Jorge Zepeda Patterson. Milena oder der schönste Oberschenkelknochen der Welt

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KOSTENLOSE LESEPROBE


� Milena August 2005 Sie hieß Alka und war Kroatin, obwohl sie sich nach drei Tagen in dem dunklen Kleiderschrank, in den man sie gesperrt hatte, und ohne einen Bissen zu essen eher fühlte wie ein Tier ohne Namen und Herkunft. Ihre Nacktheit, gegen die auch die alte Decke, die man ihr hingeworfen hatte, nur wenig ausrichten konnte, verstärkte das Gefühl der Orientierungslosigkeit und Anonymität, als wär e jemand in ihr Innerstes eingedrungen und hätte alles, was sie bis vor einer Woche gewesen war, gegen einen primitiven Organismus ausgetauscht, der nur nach Wasser und Nahrung gierte. Am ersten Tag hatte sie stundenlang gegen das Holz gehämmert, mehr aus Empörung und Ärger als aus Furcht, in der ständigen Hoffnung, der schwache Lichtschein unter der Schranktür könnte jeden Moment von einem Schatten u nterbrochen werden, der sie herausließ. Am zweiten Tag wurde sie von Selbstmitleid und Trauer überwältigt, und sie kauerte sich erschlagen in eine Ecke des Schranks. Am dritten Tag wurde jede andere Erwägung von dem verzweifelten Verlangen nach etwas zu trinken und zu essen verdrängt. Der Gedanke, vergewaltigt zu werden, der drei Tage vorher noch unerträglich gewesen war, erschien ihr dagegen wie eine läppische Kleinigkeit. Am vierten Tag begann sie an dem einzigen Gegenstand zu nagen, der ihr in dem dunklen Loch Gesellschaft leistete: einem hölzernen Haken, der auf Höhe ihres Kopfes von einer Metallstange hing. Das war der Tag, an dem man sie herausließ. Alka hatte die ersten sechzehn Jahre ihres Lebens in Jastrebarsko verbracht, einem alten Dorf in der Nähe von Zagreb, in dem sechstausend Einwohner bei lebendigem Leib

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verfaulten, während die anderen dreißigtausend auf dem verfallenen Friedhof dahinkompostierten. Sie wohnte genau drei Häuserblocks hinter dem Kirchhof, und egal wohin sie ging, sie musste immer an den uralten Gräbern vorbei, von denen viele halb zerstört waren. In ihrer Kindheit hatten sie und ihre Spielkameraden die Oberschenkelknochen und Schienbeine als Schwerter benutzt, um zuerst D’Artagnon und später Darth Vader auszurüsten. Als sie in die Pubertät kam und ihre langen, wohlgeformten Beine plötzlich Gegenstand der allgemeinen Bewunderung unter den Erwachsenen wurden, schwor sie sich, dass ihr Oberschenkelknochen niemals als Übungsflorett eines angehenden Fechtkünstlers enden würde. Der Tag ihrer Flucht war der glücklichste ihres Lebens. Es war nicht das erste Mal, dass sie in den Zug stieg, aber doch das erste Mal mit der Absicht, nicht mehr zurückzukehren. Die Zukunft als Gemüseverpackerin und gelangweilte Ehefrau eines der wenigen jungen Männer, die nicht auf der Suche nach besseren Perspektiven nach Zagreb oder in andere europäische Länder abgewandert waren, ließ sie auf Nimmerwiedersehen hinter sich. Unterwegs in Richtung Hauptstadt, in Begleitung ihrer Freundin Sonjia, saß Alka ein e ganze Weile versunken da und sah zu, wie der Rahmen des Abteilfensters die vertraute Landschaft verschlang. Doch sie verspürte kein Bedauern und keine Nostalgie. In Wahrheit betrachtete sie die Spiegelung ihrer großen blauen Augen und eines Gesichts, das die jugendlichen Rundungen noch nicht gänzlich verloren hatte. Sie konnte nicht wissen, dass die hohen Wangenknochen, die weit auseinander stehend en riesigen Augen, das entschlossene Kinn und die zarte Nase sie zur Greta Garbo unter den spanischen Prostituierten machen würden. Das würde sie erst später erfahren. Für den Moment dachte sie nur, wie unerwartet simpel es doch war, ihr altes Leben hinter sich zu lassen.

