N°220 · Post it

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ostschweizer kulturmagazin

Feb r uar 2013

N°220

POST IT St.Gallen erf indet die BibliotheksZukunft

ausserdem:

reithalle: Sieben heikle Fragen kaff: kampf um die oase mark Stewart: Godfather der bristol­Szene



editorial Für kinofreunde: Aus welchem legendären Film stammt der folgende rede­ Ausschnitt? «Hier sind wir nur etwa fünfzig, doch in den Wäldern leben noch viele verstreut. sie wohnen in alten verlassenen bahnhöfen oder wandern ziellos umher. nach aussen landstreicher, inwendig eine bibliothek. das hat kein Mensch geplant. es stellte sich heraus, dass jedem ein buch besonders am Herzen lag. und um es nicht zu verlieren, lernen sie es auswendig. und so kamen wir zusammen. Wir sind eine Minderheit von unerwünschten, rufer in der Wüste, aber es wird nicht immer so bleiben. eines tages wird man uns auffordern zu sagen, was wir gelernt haben und dann wird man wieder bücher drucken und wenn das nächste finstere Zeitalter kommt, werden andere tun, was wir getan haben.» Für buchfreunde: die lösung verraten wir Ihnen in der «Saitenlinie», am Ende dieses hefts. Es geht um einen Film, der sich mit der zukunft des bu­ ches beschäftigt und der seinerseits auf einem buch basiert. Im 1953 erschie­ nenen Science­Fiction­roman hat der Autor ray bradbury seiner Angst freien lauf gelassen und sich hitzig ausgemalt, was passiert, wenn die men­ schen zu viel fernsehen: der medien­overload wird sie dazu bringen, sich gegen die bücher zu wenden. Sechzig Jahre später ist der medien­overload da, aber die bücher sind nicht verschwunden. Im Gegenteil. das lesen ist zur Schlüsselkompetenz unserer Informationsgesellschaft geworden. Gelesen wird wie eh und je, geschrieben und herausgegeben mehr denn je. das merken die bibliotheken, sie sind am Anschlag, räumlich und finanziell. Eines aber sind sie nicht: rückwärtsgewandt und verstaubt. das zeigt sich im vorliegenden «Saiten» deutlich. Es nimmt die St.Galler bibliotheksfrage, die in diesem mo­ nat politisch akut ist – im kantonsrat mit dem bibliotheksgesetz, im Stadtpar­ lament mit dem hauptpost­Provisorium –, zum Anlass, die lage der biblio­ theken und des buchs überhaupt zu beleuchten. Egal was die zukunft bringt, neue oder alte orte, bücher oder Screens, eines ist sicher: Es geht um Inhalte und deren zugänglichkeit. denn trotz dem düsteren Ende der bücher, welches der gesuchte Film 1966 malte, sagt er uns auch: ob im menschen oder auf Papier, hauptsache, die Geschichten leben weiter. Welche Geschichten unsere Autorinnen und «Saiten»­Freunde weiterleben lassen wollen? Wir haben sie gefragt. Und eröffnen in diesem heft kurzerhand die «Saiten»­bibliothek der 100 unverzichtbaren bücher. andrea Kessler und Peter surber

impressum saiten – ostschweizer kulturmagazin 220. Ausgabe, Februar 2013, 18. Jahrgang, erscheint monatlich herausgeber: verein Saiten, verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, redaktion: Andrea kessler, Peter Surber, redaktion@ saiten.ch Verlag/anzeigen: Peter olibet, verlag@saiten.ch sekretariat: Gabriela baumann, sekretariat@saiten.ch kalender: michael Felix Grieder, kalender@saiten.ch gestaltung: carol Pfenninger, michael Schoch, grafik@saiten.ch Vereinsvorstand: Susan boos, lorenz bühler, heidi Eisenhut, christine Enz, hanspeter Spörri (Präsident), rubel vetsch

Vertrieb: 8 days a week, rubel vetsch druck: Niedermann druck AG, St.Gallen anzeigentarife: siehe mediadaten 2010 saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 70.­, Unterstützungsbeitrag Fr. 100.­, Gönnerbeitrag Fr. 280.­, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch internet: www.saiten.ch fotografie, illustration: daniel Ammann, Florian bachmann, beni bischof, michael bodenmann, Stefan bösch, christiane dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, rahel Eisenring, Georg Gatsas, mirjam Graf, Jonathan Németh, lika Nüssli, Franziska messner­rast, Elias raschle, Tobias Siebrecht, Theres Senn, barbara Signer, manuel Stahlberger, Felix Stickel, d­J Stieger, lukas Unseld

text: Eva bachmann, marcel bächtiger, Anjana bhagwati, Susan boos, Wolfgang bortlik, matthias brenner, rolf bossart, kurt bracharz, Sabina brunnschweiler, Wendelin brühwiler, Sina bühler, richard butz, bettina dyttrich, heidi Eisenhut, marcel Elsener, christian Erne, Andreas Fagetti, hans Fässler, Tin Fischer, mathias Frei, Silvio Frigg, carol Forster, christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Nathalie Grand, Eva Grundl, michael Guggenheimer, Etrit hasler, Frank heer, damian hohl, rené hornung, ralph hug, kathrin haselbach, lea hürlimann, marco kamber, daniel kehl, Florian keller, Thomas knellwolf, Andreas kneubühler, Fred kurer, Noëmi landolt, manuel lehmann, david loher, Sandra meier, melissa müller, Peter müller, Fabienne Naegeli, Andreas Niedermann, Jürg odermatt, charles Pfahlbauer jr.,

milo rau, holger reile, Shqipton rexhaj, corinne riedener, Adrian riklin, mark riklin, roman riklin, harry rosenbaum, Anna rosenwasser, Andri rostet­ ter, Andreas roth, daniel ryser, kristin Schmidt, ve­ rena Schoch, Anja Schulthess, rené Sieber, monika Slamanig, barnaby Skinner, yves Solenthaler, hans­ peter Spörri, Wolfgang Steiger, Johannes Stieger, Susi Stühlinger, kaspar Surber, Florian vetsch, daniela vetsch böhi, roger Walch, michael Walther, Anne käthi Wehrli, bettina Wollinsky, rafael zeier korrektur: Patricia holder, Noëmi landolt. © 2013: verein Saiten, St.Gallen. Alle rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. die Urheberrechte der beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim verlag. keine Gewähr für unverlangt eingesandte manuskripte, Fotos und Illustrationen.



inhalt

Hauptpost und (menschenleerer) bahnhofsplatz 1916. bild: Archiv Peter röllin 7 9 10 10 11

reaktionen. redeplatz. mit Marius tschirky reithalle. die sieben fragen klein aber fein. von Michael Hasler mehrfach belichtet. mit daniel ammann und Harry rosenbaum

thema 28 rundflug. von Kurt bracharz, anna rosenwasser, daniela Vetsch böhi, Wendelin brühwiler und Melina Cajochen 31 der kampf ums kaff in frauenfeld. von Matthias brenner 32 ein wurf: der Verwaltungs-neubau titel am oberen graben. von Marko sauer 13 im allerheiligsten. Ein Gang durch die 34 flaschenpost. in london hat Georg Gatsas hauptpost, die zur bibliothek werden soll. mit Mark stewart gesprochen von Peter surber 16 das glück ist ausleihbar. Ein besuch kultur im buchparadies in Ebnat­kappel. 36 musik. megliodia – Neue hörerfahrungen. von andrea Kessler von bettina Kugler 18 auf den hauptsendeplatz! 37 kunst. «liebe ist kälter als kapital». Warum bibliotheken zeigefinger sind. von Kurt bracharz von rolf bossart 38 literatur. Ein bild und neun leben dazu. 20 zwei, die auszogen, das e zu lehren. von andrea Kessler Im digitalen Pionierland. von Peter Müller 39 tanz. vorarlberg bewegt sich. 23 baum und buch. Eine liebeserklärung. von Mirjam steinbock von louis ribaux 41 film. der Regisseur Rolando colla im 25 frei im netz. Eine vision. von andreas Gespräch. von Geri Krebs Von Gunten 42 Von der rolle. von anja schulthess 26 ...und in dreissig Jahren? Wolfgang 42 schaufenster. Giella im Interview zur zukunft der bib­ 43 literatour. mit richard butz liotheken. von Corinne riedener 44 theaterland. 44 forward. 14­27 die «saiten»-bibliothek der 100 45 presswerk. von damian Hohl unverzichtbaren bücher. kalender bilder: für dieses Heft – das letzte, das sie mitge- 49 termine im februar. staltet – hat Grafikerin Carol Pfenninger zusammen 69 charles pfahlbauer jr. mit der fotografin Mirjam Graf bücher und 71 nr. 473. von theres senn Menschen inszeniert. entstanden sind vier liebens- 71 saitenlinie. würdige Kopf-buch-Monster, eins davon hat es im sturmwind aufs Cover geblasen, die andern folgen im titel.

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reaktionen Januar-saiten

reversible Streetart

Ostschweizer Kulturmagazin

J a n u a r 2 013

N°219

Ost-Kunst

Sie leben mitten unter uns, stehen an exponierter Stelle und bleiben trotzdem fast ungesehen. das huhn mit dem Entenkopf balanciert gleich neben Spätis boutique auf einer mauerritze und der roboter führt seinen rattenhund (die bärsau von herr mäder hat einen Artgenossen gewonnen) in der hinterlauben Gassi. die dezenten zeitgenossen sind auf Pergamentpapier gemalt und an die Wand gepappt. Wir danken der leserin Andrea Graf für ihre Aufmerksamkeit und freuen uns über den feinen humor des Schöpfers oder der Schöpferin. Wer hier am Werke ist, wissen wir nicht – nehmen aber gerne hinweise entgegen und würden uns über weitere städtische Entdeckungen freuen.

Porträts, Posen und Provokationen zum Heimspiel

Ausserdem:

Paul Rechsteiner fordert Gerechtigkeit für «Administrativ Versorgte». Peter Stahlberger liest den Genossen die Leviten. Urs Widmer schickt die Banker in die Hölle.

Sie ärgern sich über einen Bericht? Sie freuen sich? Sie wollen uns Ihre Sicht der Dinge darlegen? Kommentieren Sie unsere Blog-Beiträge auf ostblog.ch oder schreiben Sie uns einen Leserbrief an redaktion@saiten.ch.

Gestelztes und Erfreuliches die Januar­«Saiten»­Nummer fand ich ab­ wechslungsreich, interessant und anregend. manchmal musste ich gar laut herauslachen. Wie beispielsweise beim gestelzten Satz «die künstlerin zeigt in ihren Fotografien die Seele des Gebauten als Summe des Gewordenseins…» besonders gefreut hat mich marcel zünds Text «heimnachteil» und seine berechtigte Frage «Wäre es nicht Aufgabe des kunstmuseums und der kunsthalle, auch abseits des heimspiels ost­ schweizer künstlerinnen und künstler auszu­ stellen?» Gieri battaglia, rorschach

Pro und kontra reithallen­Initiative facebook- und blog-Kommentare zum blogbeitrag vom 11. Januar «in den sattel» von Peter surber. Ich bin grundsätzlich für mehr kultur in St.Gallen. Auch ich würde mich über ein grös­ seres Angebot an konzerten freuen. Aber! die reithalle wird täglich für den reitsport genutzt und hat eine starke Auslastung. Ich bezweifle, dass dies auch mit einer kulturellen Nutzung weiterhin so sein wird. mir scheint, dass den Initianten nicht wirklich bewusst ist, wie stark die reithalle von reitern und voltigierern ge­ nutzt wird. sabrina

liebe Sabrina mir scheint, dass reitern und voltigierern nicht wirklich bewusst ist, wie stark sich Pferde für ländlichere Gegenden eignen. Wenn nicht so­ gar aufdrängen … Maja

Fertig kulturhäuser, da gehören einfach günsti­ ge bandräume rein. ivanov blood

Nur um die Nutzung vom reitsport ins rech­ te licht zu rücken. Wenn ich mich nicht täu­ sche, spricht der Präsident im erwähnten leser­ brief von rund neunzig Jugendlichen, welche die halle vier Tage die Woche beanspruchen. Nun vergleicht man diese zahl mit derjenigen, die bei einer kulturellen Nutzung (ca. 700 be­ sucher) möglich wäre. Auf einen Schlag wird klar, von welcher Nutzung die St.Galler Stadt­ bevölkerung (bzw. die ganze ostschweiz) mehr profitieren könnte. Pit

hett etz denn öppe kultur gnueg, da Sanggalle. Michael Hug

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Auf Seiten der rösseler. obwohl ich keinen von denen kenne. Marcel elsener

Punk rock died when the first kid said «punk’s not dead, punk’s not dead». Marco Kamber



redeplatz

«kinder wollen nicht konsumieren» Marius tschirky über Klamauk, kindgerechte Musik und Kommerz – und über die neue Cd der Jagdkapelle. Im Trailer zur neuen cd «radio Waldrand» macht die Jagdkapelle richtig «s’chalb». muss man das, wenn man kinder unter­ halten will? marius tschirky: Überhaupt nicht. Erstens richtet sich der Trailer mehr an Erwachsene und spielt mit Ironie und meta­Ebenen – etwa der, dass die Jäger sich immer treu bleiben, ob vor oder nach der Aufnahmeklappe. Aber zweitens: Auf der bühne bin ich schon eine clowneske Figur. der da im kostüm ist der Jäger marius, das bin nicht ich. Und das ist eine unglaubliche chance.

kommt kein kind draus. Ich muss kinder auf Augenhöhe direkt ansprechen. So wie «Em Specht isch schlecht»? Ja. «oh jemine, ich han chopfweh»: das Einfa­ che ist das, was funktioniert.

mit einer Gitarre schöne liedli zu singen. Aber das soll nicht negativ klingen – umgekehrt gibt es immer wieder konzerte, wo einem noch Tee­ nies an den lippen hängen. Und die Eltern? Sie sind ja mit dabei an den konzerten, sie sind es, die die cds kaufen. In unseren liedern gibt es oft eine zweite Ebene, welche die Erwachse­ nen anspricht. das Thema «dahinter». Wie in den märchen.

Es gab auf der letzten cd «Wildsaujagd» aber auch kritische lieder – wie das lied vom «Grätli», vom handy, das die mutter ständig vom kind ablenkt. haben die Jäger eine erzieherische mission? Eine mission nicht. Aber ich versetze mich, wie heute jagen sich die Angebote und «Events» in diesem lied, in die lage des kindes. Und ich für kinder. müsste man kinder nicht ein­ halte gern den Finger auf kleine Wunden. In ers­ fach mal in ruhe lassen? Wofür? man kann Grenzen überschreiten, dinge sagen, ter linie wollen wir aber gescheite Unterhaltung das Problem kannte ich schon als kindergärtner: die kinder kommen am montag, und man hat die man sonst nicht sagen oder tun darf. man machen. das Gefühl, jetzt müssten sie sich endlich einmal kann auch einmal «Seich» sagen. ausruhen … hinter der Frage steckt aber auch die Jagdkapelle tritt seit 2005 auf. hat sich die ganze kommerzialisierung. kinderlieder sind das kinderpublikum verändert? Was heisst kindgerechte Unterhaltung? kinder lachen gern. Und: kinder kommen nicht Sehr. Früher sind «Sterneföifi», die Pioniere der ein business geworden, Firmen versuchen kin­ zum konsumieren zu uns, sondern zum mitma­ Szene, noch vor Sekschülern aufgetreten. heute der als kunden zu gewinnen und setzen dafür auf chen. Sie wollen sich bewegen, sie wollen schrei­ sind schon Sechstklässler eine herausforderung. musik. Ich will das nicht beklagen, ich verdiene en, sie wollen etwas erleben. Auf die musik be­ das geht nur, wenn wir ihnen das Gefühl geben: selber mein Geld damit. Aber es gibt Auswüch­ zogen heisst kindgerecht: Es braucht einfache klar, wir wissen, dass ihr über das kinderlieder­ se, bei denen wir nicht mitmachen. Wir wollen alter eigentlich hinaus seid … melodien, die nachsingbar sind. nicht die Pausenclowns sein, sondern als kunst­ schaffende ernst genommen werden. kinder sind medien­ und musikinfor­ Und die Texte? Interview: Peter Surber / bild: Tine Edel mierter? reim und rhythmus müssen stimmen. das Wichtigste ist die Frage: Für wen mache ich das die kinder hören früh dance und Plastik­ «radio waldrand.» lied? Wenn ich ein politisches oder soziales The­ charts­Pop, sie haben andere bands im ohr, da­ palace st.gallen. sonntag, 17. februar, ma auf einem abgehobenen Niveau abhandle, rauf muss man reagieren. Es reicht nicht mehr, 15 Uhr (Plattentaufe). mehr Infos: palace.sg

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reithalle

Sieben skeptische Fragen zur reithalle die reithalle auf der St.Galler kreuzbleiche soll zur konzerthalle werden. Für dieses Anliegen werden jetzt von einer breit abgestützten Initi­ ativgruppe Unterschriften gesammelt. «Saiten» stellt sieben Fragen, und hofft auf Antworten.

erstens: die kugl-frage Geht es um das kulturelle Angebot in der Stadt St.Gallen, gibt es eigentlich nur ein brennen­ des Thema: Was passiert mit dem kugl? klar ist bisher nur: Irgendwann ist beim Güterbahnhof Schluss. Entweder entsteht dort ein neues Quar­ tier – oder es wird ein Autobahnanschluss ge­ baut. von der lage her wäre die reithalle eine mögliche Alternative. Es bräuchte allerdings fle­ xible Strukturen, kleinere und grössere veranstal­ tungsräume. diskutiert wurde dies aber bis jetzt nicht, zumindest nicht öffentlich. dabei sitzt da­ niel Weder vom kugl im Initiativkomitee für die reithalle. diese ist zurzeit allerdings anders be­ setzt, darum: zweitens: die pferde-frage Falls die kultur die reithalle übernimmt, braucht es vorher ei­ nen konkreten Plan für die voltige­Grup­ pe des rc St.Gallen. zu einer Stadt gehören auch Nischen. das gilt für die kultur wie für den Sport. Also: keine Arena, aber eine neue halle für den reitsport, eine heizung ist dazu offenbar nicht notwen­ dig. das bauprojekt – oder zumindest die Idee davon – müsste integraler bestandteil jedes Um­ baukonzepts sein. bloss wo? Im Gründenmoos? Wo auch immer: bauen kostet, darum: drittens: die spar-frage Fit13plus: der Name des Sparprogramms mag noch so deppert tönen, man kann nicht igno­ rieren, dass die Finanzen nun auch in der Stadt knapp werden. Gekürzt wurde bisher bei der Entwicklungshilfe, bei der Sozialhilfe. Im be­ reich kultur wurde der Förderpreis halbiert. das grosse Streichkonzert ist aber erst auf 2013 an­ gekündigt. den Takt geben die vorschläge von Price Waterhouse coopers an. Natürlich kann es nicht darum gehen, nur verteidigungslinien zu definieren, um grössere kürzungen bei der kul­ tur zu verhindern. Aber ist eine halle für mittel­ grosse konzerte das richtige Projekt gegen die Spardepression? Und braucht es solche konzerte überhaupt? Nämlich: Viertens: die publikums-frage die reithallen­Initiative wird damit begrün­ det, dass grössere konzerte in der Stadt möglich

wären als bisher in Palace oder Grabenhalle. Als beispiele nennen die Initianten jedoch nur kon­ zerte, die Anfang der Neunziger dort stattfanden: dJ bobo oder die Ärzte. Wer könnte heute in einer zum konzertort umfunktionierten reithal­ le überhaupt spielen? Gibt es dafür ein genügend grosses Publikum? Und ist es nicht sowieso span­ nender, neue bands zu entdecken, als berühmte abzufeiern? darum:

fünftens: die nischen-frage mehrzweckhallen eignen sich für die Gemein­ den in der Agglo. In der Stadt haben es solche Projekte eher schwierig. Ein gescheitertes bei­ spiel ist das in den Neunzigern geplante T­haus für Tanz und Theater. meist funktionieren häu­ ser, die einen Träger mit einer klaren Idee ha­ ben. kein Wunder, ist das kinok der motor der lokremise. bräuchte es statt einer mehrzweck­ halle nicht mehr Nischen, in denen experimen­ tiert wird – und künf­ tige Ideen und banden erst entstehen? Eines der wildesten konzer­ te 2012 fand mit Göl­ din und Stahlberger im keller des bro­Platten­ ladens statt. Was eine weitere Grundsatzfra­ ge aufwirft, nämlich: sechstens: die förder-frage kultur braucht räume – stimmt. kulturförderung versteht sich aber all­ zu oft als Infrastruktur­ und bauförderung. doch kultur wird nicht von häusern, sondern von menschen gemacht. darum gehört zu einer neu­ en halle die Gewähr, dass die rechnung auch für musiker und Performerinnen aufgeht, die der­ einst dort auftreten werden – nicht dass sie für raummieten und Technik so viel zahlen müssen, dass kein lohn mehr übrig bleibt, wie das heute teils in der lokremise passiert. diese Gefahr hat einen Namen: kultur­Industrie. darum: siebtens: die kommerz-frage. Es gebe keine Säle in der Stadt für vereine und Unternehmen, argumentieren die reithallen­ Initianten. Wenn die bank X für ihre Gv, der verein y für seinen Jahresevent und die versi­ cherung z für ihr Weihnachtsessen in St.Gallen nirgendwo unterkommen, dann ist die Stand­ ortförderung gefragt – aber nicht die kulturför­ derung. man erinnert sich ungern an kulturför­ derprojekte wie die «Sentis»­mode­kollektion im rahmen des volkskultur­Events «Festjagd», die verkappte Gewerbeförderung war. Wird die reithalle zur kulturhalle, dann muss die Inves­ tition auch vollumfänglich der kultur zugute kommen. (akn/su.)

klein aber fein

Eine neue «Jazz­Spinnerei» vor gut einem Jahr und nach knapp dreissig Jah­ ren als konzertveranstalter hätte im November 2011 eigentlich Schluss sein sollen für den kul­ turvermittler und kulturjournalisten richard butz. damals hatte er im rahmen der klub­ schul­konzerte sein vermeintlich letztes kon­ zert in St.Gallen programmiert. butz, Grün­ dungsmitglied der Jazzschule St.Gallen, hat­ te über drei dekaden hinweg jährlich zehn bis zwölf konzerte veranstaltet. zunächst fanden die veranstaltungen in der klubschule am obe­ ren Graben statt, dann dislozierte die gut veran­ kerte und geschätzte konzertreihe ins dachge­ schoss der Jazzschule im hauptbahnhof. doch einer wie richard butz, der die St.Galler kultur mitlenkt und mitdenkt, der als lehrer an der Jazzschule 28 Jahre lang unter­ richtete und diverse Studenten über die Schule hinaus begleitete, konnte am Ende (zum Glück) doch nicht einfach loslassen. «Es gibt noch zu vieles zu entdecken. vor allem die Nischen füllt kaum jemand. Ich möchte Unbekanntes und Unkonventionelles in einem sehr intimen rah­ men präsentieren. meine konzerte sollen keine Events sein, die musik steht ganz klar im vor­ dergrund, eine Jazzspinnerei für Interessierte», umschreibt er seine Idee. Ideologisch wolle er dabei nicht sein, viel wichtiger sei ihm das Auf­ spüren von Gewagtem, Experimentellem und Speziellem. «kleinaberfein» nennt butz sei­ ne konzertreihe, die kultur im kleinen rah­ men, meist akustisch, in gediegener Atmosphä­ re anbieten will. dabei endet butz’ Programm durchaus nicht beim Jazz: auch Worldmusik, li­ teratur oder debatten sind denkbar. Neben konzerten sollen auch diskussio­ nen statt finden. Als raum für die Nischenreihe dient das centrum dkms, Gallusplatz, auf dem damm 17 in St.Gallen. «der raum ist bewusst relativ klein gewählt. die Platzzahl ist auf zir­ ka sechzig Personen beschränkt, das lässt Inti­ mität zu», erklärt richard butz. möglich wird die konzertreihe auch dank der Unterstützung durch kanton und Stadt St.Gallen und die Ar­ nold billwiller Stiftung. Werbemässig darf sich butz auf die Unterstützung und zusammen­ arbeit mit Gambrinus Jazz Plus St.Gallen ver­ lassen. Sieben bis acht konzerte will butz die­ ses Jahr organisieren. Start ist am Sonntag, 24. Februar mit dem wunderbaren, bittersüs­ sen südafrikanischen Pianisten kyle Shepherd. Michael Hasler mehr Infos: kleinaberfein@bluewin.ch

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mehrfach belichtet

mit daniel ammann (bild) und Harry rosenbaum (text)

«he, Emma, jetzt komm schon. mir ist kalt.» «Augenblick, clara, ich hab ihn gleich.» «Wen?» «Ihn.» «Wen ihn?» «Na ihn, den dings. Immer wenns kalt wird und schneit, dann fallen sie vom himmel.» «Wer fällt vom himmel?» «Eben die dings.» «du meinst die Sterntaler, Emma.» «Genau, die meine ich, clara.» «Aber das geschieht doch nur im märchen. Was hier so leise rieselt sind nur Schneesterne. Und die liegen jetzt da als hässlicher matsch. du holst dir noch den Tod, wenn du weiter darin herumkriechst.» «Ich seh’ ihn, clara …»

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«Ach was, Emma, das ist nur der deckel einer bierflasche.» «Jetzt hast du ihn weggekickt, clara, und ich kann ihn nicht mehr finden, meinen Stern­ taler. Wir werden weiter von unserer kargen Ahv leben müssen und arm bleiben, trotz Ergänzungsleistung.» (diese Emma. mit ihrer demenz kann ich inzwischen ja leben, aber jetzt wird sie auch noch wundergläubig. das haut mich um.) der Fotograf daniel Ammann schickt der «Saiten»­redaktion monatlich ein bild ohne hintergrundinformationen. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben die legende.


B i B l i oth e k

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B i B l i oth e k

im aller­ heiligsten die hauptpost St.Gallen soll zur biblio­ thek werden – ein Gang durch die leere Post und die volle vadiana.

auf den Erwerb repräsentabler bauten oder «wohlgelegener bauplätze» – was hiess: nah an der bahn gelegen. St.Gallen kam die Ehre zu, den ersten bundeseigenen Postneubau der Schweiz überhaupt zu erhalten, gleichzeitig mit der ersten Telefonlinie St.Gallen­zürich. Er wurde 1886/87 gegenüber dem alten bahnhof errichtet und diente nach dem Neubau der heutigen hauptpost bis 1977 als rathaus – sein Abbruch war ein Politikum ersten ranges. Wenn jetzt in die hauptpost die bibliothek einziehen soll, so sieht Peter röllin darin neben dem praktischen Nut­ zen auch eine ausdrucksstarke Symbolik. zum einen: bund (mit den Sbb), kanton (mit der hauptpost­bibliothek) und Stadt (mit dem rathaus) flankieren den bahnhofplatz in schöner Einmütigkeit, als Spange des service public. Und zum andern, vorgezeichnet bereits vis­à­vis im bahnhof, in dem seit langem die klubschule heimisch ist: «die kathed­ ralen des Transportwesens verwandeln sich in Top­orte der bildung, der bahnhofplatz zur drehscheibe des Wissens­ verkehrs.» Sinnbildlich dafür sind die hallenartigen räume im ersten obergeschoss der hauptpost: hier befand sich die briefpostsortieranlage, bis zum Jahr 2007, als das gesamte briefzentrum nach Gossau verlegt wurde. Und hier entsteht das Provisorium von Freihandbibliothek und kantonsbib­ liothek vadiana. Einen Stock höher, erklärt rolf hartmann, war «s’hundertelfi», die nationale Telefonauskunft 111, mit ihrer vielzahl von Arbeitsplätzen einquartiert. Nochmal einen Stock höher gibt es Ateliers, einen Tanz­ und The­ aterraum. bücher statt briefe und Telefone: den Wandel kom­ mentiert Peter röllin zufrieden als logischen kulturpro­ zess. die hauptpost eigne sich perfekt als gut organisierbares büchermagazin, als «riesiger bücherschrank». röllin lobt im Innern die Grosszügigkeit der Anlage, die Sorgfalt der Innenausstattung bis hin zu den schwerhölzernen Türwän­ den und schmucken Treppenhäusern. Und nach aussen tritt die repräsentative «bundesarchitektur» in Erscheinung, mit ihren Insignien von Standfestigkeit, macht und Weltverbun­ denheit – über dem haupteingang prangt die Weltkugel. Ein haus, haltbar wie das buch. Was aber wäre die zeitge­ mässe Architektur für die digitale Gegenwart? röllin weist auf exponierte Punkte im Stadtbild: Antennen, Sendeanla­ gen zum einen. Und zum andern jene «Empfangsarchitek­ tur», die jede und jeder auf sich trägt: handy, iPad, laptop, Stöpsel im ohr. keine schweren Steinbauten, wie sie das Stadtportal am bahnhof prägen.

von Peter surber

bilder: mirjam Graf

der blick ist fantastisch von hier oben. In alle vier him­ melsrichtungen hat der Postturm eine Tür mit auskragen­ dem minibalkon. Ein Schritt, und man blickt über den bahnhof der Appenzellerbahnen nach Westen, den bern­ egghang hoch nach Süden, östlich über die ganze Stadt­ länge bis ins Neudorf oder nördlich auf den rosenberg und hinunter auf den bahnhofplatz. Auf jenen Platz, der einst St.Gallens international ausstrahlende Grandezza ver­ körpern sollte. hier baute sich der städtische bürgerstolz vor hundert Jahren seine visitenkarte, eine fast passgenaue Platzraum­kopie der berühmten Piazza delle Erbe in ve­ rona. «darum ist der Postturm so massiv und in seiner Stel­ lung dennoch malerisch angelegt», erläutert Peter röllin, kultur­ und kunstwissenschaftler und kenner der St.Galler baugeschichte. «der Turm nimmt präzis die Position und dimension des vorbilds in verona, der Torre del Gardello aus dem 14. Jahrhundert auf.» dass die St.Galler ihren Postturm lieben, weiss rolf hartmann, der beim kantonalen hochbauamt für die hauptpost zuständig ist und uns durch das Gebäude führt. Auf drei der vier Seiten habe er jemanden, der sich jeweils sofort bei ihm melde, wenn etwas nicht stimmt an der Uhr oder deren beleuchtung. den Turm von aussen sieht man von weither, seine Uhr mit dem zifferblatt von 6,5 me­ tern durchmesser zeigt den Pendlern, ob sie rennen müs­ sen oder bummeln können – umso erstaunlicher, dass den Turm von innen kaum jemand kennt: Fast ein haus für sich ist er, mit seinem grosszügigen Quadratgrundriss mit Eckabschrägungen, den gewaltigen betondecken, der noch erhaltenen alten Turmuhr­mechanik oder den schwindeln­ den holztreppen von Stock zu Stock. «Fantastisch in seiner monumentalen Schlichtheit», sagt röllin.

Vom post- zum wissens-Verkehr Ein Turm für die Post: 1911–14 gebaut, konkurrenzierten die Architekten Pfleghard & haefeli 1914 damit die kirchen; ihre Türme hatten bis dahin die lufthoheit in der Stadt ge­ habt. Und vis­à­vis zitiert der zwei Jahre später vollendete bahnhof mit seinem grossen Fassadenschwung und den In­ nenverkleidungen das barocke kloster. Post und bahn lösten die kirchlichen Ausrufezeichen ab. Als Träger des staatli­ chen Selbstbewusstseins repräsentieren sie den erst durch den Ersten Weltkrieg gestoppten Aufschwung in handel, Technik und verkehr. die Schweizer Postdirektion – röllin hat über die Geschichte der Post­Architektur geschrieben – setzte von 1849 an für ihre vorerst elf «hauptpostbureaux»

im reich der buch-reliquien Im vergleich zum wuselnden bahnhofplatz ist es im muse­ umsquartier still. Und noch stiller, wenn man das prächtige Portal an der Notkerstrasse hinter sich geschlossen hat und den Treppenteppich zum Ausleihschalter der kantonsbi­ bliothek vadiana hochgeht. Am stillsten ist es in den fürs Publikum nicht zugänglichen büchermagazinen in den

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B i B l i oth e k

obergeschossen. Und am allerstillsten im «Allerheiligsten», wie kantonsbibliothekar cornel dora es nennt, als er die schwere Tür im vierten Stock des Gebäudes aufschliesst. hier sind die kostbarsten Inkunablen und handschriften aufbewahrt, eine davon holt dora aus einem grauen, schüt­ zenden kartonschuber kurz ans licht: das eigenhändige Ta­ gebuch von Ulrich bräker aus dem Jahr 1782. bibliothekar dora liest ein paar Sätze aus bräkers vorrede vor, dann wird die «reliquie» wieder versorgt. das Wort benutzt dora sel­ ber – denn bräkers Schriften sind heute allesamt publiziert, die prächtige Gesamtausgabe ist nebst allen früheren bräker­ Editionen selbstverständlich in der vadiana ausleihbar, die originale bräuchte es nicht mehr, jedenfalls unter Nützlich­ keitsgesichtspunkten. Aber es bleibt der Ehrfurchtsschauder, der dem besucher über den rücken gelaufen ist, für einen moment ist ihm der «arme mann vom Tockenburg» fast lebendig entgegen getreten. bei Walter benjamin wäre von der «Aura» des kunstwerks zu lesen, kein noch so perfekt faksimilierter Nachdruck kann sie ersetzen. das spürt man auch in der im anschliessenden raum untergebrachten vadi­ anischen Sammlung, die zur hälfte im besitz der ortsbürger und des kantons ist. kämen Politiker her, griffen sie gern einen der schweinsledernen, mit kräftigem rücken buch an buch aufgereihten vadian­bände heraus, erzählt dora – vorzugsweise leute, die sonst eher im bibliothekskritischen lager der SvP zu hause sind. 800000 bücher und andere medien. 600000 davon hier an der Notkerstrasse, die andern im Aussenlager im osten der Stadt. Säle voller zeitungen und zeitschriften. Privat­ sammlungen von der bibliothek belz, einer der weltweit

Die Saiten­ biblio­ thek Nelson Algren: Der Neon­Dschungel ➞ Weil Carl Weissner nicht nur Charles bukowski übersetzte. Michael Felix Grieder Eric Ambler: The Mask of Dimitrios / Die Mas­ ke des Dimitrios ➞ Die Verbindung von erstklassig recherchier­ tem politischem hinter­ grund mit spannender handlung und stilisti­ scher brillanz ist in diesem Werk besonders überzeugend. Hansueli Baumgartner

durchs leben und waren einer der Gründe, warum ich altgriechisch lernte. Peter Müller Dirk Baecker: Wozu Kultur? ➞ Das buch ist das ausfahrtsschild aus der konfliktlogik von kontin­ genzvirtuosität auf der einen und fundamentali­ stischen Sicherungs­ massnahmen auf der anderen Seite, an dem wir immer wieder vorbei­ rasen. Wendelin Brühwiler Zsuzsa Bank: Die hellen Tage ➞ Die hellen tage wek­ ken erinnerungen an un­ beschwerte kindertage und erschaffen eine wundersame Welt von kindersirup, kniesocken und Sehnsucht. Christine Enz

Alfred Andersch: Die Rote ➞ Wer Venedig kennt, taucht in diese Ge­ schichte ein und hat das Gefühl, mitten drin zu sein – als beobachterin, als Figur, als eine aus der Reihe tanzende. Brigitte Kemmann

Muriel Barbery: Die Eleganz des Igels ➞ eine berührende Ge­ schichte voller Charme, humor und intelligenz, die zeigt, wie schön und interessant eine Welt mit etwas bildung und auf­ merksamkeit sein kann. Richi Küttel

Marc Aurel: Wege zu sich selbst ➞ Die philosophischen notizen des kaisers be­ gleiten mich seit Jahren

Julian Barnes: Vom Ende einer Geschichte ➞ eine feine Geschich­ te zu dem, was das

leben aus uns macht und wir mit ihm. Christa Oberholzer Georges Bataille: Das obszöne Werk ➞ Schmuddelecke? erotische literatur? Das buch ist immer ausgelie­ hen ... Daniel Fuchs

Samuel Beckett: Aufs Schlimmste zu / Worstward Ho ➞ beckett hat sich ein leben lang empfindun­ gen von einsamkeit, hoffnungs­ und Sinnlo­ sigkeit ausgeliefert – ein wohltuender Gegensatz zum Denk­positiv­ismus und mir persönlich im­ mer wieder trostspen­ der in Sinnkrisen. Andrea Martina Graf

bedeutendsten Freimaurer­bibliotheken, bis zur Samm­ lung des buchgestalters Jan Tschichold. 42 Angestellte – mehr werden es auch mit dem künftigen Provisorium in der hauptpost für die vadiana nicht sein, der kanton spart. rund 4400 regelmässige Nutzer, knapp 100000 Ausleihen jährlich, davon 25000 digital – das sei ausbaufähig, sagt cor­ nel dora. die Freihandbibliothek ist stärker genutzt, 300000 Ausleihen jährlich, mehr als 9000 regelmässige kundinnen und kunden. die zahlen zeigen: bibliotheken sind gefragt, werden es auch weiterhin bleiben, davon ist dora überzeugt – aber voraussetzung wäre, dass die kantonsbibliothek ihre mängel beheben kann. Nämlich: «Erstens: Wir sind am fal­ schen ort. zweitens: das haus erlaubt keine Freihandauf­ stellung – damit ist St.Gallen die letzte grössere Schweizer kantonsbibliothek, die noch als magazinbibliothek aufge­ stellt ist. Und drittens: der habitus des Gebäudes ist geeig­ net für Archive oder Sammlungen – aber nicht für inten­ siven Publikumsverkehr.» diese Probleme seien allerdings nicht neu, vielmehr seit rund drei Jahrzehnten bekannt und diskutiert. «die Politik hat das Thema verschlafen.»

boje im informationsmeer das soll sich mit dem Provisorium in der hauptpost jetzt ändern – sogar soweit, dass St.Gallen künftig als «vorzeige­ projekt» beachtet werde, ist Albert rüesch überzeugt. der Präsident der Freihandbibliothek spielt damit zum einen auf die hauptpost an: Sie soll ein bücher­ und begegnungsort sein, in dem man sich «auf Anhieb wohlfühlt», mit Arbeits­ plätzen, Selbstausleihe, kundiger beratung. Inklusive mög­ lichkeit zum bibliotheksflirt, lacht cornel dora. vorbildlich

John Berger: SauErde ➞ Mit eindrücklichen Geschichten und einem klugen nachwort macht «Sauerde» die Welt von bäuerinnen und bauern erfahrbar. Bettina Dyttrich Thomas Bernhard: Holzfällen. Eine Erre­ gung ➞ Seit ich dieses buch gelesen habe, will ich mir einen ohrensessel kaufen, fand aber noch keinen passenden. David Wegmüller Frithjof Bergmann: Neue Arbeit, neue Kultur ➞ Weil wir eine neue kultur des arbeitens brauchen. Manuel Lehmann Susan Blackmore: Gespräche über Bewusstsein ➞ Gespräche und auseinandersetzungen, Gegensätzliches und Übereinstimmendes, viele offenen Fragen, viele vorläufige antworten – ein buch zum Weitersinnen. Bruno Wiederkehr Peter Blegvad: The Book of Leviathan ➞ Die ewige nr. 1 mei­ ner Comics­hitliste. 2008 in Woodstock/

USa neu aufgelegt, nie auf Deutsch er­ schienen. Kurt Bracharz Roberto Bolaño: 2066 ➞ 2066 von bolaño, weil dieses buch immer weiter geht und doch ein ende hat, ein infizie­ rendes buch, das einen in grossen Massen ge­ fährden kann und sich, wegen seiner Schwere, nicht wieder weglegen lässt. Charles Uzor Roberto Bolãno: Lumpenroman ➞ kürzer und besser kann man nicht erzählen. Andreas Niedermann Anthony Bourdain: A Cook's Tour: Global Adventures in Extreme Cuisine ➞ Durch seinen lust­ vollen erzählstil erweckt anthony bourdain un­ geheure neugier, mit guten Freunden die kulturen der Welt kuli­ narisch zu entdecken. Karl Schimke

Alfred Edmund Brehm: Brehms Tierleben ➞ Die legendäre enzyklopädie. erforschte tierwelten von afrika bis Sibirien. Carol Pfenninger Tor Age Bringsvaerd: Die Pinocchio­Papiere ➞ Die Pinocchio­ Papiere sind Märchen, abhandlung, krimi, liebesgeschichte und Science Fiction gleich­ zeitig, und es geht um nichts weniger als um das Gute und das böse. Melina Cajochen Albert Camus: Der Mythos von Sisyphos ➞ einer dieser texte, die ich nie ganz verste­ he, aber immer wieder mal lese – immer wie­ der anders; ein text wie ein Spiegel, in den ich schaue und in dem ich herauslese, was mich innerlich gerade umgibt. Adrian Riklin Nick Cave: Und die Eselin sah den Engel ➞ Das hässlichste buch der Welt – man legt es nicht weg, son­ dern schüttelt es mit aufgeweichten, klam­ men Fingern und Dreck unter den nägeln ab. Andrea Kessler

Javier Cercas: Solda­ ten von Salamis ➞ Mit der Suche eines Journalisten nach einem verschwundenen Zeit­ zeugen werden das ende des Spanischen bürgerkriegs und der Sieg über den europä­ ischen Faschismus iro­ nisch souverän erzählt. Jochen Kelter Ha-Joon Chang: 23 Things They Don't Tell You About Capitalism ➞ Das buch enthält u.a. einen wunderbaren auf­ satz, der nahelegt, dass die Waschmaschine die gesellschaftlich weitaus folgenreichere erfindung war als das internet. Hans Fässler

Geoffrey Chaucer: Die Canterbury­Erzäh­ lungen ➞ Chaucers Meister­ werk aus dem engli­ schen Spätmittelalter, das mich auch heute noch zum nachdenken, zum Weinen und zum herzhaft lachen bringt. Cornel Dora

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Hängende bücher (genannt «Callas») als lautsprecher an stahlseilen über der verkehrsberuhigten Gutenbergstrasse – ein Mikrofon im innern der bibliothek, wo die texte gelesen werden, die draussen zu hören sind: so sieht das Projekt der architekten barão-Hutter aus, das den Wettbewerb für die aussenraumgestaltung des bibliotheksProvisoriums in der Hauptpost gewonnen hat. «die idee ist es, ein instrument zu bauen. ein leseinstrument, welches vom stadtraum über das treppenhaus bis in die bibliothek führt.» bild: pd könnte zum zweiten die künftige kinder­ und Jugendab­ teilung am alten Standort, in St.katharinen werden. hier schwebt rüesch ein vernetzungsprojekt zwischen kindern, Schulen, Eltern und Erziehungsfachleuten aller Art vor. le­ seförderung, Schulungen in medienkompetenz, aber auch lesestoff und ratgeber bis hin zum «Sorglos reisen mit kin­ dern»: katharinen könnte zu einer boje oder bohrinsel im meer der Informationen werden. Und die hauptpost zum leuchtturm? cornel dora wird grundsätzlich: «bibliotheken sichern den freien zugang zur Information für alle, ohne von kommerziellen Interessen gelenkt zu sein. das ist eine zentrale Aufgabe in demokrati­ schen Gesellschaften.» die Entwicklung sei schwer absehbar, aber einige Anzeichen deutlich: Immer mehr Wissen sei zwar digital abrufbar, aber zugleich auch in seiner freien verfügbarkeit bedroht; das Internet werde kommerzieller, Grossverlage fingen an, «selber bibliothek zu spielen», gute Information werde vermehrt kostenpflichtig. die «public library» erhalte daher zunehmendes Gewicht als Garantin des schwellenfreien zutritts zum Wissen.

