Theaterzeitung 10|2019

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THEATERZEITUNG 10 | 2019

In der Schwebe

Gebannte Energie

REBELL ODER HEILSBRINGER DAS NEUE BALLETT VON STIJN CELIS Wer ist Prometheus? Zum Allgemeinwissen gehört, dass Prometheus jener Titan aus der griechischen Mythologie ist, der sich gegen den Göttervater Zeus aufgelehnt und den Menschen das Feuer gebracht hat – und dafür zur Strafe an einen Felsen im Kaukasus gekettet wurde, wo ein Adler jeden Tag von seiner Leber frisst (die sich stets erneuert). Doch seit 700 v. Chr., als der griechische Dichter Hesiod erstmals Prometheus beschrieb, haben Dichter und Denker immer wieder ein neues Bild dieses Heros geschaffen. Den Prometheus, den wir zu kennen glauben, finden wir bei Aischylos (5. Jahrhundert v. Chr.): den Rebellen, der von Zeus so gnadenlos gerichtet wurde. Man kann in Prometheus denjenigen sehen, der den Menschen den Schlüssel zur Technik schenkt,

oder den, der sich gegen die Herrschenden auflehnt, oder den, der die Menschen zu Bildung und Vernunft führt. Im Jahr 1801 vollendete Ludwig van Beethoven eine Komposition für ein Ballett des damals hochgeschätzten Choreographen Salvatore Viganò: »Die Geschöpfe des Prometheus« – es geht um von Prometheus, die erst durch die Künste zu wahren Menschen werden. Beethovens einstündige Ballettmusik wurde bis heute relativ selten für den Tanz verwendet, und im Konzertsaal konnte nur die Ouvertüre heimisch werden. Dies ist umso überraschender, als »Die Geschöpfe des Prometheus« dem Beethoven-Liebhaber einen höchst faszinierenden Einblick in die Werkstatt des Meisters geben: In den 18 Abschnitten erkennen wir die Fingerübungen eines

Genies, es sind sinfonische Experimente im Häppchenformat. Vieles, was Beethoven später in seinen Instrumentalwerken in höchster Vollendung präsentiert, kündigt sich in den »Geschöpfen des Prometheus« an. Ballettdirektor Stijn Celis geht es nicht darum, die Handlung von 1801 wiederaufleben zu lassen. Er gestaltet abstrakte Körperbilder und Ensembleformationen zu Beethovens kraftvoller Musik, um so der Urgewalt der Musik etwas Entsprechendes entgegenzusetzen. Als Kontrast und Ergänzung zu Beethovens Sinfonik erklingen eigens für das Ballett arrangierte elektronische Zwischenspiele und ein Epilog des zeitgenössischen Komponisten Lorenzo Bianchi Hoesch. Ein aufregender Abend für Musik- und Tanzliebhaber! Klaus Kieser

PROMETHEUS ML Stefan Neubert Ch Stijn Celis B Sebastian Hannak K Catherine Voeffray Mit Christian, Dougherty, Davilla Gómez, Kraeling, Lambrou, Pierini, Serrano Romano, Shimizu, Tam von Burg, Taufkirch, Andison, Biosca, Bormann, Cino, Lakaev, Meseguer Alves, Ros Serrrano, Serio, Throop, Saarländisches Staatsorchester Premiere Samstag, 5. Oktober 2019 19:30 Uhr, Großes Haus In Kooperation mit dem Theater Bonn zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens


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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

Oktober 2019

OPER AUS 1001 NACHT MIT DEM KINDERCHOR AUF MÄRCHENREISE DIE ARABISCHE PRINZESSIN ML Nathan Blair R Benoît De Leersnyder B + K Emilie Lauwers C Mauro Barbierato D Frederike Krüger Mit Bauer, Kugler, Wehrle, Keller, Hippchen/Rolser, Röttig/Clemens, Donner/Surges, Brückner/Lee; Kinderchor Koproduktion mit der Opéra National du Rhin Premiere Sonntag, 13. Oktober 2019 16:00 Uhr, Alte Feuerwache Geschichten erzählen, Märchen vorlesen – wer verbindet damit nicht eine magische Kindheitserinnerung. In der Kinderoper »Die arabische Prinzessin oder Das wiedergeschenkte Leben« ist es

die Tante Safah, die ihrem Neffen Ali immer die schönsten und aufregendsten Geschichten erzählt. So entführt sie ihn eines Tages in die Geschichte vom armen Fischer Jamil und seiner Liebe zu der wunderschönen Prinzessin Amirah. Doch nicht nur Ali lauscht ihr wie gebannt, immer mehr Kinder gesellen sich zu ihnen, die Grenzen zwischen Wahrheit und Märchen beginnen zu verschwimmen. Die Geschichte wird lebendig, die Zuhörenden selbst werden Teil dieser märchenhaften Reise in die magische Welt aus 1001 Nacht. Mit der wunderbaren Musik Juan Christómos Arriagas, auch bekannt als »der spanische Mozart«, verwandelt sich die Alte Feuerwache in ein großes Märchenbuch, in dem es um Freundschaft und Loyalität geht, um Liebe und die große Kunst des Verzeihens. Ein mitreißendes Erlebnis! Frederike Krüger

