Das Saarland feiert „Saarhundert“

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Anzeigen-Sonderveröffentlichung vom 24. Januar 2020

1920 – 2020

Das Saarland feiert „Saarhundert“

Am 10. Januar 1920 trat der Versailler Vertrag in Kraft. Es war die Geburtsstunde des Saargebiets.



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Liebe Saarländerinnen und Saarländer,

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Inhalt Editorial und Inhalt

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Grußwort des Ministerpräsidenten

Neujahrsempfang 1000 Gäste feiern das Saarhundert in der Congresshalle

Prominenter Besuch Außenminister Heiko Maas würdigt die Heimat

Wanderausstellung

der 10. Januar 1920 war ein denkwürdiger Tag. Es war die Geburt eines eigenen Territoriums an der Saar und damit auch der Saarländerinnen und Saarländer. Hundert Jahre Saargeschichte bedeuten viele ganz persönliche Erzählungen von den Launen des Schicksals, von Freud und Leid, von Glück und Unglück. Es sind viele Erzählungen von Mühsal und harter Arbeit, von den Schattenseiten des Lebens. Erzählungen aber auch vom Lohn der Arbeit, von Zusammenhalt und Gemeinschaft, von den angenehmen Seiten des Lebens.

Vergangenheit und Zukunft An der Grenze

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Die wechselvolle Geschichte an der Saar

Turbulente 50er Jahre Das Saarstatut und die Volksabstimmung 1955

Historisches Museum Saar Saarland-ABC

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Von A wie „ab“ bis Z wie „Zores“

Ein Saarhundert alt Irmina Naumann und die saarländische Geschichte

Charakterköpfe Herzlichen Glückwunsch!

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Prominente gratulieren dem Saarland

Vom Saargebiet zum Saarland

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Der Versailler Vertrag und sein Einfluss

Aus der Not geboren

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Schmuggler am Fuße des Schaumbergs

Hauptsach gudd gess

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Klassiker der saarländischen Küche

„Uuser Sproch“

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Die Saarländer und ihr „Platt“

Helden am Ball Highlights der saarländischen Fußballgeschichte

Das Saarland und Olympia Als Armin Hary der schnellste Mann der Welt war

Die HWK

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120 bewegte Jahre Geschichte

Die IHK Die Industrie- und Handelskammer und ihr Weg im Saarland

Statistik zum Saarhundert Ein Blick auf die Zahlen rund um die letzten 100 Jahre

Unvergessen

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Vier Tragödien, die das Land prägten

Es kommt nicht von ungefähr, dass der Saarländer ungern wegzieht. Wozu sollte er auch, wo es hier doch am schönsten ist – hier in unserer saarländischen Heimat, die wir lieben, die uns geborgen hält zwischen dem Gestern und dem Morgen. Die uns geholfen hat, die vielen Herausforderungen in den hundert Jahren Saargeschichte zu meistern. Liebe Landsleute, wir können stolz sein auf unser Land und seine Menschen.

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Die Ministerpräsidenten des Saarlandes

Ministerpräsident Tobias Hans.

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Mit Bubikopf, Charleston und Art déco

Hundert Jahre Saargeschichte, das war immer auch eine Erzählung von Zukunft. Immer wieder haben die Menschen die Ärmel hochgekrempelt und nach vorne geschaut, und genau das tun wir auch hundert Jahre nach der Gründung des Saargebietes. Mit unserer hochexzellenten Forschungslandschaft, mit erstklassigen Facharbeitern, mit unserem agilen Mittelstand und vielen rührigen Handwerksbetrieben, mit unseren innovationsfreudigen Industrieunternehmen, unserem internationalen Knowhow, mit unserer zentraleuropäischen Kernlage, mit unserer Frankreichkompetenz, mit all dem verfügen wir über beste Voraussetzungen, um aus dem nun anstehenden Strukturwandel als Gewinner hervorzugehen. Was immer auch geschieht, wir Saarländerinnen und Saarländer halten fest zusammen, denn das wechselhafte Schicksal hat hier im Grenzraum einen ganz besonderen Menschenschlag geformt. Zum einen durch den besonderen Zusammenhalt, geformt aus Kohle und Stahl, durch viele Brüche, durch die sich die Saarländerinnen und Saarländer immer wieder umorientieren und Neues aufbauen mussten, und das häufige Hin und Her, das in den Menschen hier ein solides Selbstbewusstsein schuf und sie bis heute ihre Heimat, das Saarland, besonders wertschätzen lässt.

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Historiker Dr. Paul Burgard im Gespräch

Keine Region in Europa, die sich so oft wandeln, die sich so oft umorientieren musste, die in kurzer Zeit so häufige und so heftige Brüche durchleben musste. Und immer haben wir es irgendwie geschafft. Wir haben oft genug gezeigt, dass wir den Wandel meistern können.

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Der „Saarländische Sonderweg“

War das Saargebiet von 1920 noch ein Kind der deutsch-französischen Feindschaft, so ist das Saarland, wie es heute besteht, ein Kind der Aussöhnung. Und wie Kinder der Feindschaft selten ihrem Schicksal wohlgesonnen sind, lehnten die Saarländer des Saargebietes den Status quo energisch ab. Die Kinder der Freundschaft hingegen, die Saarländer von heute, danken ihrem Schicksal und ihrem französischen Nachbarn, dass er damals, nach dem Referendum von 1955, den Weg frei gemacht hat für den Beitritt des Saarlandes als Bundesland zur Bundesrepublik Deutschland. Und sie danken all denen in Deutschland, die diesen Weg mit Wohlwollen und auch mit reger Unterstützung begleiteten. Sie alle haben es gut gemeint mit uns.

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Foto: Staatskanzlei Saarland/mn

IMPRESSUM

Anzeigen-Sonderveröffentlichung der Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH vom 24. Januar 2020 Geschäftsführung Thomas Deicke (Sprecher), Thomas Marx, Christian Erhorn Anzeigenleitung Daniela Groß Produktmanagement Daniel Meyer

Tobias Hans Ministerpräsident des Saarlandes

Redaktion Georg Müller (verantwortlich) Texte und Fotos Jörg O. Laux, Oliver Morguet, Martina Kirsch, Heiko Lehmann, Katharina Rolshausen, BeckerBredel, Jörg Huppert, Staatskanzlei, Michael Kipp, Philipp Semmler, Landesarchiv des Saarlandes Layout und Produktion GM Layout & Redaktion GmbH Verlag und Druck Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH 66103 Saarbrücken

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Q.ltur Programm 2019/2020

Januar 2020 Samstag, 18. Januar, 20.00 Uhr Ro Gebhardts „Legends on strings“, Exklusiv-Konzert Dienstag, 21. Januar, 19.00 Uhr André Schumacher: „Wildes Europa – 3.517 Km mit Kind und Kegel“ Sonntag, 26. Januar, 17.00 Uhr Neujahrskonzert 2020 – mit dem Verein der Musikfreunde Quierschied März 2020 Sonntag, 22. März 2020, 17.00 Uhr Frühlingskonzert 2020 – mit dem Deutsch-Französischen Kammer-Sinfoo Orchester Friedrichsthal Samstag, 28. März, 20.00 Uhr A caBella „Glückshormone“

April 2020 Samstag, 18. April, 20.00 Uhr 80er Party – Live-Musik und Disko 80er/90er Mai 2020 Samstag, 2. Mai, 20.00 Uhr Langhals & Dickkopp „De Johnny hat hout Geburtsdaach“ Samstag, 9. Mai, 20.00 Uhr SMS: Joe Smoke, Michael Marx und Herbert Schreiner Dienstag, 26. Mai, 19.00 Uhr Lutz Jäkel „Syrien. Erinnerungen an ein Land ohne Krieg“ Eintrittskarten sind in der Gemeindebücherei Quierschied, online unter www.Ticket- Regional.de/ Qlisse und nach Verfügbarkeit an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellungen per E-Mail an: q.lisse@quierschied.de oder Tel.: 0 68 97/9 61-1 95.

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Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) lud in der Saarbrücker Congresshalle zum traditionellen Neujahrsempfang. Zuvor fand eine Feierstunde zum hundertjährigen Jubiläum des Saargebiets statt.

Foto: BeckerBredel

Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten Der Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten würdigte ein Jubiläum: das „Saarhundert“. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) ließ es voller Stolz feiern.

onen bestehen bis heute, weil sie klug wurden und die Feindschaft überwanden. Deutsche und Franzosen schafften das ‚Wunder der Vernunft‘, wie der an der Mosel geborene Schriftsteller Stefan Andres die deutsch-französische Aussöhnung nannte.“ Und er sagte auch: „Sie danken ihrem französischen Nachbarn, dass er damals, ir können stolz sein auf die Saar- nach dem Referendum von 1955, den Weg frei gemacht länderinnen hat für den Beitritt des Saarund Saarländer, landes als Bundesland zur auf das Land, auf seine Menschen“, sagte der Regierungs- Bundesrepublik Deutschland. Und sie danken all denen in chef in der Feierstunde und Deutschland, die diesen Weg meinte: „Der 10. Januar 1920 mit Wohlwollen und auch mit war ein denkwürdiger Tag. Es war die Geburt eines eigenen reger Unterstützung begleiteten. Sie alle haben es gut geTerritoriums an der Saar. Es meint mit uns.“ war die Geburt der Saarländerinnen und Saarländer. Von Die Saarländer seien „gute da an wusste die Welt, was ihr Deutsche“, aber sie fühlten sich den Nachbarn in Luxembis dato all die Jahrhunderte hindurch gefehlt hat.“ An die- burg und Frankreich „ganz eng sem Tag – exakt 100 Jahre zu- verbunden“, so der Ministervor, am 10. Januar 1920 – trat präsident vor über 1000 Gästen im großen Saal der Conder Versailler Vertrag in Kraft gresshalle. Auch zahlreiche und legte erstmals die GrenDiplomaten waren gekommen, zen des Saargebiets als eigenständiges Territorium fest. darunter die französische BotDieser völkerrechtliche Vertrag schafterin, die beim Empfang hat das Saargebiet anerkannt für das konsularische Corps die guten Kontakte zwischen und seine Grenzen definiert. dem Saarland und Frankreich In direkter Nachbarschaft zu Luxemburg und Frankreich bil- unterstrich. Sie hatte vor der Feierstunde schon den gedete sich eine eigene Identisamten Tag in Saarbrücken tät. Das Saarland sei ein Proverbracht und dabei zum Beidukt der europäischen Idee, spiel das Deutsch-Französidenn der deutsch-französche Gymnasium besucht und sische Streit um das Saarden Schulleitern französische land sei auch deshalb beendet worden, weil man an neue Orden für ihre Verdienste verliehen. Ideale geglaubt habe: „KöAuch der britische Generalnige, Kaiser und Fürstenhöfe wurden überwunden. Die Nati- konsul war gekommen. Er

W „Es kommt nicht von ungefähr, dass der Saarländer ungern wegzieht. (…) Liebe Landsleute, wir können stolz sein auf unser Land und seine Menschen.“

müht sich in Zeiten des Brexit um eine Kontaktpflege und besuchte vor dem Festakt den Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt. Am Abend waren die Diplomaten, für die das Jubiläum des Versailler Vertrages Anlass war, in die Landeshauptstadt zu kommen, Zeugen der Reden von Ministerpräsident Hans und Bundesaußenminister Heiko Maas, der ebenfalls die europäische Ausrichtung des Saarlandes hervorhob. Saarfrage war eine Lösung im Sinne des gemeinsamen Europas, das zu bauen die Europäer, allen voran Persönlichkeiten wie Robert Schuman, Alcide de Gasperi und KonHans nannte das Saarland rad Adenauer, fest entschlos„eine Erzählung von Europa“ sen waren. Das Saarland, wie und begründete das historisch: „Bereits das Saargebiet es heute besteht, ist damit ein Kind Europas.“ von 1920 bis 1935 bewegDas Saarland sei heute ein te sich im Netz internationaler Bezüge. Und bei allem Un- exportabhängiger Industriestandort. Der Strukturwanbehagen, Spielball fremder del an der Saar könne nur Mächte zu sein, wurde Internationalität doch zu einem Teil gelingen „in einem offenen und sozialen Europa“. Eurosaarländischer Alltagserfahpa nehme den Saarländern rung. Europa als solches entnichts: „Europa schenkt uns faltete aber erst später seine viel. Eine europäische Identisegensreiche Wirkung. Denn von 1955 bis 1957 war die Saar tät, die uns mit unseren Nachbarn jenseits der Saar und nicht mehr in erster Linie Geder Mosel verbindet.“ Selbstgenstand der klassischen inverständlich seien die Menternationalen Diplomatie. Erstmals war sie in diesen Jah- schen an der Saar gute Deutsche und stünden voll und ren vornehmlich Gegenstand ganz zu der Verantwortung europäischer Innenpolitik. Denn über der Saarfrage, über für die föderale Gemeinschaft der Bundesrepublik Deutschden nationalen Interessen Frankreichs und Deutschlands land. „Aber dass wir gleichzeitig aktiver Teil einer zusamstand damals das einigenmenwachsenden Großregion de Band des heraufziehensind, dass wir uns unseren den Europas. Die Lösung der

Das Saarland als „europäische Erzählung“

Nachbarn, dem Großherzogtum Luxemburg und der französischen Republik, ganz eng verbunden fühlen, enger womöglich als andere Grenzregionen ihren Nachbarn gegenüber, und dass wir dies in einem gemeinsamen Europa weiter vertiefen werden, von diesem Weg wird uns Saarländer niemand mehr abbringen.“ Dabei ist das Saarland stets auch eine Erzählung über Kohle und Stahl und damit zwei Industriezweige, denen Deutschland sein Wirtschaftswunder verdanke. Die Schulden von heute seien ein Ergebnis des wirtschaftlichen Umbruchs: „Und daran sollten wir denken, wenn etwas abfällig von ‚altindustriellen Strukturen‘ gesprochen wird. Natürlich, irgendwann endet jede Epoche. So auch die unserer Montanindustrie. Das war für viele Menschen in unserem Land ein schmerzhafter Prozess. Aber wir haben diesen Wandel so gestaltet, dass die Menschen nicht ins Bodenlose fielen. Und wenn die

Aufwendungen hierfür auch heute noch unseren Landeshaushalt belasten, so sage ich dennoch: Es war richtig, dass man damals den Betroffenen geholfen und sie nicht im Stich gelassen hat. Bei uns stand und steht immer noch der Mensch im Mittelpunkt.“

Zwischen Gestern und Morgen Der Saarländische Ministerpräsident zog schließlich ein liebenswertes Fazit: „Es kommt nicht von ungefähr, dass der Saarländer ungern wegzieht. Wozu sollte er auch, wo es hier doch am schönsten ist – hier in unserer saarländischen Heimat, die wir lieben, die uns geborgen hält zwischen dem Gestern und dem Morgen. Die uns geholfen hat, die vielen Herausforderungen in den hundert Jahren Saargeschichte zu meistern. Liebe Landsleute, wir können stolz sein auf unser Land und seine Menschen.“ fbr

Hier trifft Tobias Hans die französische Botschafterin in der Bundesrepublik Deutschland, Ministerpräsident Tobias Hans (rechts) zusammen mit Bundesaußenminister Heiko Maas Anne-Marie Descôtes. Foto:BeckerBredel (links) beim Neujahrsempfang. Foto: BeckerBredel


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Heiko Maas kam zur Feierstunde in die Heimat on sind solche Umbrüche erspart geblieben“, sagte Minister Maas. Die grenzenlose Reisefreiheit im Dreiländereck ANZEIGE

Bundesaußenminister Heiko Maas bei der Feierstunde zur hundertjährigen Geschichte des Saargebiets. Foto: BeckerBredel se Erfahrungen ein Spiegel der Geschichte. „Noch in den Kinderschuhen war das Saargebiet in seinen ersten 15 Jahren dem Völkerbund unterstellt. Danach, so hatte es der Versailler Vertrag festgelegt, sollten die Bürgerinnen und Bürger selbst über die Zugehörigkeit des Landes entscheiden. Dass die Saarländerinnen und Saarländer ihr Schicksal demokratisch in die eigenen Hände nehmen konnten, war ein Novum in der Weltgeschichte.“ In Vereinen und Gewerkschafmenbringt. Aber diese Spielnd so sprach er über ten habe sich der Zusammengemeinschaft verband nicht zwei kleine Fußballhalt der Menschen gefestigt. nur zwei aneinandergrenzenvereine an der Gren„Im Saarland ist man sich nah de Gemeinden. Diese Spielze: „Ich will heute – räumlich, aber vor allem gemeinschaft war grenzüberAbend trotzdem einmal nicht menschlich. Kurze Distanzen über die große Weltpolitik und schreitend. Und mit diesem schaffen Nähe.“ StrukturwanAlleinstellungsmerkmal bedie Krisen reden, die uns gedel erlebe das Saarland nicht schäftigte sie sogar den DFB rade auch im Moment wieder zum ersten Mal. Wie in kaum und die Politik.“ Tag und Nacht beschäftigen. einer anderen Region seien Sondern ich möchte mit einer Das Beispiel dieser Fußballer die Menschen bereit, sich dem in zwei Grenzdörfchen an der Geschichte beginnen, die tyThema zu stellen. Wichtig daBlies zeige typisch saarländipisch saarländisch ist. Eine bei sei, dass das Saarland im Geschichte, die zeigt, was hier sche Dinge auf: „Erstens der Herzen eines offenen Europas Pragmatismus der Saarländeim Saarland eigentlich jedes liege. „Das Saarland hat Eurorinnen und Saarländer. ZweiKind weiß: ‚Großes entsteht tens der Mut, etwas Neues aus- pa in seiner DNA. Meine Großimmer im Kleinen.‘ Es war im mutter hat ihr Leben lang im zuprobieren, auch jenseits Jahr 2004, als sich die Nachgleichen Ort, in der gleichen bestehender Strukturen. Und barvereine der Fußballclubs drittens das Bewusstsein, dass Straße, im gleichen Haus geFC Habkirchen und US Frauwohnt. Hier im Saarland. Und Grenzen menschengemacht enberg zusammenschlossen sie hatte dennoch fünf versind. Und deshalb auch von – was schon mal vorkommt, schiedene Pässe. Ich bin 1966 Menschen überwunden werwenn eine Mannschaft nicht den können.“ Damit seien die- geboren. Meiner Generatigenügend Spieler zusam-

Bundesaußenminister Heiko Maas würdigte das „Saarhundert“ mit einer sehr persönlichen Rede. Das Auswärtige Amt hatte Maas einen Redeentwurf gemacht, doch den änderte er deutlich ab. Als Saarländer war er einfach näher dran.

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Wanderausstellung zur 100-jährigen Geschichte der Saarregion Es gibt in allen Regionen Termine, zu denen jedermann die Exponate sehen kann. Die Ausstellung, die das ganze Jahr über verfügbar ist, zeigt die verschiedenen Dimensionen und Entwicklungsstufen der saarländischen Geschichte mit einem besonderen Augenmerk auf Eigenständigkeit und europäische Integration. Da die Ausstellung möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erreichen soll, bekommen alle Kommunen das Angebot, diese Ausstellung kostenlos zu zeigen. Auch Vereine und interessierte Institutionen können dieses Angebot nutzen und müssen sich dazu nur an die Staatskanzlei wenden. Die Ausstellung passt sich aufgrund der mobilen Stellflächen fast jeder räumlichen Gegebenheit an

Zum ersten Mal ist die Wanderausstellung vom 2. bis zum 13. März im Merziger Rathaus der Öffentlichkeit zugänglich. Foto: BuB und um Transport sowie den Auf- und Abbau kümmert sich

die Staatskanzlei. Siehe auch Seite 6

sei eine große Errungenschaft. „Aus EU-Mitteln flossen allein im letzten Jahr 143 Millionen Euro in das Saarland“, betonte

Maas und zog ein Fazit: „Wenn uns das zurückliegende ‚Saarhundert‘ etwas gezeigt hat, dann doch das: Es ist kein Wi-

derspruch, Saarländer, Deutscher und Europäer zu sein. Sondern ein großes, ein historisches Glück.“ fbr


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Der „Saarländische Sonderweg“ Wanderausstellung zur Geschichte unseres Landes

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ie Geschichte unseres Landes direkt zu den Menschen vor Ort bringen – das ist das Ziel einer Wanderausstellung, die im Laufe des Jahres an weiterführenden Schulen und in den Rathäusern saarländischer Kommunen zu sehen ist. Von St. Wendel bis St. Ingbert, von Bous bis Merzig, von Lebach bis Ottweiler. Während die Ausstellung an den Schulen meist nicht öffentlich zugänglich ist, ist die Bevölkerung herzlich in die Verwaltungsgebäude eingeladen, um dort bei freiem Eintritt die Ausstellung zu besuchen. Die Wanderausstellung „Saarhundert“ spiegelt die Geschichte des Saarlandes wider. Sie zeigt die verschiedenen Dimensionen und Entwicklungsstufen der saarländischen Geschichte mit besonderem Augenmerk auf Eigenständigkeit und europäische Integration. Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10.1.1920 wurde das „Saargebiet“ als erstes politisches Gebilde geboren, das den Namen „Saar“ in seinem Namen trug. Das Saargebiet stand unter dem Mandat des neu gegründeten Völkerbunds und wurde von einer fünfköpfigen internationalen Regierungskommission verwaltet, der stets ein Franzose und ein Saarländer angehören mussten. Die sogenannte Völkerbundzeit ist der Beginn des „Saarländischen Sonderweges“, in dessen wechselvoller Geschichte die Saarländerinnen und Saarländer mehrere Nationalitätswechsel durchlebten und dem eine prägende Bedeutung für die Identitätsfindung des Landes zukommt. Auch die großen Themen der saarländischen Gegenwart – beispielsweise Europakompetenz, Wirtschaftsprofil und Selbstständigkeit – sind tief in dieser Zeit verwurzelt. Die Wanderausstellung ist ein Schwerpunkt im Rahmen der Kampagne „Saarhundert“, die zahlreiche Informationsangebote und -veranstaltungen rund um die saarländische

Termine der Wanderausstellung

Kreisstadt Merzig Brauerstraße 5 66663 Merzig Ausstellungszeitraum: 2. bis 13. März 2020 (öffentlich) Öffnungszeiten: Mo - Mi: 07.00 - 16.00 Uhr, Do: 07.00 - 18.00 Uhr, Fr. 07.00 - 12.00 Uhr

Gemeinschaftsschule an der Saarschleife in Orscholz Saarbrücker Straße 17 66693 Orscholz Ausstellungszeitraum: 20. bis 31. Januar 2020 (nicht öffentlich)

Geschichte im Laufe des Jahres 2020 bündelt. Da die Ausstellung möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erreichen soll, haben Kommunen und Schulen die Chance, die Ausstellung kostenlos bei sich zu zeigen. Auch Vereine und interessierte Institutionen können das Angebot der Staatskanzlei nutzen. „Gerade die Zeit der 1920er Jahre und deren Wirkung auf die Entwicklung unseres Landes werden oftmals unterschätzt und treten zuweilen in der Wahrnehmung hinter den Ereignissen des ersten Saarreferendums zurück“, sagt Ministerpräsident Tobias Hans. „Daher ist es mein Ziel, die Geschichte unseres Landes direkt zu den Menschen vor Ort zu bringen.“ Erstmals öffentlich zu sehen ist die teilweise interaktive Ausstellung vom 2. bis 13. März im Rathaus der Kreisstadt Merzig. Eine Auflistung der bereits feststehenden Termine finden Sie übersichtlich dargestellt in der nebenstehenden Grafik. Auf der Internetseite der Staatskanzlei (www.saarhundert.saarland. de) werden die Termine ständig aktualisiert und neue Ausstellungsorte werden hinzugefügt. Grafisch und mit vielen Fotos aufbereitet, sind die Saarländer eingeladen auf eine Zeitreise durch die letzten einhundert Jahre.