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Zwei Wochen zuvor hatte Sonjia ihr erzählt, dass sie nach Berlin gehen würde. Ein Unternehmer aus Zagreb eröffnete dort eine Filiale seines erfolgreichen Balkanrestaurants und benötigte ein paar Kellnerinnen, die dem Ambiente etwas Authentizität verliehen. Für Alka war das ein Ruf des Schicksals. Dank ihres Großvaters, eines Uhrmachers und dezidierten Germanophilen – er war ein bedingungsloser Bewu nderer der teutonischen Technologie –, sprach sie sogar ein wenig Deutsch. Alkas Mutter verdächtigte die Eltern ihres Schwiegervaters, während der deutschen Besetzung mit den Nationalsozialisten kollaboriert zu haben, wenngleich über dieses Thema nie gesprochen wurde. Mehrere Tage lang bedrängte Alka ihre Freundin, sie nach Deutschland mitzunehmen, ohne größeren Erfolg. Sonjias Freund, ein ungar ischer Einwanderer aus Zagreb, glaubte nicht, dass sie eine weitere Bedienung brauchten, da half es auch nicht, dass Alka vorgab, fließend Deutsch zu sprechen. Erst als sie ihm ein Ganzkörperfoto schickte, auf dem sie ihr Diskokleidchen trug, war er einverstanden, sie mitzunehmen. Mit diesem Aussehen, so seine Begründung, könne sie sich sogar für eine Stelle als Hostess bewerben, die noch viel besser bezahlt sei als der Kellnerjob. Das Abenteuer endete bereits in einem Alptraum, bevor es überhaupt losging. Am Zagreber Bahnhof wurden sie von Sonjias Freund erwartet, einem gewissen Forkó. Er war von kleiner Statur, hatte schütteres Haar und angenehme Gesichtszüge. Alka fand seine Schmeicheleien etwas übertrieben und die Art, wie er sie musterte, entsetzlich. Doch wie elektrisiert von der Euphorie über ihre soeben gewonnene Freiheit, ignorierte sie alles, was diese hätte trüben können. Nach einem späten Frühstück fuhren sie in Forkós Auto los, einem blauen Peugeot mit bequemen Sitzen, die auf tröstliche Weise neu rochen, was das Mädchen als ein Zeichen des nahenden Wohlstands deutete.

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Sie wollten die siebenhundert Kilometer bis Prag an einem Tag zurücklegen und dort bei einem Freund übernachten. Tatsächlich aber fuhren sie nur siebzig. Sie hatten gerade einmal Durmanec hinter sich gelassen, waren von der Grenze also immer noch weit entfernt, als Forkó ihnen mitteilte, dass er noch etwas bei einem Bekannten abholen müsse. Sie fuhren von der Autobahn ab und weiter auf einer Landstraße, dann über einen Schotterweg bis zu einem einsamen alten, ziemlich heruntergekommenen Haus. Beim Aussteigen lud er die Mädchen ein mitzukommen, um sich ein wenig die Beine zu vertreten, etwas zu trinken und auf die Toilette zu gehen. Drei Männer begrüßten sie mit Umarmungen und Glückwünschen. Mit Forkó unterhielten sie sich in einer Sprache, die sie nicht verstand, vermutlich Griechisch. Der älteste der drei, ein korpulenter Typ um die fünfzig, zog aus seiner Gesäßtasche einen Umschlag und reichte ihn dem Ungarn. Der blätterte kurz durch die Geldscheine, die sich darin befanden, bedankte sich und ging, ohne die beiden Mädchen weiter zu beachten, zur Tür hinaus. Sonjia rief seinen Namen und wollte ihm nachlaufen, doch ein Schlag gegen das Ohr ließ sie zu Boden gehen. Die drei Männer lachten und betrachteten ihr Opfer in Erwartung einer weiteren Reaktion. Alka stand wie angewurzelt da. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie nie als Kellnerin in einem kroatischen Restaurant in Berlin arbeiten würde. Sie blickte prüfend in die Gesichter der Männer und versuchte, Blickkontakt herzustellen, um ihre Solidarität, ihr Mitgefühl zu wecken. Mit ihren großen, ausdrucksstarken Augen war das bislang immer eine gute Strategie gewesen. Hier half ihr das nicht weiter; drei Krokodile hätten ihr mehr Hoffnung gemacht als diese gleichgültigen, stumpfen Gesichter, die sie angafften. Jetzt galt die Aufmerksamkeit ihr. Sie war viel hübscher als Sonjia, und die drei betrachteten sie interessiert. Doch es war Habsucht, die aus ihren Gesichtern sprach, nicht so sehr

