 17,5 × 45,8 cm
63 Transport vom Werk zum Kunden
1956 · Rötel, Tusche, Gouache · 16,2 × 35,2 cm
64 Glück – Auf zum neuen Jahr ! Eisenwerk Baumgarte
1954 · Kohle, Tusche, Gouache auf getöntem Grund
Im Original verschollen 64 Autogen-Schweißer
1954 · Kohle, Gouache auf getöntem Grund Im Original verschollen
65 Elektro-Schweißer
1954 · Kohle, Tusche, Gouache auf getöntem Grund Im Original verschollen
66 Kupolofenführer beim Anstich
1954 · Kohle, Tusche, Gouache Im Original verschollen
142
RU T H BAU M GA R T E · FA RB RAUS C H A M K E S S E L
66 Kesselschmied
1954 · Kohle, Tusche, Gouache auf getöntem Grund
75 Industrielandschaft aus dem vorigen Jahrhundert 1968 · Tusche auf getöntem Grund, grau laviert 25,2 × 35,2 cm
Im Original verschollen
67 Former beim Ausstampfen eines Kastens 1954 · Kohle, Tusche,
76 Vom wärmenden Kohleofen um die Jahrhundertwende bis zum modernsten Fernheizkraftwerk unserer Tage
Gouache auf getöntem Grund
1968 · Tusche auf getöntem Grund, grau laviert
Im Original verschollen
24,5 × 35,2 cm
Unten links signiert
67 Bohrwerksdreher
1954 · Kohle, Tusche, Gouache auf getöntem Grund Im Original verschollen
77 Abreise
1968 · Tusche aufgetöntem Grund, grau laviert 23 × 15 cm
68 Schiffsverladung
Unten rechts signiert und rückseitig betitelt
1964 · Aquarell · 30,5 × 21,2 cm
Ursprünglich als ein Blatt mit Ankunft konzipiert und
Unten rechts signiert 69 Ölbohrung
1964 · Aquarell · 30,5 × 32,2 cm
Unten rechts signiert 70 Arbeitswelt
1964 · Aquarell · 30,5 × 22,4 cm
Unten rechts signiert
später von der Künstlerin zerschnitten. 77 Ankunft
1968 · Tusche aufgetöntem Grund, grau laviert 23 × 15 cm
Unten rechts signiert und rückseitig betitelt
Ursprünglich als ein Blatt mit Abreise konzipiert und später von der Künstlerin zerschnitten.
71 Industrielle Weltstadt
78 Historische Badeszene
72 In den Vorstädten
1964 · Aquarell · 30 × 20,7 cm
1964 · Aquarell · 31,1 × 24,8 cm
Unten links signiert 73 Montage
1964 · Aquarell · 31,2 × 20,7 cm
Unten links signiert 74 Die Bessermerbirne
1968 · Tusche auf getöntem Grund · 25,5 × 35 cm
Mit der Bessermerbirne wurde aus Roheisen Stahl erzeugt. 74 Fahrendes Crematorium in Chicago
1968 · Tusche auf getöntem Grund · 24,5 × 35,1 cm Sogenannte fahrende „Crematorien“ dienten im
19. Jahrhundert der Verbrennung von Abfall und Fäkalien.
1968 · Tusche auf getöntem Grund · je 23,4 × 15 cm Linkes Blatt unten rechts signiert
Ursprünglich als ein Blatt konzipiert und später von der Künstlerin zerschnitten.
81 Kurhotel Bad Pyrmont
1965 · Gouache, Aquarell, Tusche,
Bleistift auf getöntem Grund · 22,5 × 33,7 cm
Illustration für die Anwendung von Kesselanlagen. 82 Gusserzeugnisse für den Fahrzeugbau 1965 · Gouache, Aquarell, Tusche,
Kreide auf getöntem Grund · 25,5 × 36,1 cm
Illustration für die Anwendung von Kesselanlagen.
