SHG: Klinik Völklingen: Ein Krankenhaus stellt sich vor | März 2020

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Mensch & Medizin. Merzig. Mein Klinikum. E i n K ra n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

Leuchtturm für Stadt und Land Die SHG-Kliniken Völklingen bauen konsequent an ihrer Zukunft

Die ausdrückliche Betonung des mitarbeiterorientierten Handelns hat ihren Grund. Man will gute Mitarbeiter haben und halten, und deshalb wird in den SHG-Kliniken Völklingen seit Jahren viel dafür getan, dass ihre Beschäftigten Familie und Beruf möglichst gut miteinander vereinbaren können – mit dem Familienhaus „Sterntaler“ etwa, das Mitarbeiter-Kinder betreut oder auch Hilfen zur Pflege von Angehörigen organisiert. Die Servicestelle Familie & Beruf unterstützt Mitarbeiter mit einer Reihe nützlicher Angebote und hilft Neuankömmlingen sogar bei der Wohnungssuche.

Blick auf die SHG-Klinken Völklingen.

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ls ein Krankenhaus, das konsequent an seiner Zukunft baut, sind die SHGKliniken Völklingen einmal beschrieben worden. Das setzt sich auch 2020 fort. Zum einen hat der neue Landeskrankenhausplan den Kliniken einen deutlichen Zuwachs an Betten und Aufgaben beschert. Zum anderen läuft jetzt endlich der längst geplante Neubau der Intensivstationen. Zum dritten kann das Haus zufrieden auf den Abschluss des MOSAR-Abkommens zurück­ blicken, das grenzüberschreitende ärztliche Hilfe in Notfällen

Mio. Euro. „Die Entscheidung für diese Großinvestition ist ein ebenso mutiger wie richtiger Schritt“, hatte der SHGAufsichtsratsvorsitzende Peter Gillo beim Spatenstich erklärt. „Damit stellen wir eine moderne, an den Patien­ten und unseren Mitarbeitern orientierte Intensivmedizin für die nächsten Jahrzehnte sicher“.

sichert. Waren es doch gerade die Völklinger, die mit ihren Kooperationen mit Krankenhäusern in Forbach und Saar­ gemünd den Weg bereiteten.

Saarbrücken. Zu seinen ersten großen Aufgaben in ­Völklingen gehört es, den 25 Mio. Euro teuren Neubau der Intensiv­ stationen zu begleiten.

„Die SHG-Kliniken Völklingen sind ein Leuchtturm für Völklingen und das Saarland“, ist Verwaltungsdirektor E ­ dgar Mertes überzeugt. Der erfahrene Krankenhausfachmann kam im Fühjahr 2019 von der cts Saarbrücken, wo er zuletzt das Zentrale Controlling leitete. Davor war er Kaufmännischer Direktor des Caritasklinikums

Insgesamt rund 29 Mio. Euro investiert der SHG-Konzern in den Neubau der zwei Intensiv­ stationen mit zusammen 42 ­Betten, inklusive der gleich darauffolgenden Neugestaltung von Notfallaufnahme und Liegendkrankenvorfahrt. Mitte 2021 soll alles fertig sein. Das Saarland fördert den Neubau mit insgesamt 7,8

Nachhaltigkeit ist für Geschäftsführer Mege und Verwaltungsdirektor Mertes wichtig, besonders die Nachhaltigkeit der baulichen Investitionen. Deshalb werden derzeit eine Marktpotentialanalyse und eine medizinische Portfolioplanung erstellt. Diese sollen die zukünftige Ausrichtung der SHGKliniken Völklingen mitbestimmen. Dabei geht es um Fragen wie die nach der Entwicklung der Medizin in den im Hause vorgehaltenen ­Schwerpunkten oder welche ergänzenden An-

„Für kommende Aufgaben gut gerüstet“ Professor Dr. Harald Schäfer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II, übt seit 2017 auch die Funktion des Ärztlichen Direktors aus. Dieser wird in turnusmäßiger Wahl alle drei Jahre unter den Chefärzten gewählt und vom Krankenhausträger bestellt. M & M sprach mit dem „ÄD“ über den Stand der Dinge. M & M: Was bedeutet der aktuelle Krankenhausplan für die SHG-Kliniken Völklingen? Schäfer: Der Krankenhausplan für das Saarland für die Jahre 2018 bis 2025 sieht für unser Haus eine Zunahme der voll­ stationären Betten um 42 auf aktuell 399 Betten vor, auch eine Zunahme der teilstationären ­Betten. Damit wird den gestiegenen Versorgungsnotwendigkeiten hier am Standort Rechnung getragen, insbesondere auch in Bezug auf die Kapazität der Intensivstationsbetten. Daneben ist es für uns wichtig, dass besondere Versorgungsstrukturen und Zentren mit besonderen Aufgaben, die unser Haus vorhält, auch im Krankenhausplan festgeschrieben sind. M & M: Was macht Ihr Haus besonders attraktiv? Schäfer: Dies ist sicherlich aus Patientensicht die Konzentration auf bestimmte Schwerpunkte in der medizinischen Versorgung. Wir sind diesen Weg der

­ pezialisierung, wie er auch S von gesundheitspolitischer Seite gefordert und unterstützt wird, in den letzten Jahren konsequent gegangen, um den Patienten in der Region, aber auch darüber hinaus, die bestmögliche Versorgung anbieten zu können. Wir sehen uns aber auch als besonders attraktiver Arbeitgeber für unsere Mitarbeiter mit vielen innovativen Angeboten und Konzepten zu Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, persönlicher Entwicklung oder Kommunikationskultur. M & M: Wie steht es mit den Möglichkeiten weiterer Spezialisierung? Schäfer: Dies hängt in erster Linie von den Erfordernissen in der medizinischen Versorgung, aber auch den medizinischen und technischen Entwicklungen ab. Wir sind hier in einem stetigen Prozess. Vorzugsweise geht es jedoch um die Vertiefung unserer bestehenden Schwerpunktversorgung. Hier sehen wir uns auch als wichtigen

Professor Dr. Harald Schäfer, Ärztlicher Direktor Kooperations- und Ansprechpartner, gerade für Häuser ohne entsprechende Angebote. M & M: Das Thema Patientensicherheit im Krankenhaus rückt zunehmend in den Fokus. Wie sehen Sie sich hier aufgestellt? Schäfer: Ein organisationsübergreifendes klinisches Risikomanagement zur Förderung der Patientensicherheit hat im SHG-Konzernverbund und speziell in Völklingen eine lange Tradition. Auf der Basis externer Sicherheits- und Risikoanalysen werden alle Maßnahmen einer strukturierten Evaluation unterzogen. Wenngleich wir mit einer breiten Maßnahmenpalette in

puncto Patientensicherheit be­ reits zu den führenden Kliniken in Deutschland gehören, versuchen wir auch hier stetig die Prozesse zu verbessern und innovative Entwicklungen aufzugreifen, um unseren Patienten die bestmögliche Sicherheit im Krankenhaus zu gewährleisten. M & M: Wo sehen Sie die SHGKliniken Völklingen in zehn Jahren? Schäfer: Weiterhin als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung im Saarland mit exzellenter fachlicher Expertise, innovativen Konzepten und hoher Patientenzufriedenheit sowie als attraktiver Arbeitgeber und Partner.

Arbeiten Hand in Hand: Verwaltungsdirektor Edgar Mertes und SHG-­ Geschäftsführer Bernd Mege. gebote sinnvoll sein könnten. Die Beantwortung dieser und weiterer Fragestellungen mündet in einer strategischen Leistungs- und Kapazitätsplanung. „Zuvorderst wollen wir aber, wie immer unsere Patienten gut und sicher versorgen“, betont Mertes. Zwei Dinge stechen aus dem breiten Leistungsspektrum der Kliniken in jüngster Zeit

besonders heraus: die große Erfahrung, die man inzwischen mit der computer-assistierten Da Vinci-Chirurgie, insbesondere in der Urologie, gewonnen hat und die Implantationen von „Kunstherzen“ (LVAD), die in der Völklinger Herzchirurgie als weitere Säule in der Behandlung der schweren H ­ erzinsuffizienz etabliert werden konnte.

Die medizinischen Zentren Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten in den SHG-Kliniken Völklingen Die Spezialisten der Kardiologie und der Herz- und Thoraxchirurgie sind weithin gefragt. Viele Patienten kommen auch von außerhalb des Landes. Das HerzZentrum wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und neue OP-Techniken erfolgreich eingeführt. Dem stetig wachsenden Zuspruch haben die Verantwortlichen vor einigen Jahren mit dem Neubau einer hochmodernen OP-Abteilung und der Erweiterung der Kardiologie Rechnung getragen.

Herausragende medizinische Versorgung bietet auch das zertifizierte LungenZentrum. Hier erfolgt die interdisziplinäre Schwerpunktversorgung von Patienten mit Lungen­erkrankungen und insbesondere mit Lungenkrebs. In der wöchentlichen Thoraxkonferenz werden alle Fälle mit thorakalen Tumorerkrankungen interdisziplinär unter Beteiligung aller Spezialisten diskutiert und eine i­ndividuelle Therapieempfehlung auf der Basis von Leitlinien und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgesprochen. Auch steht das Zentrum für Zweitmeinungen zur Verfügung.

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Angiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie wird die Behandlung von Gefäßpatienten optimiert. Im Vordergrund steht die gemeinsame Betreuung der Patienten mit dem Ziel, jeweils die beste und schonendste Untersuchungs- und Therapieform anbieten zu können. In enger Kooperation der Kliniken des GefäßZentrums werden alle interventionellen, endovaskulären und konventionellen Eingriffe durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit dem HerzZentrum kann die Gefäßchirurgie die Versorgung der Brust-Aorta und der herznahen Gefäße sicherstellen.

Im gut ausgestatteten Zentrum der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik arbeitet ein hoch kompetentes Team von Ärzten und Pflegekräften, Psychologen, Sozialpädagogen und Therapeuten. Sie sichern individuelle Begleitung für Menschen in schweren Lebensphasen. Behandelt werden alle seelischen Erkrankungen wie Depressionen, Persönlichkeits­störungen, Abhängigkeitserkrankungen, Psychosen und Erkrankungen des h ­ öheren Lebensalters. Ein Schlaflabor dient Patienten, die Probleme beim Ein- oder Durchschlafen haben oder über Tagesmüdigkeit und E ­ rschöpfungszustände klagen.


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Alles für die Nieren

Ambulanz

Medizinische Klinik III, Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Immunologie, Dialyse –

Ihr Expertenteam für Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen und Dialyse im Saarland Die Medizinische Klinik III mit Schwerpunkt Nieren- und Hochdruck­ krankheiten, Immunologie, Dialyse betreut seit Jahrzehnten Patienten mit allen Formen und Stadien von Nierener­krankungen, Bluthochdruck und Erkrankungen, die mit Nierenbeteiligung einher gehen können, bis hin zur Nierenersatztherapie.

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ierenerkrankungen und Bluthochdruck sind in der Bevölkerung weit verbreitet und nehmen mit dem Alter zu. Obwohl sie häufig keine Beschwerden bereiten, sind sie mit erheblichen Risiken verbunden. Das betrifft vor allem die Gefahr eines Nierenfunktionsverlustes bis hin zum unumkehrbaren Nierenversagen, aber auch das dabei häufigere Auftreten von Herz- und Gefäßerkrankungen.

medizinischen Bereich der Medizinischen Klinik III. Hier kommt den schwerst erkrankten Patienten eine besondere intensiv-ärztliche und pflegerische Betreuung zu, um eine möglichst vollstän­dige Erholung aller Organ­funktionen wieder zu erreichen. Dabei können auch Vergiftungen und akute Immun­reaktionen mit besonderen Verfahren, wie der Plasmaseparation, behandelt werden.

Die Ursachen von Nieren­ erkrankungen, wie Diabetes, Bluthochdruck und Autoimmun­ erkrankungen und auch zu sehr seltenen Krankheiten können in der Klinik für Nieren-­und Hochdruckkrankheiten dank modernster Untersuchungsmöglichkeiten frühzeitig erkannt werden. Darauf aufbauend können gezielte Behandlungen eingeleitet und Komplikationen vermieden werden. Ist die Nierenfunktion tatsächlich nicht mehr ausreichend, kann eine Nierenersatztherapie (Dialyse, Heimdialyse) vorbereitet und durchgeführt werden. Ein besonderer Schwerpunkt ist dann auch die Planung und Nachsorge einer Nierentransplantation sowie die Förderung der Nierenlebendspende. Das fortschreitende Nierenversagen möglichst zu verhindern oder zu verzögern ist eine der wichtigsten Aufgaben der Medizinischen Klinik III.

Die hervorragende Zusammenarbeit auf kurzen Wegen mit den anderen Abteilungen der SHG-Kliniken Völklingen lässt den betroffenen Patienten hohe interdisziplinäre Expertise zu Gute kommen und ermöglicht zusammenhängende Behandlungskonzepte. Dabei wird ein hoher Wert auf gut informierte Patienten gelegt, um mit ihnen gemeinsam über die Untersuchungen und Behandlungen zu entscheiden.

Die besondere Erfahrung mit vielfältig erkrankten Menschen zeigt sich auch im intensiv-

Die Medizinische Klinik III deckt damit umfassend das Spektrum der Nierenheilkunde, der ­Autoimmunerkrankungen und der nephrologischen Intensivmedizin ab. Für die häufig komplexen und seltenen Krankheitsbilder der Nieren­- und Dialysepatienten stehen eine große Erfahrung und eine besondere fachabteilungsübergreifende Betreuung bereit. Das bewährte Team steht dafür das ganze Jahr rund um die Uhr zur Verfügung.

Chefarzt PD Dr. Martin Marx

Schwerpunktbereiche der Medizinischen Klinik III sind: Konservative Nephrologie Nieren- und Hochdruckkrankheiten sind häufige Erkrankungen in der Bevölkerung. Sie verursachen zunächst wenige bis keine Beschwerden, sind für die Gesundheit aber dennoch gefährlich, da sie mit HerzKreislauferkrankungen einhergehen und im schlimmsten Fall den vollständigen Verlust der Nierenfunktion bedeuten können. Ein Hauptziel unserer Behandlung ist die Früherkennung, Prävention und die optimale Therapie um einen Verlust der Nierenfunktion zu verhindern oder lange zu verzögern. Die Zuckerkrankheit (Typ II Diabetes) ist in Deutschland die häufigste Ursache für ein endgültiges Nierenversagen mit erforderlicher Nierenersatztherapie (Dialyse). Durch Therapieoptimierung bei Patienten mit Diabetes und Nierenbeteiligung versuchen wir das Fortschreiten der Nierenschwäche zu verhindern. Hierzu gibt es hervorragende Medikamente, die individuell in optimaler Weise kombiniert werden müssen. Zu einem Verlust der Nieren­

Stadt und Krankenhaus wollen noch enger zusammenarbeiten Oberbürgermeisterin Christiane Blatt auf Informationsbesuch in den SHG-Kliniken Völklingen Die Stadt und die SHG-Kliniken Völklingen wollen künftig noch enger zusammenarbeiten. Das ist das Ergebnis eines Informationsbesuchs von Christiane Blatt in dem Krankenhaus, „auf das wir alle stolz sind“. Zusammen mit Wirtschaftsförderer Christof Theis und VHS-Direktor Karl-Heinz Schäffner traf die Oberbürgermeisterin im KongressZentrum mit SHG-Geschäftsführer Bernd Mege und dem Klinik-Direktorium – Verwaltungsdirektor Edgar Mertes, Ärztlicher Direktor Professor Dr. Harald Schäfer und Pflegedirektorin Monika Klein – zusammen, um sich noch besser kennenzulernen und Zukünftiges ins Auge zu fassen.

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eutlich wurde in dem gemeinsamen Austausch, welch hohe Bedeutung das Klinikum mit seiner exzellenten Expertise weit über die Stadtgrenzen hinaus hat. Das Krankenhaus plant neben dem aktuellen Neubauprojekt für die Intensivstationen eine umfassende Sanierung und Weiterentwicklung des Bestandes, um sich auch zukünftigen

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Veranstaltungen der städtischen Wirtschaftsförderung. Bisher gab es schon gemeinsame Aktivitäten zwischen Stadt und SHGKlinikum, so etwa „3000 Schritte extra durch die Stadt Völklingen“.

funktion und Dialysepflichtig­ keit können auch erbliche Erkrankungen, wie z.B. Zystennierenerkrankungen und weitere seltene Erkrankungen führen. Bei diesen Patienten führen wir frühzeitig die erforderliche Diagnostik und Therapie durch um den Verlust der Nierenfunktion zu verhindern. Gerade bei den seltenen Erkrankungen ist eine besondere Expertise in der Diagnosestellung und der anschließenden Therapie gefragt. Die Medizinische Klinik III der SHG Kliniken ­Völklingen kann mit ihrer Erfahrung auch dabei weiterhelfen.

