Theaterzeitung September/Oktober

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THEATERZEITUNG 2 | 2020/2021

Gestrandet: Juliane Lang alias Glücksgöttin Frau Fortuna

Gut gelaunt auf der Jagd nach dem Glück: Ali Berber, Salomón Zulic del Canto, Sébastien Jacobi und Thorsten Rodenberg

»One Moment in Time« ist sein Hit: Herr Thanatos (Bernd Geiling)

»AUGENZWINKERND UND MIT GROSSER LEICHTIGKEIT« GEMEINSAM AUF GLÜCKSJAGD – GLÜCKSGEFÜHLE BEIM PREMIERENPUBLIKUM

Ob Marie Smolka auf dem Pilgerweg dem Glück begegnet?

Glück. Ja, das hätte wohl jeder gern. Doch was ist das überhaupt, dieses vielbeschworene Glück – wo findet man es, wie hält man es fest? Das will auch unser siebenköpfiges Ensemble, bunt gemischt aus Darstellern von Schauspiel und Musiktheater, unbedingt wissen. Und wer könnte sich in Sachen Glück besser auskennen als Frau Fortuna? Die sitzt schließlich an der Quelle. Und so machen alle miteinander Jagd auf die Glücksgöttin … »Augenzwinkernd und mit großer Leichtigkeit« gelingt es Bettina Bruinier und dem Ensemble, in der revueartigen Glücksjagd den »in unserer Zeit so abgelutschten Glücksbegriff« auszuloten, so SR2-Redakteurin Reingart Sauppe nach dem Premierenbesuch: »Wie auf einer Perlenschnur werden kleine Glückssuchergeschichten

und märchenhafte Sinnbilder, ironisch-witzige Selbstbespiegelungen und kitschig-schöne Popund Chanson-Gesangsnummern aufgefädelt«. »Das SST-Team bringt persönliche Erfahrungen ein, von der Pilgerfahrt bis zu den Ahnen, die SufiPriester waren. Das ist lebensecht und facettenreich«, so Sophia Schülke in der Saarbrücker Zeitung. Und genau diese persönliche Note jedes einzelnen Darstellers ist es, die den Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lässt. Das findet auch Oliver Sandmeyer (Saartext): »Ginkels Musik ist ein Ohrenschmaus und trägt das Stück. (...) Ein absolut sehenswürdiges Stück Kunst«, so sein Fazit. Holen auch Sie sich Ihr Ticket ins Glück – an unserer Theaterkasse! SST

Auf der Suche nach der ultimativen Glücksformel: Thorsten Rodenberg Nächste Vorstellungen September 18., 20., 24., 27. Oktober 4., 8., 16., 25. (zum letzten Mal)


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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

September/Oktober 2020

»DIESER ›TROVATORE‹ IST EIN COUP« SAARBRÜCKER VERDI-OPER BEGEISTERT

Nächste Vorstellungen September 19., 25. Oktober 2., 9., 18., 22. Weitere Aufführungen in Planung

»Der ›Trovatore‹ im Saarbrücker Theater macht die Not der knappen Corona-Besetzung zur Tugend. Mit wunderbar agilem Verdi-Orchesterklang, strahlenden Sängern und einer Inszenierung, die Abstand zum Stilmittel adelt. (…) Dieser ›Trovatore‹ ist ein Coup.« Oliver Schwambach, Saarbrücker Zeitung

»Sugao inszeniert Verdis Oper in einem Bühnenbild, das kreativ mit den Coronabeschränkungen spielt. (…) Angelos Samartzis und Pauliina Linnosaari stechen aus der stark aufsingenden Sängerriege heraus.« Oliver Sandmeyer, Saartext

»Das Bühnenbild von Julius Semmelmann ist schlagend. Die Kabinen der Sänger laufen auf der Drehbühne am Zuschauer vorbei, manchmal sind alle beleuchtet, und es wirkt wie ein Kaleidoskop. (…) Es war ein Erlebnis, ein sinnliches, ein emotionales (…) sehr empfehlenswert!« Friedrich Spangemacher, OPUS Kulturmagazin

WAS FÜR EINE NORA! »EINE KLUGE INSZENIERUNG«

»Diese Inszenierung sucht und zeigt den Corona-Bruch, folgt – mutig und originell – dem Titel: ›Nora_Spielen!‹. Eingezogen in Text und Spiel der Darsteller ist die Meta-Ebene der Reflektion über die Stück-Produktion. Schlau-philosophische Exkurse über das (kapitalistische) Wesen der Liebe, Depression oder das Mann-Frau-Rollenverständnis sind zu hören, auch Albernes. (…)« Cathrin Elss-Seringhaus, Saarbrücker Zeitung