»ADA UND IHRE TÖCHTER« DRAMATURGIN CORINNA POPP IM GESPRÄCH MIT REGISSEUR THORSTEN KÖHLER Ist »Ada« ein Stück über Schauspielerinnen und ihre Neurosen? Könnte man denken, aber nein, nicht nur. Ich finde am spannendsten daran die Frage der Mutterschaft. 2015 gab es diese Studie von Orna Donath, »Regretting motherhood«, und es ist wohl ein Tabuthema, dass es nicht nur das große Mutterglück gibt. Mir ADA UND IHRE TÖCHTER R, B + K Thorsten Köhler V Grigory Shklyar M Jan Kersjes D Corinna Popp Mit Rieckhof, Struppek Premiere Donnerstag, 31. Oktober 2019 20:00 Uhr, sparte4

gefällt, dass Haidle diesen Wolf in den Schafspelz der Komödie kleidet. Es ist auch ein Stück über Frauenbilder und den gesellschaftlichen Druck, der immer noch da ist: die Erwartung, dass eine Frau irgendwann Mutter wird. Die Frauen in der Studie haben oft gesagt, dass sie regelrecht gewarnt wurden: Wenn du jetzt keine Kinder kriegst, wirst du’s im Alter bereuen. Es gibt dieses Klischee, dass man nicht Künstlerin und Mutter gleichzeitig sein kann. Ist Ada eine vorprogrammierte schlechte Mutter, weil sie Schauspielerin ist? Sie ist eben zwei Mütter. Das ist Haidles Trick, dieses Setting der Schauspielerin und ihrer Bühne, also der Daily Soap. Natürlich ist das lustig, weil man halt sagt, das sind schlechtere Schauspieler,

PRESSESTIMMEN ZU HEXENJAGD »Was macht nun Regisseur Christoph Mehler aus diesem Stoff? Dankenswerter Weise keine krampfige Modernisierung mit Verweisung etwa auf denunzierende Facebook-Shitstorms. Sondern eine spannungsreiche, bildstarke Inszenierung , die ebenso, die letztlich simplen Mechanismen der Denunziation beleuchtet wie die Psychologie ihrer Figuren – gespielt von einem großartigen Ensemble.« Tobias Kessler, Saarbrücker Zeitung

»Alles in allem ein wuchtiger Theaterabend, der einen drei Stunden lang in Bann schlägt, viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren bietet. Anschauen!« Uwe Loebens, SR Fernsehen

schlechter Geschmack ... Aber allein das Stichwort Rolle: die Rolle der Mutter, die Rolle der Schauspielerin, die eine Mutter spielt und eine ist. Da hat Haidle schon so ne Zwiebel geschrieben. Weil für Ada die Grenzen zwischen beidem verschwimmen, wird das nicht gegeneinander ausgespielt. Die gleiche Figur erzählt mir mehrere Zustände von Mutter Sein. Ja, und noch dazu ist ihre Tochter im 9. Monat schwanger, also gibt es auch eine werdende Mutter.

Für Ada ist es erstmal einfacher, in der Serie Mutter zu sein, auch wenn sie über ihre Drehbuchautoren schimpft. Da führt sie ein Leben, das geskriptet ist, schicksalhaft vorgezeichnet, in dem sie keine Fehler machen kann. Es gibt auch dieses Ödipus-Motiv. Lustig ist, dass im Seifenopern-Universum ständig Katastrophen passieren, Zeppeline explodieren, Flugzeuge stürzen ab – aber da fühlt sie sich sicherer aufgehoben als in ihrem Leben mit seinen kleinen Alltagsproblemen.

»Christoph Mehler (...) schenkt dem Publikum nichts. Es muss den ernüchternden Weg um Lügen, Verleumdung, Hass und Misstrauen mitgehen! Ein buchstäblich überwältigender Abend!« Burkhard Jellonek, OPUS Kulturmagazin

Sein oder Schein – Identitätskollaps


THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

Oktober 2019

LIEBE, TRIEBE UND EIN STAATSBANKROTT ODER »DIE LUSTIGE WITWE« »Lustig« und »Witwe« sind gemeinhin Schlagworte, die man eher selten miteinander in Verbindung bringt. Aber in der Operette ist eben alles ein bisschen anders. Da gehen Tragik und Melancholie Hand in Hand mit Humor und Hei-

terkeit; Franz Lehárs »Die lustige Witwe« ist dafür wohl der beste Beweis. Und wenn wir mal ehrlich sind, nach gerade einmal acht Tagen Ehe hatte die Witwe Hanna Glawari ja auch noch gar nicht so richtig Zeit, sich überhaupt erst an

Verdrehen den Männer abwechselnd den Kopf: Valda Wilson und Pauliina Linnosaari als Hanna Glawari