Autoimmunerkrankungen Bei vielen Erkrankungen, die den gesamten Körper betreffen können, sind häufig auch die Nieren mitbetroffen. Oft handelt es sich um eine Fehlregulation des Immunsystems, sogenannte Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Lupus erythematodes, systemische Sklerose, Sarkoi­ dose, Morbus Sjögren und rheumatoide Arthritis. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die sogenannte Vaskulitis, wie Wegenersche Granulomatose, mikroskopische Polyangi­itis, Churg Strauss-Syndrom, Purpura Schönlein-Henoch, kryoglobulinämische Vasculitis, Goodpasture-Syndrom, Panarteriitis nodosa, Riesenzellarteriitis). Diese Erkrankungen können, wenn unerkannt und unbehandelt, innerhalb teils sehr kurzer Zeit zu einem vollständigen Verlust der Nierenfunktion und zur Dialysepflichtigkeit führen. Auch bösartige Knochenmarkserkrankungen, wie z. B. ein multiples Myelom, ­zeigen sich häufig erst in der

Besonders beeindruckt zeigte sich Christiane Blatt von den Aktivitäten der Kliniken im Bereich Familie und Beruf, vorgestellt von der Leiterin der Servicestelle Martina Koch. Das Projekt hat die Aufgabe, den Mitarbeitern der Kliniken in privaten ­Dingen „den Rücken freizuhalten“, erklärte Koch, so etwa durch die Unterstützung bei der Kinderbetreuung, bei der Wohnungssuche oder bei der Pflege von Angehörigen.

­Störung der Nierenfunktion. Die frühzeitige Diagnostik und erforderliche Therapie dieser Erkrankungen wird mit langjähriger Erfahrung an der Medizinischen Klinik III durchgeführt.

Akutes Nierenversagen Ein weiterer Schwerpunkt ist die Behandlung des akuten Nieren­ versagens aus verschiedensten Ursachen (Medikamente, schwere Infekte, Operationen, Kontrastmittel, usw.), sowie die Behandlung von Vergiftungen (z.B. Knollenblätterpilzvergiftung). Hierzu werden sämtliche Verfahren der Nierenersatztherapie angeboten mit dem Ziel das Leben zu retten und die Nieren­ funktion möglichst schnell wieder in Gang zu bringen. Zweitmeinung Die Medizinische Klinik III ist in den letzten Jahren zunehmend auch zu einem Zweitmeinungszentrum auf dem Gebiet der Nieren- und Autoimmunerkrankungen geworden. Nierenersatztherapie Wird eine Nierenersatztherapie erforderlich, können sämtliche Verfahren der Hämodialyse wie auch der Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse, CAPD-Heimdia­ lyse) angeboten werden. Die dafür erforderlichen Vorbereitungen, wie Katheter-Implantation oder Dialyseshunt-Anlage, werden mit den anderen Abteilungen der SHG-Kliniken Völklingen, wie Klinik für Urologie oder K ­ linik für Gefäßchirurgie, koor­diniert. Für die chronischen Hämodialyse-Patienten steht die eigene teilstationäre DialyseAbteilung zur Verfügung.

„Wir sind auch in diesen Dingen weit voraus“, betonte SHG-Geschäftsführer Mege. Die Servicestelle sei ein wichtiges Instrument auch bei der Personalgewinnung, „und schließlich bedeuten zufriedene Mitarbeiter auch zufriedene Patienten“. Die weit gediehene Spezialisierung des Hauses in h ­ ocheffiziente medizinische Fachbereiche stellte Prof. Dr. Schäfer vor. „Wir sind gut aufgestellt und haben stetig wachsende Fallzahlen“, so der Ärztliche Direktor,

In der angegliederten Ambulanz der Medizinischen Klinik III werden Sprechstunden für folgende Erkrankungen angeboten: 1. Nierenerkrankungen (Glomerulonephritiden) 2. Vererbbare Nierenerkrankungen 3. Bluthochdruck 4. Autoimmun­ erkrankungen 5. Nierenschwäche bei schwerer Herzerkrankung (kardiorenales Syndrom) 6. Nierenschwäche bei Lebererkrankung (hepatorenales Syndrom) 7. Transplantationsvorbereitung und Nachsorge 8. Heimdialyse (CAPDHeimdialyse) 9. Seltene Erkrankungen 1 0. Zweitmeinung

Ansprechpartner im Ärzteteam: K Priv. Doz. Dr. med. Martin Marx, Chefarzt K Markus Hardt, leitender Oberarzt K Dr. med. Mario Cavallaro, Oberarzt K Sabine Staab, Oberärztin K Dr. med. Alessia Colombo, Fachärztin für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Kontakt Medizinische Klinik III SHG-Kliniken Völklingen Richardstr. 5-9 66333 Völklingen Tel.: 06898-122301 Fax: 06898-122306 E-Mail: nephro@ vk.shg-kliniken.de

der anschließend auch einen ausführlichen Einblick in seine pneumologische Abteilung und das LungenZentrum Saar gab. Im kleinen Kreis sollen nun Themen bearbeitet werden, bei denen man gemeinsam initiativ werden kann. „Wir haben viele Optionen besprochen, die nun intensiv geprüft und entwickelt werden“, sagte Verwaltungsdirektor Edgar Mertes.

Herausforderungen der medizinischen Entwicklung mit hoher Qualität zu stellen. Man könne noch viel mehr gemeinsam tun und voneinander profitieren, waren sich die Teilnehmer nach dem rund zweistündigen Gespräch einig. Beispielsweise durch das künftige Angebot einer „Gesundheitsakademie“ für die Völklinger Bürger im Rahmen des VHS-Programms oder die Einbindung des KongressZentrums als Ort von

Beim Rundgang (v.l.n.r.): Christiane Blatt mit Referent Lars Hüsslein, Edgar Mertes, Professor Dr. Harald Schäfer, Peter Zwirner, Karl-Heinz Schäffner, Christof Theis, Bernd Mege und Monika Klein.

Neue Bande zwischen Stadt und Klinikum geknüpft: Oberbürgermeisterin Christiane Blatt im Gespräch mit Verwaltungsdirektor Edgar Mertes (l.) und SHG-Geschäftsführer Bernd Mege.


Mensch & Medizin. „Da möchte ich arbeiten!“ Im Pflegedienst der SHGKliniken Völklingen genießen die Beschäftigten viele Vorteile

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ute Pflege ist nur mit einer ausreichenden Anzahl kompetenter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben. Davon bin ich überzeugt und nach diesem Grundsatz handele ich auch“, sagt Pflegedirektorin Monika Klein. Pflegestellen abzubauen war in den SHG-Kliniken ­Völklingen noch nie ein Thema. Ganz im Gegenteil. Mit steigenden Patientenzahlen wurden parallel dazu die Pflegestellen aufgestockt. Dies belegen die Mitarbeiterzahlen, und die gute Pflege attestieren die Patienten durch ihre positiven Rückmeldungen. Auch die erst kürzlich vom Gesetzgeber festgelegten Personaluntergrenzen stellen in unserem Haus kein Problem dar. Unser Pflegedienst arbeitet konsequent in der Bereichspflege und wird hierbei von vielen Mitarbeitern der pflege­ entlastenden Dienste unterstützt. Auf allen Stationen sind Sekretärinnen eingesetzt sowie Stationshilfen und Schwesternhelferinnen. Die Mitarbeiter der Serviceabteilung übernehmen auch vielfältige Aufgaben, wie alle Blutentnahmen, die Menübefragung, den Patientenbegleitdienst sowie die Bettenaufbereitung. Versorgungsassis­ tenten kümmern sich um die Bestellungen und das Einräumen von pflegerischem und medizinischem Verbrauchsmaterial. Durch die vielfältige Hilfe dieser Kollegen, können die examinierten Mitarbeiter

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Gelungener Start mit neuem Konzept

Erste „Recruiting Days“ mit guter Resonanz Der Start mit dem neuen Konzept ist offensichtlich gelungen. „Wir haben einige Bewerbungen von examinierten Pflegekräften bekommen. Und es gibt eine ganze Reihe konkreter Anfragen junger Leute auf eine Pflege-Ausbildung oder ein Praktikum bei uns“, freut sich Pflegedirektorin Monika Klein über das Ergebnis der zweitägigen „Recruiting Days 2019“ in den SHG-Kliniken Völklingen.

Auf fast allen Stationen wird der Dienstplan in Eigenverantwortung geführt. Somit haben unsere Mitarbeiter einen großen Einfluss darauf, Familie und Beruf gut miteinander in Einklang zu bringen. Zurzeit etablieren wir einen Springer­ pool, der junge Eltern im Falle von Dienstplanänderungen außen vor lässt, damit diese ihre Kinderbetreuung im Voraus gut planen können. Unser Familien­ haus bietet hierbei außerdem die beste Unterstützung. In den SHG-Kliniken Völklingen heißt es außerdem: „Keine Nacht allein“ – ein Novum im Saarland und

darüber hinaus. Es bedeutet, dass nachts keine Pflegekraft mehr allein auf einer Station arbeitet. Daneben gibt es für die Mitarbeiter eine Reihe von außertariflichen Vergünstigungen und weitere Vorteile, die man in den SHGKlinken Völklingen genießt.

Monika Klein Pflegedirektorin

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as Neue an dieser Form der Personalwerbung: Keine steifen Vorträge, sondern viele praktische Demonstrationen, bei denen die Besucher auch gleich selbst Hand anlegen konnten. So etwa am Modell eines Intensiv-Pflegebetts inklusive Dummy-Patienten und allen erforderlichen Apparaturen zur Überwachung und Versorgung mit Medikamenten. Erfahrene Intensivpfleger des Hauses lieferten bereitwillig alle Erklärungen dazu. Weitere Angebote hießen „Das Herz im Takt“, „Unsere Pflege“ oder „Hygiene – Wir bringen Licht ins Dunkel der Keime“ und „Aromapflege erleben“, alles mit dem Angebot der direkten Ansprache und Erläuterung.

Der direkte Kontakt und der Erfahrungsaustausch mit den Mitarbeitern kamen bei den Besuchern gut an.

Mit rund 50 Mitarbeitern stand Monika Klein an beiden Tagen an den einzelnen Stationen im Rund des KongressZentrums für die Besucher bereit. „Besonders gut angekommen ist das Angebot, direkten Kontakt mit den Fachkräften aufzunehmen und alles aus erster Hand zu erfahren. Auch unsere Azubis haben mitgemacht und waren bei ihren Altersgenossen natürlich besonders gefragt“, so die Pflegedirektorin. Das „Erlebnis-Konzept“ soll in diesem Jahr eine Neuauflage erfahren.

Neue Mitarbeiter sollen sich reibungslos einfügen können Patientensicherheit, Zufriedenheit und Freude am Beruf: Der Pflegedienst verfolgt ein konsequentes Einarbeitungskonzept Ob neue Mitarbeiter sich mit einem Unternehmen identifizieren und sich wohlfühlen, hängt stark mit ihrer Einarbeitung zusammen. Für uns ist es sehr wichtig, sie intensiv mit ihren Aufgabenbereichen vertraut zu machen. Unsere Einarbeitungskonzepte sind solide strukturiert und für alle Beteiligten transparent. Zugleich können sie aber auch individuell und flexibel gehandhabt werden.

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ichtig ist auch, was auf der zwischenmenschlichen Ebene passiert. Die Bindung zwischen einem Unternehmen und seinen neuen Mitarbeitern entsteht durch vertrauensvolle Zusammenarbeit. Diese benötigt viel Kommunikation. Deshalb will die Einarbeitung gut vorbereitet sein; immer mit dem Ziel, dass der neue Mitarbeiter seinen Platz im Team findet und zur eigenen Zufriedenheit mitarbeiten kann.

In unsere Einarbeitungskonzepte haben wir neue soziologische Erkenntnisse einfließen lassen. So wird bei uns elementares Wissen gebündelt und in unterschiedlicher Form den neuen Mitarbeitern vermittelt. Die ersten Tage, sogenannte Stepby-Step-Tage, verbringen die „Neuen“ mit zum Teil didaktisch fortgebildeten Kollegen, um spezielles pflegerisches Wissen, das dann in der Praxis schnell präsent sein muss, zu erlangen. Daneben bleibt genügend Raum,

die Teamkollegen kennen zu lernen und erste Eindrücke von der eigenen Abteilung zu sammeln.

Kollegen fungieren als „Paten“ Nach dem Durchlaufen der ersten Tage schließt sich eine intensive Einarbeitung auf der Station an. Hierbei steht den neuen Mitarbeitern ein „Pate“ als Mentor zur Seite. Zusammen durchlaufen sie die verschiedenen Arbeitssituationen, die sich in der Pflege ergeben. Der Pate ist fester Ansprechpartner, ständiger Begleiter und tritt – falls notwendig – auch als Vermittler auf. Aber er kann auch Arbeitsaufträge erteilen. So kann der neue Mitarbeiter sein erlerntes

Nach erfolgreichem Examen gibt es für den Pflegenachwuchs in Völklingen eine nahezu hundertprozentige Übernahmegarantie. K modern, innovativ und zukunftssicher Ausgebildete Pflegefachleute sind Bezugsperson für Patienten und Ansprechpartner für Angehörige. Sie arbeiten mit Menschen und mit der Technik. Sie haben vielfältige Bildungsmöglichkeiten zum Weiterkommen.

Mit Herz und Seele im Beruf: Mitarbeiter des Pflegedienstes.

sich intensiv auf ihre wichtigen Aufgaben in der Patientenversorgung konzentrieren.

Pflege: Ein Beruf mit Zukunft

Können und Wissen einbringen und erweitern und mit zunehmender Einarbeitungszeit immer selbständiger arbeiten. Je nach mitgebrachter Befähigung kann die Einarbeitungszeit variieren. Zwischendrin gibt es Lernfortschrittskontrollen und Zielgespräche. Das schafft Feedback und gibt die Möglichkeit zur Reflektion des Erreichten. Dabei können auch Korrekturen vorgenommen werden. Die Gespräche werden immer gemeinsam und einvernehmlich mit allen Beteiligten geführt. Dadurch können wir unseren neuen Mitarbeitern ein Maximum an Sicherheit vermitteln. Gleichzeitig erreichen wir eine hohe Patientensicherheit.

K attraktives Ausbildungsgehalt 1. Ausbildungsjahr: 1090,69 Euro 2. Ausbildungsjahr: 1152,07 Euro 3. Ausbildungsjahr: 1253,38 Euro K 30 Tage Urlaub im Jahr, zuzüglich Sonderurlaub und sonstige Leistungen des öffentlichen Dienstes K Top-Ausbildung und große Übernahme-Chancen In den SHG-Kliniken Völklingen vermitteln 42 Praxisanleiter kompetent das benötigte Fachwissen im praktischen Alltag. Nach Ausbildung und erfolgreicher staatlicher Prüfung finden Absolventen hier eine nahezu hundert­ prozentige Übernahme­ garantie.

Auch Sozialkompetenz ist wichtig Neben der Fach- und Methodenkompetenz ist uns auch die Sozialkompetenz der neuen Mitarbeiter wichtig. Hier versuchen wir durch unsere Einarbeitung und das Vorbild der Kollegen und Vorgesetzen eine gute Basis für die Berufsausübung zu legen. Das betrifft den Umgang in der Kollegen- und Mitarbeiterschaft ebenso wie den Umgang mit Patienten und ihren Angehörigen. Aus der Wissenschaft ist bekannt, dass Menschen in stark altersgemischten Pflegeteams es nicht immer ganz einfach miteinander haben. Der Altersunterschied kann aber auch ein Vorteil sein. Dann nämlich, wenn nach der Einarbeitungszeit weiterhin ältere Kollegen als Ansprechpartner des Vertrauens zur Verfügung stehen. Wir bleiben in der Weiterentwicklung unserer Einarbeitung nicht stehen. Neue Methoden in der Patientenpflege, etwa im Zusammenhang mit Demenz oder Delir, fließen in unsere Konzepte mit ein. So können wir unsere Pflegedirektorin Monika Klein (r.) mit ihren Stationsleitungen.

Gut eingearbeitete Mitarbeiter sind überall im Haus ein wert­ volles Kapital.

neuen Mitarbeiter unterstützen, ihnen das notwendige Rüstzeug für ihren Berufsalltag mitgeben und zugleich in die Zukunft unserer Pflege investieren. Die Einarbeitung ist für uns dann erfolgreich, wenn die neuen Kollegen sich in ihrem Arbeitsfeld auskennen, im Team integriert sind und sich mit dem Arbeitgeber identifizieren. Monika Klein, Judith Oblinger

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Mensch & Medizin.