Nächste Vorstellungen September 25. Oktober 3., 4., 16., 22., 31. Weitere Aufführungen in Planung

»Die Nora in der Inszenierung von Regisseurin Schirin Khodadadian ist nun aber eine ganz moderne, selbstbewusste Frau, durchaus nicht nur Opfer. Sie ist sogar regelrecht durchtrieben, spielt auch mit den anderen ihr Spiel (…) Eine kluge Inszenierung!« Jochen Erdmenger, SR2 Kulturradio


THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

DRAUSSEN PASSIERT DIE WELT

ling als Ort der Erinnerung, der Geschichte und der persönlichen Utopie bespielen. Auf jeden Fall ein ungewöhnlicher Theaterabend. DIE POLITIKER Sprechtext von Wolfram Lotz R Mark Reisig B + K Viviane Niebling M David Rimsky-Korsakow D Simone Kranz Mit Kuchinke, Kretschmer Premiere Freitag, 18. September 2020 20:00 Uhr, sparte4 Nächste Vorstellungen September 20., 25., 26. Oktober 4., 9., 16., 22., 31. Weitere Aufführungen in Planung

ENTHÜLLUNG AD ABSURDUM »GESPRÄCH MIT EINER STRIPPERIN« Stripperin Helene ist auf dem Weg zum Vogelpark. Der Tierpfleger Ivan hat sie um ein Treffen gebeten. »Ich habe lediglich noch nie mit einer Stripperin geredet. Daher.« Neugierde schützt er vor, doch mit Kennenlern-Plattitüden GESPRÄCH MIT EINER STRIPPERIN Schauspiel von Jakob Nolte R Miriam Lustig B + K Katja Kammann D Gesa Oetting Mit Motter, Gröver Uraufführung Freitag, 2. Oktober 2020 20:00 Uhr, sparte4 Nächste Vorstellungen Oktober 7., 10., 18., 24., 25. Weitere Aufführungen in Planung

halten sie sich nicht lange auf. Es wird provoziert, gestichelt und beleidigt, es wird aber auch gemeinsam gelacht, geschwelgt und philosophiert. Dabei folgt ihr Gespräch keiner Logik, das Jonglieren mit Sinn und Sprache ist das Prinzip von Jakob Noltes Text. Themen fliegen einem um die Ohren wie abgestreifte Kleidungsstücke. Da wird der Aufbau einer Feder erläutert, die Situation von Prostituierten in Osteuropa und krankhafte Veränderungen des Gehirns bei Amokläufern. Ob nun Ivan Gedichte von William Carlos Williams zitiert oder Helene über Verstehen und Begreifen referiert – mit Wissen wird geprahlt, denn hinter eloquenten Vorträgen und Wortklaubereien kann man sich gut verstecken. »Wenn es nicht wahr ist, ist‘s doch gut erfunden.« So umschrieb der italienische Philosoph Giordano Bruno im 16. Jahrhundert, wie

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Wolfram Lotz zählt zu den wichtigsten Stimmen des deutschen Gegenwartstheaters. Seine Stücke wurden mehrfach ausgezeichnet, die Zeitschrift »Theater heute« kürte ihn 2015 zum Dramatiker des Jahres. Sein jüngstes Stück »Die Politiker« inszeniert Mark Reisig. Mit ihm sprach Simone Kranz. Handelt das Stück – wie es der Titel vorgibt – von realen Politikern? Ja und nein. Es ist vor allem ein Text über ein schreibendes

Individuum, das aus der Isolation heraus die Welt beschreibt. Es ist Nacht, der Autor sitzt in seinem Schreibzimmer, blickt durchs Fenster, erinnert sich, draußen vor dem Fenster passiert die Welt, handeln die Politiker. In Corona-Zeiten haben wir ja alle diese Isolation ein Stück weit selber erlebt … Ja, aber hier ist sie freiwillig als Grundvoraussetzung des künstlerischen Prozesses, um widerständig zu bleiben, verstören zu können. Politisches Handeln im Ästhetischen. Gleichzeitig ist der Text oft sehr lustig, dann wieder lyrisch, voller Anspielungen. Unser Musiker David Rimsky-Korsakow greift die Musikalität der Sprache auf, überführt sie in einen eigenen Klangraum, sodass es auch ein sehr musikalischer Abend wird, nicht zuletzt dank Mirjam Kuchinke und Silvio Kretschmer, die den Bühnenraum von Viviane Nieb-