res «Allerheiligstes», wohin uns rolf hartmann am Ende des Postrundgangs führt: der Posttunnel, der diagonal unter dem westlichen bahnhofplatz zu den Gleisen führt – samt noch existierenden, wenn auch nicht mehr funktionstüchti­ gen liftschächten auf die einzelnen Perrons notabene. hier durch St.Gallens Unterwelt zirkulierten einst kreuzungsfrei die Wagen mit Päckli und briefen zwischen bahn und Post. In der oberwelt werden bald schon einmal bücher und menschen zirkulieren. Und der Postturm? keine Frage: da muss leben hinein (eine heizung allerdings auch). die Fantasie macht Sprünge: Arbeitsplätze für künftige Wri­ ters in residence oder noch lieber readers in residence, samt praktischerweise noch vorhandener Wohnung im dritten Postgeschoss … Ein literatur­muezzin oben vom balkon herab … Eine lesereihe mit Weitblick, ein hoch­ sitz für zukunftsdenkerinnen, ein Schriftturm für die Jost­ hochuli­Schüler … der Turm hat das zeug zum luftigen Aushängeschild für die buchstadt, selbst die Fahnenstangen sind schon fix montiert. «bücher werden zur Textur, zum Fundament des Ganzen», hat Peter röllin zuvor unten im keller der Post gesagt, dort, wo das Gebäude auf hunderten von Pfählen im nicht so idealen baugrund des St.Galler hochtals abgestützt ist. bücher schaffen räume, nach unten und nach oben.

im tunnel, im turm Ganz schwellenfrei wird es im Provisorium hauptpost al­ lerdings noch nicht zugehen. die prächtige Schalterhalle im Erdgeschoss, gestaltet im Stil der damals noch jungen Werkbund­bewegung, bleibt im moment noch der Post erhalten. Und kein Thema in den Planungen ist ein ande­ Julio Cortázar: Rayue­ la: Himmel und Hölle ➞ ein buch bestehend aus vielen büchern, in dem ich ohne Gewis­ sensbisse nicht in der gewohnten Weise lesen muss, ein buch für mich als wahre Schatzkiste! Bettina Wollinsky

Daniel Defoe: Robinson Crusoe ➞ Das grosse abenteu­ er (Sehnsucht!), voller einsichten über das le­ ben, den Menschen, die natur und Gott! Richard Butz

Friedrich Dürrenmatt: Durcheinandertal ➞ Schallendes Dürrenmatt­Gelächter in sprachlicher Perfek­ tion mit politischen hie­ ben in alle Richtungen. Adrian Elsener

Hans-Peter Dürr: Warum es ums Ganze geht ➞ Der Quantenphysiker und Mit­Friedensnobel­ preisträger beschreibt Wirklichkeit als radikale offenheit mit einer wun­ derbaren Potenzialität: in­beziehung­treten. Christine Fischer

Friedrich Dürrenmatt: Frank der Fünfte ➞ ein bissiger und im hinblick auf die Ge­ schehnisse in der ban­ kenwelt höchst aktueller Dürrenmatt. Der Unterti­ tel «komödie einer Privatbank» sagt schon einiges. Lorenz Bühler

peter surber, 1957, ist «Saiten»­redaktor

Friedrich Dürrenmatt: Romulus der Grosse ➞ ein buch, das zeigt, was die hühnerzucht aus einem Menschen machen kann. Manuel Märklin

Max Frisch: Homo faber ➞ an diesem buch ge­ fällt mir die Gegenüber­ stellung des Rationalen und des irrationalen, die mich zum nachdenken

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Marco d'Eramo: Das Schwein und der Wolkenkratzer ➞ Mit dem italienischen Soziologen hin und weg in Chicago; die beispielhafte Gründer­ stadt für die heutige Gesellschafts­ und Wirtschaftsordnung fabelhaft erzählt. Marcel Elsener

bringt über den eigenen Wandel und die eigene identität. Paula Looser Rainald Goetz: Johann Holtrop – Abriss der Gesellschaft ➞ Dieses Panorama von Machtgewinn und Machtverlust in der Füh­ rungsetage ist ein bril­ lantes Sittenbild der Ma­ nagerkaste passend zur abzockerinitiative. Gabriela Dornbierer David Grossmann: Eine Frau flieht vor einer Nachricht

➞ ein mitreissendes, unvergessliches buch und ein Protest gegen den krieg in einer Zeit, da israels Politik immer mehr nach rechts driftet. Michael Guggenheimer Wassili Grossman: Leben und Schicksal ➞ kolossales epos über die Schlacht um Stalingrad, das in eindrücklicher Weise von den Schrecken des totalitarismus und der allgegenwart menschli­ cher Güte erzählt. Max Lemmenmeier


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das glück ist ausleihbar «Willkommen im Paradies!» Ein besuch in der bibliothek in Ebnat­kappel. von andrea Kessler

Einen Steinwurf vom alten Schulhaus in Ebnat­kappel ent­ fernt, zeigt die kirchenuhr fünf vor zwei, die bibliothek ist noch zugesperrt, doch draussen auf dem Gang wird schon getuschelt. Sieben kindergärtler warten mit ihrer lehrerin auf den beginn der Schulstunde. die sieben kleinen haben selbstgebastelte Stofftaschen umgehängt, in denen die bil­ derbücher stecken, die sie zurückgeben wollen. 14 Uhr – Endlich wird leise die Tür geöffnet und ein brauner Wuschelkopf erscheint im Türrahmen. der bib­ liobär begrüsst die kinder jedes mal. Sie kennen ihn schon gut; auch wie das Ausleihen und zurückgeben der bücher funktioniert. heute sollen sie lernen, dass in den regalen bücher nach Themen geordnet sind. heidi klaus ist eine der sieben bibliothekarinnen in Ebnat­kappel (ein mann ist als achter ebenfalls im Team) und hat für die bevorstehende Schulstunde Tierbücher he­ rausgesucht und auf bunten Tüchern in der leseecke auf dem boden bereitgelegt. So soll die medienkompetenz auch bei den kleinsten geschult werden. drei Augenaufschläge später sitzen die kleinen mucksmäuschenstill dort auf den holzbänken. kein zappeln, kein lärmen. Als heidi koch sie nach ihren lieblingstieren fragt, schiessen ihre hände in die höhe. Felicitas findet vögel toll, «der hase» flüstert lei­ la, Nevin ist genau jetzt, wo er an der reihe ist, der Name seines lieblingstieres entfallen, Thomas entscheidet sich für den löwen, während Xenia und Sophia einhellig Pferde die besten Tiere finden. Nevin fällt sein lieblingstier auch wieder ein: der Adler. Nur laura redet nicht so gerne und behält ihr lieblingstier lieber für sich.

zierung aller Gemeindebibliotheken auf eine sichere basis zu stellen, und sie engagiert sich deshalb in der kantonalen bibliotheksinitiative, die den kanton zu beitragszahlungen verpflichten will. bis heute nämlich ist es den Gemeinden freigestellt, ob sie eine bibliothek führen oder unterstützen möchten. dieser Freiwilligkeit ist wohl die heutige Unter­ versorgung geschuldet. Gemessen an der zahl der Gemein­ den müssten im kanton St.Gallen 59 bibliotheken stehen. Tatsächlich hat es nur 45. Und wären einzelne Initiativen von Privatpersonen nicht gewesen, wäre die Unterversor­ gung noch prekärer. Über den Gegenvorschlag zur Initiative wird im Fe­ bruar im kantonsrat abgestimmt. dieser sieht vor, anstatt den kanton, die Gemeinden direkt zu verpflichten. das hat Gegner gefunden. beat Tinner, der Wartauer Gemeinde­ präsident (FdP), möchte diesen Punkt im Gegenvorschlag abschwächen und die Gemeinden selber über den Umfang und die Art und Weise entscheiden lassen. Eine solche Aus­ höhlung entspricht nicht dem Grundsatz der Initiative. In Ebnat­kappel ist das Geld trotz der 67'000 Franken Gemeindegelder knapp, eine angemessene Finanzierung wäre zukunftsmusik. 2011 musste die bibliothek das defi­ zit mit einem Sponsorenlauf ausbügeln, dabei ist die Arbeit eh schon nur teilweise bezahlt. Immerhin kann mittlerweile ein raumpflegelohn für die öffentlichen und schulischen Ausleihstunden bezahlt werden. die hintergrundarbeiten, wie etwa das Einkaufen und katalogisieren der bücher, sind nur zur hälfte abgedeckt, ein grosser Teil muss noch immer in ehrenamtlichen Stunden geleistet werden.

auf unsicherem finanziellem fundament der kindergarten, der an diesem frühen dienstagnachmit­ tag in die bibliothek kommt, ist nicht die erste Schulklasse heute. Paula looser, die bibliotheksleiterin, hatte am mor­ gen bereits drei. Insgesamt sind es 32 klassen, die hier un­ terrichtet werden. das gehört zum Angebot der auf private Initiative hin entstandenen und 2006 dank einer Spende eröffneten bibliothek in Ebnat­kappel, denn sie ist sowohl Schul­ als auch Gemeindebibliothek. von den letztjährig 37'000 ausgeliehenen medien haben 17'877 die Schülerin­ nen und Schüler mitgenommen. oder in anderen zahlen gesagt: von den 1795 mitgliedern sind 550 Schüler. Schwel­ lenängste wird hier bald niemand mehr haben, denn von den fast fünftausend Einwohnern des dorfes haben bereits über zwanzig Prozent einen Ausweis. das liegt über dem Schweizer durchschnitt. Eine offensichtlich gefragte bibliothek und trotzdem … der Gemeinderat hat für fünf Jahre finanzielle Unterstüt­ zung mit einem jährlichen betrag von 67'000 Franken für den betrieb der bibliothek und ludothek (im dachgeschoss des hauses zugesichert. «danach müssen wir wieder anklop­ fen» sagt Paula looser. Ihr ist es ein Anliegen, die Finan­

regalhürden die sieben kindergärtler kennen die roten, kniehohen kis­ ten, die in der leseecke stehen und mit bilderbüchern voll­ gepackt sind. die bücher, die heidi klaus heute vorstellt, sind aber nicht dort einsortiert, sondern stehen in einem regal unter dem Themengebiet «Tiere». Auf den Erstlese­ büchern sind zusätzlich kleber mit Symbolen angebracht. Ist eine Schnecke drauf, hat es in dem buch kurze, einfache Texte und viele bilder, klebt eine Eule auf dem deckel, muss man schon mit komplexeren Texten klarkommen können. das mit den regalen klappt heute noch nicht so gut. die kindergärtler stürzen sich, sobald sie dürfen, auf die präsen­ tierten bücher auf dem boden. Aber das macht nichts. das dauert immer ein bisschen, bis kinder selber auf bücher­ suche gehen. Nur Nevin traut sich in die regalreihen vor, braucht aber die hilfe seiner lehrerin, die die bücher aus dem regal zieht und sie mit ihm anschaut. 14.50 – An der Ausleihtheke am anderen Ende des rau­ mes, sitzt heidi klaus und liest die Strichcodes der bücher und der kinderausweise ein. Auch laura hat ein buch mit ihrem lieblingstier in heidis bücherauswahl entdeckt: dem Pandabären. 16 SAITEN 02.13


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15 Uhr – mit einem vollen Sack verabschieden sich die kin­ der vom bibliobären und hüpfen in ihr Schulhaus zurück. Noch eine Stunde, bis die bibliothek für den normalen Publikumsverkehr öffnet: In dieser unbezahlten Arbeits­ stunde räumt heidi klaus die bücher, die sich nicht in die kinderherzen stehlen konnten, zurück in die regale, und Paula looser sitzt im büro, das eher wie ein umfunktio­ nierter Putzraum aussieht, und sichtet die zurückgebrachten Weihnachtsbücher, die sich quer über den Tisch stapeln. Sie werden bis zum nächsten Jahr archiviert. das heisst, sie kommen in den Einbaukasten, zu hesse, brecht, bräker und anderen klassikern, weil vorne kaum Platz ist, sagt Paula looser. Wären nicht exakt 2321 der 9200 medien gerade ausgeliehen, würden die regale vollends bersten.

stehen. Serbisch und Türkisch deswegen, weil sich Paula looser bei der Gemeinde informiert hat, welche bevöl­ kerungsgruppen mit migrationshintergrund am stärksten vertreten sind. Aber zugegeben: man leihe selten türkische und serbische bücher aus. das liege nicht am desinteresse. «oft ist es so, dass die kinder fremdsprachiger Eltern so um Integration bemüht sind, dass sie vergessen, ihre eigene muttersprache zu pflegen.» dem versucht die bibliothek schon bei den kleinsten, in den Spielgruppen, entgegen­ zuwirken, und bietet spielerische kurse für migranten und Einheimische gemeinsam an. mit Erfolg. oft werde danach auch ein Jahresabo gelöst. 16.30 Uhr – Ein verzweifeltes mädchen fragt nach «Ich, Jonas, genannt Pille, und die Sache mit der liebe». Sie hat es liegen gelassen, obwohl sie es doch ihrer Grossmutter bringen soll. Paula nickt, sie hat es schon gemerkt und das buch vorsorglich zur Seite gelegt. Schliesslich ist es äusserst wichtig, dass es bald zur oma des mädchens kommt. die Preisvergabe des Prix chronos in bern rückt näher, und es sind noch zwei bücher dafür zu lesen. bei diesem genera­ tionenübergreifenden und schweizweit lancierten Projekt von Pro Senectute werden fünf nominierte bücher von je einer Gruppe Jugendlicher und einer Gruppe Senioren ge­ lesen und schliesslich gemeinsam diskutiert und bewertet. Paula looser hat eine Gruppe Schülerinnen und Schüler zum mitmachen motivieren können und ist auch bei den Senioren fündig geworden. bis im Frühling werden sie noch zwei mal in der bibliothek zusammenkommen und über die gelesenen bücher diskutieren. da ist es wichtig, dass die buchstafette nicht ins Stocken gerät. 16.35 Uhr – Eine dreizehnjährige bringt «vision. das zeichen der liebenden» und vier weitere, mindestens ein kilo schwere Schmöker zurück, während ein gleichaltriger Junge gerade seine fünf Asterix­comicbände im rucksack verstaut und wortlos wieder geht. Als er die Eingangstür hinter sich zuzieht, flattert in seinem rücken ein Papieraus­ druck mit einem zitat des argentinischen Schriftstellers Jor­ ge luis borges im Wind. «Ich habe mir das Paradies immer nur als eine Art bibliothek vorstellen können. Ich glaube, dass das buch eine der möglichkeiten des Glücks ist, die die menschen haben». In Ebnat­kappel ist das Glück dienstags bis 20 Uhr ausleihbar.

der takt des glücks 16 Uhr – heidi klaus geht nach hause und Paula looser nimmt hinter dem computer bei der Ausleihe Platz. Jetzt gehts im Fünf­minuten­Takt. 16.05 Uhr – «Grüezi» – ein älterer herr in einer blassro­ ten daunenjacke geht an der Ausleihe vorbei in den raum dahinter, um im roten Sofasessel in aller ruhe einen bild­ band über das Toggenburg durchzublättern. 16.10 Uhr – Eine mutter packt eine blaue Ikea­Plastik­ tasche voller medien aus, während ihre drei kinder bereits ausgeschwärmt sind, um die Tasche ruckzuck wieder zu füllen. 16.15 Uhr – Eine elegant gekleidete dreissigjährige geht still und fast ein bisschen scheu durch die kinderbuchregale, während zwei damen sich vor den buchneuheiten freudig über den endlich zurückgekehrten Winter unterhalten. 16.20 Uhr – Ein Familienvater bringt «Narnia»­bände und «Sarahs Schlüssel» zurück. der roman über die Nazi­ Pogrome in Paris ist ihm eingefahren, «solche bücher sind horizonterweiterungen», schwärmt er und fragt nach «drei Fragezeichen»­bücher für seine Jungs. die hörbücher da­ von laden sie über dibiost herunter. Auch eine kleine bib­ liothek sollte mit dem Trend gehen, findet Paula looser und hat recht bekommen. Schon einige neue benutzerausweise hat sie für leute ausstellen dürfen, seit fünf Prozent ihres medienbudgets für dibiost verwendet werden. 16.25 Uhr – die gutangezogene dreissigjährige hat ein kinderbuch ausgewählt, um deutsch zu lernen. Sie hat kei­ nes aus dem Fremdsprachenregal genommen, wo bücher in Englisch, Französisch, Italienisch, Serbisch und Türkisch Kurt Guggenheim: Riedland ➞ Wenn herzbuch, dann kurt Guggen­ heims Roman – kopfbü­ cher gibts hunderte – und kopfkissenbücher? Gehören nicht in bibliotheken. Rainer Stöckli Josef Guggenmos: Gross ist die Welt. Die schönsten Gedichte. ➞ Weil die Welt im Gedicht gross und und schön ist – ohne Grossspurigkeit und Schönfärberei. Bettina Kugler Jean-Claude Izzo: Die Marseille Trilogie ➞ Dieses buch ist krimi, Gesellschafts­

studie und Reiseführer in einem, und ruft trotz der rohen Gewalt und ausweglosigkeit unbändigende lebens­ freude und Fernweh hervor. Kathrin Haselbach

Peter Handke: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter ➞ herbst fürs ganze Jahr. Oliver Kühn

Peter Handke: Wunschloses Unglück ➞ Wie handke die körperlichen und seeli­ schen bewegung seiner Mutter nach deren Suizidversuch beschrei­ bend einfängt, macht es unmöglich, ihr aus­ zuweichen. Daniel Klingenberg Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur ➞ eines der grausam­ sten Geschehnisse des 20. Jahrhunderts wird mit höchster ironie und ohne Pathos oder Selbstmitleid durch­ streift und auf den kopf gestellt – ich bin ver­ blüfft und bestärkt, was kunst vermag. Lika Nüssli

andrea kessler, 1980, ist «Saiten»­redaktorin.

Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke und Briefe ➞ Weil man mit hölder­ lin nie fertig wird. Peter Surber François Jullien: Über die Wirksam­ keit – ein Strategie­ traktat ➞ Das buch zum bibliotheks­erfolg in schwierigen Zeiten. Paul Rechsteiner John Kennedy Toole: Die Verschwörung der Idioten ➞ Der vermutlich grossspurigste literatur­ held ever glaubt im new orleans der Fünfziger­ jahre mit einem «tunten­ komplott zur Unterwan­ derung der Streitkräfte»

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dem Weltfrieden ganz nahe zu sein; grosse aussenseiter­literatur. Johannes Stieger Danilo Kis: Homo Poeticus ➞ ein buch, das mich schon fast zwei Jahr­ zehnte begleitet – im­ mer wieder – uner­ schöpflich. Alfons K. Zwicker Victor Koch: Natur und Künstler 2011/2012 und Colla­ gen 2011/2012 ➞ beinahe täglich po­ stet Victor koch ein bild auf Facebook. eine enthusiastische Fan­ gemeinde antwortet dar­ auf mit jeweils bis zu 200 schrägen kommentaren. H.R.Fricker

Christian Kracht: Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten ➞ Das buch mag ich, weil kracht die Schweiz so irritierend und gnadenlos aufreisst. Diana Dengler

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit ➞ es zieht mich in sei­ nen bann, das satiri­ sche Porträt einer Welt,

die immer noch ist; nur die katastrophen sind andere und die orte und namen auch. Heidi Eisenhut Peter Kurzeck: Ein Kirschkern im März ➞ Wenn kurzeck von seinem leben erzählt, kommt man zur Ruhe, herz und augen weiten sich. Marcus Schäfer


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auf den haupt­ sendeplatz!

eine zeile darin las. Aber hatte nicht dieser noch eine Ah­ nung von der Ausstrahlung grosser Werke, die im lauf der Jahrhunderte durch unzählige Interpretationen und Ausein­ andersetzungen mit bedeutung aufgeladen wurden? die Gleichung einer reflektierten bürgerschaft geht etwa so: kultur gibt es nur dort, wo auch bedeutsamkeiten sind. Alles bedeutsame braucht repräsentationsformen in der Öf­ fentlichkeit. Es gibt auf dauer keine repräsentation ohne körper. das Fotoalbum behauptet sich gegen die Festplatte, die lehrperson gegen das E­learning, die bibliothek gegen die Website. Selbstredend stellt sich ein begriff dessen, was kultur ist, gewöhnlich erst unter dem Aspekt der bedrohung ein. In der Folge definiert sich kultur als das, was erhaltens­ wert erscheint, und ist insofern immer museal. kultur ist das bemühen, die befreienden und die ängstigenden dinge, also alles, was einmal wichtig war, nicht fallen zu lassen. Ein Ge­ meinwesen, das nicht auf bedeutsamkeit aus ist, produziert nur kitsch, seine Gestalt ist heute die Anhäufung, die Agglo­ meration. Und doch kann nichts, was bedeutung hat, eine letztgültige legitimation vorweisen. Eine gesellschaftlich an­ erkannte legitimität erreicht nur, was zitiert, worauf verwie­ sen, auf was nachdrücklich gezeigt wird. Ein bibliotheksge­ bäude am hauptbahnhof ist ein permanenter zeigefinger auf das buch, die Wahrheit der Sprache, das Glück der Schrift.

Warum bibliotheken permanente zeigefinger sind. von rolf bossart

In Amsterdam steht nahe dem zentralbahnhof eine riesige, moderne Publikumsbibliothek. Unten, wo die zeitungen ausliegen, die Pc­Stationen sind, ein öffentliches klavier steht und die kinderplattform betreut wird, ist so viel be­ trieb wie oben im sechsten Stock, wo sich ein gut geführtes Selbstbedienungsrestaurant mit fantastischer Aussicht befin­ det. dazwischen liegen, fast wie eine Pufferzone aus Styro­ por, fünf Etagen voller bücher – kaum besucht. der kultur­ zyniker, die digital­lady oder der Sparpolitiker würden na­ türlich sofort ketzerisch in die runde fragen, ob es denn das mit den büchern noch in dieser aufwändigen Form brauche, denn die zukunft gehöre nicht dem buch. Und auch wenn dies niemand vollständig bestreiten wird wollen, so lässt sich doch gut zeigen, wie beschränkt solche Weissagungen trotz vordergründiger richtigkeit sind. denn sie ignorieren, dass die Gesetze der technischen Innovationen und der herstel­ lung von kultureller bedeutsamkeit nicht dieselben sind. Und auch, dass erstere nur so leicht vorhersagbar sind, weil sie sich menschlicher Planung weitgehend entziehen und letztere so schwer, weil sie prinzipiell steuerbar sind. das Erstellen einer interkulturell geführten, niederschwelligen Sichtbibliothek ist ein solcher Steuerungsversuch von ge­ sellschaftlicher bedeutsamkeit.

der schein des besseren Wer hat nicht aus eigenen kindertagen ein intensives Erinne­ rungsbild von der elterlichen Wohn­ oder bücherwand mit einzelnen buchtiteln darin, die man zwar nie lesen wollte, aber von denen man doch bis heute zehren kann als imagi­ nierte und immer mögliche Wichtigkeit. Gibt es nicht in jedem haus diese Gegenstände, bücher, Platten, bilder, die über den profanen Pragmatismus eines normalen lebens hinausweisen? oft sind gerade sie es, die für den besucher das Gewöhnliche interessant, das Unscheinbare schön machen. dieser Schein des besseren ist nicht nur zu­ hause, sondern auch in der Öffentlichkeit wichtig. das Aus­ stellen und Ausleihen von büchern in einer Sichtbibliothek wirft einen solchen Schein. Eine grosse, neue bibliothek an den zentralen Platz der Stadt zu zügeln, hat etwa die glei­ che Wirkung wie der Wechsel einer hochsubventionierten kultursendung vom mitternachtsprogramm in die haupt­ sendezeit. Es ist ein bluff, neben dem, was wirklich zählt und macht hat, das nur angeblich Wichtige zu beleuchten. Und es ist trotzdem die möglichkeit für alle, da ein­ und auszu­ gehen oder wenigstens im Glanz des öffentlichen Wunsches, den Schein des besseren zu verstärken, ihrem Alltag nach­ zugehen.

bedeutsamkeit braucht körper doch wie sollte man wissen, dass das, was in der bibliothek in Amsterdam oben und unten so wunderbar funktioniert, seine kraft von dem bezieht, was dazwischen steht? Wie sollten die zukunftsweisen und Pragmatiker unserer Tage es wissen, wenn sie weder kirchgänger noch Jäger sind? von jenen wäre zu lernen, dass man meist nicht wegen des Got­ tesdienstes zur kirche geht, sondern damit der Sonntag da­ nach etwas produktiver erscheint, und dass man dem Pfarrer kaum zuhört und trotzdem unruhig wird, wenn die Predigt schlecht ist – oder dass der Jäger den hasen zwar jagen, aber nicht kriegen will. Wir lachten früher über den kleinbürger, der die gesam­ melten Goethe­Werke ins Wohnzimmer stellte und doch nie

Jhumpa Lahiri: The Interpreter of Maladies ➞ Feinfühlige, berüh­ rende und tiefsinnige kurzgeschichten über indische immigranten und das nicht immer einfache leben zwi­ schen den kulturen – in der Fremde, aber auch nach der Rückkehr aus der Fremde. Anjana Bhagwati

Jaron Lanier: You are not a Gadget (Deutsch: Gadget. Warum die Zukunft uns noch braucht) ➞ ein kritisches buch über neue Medien und Medienträger von jeman­ dem, der seit Jahren im herzen der technolo­ gie­ und internetbranche arbeitet und lebt. Barnaby Skinner

Comte de Lautréamont: Die Gesänge des Maldoror ➞ ohne den atembe­ raubenden lautréamont wären Surrealismus, Dadaismus, écrirture automatique, beat Poetry und hyperrealis­ mus nicht so, wie wir sie heute kennen oder eben nicht mehr:

rolf bossart, 1970, ist Publizist und hat viele bücher, die er vielleicht nie liest und doch nie weggeben wird.

frei vom bourgeoisen Plunder. Chrigel Fisch Pedro Lenz: Liebesg­ schichte ➞ Pedro lenz’ Sprache lässt genug Platz für jenes grosse Gefühl, das beim lesen von «lie­ besgschichte» zwischen den Zeilen entsteht. Adrian Soller

Sol Lewitt: Sunrise & Sunset at Praiano ➞ ein buch für den konzeptionellen Romantiker. Michael Bodenmann Werner Lutz: Kuss­ nester. Gedichte ➞ Statt einer begrün­ dung ein Zitat: «etwas brummt // im Gewebe meines Mantels //

etwas kichert // in den Maschen meiner Jahre» Monika Oertner

zur Reisedestination mutiert. Karin Bühler

Xavier de Maistre: Die Reise um mein Zimmer ➞ ein entzückender und beglückender expe­ ditionsbericht, bei dem der armsessel als Ge­ fährt dient und der Schreibtisch bisweilen

Greil Marcus: Lipstick Traces. Von Dada bis Punk ➞ ein Märchenbuch, in dem du ewig herum­ schmökern kannst und bei der lektüre auf die tollsten ideen kommst. Wolfgang Bortlik

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zwei, die auszogen, das e zu lehren die kantonsbibliothekare cornel dora und heidi Eisenhut sind im digitalen Pionierland unterwegs.

lende kompatibilität mit den Apple­Produkten. die Firma Apple schottet sich hier – wie in den USA – gegen Angebote ab, die eine potenzielle konkurrenz sein könnten, erklärt cornel dora. Apple­User müssen daher nach wie vor damit rechnen, dass sie einzelne bereiche von dibiost nicht nutzen können. Immerhin stehen inzwischen Apps zur verfügung, die helfen. bei der Anschaffung der Titel ist der Spielraum nicht so breit wie bei den gedruckten medien. man schaut, was auf dem markt ist. Und man schaut in die Statistik: Aktuelle Ti­ tel, die «allgemein ziehen», haben den vorrang und werden teils mehrfach angeschafft. bei den medien verzeichnen die E­books die grösste Nachfrage und werden entsprechend berücksichtigt. Als verbund war dibiost im deutschen Sprachraum Pio­ nier. der verbund senkt die kosten, vergrössert das Angebot und bietet eine breitere Streuung. Seither sind weitere ver­ bünde entstanden. Im Appenzellerland gibt es sogar einen «verbund im verbund». die beiden kantonsbibliotheka­ rinnen heidi Eisenhut und doris Ueberschlag erkannten früh, dass die beiden halbkantone hier zusammenspannen müssen. Am Ende werden es fünf bis sechs verbünde in der Schweiz sein, alle mit einem Einzugsgebiet von rund ei­ ner million Einwohnern. zu höheren reichweiten sind die verlage nicht bereit – wegen dem Urheberrecht. die User sind breit gestreut und lassen sich grob dritteln: Ein drittel ist unter dreissig, eines zwischen dreissig und 49, eines über 49 Jahre alt.

von Peter Müller

2008 ist sie als «digitale bibliothek St.Gallen» gestartet, 2011 wurde sie zur «digitalen bibliothek ostschweiz» (dibiost). heute zählt sie 24 Partnerbibliotheken, verhandlungen mit weiteren laufen. das Angebot umfasst mehr als 20'000 medien: E­books, E­Audios, E­videos, E­magazine und E­Paper. 2012 verzeichnete dibiost 75'000 downloads, die rund um die Uhr getätigt wurden – dibiost ist sozusagen eine 24­Stunden­bibliothek. Eine Erfolgsgeschichte, ja. Im Gespräch mit zwei be­ teiligten, dem St.Galler kantonsbibliothekar cornel dora und seiner Ausserrhoder kollegin heidi Eisenhut merkt man aber schnell: da geht es um mehr. Um eine viel grössere baustelle als diese «digitale bibliothek ostschweiz» oder die neue kantonsbibliothek in der hauptpost. Und man reali­ siert, wie komplex das alles ist. doch der reihe nach.

patentlösung «Verbund» die Themenbreite der dibiost ist enorm, sie reicht von lebenshilfe bis Weltliteratur, von bach bis volksmusik. bei der Suche nach einem konkreten Titel stösst man allerdings schnell ans limit. hat das nicht den charme einer Gemein­ debibliothek? heidi Eisenhut findet den vergleich treffend: «mehr können wir vorderhand nicht bieten. Und beim Start 2008 wars noch extremer. die digitale bibliothek steht und fällt mit den verlagen, die zum mitmachen gewonnen wer­ den können. dibiost konnte 2012 mit random house einen ersten grossen Player ins boot holen. Sehr freuen würden wir uns, wenn demnächst auch der diogenes verlag mitmachen würde.» das vertrauen der verlage zu gewinnen ist nicht einfach; viele befürchten Einbussen im eigenen Geschäft. zudem versucht Amazon zusammen mit einer reihe von verlagen, eine eigene digitale bibliothek aufzubauen. cornel dora spricht von einem «grossen konflikt», der unbedingt zu klären sei. Ein knackpunkt ist die zahl der lizenzen. viele bestseller, aber auch wichtige zeitungen und zeitschriften, können in einer öffentlichen digitalen bibliothek nicht zum unbegrenzten download angeboten werden. Wie viel mal soll der neue lukas­hartmann­roman downloadbar sein? Und für wie lange? Technisch ist dibiost recht unspektakulär. Über die Sbd bibliotheksservice AG liefert die deutsche Firma divibib die Software und die Titel. «Irgendwo wird ein häkchen gemacht, und das medium ist für dibiost freigeschaltet», sagt heidi Eisenhut. Nur teilweise gelöst ist bis heute die feh­

im meer des digitalen Pionierland? heidi Eisenhut nickt und meint: «Niemand weiss, wo man in zwanzig Jahren stehen wird. Wir verfol­ gen die Entwicklung sehr genau, denken mit.» das Aller­ wichtigste ist für sie, dass die ostschweiz früh eingestiegen ist. damit ist man am Entwicklungsprozess beteiligt, ist gut informiert und kann mitreden. Eine daueraufgabe ist die qualitative hebung des Angebotes, und die verbesserung der Technik. «Es kommt immer noch zu vorübergehenden Pannen», sagt heidi Eisenhut. «das ist ein heikler Punkt: Wenn es zwei, drei mal nicht klappt, verlieren manche User das Interesse.» cornel dora sieht es ähnlich: «Im digitalen bereich gibt es die Tendenz zur konzentration. da werden die Grossen das Sagen haben. Auch wir kantonsbibliotheken sind hier nur kleine Fische, haben aber durchaus handlungs­ spielraum – weil wir früh eingestiegen sind, weil wir durch kooperationen eine kritische Grösse erreicht haben und weil wir uns an der diskussion beteiligen und so am ball bleiben.» das Pionierland ist aber noch viel, viel grösser. dibiost ist hier nur ein Teilstück. Schon jetzt bieten auch die Univer­ sitätsbibliotheken viel digitales – und das Internet sowieso. 20 SAITEN 02.13


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auch einen kulturellen. «man muss eine Sprache finden, ein vokabular. die leute müssens verstehen», sagt der St.Galler kantonsbibliothekar. die benutzerinnen und benutzer können sich in den nächsten monaten derweil auf zwei Neuerungen freuen. die vadiana wird voraussichtlich im Frühling rund 3000 weitere E­books über ihren katalog zugänglich machen und sie schaltet vier datenbanken auf, darunter eine mit 1000 Tageszeitungen. Wer seinen Wohnsitz im kanton St.Gallen hat, kann sie von daheim kostenlos herunterladen. Gefordert ist damit auch der leser, die leserin. man staunt gelegentlich, wie in unserer region über die The­ matik diskutiert wird. der diskurs beschränkt sich meist auf die bange Frage, ob denn das gedruckte buch eine zukunft habe. Sie ist berechtigt und verständlich, kann aber leicht ins Nostalgische und kulturromantische kippen. viel wichtiger sind doch andere Fragen: Wie verändert die digitalisierung unsere Informations­ und kommunikationsmöglichkeiten? Welche neuen zugänge zu Wissen und Erkenntnis bietet sie – welche Gefahren und Sackgassen? das Gesamtwerk eines Schriftstellers mit volltextsuche und kommentar ist etwas anderes als ein gedrucktes Gesamtwerk mit kommen­ tarband. der onlinegestützte blick auf ein kulturhistorisches Thema eröffnet andere Perspektiven als der bibliotheks­ und archivgestützte. Ähnliches gilt für den Austausch und den diskurs: E­mail, Internet und datenbanken eröffnen hier ganz neue Formen – rund um den Globus. Ja, willkommen im digitalen Pionierland.

Eine hauptaufgabe sieht heidi Eisenhut in der digitalisie­ rung des eigenen kulturgutes: handschriften, alte drucke, Fotos, zeitungen, zeitschriften. dabei ist die zusammenar­ beit mit anderen Plattformen erstrebenswert. Ein beispiel ist retro.seals.ch. hier sind die Appenzeller Jahrbücher vollstän­ dig greifbar, seit 1854, mit volltextsuche, weitere zeitschrif­ ten auch aus der kantonsbibliothek vadiana werden folgen. Wer verhindern will, dass seine eigenen dinge im meer des digitalen Angebotes untergehen, muss sie möglichst promi­ nent platzieren, möglichst zu den leuten bringen, meint die Ausserrhoder kantonsbibliothekarin.

ohne masterplan Und das medium buch selbst? Für heidi Eisenhut ist klar: Technologisch wird noch viel Neues kommen, insbesondere beim tragbaren lesegerät. die kombination von Text, bild, Ton und Film wird hier massiv zunehmen, und auch der zeitungskonsum wird sich vermehrt auf solche lesegerä­ te verlagern. verschwinden wird das analoge buch nicht, meint sie. Es wird in gewissen bereichen zurückgedrängt, bekommt einen andern Stellenwert, insbesondere als «be­ wusstes objekt», das schön gestaltet ist oder eine histori­ sche Aura besitzt. Für die bibliothek meint cornel dora: «Sie wird ein ort sein, wo es alle möglichen Inhalte in allen möglichen Aggregatszuständen gibt. Ein ort, der mit dem daheim der Nutzer vernetzt ist. Und ein ort, der begeg­ nungen, Austausch und diskussionen ermöglicht.» Genaue­ res kann auch er nicht sagen. mit Fehlentscheidungen müsse jede bibliothek rechnen. Es gebe hier kein Patentrezept, kei­ nen masterplan. cornel dora spricht von einem gewaltigen, aber stillen Umbruch, der fast nicht steuerbar sei. die bi­ bliotheksleute müssen dabei nicht bloss einen technischen Prozess bewältigen, der rasant und radikal verläuft, sondern

Petros Markaris: Zahltag ➞ teil zwei einer krimi­ trilogie zur krise in Griechenland – «Zahl­ tag» macht kurzen Pro­ zess mit Steuerhinter­ ziehern: Pflichtlektüre für finstere Zeiten. Nathalie Grand

François Maspero: Roissy­Express. Reise in die Pariser Vorstädte ➞ Station für Station porträtiert der autor ge­ meinsam mit der Foto­ grafin anaik Frantz orte, architektur und Men­ schen in der Pariser banlieue, vorurteilslos, aufmerksam und sympa­ thisch. Kristin Schmidt

Niklaus Meienberg: Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S. ➞ ich las es einst für die Matura und kam nicht mehr los von die­ sem unmittelbaren, ge­ triebenen Meienberg, den es gerade für uns Junge noch zu entdek­ ken gibt. Timo Posselt

Niklaus Meienberg: Reportagen aus der Schweiz ➞ eloquent geschriebe­ ne kritische Selbstrefle­ xionen des St.Galler kulturpreisträgers. Markus Weissert Klaus Merz: Jakob schläft ➞ Dieser schmale Ro­ man des Schweizer lyri­ kers erzählt von einer Familie, von der liebe und dem alltag in den Fünfzigerjahre mit einer

atmosphäre, die mich heute genauso wie bei der ersten lektüre be­ geistert. Alexandra Elias Robert Musil: Der Mann ohne Eigen­ schaften ➞ ein strenger Roman, aber voll wunderbarer Sätze wie: «Worte springen wie die affen von baum zu baum, aber in dem dunklen bereich, wo man wur­ zelt, entbehrt man ihrer freundlichen Vermitt­ lung.» Felix Stickel

mehr Infos: dibiost.ch peter müller, 1964, ist historiker und Journalist in St.Gallen.

beschrieben. Richard Lehner

Cabanna Margherita. Raymond Niethammer

Alvaro Mutis: Die Abenteuer und Irrfahr­ ten des Gaviero Maqroll ➞ einfach ohne erklä­ rung, ausser dass es gut tut, dieses buch in dieser bibliothek stehen zu sehen. Sven Bösiger

George Orwell: Mein Katalonien ➞ Weil hier ein teilneh­ mender beobachter an einem entscheidenden Wendepunkt des 20. Jahrhunderts den Mut zum kritischen blick bewies. Ralph Hug

Sten Nadolny: Die Ent­ deckung der Lang­ samkeit ➞ obwohl mir das buch nicht mehr allzu präsent ist, erinnere ich mich an die Zeit, als ich Zeit für mich hatte … Daniel Ammann Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra ➞ in Sprache gefasstes Dynamit. Harry Rosenbaum

Alvaro Mutis: Die Abenteuer und Irrfahr­ ten des Gaviero Ma­ qroll ➞ nie wurde das Scheitern eines Men­ schen an seinem eige­ nen ich auf so faszinie­ rende art und Weise

Oswald Oelz: Mit Eis­ pickel und Stethoskop ➞ oswald oelz hat als extremalpinist und hö­ henbergsteiger viel zur höhenmedizin am triem­ li­Spital beigetragen – faszinierend etwa die Forschungen in der 4559 m. ü. M gelegenen

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Raymond Queneau: Die blauen Blumen ➞ Weil selten literari­ sche avantgarde mit so­ viel Witz, lesefreude und originalität verbun­ den wurde. Keller+Kuhn Robert M. Pirsig: Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten ➞ Pirsigs philosophi­ sches Road­Movie hat uns intellektuelle töff­ fahrer in den späten Siebzigern mächtig

beeindruckt – und dazu gebracht, unsere Motor­ räder wirklich selber zu warten, sogar. Marcel Zünd Marcel Proust: A la recherche du temps perdu, 7­teiliges hörbuch gelesen von Peter Matic ➞ in diesem epochalen und zeitlosen Meister­ werk ist die ganze Welt enthalten; ich kenne nichts bedeutenderes und Grösseres in der Weltliteratur. René Sieber Pipilotti Rist: Apricots along the Street ➞ Durchgeblättert das buch, stelle ich fest, dass ich eine faszinie­ rende leichtigkeit in mir habe – und das immer und immer wieder. Gabriela Falkner Romantischer Konzeptualismus ➞ Für den zeitgenössi­ schen betrachter von Sonnenuntergängen. Barbara Signer Jon Savage: England's Dreaming. Anarchie, Sex Pistols, Punk Rock

➞ Weil Jon Savage auf unbeschreiblich packende Weise er­ zählt, dass die Ge­ schichte von denen geschrieben wird, die «nein» sagen. Marc Peschke J.D.Salinger: Nine Stories Weil die Geschichten der Glass­Geschwister so schön geschrieben wie verstörend sind. Sina Bühler Judith Schalansky: Atlas der abgele­ genen Inseln ➞ Schönste kopf­ und herz­Reisen, mit allem Drum und Dran, zudem spricht der Untertitel «50 inseln, auf denen ich nie war und nie sein werde» einfach bestens für sich. Esther Hungerbühler


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Baum und Buch Eine liebeserklärung an das sinnliche buch und ein Plädoyer für die biblio­ thek als bollwerk gegen die Furien des vergessens.

de Ausgaben. das buch im Schützengraben, an vorderster Front? Und jetzt folgt eine weitere herausforderung, von der wir nicht wissen, wohin sie führt; statt den «klassischen» büchern gibt es die E­books, und es entstehen papierlose bibliotheken. doch wer garantiert, dass die abgespeicherten Texte später noch gelesen werden können? Ich halte das to­ tale vertrauen auf die neuen Techniken für ein erhebliches Wagnis. Auch elektronisch gespeicherte Texte müssen (ein Glück für das Überleben der kulturtechnik lesen!) gelesen wer­ den. Aber diese Techniken berauben uns der sinnlichen Er­ fahrung des lesens: das Öffnen und blättern eines buches als taktiles Erlebnis. Eine zum Text passenden Typographie erweist sich als Wohltat, und bücher riechen! kann ein gu­ tes buch schlecht riechen, ein schlecht gemachtes buch gut riechen? (Ich habe einen bücherkäufer gekannt, der mit der Nase entschied, ob er ein buch lesen mochte oder nicht). Eines Tages, wenn alle E­books und die nötigen Geräte besitzen, dies also nicht mehr als fortschrittlich gilt, werden die menschen zum buch zurückkehren, so wie bereits heute vermehrt private briefe geschrieben und verschickt werden. In der zwischenzeit darf die noch bestehende Infra­ struktur des büchermachens nicht zerstört werden: die passenden Schriften, ein sorgsames lektorat im verlag, ein differenzierendes «bücher­unter­die­menschen­bringen», buchläden, die mit bedacht ihre bücher auswählen und bücher vorlegen, denen man ansieht, dass sie mit liebe ge­ macht wurden. zu diesen Strukturen gehören unabding­ bar auch die bibliotheken – die privaten wie öffentlichen. Ihnen kommt die Aufgabe des bewahrens zu; sie sind die bollwerke gegen die Furien des vergessens, denen wir so gerne, so leichtsinnig gehorchen, um von ihnen genarrt und gegängelt werden. zu guter letzt ein credo: bäume und bücher, Wälder und bibliotheken bleiben wirksame Symbole des lebens.

von louis ribaux

Ich wuchs in einer Parklandschaft am zugersee auf. von Anfang an liebte ich alles lebendige, vor allem die bäume. Ich lernte, dass der mensch sie pflegen musste. Jeder baum war ein Symbol des lebens und auch ein versprechen: Er spendete Früchte und Schatten, konnte mich trösten, und er wuchs höher als jedes andere lebewesen. dann aber traten die bücher in mein leben! meine liebe zu ihnen wuchs und wuchs, jedoch verdrängten sie meine hochachtung für die bäume nicht. buch und baum gehörten zum le­ ben. Jedes buch war ein versprechen, das es verschieden einlöste: zunächst als Pestalozzi­kalender, später als ramuz’ «le garçon Savoyard», als «Faust», als robert Walsers «der Spaziergang», als martin bubers «Ich und du», als Schöp­ fungsmythe der bibel und … Jedes buch erzählt eine andere Geschichte und schenkt uns ein Stück Welterfahrung. bü­ cher lesen: eine lebenschance. c’est à prendre ou à laisser. Es gibt noch mehr verwandtschaften zwischen baum und buch: bücher bestehen aus Papier, dieses wird aus dem holz gewonnen, und holz wächst an den bäumen. Und wo viele bäume zusammenwachsen, entsteht ein Wald, wo bücher gesammelt werden, entstehen bibliotheken! Ihre Geschichte ist ein beleg für die Überlebenskraft der bücher. Sie haben Jahrhunderte überlebt, trotz verboten, zensu­ ren, hass und krieg, wehren sich gegen Gleichgültigkeit und vergessen. Auf einem venezianischen holzschnitt von 1533 entdeckt man ein haus mit der Aufschrift bibliopola. Im grossen Aufbruch in Amerikas Westen reisten bücher mit; so zeigt eine Illustration aus dem Jahr 1851 eine zu­ sammen gewürfelte Goldgräberstadt, und mitten im bild die Aufschrift king’s books. In den Weltkriegen druckte man von der Insel­bücherei speziell in den Tornister passen­

Sabine Schreiber: Hirschfeld, Strauss, Malinsky: Jüdisches Leben in St. Gallen 1803 bis 1933 ➞ Die letztes Jahr viel zu früh an krebs verstor­ bene Sabine Schreiber hat ein Stück St.Galler lokalgeschichte aufge­ arbeitet, für die sich zuvor die Mainstream­ historiker nie interessiert hatten. Weil es ohne Ge­ schichte keine Zukunft gibt, gehört dieses buch in die bibliothek. René Hornung

Annemarie Schwarzenbach: Eine Frau zu sehen ➞ Weil es sich nur schon wegen der ersten hundert Wörter gebührt, im besitz dieser erzählung zu sein. Claire Plassard W.G. Sebald: Austerlitz ➞ Weil ich mich beim lesen neben dem hauptbahnhof gerne an der liverpool tube Stati­ on in london wähne. Georg Gatsas

Wole Soyinka: Die Ausleger ➞ Grosse literatur. im­ mer noch aktuell. ein klassiker. nachhaltig. bleibend. Pius Frey

louis ribaux, 1930, war buchhändler und ist buchantiquar in St.Gallen.