INS HERZ DER PARTITUR GESPRÄCH MIT YOEL GAMZOU New York, London, Tel Aviv – mal hier, mal da, der 1988 in Tel Aviv geborene Dirigent Yoel Gamzou war schon als Kind eine Art Weltbürger, als Siebenjähriger fand er Heimat in der Musik Gustav Mahlers und beschloss ein paar Jahre später, Dirigent zu werden. Sein junges Musikerleben ist Gustav Mahler gewidmet, 2006, mit 19 Jahren, gründet er das International Mahler Orchestra, 2010 veröffentlicht er eine eigene Version, eine Ergänzung von Mahlers unvollendeter zehnter Sinfonie – sie wurde im Februar unter der Leitung von Yoel Gamzou vom Saarländischen Staatsorchester gespielt. Seit der Spielzeit 2017/2018 ist Yoel Gamzou Generalmusikdirektor am Theater Bremen. Was hören Sie bei Gustav Mahler? Gustav Mahler, aber auch John Lennon sind große Vorbilder für mich. Beide sind Zweifler, die Dinge hinterfragen. In Mahlers

Musik spüre ich das Suchen, das Ringen, ein konstantes sich selbst Befragen. Jeder Aussage folgt ein Aber. Richard Wagner bietet Antworten, Mahler fragt. Wie drückt sich der Zweifel in der Partitur aus? Ich finde es nicht richtig, das zu benennen, Musik ist nicht die Summe ihrer Teile, natürlich weiß ich, was in seiner harmonischen Sprache zu dieser Ambivalenz führt, aber für mich ist die Botschaft hinter der Musik wichtiger. Sie gelten als eigenwillig. Vertrete ich den Text oder die Botschaft dahinter? Ich mache Dinge anders, wenn die Botschaft, die ich glaube verstanden zu haben, auf meine Weise besser zur Aufführung kommt. Es gibt kein absolutes Verständnis. Und es gibt keine Freiheit oder Spontaneität ohne Fundament, alles basiert auf dem Handwerk und der profunden Kenntnis des Werkes. Die Noten und auch

ihren (überaus vermögenden) Gatten zu gewöhnen. Es ist vielmehr ihre verflossene Jugendliebe, der Lebemann und Genussmensch Graf Danilo, der ihr Herz bewegt. Dieser wiederum tröstet sich mit Grisetten über seinen Kummer hinweg, aus Standesgründen seine große Liebe nicht geheiratet zu haben. Nun begegnen sich die neureiche Witwe und der selbsternannte Playboy wieder – Gefühlsachterbahn vorprogrammiert. Die Tour nimmt noch mehr an Fahrt auf, denn: Sie ist Ziel der Begierde von eigentlich jedermann, er erhält gar von dem Botschafter den Auftrag, mit der Witwe Vermögen den Staatsbankrott zu vereiteln. Sie merken – es geht hoch her! Doch um die beiden (heimlich) Liebenden zusammenzubringen, braucht es (wie manchmal auch im wahren Leben) jede Menge Champagner, Tanz, Musik – und eine List. Regisseur Aron Stiehl, der das

die Geschichte meiner eigenen Aufführungen habe ich im Kopf. Alle Zusammenhänge müssen verstanden sein, dann gärt es, geht auf wie Hefeteig, und ich beginne langsam zu verstehen. So kann ich dann Entscheidungen treffen. Ich verehre nicht das Papier, ich verehre die Botschaft dahinter. Es geht mir nie um mich, es geht um das Werk, aber, ja, es sind meine Mittel, Ideen, Gedanken. Wie vermitteln sie die Botschaft dem Orchester? Ich schlage ein gewisses Tempo, vermittle über die Körpersprache eine Stimmung und dann gucke ich, was kommt. Jeder Musiker muss Verantwortung übernehmen für das, was er da spielt, sich damit identifizieren können. Die Bitte an die Musiker ist die: Könntest Du in meiner Welt, in der Welt, die ich erzählen möchte, Deine Stimme finden? Wie stehen Sie zur Operette, zur »Lustigen Witwe«? Ich habe Operette immer geliebt, die Trennung Oper, Operette empfinde ich als künstlich, es ist Musik, wo Menschen singen. Meine drei Lieblingsopern sind

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DIE LUSTIGE WITWE ML Yoel Gamzou/Justus Thorau R Aron Stiehl B Nicola Reichert K Franziska Jacobsen Ch Sabine Arthold Mit Smolka, Wilson/Linnosaari, Drevinskas, Samartzis/Song, Jaursch, Reichert/Röttig, Trakis, Zulic del Canto, Opernchor, Saarländisches Staatsorchester Premiere Samstag, 26. Oktober 2019 19:30 Uhr, Großes Haus

Saarbrücker Publikum bereits mit seiner bewegenden Inszenierung von Erich Korngolds »Die tote Stadt« begeisterte, widmet sich einem der größten Operettenklassiker nicht nur mit viel Witz und Charme, sondern ebenso mit dem nötigen Tiefgang und Ernsthaftigkeit. Ein Muss, nicht nur für Fans der (vermeintlich) leichten Muse. Also: Auf die Plätze, fertig … Operette sich, wer kann! Frederike Krüger

Yoel Gamzou Rosenkavalier, Tosca und die Fledermaus. Wagner kann man durchschlagen und es ist immer wirkungsvoll, in der Operette musst Du die Fragilität, die Finesse, die Elastizität finden, es geht immer um Zeit – Zeit dehnen und Zeit loslassen. Man darf die »Lustige Witwe« nicht vulgär oder kitschig machen. Operette ist Zärtlichkeit. Sehnsucht nach Heimat, nach Liebe, danach gesehen zu werden, nach Traurigkeit. Und diese Sehnsucht ist bei Mahler genauso da, es sind nur andere Mittel. Astrid Karger