Zwischen Saargebiet und Völkerbund, zwischen Deutschland und Frankreich, zwischen Entspannung und Identität …

Stadt Lebach Am Markt 1 66822 Lebach Ausstellungszeitraum: 8. bis 22. Mai (öffentlich) Öffnungszeiten: Mo-Fr 08.00 - 12.00 Uhr, Mo-Di. 14.00 - 16.00 Uhr, Do. 14.00 - 18.00 Uhr

Gemeinde Heusweiler Saarbrücker Straße 35 66265 Heusweiler Ausstellungszeitraum: 9. bis 19. März 2020 (öffentlich) Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 08.00 - 12.00 Uhr; Mo, Mi, Do: 13.30 - 15.30 Uhr, Di 13.30 - 18.00 Uhr

Gymnasium am Stadtgarten Saarlouis Holtzendorffer Straße 1 66740 Saarlouis Ausstellungszeitraum: 27. April bis 20. Mai 2020 (nicht öffentlich)

Gemeinde Bous Saarbrücker Straße 120 66359 Bous Ausstellungszeitraum: 6. bis 17. Juli 2020 (öffentlich) Öffnungszeiten: Mo-Fr 08.00 - 12.00 Uhr, Mo-Do 14.00 - 16.00 Uhr

Bürgerfahrten Unter dem Titel „Saarhundert“ werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Unter anderem wird es im ersten Halbjahr 2020 eine Busfahrt geben, die zu historisch relevanten Stätten führt, die maßgeblich zur Identität des Saarlandes beigetragen haben. Als Höhepunkt im zweiten Halbjahr ist eine Fahrt zum zweiten Hauptsitz der Vereinten Natio-

Marienschule Saarbrücken Hohenzollernstraße 59a 66117 Saarbrücken Ausstellungszeitraum: 27. April bis 8. Mai 2020 (nicht öffentlich)

nen in Genf geplant. Dort werden verschlossene Archive geöffnet und man kann einen Blick in eine der wenigen Originalurkunden des Versailler Vertrages werfen. Interessierte können sich ab Mitte März auf der Internetseite des Saarlandes unter www.saarland.de unter dem Themenpunkt Saarhundert bewerben.

Cusanus-Gymnasium St. Wendel Missionshausstraße 14 66606 St. Wendel Ausstellungszeitraum: 20. bis 31. Januar 2020 (nicht öffentlich)

Dr. Walter-Bruch-Schule St. Wendel Jahnstraße 14 66606 St. Wendel Ausstellungszeitraum: 16. bis 27. März 2020 (öffentlich) Öffnungszeiten: Mo-Fr 08.00 - 12.00 Uhr

Nikolaus-Groß-Schulen Lebach Dillinger Straße 67 66822 Lebac Ausstellungszeitraum: 16. bis 27. März 2020 (nicht öffentlich)

TGBBZ Dillingen Wallerfanger Straße 14 66763 Dillingen Ausstellungszeitraum: 27. April bis 20. Mai 2020 (nicht öffentlich) Technisch-Wissenschaftliches Gymnasium Dillingen Wallerfanger Straße 25 66763 Dillingen Ausstellungszeitraum: 27. April bis 20. Mai 2020 (nicht öffentlich)

Museum St. Wendel, Mia-Münster-Haus (Kreisstadt St. Wendel) Wilhelmstraße 11 66606 St. Wendel Ausstellungszeitraum: 6. bis 17. Juli 2020 (öffentlich) Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 10.00 - 16.30 Uhr, Do, 10.00 - 18.00 Uhr, Sa, 14.00 - 16.30 Uhr, So 14.00 - 18.00 Uhr

TGBBZ 1 Saarbrücken Am Mügelsberg 1 66111 Saarbrücken Ausstellungszeitraum: 3. bis 14. Februar 2020 (nicht öffentlich)

Gesamtschule am Rastbachtal Saarbrücken Weißenburger Straße 23 66113 Saarbrücken Ausstellungszeitraum: 30. März bis 9. April 2020 (nicht öffentlich)

Stadt Ottweiler Goethestraße 13a 66564 Ottweiler Ausstellungszeitraum: 7. bis 17. April 2020 (öffentlich) Öffnungszeiten: Mo-Fr. 08.30 - 12.30 Uhr, Mo + Mi: 13.30 - 15.30 Uhr; Do. 13.30 - 17.30 Uhr

Albertus-MagnusRealschule St. Ingbert Auf der Meß 16 66386 St. Ingbert Ausstellungszeitraum: 3. bis 14. Februar 2020 (nicht öffentlich)

Stadt St. Ingbert Am Markt 12 66386 St. Ingbert Ausstellungszeitraum: 4. März bis 3. April 2020 (öffentlich) Öffnungszeiten: Mo. - Do. 08.00 - 12.00 und 14.00 - 16.00 Uhr, Fr. 08.00 - 12.00 Uhr

Albertus-MagnusGymnasium St.Ingbert Neue Meßstraße 24 66386 St. Ingbert Ausstellungszeitraum: 20. bis 31. Januar 2020 (nicht öffentlich)

Gemeinschaftsschule Blieskastel Bliesaue 2 66440 Blieskastel Ausstellungszeitraum: 2. bis 13. März 2020 (nicht öffentlich)

GemS Kleinblittersdorf Wintringer Straße 78 66271 Kleinblittersdorf Ausstellungszeitraum: 3. bis 14. Februar 2020 (nicht öffentlich)

(Quelle: saarland.de)

Ein Kinofilm für Schulklassen und Bürger Mit Unterstützung des Saarlandes wird ein Film für die ARD über das Saarland in der Völkerbundzeit produziert. Im

Frühsommer 2020 wird es vor der TV-Ausstrahlung eine exklusive Erstaufführung in einem Saarbrücker Kino geben.

Einen Tag lang wird der Film dann kostenlos für Schulklassen und interessierte Bürger angeboten. mki

Ein Blick in die Ausstellung, die ab März der Öffentlichkeit zu- Zahlreiche Gäste besuchten die Ausstellung beim NeujahrsMinisterpräsident Tobias Hans, Diplomatin Anne-Marie Descôtes und Historiker Dr. Paul Burgänglich gemacht wird. Foto: Staatskanzlei/Oliver Dietze empfang. Foto: Staatskanzlei/Oliver Dietze gard vom Landesarchiv (v.l.) während der Ausstellung. Foto: Staatskanzlei/Oliver Dietze

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Historiker Dr. Paul Burgard (rechts) erklärt ein Ausstellungsstück.

Foto: Staatskanzlei/Oliver Dietze


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Vergangenheit und Zukunft des Saarlandes Der Historiker Dr. Paul Burgard vom Saarländischen Landesarchiv geht in unserem Interview sowohl auf die wechselvolle Geschichte des Saarlandes als auch auf seine Zukunft ein. Warum kann der 10. Januar 1920 als „Geburtsstunde“ des Saarlandes bezeichnet werden? Dr. Paul Burgard: An diesem Tag trat der Friedensvertrag von Versailles in Kraft. Er sah vor, dass das Saargebiet, wie es genannt wurde, unter eine eigenständige Verwaltung gestellt wird. Das Eigentum an den Kohlegruben ging an Frankreich Ăźber, das damit auch das alleinige Ausbeutungsrecht erhielt. Wie wurde das Gebiet begrenzt? Burgard: Zum Saargebiet gehĂśrte das sogenannte Saarbecken, in dem die Kohlegruben lagen, sowie die umliegenden DĂśrfer und Städte, in denen die Bergbau-Arbeiter wohnten. Die Fläche war etwa ein Viertel kleiner als das heutige Saarland. Wer regierte das Saargebiet? Burgard: Das Saargebiet war dem VĂślkerbund unterstellt. Es gab eine fĂźnfkĂśpfige Regierungskommission. Sie bestand aus einem Franzosen, einem Bewohner des Saargebiets sowie drei Mitgliedern anderer Nationen. Die kommunalen Gremien wurden hingegen demokratisch gewählt. AuĂ&#x;erdem gab es ab 1922 einen – ebenso demokratisch gewählten – Landesrat, quasi das erste saarländische Parlament, das aber keine wirklichen parlamentarischen Rechte hatte. Es sollte aber nur eine Art „Experiment auf Zeit“ sein ‌ Burgard: Ja, es wurde im Versailler Vertrag festgeschrieben, dass es nach 15 Jahren eine Volksabstimmung geben soll, bei der die BevĂślkerung Ăźber die Beibehaltung des

Historiker Dr. Paul Burgard vom Saarländischen Landesarchiv. Foto: Privat Status quo beziehungsweise den Anschluss an Frankreich oder Deutschland entscheiden sollte. 1935 entschieden sich Ăźber 90 Prozent der Saarländer fĂźr die Vereinigung mit Deutschland. Wie kam es dazu? Burgard: Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und der als „unnatĂźrlich“ empfundenen Abtrennung von Deutschland stand fĂźr die Saarländer die nationale Frage absolut im Vordergrund. Die militärische Besatzung und die VĂślkerbundregierung wurden als Fremdherrschaft erlebt, so dass das eindeutige Votum fĂźr eine „Heimkehr ins Reich“ zu erwarten war – trotz, aber zum Teil auch wegen Hitler. Hat das den Zusammenhalt der Saarländer gestärkt? Burgard: Der Widerstand hat zusammengeschweiĂ&#x;t. Es gab Kundgebungen, Schriften und Eingaben an den VĂślkerbund. Es war eine schwierige Zeit, aber sie fĂźhrte auch dazu, dass die Saarländer begannen, eine eigene Identität aufzubauen.

Gab es denn auch so etwas wie die „Goldenen 20er“ im Saarland? Burgard: Nach dem Krieg herrschten Hunger und Wohnungsnot, die durch die Besatzungstruppen, die faktisch bis 1930 blieben, verschärft wurde. Doch andererseits gab es hier Arbeit. Bis zu 70.000 Menschen waren im Bergbau beschäftigt. Das Saarland war damals sehr katholisch geprägt und die Schicht des gehobenen BĂźrgertums war sehr klein – die Goldenen 20er fanden hier nur in bescheidenem Rahmen statt. Haben die Franzosen ihre Kultur ins Saarland gebracht? Burgard: Sie haben es versucht, zum Beispiel mit franzĂśsischen Gruben-Schulen, die prinzipiell allen saarländischen Kindern offen standen. Die waren aber sehr umstritten. Auffallend ist, dass in den Theatern vor allem deutsche Klassiker auf dem Spielplan standen, Wilhelm Tell wurde besonders gerne gespielt. In den 20er Jahren entstanden hierzulande auch Museen und Kunstschulen, die die klassische Moderne ins Saarland brachten. Das Saarland war nicht nur damals im Brennpunkt der europäischen Geschichte ‌ Burgard: Ja, das stimmt. Sowohl nach dem Ersten als auch nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Saarland unter internationaler Beobachtung. Erst als Mandatsgebiet des VĂślkerbundes ab 1920, was ein vollkommen neues politisches System darstellte. Bei der Volksbefragung 1955 wurde zum zweiten Mal Ăźber ein Saarstatut abgestimmt, das diesmal eine Europäisierung des Saarlandes vorsah. Doch 67,7 Prozent der Saarländer stimmten dagegen. Dass die Saarländer zweimal die Gelegenheit erhielten, Ăźber ihr staatliches Schicksal abzustimmen, ist im bundesdeutschen Vergleich einmalig. Wie wird das Saarland in 100 Jahren aussehen? Werden wir auch den 200. Geburtstag feiern?

Burgard: Schuldenfrage und wirtschaftliche Leistungskraft werden auch in den nächsten Jahren die groĂ&#x;en Themen

sein. Ob eine Länderneugliederung allerdings die LÜsung bringt, bleibt fraglich, da streiten sich die Experten. Au-

Ă&#x;erdem sorgt der FĂśderalismus fĂźr Vielfalt – und die sollte ebenso erhalten bleiben wie nach der Meinung der al-

lermeisten Saarländer: das Saarland. Das Interview fßhrte Katharina Rolshausen

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Grenzlage sorgt für wechselvolle Geschichte Die Geschichte des Saarlandes ist stark geprägt von seiner Grenzlage. Mehrfach wechselte die Zugehörigkeit: Mal gehörte es zu Deutschland, mal zu Frankreich. Zudem war die Saar-Region in zahlreiche Herrschaften zersplittert.

Um 1910 arbeiteten über 70.000 Menschen in den Gruben und um die 30.000 in den Eisenhütten

Seit dem Mittelalter entwickelte sich in der Region rund um die Saar eine vielfältige politische Landschaft. Aufgeteilt in zahlreiche Herrschaften wurde sie von ihrer Lage an der Grenze zwischen deutschem und französischem Kulturraum geprägt und erlebte im 16. Jahrhundert in einer Zeit ohne Kriege ihre erste Blüte. Die Wirtschaft entwickelte sich, wenn auch die breite Bevölkerung oft ein karges Leben führte.

Hundert Jahre Krieg Auf die lange friedliche Phase folgten einhundert Jahre geprägt von Krieg, Verwüstung und Not. Der Dreißigjährige Krieg wütete an der Saar und entvölkerte das Land. Die anschließende Zeit der Waffenruhe währte nur kurz: Der französische König Louis XIV, der Sonnenkönig, verfolgte eine aggressive Expansionspolitik. Er dehnte zwischen 1667 und 1697 die Grenzen weit nach Osten aus. Viele Städte wie Ottweiler, Merzig und Alt-Saarbrücken wurden verwüstet. Die Region wurde als Teil der Province de la Sarre in den französischen Staat integriert. Zur Absicherung der Grenze errichtete sein Baumeister Vauban ab 1680 die Festungsstadt Saarlouis. Mit dem Frieden von Rijswijk 1697 fiel die

Saar-Region wieder an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zurück. Im 18. Jahrhundert setzte wieder eine längere Phase des Friedens ein, die von den Landesherren zum Aufbau und zur Entwicklung des Landes genutzt wurde. Barocke Schlösser und Kirchen aus dieser Zeit prägen bis heute das Gesicht vieler saarländischer Städte. Gleichzeitig modernisierten aufgeklärte Herrscher Wirtschaft und Gesellschaft. Die Bevölkerung wuchs dank hoher Geburtenüberschüsse und Zuzüge rapide an. Die Französische Revolution, die mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 begann, veränderte auch die Verhältnisse an der Saar grundlegend. Französische und alliierte Truppen suchten die Region im Zuge der Koalitionskriege heim. Die Verheißungen der Revolution – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – elektrisierten viele Saarländer. Sie pflanzten Freiheitsbäume, prangerten Missstände an und richteten selbstbewusste Forderungen an ihre Fürsten. Deren Zeit ging unterdessen zu Ende. 1794 besetzten die Franzosen die linksrheinischen Gebiete und gliederten sie 1801 mit dem Vertrag von Lunéville in den französischen Staat ein. Der größte Teil des heutigen Saarlandes gehörte seit 1798 zum Saardepartement mit dem Hauptort Trier.

Königreich Preußen

Pfalz

Nach Napoleons Niederlage mussten die von Frankreich einst eroberten Gebiete neu geordnet werden. Entscheidend hierfür war der Wiener Kongress von 1814/15, bei dem die linksrheinischen (d.h. westlich des Rheins gelegenen) Gebiete Bayern, Preußen und Hessen-Darmstadt zugesprochen wurden. Der größte Teil des heutigen Saarlandes gehörte zur preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein (rot). Die übrigen Teile lagen in der Pfalz (zu Bayern gehörend: grün), im Fürstentum Birkenfeld (zu Oldenburg gehörend: blau) und im Fürstentum Lichtenberg (zu Sachsen-Coburg-Gotha gehörend: gelb). Der geographische Bereich links der Saar gehörte zum Mosel-, der östliche zum Donnersberg-Departement.

Das Erbe Napoleons Napoleon trat das Erbe der Französischen Revolution an. Er führte die rechtlichen Reformen fort, die nun auch an

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der Saar galten. Das französische Recht bedeutete eine gewaltige Modernisierung und bestand bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches 1900 an der Saar und im Linksrheinischen weiter. Nachdem Napoleon bei Waterloo Amt und Macht verloren hatte, wurde die europäische Ordnung auf dem Wiener Kongress 1815 neu ausgehandelt und auch das Land an der Saar völlig neu gestaltet. Der größte Teil gehörte nun zur preußischen Rheinprovinz, Regierungsbezirk Trier (die heutigen Kreise Saarlouis, Merzig-Wadern und Neunkirchen sowie der Regionalverband Saarbrücken). Nachdem die ersten Fabriken bereits im 18. Jahrhundert im Saarland entstanden waren, erlebte die Industrialisierung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihren Durchbruch. Maßgeblichen Anteil daran hatten Dampfmaschine, Zollverein und Eisenbahn. Die stark expandierende Industrie veränderte ab den 1860er Jahren das Gesicht des

Saarraumes völlig: Aus dem einst landwirtschaftlich geprägten Land war eine Industrieregion entstanden. Neben Kohle und Stahl erlangten auch der Maschinenbau sowie Glas und Keramik überregionale Bedeutung. Damit einher ging ein rasanter Anstieg der Bevölkerung: von 140.000 Menschen im Jahr 1820 auf 600.000 im Jahr 1900. Gleichzeitig wandelte sich die Gesellschaft grundlegend. Einst von Bauern und Handwerkern dominiert, prägten die Region nun zunehmend Fabrikarbeiter und Bergleute, die auch für ein starkes Wachstum der Städte sorgten. Um das Jahr 1910 arbeiteten über 70.000 Menschen in den Gruben und um die 30.000 Menschen in den Eisenhütten. Den Arbeitern standen die Unternehmer gegenüber – zum einen die Stahlbarone wie Carl Ferdinand von Stumm-Halberg oder Carl Röchling, zum anderen die Beamten des Bergfiskus. Die Arbeitgeber waren Motoren der ökonomischen Entwicklung und der indus-

triellen Modernisierung. Sie führten für die Arbeiterschaft soziale Maßnahmen ein, übten aber auch einen Disziplinierungsdruck aus, der weit bis hinein ins private Leben reichte. So mussten die Neunkircher Hüttenarbeiter bei Carl Ferdinand Stumm persönlich die Erlaubnis zur Eheschließung einholen. om

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Festungsbaumeister Vauban ließ auf Geheiß des Sonnenkönigs Louis XIV in einem Sumpfgebiet an der Saar ab 1860 die Stadt Saarlouis entstehen. Unser Foto zeigt das Modell der Festung, das im Stadtmuseum Saarlouis zu sehen ist. Foto: Oliver Morguet


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Das Saarstatut und die Volksabstimmung 1955 schlossenen Parteien folgerichtig auch die Mehrheit. Am 1. Januar 1957 schließlich

wurde das Saarland Teil der BRD. Allerdings dauerte die Währungs- und Wirtschafts-

union noch bis 1959 an. Der wirtschaftliche Anschluss an Deutschland erfolgte dann am

6. Juli 1959 – ein Stichtag, der als „Tag X” in die Geschichtsbücher Einzug hielt. lx

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Mit uns zum besseren Durchblick! Eine Demonstration der Gewerkschaft in der Landeshauptstadt Saarbrücken zu Zeiten des Saarstatuts. Foto: Landesarchiv Saarbrücken

Im Jahr 1955 wurden die Weichen gestellt für die endgültige Rückkehr des Saarlandes zur Bundesrepublik.

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as Jahr 1955 war für das Saarland ein Schicksalsjahr, das seine weitere Zukunft bis heute geprägt hat. In diesem Jahr stimmten die Saarländerinnen und Saarländer über das europäische Saarstatut ab. Dies sollte zu einer endgültigen Lösung der sogenannten „Saarfrage“ führen, die schon vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen Deutschland und Frankreich stand: Zu wem gehört das Saargebiet? Nach dem Krieg war das Saargebiet von der französischen Besatzungszone in Deutschland getrennt und bildete seit 1947 eine Zoll-, Wirtschaftsund Währungsunion mit Frankreich. Das Saarland ist dabei zwar politisch unabhängig, wird aber vom französischen Hohen Kommissar Gilbert Grandval kontrolliert. Wirtschaftlich sind das Saarland und Deutschland getrennt. Die Saarfrage war nicht gelöst und stand der deutsch-französischen Verständigung wie ein Bremsklotz im Wege. Als Lösung schlug der französische Außenminister Robert Schumann 1952 die Europäisierung des Saarlandes vor. Es folgten Verhandlungen zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Premierminister Pierre Mendès France, deren Ergebnis 1954 als Teil der Pariser Verträge das „Saarstatut“ war. Es sah vor,

nal und mit teils neu aufflammenden deutschnationalen Parolen ab. Es kam zu teils heftigen Zusammenstößen und Angriffen auf Ministerpräsident Johannes Hoffmann, begleitet von „Der Dicke muss weg!“-Parolen. Aber auch der Heimatbund musste mit das Saarland unter die Leitung Diffamierungen und Angriffen eines Kommissars der Westrechnen. Die Linie verlief zum europäischen Union (WEU) bis Teil nicht nur durch ganze zu einem Friedensvertrag zu Familien, sondern auch durch stellen. Die Bevölkerung sollte die Parteien. Da nämlich die am 23. Oktober 1955 über das Saar-CDU zum Deutschen Saarstatut abstimmen. Heimatbund gehörte und somit zur Abstimmung gegen das Saarstatut aufrief, warb Heftiger CDU-Kanzler Adenauer dafür.