Jolanda Spirig: Schürzennäherinnen ➞ in diesem buch sind zwei Geschichten: diejenige der Schürzen, die heute niemand mehr trägt, die aber Status hatten, und jene der alice kriemler­Schoch als Gründerin der £Firma akris. Regula Lüscher Peter Stamm: Unge­ fähre Landschaft ➞ Die kombination von «ungefähr» und «land­ schaft» macht schon den

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titel einen Sinniermo­ ment wert ... und so geht es auch hinter dem buchdeckel weiter. Catalina Schiltknecht

Andrzej Szczypiorski: Eine Messe für die Stadt Arras ➞ Massenwahn, Zerfall einer Gesell­ schaft im 15. Jahrhun­ dert; beeindruckend und augenöffnend sind die Parallelen zum heute. Meinrad Gschwend Andrzej Stasiuk: Unterwegs nach Babadag ➞ niemand sonst be­ schreibt die leere und endlosigkeit der land­

schaft und die eigenart der Menschen zwischen ostsee und Schwarzem Meer mit solcher lakonik und Wärme. Daniel Kehl



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frei im netz dem E­book gehört die zukunft? mitnichten. Aber Achtung buchliebhaber, freut Euch nicht zu früh. von andreas Von Gunten

«der Untergang des buches wird nicht stattfinden», hört man allenthalben, und meistens werden dann grossartige buchliebhaber wie Umberto Eco bemüht, um diese Aussa­ ge zu untermauern. haptik und überhaupt das buch, wer will schon Pixel lesen! dem buch verdanken wir unsere Freiheit. Wir schulden ihm darum auch die rettung. Nun, ich kann guten Gewissens entwarnen und Ihnen mitteilen, dass das E­book das gedruckte buch wohl nicht überleben wird. dies bedeutet allerdings nicht, dass das ge­ druckte buch in ferner zukunft viel mehr als ein Nischen­ dasein für eine kleine zahl von älteren herren, die abends gerne an vermodertem Papier riechen, und zu denen ich mich übrigens auch zähle, fristen wird. Wir können es dre­ hen und wenden wie wir wollen, wir können es bedauern und beweinen, wir können gen himmel schreien und die Ungerechtigkeit beklagen: die Tage des gedruckten buchs als massenmedium sind gezählt. die elektronische Publikation von Inhalten bietet der­ art viele vorteile, dass das gebundene Papier keine chance haben kann. Evolution findet auch in der kulturproduktion statt. Aber, und das ist vielleicht das Tröstliche, das E­book ist nicht der Weisheit letzter Schluss. das E­book, so wie wir es heute vorfinden, ist eine kurze Episode der Informa­ tikgeschichte. Es bietet zwar bereits einige der vorteile, die ein digitaler Text aufgrund seiner – Papierfreunde entschul­ digen bitte den Ausdruck – «beschaffenheit» von haus aus mitbringt. So können wir das E­book nach Stichworten durchsuchen, wir können Textstellen markieren und begrif­ fe nachschlagen. diese merkmale alleine sind schon beacht­ lich, wenn wir sie mit denen des gedruckten buches ver­ gleichen, welches wir ja gerade mal durchblättern können. Und wenn die buchverlage nicht so unverfroren wären, uns buchliebhaber, buchkäuferinnen und buchleser wie poten­ tielle verbrecher zu behandeln, so könnten wir die markier­

Kim Thuy: Der Klang der Fremde ➞ Mein thema: das Verlas­ sen der heimat und ankom­ men in einer fremden Wirk­ lichkeit, ist durch den ständi­ gen Wechsel von ort und Zeit auf faszinierend oszillie­ rende Weise beschrieben. Sabine August

Kurt Tucholsky: Man sollte mal … ➞ … noch was vom tiger in die bibliothek stelllen. Michael Schoch

Truffaut/Hitchcock, hrsg. von Robert Fischer ➞ truffaut interviewt hitch­ cock – nie wurde das hand­

ten Textstellen kopieren und in andere Texte einbinden, wir könnten uns jeden Text vorlesen lassen, wir könnten alle E­books, egal wo wir sie gekauft haben, zusammen abspei­ chern und eine volltextsuche über alle Titel laufen lassen, wir könnten einzelne Stellen ausdrucken, und wir könn­ ten den einen oder anderen Ausschnitt per E­mail an eine Freundin schicken, um darüber zu diskutieren. das alles gin­ ge, wenn die verlage endlich damit aufhören würden, ihre E­books mit einem technischen kopierschutz zu versehen. der vollständigkeit halber sei erwähnt, dass allmählich ein Umdenken stattfindet und einzelne verlage gelernt haben, dass es nicht gerade sinnvoll ist, die Fehler der musikbran­ che zu wiederholen, die notabene mittlerweile komplett auf derartige kopierschutzmechanismen verzichten. Nun denn, es ist eigentlich egal, denn das elektronische buch 2wird nicht als E­book die Welteroberung antreten, sondern als Website, als online­buch. Erst wenn das buch im World Wide Web integriert ist, hat es den Platz in der digitalen Welt erhalten, der ihm gebührt. das online­buch kann alles, was das E­book kann, und etwas ganz Entschei­ dendes mehr. Seine Inhalte können mit anderen Inhalten verlinkt werden, sie können jederzeit im richtigen kontext gefunden werden, und sie können über Social­media­kanäle verteilt werden. die zukunft des buchs liegt im offenen und freien Internet, nicht im kindle und nicht im ibook­ Store, denn nur im Netz wird dem buch ein ewiges leben beschieden sein. andreas Von gunten, 1968, ist Gründer und Geschäftsführer des buch­ und onlineverlags buch & netz. Als blogger, mitglied der Piratenpartei und des vorstands der digitalen Allmend setzt er sich für ein offenes In­ ternet und den freien zugang zu öffentlichen kulturgütern ein. mehr Infos: andreavongunten.com / buchundnetz.com

Boris Vian: Der Schaum der Tage ➞ in meinen augen der surrealste, zärtlichste, poetischste, ergreifend­ ste und gleichzeitig tragischsteliebesroman, der je geschrieben wurde. Roger Walch

werk des Filmemachens und die Magie des kinos so anschaulich vermittelt, mit Gewinn für die eigene Filmbetrachtung. Marina Schütz Adrien Turel: Reise einer Termite zu den Menschen ➞ Die Menschenwelt ein­ mal aus der Sichtweise der uns freundlich gesinn­ ten termite 106+062. Vii.C.110003 wahrzuneh­ men, ist ein echter Gewinn. Wolfgang Steiger

Robert Walser: Aufsätze in seinen «aufsätzen» aus dem Jahr 1913 zeigt sich Robert Walser als ebenso genauer wie reflektierter (und witziger) beobachter der modernen Grossstadt und ihrer mobilen Szenen in Strassen, Cafés, theater, kino. Andreas Härter Rodolfo Walsh: Das Mas­ saker von San Martín ➞ Die präzise und nüchter­ ne Wahrheitssuche begrün­ det den journalistischen Roman – unbedingt die­ anhänge lesen! Kaspar Surber

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Edmund de Waal: Der Hase mit den Bernsteinaugen ➞ Mit diesem autor bin ich durch ein ganzes Jahrhun­ dert spaziert – wunderbar einfühlend erzählt und ohne die geringste klage nach Wiedergutmachung. Leonie Schwendimann


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... und in dreissig Jahren?

vor allem bei den Studierenden – nicht zuletzt aufgrund der bologna­reform. viele haben nicht mehr die zeit, das re­ cherchieren selbst zu ergründen, zu lernen, darum werden Schulungen immer wichtiger und auch mehr genutzt. man schämt sich heute nicht mehr, hilfe in Anspruch zu nehmen. Was sind die herausforderungen heutiger bibliotheken? die starke zunahme der E­medien und das bedürfnis vieler Nutzer, in vielen datenbanken möglichst einfach zu recher­ chieren. das koppeln von Forschung und Informations­ austausch in bezug auf die recherche bedingt neue Tools wie zum beispiel virtuelle Forschungsumgebungen. In der Schweiz ist das im Gegensatz zu anderen ländern aber noch kein breit diskutiertes Thema.

Wie sieht die zukunft der bibliothek aus – beziehungsweise: Gibt es überhaupt eine? Wolfgang Giella, leiter der hoch­ schulbibliothek der zürcher hochschu­ le für Angewandte Wissenschaften in Winterthur, antwoertet.

Sind wir in der Schweiz demnach nicht à jour? Wir kranken an einem gewissen kantönligeist. die bib­ liotheksarbeit ist bei uns nicht so klar umrissen wie in den USA, den skandinavischen ländern oder in deutschland. Aber das ist verständlich: Es geht auch immer um viel Geld, und man weiss oft nicht, ob die neuen konzepte wirklich überdauern.

von Corinne riedener

herr Giella, wieso soll man heute noch in eine biblio­ thek gehen, wenn so vieles im Internet zugänglich ist? Wolfgang Giella: man findet bei weitem nicht alles im In­ ternet, dafür gibt es weltweit schlicht zu viele medientitel. zudem haben nicht alle länder das gleiche verständnis be­ züglich zugänglichkeit von Informationen, denken Sie bei­ spielsweise an Nordkorea oder china. hinzu kommt ein wei­ teres Problem: viele medien lassen sich nicht digitalisieren, weil sie wegen ihres Alters zu beschädigt sind und sich nicht mehr einfach restaurieren lassen.

Welche länder sind federführend? Finnland ist extrem fortschrittlich, deutschland und hol­ land sind ebenfalls sehr weit. In den USA ist es ähnlich wie in Europa – zwischen den regionen klaffen riesige Unter­ schiede, es gibt vom leuchtturm abwärts alles. Nicht zu un­ terschätzen sind Schwellenländer wie beispielsweise mexiko oder fernöstliche länder. In der Türkei beispielsweise ist das Studienfach der bibliothekswissenschaften an Universitäten seit 1921 etabliert. dann könnten sich eigentlich bald alle bibliotheken zu einer Art «Weltbibliothek» zusammenschliessen? Es gibt Projekte, die in diese richtung zielen. beispielsweise die Europeana: Sie versucht, alle Aspekte der Nationalbibli­ otheken auf Europa­Ebene zu vereinen. Ein anderes Projekt ist der Worldcat, der weltweit den bestand möglichst vieler bibliotheken in seinem katalog nachweist. bibliotheken eig­ nen sich wie kaum eine andere Institution zu kooperationen untereinander.

dennoch gehen Forscher davon aus, dass sich das ver­ hältnis von gedruckten zu digital gespeicherten medi­ en in den nächsten zehn Jahren im verhältnis fünfzig zu fünfzig einpendeln wird. da wäre ich vorsichtig. In den Neunzigerjahren hat man büchern, Schallplatten und cds den Tod vorausgesagt – es gibt sie alle noch.

Wie meinen Sie das? die datenformate sind alle standardisiert und deshalb sind viele Arbeiten eigentlich vereinheitlicht. rein theoretisch wäre es kein kunststück, alle bibliotheken untereinander zu vernetzen. Und der Worldcat zeigt, dass es beim bibliogra­ phischen Nachweis schon möglich ist.

Sterben bücher also noch nicht aus? Nach allem, was die medienforschung zurzeit weiss: Nein. In der regel ergänzen sich neue und alte medienarten. Wenn innerhalb einer medienart zu viele medienformen entstehen, werden diese nicht alle bestand haben. bestes beispiel: vhS­ videos und Super8­Filme. bücher sind ein analoges medium, E­books ein digitales. das sind sich ergänzende medienfor­ men und hier ist ein Aussterben eher unwahrscheinlich, auf jeden Fall aber nicht schnell.

datenformate sind zwar standardisiert, aber ein globa­ ler konsens, etwa über die bewertung geschichtlicher Ereignisse, besteht nicht. das ist eine politische Frage. Es gibt länder, die historische Geschehnisse anders interpretieren als wir. Sicher bewerten wir die Armenier­ oder kurden­Frage massiv anders als die Türkei. Aber auch wir in der Schweiz wären oder waren uns kaum einig, was den kanton Jura oder den Fall Grünin­ ger anbelangt. oder denken wir an die Einschätzungen der beiden deutschen Staaten bezüglich Nationalsozialismus und Nachkriegszeit.

Wie hoch ist überhaupt heute der Stellenwert von E­medien wie E­books, E­Journals und anderen Formaten? Ich war erstaunt, wie gross die Nachfrage bei unserem neu­ en E­medien­Portal war. Innerhalb der ersten zwei monate hatten wir schon so viele zugriffe, wie ich es erst nach drei Jahren erwartet hätte. das sagt noch nichts über die Qualität aus, bestätigt aber die Tendenz, dass E­medien stark an Ak­ zeptanz gewinnen.

dürfte man also das archivierte material gar nicht erst bewerten? Spielen da nicht schon in der Erschliessung haltungen, eine voreingenommenheit mit?

Gibt es noch andere veränderungen im Nutzungsverhalten? 26

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das geschieht automatisch, denn jede klassifikation ist eine bewertung. Wichtig für bibliothekarinnen und biblio­ thekare ist, dass sie die daten in dem kulturellen kontext erschliessen – also auch bewerten –, in dem sie sich und ihre kunden bewegen. klassifikationen bilden immer eine bestimmte Weltsicht ab.

Wie sieht es mit der langzeitarchivierung aus? Gehen daten irgendwann verloren? bei Papiermaterialien ist das weniger der Fall, weil diese Jahrhunderte lang gelagert werden können. Elektronische medien sind da schwieriger: die einzige sichere möglich­ keit, virtuelle daten zu erhalten, sind laufwerke. Nur diese haben eine lebensdauer von dreissig bis fünfzig Jahren. Alte laufwerke sind nicht mehr kompatibel mit neueren mo­ dellen, weswegen die daten permanent aktualisiert und auf neue laufwerke kopiert werden müssen.

Aber die heutige Informationsflut muss trotzdem selektioniert werden. Was ist wichtig, was nicht? Generell arbeitet man mit Erwerbungsprofilen, mit denen man einen bestand kohärent und zielgruppengerecht ent­ wickelt. damit kann man schon recht gut selektionieren. daneben sind die eigenen ressourcen der bibliothek wich­ tig. Eine kantonsbibliothek mit vielleicht zehn Angestell­ ten kann es sich nicht leisten, jeden weltweit erschienen zeitungsartikel über den kanton zu archivieren. bestenfalls kann sie die zeitungen vor ort auswerten.

Ist die bibliothek ein kollektives Gedächtnis? In der regel geraten sich Archivare und bibliothekare in die haare, wenn es darum geht, wer diese Aufgabe erfüllt. die museen gehen dabei oft vergessen. meiner meinung nach bilden die Archive, die bibliotheken und die museen zusammen das kollektive Gedächtnis.

Was ist für die neue zhAW­bibliothek 2014 geplant? das Gebäude, die ehemalige city­halle, eine Sulzer­kran­ halle, besteht aus einem EG und zwei Stockwerken. das EG ist fast zehn meter hoch, darum haben wir zwei zwi­ schenetagen eingeplant. Wir haben einen Empfang, eine cafeteria für hundert Personen, klassische buchaufstellun­ gen mit Anleseplätzen, Gruppenräume, Infopoints für ver­ tiefte Informationen, lern­ und lounge­bereiche. damit sich alle zurechtfinden, erarbeiten wir zurzeit ein digitales rauminformationssystem, auf das man mit laptop, Tablet und Smartphone zugriff haben wird. dem benutzer wird dann in einer dreidimensionalen Ansicht der Standort seines buches angezeigt.

kollektives Gedächtnis heisst auch kollektives Wissen. darauf müssten eigentlich alle menschen zugriff ha­ ben. Wird das irgendwann der Fall sein? der uneingeschränkte zugriff auf Wissen ist ein Privileg der ersten Welt. Ich finde das nicht gut, aber das Gefälle zwischen der ersten und der dritten Welt ist nach wie vor gross. Solange sich die menschen um die Grundbedürf­ nisse kümmern müssen, wird ihnen die Forderung nach dem zugang zu Wissen als Absurdität erscheinen. zudem können sich menschen in ärmeren ländern die high­End Geräte nicht leisten. Und nicht zuletzt gibt es einen politi­ schen Aspekt: die mündigkeit des bürgers macht gewissen ländern auch Angst.

Tönt nach zukunftsmusik. Wissen Sie, wie die biblio­ thek in dreissig Jahren aussieht? bill Gates behauptete einst, dass es nie einen computer mit mehr als drei megabyte Speicherplatz geben würde. Sie sehen: zukunftsvoraussagen sind enorm schwierig. Ich könnte mir vorstellen, dass das buch noch seinen Stellen­ wert haben wird. Allerdings mit zusätzlichen elektronischen metainformationen, die dem benutzer helfen, möglichst schnell andere literatur oder Informationen zu diesem The­ ma zu finden.

corinne riedener, 1984, ist ausgebildete Grafikerin und studiert in Winterthur Journalismus. Wolfgang Giella studierte Altaistik, Turkologie, zent­ ralasienkunde und Iranistik an der Universität Göttingen und absolvierte in deutsch­ land seine bibliotheksaus­ bildung. von 2004 bis 2010 war er kantonsbibliothekar in Graubünden. In seiner aktuellen Funktion als leiter der hochschulbibliothek der zhAW beschäftigt er sich un­ ter anderem mit der zusam­ menlegung der Winterthurer bibliotheken und der zhAW zu einer zentralen hochschulbibliothek. die neue bibliothek soll im herbst 2014 auf dem ehemaligen Sulzer­Areal, der heutigen city­halle, ihre Tore öffnen. der zürcher regierungsrat hat für dieses Projekt einen objektkredit von knapp acht millionen Franken bewilligt.

Wird das die vernetzung fördern? Auf jeden Fall: Forschungsbereiche werden sich vermehrt interdisziplinär austauschen. zusammenarbeiten bedeutet auch immer, zusammen zu recherchieren. Unsere medien und unsere computer eignen sich zum recherchieren in der Gruppe noch nicht optimal. der eine sieht nicht, was der andere gleichzeitig macht. Wir arbeiten in einem Projekt mit, der blended library, in dem Tools für interdisziplinäre und kooperative recherche­ und Arbeitsansätze entwickelt werden sollen.

Otto F. Walter: Die verlore­ ne Geschichte ➞ Walters Glanzstück, kurz vor seinem tod veröffent­ licht, macht Mut, die Suche nach einer eigenen Sprache nie aufzugeben. Monika Slamanig

Peter Weber: Der Wettermacher ➞ Damit wir den bezug zur Magie der Gegend, die wir bewohnen, nicht verlieren. Florian Vetsch Thornton Wilder: The Woman of Andros ➞ ein kleines buch, in dem

das Streben nach erkennt­ nis, die Sehnsucht nach liebe, höchstes Glück und tiefster Schmerz zu einer wunderschönen Geschichte verwoben sind, und das mir auch immer wieder kraft ge­ geben hat. Corinne Schatz

Peter Paul Zahl: Die Glücklichen ➞ ein Roman, in dem eman­ zipation und befreiung noch im glücklichen Zustand des kleinen Schmutzes vor dem grossen Reinemachen ge­ halten ist. Rolf Bossart

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Juli Zeh: Corpus Delicti ➞ an diesem Science­Ficti­ on­krimi mit einer Revolutio­ närin wider Willen über den Gesundheitswahn in einem Überwachungsstaat mag ich den knappen erzählstil und die erschreckende aktualität. Fabienne Naegeli

Stefan Zweig: Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers ➞ Seit ich dieses buch zum ersten Mal las, habe ich eine ahnung von dem, was wir verloren haben und was europa sein könnte. Hanspeter Spörri


Thema Vorarlberg

der Nun­leider­ doch­millionär der Ausspruch stammte vom ehemaligen öster­ reichischen vizekanzler, Finanzminister, ban­ ker und heutigen Grossindustriellen hannes Androsch: der an einer Steuerberatungskanz­ lei mehrheitsbeteiligte Finanzminister Androsch beantwortete seinerzeit die Frage des orF­ chefredaktors, ob er millionär sei, mit «lei­ der nein!» danach hiess der heutige milliardär in den medien jahrelang der «leider­nein­mil­ lionär». kurz vor Weihnachten bin ich auf jemanden gestossen, den ich als «leider­doch­millionär» bezeichnen möchte. Ein bodenleger aus die­ tikon namens behar merlaku glaubte am 26. märz 2011 im casino bregenz einen Jackpot von 42’949’672.86 Euro (damals etwa 47 mil­ lionen Franken) gewonnen zu haben, obwohl einiges dagegen sprach, zum beispiel, dass man an diesem Automatentyp maximal 4500 Euro gewinnen konnte, und dass der höchst­ gewinn für einen Austria­Jackpot bei 2 milli­ onen Euro liegt. das casino erklärte, dass es sich um einen Softwarefehler handle, zog mer­ lakus Spieler­chipkarte ein und bot ihm 70 Euro als rückzahlung seines Einsatzes an so­ wie ein Gratis­Abendessen für ihn und seine Frau – dieses Angebot war dann für die Presse ein gefundenes Fressen. merlaku regte sich auf, erhielt Spielverbot für alle betriebe der casinos Austria, brachte zuerst eine Anzeige gegen Un­ bekannt ein und klagte nach deren Abweisung auf zivilrechtlichem Weg. das casino erklärte neuerlich, «dass es sich dabei um einen techni­ schen Fehler in der Anzeige gehandelt hat. Es war auch für unseren Gast am Automaten selbst zweifelsfrei erkennbar, dass er nicht gewonnen hatte.» merlakus Anwalt erwiderte, durch das Spielen am Automaten käme ein vertrag zwi­ schen casino und Spieler zustande, und selbst wenn ein Softwarefehler vorgelegen habe, hätte der Automat den Spieler als Gewinner ausge­ wiesen. Er attackierte auch höhere Instanzen als die casinoverwaltung: «Erschütternd ist es, dass der österreichische Staat, der die Glücks­ spiellizenzen vergibt und diese bisher allesamt der casinos Austria AG übertragen hat, taten­ los zusieht, und sich das bundesministerium für Finanzen als gesetzlich verankerte Aufsichtsbe­ hörde für nicht zuständig erachtet.» Und mer­

laku legte noch eins drauf: «Ich werde weiter um meinen Gewinn kämpfen. Wenns sein muss, bis zu meinem Tod.» Es gab reichlich Postings zu der Angelegen­ heit, von mathematischen («Ich denke schon, dass es sich um einen computerfehler handelt. der betrag 42’949’672.86 ist gerade die gröss­ te zahl, die sich in 32 bit (42’949’672,96 = 232) darstellen lässt, subtrahiert davon 10 und divi­ diert durch hundert. dieses zahl kann also ge­ nausogut als ‹minus zehn rappen› interpretiert werden») bis zu chauvinistischen («das ist kein Schweizer, auch wenn er den Pass gekauft hat. Eine Frechheit, uns Schweizer mit solchen in einen Topf zu werfen»), und die meisten waren der Ansicht, dass merlaku keine chance habe. die erste verhandlung im Januar 2012 brach­ te nur die Forderung nach einem technischen Gutachten über den Automaten und die, dass zu

klären sei, ob merlaku die lediglich auf Englisch aufgedruckten Spielbedingungen verständlich waren. die zweite verhandlung im Juli wurde nach wenigen minuten erneut vertagt. Im No­ vember kam es dann zu einem aussergerichtli­ chen vergleich, bei dem merlaku angeblich eine million Euro bekommen hat. merlakus rechts­ anwalt äusserte sich wie alle anderen beteiligten nicht zu der Einigung mit der casinos Austria AG, denn «es wurde ewiges ruhen vereinbart». der dietikoner bodenleger aus dem kosovo ist also doch noch millionär geworden. obwohl ich ihm seine million gönne, nenne ich ihn ei­ nen «leider­doch­millionär», weil ich es sehr schade finde, dass die Fragen, die zuerst der Fall und dann der Prozess aufwarfen, nicht geklärt wurden. dass der Angelegenheit ein Software­ fehler zu Grunde lag, ist letztlich von keiner Sei­ te mehr angezweifelt worden – aber hätte dann ein Gericht einem Spieler, der wissen musste, dass er auf Grund der Umstände seines Spiels gar nicht gewonnen haben konnte, überhaupt etwas zugesprochen, und wenn ja, in welcher höhe? Ist ein Gratisdinner für zwei Personen 47 millio­ nen Stutz wert? Wir werden es nie erfahren. kurt bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, kolumnist und Übersetzer in bregenz.

schaffhausen

Elektro aus dem velo­Anhänger

Glücksspiele sind Glücksache. bild: pd

Es ist der zweite Januar, und auf dem Tanzbo­ den des Taptab kleben interessante dinge. Wild war die Party, laut und vor allem: lang. «Um halb elf Uhr morgens haben wir gestern die letzten rausgeschmissen», erzählen die vier jungen men­ schen, die Sessel und bretter herumtragen. be­ gonnen hatte die Silvesterparty im Schaffhauser klub um vier, geendet vor der mittagszeit. In der munotstadt, wo um fünf Uhr morgens nor­ malerweise die lichter an­ und die musik ausge­ hen muss, war das späte Fest ein Novum. War die Silvesterfete im Taptab für manche Gäste eine lange Nacht, so erst recht für jenes Quartett, das nun den klub aufräumt. die vier haben die After­hour aufgezogen; die offiziell angekündigte und gesetzlich erlaubte Feier im klub aber war erst Teil zwei. Teil eins begann für die vier bereits am Abend des 31., als sich in einer kunterbunt besprayten Fussgänger­Un­

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rundflug

nZn-Grillparty am schäumenden rheinufer. bild: pd terführung nach und nach Gäste versammelten. Auf einem Fahrradanhänger thronte eine mu­ sikausrüstung, dahinter die Plattenlegerin. bis zu sechzig menschen waren zeitweise an dieser ille­ galen Party in der Unterführung versammelt. dass in dieser Silvesternacht keine Polizei den Anlass aufmischte, wunderte nicht zuletzt die veranstalterinnen und veranstalter. die bis­ herigen illegalen Feiern unter freiem himmel, drei an der zahl, hatten allesamt bussen zur Fol­ ge gehabt; «mittlerweile haben wir rabatt», wird trocken gewitzelt. Fünfzig Franken kostet die lärmbelästigung, hundert die lautsprecher im öffentlichen raum. Extra für diese Partys wurde die musikausrüstung gekauft, entsprechend ist ein nächster Anlass im Frühling geplant. NzN nennen die veranstaltenden das elektrolastige beisammensein. Auf die Idee kamen sie – ver­ wundert das noch? – an einer veranstaltung in berlin, in einer Unterführung, polizeilich zwar nicht erlaubt, dafür aber spassig. die Umsetzung ging schnell: Schon im vergangenen Frühsom­ mer fand die erste NzN statt, mit Grill am rhein, im Freundeskreis. das datum wird Wo­ chen, der Standort erst wenige Tage vor dem Anlass preisgegeben, hauptsächlich auf Face­ book. das konzept geht auf, an besucherin­ nen und besuchern mangelt es der Party nicht. Freundschaftliche Geldgaben ermöglichen auch das bezahlen der anfallenden bussen. zur Standortsuche sitzen die vier organisa­ torinnen und organisatoren erstmal zusammen und starren je auf eine virtuelle karte. dann werden die vielversprechendsten lokalitäten aus­ gekundschaftet. Im Wald, auf einem Spielplatz, am rhein: der charakter der orte variiert. Was sich konsequent durch die NzNs zieht, ist der Umgang mit dem veranstaltungsort. Jedes mal wird danach aufgeräumt. An Silvester wurden

die Teilnehmenden gar regelmässig daran er­ innert, verantwortungsvoll mit Abfall und vor allem Feuerwerk umzugehen. Notfalls wurde dafür auch mal die musik abgedreht. Abgesehen von ihrem zeitlichen Ablauf ste­ hen die Silvestersause im Taptab und die vierte NzN­Party nicht miteinander in verbindung. Jedoch ist ihnen gemeinsam, dass die Forma­ te für Schaffhausen ungewöhnlich sind. After­ hours, Illegales, Spontan­dynamisches: nicht gerade diejenige Art von Party, für die kleine kleinstädte bekannt sind. dabei funktionieren ebendiese Formen auch in dimensionen, die nicht an grossstädtische verhältnisse reichen. Il­ legale Feste unter freiem himmel erinnern an die Feierdemos «Tanz dich frei». Steckt in den NzN­Anlässen denn auch so viel kulturkritik? Ein mittelfinger an die Schaffhauser Partywelt, an festgefahrene Ausgangsstrukturen? die vier veranstaltenden halten in ihrer Aufräumarbeit rasch inne. «Nein», heisst es dann gleich mehr­ mals, «NzN ist nicht kulturpolitisch. Wir ma­ chen das Ganze», ein Sofa wird grinsend über den klebrigen boden geschleift, «aus Freude an der Sache.» anna rosenwasser, 1990, arbeitet als freie Journalistin für die «Schaffhauser Nachrichten»

toggenburg

Pflicht vor kür «Toggenburg.ch als kompetenzzentrum der re­ gion darf auf ein breit abgestütztes Netzwerk zurückgreifen. diese Partner leisten ebenfalls grosse Arbeit für die region Toggenburg und setzen sich im rahmen ihrer Schwerpunkte und

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thema

Ausrichtungen für die belange der region ein», heisst es auf der homepage des gleichnamigen vereins toggenburg.ch, der sich aus vertretern von Gemeinden und organisationen zusam­ mensetzt. kürzlich haben sich die mitglieder zu einem Neujahrsbrunch getroffen und ihr Präsident, auch Gemeindepräsident von Wattwil, hat be­ grüsst, erklärt, gewünscht, vernetzt gedacht und schlussendlich den anwesenden Gemeindever­ tretern musse gewünscht, um die momente an Freiräumen geniessen zu können. Seine Worte: «Sie sind es, die Inspiration und kraft für den Alltag und insbesondere für Neues geben». Ja – das wünsche ich den mitgliedern von tog­ genburg.ch auch. denn ich spüre nicht allzu oft etwas von Inspiration und kraft darin. Toggenburg.ch soll eine ressourcenorien­ tierte vereinigung sein, die aus allen bereichen vernetzt. das wäre gut so, aber das vernetzte denken ist nicht allen gegeben. Ungefragt wer­ den Toggenburger bewohnerinnen in kommis­ sionen, Arbeitsgruppen und Gremien gewählt. Nein, ich will nicht mitmachen, auch wenn der brief aus dem Wattwiler Gemeinderat vielleicht dem einen oder anderen schmeicheln würde: «Neukonstituierung Gemeinderat. Sehr geehrte Frau vetsch, am 18. dezember 2012 hat sich der Gemeinderat Wattwil an seiner ersten Gemein­ deratsitzung neu konstituiert und dabei auch die neuen kommissionsmitglieder, delegations­ mitglieder und vertreter für die Amtsdauer von 2013 bis 2016 gewählt. der Gemeinderat wähl­ te Sie als mitglied der Arbeitsgruppe Ebnater­ strasse Nord. Für das Engagement in der Öffent­ lichkeit während den kommenden vier Jahren dankt Ihnen der Gemeinderat.» ok, ich hatte einmal, und ich weiss echt nicht mehr wann genau das war, an einer Sitzung teilgenommen und vielleicht auch zum Thema Umfahrungs­ strasse Wattwil und mehrbelastung Ebnaterstras­ se ein paar Inputs gegeben, aber seither ... Und jetzt soll ich für vier Jahre in einer Arbeitsgrup­ pe «gratis mitschaffe und de Grind anehebe»? Gewählt? Aber hallo! Ich nehme an, dass es A) geplant ist, mich madig zu machen, damit ich mich schliesslich zurückziehe, b) geplant ist, alle Anwohner harmlos in den laufenden Planungs­ prozess einzubinden und diejenigen mundtot zu machen, die sowieso immer etwas kundtun, oder c) keine Freiwilligen gibt (weil man sie vorher nicht fragt). Ich möchte toggenburg.ch und allen Ge­ meindebehörden jetzt einmal einen einfachen vorschlag machen: Fragt doch einfach, bevor ihr wählt. dann haben wir die Sicherheit, dass nicht nur «Sesselfurzer, lustlose und Gezwungene» in einer Arbeitsgruppe, einem Gremium oder in einem rat herum hocken und mitarbeiten müs­ sen. So könnte es dann auch klappen und Spass machen – und besser klingen im Toggenburg. oder? daniela Vetsch böhi, 1968, ist Textildesignerin, umweltpolitisch Aktive und mutter.


thema

rundflug

winterthur

das Ende eines riesen Er ist der längste Einwohner der Stadt, die meis­ ten kennen ihn. mit knapp dreissig Jahren ge­ hört er zu den Jüngeren, doch es geht dem Ende zu. Wind und Wetter haben seinem körper zu­ gesetzt. die morschen Glieder machen es nicht mehr lange. Fachleute geben ihm noch ein, viel­ leicht zwei Jahre. dann dürften ihm motorsägen der Stadtgärtnerei ein kurzes und schmerzloses Ende bereiten. makaber ist das alles nicht. denn die rede ist von holidi, einem knapp zwölf meter langen holzmann. Seit 1986 liegt dieser in einem kies­ bett in der hiesigen Fussgängerzone. Er sieht aus

die vorgaben: Es muss begehbar sein und eben­ falls aus holz. Fast dreissig Jahre lang lag holidi – der Name steht für homo lignum diligens, frei übersetzt: der sich am holz freut – brav da und freute sich am holz. doch einmal in seinem leben hatte auch er Aussicht auf fünfzehn minuten Welt­ ruhm. dies lag an einer kleinen Anstössigkeit, einem stilisierten körperteil, das das Geschlecht der Figur verdeutlicht. mitte der Neunzigerjah­ re, so erinnert sich ein redaktor des «landbo­ ten», sei eine Anfrage von cNN eingegangen: ob es stimme, dass in Winterthur ein riesiger, nackter holzmann rumliege, auf dem die kinder rumturnen: Wenn ja, bitte man dringend um weitere Informationen und vor allem Fotos. der «landbote» antwortete umgehend und schick­ te der amerikanischen Tv­Station einschlägige Aufnahmen. dann ward nichts mehr gehört. holidi ist die Weltöffentlichkeit also erspart geblieben. das liegt daran, dass ihm und seinen mitbürgern dann doch nicht um jeden Preis daran gelegen war, über lokale bekanntheit hi­ nauszukommen. So hat auch sein Schnäbi nicht weiter für Aufregung gesorgt. wendelin brühwiler, 1982, ist historiker und freier Journalist.

appenzell

Schächtelchen schüttle dich

die sich am Holz freuen – Holidi in Winti. bild: pd wie ein aus zündhölzli gebastelter mannsgöggel im massstab 200:1. mit anderen Worten: Sein körper aus Eichenstämmen ist so unproporti­ onal wie charmant. den Jüngeren dient er als klettergerüst, den Älteren als Sitzbank. Über die Jahre sind die Platanen zu seinen Seiten grösser geworden und boten ihm und der expandie­ renden Strassenkaffee­Szene am oberen Graben Schatten. Er hat Geschäfte kommen und gehen, manche auch bleiben sehen, einige von diesen setzen sich nun für seine restaurierung ein. doch der holzmann ist nach Expertenmei­ nung – unlängst hat man ihm einen riesigen Pilz im Nacken entfernen müssen – nicht mehr zu retten. der künstler Werner Ignaz Jans, der die Figur ursprünglich für eine holzmesse geschaf­ fen hatte, ist mit einem rückbau einverstanden. die Nachfolge ist schon geplant, die Stadt steckt mitten in einem Auswahlprozess für ein neues objekt, das 2014 holidis Platz einnehmen soll.

Wir haben jetzt seit einem halben Jahr auch eine SP in Appenzell Innerrhoden. die geläufigste reaktion derer, die ich mit diesem Fakt kon­ frontiere, ist: Wofür brauchen wir denn die hier oben? vielleicht habe ich eine der möglichen Antworten. dafür muss ich aber erst einen klei­ nen Exkurs über kultur einfügen. Wenn wir kultur als Schächtelchen mit der beschriftung «ortsgebundene ... – kultur» ver­ stehen, in die wir auffällige Phänomene verpa­ cken können, dann haben wir hier oben in Ap­ penzell Innerrhoden viele Schächtelchen, also viel kultur. da sind die Alpfahrt, die Siedwurst, das rugguseli und die landsgemeinde drin, um nur einige Inhalte zu nennen. Je stabiler diese Inhalte, desto mehr und desto grössere Schäch­ telchen können gebastelt werden. Schächtelchen sind beliebt: Sie enthalten Antworten und sie geben eine richtung vor, ganz allgemein beru­ higen sie. Und man kann sie gut verkaufen. Sie können aber auch lähmen. deshalb ist es nicht schlecht, wenn einige dieser Schächtelchen ab und zu in die hand genommen werden und darin rumgestochert wird. Und genau deshalb können wir hier oben auch eine SP brauchen: Um beispielsweise über Innerrhoder Politkul­ tur zu diskutieren – und ja, auch zu streiten! – wie sie dies mit landammann daniel Fässler (cvP) am 19. Januar im centro Italiano getan

hat. Auslöser war ein leserbrief zum Thema Frauenanteil in der Innerrhoder Politik, der für eine, wenn nicht gar für beide Seiten, schliess­ lich zuviel an Schärfe gewann. Ich war am 19. Januar dabei und muss leider gestehen, dass ich vor lauter zuhören und ka­ pieren, was die Gesprächsteilnehmer meinen, wenn sie das und das sagen, leider an dieser Stel­ le keine pointierten zitate liefern kann. Es gab deren auch nicht zuhauf. beide Gesprächspart­ ner, martin Pfister – Präsident der SP AI – und daniel Fässler, bedienten sich einer Sprache, die runter ging wie Öl, sie aber auch über weite Strecken davon abhielt, mit oder gegeneinan­ der über dasselbe zu reden. Trotzdem war es spannend. denn es hat sich herauskristallisiert, weshalb sie aneinander vorbeiredeten: Für da­ niel Fässler war das Problem allein eine Frage des Stils, des Tonfalls, für martin Pfister ging es um die möglichkeit politischer Teilnahme – ob nun durch leserbriefe oder andere Instrumente. Auch wenn sich eine der beiden Parteien am Schluss des Gesprächs nicht so genau vorstellen kann, wieso eine Ausweitung solcher Teilnahme überhaupt notwendig sein soll und die andere Partei nicht beschreiben kann, wie eine solche aussehen könnte, hat der Anlass im centro Itali­ ano mögliche Antworten auf diese zwei offenen Fragen aufgezeigt: Sie ist notwendig, weil man zu nah aufeinander hockt, als dass man einan­ der nicht beachten könnte, und man kann die Teilnahme, zum beispiel, als eine Art Stamm­ tischgespräch ausgestalten. mit dem gegenseitigen Einverständnis, dass man sich nicht versteht, und einem netten Schul­ terklopfen wurde das Ganze dann aber trotzdem nicht abgeschlossen. Ein junger SPler warf am Ende nämlich folgende Frage auf: Wie kann man hier oben am politischen leben teilneh­ men, wenn man nicht zu den gestandenen man­ nen gehört? Es wird geschüttelt, das Schächtel­ chen, und nicht bloss darin gestochert. melina cajochen, 1982, arbeitet im bücherladen Appenzell.

ins ai-schächtelchen kommt bewegung – dank der sP. bild: pd

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Kulturraum thema ler habe nach der Sitzung gar gemeint, dass er gar nichts Negatives habe sagen dürfen, da seine Tochter doch recht viel im kaff verkehre.

Kaff frauenfeld: exemplarisch für andere bedrohte Kulturbetriebe. bild: pd

don’t kill kaff!

nach gut acht Jahren verliert das Kaff seinen angestammten ort. die Gentrifizierung macht auch vor frauenfeld nicht Halt. Jetzt wird ein neues lokal gesucht. von matthias brenner der verein «projektkAFF» (kulturarbeit für Frau­ enfeld) muss aus der liegenschaft zürcherstras­ se 185 ausziehen. Grund dafür ist der verkauf des hauses im märz letzten Jahres. der neue besitzer, die bodensee Immo AG, möchte hier stadtzentral Wohnungen bauen lassen, ein Plan, bei dem das kaff und seine feiernden, tanzen­ den und lärmenden Gäste nicht recht ins bild passen. Also muss der kultur­ und Jugendclub weichen. bis im märz muss umgezogen werden. Stehen bis dahin keine geeigneten räumlichkei­ ten zur verfügung, könnte der besitzerwechsel und der damit verbundene rauswurf das Ende des kaff bedeuten. das Phänomen der Gentrifizierung, das sonst in den urbanen ballungszentren wie lon­ don, berlin oder New york diskutiert wird, ist nun auch im kaff Frauenfeld angekommen. Und wie fast immer zieht die kulturarbeit gegen die vermieterinteressen den kürzeren. doch da Ju­ gendkultur immer auch Protestkultur bedeutet, kämpfen die engagierten macher und ehrenamt­ lichen helfer mit aller Energie dafür, «dass Frau­ enfeld nicht zum kaff wird» und werben auf dem blog «kUk» (kampf ums kaff) für den Fortbe­ stand ihrer «kulturoase in der Innenstadt». Sicherlich sei man schon «es biz wehmütig», die lieb gewonnenen räume – den ort zahlloser konzerte, veranstaltungen und Partys – zu ver­

lassen, sagt vereinspräsidentin Nora beck. Alles in allem sehe sie aber mehr das Positive und die «neuen möglichkeiten», die sich mit dem Um­ zug ergeben könnten. darum liege das haupt­ augenmerk der kUk­kampagne auch nicht auf Protest, sondern darauf, den Wert, den das kaff für das kulturleben der Stadt und des kantons darstellt, selbstbewusst nach aussen zu tragen. man habe zu offenen Workshops eingeladen, auf denen möglichkeiten und Alternativen, Wünsche und Pläne für das neue kaff diskutiert wurden. An Infoständen habe man das direkte Gespräch mit der bevölkerung gesucht, und die Antwort auf die Interpellation der ch­Gemein­ derätin lisa landert, die am 16. Januar auf der Traktandenliste des Gemeinderats stand, sei sehr zufriedenstellend ausgefallen. Parteienübergrei­ fend sei dort festgestellt worden, wie wichtig und erfolgreich die Arbeit der kulturinitiative für den kantonshauptort sei.

