Vista 4 / Mai 2015

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Nr. 4 | Mai 2015 CHF 5.50

Muttermale

Kontrollen können Leben retten

Wechseljahre

Was Frauen in Wallungen bringt

Risiko Gewicht Über Zucker, Fett und Diäten


36 EDITORIAL

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Liebe Leserin, lieber Leser Von der verführerischen Königin Erdbeere zu den manchmal beschwerdevollen Wechseljahren bis zum aktuellen Thema Nr. 1 vor der Bikini-Saison, dem Abnehmen: Das alles und noch viel mehr bietet Ihnen unser Gesundheits-Magazin, das Sie gerade in den Händen halten. Der interessante Themen-Mix auf den 52 «gesunden» Vista-Seiten ist wohl einzigartig in der Schweiz! Diese Ausgabe bringt Ihnen aber nicht nur ein sehr umfangreiches Dossier zu den Themen Gewicht als Risiko, Übergewicht sowie Abnehmen bis zum Idealgewicht, sondern auch Einblicke in das Leben eines ehemaligen Bankdirektors, der seinen gut bezahlten Job an den Nagel hängte und nun mit seiner ganzen Kraft in Bali als Entwicklungshelfer für das kleine Hilfswerk «Zukunft für Kinder» arbeitet (Info: www.zukunft-fuer-kinder.ch). Es unterstützt Bettlerinnen und deren Kinder – für eine bessere Zukunft und für mehr Gesundheit. Diese Hilfe zur Selbsthilfe direkt vor Ort verdient auch Ihre Unterstützung. Erlauben Sie mir zum Schluss noch ein paar Worte zur Prävention und Gesundheitsförderung. Lesen Sie bitte auf den Seiten 40 und 41 die Informationen und Tipps der Hautärztin Jeannine Both. Dieses Wissen über die Pigmentmale und die Entstehung von Hautkrebs wird in den nächsten Jahrzehnten entscheidend sein, um nicht eine ähnlich grosse Epidemie an Melanomen und Basalzellkarzinomen zu erleben, wie sie Australien zum Teil schon heute erlebt.

INHALTSVERZEICHNIS

48   Nr. 4 | Mai 2015

Vista Dossier

21 – 33 Risiko Gewicht

Über Zucker, Fett und Diäten

Gesundheit aktuell

14 – 16 Vegan leben

Die Lebensweise ändert sich

18 – 19 Der Reizdarm

Häufige Funktionsstörung des Darms

36 – 38 Wechseljahre

Wichtige Lebensphase mit Beschwerden

Gesundheitspolitik 10 – 12 Wunschkonzert

Vor allem mehr Qualität und Effizienz

Gesunde Ernährung

4 – 6 Erdbeere

Verführerische Königin

Herzlichst, Ihr Dr. med. Markus Meier Chefredaktor

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Beauty und Medizin

40 – 41 Pigmentmale

Harmlos bis lebensbedrohlich


Badewannen-

Lifte Das Original vom

WANNENLIFT-SPEZIALISTEN

4 Vista Life 44 – 45 Liebe, Leben, Laster Frauen sind anders, Männer sowieso

So einfach kann es sein, in die Wanne hinein und heraus zu kommen!

Vista Life Porträt 48 – 49 Engagement in Bali Vom Bankdirektor zum Entwicklungshelfer

• Mietkauf

möglich

zinslos

• Auch

mit Akkubetrieb

Rundum gesund 43 Leben mit Krebs

• Schnelle

«Die Mistel steigert meine Lebensqualität.»

In jedem Vista 13, 46, 47 Markt-Trends

und saubere Installation

• Alle

Funktionsteile aus Edelstahl

Endlich wieder

42 Kreuzworträtsel

Freude beim Baden!

47 Impressum / Vorschau

Prospekte anfordern

20, 39 Gesundheits-News

50 – 51 gesundgekauft

0800- 80 8018 Anruf gebührenfrei!

Postfach CH-8952 Schlieren www.idumo.ch

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Nr. 4 | Mai 2015

Gesunde Ernährung

Gleich nach dem Apfel ist sie in der Schweiz die zweitbeliebteste Frucht: die Erdbeere. Sanft will sie angefasst und möglichst frisch genossen werden. Neben ihrer äusseren Schönheit kann die Königin der B ­ eeren auch mit inneren Werten trumpfen. Jürg Lendenmann

Erdbeere

Verführerische Königin

«Zweifellos hätte Gott eine bessere Beere als die Erdbeere schaffen können, aber ebenso zweifellos hat er es nicht getan.» Izaak Walton (1593–1683), Dr. William Boteler (Butler) zitierend.

Schon zur Fasnachtszeit liegen sie an prominenter Stelle verführerisch in den Regalen der Grossverteiler: Die ersten Erdbeeren der Saison – aus Spanien. Über sie will ich nicht schreiben, auch nicht über die Erdbeeren, die es Ende April zu kaufen gibt. Aus ihnen bereite ich jeweils den Geburtstagsdessert für meinen Göttibuben zu, weil die Erdbeere

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seine Lieblingsfrucht ist. Jedes Jahr suche ich in «der ganzen Stadt» nach reifen, schmackhaften Früchten. Und jedes Jahr denke ich, Steffen hätte frühestens im Mai/Juni zur Welt kommen sollen, um am Geburtstag leckere Schweizer Erdbeeren geniessen zu können. Dann erst wird die Königin der Beeren ihrem Titel gerecht. Die Königin der Beeren Hätte Steffen in der Steinzeit gelebt, er wäre auch in den Genuss seiner Lieblingsbeeren gekommen. Allerdings kannte man damals und bis zum Mittelalter bei uns nur die kleinen Walderdbeeren (Fragaria vesca). Erst 1714 brachte der französische Fregattenkapitän Amédée-