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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

HERBSTFERIENPROGRAMM WIR ALS AUSSTELLUNG Lebendiges Bühnenbild, gemalte Melodien, musizierte Kunstwerke In diesem Jahr veranstaltet das Junge Saarländische Staatstheater während der Herbstferien 2019 gleich zwei Werkstätten: die erste gemeinsam mit dem JUZ Försterstraße, wo wir vom 7. bis 10. Oktober jeweils von 15:30–18:00 Uhr gemeinsam ein lebendes Bühnenbild produzieren wollen: »Wir als Ausstellung«. In der zweiten Woche geht es vom 15. bis 17. Oktober jeweils von 10:00 –14:00 Uhr in der Modernen Galerie um Klangfarben und Farbtöne, um gemalte Melodien und musizierte Kunstwerke. Anmeldung und weitere Informationen bei Johanna Schatke unter j.schatke@staatstheater.saarland 0681 3092-248 Die Ergebnisse werden am Donnerstag, 17. Oktober 2019 um 18:00 Uhr in der sparte4 präsentiert.

Oktober 2019

FREITAG, 4. OKTOBER 2019 WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | 20:00–21:30 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig | Saarland-Saga zweiter Teil

SAMSTAG, 5. OKTOBER 2019 PROMETHEUS PREMIERE | 19:30 Uhr, Großes Haus Ballett von Stijn Celis | 19:00 Einführung, anschließend Premierenfeier ANIMAL FARM | 20:00–21:30 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von George Orwell

SONNTAG, 6. OKTOBER 2019 DER JOSA MIT DER ZAUBERFIEDEL WIEDERAUFNAHME | 11:00–12:00 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus Nach Bilderbuchtexten von Janosch und Musik von Wilfried Hiller LE NOZZE DI FIGARO | 18:00–21:00 Uhr, Großes Haus Oper von Wolfgang Amadeus Mozart | THEATERTAG HOFFNUNG | 18:00–19:50 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | 17:30 Einführung WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | 20:00–21:30 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig | Saarland-Saga zweiter Teil

MITTWOCH, 9. OKTOBER 2019 FAUST | 19:30–22:40 Uhr, Großes Haus Oper von Charles Gounod | 19:00 Einführung

DONNERSTAG, 10. OKTOBER 2019 DOSENFLEISCH | 20:00–21:00 Uhr, sparte4 Thriller von Ferdinand Schmalz

FREITAG, 11. OKTOBER 2019 HEXENJAGD | 19:30–22:40 Uhr, Großes Haus Schauspiel von Arthur Miller | 19:00 Einführung HOFFNUNG | 19:30–21:20 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | 19:00 Einführung WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | 20:00–21:30 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig | Saarland-Saga zweiter Teil

SAMSTAG, 12. OKTOBER 2019 Anschauen: »Hoffnung« in der Alten Feuerwache FERIENPASS Keine Zeit für Langeweile: In den Herbstferien können Schüler*innen, Student*innen und Auszubildende zusammen mit einer Begleitperson zwei Vorstellungen besuchen – die vier Tickets (zwei pro gewählter Aufführung) gibt’s zum Preis von nur 19,00 €! Das Angebot gilt von Montag, 7. Oktober bis Sonntag, 20. Oktober für Vorstellungen aller Sparten und Spielstätten. Weitere Informationen an der Vorverkaufskasse

LE NOZZE DI FIGARO | 19:30–22:30 Uhr, Großes Haus Oper von Wolfgang Amadeus Mozart RUMMELSNUFF (BERLIN) KONZERTSAISON | 21:00 Uhr, sparte4 Derbe Strommusik und Elektropunk – der Käptn kommt wieder. Ahoi!

SONNTAG, 13. OKTOBER 2019 DIE ARABISCHE PRINZESSIN 6+ Märchenoper für die ganze Familie

PREMIERE

| 16:00–17:15 Uhr, Alte Feuerwache

PROMETHEUS | 18:00 Uhr, Großes Haus Ballett von Stijn Celis | 17:30 Einführung

DIENSTAG, 15. OKTOBER 2019 SOIREE: DIE LUSTIGE WITWE | 18:30 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus | Eintritt frei Interessantes und Wissenswertes rund um die Neuinszenierung von Lehárs Operette | anschl. Probenbesuch

MITTWOCH, 16. OKTOBER 2019 HOFFNUNG | 19:30–21:20 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | 19:00 Einführung


Oktober 2019

THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

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DONNERSTAG, 17. OKTOBER 2019 HERBSTFERIENPROGRAMM | 18:00 Uhr, sparte4 Präsentation: Lebendiges Bühnenbild, gemalte Melodien, musizierte Kunstwerke

FREITAG, 18. OKTOBER 2019 LE NOZZE DI FIGARO | 19:30–22:30 Uhr, Großes Haus Oper von Wolfgang Amadeus Mozart ANIMAL FARM | 20:00–21:30 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von George Orwell