Wahlkampf

Im Saarland hatte sich schon Anfang der 1950er Jahre eine Opposition gegen die enge Bindung an Frankreich und gegen die sogenannte „Entnationalisierung“ des Saargebiets gebildet. Politische Unterstützer waren dabei Demokratische Partei Saar (DPS), die Christlich Demokratische Union (CDU) und die Deutsche Sozialdemokratische Partei (DSP). Zusammengeschlossen als „Deutscher Heimatbund“ sagten sie konzertiert „Nein“ zum Saarstatut. Die Kommunistische Partei Saar lehnte die kompletten Pariser Verträge ab und somit folgerichtig auch das Saarstatut. Für das Saarstatut setzten sich derweil die sogenannten „Ja“-Sager der Christlichen Volkspartei (CVP) und der Sozialdemokratischen Partei Saar (SPS) ein. Der Wahlkampf im Vorfeld der Abstimmung über das Saarstatut lief zwischen dem Deutschen Heimatbund und den Ja-Sagern höchst emotio-

Das Saarland wird deutsch Am Wahltag, dem 23. Oktober 1955, zeigte sich dann jedoch ein deutliches Bild gegen das Saarstatut: 67,7 Prozent der Wahlberechtigten des Saargebiets stimmten mit „Nein“. Das „Nein“ wurde von Frankreich dann auch als Votum für die Wiedereingliederung der Saar an Deutschland gewertet. Somit war der Weg für bilaterale Gespräche zwischen Deutschland und Frankreich über den Beitritt des Saargebiets zur Bundesrepublik frei. Als Konsequenz der Niederlage trat die Regierung Hoffmann (CVP) geschlossen zurück. Keine Woche nach der Abstimmung, am 29. Oktober 1955, übernahm ein Übergangskabinett unter dem parteilosen Heinrich Welsch die Regierung. Bei den folgenden Landtagswahlen am 18. Dezember 1955 erhielten die im Deutschen Heimatbund zusammenge-

Wir gratulieren ... Zukunft ist nur dort möglich, wo Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät, sondern als Bestandteil unserer Existenz gesehen wird.

Renate Dittgen, Geschäftsführerin Dittgen Bauunternehmen GmbH

Ein Blick zurück in die bewegte saarländische Geschichte: Am Abend der Volksabstimmung am 23. Oktober 1955 werden in einem Saarbrücker Wahllokal die Wahlurnen geöffnet – und die Stimmenauszählung beginnt. Foto: SZ-Archiv

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Mit Bubikopf, Charleston und Art déco Hundert Jahre Versailler Vertrag, hundert Jahre Saarland: Die Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles war die Geburtsstunde des Saarlandes. Das Historische Museum Saar blickt in der Ausstellung „Die 20er Jahre – Leben zwischen Tradition und Moderne im internationalen Saargebiet“ auf dieses Schlüsseljahrzehnt zurück.

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m Jahr 1919 verhandelten die Siegermächte des Ersten Weltkrieges in Versailles die Neuordnung Europas. Festgeschrieben wurde das Ergebnis im Versailler Vertrag, der am 10. Januar 1920 in Kraft trat. Ein Schlüsseljahr für das heutige Saarland, denn

Info Historisches Museum Saar Schlossplatz 15 66119 Saarbrücken Laufzeit der Ausstellung bis zum 24. Mai 2020 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr Mittwoch von 10 Uhr bis 20 Uhr Montag: Geschlossen www.historischesmuseum.org

die damalige Saarregion wurde aus dem Deutschen Reich herausgetrennt und zu einem neuen politischen Territorium zusammengefasst. Es entstand ein künstlich geschaffenes Gebilde, das sich aus einem bayerischen und einem preußischen Teil zusammensetzte. Der offizielle Name lautete „Saargebiet“. Das Saarland ist also ein Produkt des Ersten Weltkrieges. Die Alliierten stellten das Saargebiet unter das Mandat des neu gegründeten Völkerbunds. Verwaltet wurde es von einer fünfköpfigen internationalen Regierungskommission, die stark unter französischem Einfluss stand, so dass Frankreich praktisch die Politik an der Saar bestimmte. Gleichzeitig wurde im Versailler Vertrag festgeschrieben, dass die Saarländer 1935 eine Entscheidung über ihre weitere Zukunft treffen sollten: die Zugehörigkeit des Gebietes zum Deut-

schen Reich, zu Frankreich oder die Beibehaltung des Status quo. Die „Golden Twenties“ waren eine Zeit des Umbruchs und des technischen Wandels. Das Historische Museum Saar lädt mit der Ausstellung „Die 20er Jahre – Leben zwischen Tradition und Moderne im internationalen Saargebiet“ zu einer Zeitreise in diese Epoche ein. Dabei verrät der Titel bereits, dass sich auch die Menschen im Saargebiet in einem Spannungsfeld zwischen Beharren und Aufbruch befanden. Vielleicht sogar stärker noch als im Deutschen Reich, von dem sie nun abgetrennt waren. Denn eine neue Lebensidentität zu bilden wurde schwierig. Einerseits waren Bergbau und Stahl identitätsstiftend, andererseits standen die Menschen plötzlich unter einer fremden Verwaltung und mussten sich Freiräume oder Mitbestimmung mühsam erkämpfen – eine schizophrene Situation. Die Ausstellung richtet daher einen besonderen Blick auf den bewegenden Lebensalltag der Menschen in der Region. Ausstellungskuratorin Jessica Siebeneich: „Die Ausstellung legt erstmals auch den Fokus auf das Alltagsleben der Menschen im Saargebiet und weniger auf die politische Geschichte, die gut erforscht und in der Dauerausstellung unseres Museums detailliert dargestellt ist. So bekommen die Besucher zum Beispiel Einblicke in Bereiche wie Warenwelten, Mode, Elektrifizierung und Kino.“ Der Kinogeschichte widmet sich ein vom K8 Institut für strategische Ästhetik gestalteter kompletter Raum im

Eines der ersten Motorräder im Saargebiet: Karl Weber „Mebber-Karl“ aus Steinbach bei Ottweiler mit dem ältesten Motorrad im Ort, um 1920. Foto: Heimatmuseum Steinbach Obergeschoss, war doch der Kinobesuch ein probates Mittel, dem Lebensalltag zu entfliehen. Etwa 38 „Lichtspielhäuser“ gab es im Saargebiet, davon bis zu zehn in Saarbrücken, in denen zwischen 1920 und 1929 rund 1500 Filme liefen. Via Touchscreen lassen sich im Kinoraum der Ausstellung gut 700 Titel abrufen, oft mit Filmausschnitten. Reiner Jung, stellvertretender

Direktor des Historischen Museums Saar, erläutert: „Durch die Fokussierung auf die Alltagsgeschichte findet man einen Zugang zu dieser Epoche, die 100 Jahre zurückliegt, vor allem über Themen wie Mobilität und Freizeit. Nach einer arbeitsreichen Woche nutzten die Menschen im Industrierevier die knapp bemessene freie Zeit meist zum Wandern oder zum Engagement in ei-

nem der vielen Vereine.“ Lebendig werden die 20er Jahre in der Ausstellung durch den umfangreichen Medieneinsatz, interaktive Stationen und zahlreiche Originalobjekte. Auf die Atmosphäre legen die Ausstellungsmacher großen Wert, die Inszenierung ahmt eine Straßenszene mit Original-Fahrrädern und Motorrädern, mit Litfass-Säulen und einem simulierten

Tag-Nacht-Wechsel nach. Museumsdirektor Simon Matzerath betont: „Die Ausstellung im Historischen Museum Saar beleuchtet die internationalen Jahre des Saargebiets. Viele der gezeigten Objekte und Fotos sind zum ersten Mal zu sehen, unter anderem Dokumente aus dem Archiv der vereinten Nationen in Genf.“ Im Imhof-Verlag erscheint ein Begleitband zur Ausstellung. hup

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Ein Saarland-ABC: Von A wie „ab“ bis Z wie „Zores“ A wie „ab“: Wir Saarländer können ja bekanntlich mit allem und jedem, ja, sogar mit Dingen, die gar nicht mehr da sind. Wie zum Beispiel mit dem „abben Arm“, also eigentlich ohne Arm. So ist „der Jupp sogar mit seinem abben Arm noch jahrelang schaffen gang“. Und „sein Kolleesch, da Karl, hat sogar mit dem abben Bään noch Fußball gespillt!“

B wie „bei“: Wenn wir Saarländer zu jemandem oder etwas gehen, dann gehen wir „bei“ ihn oder es. „Ich muss noch bei de Bäcker und anschließend noch bei de Karlheinz die Heckenscheer abholen.“ Und wenn der Saarländer kuscheln will, dann sagt er: „Komm bei mich bei, dann wirschde gehämelt.“ Scheen, gell?

C wie „Currywoschd“: Grundnahrungsmittel des Saarländers. Obwohl angeblich in den 40er Jahren in Berlin erfunden, hat der Saarländer die Currywoschd perfektioniert. Während die Currywoschd im „Reich“ (siehe dort) in der Regel lediglich mit Curryketchup und Currypulver serviert wird – dazu gibt es im Ernstfall eine ungetoastete Scheibe Toast –, wird sie im Saarland mit einer würzig nahrhaften Soße gereicht und natürlich mit „Weck“ (siehe dort), zum „Tunken“.

D wie „Dauerschreiber“: Gibt es nur im Saarland. Während man sich weltweit mit „Kugelschreibern“ herumärgern muss, haben wir im Saarland den „Dauerschreiber“. Der hält auch viel länger!

E wie „es“: Während man sich weltweit in Genderdiskussionen aufreibt, können wir im Saarland das überhaupt nicht verstehen. Denn bei uns gibt es nur die männliche Form „er“ und die Form für alles andere „es“. Die weibliche Form „sie“ ist irgendwann auf der Strecke geblieben, wovon „es Hilde“ oder „es Janine“ ein Lied singen können. Dennoch ist auch diese saarländische Schrulligkeit durchaus liebevoll gemeint, ist „es“ doch in der Regel „es Beschde, wo do is“.

F wie „die Fräck“: Diese Krankheit gibt es nur im Saarland und umfasst alle grippalen Infekte und Erkältungskrankheiten zusammen. Nicht zu verwechseln mit der „Flemm“, was lediglich Lustlosigkeit oder Niedergeschlagenheit bedeutet, allerdings oftmals mit der „Fräck“ gemeinsam auftritt. Nichts damit zu tun hat der Begriff „Fräckert“, was entweder einfach nur „Kind“ heißt oder „frecher Mensch“, je nach Anwendung. Als freundliche Nachfrage: „Was macht dein Fräckert?“ – „Oh, der hat die Fräck!“ – „Was hätt’ ich do die Flemm!“ Oder eben anders: „Was willschd denn, du Fräckert?!“ Wird oft noch durch den Zusatz „Wo de bischd!“ verstärkt.

G wie „gudd gess“: Die sprichwörtliche Hauptsache im Saarland. Dabei isst der Saarländer ebenso gerne gut wie genügend, „enn gudd Portion“ eben. Entsprechend können etwaige Qualitätsmängel durch die Größe der Portion kompensiert werden. „Es war net so gudd, aber dafür war es enn gudd Portion!“ Sprichwörtlich ist der direkte Zusammen-

hang zwischen der Qualität des Essens und dem Arbeitstempo: „Hauptsach gudd gess, geschafft hann mir schnell!“

weck kein ganzer Weck ist, zwei halbe Weck aber schon.

X wie „U“:

H wie „Huddel“:

Das Gemeinschaftsgefühl des Saarländers drückt er in der Regel durch „Unser“ aus. Wie in „Uus Hütt“ oder „Uus Sproch“. Saarländer halten zusammen. Man kann ihnen eben nichts vormachen, auch kein X für ein U.

Es gibt möglicherweise einen Grund, warum Saarländer so ausgeglichen und freundlich sind. Der Saarländer hat keine Probleme, der Saarländer hat „Huddel“. Und falls das sonst niemand versteht, hat der Saarländer damit überhaupt keinen Huddel. Nie gehabt!

Y wie „Ü“:

I wie „Über“: Das Wort bzw. die Vorsilbe „über“ gibt es im Saarländischen nicht. Statt dessen benutzen wir „iwwer“. Deshalb ist man auch „Iwwerzwerch“, wenn es einem zu gut geht, kommt aus „Iwwerherrn“ oder freut sich „iwwerschwenglich iwwer Iwwerraschungen“. Merkwürdigerweise „iwwerträgt“ der SR seine Sendungen immer noch per Ü-Wagen statt per I-Wagen. Wenn Sie das jetzt nicht verstehen, kann man da leider „iwwerhaupt nix“ machen.

J wie „Jupp“: Saarländische Kurzform für den Vornamen Josef. Wobei es im Saarländischen eigentlich Nachname heißen müsste. Denn einen Josef Müller kennen wir nicht, es sei denn der Müller Jupp ist gemeint.

K wie „Kappes“: Saarländisch für Weißkohl. Wird allerdings im übertragenen Sinne für Unfug jeglicher Art verwendet, egal ob etwas „Kappes“ ist, jemand „Kappes“ schwätzt oder „Kappes“ macht.

Da es im Saarland kein „Ü“ gibt (siehe „I“), kann es auch nichts mit Ypsilon geben. Das hätte uns auch gerade noch gefehlt.

Z wie „Zores“:

Kristina Schappert zeigt ihre Saarland-Tätowierung auf dem rechten Oberschenkel: einen Ring Lyoner-Fleischwurst, eine Flasche Maggi-Würze, die Saarlodris, Zeichtrick-Figuren des Saarländischen Rundfunks, und den Spruch „Haupsach gudd gess“. Foto: Oliver Dietze/dpa Kreis Saarlouis. Gemessen an der Größe des Saarlandes (siehe dort) sind die Saarländer damit überproportional in der Regierung vertreten. Schadenersatzansprüche lassen sich daraus allerdings nicht ableiten, allein schon wegen der Kassenlage des kleinsten Bundeslandes.

de mit Speckrahmsoß’, Krumberkichelchja, Geheirate oder Mehlknäpp, um nur einiges zu nennen, sind feste Bestandteile der saarländischen Tradition, genauso wie unsere Weltoffenheit. Auch wenn’s daheim immer noch am besten schmeckt.

Gudd!

V wie „Vivre“: Damit kennt sich der Saarländer aus. Das Wissen darum, es sich so richtig gut gehen zu lassen, das sprichwörtliche

„Saarvoir vivre“ ist quasi Markenzeichen.

W wie „Weck“: Mathematisch paradoxes saarländisches Brötchen. Bis heute ist ungeklärt, warum ein halber Doppel-

Wir gratulieren ...

Q wie „Quetsch“:

Eigentlich ein Synonym für Pflaume oder Zwetschge, zu finden als Backwerk „Quetschekuche“ oder als hochprozentiger „Quetsch“. Außerdem macht der Saarländer lieber mit der „Quetschkommod“ Musik als mit der L wie „louen“: Ziehharmonika. Wahlweise Was dem Bayern sein „Schaun kommt das Wort aber auch für wahrscheinlich nicht mehr ma mal“, ist dem Saarländer sein „Moh louen!“, also „Mal TÜV-taugliche Fahrzeuge oder unansehnliche Abendbegleisehen!“ Wobei das saarläntungen zum Einsatz: „Was dische „Moh louen!“ eigentlich ein verstecktes „Nein“ ist: willschde denn mit der alten „Kommschde morgen mit zum Quetsch?“ Opa Lyoner essen?“ – „Moh louen!“ Also eher nicht … obR wie „Reich“: wohl, es gibt Lyoner. Es ist wohl der wechselhaften Vergangenheit des SaarlanM wie „Masick“: des gezollt, dass wir hier ein eigenes Wort für den Rest der Person im Saarländischen, Bundesrepublik haben. Alles, der nicht zu trauen ist und was Deutschland außer dem die möglicherweise zu Jähzorn oder Unberechenbarkeit Saarland ist, ist im Saarländischen das „Reich“. Der Begriff bis hin zum Handgreiflichen neigt. Deshalb sollte man die hat sich, trotz der DiskussioWarnung „Pass auf, das ist ein nen um politische Korrektheit, Masick!“ unbedingt beachten. hartnäckig gehalten und wird selbstverständlich stets liebevoll gebraucht: „Das do is nix, N wie „Nachbarn“: das kommt bestimmt aus’m Reich!“ Als Land im Herzen Europas liebt der Saarländer seine Nachbarn, außer es ist ein S wie „Saarland“: „Wackes“ (Franzose) oder ein „Pfälzer“, obwohl … was wäDie Bedeutung des Saarlanren wir ohne sie? Und was sich des für den Rest der Welt ist liebt, das neckt sich! Gegen gar nicht zu überschätzen. Luxemburger haben wir übriDas macht alleine schon die gens auch nichts. Die schwät- Tatsache deutlich, dass das zen ja sogar fast wie wir. Saarland nicht einfach nur ein Bundesland ist, sondern ein offizielles Flächenmaß. Leider O wie „Orwesjer“: wird „Saarland“ als Flächenmaß häufig bei eher negativen Wird benutzt, wenn auf dem Nachrichten genutzt, wogeTeller oder im Glas etwas übgen wir an dieser Stelle offizirig bleibt. Auch „Urwesjer“, ell Einspruch einlegen. Statt „Uwesja“, „Owesja“ … egal. Waldbränden, Ölteppichen Reste werden im Saarland so oder Rodungen von der vielfaoder so nicht gemacht! chen Fläche des Saarlandes, wäre es auch einmal schön, P wie „Politiker“: von einem Weinanbaugebiet oder einer Paradiesinsel in Wenn Saarlouis die heimlider Größe des Saarlandes zu che Hauptstadt des Saarlandes ist, dann ist das Saarland hören. Übrigens entspricht das Saarland (2570 km²) einer der heimliche Regierungsbezirk Deutschlands. Schließlich Fläche von rund 360.000 Fußballfeldern (0,00714 km²). kommen unter anderen mit Annegret Kramp-Karrenbauer, Heiko Maas und Peter AltmaiT wie „Tradition“: er gleich drei Bundesminister aus dem Saarland, davon Dibbelabbes, Lyoner, Magdie beiden letzteren aus dem gi, Ur-Pils, Schwenker, Gefill-

U wie „unn?“:

Möbel Morschett in Wadgassen-Differten wird in diesem Jahr 89 Jahre alt. In 11 Jahren werden wir das Saarland eingeholt haben. Dann werden wir zusammen feiern. Wir freuen uns schon darauf. Karsten Morschett, Möbel Morschett

Wenn der Saarländer „Huddel“ (siehe dort) mit jemandem hat, kann es passieren, dass es „Zores“ gibt. Dabei kann „Zores“ auch lautstark ausgetragen werden, weshalb er einfach auch nur Lärm bedeuten kann: „Was war denn da gestern Abend wieder für ein Zores bei euch?“ Häufig findet „Zores“ aber still, weil an verschiedenen Orten und meist zwischen Paaren statt. Wobei ein Partner oft zuhause bleibt, während der andere eine Kneipe aufsucht. Der zuständige Wirt sieht sich dann häufig zu der folgenden, mitfühlenden, aber rhetorischen Frage veranlasst: „Haschde dahämm wieder Zores?“ Als ich den überaus heiklen Auftrag bekam, ein Saarland-ABC zu verfassen, hatte ich übrigens typisch saarländische Bedenken: „Oh, das gibt doch widder nur Zores!“ Moh louen ... Jörg O. Laux

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Ein Saarhundert alt: Irmina Naumann Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen, die das Saarland in seinen geschichtlichen Anfängen erlebt haben. Irmina Naumann gehört zu ihnen.