François Fraisier die in Südamerika heimische Sorte Blanc du Chili, Fragaria chiloensis, nach Europa. Die «Schöne von Chile» war weitaus grösser, fleischiger und saftiger. Im französischen Sprachraum wurden die Früchte Fraisier zu Ehren bald «la fraise» genannt. Es war der Botaniker Antoine Nicolas Duchesne, der 1766 Fragaria chiloensis mit der in Nordamerika heimischen Scharlacherdbeere, Fragaria virginiana, zu unserer heutigen Gartenerdbeere kreuzte. Heute gibt es weit über tausend Kreuzungen mit Namen wie Elsanta, Sonata, Darselect, Raurica, Joly, Flair und Eve’s Delight. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrem Aussehen, Duft, Aroma, Geschmacksintensität und Wuchs, sondern


Bild: zVg

auch in ihren Ansprüchen an Boden und Klima. Eingeteilt werden können die Sorten in Einmaltragende, Immertragende und Monatserdbeeren. Königinnen unter sich Wie könnte es anders sein: Die Königin der Beeren und die Königin der Blumen gehören zur selben Familie – zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Der Gattungsname Fragaria leitet sich vom lateinischen Wort für «duften» ab. Botanisch gesehen ist die Erdbeere keine Beere, sondern eine Sammelfrucht. Zudem finden sich die Früchte – einzigartig innerhalb der Rosengewächse – nicht in der Scheinbeere. Die winzigen gelben Nüsschen sitzen an der Oberfläche. Viele kennen die fadenförmigen Ausläufer, über die sich die Stauden vermehren. Weniger bekannt ist, dass auch aus den

Fortsetzung auf Seite 6

Rezept Erdbeer-Minim

Zubereitung uffins

Erdbeeren n die versteckten Zum Glück müsse schmecken h sc rden. Denn fri we ht sc na ge ch ras sten. die Muffins am be Utensilien

n mit 24 Vertiefunge Mini-Muffinblech •1 rmchen • 24 Papierbackfö Zutaten für 24 St

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r 00 g weiche Butte •1 cker • 150 g Rohrohrzu Prise Salz •1 bene Schale • 1 Orange, abgerie • 2 Eier n • 25 g Kokosflocke lt ren, klein gewürfe • ca. 10 0 g Erdbee 20% Schrot it m lbweissmehl • 150 g UrDinkel-Ha r • ½ TL Backpulve rblüten, eeren und Erdbee • Puderzucker, Erdb für die Garnitur

tiefungen legen. en in die Blechver ch rm fö ck ba ier ap 1 P n. h Spitzchen bilde tter rühren, bis sic . en hr rü 2 Für den Teig Bu ter un ale lz und Orangensch . ist ll Rohrohrzucker, Sa he se as M iterrühren, bis die Eier beigeben, we Backpulver beid un l eh M n, re ee Kokosflocken, Erdb eten Förmen, in die vorbereit hr rrü te un gig zü fügen, chen verteilen. 0 °C vor­geheizten r Mitte des auf 18 3 Minimuffins in de rausnehmen, inuten backen. He Ofens 15 bis 18 M eren mit PuderKurz vor dem Servi auskühlen lassen. , garnieren. zucker bestäuben Tipps

ssen. uffins frisch genie Die Erdbeer-Minim tzen. se andere Früchte er Erdbeeren durch

t aus dem Buch Das Rezept stamm ue tzli. lder: Ur Dinkel-G Sta ürGm ith von Jud 780-558 -9 -03 8-3 97 N ISB Fona Verlag,

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Fortsetzung von Seite 5

hartschaligen Nüsschen neue Pflanzen wachsen können – und zwar nicht nur dann, wenn sie an den Beeren eintrock­ nen und zu Boden fallen. Tiere wie Igel, Siebenschläfer und Amseln essen die Beeren, scheiden später die unverdau­ lichen, noch keimfähigen Nüsschen wie­ der aus und helfen bei der Verbreitung der Pflanze mit (Endochorie). Rund 17 000 Tonnen Erdbeeren gelan­ gen jährlich in der Schweiz in den Han­ del, wobei zwei Drittel importiert wer­ den. Die Beerenbauern haben in den letzten paar Jahren die Anbaufläche auf rund 500 Hektaren ausgedehnt. Die grössten Anbauflächen finden sich im Kanton Bern, auf den weiteren Plätzen folgen die Kantone Thurgau, Zürich und Aargau. «Erdbeerkulturen erfordern be­ trächtliche Investitionen und sind arbeits­ intensiv», schreibt Elisabeth Perkmann in ihrer Facharbeit bei der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch. Der Anbau von Erdbeeren sei für viele bäuerliche Familien eine wichtige zu­ sätzliche Einnahmequelle, verlange aber neben guten Fachkenntnissen auch viel Fingerspitzengefühl und ständige Wei­ terbildung der Mitarbeiter.

