SaarZeitung - Ausgabe Regionalverband - 27.02.2020

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Donnerstag, 27. Februar 2020 EIN PRODUKT DER SAARBRÜCKER ZEITUNG

Vereinszeitung für den Regionalverband Saarbrücken

mit Friedrichsthal, Großrosseln, Heusweiler, Kleinblittersdorf, Püttlingen, Quierschied, Riegelsberg, Saarbrücken, Sulzbach und Völklingen

Hüter der Tradition

Oldies but Goldies

Großes Theater

Club Fröhlichkeit Quierschied pflegt das Brauchtum

British Roadster Club Saar ist stolz auf seine „Schätzchen“

Junge Bühne Auersmacher führt Passionsspiele auf

Seite 3

Seiten 6 und 7

Seite 8

Wertvolle Hilfe nicht nur für gefiederte Freunde Der NABU Köllertal kümmert sich um verletzte Vögel, um Amphibien und um vieles mehr.

B

eim Naturschutzbund (NABU) im Köllertal gibt es immer was zu tun. Sei es das Wechseln von Leuchtmitteln in der Geschäftsstelle im Herzen Püttlingens. Sei es das Aufstellen von Fangzäunen zur Laichwanderung von Amphibien oder auch die „Vollpension“ für gefiederte Gäste. Seit September 2017 existiert die Zentrale Wildvogelauffangstation für das Saarland (kurz: WiVo) in Püttlingen. Die WiVo ist ein Kooperationsprojekt von mehreren Vereinen – dem NABU Riegelsberg, dem NABU Köl-

lertal und dem Natur- und Vogelschutzverein Püttlingen – sowie vom NABU-Landesverband, der Stadt Püttlingen und dem Umweltministerium. Das Ministerium stellt für die laufenden Kosten wie Futter, Tierarztkosten, Medikamente und Strom Haushaltsmittel in Höhe von 25.000 Euro bereit. Auch die Kosten für zwei

übernommen. Eine weitere Halbtags-Stelle wird vom NABU-Landesverband finanziert. Die Mitglieder des NABU kümmerten sich im vergangenen Jahr um 2222 verunglückte Vögel aus 67 Arten, wie Hans-Joachim Schmidt erzählt. Er ist der Vorsitzende der NABU-Ortsgruppe Köllertal, seit dieser 2014 gegründet wurde. Hervorgegangen ist die Ortsgruppe aus den drei Naturund Vogelschutzvereinen aus Köllerbach, Püttlingen und Wahlschied. So wollte man die damals noch getrennten Kräfte für eine effizientere Naturschutzarbeit bündeln. 340 Mitglieder konnte man deswegen bereits zur Grün-

dung begrüßen, mittlerweile sind chern und bringt ihn zum Tieres rund 570. Naturschutz scheint arzt oder direkt zur Station in der also durchaus „in“ zu sein. ehemaligen Gärtnerei in Püttlingen. Dort kümmern sich ausgeEhrenamtler im Dienste bildete Ehrenamtler oder auch junge Leute, die gerade ein Freides Naturschutzes williges Ökologisches Jahr (FÖJ) Die meisten Vögel, die im Jahr absolvieren um die Vögel. So wie 2019 betreut wurden und teil- derzeit Marina Nalbach aus Heiweise gerettet werden konnten, ligenwald, die seit September die waren Mauersegler (270), Sper- WiVo mit betreut. „Bewerbungen linge (269), Mehlschwalben (72), für die nächste FÖJ-Zeit sind übStockenten (59), Buntspech- rigens noch bis Ende Mai mögte (49), Rauchschwalben (34), lich“, erläutert Hans-Joachim Turmfalken (33) und Waldkäu- Schmidt. Die Vögel werden erstversorgt und gepflegt. „Sie müssen in der Lage sein,

FÖJ-Stellen sowie zwei Minijobs werden vom Ministerium

ze (16). Die Vögel wurden medizinisch erstversorgt, gewärmt und gefüttert und mehr als zwei Drittel davon konnten anschließend wieder ausgewildert werden. „Die Tiere knallen oftmals gegen Glasflächen“, erklärt der Vorsitzende. Weitere Verletzungen entstünden etwa dadurch, dass Eulen nachts gegen Autos fliegen. Oder bei Jungvögeln durch den Angriff von Katzen. Sollte jemand einen verletzten Vogel finden, umpackt man ihn am besten mit vielen Tü-

