Theaterzeitung 9 | 2019

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THEATERZEITUNG 9 | 2019

Im Spiel um große und kleine Gefühle zählen auch Macht und List

Ein verbotener Kuss?

WER MIT WEM? NUR DIE MUSIK KENNT DIE WAHRHEIT ... MOZARTS »LE NOZZE DI FIGARO« IM GROSSEN HAUS »Le nozze di Figaro« – ein Aufruf zum Aufstand gegen die dekadente Herrscherschicht? Die literarische Vorlage, Beaumarchais Schauspiel, war seinerzeit durchaus aufrührerisch und die deutschsprachige Aufführung wurde kurz vor der Premiere durch kaiserliches Dekret untersagt: » (…) da dieses Stück zu viel Anstößiges enthält« begründete der Kaiser seinen Entschluss. Mozart und sein Librettist Da Ponte wussten, welchen Stoff sie für ihre neue »commedia per musica« wählten, und es war revolutionär, dass sie allen Menschen, egal ob Domestik oder Graf, ein Anrecht auf die Verwirklichung ihrer Sehnsüchte gewährten. Sie nutzen Beaumarchais Theaterstück für ein erotisches Verwirrspiel, eine Komödie, die die Tragödie in sich trägt, denn alle, die durch

das von Bühnenbildner Volker Thiele entworfene Karussell der Gefühle tanzen, bewegen sich am Abgrund. Bei jeder Drehung einer der entgegenkommenden Drehscheiben scheinen die Figuren sich zu fragen, ob sie auf der richtigen Seite stehen, ob ihre Gefühle möglicherweise falsch sind, sie trügen. Mozart greift in seiner Musik die Seelenschwingungen der liebestrunkenen Figuren auf, er trägt sie in den Himmel, hat den Absturz aber schon mit hinein komponiert. Er gewährt uns Einblicke in den Abgrund Mensch, um diesen dann mit der schönsten Musik wieder zu deckeln. Und natürlich sind sie alle da, die Insignien einer guten Komödie: Briefe aller Couleur, Türen auf und Türen zu, Kleidertausch, Intrigen und Blamagen und variantenrei-

che Paarungen, psychologisch durchleuchtet von Regisseurin Eva-Maria Höckmayr. Sie spürt den Wünschen, Begierden, Verletzungen und Geheimnissen der Figuren nach. Sein und Schein verschmelzen, das Publikum blickt mitten ins sezierte Herz der Figuren. Höckmayr lässt uns lachen und mitleiden, entführt uns mit Kostümbildnerin Julia Rösler in die Sinnlichkeit des Rokoko. Beaumarchais selbst über sein Drama: »Ein spanischer großer Herr liebt ein verlobtes junges Mädchen, das er zu verführen sucht. Die Verlobte, ein Mann, den sie heiraten soll, und die Edelfrau finden sich zusammen, um den Plan eines absoluten Heuchlers zum Scheitern zu bringen, dem Rang, Vermögen und Freigebigkeit alle Macht verleihen, sein Vorhaben zu verwirklichen. Das

ist alles, nichts weiter. Das Stück bietet sich Eurem Auge dar«. Und dank Mozart den Ohren und dem Herz. Kommt, seht und hört! Renate Liedtke LE NOZZE DI FIGARO DIE HOCHZEIT DES FIGARO ML Sébastien Rouland I Eva-Maria Höckmayr B Volker Thiele K Julia Rösler Mit Bauer, Braun, Jelinkova/Wilson, Seibel/Akçağ, Smolka; Drevinskas/ Song, Jaursch/Röttig, Matsui, Schöne/Zulic del Canto Premiere Sonntag, 8. September 2019 18:00 Uhr, Großes Haus


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WIE ES IST, BLEIBT ES NICHT »HOFFNUNG«, DAS STÜCK ZUR STUNDE HOFFNUNG I Krzysztof Minkowski B + K Konrad Schaller M Micha Kaplan Mit Kuchinke, Pochert, Struppek; Geiling, Jacobi, Rodenberg, Weinheimer, Wischniowski; ensemble4 Deutschsprachige Erstaufführung Samstag, 7. September 2019 19:30 Uhr, Alte Feuerwache

Es ist heiß, viel zu heiß. Zudem streikt die Müllabfuhr wegen Lohnkürzungen, die Müllsäcke liegen seit Wochen auf der Straße. Im Stück »Hoffnung« des belgischen Autors Stijn Devillé schwitzen Vertreter der städtischen und überregionalen Politik bei einer Konferenz, auf der ein städtisches

Car-Sharing-System mit selbstfahrenden Elektroautos eingeweiht wird. Alle beglückwünschen sich zum Fortschritt, aber das nächste Problem wartet schon: Für den Winter droht ein Loch in der Energieversorgung, da vor kurzem ein maroder Atomreaktor abgeschaltet wurde (Belgien bezieht noch ca. die Hälfte des Stroms aus Atomkraft). Die Bürgermeisterin der Stadt steht vor der Frage, wie unser immer höherer Strombedarf in Zukunft gedeckt werden soll. Außer der Atomlobby will keiner den Reaktor wieder anschalten, aber die fossilen Brennstoffe schleudern tonnenweise CO2 in die Luft. Und wie kann man in der Politik bei den tagtäglichen Meldungen über die katastrophalen Auswirkungen der Erderwärmung weitermachen wie bisher? Geschmolzene Alpengletscher, Waldbrände, Dürren, Hochwasser, es ist schwer geworden, optimis-