Job und Privates gut unter einen Hut bringen Die Servicestelle Familie & Beruf hilft Mitarbeitern mit einer ganzen Reihe nützlicher Angebote

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an stelle sich vor, jemand zieht berufsbedingt mit der Familie neu ins Saarland. Der hiesige Arbeitgeber hilft nicht nur eine Wohnung und die passende Schule für die Kinder zu finden, sondern unterstützt auch mit dabei, dass die Neuankömmlinge sich in ihrer neuen Umgebung gut einfinden können. Ist doch großartig, oder? In den SHG-Kliniken Völklingen ist das seit Jahren gelebte Praxis. „Wir unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Beginn an und helfen Ihnen gut hier anzukommen“, beschreibt Martina Koch ihre Arbeit. Seit 2011 ist sie verantwortlich für die Angebote der Servicestelle Familie & Beruf und hat gemeinsam mit den Klinik-Mitarbeitern ein vielfältiges Angebot entwickelt – ob familiäre und haushaltnahe Dienstleistungen zu Kooperationspreisen, Einkaufsvorteile bei Unternehmen in der Region oder eben die Akklimatisierung im neuen Umfeld – die Kliniken bieten ihren Beschäftigten eine ganze Reihe von Attraktivitätspluspunkten. „Und da wir wissen, wie herausfordernd es im Schichtdienst sein kann, externe Beratungsangebote zu nutzen, holen wir diese einfach zu uns her“, beschreibt Koch ihre Arbeit. Dann kommt die Rentenberatung auch mal ins

Haus oder die Arbeitskammer gibt vor Ort Tipps zum Thema Elternzeit und Elterngeld. Früh aufgegriffen hat man auch das Thema privater Fürsorge­verantwortung für Familien­mitglieder – beginnend bereits bei ersten Unterstützungsnotwendigkeiten. Martina Koch weiß, wovon sie spricht. Sie gehört zu den ersten im Saarland ausgebildeten Pflegelotsinnen. Im Klinikum machte sie schon frühzeitig die intern vorhandenen Kompetenzen zu diesem Thema transparent und nutzbar. Wie etwa im internen Pflegenetzwerk, indem neben Sozialdienst und Personalabteilung auch die Seelsorge, das Ethikkomitee, die Psychoonkologin und das Palliativteam bei Fragen zum Thema Pflege ganz pragmatisch zur Verfügung

„Aber komisch ist das schon“ Endlich volljährig!!! Seit 18 Jahren spielt das Homburger Frauenkabarett in dieser Besetzung auf. Die Fünfmalklugen kommen am Freitag, 8. Mai, 20 Uhr, mit ihrem Programm „Aber komisch ist das schon!“ ins KongressZentrum der SHG-Kliniken Völklingen. Eintrittskarten sind im Vorverkauf für 20 Euro (ermäßigt 18 Euro) über Ticket-Regional sowie beim Eventmanagement und im Bistro C4 der SHGKliniken Völklingen erhältlich (Abend­kasse 22 Euro). Sitzplatz und freie Platzwahl.

Samstag, 16. Mai, 9 bis 13 Uhr

Herz im Takt mit der Big Band der Polizei Ein musikalisches Bonbon erwartet die Besucher des Herzseminars am Samstag, 16. Mai, im KongressZentrum der SHG-Kliniken Völklingen (9 bis 13 Uhr). Die Big Band der Polizei des Saarlandes wird die Veranstaltung, zu der alle Interessierten schon jetzt herzlich eingeladen sind, mit einem

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stehen. Alles Angebote, die selbstverständlich während der Arbeitszeit genutzt werden können. Und seit ein paar Jahren füllen erfahrene Kollegen den Informationsfundus der Service­ stelle auch mit Tipps aus ihrer eigenen privaten P ­ flegekarriere und unterstützen damit die Arbeit in ähnlichen Situationen. Damit dies alles angeboten werden kann, ist neben viel Engagement auch eine aktive Netzwerkarbeit notwendig. „Unseren Mitarbeiter profitieren insbesondere von dieser Vernetzung nach außen“, ist Koch sicher. Für die Kliniken hält sie Kontakt zu unterschiedlichen Organisationen und engagiert sich aktiv im Land und bundesweit im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ sowie in den Lokalen Bündnissen für Familie im Regionalverband.

Aktivposten für die gesamte Belegschaft (v.r.n.l.): Ramona Kiefer, Oliver Steffen und Martina Koch. Sonja Weber (l.) kümmert sich im Rahmen des Familienservice um den Seniorenbegleitdienst.

Veranstaltungen im KongressZentrum Saar Freitag, 8. Mai, 20 Uhr

SHG Familie und Beruf

kleinen Konzert abrunden. Zuvor informieren Mitarbeiter des HerzZentrums Saar über aktuelle Themen rund ums Herz. Der Eintritt ist frei.

Freitag, 30. Oktober, 20 Uhr

Große Zaubershow mit Maxim Maurice Maxim Maurice ist bereits ein Großer in der Gilde der Illusio­ nisten. Der witzige Publikumsliebling schöpft aus einem vielseitigen, originellen und vor allem sehr zauberhaften Repertoire. Am Freitag, 30. Oktober, 20 Uhr, kommt er mit seiner abendfüllenden Zaubershow ins KongressZentrum der SHG-Kliniken Völklingen und verspricht einen faszinierenden Abend für die ganze Familie.

Kontakt KongressZentrum Saar Tel. 06898 – 12 12 62 info@kongresszentrum-­ saar.de

KongressZentrum Saar Das Kongresszentrum an den SHG-Kliniken Völklingen bietet Platz für bis zu 350 Personen. Der Rundbau lässt sich bei Bedarf mit Trennwänden in bis zu drei separate Konferenz- und Seminarräume aufteilen. Es gibt eine große mobile Bühne, ausrollbare Bildwände mit Projektoren sowie Vorrichtungen für die Durchführung von VideoKonferenzen. Das großzügig gestaltete Foyer bietet die Möglichkeit für Ausstellungen. Die Räume können auch für externe Veranstaltungen gebucht werden. Nutzer haben die Möglichkeit, ihre Veranstaltung individuell zusammenzustellen. Gastronomische Service­ leistungen können mit der Zentralküche und dem ­„Bistro C4“ vereinbart werden. Möchten auch Sie Ihre Veranstaltung bei uns organisieren? Gerne erstellen wir Ihnen ein Angebot. Wenden Sie sich bitte an: Eventmanagement Susana Carreira Telefon: 06898 – 12 12 62 Fax: 06898 - 12 26 79 E-mail: susana.carreira@ kongresszentrum-saar.de

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Von Kinderbetreuung bis zum Seniorenbegleitdienst Mitarbeiter schätzen die Unterstützung, die sie im klinikeigenen Familienhaus Sterntaler erhalten

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ür Ramona Kiefer ein normaler Arbeitstag: Eben selbst noch in der Kinderbetreuung tätig, spricht sie jetzt mit einer Kollegin aus der Pflege, die nach der Elternzeit wieder in den Beruf einsteigen und ihr Kind im Familienhaus Sterntaler betreuen lassen möchte. Und zwischendrin muss auch noch die spontane Betreuung eines Kindes für den nächsten Morgen organisiert werden – sein Papa, Arzt, muss kurzfristig für einen Kollegen einspringen. Diplom-Pädagogin Ramona Kiefer bietet mit ihrem Team in zwei Großtagespflegestellen in einer renovierten Villa mit einem wunderschönen Garten und in einem Nebengebäude ein Komplettangebot einer flexiblen, bedarfsorientierten Betreuung für Kinder von Mitarbeitern an: von Montag bis Freitag von 05.30 Uhr bis 20 Uhr und an jedem zweiten Wochenende. Und natürlich auch in den Ferien mit besonderen Angeboten. Da fließt manchmal die ein oder andere Träne, wenn die Kinder aus der Betreuung in den Kindergarten wechseln – auch den Eltern fällt das nicht leicht. Denn man kennt und schätzt sich als Kollegen und fühlt sich am Arbeitsort wie eine große Familie.

„Mit unserem Familienservice bieten wir allerdings mehr als Kinderbetreuung“, betont Kiefer und greift das Angebot des Seniorenbegleitdienstes heraus. Unterstützt wird das Team hierbei von der zertifizierten Seniorenbegleiterin Sonja Weber. Ob ein Elternteil zum Arzt begleitet oder auch der Einkauf organisiert werden muss – die Mitarbeiter können bei solchen Aufgaben auf die Seniorenbegleiterin zurückgreifen. Zusätzlicher Vorteil: Mit ihrer Ausbildung als Senioren­sicherheitsberaterin und bei der Nutzung technischer Hilfsmittel in den eigenen vier Wänden (Ambient Assisted Living; kurz AAL) kann ­Sonja Weber auch hier wertvolle Unterstützung anbieten.

„Mit diesem generationenübergreifenden Angebot sprechen wir die Mitarbeiter gezielt in unterschiedlichen Lebensphasen an – sei es in der Zeit, in der man sich um eigene Kinder kümmert oder später Fürsorgeverantwortung für die Eltern übernimmt“, erklärt Weber. Und was ist mit der Kollegin, die aus der Elternzeit zurückkommt? „Bekommt bei uns den Betreuungsplatz für ihren Kleinen und kann dadurch früher wieder in ihren geliebten Beruf einsteigen“, freut sich Ramona Kiefer. Das erleichtert nicht nur ihr den Übergang in den Beruf, sondern auch das Team ist froh, dass die Kollegin zurückkehrt und sie unterstützen kann.

Mitarbeiter gestalten Veränderungen mit Die Personal- und Organisa­tionsentwicklung hat das gute Betriebsklima immer im Auge In den SHG-Kliniken nichts Außergewöhnliches: Führungskräfte, die in moderierten Workshops ein für die gemeinsame Zusammenarbeit in den Kliniken passendes Führungsprofil mit dem Krankenhausdirektorium erarbeiten. „Wir haben hierzu alle Führungskräfte und deren Stellvertreter aus allen Berufsgruppen eingeladen, um möglichst viele Sichtweisen einzubinden", erläutert Oliver Steffen.

Zwei von 250 SHG-Läuferinnen und -Läufern haben Spaß im Ziel!

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ür den Personal- und Organisationsentwickler ist diese Beteiligung von Mitarbeitern für erfolgreiche Entwicklungs- und Veränderungsprozessen entscheidend. „Menschen möchten nicht gestaltet werden, sie möchten mitgestalten“, ist er sich sicher. Diese Beteiligung der Mitarbeiter war auch einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren bei den in den letzten Jahren entwickelten Angeboten rund um das Thema der Vereinbarkeit von Familie, privater Pflege und Beruf. Ein Instrument hierbei: regelmäßige Mitarbeiterbe­ fragungen wie aktuell durch das renommierte Institut Great Place To Work. Ein weiteres Beteiligungsan-

gebot: berufsübergreifende Arbeits- und Projektgruppen, mit denen die Zusammenarbeit aktiv gefördert wird und auch voneinander gelernt werden kann. Aktuelles Beispiel: das Projekt „Gute Schichtarbeit in gesunden Organisationen“, das die Kliniken gemeinsam mit dem Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) in Saarbrücken und weiteren bundesweiten Partnern durchgeführt haben. Entscheidend hierbei: Dinge auch einmal auszuprobieren – wie etwa eine Gesundheitswerkstatt, in der Mitarbeiter aus der Pflege dazu eingeladen waren Vorschläge zu erarbeiten, die ihre Arbeit weiter verbessern können und auch zu ihrem

Wohlbefinden beitragen. In einer Projektgruppe mit Beteiligten aus allen Standorten wird aktuell auch die Einführung einer e-Learning-Plattform vorbereitet, mit der die Mitarbeiter zu jeder Zeit und an jedem Ort die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln. Und da gute Zusammenarbeit auch Möglichkeiten braucht, um sich kennenzulernen, sind gemeinsame Feiern und die Teilnahme an Sportevents ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur. „Beim Dillinger Firmenlauf waren wir mit unserem standortübergreifenden SHG-Team mit mehr als 250 Läuferinnen und Läufern die zweitgrößte Startergruppe“, freut sich Steffen. Und macht sich auf den Weg in die Lounge auf der Terrasse des hauseigenen Bistros. Dort gibt es den ganzen Tag über ein kostenloses Eis – bei über 30 Grad Außentemperatur eine wohltuende Erfrischung.

Erklärvideo Eine Zusammenfassung der Angebote der Kliniken bietet auch das Erklärvideo „Wir halten Ihnen in allen Lebensphasen den Rücken frei – die SHG-Kliniken Völklingen als attraktiver Arbeitgeber“, das auf dem YouTube-Kanal der Kliniken zu finden ist. www.youtube.com/user/ shgklinikenvk/videos


Mensch & Medizin.

E i n K r a n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

Präzise und sicher: die computer-­ assistierte Da Vinci-Chirurgie

Was bei Inkontinenz hilfreich sein kann Chefärzte aus Gynäkologie und Urologie informieren über ein Thema, das noch allzu oft als Tabu angesehen wird

Neben der modernsten Diagnostik des Prostatakarzinoms mittels MRT-gestützter Biopsie verfügen die SHG-Kliniken Völklingen mit „Da Vinci“ über das modernste Operationssystem für die minimal-invasive Chirurgie. Das dreidimensionale System überträgt ein räumliches Bild und ermöglicht dem Operateur eine noch optimalere Sichtkontrolle.

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as da Vinci-System besteht aus zwei Komponenten: einer Steuerkonsole, an welcher Operateur sitzt, und einer am Patienten stehenden, robotischen Operationseinheit. Das System übersetzt die Steuerbefehle des Operateurs in exakte, präzise Bewegungen der Mikroinstrumente und gleicht dabei jede Unruhe oder kleines Zittern aus. Weitere Vorteile sind die große dreidimensionale Beweglichkeit der OP-Instrumente und die zehnfache Vergrößerung in der 3D-Darstellung des Operationsgebiets.

Langjährige Erfahrung Da Vinci-Operationen w ­ erden in der Urologischen Klinik seit Januar 2016 regelmäßig durchgeführt, bislang sind es mehr als 200. Das gesamte Operationsspektrum der robotischen Chi­rurgie wird unter der Leitung von Chefarzt Dr. Frank-Uwe Alles von drei Operateuren bedient. Dr. Alles, der seit 2001 laparo­skopische Prostatektomien – seit 2013 mit 3D-Darstellung des Operationsgebiets – durchführt, gehört bundesweit zu den erfahrensten minimalinvasiv tätigen Operateuren auf

Einsatz des Da Vinci-Systems im OP: Die Mikroinstrumente werden auf das Operationsgebiet am Patienten ausgerichtet und der Operateur am Bildschirm (links) beginnt mit der Feinjustierung. diesem Gebiet. In der Laparoskopie und in der robotischen Chirurgie ist er AusbildungsOperateur und national sowie international im Einsatz.

sich bringen, sind beachtlich: kleinere Operationsnarben, weniger Blutverlust, geringer Schmerzmittelbedarf, schnellere Erholung und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.

„Das Prostatakarzinom in Diagnostik und Therapie erfordert Spezialisten mit Blick auf den ganzen Menschen“, betont Chefarzt Dr. Alles. „­ Bösartige Erkrankungen der Prostata werden heute oft schon im frühen Stadium erkannt. Bei der Entfernung der Prostata mit Da Vinci legen wir besonderen Wert auf den Erhalt des Schließmuskels und – je nach Tumor­ situation – auch auf die Potenz“. Als Routineeingriffe mit dem Da Vinci-Roboter werden

Unser Qualitätsversprechen! Ein starkes Team für Qualität: Gabriele Ebert (Beschwerdemanagement) und Jessica Günther (Leiterin Qualitätsmanagement).

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nser Ziel ist es, Qualität auf höchstem Niveau anbieten zu können. Hierbei spielt die kontinuierliche Optimierung der Behandlungs- und Versorgungsqualität unter Berücksichtigung der Patien­ ten- und Mitarbeiterzufriedenheit eine ganz entscheidende Rolle. Wir sind hierzu optimal mit allen am Prozess beteiligten Personen vernetzt, um für Sie das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Das ist unser Qualitätsversprechen! Und sollten Sie einmal nicht zufrieden sein, so wird sich unsere Beschwerdebeauftragte Frau Ebert gerne darum kümmern, denn Ihre Meinung ist uns wichtig. Telefon: +49 (0)68 98/12-2543 | E-Mail: lub@vk.shg-kliniken.de

Wir lassen unsere Qualität regelmäßig prüfen!

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auch Nephrektomien, NierenTeilresektionen, Nierenbeckenplastiken und Zystektomien angeboten. Die Vorteile, die minimal-invasive OPs mit dem Da Vinci-System mit

s ist uns wichtig unsere Qualität immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und alle Klinikbereiche regelmäßig einer unabhängigen und externen Bewertung zu unterziehen. Wir nutzen hierzu seit fast 20 Jahren das Verfahren der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ), die eine der wichtigsten Zertifizierungen für Gesundheitseinrichtungen darstellt. „Die KTQ-Zertifizierung unterstützt uns darin, unsere gesamten Kliniken und Prozesse kontinuierlich zu prüfen und zu optimieren“, erklärt die Leiterin der Abteilung Jessica Günther. Aber auch viele weitere Auszeichnungen und Zertifikate bescheinigen uns ein hohes Maß an Qualität und Sicherheit sowie Erfolge im Rahmen der Arbeitgeber- und Unternehmensmarke.

chätzungsweise neun Millio­nen Menschen in Deutschland leiden unter Inkontinenz. Aber weniger als die Hälfte gehen mit ihrem Problem zum Arzt. Dabei könnte fast allen geholfen werden ­sagen Dr. Frank-Uwe Alles, Chefarzt der Urologischen Klinik der SHG-Kliniken Völklingen und Gabriele KirchThinnes, Chefärztin der Gynäkologie am Klinikum Merzig. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität der Patienten zu steigern und es ihnen zu ermöglichen, fast vergessene Aktivitäten wieder aufzunehmen. Bei den Infotagen „Weibliche und männliche Inkontinenz“ in Völklingen und Merzig ging es darum, das Thema aus der Tabuzone herauszuholen. Die Fachleute unterscheiden verschiedene Arten der Inkontinenz. Zum einen die Stress- oder Belastungsinkontinenz, bei der beim Husten, Niesen, beim Sport oder bei schweren körperlichen Belastungen unfreiwillig Urin abgeht. Zum anderen ist da die Dranginkontinenz, im Volksmund auch als „Reizblase“ bekannt. Häufig kommen auch Mischformen vor. Eine konservative Behandlung – also ohne Operation reicht häufig bereits aus, die Beschwerden zu lindern oder

sogar ganz zu beseitigen. Beckenbodengymnastik ist dabei das Mittel der ersten Wahl, und zwar bei betroffenen Frauen, wie auch bei den männlichen Patienten. Zudem empfehlen die Ärzte pflanzliche Präparate und bei Frauen eine lokale Östrogengabe. Hilfreich ist oft auch eine Elektrostimulation der Beckenbodenmuskulatur. Relativ neu sind BotoxInjektio­nen in die Blase, die vor allem bei Dranginkontinenz hilfreich sein können, welche allerdings wegen der begrenzten Wirkdauer des Botox von Zeit zu Zeit wiederholt werden müssen. Bleiben die konservativen Methoden erfolglos, kann durch eine kleine Operation ein sogenanntes TVT-Band eingelegt werden. Die Technik gibt es schon seit 20 Jahren und sie hat sich bestens bewährt, erklärt Gabriele Kirch-Thinnes. Ist bei Frauen oft nach der Geburt die Ursache eine Inkontinenz, so ist bei Männern die Entfernung der Prostata nicht selten der Auslöser. Leichte Inkontinenz kann auch bei Männern mit Schlingen und Bändern zuverlässig gebessert werden, wenn die konservativen Maßnahmen versagen. Schwere Fälle werden in der Regel mit Ersatz-Systemen für den Schließmuskel, mit sogennanten Sphinkterprothesen, versorgt.