sal. Damals war es eine fröhliche Zeit. Die Leute trafen sich und hielten in Freud und Leid zusammen. Abends saß man vor den Häusern zusammen und sang Lieder oder erzählte Dorfgeschichten. Und heute: Ich gehe mit meinem Rollator oft durch die Straßen, aber ich treffe selten Leute. Vor jedem Haus ein Auto, aber rede Alte Leute weinten vor Freurmina Naumann verbindet de. Es konnte ja keiner ahnen, mal mit einem Auto. Wo sind eine besondere Gemeindie Kinder, die früher auf der dass es später Krieg geben samkeit mit dem Saarland. Straße spielten? Kein Lachen und alles so schlimm werden Sie war quasi von Anfang und Toben. Die Leute sitzen würde.“ an dabei. Als das Saarland vor dem Fernseher oder ComDas von der nationalsozialisam 10. Januar 1920 gegrünputer. Die Zeit der kleinen Gedet wurde, stand ihr erster Ge- tischen Regierung der Stadt schäfte, in denen sich die Saarbrücken geschenkte burtstag bereits vor der Tür. Staatstheater wurde 1938 von Menschen trafen und plauderAuch mit ihrem 100-jährigen ten, ist vorbei“, schreibt sie in Jubiläum war die Seniorin dem Adolf Hitler eröffnet. In ihren ihren Aufzeichnungen. Aufzeichnungen schreibt sie: Saarland eine Nase voraus. Gerne denkt sie an ihre Kind„Im Jahre 1938 war ich als Sie feierte ihren denkwürdikaufmännische Angestellte in heit zurück, die sie unbegen Tag bereits am 31. Januar Saarbrücken beschäftigt. Hit- schwert und fantasievoll vor 2019 in einem Seniorenhaus in Hasborn. „Das war ein gro- ler kam nach Saarbrücken, um allem im Garten der Großeltern erlebte: „Es gab kein Raßer Tag für Frau Naumann. Wir das Theater einzuweihen. Es dio oder Fernsehen. Für uns regnete in Strömen. Wir stanhatten unseren großen Saal Kinder war der Garten ein Paden dicht gedrängt auf dem festlich hergerichtet und den radies. Wir spielten Fang- oder Vorplatz des Theaters. Keiner ganzen Tag über kamen viele Gäste. Frau Naumann sprühte durfte den Schirm aufmachen, Versteckspiele. Ich durfte mir einen kleinen Blumengarten sonst hätte er die Sicht verschon Tage vorher voller Voranlegen. Da stand ein großer sperrt.“ Auch heute noch erfreude und steckte alle an“, innert sich Irmina Naumann erinnert sich Vera Schmidt, Ich habe immer viel an das Ereignis: „Wir rannten die Leiterin des Hauses. die Bahnhofstraße auf und ab Am 31. Januar 1919 in Bildgearbeitet, das hat von einem Hotel zum anderen, stock geboren, gehört Irmina mich fit gehalten Naumann noch zu einer Gene- da nicht klar war, in welchem Irmina Naumann Hotel Hitler wohnen würde. ration, die Geschichte erlebt Als er kam, hingen die Menund viel zu erzählen hat. In selbst geschriebenen Gedich- schen überall an den Fenstern und jubelten. So eine Begeis- Birnenbaum. Nie wieder habe ten und Geschichten, die sie ich so gute Birnen gegessen.“ terung habe ich nie mehr erin einer Sammelmappe sorgIn ihrem Heimatdorf Aschlebt.“ sam aufbewahrt, lässt die lebensfrohe Seniorin Stationen Nach Kriegsausbruch arbeite- bach führte sie 52 Jahre lang ein Haushaltswarengeschäft. te Irmina Naumann nach der ihres Lebens Revue passieEvakuierung Saarbrückens zu- „Ich habe immer viel gearren. Ihre Kindheit fällt in die beitet, das hat mich fit gehalnächst in Bous und dann in Zeit der Weltwirtschaftskrise ten. Zuletzt habe ich noch den Lothringen in der Lohnbuchin den 1920 und 1930er Jahjungen Burschen einen Torfhaltung eines Bauunternehren mit einer hohen Arbeitssack auf den Karren gehoben, mens. „In Lothringen gab es losigkeit sowie in die Zeit der Weimarer Republik. Sie erlebt immer guten Kaffee mit einem weil sie ihn wegen Rückenbeschwerden nicht heben konnSchuss Mirabellenschnaps. die von Reichskanzler Heinrich Brüning im Jahr 1930 ver- Ich fuhr mit einem Herrenfahr- ten“, verrät die Seniorin. Den rad das Lohngeld von Metz auf Laden gab sie mit 82 Jahren hängten Notverordnungen. auf: „Dann begann meine drit„Diese Notverordnungen sind die Baustellen nach Pont-àte Lebensphase. Ich ging viel Mousson. Mit den Bauarbeimir noch so im Gedächtnis, weil sie meine Familie hart ge- tern konnte man reden, wie ei- spazieren und beschäftignem der Schnabel gewachsen te mich viel mit meinen acht troffen haben. Wegen einer ist. An den Wochenenden fuhr Enkeln.“ Ihren Ehemann hatKriegsverletzung sollte mein te sie schon früh in der Gastich oft nach Thalexweiler. ZuVater eine kleine Rente behause konnten wir manchmal wirtschaft kennengelernt: „Ich Zuhause konnten wir hören, wie die Bomben über war damals 27, er zehn Jahre manchmal hören, wie Saarbrücken abgeworfen wur- älter. Er flirtete mit mir und ich den“, erinnert sich Naumann. dachte, was ist das denn für die Bomben über Saar- Nachdem viele Arbeiter der ein alter Junggeselle, benimmt brücken abgeworfen lothringischen Firma einberu- sich wie ein 18-Jähriger.“ Das fen wurden, trat sie 1943 eine Paar bekam drei Töchter und wurden einen Sohn. Stelle in der Buchhaltung eiIrmina Naumann Irmina Naumann ist noch heunes Alpenkurhotels im Kleinte eine wahre Frohnatur. Wenn walsertal an. „Ich habe dasie von ihren Erlebnissen aus kommen, die ihm aber wegen mals zwei Skikurse gemacht vergangenen Zeiten erzählt, und bin viel Ski gefahren. Als der radikalen Sparpolitik verlachen ihre Augen und ihre Lewehrt wurde. Die Parteien wa- das Hotel in ein Reservelabensfreude steckt einen an. zarett umfunktioniert wurde, ren zerstritten und das Volk hatte man uns dienstverpflich- Eigentlich sei sie nie wirkwar mit sechs Millionen Artet. Ich wurde Rechnungsfüh- lich krank gewesen. Aber einbeitslosen arm. Wer vom Armal habe sie sogar die letzbeitslosengeld leben musste, rerin und sollte als Nachrichte Ölung erhalten, als es ihr hatte zu wenig zum Leben und tenhelferin nach Russland. nicht gut ging: „Im Film hatzu viel zum Sterben“, erinnert Unser Stabsarzt setzte seite ich mal gesehen, dass die ne eigene Stellung aufs Spiel sie sich. Herrschaften beim Sterben und erklärte mich für untaugDie Kindheit verbrachte sie den Kopf auf eine Seite lelich. So bewahrte er mich vor in Thalexweiler-Aschbach. gen und die Augen schließen. diesem Einsatz oder vor dem Als Älteste von acht Kindern Tod durch Erschießen. Ich hat- Das machte ich auch, aber es musste sie im Haushalt und klappte nicht. Na ja, die Ölung te damals einen Traum, in in der Gastwirtschaft des Vahabe ich dann jetzt schon.“ dem ich tapfer wie ein deutters mithelfen. Daher stimmIn ihrem Leben habe sie viel te der Schulrat einem Gesuch sches Mädel in den Gewehrlauf schaute. Nachdem ich er- Glück und stets einen guten zu und beschränkte im letzSchutzengel gehabt. Seit zwei schossen wurde, stand ich ten Schuljahr ihren SchulbeJahren lebt Naumann nun im such auf zwei Tage in der Wo- immer wieder auf“, erinnert sich die Jubilarin. Nach Kriegs- Seniorenhaus in Hasborn und che. Die Doppelbelastung hielt das junge Mädchen nicht ende 1945 kehrte sie ins Saar- fühlt sich pudelwohl: „Ich bekomme täglich von allen so land zurück. In einem Lastdavon ab, das beste Zeugnis viele Komplimente, mehr als wagen, versteckt unter einer mit nach Hause zu bringen. zu früheren Zeiten.“ Die lePlane, habe sie die Grenze In Neunkirchen besuchte sie bensfrohe Seniorin ist zufriespäter ein Abendgymnasium, überquert. Mit einem Güterzug ging es weiter nach Wem- den und mit sich im Reinen. um Stenografie und SchreibIm Alter von 94 Jahren schrieb metsweiler und von dort lief maschinenschrift zu lernen. sie: „Ich wollte immer etwas sie zu Fuß über Dirmingen Naumann erinnert sich noch nach Hause. „Als ich zuhause größer sein, nun bin ich fünf an die Zeit der VolksabstimZentimeter kleiner geworden, mung von 1935, als die Mehr- eintraf, war die Freude groß. was mir nicht gefällt. Aber Mein kleinster Bruder, er war heit der Saarländer sich für sonst ist alles einigermaßen 20 Jahre jünger als ich, dacheine Angliederung an das in Ordnung und dafür muss te, ich sei seine Tante“, verDeutsche Reich entschied: rät Irmina Naumann mit einem ich in meinem Alter dankbar „In der Wirtschaft meines Vasein.“ Einen Wunsch hat sie: ters hatten wir das einzige Ra- Augenzwinkern. „Ich würde mich gerne mal mit In ihrem Heimatdorf, in dem dio im Dorf. Die Abstimmung einer anderen Hundertjährisie alt geworden ist, habe verfolgten viele Menschen in sich im Lauf der Zeit viel verunserem Gasthaus. Als das gen unterhalten, die noch geändert. „Ich kenne fast jeden Wahlergebnis verkündet wurnauso klar im Kopf ist, wie ich Einwohner und sein Schickde, brach großer Jubel aus. es bin.“ msch

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Irmina Naumann hat im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte erlebt. Die Hundertjährige hat ihre Erinnerungen an ihr bewegtes Leben in Gedichten und kleinen Geschichten festgehalten. Foto: Marion Schmitt ANZEIGE


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Die Ministerpräsidenten des Saarlandes seit 1947 Johannes Hoffmann (1890–1967), CVP

Foto: Landesarchiv des Saarlandes

Amtszeit: 15. Dezember 1947 bis 23. Oktober 1955: Aufgrund der Politik des in Landsweiler-Reden geborenen Johannes Hoffmann – auch Joho genannt – war das Saarland ab 1953 faktisch ein unabhängiger Staat. Für ihn war ein gutes deutsch-französisches Verhältnis notwendig für die europäische Einheit. Das Saarland wollte er nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch von Deutschland trennen. Nach der Saarabstimmung 1955, bei der die Mehrheit die Europäisierung der Saar ablehnte, trat er als Ministerpräsident zurück.

Egon Reinert (1908–1959), CDU

Foto: Presse/SZ

Amtszeit: 4. Juni 1957 bis 23. April 1959: Der in Saarlouis geborene Reinert führte die „Heimatbundregierung“ weiter und beendete damit die durch seinen Vorgänger ausgelöste Regierungskrise. Nachdem Ney sich geweigert hatte, sein Amt als Justizminister an die CVP abzutreten, löste Reinert die Regierung auf und bildete am 26. Februar 1959 ein neues Kabinett aus CDU, SPD und CVP. Er übernahm zusätzlich das Justizministerium. Am 21. April 1959 geriet er in einen Verkehrsunfall und erlag zwei Tage später seinen Verletzungen.

Werner Zeyer (1929–2000), CDU

Foto: Julius C.Schmidt

Amtszeit: 5. Juli 1979 bis 9. April 1985: 1979 wurde Zeyer nach dem Tod Röders vom Parlament ohne Neuwahl eingesetzt. Bei den Landtagswahlen 1980 verlor die CDU unter seiner Führung über 6 Prozent. Erstmals wurde die SPD unter Oskar Lafontaine stärkste Kraft. Dank CDU/ FDP-Koalition konnte Zeyer Ministerpräsident bleiben. Von 1980 bis 1985 verdoppelte sich die Arbeitslosenquote an der Saar auf über 13 Prozent. Das Haushaltsdefizit verdoppelte sich ebenfalls fast während seiner Amtszeit. Bei der Landtagswahl 1985 verlor Zeyer gegen Oskar Lafontaine (SPD). Er zog sich danach aus der Politik zurück.

Peter Müller (*1955), CDU Amtszeit: 29. September 1999 bis 10. August 2011: Der Jurist Peter Müller regierte zwei Legislaturperioden lang bis 2009 im Saarland mit absoluter Mehrheit. Bei der Wahl 2009 gingen die Stimmen für die CDU auf 34,5 Prozent. Es folgte die erste Jamaika-Koalition in einem deutschen Landtag. Am 10. November 2009 wurde Müller dann mit 27 von 50 Stimmen als Ministerpräsident wiedergewählt. Er übernahm außerdem die Leitung des JustizministeriFoto: Uli Barbian ums. Am 9. August trat Müller vom Amt des Ministerpräsidenten zurück. Er wechselte als Richter zum Bundesverfassungsgericht nach Karlsruhe. Ein Hauptthema während der Amtszeit Müllers war der auslaufende Steinkohlebergbau an der Saar, der nach dem großen Beben am 23. Februar 2008 ein jähes Ende nahm.

Hubert Ney (1892–1984), CDU

Heinrich Welsch (1888–1976), parteilos Amtszeit: 23. Oktober 1955 bis 10. Januar 1956: Nach dem Rücktritt Hoffmanns übernahm der parteilose Saarlouiser in einer Übergangsregierung das Amt des Ministerpräsidenten, des Ministers der Justiz und des Ministers für Arbeit und Wohlfahrt. Am 18. Dezember 1955 wurde der Landtag des Saarlandes neu gewählt. Welsch regierte noch bis zum 10. Januar 1956. Foto: Öttinger

Foto: Ruppenthal

Franz-Josef Röder (1909–1979), CDU

Werner Klumpp (*1928), FDP

Amtszeit: 30. April 1959 bis 26. Juni 1979: Nach dem Tod seines Vorgängers wurde der in Merzig geborene Röder vom Landtag zum Ministerpräsidenten gewählt. Nach den Landtagswahlen im Dezember 1960 wurde am 3. Januar 1961 eine neue Koalition aus CDU und FDP/DPS gebildet. Ab Juli 1970 bildete er eine CDU-Alleinregierung, nachdem die CDU bei den Landtagswahlen die absolute Mehrheit hatten. Bei den Landtagswahlen 1975 kam es Foto: Julius C.Schmidt zum Patt zwischen CDU und SPD/FDP. Röder regierte zunächst mit einer Minderheitsregierung, bis ihm im März 1977 eine FDP/DPS-Koalition gelang. Später wurde die Zahl der Landtagsabgeordneten in der Saar-Verfassung von 50 auf 51 erhöht, damit ein Patt in Zukunft ausgeschlossen war. Röder verstarb am 26. Juni 1979, einen Tag nachdem er Werner Zeyer als seinen Nachfolger für die kommende Legislaturperiode vorgeschlagen hatte.

Foto: FINE ART

Oskar Lafontaine (*1943), SPD

Reinhard Klimmt (*1942), SPD

Amtszeit: 9. April 1985 bis 10. November 1998: Der Saarlouiser Physiker Oskar Lafontaine war der erste SPD-Ministerpräsident des Saarlandes. 1985 erhielt die SPD 49,2 Prozent der Stimmen und mit 26 Sitzen die absolute Mehrheit im Landtag. Auch die Wahlen 1990 und 1994 führten zu absoluten Mehrheiten der SPD im Landtag. Während seiner Amtszeit legte das Saarland unter anderem eine Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen Foto: Julius C.Schmidt den Länderfinanzausgleich ein. Nachdem das Gericht die Haushaltsnotlage des Saarlandes anerkannte, was unter anderem zu einem Schuldenerlass und Mitteln vom Bund führte, konnte das Land seine finanzielle Notlage fürs Erste lindern. Weitere Eckpunkte der Regierung Lafontaine waren die Übernahme von Mehrheitsanteilen bei ARBED Saarstahl 1986 und dessen Umstrukturierung. Ebenfalls wurden während seiner Amtszeit Gesamtschulen als Regelschulen anerkannt. Lafontaine wechselte im November 1998 als Finanzminister ins Kabinett von Gerhard Schröder.

Amtszeit (kommissarisch): 26. Juni 1979 bis 5. Juli 1979: Klumpp war vom 26. Juni bis zum 5. Juli 1979, bis zur Wahl Werner Zeyers, für etwas mehr als eine Woche kommissarischer Ministerpräsident. Von 1977 bis 1982 war er saarländischer Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident.

Foto: BeckerBredel

100 Jahre für Sie unterwegs

d 100. Auch das Saarland wir it! Sie Fahren Sie mit – feiern

Amtszeit: 10. August 2011 bis 28. Februar 2018: Als erste Ministerpräsidentin des Saarlandes übernahm Annegret Kramp-Karrenbauer – kurz AKK – von ihrem Vorgänger Peter Müller das Amt, nachdem sich die Jamaika-Koalition auf sie als Nachfolgerin geeinigt hatte. Nach Querelen in der FDP ließ Kramp-Karrenbauer im Januar 2012 die Jamaika-Koalition platzen. Nachdem Sondierungsgespräche mit der SPD bezüglich einer großen Koalition ebenfalls Foto: Oliver Dietze platzten, rief sie am 19. Januar 2012 vorgezogene Neuwahlen aus. Am 25. März 2012 gelang der CDU ein Überraschungssieg über die SPD und deren Spitzenkandidaten Heiko Maas. Im April 2012 einigten sich CDU und SPD auf einen Koalitionsvertrag und AKK ging in ihre zweite Amtszeit. Auch 2017 gewann die CDU die Landtagswahl mit 40,7 % deutlich und verbesserte sich damit um 5,5 Prozent im Vergleich zu 2012. Die CDU verpasste die absolute Mehrheit nur um zwei Mandate. In der Folge wurde die große Koalition aus SPD und CDU fortgesetzt. Nach ihrer Wahl zur CDU-Generalsekretärin im Februar vergangenen Jahres wechselte AKK komplett in die Bundespolitik. Sie erklärte ihren Rücktritt als Ministerpräsidentin zum 28. Februar 2018.

Tobias Hans (*1978), CDU

Foto: BeckerBredel

Amtszeit (kommissarisch): 10. November 1998 bis 29. September 1999: Nach dem Wechsel Lafontaines nach Berlin wurde der gebürtige Berliner Reinhard Klimmt Ministerpräsident des Saarlandes. Aber schon 1999 verlor er nach der Landtagswahl sein Amt. Die SPD musste ihre absolute Mehrheit, die sie um nur einen Sitz verpasst hatte, an den Wahlsieger CDU abtreten, da es sonst keine andere Partei in den Landtag schaffte.

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Annegret Kramp-Karrenbauer (*1962), CDU

Amtszeit: seit 1. März 2018: Am 1. März 2018 wurde der Neunkircher Tobias Hans vom saarländischen Landtag mit 40 Stimmen zum Ministerpräsidenten des Saarlandes gewählt. Er setzte die seit 2012 bestehende große Regierungskoalition aus SPD und CDU fort. Hans ist seit der Landtagswahl 2009 Mitglied im saarländischen Landtag und wurde im März 2012 zum parlamentarischen Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion gewählt und übernahm im November 2015 den Fraktionsvorsitz von Klaus Meiser. lx

Amtszeit: 10. Januar 1956 bis 4. Juni 1957: Der promovierte Rechtsanwalt aus Saarlouis, der im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren hatte, führte die sogenannte „Heimatbundregierung“ aus CDU, SPD und DPS. Am 1. Januar 1957 wurde das Saarland gemäß Artikel 23 Grundgesetz ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Ney war damit der erste Ministerpräsident des Saarlandes als neues Bundesland. Er trat am 4. Juni 1957 nach Streitigkeiten in der Koalition und mit der CDU-Bundespartei zurück, blieb aber vorerst Justizminister.

100 Jahre Saarland sind ein guter Grund zu feiern. Feiern Sie mit bei zahlreichen Veranstaltungen. Wir bringen Sie hin!

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Wir gratulieren dem Saarland ... Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer Von den hundert Jahren habe ich den Strukturwandel 40 Jahre mit begleitet – als Mitglied in verschiedenen Kommissionen, Beauftragter für Innovation in der Regierung Peter Müller und als Gründer erfolgreicher Digitalunternehmen. Meine Erfahrung ist, dass man nicht nur, quasi als Bettler, Briefe nach Berlin und Brüssel schicken und auf Unterstützung hoffen darf. Das Saarland muss vielmehr selbstbewusst aktiv anpacken. Erfolgreiche Großunternehmen wie Globus,Hager oder Cosmos müssen zusammen mit einem runderneuerten Stahl- und Automobilsektor sowie Hidden Champions des Mittelstandes und Start-ups an einem Strang ziehen. Digitalisierung, E-Mobilität und grüne Technologien eröffnen hierzu die Chancen. Die Wirtschaft muss sich selbst an den Haaren aus der drohenden Krise ziehen. Ausbildung und Forschung sind dazu ein wichtiger Katalysator, nicht aber der deus ex machina.“ Foto: Scheer GmbH

Nicole (Seibert)

Deutsche Schlagersängerin, Gewinnerin des Eurovision Song Contest 1982 Mein Herz hängt am Saarland, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin. Hier habe ich meine Familie und Freunde, die mich auch mein Leben lang begleiten. Zudem sagt man den Saarländern nach, dass sie sehr heimatverbunden sind, was ich nur bestätigen kann. Ich bin meiner Heimat treu geblieben, einem Land, in dem Nachbarschaftsliebe und Hilfsbereitschaft noch groß geschrieben werden. Ein kleines, aber feines Land, mein Saarland. Foto: Nikolaj Georgiew

Joachim Arnold

Geschäftsführender Gesellschafter der Musik und Theater Saar GmbH, Pianist, Dirigent, Kulturmanager Ich mag meine Heimat und die Menschen hier. Aber ich bin auch in Sorge um das Saarland: Viele Junge ziehen weg, viele Alte halten fest an Stahl- und Autowerken. Der Strukturwandel geht nur langsam voran. Was ich mir wünschen würde: Politiker, die Lösungen aufzeigen. Wie kommen andere Länder weiter? Wie erfinden sie sich neu? Die sagen, dass die Globalisierung keine Rücksicht auf Traditionen nimmt. Und nicht zuletzt: dass das kleine Land nur mit einem radikalen Umdenken eine Chance hat. Foto: Benny Dutka

Frank Holzer

Geschäftsführer der URSAPHARM Arzneimittel GmbH Wie auch immer unser Land in der Vergangenheit genannt wurde, es ist weit mehr als eine Verwaltungseinheit: Es ist unsere Heimat und unser Zuhause, in dem wir uns sehr wohlfühlen. Foto: Andreas Schlichter

Klaus Erfort Sternekoch

Ich liebe meine saarländische Heimat und wünsche ihr zum 100. Geburtstag von Herzen alles Gute. Gleichzeitig wünsche ich mir aber auch, dass das Saarland erwachsen wird und Leistungen hier mehr wohlwollende Anerkennung finden und auch gefördert werden. Foto:Dietze

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Schorsch Seitz

Saarländischer MundartEntertainer und Autor Das Saarland war kein Wunschkind. Es wurde hin- und hergeschubst und nur wegen seiner Kohle geliebt. Jetzt ist es 100 Jahre alt und unsere Heimat. Wir lieben unser Saarland! Foto: BeckerBredel

Detlev Schönauer Kabarettist

Hundert Jahre Saarland … Herzliche Gratulation! Gäbe es das Saarland nicht, man müsste es erfinden. Zwar am Rande der Republik gelegen, ist es dafür im Zentrum Europas! Eine liebenswerte Region mit warmherzigen, fröhlichen und offenen Menschen, die aufgrund so manchem historischen „Huddel“ immer zueinanderstanden. Ähnlich wie in einem gallischen unbeugsamen Dorf: „Die ään Häft’ verwandt unn die anner verkracht!“ Foto: BeckerBredel