Es geht weiter! Till Weinheimer mit Emélie Wahl und Guilia Schubert tisch zu bleiben. In Saarbrücken wurde am 18. Juni 2019 der Klimanotstand ausgerufen. Seit Januar dieses Jahres gehen auch hier die Jugendlichen auf die Straße, um für ein Umdenken zu demonstrieren – zehn von ihnen stehen bei »Hoffnung« mit den Schauspielern auf der Bühne. Wir sind mitten drin in dem, was die Fridays-for-Future-Bewegung richtigerweise Klimakrise nennt, nicht Klimawandel. »Wir leben in einem Kampf zwischen Kapitalismus und Planet, und im Moment gewinnt ihn der Kapitalismus spielend,

sagt der Erfinder der selbstfahrenden Elektroautos Egon Starck im Stück, der die Krise als Chance begreift. Er schmiedet den großen Plan, die gesamte Fossilindustrie vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag anzuklagen – wegen Verbrechen gegen die Menschheit. Und die titelgebende Hoffnung? Das ist der Glaube daran, dass die Welt, wie wir sie gestaltet haben, auch durch uns verändert werden kann. Und dass es für unser Ökosystem noch nicht zu spät ist. Corinna Popp

THEATER-KARTE ALS KOSTENLOSER FAHRSCHEIN NEUE KOOPERATION ZWISCHEN DEM STAATSTHEATER UND DEM SAARVV Theaterliebhaber aufgepasst! Zum ersten Mal gibt es für die neue Spielzeit 2019/2020 eine KombiTicket-Vereinbarung zwischen dem Saarländischen Staatstheater und dem Saarländischen Verkehrsverbund (saarVV). Wer eine Theaterkarte besitzt, kann am Tag der Veranstaltung vier Stunden vor Aufführungsbeginn bis Betriebsschluss kostenlos alle Verkehrsmittel im saarVV zur Hin-und Rückfahrt nutzen. Das bedeutet konkret: Alle Busse, die Saarbahn und Nahverkehrszüge der 2. Wagenklasse stehen Theaterfans saarlandweit zum Nulltarif zur Verfügung. Elke Schmidt, die Geschäftsführerin der Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH, die als Dachorganisation die vielfältigen Aufgaben des Saarländischen Verkehrsverbundes (saarVV) wahrnimmt, Prof. Dr. Matthias Almstedt, der Kaufmännische Direktor des Saarländischen Staatstheaters, und

Generalintendant Bodo Busse unterzeichneten kürzlich die Vereinbarung. Danach nahmen sich die frischgebackenen Vertragspartner Zeit für ein Gespräch mit der Theaterzeitung.

Wie kam es zu der neuen Kooperation zwischen dem saarVV und dem Saarländischen Staatstheater? Elke Schmidt: In der Vergangenheit gab es schon eine ähnliche

Die Unterschrift zum neuen KombiTicket: Der Generalintendant des Staatstheaters Bodo Busse (links), die Geschäftsführerin der Nahverkehrs-Service GmbH Elke Schmidt und der Kaufmännische Direktor des Staatstheaters Prof. Dr. Matthias Almstedt beschließen die Kooperation.

Vereinbarung zwischen der Saarbahn GmbH und dem Saarländischen Staatstheater. Damals konnten die Besucher jedoch ausschließlich auf den Linien und im Bedienungsgebiet der Saarbahn GmbH fahren. Als jetzt nochmals eine Anfrage des Staatstheaters gestellt wurde, war allen Beteiligten klar, dass bei einer KombiTicket-Vereinbarung mit dem Saarländischen Staatstheater nur eine landesweite Regelung wirklich Sinn macht. Matthias Almstedt: Es existierte in der Vergangenheit schon mal die Möglichkeit, kostenlos im Bereich der Saarbahn GmbH zu Vorstellungen des Saarländischen Staatstheaters hin und zurück zu fahren. Jedoch war das nicht saarlandweit möglich. Die Idee reicht bis ins Jahr 2013 zurück, damals wurde die Bühne des Großen Hauses umgebaut. Um unseren Zuschauern Fortsetzung auf Seite 8 >>


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DRAMATISIERUNG EINES SAARLAND-KLASSIKERS »WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH« NACH LUDWIG HARIG Es steht noch heute in der Sulzbachtalstraße: Das Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute »Neue Schulhaus«, in dem Ludwig Harigs

Roman »Weh dem, der aus der Reihe tanzt« seinen Ausgang nimmt. Und auch sonst findet man in Sulzbach noch viele der