Vitamin-C-Bombe 100 g Erdbeeren enthalten 0,7 g

Proteine

89,9 g

Wasser

7 g

Kohlenhydrate (v. a. Glucose und Fructose in ausgeglichenem Verhältnis

2,2 g

Nahrungsfasern

0,5 g

Fett

39,7

Kilokalorien

20 µg

Vitamin B1 (Thiamin)

60 mg

Vitamin C (mehr als Orange und Zitrone)

62 µg

Folsäure (decken einen Fünftel des Tagesbedarfes von Erwachsenen)

20 mg

Calcium

152 mg

Kalium

12 mg

Magnesium

100 µg

Zink

Quelle: naehrwertdaten.ch Glykämischer Index: 28 Glykämische Last einer Portion: 1,54

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Endlich Juni Ab Mai/Juni (bis Ende September) ha­ ben dann, endlich, die einheimischen Erdbeeren Saison. Im optimalen Rei­ festadium gepflückt, erreichen sie dank kurzer Transportwege die Verkaufsstel­ len sehr schnell. Das ist wichtig, denn je frischer die Beeren, desto intensiver ent­ falten sie ihr Aroma. Dies wissen auch Erdbeer-Freaks, die ihre Früchte am liebs­ ten selbst pflücken gehen oder die frisch gepflückten Früchte bei den Bauern kau­ fen (siehe Tipps-Kasten). Was manche nicht wissen: Unreif ge­ pflückte Erdbeeren kann man noch so lange lagern, sie reifen nicht nach wie beispielsweise Bananen. Tipp: Wenn einmal die Beeren nicht gleich gegessen oder verarbeitet werden können: Die Früchte mit Kelchblättern und Stiel im Gemüsefach des Kühl­ schranks in einer flachen Schale (verhin­ dert Druckstellen) zugedeckt (Deckel, Klarsichtfolie) maximal zwei Tage aufbe­ wahren; vor dem Essen auf Zimmertem­ peratur erwärmen, damit sich das Aroma voll entfalten kann. Nicht unter fliessendem, sondern in stehendem Wasser waschen. Auch Tiefgefrieren der Früchte ist mög­ lich; allerdings eignen sich die Beeren nach dem Auftauen nicht mehr für de­ korative Zwecke. Köstlichkeiten ohne Ende Erdbeeren lassen sich in der Küche viel­ seitig einsetzen. Gerne werden sie mit Rahm oder Joghurt gegessen, als Saft oder Milchshake genossen, Bircher­ müesli zugegeben, mit Vanilleglace zu einem Coupe Romanoff kombiniert. Es existiert eine unglaubliche Vielzahl von Rezepten für Erdbeer-Desserts und -Ku­ chen. Beliebt sind auch Erdbeerkonfi­ türe – die vermutlich immer noch be­ liebteste aller Konfitürensorten – und Erdbeerkompott; beide lassen sich auch aus tiefgefrorenen Früchten herstellen. In die Rezepte der Nouvelle Cuisine und der Molekularküche hat die Erdbeere ebenfalls Eingang gefunden. Inhaltsstoffe sind unter anderem Salicyl­ säure, Zimtsäure, Kaffeesäure, Chlorogen­ säure, Flavonoide sowie Gerbstoffe. In neueren Studien steht die antioxidative (zellschützende) Wirkung der Beeren im Zentrum. (Wald-)Erdbeeren werden in der Naturheilkunde eingesetzt wegen ih­

Tipps Wo es die frischesten Erdbeeren zu holen gibt Wer Erdbeeren auf Schweizer Bauern­ höfen selbst pflücken will, findet Adressen via www.selberpfluecken.ch. Kenner empfehlen, die Beeren – mit­ samt den Kelchblättern und dem Stiel – am frühen Morgen zu ernten, wenn es noch kühl ist: Sie duften dann am intensivsten und sind weniger weich als in den Abendstunden. Frisch geerntete Früchte in bester Qualität gibt es aber auch in Hofläden zu kaufen. Adressen von Hofläden finden sich u. a. auf: www.vomhof.ch Wichtig: Erdbeeren sind empfindlich auf Druck. Darum sorgfältig transportieren und möglichst frisch essen.

rer harntreibenden, zusammenziehen­ den (adstringierend) und Proteine auf­ lösenden Wirkungen. Erdbeeren enthalten Histamin, einen weit verbreiteten Naturstoff, auf den manche Menschen mit allergieähnlichen Symp­ tomen reagieren (Histaminintoleranz). Auch Gerbstoffe und allfällige Pestizid­ rückstände in den Erdbeeren können Reaktionen auslösen. Links/Quellen www.swissfruit.ch/erdbeeren (Schweizer Obstverband) www.regionalprodukte.ch www.beerenland.ch

Vista Rezepte

>

Auf www.vistaonline.ch/erdbeeren finden Sie weitere Rezepte.


Charyc GmbH informiert

1973 von Prof. George Blackburn entwickelt, hat die neue Form der ­Diät bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüsst. Im Gegenteil: Für viele ist es eine ideale Methode, die gewünschte Anzahl Kilos abzunehmen. Ohne zu hungern.

Wunschgewicht

ung Fortsetz aus Vista 15 Nr. 3/20

NEWDIET – die ketogene Proteindiät erklärt male Mahlzeiten pro Tag zu sich. Diese Phase nennen wir «die Stabilisierungsphase». Sie dient zur schrittweisen Rückkehr zu einer normalen Ernährung.

Interview mit: Dr. med. Milos Ryc, freiberuf‌licher Facharzt für Psychiatrie und Ernährungsbe­rater. Er beschäftigt sich seit 1993 mit Ernährungs­ störungen und Proteindiäten.