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Es ist wohl die geografische und mentale Nähe zu Frankreich, die das Saarland in den letzten 100 Jahren entscheidend inspiriert hat. Gutes Essen, Gastfreundschaft und Lebensfreude prägen die Herzen der Saarländer. Deshalb liebe ich es, hier zu leben. Foto: BeckerBredel


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Frank Nimsgern

Musiker, Komponist, Produzent und Artistic Director Das Saarland inmitten von Europa reflektiert und repräsentiert wie fast kein anderes Bundesland den neuen europäischen Geist. Dieses Bewusstsein ist eine exklusive Tugend, welche wir mehr pflegen und ausbauen sollten. Meine Familie und ich haben schon an vielen Orten gelebt, trotzdem fühle ich mich in Saarbrücken – bedingt auch durch das „Dreiländereck“ – niemals in einem provinziellen Nest. Ich wünsche dem Saarland, dass wir es trotz des demografischen Wandels und der Digitalisierung schaffen, auch unsere nächste Generation für unsere Kultur und Bildung zu begeistern. Denn unsere Menschlichkeit und Empathie schöpft sich aus unserer Kultur. Foto: Frank Hoffmann

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Thomas Bruch

Geschäftsführender Gesellschafter der Globus Holding Als saarländisches Unternehmen fühlen wir uns eng mit den Menschen und der Region verbunden. Das Saarland ist unsere Heimat, hier hat mein Ur-Ur-Großvater Franz Bruch vor über 190 Jahren den Grundstein für unser heutiges Unternehmen gelegt und hier fühlen wir uns wohl. Die Entwicklung von Globus ist eng mit der Entwicklung des Saarlandes verknüpft. Wir sind stolz auf das Saarland und gratulieren herzlich zum 100-jährigen Jubiläum. Foto: BeckerBredel

Bernhard Leonardy

Intendant Int. Musikfestival Orgel ohne Grenzen und Musikfestspiele Saar gGmbH, Basilikakantor Saarbrücken „Appassionata! Mit Leidenschaft voran!“, so würde Beethoven dem Saarland jetzt zurufen. Der Immanuel Kant der Musik wäre begeistert von einem Fleckchen Erde begeisterter Europäer teutonischer Wurzeln. Lernen wir von ihm, nicht kleinmütig und jammernd, sondern groß gleichwie „rationnel et raisonable“ zu denken. „Saarland, schöner mut’ger Funken!“ (Von unseren Musikfestspielen wäre er übrigens begeistert gewesen.) Foto: BeckerBredel

Christian Weber

Generalbevollmächtigter der Karlsberg Brauerei KG Weber Saarhundert, das sind 100 Jahre, in denen sich ein Land immer wieder neu erfinden musste und es gleichzeitig geschafft hat, seine Identität zu bewahren. Diese Verbindung aus Anpassungsfähigkeit und Beständigkeit wird uns im Saarland eine wunderbare Zukunft ermöglichen. Foto: BeckerBredel

Prof. Edwin Kohl

Gründer und Inhaber von Deutschlands größtem Arzneimittelimporteur kohlpharma, mit Sitz in Merzig Die wechselvolle Geschichte des heutigen Saarlandes vom politischen Flickenteppich über französische, preußische sowie zum Teil bayrische und später deutsche Zugehörigkeit prägte uns Saarländer schon ein Jahrhundert lang und ist aus meiner Sicht maßgeblich für unsere charmante Eigenwilligkeit und den besonderen Lokalpatriotismus. Ich selbst bin 1949 als „Saarländer“ im sogenannten Saargebiet und nicht als deutscher Staatsbürger geboren. Zahlungsmittel war der französische Franc und es gab Grenzkontrollen. Heute leben wir in einer besonderen Region im Herzen eines friedlichen Europas. Als Saarlandbotschafter ist es mir eine Ehre und Freude zugleich, für meine Heimat in ganz Deutschland und auch im Ausland werben zu dürfen. Foto: Oliver Dietze

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Diese Kriegsversehrten in einem saarländischen Innenhof zeigen eindrücklich die Not der Rückkehrer. Viele waren invalide. Das verschärfte natürlich die Versorgungskrise und die Wohnungsnot, da sie nur schwer wieder in die Arbeitswelt integrierbar waren. Foto: Landesarchiv des Saarlandes

Wie aus den Saargebietlern Saarländer wurden Am 10. Januar 1920 trat der Versailler Vertrag in Kraft. Für die Saarländer ist dieses Dokument so etwas wie eine Geburtsurkunde. Hier erklären wir, warum das Land seine Ursprünge in diesem Friedensvertrag hat.

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ie Saarländer wissen zunächst mal nichts davon, dass es sie gibt. Damals, am 11. November 1918, als der Erste Weltkrieg mit seiner Material- und Menschenschlacht vorbei ist. Als die Deutschen den Waffenstillstand von Compiègne unterschreiben, da wissen die Saarländer noch nicht, dass es sie bald geben wird. Als selbständiges Völkchen. Mit Identität und Heimatbewusstsein. Am Ende des Krieges sind die heutigen Saarländer Bayern, wenn sie in St. Ingbert oder Homburg leben – oder Preußen, wenn sie Saarbrücker, Saarlouiser oder Merziger sind. Seit mehr als 100 Jahren bereits, seit 1815. Seit dem „Ende“ der Französi-

schen Revolution. An diesem 11. November 1918 fühlen sich die Menschen an der Saar jedoch weniger als Preußen oder Bayern – sie sind zuallererst Deutsche. Die im Kaiserreich leben. Auch wenn vielen das Leben gerade schwer fällt. Denn nicht nur das letzte Kriegsjahr ist zermürbend. Hunger und die Spanische Grippe raffen viele dahin. Bereits zwei Tage vor dem Waffenstillstand gründen Menschen in St. Ingbert, Dudweiler, Saarbrücken und Neunkirchen Soldaten- und Arbeiterräte, wollen eine sozialistische Republik. Eine November-Revolution im Miniaturformat. Gewaltfrei. Die Räte wollen zunächst mal Ruhe bewahren und für sie sorgen. Sie kümmern sich um Arbeitnehmerfragen, um Betriebsräte oder den Achtstundentag. Die Saarbrücker Zeitung, die Neunkircher Saar- und Blies-Zeitung oder der St. Ingberter Anzeiger tragen damals im Titel „Offizielles Mitteilungsorgan des Arbeiter- und Soldatenrates“. Doch was wird passieren? Nach dem bisher größten Krieg aller Zeiten? Kaiser Wilhelm II. hat

am 9. November abgedankt. Bis Ende November tun es ihm alle 22 Monarchen im Deutschen Reich nach oder setzen sich ab. Deutschland wird zur Republik. In Weimar tagt ein Parlament. Das ist alles am 11. November noch nicht wirklich wichtig für die Saarländer. Sie wissen nur: Wir haben Waffenstillstand und Hunger. Und den Saarländern ist klar, dass jetzt die Franzosen kommen – steht ja im Waffenstillstandsvertrag deutlich drin, dass die Deutschen ihre linksrheinischen Gebiete aufgeben müssen. Und damit auch die Saar. Bis zum 30. November soll das deutsche Militär raus, die Alliierten, also die Franzosen, Belgier, Briten und Italiener, rein. Das geschieht auch. Sogar eher: Bis zum 21. November ist der Rückzug der deutschen Truppen in Saarbrücken durch. Dort begrüßen die Menschen die deutschen Streitkräfte mit allen Ehren, gelten sie damals doch militärisch als unbesiegt. Nur einen Tag später ziehen die Franzosen ein. Stationieren an der Saar nahezu in jedem Ort Soldaten. Tausende. Ohne Jubel. Im Gegenteil: Teil-

weise schicken die Franzosen die Soldaten aus den nordafrikanischen und asiatischen Kolonien an die Saar. Das kommt bei den Saarländern damals nicht gut an – diese fremd aussehenden Menschen. Sie empfinden ihren Einsatz als Demütigung. Früher Rassismus. Die zivile Verwaltung lassen die Franzosen weiter arbeiten. Bürgermeister, Ämter – die Verwaltungsmitarbeiter müssen sich nur vor einer neuen Kontrollinstanz rechtfertigen. Sie heißt Administration supérieure de la Sarre. Dieser Militärverwaltung steht ab Januar 1919 General Joseph Louis Marie Andlauer vor. Er sei eine „schlicht urteilende und loyal handelnde Persönlichkeit“, schreibt die Neunkircher Zeitung damals. Auch die Gruben nehmen die Franzosen sofort in Besitz. Sie gründen noch 1918 die Service du Côntrole des Mines du Bassin de la Sarre. Eine neue Grubenverwaltung. Die Preußen und Bayern müssen sich aus den Bergwerken zurückziehen. Die Gewinne fließen nach Paris, haben die Deutschen im Krieg doch die nordfranzösischen Schachtanlagen zerstört.

Das sind deutliche Zeichen, dennoch hoffen die Menschen an der Saar, dass die Besetzung bald ein Ende haben wird. Doch daran denken die Franzosen nicht. So veröffentlicht die Saarbrücker Zeitung am 30. November den Artikel „Frankreich und das Saargebiet“. Darin sind Auszüge aus der französischen Presse in deutscher Übersetzung abgedruckt. Dort ist zu lesen: Die Franzosen fordern die Rückgabe des 1815 von den Deutschen „gestohlenen“ Gebietes. Das ist deutlich. Dazu das Militär im Land und die Gruben in französischer Hand – die Saarländer, die es noch nicht gibt, ahnen, welches Schicksal der Saar bei den Friedensverhandlungen in Versailles droht. Die Franzosen wollen nach Saarbrücken. Wollen den Kohlenwald. Wie schon mehrfach in der Geschichte: Bereits Ludwig XIV. will den Rhein als Grenze – und natürlich 1792, als französische Revolutionstruppen über die Saarregion zum Rhein marschieren. Bis 1815 bestimmt Napoleons Frankreich in Saarlouis und Saarbrücken. Bis der zweite Pariser Frieden das Becken wieder

dem Reich zuspricht. Zu dem nach dem nächsten Krieg 1871 auch Lothringen und das Elsass gehören. Vor diesem historischen Hintergrund beginnen im Januar 1919 die Friedensverhandlungen in Versailles. Auf dem Verhandlungstisch liegt auch die Saarfrage. Paris ist voller Diplomaten. Tausende. Sie beraten, diskutieren. Serben und Rumänen streiten, Chinesen und Japaner. Die Polen wollen Danzig, die Griechen Smyrna. Die Araber fordern Unabhängigkeit, Belgien will Ostafrika, Tschechen und Slowaken wollen wachsen, Ukrainer, Kurden und Armenier die Unabhängigkeit. Und da ist ja noch das Schicksal der Saarländer. Die großen Vier verhandeln in Versailles. Im Hinterzimmer. Frankreich, Großbritannien, die USA, dazu Italien. Deutsche und Russen haben am Tisch nichts zu sagen. Wichtig zu wissen ist, dass sich England im Krieg bei den Amerikanern fünf Milliarden Dollar geliehen hat. Frankreich vier Milliarden. Eine Menge Geld damals. Sie sind abhängig vom starken Mann am Tisch: von US-Präsident Woodrow Wilson. Fest steht auch: Deutschland wird zahlen müssen. Für Wilson ist die Selbstbestimmung der Völker mit der wichtigste Baustein für einen dauerhaften Frieden. Einen, der keine Rache fordert. Eine gerechte Friedensordnung. Frei von Eigennutz und geheimer Machtdiplomatie. Dafür will Wilson sich in Versailles einsetzen. Ein Idealist. Für Italien verhandelt Ministerpräsident Vittorio Orlando. Er will Gebiete in Südtirol und einen Streifen Küste in Dalmatien. Der britische Verhandlungsführer ist David Lloyd George, Premierminister, 56 Jahre alt, ein Mann zwischen dem Wunsch nach einer guten Lösung für Europa – und seiner eigenen Wiederwahl in England. Dort hat er im Wahlkampf versprochen, in Versailles die „deutsche Zitrone auszupressen, bis die Kerne quietschen“. Was er aber nicht kann und will, da er Deutschland als künftigen Handelspartner nicht allzu sehr schwächen will. Außerdem braucht er ein lebensfähiges Deutschland als geopolitisches Pfand. Gegen das erstarkende Russland. Als Puffer zum Bolschewismus. Wie viel Militär braucht Deutschland dafür? Dass Deutschland überhaupt noch Militär bekommen soll, ist für Frankreichs Verhandlungsführer Georges Clemenceau ein Graus. 1,4 Millionen tote französische Soldaten im Ersten Weltkrieg. Die Deutschen haben 4000 französische Ortschaften in Trümmer gelegt, 20 000 Fabrikanlagen haben sie demontiert oder zerstört, hunderte Schachtanlagen geflutet. Deutschland hat zwar zwei Millionen tote Soldaten zu beklagen, ist aber nahezu unversehrt. Der militärische Verlierer Deutschland droht als wirtschaftlicher Sieger aus dem

tung der saarländischen Minen. Ein politisches Sonderregime will er nicht. Auch nicht, als die französischen Verhandlungsführer behaupten, dass im Saargebiet 150 000 selbstbestimmte Franzosen leben würden. Eine unhaltbare Aussage. Frankreich schreibt die Annexion ab, besteht in den Verhandlungen aber weiter auf den Saargruben. Der Kompromiss ist am 9. April 1919 gefunden und später in den Artikeln 45 bis 50 des Vertrages niedergeschrieben. Im „Bassin de la Sarre“ soll ab 1920 eine Regierungskommission das Sagen haben, die dem Völkerbund untersteht. 15 Jahre lang. 1935 sollen die Einwohner über ihr künftiges politisches Schicksal selbst entscheiden. Ob sie Franzosen sein wollen, Deutsche, oder unter dem Völkerbund verbleiben wollen. Dazu dürfen die Franzosen die saarländischen Gruben ausbeuten. Auch 15 Jahre lang. Doch wo sind die Grenzen dieses Saargebiets? Auch die muss der Vertrag zunächst mal festlegen. Hierfür nehmen die Unterhändler Saarbrücken, Ottweiler, Saarlouis, Merzig und St. Wendel aus Preußen. Dazu Am 27. August 1933 rückt der SPD-Landesvorsitzende Max Braun (mit den Händen in der Hüfte) während einer SPD-Kundgebung in ein wenig Bayern wie St. IngNeunkirchen von der bisherigen Position ab, dass die Saar zu Deutschland zurückkehren müsse. Foto: Landesarchiv des Saarlandes bert und Teile von Homburg. Fertig. Das „Saarbecken“ erstreckt sich über 1912 Quadratkilometer. Ohne jegliches historisches Vorbild. Im Wesentlichen deshalb, damit die Wander-Arbeiter im Saarkohlenbecken keine Grenzübertritte haben. Die etwa 770 000 Einwohner sind nun eine politische Einheit, und das „Territoire du Bassin de la Sarre“ ist so etwas wie die Urzelle des Saarlandes. Auch wenn die Menschen das gar nicht wollen. Sie wollen zurück ins Reich. Das gelingt ihnen 15 Jahre später. Am 13. Januar 1935 haben die Saarländer die Wahl. Frankreich, Völkerbund oder doch Deutschland. Bis 1933 ist dies keine Frage. Nahezu jeder Saarländer, egal, welches Parteibuch er hat, würde für Deutschland stimmen. Sie fühlen sich damals einfach als Deutsche. Und nicht als Franzosen. Doch 1933 kommt Hitler ins Amt. Das verstört auch einige im Saargebiet, lässt einige zweifeln, ob der Beitritt zu Hitler-Deutschland der richtige Schritt ist. Die Gegner der Rückgliederung organisieren sich in der sogeAngesichts der Polarisierung im Abstimmungskampf beschließt der Völkerbundsrat im Herbst 1934, zur Sicherung der Wahlen 4000 Soldaten an die Saar zu entsenden. Hier am Saarbrücker Hauptbahnhof. Foto: Landesarchiv des Saarlandes nannten Einheitsfront. Die, die für eine Rückkehr sind, setzen das Kohle- und Industriebecken sich in der Deutschen Front für vehement seinem Postulat zur bestätigen. Zumal die FranzoKrieg rauszukommen. Deutschland ein. Es kommt zu sen zunächst mehr wollen. Sie Selbstbestimmtheit der Völker. nördlich dieser Linie soll ein Nicht mit Clemenceau. Von einem harten Wahlkampf. TeilDie Verhandlungen stehen kurz politisches Sonderregime her; dem damals 77-jährigen Minis- wollen den Rhein als natürliweise mit Handgreiflichkeiterpräsidenten heißt es, er wol- che Grenze aufbauen. Am rech- vor dem Scheitern. Bis die Fran- ohne Einfluss der Deutschen, ten. Die Wahl am 13. Januar zosen zurückrudern und einen dazu sollen die Gruben in beiten Rheinufer wollen sie eine le aufrecht stehend begraben 1935 verläuft auch dank einer den Zonen in französischen neuen Vorschlag unterbreiten: 50 Kilometer breite und entwerden, das Gesicht dem ver4000 Mann starken SchutztrupStaatsbesitz übergehen. eine zeitlich begrenzte Besethassten Deutschland zugewen- militarisierte Zone einrichten, pe des Völkerbundes ruhig ab. zung des Rheinlandes. Mit Ab- Während der britische Premiauf dem linken eine selbstverdet. Sein Ziel in Versailles: SiAm Ende gewinnen die Anhäner David Lloyd George bereit zug nach spätestens 15 Jahren waltete rheinische Republik. cherheit vor den Deutschen ger Deutschlands. Mit mehr als ist, dem politischen Sonder– wenn die Deutschen denn und Entschädigung. Selbstver- Als Puffer zwischen Frankreich vertragstreu sind. Teile der Saar status für das Saargebiet zuzu- 90 Prozent der Stimmen auch ständlich für ihn ist die Rückga- und dem Erbfeind. Deutschmehr als deutlich. Am 1. März wollen die Franzosen hingegen stimmen, widersetzt sich Wilbe des Elsass und Lothringens. land soll links des Rheins Ge1935 ist es dann so weit. Das weiterhin; fordern, die Grenzen son. Angesichts der von den schichte sein. „Ein verrückter Auch die Saar will er. Dort hat von 1814 festzuschreiben. Also Deutschen im Ersten Weltkrieg Saargebiet wird ins deutsche er bereits die Gruben übernom- Vorschlag“, kontert US-PräsiReich zurückgegliedert. Die Nazerstörten 220 nordfranzösiSaarlouis und Saarbrücken zu men und eine Militärverwaltung dent Wilson: „Ich würde mich zis geben ihm einen weiteren schen Schachtanlagen akzepFrankreich. Die Grenzen von lieber auf der Straße steinigen eingerichtet. Schon mal vorlassen, als dem zuzustimmen.“ 1814 seien „le minimum que la tiert der US-Präsident lediglich offiziellen Namen: Saarland. ab. Nach dem Motto: Der VerMichael Kipp eine zeitlich befristete Ausbeu- France doit revendiquer“. Für Widerspricht diese Idee doch sailler Vertrag wird das schon

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Auch die Gruben nehmen die Franzosen sofort in Besitz. Sie gründen noch 1918 die Service du Côntrole des Mines du Bassin de la Sarre.

935 sollen die Einwohner über ihr künftiges politisches Schicksal selbst entscheiden.

Am 1. März 1935 ist es dann so weit. Das Saargebiet wird ins deutsche Reich zurückgegliedert. Die Nazis geben ihm einen weiteren offiziellen Namen: Saarland.

Die französische Vormachtstellung im Saargebiet wurde am Nationalfeiertag sichtbar: Hier eine Ein Panzerwagen sorgt im Oktober 1919 auf dem St. Johanner Markt für Ordnung. Am 1. März 1935 grüßt Adolf Hitler (im Wagen stehend) vor dem Auf der Bühne des großen Saals der Wartburg in Saarbrücken befindet sich der Präsidiumstisch Truppenparade vor der Saarbrücker Johanneskirche 1919. Foto: Landesarchiv des Saarlandes Foto: Landesarchiv des Saarlandes Saarbrücker Rathaus. Foto: Mittelstädt/Landesarchiv der internationalen Abstimmungskommission 1935. Foto: Landesarchiv des Saarlandes


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Schmuggler am Fuße des Schaumbergs Es ist noch gar nicht so lange her, dass HasbornDautweiler am Fuße des Schaumbergs nicht mitten im Saarland lag, sondern ein Grenzort war. In dieser Zeit war Schmuggeln für viele Bewohner ein „Volkssport“.