Filmeinspielung aus »Weh dem, der aus der Reihe tanzt« HEXENJAGD

Schauplätze, die in Harigs Roman vorkommen. Etwa das ehemalige Gelände des »Reichsbannerheims«, auf dem im Jahre 1934 60.000 Antifaschisten gegen die Rückgliederung des Saarlandes an Hitler-Deutschland demonstrierten. Aus der Perspektive der Gegenwart versucht Harig, sich an seine Kindheit als Hitler-Junge und Jungmanne einer Lehrerbildungsanstalt zu erinnern. Er beschreibt die Indoktrination des NS-Regimes, versucht sein damaliges Verhalten zu begreifen. Im zweiten Teil der Saarland Saga begibt sich das Saarländische Staatstheater auf Harigs Spuren. Einige der herausragenden Kapitel des Romans werden nachgezeichnet und mit Filmmaterial aus dem heutigen Sulzbach verknüpft. Zeitzeugenberichte, Sulzbacher Schüler und Jugendliche, Menschen aus anderen Kulturen, die inzwischen in Sulzbach eine Heimat gefunden haben, werden

»HEXENJAGD« VON ARTHUR MILLER

Mit Bukal, Krzoska, Motter, Rieckhof, Trapp; Berber, Köhler,Trakis, ensemble4

Der junge Arthur Miller, dem man gerade erst den Pulitzer-Preis für sein Drama »Tod eines Handlungsreisenden« verliehen hatte, schrieb das Stück in den 50-er Jahren unter dem Eindruck der Kommunistenjagd zur Zeit der McCarthy-Ära. Er selbst wurde vor einen Untersuchungsausschuss geladen und zu einer Geld- und Gefängnisstrafe verurteilt. Wie gefährdet sind Rechtssysteme und demokratische Gesellschaften durch Fanatismus, Intoleranz und Massenmanipulation? Wie werden Meinungen gebildet und wer steuert sie? Fragen, die in Zeiten von ungeahntem Zulauf in rechtspopulistische Parteien, von Fake News und übereilten TwitterMeldungen eine neue Aktualität bekommen haben. Inszenieren wird diesen Klassiker der amerikanischen Moderne Christoph Mehler, der bereits einen kraftvollen und viel beachteten »Dantons Tod« auf der

1692 bricht in der kleinen amerikanischen Stadt Salem ein Hexenwahn aus. Mädchen treffen sich nachts im Wald, um zu tanzen und Geister zu beschwören. Als sie entdeckt werden, löst ihre Angst vor Bestrafung Ohnmachtsanfälle und Hysterie aus. Unschuldige Bürgerinnen und Bürger werden von ihnen der Hexerei beschuldigt, landen im Gefängnis oder werden zum Tode verurteilt. Keiner ist vor den falschen Anschuldigungen und Verleumdungen der Mädchen sicher. Eine ganze Gemeinde hetzt und lügt sich in den Untergang.

I Bettina Bruinier B + K Elisabeth Vogetseder V Eike Weinreich, Alexej Hermann Mit Gröver, Kretschmer Uraufführung Freitag, 13. September 2019 20 Uhr, sparte4 interviewt. Wie in Harigs Roman versucht die Inszenierung, die Verbrechen der nationalsozialistischen Vergangenheit ins Bewusstsein zu rufen und sie mit der heutigen Lebensrealität des Ortes zu verknüpfen. Aus dem Schauspielensemble stehen zum ersten Mal Fabian Gröver und Silvio Kretschmer, zwei neue Mitglieder des Hauses, in Saarbrücken auf der Bühne. Simone Kranz

WAHRE MEISTER DER VERSTELLUNG

I Christoph Mehler B + K Jennifer Hörr M David Rimsky-Korsakow

Premiere Samstag, 14. September 2019 19:30 Uhr, Großes Haus

WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH

großen Bühne des Staatstheaters gezeigt hat. Für seine bildgewaltige Inszenierung dieses Politikund Gerichtsthrillers arbeitet er neben dem Schauspiel-Ensemble mit einer Gruppe junger Frauen des ensemble4 (Bürgerensemble des Staatstheaters). Eindrucksvoll

verkörpern sie die Mädchen von Salem, die zwischen sexueller Unterdrückung und jugendlicher Rebellion ihren Weg aus der Ohnmacht suchen und dabei zu Auslöserinnen einer Massenhysterie werden. Horst Busch

Spektakuläres Bühnenbild: »Hexenjagd«


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KONZERTSAISON STOCKHAUSSEN & ISOTROPIA Angel Kauff aus Mexico City und die junge Georgierin Keren Batok machen gemeinsam Musik. Übers Internet. Persönlich sind sich die zwei bislang noch nie begegnet – das ändert sich jetzt: Ihre erste Live-Tour führt die beiden auch nach Saarbrücken. Ihre Musik ist eine exquisite Mischung aus Minimal Dark Wave, Synth, Post Punk und der Musik Bachs – so etwas hört man nicht alle Tage! Samstag, 21. September 2019, 21:00 Uhr, sparte4

September 2019

SAMSTAG, 7. SEPTEMBER 2019 HOFFNUNG DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | Einführung 19:00 Uhr

SONNTAG, 8. SEPTEMBER 2019 LE NOZZE DI FIGARO DIE HOCHZEIT DES FIGARO Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

PREMIERE

| 18:00 Uhr, Großes Haus

DIENSTAG, 10. SEPTEMBER 2019 HOFFNUNG | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | Einführung 19:00 Uhr