143
WERKE
85 Gusserzeugnisse für Phonotechnik
1965 · Gouache, Aquarell, Tusche auf getöntem Grund · 22,3 × 33,5 cm
Illustration für die Anwendung von Gusserzeugnissen des Eisenwerks Baumgarte.
87 Kessel für die Beheizung von Flugplätzen
1965 · Gouache, Aquarell, Tusche, Bleistift auf getöntem Grund · 21,7 × 34,2 cm
Illustration für die Anwendung von Kesselanlagen. 89 Hallenbad Westerland
1965 · Gouache, Aquarell,
Kreide auf getöntem Grund · 21,5 × 33,8 cm
Illustration für die Anwendung von Kesselanlagen. 91 Apparatebau-Erzeugnisse im Orient
1966 · Tusche auf getöntem Grund, weiß gehöht 26,3 × 17,7 cm
92 Hartsteinwerk in Spanien
1966 · Tusche auf getöntem Grund, weiß gehöht 26,2 × 17,6 cm
93 Montage in Irland
1966 · Tusche auf getöntem Grund, weiß gehöht 26,2 × 17,5 cm
95 Heizwerke für Ausstellungs- und Kongreßhallen in aller Welt
1966 · Tusche auf getöntem Grund, weiß gehöht 26,2 × 17,6 cm
96 Apparatebau-Erzeugnisse für die chemisch-technische Großindustrie im In- und Ausland
1966 · Tusche auf getöntem Grund, weiß gehöht 26,5 × 15,7 cm
96 Apparate für Erdölindustrie in aller Welt
1966 · Tusche auf getöntem Grund, weiß gehöht 26,2 × 16,7 cm
99 Arbeiter im Kesselbau
1960 · Kohle auf getöntem Grund,
mit weißer Kreide gehöht · 30,5 × 30 cm Unten links signiert und (falsch) datiert
100 Gießer
1960 · Kohle auf getöntem Grund,
mit weißer Kreide gehöht · 29,2 × 29 cm Unten links signiert
101 Kesselbau Gespräch
1960 · Kohle auf getöntem Grund,
mit weißer Kreide gehöht · 33,8 × 34,6 cm 102 Schweißer im Kesselbau
1960 · Kohle auf getöntem Grund,
mit weißer Kreide gehöht · 30,6 × 32,4 cm Unten rechts signiert
105 UP-Innenschweißarbeit
1967 · Tusche, Gouache und Aquarell auf getöntem Grund · 41,6 × 31,7 cm
Unten links signiert und (falsch) datiert 106 Gießereilehrling
1967 · Tusche, Gouache, Aquarell und Kreide auf getöntem Grund · 45,8 × 24,5 cm
107 Bohrer
1967 · Tusche, Gouache, Aquarell,
Kreide auf getöntem Grund · 45,5 × 25,5 cm 108 Fräser
1967 · Tusche, Gouache, Aquarell und Kreide auf getöntem Grund · 38 × 30,4 cm
109 Kranführer
1967 · Gouache, Tusche, Aquarell auf getöntem Grund · 38 × 27,9 cm
Unten links signiert und (falsch) datiert 110 Konstrukteur
1967 · Gouache, Tusche und Aquarell auf getöntem Grund · 35,4 × 23,5 cm
144
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SKIZZEN UND STUDIEN 115 Portrait eines jungen Tischlers 1955 · Bleistift · 32 × 24 cm
116 Entwurf zum Bild Verlassenes Stellwerk 1972 · Tusche · 30,6 × 25,1 cm
117 Krangondel
1955 · Bleistift · 28,7 × 22,5 cm
117 Personenstudie und Maschinen-/Drehbankstudie 1950 er Jahre · Bleistift · je 32,3 × 24,8 cm
118 Entwurf Autogen-Schweißer
1954 · Bleistift auf getöntem Grund,
mit rosa Kreide gehöht · 32,5 × 25 cm 118 Entwurf Bohrwerksdreher
1954 · Bleistift auf getöntem Grund, mit rosa und weißer Kreide gehöht · 32,2 × 24,9 cm
119 Entwurf Kupolofenführer beim Anstich 1954 · Bleistift auf getöntem Grund
mit weißer Kreide gehöht · 32,4 × 25 cm 120 Entwurf Arbeiter auf dem Dach 1943 · Tusche · 9,4 × 6,9 cm