H

eute liegt Hasborn-Dautweiler, ein rund 2.600 Einwohner zählender Ortsteil der Gemeinde Tholey, mitten im Herzen des Saarlandes. Das war nicht immer so: Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war Hasborn-Dautweiler ein Grenzort des seit 1920 unter Verwaltung des Völkerbundes stehenden Saargebiets. Die Nachbarorte Krettnich, Mettnich und Mühlfeld (sie wurden 1930 zum Ort Primstal zusammengelegt) gehörten dagegen zu Deutschland. Entlang der Grenze wurden

ner besonders raffinierten Art des Schmuggels berichtet: Frauen stachen am Feldrand entlang der Grenze Disteln. Wenn die Zöllner, die sie ständig im Blick hatten, sie mal nicht beobachteten, liefen sie

„Der Schmuggel kam zustande, weil gewisse Waren wie beispielsweise Zigaretten im Saargebiet bedeutend günstiger waren“

Bei der Grenzsteinwanderung des Historischen Vereins Hasborn-Dautweiler wurden alte Schmugglergeschichten erzählt. Zollhäuser gebaut. Dort versahen deutsche und französische Zöllner, Käppigrenzer genannt, ihren Dienst. Für viele Einwohner von Hasborn-Dautweiler wurde damals Schmuggeln zum Volkssport. Der Historische Verein Hasborn-Dautweiler hat sich dieser spannenden Episode der Geschichte angenommen und auch schon eine „Grenzsteinwanderung“ entlang der damaligen Grenze des Saargebiets durchgeführt. „Die ging von Überroth,

Lindscheid über Hasborn bis nach Theley“, berichtet Herbert Jäckel vom Vorstand des Vereins. Vorgelesen wurden dabei allerlei Schmugglergeschichten von Personen aus Hasborn, die diese von ihren Eltern oder Großeltern erzählt bekamen. Der Historische Verein hat die Geschichten aufgeschrieben und archiviert. Sie vermitteln ein lebhaftes Bild von der schwierigen Nachkriegszeit und vom Einfallsreichtum der Menschen unserer Region. „Der Schmuggel kam zustan-

Foto: Verein

nach Mettnich, wo sie so viel kauften, wie in ihre Schürzen passte. Sie versteckten diese Schmuggelware dann unter dem vorher ausgekippten Distelhaufen. Danach traten sie ganz unschuldig aus dem Wald, um seelenruhig weiter Disteln zu stechen. Abends wurden die geschmuggelten Güter mit nach Hause genommen. sem

de, weil gewisse Waren wie beispielsweise Zigaretten im Saargebiet bedeutend günstiger waren. Andere wie Eisenwaren oder Luxusgüter waren dagegen im Deutschen Reich günstiger“, erzählt Jäckel. Der rege Schmuggel führte zu kuriosen Begebenheiten. So erzählte eine Frau, dass der Mann ihrer Tante einem französischen Soldaten die Wohnung kündigte, nachdem dieser die Tante beim Schmuggeln erwischte und dies meldete. In einer anderen Erzählung wird von ei-

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Identitätsstiftendes Landessymbol, Zahlungsmittel und ikonischer Brßhwurstring! Der Lyoner Viel mehr als ein Stßck Fleisch auf dem Grill! Der Schwenker ist ein saarländisches Nationalheiligtum. ist Teil der saarländischen Lebenseinstellung. Foto: gandolf/stock.adobe.com Foto: Oliver Dietze

Hauptsach gudd gess Die saarländische KĂźche ist bodenständig, deftig – und sehr lecker.

Speck-Sahne-SoĂ&#x;e. Die Zeiten haben sich geändert, die Gerichte sind geblieben. Auch heute noch steht Bodenständiges aus Omas Rezeptbuch hoch im Kurs. Wirtshäuser bieten Dibbelabbes, Hoorische, Gefillde und Geheirade â€“ in unterschiedlichen Schreibweisen â€“ an. Auch die „gudd Subb“, Ăźber deren Eintopf-artige Konsistenz und er hart arbeitet, Pfannkuchen-Beilage sich braucht reichlich Nicht-Saarländer manchmal Energiereserven. wundern, lässt man sich nach Das galt in frĂźhewie vor samstags gerne schmeren Zeiten auch fĂźr die Arbeicken. Dabei darf das Maggi – ter in den EisenhĂźtten, Steindie bekannte Schweizer FlĂźskohlebergwerken und der sigwĂźrze – niemals fehlen. Landwirtschaft hierzulande. Ein groĂ&#x;es Thema, ja sogar Entsprechend deftig und kaeine Philosophie fĂźr sich, ist lorienreich war ihr Essen. Gekocht wurde mit regionalen Zu- das Schwenken. Ganzjährig taten wie Kartoffeln, Zwiebeln, legt hier der Schwenker Schwenker auf den Schwenker, Bohnen, RĂźben und Kraut. also der Grillmeister den einZur Verfeinerung und fĂźr noch mehr Kalorien gab es dazu eine gelegten Schweinenacken auf

W

den Schwenkgrill. Dass diese Grillmethode von Sßdamerika ßber Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz(!) seinen Weg ins Saarland gefunden hat, wird gerne verschwiegen. FranzÜsische Wurzeln hat hingegen der Lyoner. Das Rezept stammt ursprßnglich aus der franzÜsischen Stadt Lyon, wo vor 460 Jahren eine Lyoner-ähnliche Wurst erfunden wurde. Der aro-

matische BrĂźhwurstring aus Schweinefleisch und Rindfleisch schmeckt GroĂ&#x; und Klein, im Doppelweck und im Wurstsalat. Im Saarland war der Lyoner bei Bergleuten beliebt, er konnte praktisch mit unter Tage genommen werden und war auch „Zahlungsmittel“, wenn es um Abgeltung von Ăœberstunden ging. Auch Flammkuchen und Sau-

Dibbelabbes, gerne auch mit Apfelmus, wird auch heute im erkraut, wie es die elsässische Saarland geschätzt und geliebt. Foto: Becker&Bredel KĂźche kennt, mag man hierzulande. Dame Blanche und Crème brĂťlĂŠe sind nicht nur franzĂśsische Dessertklassiker, sondern stehen auch auf vielen saarländischen Speisekarten, die es auch auf FranzĂśsisch gibt. Offenbar schätzen auch die Franzosen das saarländische Motto „Hauptsach gudd gess!“. Katharina Rolshausen

Wir gratulieren ... „GroĂ&#x;es entsteht immer im Kleinen.“ Am 100. Geburtstag wird klar: Das Motto des Saarlands kĂśnnte nicht besser passen. Auch die BKK ZF & Partner hat vor 30 Jahren als Krankenkasse in SaarbrĂźcken klein angefangen und wächst seitdem stetig. Verbunden mit den Menschen und der Region feiern und gratulieren wir als Partner fĂźr Ihre Gesundheit mit unserem Motto: Jahrhundertrund – Kunterbunt + Kerngesund. Sascha Klein, Geschäftsstellenleiter, BKK ZF & Partner

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Vom Holen und Nehmen – Die Saarländer und ihr „Platt“ Ein kleiner Abstecher in „uuser Sproch“.

V

or einigen Jahren verbrachte ich einige Zeit in Südfrankreich an der Côte d’Azur in der Nähe von Saint Tropez. Dort lernte ich ein paar nette Menschen aus dem Ruhrpott kennen. Und so begab es sich, dass wir abends gemeinsam am Lagerfeuer am Strand saßen – damals war das noch möglich, ohne dass

„Hauptsach gudd gess, geschafft hann mir schnell!“ einen die Security verjagte. Zu vorgerückter Stunde sagte ich dann zu meinen neuen Freunden aus dem Ruhrgebiet: „Ich hann kalt. Ich geh jetzt schloofen!“ Worauf ich nur verständnislose Blicke erntete. Klar, dachte ich. Die verstehen mein Platt

„Mach nur so weida, dann giftet von de Fix-unn-Fäddien!“ (Androhung von körperlicher Gewalt, bei Nichtbeachtung der Warnung) nicht. Also versuchte ich es auf Hochdeutsch: „Ich habe kalt. Ich gehe schlafen!“ Was hast du? Tja, grandios gescheitert. Kalt „haben“ nämlich nur Saarländer, allen anderen „ist kalt“. Hier hat sich das Französische klammheimlich ins Saarländische geschlichen, denn auch die Franzosen haben kalt. „J’ai

Illustration: Andro Hiegel

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froid“, sagen sie, und das kommt von „avoir“, also haben. Ich hatte die Lacher auf meiner Seite. Zu einer ähnlichen Sprachverwirrung kam es an einem anderen Tag am Strand. Als

Sproch auf Außenstehende, wenn wir den typisch saarländischen Ausspruch „Komm, geh fott!“ benutzen. Was denn nun? Gehen oder bleiben? Weder noch! Dabei ist auch Saarländisch

verstehen uns, und weil wir auch nicht auf den Mund gefallen sind, müssen wir uns auch „für uus Sproch“ nicht schämen. Ganz im Gegenteil. Beneiden sollte man uns auch für den französi-

Wir gratulieren ...

Zukunft ist nur dort möglich, wo Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät, sondern als Bestandteil unserer Existenz gesehen wird.

100 Jahre Saarland – 100 Jahre bedeutende Geschichte im Herzen Europas! Völklingen als Stadt mit Weltkulturerbe an der deutsch-französischen Grenze fühlt sich dem saarländischen Erbe aus Kohle und Stahl besonders verbunden. Alles Gute zum Jubiläum! Christiane Blatt, Oberbürgermeisterin der Stadt Völklingen

Wir gratulieren dem Saarland zum 100. Geburtstag.

Glückauf!

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ein etwas fülliger Herr aus dem Wasser kam, meinte ich nur: „Der könnte auch ein paar Kilo abholen.“ Meine

„Es wor mol ebbes anneres.“ (Freundliche Umschreibung für Essen, Getränke, Veranstaltungen usw., die nicht wirklich gut waren) Begleitung aus dem Ruhrgebiet sah mich fragend an … Abholen? Wem? Was? Ja, ja, wir Saarländer haben so unsere Probleme mit „holen“ und „nehmen“. Während man im Rest der Republik bei Diäten „abnimmt“, „holen“ wir „ab“. Wir „holen“ Filme mit dem Videorekorder „auf“, andere „nehmen“ sie „auf“. Paradox wirkt uus

nicht gleich Saarländisch. Denn mitten durch unser schönes Bundesland verläuft eine Grenze, die sogenannte „Das-Dat-Linie“, die das Moselfränkische („dat“) vom Rheinfränkischen („das“) trennt. Die Linie verläuft vom Westen her auf der Höhe von Völklingen quer durchs Land bis nach Freisen. Südlich davon sagt man „das“, „was“ oder „es“. Wohingegen es nördlich davon „dat“, „wat“ oder „et“ heißt. Allerdings gibt es nach Norden hin eine Mischzone, in der beides vorkommt. Diese endet ungefähr in Höhe Rehlingen-Siersburg, Dillingen und folgt dann ein Stück dem Verlauf der Prims, geht dann über Schmelz bis nach Nohfelden. Nördlich davon wird dann reines Moselfränkisch gesprochen. So is dat nämlich! Aber egal, ob wir „das“ oder „dat“ sagen, wir Saarländer

schen Zungenschlag in unserem Dialekt, der sich in so herrlichen Ausdrücken wie „Trottoir“ (Bürgersteig), „Schäselong“ (Sofa, frz. chaiselongue), „Riddo“ (Vorhang, frz. Rideau) oder „Kullong“ für Rinnstein (frz. coulant/flüssig). Vom „Sa-

„Das do sieht aus wie’s Gredel im Herbschd!“ – „Wie is das do dann gemuschdert?“ (Kritik an der Kleindungsauswahl einer Dame) voir Vivre“ ganz zu schweigen, denn hauptsach gudd gess, geschafft hann mir schnell! Unn immer de Juppen anziehen, wenn da raus gehen, sonschd grinna die Fräck. Allez, dann. lx


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Über Saarbrücken zum „Wunder von Bern“

53.000 Zuschauer drängten sich dicht an dicht auf den Rängen des Saarbrücker Ludwigsparkstadions

Der legendäre WM-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Jahr 1954 ging als das „Wunder von Bern“ in die Geschichte ein. In der Qualifikation für die Titelkämpfe musste das DFB-Team gegen das damals autonome Saarland spielen. Sechs Jahre lang hatte das autonome Saarland eine eigene Fußball-Nationalmannschaft: Von 1950 bis 1956 bestritt sie 19 Länderspiele. Dabei gelangen dem Saar-Team immerhin sechs Siege – den ersten davon gab es schon gleich in der ersten Begegnung. Am 22. November 1950 liefen die saarländischen Spieler, trainiert vom Franzosen Auguste Jordan (wurde 1952 von Helmut Schön abgelöst), im damals krachneuen Saarbrücker Ludwigspark gegen die B-Nationalmannschaft der Schweiz auf. Die Saar-Elf setzte sich am Ende mit 5:3 durch. Herbert Martin vom FC Ensdorf sowie Erich Leibenguth von Borussia Neunkirchen gelang dabei jeweils ein Doppelpack. Das allererste Tor für die SaarNationalelf ging aber auf das Konto von Karl Berg vom 1. FC Saarbrücken. Drei Jahre später herrschte im Fußball-Saarland Ausnahmezu-

stand: In der WM-Qualifikation für die Titelkämpfe 1954 wurde von der FIFA festgelegt, dass unsere Heimat dort auf Norwegen und den „großen Bruder“ Deutschland treffen sollte. Die bevorstehenden Duelle gegen die Bundesrepublik waren danach natürlich das Gesprächsthema in der Fußball-Szene. Bevor es dazu kam, musste das Saarland zunächst auswärts in Norwegen ran. Das erste Duell in Oslo gewann die Schön-Elf trotz eines frühen 0:2-Rückstandes mit 3:2. Da Deutschland wenig später nur 1:1 in Norwegen spielte, reiste die Saar-Delegation am 11. Oktober 1953 als Tabellenführer nach Stuttgart, wo es zum ersten Aufeinandertreffen mit der Bundesrepublik kam. Satte 55.000 Zuschauer sahen, wie sich der krasse Außenseiter tapfer wehrte, am Ende aber mit 0:3 den Kürzeren zog. Max Morlock erzielte dabei zwei Treffer für die BRD.

In der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz gewann das Saarland am 24. Juni 1953 in Oslo gegen Norwegen mit 3:2 – nach 0:2-Rückstand. Foto: Hartung Trotzdem hatte die Saar nach einem 0:0 zu Hause gegen Norwegen vor dem Rückspiel am 28. März 1954 im Saarbrücker Ludwigspark noch Chancen auf die WM-Teilnahme. Kein Wunder also, dass sich 53.000 Zuschauer dicht an dicht auf den Rängen des Ludwigsparks drängten. Sie sahen, wie Morlock – wie schon im Hinspiel – zum Schreckgespenst für die tapfer kämpfende Saar-Auswahl wurde: Acht

Minuten vor der Pause überwand der Halbstürmer den saarländischen Torwart Nikolaus Biewer zum 1:0 für Deutschland. Sechs Minuten nach der Pause erhöhte der Nürnberger auf 2:0 für das DFB-Team. Die Entscheidung war das aber noch nicht. Denn Herbert Martin verkürzte in der 67. Minute mit einem verwandelten Elfmeter für die Saar auf 1:2. Nun war wieder alles offen – bis

sieben Minuten vor Schluss: Da gelang Hans Schäfer das entscheidende 3:1 für den späteren Weltmeister. Der Traum von der WM war damit vorbei – nicht aber die Länderspielgeschichte des Saarlandes. Das Team von Helmut Schön empfing unter anderem noch kurz vor den Titelkämpfen in der Schweiz den amtierenden Weltmeister Uruguay. Gegen die starken Südamerikaner gab es am 5. Juni 1954 die höchste

Niederlage für die Auswahl des Saarländischen Fußball-Bundes (1:7). Fast auf den Tag genau 24 Monate später reiste die Saar dann zu ihrem letzten Länderspiel vor der Wiedereingliederung in die Bundesrepublik. In Amsterdam verlor das Team nur ganz knapp mit 2:3 gegen die Niederlande. Karl Ringel von Borussia Neunkirchen und Heinz Vollmar vom SV St. Ingbert schossen die Tore. sem

Die Saar-Teams lehrten die Bayern das Fürchten Lange ist es her, dass ein Fußball-Verein aus dem Saarland in der Bundesliga spielte. Unvergessen sind aber die Triumphe: Unter anderem gelangen dem 1. FCS, der Neunkircher Borussia und dem FC Homburg Siege gegen den FC Bayern.

Im April 1977 musste Karl-Heinz Rummenigge (links) nicht nur im Duell mit Jovan Acimovic vom 1. FCS einstecken: Die großen Bayern gingen im Ludwigspark mit 1:6 unter. Foto: Hartung

Am 5. Juni 1993 überwand Juri Sawitschew, Stürmer des 1. FC Saarbrücken, den damaligen Nationaltorhüter Andreas Köpke im Bundesliga-Duell beim 1. FC Nürnberg zum 1:0 für die Blau-Schwarzen. Was damals noch niemand ahnte: Es sollte der bislang letzte Treffer für ein Saar-Team in der Fußball-Bundesliga bleiben. Trotz Sawitschews Tor verlor der FCS das Duell bei den Franken mit 1:4 und blieb damit Tabellenletzter. Dass Saarbrücken, damals von Peter Neururer trainiert, nach nur einer Saison als Aufsteiger wieder in die Zweite Liga absteigen würde, hatte allerdings schon vor der Begegnung festgestanden. Seitdem warten die FußballFans hierzulande vergeblich auf ein Spiel in der Elite-Liga mit Beteiligung eines saarlän-

dischen Clubs. Dabei hatte der Saarfußball in den Jahren und Jahrzehnten davor einige Sternstunden erlebt – und stellenweise die ganz Großen der Branche geärgert. 1977 etwa, als der 1. FC Saarbrücken den mit amtierenden Weltmeistern wie Franz Beckenbauer, Sepp Maier oder Gerd Müller angereisten FC Bayern München im Ludwigspark mit 6:1 vom Feld fegte. Es war nicht das einzige Mal, dass der heutige Rekordmeister gegen Mannschaften aus dem Saarland den Kürzeren zog. Borussia Neunkirchen verhinderte 1964 sogar – zumindest für zwölf Monate –, dass die Münchner in die Bundesliga vorrückten. In der Aufstiegsrunde zur Beletage des deutschen Fußballs setzten sich die Hüttenstädter mit

einem Punkt Vorsprung vor den Bayern durch. Der wichtigste Sieg gelang den Schwarz-Weißen später an der Grünwalder Straße in München: Karl Ringel und Günter Kuntz schossen dort einen 2:0-Erfolg für die Borussen heraus. Auch der FC Homburg konnte im Laufe der Geschichte schon ordentlich die Bayern ärgern – zuletzt am 17. August 1991. Da gewann Homburg als Zweitligist im DFB-Pokal sensationell mit 4:2 nach Verlängerung im Münchner Olympiastadion. Schon 14 Jahre zuvor hatte der FCH die Bayern aus dem Pokal geworfen. Vor toller Kulisse von 20.000 Zuschauern im Homburger Waldstadion gewann der Außenseiter mit 3:1. Ernst Hodel, Gerd Schwickert und Manfed Lenz trafen für Homburg. sem

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Ein Lob von allerhöchster Stelle Anfang der 1950er Jahre bezeichnete FifaPräsident Jules Rimet den 1. FC Saarbrücken als „interessanteste Fußball-Mannschaft“ Europas.

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Eines der schönsten Tore in Herbert Binkerts Fußballer-Laufbahn! Beim legendären 4:0-Triumph des 1. FC Saarbrücken bei Real Madrid am 21. Februar 1951 erzielte der Stürmer den vierten Treffer für die Malstatter. Foto: Hartung

Dabei hatte die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg für die „Molschder“ alles andere als prickelnd begonnen: 1948 mussten die Vereine aus dem Saarland das deutsche LigenSystem verlassen. Der 1. FCS spielte daraufhin mit einem Gastrecht in der 2. Französischen Division. Eigentlich wären die Blau-Schwarzen dort sogar Meister vor Girondins Bordeaux geworden – doch die Ergebnisse der Saarbrücker wurden nicht gewertet. Danach trug der 1. FCS – bevor er 1951 wieder in der damals erstklassigen deutschen Oberliga spielen durfte – nur noch Freundschaftsspiele aus. Das aber mit großem Erfolg: Unter anderem gelang den Blau-Schwarzen ein 4:0-Erfolg bei Real Madrid. Das war längst nicht das letzte Mal, dass der FCS für Furore

sorgte: 1952 erreichten die Saarbrücker das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, das gegen den VfB Stuttgart knapp mit 2:3 verloren wurde. Drei Jahre danach durften die „Molschder“ am erstmalig ausgetragenen Europapokal der Landesmeister teilnehmen. Und auch dort setzte der Saar-Club direkt ein Ausrufezeichen: In der ersten Runde siegte Saarbrücken beim AC Mailand auswärts nach einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand noch mit 4:3. Waldemar Philippi, Karl Schirra und Herbert Martin drehten die Partie zugunsten der Saarländer. Zum Weiterkommen reichte es allerdings dennoch nicht. Die Italiener, die später im Halbfinale knapp an Real Madrid scheiterten, gewannen das Rückspiel im Saarbrücker Ludwigspark mit 4:1. sem


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Das Saarland hatte eine Olympiamannschaft

Auf eine zweite Olympia-Teilnahme wurde verzichtet

Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki war das Saarland mit einer eigenen Olympiamannschaft vertreten. 37 Athleten traten damals für unsere Heimat, die sogar ein eigenes Nationales Olympisches Komitee hatte, an.

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as geht über eure Vorstellungskraft. Jamaika hat ’ne Bobmannschaft“ – lautet ein bekanntes Zitat aus dem Hollywood-Film „Cool Runnings“. Leicht abgewandelt könnte dieses Zitat auch lauten: „Das geht über eure Vorstellungskraft. Das Saarland hatte ’ne Olympiamannschaft.“ Die ging im Jahr 1952 bei den Titelkämpfen in Helsinki mit 37 Sportlern an den Start. Zuvor war die Saar am 15. Mai 1950 als „selbstständige Olympische Nation“ vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt worden. Wenig später wurde das saarländische Nationale Olympische Komitee unter der Führung von Justiz- und Kultusminister Erwin Müller gegründet. Damit war der Weg frei für eine Teilnahme an den Spielen in Finnland. Quasi im zweiten Versuch konnten die Spitzensportler des Saarlandes als eigene Olympiamannschaft

teilnehmen. Bemühungen, bereits bei den ersten Spielen nach dem zweiten Weltkrieg (1948 in Athen) als eigenständige Nation dabei zu sein, waren gescheitert. Und so durfte am 19. Juli 1952 Weitspringer Toni Breder aus Saarlouis voller Stolz bei der Eröffnungsfeier in Helsinki die blau-weiß-rote saarländische Fahne ins Olympiastadion tragen. Sportlich lief für unser kleines heutiges Bundesland das Olympia-Abenteuer nicht ganz so erfolgreich. Kein Saar-Athlet konnte gegen die bärenstarke Konkurrenz eine Medaille gewinnen. Achtbare Ergebnisse gab es dennoch – vor allem auf dem Wasser: Ruderer Günther Schütt erreichte im Einer den siebten Platz. Dasselbe Ergebnis erreichte auch der saarländische Vierer ohne Steuermann mit Werner Biel, Achim Krause-Wichmann, Hans Krause-Wichmann und Hanns Peters. Therese Zenz aus Mettlach wurde im Kanu Neunte in

1952 gehörten saarländische Sportler bei den Spielen von Helsinki als eigenständiges Team zur olympischen Familie. So lief das Saarland bei Olympia 1952 in Helsinki ein. der Einzelwertung. Im Ringen drangen Norbert Kohler aus Gersweiler und Erich Schmitt aus Fürstenhausen bis in die vierte Runde vor. Kohler be-

siegte auf dem Weg dorthin unter anderem den bundesdeutschen Athleten Ferdinand Schmitz. Das Gastspiel der Saar als eigene Nation blieb

ein einmaliges Ereignis: Eigentlich hätte das saarländische Olympische Komitee auch zu den Spielen 1956 nach Melbourne noch eine

Mannschaft entsenden können. Wegen des eindeutigen Votums der Bevölkerung gegen das Saarstatut wurde darauf aber verzichtet. sem

Als Armin Hary der schnellste Mann der Welt war

Der einzige WM-Titel für die Saar

In der olympischen Geschichte kehrten gleich mehrere Saarländer mit einer Goldmedaille im Gepäck nach Hause zurück. Unvergessen ist vor allem Sprinter Armin Hary, der 1960 zwei Mal Gold holte.