MITTWOCH, 11. SEPTEMBER 2019 LE NOZZE DI FIGARO DIE HOCHZEIT DES FIGARO | 19:30 Uhr, Großes Haus Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

FREITAG, 13. SEPTEMBER 2019 HOFFNUNG | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | Einführung 19:00 Uhr WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH URAUFFÜHRUNG | 20:00 Uhr, sparte4 Saarland Saga zweiter Teil | Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig

SAMSTAG, 14. SEPTEMBER 2019 DER ELEFANTENPUPS – EIN TIERISCHER GEHEIMPLAN | 15:00 und 17:00 Uhr, Alte Feuerwache Familienkonzert mit Musik von Sebastian Laverny HEXENJAGD PREMIERE | 19:30 Uhr, Großes Haus Schauspiel von Arthur Miller | Einführung 19:00 Uhr

SONNTAG, 15. SEPTEMBER 2019 1. KAMMERKONZERT | 11:00 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus Werke von Antonín Dvořák und Franz Lachner

Wie werde ich Popstar (und warum)? Die Antwort gibt’s von Autor Linus Volkmann persönlich: am Freitag, 27. September 2019, 20:00 Uhr in der sparte4

LE NOZZE DI FIGARO | 14:30 Uhr, Großes Haus Oper von Wolfgang Amadeus Mozart ICH, IKONE ERÖFFNUNG BUNDESTREFFEN »JUGENDCLUBS AN THEATERN« | 18:00 Uhr, Alte Feuerwache Produktion des Jungen Ensembles nach Darstellungen der Jeanne d’Arc

MITTWOCH, 18. SEPTEMBER 2019 HEXENJAGD | 19:30 Uhr, Großes Haus Schauspiel von Arthur Miller | Einführung 19:00 Uhr

MALWETTBEWERB DIE KLEINE MEERJUNGFRAU Welche spannenden Abenteuer wird die kleine Meerjungfrau im Weihnachtsmärchen mit Pip, dem Küchenjungen erleben? Greift zu Stiften und Pinseln und zeigt uns eure bunte Version der Reise durch die Unterwasserwelt ... Sendet eure Bilder bis Freitag, 27. September 2019 an: Junges Staatstheater, Schillerplatz 1, 66111 Saarbrücken – oder gebt sie persönlich an unserer Vorverkaufskasse ab. Wir freuen uns auf viele bunte Bilder!

DONNERSTAG, 19. SEPTEMBER 2019 ANIMAL FARM FARM DER TIERE WIEDERAUFNAHME | 20:00 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von George Orwell

FREITAG, 20. SEPTEMBER 2019 WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | 20:00 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig

SAMSTAG, 21. SEPTEMBER 2019 LE NOZZE DI FIGARO DIE HOCHZEIT DES FIGARO | 19:30 Uhr, Großes Haus Oper von Wolfgang Amadeus Mozart HOFFNUNG | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | Einführung 19:00 Uhr KONZERTSAISON STOCKHAUSSEN (MEXIKO-STADT) & ISOTROPIA (GEORGIEN/MEXIKO) 21:00 Uhr, sparte4 | Minimal Cold-Wave & Dark Post-Punk | Karten ausschließlich an der Abendkasse


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SONNTAG, 22. SEPTEMBER 2019 1. SINFONIEKONZERT IM WIDERSPRUCH | 11:00 Uhr, Congresshalle | Werke von Claude Debussy, Hector Berlioz und Camille Saint-Saëns | Einführung 10:15 Uhr | 10:30 Uhr Kindermusikwerkstatt

MONTAG, 23. SEPTEMBER 2019 ESTHER KINSKY LIEST AUS EIGENEN WERKEN | 20:00 Uhr, Großes Haus Im Rahmen des 26. Deutschen Germanistentags | In Kooperation mit der Universität des Saarlandes 1. SINFONIEKONZERT IM WIDERSPRUCH | 20:00 Uhr, Congresshalle Werke von Claude Debussy, Hector Berlioz und Camille Saint-Saëns | Einführung 19:15 Uhr

DIENSTAG, 24. SEPTEMBER 2019 SOIREE: PROMETHEUS | 18:30 Uhr, Mittelfoyer, Großes Haus | Interessantes und Wissenswertes über das neue Ballett von Stijn Celis | anschließend Probenbesuch, Eintritt frei ANIMAL FARM FARM DER TIERE | 20:00 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von George Orwell

MITTWOCH, 25. SEPTEMBER 2019 WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | 20:00 Uhr, sparte4 SAARLAND-SAGA ZWEITER TEIL | Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig

DONNERSTAG, 26. SEPTEMBER 2019 MONDO TASTELESS DIE TRASHFILMREIHE IN DER SPARTE4 | 20:00 Uhr, sparte4 Schlechte Filme und ihre Geschichte

FREITAG, 27. SEPTEMBER 2019 HEXENJAGD | 19:30 Uhr, Großes Haus Schauspiel von Arthur Miller | Einf. 19:00 Uhr, im Anschluss: Das rote Sofa – im Gespräch mit den Künstlern