Mit der neuen ketogenen Diät mit hohem Proteinanteil stellt der Körper den Stoffwechsel so um, dass er Energie aus den Fettreserven gewinnen kann – ohne ­dabei zu hungern. Das bewährte NEWDIET-Programm gliedert sich in drei Phasen. Wie sieht ein typischer Tagesablauf in Phase 1 aus? In der Phase 1 ergänzen Sie drei von vier Mahlzeiten mit NEWDIET-Produkten, in Kombination mit dem zulässigen Gemüse gemäss der NEWDIET-Grundliste, einige davon unlimitiert. Die vierte Mahlzeit – Mittag- oder Abendessen – planen Sie ohne NEWDIET-Produkte, jedoch gemäss den Empfehlungen von NEWDIET. Verzichten sollten Sie in Phase 1 prinzipiell auf alles Süsse und Fettige sowie Alkohol. Wie lange Sie diese Phase durchhalten müssen, hängt von Ihrem Körpergewicht ab sowie der Anzahl Kilogramm, die Sie verlieren möchten. Inwiefern unterscheidet sich Phase 2 von Phase 1? Anstelle von drei mit NEWDIET ergänzten Mahlzeiten pro Tag plus einer normalen Mahlzeit (= Phase 1) nimmt der Kunde zwei mit NEW­DIET ergänzte Mahlzeiten pro Tag und zwei nor-

Mit wie viel Gewichtsverlust kann ich rechnen? Das ist sehr individuell und unterschiedlich. In den meisten Fällen verliert der Kunde 4–5 kg/Monat in der Phase 1 und 2–3 kg/Monat in der Phase 2. In den meisten Fällen hat der Kunde nach der Phase 1 sein Wunschgewicht erreicht. Um den Jo-Jo-Effekt zu vermeiden, ist es wichtig, schrittweise zur normalen Ernährung zurückzukehren. Was gilt es in Phase 3 zu beachten? Die Phase 3 entspricht keiner Diät mehr. Es handelt sich um eine langfristige, gesunde Ernährung. Ein Kunde, der sein Wunschgewicht wirklich für lange Zeit behalten möchte, muss die Empfehlungen für Phase 3 befolgen und körperliche ­Aktivitäten in seinen Tagesablauf einplanen.

NEWDIET kann mittels einfach verständlicher Anleitung selbstständig erfolgreich durchgeführt werden. Ausführliche Informationen und Bezugsquellen der 25 Produkte inkl. Beratungsbüchlein: www.newdiet.ch. Für Sie von www.gesundgekauft.ch zusammengestellt: Degustationspaket Nr. 1 (3× salzig / 4× süss) Degustationspaket Nr. 2 (7× salzig) 2-Wochen-Diät-Paket (42× gemischt, salzig und süss) Beachten Sie auch die Angebote auf Seite 51 dieses Vista-Magazins. Bei Fragen rufen Sie uns an: 044 762 24 02

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Aromalife AG informiert

Die Aromalife AG ist bekannt für dufte, natürliche Produkte mit ätherischen Ölen und einer «fairen» Firmenpolitik. Nun lanciert Aromalife die neue, basische Naturkosmetik-Linie VitaBase. Warum eine basische Hautpflege wichtig ist, erfahren Sie vom Firmeninhaber Jürg Horlacher.

Ich bin nicht sauer! Mit basischer Pflege zu schöner Haut

Interview mit: Jürg Horlacher, Firmeninhaber der Aromalife AG.

Was motiviert Sie, eine basische Hautpflegelinie zu lancieren? Ein zufriedener, grosser Kundenkreis benutzt erfolgreich die vor über zehn Jahren eingeführten VitaSal Basenbäder mit Himalayasalz und grüner Heilerde. Mit dem basischen Dusch und der basischen Körpermilch folgten zwei neue Produkte, die sofort sehr viele Anwender fanden. Wichtig für mich war die Erkenntnis, dass sich das Hautbild bei der Anwendung von basischen Hautpflegeprodukten schnell verbessert. Durch die Erfolge bei der Kundschaft, die unsere basischen Produkte kaufte, wurde mir klar, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dies ist der Grund, nun acht qualitativ hochstehende basische Hautpflegeprodukte mit dem Namen VitaBase auf den Markt zu bringen. Auch das Thema Säure-Basen in Bezug auf die Ernährung und das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil haben dazu beigetragen, dass wir nun eine NATRUE-zertifizierte und vegane basische Hautpflegelinie anbieten. 8

Was ist das Prinzip von VitaBase – basischer Hautpflege? Seit Jahrzehnten wurden für unsere Haut kosmetische Pflegeprodukte mit einem pH-Wert von ungefähr 5,5 angeboten. Dieser Wert liegt klar im sauren Bereich. Unsere Haut soll uns vor ungünstigen Einflüssen der Umwelt schützen. Das ist eine schwierige Aufgabe, wenn man bedenkt, dass sie täglich mit unzähligen Säuren konfrontiert wird, die aus der Umwelt und vom Körperstoffwechsel kommen. Die Haut übernimmt eine wichtige Ausscheidungsfunktion. Die konventionelle Kosmetikindustrie erklärt den Ist-Zustand unserer Haut, also ihren sauren pH-Wert (5,2 bis 5,9) zum «Säureschutzmantel». Wer sich aber mit dem Säure-Basen-Haushalt befasst, für den ist der saure pH-Wert unserer Haut kein natürlicher Zustand, sondern eine Folge der Übersäuerung unseres Organismus. Vor über 50 Jahren lag der durchschnittliche pH-Wert der Haut bei ca. 6,5. Wussten Sie übrigens, dass das Baby im Mutterleib neun Monate im basischen Fruchtwasser mit einem Wert von ca. 7,5 verweilt? Und wer möchte nicht eine solche zarte, gut duftende Haut haben wie die eines Neugeborenen? Wie soll ich mit den basischen Anwendungen starten? Am Anfang einer Umstellung ist es wichtig, dass ein- bis zweimal wöchentlich mit einem basischen Vollbad die Ausscheidungsfunktion der Haut unterstützt wird. Der sogenannte «Säureschutzmantel» der Haut wird dadurch vorübergehend gepuffert, damit der Körper durch Osmose Säure ausscheiden kann. Das basische Vollbad hat einen pH-Wert von ca. 8,0 bis 9,0 (je nach Härtegrad des Wassers). Weil der «Säureschutzmantel» durch das basische Milieu abgebaut wird, können Säuren und Ablagerungen aus dem Gewebe nachströmen und somit leichter ausgeschieden werden. So kann die Haut in ihrer Funktion als «Hilfsniere» unterstützt werden. Neben dem basischen Vollbad empfehle ich zusätzlich die tägliche Anwendung der verschiedenen VitaBase Körperpflegeprodukte, die einen pH-Wert von über 7,2 aufweisen. So wird die Haut mit jeder Anwendung basischer und langfristig gesünder.