«nichts negatives» «das verhältnis zur Stadt ist eigentlich gut», sagt Nora. «Aber gelegentlich wollen wir von der Gemeinde eben auch hören, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird.» Und so habe es sie persön­ lich gefreut, dass selbst die Gemeinderäte von SvP und FdP um ein paar lobende bemerkun­ gen nicht herumgekommen seien. Ein FdP­

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alternativen in aussicht Auch sind schon einige Alternativen in Aus­ sicht. Eine liegenschaft in der rheinstrasse 14 ist die favorisierte. Es wäre eine auf zwei Jah­ re befristete zwischenlösung, die auch mit in­ tensiven Umbauten und einem Gewerbegesuch verbunden sei. Eigentlich habe man die Adresse noch nicht bekannt geben wollen, erzählt Nora. denn, so befürchtet der kaff­vorstand, es kön­ ne immer noch Einsprachen von Anwohnern geben. Aber inzwischen sei die Adresse ein of­ fenes Geheimnis, und man werde wohl bald das Gespräch mit den zukünftigen Nachbarn su­ chen. Erst wenn ein mietvertrag unterschrieben und alles unter dach und Fach ist, kann Nora sich entspannen. Ausserdem benötige man für Umzug und Umbau natürlich Geld und ehrenamtliche Un­ terstützung. darum kann man bei der Aktion «100 × 500» für 500 Stutz zum kaff­Gönner wer­ den, oder – für den kleineren Geldbeutel – für einen Fünfliber einen Unterstützerbutton an der Theke des kaff erwerben. Sie betont, dass seit dem bestehen des vereins das mass an ehren­ amtlichem Engagement ausserordentlich hoch sei. Fast der gesamte Umbau des «alten» kaff sei durch handwerkerarbeiten der Unterstützer und mitglieder realisiert worden. diese konstant hohe bereitschaft sei für sie der schlagkräftigste beweis, welchen Stellenwert das kaff bei den Frauenfeldern hat. solidarität von bern bis barcelona beim kampf ums kaff geht es schliesslich auch um die Solidarisierung mit den vielen ande­ ren kleinen kulturbetrieben und clubs in der Schweiz, die mit ganz ähnlichen Problemen mit behörden und Anwohnern zu kämpfen haben. Und so finden sich auf dem kämpferischen blog zahlreiche Sympathie­ und Unterstützungs­ bekundungen von bands, künstlern und kul­ turschaffenden, die ihrer Solidarität in Protest­ songs, videobotschaften oder offenen briefen Ausdruck verleihen. Gerade hier sieht und hört man am besten, worum es geht beim kaff: die solidarische kreativität strahlt weit über das ei­ gene kaff, den kantönligeist oder röstigraben hinaus. Sogar bis ins sonnige katalonien, von wo aus es die dreadgelockte reggaeband mi­ croguagua – nach einigen misslungenen Takes – auf den Punkt bringt: «We played in Frauenfeld twice this year and da kaff feels like home to us. don’t kill kaff! don’t kill culture!» Und aus dem off: «ya, man!»


thema

architektur

venedig am oberen Graben

das neue Haus der kantonalen Verwaltung am oberen Graben in st.Gallen ist eröffnet. Wo einst «saiten» logierte, ist ein brillant zurückhaltender bau entstanden. eine Würdigung, samt seitenblick auf andere aktuelle Projekte in der stadt. von marko sauer Am oberen Graben zeigt sich eindrücklich, wie aus häusern eine Stadt entsteht. denn dort zeigt die Altstadt ihren geschwungenen rücken, und auf der anderen Strassenseite beginnt eine Folge von gerasterten blockrändern, die sich bis zur Geltenwilenstrasse erstrecken. dank dieser klaren kante, die bis zum Grabenpärkli reicht, tritt der bogen der Altstadt umso deutlicher hervor. Jedes Gebäude, das die strenge Fassadenflucht unter­ streicht, trägt zu dieser Wirkung bei. das neue verwaltungsgebäude am oberen Graben schliesst einen ehemals offenen blockrand und dient da­ mit der Stadt – auch wenn dafür das schrullige häuschen weichen musste, in dem für lange zeit «Saiten» ein heim hatte und der Ausstellungs­ raum Ex­Ex (heute Nextex) geboren wurde. Für die kantonale verwaltung wurden hier vier Gebäude zu einem riesigen haus zusam­ mengefügt. die beiden Geschäftshäuser aus der

Stickereizeit besetzen die Ecke an der Fron­ gartenstrasse, die Neubauten stehen ihnen zur Seite. die hauptrolle überlassen sie den beiden historischen bauten, die frisch renoviert wieder in altem Glanz erstrahlen. Sie begnügen sich damit, eine robuste klammer zu bilden. die Fassaden folgen einem gleichmässigen raster, und zurückhaltung scheint die oberste Tugend der Architekten gewesen zu sein. Auch wenn die beiden neuen Fassaden aus dem gleichen gestockten beton gefertigt sind und sie die­ selben prägnanten Fenster zieren, so zeigen sie doch subtile Unterschiede in der Art, wie sie ausgebildet sind. oben, gegen die Gartenstrasse, gliedert ein Gesims das Gebäude in horizontale Streifen und bildet dadurch ein Sockelgeschoss. zur Frongartenstrasse hin ist das haus nicht nur ein Geschoss höher, sondern auch die vertikalen Pfeiler stehen vor der Fassade und gehen bis zum

boden durch. dadurch scheint das Gebäude dort mehr in die höhe zu streben. diese Pfeiler setzen sich bis in den Innenhof fort, um dort langsam mit der Wand zu verschmelzen.

mit weitsicht entschieden In ihrer Erscheinung stehen die neuen Gebäude in der Tradition der steinernen Geschäftshäu­ ser aus der Entstehungszeit des Quartiers. die Formate der Fenster sind von den beiden statt­ lichen Altbauten am oberen Graben übernom­ men. man sieht ihren gestockten Fassaden die handarbeit an, derer es bedurfte, um der glat­ ten oberfläche des betons eine lebendige Tex­ tur abzuringen. das ornament der historischen vorbilder ist nicht verschwunden, es hat sich le­ diglich in die Fugen rund um die Fensterrahmen zurückgezogen, wo es in baubronze gefertigt die grossen kastenfenster rahmt und einen lüf­

Gut eingefügt: das Verwaltungsgebäude von Jessen Vollenweider, ansicht von hinten, rechts das alte ubs-Gebäude. bild: marko Sauer 32 SAITEN 0 2 .13


architektur t h e m a tungsflügel verdeckt. All dies verbindet die Neu­ bauten zeitgemäss und selbstbewusst mit dem bestand, ohne sich anzubiedern oder den kon­ trast zu suchen. dünkel sind dem neuen haus am oberen Graben völlig fremd. Es sucht den kontakt zu seiner Umgebung und freundet sich sogar mit dem eigenwilligen Gebäude der UbS aus den Siebzigerjahren an. mit einem beherz­ ten Schwung wendet es sich seinem Nachbarn zu und lässt sich auf die spannende Schicksals­ gemeinschaft ein. Im Inneren waren die verwerfungen etwas grösser, um das enorme raumprogramm an diesem ort unterzubringen. die beiden beste­ henden Treppen mussten einem neuen, gemein­ samen Treppenhaus weichen. dieses windet sich um zwei lifte und einen lichthof in die höhe, zahlreiche kleinere Stiegen überbrücken die höhenunterschiede zwischen den einzelnen Ge­ bäudeteilen. Um licht in die tiefe, innenliegen­ de Ecke zu bringen, folgt ein Spiegel dem lauf der Sonne und wirft ihre Strahlen durch den lichthof in die Tiefe. verchromte Skulpturen, die vögeln gleich in der luft hängen, streuen dieses licht über ihre gekurvten oberflächen in die Gänge des hauses. Als kunst am bau bildet diese Installation einen festen und unverzichtba­ ren bestandteil der Architektur. der unaufgeregte Entwurf hatte sich 2003 gegen siebzig andere bewerber durchgesetzt. dies lag sicher an der intelligenten lösung, mit der Anna Jessen und Ingemar vollenweider das enorme raumprogramm bewältigt haben. das Projekt stach aber auch formal unter den zahlrei­ chen Glaspalästen, hochhäusern und den kont­ rast suchenden konkurrenten hervor. die zeit war damals eigentlich noch nicht reif für einen steinernen bau, der seine ganze brillanz hin­ ter einer gelassenen Fassade hervorblitzen lässt; vielmehr wurde zu jener zeit landauf landab der kontrast von Alt und Neu gesucht. In der Stadt hinterlässt diese haltung einen bunten Flickenteppich. das Projekt von Jessen vollen­ weider hingegen rufe «ein zeitloses Immer­ schon­dagewesen« hervor, befand die Jury. Sie hat Weitsicht bewiesen, dieses Projekt mit dem ersten rang zu küren. Ein Name fällt dabei be­ sonders auf. Im Preisgericht sass ein gewisser Axel Fickert, der dieser Geschichte eine ganz neue Wendung gibt.

herr Šik und sein zirkel 2012 fand in venedig die dreizehnte biennale der Architektur statt. die Schweiz hat dort einen ei­ genen Pavillon. letztes Jahr wurde die Ausstel­ lung von miroslav Šik gestaltet. Er unterrichtet an der ETh, betreibt ein eigenes büro und gilt als begründer der «analogen Architektur», die seit den frühen Neunzigerjahren Elemente und Strukturen aus der direkten Umgebung aufgreift und aus ihnen neue Architekturen entwickelt. das resultat ist ein haus unter anderen häu­ sern, keine abstrakten konzepte oder verkopf­ ten herleitungen aus kunst und Naturwissen­ schaften. Und so war seine Schau im Schweizer

Pavillon unter dem Titel «And now, the Ensemble!!!» dem zu­ sammenspiel von häusern ge­ widmet. Šik illustrierte in ve­ nedig seine Theorie mit Wer­ ken von Architekturbüros, die er zur Ausstellung eingeladen hatte: sein eigenes büro, miller & ma­ ranta aus basel und – eben – das büro Fickert knapkiewitz aus zürich. Es entstand eine imagi­ näre Stadtlandschaft aus Projek­ ten, die an unterschiedlichsten orten stehen. Ihr gemeinsamer Nenner war die Sorgfalt, mit der sie die Strukturen der Stadt er­ gänzen. zur Ausstellung ist ein buch erschienen, in dem neben textil-Zitat am fensterrahmen. bild: marko Sauer miroslav Šik und Quintus mil­ ler drei weitere Architekten das Wesen des Ensembles ausleuchten: vittorio ma­ dies am oberen Graben der Fall ist. Ein Grund gnago lampugnani, hans kollhoff und Adam ist sicher, dass der Auftrag für die Siedlung caruso. nochmals aufgeteilt und an zwei Architekten Auch zwei dieser Autoren haben in St.Gallen vergeben wurde. So haben sich neben die vil­ Spuren hinterlassen. beginnen wir mit hans lenartigen häuser langgestreckte Wohnblocks kollhoff. Scharen von Architekten befreiten mit versetzten Fenstern auf den chrüzacker sich in den Achtzigerjahren aus dem korsett der geschlichen, die eine gänzlich andere Sprache moderne und überschwemmten das land mit sprechen. Ein Ensemble sieht irgendwie anders Türmchen, zweifarbig geschichteten Steinfassa­ aus. der bericht der Jury spricht davon, dass so den und um 45 Grad geneigten Fenstern. Es war den Wünschen des Investors besser entsprochen die zeit der Postmoderne. kollhoff ging einen werden könne. Womit auch der zweite Grund eigenen Weg und liess durch fein gegliederte genannt ist. die Pensionskasse für das kantonale Fassaden mit Säulen, Gesimsen und risaliten Staatspersonal sieht die Wohnhäuser wohl eher die Tugenden des klassizismus wieder aufleben. als Investition denn als beitrag zur baukultur. So die häuser aus seinem büro erinnern denn lässt sich das Amt für vermögensverwaltung im auch an die möbel von «manufactum»: streng, «Tagblatt» zitierten, dass es sich bei den Gebäu­ durchdacht und ein bisschen steif, aber immer den nicht um villen handle, sondern um «ganz in bestem material gefertigt. In seinem Aufsatz normale Wohnhäuser». Was auch immer man fordert er, dass Architektur ein zusammenhän­ darunter verstehen mag: das resultat ist denn gendes Ganzes bilden soll, das die menschen auch nahe am mittelmass. doch noch etwas anderes plagt die Wohn­ verstehen können. bauten hinter dem neuen Gericht. die zitate der chrüzacker und stadtkrone bestehenden villen am rosenberg sind wörtlich In St.Gallen hat kollhoff zwar noch nichts ge­ übernommen. Uhrmeister kopiert deren Ele­ baut, aber auch er prägte als Jurymitglied einen mente, ohne sie in etwas Neues zu überführen. Wettbewerb. Er hat über das bundesverwaltungs­ Am oberen Graben haben die Architekten tiefer gericht und die Wohnbauten auf dem chrüza­ geschürft, um einen zeitgenössischen Ausdruck cker entschieden. die Wohnüberbauung weist für die historischen vorbilder zu finden. Und die eindeutig züge aus seiner lehre auf. Sie folgt Schöpfer des verwaltungsgebäudes kennen sich fast wörtlich seiner Aufforderung, die Elemen­ bestens aus in der reichen Geschichte der Archi­ te zu nutzen, welche die lange Geschichte der tektur: Ingemar vollenweider war lange Jahre Architektur hervorgebracht hat. der Planer der Assistent von Professor kollhoff an der ETh. Siedlung, dominik Uhrmeister aus berlin, er­ Und hier schliesst sich der kreis wieder. läutert auf seiner homepage die haltung hinter Ein Name aus dem venezianischen zirkel dem Entwurf: «Im direkten Sinne von kontext fehlt hier aber noch. Es ist Adam caruso. Sein werden die Wohnbauten in ihre Umgebung ein­ Aufsatz handelt von der Neuausrichtung der gewebt. der besondere, vorherrschende cha­ Architektur nach der moderne, in welcher der rakter der stadtvillenartigen Überbauung des bruch in der Entwicklung nicht mehr gesucht rosenberges wird aufgegriffen und fortgesetzt.» wird. Form, Atmosphäre und Geschichte haben Auch hier zeigt sich wieder dieser Wunsch, neue wieder raum bekommen in den Entwürfen der Gebäude aus dem bestand heraus zu entwickeln Architekten. vielleicht werden wir bald bestau­ und sie so mit der Umgebung zu einer neuen nen können, wie caruso seine Theorie an ei­ Einheit zu verschmelzen. nem harten Prüfstein misst: Aus seinem büro doch fügen sich die häuser am Furglerweg stammt die «Stadtkrone», die dereinst die villa nicht so gekonnt in ihre Umgebung ein, wie Wiesental ersetzen soll.

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flaschenpost

aus england

Mark stewart,Godfather der bristol-szene. bild: Georg Gatsas

«Nur in harten Städten wagt man zu träumen.» 34 SAITEN 0 2 .13


flaschenpost

Sounds hören und darin verschwinden, sich damit sogar be­ täuben. musik hat eine weitaus grössere emotionale Wirkung als jede andere künstlerische Form, vielmehr als jede visuelle kunst, deshalb hat sie auch so eine grosse Anziehungskraft auf viele leute.

mark Stewart hat mit The Pop Group und mit seiner maf­ fia wichtige beiträge zur populären musik geleistet: Punk­ Funk, Industrial, hip hop, Trip­hop, dance – überall war der Godfather der bristol­Szene dabei und vorbild für bands wie Portishead oder massive Attack. Er war Trickys men­ tor und wirkte bei dessen erstem Album massgeblich mit. In london habe ich mich mit mark Stewart angefreundet, der mir ab und zu private ratschläge gibt, aber auch im­ mer wieder für eine Anekdote aus seiner vergangenheit zu haben ist. zwischen Weihnachten und Neujahr besuchte ich ihn im Süden londons.

Und sie kann leute verbinden, sie ist universell. das ist genau das, was mich auch an der Uk bass music­Szene fasziniert. Ich habe nirgends ein solch enthusiastisches Publikum gesehen wie in london. dies mag wohl auch mit den Soundsystemen hier in England zusammen hängen. da hast du recht, das hat natürlich mit den Soundsystemen zu tun. Ich kann mich erinnern, dass ich als Teenager nach konzerten zu den blues dances in bristol ging. das waren die ersten clubnächte, die ich erlebte. dort konnte ich mich zum ersten mal der physischen kraft von massiven Soundsys­ temen aussetzen. Natürlich haben die Soundsysteme ihren Ursprung aber nicht in England, sondern sie kommen aus Jamaika. Schon in den Fünfzigerjahren setzte sich die dor­ tige bevölkerung der physischen Gewalt des basses aus. Als die ersten Jamaikaner dann nach England kamen, nahmen sie diese Tradition des live­Erlebnisses von musik, diese bass­ kultur, mit nach England. daraus entstand dann das, was sie damals «Punky reggae Party» nannten, und british Ska. da wir schon damals in eine interkulturelle Gesellschaft hinein­ geboren worden waren, hörten sich diese verschiedensten musikstile ganz selbstverständlich an. den begriff «Genre­ clashing» habe ich damals nicht verstanden und verstehe ihn noch immer nicht, gerade jetzt in dieser zeit. denn im moment sieht es so aus, dass london die interkulturellste Stadt der Welt ist. Wenn ich in london die Strasse entlang gehe, höre ich kurdische musik aus dem coiffeursalon, aus dem vorbeifahrenden Auto knallen die neuesten hip hop­ beats aus Amerika und von fern höre ich desi­music. Ges­ tern allein entdeckte ich zufälligerweise die neueste arabische disco­musik, die mir bis anhin unbekannt war, aber die ich grossartig finde.

georg gatsas: mark, du hattest sicher einige höhe­ punkte im Jahr 2012. Willst du ein paar davon verraten? mark stewart: Ja, es war ein verrücktes Jahr. zu den hö­ hepunkten des vergangenen Jahres zählte die zusammenar­ beit an meinem Album «Politics of Envy» mit den helden meiner Jugend: lee «Scratch» Perry, kenneth Anger und richard hell. kenneth Anger veränderte mit seinem buch «hollywood babylon» und seinen Filmen wie «Scorpio ri­ sing» meine Sichtweise auf die Welt für immer. Seine me­ thode, wie er Filme schnitt, hat meine herangehensweise beim Aufnehmen von Songs beinflusst – ich habe seine col­ lagetechnik für meine Stücke übernommen. Ich muss mich immer noch in den Arm kneifen, wenn ich seinen Namen zusammen mit denen meiner anderen Jugendidole auf dem Albumcover von «Politics of Envy» sehen. Ich glaube aber überhaupt, dass das Jahr 2012 ein aufre­ gendes Jahr für musik, kunst und Politik war. Es liegt etwas in der luft, was mich an vergangene zeiten erinnert. Ich war zeuge der Entstehung verschiedenster musikbewegungen, mitsamt ihren politischen und sozialen radikalitäten: zu­ erst Glam und gleich darauf Punk in England, hip hop in New york, die ganze rave­bewegung. Und nun stecken wir wieder in einer solchen Phase. Es entstehen weltweit gleich­ zeitig total verschiedene bewegungen: von Strassenpolitik über kunst zu musik, zu experimenteller hypermedia. die leute sind wieder mehr zu begeistern für neue Sachen, sie sind neugieriger und offener als auch schon.

Wenn wir von london reden: Was hat sich hier zum Guten gewendet, was zum Schlechten in den letzten Jahren? Natürlich ist london eine der korruptesten Städte der Welt, denn die Finanzwelt hat hier einen ihrer hauptsitze. dies zieht viele Aasgeier an, die hier ihre dreckigen Geschäfte ma­ chen. handkehrum ist london momentan eines der wich­ tigsten kulturellen zentren von Europa, vielleicht sogar der Welt. denn viele junge leute, die in den bereichen kunst, musik und Fashion tätig sein wollen, kommen hierher. vor allem leute, die von auswärts kommen, mischen london gut auf. Natürlich ist die Stadt hart. Aber nur in harten oder langweiligen Städten wagt man zu träumen – und diese Träu­ me werden dann Wirklichkeit.

zum beispiel? Ein beispiel dafür ist das in der elektronischen dancemusic verankerte neue Genre Footwork. Footwork entstand in chi­ cago aus Juke­house und rasenden, zerfahrenen beats und fand seinen festen Platz in Street­ und Warehouse­battle­ dances. dieser Sound hat nun seinen Weg in die Uk­bass­ music­Szene in london gemacht. Alle diese kleinen Sze­ nen tauschen sich mittels Internet intensiv untereinander aus, beeinflussen sich gegenseitig. das finde ich spannend – als künstler, musiker und konsument. Es kommt deshalb nicht von ungefähr, dass ich im moment mit einem chica­ goer Produzent namens chrissy murderbot zusammenarbei­ te. Was mich an ihm vor allem interessiert, ist seine verwen­ dung von bass – er verwendet ihn komplett anders. mittels neuer Aufnahmemethoden will ich ihn mit meinem Gesang hinter dem bass so platzieren, dass meine neuen Stücke einen möglichst hohen dreidimensionalen charakter bekommen.

mark stewart: politics of envy, Future Noise music, märz 2012 exorcism of envy, Future Noise music, dezember 2012

denkst du, in den nächsten Jahren werden sich die Aufnahmemethoden so drastisch entwickeln, dass der Sound physisch noch erlebbarer werden wird? Ja. das kann man schon bei der Entwicklung von neuen kopfhörern sehen. der musikkonsument ist gewillt, sehr teure hi­Fi­kopfhörer zu kaufen. menschen wollen neue

georg gatsas, 1978, erhielt von landis & Gyr ein Atelierstipendium in london, wo er von August 2012 bis Januar 2013 lebte. Für seine «Signal The Future»­ Serie ist er immer wieder in london unterwegs. mehr Infos: georggatsas.com

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Kultur maschinen, musik, mystik

neue spiel- und Hörerfahrungen abseits der klassischen Konzerträume: das bieten die Megliodia-Konzertreihe «Maschinen und Musik» und die «Klangzeit» in der evangelischen Kirche Heiligkreuz in st.Gallen. von bettina kugler Eine Tonschleife, in ihrer hartnäckig­ Profis zu Akteuren, sei es im monster­ konzert für celli, blockflöten und eine keit vertraut wie der Alltag: das Sig­ Wundermaschine (9./10. märz), sei es nal eines Weckers, Frequenz 429 hertz, an den musiktagen für tiefe Streicher gibt Tempo und Grundstruktur vor. im Schloss Wartegg mit einer kügeli­ Wäre man jetzt schon munter, es lies­ bahn­komposition von Janos mijnssen se sich dazu improvisieren. Für Wecker und Piccoloflöte hat Tilmann dehnhard, (13. Juli) oder beim Gesprächskonzert geboren 1968, das Stück «Wake up!» «die orgelmaus» zum Abschluss im komponiert; mit etwas Experimentier­ November. lust und virtuosität lässt sich auch eine im klangbauch blockflöte damit in aufgeweckte Stim­ mung bringen – schon kann der dialog Selbst spielerisch mit klängen in be­ zwischen maschine und mensch begin­ rührung zu kommen, sich in sie zu nen. «Wake up!» ist eines der Werke, das versenken, dazu lädt auch die «klang­ die St.Galler musikerin und blockflö­ zeit» in der evangelischen kirche hei­ tenlehrerin Annina Stahlberger Ende Ja­ Maschinensound mit drucker Gallus niedermann. bild: lukas Wiget ligkreuz ein. bereits zum dritten mal nuar zum Auftakt der diesjährigen me­ realisieren Stefan Philippi und chris­ gliodia­konzertreihe in der halle der toph Semmler dort zwischen Advent druckerei Niedermann in Winkeln ausgewählt Faszinationskraft von maschinen widmen: so und ostern mit Freiwilligen und kunstschaf­ hat – neben englischen Tanzsätzen des 17. Jahr­ leidenschaftlich und fantasievoll, wie es der klei­ fenden aus der region dieses Projekt zwischen hunderts und Werken des deutschen barock­ ne monsieur Serafin im gleichnamigen bilder­ konzertreihe, Selbst­ und Gotteserfahrung im buch des Franzosen Philippe Fix praktiziert. vor resonanzraum kirche. «Saiten­Schiff» heis­ komponisten Georg Philipp Telemann. Jahren hat Annina Stahlberger die Geschichte sen die klanginstallationen von Stefan Philippi, der sound des industriezeitalters schon einmal aufgeführt. Nun kommt der «Protuberanzen» oder «In vino veritas»; «Aus­ Abseits der konventionen bewegt sich das Pro­ findige Tüftler, der sich von dienstvorschrif­ sen und Innen» oder «klangbauch». Es sind ki­ gramm in vielerlei hinsicht: Es verbindet ba­ ten ebensowenig einschüchtern lässt wie von netische objekte, teils aus Alltagsmaterial wie rock mit zeitgenössischem, blockflöten, cem­ räumungsklagen, samt seiner Wundermaschi­ rohren, Eimern und Stahlfedern, teils aus höl­ balo oder laute mit dem Sound nostalgischer ne zurück: das «musikmaschinen monsterkon­ zern, Steinen, Saiten. man kann sich hineinstel­ heidelberg­druckmaschinen aus den Fünfzi­ zert» wird mit über hundert blockflöten­ und len oder ­legen, auf einem klangstuhl Schwin­ gerjahren, mit einer Schreibmaschine, mit dem celloschülerinnen und ­schülern und einem gungen von kopf bis Fuss wahrnehmen, zupfen Piepsen eines handelsüblichen Weckers. Auf Profi­Ensemble in der ehemaligen druckerei oder schlägeln; das eigens gegründete «klang­ neun Instrumente und drei druckmaschinen der «Tagblatt»­medien an der Fürstenlandstrasse zeit­ohrchester» lotet in konzerten die klang­ (bespielt von Gallus Niedermann) war das ers­ über die bühne gehen. Selten werden der ewig möglichkeiten aus und verwebt sie mit Stimme, te konzert «Perpetuum mobile» zugeschnitten, unterschätzten blockflöte solche herkules­ harfe oder Trommel. Ein ziel dabei ist, mu­ sik als flüchtige, unsichtbare kunst neu erleb­ nach einer ungewöhnlichen Probenphase mit Aufgaben zugetraut. die reihe insgesamt wendet sich an Neu­ bar zu machen, etwas bleibendes mitzugeben. technischen hilfsmitteln wie kamera, metro­ nom und Stimmgerät. Wie Takt und Tempo, gierige ab dem kindergartenalter, ganz im So bleibend wie jenes Programmblatt, das die rhythmische Grounds und repetitive melodische Sinne des von Annina Stahlberger und cellist heidelberg cylinder­buchdruckmaschine beim Figuren zum maschinen­charakter der musik Gerhard oetiker ins leben gerufenen vereins gemeinsamen musizieren in der druckereihalle gehören und in ihrer virtuosen Spielart zunächst megliodia, der ambitionierte kinder­ und Ju­ produziert hat. harte Arbeit sind, so scheint die Fahrt aufneh­ gendmusikprojekte fördern will: Weniger um megliodia. mende maschine im klingen und Stampfen, im hochbegabte geht es als um die bestmögliche Nächste konzerte: 9./10. märz Ächzen und klappern ein sinnliches Eigenleben Umsetzung aufwändiger konzertideen. «mensch mehr Infos: www.megliodia.ch zu entwickeln. die musik des untergehenden und maschine» führt an orte abseits des ritua­ Industriezeitalters in spannender Wechselwir­ lisierten konzertbetriebs: in die druckerei, die klangzeit. kung mit Tanzstücken. Jugendbeiz Talhof, in die mülenenschlucht, ins Nächste konzerte: 8./16./22. Februar verteilt über das ganze Jahr 2013 werden sich Innenleben der drei orgeln in der kathedrale. mehr Infos: www.klangzeit­stgallen.ch insgesamt sechs konzerte der musikalischen Und sie macht kinder und Jugendliche neben 36 SAITEN 0 2 .13


Kunst

kultur

verbunden fühlen, und zwar durch das, was sie lieben. Ich glaube aber nicht, dass die liebe das geeignete Instrument ist, um menschen mitei­ nander zu verbinden. Ich glaube, dass die liebe uns eher trennt. Sie hat keinen Gebrauchswert. Wir schaffen es nicht, durch die liebe zu einer Gemeinschaft zu kommen, die mehr ist als blos­ se Geselligkeit.»

«nobody Will survive». rosmarie trockels arbeit wird zusammen mit Werken fünfzehn weiterer Künstler in bregenz ausgestellt. bild: rosmarie Trockel

Alles da, da, da!

die erste Gruppenausstellung des Jahres im Kunsthaus bregenz heisst «liebe ist kälter als das Kapital». aber was hat eine nackte Puppe der Künstlerin Cathy Wilkes zum beispiel, mit dem bankencrash zu tun? von kurt bracharz Salvador dalí malte 1927 ein bild, das er «honig ist süsser als blut» nannte. bis heute wird der Ti­ tel manchmal als «blut ist süsser als honig» wie­ dergegeben, weil er so herum sinnvoller zu sein scheint. dass honig süsser ist als selbst das blut von diabetikern, ist eine Trivialität, während die Umdrehung als sadistische metapher eine bescheidene Pointe hätte. rainer Werner Fassbinders romantischer Filmtitel «liebe ist kälter als der Tod» hat eine andere Semantik. die Aussage, die zwei Abs­ trakta (liebe, Tod) durch einen physikalischen begriff (kälte) verbindet, kann nur poetisch ge­ meint sein – weder die liebe noch der Tod ha­ ben einen Platz auf der realen Temperaturskala. Gilt auch die Umkehrung «Tod ist wärmer als liebe»? Wohl kaum.

liebe ist ein containerwort der Theaterregisseur rené Pollesch hat sich beim Filmregisseur Fassbinder bedient und ei­ nes seiner Stück «liebe ist kälter als das kapital» benannt. Während das original noch ins ohr ging, kann man das von Polleschs holpriger va­ riante nicht sagen. dafür erinnert sie an die be­ rühmte Wendung von den «eiskalten Wassern egoistischer berechnung» im «kommunistischen manifest». So kalt ist der kapitalismus also – und die liebe soll noch kälter sein? möglich wäre es ja, denn «liebe» ist ein containerwort, in das jeder Sprecher hineinpacken kann, worauf er lust hat – warum also nicht auch kälte bis zum absoluten Nullpunkt? Pollesch sagte in einem Interview in der «Süddeutschen zeitung»: «bis­ her wollen die menschen sich nur miteinander

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«i give You all my money» das kunsthaus bregenz hat nun für eine Grup­ penausstellung vom 2. Februar bis 14. April dieses Jahres den Pollesch­Titel übernommen und Arbeiten von sechzehn künstlerinnen und künstlern, unter ihnen keith haring, cindy Sherman, rosemarie Trockel und hans haa­ cke, mit «liebe ist kälter als das kapital» über­ schrieben. beim Untertitel «Eine Ausstellung über den Wert der Gefühle» denkt sich der laie vielleicht, es müsse wohl schwierig sein, etwas so Abstraktes wie den Wert von etwas so Po­ lymorphem wie den Gefühlen in den letztlich doch immer konkreten Werken der bildenden kunst auszudrücken. der Prospekt zur Ausstellung zeigt eine grosse Tuschzeichnung von keith haring mit motiven wie einem durchstochenen herz, ei­ nem vergleich von ring­Anstecken und hand­ schellen­Anlegen, einem gekrönten Spermium und träge tropfenden Flüssigkeiten, dirk Ste­ wens Fotografie eines Tafelaufsatzes in Form eines silbernen Tiffany­Äffchens, eine Farb­ fotografie von cindy Sherman im Abendkleid und eine nackte weibliche Schaufensterpuppe mit einem käfig über dem kopf und roten lap­ pen vor dem Geschlecht, die cathy Wilkes mit «I Give you All my money» betitelt hat. Was man sich dazu denken soll, steht auch in dem Prospekt: «das zunehmende verschwinden in­ dustrieller Produktion und das verstärkte Auf­ kommen serviceorientierter dienstleistungen fordern deutlicher als früher den emotionalen Einsatz der Arbeiter, lassen Gefühle – seien sie nun vermeintlich echt oder lediglich vorge­ täuscht – immer umfassender zum bestandteil immaterieller, warenförmiger Produkte wer­ den.» Weitere Stichwörter aus dem Text: neo­ liberale Ausbeutung, Finanzkrise, bankencrash, occupy, alternative lebensmodelle, inszenierte verführung. man sieht schon: «Alles da, da, da!» (wie der Slogan einer österreichischen Super­ marktkette heisst). Nun wird es vielleicht nicht jedem gelin­ gen, etwa in den Puppen von cathy Wilkes die bezüge zu bankencrash und occupy zu erken­ nen (statt an dalís «The Surrealist Funhouse» von der Weltausstellung 1939 in New york zu denken), aber vielleicht hilft externe lektüre, von Norbert Elias, Niklas luhmann oder (neu) Jan Plamper: «Geschichte und Gefühl» (verlag Siedler). kub kunsthaus bregenz. 2. Februar bis 14. April. mehr Infos: www.kunsthaus­bregenz.at


kultur

literatur

Neun leben

ein foto einer frau, die mit verbundenen augen durch den Garten al-azhar geht, im Hintergrund Kairo als schwankender, brauner Moloch. Wer ist sie? Wovon träumt sie? im auftrag der Künstlerin daniela Keiser haben neun leute je eine biografie geschrieben. von andrea kessler

bild: daniela keiser

Inas Amin, die 21­jährige Geologiestudentin, ist auf dem Sprung in den oman, wo sie in der Wüste rub al­khali an einem Forschungspro­ jekt teilnehmen wird. beim Packen ihrer Ta­ schen fällt ihr das bild in die hände, das ihr bruder von ihr gemacht hat, als sie im Park ih­ ren vierzehnten Geburtstag feierte und genau die digitalkamera als Geschenk bekam, mit der dieses bild geschossen wurde. Für clara Saner, die verfasserin einer der neun fiktiven biografi­ en, ist die Fotografierte eine gebildete und un­ abhängige Frau, auf deren Packliste dinge ste­ hen wie: laptop, handy, iPod, Adapter, topo­ graphische karte der Wüste rub al­khali, ma­ ke­up und Sport Water von Jil Sander. Sie heisst Inas Amin, Adania, Naima, Noha Abdessalam oder leila, sie ist vierzehn, 21, 24 oder 27 Jahre alt, spielt gerade mit ihren Freun­ dinnen, hat Geburtstag oder wird ihrer liebe in die Arme fallen. Es gibt zu diesem bild so viele Geschichten wie menschen auf der Welt. Wem die Frau tatsächlich entgegen geht, weiss im moment des Auslösers nur eine: die Fotografin daniela keiser, die 2008 als Artist in residence in kairo weilte. Für eine Ausstellung 2010 in der Galerie Stampa in basel hat die gebürti­ ge Schaffhauserin sechs Autorinnen und drei Autoren um eine fiktionale biografie der foto­

grafierten Frau gebeten. Entstanden sind neun unterschiedliche Annäherungen, die mehr über die vorstellungswelt der Schreibenden verraten als über die junge Frau im Park. In der Editi­ on Fink sind die Texte nun als buch «Ar & or» erschienen.

das spiel mit den feinen nuancen Wer das momentane politische Geschehen in Ägypten in den bildtexten reflektiert erhofft, wird enttäuscht. das liegt nicht daran, dass die Autorinnen und Autoren ignorant wären, son­ dern, dass sie ihre Texte für die Ausstellung vor drei Jahren verfasst haben, sie also vor dem Ara­ bischen Frühling entstanden sind. verleger Ge­ org rutishauser von der Edition Fink betont, dass das kunstbuch eine weitere Nuance dieses Projektes sei, wo grundsätzlich mit demselben material gearbeitet wurde. daniela keiser versteht es, feine Nuancen in ihren Werken anzutippen und ihnen ein eigen­ tümliches Gewicht zu verleihen. In ihrer Ar­ beit «Südöstlich über dir» (1998) schickte keiser kurze Texte durch vierzehn Sprachen auf eine Tour lingual, so dass ein Satz wie «du öffnest die Tür. Ein grosser lackierer sitzt benommen am boden und erzählt von starken Schmerzen im rechten, unnatürlich abgewinkelten ober­

schenkel» zurückkam als: «die Tür öffnete sich und ein guter maler, der auf dem boden sass, beklagte sich hoffnungsvoll, dass seine knie schmerzten und er sich in einem miserablen zustand befand.» In «Ar & or» geht es neben der klassischen Übersetzungsarbeit (alle Texte sind zweisprachig erschienen, je nach Ausgabe Englisch­Arabisch oder deutsch­Arabisch) vor allem um kulturelle Übersetzungen. bis auf eine Ausnahme stammen die Autorinnen und Auto­ ren entweder aus deutschland oder der Schweiz. Und die Übersetzungsidee findet sich noch an einem weiteren ort im buch gespiegelt: im bild selber. In fünf verschiedenen kairoer drucke­ reien wurden reprints der Fotografie produ­ ziert, die nun der Publikation beiliegen. dar­ auf unterscheidet sich die Farbgebung dezent, kommt die Frau mal blasser, mal kräftiger daher. das soll eine rolle spielen? Tut es. die feinen Nuancen fordern zum hinschauen auf. denn es ist so, wie Susan Sontag einst über kriegsbil­ der schrieb: «bilder können nicht mehr sein als eine Aufforderung zur Aufmerksamkeit, zum Nachdenken, zum lernen.»

getippte kettenreaktionen daniela keiser ist im besitz eines Papierstücks, das sie in ihren Unterlagen aufbewahrt und das ihr immer wieder als Inspiration dient. Es stammt aus einem kaufhaus, wo kundinnen und kunden eine Schreibmaschine testeten und darauf ihre anonymen und doch sehr persönli­ chen Spuren hinterliessen. die getippten halb­ sätze dienten den nächsten Testern als cliffhan­ ger, motivierten sie zu neuen Worten und wei­ teren halbsätzen. mit dem lesen von «Ar & or» ist es wie mit diesem Papierstück. die erfunde­ nen biografien der Autorinnen und Autoren lösen beim lesen und blättern in diesem ruhig gestalteten Werk neue Erkenntnisse aus. Nicht über die ägyptische Welt, sondern über den ho­ rizont des eigenen blicks. daniela keiser: ar & or. Edition Fink, zürich 2012. Fr. 24.–

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tanz kultur

bewegtes vorarlberg

auf einen streifzug durch die tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts begibt sich die Vorarlberger «cie.bewegungsmelder» mit dem stück «fans». Gelegenheit, einen blick auf die tanzgegenwart zu werfen: in Vorarlberg ist tänzerisch viel los, aber auch manches in Gefahr. von mirjam steinbock Ende Januar im TAk Schaan, im Februar dann in Feldkirch und dornbirn: «FANS», der tanz­ geschichtliche Ein­ und rückblick, war 2011 erstmals aufgeführt worden und kommt auf­ grund der positiven resonanz in einer neuen bearbeitung nun wieder auf die bühne. ver­ bunden mit Workshops für Jugendliche erzählt «FANS» die Entwicklung des modernen büh­ nentanzes. In originalchoreografien und ent­ sprechenden kostümen sind Pionierinnen und Pioniere des letzten Jahrhunderts auf der bühne vertreten – Namen wie Isadora duncan, vaclav Nijinsky, merce cunningham oder martha Gra­ ham, aber auch kurt Jooss, in den 1920er Jahren mitstreiter des später in herisau tätigen Sigurd leeder und legendär geworden mit der cho­ reografie «der grüne Tisch» von 1930. Flankiert von einem moderator, der auch das Geschehen in Politik und Gesellschaft kommentiert, füh­ ren drei Tänzerinnen durch die Epochen bis zur Gegenwart.

engagierte tanzszene im nicht-urbanen raum Neben der «cie.bewegungsmelder» von Aleksan­ dra vohl und Natalie begle gibt es in vorarlberg sechs weitere Tanzkompanien, die sich mindes­ tens einmal im Jahr mit Produktionen präsen­ tieren oder, wie das «Podium für Improvisati­ onskunst», sogar mehrmals im Jahr. Erstaunlich rege ist das Tanzschaffen im westlichsten bun­ desland Österreichs, das weder eine tanzaka­ demische Ausbildungsstätte noch ein Tanzen­ semble an einem Theater vorzuweisen hat und weit von den Tanz­hochburgen Salzburg und Wien entfernt ist. dennoch sind die vorarlber­ ger durch etliche Initiativen und kooperationen nicht abgeschnitten vom nationalen und inter­ nationalen Tanzgeschehen – nicht zuletzt durch das Engagement des vereins «netzwerkTanz», gegründet 2007 von fünf vorarlberger Tänze­ rinnen und Tänzern, der mit dem unkuratier­ ten Format «open space» eine Plattform für jun­ ge und etablierte künstler bietet. Seit 2011 sind drei bis vier mal jährlich auf verschiedenen büh­ nen vorarlbergs kurzstücke aus Österreich, der Schweiz und deutschland zu sehen. das Format setzt auf Austausch, lädt veranstalter und Pu­ blikum gleichermassen dazu ein, sich ein bild zu machen. vernetzung wird in der Tanzszene vorarlbergs gross geschrieben, und kollaborati­ onen mit kunstschaffenden aus der Schweiz und liechtenstein sind obligatorisch.

die rolle des geldes und der politik Als erstes bundesland Österreichs hat vorarlberg im Jahr 2007 eine Evaluation der lokalen Tanz­ szene in Auftrag gegeben. Erstellt wurde eine ausführliche bestandsaufnahme durch Experten, die Tanz in vorarlberg in allen relevanten berei­ chen beleuchteten. dies hatte zur Folge, dass sich die Szene mit dem verein «netzwerkTanz» zent­ rierte. das Tanzbudget des landes wurde ab 2008 wesentlich erhöht, es steht also seitdem Geld zur verfügung – sowohl für kompanien und Festivals als auch für den strukturell tätigen verein. Auch wenn sich punkto Unterstützung der lokalen Tanzszene Einiges getan hat, so ist es den freien Tanzschaffenden noch immer unmöglich, von ihrer kunst leben zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die kunstsektion des bundes (also der Staat Österreich) immer mehr von Subventionen zurückzieht. Eine Produkti­ on auf die beine zu stellen und die künstlerische Arbeit gerecht zu honorieren, stellt die kom­ panien regelmässig vor fast unlösbare Aufgaben. dabei gibt es hilfreiche Instrumente, wie zum beispiel die richtgagenbroschüre der IG Freie Theater oder die Fair­Pay kampagne der IG kultur Österreich, die sich für den Wert von kunst­ und kulturarbeit und deren gerechte Entlöhnung einsetzt. Sie wehrt sich gegen «die (Selbst­)Ausbeutung, die im freien, autonomen kulturbereich Einzug gehalten hat», und postu­ liert klipp und klar: «kulturarbeit ist Arbeit und muss auch als solche entlohnt werden.»