Schwarzhumoriges Kriminalstück: Dosenfleisch SUPPENKÜCHE KINDER AN DIE MACHT Wo gibt es Beteiligung und Mitspracherecht für Kinder – und wie ändert das die Welt? Dazu befragen wir lokale Initiativen, lassen uns aber auch von fremden Ländern und Kulturen inspirieren. Setzen Sie sich zu uns an den Tisch und diskutieren Sie mit! Sonntag, 29. September 2019, 17:00 Uhr, sparte4

HOFFNUNG | 19:30 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | Einführung 19:00 Uhr SPARTENSPRECHER LINUS VOLKMANN | 20:00 Uhr, sparte4 | Sprengt die Charts! Wie werde ich Popstar (und warum?) | Autorenlesung, anschl. Party mit DJ Linus, In Kooperation mit Haifischblut Collective

SAMSTAG, 28. SEPTEMBER 2019 FAUST WIEDERAUFNAHME | 19:30 Uhr, Großes Haus Oper von Charles Gounod | Einführung 19:00 Uhr DOSENFLEISCH WIEDERAUFNAHME | 20:00 Uhr, sparte4 Thriller von Ferdinand Schmalz

SONNTAG, 29. SEPTEMBER 2019 LE NOZZE DI FIGARO DIE HOCHZEIT DES FIGARO | 18:00 Uhr, Großes Haus Oper von Wolfgang Amadeus Mozart DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER WIEDERAUFNAHME | 18:00 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach dem Roman von Johann Wolfgang Goethe SUPPENKÜCHE KINDER AN DIE MACHT | 17:00 Uhr, sparte4 | Wo gibt es Beteiligung und Mitspracherecht für Kinder – und wie ändert das die Welt?, Diskussionsrunde

DIENSTAG, 1. OKTOBER 2019 LE NOZZE DI FIGARO DIE HOCHZEIT DES FIGARO | 19:30 Uhr, Großes Haus Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

MITTWOCH, 2. OKTOBER 2019 MELODIEN FÜR MILLIONEN | 21:00 Uhr, sparte4 mit den JoJo Achims

Gounod-Oper kraftvoll ins Heute katapultiert: Faust VHS-THEATERKURSE Die neuen Theaterkurse beginnen! Am Mittwoch, 11. September 2019, 19:00 Uhr startet der Kurs »Theater kennt keine Grenzen« mit Schauspieldramaturgin Simone Kranz, am Dienstag, 17. September 2019, 19:00 Uhr, der Kurs »Alles nur Theater« mit Chefdramaturg Horst Busch. Anmeldung über die vhs Saarbrücken, Telefon 0681 506-4317.


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HEIMWEH? WIE WEGGEBLASEN!

NEUES ENTDECKEN 1. KAMMERKONZERT

KINDERKONZERT: »DER ELEFANTENPUPS« Die Tiere in Direktor Fröhlichs Zoo lieben Musik so sehr, dass viele von ihnen ein Instrument spielen. Lorenzo, der Löwe, zupft den Kontrabass, Ricardo, das Zebra, liebt das Schlagwerk, und die Flamingodame trillert auf ihrer Querflöte. Als eines Tages das Pandamädchen Mei Yue neu und betrübt in den Tierpark kommt, hecken die anderen Tiere einen tierischen Geheimplan aus. Mit

ihren musikalischen Überraschungen vertreiben sie Mei Yues Heimweh und heißen ihre neue Freundin mit Schnatterenten-Marsch, Löwen-Jazz, Gute-Laune-Reggae und vielen anderen Liedern willkommen. In der Fortsetzung des beliebten Kinderkonzerts des Saarländischen Staatsorchesters begleitet das junge Publikum die Zootiere auf ihrer geheimen Mission und erlebt,

wie durch Musik Freundschaft entstehen kann. Ein Konzert für alle, die bei fröhlicher klassischer Orchestermusik die Füße nicht ruhig halten können und eventuell das Saarländische Zoo-Orchester sogar durch Mitsingen unterstützen wollen. Johanna Schatke DER ELEFANTENPUPS – EIN TIERISCHER GEHEIMPLAN

4+

Ein buntes Familienkonzert zum gleichnamigen Bilderbuch von Heidi Leenen mit Musik von Sebastian Laverny Dirigent Nathan Blair Saarländisches Staatstheater Theaterspatzen Samstag, 14. September 2019 15:00 + 17:00 Uhr, Alte Feuerwache

SUPPORT YOU LOCAL THEATRE KIDS

Franz Lachner mag heute wohl nur noch wenigen ein Begriff sein, obgleich er einer der wohl prägendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts vor allem im süddeutschen Raum war. Sein Werden und Wirken als Komponist umfasst die gesamte Spannweite von der Frühromantik bis hin zu Gustav Mahler und doch ist der Großteil seiner Werke in den Strudel der Vergessenheit geraten. Lachner gehörte fest zum Künstlerkreis um Franz Schubert, stand im regen Austausch mit Ludwig van Beethoven und zählte zu den stärksten Kritikern Richard Wagners; seine Werke gehörten zwar in der damaligen Zeit eher dem konservativen Lager an, doch gab er damit wesentliche Impulse für die Genese einer ganzen Komponistengeneration. Freuen Sie sich also darauf, dass die Musikerinnen und Musiker des Saarländischen Staatsorchesters auch in dieser Spielzeit wieder Komponisten vorstellen, die es (neu) zu entdecken lohnt und die höchsten Genuss versprechen! Frederike Krüger