Warum haben Sie sich entschieden, eine zertifizierte Naturkosmetik anzubieten? 100% natürliche Inhaltsstoffe einzusetzen (ohne Erdölderivate, Konservierungsmittel, Parabene, Polyethylenglykole, künstliche Duftstoffe) ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Damit die Kunden die Sicherheit haben, dass dies auch so ist, werden wir von NATRUE kontrolliert und zertifiziert. Da wir auch Tierversuche strikt ablehnen und keine tierischen Rohstoffe verwenden, haben wir auch eine vegane Zertifizierung. In Zusammenarbeit mit einem renommierten Naturkosmetik-Hersteller entwickelten wir diese qualitativ hochstehenden Produkte, die in der Schweiz und Deutschland für uns hergestellt werden. Was zeichnet VitaBase aus? Nebst den für unsere Gesundheit positiven Aspekten überzeugen die Produkte mit einer Textur, die schnell und angenehm einzieht, sowie einer frischen, natürlichen und feinen Duftnote. Für wen ist VitaBase geeignet? Für alle Frauen und Männer, die mit herkömmlichen Hautpflegeprodukten nicht mehr zufrieden sind und ihre Haut mit basischen Hautpflegeprodukten verwöhnen wollen. Durch die regelmässige Anwendung mit den verschiedensten VitaBase Produkten wird die Haut optimal mit Feuchtig-

Basische Hautpflege

Die Haut als grösstes Ausscheidungsorgan ist bei

vielen Menschen übersäuert! Mit VitaBase erhalten Sie qualitativ hochwertige, höchst verträgliche

Naturkosmetik Produkte, welche die überschüssige Säure auf der Haut ausgleichen und neutralisieren. Mit den pH-Werten von 7.3 - 8.5 sorgen die

VitaBase Produkte für ein gesundes, fühlbar angenehmes Hautbild.

Wo kann ich die VitaBase Produkte kaufen? Alle VitaBase Produkte findet man in ausgewählten Apotheken, Drogerien, Bioläden, Kosmetikstudios oder online zum Beispiel bei www.gesund-gekauft.ch.

pH-Wert Die Abkürzung «pH» leitet sich vom neulateinischen «potentia Hydrogenii» ab, was übersetzt «Konzentration des Wasserstoffes» bedeutet. Der Neutralwert beträgt 7,0. Ab 7,1 bis 14 wird der Wert basischer, ab 6,9 bis 1,0 saurer.

Ich bin

nicht

sauer!

A r o m a l i f e

* unverbindliche Preisempfehlung

Basische Gesichtscreme 50 ml | CHF 24.50* Vitalisierende Tages- und Nachtpflege Phc 6249367 Basisches Deo 50 ml | CHF 15.50* Erfrischendes Deo, frei von Phc 6249321 Aluminiumsalzen und Alkohol Basische Handcreme 100 ml | 14.50* Tägliche Pflege für beanspruchte Hände, zieht sofort ein Phc 6249344 Basische Handseife 250 ml | 14.50* Milde Reinigung und Pflege Phc 6249338

Die VitaBase Produkte sind erhältlich in Apotheken, Drogerien oder im Bio-Fachhandel. RZ_Vista_VitaBase Inserat 185x130mm.indd 1

Vita Base®

Basische Bodylotion 250 ml | CHF 19.50* Vitalisierung und Wiederherstellung Phc 6249309 empfindlicher und trockener Haut Basisches Duschgel 250 ml | CHF 16.50* Pflege und aktivierende Frische für Körper und Gesicht Phc 6249290 Basisches Shampoo 250 ml | CHF 18.50* Phc 6249315 Pflegende Reinigung für jeden Haartyp Basisches Badesalz 500g | CHF 21.50* Phc 6249261 schützen, reinigen, ausscheiden Vegan. Naturkosmetik. NATRUE zertifiziert.

aromalife.ch

Neu

keit versorgt, was zu einem gesunden und strahlenden Hautbild führt. Die empfindliche Haut wird nachhaltig gepflegt und das natürliche Gleichgewicht wird wieder hergestellt. Es können alle Produkte auch bei irritiertem Hautbild verwendet werden. Alle Personen, die übersäuert sind und über die Ernährung versuchen, das Gleichgewicht wieder herzustellen, sollten mit VitaBase auch der Haut etwas Gutes tun.

23.03.15 09:07

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Nr. 4 | Mai 2015

Gesundheitspolitik

Kostendruck auf der einen Seite, das Bedürfnis nach Fortschritt und Sicherheit auf der anderen – das beschäftigt die Bevölkerung, wenn es um die Gesundheit geht. Aber auch Leistungserbringer und Industrie brauchen Sicherheit durch stabile Spielregeln. Hans Wirz

Wunschkonzert

Bild: zVg

Vor allem mehr Qualität und Effizienz

Interview mit: Andreas Faller, Geschäftsführer beim Bündnis Freiheitliches Gesund­ heitswesen. Er ist der Ansicht, das Medikamentensystem in unserem Land sei überholt. «Wir brauchen grundlegende Veränderungen».