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UNGEWÖHNLICHER THEATERABEND: »DIE POLITIKER«

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SECHS WOCHEN SPASS Gruppenbildung, die Suche nach Ursprünglichkeit und die Einladung, Spaß zu haben – das klingt nach Reiseprospekt, Aussteiger-Wochenenden und guten Ratschlägen zum Überleben in einer Wildnis, die der Oper ferner nicht sein könnte. Tatsächlich handelt es sich hier um die Aufgabe, der sich das Team von »Bouches Les Rouges« stellt, seit es hieß: »Wir treffen uns auf der Probebühne zu sechs Wochen Spaß. Seid ihr dabei?« Nach durchkomponierten Partituren sucht man hier vergeblich, stattdessen gibt es die Bühne, und die ist der Wald und das Wandern und das Singen und immer wieder die Frage, was von dieser Freiheit gefordert ist. Was bedeutet es, eine Gruppe zu sein, da draußen und auf der Bühne? Am Anfang stehen alle in den unerforschten Untiefen der Kulissen und trauen sich nicht, nach dem Reiseleiter zu fragen. Am Ende wissen alle, der kommt nicht mehr und das ist auch schon das ganze Geheimnis dieser Unternehmung. Da stehe dann die Bouches Rouges mit ihrer Sehnsucht nach Abenteuer. Wie sieht’s aus, sind Sie dabei? Marthe Meinhold BOUCHES LES ROUGES EINE NATIONALOPER Musiktheater von Marius Schötz

man mit erdachten Fakten Einfluss nehmen und ablenken kann – man muss sie nur gut zu verkaufen wissen. Und das tun Helene und Ivan beharrlich: Statt sich eine vermeintliche Blöße zu geben, präsentieren sie charmant mit Bonmots ausgeschmückte Anekdoten. Hinter jeder Maske, die fällt, kommt eine andere zum Vorschein. Enthüllung ad absurdum? Im Spiegel des Gegenübers sieht man nicht selten sich selbst. Gesa Oetting

R Marius Schötz B Robin Metzer K Florian Kiehl D Frederike Krüger, Marthe Meinhold Mit Bauer, Braun; Jaursch, Röttig; Blair/Lin (Klavier) Uraufführung Samstag, 17. Oktober 2020 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Nächste Vorstellungen Oktober 23., 30. Weitere Aufführungen in Planung


THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

September/Oktober 2020

FREITAG, 18. SEPTEMBER 2020 GLÜCK. EIN ABEND MIT SIEBEN GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPE Eine revueartige Glücksjagd | 19:30–20:55 Uhr, Großes Haus DIE POLITIKER | PREMIERE | 20:00 Uhr, sparte 4 Sprechtext von Wolfram Lotz

SAMSTAG, 19. SEPTEMBER 2020 IL TROVATORE DER TROUBADOUR | 19:30–22:00 Uhr, Großes Haus Oper von Giuseppe Verdi TRÜFFEL TRÜFFEL TRÜFFEL | PREMIERE | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Lustspiel von Eugène Labiche

O Fortuna: Juliane Lang in »Glück. Ein Abend mit 7 Gewinnern und den besten Momenten in Zeitlupe«

SONNTAG, 20. SEPTEMBER 2020 4. KAMMERKONZERT MIT DEM CELLO UM DIE WELT: KLASSIK, JAZZ UND SCHLAGER Werke von Mozart, Piazzolla, Mackeben, Bizet und anderen | 11:00 Uhr, Großes Haus DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE KINDERKONZERT | 15:00 + 17:00, Alte Feuerwache für Sprecher und Kammerorchester, nach einem Märchen von Hans-Christian Andersen

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GLÜCK. EIN ABEND MIT 7 GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPE Eine revueartige Glücksjagd | 18:00–19:25 Uhr, Großes Haus DIE POLITIKER | 20:00 Uhr, sparte4 Sprechtext von Wolfram Lotz

DONNERSTAG, 24. SEPTEMBER 2020 GLÜCK. EIN ABEND MIT 7 GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPE Eine revueartige Glücksjagd | 19:30–20:55 Uhr, Großes Haus

IL TROVATORE DER TROUBADOUR | 19:30–22:00 Uhr, Großes Haus Oper von Giuseppe Verdi Der ideale Schwiegersohn: Michael Wischniowski in »Trüffel Trüffel Trüffel«

NORA_SPIELEN | 19:30–21:20 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel von Henrik Ibsen DIE POLITIKER | 20:00 Uhr, sparte4 Sprechtext von Wolfram Lotz