145
ÜBERBLICKSWERKE 125 Frühes Selbstbildnis
1947 · Öl auf Hartfaser · 45 × 37 cm
126 Atelierecke
1945 · Aquarell, Tusche · 38 × 27 cm (Sichtmaß) Unten rechts signiert und datiert
127 Alte Handschuhe
Um 1950 · Bleistift, Aquarell, Sepia · 15,5 × 26,5 cm Unten rechts signiert
129 Wintertod I
1982 · Aquarell · 50 × 70 cm (Sichtmaß)
Unten rechts signiert und datiert
130 Nächtliche Begegnung aus der Serie A la recherche du temps perdu
1990 · Aquarell · 72 × 52 cm (Sichtmaß)
Unten rechts signiert und datiert 131 Der Zweifel
1985 · Aquarell · 63 × 50 cm (Sichtmaß)
Unten links signiert und datiert
132 Und die weißverfärbten Gesichter waren plötzlich schwarz I
1987 · Kohle, Kreide · 100 × 70 cm Unten rechts signiert und datiert Unten links bezeichnet „Angst“
133 Und die weißverfärbten Gesichter waren plötzlich schwarz II
1987 · Kohle, Kreide · 100 × 70 cm Unten rechts signiert und datiert 134 The Gleaners
1988 · Kohle, Kreide · 60 × 74 cm (Sichtmaß) Unten rechts signiert und datiert
134 The Gleaners II
1988 · Kohle, Kreide · 60 × 74 cm (Sichtmaß) Unten rechts signiert und datiert
134 Rote Blume Afrika I
1988 · Kohle, Kreide · 89 × 66 cm Unten links signiert und datiert
135 The Water Carrier
1991 · Öl auf Karton · 137 × 98 cm Unten rechts signiert und datiert
136 Selbstbildnis
1979 · Kreide auf getöntem Grund · 40 × 38 cm
Unten links signiert und datiert
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147
VITA RUTH BAUMGARTE 1923 – 2013
1946
Übersiedlung nach Westdeutschland (Bielefeld)
seit 1947 1923
1938
wuchs sie als Tochter des UFA-Chefs und
gesellschaft Kurt Rupli und der Schauspiele-
Erste künstlerische Ausbildung bereits als
seit 1950 Beginn zahlreicher Reisen nach Skandinavien,
Kunstschule des Westens, Emmy Stalmann,
Aus einer alten Theaterfamilie stammend
rin Margret Kellner-Conrady in Berlin auf Schülerin
Berlin
der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Prof. Gerhard Ulrich, Prof. Carl Michel,
Prof. Wilhelm Tank, Prof. Hermann Franzke,
Während des Studiums ständige Mitarbeiterin des Kaskeline-Zeichentrickfilm-Ateliers,
Es entstehen zahlreiche von Ruth Baumgarte illustrierte Bücher und Publikationen
Erste Ausstellungen im In- und Ausland
nach Afrika
Zahlreiche Begegnungen und freundschaft-
liche Verbindungen zu bekannten Künstlern Wirtschaft
seit 1970 Mitglied des Bundesverbandes Bildender
Künstler (BBK) und des Lippischen Künstlerbundes (LKB)
1975
Gründung eigene Galerie „Das Fenster“, Bielefeld
Berlin
seit 1980 Jährliche Aufenthalte in Afrika über
Infolge der Evakuierung der Hochschule im
lier der Staatlichen Industrie- und Kunstge-
1986
Mitverantwortliche Gründung der
Rückkehr nach Berlin
2012
Gründung der Kunststiftung Ruth Baumgarte
sischen Tageszeitung und Kunstlehrerin am
2013
Am 7. Februar 2013 stirbt Ruth Baumgarte in
Zweiten Weltkrieg Wechsel in ein Meisteratewerbeschule Sonneberg in Thüringen
1945
diversen Zeitschriften und Verlagen
und Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und