Der Bund hat in den letzten Jahren mehrfach die Spielregeln für die Zulassung und Preisfestsetzung von Medikamenten ge­ ändert. Was die Versorgungssicherheit und den raschen Zugang zu Innovationen für die Bevölkerung gefährdet. Wir stellen nach dem Beitrag «Was wollen wir?» in der letzten Ausgabe von Vista mit einem zweiten Text für Sie eine erweiterte Betrachtung an. Unser Gesprächspartner ist Andreas Faller, vormaliger Vize­ direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Heute ist er selbstständiger Berater und Geschäftsführer beim Bündnis Frei­ heitliches Gesundheitswesen, in dem verschiedenste Organi­ sationen versuchen, branchenübergreifend das Gesundheits­ wesen nachhaltig auf Qualität und Effizienz auszurichten. Das mit mehr Wettbewerb, möglichst wenigen Eingriffen des Staa­ tes, Wahlfreiheit für Patienten und mit offener, konstruktiver Zu­ sammenarbeit statt Konfrontation. 10

Wie werden heutzutage Medikamente geprüft und zugelassen? Im ersten Schritt, den die Swissmedic vornimmt, geht es bei der Zulassung für den schweizerischen Markt um die medizi­ nische Sicherheit der Patienten. Gestützt auf sehr ausführli­ che Unterlagen, die alle Gesuchsteller einreichen müssen. An­ schliessend geht es im zweiten Schritt durch das BAG um die Vergütung durch die Krankenversicherungen. Werden die Kri­ terien Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit er­ füllt, kommt das Medikament auf die sogenannte Spezialitä­ tenliste. Für alle Medikamente auf dieser Liste müssen die Grundversicherungen der Krankenkassen die Kosten über­ nehmen. Drittens geht es um die Anwendung von Medika­ menten im stationären Spitalbereich. Dort werden die Kosten seit Anfang 2012 in Pauschalen pro Fall (genannt DRG) ab­ gegolten, nicht mehr nach Aufwand. Bis innovative neue Me­ dikamente in diese Pauschalen aufgenommen werden, kann es Jahre dauern. Deswegen können neue Medikamente in Spitälern teilweise erst mit sehr grossen Verzögerungen ein­ gesetzt werden – ungeachtet ihrer Wirksamkeit. Ist das ethisch vertretbar? Nein, denn es gäbe die Überbrückungsmöglichkeit von soge­ nannten Zusatzentgelten, dank denen Patienten von neuen, innovativen Therapien viel schneller profitieren könnten. Statt­ dessen wird heute dieses Ziel teilweise dank Querfinanzie­ rung innerhalb der Spitäler erreicht, oder dadurch, dass man Patienten für kurze Zeit aus dem Spital nimmt und ihnen dann im ambulanten Status die wirksamsten Medikamente der Spe­ zialitätenliste verabreicht. Wären denn nicht Vereinfachungen im Zulassungsund Verrechnungssystem möglich? Sicher. Aber nicht im gegenwärtigen System. Das ist durch neue Realitäten total überholt, eigentlich ein Flickwerk. Ein wichtiger und richtiger Schritt wäre beispielsweise, in der EU zugelas­


sene Medikamente erleichtert in der Schweiz zuzulassen. Damit käme die Bevölkerung rascher in den Genuss des medizinischen Fortschritts. Und das erst noch zu günstigeren Kosten, weil unnötige, teure Doppelspurigkeiten im System wegfallen würden. Was man häufig vergisst, ist der Spareffekt, den neue innovative Produkte und Methoden bringen – man schaut systembedingt immer nur kurzsichtig auf die Kosten des Einzelfalls, statt Gesamtbetrachtungen bezüglich Kosten und Nutzen vorzunehmen. Wer bestimmt die Preise für Medikamente? Das BAG. Man scheut dabei den Wettbewerb unter den Herstellern. Obwohl in allen Bereichen der Wirtschaft und in den wenigen nicht regulierten Bereichen im Gesundheitswesen längst bewiesen ist, dass sich die Produkte mit gutem KostenNutzen-Verhältnis auch ohne ein Übermass an staatlichen Eingriffen durchsetzen. Man gewinnt den Eindruck, dass Regulierungen vom Bund häufig verändert werden. Ja, es fehlt ein klares Konzept seitens des Regulators. Das führt zur bereits erwähnten Unruhe und Unsicherheit für alle. Und auch hier geht es um ganzheitliche Weitsicht: Wenn immer neue Gesetze verabschiedet und Verordnungen erlassen werden, müsste man die nachhaltigen Folgen im ganzen System bedenken. Man spricht dabei von Regulierungsfolgenabschätzung. Was wären konkrete Vereinfachungsmassnahmen? Beispielsweise die Konzentration der Zulassungskapazitäten auf die schwierigen Fälle. Etwa mit «Umstrittenheitsverfahren» statt mit «Vollverfahren», bei denen auch bei innovativen Teilverbesserungen immer wieder alles, auch längst Geprüftes, wieder neu belegt werden muss. Es braucht zwar die staatliche Aufsicht in einem gewissen Masse und es gibt auch Fortschritte etwa beim BAG. Aber es bräuchte viel mehr unternehmerische Freiheit, damit sich in einem vom Staat minimal geregelten Wettbewerb mit Wahlfreiheit für die Patienten das Medikament und die Therapie mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis durchsetzen könnte. Ist die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung noch flächendeckend gewährleistet? Eine gute Frage. Weil die drückende Kostensituation bei den Apotheken, auch hervorgerufen durch anhaltende Preissenkungen für Medikamente, zunehmend zu einer Reduktion der Auswahl führt. Es verschwinden dadurch auch immer mehr unabhängige, von Eigentümern geführte Apotheken in unserem Land. Und gerade diese Apotheken stellen eine flächendeckende Versorgung sicher. Ausserdem bräuchten Apotheken finanzielle Anreize dafür, ein Vollsortiment zu führen. Man müsste also die Abgeltung der Apotheken neu gestalten.