cie. bewegungsmelder: fans – ein streifzug durch die tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts pförtnerhaus feldkirch. Freitag, 15. Februar, 19.30 Uhr. kulturhaus dornbirn. Samstag, 23. Februar, 19.30 Uhr. mehr Infos: bewegungsmelder.in, netzwerktanz.at

tanzlegenden neu interpretiert: cie.bewegungsmelder spielt eine szene aus «der grüne tisch». bild: darko Todorovic

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dies ist freilich nur möglich, wenn künst­ ler und künstlerinnen mit ihren Produktionen realistisch subventioniert und von veranstaltern auch engagiert werden. Auftrittsmöglichkeiten in der region, erst recht auf nationaler oder in­ ternationaler Ebene sind rar, kulturveranstalter ziehen sich im Tanzbereich eher zurück. Nicht selten veranstalten kompanien daraufhin selbst, was bedeutet, die komplette Öffentlichkeits­ arbeit und die Auszahlung der Gagen selber übernehmen zu müssen. der Tanzplan ost der IG Tanz ostschweiz hat diese Problematik auf­ gegriffen und stellt den von einem Gremium ausgewählten kompanien alle zwei Jahre ein Tourneeformat zur verfügung. Ähnliche kon­ zepte wurden auch schon in Österreich vorge­ stellt und dann in Schubladen abgelegt – dem Amtsschimmel ausgesetzt. Einige österreichische Tanzinitiativen sind jedoch aktiv und haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese wieder auf den Tisch zu bringen.


kultur

film

Gesucht: mensch mit veränderungswunsch

im februar kommt rolando Collas dokumentarfilm «das bessere leben ist anderswo» ins Kinok in st.Gallen. der gebürtige schaffhauser berichtet im «saiten»-Gespräch, wie er bereits vor zehn Jahren im kriegszerstörten bosnien und im kubanischen Zwangssystem auf seinen filmstoff gestossen ist – aber auch von seinen persönlichen freiheiten beim filmen. von geri krebs

rolando colla, Sie sind in mehrerer hin­ sicht eine singuläre Erscheinung in der Schweizer Filmlandschaft. Sie haben all Ihre Filme – vier kinospielfilme, zahlrei­ che kurzfilme, zwei Tv­Filme und nun auch Ihren ersten langen kinodokumen­ tarfilm «das bessere leben ist anders­ wo» – mit Ihrer eigenen Produktionsfir­ ma Peacock Film produziert. Wie kam es dazu? rolando colla: das ist eine längere Geschich­ te. Entstanden ist die Firma, als ich 1984 die möglichkeit hatte, eine Ausstellung von h.r. Giger im Seedamm center in Pfäffikon filmisch zu dokumentieren. Ich war begeistert von die­ ser möglichkeit und fand es besser, ein derarti­ ges Projekt als Firma und nicht als Privatperson zu realisieren. Also gründete ich Peacock Film zusammen mit Peter Indergand, der bei jenem Projekt für die kamera zuständig war. Peter stieg später wieder aus, weil ihn die Produktion zu wenig interessierte. Seinen Platz nahm Elena Pedrazzoli ein, die nun schon seit einigen Jahren Geschäftsführerin ist. Was ich noch präzisieren muss, ist, dass bei all meinen langspielfilmen Peacock Film nur den Schweizer Produktions­ teil abdeckte, denn diese Filme waren kopro­ duktionen mit anderen europäischen ländern – Frankreich, belgien, Italien –, anders wären sie gar nicht zu realisieren gewesen. Ungewöhnlich an Ihrer Filmografie ist auch, dass bereits Ihr erster langer kino­ spielfilm «le monde à l’envers» von 1998 ein ziemlich kostspieliges Projekt war, im Wettbewerb von locarno lief und da­ nach auch einen Achtungserfolg in den kinos erzielte. Welche Erinnerungen ha­ ben Sie an Ihren Erstling? Es war ein Film, bei dem das bedürfnis an ers­ ter Stelle stand, ein grösseres Publikum zu ge­

winnen, es war in jeder hinsicht ein ambitio­ niertes Projekt, sicher auch ein eleganter Film. die Art und Weise, wie er historische Elemen­ te mit Trickfilmsequenzen verband, war damals ziemlich neu – darauf bin ich immer noch stolz. Aber rückblickend kann ich auch sagen, dass der Film aus einer haltung entstanden war, die man auch prätentiös nennen könnte (lacht).

terfamilie. Ausserdem merkte ich bei der Schau­ spielerei bald, wie schwierig es ist, bei all der Filmtechnik authentisch zu bleiben. Ich erkann­ te, dass es darum ging, echte Gefühle zu zeigen, ja, zu leben, während eine kamera läuft, ein mikrofon über deinem kopf hängt und Schein­ werfer auf dich gerichtet sind. das gelang mir bald etwas besser, bald etwas schlechter, aber richtig überzeugend war ich nie. mit 22 hör­ Geboren in Schaffhausen, heute Filmema­ te ich damit auf und begann stattdessen klei­ cher in zürich – wie ist das gekommen? nere Auftragsfilme zu realisieren, um mir mei­ Ich kam 1957 in einer italienischen Arbeiterfa­ nen lebensunterhalt zu finanzieren. So habe ich milie zur Welt. Als ich vier Jahre alt war, trenn­ mich nach und nach professionalisiert: Ich habe ten sich meine Eltern und ich zog mit meiner seit meiner Studienzeit immer mit Film gear­ mutter und meinem zwillingsbruder nach zü­ beitet, bin aber Autodidakt. meine Filmschule rich, wo ich die Grundschule absolvierte und später Germanistik und romanistik studierte. das bessere leben ist anderswo zum Film kam ich bereits während des Studi­ die Unmittelbarkeit von erlebtem Alltag und ums durch die Filmkurse von viktor Sidler, die­ das dokumentieren einer veränderung stehen in se waren interdisziplinär und konnten als Frei­ rolando collas erstem kinodokumentarfilm im fach belegt werden. der 1934 geborene viktor zentrum. mit grossem psychologischem Einfüh­ Sidler war hauptberuflich Gymnasiallehrer, als lungsvermögen folgt colla während zehn Jahren Filmkenner und Filmenthusiast vermittelte er seinen drei Protagonisten: Enver, ein bosnischer in den Siebzigerjahren einer ganzen Generati­ hirte auf dem berg Igman (wo 1984 die olym­ on filmisches Wissen und elementares filmisches pischen Winterspiele stattfanden und ein knappes handwerk. (der zufall wollte es, dass viktor Jahrzehnt später der krieg um die einzige zu­ Sidler genau am Tag dieses Interviews verstor­ fahrtsstrasse ins belagerte Sarajevo besonders hef­ tig tobte), Emilio, ein junger kubanischer Arzt in ben ist, gk.). mein zwillingsbruder Fernando der hauptstadt havanna, und schliesslich Andrea, realisierte, ausgehend von einem dieser Film­ eine krankenschwester in der Nähe von zürich. kurse, 1978 einen eigenen Film. Ich wirkte am Während der kriegsversehrte und traumatisierte drehbuch und als Schauspieler mit. hatten Sie damals nicht lust, anstatt Germanistik zu studieren, eine Film­ oder Schauspielausbildung zu absolvieren? Nein. das wäre schon rein finanziell nicht in Frage gekommen. Filmschulen gab es in der Schweiz damals noch keine, und angesichts un­ serer ökonomischen möglichkeiten wäre es völ­ lig unrealistisch gewesen, dafür ins Ausland zu gehen – wie gesagt, ich komme aus einer Arbei­

Enver nur seine Schafe hat und endlich wieder eine Frau will, hat der auf der Insel eingesperr­ te kubaner Emilio den Wunsch, die Welt ken­ nenzulernen, derweil die Schweizerin Andrea ihr land als zu eng empfindet und sich gerne an einem andern ort niederlassen möchte. rolan­ do colla gelingt es, das Scheitern lange gehegter Träume in fast physischer Intensität erfahrbar zu machen. (gk)

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film kultur bestand darin, dass ich viel drehen konnte, ich habe durch die Auftragsfilme schon früh for­ mal viel gelernt, etwa, wie eine kameraführung oder ein Schnitt etwas auslöst – doch einen the­ oretischen background hatte ich nie. Ist Ihnen die Erfahrung als Schauspieler beim regieführen zugute gekommen? Ja, unbedingt, denn wenn ich heute mit Schau­ spielern zu tun habe, dann weiss ich ziemlich genau, welches Wissen ein Schauspieler für sei­ ne Figur in einer bestimmten Situation braucht, damit eben jener authentische moment passie­ ren kann, der kino ausmacht. Sie sind einem grösseren Publikum als regisseur von kinospielfilmen bekannt ge­ worden. Ihr letzter Film, «Giochi d’estate», gewann letztes Jahr sogar den Schweizer Filmpreis als bester Spielfilm. Warum haben Sie nun mit «das bessere leben ist anders­ wo» zum dokumentarfilm gewechselt? mit «das bessere leben ist anderswo» habe ich bereits 2002 begonnen, gleich nach Abschluss meines zweiten Spielfilms, «oltre il confine». Während man beim Spielfilm jene momente des Echten mit hilfe eines drehbuches, einer Equipe und mit kostümen künstlich herstel­ len muss, ist es beim dokumentarfilm wichtig, mit der kamera das bereits vorhandene nicht zu sehr zu beeinflussen oder zu manipulieren. der mensch, um den es in diesem moment geht, muss die Präsenz der kamera vergessen können. das Authentische nicht zu fabrizieren, sondern nur einfangen zu müssen, das fasziniert mich am dokumentarfilm. Sie haben «oltre il confine» erwähnt, ein migrationsdrama, das zwei kriege zusam­ menführt – den zweiten Weltkrieg und den bosnienkrieg. der Film spielt zu einem grossen Teil in bosnien. Anlässlich der Weltpremiere von «das bessere leben ist anderswo» 2012 beim Festival «visions du réel» in Nyon erklärten Sie, dieser Film habe sich aus «oltre il confine» heraus­ entwickelt. Ich hatte nach dem Abschluss der Arbeit an «oltre il confine» das Gefühl, meine Geschich­ te mit bosnien – wo ich insgesamt ein halbes Jahr verbracht hatte – sei noch nicht zu Ende. Als der Film 2002 in den bosnischen kinos star­ tete, war ich wieder dort und blieb länger. In vielen Gesprächen schälte sich die Frage heraus: Was heisst es, in einem land wie bosnien jung zu sein? Es gibt wenig Perspektiven, ausreisen ist kaum möglich, politisch und wirtschaftlich ist die lage instabil, die Spuren des krieges sind noch überall sichtbar … irgendwie schwebte das land im Nichts. Wenige monate später erleb­ te ich ein ähnliches lebensgefühl in kuba, wo­ hin ich ebenfalls mit dem Film eingeladen wor­ den war. dadurch, dass ich an der Filmschule in der Nähe von havanna kurse für Filmstuden­ ten geben konnte, kam ich schnell mit der re­

rolando Colla hat sich das filmen selber beigebracht und feiert heute erfolge damit. bild: pd die das Weggehen­wollen eine Notwendigkeit ist. Ausserdem war mir klar, dass es jemand von ausserhalb meines bekanntenkreises sein muss­ te. Also schaltete ich ein Inserat in «Tagi», «Woz» und «Annabelle»: «Wer will sein leben verän­ dern und ist bereit, dabei in einem dokumen­ tarfilm mitzumachen?». Neunzig Personen mel­ deten sich auf das Inserat, sechzig von ihnen habe ich persönlich getroffen, mit drei von ih­ nen habe ich dann über die Jahre weitergearbei­ tet. Ursprünglich wollte ich den Film mit je drei leuten aus den drei ländern machen – ich habe Wie haben Sie Ihre Protagonisten einen mehrstündigen rohschnitt des Films mit gefunden? Ich hatte in bosnien und kuba 2002 bereits ei­ neun Protagonisten – erst später beschloss ich, nige Gespräche gefilmt und dachte erst daran, mich auf die drei Personen zu beschränken, die einen Film mit mehreren Personen aus beiden jetzt im Film sind. ländern zu machen. da es in kuba zu riskant Ihr Film ist eine langzeitbeobachtung, war, im öffentlichen raum mit einer offiziellen die sich über zehn Jahre erstreckt. Wäre bewilligung zu filmen, filmte ich meistens leu­ te bei sich zu hause, und dabei ergaben sich oft ein derartiges Projekt auch ohne eigene auch wieder neue kontakte. Emilio, den Arzt, Produktionsfirma möglich gewesen? lernte ich so bei meinem zweiten Aufenthalt das bezweifle ich, denn jeder Produzent würde kennen. In bosnien war es etwas anders, dort wohl die hände verwerfen, wenn er vernimmt: beauftragte ich nach den ersten vorgesprächen drei länder, geografisch weit voneinander ent­ meine regieassistentin von «oltre il confine», fernt, dreh­zeitraum: sieben Jahre. real sind sie solle für dieses Projekt menschen suchen, die es schliesslich fast zehn Jahre geworden. Aus­ einen veränderungswunsch haben. So hatte ich serdem ist es heute bei dokumentarfilmen so, dort dann eine Art casting mit 45 Personen, mit dass die entsprechenden Stellen bei der Einga­ drei von ihnen beschloss ich weiter zu arbeiten, be bereits ein so detailliertes Treatment wol­ einer von ihnen war Enver, der Schafhirte. len, dass es praktisch einem drehbuch gleicht – und wie wäre ein solches bei einem Projekt Sie haben die Schweiz als drittes land möglich, bei dem man nie wissen kann, wie es sich entwickelt – bei dem nichts planbar ist? in das Filmprojekt integriert – wie Ich glaube, diesen Film konnte ich nur realisie­ fanden Sie hier die Protagonistin Andrea, ren, weil ich dank Peacock Film einigermassen die krankenschwester? zwar ist auch die Schweiz ein Gefängnis, wie unabhängig bin – und das werde ich auch wei­ dürrenmatt einmal gesagt hat, doch vergli­ terhin bleiben. chen mit den andern beiden ländern ist es in kinok lokremise st.gallen. der Schweiz meist kein existenzielles, sondern Genaue Spieldaten siehe veranstaltungskalender. ein luxusproblem, wenn man das land verlas­ mehr Infos: www.kinok.ch sen will. Ich habe also nach leuten gesucht, für

alität junger leute in kontakt. Ich erlebte hier – stärker noch als in bosnien – den Wunsch der leute, aus diesem sozialistischen zwangssystem wegzugehen, und spürte bei vielen eine Wut, weil sie sich unfrei fühlten und fremdbestimmt von einem regime, das ihr ganzes leben kon­ trollieren will. Seit jenem Aufenthalt war für mich klar, dass ich einen dokumentarfilm ma­ chen wollte mit leuten aus bosnien und aus kuba, die aus ihren ländern weg wollten.

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kultur

Von der rolle von anja schulthess

bild: pd

schaufenster

bilder: pd

möttelis Passionen

beste Aussichten

Unzählige Schneckenhäuschen in kleinen Schächtelchen liegen in der vitrine. «Nur ein kleiner bruchteil der Sammlung», sagt barbara richner, die kuratorin der derzeitigen kabinett­ ausstellung «moosspaziergänge – schneckenfahrten. arbeiten von olga mötteli» im Thurgauer Natur­ museum in Frauenfeld. Für uns sehen sie alle sehr ähnlich aus, Schnecken, wie wir sie kennen eben, aber für olga mötteli wurden sie zu einer leidenschaft. Sie war eine Wissenschaftlerin aus Pas­ sion, auch wenn sie keine akademische Ausbildung genossen hatte. 1886 geboren, besuchte sie nur die Sekundarschule. Eine Ausbildung an der kantonsschule war Frauen damals nicht erlaubt. Am Institut reifenstein in Thü­ ringen, einer wirtschaftlichen Frauen­ schule, setzte sie ihre Ausbildung fort. Später wurde sie als erste Frau in der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft aktiv. dort traf sie auf hein­ 1

«Willkomä liebi zueschouerinne u zueschouer zrügg im ganz normaue Autag vom 2003». So begrüsst Aeschbacher «Sini liebe» gleich mit einem versprecher im neuen Jahr. doch egal ob 2003 oder 2013 – verkündet wird zu jedem Jahreswechsel mit blindem optimismus dasselbe: dass es «gäng vorwärts, gäng opsi geit». «d börse geit obsi u mit dr Wirtschaft loufts ou nid so schlecht» – «schöni Uusichte» also für die Schweiz und natürlich für die Sendung «Aeschbacher», die SrF (Schweizer­rundfunk­Freakshow) auf ihrer homepage als «gepflegte Gesprächskultur ohne Schnickschnack» ganz nach dem motto: «bewegendes, heiteres, Allzumenschliches» anpreist. Nun ja. mit viel gutem Willen könnte man Aeschbis Gespräch mit dem bestsellerautor von «Schlank im Schlaf» unter «gepflegte Gesprächskultur» verbuchen. dabei lerne ich, dass der mensch dem mastschwein genetisch ähnlich ist und dass der magen des menschen seit dem höhlenzeitalter ein hohlorgan ist, das dementsprechend gedehnt werden muss. das sei wie bei einem ofen, da müsse man auch ständig etwas nachwerfen. Ich erspa­ re Ihnen die Einzelheiten. Jedenfalls können Sie und ich pro Nacht siebzig Gramm abnehmen. das klingt jetzt nach nicht viel, macht aber 2,5 kilo pro monat und dreissig im Jahr. dazu müssen wir nur das oben genannte buch kaufen und unters kopfkissen legen. «Wenn das nid schöni Uusich­ te si, liebi zueschouerinne und zueschouer!» kommen wir nun also zum «bewegenden, heiteren, Allzumenschlichen»: bewegender als die Worte der Schönheitskönigin christa rigozzi, die uns mit (allzu) Persönlichem («Ich bin sehrr, sehrr leidenschaftlich», «Ich habe ganz, ganz vile Facette», «Ich habe ganz vile Emotione», «Ich liebe die kinderr») und ihrer «Philo­ sophie» («das leben ist soo scheen») beglückt, ist nur noch die herzerwär­ mende Geschichte eines Tamilen («vom Flüchtling zum beizer»). dieser mann, auf der Flucht fast erfroren, hat es nämlich vom Tellerwäscher zum Wirt vom «Sternen» in oberbütschel geschafft, was «natürli e riise Schritt isch» (für einen Asylbewerber). Und als nach den Fragen des sichtlich ge­ rührten moderators (wie es denn gewesen sei, als erste warme mahlzeit «su­ ure mocke» zu essen, und wie es denn gewesen sei, das erste mal Schnee zu sehen), sich auch noch der stämmige chef des ehemaligen Tellerwäschers aus dem Publikum erhebt («Ja er het auwä Potenz mit läbesmittu gha»), da kann es einem gar nicht anders als ein wenig warm werden ums herz. «Ganz e iidrücklichi Gschicht», meint Aeschbacher mit glänzenden Augen. man kann ihm nur beipflichten. Einen berndeutschsprechenden Tamilen, der eine landbeiz mit gutbürgerlicher küche führt und Sätze von sich gibt, die von der Schäfchenpartei stammen könnten («Wett öpis wosch erreiche, muesch haut öpis mache»), sieht das Schweizer Publikum natürlich gerne – bei all diesen Negativschlagzeilen von «renitenten» Asylbewerbern. Und seit die «Weltwoche» die rührende Geschichte (unter dem Titel: «muesch gäng bügle, gäu») gebracht hat, hat sich der Wirt endgültig respekt ver­ schafft im berneroberland. Wer es also zum vorzeigeimmigranten bringen will, dem empfiehlt sich, mal einen «suure mocke» mit roger köppel zu essen. dann herrschen beste Aussichten für alle integrationswilligen Aus­ länder der Schweiz! Ich bin mir jetzt jedenfalls sicher: Irgendwo im leit­ bild von SrF gibt es auch einen Integrationsartikel.

rich Wegelin, der bald grosse Stücke auf sie hielt und begann, sie privat in bota­ nik zu unterrichten. In seinem Auftrag beschäftigte sie sich intensiv mit der Thurgauer moosflora und baute die moossammlung des Naturmuseums massgeblich aus. Und das, obwohl moose ein besonders schwieriges Thema sind, genauso wie die erwähnten Schne­ cken. Sie bewies mit ihrer Arbeit und ihren genauen zeichnungen Geschick als Wissenschaftlerin. damals absolut ungewöhnlich, bestimmte Wegelin sie zu seiner Nachfolgerin und übergab ihr die leitung des Naturmuseums. olga mötteli blieb zeitlebens unverhei­ ratet und kinderlos. doch wer denkt, sie habe ihre gesamte Energie nur der Wis­ senschaft gewidmet, liegt falsch. Sie schrieb Gedichte, Geschichten und kir­ chenspiele und besass einen Webstuhl. Und sie war ausgesprochen kinderlie­ bend. Ihrer Patentochter verena und deren Schwester Annemarie hat sie wunderbare klebebücher zu Weihnach­ ten geschenkt mit bildern von Tieren und Pflanzen, altersgerecht mit einmal mehr bildern, einmal mehr Text aufbe­ reitet. Eine andere Patentochter hat viele Jahre bei ihr gelebt. die Arbeit an der «Flora des kantons Thurgau», die Wegelin begonnen und mötteli nach dessen Tod abgeschlossen hatte, laugte sie schliesslich aus. dazu kam ein rückenleiden, das sie während ihres ganzen lebens immer wieder ans bett fesselte. In einem schweren depres­ sionsschub nahm sie sich 1944 das leben. dass sie alles falsch gemacht hätte, wie sie selber in ihrer letzten lebensphase meinte, dementiert diese Ausstellung heftig. Sie zeigt das bild einer vielseiti­ gen, begabten und für ihre zeit sehr ungewöhnlichen Frau. beatrice akeret

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kultur 7

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ein kurzer blick auf bücher, die alle eine grössere besprechung verdient hätten. Werner lutz über­ rascht und berührt ein­ mal mehr mit Gedich­ ten, die zum Teil bereits 1992 erschie­ nen, zum anderen Teil aber neu sind. Tuschezeichnungen von lutz erweitern die Texte, die oft ganz knapp ausfallen: mir dichten Nebel gewünscht /um wieder einmal /von dir vermisst zu werden. 2

krimi Ein mensch ver­ schwindet, Süden ermittelt und findet ihn. Friedrich Ani kommt ohne verbre­ chen, Gewalt und klischees aus, schreibt in einer ausgefeil­ ten Sprache und hält die Spannung bis zur letzten zeile. 3

person für Flüchtlinge wurde. mit dem Architekten Felix Schwarz landete sie zuletzt in brüttisellen. hier fertigte sie objekte aus holz an, verfasste Texte zu feministischen und sozialen Themen, schrieb fürs radio vorträge und arbeitete auch literarisch. christiane Uhlig zeich­ net das leben und Wirken dieser unge­ wöhnlichen Frau in einer gut zu lesen­ den biografie nach.

reisen christoph meckel reiste in den Sechzi­ gern nach Nigeria und in den Senegal, begeg­ nete dabei dem «Palm­ weintrinker»­Autor Amos Tutuola, den legendären Förderern nigerianischer kultur Ulli beier und Susanne Wenger sowie, 1966 in dakar, Aimé césaire und léon damas, zwei herausragenden vertretern der Négri­ tude. meckel berichtet ohne unnötige Schnörkel von einem Afrika, das gerade erst dem kolonialismus entronnen und noch voller hoffnung war. 4

kunst

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Werner lutz: treibgutzeilen. gedichte. Waldgut, Frauenfeld 2012. Fr. 32.–

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friedrich ani: süden. Knaur Tabu, Droemer, München 2012. Fr. 14.90

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christoph Meckel: dunkler Weltteil. erinnerung an afrikanische zeit. Libelle, Lengwil 2012. Eur. 16.90

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irène Bourquin, oskar pfenninger: herbstflut. Bretagne – eine liebesgeschichte. Waldgut, Frauenfeld 2012. Fr. 22.–

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christine uhlig: Jetzt kommen andere zeiten. lotte schwarz (1910 –1971). dienstmädchen, emigrantin, schriftstellerin. Chronos, Zürich 2012. Fr. 38.–

die Stunde von diego Giacometti (1902 – 1985) als bild­ hauer und designer schlug erst nach dem Tode seines berühmten bruders Alberto (1901 – 1966). vorher wirkte er im hintergrund als Stütze sei­ nes bruders, fernab der bergeller hei­ mat im engen Pariser Atelier an der rue hippolyte maindron (montparnasse). zwei ungleiche menschen, verbunden in einer nicht leicht zu ergründenden Schicksalsgemeinschaft. die französische Schriftstellerin und Psychoanalytikerin claude delay dringt mit ihrer doppel­ biografie erstmals eingehend und auf fas­ zinierende Weise in das verhältnis der zwei berühmten brüder ein. zu recht wurde die Autorin mit Preisen der Académie française und der brasserie lipp Paris ausgezeichnet.

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claude delay: alberto und diego giacometti. die verborgene geschichte. Römerhof, Zürich 2012. Fr. 38.–

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Prosa Ein schreibendes Paar, Irène bourquin und oskar Pfenninger, reist in die bretagne und hält im Wechsel­ spiel schriftlich fest: Ereignisse, Gefühle, Geräusche, Töne, Erlebnisse und bilder (anstatt zu fotogra­ fieren oder zu filmen). mit behutsamer und feinfühliger Sprache ist daraus mehr als ein reisebuch geworden, es ist auch die Geschichte einer späten liebe. Wun­ derschön! 5

biografie lotte Schwarz (1910 – 1971) emigrierte 1934 von hamburg nach zürich, ging hier eine Scheinehe ein, arbeitete als dienst­ mädchen, in der italienischen buch­ handlung und auf dem Sekretariat der büchergilde Gutenberg. Schliesslich stellte sie das Schweizerische Sozialarchiv an, wo sie zu einer wichtigen bezugs­ 6

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Moosspaziergänge – schneckenfahrten. arbeiten von olga Mötteli. naturmuseum thurgau frauenfeld. Bis 30. Juni. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

bilder: pd

literatour mit richard butz

lyrik

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kultur

bild: pd

theaterland

menschlichkeitsgründe «Eine effektive Schliessung der Grenze war bei der beidseitig des rhei­ nes betriebenen Emigrantenschlepperei praktisch unmöglich. Ich machte den departementschef, herrn keel, von Anfang an auf diese verhältnisse auf­ merksam. Er stand auf dem Standpunkt, dass es unmöglich sei, diese leute wieder zurückzuschaffen. Einen anderen Stand­ punkt hätte man vernünftigerweise gar nicht einnehmen können, wenn man die Not und das Elend dieser leute sah.» der solchermassen argumentierte, hatte sich zu diesem zeitpunkt bereits ins Abseits manövriert – seine «vernunft» war politisch nicht mehr mehrheitsfähig: Paul Grüninger, der st.gallische Polizei­ kommandant, stand vor dem Untersu­ chungsgericht wegen missachtung der dienstvorschriften. Seine hinweise auf «menschlichkeitsgründe», wie er andernorts sagt, und seine berufung auf das «prinzipielle Einverständnis» von regierungsrat valentin keel (SP) halfen nichts: Grüninger wurde am 31. märz 1939 vom dienst suspendiert – seine rehabilitierung erlebte er nicht mehr, Grüninger starb 1972 81­jährig, 1993 wurde er politisch, 1995 schliesslich auch juristisch rehabilitiert. heute gibt es nicht nur eine Grüninger­ Stiftung, einen Grüninger­Platz und das Grüninger­Stadion in St.Gallen, eine Grüninger­brücke im rheintal oder einen Grüninger­Wald in Israel, sondern auch bücher, Filme und seit neustem ein Theaterstück. Im Februar hat es am Theater St.Gallen Premiere, gedacht ist es für Jugendliche ab etwa fünfzehn Jah­ ren und Erwachsene. regisseurin Elisa­ beth Gabriel und dramaturgin Nina Stazol vertrauen dabei auf das bestens dokumentierte Geschehen von damals, namentlich auf die Fakten im buch «Grüningers Fall» von Stefan keller, das die Neubeurteilung entscheidend beein­ flusst hatte. «paul Grüninger – ein Grenzgänger» setzt in der Gegenwart ein, bei den heutigen migrationsdebat­ ten, und blendet dann zurück in die Jahre 1938 und 1939. Im Februar 1938 kommt es zum «Anschluss» Österreichs

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forward

bild: pd

Wurmlöcher an hitlerdeutschland, von da an nimmt der zustrom jüdischer Flüchtlinge über den rhein in die Schweiz fast Tag für Tag zu. Im August 1938 schliesst der bundesrat die Grenze, und von diesem zeitpunkt an beginnt Paul Grüningers «vernünftige» zuwiderhandlung gegen die vorschriften: Er fälscht Ein­ reisedaten, hilft mit persönlichen vorla­ dungen, arbeitet eng mit den jüdischen organisationen in St.Gallen zusammen, welche für die Immigranten finanziell aufkommen. Grüninger soll im Theaterstück nicht als «vorzeigeheld» erscheinen, sondern als einer, der «in einer prekären Situation tat, was sein Gewissen ihm sagte», erklärt die regisseurin. Und damit dürfte auch die Frage für das jugendliche Publikum von heute auf der hand liegen: Wie hät­ test du gehandelt beziehungsweise: Wie würdest du heute in einer vergleichbar «prekären» Situation handeln? (su.)

die glaubwürdigste St.Galler band: Auf dieses lob würden die musiker von lufthans wohl höchstens mit einem leichten kopfschütteln reagieren. Sie mögen, was sie machen, aber sie mögen auch, wie sie es machen; sie verweigern sich. Google schlägt vor, nach einer deutschen Fluggesellschaft zu suchen, wenn man den bandnamen eingibt. da spürt man ein zwinkern der musiker, sie freuen sich, dass man es versucht hat, aber eben … lufthans, das Quintett um Philipp Szalatnay, spielt melancholische lieder, sarkastisch oder aufmüpfig, auf banjo, cuatro, Akkordeon, Gitarre, kontrabass und Schlagzeug. «muetersprochmusig» steht auf dem Plakat – die meisten Stü­ cke sind in dialekt gesungen. Sie ver­ meiden dabei aber diese leise beklem­ mung, die man fühlt, wenn man st.galli­ sche lieder hört. Intimität ja, aber die nutzen sie, um in der tiefgründigen Suppe zu rühren, welche der homo sapiens zwar erkennen muss, aber doch meist nicht verstehen kann. der Sumpf unter St.Gallen wird bei lufthans zum Wurmloch. So ist auch der aviatische Name zu erklären. man wird in mexikanische Wüsten getragen, die romantischen klänge erinnern an cale­ xico oder die dead brothers. Auf diesem Fundament erzählen sie dann Geschich­ ten von Spinnen und Affenärschen. oder sie setzen ein Statement für mehr Spielzeug und andere, weniger prakti­ sche Sachen wie: mehr Schnee, um einen Schneemann zu bauen, damit im Frühling dann ein hut, ein rüebli und zwei Steine im Garten liegen. Solch erfreuliche Absurditäten sind auf eine Art sogar kinderfreundlich, doch damit nicht wirklich süss, man tut ja auch kei­ nen Whisky in die babyflasche. der Wert von unpraktischem Spiilzüüg, das der Frühlingstournee das motto gibt, ist nicht gerade evident, und doch kennen wir ihn alle. Auch ist diese liebe zu nutzlosen kleinigkeiten eine Form

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Nordlichter das Theater konstanz setzt diese Spielzeit auf die Nachbarschaft deutsch­ land­Schweiz. So kommt auch im Feb­ ruar ein junger Schweizer Autor zu einer Uraufführung: der Glarner daniel mez­ ger mit dem Stück «findlinge». Es spielt allerdings weit im Norden, ein Tankstellenshop bei Wintereinbruch, eine Frau, die nicht weg will und ein mann, der aus dem Nichts auftaucht: der «Findling». Gespielt wird in der Spiegelhalle, und regie führt ein Name, der hiesigen Theatergängern irgendwie vertraut klingt: Thorhildur Thorleifsdot­ tir ist die mutter des in St.Gallen und konstanz tätigen regisseurs Thorleifur Arn Örnarsson und ihrerseits eine in Island renommierte regisseurin und Politikerin. (su.)

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der verweigerung, die intelligenzbegabte Wesen entwickeln, um nicht den ver­ stand zu verlieren. Auf die Feststellung, dass man die band mal ernsthaft auf eine grössere Tournee schicken sollte, meint einer der Gruppe: «Neii, also chom jetzt!». Und das ist ein­ fach grausig menschlich und ausseror­ dentlich sympathisch. das kleine kon­ zert #33 von lufthans in der Graben­ halle könnte ziemlich gross werden. simone Volande

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kultur

presswerk von damian Hohl

young Fathers – tape one Schottland hat in den vergangenen dreissig Jahren mit die spannendsten Pop­ und Gitarrenbands hervorgebracht, viele von ihnen scharen heute zu recht weltweit Fangemeinschaften und Nach­ ahmer um sich. Aber hip hop? Nein, da denkt man an die US­amerikanische ost­ und Westküste und an london, aber bestimmt nicht an Edinburgh. Auch wenn vermutlich niemand damit gerech­ net hat, von genau dort aus pfeffert das Trio young Fathers die derzeit bemer­ kenswertesten beats und raps in die Welt hinaus. Alloysious massaquoi ist in liberia geboren, kayus bankole hat nigerianische Eltern und Graham «G» hastings kommt aus Edinburgh – ge­ meinsam musik machen sie seit ihren Teenagerjahren. Ihr simpel «Tape one» betiteltes mixtape von 2011 wird jetzt vom für den Alternative­hip­hop mass­ gebenden label Anticon wiederveröf­ fentlicht. die acht kurzen Songs bauen auf einer dunklen Grundstimmung, überdreht tönenden beats und Afro­ rhythmen sowie Soundsamples aus dem reggae und dem Soul auf. die verglei­ che zu Shabazz Palaces oder Antipop consortium kommen nicht von unge­ fähr, und gute rapper sind sie oben­ drauf. zeilen wie «final hour to the day, misinformed with shades of grey, private towers keep away, call the queen its time to pray, billy bubbles and his troubles» tönen im unverkennbar schottischen Akzent umso reizender. da will man nur eins: mehr davon.

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paul grüninger – ein grenzgänger theater st.gallen. ab Mittwoch, 13. Februar (Premiere). www.theatersg.ch

Was die beiden amerikanischen bands Tyvek und Parquet courts unter anderem so gut macht, könnte man auch als defizit abtun: Falsch tönende Instru­ mente, einfach gestrickte Songs, rudi­ mentäre lo­Fi­Aufnahmen. zwei bands, die sich einen dreck um antrainiertes können und ausgeklügelte Technik scheren, eine begleiterscheinung, die auch bei lauten bands in den letzten Jahren überhandgenommen hat. Ihre musik ist nicht neu, aber direkt, roh und mitreissend. vielleicht liegt es an der Tatsache, dass Tyvek aus detroit kom­ men. das Album «on Triple beams» ist eine zornige beschreibung der verhält­ nisse in der heute verlassenen motor city. die Texte und der wütende Sprechgesang, das laute Schlagzeug und die aggressiven Gitarren bieten keinen Platz für Sensibilitäten. mit ihrem explo­ siven Garage­Punk lassen Tyvek das grosse Erbe von mc5 erzittern.

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daniel Mezger: findlinge. theater konstanz. ab Freitag, 15. Februar (Premiere)

Parquet courts – light up Gold

raime – Quarter turns over a living line

Tyvek – on triple beams

Aus den Trümmern von dubtechno und Industrial, beeinflusst von Jungle und experimentellem Post­Punk entste­ hen in England rund um das sorgfältig kuratierte label blackest Ever black der­ zeit neue verbindungslinien, die den popkulturellen Fokus vom sich erschöp­ fenden (Post­)dubstep etwas abwenden. das debutalbum «Quarter Turns over A living line» vom londoner duo raime ist die neuste und aufregendste veröf­ fentlichung des jungen labels, das ihre Platten jeweils in sofort vergriffenen kleinstmengen pressen lässt. kalt und klar lassen Joe Andrews und Tom hal­ stead eine ganze Eiswüste erklingen. die sieben Tracks schleppen sich lethargisch und repetitiv über die Fünfminute­ Grenze. Immer wieder wird ein dezentes Signal ausgesendet − hier ein verzerrtes cello, da ein noisiges Echo, klar sind hier cabaret voltaire Pate gestanden. hört sich nicht sehr spannend an, ist es aber: raime schaffen eine befremdliche Inten­ sität, gleichermassen beruhigend wie verstörend.

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Slackerhaft und humorvoller geht es bei Parquet courts zu und her. die band um Andy Savage ist gerade von Texas nach brooklyn übersiedelt und hat ihr von der Presse verschlafenes debutalbum «light Up Gold» herausgebracht. Es tau­ melt zwischen dem haken schlagenden Post­Punk von The Feelies oder Wire und dem aufgekratzten lo­Fi­Indie von Guided by voices und hat einen char­ manten Südstaaten­Einschlag. das hat Attitüde, nicht zuletzt wegen den guten Texten, wie hier im Song «careers in combat»: «There are no more summer lifeguard jobs/There are no more art museums to guard/The lab is out of white lab coats/cause there are no more slides and microscopes/but there are still careers in combat, my son».

www.theaterkonstanz.de 3

lufthans grabenhalle st.gallen. Donnerstag, 7. Februar, 21 Uhr. www.grabenhalle.ch

4

young fathers tape one. Anticon 2011

5

raiMe quarter turns over a living line. Blackest Ever Black 2012

6

tyVek on triple Beams. In The Re 2012

7

parquet courts light up gold. Dull Tools 2012

7

45 SAITEN 0 2 .13

1



Kultursplitter

Monatstipps der Magazine aus aarau · Basel · Bern · olten · luzern · Vaduz

die logik der waffen

basel lädt zum tanz

theater im knast

der ersehnte Frieden im Nahen osten ist in weiter Ferne. die sich abzeichnende macht­ verschiebung im orient schürt Ängste im Wes­ ten und der setzt nach wie vor auf die logik der Waffen, statt auf verhandlungen. der preis­ gekrönte Journalist und korrespondent Ulrich Tilgner kennt seit Jahrzehnten die verhältnis­ se vor ort aus eigener Erfahrung. Eindrucks­ voll erklärt er die Fehler, die gemacht wurden und belegt sie anhand brandaktueller beispiele. Scharfsinnig zieht er bilanz und richtet seinen blick auf die zukunft.

die neunte Ausgabe der «zeitgenössischen Schwei­ zer Tanztage» gastiert erstmals auch in der regi­ on basel. Während fünf Tagen bespielen fünfzehn kompagnien verschiedene Theater und räume. das Publikum kann die vielfalt tänzerischer Aus­ drucksformen erleben und ist teils auch zur mit­ wirkung eingeladen. die kaserne basel organi­ siert den Anlass vor ort, der aussergewöhnliche choreografien aus den letzten zwei Jahren zeigt. Auffallend viele davon stammen aus der roman­ die, wo sich mittlerweile dank gezielter Förde­ rung eine starke Tanzszene entwickelt hat.

Nachdem vor zwei Jahren das Theater marie im lenzburger Gefängnis «Warten auf Godot» mit Insassen auf die bühne brachte, steht nun eine weitere Theaterproduktion an: die künst­ lerin Annina Sonnenwald und die Schauspiele­ rin Simona hofmann haben mit sieben Insassen ein Stück erarbeitet, das sich mit den lebensge­ schichten der sieben männer auseinandersetzt. Annina Sonnenwald hat die Texte der Gefange­ nen zu einem einstündigen Stück mit dem Titel «Wild im herz» zusammengefügt.

ulrich tilgner freitag, 22. februar, 20 uhr, kulturzentrum schützenmatte olten. mehr Infos: schuetzi.ch

9. zeitgenössische schweizer tanztage mittwoch, 6. bis sonntag, 10. februar, div. orte basel. mehr Infos: swissdancedays.ch

«wild im herz» freitag, 22. bis sonntag, 24. februar, freitag, 1. und samstag, 2. märz, jeweils 19 uhr, Justizvollzugsanstalt lenzburg. reservation: veranstaltung.jva@ag.ch

Vier klangtüftler

bühnenzauber

auf eigenen beinen

Tenorsaxofonist und bassklarinettist christoph Erb, der letztes Jahr mit dem kunst­ und kultur­ preis der Stadt luzern ausgezeichnet wurde, ist mit seinem hochkarätig besetzten Impro­Quar­ tett ErbStoff auf Schweizer Tour. darin wirken neben christoph Erb, der Gitarrist Flo Stoffner, der amerikanische cellist Fred lonberg­holm und der deutsche Schlagzeuger Paul lovens mit. Allein schon lovens ist eine reise in den mull­ bau wert. hier sind vier klangtüftler und uner­ schrockene Improvisatoren am Werk, die ohne Scheuklappen durch die Sperrzonen des her­ kömmlichen musikgeschmacks tohuwabieren.

liechtensteins preisgekrönter zauberer Albi bü­ chel alias zauberfuzzi präsentiert mitte Febru­ ar sein neustes Solo­bühnen­Programm. Unter dem Titel «Wir sind zauberfuzzis» zeigt er faszi­ nierende zaubertricks, verpackt in eine varieté­ Show. Und wer weiss, vielleicht ist Albi büchel bald in las vegas zu sehen. dort will er nämlich unbedingt mal hin.

Wurzel 5 rappten sich während Jahren durch die Schweiz. dann kam für die ebenso legendäre wie nicht ganz saubere Truppe das selbstverordnete Ende. Aus den rüpeljungs waren lehrer und Fa­ milienväter geworden. Nun versucht es einer auf eigene Faust. diens hat zusammen mit dem ver­ dienten berner Produzenten Sad ein Album auf­ genommen und geht damit auf Tour. bevor im märz die dachstock­Taufe folgt, versucht er sich im kleineren rahmen, zuerst im mokka Thun und dann im bären buchsi.

erbstoff mittwoch, 6. februar, 20 uhr, mullbau luzern. mehr Infos: mullbau.ch

albi – wir sind zauberfuzzis freitag, 15. februar, 20.09 uhr und sonntag, 17. februar, 19 uhr, tak schaan. mehr Infos: tak.li

diens freitag, 8. februar, 21 uhr, mokka thun. samstag, 9. februar, 22 uhr, bären buchsi münchenbuchsee. mehr Infos: mokka.ch/baerenbuchsi.ch

Mit «saiten» zusammen bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbeplattform «Kulturpool» und erreichen gemeinsam eine auflage von über 200’000 exemplaren. www.kulturpool.biz



Kalender 01. – 28.02.2013

inhaltsverzeichnis kulturprogramme 2 konzert und Theater St.Gallen. 24 zeughaus Teufen. kurdische kulturwoche St.Gallen. 46 Naturmuseum St.Gallen. 48 J.S. bach­Stiftung Trogen. Palace St.Gallen. 50 Grabenhalle St.Gallen. museum im lagerhaus St.Gallen.

50 diogenes Theater Altstätten. 52 kellerbühne St.Gallen. kultur is dorf herisau. Salzhaus Winterthur. 56 heimspiel St.Gallen. 58 Figurentheater St.Gallen. Schloss Wartegg rorschacherberg. Jüdisches museum hohenems.

62 kinok St.Gallen. kugl St.Gallen. Gare de lion Wil. 67 Alp Traum Tourplan 2013. kunstmuseum St.Gallen. 72 Nordklang Festival St.Gallen.