SAMSTAG, 26. SEPTEMBER 2020 INSPIRATIONSKONZERT LUDWIG VAN BEETHOVEN | 18:00 + 20:30 Uhr, Großes Haus Egmont op. 84 (Schauspielmusik), Sinfonie Nr. 2 D-Dur TRÜFFEL TRÜFFEL TRÜFFEL | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Lustspiel von Eugène Labiche DIE POLITIKER | 20:00 Uhr, sparte4 Sprechtext von Wolfram Lotz

SONNTAG, 27. SEPTEMBER 2020 5. KAMMERKONZERT | 11:00, Großes Haus Werke von Louise Farrenc, Mel Bonis und Anton Arensky Carmen Seibel als Ines in »Il Trovatore«

GLÜCK. EIN ABEND MIT 7 GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPE Eine revueartige Glücksjagd | 18:00–19:25 Uhr, Großes Haus

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FREITAG, 25. SEPTEMBER 2020

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WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | WIEDERAUFNAHME Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig | 19:30–20:55 Uhr, Alte Feuerwache

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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

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DONNERSTAG, 1. OKTOBER 2020 TRÜFFEL TRÜFFEL TRÜFFEL | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Lustspiel von Eugène Labiche

FREITAG, 2. OKTOBER 2020 IL TROVATORE DER TROUBADOUR | 19:30–22:00 Uhr, Großes Haus Oper von Giuseppe Verdi TRÜFFEL TRÜFFEL TRÜFFEL | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Lustspiel von Eugène Labiche GESPRÄCH MIT EINER STRIPPERIN | PREMIERE | 20:00 Uhr, sparte 4 Schauspiel von Jakob Nolte

SAMSTAG, 3. OKTOBER 2020 NORA_SPIELEN | 18:00–19:50 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel von Henrik Ibsen SOUND & VISION | PREMIERE | 18:00 Uhr, Großes Haus Ballett von Stijn Celis

Spielt die Hauptrolle in »Nora_ Spielen!«: Christiane Motter

SONNTAG, 4. OKTOBER 2020 LIEDMATINEE PAULIINA LINNOSAARI | 16:00 Uhr, Saarlandmuseum Moderne Galerie Lieder von Jean Sibelius, Einojuhani Rautavaara, Samuel Barber und Richard Strauss GLÜCK. EIN ABEND MIT 7 GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPE Eine revueartige Glücksjagd | 18:00–19:25 Uhr, Großes Haus NORA_SPIELEN | 18:00–19:50 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel von Henrik Ibsen DIE POLITIKER | 20:00 Uhr, sparte4 Sprechtext von Wolfram Lotz

MITTWOCH, 7. OKTOBER 2020 GESPRÄCH MIT EINER STRIPPERIN | 20:00 Uhr, sparte 4 Schauspiel von Jakob Nolte

DONNERSTAG, 8. OKTOBER 2020

Mirjam Kuchinke und Silvio Kretschmer in »Die Politiker«

GLÜCK. EIN ABEND MIT 7 GEWINNERN UND DEN BESTEN MOMENTEN IN ZEITLUPE Eine revueartige Glücksjagd | 19:30–20:55 Uhr, Großes Haus spa

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WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | 19:30–21:00 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig

Weitere VERANSTALTUNGSTERMINE

Wir freuen uns, wieder für Sie spielen zu dürfen! Ihre Sicherheit und Gesundheit liegen uns am Herzen. Für den Besuch unserer Spielstätten und der Vorverkaufskasse gelten daher die allgemein bekannten Hygieneregeln: • • • •

Abstand (1,50 m) Nies- und Hustenetikette (in die Armbeuge) Handhygiene (Desinfektionsspender vorhanden) Mund-Nasen-Bedeckung (Ausnahme: Am Platz im Zuschauersaal kann die Maske abgenommen werden).

Einlass in alle Spielstätten und Zuschauersäle 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn; kein Nacheinlass nach Beginn der Aufführung. Weitere Informationen finden Sie unter www.staatstheater.saarland/service

entnehmen Sie bitte unseren Monatsspielplänen oder der Theaterwebsite www.staatstheater. saarland/nc/spielplan/


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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