29. BUNDESTREFFEN »JUGENDCLUBS AN THEATERN« Hängt am Theater rum, trägt T-Shirt mit Theaterwerbung, spricht nicht etwa mit sich selbst, sondern probt den großen Monolog – sie sind leicht zu identifizieren, die jungen Theaterfans, die sich in Theater-AGs an Schulen oder eben den Jugendtheaterclubs der großen und kleinen Theaterhäuser tummeln. Seit 1990 finden Bundestreffen der »Jugendclubs an Theatern« statt. Die Bundestreffen bieten den Jugendlichen Bühnenarbeit mit Theaterprofis, Kurse zu Bühnenbild oder Dramaturgie, Austausch mit Gleichgesinnten, moderierte Gespräche und natürlich Aufführungen auf den Bühnen des einladenden Theaters. Junge Regisseurinnen und Regisseure können vor Ort »short acts«, kurze Stücke inszenieren. Das 29. Bundestreffen »Jugendclubs an Theatern« findet von Sonntag, den 15.September bis Freitag, den 20. September 2019 in Saarbrücken statt. Gast-

geber sind das Saarländische Staatstheater und das Saarbrücker Kinder- und Jugendtheater überzwerg. Restkarten zu den Veranstaltungen in der Alten Feuerwache gibt es im Vorverkauf und an der Abendkasse. Montag, 16. September 2019, 19:30 Uhr, Alte Feuerwache: Der tanzmainz club vom Staatstheater Mainz geht in »Selbst, genug?« nach Motiven aus Peer Gynt auf eine Phantasiereise, gibt Einblick in die Gefühlswelt junger Menschen, die müssen oder wollen oder wollen müssen. Dienstag, 17. September 2019, 15:30 und 17:30 Uhr theater überzwerg: Der Tonsport Jugendclub des Staatstheaters Mainz untersucht in »Spiel, Satz und Sieh!« was zwischen Sport und Musik, Körper und Klang passiert. Wie klingt Bewegung? Dienstag, 17. September 2019, 19:30 Uhr, Alte Feuerwache: Das Deutsche Nationaltheater Weimar

fragt in dem Inszenierungsprojekt »Woyzeck« nach eigener Schuld und Ungerechtigkeit (nach Motiven aus Georg Büchners Drama). Mittwoch, 18. September 2019, 19:30, Alte Feuerwache: Das junge Schauspiel Frankfurt thematisiert mit »Jetzt aber anders!«, einem inklusiven Jugentheaterprojekt, die Sehnsucht nach persönlichen Gestaltungsräumen und Freiheit. Was ist möglich in der Zeit, in der man lebt? Donnerstag, 19. September 2019, 14:00 und 17:00 Uhr, theater überzwerg: Stellwerk Weimar spricht in »Das große Finale« vom Tod. Donnerstag, 19. September 2019, 20:00 Uhr, Alte Feuerwache: Das Junge Theater Bremen stellt in »A four letter word« Fragen nach der Liebe. Bis in Kaufentscheidungen ragen die Verheißungen der Liebe, die selbst manchmal wie eine Ware verhandelt wird. Astrid Karger

1. KAMMERKONZERT Werke von Antonín Dvořák und Franz Lachner Mit Mechthild Diepers (Flöte), Jan Creutz (Klarinette), Raphael Klockenbusch (Oboe), Regina Mickel (Horn), Katja List (Fagott), Christine Christianus (Violine), Leszek Kusmirek (Viola), Adrian Janke (Violoncello), Motonobu Futakuchi (Kontrabass) Sonntag, 15. September 2019 11:00 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus


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AUFTAKT: DIE ERSTEN KONZERTE 2019/2020

Christian Schmitt Paris – jahrelang war die SeineMetropole pulsierender Mittelpunkt für Künstler und Intellektuelle, die den Geist der Stadt mit Kunst und Kultur bereicherten. Das 1. Sinfoniekonzert der Saison widmet sich nun einem ganz besonderen Kapitel der französischen Geschichte: der Musik. Musik aus der Feder drei verschiedener Komponisten, rund 118 Jahre Musikgeschichte, gut und gerne drei Epochen kommen

PARISER LEBEN

1. SINFONIEKONZERT IM WIDERSPRUCH

1. SINFONIEKONZERT

Werke von Claude Debussy, Hector Berlioz und Camille Saint-Saëns

zum Klingen und zeugen von der musikalischen Vielfalt Frankreichs. Claude Debussys »Petite Suite«, ursprünglich für Klavier komponiert, ist ein wahres Kaleidoskop: »Wir haben es mit einer Art choreographischer Suite in vier kurzen Episoden zu tun, als deren Thema man oft die Ballette von Léo Delibes erkannt hat. Doch man denkt auch an Chabrier, ja sogar an Fauré, und eine zarte Erinnerung an Borodin ist bisweilen nicht mehr fern«, so befand der belgische Musikwissenschaftler Harry Halbreich. Es wirkt fast so, als wollte Debussy in seiner Komposition eben jenes flirrende und nimmermüde Pariser Leben widerspiegeln, in welchem sich die Menschen von einem Vergnügen ins nächste stürzten. Der Komponist selbst flüchtete während der Arbeit an der »Petite Suite« vor jenem Trubel: beinah jedes Wochenende besuchte er die