Jagten. Thomas vinterbergs neustes meisterwerk mit einem grandiosen mads mikkelsen. kinok St.Gallen, 19:15 Uhr les saveurs du paris. Eine bo­ denständige köchin im Élysée­Palast. kino rosental heiden, 20:15 Uhr

FR

01.02

koNzErT afenginn. Nordic World Jazz aus dänemark. k9 konstanz, 21 Uhr beat Diary. von Julian Sartorius. Palace St.Gallen, 22 Uhr big band liechtenstein. 30 jäh­ riges bühnen Jubiläum. Fabriggli buchs, 20 Uhr born Gold. Sargtänzer steppt ze­ hen­morsezeichen in die durstige Stille. kraftfeld Winterthur, 20 Uhr fire, light & austrofred XXl. visuelle multimedia­Experience. conrad Sohm dornbirn, 21 Uhr Jazz meets the Rock. die Frischen Fische, old School Jazz band. Sound Industrie münchwi­ len, 20 Uhr Ju-Jazzsongs. Positively Pessi­ mistic vintage Sound. kultur Punkt Flawil, 20 Uhr milonga. Tanznacht. club Tango Almacén. lagerhaus St.Gallen, 21 Uhr schertenleib & seele. du fragsch mi. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr swing & more. Stickerei Jazz Trio mit c. richard und b. lampert. Ein­ stein St.Gallen, 21 Uhr touchy mob & tellavision. Aku­ stische Gitarre und elektronische Spielereien. oya St.Gallen, 21:30 Uhr Zweimannband-festival. The culture in memorian, The black magic Six, u.a. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr clUbbING/PArTy beflügelter freitag. 60’s disco mit röbi Walz. Apérolokal Wein berneck, 20 Uhr breaking beat. dJs viertakt, mo­ vimain, Natty b. TabTab Schaffhau­ sen, 23 Uhr fckD. cuzzy cuz, dj doobious, luckner & Silent rabbit. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Good Vibez special. real rock Sound & rubb a dube. kaff Frauen­ feld, 20 Uhr nogohome. Präsentiert das Pariser label rue de Plaisance. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr FIlm blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er­ Jahre. kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Das bessere leben ist anderswo. bosnien, kuba, die Schweiz und drei menschen, die ihr leben ändern möchten. kinok St.Gallen, 17:15 Uhr

ThEATEr Dantons tod. drama von Georg büchner. Stadttheater konstanz, 20 Uhr Der besuch der alten Dame. dürrenmatts tragische komödie. Stadttheater konstanz, 19:30 Uhr Die nervensäge. komödie von Francis veber. kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Die toten tiere. Uraufführung des Stücks von Eva rottmann. Stadt­ theater konstanz, 20 Uhr ein fall für Gsi. das comedy­ krimi­hörspiel­kino für alle Sinne. löwensaal hohenems, 20 Uhr Wer hat angst vor Virginia Woolf. Stück von Edward Albee. Theater am kornmarkt bregenz, 19:30 Uhr kAbArETT andreas Rebers: predigt erledigt. Abrechnung mit den grassie­ renden lifestyle­Trends. Theater am kirchplatz Schaan, 20 Uhr coirason. Wortakrobatisches Ton­ turnfest. klibühni chur, 20:30 Uhr Rolf schmid. bündner komiker. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr TANz feuer des orients. orientalische Tanzshow. kammgarn Schaffhau­ sen, 20 Uhr mUSIcAl chicago. musical von John kan­ der und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr vorTrAG Der Weltenwanderer – 20’000 km zu fuss. Geschichten und bil­ der von und mit Gregor Sieböck. keller der rose St.Gallen, 19:30 Uhr dIvErSES ball der kulturen. musik, Tanz und küche aus aller Welt. Spielboden dornbirn, 19:30 Uhr somalischer abend. der bellu­ na­Abend ist land und volk von So­ malia gewidmet. Solidaritätshaus St.Gallen, 18:30 Uhr

SA

02.02

koNzErT anklang. Instrumente aus Abfall­ material. Flon St.Gallen, 20 Uhr björn again. The Australian AbbA Show. dreispitz kreuzlin­ gen, 21 Uhr

Wird unterstützt von:

Schützengarten bier bluesonix. blues, Swing, rock. Schweizerhof rorschach, 20:30 Uhr cardiac arrest, archers & arrows. Winter Amnesie. TabTab Schaffhausen, 21 Uhr Die toten tiere. Uraufführung des Stücks von Eva rottmann. Stadt­ theater konstanz, 20 Uhr Die Welt des Violoncellos. mit cellist Franz ortner. modelhof müllheim, 17 Uhr DJ marcelle. macht den oft ge­ hörten danceflooreinheitsbrei ver­ gessen. Palace St.Gallen, 22 Uhr francesco Diomaiuta trio. Jazzkonzert. JazzArt café Schaffhau­ sen, 21 Uhr konzertabend. mit dem bläseren­ semble reicha Quintett luzern. kli­ nik Schloss mammern, 17 Uhr mittelalternacht. mit koenix und heidenspass. kammgarn Schaffhau­ sen, 20 Uhr nelson can. minimalistischer loFi rock aus dänemark. oya St.Gallen, 21 Uhr paragosuicide. Unterhaltsames und besinnliches metalkonzert. Ton­ halle Wil, 20 Uhr Radicalis music Race. mit End, Featherlike, Pool. Gaswerk Win­ terthur, 20:30 Uhr Randolina. musik aus dem balkan und osteuropa. kultur Punkt Fla­ wil, 20 Uhr Rheinstrasse 14 soli party. Ad­ dicthead, Franky Four Fingers, kool kut luke. kaff Frauenfeld, 20 Uhr superbacon, alex Wolf ’s nexus. Party mit liveband aus den Staaten. Spielboden dornbirn, 21 Uhr the thunderbirds. Fetzige Gitar­ rensoli und grooviger Sound. S­ka Altnau, 20:30 Uhr Wiener sängerknaben. Pentora­ ma Amriswil, 19:30 Uhr clUbbING/PArTy echoes feat. catz n’ Dogz. deep house, club Techno. kugl St.Gallen, 21 Uhr electric station. bakerman & dejan. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr electronic music Review. olds­ kool, Jungle & drum’n’bass. kraft­ feld Winterthur, 22 Uhr tribute to Robert nesta marley. dub conference Special. Gra­ benhalle St.Gallen, 22 Uhr FIlm beasts of the southern Wild. Ein wahres biest von einem Film. kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Die Wand. Starke verfilmung von marlen haushofers berühmtem ro­ man. kinok St.Gallen, 15 Uhr hiver nomade. roadmovie über die Wanderung einer Schafsherde durch die Schweiz. kino rosental heiden, 17:15 Uhr/kinok St.Gallen, 13 Uhr seven psychopaths. durchge­ knallte schwarze komödie. kinok St.Gallen, 21:30 Uhr

49 SAITEN 02.13

the sessions. Wenn Worte berüh­ ren. kino rosental heiden, 20:15 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 17:30 Uhr ThEATEr Dantons tod. drama von Georg büchner. Stadttheater konstanz, 20 Uhr Das herz eines boxers. Stück von lutz hübner. Theater am korn­ markt bregenz, 19:30 Uhr Die nervensäge. komödie von Francis veber. kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr la finta giardiniera. oper von mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr unterhaltungsabend. zeitreise mit dem Tv cervus. mehrzwecksaal Ebnet AndWil, 19 Uhr kAbArETT andreas Rebers: predigt erledigt. Prowestliches kabarett der ra­ dikalen mitte. casinotheater Win­ terthur, 20 Uhr knuth und tuchek. bühne mzA Walzenhausen, 20 Uhr Rolf schmid. bündner komiker. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr schertenleib & seele. Tagediebe. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN anna-maria bauer. vernissage; kunsthalle Wil, 18 Uhr kINdEr kasperletheater. Neue, spannende Abenteuer. Spielboden dornbirn, 15 Uhr schneewittchen. Ein märchen der Gebrüder Grimm. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr

SO

03.02

seven psychopaths. Eine durch­ geknallte schwarze komödie. kinok St.Gallen, 20 Uhr soul kitchen. Gnadenlose und ra­ sante komödie mit einzigartigem Soundtrack. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 11 Uhr ThEATEr Die nervensäge. komödie von Francis veber. kulturbühne Ambach Götzis, 18 Uhr endlich selbständig und hoorscharf unschuldig. Theaterauf­ führung der Seniorenbühne. casino Frauenfeld, 14:30 Uhr heidi. Familienstück nach Johanna Spyri. Theater St.Gallen, 14 Uhr kAbArETT Wahlnachmittag. Wahlresultate, Trauermärsche und Freudentänze. Schlösslekeller vaduz, 12 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN anita Zimmermann. Finissage. kulturraum am klosterplatz St.Gallen, 15 Uhr Daueraustellung und Jüdisches Viertel. Führung. Jüdisches muse­ um hohenems, 10 Uhr fünf frauen am Werk. Füh­ rung. kunst(zeug)haus rapperswil, 11:30 Uhr heimspiel 2012. Führung. kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr/ kunsthalle St.Gallen, 13 Uhr Junge Grafik Rapperswil. Füh­ rung. Alte Fabrik kulturzentrum rapperswil, 14 Uhr stéphane schweizer. Führung. Galerie vor der klostermauer St.Gallen, 10 Uhr treten sie ein! treten sie aus!. Führung. Jüdisches museum ho­ henems, 11:30 Uhr Von hans arp bis Victor Vasarely. Führung. museum liner Ap­ penzell, 14 Uhr Yto barrada. Führung. Fotomuse­ um Winterthur, 11:30 Uhr

koNzErT best container b-boy. break­ dance battle Flon St.Gallen, 15 Uhr Dota und das neue Quartett. die kleingeldprinzessin präsentiert ihr neues Quartett. kulturladen konstanz, 20 Uhr Jazz-matinee. mit buddhas Gam­ blers. Theater Winterthur, 10:30 Uhr tango argentino. TeaTimeTango club. Tango Almacén St.Gallen, 13 Uhr the big chris barber band. Ursprünglicher blues. Theater am kirchplatz Schaan, 19 Uhr

vorTrAG Depression als störung von Gleichgewichten. biologische und psychosoziale Aspekte. Alte kaserne Winterthur, 11 Uhr matinée: paul Grüninger – ein Grenzgänger. Szenisches dokument. lokremise St.Gallen, 11 Uhr

FIlm blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er Jahre. kinok St.Gallen, 13 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 17:30 Uhr les saveurs du paris. Eine bo­ denständige köchin im Élysée­Palast. kino rosental heiden, 19:15 Uhr

kINdEr michel in der suppenschüssel. kinderfilmklassiker nach Astrid lindgren. kinok St.Gallen, 15:30 Uhr schneewittchen. Grimm­mär­ chen. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr silberbüx. Uf em Sprung. Theater bilitz Weinfelden, 17:15 Uhr


03/2013

Freitag, 01.03.2013, 20.00 Uhr Samstag, 02.03.2013, 20.00 Uhr

Andreas Thiel & Les Papillons // «Macht», Politsatire 4 Samstag, 09.03.2013, 20.00 Uhr

E X i S // Face to Face Freitag, 15.03.2013, 20.00 Uhr Samstag, 16.03.2013, 20.00 Uhr

Schön & Gut Samstag, 23.03.2013, 20.00 Uhr

Manuel Stahlberger // Innerorts

Diogenes Theater Kugelgasse 3 9450 Altstätten www.diogenes-theater.ch


03.–07.02.

auf selbsterfahrungstrip

love, marilyn

Michael stauffer im raum für literatur

erinnerung an eine ikone in steckborn

bela Schmitz, ein Taugenichts erster Güte, erklärt sich zum «Pilger ersten Grades» und zieht los auf eine reise nach nirgendwohin, Selbstfindung ist angesagt. das Tagebuch seiner Pilgerreise und die Erzählung seines vorlebens verstricken sich im roman «Pil­ gerreise» von michael Stauffer. der Autor, ein Satiriker mit Auszeichnung, wird diesen mehrstimmigen Text in seiner lesung zum klingen bringen. Eine scharfe Abrechnung mit dem modernen mann, der wandert, um nichts zu finden. mittwoch, 6. februar, 19.30 uhr raum für literatur hauptpost st.gallen. mehr Infos: www.hauptpost.ch

tinker bell: Das Geheimnis der feenflügel. die Sommerfee will ins Winterland. kino rosental hei­ den, 15 Uhr uf em sprung. Pop, Jazz, chan­ son, Tsigane und Polka. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr

MO 04.02 koNzErT Galakonzert. mit Werken von Schumann, Ginastera, milhaud und Franck. Stadttheater Schaffhausen Schaffhausen, 19 Uhr monday night music. lisa berg & dave ruosch. restaurant Park Fla­ wil, 20 Uhr smoota. der Trombone Player von Tv on the radio und Spoon. Portier Winterthur, 20 Uhr FIlm etat de siège. Politthriller über so­ ziale missstände in lateinamerika. kinok St.Gallen, 18 Uhr Jagten. vinterbergs neustes meister­ werk. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATEr Das ende vom Geld. Schauspiel von Urs Widmer. lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Der mann im turm. dramatische Erzählung über das Scheitern einer liebe. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Die nervensäge. komödie von Francis veber. kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr lITErATUr Dichtungsring nr. 74. kerzen­ schein und Absinth vorhanden. Gra­ benhalle St.Gallen, 20:30 Uhr vorTrAG erfolgreich lernen trotz digitalem Zeitalter. vortrag von man­ fred Spitzer. rudolf Steiner Schule St.Gallen, 19:30 Uhr

freitag, 8. februar, 21.30 uhr, grabenhalle st.gallen. mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Öffentlicher arztvortrag. Pro­ statakrebs. kantonsspital münsterlin­ gen, 20 Uhr

DI

mit erdiger leichtigkeit

liedermacherin anna Kaenzig In der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 in der Grabenhalle starb marilyn monroe erst 36­jährig. Ihr le­ der Spagat zwischen Folk und Jazz gelang ben, ihr Wesen und ihre karriere hat millio­ der zürcher liedermacherin Anna kaenzig nen von menschen verzaubert und berührt. mit ihrem debüt ausgezeichnet, weshalb 2012 jährte sich ihr Todestag zum fünfzigsten sie auch gerne von der hiesigen Presse mit mal. In einem Theaterstück folgen wir den Norah Jones verglichen wird. das aktuel­ Spuren der hollywood­Ikone. verkörpert le Album lässt nun eine neue musikalische wird sie von hannna Scheuring, regie führt Seite aufblitzen. rauher und erdiger als ihr Jean Grädel, die musikalische Einrichtung Erstlingswerk klingt es, jedoch mit derselben besorgte daniel Fueter. Tiefe und Intensität der Songs. Sie setzt dabei auf prägnanten Gitarrensound und authenti­ donnerstag, 7. februar, 20.15 uhr, sche klänge. kaenzigs Geheimnis bleibt die phönix theater steckborn. mehr Infos: www.phoenix­theater.ch grosse leichtigkeit ihrer melodiösen, bald be­ schwingten, bald melancholischeren Stücke.

05.02

koNzErT cosmo Jarvis. ruppiges Pop, country, Punk Gemisch. kulturla­ den konstanz, 20 Uhr DJ smoota. Gestern im Portier, heute im kraftfeld. kraftfeld Win­ terthur, 20 Uhr i Virtuosi di paganini. casino Frauenfeld, 20 Uhr Young artists. lounge konzert. vaduzer Saal vaduz, 20 Uhr FIlm blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er Jahre. kinok St.Gallen, 18:15 Uhr Das bessere leben ist anderswo. bosnien, kuba, die Schweiz und drei menschen, die ihr leben ändern möchten. kinok St.Gallen, 20 Uhr Das Wunder von bern. Familiendrama um die Fussball­ Wm 1954. kino rosental heiden, 14:15 Uhr ein tick anders. Filmreihe über psychische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr existenz. Science­Fiction­Film über Spielkonsolen. kino loge Win­ terthur, 20:30 Uhr hiver nomade. roadmovie über die Wanderung einer Schafsherde durch die Schweiz. kino rosental heiden, 20:15 Uhr ThEATEr Der besuch der alten Dame. dürrenmatts tragische komödie. Stadttheater konstanz, 20 Uhr Der mann im turm. Eine drama­ tische Erzählung über das Scheitern einer liebe. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

Die toten tiere. Uraufführung des Stücks von Eva rottmann. Stadt­ theater konstanz, 20 Uhr la finta giardiniera. oper von W.A. mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr theatersport. das spontane büh­ nenspektakel. casinotheater Win­ terthur, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN Giordano Gelli/Veronique bovet. Führung. museum im lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr Viecher. vernissage. Textilmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr vorTrAG Jüdische und palästinensische menschen. Erfahrungen von 30 Jahren brückenbau. Spielboden dornbirn, 20 Uhr

MI

06.02

koNzErT andreas paragioudakis. der Strassenkehrer, cd­Präsentation. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr carmazon. Traditionelle kuba­ nische musik. Alte kaserne Win­ terthur, 20 Uhr klavierrezital milodie Zhao. Werke von W. A. mozart und Franz liszt. casino herisau, 20 Uhr muttis kinder. A­cappella­ Abend. casinotheater Winterthur, 20 Uhr FIlm Der tango der Rashevkis. Aus­ einandersetzung mit vorurteilen, religion, Tradition und liebe. Spiel­ boden dornbirn, 19:30 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 18 Uhr seven psychopaths. Eine durch­ geknallte schwarze komödie. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr

51 SAITEN 02.13

kalender

Vollgas aufs publikum

Hildegard lernt fliegen im Zeughaus

«hildegard lernt fliegen» ist keine band, son­ dern ein Sturm, ein theatralischer Anschlag auf das musikverständnis, eine einzige Aufre­ gung. bandkopf Andreas Schaerer lässt seine sprudelnde Fantasie mit vollgas aufs Publi­ kum los, und dieses feiert das Schweizer Sex­ tett wie die rettung der kunst vor sich selbst. das namenlose debütalbum schlug ein, der Nachfolger ebenso. die band tourte mit ihrer mischung aus Jazzrock, Tarantella, zirkus­ blues, Swing und oper durch halb Europa, china und russland. der Tourfilm «Tales Wander» hält die ewig zappelnde Gruppe einen moment lang fest. samstag, 9. februar, 20.30 uhr, altes zeughaus herisau. mehr Infos: www.kulturisdorf.ch

Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 15:30 Uhr ThEATEr Das ende vom Geld. Schauspiel von Urs Widmer. lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Der besuch der alten Dame. dürrenmatts tragische komödie. Stadttheater konstanz, 20 Uhr Der mann im turm. dramatische Erzählung über das Scheitern einer liebe. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Die toten tiere. Uraufführung des Stücks von Eva rottmann. Stadt­ theater konstanz, 20 Uhr kAbArETT martin o. cosmophon. multi­ mediale Show. Fürstenlandsaal Gos­ sau SG, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN Gueules, st.membre, compilateur. Führung. Point Jaune museum St.Gallen, 19 Uhr Yto barrada. Führung. Fotomuse­ um Winterthur, 18:30 Uhr lITErATUr michael stauffer: «pilgerreise». Neue Schweizer literatur. raum für literatur hauptpost St.Gallen, 19:30 Uhr vorTrAG fische hinter Glas. mittagstreff mit Thomas Jermann. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr in sieben texten um die Welt. Alte reiseberichte von ost­ schweizern. völkerkundemuseum St.Gallen, 17:30 Uhr seniorenakademie berlingen. religion und Ironie in manns Wer­ ken. kronenhof berlingen, 14:15 Uhr kINdEr Das Geheimnis des appenzellers. kinderführung. volkskunde museum Stein , 14 Uhr

Däumeling und Däumelinchen. Erzähltheater frei nach An­ dersen. Takino Schaan, 16 Uhr freunde. Nach den kinderbüchern von helme heine. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr

DO 07.02 koNzErT 101 tónar – ein abend mit musik aus island. Solopiano mit einem Schuss Elektronik. oya St.Gallen, 20 Uhr Dunschtix Jazz. rG3. Poppige, jazzige Exzentrik. kaff Frauenfeld, 20 Uhr efterklang. Traurige männer spielten leicht hysterische musik. Palace St.Gallen, 21 Uhr lufthans. mundart­rock aus St.Gallen. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr clUbbING/PArTy camera obscura. komm, süsser Tod, Silentium, dJ Tentacolo TabTab Schaffhausen, 20 Uhr DJ sisyphus interruptus. did I ever tell you the definition of insani­ ty. kraftfeld Winterthur, 20 Uhr island-musik-abend. dJ Waltis­ son. oya St.Gallen, 20 Uhr clUbbING/PArTy Gare tango. Tangoabend. Gare de lion Wil, 20 Uhr tango tivoli. Tangonacht. varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr FIlm beasts of the southern Wild. Ein biest von einem Film, archaisch und stürmisch. kinok St.Gallen, 17 Uhr home Video. Filmreihe über psy­ chische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr mein persienflug 1924 – 1925. die reise des Flugpioniers Walter mittelholzer. kinok St.Gallen, 19 Uhr



07.–09.02.

kalender

simpel charmant

wohliger sub-pop

Julie doiron in der Grabenhalle

Jonas Knecht beim stickerei Jazz

saxofon und freunde

trio im doppelpack

«Strahlen der liebe», das zweite Album der beiden St.Galler Thomas kuratli und ben Stokvis, klingt im vergleich zur ersten Platte düsterer, melancholischer, «weniger rump­ lig», wie kuratli sagt. man hört den musikern das viele live­Spielen an, das klangbild ist vielfältiger geworden. da sind vernebelte und verzerrte Gitarren, verhallte Stimmen, schlurfendes Schlagzeug, Synthesizerflä­ chen und viele Effekte. die Texte sind sim­ pel, charmant. bereits im Frühling 2011 war das duo auf den brettern der löwenarena aufgetreten.

die kanadische Singer­Songwriterin Julie doiron, auch bekannt als frühere bassistin und Sängerin der Indielegende Eric’s Trip, gilt als eine Art Ur­mutter von Scout Nib­ lett und cat Power. Sie erzählt kleine, feine Geschichten, eingepackt in minimalistisch schöne Songstrukturen. doirons musik ver­ traut auf das zusammenspiel von Schlagzeug, Gitarre und bass, verströmt wohligen Sub­ Pop­Geist und zeigt, dass am Ende mancher Tage der warme klang einer angezerrten Gi­ tarre über alle vermeintlichen Indiehits der Welt siegen kann.

samstag, 9. februar, 20.30 uhr, löwenarena sommeri. mehr Infos. www.loewenarena.ch

dienstag, 12. februar, 21.15 uhr, grabenhalle st.gallen. www.grabenhalle.ch

der St.Galler Saxofonist Jonas knecht stu­ dierte an der Swiss Jazz Schule in bern und an der Jazz Schule in St.Gallen. knecht war über Jahre in der hausband des Jazzclubs Gambrinus St.Gallen. Seit 2001 spielt er als lead­Altist bei der dani Felber big band, ist musiker und komponist des bodan Art or­ chestras und mit eigenen Projekten (knecht Echt, Septessenz Ensemble, Teil 16, u.a. ) un­ terwegs. In der Formation Jonas knecht and Friends sind die Freunde – alle selber längst etablierte musiker der Schweizer Szene – San­ dro heule am bass, lukas meier am Schlag­ zeug und matija Sebrek an der Gitarre.

zehn aufstrebende Schweizer bands erhalten durch Suisse diagonales Jazz 2013 die mög­ lichkeit, innerhalb eines monats in mindes­ tens fünf clubs ausserhalb ihrer herkunftsre­ gion zu spielen. die zukunft des Schweizer Jazz gastiert jetzt auch in St.Gallen – mit zwei Trios. das eine führt der erst 23­jährige ol­ tener Saxofonist Simon Spiess an, der sich mit originalität, Individualität, offenheit und Ehrlichkeit einen klingenden Namen gemacht hat. Nummer zwei ist das kimm Trio um Philipp z’rotz. Es überrascht mit mit einer energiegeladenen mischung aus Jazz, bastard, Slivovic und Freigeist.

mittwoch, 13. februar, 20 uhr, stickerei st.gallen. mehr Infos: www.gambrinus.ch

samstag, 16. februar, 21 uhr, splügeneck st.gallen. mehr Infos: www.gambrinus.ch

thomaten und beeren in sommeri

post tenebras lux. Über den me­ xikanischen Wunderknaben carlos reygadas. kinok St.Gallen, 21 Uhr ThEATEr Das ende vom Geld. Schauspiel von Urs Widmer. lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Das Gespenst von canterville. Satire nach der Novelle von oscar Wilde. casino Frauenfeld, 20 Uhr Gruseldinner. Wasserschloss ha­ genwil, 19 Uhr love, marilyn. zum fünfzigsten Todestag von marilyn monroe. Phö­ nix Theater Steckborn, 20:15 Uhr theatersport. die redaktion, Im­ protheater. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr kAbArETT fasnachtsgesellschaft. Schnitzel­ bank­Abend. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN stefanie balmer. vernissage. Psy­ chiatrische klinik Wil, 18 Uhr lITErATUr frühschicht. lesung mit manfred heinrich. Alte kaserne Winterthur, 06:30 Uhr kINdEr albanische erzählstunde. Ab 4 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Däumeling und Däumelinchen. Erzähltheater frei nach Andersen. Takino Schaan, 10 Uhr

FR

08.02

koNzErT anna kaenzig & billy the kid. Songwriterinnen. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr beflügelter freitag. Guuge mönschterli auf dem rathausplatz. Apérolokal Wein berneck

bootyshakerzz. 70er Jahre Party. Jazzclub rorschach (Seerestaurant) rorschach, 20 Uhr fabian squinobal feat. hifi satisfaction. Funk, rock. conrad Sohm dornbirn, 21 Uhr fast forward tour 2013. cancer, your All Time Favourites, Apolo­ gies, I have None. krempel buchs, 21:30 Uhr feigels mosaik. Ein inszeniertes konzert in acht raumanordnungen. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr formatb. Techhouse. kugl St.Gallen, 21 Uhr John lyons band. blues rock Night. bluesclub bühler, 20 Uhr milonga. Tanznacht. club Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr mikky blanco, petite noir. Transgender­künstlerin aus New york. Palace St.Gallen, 22 Uhr palko! muski. disko, Polkapunk und östliche zigeunermusik. Salz­ haus Winterthur, 20 Uhr peter herbert. The music of Joni mitchell. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr Romobil (abschiedskonzert). Appenzell meets balkan. chössi Theater lichtensteig, 20:15 Uhr schweizer klaviertrio. Und Paul Neubauer, bratsche. kunsthalle zie­ gelhütte Appenzell, 20 Uhr clUbbING/PArTy DJ i Don’t eat my friends. classics Elektro britPop Space. oya St.Gallen, 20:30 Uhr elektronisches schaffhausen part ii. Philipe de boyar, dJ ore, orpheus, rina lou. TabTab Schaff­ hausen, 22 Uhr that fucking sara, DJ soulsonic. remember J dilla. kraftfeld Winterthur, 22 Uhr FIlm blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er Jahre. kinok St.Gallen, 20:15 Uhr

Das bessere leben ist anderswo. bosnien, kuba, die Schweiz und drei menschen, die ihr leben ändern möchten. kinok St.Gallen, 17:45 Uhr lisbon story. Film von Wim Wen­ ders. kulturcinema Arbon, 19:30 Uhr the sessions. Wenn Worte berüh­ ren, drama. kino rosental heiden, 20:15 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 16 Uhr ThEATEr Das herz eines boxers. Stück von lutz hübner. Theater am korn­ markt bregenz, 19:30 Uhr Der besuch der alten Dame. dürrenmatts tragische komödie. Stadttheater konstanz, 19:30 Uhr Die nervensäge. komödie von Francis veber. kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Die toten tiere. Uraufführung des Stücks von Eva rottmann. Stadt­ theater konstanz, 20 Uhr Gruseldinner. Wasserschloss ha­ genwil, 19 Uhr Gubcompany. Über das Aufwach­ sen heutiger Teens. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 14:15/20:15 Uhr Jens nielsen. Niagara, ein mann fährt auf hochzeitsreise. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr la finta giardiniera. oper von W.A. mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr kAbArETT fasnachtsgesellschaft. Schnitzel­ bänke. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr pro:c-Dur. das kabarettkonzert. casinotheater Winterthur, 20 Uhr schlössle tV, fasnachts special. multimediale Show. Schlössle­ keller vaduz, 20 Uhr lITErATUr Jam on poetry. Glücklich oder de­ pressiv, hauptsache kreativ. Spielbo­ den dornbirn, 20 Uhr

53 SAITEN 02.13

diagonales: Jazz im splügeneck

vorTrAG anarchietage in Winterthur. Antimuslimischer rassismus im Neo­ liberalismus. Alte kaserne Winter­ thur, 20:30 Uhr Vhs-Vortrag. Syrien: vom volks­ aufstand zum Flächenbrand? bbz Weinfelden, 20 Uhr dIvErSES Dampf im kessel. Explosive St.Galler Fasnachtsnacht. lokremise St.Gallen, 19 Uhr englisches sprachencafé. Sprachkenntnisse praktizieren. kino rosental heiden, 18:30 Uhr

SA

09.02

koNzErT 7 Weeks. massive rock aus Frank­ reich. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr anarchietage in Winterthur. Solikonzert von Franky Four Fingers und dJ kool cut luke, GGS31. Alte kaserne Winterthur, 20 Uhr blackbird acoustic night Vol. iii. bands zeigen ihre weiche Seite. Flon St.Gallen, 20:45 Uhr celtic Rock konzert. mit der band keltikon. z88 kreuzlingen, 21 Uhr egg big band. chicago Night. Spielboden dornbirn, 20 Uhr heinz de specht. zeitlose Songperlen, messerscharfe Texte. casinotheater Winterthur, 20 Uhr hildegard lernt fliegen. kei­ ne band, sondern ein Sturm. Altes zeughaus herisau, 20:30 Uhr ifreecan. reggaenight. kultur Punkt Flawil, 20 Uhr klavierkonzert. mit carl Fried­ rich beck. klinik Schloss mammern, 17 Uhr monster Rock. Atomic Flower, Asaviga. basement Amriswil, 21 Uhr navel & les chevaux sauvages. Wilde Psychedelic und Acidrock Ausbrüche. Palace St.Gallen, 22 Uhr

Rocksteady bang a Rang. hot reggae, Sharp Soul, Ska und rock­ steady. kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Romobil (abschiedskonzert). Appenzell meets balkan. chössi Theater lichtensteig, 20:15 Uhr suma covjek orkestar. Slivovi­ ca, Polka, brass, Jazz. kaff Frauen­ feld, 20 Uhr thomaten und beeren. Strah­ len der liebe. löwenarena Somme­ ri, 20:30 Uhr What a bam bam. Jugglerz, re­ al rock Sound, boom di Ting. Tab­ Tab Schaffhausen, 22 Uhr When the east is in the house. das menschenkind, Jas crew, E.S.I.k., The dawn, Tengu collective. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr clUbbING/PArTy DJ freex. Funk Soul beats. oya St.Gallen, 20:30 Uhr fasnacht mit purplemoon. Alte kaserne Winterthur, 21:30 Uhr FIlm Die Wand. Starke verfilmung von marlen haushofers berühmtem ro­ man. kinok St.Gallen, 15 Uhr hiver nomade. carole und Pas­ cal treiben eine Schafherde durch die winterliche Schweiz. kinok St.Gallen, 13 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 17:15 Uhr les saveurs du paris. Eine bo­ denständige köchin im Élysée­Palast. kino rosental heiden, 17:15 Uhr life of pi. Schiffbruch mit einem bengalischen Tiger. kino rosental heiden, 20:15 Uhr music box. Atemraubender Thriller über die SS­vergangen­ heit eines vaters. kinok St.Gallen, 19:30 Uhr post tenebras lux. der neues­ te Film des mexikanischen Wun­ derknaben carlos reygadas. kinok St.Gallen, 20 Uhr


kalender

09.–15.02.

seven psychopaths. Eine durch­ geknallte schwarze komödie. kinok St.Gallen, 22 Uhr ThEATEr Die nervensäge. komödie von Francis veber. kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Die toten tiere. Uraufführung des Stücks von Eva rottmann. Stadt­ theater konstanz, 20 Uhr Gruseldinner. Wasserschloss ha­ genwil, 19 Uhr opera piccola – Die opernprobe. Eine musikalische komödie von Albert lortzing. opernkomödie. Trotte Pfyn, 20 Uhr kAbArETT fasnachtsgesellschaft. Schnitzel­ bank­Abend. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr ischnätzlätä. zahlreiche Schnit­ zelbangg­koryphäen aus nah und fern. Altes kino mels, 20 Uhr laurin buser. Slam Poetry, mu­ sik­kabarett und rap. zum 33. Ge­ burts­tag des lokals. Fabriggli buchs, 20 Uhr mUSIcAl Rebecca. musical von michael kunze und Sylvester levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN anthony mc call. two Double Works. vernissage. lokremise St.Gallen, 16 Uhr Römer, alamannen, christen. Führung. museum für Archäologie Thurgau Frauenfeld, 10:30 Uhr schweizer agrarproduktion. vernissage. Architektur Forum ostschweiz. lagerhaus St.Gallen, 17 Uhr vorTrAG anarchietage in Winterthur. Grenzen, rassismus, migration. Alte kaserne Winterthur, 12 Uhr kINdEr freunde. Nach den kinderbüchern von helme heine. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr heidi. das musical nach Johan­ na Spyri. olma messen St.Gallen, 14 Uhr italienische erzählstunde. ora del racconto, ab 3 Jahren. Freihand­ bibliothek St.Gallen, 10 Uhr

SO

10.02

koNzErT abschlusskonzert der schaffhauser meisterkurse. Junge mu­ siktalente zeigen ihr können. ober­ stufenzentrum Goldach, 17 Uhr musik im Gottesdienst. Werke von claudio crassini und Franz Xaver Witt. kath. kirche müllheim, 10 Uhr organ spectacular. hartmut Siebmanns, orgel. kathedrale St.Gallen, 17:30 Uhr the kitchenmen. köche aus Frank­ reich. TabTab Schaffhausen, 20 Uhr FIlm blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er Jahre. kinok St.Gallen, 11 Uhr chiko. beeindruckendes und au­ thentisches Gangsterdrama. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr

hiver nomade. roadmovie über die Wanderung einer Schafsherde durch die Schweiz. kino rosental heiden, 19:15 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 13:30 Uhr ThEATEr Die opernprobe. musikalische komödie. Trotte Pfyn, 16 Uhr eine nacht in Venedig. ope­ rette von Johann Strauss. Theater St.Gallen, 17 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN ante timmermans. Führung. kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr fredis Welt. vernissage. oxyd kunsträume Winterthur, 12 Uhr hans krüsi. Führung. museum für lebensgeschichten Speicher, 11 Uhr Junge Grafik Rapperswil. Füh­ rung. Alte Fabrik kulturzentrum rapperswil, 14 Uhr Junge menschen. Führung. Foto­ museum Winterthur, 11:30 Uhr matheliebe. Führung. liechten­ steinisches landesmuseum vaduz, 11 Uhr vorTrAG anarchietage in Winterthur. Grenzen, rassismus, migration. Alte kaserne Winterthur, 12 Uhr Vom alet bis zum Zander. Fi­ sche in der Schweiz. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr kINdEr anne liebt philipp. liebeleien findet sie albern … kino rosental heiden, 15 Uhr familienführung. verding­ kinder reden. völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr michel in der suppenschüssel. kinderfilmklassiker nach Astrid lindgren. kinok St.Gallen, 15:30 Uhr dIvErSES kunst kaffee kuchen. mit Ate­ lier­Gespräch. museum im lager­ haus St.Gallen, 15 Uhr

MO 11.02 koNzErT monday night music. Gumbo, marina lachauer. restaurant Park Flawil, 20 Uhr oldseed. die ultimative Gänse­ hautfabrik aus kanada. Portier Win­ terthur, 20 Uhr FIlm blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er Jahre. kinok St.Gallen, 18:15 Uhr seven psychopaths. Eine durch­ geknallte schwarze komödie. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr stranger than paradise. der kultfilm von Jim Jarmusch. kino rex St.Gallen, 20 Uhr ThEATEr Die nervensäge. komödie von Francis veber. kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Gubcompany. Über den Stress heutiger Teens. Theaterhaus Thur­ gau Weinfelden, 10:15 Uhr

kAbArETT fleischeslust – Gabi fleisch. ko­ misch, frech, schlagfertig, lebendig. bühne marbach, 20:15 Uhr frischlingsparade. Newcomer­ abend moderiert von marco Fritsche. casinotheater Winterthur, 20 Uhr lITErATUr ein amerikanisches Doppelduell. karl may lebt auf in Wort und musik. regionalbibliothek Wein­ felden, 20 Uhr dIvErSES podium zur Revision des Raumplanuungs-Gesetzes. cvP Stadt St.Gallen und bundesrä­ tin doris leuthard. regierungsge­ bäude St.Gallen, 19 Uhr

DI

12.02

koNzErT Julie Doiron. loFi­Indiefolk aus kanada. Grabenhalle St.Gallen, 21:15 Uhr clUbbING/PArTy DJ sir oliver peter. Exciting Popskur Sounds for the Pleasure People. kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FIlm pomerol, herzog & de meuron. Witziger Einblick in ein Weingut. kinok St.Gallen, 20 Uhr shivers (the parasite murders). Film von david cronenberg. kino loge Winterthur, 20:30 Uhr the sessions. Wenn Worte berüh­ ren, drama. kino rosental heiden, 20:15 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 18 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN anthony mc call. two Double Works. Führung. lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr lITErATUr Das kalb vor der Gotthardpost. Ein Abend mit Peter von matt. konvikthalle Frauenfeld, 19 Uhr Ganz oben – buchvernissage. die Autorin Andrea Gerster stellt ih­ ren neuen roman vor. kulturforum Amriswil, 19 Uhr im ledig house. Florian vetsch liest aus seinem amerikanischen Ta­ gebuch. Aula Altbau kantonsschule St.Gallen 19:30 Uhr vorTrAG treff für jedermann. Wir bleiben immer Tochter und Sohn unserer El­ tern. Turnsaal mattwil, 20 Uhr kINdEr französische erzählstunde. Ab 2 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr

MI

13.02

koNzErT Jazz stickerei. Jonas knecht and Friends. Stickerei St.Gallen, 20 Uhr korpiklaani. metal aus Finnland. conrad Sohm dornbirn, 21 Uhr

maria minerva. Popsternchen aus Tallinn. Palace St.Gallen, 21 Uhr sonar. konzert auf Grundlage der pythagoräischen mathematik. landesmuseum vaduz, 18 Uhr FIlm a separation. diagnose vom le­ ben im heutigen Iran. kino rosental heiden, 20:15 Uhr beasts of the southern Wild. Ein wahres biest von einem Film, archaisch und stürmisch. kinok St.Gallen, 18:30 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 15:30 Uhr todtraurig. Filmreihe über psy­ chische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr Z. Politthriller mit yves montand und Irene Papas. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATEr Der besuch der alten Dame. dürrenmatts tragische komödie. Stadttheater konstanz, 15 Uhr Die toten tiere. Uraufführung des Stücks von Eva rottmann. Stadt­ theater konstanz, 20 Uhr la traviata. oper von Giuseppe verdi. Theater am kornmarkt bre­ genz, 19:30 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches dokument. lokremise St.Gallen, 20 Uhr kAbArETT Divertimento – Gate 10. Absurde Situationen. SAl Schaan, 20 Uhr leo Wundergut & Jetset-singers. how to kill a Piano. casino­ theater Winterthur, 20 Uhr manuel stahlberger. mit seinem aktuellen Programm «Innerorts». kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN andreas seibert, huai he – alles im fluss. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr aschermittwoch, st sade es liens. Führung. Point Jaune muse­ um St.Gallen, 19 Uhr heimspiel 2012. Führung. kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr vorTrAG bis zum letzten fisch. zur Situ­ ation in den Weltmeeren. Naturmu­ seum St.Gallen, 19 Uhr mekong. Eine rollstuhlreise von vietnam nach Tibet. Stadtsaal Wil, 19:30 Uhr kINdEr freunde. Nach den kinderbüchern von helme heine. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Geschichtenzeit. Geschichten erleben in mundart. Freihand­ bibliothek St.Gallen, 14:15 und 15 Uhr märchen im museum. die schwarzen brüder. völkerkundemu­ seum St.Gallen, 14 Uhr

Jazz Jam session. max Stadtfeld Trio. k9 konstanz, 20:30 Uhr moop mama. Urban brass in con­ cert. TabTab Schaffhausen, 21 Uhr suisse Diagonales Jazz. holun­ derblüten und harmonie Greber. haberhaus Schaffhausen, 20 Uhr tom liva. Einer der angesehensten liedermacher deutschlands. Albani music club Winterthur, 20 Uhr clUbbING/PArTy DJ shoudelistix. low class con­ spiracy. kraftfeld Winterthur, 20 Uhr folk klub. Nordische Singer Song­ writer Party. oya St.Gallen, 20 Uhr hallenbeiz. PingPong und Sounds vom Plattenteller. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr FIlm Das bessere leben ist anderswo. drei menschen, die ihr leben ändern wollen. kinok St.Gallen, 19 Uhr Die siebte kammer. die Jüdin Edith Stein. kloster der redemptori­ stinnen lauterach, 19:30 Uhr Die Wand. Starke verfilmung von marlen haushofers berühmtem roman. kinok St.Gallen, 17 Uhr home Video. Filmreihe über psy­ chische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 21 Uhr ThEATEr Glauser Quintett. knarrende Schuhe. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr kAbArETT Divertimento – Gate 10. Absur­ de Situationen. SAl Schaan, 20 Uhr leo Wundergut & Jetset-singers. how to kill a Piano. casino­ theater Winterthur, 20 Uhr manuel stahlberger. mit seinem aktuellen Programm «Innerorts». kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Varieté bar. Philosophieren, ka­ pitulieren, brillieren. varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr TANz shadowland. Schatten­Tanz­Per­ formance. Festspielhaus bregenz bregenz, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN Viecher. Führung. Textilmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr lITErATUr literatur am Donnerstag. musikalische lesung. bodman lite­ raturhaus Gottlieben, 20 Uhr vorTrAG Vortrag. heim­ und Pflegefinan­ zierung. Evang. kirchgemeindehaus romanshorn, 14 Uhr dIvErSES molton festival. 10 Jahres Jubiläum. Theater am Gleis Winter­ thur, 20 Uhr

DO 14.02 FR koNzErT his Dog bingo & Reza Dinally. zum 10­Jahres­Jubiläum. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr

15.02

koNzErT beflügelter freitag. Saxtalk mit Saxofon­Quartett. Apérolokal Wein berneck

54 SAITEN 02.13


15.–16.02.

die feier des augenblicks

kalender

uwe Kropinski: Guitar Percussion

der autor said im Kultbau

schoeck und Honegger in Winterthur

schweizer musikjuwelen

«stranieri» in buchs

Ein Wiedersehen mit dem phänomenalen berliner Gitarristen bringt das Solokonzert in der Alten kirche romanshorn. Nicht nur die verbindung mit perkussiven Elementen macht Uwe kropinskis Spiel einzigartig. Sei­ ne Improvisationsweise, die immer wieder überraschende haken schlägt und die Erwar­ tungen des hörers listig unterläuft, feiert den Augenblick auf unnachahmliche Art. Uwe kropinski wurde dieses Jahr sechzig. Er fei­ ert dieses Jubiläum mit einer Solo­cd mit taufrischem repertoire an orten, die er in besonders guter Erinnerung hat.