Klinikübergreifendes Beckenbodenzentrum

Derzeit arbeiten Dr. Frank-Uwe Alles, Gabriele Kirch-Thinnes und Dr. Matthias Schelden, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am SHG-Klinikum Merzig, an der Errichtung eines gemeinsamen, klinikübergreifenden Beckenbodenzentrums. Die Voraussetzungen hierfür liegen vor, ein entsprechender Antrag ist gestellt. Die Zusammenarbeit soll Patienten einen verbesserten Service bieten und den einfachen Wechsel zwischen Inkontinenzfachleuten aus Urologie, Gynäkologie und Chirurgie ermöglichen.

Das Team der Urologie mit Chefarzt Dr. Frank-Uwe Alles (links).

Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) für Patienten mit urologischen Tumoren startet am 1. April

M

it der Ambulanten Spezial­ärztlichen Versorgung (ASV) – Urologische Tumoren – Saar stehen Patienten mit urologischen Erkrankungen, die eine komplexe Chemotherapie oder Behandlung durch unterschiedliche medizinische Fachgruppen benötigen, zukünftig erweiterte Versorgungsmöglichkeiten zur Verfügung. In dem am 1. April startenden Dienst kümmern sich Ärzte-Teams verschiedener Fachrichtungen aus Praxen und Kliniken gemeinsam um die Patienten. Grundlage ist ein interdisziplinäres und multimodales Behandlungskonzept, das Anfang 2019 zusammen mit Professor Dr. ­Michael ­Clemens (Chefarzt der Onkologie und Leiter des onkologischen Zentrums der cts Saarbrücken) und der urologischen Gemeinschafts­ praxis Bewermeier, Jurkat, Schäfer (Saarbrücken)

initiiert und zum 1. Januar 2020 durch den ­erweiterten Landesausschuss Saarland offiziell genehmigt wurde. ASV-Teamleiter ist Chefarzt Dr. Frank-Uwe Alles, Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie der SHG-Kliniken Völklingen, Stellvertreter ist Dr. Harald Bewermeier, GMP Saarbrücken. Info und Kontakt: Sabine Mege SHG-Kliniken Völklingen: asv-urologie@vk.shgkliniken.de und Sarah Lode CaritasKlinikum ­Saarbrücken St. Theresia: s.lode@caritasklinikum.de UrologieChefarzt Dr. Frank-Uwe Alles leitet das ASV-Team.

Regelmäßige Fort­bildungen sichern den Bildungsstand auf hohem Niveau

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egelmäßige Fortbildungen für Mitarbeitende sind nicht nur ein Markenzeichen für Qualität; die Angebote sprechen auch für die Mitarbeiterorientierung des Unternehmens und garantieren den Bildungsstand auf dauerhaft hohem Niveau. Die Abteilung für Interne/Externe Fortbildungen (IEF) an den SHG-Kliniken Völklingen bietet jährlich mehr als 120 Fortbildungen an. Neben Angeboten für Mediziner und Pflegende zeigen auch Gesundheitsprävention und Angebote der lösungsorientierten Kommunikation einen bedeutenden Zulauf.

„Reteaming“ ist eines der gefragten Angebote der Abteilung. Der Wandel in Organisationsstrukturen, die den sich anpassenden Unternehmenszielen Rechnung tragen müssen, fordert Mitarbeitern und Führungskräften einiges ab. Reteaming ist ein lösungs-

orientiertes Programm zum Teamaufbau, zur Gestaltung von Veränderungsprozessen und zur Verbesserung der Arbeitskultur.

Stefanie Krämer leitet die Abteilung für Interne/Externe Fortbildungen.

Am Puls der Zeit.

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Mensch & Medizin.

E i n K r a n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

LVAD-Implantationen in der Herzchirurgie Völklingen als weitere Säule in der Behandlung

Chirurgische „Mehrarbeit“ zum Wohle der Patienten

der schweren Herzinsuffizienz etabliert

Ziel der Bypass-Operation ist die

Kunstherz – Alternative für schwerst herzkranke Menschen linken Herzkammer, um den Körper mit Blut zu versorgen. Über ein Kabel, das zu Batterien außerhalb des Körpers führt, wird die Pumpe ständig mit Energie versorgt.

Patienten, die eine sehr geringe Überlebenschance haben, wird ein mechanisches Linksherzunterstützungsystem (LVAD, „Kunstherz“) eingesetzt. Dieses wird als Dauertherapie oder zur Überbrückung bis zu einer Herztransplantation eingesetzt.

Seit zwei Jahren werden Kunstherzen im HerzZentrum Saar erfolgreich implantiert. Zuvor fast immobile Schwerstkranke können wieder gehen, Treppen steigen, reisen – für die Patienten eine enorme Verbesserung der Lebensqualität. „Durch unser sehr erfolgreiches LVADProgramm gewährleisten wir die wohnortnahe Versorgung dieser wachsenden Patientengruppe“, erklärt der Chefarzt der HerzThorax-Chirurgie, Professor Dr. Ralf Seipelt. „Es ist überwältigend zu sehen, wie die Patienten Lebensqualität und Lebensfreude zurückgewinnen. Das motiviert unser gesamtes Team“.

Das LVAD besteht aus einer magnetisch gelagerten, etwa fünf Zentimeter großen Pumpe, die nahe dem Herzen in den Körper des Patienten eingepflanzt wird. Sie übernimmt die Aufgabe der

Die Betreuung der Patienten endet nicht mit der Implantation des LVAD-Systems. Danach müssen diese Patienten regelmäßig in einer Spezialambulanz betreut werden. Um dies zu gewährleis-

Chefarzt Prof. Dr. Seipelt, LVAD-Koordinatorin Nadine Jenal und Oberarzt Dr. Klaus Urbschat (r.) im Gespräch mit einem Kunstherz-­ Patienten (Gesicht aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes verpixelt)

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ie Zahl der Patienten mit einer schwersten Herzinsuffizienz nimmt in Deutschland stetig zu. Dies liegt vor allem an der gestiegenen Lebens­ erwartung der Menschen. Die Herztransplantation ist nach Ausreizung aller konservativen Maßnahmen der Goldstandard der Therapie der terminalen Herzschwäche. Aufgrund des eklatanten Organspendermangels bekommt die Kunstherzimplantation eine wachsende Bedeutung. Schwerstkranke

ten wurden drei LVAD-Koordinatoren ausgebildet, die sich exklusiv um die Bedürfnisse der Patienten kümmern. Das HerzZentrum Saar verfügt bereits seit längerer Zeit über ein transportables Herzunterstützungssystem (ECMO), das es ermöglicht, nicht transportfähige, kritisch kranke Patienten von anderen Krankenhäusern in den herzchirurgischen OP zu transportieren und einer lebensrettenden Operation zuzuführen.

Schematische Darstellung des Kunstherz-Systems mit der am Herzen implantierten Pumpe und den Batterien als Energielieferanten.

Erfolgreiche Zusammenarbeit im Lungenkrebszentrum

Große Erfahrung der Thoraxchirurgie zählt auch bei Lungenkrebs-OPs

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ährlich unterzieht sich das LungenZentrum Saar mit der Abteilung für Herz- und Thorax­chirurgie (Chefarzt Prof. Dr. Ralf Seipelt, Sektionsleiter Prof. Dr. Hanno Huwer), sowie der Medizinischen Klinik II/ Pneumologie (Chefarzt Prof. Dr. Harald Schäfer) dem Audit durch OnkoZert, einem Organ der Deutschen Krebsgesellschaft. In diesem Rahmen wird die Arbeit der Kooperationspartner, ihre Zusammenarbeit und besonders die Qualität der Arbeit überprüft. Bereits im neunten Jahr in Folge verlieh OnkoZert dem LungenZentrum 2019 erneut den Titel „Zertifiziertes Lungenkrebszentrum“. Dies ist ein Qualitätsnachweis, dem sich das Lungen­

Kardiologie und Herzchirurgie können auf alle Therapieformen der TAVI zurückgreifen

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ie minimal-invasive Transkatheter Aortenklappenimplantation (TAVI) ist bei inoperablen Patienten sowie älteren Patienten mit mittlerem Operationsrisiko eine etablierte Prozedur. Dabei stehen im Wesentlichen zwei Zugangswege zur Verfügung, über die Leistengefäße und über die Herzspitze.

höheres Risiko für den Patienten bedeutet. Dies schafft uns den Freiraum, für jeden Patienten den besten Zugangsweg zu wählen und uns nicht von Zahlenwerken leiten zu lassen. Dies spiegelt sich auch in unseren exzellenten Ergebnissen wider“, so Seipelt.

Entgegen des Bundestrends sind die Zugangswege am HerzZentrum Saar laut Chefarzt Professor Dr. Ralf Seipelt kein Risikofaktor. „Wir können nicht bestätigen, dass die TAVI über die Herzspitze ein

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Am Puls der Zeit.

Foto: Henrie@fotolia

des Herzens Ein Schwerpunkt im HerzZentrum Saar und insbesondere in der Herz-Thorax-Chirurgie liegt in der Behandlung von Patienten mit Durch­blutungsstörungen des Herzens, der sogenannten koronaren Herzerkrankung. „Hierbei liegt der Fokus besonders auf dem langfris­ tigen Erfolg der operativen Behandlung, das heißt ein möglichst langes beschwerdefreies Überleben des Patienten ohne erneute Interven­ tionen zu gewährleisten“, erklärt Chefarzt Professor Dr. Ralf Seipelt.

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ieses wird erreicht durch die bevorzugte Verwendung arterieller Bypass-Gefäße (Grafts), nämlich der Brustwandarterie und mindestens eines zweiten arteriellen Grafts, üblicherweise der Unterarm-Arterie. Des Weiteren wird eine möglichst komplette Wiederherstellung der Blutversorgung des Herzens angestrebt. Das bedeutet eine Überbrückung aller Engstellen an den Herzkranzarterien durch Anlage einer ausreichenden Menge von Bypässen. Diese Philosophie der Herzchirurgie am HerzZentrum zeigt sich auch in dem jährlichen Qualitätsbericht

des Institutes für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen. Laut der bundesweiten Erhebung erhalten die Patienten in der Herzchirurgie am HerzZentrum Saar im Mittel 1,3 Bypässe mehr im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (4,3 gegenüber 3,0 im Bundesdurchschnitt). Diese chirurgische „Mehrarbeit“ pro Patient wird nicht durch die Krankenkassen vergütet, sie führt aber zu einem besseren langfristigen Erfolg. Bei Kontraindikationen gegen eine Herz-Lungen-Maschine wird die Bypass-Operation ohne die Maschine am schlagenden Herzen durchgeführt.

Die Herz- und Thoraxchirurgie

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Mitralklappen-Operation mit kleinen Schnitten

bwohl die Herzmedizin von viel Technik und Maschinen gekennzeichnet ist, liegt allen Mitarbeitern in erster Linie der Mensch am Herzen. Die Patienten werden von erfahrenen Ärzte- und Pflegeteams in 62 Betten (davon 13 Intensivplätze und 7 Überwachungsbetten) rund um die Uhr betreut. „Die Energie, immer am Puls der Zeit zu sein, bringen die Mitarbeiter der Herz- und Thoraxchirurgie gerne auf, da es dem Wohl der Patienten dient“, sagt Chefarzt Professor Dr. Ralf Seipelt. So kann die Herz- und Thoraxchirurgie modernste Technologie einsetzen. Zur adäquaten Patientenversorgung stehen vier Operationssäle, davon ein Hybrid-OP, mit modernster Technik zur Verfügung. Im Anschluss an die Operation werden die Patienten auf der Intensivstation auf höchstem Niveau weiterbehandelt.

Herzchirurgie baut auf minimal-invasive Operationstechniken

Das HerzZentrum Saar in Kürze

Oberarzt Dr. Klaus Urbschat, Chefarzt Prof. Dr. Ralf Seipelt und Prof. Dr. Hanno Huwer vom thoraxchirurgischen Team

Zentrum Saar verpflichtet fühlt. Neben der Art der Leistungen, die wir erbringen, wird auch die Anzahl der Lungenoperationen erfasst und beurteilt. Dass die Anzahl von Operationen sich auf die Qualität auswirkt, d.h. dass eine Klinik, die viele Operationen macht, bessere Ergebnisse erzielt, scheint plausibel, ist aber jetzt auch in Deutschland und speziell für Lungenoperationen wegen Lungenkarzinom nachgewiesen.

langfristige komplette Blutversorgung

Die Thorax­chirurgie des LungenZentrums Saar liegt mit 140 resezierenden Lungenoperationen dabei deutlich über den geforderten 75. Die Ergebnisse belegen von unabhängiger Seite die ausgewiesene Expertise, die in der Thoraxchirurgie des Lungen­Zentrums Saar vorliegt.

tifizierten Lungenkrebszentrum bestens behandelt. Er kann sich glücklich schätzen, wenn wir eine Lungenoperation durchführen können, da hierdurch mit hoher Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist, dass der gesamte Krebs im Körper entfernt werden kann. Sollte sich der Krebs schon zu weit im Körper verteilt haben, ist die Operation nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Neben der konventionellen Operation erfolgen, wenn immer möglich, in unserer Klinik mini­ malinvasive, videoassistierte Eingriffe. Der Operationsroboter DaVinci kommt bei geeigneten Patienten zum Einsatz.

Ein Patient mit einem Lungen­krebs, mit all seinen Ängsten, wird bei uns im zer-

Professor Dr. Ralf Seipelt Chefarzt der HerzThorax-Chirurgie

I

m vergangenen Jahr wurden 360 Patienten isoliert an einer Herzklappe operiert. Davon konnten zwei Drittel über minimal-invasive Operationstechniken durchgeführt werden, so viele wie noch nie. Minimalinvasive Mitralklappen-Opera­ tionen ohne Eröffnung des Brustbeines haben seit 2014 das Portfolio in der Herzchirurgie erfolgreich erweitert. Mittlerweile sind 200 Patienten minimalinvasiv operiert worden. Bei nahezu allen konnte die defekte Herzklappe repariert werden. Der wesentliche Vorteil der Operationsmethode liegt in der

Vermeidung des Brustbeinschnitts. Der Patient ist nach der Operation schneller wieder mobil, hat weniger Schmerzen und es ergibt sich auch ein besseres kosmetisches Ergebnis. „Die minimal-invasive Mitralklappen-Operation ist am HerzZentrum Saar der Standardzugang zur Therapie der schweren Mitralklappeninsuffizienz“, betont Chefarzt Professor Dr. Ralf Seipelt. „Allerdings sind die Anwendungsmöglichkeiten dieser Technik begrenzt, da die Sicherheit des Patienten bei uns an erster Stelle steht“. Welcher Patient für die Methode geeignet ist, wird nach Abschluss aller Voruntersuchungen im Herz-Team besprochen.

Chefarzt Prof. Dr. Ralf Seipelt.

Die Abteilung kann auf einen 3D-Videoturm zur Durchführung der minimal-invasiven Mitralklappenoperation und von Lungenoperationen per videoassistierter Technik (VATS) zurückgreifen. Der Abteilung steht auch das Da Vinci-System zur robotisch assistierten Operation zur Verfügung. Wann immer es möglich ist, wird ein lungenresezierender Eingriff minimalinvasiv per VATS oder robotisch assistiert durchgeführt.

Das HerzZentrum bietet:

Hochmoderne Medizintechnik:

K 3 Intensivstationen für Herzpatienten K Zweibettzimmer als Standard K Komfortzimmer für Wahlleistungspatienten K dezent gestaltete Aufenthaltsräume K ein Internet-Café im Eingangsbereich K schöne Außenanlagen mit Sitzgelegenheiten K engagiertes, kompetentes und freundliches Personal

K vier Operationssäle mit hochmoderner Klimatechnik K ein Hybrid-OP K sechs ­Herzkatheterlabore mit 15 tagesklinischen Plätzen K ein angiologischer Arbeitsplatz K ein elektrophysiologischer Arbeitsplatz K je ein Kard-CT und Kard-MRT K Kardio- und ­pulmologischer Herz- und gefäßchirur­ gischer Funktionsbereich


Mensch & Medizin.