Dirigent Sébastien Rouland Mezzosopran Judith Braun Orgel Christian Schmitt Saarländisches Staatsorchester

Pariser Vorstädte, fuhr Boot oder ging schwimmen, flanierte entlang der Promenaden und beobachtete Natur und Leute in einem der etlichen Cafés. Wird Debussy oftmals zu den Impressionisten gezählt, so gilt Hector Berlioz wiederum als wichtigster Vertreter der Musik der Romantik in Frankreich. Doch viele seiner Zeitgenossen wussten seine Musik kaum zu schätzen – sie galt als revolutionär und somit als unverständlich. In der Tat ging Berlioz mit seiner Art des Komponierens einen neuen Weg, doch damit ebnete er Komponisten wie Debussy oder Saint-Saëns erst den Weg. In seinem Liederzyklus schildert er nun eine gänzlich andere Seite des Pariser Lebens: schwermütig und melancholisch. Auch Camille Saint-Saëns’ 3. Sinfonie umgibt eine Aura des Sonderbaren und Seltenen. Entstanden ist die »Orgelsinfonie«

Sonntag, 22. September 2019 11:00 Uhr, Congresshalle Montag, 23. September 2019 20:00 Uhr, Congresshalle

auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens: »Hier habe ich alles gegeben, was ich geben konnte ... so etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder schreiben«. Freuen Sie sich also im 1. Sinfoniekonzert auf drei Musiker, deren Blick auf die Welt, auf Frankreich in gewisser Weise kaum unterschiedlicher sein könnte – und hören Sie, wie brennend der Widerspruch klingt! Frederike Krüger

NICHT VERPASSEN: DIE NÄCHSTEN KONZERTHIGHLIGHTS

Charlie Chaplin wehrte sich gegen den Zeitgeist, indem er das Risiko Stummfilm einging, als es den Tonfilm längst gab. Der Erfolg von »Lichter der Großstadt« war grandios, die poetische Liebesgeschichte zwischen einem Blumenmädchen und einem Landstreicher gibt es im Filmkonzert mit Live-Orchesterbegleitung am Freitag, 15. November 2019, 20:00 Uhr in der Alten Schmelz, St. Ingbert.

Grenzgänger zwischen Frankreich und Deutschland war der in Schafbrücke geborene Komponist Théodore Gouvy, in der deutschen Musik fand er »Gemüt«. Seine zweite Sinfonie wird im 2. Sinfoniekonzert mit Robert Schumanns Ouvertüre zu »Manfred« und dem Doppelkonzert für Klarinette und Viola von Max Bruch aufgeführt. Als Solisten zu Gast: Sharon Kam, eine der weltweit führenden Klarinettistinnen, spielt das Doppelkonzert mit ihrem Bruder Ori Kam, der künstlerischer Leiter der Israel Chamber Music Society ist. Zu erleben am Sonntag, 3. November 2019 um 11:00 Uhr und Montag, 4. November 2019 um 20:00 Uhr in der Congresshalle.

Ori und Sharon Kam

Herbert Schuch

»Ausdrucksjunkie«, so wurde der Pianist Herbert Schuch einmal salopp von einer Musikkritikerin genannt. Das macht nur umso neugieriger auf seine Interpretation von Robert Schumanns romantisch-fantastischen Klavierkonzerts a-Moll, zu hören im 3. Sinfoniekonzert am Sonntag, 1. Dezember und Montag, 2. Dezember 2019 in der Congresshalle. Weiteres Highlight des Programms: Die Europäische Erstaufführung von Christian Josts »The Woman in the Garden of Suzhou« – der in Trier geborene Komponist ist diesjähriger Artist in Focus des Staatsorchesters.

Das komplette Konzertprogramm 2019/2020 gibt’s unter www.staatstheater.saarland/konzerte.


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September 2019

FORTSETZUNG INTERVIEW VON SEITE 2: THEATERKARTE ALS KOSTENLOSER FAHRSCHEIN ... kostenfreie Fahrten zu unseren Ersatzspielstätten zu ermöglichen, gab es spezielle Angebote. Im vergangenen Jahr folgte eine Unterbrechung des kostenlosen Fahr-Transportes zum Theater in Saarbrücken. Diese unbefriedigende Situation erforderte neue Verhandlungen, da dringend eine Lösung gefunden werden musste. Die Verhandlungen mit dem saarVV gingen schnell und waren unkompliziert, alles klappte prima, dafür sind wir sehr dankbar! Wie lange gilt die Vereinbarung? Elke Schmidt: Die Vereinbarung ist unbefristet, jedoch haben beide Vertragsparteien die Möglichkeit, unter Einhaltung einer Kündigungsfrist das Vertragsverhältnis zu beenden. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir natürlich davon aus, dass es eine lange glückliche Partnerschaft wird. Bodo Busse: Wir sind sehr froh, den Besucherinnen und Besuchern des Saarländischen Staatstheaters nun gemeinsam mit dem saarVV das saarlandweite Theater-KombiTicket anbieten zu können. Das kostenlose Fahr-Angebot ist mehr als ein besonderer Service, es ist ein Beitrag für den Klimaschutz! Jeder von uns hinterlässt seinen persönlichen ökologischen Fußabdruck, das KombiTicket ist ein Anreiz, diesen zu verkleinern. Es erspart nicht nur Autofahrten, Staus und nerviges Parkplatzsuchen, sondern auch die Parkgebühren. Viele Theater in Deutschland bieten bereits KombiTickets an, jetzt sind wir endlich dabei! Wie schwer war es für den saarVV, diese Idee umzusetzen?