SAId (geboren 1947 in Teheran, seit 1965 in münchen lebend) ist ein engagierter zeit­ genosse, der die Politik in Westeuropa ge­ nauso wach und kritisch mitverfolgt wie die Umwälzungen in seinem herkunftsland Iran, dem ehemaligen Persien. der Autor von Es­ says, Gedichten, Erzählungen und hörspie­ len ist ein kenner des Islams, ein kritiker jeglicher Form von Fundamentalismus, ein Freidenker und ein leidenschaftlicher lieb­ haber poetischer Schönheit. SAId wird im kult­bau lesen und für ein Gespräch zur verfügung stehen.

zwei künstlerisch hochkarätige Juwelen für Streichorchester aus der Schweiz: leicht­ gewichtig und verspielt die Serenade von Schoeck, düster und manchmal fast depressiv die zweite Sinfonie von honegger. Als gros­ sen kontrast dazu spielt das musikkollegium Winterthur unter Alexander rahbari (bild) Tschaikowskys «Pathétique»: ein sinfonisches Schwergewicht voll von «impulsiver leiden­ schaft, Tatendrang, liebe, Enttäuschungen, dahinsterben», so der komponist, der nur neun Tage nach der Uraufführung starb.

In einem kellerraum, in einer der grossen Städte Europas, leben sie, Flüchtlinge aus verschiedenen ländern, die Stranieri, ohne bleibeberechtigung und dokumente. Sie haben eine grosse reise auf sich genommen und für den Traum vom Wunderland Europa die Ersparnisse eines ganzen lebens investiert. Sie sind gekommen, um Arbeit zu finden, Würde und Freiheit… das bewegende Stück zeigt das leben der Stranieri während der dauer eines Tages und einer Nacht – mit Tanz, Akrobatik, Wort, musik und Poesie.

sonntag, 17. februar, 17 uhr, alte kirche romanshorn. mehr Infos: www.klangreich.ch

dienstag, 19. februar, 20 uhr, kult-bau st.gallen. www.kultbau.ch

mittwoch, 20. februar, 19.30 uhr, donnerstag, 21. februar, 19.30 uhr, stadthaus winterthur. mehr Infos: www.musikkollegium.ch

freitag, 22. februar, 20 uhr, fabriggli buchs. mehr Infos: www.fabriggli.ch

benjamin. Sänger und Song­ schreiber von den Färöer­Inseln. oya St.Gallen, 21 Uhr brass looping tour. mit Generell 5. Evang. kirche horn, 20 Uhr Devinition of sound. Soul Singer Songwriter Jazz. kultur Punkt Fla­ wil, 20 Uhr Drumlin. Traditioneller Folk. restaurant Frohsinn Weinfelden, 20:30 Uhr fiona Daniel. mutige und fantas­ tische Songkonstruktionen. Spielbo­ den dornbirn, 21 Uhr friska Viljor. Traurige Texte mit fröhlichen melodien. Grabenhalle St.Gallen, 21:15 Uhr funkydelic & kool kut luke. hip hop, Experimental. kaff Frau­ enfeld, 20 Uhr hierophant. Patsy o’hara, hoax, hysterese. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr knightrider soundsystem. It’s my life, 80er und 90er. TabTab Schaffhausen, 22 Uhr milonga. Tanznacht. Tango Alma­ cén St.Gallen, 21 Uhr min king. vom bluemeweg direkt ins herz. Theater am Gleis Winter­ thur, 20:15 Uhr Romobil. Appenzell meets balkan. kulturtreff rotfarb Uznach, 20:30 Uhr Royal Republic. die tanzbarste rockformation der Neuzeit. club conrad Sohm dornbirn, 21 Uhr saadet und nils Wogram. Fol­ klore mit zeitgenössischen Einflüs­ sen. kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr sean price. Sean Price mag dich nicht. kulturbahnhof Gare de lion Wil, 22 Uhr urban space Quartett. Jazzkonzert. Nudel 26 Schaffhausen, 20:30 Uhr clUbbING/PArTy Duell der plattenleger. Fogel vs. la cyma. kraftfeld Winterthur, 21 Uhr soul Gallen. rarer Funk, Afrobeat, latin und Soul. Palace St.Gallen, 22 Uhr

das niemandsland ist unseres

FIlm 1+1=100 oder die schule des lebens. der Enthusiasmus von volksschülern beim lernen. Spielbo­ den dornbirn, 20:30 Uhr angels’ share. Ungewohnt leicht­ füssige komödie von ken loach. ki­ no rosental heiden, 20:15 Uhr etat de siège. Politthriller über so­ ziale missstände in lateinamerika. kinok St.Gallen, 19 Uhr la tête en friche. humor und le­ bensfreude mit Gérard depardieu. Takino Schaan, 14:30 Uhr seven psychopaths. Eine durch­ geknallte schwarze komödie. kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 17 Uhr ThEATEr ich, treu, suche. Eine komödie von Eveline ketterer. Theater an der Grenze kreuzlingen, 20 Uhr la traviata. oper von Giuseppe verdi. Theater am kornmarkt bre­ genz, 19:30 Uhr lüüge, tod und tüüfel. komö­ die. Gemeindezentrum mörschwil mörschwil, 20 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches doku­ ment. lokremise St.Gallen, 14 Uhr kAbArETT albi – Wir sind Zauberfuzzis. Eine bühnenzauber varieté Show. Theater am kirchplatz Schaan, 20 Uhr alex porter: tranceporter. The­ aterzauberei. kammgarn Schaffhau­ sen, 20:30 Uhr alois & elsbeth Gscheidle. dr Nächschte bidde. k9 konstanz, 20 Uhr basler schnitzelbängg. basler Fasnacht in Winterthur. casinothea­ ter Winterthur, 19 Uhr leo Wundergut & Jetset-singers. how to kill a Piano. casino­ theater Winterthur, 20 Uhr

manuel stahlberger. mit seinem aktuellen Programm «Innerorts». kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr philipp scharri. der klügere gibt Nachhilfe. kultur i de Aula Gold­ ach, 20 Uhr TANz shadowland. Schatten­Tanz­Per­ formance. Festspielhaus bregenz bregenz, 20 Uhr kINdEr burg. Familienstück, ab 7 Jahren. haberhaus kulturklub Schaffhau­ sen, 19 Uhr dIvErSES 5 Rhythmen tanzen. mit bea­ trice Fischer. bühne am Gleis in der kultur Werkstatt Wil, 20 Uhr einführung in die Welt des single malt. Whisky degustation. kino rosental heiden, 19 Uhr fasnachtsabend. motto baustelle. rabbar Trogen, 20 Uhr molton festival. 10­Jahres­Jubiläum. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr

SA

16.02

koNzErT apollo brown & Guilty simpson. Einer der aktuell meist be­ achteten rap­Produzenten. Palace St.Gallen, 22 Uhr baby Jail. die Tubelrock legen­ den. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr blues max: light. Songs, Sto­ ries, comedy. Eisenwerk Frauen­ feld, 21 Uhr brendan adams. capetownsound mit einer Portion brasilien. Spielbo­ den dornbirn, 21 Uhr captain capa. Electro Pop aus Thüringen. kulturladen konstanz, 20:30 Uhr colors of sound. musikalische reise in verschiedene länder. Schloss dottenwil Wittenbach, 20 Uhr

55 SAITEN 02.13

bewegungsstück zum thema Migration

edison lane. Songperlen. löwen­ arena Sommeri, 20:30 Uhr electro swing night. mit kli­ schée und Egokind. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr fillet of soul. Soul music haute cuisine. kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Guggenkonzert altstadtdudlete. Schräge Töne und heisse rhythmen. casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr heinz de specht. hintersinnige lieder. chössi Theater lichtensteig, 20:15 Uhr Jamsession. highlight für musiker und musikliebhaber. kultur Punkt Flawil, 20 Uhr lenzin, lenzin, streule, hammerl. liberement, raus aus Allem. diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr mamma mia chorprojekt. Ab­ bA­lieder vom Frauenchor Amli­ kon. Pentorama Amriswil, 20 Uhr paul haaf & the horns. Alphör­ ner, hackbrett und drums. kunst­ haus Glarus, 21 Uhr philipp fankhauser. blueskonzert kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr plüsch. mundart aus dem berner oberland. kulturtreff rotfarb Uz­ nach, 20:30 Uhr salut salon. bühnenjubiläum der Teufelsgeigerinnen aus hamburg. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr schaffhauser meisterkonzerte: Grigory sokolov. Werke von rameau und mozart. kirche St.Johann Schaffhausen, 19:30 Uhr shirley Grimes. zurück zu ih­ ren Wurzeln. Theater am Gleis Win­ terthur, 20:15 Uhr sky’s the limit. Urban, beats, rap, Trap. TabTab Schaffhausen, 22 Uhr slainte irischer abend. musik, die die Füsse nicht ruhen lässt. hotel linde heiden, 20:15 Uhr stereo mc’s vs bam. Einer der erfolgreichsten europäischen dance Acts. Gare de lion Wil, 22 Uhr swiss Diagonales Jazz. kimm Trio und Simon Spiess Trio. Splü­ geneck St.Gallen, 21 Uhr

the Raveonettes. duo aus däne­ mark. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr clUbbING/PArTy schwoof.ch. let your soul fly. la­ gerhaus St.Gallen, 21 Uhr FIlm blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er Jahre. kinok St.Gallen, 17 Uhr hiver nomade. carole und Pas­ cal treiben eine Schafherde durch die winterliche Schweiz. kinok St.Gallen, 13 Uhr life of pi. Schiffbruch mit einem bengalischen Tiger. kino rosental heiden, 20:15 Uhr pomerol, herzog & de meuron. Witziger Einblick in ein Weingut. kinok St.Gallen, 15:30 Uhr post tenebras lux. der neues­ te Film des mexikanischen Wun­ derknaben carlos reygadas. kinok St.Gallen, 21:30 Uhr schwerelos. dokumentarfilm über die Geisterlehre. kino rosental hei­ den, 17:15 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 19:30 Uhr ThEATEr antoinette. Eine musikalisch the­ atralische ziegenbiographie. kultur Werkstatt Wil, 20 Uhr Die nervensäge. komödie von Francis veber. kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr ich, treu, suche. Eine komödie von Eveline ketterer. Theater an der Grenze kreuzlingen, 20 Uhr lüüge, tod und tüüfel. komö­ die. Gemeindezentrum mörschwil mörschwil, 20 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches doku­ ment. lokremise St.Gallen, 20 Uhr salut salon. bühnenjubiläum der Teufelsgeigerinnen aus hamburg. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr



kAbArETT Divertimento: Gate 10. komö­ diantische Überflieger. Stadtsaal Wil, 20 Uhr manuel stahlberger. mit seinem aktuellen Programm «Innerorts». kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr philipp scharri. der klügere gibt Nachhilfe. kultur i de Aula Gold­ ach, 20 Uhr TANz shadowland. Schatten­Tanz­Per­ formance. Festspielhaus bregenz bregenz, 15 und 20 Uhr tanzschule Wave. Wo nur das Er­ lebnis Gesetz ist, dort beginnt der Tanz. Tonhalle Wil, 19 Uhr mUSIcAl heidi. das musical nach Johan­ na Spyri. kath. kirchgemeindehaus Titthof chur, 14 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN orlando Ribar, Ruth bischofberger. vernissage. Schloss dotten­ wil Wittenbach, 20 Uhr kINdEr burg. Familienstück, ab 7 Jahren. haberhaus Schaffhausen, 17 Uhr Der Wassermann vom säntis. Eine Geschichte aus dem Appen­ zellerland. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Die kleine Raupe nimmersatt. Nach Eric carles berühmtem bilder­ buch. Spielboden dornbirn, 15 Uhr englische erzählstunde. Ab 3 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr fährbetrieb. rotkäppchen. Eisen­ werk Frauenfeld, 15 Uhr kinder kunst labor. Erfah­ rungen sammeln. Alte Fabrik rap­ perswil, 14 Uhr kinderclub. Alte Spiele entdecken. völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr dIvErSES kathedrale erleben. Auf den Spuren der St.Galler heiligen, Füh­ rung: barbara Walser. kathedrale St.Gallen, 10:30 Uhr kunstaustellung. Ehemalige Schülerinnen und Schüler des vor­ kurses St.Gallen. Flon St.Gallen, 16 Uhr molton festival. 10­Jahres­Jubi­ läum. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr

SO

17.02

koNzErT echo vom Rietbärg. restaurant Sitz Schwellbrunn, 13:30 Uhr Jahreskonzert Gossau Gospel choir. Einblick in die facetten­ reiche Gospelmusik. Evang. kirche haldenbüel Gossau, 17 Uhr kropinskis Guitar percussion. Gitarrist aus berlin. Alte kirche ro­ manshorn, 17 Uhr mamma mia chorprojekt. Ab­ bA­lieder. Pentorama Amriswil, 14 Uhr marius & die Jagdkapelle. Plat­ tentaufe. Palace St.Gallen, 15 Uhr session Room. Anstatt zu hause Guitar hero spielen, selber musizie­ ren. kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

Werben Sie im SAITEN Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung

16.–20.02. tiltanic. Theatersport. kellerbüh­ ne St.Gallen, 20 Uhr

liebe in der Verbannung

auf abenteuerreise

lichtraum - von klassik bis Jazz

theater-solo-abend mit nikola Weisse

«ehrlich gheit» mit nils althaus

béatrice rogger mit Peter Waters

Eine wahre Geschichte, verfasst von Tatjana A. kouzminskaja und herausgegeben von leo Tolstoi: Als Siebzehnjährige wird Anissija zur heirat mit dem unliebsamen und unat­ traktiven danilo gedrängt und die boshafte Schwiegermutter macht ihr das leben zur hölle. doch nach und nach entwickelt sich ein tiefes Gefühl zwischen ihr und danilo. diese liebe hält auch der grössten belastung stand – als ihr mann auf die schiefe bahn ge­ rät, folgt ihm Anissija mit den noch lebenden kindern in die verbannung. Nikola Weisse spielt «Anissijas Geschichte».

Nils Althaus steht für die grössten Schweizer regisseure vor der kamera, zuletzt für den oscarpreisträger Xavier koller als «dällen­ bach kari». doch hinter dem Filmstar steckt auch ein scharfsinniger Autor und liederma­ cher, der mit seinen Auftritten auf den klein­ kunstbühnen für staunende Augen sorgt. Jetzt kommt sein drittes Soloprogramm: «Ehrlich gheit». damit sprengt Nils Althaus die Genres und nimmt uns mit auf eine atemberaubende reise durch seinen sprühenden Geist. Figuren werden zu liedern, lieder zu Szenen und al­ les verwebt sich zu einer einzigen Geschichte. bis es aufhört. Und wie.

klangwelten zulassen, räume erfahren, licht versprühen – das umschreibt die akustische mission des duos béatrice rogger und Peter Waters. die renommierten Tonkünstler ver­ schreiben sich in ihren konzertengagements, Formationen, Projekten und solistischen darbietungen der hingabe zur Authenti­ zität im Spiel. Im Spannungsfeld zwischen Improvisation und Werktreue sind so für das Thema «lichtraum» schwebende Interpreta­ tionen für Querflöte und Piano von bach, chopin, Frank martin und Gabriel Fauré entstanden.

samstag 23. februar 20.15 uhr, chössi theater lichtensteig. mehr Infos: www.choessi.ch

Vokalensemble corund. Werke von Tomas luis de victoria. kloster Fischingen, 16 Uhr FIlm amen. die unrühmliche rolle des Papstes während der Nazizeit. kinok St.Gallen, 20 Uhr angels’ share. Ungewohnt leicht­ füssige komödie von ken loach. kino rosental heiden, 19:15 Uhr blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20­er Jahre. kinok St.Gallen, 13:15 Uhr Das bessere leben ist anderswo. drei menschen, die ihr leben ändern möchten. kinok St.Gallen, 18 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neustes meisterwerk. kinok St.Gallen, 11 Uhr michel in der suppenschüssel. kinderfilmklassiker nach Astrid lindgren. kinok St.Gallen, 15:30 Uhr takva. drama über Gewissenskon­ flikte eines frommen muslims. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr ThEATEr la finta giardiniera. oper von W.A. mozart. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr la traviata. oper von Giuseppe verdi. Theater am kornmarkt bre­ genz, 16 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches dokument. lokremise St.Gallen, 17 Uhr kAbArETT tmbh – Die show. die Spassga­ ranten spielen auf kommando Un­ vergessliches. k9 konstanz, 20 Uhr TANz shadowland. Schatten­Tanz­Per­ formance. Festspielhaus bregenz bregenz, 15 und 20 Uhr tanzschule Wave. Wo nur das Er­ lebnis Gesetz ist, dort beginnt der Tanz. Tonhalle Wil, 15 Uhr

samstag, 23. februar, 20.15 uhr, altes kino mels. mehr Infos: www.alteskino.ch

kUNST/AUSSTEllUNGEN andreas seibert, huai he – alles im fluss. Führung. Fotomu­ seum Winterthur, 11:30 Uhr christiane hoefert. Führung. kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr Das Geheimnis des appenzellers. Führung. volkskunde museum Stein, 11 Uhr Junge Grafik Rapperswil. Führung. Alte Fabrik rapperswil, 14 Uhr stéphane schweizer. Füh­ rung. Galerie vor der klostermauer St.Gallen, 10 Uhr lITErATUr honoré de balzac. monster­ lesung. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 10 Uhr maurice chappaz – Dichter und Visionär. mit charles linsmayer und regula Imboden. bodman literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr vorTrAG matinée: moses – Die 10 Gebote.musical von michael kunze und dieter Falk. Theater St.Gallen, 11 Uhr sonntagsmatinée. Fremdplatzie­ rungen heute. völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr

samstag, 23. februar, 20 uhr, tonhalle st.gallen. sonntag, 24. februar, 17 uhr, aula gringel appenzell.

MO 18.02 koNzErT monday night music. Q­tett. restaurant Park Flawil, 20 Uhr FIlm post tenebras lux. der neueste Film des mexikanischen Wunder­ knaben carlos reygadas. kinok St.Gallen, 18 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATEr Die schmutzigen hände. Schau­ spiel von Jean Paul Sartre. Stadtthea­ ter Schaffhausen, 19:30 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück. lokremise St.Gallen, 10 und 14 Uhr vorTrAG heuschrecken im kanton schaffhausen. vortrag von mi­ chael Widmer. bbz Schaffhausen, 18:30 Uhr island. multivisions­Show. Evang. kirchgemeindehaus St.mangen St.Gallen, 19:30 Uhr Vhs-Vortrag. Agrarzyklus. bbz Weinfelden, 20 Uhr dIvErSES kurs am montag. zwischen mit­ leid und Ärger. klubschule migros St.Gallen, 19:30 Uhr

kINdEr albi – Wir sind Zauberfuzzis. der mann, der liechtenstein verzau­ bert. Theater am kirchplatz Scha­ an, 19 Uhr burg. Ein Familienstück, ab 7 Jahren. haberhaus Schaffhausen, 11 Uhr Der Wassermann vom säntis. Eine Geschichte aus dem Appen­ zellerland. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr

koNzErT tellerrasseln. hip hop. kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

dIvErSES kunstaustellung. Schülerinnen und Schüler des vorkurses St.Gallen. Flon St.Gallen, 11 Uhr

FIlm a history of Violence. Film von david cronenberg. kino loge Win­ terthur, 20:30 Uhr

57 SAITEN 02.13

kalender

DI

19.02

abessinienflug. Walter mittelhol­ zer überbrachte dem äthiopischen könig haile Selassie eine Fokker. ki­ nok St.Gallen, 18:45 Uhr Der tango der Rashevkis. Aus­ einandersetzung mit vorurteilen, religion, Tradition und liebe. Spiel­ boden dornbirn, 19:30 Uhr music box. Atemraubender Thril­ ler über die SS­vergangenheit eines vaters. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr pomerol, herzog & de meuron. Witziger Einblick in ein Weingut. kinok St.Gallen, 17:30 Uhr schwerelos. dokumentarfilm über die Geisterlehre. kino rosental hei­ den, 20:15 Uhr ThEATEr Die schmutzigen hände. Schau­ spiel von Jean Paul Sartre. Stadtthea­ ter Schaffhausen, 19:30 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches doku­ ment. lokremise St.Gallen, 10 und 14 Uhr kAbArETT Rob spence. das kängumuh sprengt comedygrenzen. casinothe­ ater Winterthur, 20 Uhr lITErATUr Das niemandsland ist unseres. dichter SAId liest Gedichte und Prosa. kultbau St.Gallen, 20 Uhr vorTrAG aus der Werkstatt einer kuratorin. mit Fabienne Eggelhöfer. lyceumclub St.Gallen, 15 Uhr

MI

20.02

koNzErT furasoul. Funk ragga Soul. kul­ turladen konstanz, 20:30 Uhr Jazz am mittwoch. Flying con­ trary Fellows. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr



20.–23.02. ich sing für die Verrückten. Texte und lieder von hanns dieter hüsch. b Post bar St.Gallen, 20 Uhr schweizer musikjuwelen. Werke von Schoeck und honegger. Stadt­ haus Winterthur, 19:30 Uhr FIlm 18. filmtage nord/süd Global21. Für bildungsarbeit ausgewählte und empfohlene Filme. PhS des kanton St.Gallen, 17:30 Uhr blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er Jahre. kinok St.Gallen, 15:30 Uhr Das bessere leben ist anderswo. drei menschen, die ihr leben ändern möchten. kinok St.Gallen, 18:30 Uhr Jagten. vinterbergs neustes meister­ werk. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr utopia blues. Filmreihe über psy­ chische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr ThEATEr king kong. Eine Parabel über die verdrängung von mythen. Theater am kirchplatz Schaan, 20 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches doku­ ment. lokremise St.Gallen, 10 Uhr kAbArETT blues max. Es werde light, sprach max. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Duo Divertimento. mit dem ak­ tuellen Progamm Gate 10. Stadtthea­ ter Schaffhausen, 20 Uhr simon enzler: Vestolis. casino­ theater Winterthur, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN andreas seibert, huai he – alles im fluss. Führung. Fotomuse­ um Winterthur, 18:30 Uhr anna-maria bauer. Führung. kunsthalle Wil, 19 Uhr Gueules, l’amour absolu, deliquium. Führung. Point Jaune mu­ seum St.Gallen, 19 Uhr hans breinlinger. Führung. Wes­ senberg Galerie konstanz, 15 Uhr matheliebe. Führung. landes­ museum vaduz, 18 Uhr treten sie ein! treten sie aus! Führung. Jüdisches museum ho­ henems, 18 Uhr lITErATUr texte und textilien. kleidung und mode in der deutschsprachigen literatur. Textilmuseum St.Gallen, 18:15 Uhr vorTrAG island. multivisions­Show. Stadtsaal Wil, 19:30 Uhr nordamerika-abend. Film und Präsentation. völkerkundemuseum St.Gallen, 19 Uhr seniorenakademie berlingen. Wirtschaftsmacht und demokratie. kronenhof berlingen, 14.15 Uhr kINdEr ante timmermans. ante post ante. kinder kunst club. kunst­ museum St.Gallen, 14 Uhr atelier kinder kunst. Wie kann man menschen darstellen. museum im lagerhaus St.Gallen, 14:30 Uhr auf zum fischen im museum. kindernachmittag. Naturmuseum St.Gallen, 14 Uhr Der Wassermann vom säntis. Eine Geschichte aus dem Appen­ zellerland. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr

Die larocchias. Irmelas Quadrat­ latschen, Puppentheater. kultur i de Aula Goldach, 14:30 Uhr mitmachtheater. Workshop für kinder. Eisenwerk Frauenfeld, 14 Uhr ungarische erzählstunde. me­ seora gyerekeknek, ab 3 Jahren. Frei­ handbibliothek St.Gallen, 15 Uhr

DO 21.02 koNzErT schweizer musikjuwelen. Werke von Schoeck und honegger. Stadt­ haus Winterthur, 19:30 Uhr the calling sirens. blues, rock, Soul aus zürich. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr the Drops. die aufregenden New­ comer aus basel. Albani Winterthur, 21 Uhr clUbbING/PArTy DJ napoleon. digital maximalism. kraftfeld Winterthur, 20 Uhr nachtbar. Nordische musikland­ schaften. Palace St.Gallen, 20 Uhr FIlm 77 tage sind nicht genug. Eine Sommergeschichte aus dem Jahr von Fukushima. kaff Frauenfeld, 20 Uhr ein tick anders. Filmreihe über psychische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr kurz & knapp. Animationsfilme. TabTab Schaffhausen, 20 Uhr Vergiss mein nicht. zärtlich, humorvoll, optimistisch. kinok St.Gallen, 18 Uhr Verliebte feinde. die Geschich­ te zweier aussergewöhnlicher men­ schen. kinok St.Gallen, 20 Uhr ThEATEr ich, treu, suche. Eine humorvolle Satire. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr king kong. Eine Parabel über die verdrängung von mythen. Theater am kirchplatz Schaan, 20 Uhr la traviata. oper von Giuseppe verdi. Theater am kornmarkt bre­ genz, 20 Uhr kAbArETT blues max. Es werde light, sprach max. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Duo Divertimento. mit dem ak­ tuellen Progamm Gate 10. Stadtthea­ ter Schaffhausen, 20 Uhr karim slama: Welsch ein slamassel. beobachtungen des alltäglichen lebens und Schei­ terns. Gemeindezentrum Aadorf, 20:15 Uhr sebastian nitsch. Unsterblich­ keitsbatzen. casinotheater Win­ terthur, 20 Uhr Varieté bar. Philosophieren, ka­ pitulieren, brillieren. varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN materialarchiv: aus nächster nähe. Führung Gewerbemuseum Winterthur, 18:30 Uhr lITErATUr frühschicht. lesung mit manfred heinrich. Alte kaserne Winterthur, 06:30 Uhr nora Zukker. Szenen rund um Paula. Alte Fabrik kulturzentrum rapperswil, 20 Uhr

vorTrAG nahida Remy – nahida Ruth lazarus. Eine ungewöhnliche kon­ version zum Judentum. Jüdisches museum hohenems, 19:30 Uhr kINdEr Geschichtenzeit. Geschichten er­ leben in mundart. Freihandbiblio­ thek St.Gallen, 14:15 und 15 Uhr dIvErSES music-hall. Talk mit roland Gros­ senbacher. kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

FR

22.02

koNzErT acid pauli. hiphopbeat, house­ stampfers oder Tango. Palace St.Gallen, 22 Uhr beflügelter freitag. dudli und hensch. Piano, Sax, Gesang. Apéro­ lokal Wein berneck benni bilgeri & mel Gaynor Group. Jazzkonzert. Jazzclub ror­ schach rorschach, 21 Uhr Gitarrenduo auf einer Zeitreise. klassisches konzert. café out of bounds kreuzlingen, 20 Uhr kappeler/Zumthor. Jazzkonzert. Nudel 26 Schaffhausen, 20:30 Uhr lindsay furgeson. Songwrite­ rin mit herz. kultur Punkt Flawil, 20 Uhr marc Ribot & ceramic Dog. der geniale Gitarrist und seine schrä­ ge rhythmSection. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr mo. Pop, hip hop, Elektro und Soul liveset aus dänemark. oya St.Gallen, 22 Uhr milonga. Tanznacht. Tango Alma­ cén St.Gallen, 21 Uhr music session. S'Trio. hotel mo­ zart rorschach, 19 Uhr sascha braemer. Electro, deep­ house. kugl St.Gallen, 21 Uhr smith & smart. hip hop. kaff Frauenfeld, 20 Uhr the hero brothers. Shrubbers Abend. kraftfeld Winterthur, 22 Uhr trio anderscht. das andere hack­ brett. kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr tue Rechnung, Donnerwort. kantate bWv 168, reflexion: mar­ tin Janssen. kirche Trogen, 19 Uhr clUbbING/PArTy ballnacht. PingPong, beerPong, Tschüttele. kammgarn Schaffhau­ sen, 20 Uhr crime time. mit Fat Ugly bitch, roadsbeaf, Saxadelic, v3nom, lunetic. kulturladen konstanz, 22 Uhr Dance free freudentanz. lau­ schen und tanzen. Alte kaserne Winterthur, 19 Uhr fünferrocken. Abtanzen zu allem was tanzbar ist, ausser Techno. Schlösslekeller vaduz, 19 Uhr pink mardi Gras. karneval aus New orleans. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr thirtylicious. Tanzen ab 30 mit dJ Phil & dk marc. Salzhaus Win­ terthur, 21:30 Uhr FIlm Die höhle der vergessenen träume. doku von Werner her­ zog. kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr

59 SAITEN 02.13

Die kunst sich die schuhe zu binden. Freche Feelgoodkomödie. kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Die toten beginnen zu laufen. Filmbar. rabbar Trogen, 20 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 22:15 Uhr todtraurig. Filmreihe über psy­ chische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr Verliebte feinde. die Geschich­ te zweier aussergewöhnlicher men­ schen. kinok St.Gallen, 17:30 Uhr ThEATEr an einspänner bittschen. lieder, Geschichten aus der Welt des Wiener kaffeehauses. Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Der koch, das Gift, die lust und der hunger. Geschichten und musik rund ums Essen. 3Eidgenos­ sen Appenzell, 20 Uhr ich, treu, suche. Eine humorvolle Satire. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr stranieri. bewegungstheaterstück zum Thema Immigration. Fabriggli buchs, 20 Uhr Volker Ranisch – felix krull, hochstapler. literarisches kam­ merspiel. haberhaus Schaffhausen, 20:30 Uhr kAbArETT blues max. Es werde light, sprach max. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr karim slama. Welsch ein Slamas­ sel. Theater an der Grenze kreuzlin­ gen, 20 Uhr monaco bagage. Erfrischendes, freches musikkabarett. kultur im bä­ ren häggenschwil, 20 Uhr patrick salmen: euphorie. Staubtrockener humor. casinothea­ ter Winterthur, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN anthony mc call. two Double Works. Führung. lokremise St.Gallen, 12:30 Uhr lITErATUr schonzeit von Reto Zeller. lieder und Geschichtenabend. kaf­ feehaus St.Gallen, 20 Uhr

SA

23.02

koNzErT 7. nordklang festival. Acts aus Norwegen, Schweden, däne­ mark, Island und Finnland. Graben­ halle und kellerbühne St.Gallen, 20:00 Uhr amine & hamza. Einladung zu Träumen auf oud und kanun. Gast­ haus rössli mogelsberg, 20:15 Uhr bluesonix. blues, Swing, rock. kulturlokal Pontem – kultur am via­ dukt herisau, 21 Uhr chick peace. rock, blues und Funkmischung aus St.Gallen. S­ka Altnau, 20:30 Uhr cosmo alley. Guz, hendrix Ack­ le, Philipp Albrecht, Nadja zela, Nadja Stoller, Phil duke. kammgarn Schaffhausen, 20 Uhr freunde zu Gast im tanzsalon. Fabian reichelt & raycoux Jr. krempel buchs, 22 Uhr George & trauffer. doppelkon­ zert. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Jazztreff. konzert mit der Scafu­ sia Jazzband. restaurant zum alten

kalender

Schützenhaus Schaffhausen, 20 Uhr Jimmy Reiter band. blues kon­ zert. bäckerstübli Scherzingen, 21 Uhr klavierabend. Werner bärtschi: von beethovens Fantasie zur Spa­ nischen rhapsodie. Schloss Wartegg rorschacherberg, 20 Uhr lichtraum – von klassik bis Jazz. béatrice rogger, Flöte, Peters Waters, klavier. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr moneypenny – sixpenny, DJ Ridoo. mitreissender und beflü­ gelnder Irishfolk. kultur Punkt Flawil, 20 Uhr nils althaus. der liedermacher mit seinem dritten Soloprogramm. Altes kino mels, 20:15 Uhr pendulum DJ set & Verse. d’n’b. kugl St.Gallen, 20 Uhr Red box. konzert mit Patrick Stoll und martin Gisler. haberhaus Schaffhausen, 20:30 Uhr schlorzi musig. Asselkeller Schö­ nengrund, 20:30 Uhr the base. Secret Second Thoughts. Spielboden dornbirn, 21 Uhr the base, the naughty Daughters. Stärke in Gegensätzen. Spiel­ boden dornbirn, 21 Uhr Wild Wild east. dJ rock Gita­ no & manuel. kraftfeld Winterthur, 22 Uhr clUbbING/PArTy 90s are now. mash up the 90s. Salz­ haus Winterthur, 22 Uhr aftershow. Flon supports kugl. Flon St.Gallen, 24 Uhr bass attakk. dubstep. Gare de li­ on Wil, 23 Uhr enstation club. Pandemonium: Gothic, Wave und Elektro. Alte ka­ serne Winterthur, 21 Uhr niko schwind, kellerkind, björn störig, Rina lou. Anstand und Stil vor Talent. TabTab Schaff­ hausen, 23 Uhr nord aus klang. Ausklang des Nordklangfestivals. oya St.Gallen, 22 Uhr FIlm angels’ share. Ungewohnt leicht­ füssige komödie von ken loach. ki­ no rosental heiden, 20:15 Uhr R E K LA M E


kalender

23.–27.02.

blancanieves. Schneewittchen als Stierkämpferin im Spanien der 20er Jahre. kinok St.Gallen, 17:15 Uhr Die Wand. Starke verfilmung von marlen haushofers berühmtem ro­ man. kinok St.Gallen, 15 Uhr hiver nomade. carole und Pas­ cal treiben eine Schafherde durch die winterliche Schweiz. kinok St.Gallen, 13 Uhr Verliebte feinde. die Geschich­ te zweier aussergewöhnlicher men­ schen. kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Z. Politthriller mit yves montand und Irene Papas. kinok St.Gallen, 21:30 Uhr ThEATEr endlich selbständig und hoorscharf unschuldig. lustspiele der Seniorenbühne. kath. Pfarreizen­ trum klösterli Frauenfeld, 19:30 Uhr Die Wahrheit. von den vortei­ len, sie zu verschweigen und den Nachteilen, sie zu sagen. Stadttheater Schaffhausen, 17 Uhr la traviata. oper von Giuseppe verdi. Theater am kornmarkt bre­ genz, 20 Uhr musica aperta. The mistake I Am. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr nikola Weisse. Theater­Solo­ Abend mit Nikola Weisse. chössi Theater lichtensteig, 20:15 Uhr polenblut. operette in drei Akten. vaduzer Saal vaduz, 19:30 Uhr Victoria und ihr husar. operette von Paul Abraham. dreitannen Sirn­ ach, 19 Uhr kAbArETT karim slama. Welsch ein Slamas­ sel. kie kultur in Engelburg Engel­ burg, 20:15 Uhr matthias Deutschmann. Euro­ kalypse Now. casinotheater Win­ terthur, 20 Uhr monaco bagage. Erfrischendes, freches musikkabarett. kultur im bä­ ren häggenschwil, 20 Uhr TANz about You – performance. mit désirée meul und lea moro. Alte Fabrik rapperswil, 20 Uhr mUSIcAl heidi. das musical nach Johanna Spyri. Stadtsaal Wil, 14 Uhr moses – Die 10 Gebote. musical von michael kunze und dieter Falk. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN iris Walker – aquarelle. vernissa­ ge. Alte kaserne Winterthur, 14 Uhr trudi lang. vernissage. Schloss dottenwil Wittenbach, 17 Uhr lITErATUr franz hohler. Spaziergänge. lö­ wenarena Sommeri, 20:30 Uhr kamingeschichten. Winterthurer kulturschaffende lesen. Alte kaserne Winterthur, 20:15 Uhr schürzennäherinnen. Jolanda Spirig­zünd liest aus ihrem neuesten buch. bühne marbach, 20:15 Uhr kINdEr albi – Wir sind Zauberfuzzis. der mann, der liechtenstein verzau­ bert. Theater am kirchplatz Scha­ an, 20 Uhr arabische erzählstunde. Für kinder ab 3 Jahren. Freihandbiblio­ thek St.Gallen, 13 Uhr

frau meier die amsel. Nach dem bilderbuch von Wolf Erlbruch. Figu­ rentheater St.Gallen, 14:30 Uhr henndrix, ein total verrücktes huhn. Ein Stück zum mitgackern, losbrummen und Eier legen für alle. Spielboden dornbirn, 15 Uhr Rotkäppchen. kindervorstellung Asselkeller Schönengrund, 14 Uhr um himmels Willen, ikarus. Ab 7 Jahren. Stadttheater konstanz, 15 Uhr dIvErSES about You – Workshop. mit dem Performance­duo désirée meul und lea moro. Alte Fabrik rappers­ wil, 11 Uhr Djembetreffen. kurs afrika­ nisches Trommeln. kultur Punkt Flawil, 15 Uhr

SO

24.02

koNzErT emporenkonzert. mit Adrian Eu­ gster, raphael rebholz, berni bi­ schof. kirche St.kolumban ror­ schach, 17 Uhr kyle sheperd. Jazz aus Südafrika. centrum dkms St.Gallen, 17 Uhr lichtraum – von klassik bis Jazz. béatrice rogger, Flöte, Peters Waters, klavier. Schulhaus Gringel Appenzell, 17 Uhr musik und poesie. Artiom Shish­ kov, violine. Evang. kirche Wein­ felden, 17:15 Uhr pieces of Wood. musik für ma­ rimbas. Gewerbemuseum Winter­ thur, 10:30 Uhr FIlm beasts of the southern Wild. Ein wahres biest von einem Film, archaisch und stürmisch. kinok St.Gallen, 20 Uhr crossing the bridge – the sound of istanbul. Über die le­ bendige musikszene Istanbuls. Gas­ werk Winterthur, 19:30 Uhr Die kunst sich die schuhe zu binden. Freche Feelgoodkomödie. kinok St.Gallen, 11 Uhr Jagten. vinterbergs neustes mei­ sterwerk. kinok St.Gallen, 17:45 Uhr post tenebras lux. der neueste Film des mexikanischen Wunder­ knaben carlos reygadas. kinok St.Gallen, 13 Uhr ThEATEr an einspänner bittschen. lieder, Geschichten aus der Welt des Wiener kaffeehauses. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 Uhr Das ende vom Geld. Schau­ spiel von Urs Widmer. lokremise St.Gallen, 14:30 und 19:30 Uhr Die Wahrheit. von den vortei­ len, sie zu verschweigen und den Nachteilen, sie zu sagen. Stadttheater Schaffhausen, 17 Uhr heute abend: lola blau. musi­ cal von Georg kreisler. Theater am kornmarkt bregenz, 19:30 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches doku­ ment. lokremise St.Gallen, 20 Uhr polenblut. operette in drei Akten. vaduzer Saal vaduz, 14:30 Uhr TANz t42 Dance projects. mukashi mukashi – Es war einmal. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr

kUNST/AUSSTEllUNGEN andreas seibert, huai he – alles im fluss. Führung. Foto­ museum Winterthur, 18:30 Uhr Das Geheimnis des appenzellers. Finissage. volkskunde museum Stein, 16 Uhr menschen-bilder Giordano Gelli & Veronique bovet. Führung. museum im lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Wood loop. Führung. Gewerbe­ museum Winterthur, 12 Uhr lITErATUr lesung aktueller literatur. Theater am kirchplatz Schaan, 17 Uhr kINdEr Das hässliche junge entlein. Frei nach hans christian Andersen. chössi Theater lichtensteig, 17 Uhr frau meier die amsel. Nach dem bilderbuch von Wolf Erlbruch. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr kling, kleines Ding. musika­ lische Performance. Theater am kirchplatz Schaan, 16 Uhr märchen und melodien. mit Ga­ briele richter, Sandra bregenzer, richard Tichy und Peter leuzinger. Alte Fabrik rapperswil, 17 Uhr michel in der suppenschüssel. kinderfilmklassiker nach Astrid lindgren. kinok St.Gallen, 15:15 Uhr kaschtanka. Eine Geschichte von Anton cechov. Theaterhaus Thur­ gau Weinfelden, 17:15 Uhr um himmels Willen, ikarus. Ab 7 Jahren. Stadttheater konstanz, 15 Uhr Wenn fuchs und hase sich gute nacht sagen. kindertheater Fa­ briggli buchs, 16 Uhr

MO 25.02 koNzErT monday night music. Sauda­ denova. restaurant Park Flawil, 20 Uhr FIlm Die kunst sich die schuhe zu binden. Freche Feelgoodkomödie. kinok St.Gallen, 18:15 Uhr home. Ursula meiers heimatfilm der anderen Art. kino rex St.Gallen, 20 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATEr la traviata. oper von verdi. Theater am kornmarkt bregenz, 20 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches dokument. lokremise St.Gallen, 10 und 14 Uhr kAbArETT comedy Duo messer&Gabel: alptraum. Frecher humor, boden­ ständige kost. Gasthaus zum Trauben Weinfelden, 20 Uhr vorTrAG bildschirmmedien. mit lutz Jäncke. Universität St.Gallen, 20 Uhr kINdEr kling, kleines Ding. Spiel faszi­ nierender Ideen und Töne. Theater am kirchplatz Schaan, 10 Uhr

DI

26.02

koNzErT editanstalt. A young Person’s Gui­ de to Adult Entertainement. kraft­ feld Winterthur, 20 Uhr moscow Rachmaninov trio. Schloss Wartegg rorschach, 20.15 Uhr Velvet ashes. Steppen zum Akkor­ deon. Portier Winterthur, 20 Uhr FIlm Dead Ringers. Film von david cronenberg. kino loge Winterthur, 20:30 Uhr le capital. Einmalige vorpremiere. kinok St.Gallen, 20:30 Uhr utopia blues. Filmreihe über psy­ chische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr Verliebte feinde. die Geschich­ te zweier aussergewöhnlicher men­ schen. kinok St.Gallen, 18:15 Uhr ThEATEr Das biest. die Geschichte eines Aussenseiters. Takino Schaan, 14 Uhr Die Rede des königs. Schauspiel von david Seidler. casino Frauen­ feld, 20 Uhr eine nacht in Venedig. ope­ rette von Johann Strauss. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches dokument. lokremise St.Gallen, 10 Uhr kAbArETT abba Jetzt: Jenseits von schweden. Gefühle bis zum Anschlag. casinotheater Winterthur, 20 Uhr comedy Duo messer&Gabel: alptraum. Frecher humor, boden­ ständige kost. hotel Sonne Altstät­ ten, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN matheliebe. Führung. landes­ museum vaduz, 12:30 Uhr Römer, alamannen, christen. Führung. museum für Archäologie Thurgau Frauenfeld, 19:30 Uhr lITErATUr Wolkenbruchs wundersame Reise in die arme einer schickse. lesung mit Autor Thomas meyer. lyceumclub St.Gallen, 15 Uhr kINdEr Das biest. Sechs Theatergruppen für verschiedene Altersstufen. TAki­ no Schaan, 14 Uhr dIvErSES kathedrale erleben. christian Wenzingers Gesamtkunstwerk. Füh­ rung. kathedrale St.Gallen, 16 Uhr

MI

27.02

koNzErT Jazz stickerei. Arloki Trio & Sachko. Stickerei St.Gallen, 20 Uhr konzert in der Reihe mathematik ist überall. klavierkonzert. landesmuseum vaduz, 18 Uhr melody's echo chamber. Weird World. Palace St.Gallen, 20 Uhr motek. New Jazz aus Winti. Eisen­ werk Frauenfeld, 20:15 Uhr

FIlm afrikaflug. Im Wasserflugzeug von zürich nach kapstadt. kinok St.Gallen, 20 Uhr Jagten. Thomas vinterbergs neu­ stes meisterwerk. kinok St.Gallen, 15:30 Uhr kurz & knapp. beastly creatures, Animationsfilme. kraftfeld Win­ terthur, 20 Uhr the crowd. Packender realismus aus hollywood. Spielboden dorn­ birn, 20:30 Uhr Verliebte feinde. die Geschich­ te zweier aussergewöhnlicher men­ schen. kinok St.Gallen, 17 Uhr ThEATEr cinefox und sinfonietta. la dol­ ce vita. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Das biest. die Geschichte eines Aussenseiters. Takino Schaan, 19 Uhr Die Wand. Stück nach dem roman von marlen haushofer. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Jens nielsen «niagara». Ei­ ne Tragikomödie. kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr la traviata. oper von Giuseppe verdi. Theater am kornmarkt bre­ genz, 20 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück, szenisches doku­ ment. lokremise St.Gallen, 10 Uhr un ballo in maschera. oper von Giuseppe verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr kAbArETT simon enzler: Vestolis. hinter vorgehaltener hand. casinotheater Winterthur, 20 Uhr kUNST/AUSSTEllUNGEN andreas seibert, huai he – alles im fluss. Führung. Fotomuse­ um Winterthur, 18:30 Uhr pédale, st.ouducul, trouvère. Führung. Point Jaune museum St.Gallen, 19 Uhr lITErATUr charmante Geschichten am seerosenteich. lesung mit Ak­ kordzither von Erika koller. bota­ nischer Garten St.Gallen, 20 Uhr texte und textilien. kleidung und mode in der deutschsprachigen literatur. Textilmuseum St.Gallen, 18:15 Uhr vorTrAG café des arts. diskretes kultur­ sponsoring – regelfall oder Aus­ laufmodell? kunsthalle Winterthur, 20 Uhr seniorenakademie berlingen. die rolle der medien in der poli­ tischen meinungsbildung. kronen­ hof berlingen, 14:15 Uhr kINdEr Das biest. Sechs Theatergruppen für verschiedene Altersstufen. TAki­ no Schaan, 19 Uhr frau meier die amsel. Nach dem bilderbuch von Wolf Erlbruch. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr märchenstunde in mundart. Ab 6 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr museum für kinder. Spielzeug­ tiere früher und heute. völkerkunde­ museum St.Gallen, 14 Uhr museum für kinder. das muse­ um ist auch ein zoo. kunstmuseum Thurgau Warth, 14 Uhr

60 SAITEN 02.13


27.–28.02.

auf grosser reise

dIvErSES Jam session. Treffpunkt für die ak­ tive musikszene. Jazzclub rorschach, 20 Uhr

DO 28.02 koNzErT box mit sky 189, black cracker, claire huguenin. Nu­Jazz und dunkle, melodieverliebte beats. Palace St.Gallen, 21 Uhr open mic. Freestyle bar. Flon St.Gallen, 19 Uhr talisman new Gypsy art, feat. maria serrano. Flamenco, New Gypsy Art. Theater am kirchplatz Schaan, 20 Uhr Yang Jing – christy Doran. Fas­ zinierendes Treffen zweier kulturen. Alte Fabrik rapperswil, 20:15 Uhr clUbbING/PArTy boomboxx frequency & come again. das Schaffhauser lokalradio rasa sendet live. TabTab Schaffhau­ sen, 21 Uhr DJ midnight marauder. I have Soul, raw Funk and that rare Groo­ ve. kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FIlm amen. beleuchtet die unrühmli­ che rolle des Papstes während der Nazizeit. kinok St.Gallen, 18:30 Uhr ein tick anders. Filmreihe über psychische krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr seven psychopaths. Eine durch­ geknallte schwarze komödie. kinok St.Gallen, 21 Uhr Verliebte feinde. die Geschich­ te zweier aussergewöhnlicher men­ schen. kinok St.Gallen, 16:30 Uhr ThEATEr Das ende vom Geld. Schau­ spiel von Urs Widmer. lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr

stefan Millius liest aus die französische multiinstrumentalistin und «Himmelfahrtskommando» Sängerin melody Prochet alias melody’s Echo Gottlingen atmet auf: Alle mitglieder einer chamber hat, with a little help von kevin Par­ Sekte, die sich in dem kleinen dorf nieder­ ker (Tame Impala) ihren hang zum verwun­ gelassen haben, sind bei einem Unfall ums schenen Sixties­beat auf die Spitze getrieben. leben gekommen. Und das beste: die Sek­ Und alle sind sie hin und weg von der «kalei­ tenzentrale in Finnland zahlt die miete weiter, doskopischen Fusion von Psych­rock und denn dort weiss man nichts vom Unglück. warmem, hypnotischen Pop» (Guardian) aus dann aber kündigt die Führung ihren besuch Paris, die man träumend zwischen Schuhspit­ an. Und das löst die katastrophe erst richtig zen und Sternschnuppen geniessen kann. Für aus. die Story erzählt Stefan millius im buch Freunde von cocteau Twins, lush, St.Etienne «himmelfahrtskommando»; die verfilmung oder my bloody valentine. oder wie es der mit Walter Andreas müller kommt im märz grosse münchner Popkritiker karl bruck­ ins kino. maier so schön beschreibt: «das schenkt der donnerstag, 28. februar, 19.30 uhr, Spiritualized­Fan seiner kleinen Schwester.» bibliothek universität st.gallen.