FÖJ‘lerin Marina Nalbach pflegt einen Mäusebussard, der mit einem Anflug-Trauma in die Wildvogelauffangstation (WiVo) kam. Fotos: Stefan Bohlander

sich selbst zu ernähren“, sagt er gen gemacht, sagt er. über den Zeitpunkt der Freiset- Mit „Schwalben willkommen“ zung. beispielsweise. Mit dieser Aktion möchte man für die immer selteMitstreiter sind beim ner gewordenen Schwalbennester NABU stets willkommen an Hauswänden werben. Hausbesitzer, die „Schwalben willkomSeine eigene Liebe zum Natur- men“ heißen, werden mit einer schutz entstand übrigens durch Urkunde und einer Plakette ausseinen Großvater, der sich bei gezeichnet. Darüber hinaus gibt diversen Naturschutzprojekten es beim NABU Köllertal noch die engagierte. „Das hat mich ge- Beweidungsprojekte mit weißen prägt“, erzählt er. Bis 2001 arbei- Ungarischen Steppenrindern in tete Hans-Joachim Schmidt im der Köllertalaue zwischen EtzenBildungsministerium, bis 2005 hofen und Walpershofen, Wasserwar er Schulleiter in Eiweiler, büffeln und Konikpferden im Beunterrichtete Biologie, Mathe- reich zwischen dem Trimm-Treff matik und Chemie. Nun ist er und dem Köllerbacher Sportplatz Jagdpächter, hat selbst Hühner sowie schottischen Hochlandrinund Gänse. Trotz der vielen en- dern an der Püttlinger Kläranlage. gagierten Mitglieder sucht der Und dann steht ja auch die LaichNABU Köllertal immer weitere wanderung bereits in den StartlöMitstreiter. Vor allem mit zeit- chern. Beim NABU Köllertal gibt lich begrenzten einzelnen Pro- es also immer noch viel zu tun. jekten habe man gute ErfahrunStefan Bohlander

AUF EINEN BLICK NABU Köllertal www.koellertal.nabu-saar.de Infos zur WiVo: Tel. (0 68 98) 8 70 66 05 oder (01 73) 9 42 20 01 wivo-saarland@t-online.de

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Gasteltern für Kinder aus Tschernobyl gesucht Püttlingen. Die Reaktorkatastro-

phe, die sich am 26. April 1986 im Kernkrafttwerk Tschernobyl in der Ukraine ereignete, liegt inzwischen über 33 Jahre zurück, aber die Schatten des atomaren Super-GAU‘s, der damals die ganze Welt in Atem hielt und bis heute nachhält, sind lang. Die radioaktive Strahlung in unmittelbarer Nähe des Unglücksreaktors ist immer noch enorm. Städte wie Prypjat, das nur vier Kilometer vom Atomkraftwerk Tschernobyl entfernt liegt und einst annähernd

50000 Menschen beherbergte, sind heute menschenleere Geisterstädte. Der Super-GAU wirkt bis heute nach und betrifft vor allem auch die Kinder aus der Unglücksregion in der Ukraine. Auch in diesem Sommer lädt der Verein „Kinder von Tschernobyl“ wieder Kinder und zwei Betreuerinnen aus der Region um Tschernobyl zur Erholung ins Saarland ein. Für die Unterbringung der Kinder werden noch Gasteltern gesucht. Der Ferienaufenthalt vom 4. bis 25. Juli 2020 wird dazu

beitragen, das Immunsystem der Kinder durch die gute saarländische Luft, viel Abwechslung und nährstoffreiche Verpflegung zu stärken. Wie die jahrelange Erfahrung zeigt, fahren nach diesen drei Wochen glückliche und gut erholte Kinder wieder in Richtung Heimat. Ein tolles Rahmenprogram, das vom Verein zusammengestellt wird, wird Kindern und Gastfamilien viel Abwechslung bieten. Fast jeden zweiten Tag treffen sich alle zu Veranstaltungen und Ausflügen.

Einen Höhepunkt wird am 19. Juli das Sommerfest bilden, das wieder auf der Sportanlage des HSV Püttlingen im Espenwald stattfinden wird. Der im Mai 2000 gegründete Verein „Kinder von Tschernobyl“ feiert in diesem Jahr Jubiläum. Unter anderem ist im Juni ein großer Festakt geplant. red Infos: Victoria Prediger (Leiterin der Kindererholung), Tel. (0 68 97) 8 40 15 76 und Manfred Klein (Vorsitzender), Tel. (0 68 98) 6 10 88 und www.kinder-v-tschernobyl.de


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