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Begierde. Der Älteste, zweifellos der Anführer, kam auf sie zu und befühlte ihre linke Brust, mit der anderen Hand umfasste er ihre Pobacken. Seine Gesten hatten nichts Laszives an sich, sie dienten nur der Überprüfung, so wie ein Koch die Qualität der angelieferten Ware kontrolliert. Mehr aus Angst als aus Verärgerung verpasste Alka ihm eine schallende Ohrfeige. Er lächelte, dann versetzte er ihr einen Hieb in die Magengrube. Ein unsäglicher Schmerz ließ sie zu Boden gehen. Sie krümmte sich, nach Luft ringend, glaubte das Bewusstsein zu verlieren, während sich der stechende Schmerz in die Brust, Leistengegend und in den Unterleib ausbreitete. Einer der Männer zerrte am Reißverschluss ihres Kleides, ein anderer zog ihr mit Gewalt das Höschen aus. Gleichgültig gegenüber den verzweifelten Versuche n des Mädchens, wieder Luft in ihre Lungen zu bekommen, zog einer der Männer sie an den Haaren in eine sitzende Position und riss ihr mit einem Ruck das Kleid vom Leib. Binnen Sekunden war sie nackt. Sie sank wieder zu Boden, während die drei Männer um sie herumschlichen, um ihren Körper aus allen Winkeln zu betrachten. Sie vernahm Gelächter und glaubte ein Abklatschen zu hören, wie es Basketballspieler nach einem gelungenen Korbwurf tun. Sie nahm an, dass sie sie jetzt vergewaltigen würden, und schwor sich, lieber zu beißen und zu kratzen, und wenn es sie das Leben kosten sollte. Aber die Männer kehrten nur zu ihrer Flasche Wein zurück und schienen sie einfach zu vergessen. Als sie bemerkten, dass sie sich von dem Schlag erholt hatte, packte einer sie an den Haaren, zog sie in den Stand hoch und stieß sie in den hinteren Teil des Raumes in Richtung einer Tür, die einer der anderen für ihn öffnete. Es war eine Art Garderobenschrank, und als sie sich fragend umblickte, stieß der Mann, der sie an den Haaren hielt, Alka mit einer solchen Wucht hinein, dass sie gegen die rückseitige Wand prallte. Dann schloss sich die Tür und sie war von Dunkelheit umge-

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ben. Zwei Tage später warfen sie ihr eine Wasserflasche in den Schrank. Sie ließen sie erst heraus, als sie den hölzernen Haken fast vollständig abgenagt hatte; das war am vierten Tag. Unter Stößen und Beschimpfungen zerrte man sie heraus und schleifte sie ins Badezimmer, wo man sie in die Badewanne steigen ließ. Extrem geschwächt und von dem grellen Licht geblendet, hielt sie den Blick starr auf den Boden gerichtet. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Beine voller Exkremente waren. Die Männer übergossen sie mit zwei Kübeln kaltem Wasser. Alka hatte nicht mehr den Wunsch, jemanden zu beißen oder zu kratzen. Wie eine kaputte Stoffpuppe, schmutzig und ohne Kleider, ließ sie alles willenlos über sich ergehen. Sie warfen ihr ein altes, abgenutztes Handtuch zu und führten sie wieder in den Hauptraum. Der An führer war nicht mehr da, dafür seine beiden Handlanger. Einer der Männer wollte ihr das feuchte Handtuch wegnehmen, aber sie weigerte sich, klammerte sich an das letzte Bisschen Würde, das der kleine Fetzen Stoff ihr gab. Ihr Widerstand brachte den Mann in Rage, er entriss ihr mit Gewalt das Handtuch und verpasste ihr einen Schlag gegen die linke Brust. Er fiel nicht so hart aus wie der, den sie vor ei n paar Tagen eingesteckt hatte, doch für ihren geschwächten Körper war er verheerend: Sie stürzte auf die Knie, sackte vornüber und blieb eine ganze Weile so liegen. Als sie schließlich wieder den Kopf hob, schob ihr einer der Männer einen Teller mit einem angegessenen Hamburger hin. Sie erlaubten ihr einen Bissen und boten ihr einen Schluck Wasser an. Dann öffneten sie ihre Hosenschlitze und zeigt en ihr, was sie von ihr erwarteten. Den restlichen Hamburger bekam sie erst, als sie den Samen von beiden geschluckt hatte.