Melody’s echo Chamber im Palace

Alexander «Sachko» Wladigeroff (Trumpet & Flugelhorn) im zusammenspiel mit dem Trio Götz Arens (Piano), Florian king (kontra­ bass) und carlo lorenzi (Schlagzeug): meist akustisch, da und dort bereichert durch elek­ tronische klangfarben, virtuos, elegant, luf­ tig, mit traumwandlerischem Interplay und sicherem Geschmack, durchstreifen sie das All American Songbook genau so wie das All Fast Global Slow Emotion book. Frei impro­ visierte musik reiht sich an Stücke von miles davis, Thelonius monk, keith Jarrett oder gar Pop­, kinder­ und Sakralmelodien. mittwoch, 27. februar, 20 uhr, stickerei st.gallen. mehr Infos: www.gambrinus.ch

sekten-befreiung

Verwunschen

arloKi trio & sachko in der stickerei

www.unisg.ch

mittwoch, 27. februar, 21 uhr, palace st.gallen. mehr Infos: www.palace.sg

Die Wand. Nach dem roman von marlen haushofer. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr für Gaumen, aug und ohr. Theaterhäppchen von herber Poesie. casinotheater Winterthur, 20 Uhr paul Grüninger – ein Grenzgänger. Jugendstück. lokremise St.Gallen, 14 und 20 Uhr kAbArETT edelmais. Gymi 5, klassezäme­ kunft. Stadtsaal Wil, 20 Uhr Rolf schmid. Theater an der Grenze kreuzlingen, 20 Uhr simon enzler: Vestolis. casino­ theater Winterthur, 20 Uhr Varieté bar. Philosophieren, ka­ pitulieren, brillieren. varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr lITErATUr charmante Geschichten am seerosenteich. lesung mit Akkordzither von Erika koller. botanischer Garten St.Gallen, 20 Uhr himmelfahrtskommando. lesung mit Stefan millius. Universi­ tät St.Gallen, 19:30 Uhr leere Gräber. Autorin Petra Iva­ nov liest aus ihrem buch. kantonsbi­ bliothek Frauenfeld, 19:30 Uhr vorTrAG marranismus. Imaginationen eines verborgenen Judentums. Jüdisches museum hohenems, 19:30 Uhr kINdEr Das biest. Sechs Theatergruppen für verschiedene Altersstufen. TAkino Schaan, 10 Uhr spanische erzählstunde. rela­ tos para adultos y ninos, ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr dIvErSES kurdische kulturwoche. Eröf­ nungsfeier mit musik, Tanz und vor­ trag. Pfalzkeller St.Gallen, 19 Uhr

Kunst alte fabrik kulturzentrum. klaus­Gebert­Strasse 5, rapperswil, +41 55 210 51 54, www.alte­fabrik.ch Junge Grafik rapperswil. Ausstellung der GSfk, die das regionale kreative Schaffen ins zentrum rückt. Ausge­ wählten Grafik­designerInnen aus rapperswil wird eine Plattform im Pavillon Alte Fabrik geboten. An­ hand von ausgewählten Arbeiten soll die für eine kleine Stadt ausseror­ dentlich rege Grafikszene präsentiert werden. bis 17.02.2013 appenzeller Volkskunde-museum. Postfach 76, Stein Ar, +41 71 368 50 56, www.avm­stein.ch Ueli Alder. die Ausstellung «das Geheimnis des Appenzellers» wird mit einer speziellen Sonderschau angereichert. Fotograf Ueli Alder sucht das Geheimnis des Appenzells schon länger und zeigt diese Suche mit fantastischen Selbstporträts und landschaftbildern auf. bis 24.02.2013 architektur forum ostschweiz (lagerhaus). davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 371 24 11, www.a­f­o.ch Schweizer Agrarproduktion. Aus­ stellung zum zwischendiplom hF Fotografie u. video, GbS St.Gallen 10.02. bis 15.02.2013 fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Junge menschen. distanziertere be­ trachtung jugendlicher Phänomene aus der Erwachsenen­Perspektive. bilder verschiedener Jugendgenerati­ onen sind immer auch begegnungen

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kalender

aufbrausender zeitgeist-Jazz box mit Plattentaufe bei Gambrinus

boX lädt zur Plattentaufe. das Quartett, bestehend aus Niklaus hürny (Trumpet, Flügelhorn, Electronics), Fabian m. muel­ ler (rhodes, melodica, Effects), kaspar von Grüningen (bass) und Alex maurer (drums), gehört zu jenen bands, die momentan in der Schweiz aufhorchen lassen, mit einer musik, die so einfallsreich und tatsächlich neu und einzigartig in anderen ländern nicht erfun­ den wird. boX, die mit «aufbrausendem, mal psychedelischem, mal melodieverlieb­ tem zeitgeist­Jazz» prallgefüllte kiste, ist fulminant. donnerstag, 28. februar, 21 uhr, palace st.gallen. mehr Infos: www.gambrinus.ch

mit der eigenen Geschichte, persön­ lichen Erfolgen und Niederlagen. bis 10.02.2013 yto barrada. yto barrada setzt sich in ihren Arbeiten intensiv mit den politischen realitäten in Nordafrika auseinander. Ihr Werk kreist um das leben in ihrer marokkanischen hei­ matstadt Tanger, deren spezielle Si­ tuation an der Strasse von Gibral­ tar sinnbildlich für den historischen Umbruch in vielen ländern Nor­ dafrikas steht. bis 10.02.2013 kesselhaus Josephsohn (sitterwerk). Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 47, www.kesselhaus­josephsohn.ch hans Josephson. das kesselhaus Josephsohn zeigt in ständigem Wan­ del eine Auswahl von Gipsmodellen und bronzen des zürcher bildhauers hans Josephsohn (*1920). Es dient als museale Ausstellungshalle und zu­ gleich als lager und Arbeitsraum, wo Josephsohns oeuvre an Ausstel­ lungen vermittelt, konservatorisch betreut und in einem verzeichnis aufgearbeitet wird. bis 16.08.2014 klubschule migros im hauptbahnhof. bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch vaclav Elias. vaclav Elias präsentiert nicht einfach isolierte Gestalten. Er inszeniert eine ganz konkrete All­ tagssituation. Er zeigt papierene menschen, annähernd lebensgross, die in einem Ausstellungsraum zu Gast sind und wesentlich kleinere Pa­ pierfiguren, die «echten» Ausstel­ lungsobjekte, in den blick nehmen oder eben auch nicht. bis 10.03.2013 kunst(Zeug)haus. Schönbodenstrasse 1, rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch behaglich ist anderswo. Werke aus

der Sammlung. behaglichkeit lässt es sich in der kunst selten einrichten. Nicht ohne Ironie und Augenzwinkern will die Ausstellung mit Werken aus der eige­ nen Sammlung auf die brüche und verwerfungen in der kunst und im leben verweisen. bis 12.05.2013 Fünf Frauen am Werk. In dieser Gruppenausstellung bringt die IG halle Werke von fünf Frauen in einen räumlichen kontext. oh­ ne dass es sich um eine thematische Ausstellung handelt, sind doch eini­ ge Themen wiederholt zu erkennen, die den zeichnerinnen und male­ rinnen gemeinsam sind. Was sie je­ doch vor allem verbindet, ist die Tie­ fe der künstlerischen Umsetzung. bis 03.03.2013 kunsthalle st.Gallen. davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch heimspiel 2012. das Ausstellungsfor­ mat «heimspiel» macht alle drei Jah­ re die St.Galler Institutionen kunst­ halle St.Gallen, kunstmuseum und Projektraum Nextex zu drehschei­ ben heimischen kunstschaffens. die Ausstellung wird von einem umfas­ senden rahmenprogramm begleitet. bis 24.02.2013 kunsthalle Wil. Grabenstrasse 33, Wil, +41 71 911 77 71, www.kunsthallewil.ch Anna­maria bauer. bogensekun­ den; zeichnung, Plastik, Installati­ on. dieFormfindung der zürcher künstlerin (geb. 1947) gründet fast ausschliesslich in der Auseinanderset­ zung mit Schildkrötenpanzern. de­ ren unerschöpfliche vielfalt an Nu­ ancen in Farbe und zeichnung, in Struktur und Proportion schenkt die künstlerin seit Jahrzehnten ihre be­ sondere Aufmerksamkeit. 02.02. bis 17.03.2013



kunstmuseum liechtenstein. Städtle 32, vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Prostor oblik. die besonderen künstlerischen Traditionen bosnien­ herzegowinas im 20. Jahrhundert sind in mitteleuropa so gut wie un­ bekannt. dies nahm das kunstmu­ seum liechtenstein als Nationalga­ lerie des Fürstentums liechtenstein zum Anlass, die Schwesterinstitution aus Sarajevo einzuladen, eine Präsen­ tation zur Geschichte der abstrakten kunst in bosnien­herzegowina zu erarbeiten. bis 17.02.2013 kunstmuseum thurgau. kartause Ittingen, Warth, +41 58 345 10 60, www.kunstmuseum.ch François burland. Atomik Submari­ ne. Im Grossen Ausstellungskeller des kunstmuseums Thurgau ist ein U­ boot gestrandet! kreateur des Spek­ takels ist François burland, der sein Schaffen in ungeahnte dimensionen führt. Er verbaute in sein objekt vielfältige Andeutungen auf kunst, Geschichte, Politik und Alltagskul­ tur. bis 24.02.2013 Willi oertig – Wenn ich etwas bin, dann bin ich ein Indianer. Seit vier Jahrzehnten bilden landschaftsbilder, Stillleben und Interieurs die wich­ tigsten Themen in Willi oertigs Schaffen. kontinuierlich entwickelte der Autodidakt seine Ausdrucks­ möglichkeiten weiter, so dass der in den Siebzigerjahren als Naiver ent­ deckte künstler heute als Schöpfer fotografisch klarer realitätsspiege­ lungen bekannt ist. bis 31.03.2013 kunstmuseum Winterthur. museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 bendicht Fivian: Werke aus der Sammlung. In der reihe der Samm­ lungsausstellungen im Neuen Saal werden die Gemälde und zeich­ nungen Fivians gezeigt, die zusam­ men eine repräsentative Werkgruppe bilden. bis 01.04.2013 Giovanni Anselmo. die mehrteilige Arbeit entwirft eine imaginäre landschaft, die sich an den him­

nextex / Visarte.ost. blumenbergplatz 3, St.Gallen, +41 71 220 83 50, www.nextex.ch heimspiel 2012. das Ausstellungs­ format «heimspiel» macht alle drei Jahre die St.Galler Institutionen kunsthalle St.Gallen, kunstmuseum und Projektraum Nextex zu dreh­ scheiben heimischen kunstschaffens. die Ausstellung wird von einem um­ fassenden rahmenprogramm beglei­ tet. bis 24.02.2013 oxyd kunsträume. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, www.oxydart.ch Fredis Welt. «Fredis Welt» im Win­ terthurer oxyd ist keine kunstausstel­ lung. kunstwerke sind zwar zu se­ hen, sogar sehr viele. Nie waren im oxyd mehr ausgestellt. Aber letzt­ lich geht es nicht um bilder, sondern um eine lebenswelt, um einen indi­ viduellen kosmos, um den versuch, anhand der disparaten hinterlassen­ schaft sich einer faszinierenden, zeit­ kritischen Persönlichkeit anzunäh­ ern, die gemalt, gesammelt und eine Galerie geführt hat und leidenschaft­ lich gern unterwegs war. 10.02. bis 14.04.2013 textilmuseum st.Gallen. vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch Traum & realisation – Stoffe aus der ostschweiz. «Traum und realisati­ on – Stoffe aus der ostschweiz» hei­ sst die neue Ausstellung im Textil­ museum St.Gallen. Sie gibt einen Einblick in die facettenreiche Textil­ produktion der ostschweiz vom 16. Jahrhundert bis heute. bis 31.12.2013 viecher. Quer durch alle Epochen haben Entwerfer Tierdarstellungen zur dekoration von Stoffen kreiert. dabei bedienten sie sich der ver­ schiedensten Stilmittel und die «vie­ cher» präsentieren sich uns heute schön, niedlich oder gar unheimlich. 06.02. bis 07.04.2013 vision­Winter 2013/14. Aktuelle Textilkreationen der Saison Winter 2013/14. bis 01.03.2013 Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN. einzelheiten und tarife: www.saiten.ch/werbung, verlag@saiten.ch oder tel. +41 71 222 30 66

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kunstmuseum st.Gallen. museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 71, www.kunstmuseumsg.ch Ante Timmermans. Ante Post Ante. bis 17.03.2013 heimspiel 2012. das Ausstellungs­ format «heimspiel» macht alle drei Jahre die St.Galler Institutionen kunsthalle St.Gallen, kunstmuseum und Projektraum Nextex zu dreh­ scheiben heimischen kunstschaffens. die Ausstellung wird von einem um­ fassenden rahmenprogramm beglei­ tet. bis 24.02.2013

melsrichtungen orientiert und die zugleich an die Einzelheiten eines bestimmten ortes gebunden ist. bis 14.04.2013 luciano Fabro: 100 disegni. 100 disegni sollte die Ausstellung heissen, die luciano Fabro 2007 für Schanghai ausgedacht hatte. doch noch bevor der Plan in die Tat um­ gesetzt wurde, verstarb der eben 70 Jahre alte mailänder künstler über­ raschend. das kunstmuseum Win­ terthur ist nun der Austragungsort dieser Ausstellung geworden. bis 14.04.2013 Sammler sammeln für das muse­ um – Geschenke an die Graphische Sammlung. Für einmal wird ei­ ne Auswahl von zeichnungen nicht nach kunsthistorischen Gesichts­ punkten, sondern nach ihrer her­ kunft aus Schenkungen und legaten präsentiert. bis 01.04.2013

Sparen Sie nicht am falschen ort! Werben Sie im SAITEN.

ausstellungen

kunsthaus. Im volksgarten, Glarus, +41 55 640 25 35 www.kunsthausglarus.ch Adrien missika & robert kinmont. Adrien missika sucht nach dem per­ fekten «ikonischen» bild und er­ forscht mit der kamera weltweit aus­ sergewöhnliche orte und Phäno­ mene. Für seine erste institutionelle Einzelausstellung in der Schweiz ent­ wickelt er eigens für die räume des kunsthaus Glarus neue Arbeiten. 10.02. bis 05.05.2013

römer, alamannen, christen

frauenfeld zeigt frühmittelalter am bodensee bis im mai zeigt das museum für Archäolo­ gie in Frauenfeld eine Ausstellung über das Frühmittelalter. Im 5. bis 8. Jh. erlebten die menschen am bodensee ereignisreiche zei­ ten: die römische Armee zog sich zurück, die germanischen Siedler übernahmen die herrschaft und mit dem konstanzer bischofs­ sitz etablierte sich das christentum. befunde und Funde – darunter kostbare Goldobjek­ te – aus Grabungen rund um den bodensee liefern neue Ergebnisse zur Siedlungs­ und Wirtschaftsgeschichte, zu handwerk, leben und Tod im Frühmittelalter. museum für archäologie thurgau frauenfeld, bis 21. mai. mehr Infos: www.archaeologie.tg.ch

Museum Gewerbemuseum Winterthur. kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Wood loop – auf biegen und brechen. die Ausstellung zeigt Exponate aus Architektur, kunst und design, hi­ storische klassiker ebenso wie zeit­ genössische Interpretationen. mit der Präsentation des Einschneidever­ fahrens «dukta» der beiden Schweizer Gestalter christian kuhn und Serge lunin erlaubt die Schau gleichzei­ tig einen vertieften Einblick in eine neue Technik. bis 21.04.2013 historisches museum heiden. kirchplatz 5, heiden, +41 71 898 50 50, www.museum.heiden.ch bö: carl böckli, karikaturist mit spitzer Feder. bis 31.03.2013 historisches und Völkerkundemuseum. museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch … der kaiser kommt. das kaiser­ manöver 1912 bei kirchberg­die Schweiz am vorabend des Ersten Weltkrieges. die Gemeinde kirch­ berg war im September 1912 Schau­ platz eines Grossereignisses. das 3. Armeekorps führte in der region ei­ ne Truppenübung mit 20?000 mann und tausenden von Pferden durch. Über 100'000 menschen verfolgten das Geschehen. Prominentester Gast war kaiser Wilhelm II. von deutsch­ land, der mit grosser begeisterung empfangen wurde. bis 10.02.2013 verdingkinder reden. Fremdplatzie­ rungen damals und heute. Was geht in einem kind vor, das von seinen Eltern getrennt wird und in einem ganz neuen Umfeld aufwächst? Wie bewältigt es das Fremdsein, das Feh­ len der Eltern? Wie wird ein kind durch derartige Erfahrungen ge­

63 SAITEN 02.13

moosspaziergänge, schneckenfahrten

frauenfeld erinnert an olga Mötteli die neue kabinettausstellung des Naturmuse­ ums Thurgau bereitet einer bemerkenswerten Frau eine bühne: olga mötteli war die erste Frau in der Schweiz, die einem Naturmu­ seum vorstand. von 1936 bis 1944 leitete sie das Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld. Ihr Nachlass ist ein Schatz: Farbstiftzeichnungen verschiedenster Pflanzen, moosbelege in Pa­ piertütchen oder auf Papierbögen, über 7000 Schneckenhäuschen, Skizzenhefte mit Studi­ en zu Schnecken, sorgfältig bestückte her­ bariumbögen, Texte über Naturthemen und briefwechsel mit anderen Wissenschaftlern. naturmuseum thurgau frauenfeld, bis 30. Juni, mehr Infos: www.naturmuseumtg.ch

prägt? Im zentrum der Wander­ ausstellung stehen hördokumente aus 300 Interviews mit ehemaligen verding­ und heimkindern. bis 01.04.2013 ittinger museum (kartause ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.ittingermuseum.tg.ch die Welt im kästchen. klosterar­ beiten als objekte der Andacht. bis 20.05.2013 Jüdisches museum. Schweizerstrasse 5, hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm­hohenems.at Treten Sie ein! Treten Sie aus!. Wa­ rum menschen ihre religion wech­ seln. religionsfreiheit ist ein men­ schenrecht. dazu gehört nicht nur das recht religiöser Gemeinschaften auf ungehinderte religionsausübung, sondern auch das recht, die religion zu wechseln. Gesellschaftliche dis­ kussionen über das Thema verlaufen auch heute keineswegs konfliktfrei. bis 07.04.2013 liechtensteinisches landesmuseum. Städtle 43, vaduz, +41 423 239 68 20, www.landesmuseum.li matheliebe. mathematik ist langwei­ lig? mathematik ist unanschaulich? Nicht im Fürstentum liechtenstein! die neue Wanderausstellung macht die Faszination der zahlen, Formeln und ordnungen begreifbar. klar wird: mathe ist nicht «nur» rechen­ kunst, sondern fasst die Welt in ab­ strakte Präzision. bis 07.04.2013 museum appenzell. hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch brüechli – Schmuckstück der Inner­ rhoder Frauentracht. das brüech­ li der Innerrhoder Frauentrachten

ist ein dekorativer blickfang. dieses spezielle Trachtenteil – ein über das dekolleté verlängertes Göller – hat sich zu beginn des 19. Jahrhunderts herausgebildet. bis 31.08.2013 Schürzen und Schoosse. die Schürze war bis in die 1960er Jahre ein allge­ genwärtiges kleidungsstück. Für Ge­ nerationen von Frauen und männern war es undenkbar, keine Schürze zu tragen. das museum Appenzell zeigt über 70 Alltags­ und berufsschür­ zen. Ergänzt werden diese durch ei­ ne reiche Auswahl an Fotos, die ei­ nen zeitraum von 1890 bis heute ab­ decken. bis 20.05.2013 museum für archäologie thurgau. Freiestrasse 24, Frauenfeld, +41 52 724 15 70, www.archaeologie.tg.ch römer, Alamannen, christen. Früh­ mittelalter am bodensee. Inhalt der internationalen Sonderausstellung ist das Frühmittelalter rund um den bodensee. die Ausstellung beleuch­ tet die ereignisreiche zeit vom 4. bis zum 8. Jahrhunder n. chr. im bo­ denseeraum. Themen sind die ver­ schiedenen kulturen, religionen und Siedlungsweisen. bis 21.05.2013 museum für lebensgeschichten. zaun 5 bis 7, Speicher, +41 71 343 80 8, www.museumfuerlebensge­ schichten.ch hans krüsi. Unter dem Titel «mit der kuh per du» zeigt das museum für lebensgeschichten im hof Spei­ cher ausgewählte Werke aus der hans krüsi Sammlung des kantons Appenzell Ausserrhoden. bis 30.03.2013 museum im lagerhaus. davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Giordano Gelli/veronique bovet.


ausstellungen

mit Giordano Gelli und veronique bovet sind im vergangenen Jahr zwei künstler der Art brut interna­ tionalen ranges verstorben, denen das museum im lagerhaus mit die­ ser Ausstellung eine hommage wid­ met. beide galten in ihrem lebens­ raum als gesellschaftliche Aussensei­ ter. bis 10.03.2013 St.Gallen sind wir. dauerausstellung mit Stadt­bildern anlässlich des Gal­ lus­Jubiläums 2012. bis 31.12.2013 museum liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch von hans Arp bis victor vasarely. Graphische mappenwerke von 1937 bis 1976 aus dem besitz der Fondazi­ one Arp, locarno. Eine Auswahl von neun für die Sammlung Arp signi­ fikanten mappenwerken zeigt nicht nur meisterwerke der druckgra­ phischen kunst, sie gibt auch einen Einblick in die vernetzung der mo­ derne. bis 03.03.2013 museum prestegg. Gerbegasse, Altstätten, +41 71 755 20 20, www.museum­altstaetten.ch Neue blicke auf alte Schätze. Trou­ vaillen der Sammlung werden in neuen konstellationen arrangiert und es werden auch Gegenstände mit einbezogen, die bisher noch nie ge­ zeigt wurden. So eröffnen sich über­ raschende kontraste und Gemein­ samkeiten zwischen Schmuckstü­ cken und unscheinbaren Gegenstän­ den, die jedoch eine menge zu er­ zählen haben. bis 31.05.2013 naturmuseum. museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Fische. Fische kennen die meisten von uns als gesunde und schmack­ hafte Speise. Weniger vertraut sind wir mit der geheimnisvollen Welt unter Wasser, wo die Fische leben. das Naturmuseum Solothurn hat ei­ ne Sammlung preisgekrönter Präpa­ rate einheimischer Fische angelegt, welche es im rahmen einer Son­ derausstellung auf reise schickt. bis 03.03.2013 Wasserwelten. Unterwasser­Foto­ grafien von michel roggo. der Fri­ bourger Naturfotograf porträtiert seit 25 Jahren die Welt der Süssge­ wässer und ihrer bewohner. Sei­ ne eindrücklichen Aufnahmen zeu­ gen nicht nur von der märchenhaften Fülle dieser lebensräume, sondern zeigen auch deren zerbrechlichkeit. Auf rund 40 grossformatigen Auf­ nahmen ist ein Querschnitt durch sein Werk zu sehen. bis 05.05.2013 naturmuseum thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Entdecken – begreifen – Staunen. In lebensechten darstellungen sind viele einheimische Pflanzen und Tiere zu entdecken. Fossilien las­ sen längst vergangene zeiten leben­ dig werden. Ein naturgetreu nachge­ bauter biberbau gibt Einblick ins le­ ben der emsigen Nager. die Amei­ senarena mit lebenden Ameisen zählt zu den höhepunkten der span­ nenden Ausstellung bis 01.05.2013 olga mötteli, die erste museumslei­

terin der Schweiz. olga mötteli war die erste Frau in der Schweiz, die einem Naturmuseum vorstand. Über 700 moosbelege, mehr als 7000 Schneckenhäuschen und 380 her­ barbögen sind in unseren Samm­ lungsbeständen von ihr erhalten. Pflanzenzeichnungen, Arbeits­ und Skizzenhefte zeugen von ihrer lei­ denschaft für die Naturforschung. höchste zeit, dieser bemerkens­ werten Frau eine bühne zu bereiten! bis 30.06.2013 seemuseum. Seeweg 3, kreuzlingen, +41 71 688 52 42, www.seemuseum.ch Industriekultur in der ostschweiz. Eine Wanderausstellung der Schwei­ zerischen Gesellschaft für Technik­ geschichte und Industriekultur führt eindrückliche zeugen der Industria­ lisierung in der Nordostschweiz vor. das Seemuseum ist einziger Ausstel­ lungsort im Thurgau. bis 30.04.2013 stiftsbibliothek. klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.ch Im Anfang war das Wort – die bi­ bel im kloster St.Gallen. mehr als die hälfte aller rund 500 Pergament­ handschriften des 5. bis 12. Jahrhun­ derts in der Stiftsbibliothek überlie­ fern in reiner oder kommentierter und bearbeiteter Form das Wort Gottes. Nirgendwo lässt sich die be­ schäftigung mit der heiligen Schrift besser studieren und untersuchen als im ehemaligen kloster St.Gallen. bis 10.11.2013

Galerie Galerie arte nuova. Weidwiesstrasse 2, Amriswil, +41 71 393 55 45, www.artenuova.ch hans krüsi/Ulrich bleiker. hans krüsi und Ulrich bleiker waren zu lebzeiten befreundet und verstanden es ihr Seelenleben mit kindlicher, unverdorbener Phantasie in ihren Werken auszudrücken. bis 31.03.2013 Galerie Geiger. Fischmarkt 5 a, konstanz, +49 7531 917 53 1, www.galerie­geiger.de richard Neuz. der künstler gehört zu jener schwer gezeichneten Gene­ ration, die zwei Weltkriege durch­ litten hat. obwohl er unter den re­ pressalien der Nationalsozialisten zu leiden hatte und später sein ge­ samtes Atelier bei einem bombenan­ griff zerstört wurde, gehörte er zu je­ nen Unverzagten, die nie den Glau­ ben an die positive und weltverän­ dernde kraft der kunst verloren ha­ ben. bis 02.03.2013 Galerie kunst am hof. Engelgasse 7, Appenzell, +41 71 780 03 86 lothar Eugster. Ölbilder zum Thema «leben hier und dort» bis 23.02.2013 Galerie vor der klostermauer. zeughausgasse 8, St.Gallen,w +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Stéphane Schweizer. malerei und zeichnungen bis 17.02.2013

Galerie paul hafner (lagerhaus). davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Gilles rotzetter. der künstler spürt in seinen malereien und zeich­ nungen mit kritischem blick und hintergründigem humor vielschich­ tige bildthemen auf. Es prallen ge­ gensätzliche Welten aufeinander. Gilles rotzetter versteht es, Szenari­ en des Alltags mit mythen des Wil­ den Westens und Naturidyllen ge­ konnt zu verknüpfen. Seine ex­ pressiven Weltbilder kreisen um das Schicksal menschlicher Existenz. die bildmotive erzählen undend­ lich viele Geschichten, vermeint­ lich Selbstverständliches wird im­ mer wieder in Frage gestellt. bis 09.03.2013 Galerie schönenberger. Florastrasse 7, kirchberg SG, +41 71 931 91 66, www.galerie­schoenenberger.ch Accrochage. Geöffnet nach verein­ barung. bis 17.02.2013 schloss Dottenwil. dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch Trudi lang. die Schönheit von blü­ ten und blättern in Aquarellen zum Ausdruck bringen … denn, blumen in allen Facetten bedeuten Farbe, Ausdruckskraft, unbändiges leben, Emotionen, leidenschaft und das dauernde Streben nach licht. 23.02. bis 17.04.2013 städtische WessenbergGalerie. Wessenbergstrasse 43, konstanz, +49 7531 900 37 6, www.konstanz.de hans breinlinger. hans breinlinger (1888 – 1963) zählt zu jenen künst­ lern, die das kulturelle leben am bo­ densee in der ersten hälfte des 20. Jahrhunderts nachhaltig bestimmten. Anlässlich des 50. Todestag des viel­ seitigen malers, der nach dem zwei­ ten Weltkrieg auch die leitung der Wessenberg­Galerie übernahm, widmen wir hans breinlinger eine Gedächtnisausstellung. bis 03.03.2013

Weitere haus stahl. Feldlistrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 72 10 Walter Angehrn – zwischen den Jahren. Walter Angehrn zeigt neue bilder. bis 24.02.2013 hotel hof Weissbad. Im Park, Weissbad, +41 71 798 80 80, www.hofweissbad.ch Emil Grubenmann – chöpf. Appen­ zeller Fotografie aus den siebziger Jahren. bis 20.02.2013 klinik am Rosenberg hirslanden. hasenbühlstrasse 11, heiden, +41 71 898 52 52, www.hirslanden.ch bilderausstellung von käthi reisacher und Albert zellweger. bis 28.04.2013

schaukasten herisau. Poststrasse 10, herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch Natalie hauswirth, liquid time. bis 17.02.2013 Werdenberger kleintheater fabriggli. Schulhausstrasse 12, buchs, +41 81 756 66 04, www.fabriggli.ch damaris kägi – romano. Für das kreative Schaffen sind damaris kä­ gi­romano bücher wichtig. Ein Wort, ein Satz, ein Gedicht berüh­ ren sie, sie fühlt sich angesprochen, und sie spürt, wie sie dem ihren eige­ nen Ausdruck verleihen möchte. Ein Prozess beginnt, Gegenstände aus ih­ rem Umfeld finden ihren Platz, oft intuitiv. zu diesen setzt sie ihre mas­ ken in ein kontrastierendes verhält­ nis. bis 20.02.2013

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nachrichten aus dem sumpf

die Gallenstadt hat ein kaltes herz, sagten wir Seebuben früher immer, und fügten hinzu: ein kaltes protestantisches herz, wenn wir unter katholiken waren. Noch heute bin ich lieber unter katholiken, haha, aber mit dem kalten herz sehe ich es nicht mehr so pauschal. die Gallenstadt hat ab und zu ja auch ein warmes herz; an der Tischrunde des Irakers, am Grill des Fussballclubs im osten, im Plattenladen des rheintalers zum beispiel oder auch in den raucherstuben der Tschechin und des Öster­ reichers. okay, okay, morgen fällt mir vielleicht noch mehr ein. Aber in jenen Spätjanuartagen, die kons­ tant unter Null gefroren blieben und mehrfach mit blitzeis attackierten, sah es zeitweise nicht mehr nach einem morgen aus. zunächst hatte ich mich noch amüsiert, wie sich ein Eiszapfen­ vorhang vor meinen Fenstern bildete, der aller­ dings immer dichter wurde. dunkel wars fortan in meinem Adlerhorst, aber viel schlimmer: Es wurde immer kälter, drinnen, irgendwann muss­ te ich froh sein, in der küche noch knapp zehn Grad zu messen. längst hatte ich alle Tricks ausprobiert, alle herdplatten stundenlang auf vollheiss und den ofen sowieso, batterien von kerzen abgebrannt, inklusive alle gesammelten Amnesty­ und Tauf­ und dutzende rechaud­ kerzen, eine dicke katze ausgeliehen, überall Pelze und geborgene militärdecken ausgelegt; aber spätestens als ich hinter der Wohnungstür das Snowboard meiner Nachbar­WG verbren­ nen wollte, wusste ich: das muss irgendwie an­ ders gehen. Also erinnerte ich mich an die warmen her­ zen der Pfahlbauergenossen und lud ein gutes dutzend von ihnen ein; nichts mitbringen aus­ ser die Eigenheizung und ein hitziges Gemüt, bitte. dazu machte ich natürlich Glühwein und, bereits zum dritten mal in diesem Winter ein bewährtes rezept für grössere runden: eine monströse Gerstensuppe mit feurig gewürztem Gemüse und noch viel mehr Fleisch; Speck, fet­ te brocken vom Schwein und vom rind, über fünf Stunden geköchelt, bis die bouillon von der decke tropfte. das alles tat seine Wirkung, und in der auf­ geheizten murmeltierhöhle entstand eine auf­ gekratzte Stimmung voller schwirrender Ide­ enfluginsekten, als ob draussen hochsommer wäre. obwohl zeitweise, wie überall in diesen Wochen, auch in unserer trauten runde die

Jahrhundertereignis in der stube. Seegfrörni von vor fünfzig Jahren ein Thema wurde; ach, unsere vorfahren erlebten noch ein Jahrhundertereignis, wo uns höchstens mal eine zehgfrörni bleibt, beklagte Schmalhals bitter, und überhaupt, was wäre schon historisch an unserer flauen ostrandzonen­Gegenwart? Wo­ rauf Sumpfbiber sofort widersprach: der FcSG Schweizermeister, die SP nicht mehr im Stadtrat, der Goldkettelifranz über ein halbes Jahr nicht in den medien, und mit dem Grinszwerg im­ merhin der mieseste bundesrat aller zeiten aus unserer Gegend, hey, das sind doch alles Jahr­ hundertereignisse! Und jetzt aber: Winterolym­ piade gleich um die Ecke, hoppla Steinböcke! Worauf sich der Gesprächspegel überschlug und wir irgendwann nur noch wild dauerbrenner skandierten: die bussardattacke auf baggerjas­ min! Jahrhundertereignis! der Fischotter kürz­ lich in der kanalisation! Jahrhundertereignis! die bevorstehende Überflutung des rheintals! Jahrhundertereignis! Was sich wiederum prima in steigenden Wärmegraden niederschlug. Ach ja, und dann machten wir nach einer ex­ trem kirschhaltigen zugerkirschtorte noch eine kleine konsultativabstimmung zum aktuellen

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pfahlbauer

reithallen­Geschrei aus der dauerumtriebigen kulturmanagerecke. Neun von dreizehn Anwe­ senden waren, obwohl alle selbst ohne jegliche reiterfahrung, dafür aber bekennende Pferde­ steak­ und Pferdesalsizfans (letzteren gibts übri­ gens bei der mazlaria Schmed in brigels, sehr le­ cker!), also neun waren klar für die dampfenden rösseler und gegen weitere Grosskonzerte für geschätzte jeweils 376 Personen. zwei enthielten sich, vermutlich aus szenepolitischen Gründen, feige der Stimme und weitere zwei drucksten herum, sie seien also irgendwie schon für die kultur und eher gegen die rösseler, die in der Stadt einfach nichts verloren hätten. da sollen sie sich doch über die Stadionbreitmassenkon­ zerte freuen, ein super Frühling mit hosen hier und Grönemeyer dort, raunzte einer, aber es war doch schon spät, und viele gähnten. Schliesslich entbrannte eine schnell abfla­ chende diskussion über wahre Sofort­Notwen­ digkeiten der Gallenstadt. klarer Favorit, wie ge­ sagt in kirschentbrannter runde: ein Geistermu­ seum oder Gruselkabinett für die ganze Familie, kann gern auch mit Tieren sein, zum beispiel Auerochsen und Pfeilschwanzkrebsen, aber si­ cher mit einer Abteilung örtlicher Geisterban­ ken, angeführt von grausligen Wachsfiguren der Wegelinteilhaber unter historischen laternen. An weitere details kann ich mich nicht erinnern, nur noch an einen kaltherzigen Glühweinkater und den blitzschnellen Entschluss, die Gallen­ stadtstube sofort zu verlassen und bis auf weiteres einige hundert meter weiter unten Unterschlupf zu suchen. Am grossen Pfahlbauersee, der offen­ sichtlich seit Jahrzehnten nicht die geringste lust hat, wieder einmal zuzufrieren. mein herz taute schnell wieder auf, im hirn sind leider noch ein paar Windungen vereist. Charles Pfahlbauer jr.


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nR. 473 von tHeres senn

saitenlinie St.Gallen erhält bald einen neuen at­ traktiven Treffpunkt: Im lichtvollen ers­ ten Stock der hauptpost­bibliothek sind über hundert Arbeitsplätze geplant, das Ganze soll ein eigentlicher begeg­ nungsort werden. Über diese frohen Aussichten informierte bei seinem ers­ ten öffentlichen Auftritt als Stadtrat markus buschor. Sein departement Schule und Sport, und nicht das bisher unsichtbare adam’sche bauamt oder das scheitlin’sche kulturressort, hat sich erfreulicherweise die Federführung in Sachen bibliothek gesichert – und Architekt buschor kommt doch noch zu einer (vorläufig allerdings nur provi­ sorischen) bau­Aufgabe. Apropos Neu­ anfang und Treffpunkt: kurz vor ihrem Antritt stehen die neuen betreiber der «Tankstell» an St.Gallens Teufenerstras­ se: das Team um die drahtzieher maja Dörig und Reto Wettach hat im Ja­

nuar die Genossenschaft gegründet, im Februar soll es losgehen. los geht im Frühling auch der Umbau der militär­ kantine mit Ex­«Saiten»­kalenderfrau anna tayler – ihren Nachfolger im «Saiten»­Team, michael felix Grieder, begrüssen wir hier ebenso herz­ lich, wie wir schmerzlich Grafikerin carol pfenninger verabschieden: Sie emigriert in die USA. zwei andere er­ folgreiche kultur­Export­Nachrichten: die künstlerin birgit Widmer aus Gais hat sich mit Fotos aus Finnland ge­ meldet, wo sie als erste Trägerin eines Artist­in­residence­Stipendiums des kantons Appenzell Ausserrhoden vier monate arbeitet. Und die aus heiden stammende Schauspielerin Jeanne Devos erhielt einmal mehr Applaus für eine hauptrolle: im drama «die Nibe­ lungen» von friedrich hebbel am Nationaltheater Weimar. Ein reales

drama spielt sich derweil in Wien ab: dort sind rund vierzig Asylsuchende in der votivkirche in hungerstreik getre­ ten, um gegen Willkür und für rasche und faire Asylverfahren zu demonstrie­ ren. Unterstützung erhielten sie vom Thurgauer historiker stefan keller im Namen der paul-Grüningerstiftung, die sich mit den Anliegen solidarisiert hat. – bleibt noch die Auf­ lösung des Film­rätsels im Editorial dieses hefts: der Auszug stammt aus dem Schlussdialog des Films «Fahren­ heit 451» von françois truffaut. In der hauptrolle: oskar Werner, ein grosser rezitator übrigens, auch wenn er im Film ins bücherverbrennende zeitalter geraten ist. von «Fahrenheit»­ Autor Ray bradbury ist eine Anek­ dote überliefert, die auf andere Art vom medien­Wandel erzählt: die erste Fas­ sung habe er 1950 im keller der biblio­

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thek der University of california in l.A. auf einer münzschreibmaschine gehämmert: zehn cents reinwerfen und wieder ein Stück schreiben gegen die davonrennende zeit. 9,80 US­dol­ lar habe ihn der ganze Text gekostet. Etwas mehr dollar wollen die US­be­ hörden bekanntlich vom St.Galler ban­ kier konrad hummler sehen, der inzwischen auch seine persönliche, dor­ nenreiche Geschichte vom zeitenwan­ del schreiben könnte. Aber hummler schreibt und spricht weiterhin nicht, hingegen spielt seine J. s. bach-stiftung wie immer im monatsrhythmus die passenden bachkantaten. Im Januar war es bWv 144 mit dem Titel «Nimm, was dein ist, und gehe hin» und den Eingangszeilen «murre nicht, lieber christ, wenn was nicht nach Wunsch geschicht». Im Februar folgt bWv 168: «Tue rechnung, donnerwort».



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