SAMSTAG, 19. OKTOBER 2019 DIE ARABISCHE PRINZESSIN 6+ | 16:00–17:15 Uhr, Alte Feuerwache Märchenoper für die ganze Familie HEXENJAGD | 19:30–22:40 Uhr, Großes Haus Schauspiel von Arthur Miller | 19:00 Einführung WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | 20:00–21:30 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig | Saarland-Saga zweiter Teil

Le Nozze di Figaro RUMMELSNUFF Derbe Strommusik und

SONNTAG, 20. OKTOBER 2019 FAUST | 14:30–17:40 Uhr, Großes Haus Oper von Charles Gounod | 14:00 Einführung, nach der Vorstellung Theatertreff

DIENSTAG, 22. OKTOBER 2019 HEXENJAGD | 19:30–22:40 Uhr, Großes Haus Schauspiel von Arthur Miller | 19:00 Einführung

MITTWOCH, 23. OKTOBER 2019 DER JOSA MIT DER ZAUBERFIEDEL | 10:00–11:00 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus Nach Bilderbuchtexten von Janosch und Musik von Wilfried Hiller

DONNERSTAG, 24. OKTOBER 2019 DER JOSA MIT DER ZAUBERFIEDEL | 10:00–11:00 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus Nach Bilderbuchtexten von Janosch und Musik von Wilfried Hiller

FREITAG, 25. OKTOBER 2019 HEXENJAGD | 19:30–22:40 Uhr, Großes Haus Schauspiel von Arthur Miller | 19:00 Einführung HOFFNUNG | 19:30–21:20 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach der Trilogie »Habgier, Angst & Hoffnung« von Stijn Devillé | 19:00 Einführung JEMAND ZUHAUSE. OPEN STAGE | 20:00 Uhr, sparte4 Die Bühne gehört dem Publikum | Eintritt frei

SAMSTAG, 26. OKTOBER 2019 DIE LUSTIGE WITWE PREMIERE | 19:30 Uhr, Großes Haus Operette von Franz Lehár | anschließend Premierenfeier DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER | 19:30 –20:30 Uhr, Alte Feuerwache Schauspiel nach dem Roman von Johann Wolfgang Goethe

SONNTAG, 27. OKTOBER 2019 2. KAMMERKONZERT | 11:00 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus Werke von Karl Eduard Goepfert, August Klughardt und Sergej Prokofjew DIE ARABISCHE PRINZESSIN 6+ | 16:00–17:51 Uhr, Alte Feuerwache Märchenoper für die ganze Familie PROMETHEUS | 18:00 Uhr, Großes Haus Ballett von Stijn Celis | 17:30 Einführung WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT. SULZBACH | 20:00–21:30 Uhr, sparte4 Schauspiel nach dem Roman von Ludwig Harig | Saarland-Saga zweiter Teil

Elektropunk aus Berlin Samstag, 12. Oktober 2019, 21:00 Uhr, sparte4

TANGOFOYER mit Andreas Ernst und Vera Eymann Tango Argentino – er gilt als der Tanz der Herzen, kein Verein hat ihn je standardisiert oder Normen aufgestellt. Er ist vielleicht der individualistischste, kreativste und zugleich sinnlichste aller Tänze. Man muss ihn tanzen, um ihn zu erlernen. Die Milonga in der schönen Atmosphäre des Mittelfoyers bietet allen passionierten Milongueros und solchen, die es werden wollen, Gelegenheit dazu. Montag, 7. Oktober 2019, 20:00 Uhr (Einlass 19:45 Uhr), Mittelfoyer Großes Haus Weitere Veranstaltungstermine ab dem 28. Oktober 2019 entnehmen Sie bitte unseren Monatsspielplänen oder der Theaterwebsite www.staatstheater.saarland/ nc/spielplan/


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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

Oktober 2019

NEU: JUNGE ABONNEMENTS 14+

JUNGES ABO GROSSES HAUS 4 Termine Hexenjagd Donnerstag

Die Hochzeit des Figaro Sa. Future World Samstag

Der große Gatsby Donnerstag

S

28.11.2019

19:30

Großes Haus

O

11.01.2020

19:30

Großes Haus

B

04.04.2020

19:30

Großes Haus

S

25.06.2020

19:30

Großes Haus

I 40,30 €

II 34,80 €

III 28,80 €

IV 22,00 €

V 16,00 €

I 120,80 €*

II 104,30 €*

III 86,30 €*

IV 66,00 €*

V 48,00 €*

*Im Preis für die Begleitpersonen (max. zwei) über 27 Jahre ist eine Ermäßigung von 25% enthalten.

14+

JUNGES ABO ALTE FEUERWACHE 4 Termine Frühlings Erwachen Dienstag

Bewegung Kohlhaas Sonntag Marilyn forever Freitag

Trüffel Trüffel Trüffel Mittwoch

S

10.12.2019

19:30

Alte Feuerwache

S

02.02.2020

18:00

Alte Feuerwache

O

20.03.2020

19:30

Alte Feuerwache

S

01.07.2020

19:30

Alte Feuerwache

Freie Platzwahl – 20,00 € Freie Platzwahl – 60,00 €* *Im Preis für die Begleitpersonen (max. zwei) über 27 Jahre ist eine Ermäßigung von 25% enthalten.