September/Oktober 2020

BILDENDE KUNST TRIFFT AUF MUSIK LIEDMATINEEN MIT PAULIINA LINNOSAARI UND MARIE SMOLKA Bildende Kunst trifft auf Musik – oder umgekehrt? Sicher ist jedenfalls: Unsere Liedmatineen bringen die Räume der Modernen Galerie zum Klingen! Den Anfang machen Pauliina Linnosaari und Marie Smolka, die beide fest zum Ensemble des Saarländischen Staatstheaters gehören. Die Programme ihrer beiden Konzerte stellten die Sängerinnen jeweils selbst und frei ihrer Vorlieben zusammen. So liegt das Besondere beider Liedkonzerte nicht allein bei der Wahl des Ortes, sondern insbesondere in der jeweiligen Programmatik, die sich vielleicht auch als eine Art Porträt der jeweiligen Sängerin verstehen lassen. Pauliina Linnosaari ist derzeit als Leonora in Verdis »Il Trovatore« zu erleben. In ihrer Liedmatinee am Sonntag, 4. Oktober, 16 Uhr, hält sie gänzlich andere Melodien bereit, nämlich unter anderem die ihrer Heimat Finnland. Schwermütig-schöne Lieder von Jean Sibelius und Einojuhani Rautavaara, die beide in entscheidender Weise die Musik

Pauliina Linnosaari des hohen Nordens prägten. Ihre Musik vermittelt ein Lebensgefühl des Skandinavischen, sie erzählt von der schier nie untergehenden Mitternachtssonne, der ebenso nie enden wollenden Dunkelheit des Winters, der gleichermaßen rauen wie magischen Natur. Marie Smolka, die auf der Bühne des Großen Hauses bereits als Susanna in Mozarts »Figaro« oder als Valencienne aus Lehárs »Lustiger

Marie Smolka Witwe« das Publikum wahlweise in Rührung oder Verzückung zu bringen wusste, widmet sich der Vielfalt der deutschsprachigen Liedliteratur. Richard Strauss, Arnold Schönberg, aber auch die Musik von Alma Mahler oder Alexander von Zemlinsky erweckt sie am Sonntag, 18. Oktober um 16 Uhr mit ihrer Stimme zu neuer Lebendigkeit. Frederike Krüger

VERLIEBT, VERLOBT, ERBSENEINTOPF Nach erfolgreicher Premiere geht der Prinz erneut auf die Suche nach seiner Herzensdame: lebendig erzählt von Schauspielerin Gaby Pochert und von bildhaften Klängen des Saarländischen Staatsorchesters begleitet. Die kleine Erbse hat dabei auch ihren eigenen Klang und selbstverständlich eine tragende Rolle. Es hängt nämlich wieder mal an dieser kleinen runden Kugel, welche Kandidatin geheiratet wird. Ganz nach dem Motto: Happyend oder Erbseneintopf? Luca Pauer DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE KINDERKONZERT

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nach einem Märchen von HansChristian Andersen, Musik von Andreas N. Tarkmann, Text von Jörg Schade Mit Nathan Blair (Dirigent), Gaby Pochert (Erzählerin) und Musiker*innen des Saarländischen Staatsorchesters Sonntag, 20. September 2020 15:00 + 17:00 Uhr, Alte Feuerwache

GUT GELAUNT IN DEN SONNTAG KAMMERKONZERTE MIT MUSIKER*INNEN DES STAATSORCHESTERS Wie könnte man einen Sonntag schöner beginnen als mit einem kleinen Konzert? Musiker*innen des Saarländischen Staatsorchesters entführen ihre Zuhörer in die Welt der Kammermusik – und in der gibt es so einiges zu entdecken! »Mit dem Cello um die Welt: Klassik, Jazz und Schlager«, so lautet das Motto des 4. Kammerkonzerts am Sonntag, 20. September 2020. Marie-Hélène Jacot, Laura Szabo, Sarah Wiederhold und Benjamin Jupé gehen mit vier Celli auf große Reise: Mit der Ouvertüre aus Mozarts »Entführung aus dem Serail« geht´s in den Orient, in Italien erklingt ein Medley der schönsten Melodien aus Puccinis »Tosca«, in Spanien begegnen die vier Bizets »Carmen«, die eine feurige »Habanera« tanzt. In Argentinien darf natürlich ein

Besuch bei Astor Piazzolla (»La muerte del angel«) nicht fehlen. Na, haben Sie jetzt schon den ein oder anderen Ohrwurm? Spätestens Schlager wie »Herr Ober, zwei Mokka!«, »Nur nicht aus Liebe weinen« oder die »Juliška aus Budapest« sorgen dafür, dass Sie dieses Kammerkonzert summend und gut gelaunt verlassen. Haben Sie schon mal was von Louise Farrenc oder Mel Bonis gehört? Nein? Dann sollten Sie unbedingt das 5. Kammerkonzert am Sonntag, 27. September 2020 besuchen! Heute fast vergessen, war Louise Farrenc, 1804 in Paris geboren, nämlich eine berühmte Persönlichkeit im Pariser Konzertleben: Sie machte Karriere als Pianistin, war die erste weibliche Professorin für Klavier am Pariser Conservatoire und komponierte Sinfonien, die sie selbst dirigierte.