Prof. Kurt Wehlte, Meisterschülerin von Prof. Gerhard Ulrich
Freie Mitarbeiterin als Illustratorin bei
Südeuropa, Asien, in die USA und regelmäßig
1941 – 44 Studium der freien Graphik und Malerei an
Graphikerin tätig
In Coburg geboren
Mehrheitseigners der Tobis Filmproduktions-
Als freischaffende Malerin und
Pressezeichnerin bei der ersten deutsch-rusUlrich-von-Hutten-Gymnasium
mehrere Monate
Zahlreiche internationale Ausstellungen
Samuelis Baumgarte Galerie, Bielefeld
ihrem Haus in Bielefeld
148
RU T H BAU M GA R T E · FA RB RAUS C H A M K E S S E L
VITA RUTH BAUMGARTE 1923 - 2013
1946
Moves to West Germany (Bielefeld)
1947 onw. Freelance painter and graphic artist;
1923
1938
Born in Coburg, Bavaria, Germany
Freelance illustrator for a number of
Illustrates numerous books and other
director and majority owner of the Tobis film
production company Kurt Rupli and actress First instruction in art while still at school Kunstschule des Westens
(Art School of the West), Emmy Stalmann,
Franzke, and Kurt Wehlte, master student under Professor Gerhard Ulrich
1975
and the Lippischer Künstlerbund
Founding own gallery: Das Fenster
numerous international exhibitions
1986
Cofounds the Samuelis Baumgarte Gallery, Bielefeld
2012
Founding of the
Kunststiftung Ruth Baumgarte
(Art Academy) in Sonnenberg, Thuringia,
(Art Foundation Ruth Baumgarte)
because the Berlin Art Academy had to be
Returns to Berlin
(BBK: Federal Association of Visual Artists)
1980 onw. Annual stay for several months in Africa,
Relocates to a master‘s studio at the Staatliche
evacuated as a consequence of World War II
Künstler
(The Window) in Bielefeld
studio for animated films) in Berlin
Industrie- und Kunstgewerbeschule
well-known artists and personalities from the
(LKB: Lippe Artists‘ Association)
During her education she works for the
Kaskeline-Zeichentrickfilm-Atelier (Kaskeline
Many encounters and friendly relations with
1970 onw. Member of the Bundesverband Bildender
in Berlin under professors Gerhard Ulrich, Carl Michel, Wilhelm Tank, Hermann
Europe, Asia, the USA, and regularly to Africa
areas of culture, politics, and the economy
Margret Kellner-Conrady
schule für Bildende Künste (Art Academy)
1945
First exhibitions nationally and internationally
1950 onw. Numerous travels to Scandinavia, Southern
up in Berlin as the daughter of the UFA
1941 - 44 Studies painting and graphic art at the Hoch-
publications
Coming from an old theater family she grew
Berlin
magazines and publishing houses
2013
Ruth Baumgarte dies on February 7 at her home in Bielefeld
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AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL) EXHIBITIONS (SELECTED)
2015
2013
Farbrausch am Kessel
Städtische Kunstsammlungen Salzgitter Salzgitter
Ruth Baumgarte
Wichtige Werke aus sieben Jahrzehnten
Samuelis Baumgarte Galerie · Bielefeld
art KARLSRUHE · Karlsruhe
2011
2010
art KARLSRUHE · Karlsruhe art KARLSRUHE · Karlsruhe Ein Hauch von Eden
Meisterwerke und zeitgenössische Positionen Samuelis Baumgarte Galerie · Bielefeld