14+

JUNGES ABO SPARTE4 4 Termine Ada und ihre Töchter Dienstag

S

05.11.2019

20:00

sparte4

Weh dem, der aus der Reihe tanzt Mi. S

11.12.2019

20:00

sparte4

S

23.01.2020

20:00

sparte4

S

10.06.2020

20:00

sparte4

1 yottabyte leben Donnerstag

Das Knurren der Milchstraße Mi.

Freie Platzwahl – 12,00 € Freie Platzwahl – 36,00 €* *Im Preis für die Begleitpersonen (max. zwei) über 27 Jahre ist eine Ermäßigung von 25% enthalten.

12+

JUNGES ABO KONZERT 4 Termine, montags 2. Sinfoniekonzert

5. Sinfoniekonzert 7. Sinfoniekonzert 8. Sinfoniekonzert

04.11.2019

20:00

Congresshalle

09.03.2020

20:00

Congresshalle

25.05.2020

20:00

Congresshalle

29.06.2020

20:00

Congresshalle

I 35,00 €

II 31,00 €

III 28,00 €

IV 24,00 €

V 18,00 €

I 105,00 €*

II 93,00 €*

III 84,00 €*

IV 72,00 €*

V 54,00 €*

*Im Preis für die Begleitpersonen (max. zwei) über 27 Jahre ist eine Ermäßigung von 25% enthalten.

14+

JUNGES ABO MIX 4 Termine Frühlings Erwachen Dienstag

Die Hochzeit des Figaro Sa. Marilyn forever Freitag

Der große Gatsby Donnerstag

S

10.12.2019

19:30

S

11.01.2020

19:30

Alte Feuerwache Großes Haus

O

20.03.2020

19:30

Alte Feuerwache

S

25.06.2020

19:30

Großes Haus

I 30,15 €

II 27,40 €

III 24,40 €

IV 21,00 €

V 18,00 €

I 90,40 €*

II 82,15 €*

III 73,15 €*

IV 63,00 €*

V 54,00 €*

*Im Preis für die Begleitpersonen (max. zwei) über 27 Jahre ist eine Ermäßigung von 25% enthalten.

Zum ersten Mal bietet das Saarländische Staatstheater Abos für junge Leute an! Sie können dabei alle Spielstätten des Theaters entdecken: das Große Haus, die Alte Feuerwache, die sparte 4 und die Congresshalle für die Sinfoniekonzerte. Ab sofort können Jugendliche zwischen fünf ganz unterschiedlichen Abonnements wählen und dabei 50 Prozent sparen. Theater live geht unter die Haut und ist ein unvergessliches Erlebnis! Die »Jungen Abonnements« sorgen wahrlich für großes Theater! Die »Jungen Abonnements« richten sich an Menschen bis 18 Jahre sowie an Schüler, Studenten und Auszubildende bis 27 Jahre. Begleitpersonen (max. zwei) erhalten 25 %, Inhaber einer Jugendleiter-Card erhalten altersunabhängig 50 % Ermäßigung. SST

Alle jungen Abonnements für die Spielzeit 2019/2020 sind jetzt an der Abonnement-Kasse verfügbar! Telefon 0681 3092-482 E-Mail kasse@staatstheater.saarland Natürlich können Sie die Abos auch persönlich an der Vorverkaufskasse des Saarländischen Staatstheaters buchen: Schillerplatz 2, 66111 Saarbrücken Montag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–14 Uhr


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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

Oktober 2019

GRENZGÄNGER ZWISCHEN DEN KULTUREN DAS 2. SINFONIEKONZERT

Sharon Kam Die in Israel geborene Sharon Kam gehört zu den weltweit besten Klarinettistinnen. Ihre Interpretationen bestechen durch eine geradezu beschwörende Intensität. Gemeinsam mit ihrem Bruder Ori Kam, laut Kritikern ein »Ausnahmebratscher«, interpretiert sie im 2. Sinfoniekonzert das spätromantische Doppelkonzert für Klarinette und Viola op. 88 von Max Bruch. Der Dirigent und Komponist Max Bruch ist vielleicht

der letzte Erbe des romantischen Klassizismus. Er wurde 1838 in Köln geboren, seine Familie väterlicherseits stammte aus dem Raum Saarbrücken, ein weltoffener Komponist, der seine rheinische Heimat iebte. Volksmusik und Natur waren ihm stets Inspirationsquell. Auch sein 1911 komponiertes Doppelkonzert für Klarinette und Viola gibt davon beredt Zeugnis. Robert Schumanns »Manfred-Ouvertüre«, führt die Hörer in die schaurige Atmosphäre von Lord Byrons dramatischem Gedicht »Manfred«. Die tragischdüstere Figur des Manfred beschäftigte Schumann bereits seit Jugendjahren und im Jahr 1848, direkt nach der Komposition seiner Oper »Genoveva«, machte er sich an die Realisierung eines dramatischen Gedichts mit Musik. Die Ouvertüre dazu hat sich als Konzertwerk erhalten und Schumanns Frau Clara meinte, sie sei das poetischste und ergreifendste seiner Stücke.