E i n K r a n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

Neue Herzklappe ohne Eröffnung des Brustkorbs

Bei der TAVI-Methode wird die neue Klappe per Katheter eingeführt Die Aortenklappe ist eine der vier Herzklappen, die den Blutfluss ins Herz und aus dem Herzen kontrollieren. Durch die Aortenklappe wird sauerstoffhaltiges Blut aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader gepumpt. Deren Verengung, die so genannte Aortenklappenstenose, ist die häufigste Herzklappenerkrankung. Sie tritt meist im höheren Lebensalter auf, wenn Kalkablagerungen zu einer verminderten Öffnung führen. Dann pumpt das Herz gegen einen erhöhten Widerstand. Dies führt zu einer starken Belastung des Herzens. Die Folgen sind Atemnot, Brustenge, plötzliche Ohnmachtsanfälle und eine Abnahme der Belastbarkeit. Am Ende steht eine deutliche Einschränkung der Lebenserwartung.

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ie einzige wirksame Behandlung der hochgradig verengten Aortenklappe ist der Aortenklappenersatz. Gängig ist der chirurgische Aortenklappenersatz. Er erfolgt in Vollnarkose. Dabei wird der Brustkorb eröffnet und am offenen Herzen operiert, wofür dieses „angehalten“ und der Blutfluss von einer Herz-Lungen-Maschine übernommen wird. Im Durchschnitt brauchen Patienten nach einer solchen OP drei bis sechs Wochen zur Genesung. Das Verfahren ist bewährt, setzt aber voraus, dass die Patienten in einer guten körperlichen Verfassung sind.

Alternative zum chirurgischen Herzklappenersatz Als Alternative zum chirur­ gischen Herzklappenersatz wurde zunächst für inoperable und Hochrisikopatienten eine minimalinvasive Methode (TAVI) entwickelt, die in lokaler Betäubung durchgeführt werden kann. TAVI steht für Trans­catheter Aortic Valve Implantation (transkatheter Aortenklappenimplantation). Bei der neuen Metho-

Dr. Fernando Gatto (Bildmitte) mit dem Team der Herzkatheterlabore. de wird die neue Klappe per Katheter in einer etwa 45-minütigen Prozedur eingeführt. Die Klappenanteile der Prothese bestehen aus tierischem Herzbeutel-Gewebe (Perikard), das auf eine Metallstütze aufgebracht wird. Eng zusammengefaltet wird diese von der Leiste aus über einen Führungsdraht durch die Hauptschlagader in den Bereich der erkrankten Herzklappe vorgeschoben und dort entfaltet und verankert, wobei die ursprüngliche Klappe vom Metallgitter an die Wand der Hauptschlagader gedrückt wird. Neben dem Zugang über die Leistenschlagader kann alternativ ein kleiner Schnitt am linken Brustkorb direkt über der Herzspitze erfolgen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode muss bei der TAVI der Brustkorb nicht eröffnet und der Patient nicht an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Sogar das Herz schlägt während des gesamten Eingriffes weiter. Im letzten Jahrzehnt hat sich die TAVI bei Patienten mit Begleiterkrankungen und daraus resultierend hohem herzchirurgischen OP-Risiko zu

einer erfolgreichen Therapie­ option bei der Behandlung der schweren Aortenklappenstenose entwickelt. Aktuelle Studienergebnisse zeigen sogar, dass die TAVI-Methode bei Patienten ohne besonders erhöhtes OPRisiko genauso gute Ergebnisse erzielt wie der offene Eingriff.

Herzchirurgen und Kardiologen entscheiden gemeinsam Da in den vergangenen Jahren die TAVI-Methode meist bei älteren Patienten oder solchen mit erhöhtem Operationsrisiko angewandt wurde, fehlen uns Langzeitdaten über die Haltbarkeit der TAVI-Herzklappen jenseits von zehn Jahren. Die Frage, welches Verfahren zur Behandlung der Aortenklappenstenose für welche Patienten das geeignetste ist, wird in unserem HerzZentrum im HeartTeam zwischen Herzchirurgen und Kardiologen diskutiert. Nach der Implantation einer TAVI wird in der Regel eine Anschlussheilbehandlung durchgeführt. Medikamentös muss das Blut mit Aspirin und für kurze Zeit zusätzlich mit Clopidogrel verdünnt werden,

Berliner Kardiologenkongress blickte nach Völklingen

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ei der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Berlin haben die dort versammelten Fachärzte auch einen Blick nach Völklingen geworfen. Per Videoübertragung konnten sie live an einer Herzkatheteruntersuchung aus einem Herzka-

theterlabor des HerzZentrums Saar der SHG-Kliniken Völklingen Anteil nehmen. Dabei konnten die Kongressteilnehmer das Implantieren eines Stents bei einer hochgradigen Verengung eines Herzkranzgefäßes bei einem

Patienten mit einer Zuckererkrankung direkt mitverfolgen. Durchgeführt wurde der Eingriff vom Leiter der Herzkatheterlabore und geschäftsführenden Oberarzt der Kardiologie, Dr. ­Fernando Gatto, seinem ­Stellvertreter Dr. Stephan W ­ atremez und ihrem Team. Das bei der Übertragung aufgezeichnete Video soll jetzt auch für Fort- und Weiterbildungszwecke der DGK Verwendung finden.

Dr. Fernando Gatto führte mit seinem Team den live in die Bundeshauptstadt übertragenen Eingriff durch.

um Blutgerinnsel zu vermeiden. Besteht aufgrund einer anderen Grunderkrankung (z.B. Vorhofflimmern) bereits die Indikation zur Blutverdünnung mit Marcumar oder Ähnlichem, wird damit auch weiterbehandelt. Nach einer TAVI werden regelmäßige echokardiographische Verlaufskontrollen empfohlen (nach einem Monat sowie nach einem Jahr, danach jährlich). Dr. Fernando Gatto Leiter Herzkatheterlabore

Herzschwäche – was zu tun ist Bei einer Herzschwäche ist das Herz nicht (mehr) in der Lage, genügend Blut durch die Adern zu den Körperorganen und -geweben zu pumpen. Die Organe werden nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt und funktionieren nicht mehr richtig. Der Fachbegriff für Herzschwäche ist Herzinsuffizienz. K Anzeichen einer Herzschwäche können sein, dass man sich nicht mehr richtig konzentrieren kann, das Gedächtnis nicht mehr gut funktioniert und die Sprache verändert ist. Am häufigsten kommen die Symptome jedoch von der Lunge her und äußern sich als Luftnot. Zum einen wird die Lunge dann nicht richtig durchblutet, zum anderen staut sich dort das Blut, da das Herz es nicht schnell genug weiterpumpt. K Die Feststellung einer Herzschwäche geschieht heute mittels Ultraschall. Es gibt neuerdings auch einen Laborwert, der auf eine Herzschwäche hinweist (BNP-Wert und nt-pro-BNPWert). Je höher der Wert, umso schwächer das Herz. K Der häufigste Grund für eine Herzschwäche ist ein nicht oder nicht gut behandelter Bluthochdruck. Nach Jahren der Mehrbelastung geht das Herz oft in die Knie. Der zweithäu-

figste Grund ist eine Durchblutungsstörung des Herzens, so etwa nach Herzinfarkten. Durch den Herzinfarkt stirbt ein mehr oder weniger großer Teil des Herzmuskelgewebes ab. K Die Behandlung erfolgt zunächst medikamentös. Es gibt verschiedene Gruppen von Medikamenten, mit denen sich eine Herzschwäche bessern lässt. In jeder Gruppe gibt es Medikamente, die ähnliche Wirkungen haben. Es ist nicht selten, dass man wegen Nebenwirkungen auf ein anderes Medikament wechseln muss. K Was man selbst tun kann? Wichtig ist, dass sich der ­Patient jeden Tag um die gleiche Uhrzeit und immer in der gleichen Kleidung wiegt und das Gewicht notiert. Bei einer raschen Gewichtszunahme handelt es sich oft um Wasseransammlungen im Körper, die sich bei Herzschwäche gerne einstellen. Am einfachsten sind sie an den Beinen durch Fingerdruck nachweisbar. K Mit Belastung, gar Überlastung ist bei der Herzschwäche Vorsicht geboten. Nichts tun ist aber auch nicht richtig. Die körperliche Belastung muss sich nach dem Ausmaß der Herzinsuffizienz richten. Ausdauertraining ja, aber in Maßen und vorher mit dem Arzt besprechen.

Über 50 und akute Brustschmerzen, was ist zu beachten? Mal Warnung, mal Alarmsignal: Vom Unterschied zwischen der stabilen und instabilen Angina Pectoris

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kut einsetzende Brustschmerzen sorgen besonders bei Menschen über 50 für Angst vor einer ernsthaften Durchblutungsstörung des Herzens. Die typischen Beschwerden, der Mediziner spricht von Angina Pectoris, sind häufig dumpfe, einschnürende oder drückende, teilweise brennend empfundene Schmerzen im Brustkorb infolge einer unzureichenden Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff. Teilweise strahlen diese Beschwer­den in andere Körperregionen aus, wie Arme, Unterkiefer, Oberbauch oder Rücken. Häufigste Ursache der Brustenge ist eine Herzgefäßerkrankung, die sogenannte koronare Herzerkrankung. Aufgrund von Gefäßablagerungen (Arteriosklerose) kommt es zu einer Verengung der Herzkranzgefäße. Wird hierdurch in bedeutsamem Ausmaß die Durchblutung vermindert, wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut und damit Sauerstoff versorgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine bedeutsame Gefäßverengung vorliegt, steigt mit dem Vorliegen von Risikofaktoren wie etwa Bluthochdruck, Diabetes, erhöhten Cholesterinwerten oder Nikotinkonsum. Mit Vermeidung oder Verringerung der Risikofaktoren kann jeder selbst noch etwas gegen eine drohende Gefäßverengung tun. Reicht das nicht aus, ist

ä­ rztliches Handeln durch medi­ kamentöse Therapie gefragt. Für das weitere therapeutische Vorgehen ist die Unterscheidung zwischen einer stabilen gegenüber einer instabilen Angina Pectoris bedeutsam. Von einer stabilen Angina kann ausgegangen werden, wenn zuvor gleiche Beschwerden aufgetreten sind und erneut ausgelöst werden können, etwa durch Anstrengung, psychischem Stress, Kälte oder üppige Mahlzeiten. Üblicherweise können sich die Symptome durch Ruhe oder unter Anwendung von Medikamenten wie etwa Nitrospray binnen weniger Minuten wieder vollständig rückbilden. Im Unterschied dazu ist die instabile Angina Pectoris durch eine Zunahme von Intensität oder Dauer der Beschwerden gekennzeichnet. Damit ist jeder erstmalig auftretende Angina Pectoris-Anfall auch in der Ruhe als Zeichen der Instabilität zu werten. Dann ist eine umgehende weiterführende Diagnostik erforderlich, besonders wenn Schmerzen trotz Anwendung von kurzfristig wirksamen Medikamenten wie Nitrospray über mehr als 20 Minuten anhalten, denn in diesem Fall könnte es sich um einen akuten Herzinfarkt handeln. Der Patient klagt typischerweise über starke Schmerzen hinter dem Brust-

bein oder im linken Brustbereich, oft begleitet von Atemnot, Beklemmung und Angst. Bei Frauen treten gehäuft gar unspezifische Beschwerden wie Schwindel und Erbrechen auf. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen das Symptom Brustschmerz verursachen kann, wobei kardiale Ursachen aufgrund Häufigkeit und mitunter ­schwerwiegender Konsequenzen in erster Linie erfasst oder ausgeschlossen werden müssen. Dr. Markus Müller Oberarzt Notaufnahmestation, Chest pain unit

Am Puls der Zeit.

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Mensch & Medizin.

E i n K r a n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

Im Einsatz gegen Arteriosklerose und Gefäßverschlüsse Die Angiologie im HerzZentrum Saar ist rund um die Uhr für die Patienten da

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ie Angiologie befasst sich mit der Entstehung, Dia­ gnose, Therapie, Rehabilitation und Prävention von Gefäß­ erkrankungen. Dazu zählen Erkrankungen der Venen, der Arterien, der Lymphgefäße und Gefäßmissbildungen. In den SHG-Kliniken Völklingen wird die zum Fachbereich Kardiologie gehörende Abteilung von Oberarzt Christoph Mailänder geleitet. Assistenzärztinnen sind Dr. Jennifer Wolf und Dr. Jasmin Saar. Eine der häufigsten arteriellen Erkrankungen ist die Arteriosklerose der Beinarterien, ebenso Erkrankungen der Arterien am Hals. Arterienverkalkungen im Halsbereich können sich neurologisch bemerkbar machen und das Schlaganfallrisiko deutlich erhöhen. Die Angiologie befasst sich intensiv mit diesen Krankheitsbildern und der medizinischen Maßnahmen. Ebenso gehören Erkrankungen der Darmarterien, der Bauchschlagader und auch Erkrankungen der Nierenarterien zum Aufgabengebiet. Die häufigste Erkrankung der Venen sind die Krampfadern (Varikose). Um die lebensbedrohlichen Lungenembolien zu vermeiden, ist hierfür besonders die Thrombosediagnostik von großer Bedeutung. Erkrankungen der Venen können relativ weitreichend sein und werden in der Angiologie intensiv

operativ – interdisziplinär mit der gefäßchirurgischen Abteilung unter Chefarzt Dr. Dr. Lütfü Demircan abgestimmt. Meist können ­Kathetereingriffe nach Aufklärung und mit Einverständnis des Patien­ ten noch in gleicher Sitzung vorgenommen werden. Oberarzt Christoph Mailänder, hier bei der Untersuchung eines Patienten, leitet die Angiologie-Abteilung. und speziell diagnostiziert und medizinisch therapiert. Die Angiologie ist zudem für die medizinische Bewertung von Angiodysplasien spezialisiert. Angiodysplasien sind Gefäßmissbildungen der Venen, Arterien und Lymphgefäße. Analog zu den 24 Stunden-Bereitschaftsdiensten der Katheterlabore besteht ein ständiger Bereitschaftsdienst zur Behandlung akuter Gefäß­ verschlüsse. Die Angiologie verfügt über invasive und nicht-invasive Untersuchungsverfahren mit dem Schwerpunkt der angiographischen Darstellung zur genauen Beurteilung einer Gefäßerkrankung. Hierfür steht eine hochmoderne Angiographieanlage bereit. Diese ermöglicht optimale Aufnahmetechniken sowie die Möglichkeit einer CO2Angiographie bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, welche ohne Kontrastmittel durchgeführt werden kann. Die Rotationsangiographie

ermöglicht eine dreidimensionale Darstellung der Gefäße. Im unmittelbaren Anschluss an die Gefäßdarstellung wird das für den Patienten optimale Vorgehen – konservativ, medikamentös, interventionell oder

Die Angiographie bietet eine optimale Diagnostik und ist meist risikoärmer als eine Operation und kann mehrfach wiederholt werden. Es ist keine Narkose erforderlich und der Krankenhausaufenthalt ist meist kurz. Bei aufwendigen Prozeduren ist eine Überwachung auf der Intensivstation üblich.

Leistungsspektrum Angiologie Konventionelle Angiologie: K Farbdoppleruntersuchungen aller Gefäße, 3DVaskulärer Ultraschall K Laufbanduntersuchungen K Konservative Therapie von Gefäßerkrankungen K Messung des Knöchel-­ Arm-Index K Kapillarmikroskopie K TCPO2-Messungen der Extremitäten K PPG-Messung K Wundversorgung durch speziell ausgebildetes Personal Interventionelle Angiologie: K Stentimplantationen und Ballonaufdehnung von

Gefäßverengungen, Implantation von Stents in Aneurysmata (krank­ hafte Gefäßerweiterung) K Lokale Lyse-Behandlung bei akuten Gefäßverschlüssen K Einsatz innovativer Thrombektomie-/ Atherektomiesysteme, Laserangioplastie K Coil- und Flüssigkeitsembolisationen K CO2-Angiographie K Prostataarterienembolisation K Intravaskulärer Ultraschall K Vena-Cava-Syndrome, Venöse Interventionen (Beckenvenenstents)

Leben mit dem Herzschrittmacher – normal und unbeschwert

Damit das auch so ist, müssen die Träger einige wichtige Dinge beachten Ein Herzschrittmacher wird zur Behandlung von langsamen Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Er überwacht den Herzrhythmus und regt das Organ zum schnelleren Schlagen an. Um die sichere Funktion des Gerätes zu gewährleisten, müssen die Patienten einige wichtige Punkte beachten.

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n den ersten sechs bis acht Wochen nach der Operation ist es wichtig, sich körperlich zu schonen, damit die Wunde richtig heilen und die Schrittmachersonden im Herz korrekt einwachsen können. Insbesondere sollten Patienten den Arm der operierten Seite nicht über Schulterhöhe anheben und auch schweres Heben vermeiden.

Regelmäßige Kontrollen Um eine optimale Schrittmacherfunktion zu gewährleisten, werden entweder im behandelnden Krankenhaus oder beim niedergelassenen Kardiologen regelmäßige Kontrollen des Gerätes durchgeführt. Sechs Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt

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Am Puls der Zeit.

Dr. Edith Maria Hoffmann arbeitet als Assistenzärztin in der Sektion Rhythmologie.

in der Regel die erste Schrittmacherkontrolle. Wenn alles in Ordnung ist, finden die weiteren Kontrollen etwa ein bis zweimal jährlich statt. Das Gerät kann auch anzeigen, ob es in der Zwischenzeit Herzrhythmusstörungen gab. Die Batterie des Herzschrittmachers hält in der Regel acht bis zehn Jahre. Ein Wechsel des Energieträgers ist im Vergleich zum Einbau des Herzschrittmachers ein kleinerer Eingriff, da dessen Sonden bei guten Messwerten im Herzen verbleiben können und nicht neu gelegt werden müssen.