Elke Schmidt: Nachdem die erste konkrete Anfrage gestellt wurde, ging es eigentlich sehr schnell. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei der Geschäftsführung des Staatstheaters für die konstruktiven und angenehmen Vertragsverhandlungen bedanken. Natürlich mussten die üblichen Wege durch unsere Gremien eingehalten werden. Aber die Verkehrsunternehmen im saarVV erkannten schnell die Chance, welche sich aus einer Vereinbarung mit dem Saarländischen Staatstheater als erster saarlandweiter KombiTicketPartner ergeben könnte. Wie wird das Ganze finanziert? Elke Schmidt: Das KombiTicket ist eine Kombination von Eintrittskarte und Fahrschein. Veranstalter treffen zu diesem Zweck eine individuelle Vereinbarung mit dem saarVV, so dass alle Eintrittskarten des Vertragspartners zur Fahrt im gesamten Verbund berechtigen. Unsere Kalkulation beruht auf einem Solidaritätsprinzip, der saarVV erhält für jede ausgege-

bene Eintrittskarte einen geringen Betrag für den Öffentlichen Personennahverkehr. Matthias Almstedt: Jeder gewinnt durch diese Kooperation! Das Kombi-Ticket ist eine gute Investition für die Zukunft, denn das Saarländische Staatstheater wird dadurch für die Besucherinnen und Besucher noch attraktiver. Was verspricht sich der saarVV von der gemeinsamen Aktion? Elke Schmidt: Wir erhoffen uns hiervon natürlich eine Signalwirkung für andere Institutionen bzw. Veranstalter, dem Beispiel des Saarländischen Staatstheaters zu folgen. Gerade in der heutigen Zeit, in dem der Klimaschutz immer mehr in den Fokus der Bevölkerung rückt, wäre es wünschenswert, weitere Partner zu finden. Des Weiteren würden wir uns natürlich sehr freuen, wenn der ein oder andere Besucher erkennt, dass der saarländische ÖPNV wesentlich besser ist als sein Ruf und ihn vielleicht als Alternative zum Individualverkehr kennen und schätzen lernt.

VORVERKAUFSKASSE Schillerplatz 2 66111 Saarbrücken Telefon 0681 3092-486 Abonnement 0681 3092-482 Besuchergruppen-Service 0681 3092-484 Fax 0681 3092-416 E-Mail kasse@staatstheater.saarland Öffnungszeiten Montag bis Freitag 10:00–18:00 Uhr Samstag 10:00–14:00 Uhr ABENDKASSEN jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Staatstheater 0681 3092-286 Alte Feuerwache Landwehrplatz 66111 Saarbrücken 0681 3092-203 sparte4 Eisenbahnstraße 22 66117 Saarbrücken 0681 959 0571 Congresshalle Hafenstraße 66111 Saarbrücken 0681 418 05 48

Freie Fahrt zum Theater und zurück! Bodo Busse (links), die Geschäftsführerin der Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH Elke Schmidt und Prof. Dr. Matthias Almstedt freuen sich über die neue Kooperation.

Bildnachweise: Seite 1 ©Martin Kaufhold Seite 2 Hoffnung©Martin Kaufhold, Interview©Astrid Karger Seite 3 Sulzbach©Eike Weinreich, Alexej Hermann, Hexenjagd©Jennifer Hörr Seite 4 Linus Volkmann©Frederike Wetzels, Seite 5 Dosenfleisch©Martin Kaufhold, Faust©Andrea Kremper Seite 6 Illustration ©Wiebke Genzmer, Kammerkonzert©hayo – stock.adobe.com Seite 7 Christian Schmitt©Uwe Ahrens, Charlie Chaplin©Roy Export S.A.S., Film mit Genehmigung der Roy Export S.A.S., Ori & Sharon Kam + Herbert Schuch ©Felix Broede Seite 8 Interview©Astrid Karger

www.staatstheater.saarland

IMPRESSUM Herausgeber Saarländisches Staatstheater GmbH Schillerplatz 1 66111 Saarbrücken

Generalintendant Bodo Busse Kaufmännischer Direktor Prof. Dr. Matthias Almstedt

www.staatstheater.saarland

Redaktion Astrid Karger

Änderungen und Druckfehler vorbehalten

Redaktionelle Mitarbeit Horst Busch, Astrid Karger, Simone Kranz, Frederike Krüger, Renate Liedtke, Monika Liegmann, Corinna Popp, Johanna Schatke Gestaltung und Satz Wiebke Genzmer, Berlin

Verlag und Druck Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH Redaktionsschluss 2.9.2019 Auflage 180.000


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