Stimmen zur Thematik Wir haben einigen Teilnehmern im Gesundheitswesen verschiedene Fragen zu den Forderungen des Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen gestellt. In der Folge ihre Stellungnahmen. Unsere Frage an Dr. Bernhard Wegmüller, Direktor H+ Die Spitäler der Schweiz: Wie beurteilen Sie Vorschläge, die zur rascheren Aufnahme von neuen Medikamenten in die Fallpauschalen führen? «Für die Spitäler und Kliniken ist wichtig, dass die medizinisch sinnvolle und möglichst günstige Nutzung von neuen Behandlungsmethoden, Medizinprodukten und Medikamenten durch die Fallpauschalen nicht eingeschränkt wird. Eine um ein Jahr schnellere Anpassung der Fallpauschalen wie in Deutschland scheitert aber heute an der sehr langen Genehmigungsdauer beim Bund.» Unsere Frage an Walter P. Hölzle, Präsident vips, Vereinigung Pharmaunternehmen in der Schweiz: Wie beurteilen Sie die Forderungen nach einem liberaleren System zur Preisfestsetzung? «Eine grundsätzliche Reform des heutigen Preisrege­ lungssystems fordert die vips schon lange. Im Vordergrund steht eine Nutzenbewertung, bei welcher der direkte und indirekte Nutzen einer Therapie korrekt und fair honoriert werden.» Unsere Fragen an Fabian Vaucher, Präsident Apothekerverband pharmaSuisse: Befürworten Sie ein liberaleres Preisgestaltungs­ system für Medikamente? Wie müsste es aussehen? «Die Aufgabe des Apothekers ist die neutrale, qualitativ hochstehende Beratung des Patienten. Um die für den Patienten beste Lösung zu finden, ist eine unabhängig vom Medikamentenpreis geregelte Abgeltung unabdingbar. Inklusive der Beratung zu Nutzen, Risiken und Kosten eines Medikaments.» Weil die Versorgung der Bevölkerung via Apotheken, Drogerien, Spitäler und Ärzte in hohem Masse vom Grosshandel abhängt, haben wir auch René Jenny, Präsident des Dachverbands pharmalog eine Frage gestellt: Die Länge der Spiesse zwischen Grosshändlern, die ein gesamthaftes Sortiment führen und solchen mit reduziertem Sortiment sollen angepasst werden. Unterstützen Sie diese Forderung? «Ja, unbedingt. Denn die Bevölkerung hat ein Anrecht auf individuelle Versorgung mit allen Medikamenten, die zur Verfügung stehen. Versorgungssicherheit ist unerlässlich.»

Fortsetzung auf Seite 12

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Etwa die Kostenvergütungen für die Apotheken vom Preis lösen? Genau! Es müssen Anreize geschaffen werden, die es dem Apotheker ermöglichen, wirtschaftlich auch dann zu überleben, wenn er günstige Medikamente abgibt. Wie wird der Nutzen respektive der Mehrnutzen von neuen Therapien für die Patientinnen gemessen und in Beziehung zum Preis gesetzt? Ein heikler Punkt. 19 Jahre nach der Schaffung des Krankenversicherungsgesetzes gibt es noch keine transparenten und einheitlichen Kriterien bezüglich der Beurteilung des Nutzens von Therapien. Der Bund geht das Problem nun endlich an. Dabei ist es eben wichtig, nicht nur kurzfristig, auf die einzelne Therapie beschränkt, zu beurteilen, sondern eine Gesamtbetrachtung anzustellen: Welche Folgebehandlungen können vermieden werden? Wie schnell ist der Patient wieder im Erwerbsleben? Kann eine Invalidisierung verhindert oder wenigstens verzögert werden? Dabei, und das muss betont werden, können Innovationen zwar in einer Position Mehrkosten auslösen, den Heilungsprozess gesamthaft betrachtet aber verbilligen. Im Moment sieht es ganz so aus, als ob die Krankenversicherer und der Preisüberwacher eine Tiefstpreispolitik durchsetzen wollen. Was heisst das für die Patienten? Das Augenmerk des Staates und einiger Organisationen liegt nur auf möglichen Preissenkungen, und dies erst noch beschränkt auf die Medikamente. Bei dieser Prioritätenordnung führt die Tendenz ganz klar zu weniger Medikamentenvielfalt, also weniger Therapiemöglichkeiten und längerfristig zu Versorgungsunsicherheiten für die Patienten. Ferner wird der Zugang zu Innovationen verzögert, schlimmstenfalls sogar verunmöglicht. Originalmedikamente sind bei uns nicht mehr teurer als im Ausland. Braucht es da überhaupt Systemänderungen? Ja, denn das gültige System wird den heutigen Realitäten nicht gerecht. Aus Gründen, die ich soeben erläutert habe. Vor allem braucht es eine Erneuerung des ganzen Systems, die Fairness und Transparenz schafft für alle Beteiligten. Dabei muss nun endlich ein Wettbewerb der Hersteller ohne administrierte Preise mit Wahlfreiheit für die Patienten eingeführt werden, was den Grundsätzen des Krankenversicherungsgesetzes entspricht. Aber wie gesagt, man kann die staatlichen Regulierungen nicht ganz aussen vor lassen. Es braucht gewisse staatliche Rahmenbedingungen, das ist unbestritten. Billigstpreispolitik bedeutet ja nicht nur ein Problem für den medizinischen Fortschritt und die Versorgungssicherheit, sondern auch für die vielen KMU. Oder liege ich da falsch? Nein, gar nicht. Wenn man von Pharma-Unternehmen spricht, denkt man immer nur an die wenigen Grossen. Die sind tatsächlich sehr wichtig für unser Land. Von ebensolcher Bedeutung sind aber auch die zahlreichen Klein- und Mittelbetriebe, die Sie ansprechen. Sie produzieren in der Schweiz zu Schweizer Gestehungskosten vor allem für den Schweizer Markt und garantieren Tausende von Arbeitsplätzen. Diese Unternehmen 12