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Sonjia sah sie nie wieder. Sie wagte es nicht, nach ihr zu fragen, und sie hätte es in der Sprache ihrer Entführer auch nicht gekonnt. Zwei Tage später brachten sie sie nach Teplice an die deutsch-tschechische Grenze. Ihre Unterkunft, die an der Schnellstraße zwischen Prag und Dresden gelegen war, schien eine Art Stundenhotel zu sein. Sie verbrachte sechsunddreißig Stunden in einem Zimmer ohne Fenster, in das regelmäßig Männer kamen, um sie zu begutachten, immer unter dem wachsamen Blick eines ihrer griechischen Entführer. Am Ende kaufte sie ein Spanier für dreißigtausend Euro. Ihren sechzehnten Geburtstag verbrachte Alka mit zwei anderen Mädchen auf dem Rücksitz eines Kleinwagens auf der Fahrt nach Marbella. Obwohl sie unter dem Einfluss starker Beruhigungsmittel stand, lernte sie auf dieser Reise ihr erstes spanisches Wort: vacas. So wurden die Mädchen von den beiden Fahrern genannt, die irrtümlicherweise dachten, sie wären beide slowakischer Herkunft. Darva nannten sie Vaca Lechera (Milchkuh), weil sie so große Brüste hatte. Kristina gaben sie den Namen Vaca Pinta (Gescheckte Kuh) wegen ihrer großen Sommersprossen auf dem Rücken, und Alka war Vaca Fina (Edelkuh) wegen ihrer langen Bein e und ihres eleganten Oberkörpers. Der Besitzer des Bordells, in das man sie brachte, verpasste ihr den Künstlernamen »Milena«. Sie fand sich damit ab und erwähnte ihren echten Namen in den folgenden Jahren nicht mehr. Im Stillen sagte sie sich, dass die echte Alka gestorben war, begraben auf dem Friedhof von Jastrebarsko.

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Die Männer I Ich gehe nicht gern zu Nutten. Sie sind ein einziges Geldloch, und immer, wenn ich bei einer gewesen bin, habe ich Angst, ich könnte mir was eingefangen haben. Deshalb mag ich Huren nicht. Aber die anderen, die kein Geld nehmen, sind noch schlimmer. Ich hab es schon lange satt, die Asche so zum Fenster rauszuwerfen. Diese horrenden Restaurantbesuche und exorbitant teuren Drinks in den Bars – und am Ende lassen sie einen beim ersten Treffen nicht mal ran. Und manche bieten dir gar kein zweites an, die reinste Geldverschwendung. Dann sind da noch die, die dich am zweiten oder dritten Abend mal fummeln lassen, aber Ausziehen ist tabu. An dem Punkt hast du schon ein Heidengeld ausgegeben und immer noch dicke Eier. Doch am schlimmsten sind die, die dir als Preis für die komplette Nummer ein Wochenende am Meer oder in Cuernavaca abringen. Und am Ende bringen sie es dann nicht mal richtig. Inzwischen hast du schon so viel Geld investiert, dass du dir den geilsten Pornostar hättest leisten können, und zwar für mehrere Wochen. In Sachen Krankheiten sind die Professionellen sicherer als diese vermeintlichen Jungfrauen, für die man unendlich viel Geduld aufbringen muss, bevor man sie ins Bett kriegt. Und am Ende sind sie so verkeimt wie eine Haltestange in der U-Bahn. Für einen Blowjob lassen sie dich Blut und Wasser schwitzen. Ich meine das wörtlich. Mit den Zivilen musst du drei- bis viermal ins Bett, bis sie kapieren, dass man ihnen die Hand nicht auf den Kopf legt, um ihnen die Haare glattzustreichen. Aber was soll man machen: Die glauben alle, dass du sie für eine Nutte hältst, wenn sie einmal die Solo-Flöte spielen. Als wäre man ein Vollidiot und würde nicht merken, wie viele Flugstunden sie im Logbuch haben, sobald sie den Knüppel in die Hand nehmen. An Anal ist gar nicht zu denken! Das wäre gleichbedeutend mit einem Ringtausch. Ehering gegen Ringmuskel. Herrgott, warum sind die Frauen nur so kompliziert!

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Mit einer Prostituierten ist das anders: kein Stress, keine Missverständnisse, keine Abendessen oder sonstigen unnötigen Ausgaben. Man verhandelt den Preis und den Service und damit basta. Zufriedenheit garantiert. Ich kann Nutten nicht leiden, aber die anderen, glaube ich, noch weniger. F. D. ehemaliger Sportdirektor der mexikanischen Nationalmannschaft

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� Amelia und Tomás Samstag, der 8. November, 11.00 Uhr