Ihre erklärte Lieblingsgattung war jedoch die Kammermusik – im Sonntagskonzert erklingt das Trio für Flöte, Violoncello und Klavier op. 45. Ganz anders dagegen Mél(anie) Hélène Bonis: Obwohl hochbegabt, förderten die Eltern das Talent ihrer Tochter kaum, nötigten die junge Frau nach unliebsamer Romanze mit einem Kommilitonen zur Ehe mit einem 22 Jahre älteren Industriellen. Zwischen Kindern, Küche und Kirche blieb nur wenig Zeit zum Komponieren … Die »Suite en trio op. 59« darf darum mit umso größerer Aufmerksamkeit gehört werden; es musizieren Christine Christianus (Violine), Mechthild Diepers (Flöte), Adrian Janke (Violoncello) und Fedele Antonicelli (Klavier). Er ist in diesem Jahr in aller Ohren, in aller Munde: Ludwig van Beethoven. Auch Sachiko Ota und

Sachiko Doi (Violine), Ann-Katrin Klebsch (Viola) und Adrian Janke (Violoncello) lassen es sich nicht nehmen, dem Maestro am Sonntag, 11. Oktober 2020 im 6. Kammerkonzert ein Ständchen zum 250. Geburtstag. zu bringen: Zu hören sind zwei seiner Streichquartette – Nr. 6 B-Dur op. 18 und F-Dur op. 59, 1. SST Alle Kammerkonzerte um 11 Uhr im Großen Haus, Programme auf www.staatstheater.saarland/ konzerte


THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

September/Oktober 2020

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HIMMELHOCH JAUCHZEND ... MIT TUSCHE UND PAPIER BEETHOVEN-KONZERT

ARTIST IN FOCUS: PASCAL DUSAPIN

»Diesen herrlichen Egmont, den ich, indem ich ihn ebenso warm als ich ihn gelesen, wieder durch Sie gedacht, gefühlt und in Musik gegeben habe«, so schrieb Ludwig van Beethoven in seinem ersten Brief (1811) an Goethe, und im Juli 1812 trafen sich die beiden Größen erstmals leibhaf-

Einer der vielseitigsten Komponisten Frankreichs ist in diesem Jahr »Artist in Focus« des Saarländischen Staatsorchesters: Pascal Dusapin. »Leicht und licht wie der Wind, die Wellen, die Wolken«, so beschreibt der BR-Klassik seine Musik – typisch französisch eben. Das Inspirationskonzert bietet Gelegenheit für ein erstes Kennenlernen der sinnlich-leichten Dusapin’schen Klangwelt – in der zweiten Hälfte der Spielzeit feiert dann seine Oper »Macbeth Underworld« ihre Uraufführung in Saarbrücken. Für Dusapin, 1955 in Nancy geboren, wurde die Musik schon früh ein wichtiger Begleiter seines Lebens, dabei sollte die Orgel seine zwischenzeitlich größte Leidenschaft werden. Komposition studierte er bei Iannis Xenakis, der ihn lehrte, »anders zu denken«, sich nicht allein auf die Musik oder die Noten zu konzentrieren, sondern mit wachem Blick und wachem Geist durch die Welt zu gehen, in jedem kleinen Winkel womöglich Inspiration zu finden. Ein Credo, das er bis heute beibehalten hat. »Ich muss immer selbst die Idee haben für meine Kompositionen. Wenn mir jemand anderes eine Komposition anbietet, dann fühlt es sich nicht so an wie ›meine Idee‹. Ich muss sie mir zu eigen machen.« Um den jeweiligen Moment der Inspiration festzuhalten, hat Pascal Dusapin oft seine Kamera dabei. Keine digitale, sondern, man könnte fast meinen, das wäre altmodisch, eine analoge. Er fotografiert in schwarz-weiß. Dabei hält er keine Sehenswürdigkeiten fest, sondern Landschaften, menschleer, Details, die für Außenstehende rätselhaft wirken mögen. Wo liegt das Besondere? Das Spiel von Licht und Schatten interessiert ihn, Unschärfen, Doppelbödigkeiten. Sein Blick auf die Welt spiegelt sich auch in seiner Musik wider, die etwas Ungreifbares hat. Seine Musik ist ständig in Bewegung, als versuchte sie, komponiert von einem Mann mit Vorliebe für Mathematik und Architektur, jede kleinste Bewegung, jedes noch so vermeintlich Unbedeutende