2004
Ruth Baumgarte – Il tamtam del colore Galleria Marieschi · Mailand
Arte Fiera Bologna · Bologna
2002
Galerie Schloss Mochental · Ehingen
2001
Ruth Baumgarte – African Visions
2000
Susan Aberbach Fine Art · New York Ruth Baumgarte – Visiones Africanas
Sala Pelaires Galeria d‘Art · Palma de Mallorca
1998
Samuelis Baumgarte Galerie · Bielefeld
Ruth Baumgarte – African Paintings
1997/98
Galerie Schloss Mochental · Ehingen
1996
La pelle nera
FIAC · Paris
ART COLOGNE · Köln
1994
Art Frankfurt · Frankfurt
Artfair – Kunst- und Antiquitätenmesse
Ruth Baumgarte
Galerie Schloss Mochental · Ehingen
Hommage zum 90. Geburtstag
2012
1995
Stichting Veranneman · Kruishoutem, Belgien
Galleria Marieschi · Mailand, Monza
Hannover-Herrenhausen
Bilder aus dem Afrika-Zyklus
Ruth Baumgarte
Galleria Giulia · Rom
De Africa, Pitture, acquarelli, disegni
ART COLOGNE · Köln
Samuelis Baumgarte Galerie · Bielefeld
1993
Kunstverein Paderborn · Paderborn
Art Frankfurt · Frankfurt
Ruth Baumgarte – African Paintings
G.W. Einstein Company, Inc. · New York
1992
Ruth Baumgarte
Frost & Reed, Ltd. · London
Paintings & Works on Paper
1991
Ladengalerie · Berlin
1989
Ruth Baumgarte – Retrospektive 1942 – 89
Bilder und Zeichnungen
Samuelis Baumgarte Galerie · Bielefeld
1947 – 90 Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen
in Museen, Galerien und Kunstvereinen im Inund Ausland u.a. in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Persien, Portugal, Schweden und den USA
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KATALOGE (AUSWAHL) CATALOGUES (SELECTED)
Ruth Baumgarte – Hommage zum 90. Geburtstag. Wichtige Werke aus sieben Jahrzehnten
Samuelis Baumgarte Galerie · Bielefeld · 2013 Ruth Baumgarte – Il tamtam del colore Galleria Marieschi · Mailand · 2003 Ruth Baumgarte – African Visions
Susan Aberbach Fine Art · New York · 2001 Ruth Baumgarte – Visiones Africanas
Sala Pelaires Galeria d‘Art · Palma de Mallorca · 2000 Ruth Baumgarte – African Paintings
Stichting Veranneman · Kruishoutem · 1998 La pelle nera
Galleria Marieschi · Mailand, Monza · 1994 Ruth Baumgarte – De Africa, Pitture, acquarelli, disegni Galleria Giulia · Rom · 1994
Bilder aus dem Afrika-Zyklus
Galerie Schloss Mochental · Ehingen · 1994 Ruth Baumgarte – African Paintings
G.W. Einstein Company, Inc. · New York · 1993 Ruth Baumgarte – Paintings & Works on Paper Frost & Reed, Ltd. · London · 1992
Ruth Baumgarte, Retrospektive 1942 – 1989 Bilder und Zeichnungen
Samuelis Baumgarte Galerie · Bielefeld · 1989
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PRESSEBERICHTE (AUSWAHL) PRESS RELEASES (SELECTED)
Art Investor
La Voce Repubblicana, Rom
Die Welt
Flash Art
Il Giornale MILANO
Momento-sera, Rom
VIVI MILANO
Cronaca di Roma, Rom
Corriere della Sera, ed. Milano
II Messaggero, Rom
15. August 2014
17. April 2004 · April 2003
25. März 2004 · 01./06./08. April 2004
April 2004
25. März 2004 · 08. März 1997 23. September 1994 Neue Westfälische
27. Juni 2003 · 27. Juni 1998