Die einzige Sportlerin, die einen WM-Titel für das autonome Saarland holte, war Therese Zenz. Sie wurde 1954 Weltmeisterin im Einer-Kajak.

Als das Saarland ein Jahr lang nicht mehr eigenständig war, gelang dem 1937 in Quierschied geborenen Armin Hary etwas Einmaliges: Als erster Sprinter der Welt lief der Leichtathlet im Jahr 1958 die 100 Meter auf der Aschenbahn in handgestoppten 10,0 Sekunden – ein neuer Weltrekord. Offiziell in den Geschichtsbüchern stand Hary mit diesem aber erst 1960: Sein erster Rekord von 1958 wurde nicht anerkannt, weil die Bahn zu viel Gefälle hatte. Beim Leichtathletik-Meeting in Zürich knapp 48 Monate danach, als Hary erneut 10,0 Sekunden lief, war alles korrekt. Die Marke wurde offiziell als Weltrekord anerkannt. Sie wurde erst 1968 vom Amerikaner Jim Hines (9,9 Sekunden) unterboten. Etwas ist bis heute geblieben: Hary ist der bislang letzte Europäer, der einen Weltrekord über diese Distanz hielt. Da der gelernte Feinmechaniker seinerzeit zu den besten Sprintern der Welt gehörte, stand er im deutschen Olympiaaufgebot für die Spiele 1960 in Rom. Dort stellte der Saarländer seine Stärke unter Beweis: Hary wurde Olympiasieger über die 100 Meter und mit der 4 x 100 Meter-Staffel. Nur ein Jahr nach diesem Triumph beendete Hary nach einer Knieverletzung und Querelen wegen einer Spesenabrechnung seine Karriere. Kurz nachdem der Leichtathlet aus dem Sportbusiness ausgestiegen war, erblickte 1962 in Mülheim Christiane Weber das Licht der Welt. Von der Ruhr zog Weber bald nach Dillingen. Dort begann sie bei der FSG Dillingen mit dem Fechtsport. Später holte sie, genau wie Hary, zwei Goldmedaillen. 1984 wurde sie mit dem deutschen Florett-Team Olympiasiegerin in Los Angeles. Vier Jahre später verteidigte sie den Titel in Seoul. Bei den darauffolgenden

Spielen 1992 in Barcelona jubelten zwei waschechte Saarländer über Gold. Beide wurden 1970 in Homburg geboren: Andreas Walzer und Michael Jakosits. Walzer triumphierte im Bahnvierer in der Mannschaftsverfolgung. Jakosits wurde Olympiasieger im Schießen auf die Laufende Scheibe. Auf die bislang letzten Goldmedaillen von Sportlern mit Bezug zu unserem Bundesland mussten die Saarländer danach eine Weile warten: 2008 holte der damals für Tri-Sport Saar-Hochwald startende Jan Frodeno die Goldmedaille bei den Wettkämpfen in Peking – und legte damit den Grundstein für seine danach äußerst erfolgreiche Karriere. Bei Olympia 2016 in Rio triumphierte die Fußballerin Dzsenifer Marozsán, die lange in Saarbrücken lebte und spielte, mit der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft. Am 2:1-Finalerfolg gegen Schweden hatte die 27-Jährige großen Armin Hary gewinnt bei den Deutschen Leichtathletik-MeisterAnteil: Marozsán traf zum 1:0 schaften 1960 in Berlin die 100 Meter. In jenem Jahr wird er in und bereitete das 2:0 vor. sem Rom Olympiasieger über diese Sprintstrecke. Foto: dpa/Picture Aliance

Foto: SZ

Die im Oktober des vergangenen Jahres verstorbene Mettlacherin war bereits 1952 Mitglied der saarländischen Olympiamannschaft. Zum Gewinn einer Medaille reichte es damals allerdings noch nicht (Zenz wurde Neunte). Das sollte 24 Monate später anders werden. Da setzte sich Zenz bei der Kanu-Weltmeisterschaft in Mâcon (bei Lyon) gegen alle Konkurrenten durch. Bei der Siegerehrung wurde für die Mettlacherin die saarländische Fahne gehisst und die saarländische Nationalhymne gespielt. Im Sommer 1956 glänzte Zenz – dieses Mal für die Bundesrepublik Deutschland startend – bei Olympia. In Melbourne gewann die Athletin von der Saarschleife die Silbermedaille. Bei den Spielen 1960 in Rom hatte die Sportlerin erneut großen Erfolg: Zenz gewann Silber im Einzel- und im Zweier-Kajak, dort gemeinsam mit Ingrid Die Mettlacherin Therese Zenz gewann im Sommer 1954 im Hartmann aus Bad Salzuflen. französischen Macon die Weltmeisterschaft im Einer-Kajak mit sem ihrem Schweden-Kajak „Saône“. Foto: SZ/Hartung

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100 Jahre Saargebiet – 120 Jahre Handwerkskammer 2020 feiern das Saarland und die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) jeweils einen runden Geburtstag. Das Handwerk und seine Organisationen haben einen erheblichen Beitrag zum Strukturwandel der Saarwirtschaft geleistet.

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ie Geburtsstunde der Handwerkskammer schlug am 1. April 1900. Untergebracht war sie damals im Rathaus St. Johann in der Keplerstraße. Nach einem Zwischenstopp in der Bleichstraße zog sie in die Saarbrücker Hohenzollernstraße. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kammergebäude zerstört und 1949 an gleicher Stelle wiederaufgebaut. Bis heute hat sie hier ihren Hauptsitz. Seit 120 Jahren engagieren sich zahlreiche ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter für die Anliegen des saarländischen Handwerks. „Das, was das Handwerk heute ist, nämlich ein Tragpfeiler der saarländischen Wirtschaft, ist dem Einsatz und der Entschlossenheit vieler Generationen zu verdanken“, betont HWK-Präsident Bernd Wegner. Die Betriebe des Handwerks leisteten in den zurückliegenden Jahrzehnten einen erheblichen Beitrag zum Strukturwandel der saarländischen Wirtschaft. „Das Saarhandwerk und die Handwerkskammer haben sich in Zeiten des Wandels stets dadurch ausgezeichnet, dass sie nicht auf Besitzstandswahrung setzten, sondern offensiv Innovationen vorantrieben“, stellt Wegner fest. Hauptgeschäftsfüh-

Das alte Rathaus St. Johann, ehemals Schule, erster Sitz der HWK Saarbrücken vor der alten evangelischen Kirche. Foto: Handwerkskammer Trier Heute vertritt die HWK die Interessen von über 12.000 Handwerksbetrieben, die mit rund 68.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 6,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Das

spielen kann, braucht es die richtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dafür engagieren wir uns“, hebt Wegner hervor. „Wir geben dem saarländischen Handwerk eine Stimme, die in Po-

Wir gratulieren ... 100 Jahre Saarland – wir gratulieren. Die Vielfalt unseres Bundeslandes bekommen wir (im Austausch mit unseren Kunden) jeden Tag hautnah zu spüren. Wir sind stolz, ein fester Bestandteil der Region zu sein. Manfred Klein, Brillen Galerie

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eit 50 Jahren ist Nordgetreide Spezialist für die Verarbeitung von Mais, Weizen, Gerste und Reis zu hochwertigen Lebensmitteln. Als einziger deutscher Cerealienhersteller mit eigener Mais- und Schälmühle arbeitet Nordgetreide mit Leidenschaft und Innovationskraft an der ständigen Weiterentwicklung der Kompetenzen. Tag für Tag verwandelt Nordgetreide, mit effizienten und zertifizierten Verfahrenstechniken, Prozessen und hochmodernen Technologien Getreide in Genuss. Als kompetenter Produzent und verlässlicher Arbeitgeber setzt Nordgetreide Maßstäbe. Starten Sie jetzt durch in einer zukunftssicheren Branche und schreiben Sie die Erfolgsgeschichte von Nordgetreide mit.

rer Dr. Arnd Klein-Zirbes ist von der wichtigen Bedeutung des Kammersystems überzeugt: „Der Staat hat im Rahmen der Selbstverwaltung der Wirtschaft den Handwerkskammern eine Reihe hoheitlicher Aufgaben übertragen, so zum Beispiel das Führen der Handwerksrolle sowie die Regelung der Ausbildung und die Durchführung von Prüfungen. Gäbe es die HWK als Selbstverwaltungseinrichtung des Handwerks nicht, müsste eine klassische Behörde diese Aufgaben übernehmen.“ Damit sei in jeder Hinsicht ein unmittelbarer Praxisbezug der Arbeit für die Betriebe des Handwerks gewährleistet. Die Handwerkskammer des Saarlandes, so Dr. Klein-Zirbes, erfülle ihre hoheitlichen Aufgaben mit einer serviceorientierten Haltung: „Mit vielen Angeboten, insbesondere unserem breit gefächerten Beratungsprogramm, bieten wir zudem viele direkte Dienstleistungen an.“

Handwerk ist nicht nur ein wichtiger regionaler und überregionaler Versorger, sondern auch Zulieferer für die Industrie. „Damit das Handwerk auch künftig eine tragende Rolle für die Saarwirtschaft

Ein Meisterbrief aus dem Jahr 1920, abgebildet ist bereits das neue Rathaus.

Quelle: Stadtarchiv Saarbrücken

litik, Medien und Verwaltung gehört wird. Gerade für unsere handwerkspolitische Arbeit spielt unser Masterplan Handwerk 2025 eine wichtige Rolle.“ Auch im europäischen Kontext können nach HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Klein-Zirbes die Leistungen des Saarlandes und des hier ansässigen Handwerks nicht hoch genug gewürdigt werden: „Das Saarland mit seiner wechselvollen Geschichte und seiner engen historischen Beziehung zu Frankreich im Besonderen und zu Europa im Allgemeinen steht für die Kraft der Versöhnung.“ Auch künftig werde das Handwerk für ein geeintes Europa eintreten. „Die soziale Marktwirtschaft als auch die offenen Grenzen innerhalb Europas haben zum wirtschaftlichen und sozialen Wohlstand unserer Gesellschaft beigetragen“, stellt Dr. Klein-Zirbes fest. Jan Grolier www.hwk-saarland.de/ handwerkskammer

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Aktueller Sitz der HWK in der Hohenzollernstraße.

Foto: Peter Diersch


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„Handwerk 2025“ und die Modernisierung der HWK-Bildungsstätte Die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) hat kürzlich mit dem „Masterplan Handwerk 2025“, der von der Vollversammlung der Handwerkskammer in ihrer Sitzung am 10. Dezember 2019 einstimmig verabschiedet wurde, die Schwerpunkte ihrer Arbeit der nächsten fünf Jahre vorgestellt.

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er Masterplan beschreibt zentrale Handlungsfelder der HWK, wie zum Beispiel Fachkräftesicherung und Unternehmensförderung, und enthält Appelle des Handwerks an die Politik. „Die handwerkspolitische Arbeit braucht Leitplanken, die unserem Handeln die Ziel-

richtung vorgeben“, stellt der Präsident der Handwerkskammer, Bernd Wegner, mit Blick auf die richtungsweisende Bedeutung des Masterplans fest. „Wir setzen uns für die Anliegen unserer Mitgliedsbetriebe ein und sorgen dafür, dass sie auch auf höchster politischer Ebene Gehör finden“ so Wegner weiter. Hauptgeschäfts-

Der HWK-Vorstand, u.a. mit HWK-Präsident Bernd Wegner (5.v.l.), definiert mit dem „Masterplan Handwerk 2025“ zusammen mit der HWK-Vollversammlung Leitplanken, die dem Handeln der HWK die Zielrichtung vorgeben. Foto: Dirk Guldner führer Dr. Arnd Klein-Zirbes unterstreicht: „Das Handwerk ist ein Tragpfeiler der saarlän-

Wir gratulieren ... 2020 besteht der Golfclub Saarbrücken e.V. seit nunmehr 59 Jahren. Zu Recht bezeichnet man unseren Club als den ältesten, mitgliederstärksten und schönsten des Saarlandes. Wir sind stolz, das Saarland seit nun beinahe sechs Jahrzehnten zu repräsentieren. Andrea Schneider, Golfclub Saarbrücken e.V.

dischen Wirtschaft. Das Saarland ist auch, aber nicht nur, Industrieland. Vielmehr hat es einen starken gewerblichen Mittelstand, dem mindestens die gleiche Aufmerksamkeit gebührt wie anderen Wirtschaftsbereichen.“ Für die Zukunft des Handwerks, aber auch für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Saarland ist die Sicherung der Fachkräfteversorgung eine der zentralen Herausforderungen. Aufgrund dieser besonderen Bedeutung wird diesem Thema auch im neuen Masterplan viel Raum

gegeben. Eine zentrale Rolle spielt die Modernisierung der Bildungsstätte der Handwerkskammer. Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt, HWKPräsident Bernd Wegner und HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes stellten Ende Dezember 2019 die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs für den geplanten Neubau der HWK-Bildungsstätte in Alt-Saarbrücken vor. Die Wettbewerbsjury wählte unter Vorsitz von Prof. Peter Schürmannn, Universität Stuttgart, die drei besten

Entwürfe sowie drei Ankäufe aus insgesamt 21 Einreichungen aus. Bernd Wegner erklärt: „Wir sind Herrn Prof. Schürmann sehr dankbar, dass er seine Kompetenz und Erfahrung als Juryvorsitzender eingebracht hat.“ Dr. Arnd Klein-Zirbes betont: „Die Jury traf die finalen Entscheidungen einstimmig. Der Siegerentwurf des Büros Gerber Architekten GmbH aus Dortmund hat deutlich überzeugt.“ Anfang 2020 beginnen die Verhandlungen mit den drei Preisträgern. Nach der Auftragsvergabe an eines der Büros folgt die Ausarbeitung der Baupläne. Im Sommer 2020 wird die HWK ihren Bauantrag bei der Unteren Bauaufsicht der Stadt Saarbrücken einreichen. Die Modernisie-

rung der HWK-Bildungsstätte werde Alt-Saarbrücken als Bildungsstandort weiter aufwerten, aber auch den Wirtschaftsstandort Saarbrücken stärken, betont Uwe Conradt. „Wir brauchen gut ausgebildeten Nachwuchs in der Stadt. Das digitale Zeitalter betrifft auch das Handwerk. Junge Menschen müssen in ihrer Ausbildung von Anfang an die Chance erhalten, sich im Wettbewerb behaupten zu können. Das funktioniert am besten mit einer zeitgemäßen Ausstattung und entsprechenden Rahmenbedingungen“, so der Oberbürgermeister. Jan Grolier Der „Masterplan Handwerk 2025“ ist online abrufbar unter: hwk-saarland.de/de/ presse/ publikationen

Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs der HWK zur Modernisierung der HWK-Bildungsstätte. Foto: Jennifer Weyland

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IHK – Politische Interessenvertretung und Dienstleister für Unternehmen Die IHK Saarland versteht sich als Dienstleistungszentrum und Sprachrohr ihrer 58.000 Mitgliedsunternehmen. Als politische Interessenvertretung stößt sie Initiativen an, macht eigene Politikvorschläge und erarbeitet Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen.

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erzeit stehen vor allem der Strukturwandel in der Industrie, die Digitalisierung unserer Wirtschaft sowie der demografische Wandel im Fokus. Im Kern geht es darum, das Saarland als lebens- und liebenswerten Wirtschaftsstandort abzusichern. In diese Richtung zielen auch die Aktivitäten des Saarland-Marketings, die maßgeblich von der IHK mit in die Wege geleitet und vorangetrieben wurden. Der Zusammenschluss der gewerblichen Wirtschaft in Industrie- und Handelskammern ist gesetzlich vorgeschrieben. Dahinter steht die Intention des Gesetzgebers, der Wirtschaft ein Sprachrohr zu geben, das den Interessen der gesamten Wirtschaft Rechnung trägt – ohne unter dem dominierenden Einfluss einzelner Wirtschaftszweige, Branchen oder Unternehmen zu geraten. Das ist eine schwierige Aufgabe, da sie ein Abwägen der Einzelinteressen voraussetzt. Die gesetzliche Pflichtmitgliedschaft ist die notwendige Grundlage, um dieser Aufgabe gerecht werden zu können. Neben der politischen Interessenvertretung unterstützt die IHK ihre Mitgliedsunternehmen mit einer Fülle an Dienstleistungen, ohne dabei zum Konkurrenten für ihre eigenen Mitglieder zu werden: etwa bei Fragen zum allgemeinen Wirtschaftsrecht, zum Umweltrecht oder im Außenwirtschaftsverkehr. Ein zentrales

Das IHK-Präsidium: Dr. Michael Karrenbauer, Thomas Hempel, Wolfgang Herges, Carlo Segeth, Petra Krenn, David Zimmer, Hanno Dornseifer, Philipp Gross und Sonja Anton (v.l.). Foto: BeckerBredel Anliegen der IHK ist es zudem, Jungunternehmer mit Informationen und Beratung für den Start in die Selbstständigkeit fit zu machen. Damit will sie dazu beitragen, die Selbstständigenlücke an der Saar zu

schließen und das Gründungsklima weiter zu verbessern. Viele Dienstleistungen werden von ehrenamtlich engagierten Unternehmensvertretern und Mitarbeitern der IHK Saarland gemeinsam auf den Weg ge-

bracht. Der IHK wurden viele öffentliche Aufgaben übertragen – Aufgaben, die ansonsten der Staat erfüllen müsste. So nehmen IHKs Prüfungen in der Berufsausbildung ab, stellen Au-

ßenhandelsdokumente aus und wachen über die Einhaltung der Wettbewerbsregeln. Aufgrund ihrer Wirtschaftsnähe kann die IHK diese Aufgaben besser erfüllen als der Staat. Besonders wichtig ist

dabei die Organisation der betrieblichen Ausbildung. Die Mitglieder der Vollversammlung achten darauf, dass diese Aufgaben effektiv und effizient erbracht werden. Mathias Hafner

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Die IHK – 57 Jahre älter als das Saarland und eine schwere Geburt ANZEIGE

SaarbrĂźcker Kaufleute und Industrielle hatten sich lange fĂźr eine eigene Interessenvertretung stark gemacht. Im November 1863 war es dann endlich so weit: Der preuĂ&#x;ische KĂśnig Wilhelm I. erteilte die Genehmigung zur Errichtung einer Handelskammer in SaarbrĂźcken. Vielleicht wollte man mit dem Gedanken, in SaarbrĂźcken eine eigene Handelskammer einzurichten, mit der benachbarten (bayrischen) Pfalz gleichziehen, wo im April 1843 im nahegelegenen Kaiserslautern gerade eine neugegrĂźndete Kammer ihre Arbeit aufgenommen hatte. Noch im selben Jahr beantragten 46 der fĂźhrenden SaarbrĂźcker Kaufleute und Industriellen in einer Eingabe an den SaarbrĂźcker Landrat die Genehmigung zur Errichtung einer Handelskammer. Zwei Jahre und viele Schriftwechsel später entschied der Finanzminister in Berlin, die Angelegenheit „auszusetzen“. Dabei blieb es denn auch zunächst. Im Oktober 1862 – siebzehn Jahre nach dem ersten ablehnenden Bescheid – fand in MĂźnchen die zweite Tagung des im Jahr zuvor gegrĂźndeten „Deutschen Handelstages“ statt. Die Interessen der Saar waren nicht vertreten, weil nur Kammern zugelassen waren. Das lieĂ&#x; der SaarbrĂźcker Kaufmannschaft keine Ruhe: Ăœber zwei Anzeigen in der damals schon unter heutigem Namen erscheinenden „SaarbrĂźcker Zeitung“ luden sie zu einer „Versammlung zur Beratung Ăźber die Einrichtung einer Handelskammer“ in das SaarbrĂźcker Kasino, das damals in der Wilhelm-Heinrich-StraĂ&#x;e seinen Sitz hatte. Dort war man sich schnell einig: Es sollte ein neuer Antrag auf Errichtung einer Handelskammer gestellt werden. Besonderen Wert legte die Versammlung offenbar darauf, auch das an der Saar damals stark vertretene Braugewerbe von Beginn an in die Kammermitgliedschaft einzubeziehen – allein im Kreis SaarbrĂźcken gab es zu diesem Zeitpunkt 30 Brauereien. Und siehe da – es funktionierte. In preuĂ&#x;ischer Korrektheit gab es allerdings zwei Einschränkun-

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Der Sitz der IHK zwischen 1901 und 1930 war die KĂśniginLuisen-StraĂ&#x;e 33 in SaarbrĂźcken. Foto: IHK Saarland gen: Zum einen sei die Einbeziehung der Brauer gesetzlich nicht zulässig. Zum anderen seien „Vernehmungen“ aller Betroffenen erforderlich. Es folgten also eine erneute Einladung aller Betroffenen mit Diskussion und Abstimmung sowie – darauf hatte Trier bestanden – eine schriftliche Befragung all derjenigen, die dieser Einladung nicht gefolgt waren. Das Ergebnis fiel bemerkenswert eindeutig aus: Von allen 206 betroffenen Gewerbetreibenden stimmten 199 fĂźr die Errichtung einer Handelskammer in SaarbrĂźcken. Am 2. November 1863 schlug dann die Geburtsstunde der heutigen IHK Saarland: Mit diesem Datum kam per „allerhĂśchstem Erlass“ die Genehmigung zur Errichtung einer Handelskammer fĂźr den Kreis SaarbrĂźcken.