Bei der Entlassung erhalten die Patienten einen Herzschrittmacherausweis, den sie immer bei sich tragen und vor Untersuchungen oder Operationen vorzeigen sollten. Unter Umständen sind hierbei besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Die meisten medizinischen Verfahren wie Röntgenuntersuchungen, Mammographien oder Ultraschalluntersuchungen sind problemlos möglich und haben keine Auswirkungen auf die Funktion des Herzschrittmachers. Einige wenige Verfahren können jedoch die Funktion des Schrittmachers beeinflussen. Hierzu zählen beispielsweise eine Strahlentherapie oder eine Kernspintomographie (MRT).

dies ein Zeichen einer Thrombose sein. Bei Verdacht auf eine Funktionsstörung des Schrittmachers sollte sofort eine Kontrolle durchgeführt werden. Sofern aus medizinischen Gründen keine Einwände bestehen und der Patient sich gut fühlt, kann er wieder an nahezu allem, was Spaß und Freude bereitet, teilnehmen und ein normales, unbeschwertes Leben führen. Die meisten Patienten können dann auch wieder ihren Beruf ausüben und der Alltag zu Hause und in der Freizeit kann seinen gewohnten Gang nehmen. Haus- und Gartenarbeit, Wandern, Schwimmen oder andere Hobbys sind wieder möglich.

GefäßZentrum auf Wachstumskurs Seit 2015 gibt es unter der­ Leitung von Chefarzt Dr. Dr. Lütfü Demircan die Klinik für ­Gefäßund Endovaskularchirurgie. Demircan ist Facharzt für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie und endovaskulärer Spezialist. Seine Erfahrung und sein Können haben dazu beigetragen, das Behandlungsspektrum der SHG-Kliniken Völklingen um die Therapie der großen Gefäße – vor allem im Brustkorb – zu erweitern.

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as GefäßZentrum, das im Bereich der großen Gefäße überregional aktiv ist, arbeitet interdisziplinär mit der Kardiologie, der Angiologie und der Radiologie zusammen. Neben der konventionellen Versorgung von Patienten mit Gefäßerkrankungen setzt Dr. Demircan besonders auf weniger invasive Eingriffe mittels interventioneller und endovaskulärer OP-­Methoden. Insgesamt wurden in der Zwischenzeit über 400 Operationen an der Aorta (Ascendens, Arcus, Descendens und abdominell) erfolgreich durchgeführt.

Dr. Dr. Lütfü Demircan ist Facharzt für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie und endovaskulärer Spezialist.

Kooperationspartner der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie sind das SHGKlinikum Merzig (Chirurgie, Neurologie), Diakonie Klinikum Neunkirchen (Innere) und Facharztpraxen in Saarbrücken (Venenheilkunde) und Neunkirchen (Angiologie/Kardiologie).

Leistungsspektrum GefäßZentrum Medizinisches Leistungsspektrum K Erkrankungen der erweiterten oder verengten Brust-, Bauch-, Beckenund Beinschlagader K Erkrankungen der Halsschlagader K Erkrankungen der ­Venen und Lymphgefäße K Vorbereitung zur Dialyse K Chronische Wunden Therapeutisches Leistungsspektrum K Eingriffe an arteriellen Gefäßen (chirurgisch, interventionell, hybrid) K Verengung der Halsschlagader

Geräte sind gut abgesichert Moderne Herzschrittmacher sind gegen äußere Störungen sehr gut abgesichert, auch gegen nahezu alle elektrischen Alltagsgeräte. Bei elektrischen Handgeräten wie Smartphones wird ein kleiner Sicherheitsabstand empfohlen. Von Magneten und Elektrowerkzeugen wie etwa Bohrmaschinen oder elektrischen Gartengeräten sollte man einen Mindestabstand von einer Armlänge zum Schrittmacher einhalten.

K Erweiterung der Hauptschlagader von der Brust bis zum Becken (TAA, BAA) K Schaufensterkrankheit (pAVK) Eingriffe am Venenund Lymphsystem Tiefe (Phlebothrombose) und oberflächliche (Thrombophlebitis) Venenthrombose Krampfaderentfernung (auch ambulant), Verödung (Sklerosierung, ambulant) und Radiofrequenz (RFITT). Hämodialysezugänge K Shuntanlage K Verweilkatheter (auch ambulant) K Wundmanagement Im Einzelfall ist es immer gut, sich vorher zu informieren, so etwa vor Reisen ins Ausland. Spezielle Warnhinweise und Warnschilder gilt es unbedingt zu beachten. Am Flughafen sollte man die Kontrollschleusen nicht einfach passieren und sich auch nicht mit einem Handmetalldetektor untersuchen lassen, sondern zunächst seinen Schrittmacherausweis vorzeigen, damit womöglich eine gesonderte Kontrolle stattfinden kann. Dr. Edith Maria Hoffmann

Komplikationen sind selten Komplikationen nach einer Herzschrittmacheroperation sind selten. Dennoch kann es zu einer Infektion kommen, die sich etwa durch Rötung, Schwellung, Überwärmung oder ungewöhnliche Schmerzen im Bereich des Schrittmachers bemerkbar macht. Dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Kommt es zu einem Anschwellen des Armes auf der operierten Seite, kann

So groß – oder so klein – ist ein Herzschrittmacher, der Patienten eingesetzt wird.

Das Röntgenbild eines menschlichen Oberkörpers. Links ist der Herzschrittmacher gut zu sehen.


Mensch & Medizin.

E i n K r a n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

Ein Brief an Präsident Sarkozy brachte den Durchbruch Hilfreiche Wegbereiter: Wie der Förderverein des HerzZentrums Saar die grenzüberschreitenden Initiativen der SHG-Kliniken Völklingen unterstützte

Gabriele Haser: Die frühere Verwaltungsdirektorin bat zusammen mit Kardiologie-Chefarzt Dr. Cem Özbek bei Nicolas Sarkozy um Hilfe.

Karin Mertens kümmert sich um das stetige Vorankommen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Schon seit 2002 hatten Kardiologie-Chefarzt Dr. Cem Özbek und Oberarzt Dr. Wolfgang Bay mit dem französischen Arzt und Studienkollegen Dr. Roman nach Möglichkeiten gesucht, akute Herzinfarktpatienten aus der französischen Grenzregion im nahegelegenen HerzZentrum Saar der SHG-Kliniken Völklingen behandeln zu lassen. Ihnen sollte der weite Weg zu Kliniken nach Metz oder Nancy erspart werden.

2005 wurde dann ein Rahmenabkommen über die grenzüberschreitende Kooperation im Gesundheitsbereich zwischen der Bundesregierung und der französischen Regierung unterzeichnet, das 2007 in Kraft trat. Auf dieser Basis konnte 2008 eine Zusammenarbeit der Rettungsdienste als Voraussetzung für den Transport von Notfallpatienten aus Frankreich nach Völklingen vereinbart werden. Aber es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Zusammenarbeit im Krankenhausbereich geklärt.

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ie ersten intensiven Gespräche mit dem Ziel einer Kooperation fanden mit Unterstützung des Fördervereins zunächst mit der Klinik in Freyming-Merlebach statt. Beide Partner waren guten Willens, aber Politik und Krankenkassen konnten oder wollten zunächst keinen Handlungsrahmen dafür finden. Geprüft wurden mehrere Möglichkeiten der Zusammenarbeit, beispielsweise im Bereich Sterilisation, Medikamentenbelieferung, Nuklearmedizin oder Unterstützung durch die Ärzte des HerzZentrums. Es konnten aber – auch auf Grund der inzwischen stattfindenden Umstrukturierung des Krankenhauses Freyming-Merlebach – keine Kooperationslösung gefunden werden.

Zwar gab es 2005 ein Interreg-Projekt, aber es blieb zunächst ohne Konsequenzen. Es gab Gespräche auf der französischen Seite und auf der deutschen Seite zwischen den beteiligten Stellen. Insbesondere ist das Gespräch im Frühjahr 2007 von Vertretern des Fördervereins mit Ministerialrat Roland Mertens vom Gesundheitsministerium zu erwähnen. Es wurde klar, dass nur die konsequente und kontinuierliche Verfolgung des Ziels Erfolg haben konnte. So entschied der Förderverein – in Abstimmung mit der Verwaltungsspitze der SHG-Kliniken Völklingen – Karin Mertens, die

zuvor das genannte InterregProjekt maßgeblich geleitet hatte, speziell für diese Aufgabe einzustellen und für ein Jahr die Personalkosten zu übernehmen. Während dieser Zeit arbeitete und unterstützte sie auch das französische Krankenhaus, um die Kooperation voran zu bringen. Danach wurde sie in den Stellenplan der SHG-Kliniken Völklingen übernommen. Seit diesem Zeitpunkt gibt es im HerzZentrum Saar bis heute diese Stelle mit der Aufgabe, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit voran zu bringen.

Bei der Feier der ersten fünf Kooperationsjahre 2018 waren sich alle Beteiligten einig in der Einschätzung: Eine Vereinbarung ganz im Sinne und zum Wohle der Patienten in der Grenzregion. Durch den Besuch einer Fördervereinsdelegation im „Hopiteaux de Sarreguemines“ im letzten Jahr wollten wir unser Interesse an der intensiven und inzwischen seit über zehn Jahren bestehenden Kooperation mit der dortigen Krankenpflegeausbildungsein-

Es gab dann noch verschiedene erfolglose Versuche, Kooperationsvereinbarungen im Bereich Kardiologie abzuschließen, bis mit einem Brief von Chefarzt Dr. Cem Özbek und der damaligen Verwaltungsdirektorin Gabriele Haser an den damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy der Durchbruch

richtung unterstreichen, aber auch das große Interesse an einer Einbindung der Saargemünder Krankenhäuser in die grenzüberschreitende Kooperation betonen. Mit unserem Programm zur Übernahme finanzieller Aufwendungen für Anerkennungs- und Bewerbungskosten für die Absolventen der Krankenpflegeausbildung in Sarreguemines sind wir vom Regionalverband Saarbrücken im Rahmen des Förderprojekts GrenzRegion in diesem Jahr ausgezeichnet worden. Damit konnten mehrere zweisprachige Pflegekräfte für das HerzZentrum Saar gewonnen werden.

Gelebte Kooperation: Saargemünder Pflegestudenten beim ­Informationstag in Völklingen.

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Name

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Vorname

Straße / Nr. PLZ / Ort Geburtsdatum

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Eintrittsdatum

E-Mail-Adresse Einzelmitgliedschaft 36 € / Jahr Familienmitgliedschaft 2 Pers. 41 € / Jahr Hiermit ermächtige ich die Gesellschaft zur Förderung des HerzZentrums Saar e. V. den o. g. Mitgliedsbeitrag von meinem Konto abzubuchen.

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Kontoinhaber BIC

Ausschneiden, in einen Briefumschlag stecken und an die angegebene Adresse schicken. Oder an der Rezeption im Krankenhaus-Foyer abgeben.

Von Heiner Bleckmann, Karin Mertens und Gabriele Haser

Zuletzt wurde die Anschaffung eines zweiten kabellosen Ultraschall-Geräts ermöglicht „Gutes tun, damit andere Gutes tun können“ ist der Leitspruch der Gesellschaft zur Förderung des HerzZentrum Saar e.V. Seit seinen Anfängen hat das HerzZentrum der SHG-Kliniken Völklingen in den Mitgliedern des Fördervereins aktive Begleiter und Mitstreiter. Gegründet wurde der Verein mit dem Ziel, das Zentrum in ideellen, wissenschaftlichen und technischen Bereichen finanziell zu unterstützen. Etwa durch Patientenseminare, finanziellen Beistand bei der Anschaffung medizinischer Geräte oder durch die Beteiligung an Forschungsvorhaben. Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist dem Verein, der sich aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert, ein Anliegen. as 1992 mit elf Gründungsmitgliedern begann, ist seither zu einer über 400-köpfigen Gemeinschaft angewachsen. Eine der außenwirksamsten Aktivitäten des gemeinnützigen Vereins, dessen Vorstandsmitglieder alle ehrenamtlich tätig sind, ist die Mitfinanzierung von Info-Tagen für Patienten, Angehörige und Interessierte. Die „Patientenseminare“ finden zweimal im Jahr bei freiem Eintritt statt. Die Mitglieder erhalten hierfür regelmäßig eine Einladung. Zweimal im Jahr bekommen sie auch das „Herzblatt“, die Zeitschrift des Fördervereins. Unlängst hat der der Verein aus den Beiträgen und Spenden seiner Mitglieder dem HerzZentrum die Anschaffung eines zweiten, 24 000 Euro teuren Ultraschallgeräts zur Punktion von Venen und Arterien ermöglicht. Derartige Untersuchungen sollen nach den medizinischen ­Leitlinien der Fachgesellschaft nur noch ultraschallge­ steuert durchgeführt werden.

Unterschrift

Für Ihre Zahlung erhalten Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung.

Es ist schön zu erleben, dass die großartige und von unserem Verein unterstützte Pionierarbeit und Wegbereitung des Herz­Zentrums Saar auf dem Gebiet der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung nun nach 17 Jahren zum Erfolg geführt hat.

Förderverein kontinuierlich für das HerzZentrum Saar im Einsatz

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Gesellschaft zur Förderung des HerzZentrums Saar e.V. SHG-Kliniken Völklingen Sekretariat Verwaltungsdirektion Richardstraße 5–9 66333 Völklingen

erzielt werden konnte. So kam es 2013 zur Vereinbarung zwischen der Kardiologie der SHG-Kliniken Völklingen und der französischen nationalen Krankenkasse, der Regionalagentur für das Gesundheitswesen Lothringens (ARS) und dem Krankenhaus Forbach. Im Vertrag wurde einerseits die Möglichkeit der Versorgung akuter Herzinfarkte aus Frankreich im HerzZentrum Saar und andererseits die Beteiligung von kardiologischen Fachärzten an den Diensten der kardiologischen Intensivstation des Krankenhauses Forbach vereinbart, was seit dieser Zeit auch so umgesetzt wird.

2008 wurde eine Praktikumsvereinbarung mit der Krankenpflegeausbildungseinrichtung IFSI in Sarreguemines abgeschlossen. Nach Abschluss der Ausbildung entschieden sich auf Grund dieser Vereinbarung einige Absolventen auch im HerzZentrum Saar zu arbeiten. Eine wichtige Voraussetzung, um französischsprachige Patienten betreuen zu können.

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Ja, ich möchte Mitglied werden!

Freude über das erreichte Ziel: Dr. Cem Özbek und Gesundheitsministerin Monika Bachmann bei der MOSAR-Unterzeichnung in Forbach.

Ein weiterer Meilenstein der grenzüberschreitenden Kooperation ist die kürzlich auf saarländischer Regierungsebene und der Ebene Région Grand Est unterzeichnete MOSAR Vereinbarung. Demnach können Versicherte der Grenzregion Regionalverband Saarbrücken und die beiden Gemeinden Gersheim und Mandelbachtal sowie auf der französischen Seite die Gemeinden des Ostmoselverbunds, darunter Forbach und Sarreguemines, ohne vorherige Genehmigung Leistungen in teilnehmenden Krankenhäusern in Anspruch nehmen. In einem ersten Schritt bezieht sich das auf die Bereiche Kardiologie und Neurochirurgie. Auf franzö­ sischer Seite sollen dann Leistungsbereiche wie Nuklearmedizin und Rehabilitation folgen.

Das vom Förderverein voll finanzierte Gerät ist insofern

einzigartig, als der Schallkopf ohne Kabel über Funk mit der Zentraleinheit verbunden ist. Damit gibt das Gerät dem Arzt die größtmögliche Freiheit bei der Untersuchung der Gefäße. Der Arzt kann das Gerät also selbst frei einsetzen. Damit können Zeitverzögerungen bei der Einleitung von Eingriffen vermieden und eine höchstmögliche Patientensicherheit gewährleistet werden. Die Anschaffung eines zweiten Geräts war wegen der hohen Patientenzahl notwendig geworden. Ein guter Draht ins HerzZentrum ist allen wichtig, so kommen die Mitglieder auch in den Genuss gesonderter Fachinformationen und persönlicher Beratungsgespräche. Wer den Förderverein unterstützen möchte, kann dies gerne mit einer Spende tun (Förderverein HZS, IBAN: 70590501010016568883; BIC SAKSDE55XXX). Neue Mitglieder sind stets willkommen. Mehr unter www.foerdervereinherzzentrum-saar.de Am Puls der Zeit.