INSPIRATIONSKONZERT LUDWIG VAN BEETHOVEN Egmont op. 84 (Schauspielmusik), 2. Sinfonie D-Dur op. 36 Mit Justus Thorau (Dirigent), Marie Smolka (Sopran), Bernd Geiling (Sprecher); Saarländisches Staatsorchester Samstag, 26. September 2020 18:00 + 20:30 Uhr, Großes Haus

tig. Beethoven war fasziniert von den Werken Goethes, er spürte, dass sie sowohl durch den Inhalt, als auch den Rhythmus ihrer Sprache eine große Gewalt über ihn hatten. Er sah seine Musik als Vermittlerin des »geistigen Lebens zum sinnlichen«. Goethe, begeistert von Beethovens Schauspielmusik, stimmte einer Einrichtung dieser mit neuen verbindenden Zwischentexten für den Konzertsaal zu. Wenn gemeinhin meist nur die geniale Ouvertüre der Schauspielmusik im Konzertsaal erklingt, bringen wir unserem Konzertpublikum im Inspirationskonzert »Beethoven« die komplette Schauspielmusik zu Gehör – mit verbindenden Texten, gesprochen von Schauspieler Bernd Geiling, und Sopranistin Marie Smolka, die die Lieder des Klärchens singt. In einer Zeit tiefster Niedergeschlagenheit entstand 1802 Beethovens 2. Sinfonie. Dennoch herrscht in ihr eine unbeschwerte, heitere Stimmung. Ein Autor nannte sie »geradezu aggressiv fröhlich«. Die Kritiker der Uraufführung empfanden Beethovens »Streben nach dem Neuen und Auffallenden« als nachteilig und auch heute wird die 2. Sinfonie nicht so gefeiert, wie sie es eigentlich verdient – höchste Zeit, das zu ändern! Renate Liedtke

KONZERT-TIPP: HALLOWEEN-KONZERT Unter dem Motto »Halloween – Die Nacht des Grauens« lassen es Dirigent Stefanos Tsialis, Moderator Raimund Widra und das Saarländische Staatsorchester im 1. Showcase-Konzert gehörig spuken – Musik aus Gruselklassikern, Musical und Klassik sorgen für Gänsehaut! Samstag, 31. Oktober 2020, 18 Uhr und 20:30 Uhr, Großes Haus

Einer der vielseitigsten Komponisten Frankreichs: Pascal Dusapin zu durchdringen und in etwas Bedeutsames zu verwandeln. Ebenso wie er bei der Fotografie auf analoge Technik vertraut, entstehen auch Pascal Dusapins Partituren. Zuhause, am Pariser Montparnasse, sitzt er nicht am Computer, sondern greift sorgfältig zu Tusche und Papier. Pascal Dusapin ist einer der wichtigsten Impulsgeber der Gegenwartsmusik, dessen Musik gänzlich neue Blickwinkel eröffnet. Freuen Sie sich auf ein vollkommen neues, sehr besonderes Hörerlebnis. Frederike Krüger INSPIRATIONSKONZERT PASCAL DUSAPIN Pascal Dusapin Go (Solo Nr. 1 für Orchester) / »Aufgang« (Violinkonzert) Jean Sibelius Tapiola op. 112 Mit Justus Thorau (Dirigent), Milan Pala (Violine); Saarländisches Staatsorchester Samstag, 10. Oktober 2020 18:00 + 20:30 Uhr , Großes Haus

Das Konzert wird aufgezeichnet von


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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

September/Oktober 2020

LETʼS DANCE: »SOUND & VISION« EROBERT DIE BÜHNE VORVERKAUFSKASSE Schillerplatz 2 66111 Saarbrücken Telefon 0681 3092-486

Geht neue Wege: Choreograph Stijn Celis

Ein Hingucker: die Kostümentwürfe von Laura Theiss Der Musik kommt von jeher eine besondere Bedeutung für die Gemütslage der Menschen zu. Sie wurde zur Anfeuerung gespielt, wenn Soldaten in die Schlacht zogen, sie erklingt bei Festen und Feierlichkeiten, und immer hat man Musik gehört, um sich aufzuheitern: etwa bei Liebeskummer oder bei Einsamkeit. Als Mitte März buchstäblich von heute auf morgen das Saarländische Staatstheater geschlossen wurde und den Probenbetrieb einstellte, war auch das Saarländische Staatsballett betroffen. Zudem mussten die Mitglieder der Kompanie, wie alle anderen, die geltenden Ausgangsbeschränkungen einhalten. Die Tänzer*innen vertrieben sich die Zeit viel mit Lesen, Bewegungsübungen und Musikhören. Dabei spendete die Musik – von Popmusik zu World Music und Chansons – nicht nur

