Streitschlichter am rwg vortrag italien

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Streitschlichter/ Mediation am Richard-Wagner-Gymnasium Bayreuth Sprachliches und Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium


Mediation im deutschen Schulsystem Seit 10 Jahren hat sich die Idee der „Mediation“ oder „Streitschlichtung“ auch an deutschen Schulen erfolgreich bewährt. Ursprünglich stammt diese aus den USA. Dieses Konzept wurde in den 1960er Jahren in den USA entwickelt und dort zunächst hauptsächlich im juristischen Bereich angewendet. Die Erfolge dort ließen erste Nachahmungen Anfang der 1990er Jahre in Deutschland entstehen. Inzwischen verbreiten sich Modelle der schulischen Streitschlichtung in nahezu allen Bundeländern.


Conflicts exists in every school  Ausgangspunkt für den Einsatz von sogenannten

Gewaltpräventions- und Interventionsprogrammen sind die Einstellungen von Schülern zum Thema Gewalt. An diesem Punkt müssen die Schüler von den Mediatoren innerlich erreicht und abgeholt werden. Der Gewalt müssen alternative Lösungen zur Streitschlichtung und -bewältigung entgegengesetzt werden. Da ältere Kinder und Jugendliche ohnehin häufig das Gefühl haben, keinen Einfluss auf Regeln, Normen und gesellschaftliche und politische Prozesse zu haben, erfahren sie durch Einbeziehung in die Schulmediation Anerkennung und Kompetenz.  Gerade der Lebensraum Schule ist prädestiniert für das Auftreten von Konflikten, da immer wieder unterschiedliche Standpunkte und Handlungswünsche kollidieren.


Definition  Mediation bedeutet Vermittlung und ist ein Verfahren

zur Konfliktlösung. Ein Mediator ist als unparteiischer Dritter bei der Konfliktlösung behilflich, d.h. die Lösung eines Konfliktes wird nicht von den Streitschlichtern vorgegeben, sondern von den Kontrahenten erarbeitet.  Dabei helfen die Streitschlichter den Betroffenen, sich über ihre Gefühle und Interessen klar zu werden und sie verständlich zum Ausdruck zu bringen. Das gemeinsame Ziel ist es, eine Lösung ohne Verlierer zu finden.


Die Arbeit am RWG  Im Januar 2006 startete an unserer

Schule die Ausbildung zum Mediator.  16 Mädchen aus der Mittelstufe wurden von der Ausbildungsleiterin Frau Seidler-Rieß vom Jugendamt Bayreuth an mehreren Wochenenden in der Kunst der Mediation ausgebildet. Begleitet wurden sie von vier Lehrkräften, die die Ausbildung mitmachten.  Die Teilnehmer erhielten eine psychologische Grundausbildung, um die Regeln der gewaltfreien Kommunikation zu erlernen. Dabei wurden die 5 Phasen der Mediation eingeübt.


Praktische Übungen: Rollenspiele  Neben der Theorie macht v. a. die Praxisübung einen

großen Teil der Streitschlichter-Ausbildung aus. Geübt wird mit Hilfe von Rollenspielen (zwei Streitende und zwei Streitschlichterinnen), in denen vorgegebene Konflikte gelöst werden müssen.


 Hier zeigt sich deutlich, wer ein guter Streitschlichter

ist, denn man muss sozusagen zwischen den Zeilen lesen können, durch genaues Hinhören und gezieltes Nachfragen die jeweiligen Bedürfnisse herausarbeiten und sie so auch für die Streitenden offenlegen.


Im Einsatz seit 2006  Die ausgebildeten Streitschlichter haben spezielle

Sprechzeiten. Streitende Schüler können zu ihnen kommen und ihre Probleme vortragen. Schon oft konnten aufkommende Konflikte an unserer Schule auf diese Weise gelöst werden.  Die Streitschlichter werden an unseren Projekttagen, an denen es um die Entwicklung sozialer Kompetenzen geht, gezielt eingesetzt. Sie präsentieren ihr Verfahren und geben so ihr Wissen an die Schüler und Lehrer weiter.


Neues Team dank Comenius  Mit finanzieller

Unterstützung des Comeniusprojektes konnten 2013 neue Teams ausgebildet werden.  Drei „neue“ Streitschlichter nahmen am Comeniusprojekt: „Konflikte clever lösen“ teil und erzählten in Polen von ihrer Ausbildung und Arbeit.


Neues Team


Die 5 Phasen der Mediation Phase 1:

Klärung des Mediationsprozesses z.B. Rolle des Mediators Phase 2: Die Konfliktpartner schildern ihre Sichtweise des Konfliktes. Der Mediator gibt das GehÜrte mit seinen Worten wieder , fasst dabei das Wesentliche zusammen und bringt den Konfliktpunkt zur Sprache


3. Phase: Der Mediator erfragt die Konfliktgründe (Eisberg) 4. Phase: Lösungen werden gesucht, die die offen gelegten Bedürfnisse befriedigen können. Die vierte Phase hat das Ziel, das Gespräch zwischen den Streitenden schrittweise wiederherzustellen. Die Methode ist hierbei das sog. Pendeln. Es heißt nicht mehr: A oder B, sondern C,D, E etc. werden als Lösungsmöglichkeiten erwogen 5. Phase: Die Lösung, die von beiden akzeptiert wird, wird in einer Vereinbarung festgehalten. Sie ist zukunftsorientiert, bedürfnisorientiert, konkret.


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