2. SINFONIEKONZERT GRENZGÄNGER ZWISCHEN DEN KULTUREN Werke von Robert Schumann, Max Bruch und Louis Théodore Gouvy Dirigent Sébastien Rouland Klarinette Sharon Kam Viola Ori Kam Saarländisches Staatsorchester Sonntag, 3. November 2019 11:00 Uhr, Congresshalle Montag, 4. November 2019 20:00 Uhr, Congresshalle

Ori Kam Mit dem in Goffontaine, heute Saarbrücken-Schafbrücke, geborenen Théodore Gouvy sind wir bei dem titelgebenden Komponisten. Frankreich und Deutschland, in den er wechselseitig lebte und arbeitete, haben diesen Grenzgänger der Kulturen geprägt. Seine 2. Sinfonie zählte bereits zu Lebzeiten zu seinen am häufigsten gespielten Werken. Sie wurde 1849 in Paris uraufgeführt und dann 1850 als erstes seiner

Das Montagskonzert wird live auf SR2 Kulturradio übertragen.

Werke im Leipziger Gewandhaus gespielt. Doch ungeachtet der Erfolge geriet seine Musik leider in Vergessenheit, unglaublich angesichts ihrer Großartigkeit. Erst in den letzten Jahren lernte man sein Werk wieder schätzen und lieben. In diesem Jahr wäre Gouvy 200 Jahre alt geworden, ein Grund mehr, seine Sinfonie auf den Konzertplan zu setzen. Renate Liedtke

SEELENLANDSCHAFTEN

KINDERKONZERT

DAS 2. KAMMERKONZERT

»DER JOSA MIT DER ZAUBERFIEDEL«

Der Kompositionsstil des 1847 in Köthen geborenen August Friedrich Martin Klughardt entspricht dem romantischen Idiom seiner Zeit. Die »Schilflieder« op. 28, eine besondere Form Programmmusik, widmete Klughardt seinem Freund Franz Liszt. Ihre Klangfülle lässt nicht vermuten, dass nur drei Instrumente spielen. Auch von Franz Liszt »infiziert« war der 1859 bei Erfurt geborene Karl Goepfart, der in Weimar auf Liszt traf. Bald einer der Lieblingsschüler von Liszt blieb Goepfart stilistisch dem großen Vorbild Zeit seines Lebens treu. Sein Trio B-Dur op. 75 eröffnet das 2. Kammerkonzert. Sergej Prokofjews 1924 in Paris entstandenes Quintett g-Moll war als Ballettmusik für das berühmte Ballets Russes gedacht und untermalte sechs Episoden aus dem Zirkusleben. Aber auch als reine Kammermusik,

Josa ist zu klein und zu schwach, um wie sein Vater Köhler zu werden. Das macht ihn traurig. Sein Vogelfreund schenkt ihm eine Zauberfiedel und lehrt ihn, darauf zu spielen. Mit der Zauberfiedel kann Josa Menschen und Tiere wachsen oder kleiner werden lassen. Eines Tages reitet Josa auf einer riesigen Ameise zum Mond, ihm etwas vorzuspielen und ihn ebenfalls zu verwandeln. Auf der weiten Reise erlebt er mithilfe seiner Zauberfiedel eine Menge Abenteuer, hilft Mensch und Tier. Könige hingegen können Köhlerskinder nicht leiden, Josa lässt sich weder von den blauen Reitern, noch von Kronen oder dem König selbst beeindrucken. Am Ende findet er tatsächlich den Mond, um ihn fortan größer und kleiner werden zu lassen. Das Märchen von Janosch wird

so 1927 erstmals in Moskau aufgeführt, erinnert das faszinierende Quintett mit seinem eigenwilligen Charakter an das Zirkusmilieu. Renate Liedtke 2. KAMMERKONZERT Werke von Karl Eduard Goepfart, August Klughardt und Sergej Prokofjew Mit Marlene Simmendinger (Fagott), Jörg Lieser (Klarinette), Ekkehart Fritzsch (Viola), Marina Kürten (Oboe), Wolfgang Mertes (Violine), Thomas Strey (Kontrabass), Uwe Brandt (Klavier), Grigor Asmaryan (Klavier) Sonntag, 27. Oktober 2019 11:00 Uhr, Mittelfoyer Großes Haus

phantasievoll in Szene gesetzt, von klingenden Gläsern bis zum Geräusch des Nord- und Südwindes gibt es eine ganze Zauberwelt zu belauschen. Johanna Schatke DER JOSA MIT DER ZAUBERFIEDEL SITZKISSENKONZERT

4+

Nach Bilderbuchtexten von Janosch und Musik von Wilfried Hiller Mit Philipp Seidler (Erzähler), Lutz Bartberger (Violine), Martin Hennecke (Schlaginstrumente), Martin Straubel (Klavier) Wiederaufnahme Sonntag, 6. Oktober 2019 11:00 Uhr, Mittelfoyer, Großes Haus


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THEATERZEITUNG SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