11. Januar 1993 · 28. Oktober 1991 Mallorca-Magazin
03. Januar 1995
November 1994
18. Oktober 1994
13. Oktober 1994
07. Oktober 1994
La Stampa, Turin
26. September 1994 L'Indipendente, Rom 23. September 1994 L'Unita, Rom
Where London
26./29. Juni 1998 · 12. Januar
L'Arena, Verona
The Spectator
La Repubblica
Arte
The Antique Collector
II Giornale dell'Arte
Weltkunst
Modern Painters
II Giorno, Mailand
New Yorker Staats-Zeitung
Der Tagesspiegel
Arte e Mercato
The New York Times
Neues Deutschland
Panorama, Mailand
Art & Auction
Berliner Morgenpost
ltalia Oggi
The Field
Berliner Zeitung
Juni 2000
Westfalen-Blatt
1993 · 14. April 1993
April 1997 · 22. September 1994
April 1997 · September 1994
April 1997
April 1997
28. März 1997
24. März 1997
23. September 1994
September 1994
September 1994
April 1994
15. Mai 1993
30. April 1993
März 1992
März 1992
März 1992
März 1992
März 1992
Frühjahr 1992
31. Oktober 1991
15. November 1991
26. November 1991
28. Oktober 1991
157
159
HISTORISCHE FOTOGRAFIEN
138 Lehrlinge in der Eisengießerei Baumgarte
1950er Jahre
146 Ruth Baumgarte · Ende der 1960er Jahre 149 Ruth und Hans Baumgarte (Bildmitte und rechts) im Eisenwerk Baumgarte · 1953
In der Gießerei · 1962
150 Hallenansicht (Handformerei) · 1953
Blick in die Fabrikhalle (Kesselmontage)
Ruth Baumgarte mit dem ehemaligen Direktor des
Ruth Baumgarte tauft in der Eisengießerei die neuen
1950 er Jahre
Eisenwerks Baumgarte, Johann Salm · 1953 Öfen „Schülpe“ und „Lunker“ · 1962
151 Gießer · 1960 – 1970
Jubiläumsguss · 1960
Wärmeaustauscher · um 1940
152 Ruth und Hans Baumgarte beim 25-jährigen Jubiläum der Eisengießerei Baumgarte · 1957
157 Ruth Baumgarte bei einer Ehrung in der Bielefelder Kunsthalle mit Ernst-August Baumgarte, heutiger Eigentümer der Eisengießerei Baumgarte · 1969
160
IMPRESSUM
Dieser Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung RUTH BAUMGAR TE · FARBRAUSCH AM KESSEL
22. November 2015 bis 31. Januar 2016 Städtische Kunstsammlungen
Museumstraße 34 · 38229 Salzgitter
0 53 41 . 8 39 46 13 · www.salzgitter.de Di – Sa 10 – 17 Uhr · So 11 – 17 Uhr Herausgeber
Stadt Salzgitter · Fachdienst Kultur Städtische Kunstsammlungen
Museumstraße 34 · 38229 Salzgitter Initiator der Ausstellung Dr. Jörg Leuschner
Konzeption und Umsetzung der Ausstellung
Stephanie Borrmann, M. A. für die Städtischen
Kunstsammlungen Salzgitter in Zusammenarbeit mit der Kunststiftung Ruth Baumgarte Texte
Dr. Sandra Mühlenberend Übersetzung
Rebecca van Dyck Lektorat / Redaktion
Stephanie Borrmann · Martin Fenner Gestaltung
LIO Design, Braunschweig · www.lio-design.de Gerald Riemann · Stephanie Wolf
Typeface: Palatino · Caviar Dreams
Druck
oeding print
gedruckt auf: Arctic Volume · Munken Print Rechte
Arbeiten © Kunststiftung Ruth Baumgarte Texte © Autoren
Publikation © Städtische Kunstsammlungen Salzgitter
Historische Fotos © Nachlass Hans Baumgarte, Bielefeld S. 138 © Fotowerkstätte Wölbing / van Dyck, Bielefeld S. 157 © Neue Westfälische, Otto Sudmann Auflage: 1.000 Exemplare ISBN 978-3-9816004-5-2