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Wie versprochen fuhr Tomás bei dem Penthouse vorbei, das Rosendo Franco und seine Geliebte in Colonia Anzures gemietet hatten. Es war vor allem die Neugier, die ihn antrieb, das kleine Liebesnest des mexikanischen Pressebarons zu besichtigen, und weniger die Hoffnung, dort das schwarze Notizheft zu finden, das Claudia schlaflose Nächte bereitete. Tatsäc hlich fand er weder das Notizbuch noch sonst einen Zepeda Patterson HinweisJorge darauf, wie der Verleger und seine exotische Freundin dort gelebt hatten. Was er vorfand, hatte nicht die geringsgeboren 1952 Mazatla ́n,die Mexiko, Schriftsteller, te Ähnlichkeit mit derinWohnung, es einist paar Tage zuvor Journahatte. list und einer führenden Analysten noch gegeben Aus demder Mobiliar hattepolitischen man Kleinholz

Fotografie © Blanca Charolets

Rückwärtige Allonge | Klappe = 122 mm

Er studierte Politikwaren und Ökonomie anBad der gemacht,Mexikos. Schubladen und Schränke entleert, die Pariser Sorbonne und Sozialwissenschaft in Gewalt, Guadalajara. möbel herausgerissen, die Wände eingeschlagen. Die mit der man vorgegangen ihn. Es war offenEr schreibt Kolumwar, nen überraschte für die spanische Zeitung El País sichtlich,und dass Verwüstungder nicht nur das Resul tat einer istdie Chefredakteur mexikanischen Onlinegründlichen Durchsuchung war, sondern auch das einer unpublikation www.SinEmbargo.mx. bändigen blinden Wut. Er lief rasch durch dietores kaum warmehr 2013 zu Finalist Zepedas Debu ̈troman Los Corrup definierenden Räume und machte sich dann mit klopfendem des Dashiell-Hammet-Preises. Fu ̈r Milena oder der schönste Herzen aus dem Staub. Ober schenkel knochen der Welt wurde er 2014 als erster Am Abend zuvor hatte er mit Claudias Befürchtungen mexikanischer Autor dem PremIo PlaNeta,hindem h für übertrieben ge- Welt sichtlichbedeutenden des schwarzen Notizbuchs noc Literaturpreis der spanischsprechenden halten. Heute war er sich daergänzte nicht mehr so international sicher. Wer auch ausgezeichnet. 2016 er die immer das Appartement verwüstet hatte, legte Wut und erfolgreiche Trilogie um die Gruppe derdie »Blauen« mit dem Entschlossenheit an den Tag, die ein Gewitter ankündigt. Er Roman Los Usurpadores. Eine Verfilmung der Trilogie beschloss anzurufen, um ein Treffen zu vereinbaren in Vorbereitung. istClaudia und die neuesten Entwicklungen besprechen, aber sie hob Seine Romane sind inzu mehr als zehn Sprachen nicht ab.übersetzt. Er nahm an, dass sie nach dem Stress der vergangeDer Elster Verlag präsentiert den Erfolgsautor Also wählte er Amelias nen Tagezum ein wenig Schlaf nachholte. ersten Mal auf Deutsch. Nummer, und Minuten später spaziertenauf sie Facebook: durch Derzwanzig Autor im Netz: www.jorgezepeda.net, @jorge.zepedapatterson und bei Twitter: @jorgezepedap.

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Ausgezeichnet mit dem PREMIO PLANETA,dem höchstdotierten Literaturpreis der spanischsprachigen Welt Entführt, verkauft und missbraucht – Milena gerät als Jugendliche in die Fänge skrupelloser Menschenhändler. Mit beispielloser Grausamkeit zur Prostitution gezwungen, beginnt ihre Reise durch verschiedene Länder und Kontinente. Sie wird zum Spielball männlicher Gier und Machtsucht. Nur ihr eiserner Überlebenswille und die Geschichten, die sie heimlich in ihr Notizbuch schreibt, bewahren sie vor der endgültigen Kapitulat ion. Als Milena in Mexiko den betagten Zeitungsverleger Rosendo Franco kennenlernt, der sich in sie verliebt, scheint ein Ausweg aus der Gefangenschaft möglich. Doch sein plötzlicher Tod bringt sie in akute Gefahr. Ohne den Schutz des prominenten Verlegers ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihre Peiniger sie finden – auch, um an das Notizbuch zu gelangen, das für viele gefährliche Informationen birgt. Wä re da nicht eine Gruppe alter Schulfreunde, die »Blauen« genannt, die aus unterschiedlichen Gründen an Milenas Rettung interessiert sind ... In atemberaubendem Tempo und psychologisch subtil erzählt, exzellent recherchiert – eine Entdeckung! »Ein sengender, internationaler Bestseller über Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung [...], beschreibt meisterhaft die Brutalität einer der profitabelsten verdeckten Industrien der Welt.« NBC NewS

ISBN 978-3-906903-08-8

Erhältlich in Ihrer Buchhandlung und unter www.elsterverlag.ch


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