Oktober 2019

KATHARINE MEHRLING – POWERFRAU MIT STARKER STIMME GEFEIERTE PIAF-INTERPRETIN SINGT JAZZ UND CHANSONS

Katharine Mehrling Seit vielen Jahren ist die Sängerin und Schauspielerin Katharine Mehrling ein umjubelter Star auf den Berliner Bühnen: Sie wurde mit dem BZ-Kulturpreis ausgezeichnet, ist 5-fache Gewinnerin des Goldenen Vorhangs als beliebteste Schauspielerin Berlins, und erhielt jüngst den Großen Hersfeldpreis und den Publikumspreis für ihre Rolle der Fanny Brice im Musical »Funny Girl«. Auch im Saarländischen Staatstheater stand sie schon auf der Bühne: Als Eponine in »Les Misérables« verzauberte sie ihr Publikum im Handumdrehen. Am Sonntag, 3. November, um 18 Uhr tritt Katharine Mehrling erneut im Großen Haus auf: Mit ihrem Abend »Vive la vie« feiert

sie nicht nur das Leben, sondern vor allem die Weiblichkeit. Sie verneigt sich vor großartigen – bekannten und verkannten – Künstlerinnen, die sie inspiriert und immer wieder bereichert haben. Da fallen die Namen so unterschiedlicher Frauen wie Chavela Vargas, Shirley Bassey oder Edith Piaf. Katharine Mehrling gilt als Europas beste Piaf-Interpretin. Was kann das Saarbrücker Publikum erwarten? Das Publikum kann sich auf eine tolle Jazz-Band freuen, mit Vassily Dück bringe ich einen WeltklasseAkkordeonisten mit, wir arbeiten schon sehr lange zusammen. Der Abend lebt von vielen unterschiedlichen Genres. Ich werde von ganz großen Künstlerinnen erzählen, die mich inspiriert haben und Lieder in Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch singen – und ich habe auch eigene Lieder im Gepäck. Was bedeuten Künstlerinnen wie Edith Piaf oder Chavela Vargas für Sie persönlich? Durch die Musik von Edith Piaf hat sich für mich schon Bahnbrechendes verändert. Mit 19 habe ich sie das erste Mal gehört, da habe ich eine Kassette geschenkt bekommen. Ich war so fasziniert

PUBLIKUMSTAUSCH LE CARREAU Besuchen Sie das Theater in Forbach – Voranmeldung an der Theaterkasse genügt, und Sie fahren bequem mit dem Shuttlebus zu Le Carreau und wieder zurück. Erleben Sie Starchoreograph Wim Vandekeybus mit TRAPTOWN Freitag, 11. Oktober 2019, 20 Uhr Shuttlebus 19:00 Uhr am Schillerplatz

von ihr, dass ich für sechs Monate nach Paris gegangen bin, um zu recherchieren, auf ihren Spuren zu wandeln. So einschneidend war dieses Erlebnis. Ich bin immer wieder in Paris, um dieses Flair zu spüren. Edith Piaf hat ihr Ding gemacht, hat sich nicht verstellt, ihre Herkunft nicht verleugnet, war schonungslos mit sich und ihrer Umwelt, um das Beste zu wollen. Aber auch die Musik von Chavela Vargas begeistert mich, sie ist eine mexikanische Ikone mit einer aufregenden Biographie. Sie hat sehr frei gelebt und dadurch viel für Frauen in Mexiko bewegt. Nach 17 Jahren treten Sie wieder in Saarbrücken auf, mit welchen Gefühlen kommen Sie in unsere Stadt? Ich habe in der Spielzeit 2002/2003 am Staatstheater in »Les Misérables« die Rolle der Eponine gespielt, das war eine meiner schönsten Produktionen überhaupt, es war bombastisch mit einem fantastischen Ensemble. Ich habe Saarbrücken in sehr, sehr guter Erinnerung und habe mich damals sehr wohl gefühlt, umgeben von frankophiler Lebensart, offenen, kommunikativen und genussfähigen Menschen. Was ist Ihr nächstes großes Projekt? Das wird ein Kurt-Weill- Konzert Anfang Dezember in der Komischen Oper in Berlin, zusammen mit dem Intendanten Barrie Kosky, der mich am Flügel begleiten wird. Wir singen und spielen Chansons und Songs von Kurt Weill, die er im Exil in Frankreich und Amerika geschrieben hat. Darauf freue ich mich schon sehr. Monika Liegmann

Bildnachweise: Seite 1 ©Bettina Stöß Seite 2 ©Martin Kaufhold, ©Caroline Heinecke Seite 3 ©Martin Kaufhold, Astrid Karger Seite 4 ©Martin Kaufhold Seite 5 ©Martin Kaufhold, Wolf Lux Seite 6 ©Holger Kiefer Seite 7 ©Yanai Yechiel, Maike Helbig Seite 8 ©Andrea Peller

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IMPRESSUM Herausgeber Saarländisches Staatstheater GmbH Schillerplatz 1 66111 Saarbrücken

Generalintendant Bodo Busse Kaufmännischer Direktor Prof. Dr. Matthias Almstedt

www.staatstheater.saarland

Redaktion Astrid Karger

Änderungen und Druckfehler vorbehalten

Redaktionelle Mitarbeit Horst Busch, Astrid Karger, Frederike Krüger, Renate Liedtke, Monika Liegmann, Corinna Popp, Johanna Schatke Gestaltung und Satz Wiebke Genzmer, Berlin

Verlag und Druck Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH Redaktionsschluss 30.9.2019 Auflage 180.000


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