Unterhaltung und Wohlbefinden, sondern auch Trost und Beruhigung in jenen Wochen der Ungewissheit. Diesen Aspekt hat Stijn Celis in seinem neuen Ballett aufgegriffen. Das bedeutet, dass er Musik ausgewählt hat, der man eine Beziehung zum Lockdown und seiner Aufhebung zuschreiben kann. Zu Beginn schmettert David Bowie »Let’s Dance« und fordert unzweideutig zum Tanzen auf; am Ende erklingt vielsagend »This Is Not America«, ein Hit, den Bowie mit Pat Metheny geschrieben hat. Dazwischen begleitet den Tanz Populäres von Florence + The Machine, den Talking Heads, Rammstein (gesungen von Nina Hagen), ein Chanson von Edith Piaf, Minimalistisches des Avantgardekomponisten Robert Ashley und ein »Bolero« vom japanischen Elektroniktüftler Isao Tomita.

Neue Wege gehen musste Stijn Celis beim Choreographieren, denn zu den Sicherheitsvorgaben in der Corona-Pandemie gehört bekanntlich das Abstandhalten. Deshalb besteht das Ballett grundsätzlich aus Soli und kleinen Ensembleformationen, in denen sich die Tänzer*innen mit einer räumlichen Distanz zueinander bewegen. Der Titel der Choreographie leitet sich übrigens von David Bowies Song »Sound and Vision« ab. Klaus Kieser SOUND & VISION Ballett von Stijn Celis Ch Stijn Celis B Sebastian Hannak K Laura Theiss Saarländisches Staatsballett Uraufführung Samstag, 3. Oktober 2020 18:00 Uhr, Großes Haus Nächste Vorstellungen Oktober 11., 17., 23., 30. Weitere Aufführungen in Planung

Öffnungszeiten Montag bis Freitag 10:00–18:00 Uhr Samstag 10:00–14:00 Uhr Der Kartenvorverkauf für die Vorstellungen im September und Oktober läuft bereits; Tickets für Veranstaltungen im November und Dezember einschließlich Weihnachten und Silvester ab 1. Oktober 2020* erhältlich. *Hinweis für unsere Abonnent*innen: Nutzen Sie Ihr Vorkaufsrecht und sichern Sie sich Ihre Tickets bereits ab Dienstag, 29. September 2020

UNSERE SPIELSTÄTTEN Einlass jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Staatstheater, Großes Haus Schillerplatz 1 66111 Saarbrücken Alte Feuerwache Landwehrplatz 66111 Saarbrücken sparte4 Eisenbahnstraße 22 66117 Saarbrücken Congresshalle Hafenstraße 66111 Saarbrücken

LEGENDE

Bildnachweise: Seite 1 ©Martin Kaufhold Seite 2 ©Martin Kaufhold Seite 3 ©Caroline Heinecke Seite 4 Glück, Il Trovatore ©Martin Kaufhold, Trüffel Trüffel Trüffel ©Horst Busch Seite 5 Nora ©Martin Kaufhold, Die Politiker ©Honkphoto, Seite 6 Porträts Linnosaari, Smolka ©Martin Kaufhold, Cello mit Rose ©stock. adobe.com – beemanja Seite 7 Beethoven ©stock.adobe.com – magoodesign, Showcase Halloween ©stock.adobe.com – Alexander Raths, Pascal Dusapin ©Marthe Lemelle Seite 8 Kostümentwürfe ©Laura Theiss, Porträt Stijn Celis ©Martin Kaufhold

ML = Musikalische Leitung R = Regie CH = Choereographie D = Dramaturgie B = Bühnenbild K = Kostüme

www.staatstheater.saarland

IMPRESSUM Herausgeber Saarländisches Staatstheater GmbH Schillerplatz 1 66111 Saarbrücken

Generalintendant Bodo Busse Kaufmännischer Direktor Prof. Dr. Matthias Almstedt

www.staatstheater.saarland

Änderungen und Druckfehler vorbehalten

Redaktion Ines Schäfer Redaktionelle Mitarbeit Renate Liedtke, Klaus Kieser, Simone Kranz, Frederike Krüger, Marthe Meinhold, Gesa Oetting, Gestaltung und Satz Wiebke Genzmer, Berlin

Verlag und Druck Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH Redaktionsschluss 15.9.2020 Auflage 180.000


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