Die Kammer sollte – so die VerfĂźgung – aus neun Mitgliedern und neun Stellvertretern bestehen. Wahlberechtigt waren alle Handels- und Gewerbetreibenden im Kreis SaarbrĂźcken, „die nach Klasse A I oder A II zur Gewerbesteuer veranlagt waren“. Die Brauer blieben drauĂ&#x;en. Schon fĂźnf Wochen nach Eingang der kĂśniglich-preuĂ&#x;ischen Genehmigung fanden die ersten Kammerwahlen statt, weitere fĂźnf Wochen später die erste konstituierende Sitzung. Der Bankier Ferdinand Schlachter, der Ăźber viele Jahre fĂźr die GrĂźndung einer SaarbrĂźcker Handelskammer gekämpft hatte, wurde auch ihr erster Präsident. Zu seinem Stellvertreter wurde der Industrielle Theodor RĂśchling gewählt. Hermann GĂśtzinger, Heiko Lehmann

Wir gratulieren ... 100 Jahre alt wird das Saarland. Heute sind wir ein liebenswertes, offenes, modernes Bundesland, das optimistisch in die Zukunft blickt. Wir freuen uns, Teil des Saarlandes zu sein! Und 2020 auĂ&#x;erdem den 40. Geburtstag der KĂœS-Bundesgeschäftsstelle im Saarland zu feiern! Dipl. Ing. Peter Schuler, GeschäftsfĂźhrer KĂœS DATA GmbH

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Viele Statistiken zum 100-Jährigen des Saargebiets Anlässlich der 100-Jahr-Feier zur Entstehung des Saargebietes hat das Statistische Amt des Saarlandes in seinen Archiven spannende Erkenntnisse zu Tage gefördert.

A

us vielen Statistiken und Recherchen entstanden äußerst interessante Ergebnisse und Grafiken. Das Statistische Amt des Saarlandes hat daraus zum Saarhundert ein Faltblatt entwickelt. Kern des Faltblattes ist ein statistischer Zeitstrahl von damals bis heute, der die Abschaffung und Einführung der vielen unterschiedlichen Währungen im Saargebiet mit prä-

gnanten statistischen Zahlen aus jener Zeit verbindet. Kartografisch kann man sich ansehen, wie und wann das Saargebiet auf die heutige Größe des Saarlandes gewachsen ist. In 25-Jahr-Schritten zeigen vier Bevölkerungspyramiden eindrucksvoll, wie sich die Altersstruktur im Saarland entwickelt hat. Nicht fehlen darf natürlich eine Darstellung der historischen Entwicklung der Kernindustrien des Saargebietes: des Bergbaus und der eisenschaffenden Industrie. Neben der großen Bedeutung des Saarbergbaus in der ersten Hälfte des Saarhunderts zeigt eine weitere Grafik die immense Effizienzsteigerung in der Stahlindustrie: Während die Tonnagen der Roheisen- und der Rohstahlerzeugung stetig ansteigen, ist die Anzahl der Beschäftigten über viele Jahre zurückgegangen und etwa seit Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts fast gleich geblieben. Auch zeigt der Vergleich von damals zu heute, dass die Anzahl der Eheschließungen sich von 1920 bis heute fast halbiert hat, während die Anzahl der Scheidungen fast zehn Mal so hoch ist wie vor 100 Jahren. Auffällig ist auch die Entwicklung der Anzahl der Personen pro Haushalt: Während damals in knapp der Hälfte aller Haushalte vier oder mehr Personen wohnten, macht dies heute kaum mehr als 10 Prozent der Haushalte aus. Umgekehrt waren damals in lediglich etwas über einem Viertel der Haushalte eine oder zwei Personen zu finden, heute macht diese Haushaltsgröße fast drei Viertel der Haushalte aus. Deutlich sichtbar ist die immer intensi-

Fortgeschriebener Bevölkerungsstand 1926 – 2040 * Schätzwerte der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung

2040*

827.900

2030*

894.900

2020*

961 000

2010

1.017.567

2000

1.068.703

1990

1.072.963

1980

1.066.299

1970

1.121.300

1960

1.060.493

948.716

1950

1940

812.753

1930

1926

794.500

769.300 800.000

1.000.000

1.200.000

Quelle: Statistisches Landesamt Saarland, 01.07.2019

vere Betreuung von Schüler*innen: Während deren Anzahl um fast ein Viertel zurückgegangen ist, hat sich die Anzahl der Schulen kaum verändert. Dagegen gibt es nun fast doppelt so viele Schulklassen und mehr als dreimal so viele Lehrer*innen wie zu Beginn der Aufzeichnungen vor 70 Jahren. Geradezu schade ist es, dass

der Gesetzgeber die Anzahl der Bienenvölker nicht länger statistisch erfasst haben möchte. So weiß das Statistische Amt des Saarlandes lediglich, dass die Anzahl der Bienenvölker in den ersten fünfzig Jahren des Saargebietes bis 1970 um drei Viertel angestiegen ist. Dies und mehr gibt es im Faltblatt zum Saarlandjubiläum, das auf der

Internetseite www.saarland.de heruntergeladen oder beim Statistischen Amt des Saarlandes bestellt werden kann. Heiko Lehmann Statistisches Amt Saarland Virchowstraße 7 66119 Saarbrücken Telefon (06 81) 501-5903 statistik@lzd.saarland.de

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Die Statistik macht uns Krümel ins Maggi Liebe Saarländer, jetzt müsst ihr stark sein. Was den weltweiten Verbrauch von Maggi angeht, liegt das Saarland nur noch auf Platz zwei. Den ersten Platz hat uns Afrika abgelaufen.

Z

ugegebenermaßen ist es unfair, dass in der Statistik ein ganzer Kontinent gegen das kleine Saarland antritt, trotzdem haben wir die Spitzenposition verloren. Diese und weitere interessante und lustige Statistiken haben Studenten der Hochschule der Bildenden Künste Saar recherchiert. Im Saarland gibt es, gerechnet auf die Einwohnerzahl, die meisten Autos. Aber im Saarland werden im deutschlandweiten Vergleich auch die wenigsten Autos geklaut. Nur eins von 10.000 Autos fällt in die Hände von Langfingern. Im Schnitt sind es in Deutschland vier von 10.000 Autos, die ge-

klaut werden – in Berlin sogar 31 von 10.000 Autos. Die vielen Autos pro Kopf haben allerdings auch Nachteile. Im Saarland gibt es den höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf in Deutschland. Was die Ernährung anbelangt, lassen sich die Saarländer grundsätzlich nicht reinreden. Während die Anzahl der weltweiten Veganer jährlich steigt, gibt es im Saarland die wenigsten Veganer in ganz Deutschland. Dafür steht der Sport ganz weit vorn. Nach Hamburg gibt es im Saarland die meisten Fitnessstudios von allen Bundesländern. Die gesamte Palette dieser kuriosen Statistiken zeigt die Hochschule

der Bildenden Künste in einer Ausstellung ab dem 31. Januar in ihren Räumen in der Keplerstraße 3 in Saarbrücken. Weniger lustig, aber dafür sehr professionell und sogar mit gesetzlichem Auftrag werden die Statistiken des Statistischen Amtes für das Saarland erstellt. 160 Statistiken werden dort pro Jahr angefertigt. Eine zeigt, dass im Saarland 2018 etwa 3000 Babys weniger geboren wurden als 1990. Seit 1990 verlassen auch immer mehr Menschen das Saarland. Damals waren es 19.125 Menschen, die fort zogen, heute sind es 24.862 Menschen. Die Zuwanderung ging auch stark zurück. Einzige Ausnahme ist das Jahr 2015, als viele Flüchtlinge ins Saarland kamen und die Zuzugsrate nahezu explodierte. Die Auswirkungen auf die Gesamtbevölkerungszahlen sind ebenfalls erfasst. Im Jahr 1926 gab es im Saarland 769.300 Menschen. Die Bevölkerungszahl stieg immer mehr an (deutlich über einer Million) und geht seit den 1990er Jah-

Zu- und Fortzüge über die Landesgrenze Geborene und Gestorbene im Saarland 1990 bis 2018

40.000 35.352

35.000

30.000

28.814 26.918

25.000 21.273

20.000

24862 18.334

22.902

19.101

18627

19.125 18.184

15.000 12.842

12.529

19.291

17.320

14.604

13.872 13.427

12.316

12.296

12.296

10.000 11.210 9.727

8.783

8.149 7.484

5.000

1990

1995

Wir gratulieren ...

2000

2005

Zugzüge

Fortzüge

Geborene

Gestorbene

Rollladen Sonnenschutz Ollig

7.066

7.511

2010

2015

2018

Quelle: Statistisches Landesamt Saarland, 07.01.2020

Wir gratulieren meisterlich

ren wieder zurück. Die Prognosen liegen bei nur noch 827.900 Menschen im Jahr 2040. Eine interessante Sta-

Samuel und Klaus Ollig, seit 45 Jahren Teil des Saarlandes

tistik, doch wozu braucht man die? „Wir haben nur den Auftrag, diese Statistiken zu erstellen und zur Verfügung zu

stellen. Was die Bevölkerungsentwicklung angeht, sind zum Beispiel Krankenhäuser oder Pflegeheime sehr interessiert

an solchen Zahlen“, erklärt Dirk Krause-Wichmann vom Statistischen Amt. Heiko Lehmann

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Schmerzen an Knien, Hüften, Schultern, Rücken? Die alternative Behandlungsmethode der Goldimplantation ist schonend, gut verträglich und geeignet für Jung und Alt. Sie wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt.

ein Verfahren, das sehr gut verträglich ist und dessen Wirkung in mehreren Studien veröffentlicht wurde. Die Goldimplantation hat bereits vielen Patienten zu spürbarer Besserung verholfen.

Viele Menschen leiden unter Gelenkschmerzen. Häufig ist die Lebensqualität dadurch nachhaltig beeinträchtigt. Wenn Krankengymnastik, orthopäd.techn. Maßnahmen oder Schmerzmittel nicht mehr ausreichen, werden oft ein Gelenksersatz oder eine Wirbelsäulenversteifung empfohlen.

Zudem ist es eine Alternative für jene Patienten, bei denen eine Operation nicht sinnvoll oder möglich ist, etwa aufgrund ihres noch zu jungen oder zu hohen Alters, aufgrund von Infektionen in anderen Körperregionen oder Herzschwäche.

Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren jedoch erweitert: Mit der Goldimplantation gibt es seit circa 20 Jahren

Wie wirkt die Goldimplantation? Die Schmerzen bei Arthrose rühren nicht vom Knorpel oder Knochen, sondern von der Gelenkkapsel. Hier setzt die Goldimplantation an.

Die Forschung hat nämlich gezeigt, dass die im Gewebe eingesetzten Goldimplantate von bestimmten Abwehrzellen angegriffen werden, die dabei Goldionen freisetzen. Diese Goldionen haben eine entzündungshemmende, abschwellende und schmerzlindernde Wirkung. Zudem hat Gold in sehr kleinen Dosen insgesamt einen regulierenden Einfluss auf das menschliche Immunsystem. Denn Gold verhindert, dass aus dem Zellkern von Immunzellen ein Protein austritt, das Entzündungsreaktionen auslöst (Studie von Zetterström et al, 2008). Wenn Entzündungen zurückgehen, lassen die Schmerzen oft nach und die Beweglichkeit wird wieder besser. Diese

erhöhte Beweglichkeit fördert die Regeneration des Gewebes und trägt maßgeblich zur Vermeidung von Schonhaltungen bei. Patienten berichten immer wieder von großen Verbesserungen ihres Zustandes.

Diese Therapie ist nur geringfügig

belastend

und nahezu schmerzlos. Was sind die Hauptanwendungsgebiete? Die

Goldimplantation

wird

angewandt

bei

Dr. Burgard führt die Therapie im Saarland und in Frankfurt durch.

Wie wird der Eingriff Arthrose an Knien, Dr. med. Harald Burdurchgeführt? Hüften, Schultern, Fußgard Bei der Goldimplantati- gelenken, Fingern. Sie Vom Magazin FOCUS on werden kleine Gold- findet Anwendung bei empfohlener Arzt 2019 zylinder aus 24 Karat Rückenschmerzen Präsident der EuroFeingold gewebeschoBandscheiben- päischen Akademie für nend um die schmerzen- nach den Gelenke herum- vorfällen, bei Migräne, Goldimplantationß gesetzt. Es genügt eine nach Osteoporose- Facharzt f. Innere Mediörtliche Betäubung, dabrüchen. Ebenso bei zin, Naturheilverfahren, durch entfällt das Risiko Notfallmedizin, Chiroeiner Vollnarkose. Anti- verschleißbedingten biotika sind nicht erfor- Schmerzen oder Verlet- therapie, Ernährungsderlich.

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Der Eingriff erfolgt ambulant, somit sind Krankenhausaufenthalt und Reha-Maßnahmen entbehrlich.

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Vier schlimme Tragödien in 100 Jahren Saargebiet Es gab in der 100-jährigen Geschichte des Saarlandes nicht nur tolle Momente. Das schönste Bundesland der Welt musste auch einige dramatische Schicksalsschläge hinnehmen.

A

m Morgen des 7. Februar 1962 zum Beispiel. Es gab einen dumpfen Knall, den man sogar in weiten Teilen von Saarbrücken hörte. Ein Knall, der aus dem Alsbachschacht, einem der vier Seilfahrtschächten der Grube Luisenthal, kam. Die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich sehr schnell. In der Grube Luisenthal kam es auf Sohle vier zu einer Schlagwetterexplosion. Der umliegenden Bevölkerung war sofort klar, was los war. 998 Bergleute gingen an diesem Morgen in Luisenthal

zur Arbeit. Während Rettungsfahrzeuge und Hubschrauber in Minutenschnelle vor Ort waren, versammelten sich auch Hunderte von Angehörigen an der Unglücksstelle. Von den 998 Bergleuten arbeiteten 433 im direkten Umfeld der Explosion. In wenigen Stunden konnten 73 Bergleute lebend geborgen werden. Doch schon zur Mittagszeit kam die Schreckensnachricht „Keine Überlebenden mehr“. 287 Männer starben in 600 Meter Tiefe. Genauso unerwartet wie Luisenthal traf es Neunkir-

Das Grubenunglück in Luisenthal am 7. Februar 1962. chen am 10. Februar 1933. Zwei Jahre zuvor war in der Innenstadt ein riesiger Gastank in Betrieb genommen worden – 72 Meter hoch

Wir gratulieren ... Das 100-jährige Jubiläum des Saarlandes ist eng mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Entstehung des Saarbrücker Hauptfriedhofes, zunächst als „Ehrenfriedhof (Soldatenfriedhof)“, verbunden. Teil dieser interessanten und wechselvollen deutsch-französischen Geschichte an diesem Ort der letzten Ruhe war von Anfang an das saarländische Krematorium auf dem Hauptfriedhof, das in diesem Jahr stolze 90 Jahre alt wird und sich gemeinsam mit dem 15 Jahre jungen Krematorium Völklingen grenzüberschreitend zu einer der größten deutschen Feuerbestattungsanlagen entwickelte. Uwe Kunzler, Geschäftsführer Vereinigte Feuerbestattung Saar GmbH

Foto: Hartung

Breitfurt eine weitere Tragödie. Der Sportverein Rohrbach war auf dem Weg zu einem Fußballspiel nach Herbitzheim. Die Straßen waren noch vom Krieg beschädigt, Autos oder Omnibusse gab es so gut wie keine. Also stellte ein Rohrbacher Transportunternehmer auf Anfrage des Sportvereins seinen Lkw zur Verfügung. Bänke waren auf dem Lkw verschraubt und eine große Plane umhüllte die Ladefläche. Mehr als 40 Menschen fuhren mit – Spieler und Fans gemeinsam. Auf der Strecke nach Herbitzheim passierte es dann. Wichtige Funktionen des Lkw versagten, der Fahrer verlor die Kontrolle und der Lkw landete schließlich rückwärts in der Blies. Durch die Plane waren die Menschen wie in einem

Plastikkäfig gefangen und nur die Hälfte konnte durch eine Öffnung entkommen – der Rest starb. 19 Männer und eine Frau kamen ums Leben, hinzu kamen viele Verletzte. Ein ganzer Ort lag in Trauer.

Bestialische Morde In Lebach kam es am 20. Januar 1968 zu keinem Unglück, sondern zu einem schlimmen Verbrechen. Zwei Männer drangen in der Nacht in das Areal der Bundeswehr ein, um Waffen und Munition zu stehlen. Die Vorgehensweise der Täter war bestialisch: Mit Messerstichen und Schüssen töteten sie vier Soldaten, um letztlich an eine Beute von umgerechnet 2000 D-Mark zu kommen. hle

und 50 Meter im Durchmesser. Er diente zum Druckausgleich einer Koksanlage, die das überschüssige Gas zur Ferngasversorgung nutzte. Doch dann flog der Gastank an jenem 10. Februar in die Luft – und mit ihm die halbe Stadt. Betroffene erinnern sich an Bilder wie aus dem Krieg, alles lag in Schutt und Asche. Es gab 68 Tote und etwa 200 Menschen kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

20 Menschen ertranken in der Blies Am 14. November 1948 ereignete sich im Bliesgau zwischen Mimbach und

Ein Feuer, das bei Ausbesserungsarbeiten ausbrach, ließ den Gasometer in die Luft fliegen. Die Explosion hinterließ ein riesiges Trümmerfeld. Repros: Allgayer

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Starker Partner mit intelligenter Technik Die Otto Zimmermann GmbH mit Sitz in Saarbrücken liefert seit 1949 Lösungen in der Hydraulik und im Anlagenbau. Die gebündelten Kompetenzen aus Hydraulik-Aggregatebau, Komponenten und HydraulikService werden durch eine Vielzahl von Dienstleistungen komplettiert.

S

eit Otto Zimmermann sein Unternehmen 1949 als Ingenieurbüro gründete, ist die gleichnamige GmbH stetig gewachsen. Als Meilenstein zählt der Einstieg mit drei Mitarbeitern in die Ölhydraulik 1953. Heute kann die Otto

Zimmermann GmbH ihren Kunden dank 45 engagierter und motivierter Mitarbeiter eine umfangreiche Produktpalette in den Bereichen Hydraulik, Pneumatik und Elektronik anbieten. Der Wandel in der Branche zu Industrie 4.0 ist deutlich zu Die Mitarbeiter der Otto Zimmermann GmbH stehen dank 24-Stunden-Hotline jederzeit bereit.

Dank geschulter Fachkräfte ist das Team immer auf dem neuesten technischen Stand. Foto: Zimmermann ANZEIGE

spüren, und so baut die Otto Zimmermann GmbH den Bereich Digitalisierung und Elektrifizierung in Zukunft deutlich aus. Hier gilt es, nicht stehenzubleiben. Die Geschäftsführer in dritter Generation, Andreas und Harald Zimmermann, erklären: „Alle Produkte, die wir vertreiben oder auch selbst herstellen, müssen den hohen Qualitätsansprüchen unserer Kunden mehr als genügen.“ Der eigene Anspruch fängt bereits bei Planung und Konstruktion an. Das hohe Fachwissen der Mitarbeiter und modernste CAD-Software-

lösungen erlauben die anschauliche Darstellung der Aggregate und Anlagen. Die spezifischen Herausforderungen der einzelnen Projekte nehmen die Konstrukteure gerne an – denn nur so kann ein wirtschaftlich arbeitendes System entwickelt werden. Zu den Kunden gehören Großunternehmen wie Saarstahl oder Dillinger Hütte. Weitere namhafte Firmen arbeiten in den Branchen Kraft- und Heizkraftwerke sowie in der Offshore-, Automobil- und der chemischen Industrie. Damit die Hydraulikanlagen auch im Anschluss durch

Langlebigkeit überzeugen, werden sie von erfahrenen Meistern und Fachkräften gefertigt und vor Auslieferung umfangreich geprüft. Die Geschäftsführer erläutern: „Ob im eigenen Hause oder bei unseren Kunden vor Ort – unsere Mitarbeiter handeln stets selbstständig, eigenverantwortlich und hochmotiviert. Wir legen größten Wert auf Kompetenz, Zuverlässigkeit und Qualifikation unserer Service- und Anlagentechniker, Schweißfachkräfte, Verwaltungsmitarbeiter, Vertriebstechniker und Projektingenieure.“

Fotos: OZS

Zum Vertriebsgebiet gehören schwerpunktmäßig das Saarland und die Bereiche Trier, Mannheim und Koblenz. Auch darüber hinaus, insbesondere in Frankreich und Benelux, ist die Kompetenz der Otto Zimmermann GmbH gefragt, die sie bis hin zu weltweiten Serviceeinsätzen führt. Regelmäßige Sicherheitsinspektionen und Prüfungen an Pressen und allen weiteren Anlagen, auch über die gesetzlichen Vorschriften hinaus, garantieren, dass Kunden ihren Sicherheits- und Qualitätsstandards gerecht werden. Zudem

werden mit vorbeugender Wartung unfreiwillige Standzeiten vermieden. Dies spart Zeit, Ärger und Kosten und minimiert Unfallrisiken. „Wir halten dabei die Termine im Blick, führen eine sachkundige und fachgerechte Prüfung der angebauten Schutzeinrichtungen durch und sind mit unserem Kundendienst über den 24-Stunden-Service aktiv. Um den Service zukunftssicher zu gestalten, wird dieser Bereich weiter ausgebaut, etwa durch intensive Schulungen und Trainings der Mitarbeiter.“ Zur schnellen und qualitativ hochwertigen Bedienung der Kunden dient auch ein Lager, durch das benötigte Ersatzteile immer schnell einsatzbereit sind. „Somit sind wir stets in der Lage, zeitnah zu liefern“, erklären Andreas und Harald Zimmermann. Mit dem anspruchsvollen Sortiment der Partner Bosch-Rexroth und Hydac setzt das Unternehmen auf Qualitätsprodukte der Spitzenklasse und kann Liefertreue und Qualität langfristig auf konstant hohem Niveau halten. PR/bo

Kontakt

Otto Zimmermann GmbH Untertürkheimer Straße 9 66117 Saarbrücken Telefon (06 81) 5 80 07-0 24-Stunden-Service: (0172) 6 86 54 04 sales@ozs.de www.ozs.de


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