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Mensch & Medizin. Vorhofflimmern: Wann eine Katheter-­ Ablation sinnvoll erscheint

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orhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der die Vorhöfe des Herzens ungeordnet kontrahieren und nicht mehr zum normalen Herzschlag beitragen. Es tritt ein unregelmäßig empfundener Puls auf. Während das Vorhofflimmern bei manchen Patienten unbemerkt bleibt, klagen andere über vielfältige Symptome von Müdigkeit oder Herzrasen hin bis zu kurzen Ohnmachtsanfällen. Da sich während der Abwesenheit einer geordneten Vorhofkontraktion im Vorhof leicht Blutgerinnsel bilden können, ist die Krankheit mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden und entsprechende Symptome sollten ärztlich abgeklärt werden. Ablation versus medikamentöse Therapie Nach sorgfältiger Abwägung aller Faktoren entscheidet der Kardiologe, ob für den individuellen Fall eine Ablation oder medi­ kamentöse Therapie sinnvoll ist. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass der Erfolg einer Ablation beim Vorhofflimmern stark vom Zeitpunkt der Ablation abhängt. Wird diese zu einem frühen Zeitpunkt, d.h. nach wenigen sporadisch auftretenden Vorhofflimmerepisoden durchgeführt, so scheint der Erfolg hoch zu sein. Leidet ein Patient schon lange unter länger anhaltendem Vorhofflimmern, so sind die Erfolgsaussichten einer Ablation oft gering und eine medikamentöse Therapie kann dann sinnvoller sein. Elektrophysiologische Untersuchung und Ablation Bei einer elektrophysiologischen Untersuchung schiebt der behandelnde Kardiologe dünne Katheter von der Leiste bis ins Herz vor, um mithilfe an den Katheterspitzen befindlicher Elektroden ein EKG aus dem Inneren des Herzens aufnehmen zu können. Dadurch kann der Ursprungsort von Herzrhythmusstörungen häufig genau lokalisiert werden. In vielen Fällen ist es möglich, mithilfe eines speziellen Ablationskatheters das für die Rhythmusstörungen verantwortliche Gewebe zu veröden und den Patienten somit dauerhaft zu heilen. Beim Vorhofflimmern entsteht das fehlerhafte Signal häufig in den Lungenvenen, sodass es sinnvoll sein kann, diese m ­ ithilfe einer Ablation zu isolieren. Diese Behandlung wird auch als Pulmo­nalvenenisolation bezeichnet. Aufgrund des erhöhten Risikos der Bildung von Blutgerinnseln während Vorhofflimmerepisoden ist es manchmal nötig, dass Patienten eine Antikoagulationstherapie erhalten, um die Bildung von Blutgerinnseln und die daraus entstehende Gefahr von Schlaganfällen und Embolien zu vermindern. Ebenfalls wird nach erfolgter Ablation normalerweise für einen begrenzten Zeitraum eine Antikoagulationstherapie verordnet. In Völklingen 250 Abla­tionen pro Jahr Am HerzZentrum ist Oberarzt Antonio Calvo de No, Leiter der Elektrophysiologie und Rhythmologie, mit seinem Team für die Behandlung von Rhythmuspatienten zuständig. Mit über 600 elektrophysiologischen Untersuchungen pro Jahr, davon 250 Ablationen von Vorhofflimmern, ist das Team sehr erfahren. Die Völklinger Ärzte setzen hierzu unterschiedliche Methoden wie die Hochfrequenzablation oder die Kryoablation zusammen mit verschiedenen hochpräzisen Navigationssystemen ein. Weiterhin werden in der Rhythmusambulanz in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kardiologen sowohl Patienten mit erfolgter VHF-Ablation nachbetreut als auch Patienten medikamentös behandelt, bei denen eine Ablation wenig vielversprechend ist.

Erfahrene Spezialisten: Das Team der Elektrophysiologie mit Oberarzt Antonio Calvo de No (2.v.r.).

Notarztstandorte in Ludweiler und Brebach sichern schnelle Versorgung von Notfallpatienten

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eit Anfang letzten Jahres betreiben die SHG-Kliniken Völklingen neben dem Notarztstandort Völklingen/Ludweiler auch einen Notarztstandort in Brebach. Damit ist die notfallmedizinische Grundversorgung in der Region Saarbrücken-Brebach/ Bliesgau gesichert. Der Schritt war notwendig geworden, da die Klinik Brebach-Halberg in absehbarer Zeit geschlossen wird und

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Am Puls der Zeit.

auf den Sonnenberg umzieht. „Mit der ASB-Wache Saarbrücken-Brebach und dem Notarzt unter Leitung der SHG-Kliniken Völklingen vor Ort ist eine zeitnahe Versorgung der Notfallpatienten sichergestellt“, sagt der Ärztliche Leiter der Notarztstandorte Dr. Axel Tost. „Ein weiterer Vorteil ist, dass Patienten deren Gesundheitszustand es erlaubt und deren Wunsch eine Aufnahme im HerzZentrum Saar ist, direkt von zu Hause aus ins HerzZentrum Saar gebracht werden können“.

E i n K r a n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

Psychokardiologie hilft Herzpatienten bei der Angstbewältigung „Herzerkrankungen sind auch eine Belastung für die Seele“, sagt Chefärztin Dr. Claudia Birkenheier, die die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit Ambulanz leitet. Ob Herzrhythmusstörungen, angeborene Herzfehler, dauerhafte Herzschwäche, Herzinfarkt oder vor und nach einer Operation – die Angst, dass das Herz plötzlich auf Dauer versagt, ist bei vielen Betroffenen ein ständiger Begleiter.

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eder kennt das Wort „Mir ist schwer ums Herz“ oder „Mir bricht das Herz“. Unsere alltägliche Sprache spiegelt wider, wie sehr körperliche Symptome und seelisches Empfinden zusammenhängen“, erklärt Dr. Birkenheier. Mit der Psychokardiologie, die ihre Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik nunmehr ebenfalls in Zusam-

Gemeinsam ein Herz und eine Seele: Dr. Claudia Birkenheier, Dr. Cem Özbek und Prof. Dr. Ralf Seipelt. menarbeit mit dem HerzZentrum anbietet, will die Chefärztin Menschen, die von Herzerkrankungen betroffen oder bedroht sind, Hilfe anbieten. Das Angebot der speziellen ärztlichen und psychologi-

schen Sprechstunde umfasst psychosomatische Diagnostik und Behandlung, Beratung im Umgang mit Herzangst und körperlichen Symptomen sowie Hilfe bei der Angstbewältigung durch Einüben von Achtsamkeit, Entspannungstechniken und

auf die Situation abgestimmtem körperlichem Training. „Die Schnittstelle zwischen Kardiologie und Psychosomatik hat viel Gutes zu bieten“ ist Birkenheier sicher. Hierzu arbeitet sie eng auch mit den beiden Chefärzten des HerzZentrums, dem Kardiologen Dr. Cem Özbek und dem Herz-Thorax-Chirurgen Professor Dr. Ralf Seipelt, zusammen. „Jeder kann aber auch schon selbst viel dafür tun, dass es möglichst gar nicht erst zu einer Erkrankung kommt“, gibt Birkenheier Tipps für den richtigen Einklang von Herz und Seele. Dazu gehören beispielsweise ein geregelter Tagesrhythmus, körperliche und geistige Aktivität, soziale Kontakte und – wenn möglich – das Meiden belastender Situationen. „Wer dann abends auch noch auf eine regelmäßige Einschlafzeit – ohne Bildschirme – achtet und nicht zu spät ins Bett geht, stärkt seine Gesundheit“, so die Chefärztin.

Damit der Alltag wieder gelingt

Vielfach ein Herz und eine Seele

Die Tageskliniken der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik bieten einen besonders angemessenen Raum für individuelle Psychotherapien

Wir suchen interessierte Gastfamilien

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ir sind strukturiert mit einem besonderen Schwergewicht auf den psychotherapeutischen Aufgaben. Der Unterschied zu einer Klinik ist der, dass die Betten unserer Patienten zu Hause stehen“, beschreibt Chefärztin Dr. Claudia Birkenheier die Tageskliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Die Einrichtungen sind Brücken zwischen stationärem Aufenthalt und häuslichem Alltag beziehungsweise Beruf. Die Pa­ tienten besuchen sie an fünf Wochentagen jeweils von 8.30 Uhr bis 16 Uhr, um in stufenweiser Anpassung wieder fit gemacht zu werden für die Rückkehr in den Alltag. Die Tagesklinik ist der Übergang zur ambulanten Behandlung und hilft, stationäre Aufenthalte zu vermeiden. Rund ein Drittel der Patienten kommt ohne vorherigen Krankenhausaufenthalt zur Behandlung. Die insgesamt 53 Behandlungsplätze bieten viel Raum für Individuelles inklusive Rückzugs­ möglichkeiten für besondere Tätigkeiten. In der therapeutischen Atmosphäre können auch Angehörige in den Gesundungsprozess mit eingebunden werden. Wichtig dabei ist das Aufarbeiten und Reflektieren der privaten oder beruflichen Situation. „Unsere Tageskliniken bieten einen geschützten Raum, der durch das therapeutische Milieu und die Gemeinschaft der Mitpatienten bereits eine deutliche Entlastung für den einzelnen Patienten bedeutet“, erklärt Chefärztin Dr. C ­ laudia Birkenheier. „Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das psychotherapeutische Angebot genutzt werden kann“. Zusammen mit jedem Patienten wird ein detaillierter Tages-

plan ausgearbeitet, der exakt auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Unter einer Reihe von 17 verschiedenen psychotherapeutischen Strukturen wird das passende Angebot ausgewählt. Der Therapieplan umfasst beispielsweise Psychotherapie wie Selbstsicherheitsoder Achtsamkeitstraining, Angstbewältigung, Motivationsgruppe bei Suchtproblemen oder Fitness und Bewegung. Auch Reittherapie und einen Literaturkreis gibt es, ebenso Musik. „Der Aufenthalt bei uns soll so nah wie möglich am Alltag dran sein“ sagt Chefärztin Dr. Birkenheier. Deshalb essen die Patienten auch nicht in der Tagesklinik selbst zu Mittag, sondern nutzen die allgemeine Cafeteria der SHG-Klinik. Wer mag darf allerdings auch in kleiner Runde selbst kochen und in der Tagesklinik essen – ein Teil des Hauswirtschaftstrainings. Kuchen für den gemeinsamen Ausklang zum Wochenende werden immer in der bestens ausgestatteten Küche gebacken. Parallel zur tagesklinischen Behandlung werden auch die Möglichkeiten der anderen Kliniken des Hauses, der Radio­logie, des HerzZentrums, der EEG-Diagnostik oder des Nierenzentrums genutzt.

In der Tagesklinik: Chefärztin Dr. Claudia Birkenheier, Oberärztin Sabine Feltes, Diplom-Psychologin Maren Seifried und Assistenzärztin Marika Kobalia (v.l.n.r.).

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as Begleitete Wohnen in ­Familien ist eine Maßnahme der Eingliederungshilfe, die über das Landesamt für Soziales finanziert wird. Sie richtet sich an Menschen, deren akute Krankheitsphase abgeklungen ist, die aber zur Bewältigung des Alltags noch Unterstützung brauchen. Die Gastfamilien, die für Aufnahme, Unterbringung und Verpflegung ihrer Gäste ein Entgelt erhalten, bieten einen strukturierten Tagesablauf und schaffen Geborgenheit. Gastgeber können auch Einzelpersonen oder Paare sein. Kontakt: SHG-Kliniken Völklingen Zentrum für Psychiatrische Familienpflege Tel. 06898 – 12 24 58 Informationen zum Fachdienst auch im Internet unter www.shg-kliniken.de

Fort- und Weiterbildungen in der Kardiologie

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achärzte können in der Kardiologischen Abteilung der SHG-Klinken Völklingen im Rahmen einer Fortbildung die Zusatzqualifikation „Spezielle Rhythmologie – Aktive Herzrhythmusimplantate“ nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DKG) erwerben. Die Abteilung ist von der DKG als Fortbildungsstätte anerkannt, ebenso der leitende Oberarzt Dr. Klaus-Dieter Heib als Fortbildungsleiter.

Dr. Klaus-Dieter Heib.

Aktive Herzrhythmus­ implantate sind Herzschrittmacher, Defibrillatoren, Resynchroni­sationsgeräte (CRT), Kontraktilitätsmodulatoren (CCM), Eventrekorder und andere mit dem Herzen verbundene oder zur Behandlung des Herzens eingesetzte implantierbare Geräte. Darüber hinaus umfassen die Ausbildungskompetenzen der Sektion Kardiologie/Spezielle Rhythmologie unter dem leitenden Oberarzt Dr. Klaus-Dieter Heib: - Weiterbildungsermächtigung Innere Medizin/ Kardiologie 36 Monate - Gemeinsam mit Chefarzt Dr. Cem Özbek komplette Weiterbildungsermächtigung Innere Medizin/Kardiologie - Ermächtigungsambulanz Herzschrittmacher und Defibrillatoren


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E i n K r a n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

LungenZentrum Saar: Zentrum für Lungenerkrankungen zur Schwerpunkt­versorgung und zertifiziertes Lungenkrebszentrum

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n dem seit letztem Jahr im Krankenhausplan des Saarlandes etablierten Zentrum für Lungenerkrankungen werden bereits seit seiner Gründung im Jahr 2007 Patienten interdisziplinär behandelt. Zur Sicherstellung eines hohen Qualitätsstandards der Versorgung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen investiert das Zentrum kontinuierlich in die technische Ausstattung sowie die personelle Qualifikation seiner Mitarbeiter, wie Professor Dr. Harald Schäfer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II und Leiter des LungenZentrums, betont. So wurde dem Zentrum auch im vergangenen Jahr nach Begutachtung im Rahmen der Zertifizierung als Lungenkrebszentrum erneut ein umfassendes Diagnostik- und Behandlungsspektrum auf hohem Niveau bescheinigt.

Lungenkrebs immer noch eine der größten Herausforderungen Lungenkrebs gehört mit fast 50 000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland zu den häufigsten Tumorarten. Auch im Saarland mit jährlich 800 Neuerkrankungen zählt die Tumorform zur zweithäufigsten bei Männern und zur dritthäufigsten bei Frauen. Hauptursache für bösartige Lungentumoren ist das Rauchen. „Deshalb ist die vorbeugende Aufklärung besonders wichtig“, betont Chefarzt Schäfer. Zudem ist Rauchen Hauptursache der chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD). Wenngleich Lungenkrebs eine vergleichsweise schlechte Prognose hat, so sind in den letzten Jahren bei Diagnostik und Therapie doch erhebliche Fortschritte erreicht worden, so dass auch für einzelne Patienten mit fortgeschrittenem Tumorstadium durchaus ein Langzeitüberleben möglich ist.

Die Behandlung – fachübergreifend und multiprofessionell

„Lungenkrebs – immer noch eine der größten Herausforderungen“, sagt der Chefarzt des LungenZentrums Saar, Professor Dr. Harald Schäfer.

Wichtig ist, dass Patienten mit Lungenkrebs in Zentren behandelt werden, wo neben rascher und exakter Diagnostik Spezialisten aus mehreren Fachgebieten gemeinsam die jeweils beste Therapie beraten und auch mit dem Betroffenen besprechen. So hat sich gezeigt, dass sich die Prognose verbessert, wenn Lungenfachärzte zugegen sind und Operationen von Lungenkrebspatienten in Zentren mit viel Erfahrung

(größeren Operationszahlen pro Jahr) durchgeführt werden. Darüber hinaus erfolgt die Behandlung im LungenZentrum Saar durch ein multiprofessionelles Team mit speziell ausgebildeten Pflegekräften, Sozialarbeitern und einer Psychoonkologin, die auch die Zusatzausbildung „Palliative care für Psychologen“ erfolgreich absolviert hat. Jeder Fall einer Lungenkrebserkrankung wird mit allen Spezialisten in einer wöchentlichen Konferenz besprochen und eine Empfehlung ausgegeben, basierend auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, Leitlinienempfehlungen und Erfahrungen der beteiligten Experten. Patienten oder zuweisende Ärzte können das Zentrum auch als Zweitmeinungsforum konsultieren.

Neue therapeutische Ansätze In frühen LungenkrebsStadien wird immer eine operative Therapie angestrebt. Heute stehen für bestimmte Patienten auch gewebeschonendere minimal-invasive und robotische Verfahren zur Verfügung, die auch im LungenZentrum zum Einsatz kommen. In fortgeschritteneren Fällen stehen moderne strahlentherapeutische Maßnahmen und medikamentöse Therapien zur Verfügung. Hier sind zuletzt sehr dynamische Entwicklungen im Gange. Um hier mögliche Medikamente zielgerichtet einzusetzen, führt das LungenZentrum mit den Spezialisten der Pathologie umfassende molekulare Analysen am gewonnenen Tumormaterial

durch. Zeigen sich bei diesen Untersuchungen entsprechende Veränderungen, so kann eine gezielte medikamentöse Therapie in Tablettenform zum Einsatz kommen, die sich entscheidend in der Wirkungsweise aber auch in Bezug auf die Nebenwirkungen von der klassischen Chemotherapie unterscheidet. Ein weiterer innovativer medikamentöser Therapieansatz bei fortgeschrittenem Lungenkrebs sind spezielle Verfahren der Immuntherapie mit sog. Checkpoint-Inhibitoren. Dieses Antikörperverfahren führt unter bestimmten Voraussetzungen zur Aktivierung der körpereigenen Krebsabwehr mit teils deutlich besserer Wirkung und weniger oder anderer Nebenwirkungen im Vergleich zur klassischen Chemotherapie. All diese Verfahren werden im LungenZentrum in der Regel als ambulante Verfahren von den ärztlichen und pflegerischen Mitarbeitern in den Räumlichkeiten der ambulanten Chemotherapie und medikamentösen Tumortherapie durchgeführt.

Versorgungsschwerpunkt

Die Darstellung zeigt einen transparenten Oberkörper mit rechtsseitigem Lungentumor.

Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dass palliativmedizinische Aspekte in der Behandlung fortgeschrittener Tumorstadien frühzeitig berücksichtigt werden. Hinzu kommt, dass die Patienten durch das integrierte Behandlungskonzept im gewohnten Betreuungsumfeld in der Klinik verbleiben können. Bereits ab Diagnosestellung erfolgt eine kontinuierliche psychoonkologische und psychosoziale Betreuung. Das Informationsund Beratungsangebot umfasst auch einen Gesprächskreis für Angehörige sowie neuerdings auch ein Angebot für minderjährige Kinder von an Lungenkrebs erkrankten Eltern. Mehr unter www.lungenzentrum-saar.de

Zwei Abteilungen der SHGKliniken Völklingen bilden das LungenZentrum Saar, die Medizinische Klinik II und der Klinik für Herz-, Thoraxund Gefäßchirurgie. Es wird geleitet von den Chefärzten Prof. Dr. Harald Schäfer und Prof. Dr. Ralf Seipelt. Das Zentrum ist Versorgungsschwerpunkt für Lungen- und Atemwegserkrankungen, besonders auch bei der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs sowie Lungenfibrosen, COPD und Lungenemphysem. Das LungenZentrum verfügt über ein Beatmungsund Entwöhnungzentrum („Weaning-Zentrum“).

Erfolgreich rezertifiziert Nach der ersten Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) im Jahr 2011 ist das LungenZentrum Saar wiederholt rezertifiziert worden. Dem Zentrum wird eine hervorragende Behandlungsqualität bescheinigt – Maßgabe für die DKG und andere Fachgesellschaften, die auf eine deutliche Qualitätsverbesserung durch die Behandlung möglichst vieler Tumorpatienten in zertifizierten Krebszentren setzen.

Chefarzt Prof. Dr. Schäfer mit seinem Team.

COPD und Lungenemphysem: spezielle Angebote Kohlendioxid außerhalb des in fortgeschrittenen Stadien

Erneute Auszeichnung im Kampf gegen Krankenhausinfektionen

Die chronisch-obstruktive Lungen­erkrankung (COPD) stellt eine der häufigsten Erkrankungen in der Inneren Medizin und der Lungenheilkunde dar. Sie betrifft nicht nur die Lunge, sondern auch viele andere Organe und Funktionen, insbesondere in fortgeschrittenen Fällen.

Die SHG-Kliniken Völklingen sind zum zweiten Mal mit dem Silber Zertifikat der „Aktion Saubere Hände“ ausgezeichnet worden. Das bundesweit tätige Aktionsbündnis zur Verbesserung der Händehygiene in Gesundheitseinrichtungen würdigte damit erneut die erfolgreichen Bemühungen des Krankenhauses um vorbeugende Maßnahmen und die Einführung und Kontrolle von Qualitätsstandards im Kampf gegen Krankenhausinfektionen.

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as LungenZentrum Saar bietet auf diesem Hintergrund eine multidimensionale Diagnostik und Therapie an, die diese Erkrankung in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen erlaubt. Hierzu gehören auch die Einbindung physiotherapeutischer Behandlungsmaßnahmen mit Schulungen der Atemtechnik und ein körperliches Belastungstraining bei stationären Patienten sowie spezielle ernährungsmedizinische Aspekte, insbesondere bei untergewichtigen Patienten. Patienten mit ausgeprägtem Lungenemphysem werden in einer interdisziplinären Konferenz besprochen, um die Optionen einer bronchoskopischen oder chirurgischen Lungenvolumenreduktion zu

prüfen. Das Zentrum verfügt dabei über alle aktuell etablierten Verfahren. Entscheidend für die Wirksamkeit ist die genaue Patientenauswahl und auch die technische Umsetzung, die sehr viel Erfahrung erfordert.

Atem- und lungenunterstützende Verfahren im Lungenund Beatmungs­zentrum In fortgeschrittenen Fällen bei ausgeprägter Atemnot trotz Langzeitsauerstofftherapie kann bei zusätzlicher Beeinträchtigung der Atemmuskulatur eine maschinelle Heimbeatmung zum Einsatz kommen. Diese wird in der Regel auf der spezialisierten Normalstation, die auch mit Überwachungsmonitoren ausgestattet ist, eingeleitet. Darüber hinaus ist das Beatmungszentrum auch spezialisiert auf die Akutbehandlung von Patienten mit akutem Versagen der Atemmuskulatur im Rahmen schwerer Lungenerkrankungen durch die sogenannte „nicht­ invasive Maskenbeatmung“ bis zu speziellen Lungenersatzverfahren, mit denen

Körpers durch eine M ­ aschine eliminiert wird (ECMO). Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Entwöhnung (dem „Weaning“) von Patien­ten von der invasiven LangzeitBeatmung auf der speziellen Weaning-Station. Für eine solche Entwöhnungs-Therapie, die sehr aufwendig ist, können Patienten auch aus anderen Kliniken übernommen werden. Auch für sie steht im LungenZentrum speziell geschultes Personal mit individueller Betreuung zur Verfügung, insbesondere auch eine langjährig erfahrene Atmungstherapeutin. Das Lungen­Zentrum ist Mitglied im ­bundesweiten „WeanNet“-Netzwerk von Weaning-Zentren.

Kontakt & Info LungenZentrum Saar Med. Klinik II, Pneumologie Tel. 06898-122351 www.lungenzentrum-saar.de pneumologie@vk.shgkliniken.de

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rstmals hatten die Kliniken das Zertifikat 2017 erhalten. Die vergleichsweisen besten ­Ergebnisse innerhalb des Hauses konnten jetzt die Nephrologie und die Operative Intensivstation vorweisen. „Die Verwaltungsdirektion hat sich bei uns mit Kuchen bedankt“, freut sich die stellvertretende Stationsleiterin Petra Both-Stitz. Für den Schutz vor Infektionen ist in dem Krankenhaus Dr. Franz Hausinger mit drei Hygie­nefachkräften zuständig. „Die Aktion Saubere Hände ist seit vielen Jahren ein zusätzlicher Ansporn für uns und

Bei der Übergabe des Zertifikats auf die Nephrologie-Station (v.r.n.l.): Dr. Franz Hausinger, die stellvertretende Stationsleiterin Petra Both-Stitz und die Hygienefachkräfte Alexandra Kreutzer und Gerd Momper. alle Mitarbeiter, auf besondere ­Hygiene in allen Patienten­ bereichen zu achten“, so ­Hausinger. Ein Händedesinfektionsmittelspender gehört in Völklingen an jedes Patientenbett. Die Kosten hierfür tragen die Kliniken. Und als eines von wenigen Krankenhäusern im Saarland beschäftigen die SHG-Kliniken ­Völklingen seit mehr als vier Jahren hauptamtlich einen eigenen ­Hygieniker.

Am Puls der Zeit.

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Mensch & Medizin. SHG-Kliniken Völklingen Richardstraße 5–9* | 66333 Völklingen Telefon +49(0)6898/12-0 www.vk.shg-kliniken.de Geschäftsführung der SHG-Gruppe Bernd Mege +49(0)681/889-2299 Verwaltungsdirektor Edgar Mertes +49(0)6898/12-2200 Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Harald Schäfer +49(0)6898/12-2351 Pflegedirektorin Monika Klein +49(0)6898/12-2233

Medizinische Schwerpunkte K K K K

HerzZentrum Saar LungenZentrum Saar GefäßZentrum Psychiatrisches Zentrum

Med. Klinik III Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Immunologie, Dialyse 36 Betten und 25 Dialyseplätze Chefarzt: PD Dr. med. Martin Marx +49(0)6898/12-2301 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Interdisziplinäres Schlaflabor und Tagesklinik 53 Betten und 53 Behandlungsplätze Chefärztin: Dr. med. Claudia Birkenheier +49(0)6898/12-2471 Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin Chefärztin: Dr. med. Carola Jene

Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie 56 Betten Sonstiges Chefarzt: K KongressZentrum Völklingen Dr. med. Uwe Alles www.kongresszentrum-saar.de +49(0)6898/12-2401

Kliniken

Klinik für Herz- u. Thoraxchirurgie 48 Betten Chefarzt: Prof. Dr. med. Ralf Seipelt +49(0)6898/12-2472 Klinik für Gefäßchirurgie 18 Betten Chefarzt: Dr. Dr. med. Lütfü Demircan +49(0)6898/12-2514

Abteilung für Radiologische Diagnostik Chefarzt: Prof. Dr. med. Jan Menke +49(0)6898/12-2331

Med. Klinik I Kardiologie/Angiologie 141 Betten Chefarzt: Dr. med. Cem Özbek +49(0)6898/12-2476

Die SHGKliniken Völklingen sind entsprechend den Anforderungen der Bundesärztekammer, der Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenkassen, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und des Deutschen Pflegerats nach KTQ® rezertifiziert.

Med. Klinik II Innere Medizin und Pneumologie 47 Betten Chefarzt: Prof. Dr. med. Harald Schäfer +49(0)6898/12-2351

* Zufahrt Parkhaus und Haupteingang über Pasteurstraße

E i n K r a n k e n h a u s s t e l l t s i c h v o r.

Oberstes Ziel: Schmerzfrei, komfortabel und sicher Was die Anästhesisten für die Patienten vor, während und nach der OP alles tun

A

nästhesie leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „Unempfindlichkeit“. Darunter wird die völlige Ausschaltung von Schmerz- und Berührungsempfindung verstanden. Bei operativen Eingriffen kann eine Narkose als Allgemeinanästhesie – hier wird auch das Bewusstsein ausgeschaltet – oder als Lokalanästhesie durch den gezielten, kontrollierten Einsatz entsprechender Medikamente herbeigeführt werden. Allgemeinanästhesie oder Vollnarkose machen Eingriffe, auch diagnostische, für den Patienten verträglich. Bei der Operation werden die Medikamente während der gesamten Dauer der Narkose kontinuierlich über einen venösen Zugang gegeben. Ziel ist es, je nach Eingriffsart, die Patienten nach Ende der OP möglichst rasch wieder aufwachen zu lassen. Während des gesamten Verlaufs werden sie von den erfahrenen Fachärzten und Fachpflegekräften des Teams der Anästhesie und Operativen Intensivmedizin betreut.

Gut informiert und entspannt zur OP Vor der Operation gibt es ein Vorbereitungsgespräch. Dabei werden der Ablauf und das individuelle Narkoseverfahren mit dem Patienten besprochen. Anhand eines detaillierten Fragebogens wird der Gesundheitszustand des Patienten umfassend erörtert und es werden Fragen beantwortet. Bei umfangreichen Operationen wird der Fragebogen vorab zugeschickt. Die herzchirurgischen Patienten, die oft schon kreislaufgeschwächt zu großen, langwierigen und komplexen Operationen kommen, brauchen ein hoch qualifiziertes Anästhesieteam. Die am Morgen des OP-Tags verordneten beruhigenden Medikamente sollen die Patienten entspannt in den Operationstrakt kommen lassen. Hier werden sie mit ihrem Bett zur so genannten perioperativen Einheit gebracht. Das Anästhesieteam überprüft die Identität anhand des Patientenarmbands und persönlicher Befragung sowie die Vollständigkeit der Unterlagen. Dann wird ein Venenzugang gelegt und der Patient auf dem OPTisch mit einer Wärmematte gelagert.

Das Anästhesieteam mit Chefärztin Dr. Carola Jene (3.v.r.). Das Anästhesieteam bleibt die ganze Zeit über beim Patienten. Neben dem Standardmonitoring wie EKG, Sauerstoffsättigung und Blutdruckmessung mit Manschette erfolgt, bei Eingriffen am Brustkorb und größeren Baucheingriffen zusätzlich eine kontinuierliche arterielle Blutdruckmessung am Unterarm. Alle erfassten Werte werden zeitgleich ins elektronische Narkoseprotokoll eingepflegt.

Patient wird nicht aus dem Auge gelassen Ist der Patient eingeschlafen, werden seine Atemwege durch einen Atemschlauch gesichert und – unter streng hygienischen Gesichtspunkten – Venenkatheter zur Gabe herzwirksamer Medikamente gelegt. Die Narkosetiefe wird über Elektroden auf der Stirn gemessen, so dass auf Veränderungen schnell und gezielt reagiert werden kann. Zur ständigen Kontrolle der Herzfunktion wird bei Herzoperationen in Narkose eine Ultraschallsonde in die Speiseröhre eingelegt, die in Echtzeit wertvolle Informationen zur OP-Planung liefert. Blutlabor- und Gerinnungsmessgeräte ermöglichen dem Anästhesieteam zeitnahe Untersuchungen der wichtigsten Blutwerte, um unmittelbar auf Veränderungen reagieren zu können. Speziell für den jeweiligen Patienten bereitgestellte Blutkonserven und gegebenenfalls benö-

Vor der Therapie kommt die Diagnose Die bildgebende Diagnostik spielt eine zentrale Rolle im Krankenhausalltag

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ie meisten Patienten benötigen Bilder ihres Körpers, um Erkrankungen festzustellen und die Behandlung zu planen. Auf die hauseigene Radiologie mit ihren CT, MRT, Röntgengeräten und mehr greifen alle Abteilungen der SHG-Kliniken Völklingen zurück und bekommen von dort schnelle und zuverlässige Unterstützung bei der Diagnostik. Grundlage hierfür sind modernste technische Standards und kurze Wege. Dazu ist in den letzten Jahren in der Radiologischen Abteilung viel investiert worden, in die Technik wie auch in die Sicherheit und den Komfort für die Patienten. Neuer Chefarzt ist seit Anfang 2019 Professor Dr. Jan Menke (55), Nachfolger von Dr. Roland Roth, der seit 2011 die Radiologie

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Am Puls der Zeit.

leitete und sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete. Der gebürtige Kieler Menke ist zum zweiten Mal auf Dauer im Saarland: Von 1998 bis 2002 hatte er sich an den Universitätskliniken in Homburg auf seine Facharztprüfung für Radiologie vorbereitet und hier auch seine saarländische Frau kennengelernt. Mit zwei Kindern wohnt das Ehepaar heute in St. Ingbert. Präzision, hohe Qualität und Schnelligkeit in der Bereitstellung der Ergebnisse sind für Menke drei wichtige Punkte in der Arbeit seiner Abteilung. „Wir wollen alle Untersuchungsleistungen in kürzest möglicher Zeit erbringen, mit Geräten nach dem neuesten Stand der Technik und auf höchstem fachlichem Niveau“, sagt der Chefarzt. „Wir liefern meist innerhalb weniger Stunden, in dringenden Fällen auch innerhalb weniger Minuten“. Bei

Radiologie-Chefarzt Professor Dr. Jan Menke (r.) mit seinem Team. allem können die Patienten aber auch sicher sein, in der Radiologie ein hohes Maß an Service, Kompetenz und Freundlichkeit vorzufinden, versichert Menke. Die Abteilung arbeitet filmlos. Alle Untersuchungen sind digital sofort an jedem PC-Arbeitsplatz mit entsprechender Ausrüstung verfügbar. Die digitale Röntgentechnik hilft auch Röntgendosis einzusparen, sprich: sie reduziert die Strahlenbelastung für den Patienten. Die digitale Spracherkennung beschleunigt die

Befundübermittlung deutlich. Zur Untersuchung werden die Patienten vom Begleitdienst abgeholt und auch wieder zur Station gebracht. Voruntersuchungen können mitgebracht werden; sie werden in die elektronische Patientenakte eingelesen und stehen den Ärzten unmittelbar zur Verfügung. Dies hilft Doppeluntersuchungen zu vermeiden und spart Zeit. Um die hohe Versorgungsqualität zu sichern, nehmen alle Mitarbeiter regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil.

tigte Blutprodukte stehen in unmittelbarer Nähe des Operationssaals bereit. Alle Parameter werden patientenspezifisch in einem elektronischen System erfasst.

Schmerzfrei wieder aufwachen Nach der Operation begleitet der Anästhesist den meist noch beatmeten Patienten mit einer speziellen Transporteinheit unter kontinuierlicher MonitorÜberwachung zur Intensivstation. Schon wache Patienten werden in die Aufwacheinheit gebracht und dem dortigen Team zur weiteren Betreuung übergeben. Neben der Schmerzausschaltung während der Narkose wird auch alles dafür getan, dass die Patienten schmerzfrei und entspannt aufwachen können. Zusätzlich zur Allgemeinanästhesie werden bei bestimmten Operationen an Brust oder Bauch Katheter im Rücken gelegt, die für die ersten Tage nach der Operation die Schmerztherapie ergänzen. Erklärtes Ziel des Anästhesieärzte- und Pflegeteams ist es, dem Patienten die ganze Phase vor, während und nach der OP so schmerzfrei, komfortabel und sicher wie möglich zu gestalten.

Dr. Carola Jene Chefärztin Anästhesie und Operative Intensivmedizin

Leistungsspektrum

Impressum

K Konventionelle Röntgendiagnostik aller Organsysteme

Herausgeber SHG-Kliniken Völklingen Richardstraße 5–9 66333 Völklingen

K Ganzkörper-Computertomografie

Verantwortlich Edgar Mertes Verwaltungsdirektor

K Ganzkörper-Magnetresonanztomografie K Interventionell-radiologische Prozeduren, z. B. CT-gesteuerte Biopsie von Lungentumoren und CT-gesteuerte Drainageanlagen K Regelmäßige klinischradiologische Besprechungen mit den verschiedenen Fachabteilungen

Redaktion Fred Eric Schmitt, mpr Layout/Prepress Vera Spreuer, augentrick Druck Saarbrücker Zeitung Februar 2020

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