haben wiederum ihre kleinen Zulieferer – alle zusammen machen die erfolgreiche schweizerische Wirtschaft aus. Während grosse Konzerne den Preisdruck in der Schweiz viel länger ausgleichen können, werden viele dieser KMU mittelfristig verschwinden, wenn nicht rasch ein faires Preisfestlegungssystem eingeführt wird, das den Unterschieden zwischen Schweizer KMU und internationalen Grosskonzernen Rechnung trägt. Und das Verschwinden zahlreicher kleiner Schweizer PharmaHersteller würde auch Einfluss auf die Versorgungssicherheit in unserem Land haben. Sie reden von der Notwendigkeit der Gesamtbetrachtung. Was würde diese den Patienten bringen? Zugang zur zweckmässigsten und nachhaltigsten Therapie, raschen Zugang zu nützlichen Innovationen, faire Preise und Kosteneinsparungen – auch ausserhalb der Grundversicherung. Wie setzen Sie sich dafür ein, dass Ihre Vorschläge umgesetzt werden, beispielsweise im Zusammenhang mit dem geplanten neuen Preisfestsetzungsmodell für Medikamente? Wir werden die Öffentlichkeit noch mehr informieren, die Politik stärker involvieren, ebenso staatliche Stellen. Und neue Kooperationen mit Organisationen des schweizerischen Gesundheitswesens suchen. Zentral für uns ist allerdings das Ziel, mit umfassenden Betrachtungen präzise, sachliche und konstruktive Vorschläge einzubringen, die längerfristig orientiert sind, fair und ganzheitlich statt fragmentiert. Mehr Informationen zum Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen finden Sie unter www.freiheitlichesgesundheitswesen.ch.

Schreiben Sie uns! Sind Sie auch der Meinung, das System müsse neu organisiert werden, um beides, Qualität und Effizienz, positiv zu entwickeln? Schreiben Sie uns bis am 20. Mai 2015 an: Sanatrend AG, Vista Leserbrief 4 /2014, Zürcherstrasse 17, 8173 Neerach, oder schicken Sie eine E-Mail an: vista@sanatrend.ch. Ein Auszug der ersten Einsendungen wird nach Möglichkeit ab Mai auf www.vistaonline.ch/leserbriefe veröffentlicht. Bitte den Absender nicht vergessen.


Nr. 4 | Mai 2015

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Nr. 4 | Mai 2015

Gesundheit aktuell

Wer sich vegan ernährt, kämpft mit vielen Vorurteilen. Vista sah sich diese genauer an und sprach mit der Ernährungsberaterin Stefanie Bürge, unter anderem über mögliche gesundheitliche Auswirkungen der veganen Ernährung. Katharina Schwab

Vegan leben Bild: zVg

Die Lebensweise ändert sich

Stefanie Bürge, diplomierte Ernährungsberaterin FH, sagt zur veganen Ernährung: «Für gesunde Erwachsene mit einem sehr guten Ernährungswissen ist es eine äusserst gesunde Lebensweise.»

«Vegan leben ist nicht nur eine Ernährungsweise, sondern vielmehr eine ganze Lebenseinstellung.» Das sagt Stefanie Bürge, diplomierte Ernährungsberaterin. Man verzichtet nicht nur beim Essen auf tierische Produkte von toten und lebenden Tieren, sondern auch bei Kleidern, Schuhen oder Kosmetikprodukten. Das ganze Leben wird umgekrempelt und alles hinterfragt. In der Schweiz haben sich trotzdem oder gerade deswegen rund 25 000 Menschen dieser Lebensform verschrieben. Die Ernährungsberaterin hat selber einmal während einer Woche den Veganismus ausprobiert, weil sie diese Lebensweise faszinierte und weil sie neugierig auf das Essen war: «Ich habe zwar mehr 14

Zeit in der Küche verbracht, weil ich mir das vegane Kochen nicht gewöhnt bin, aber das Ergebnis war einmalig und unglaublich geschmacksintensiv.» Gesunde Lebensweise für gesunde Erwachsene Eine vegane Ernährung bringe neben dem intensiven Geschmackserlebnis viele andere Vorteile mit sich, sagt Bürge. Gemüse und Früchte zuhauf, Samen und Nüsse, all das beinhaltet wertvolle Nahrungsfasern, die gut sättigen und sich beispielsweise positiv auf das Gewicht auswirken. Ebenfalls ist die vegane Kost reich an Antioxidantien, sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Hülsenfrüchte bringen das nö-

tige Eiweiss. «Da keine tierischen Produkte gegessen werden, sind auch gesättigte Fettsäuren und Cholesterin überhaupt kein Thema», so die Ernährungsberaterin. Denn pflanzliche Lebensmittel liefern hauptsächlich ungesättigte Fettsäuren und enthalten kein Cholesterin. Veganer hätten meist hervorragende Blutfettwerte. Bürge formuliert es folgendermas­ sen: «Für gesunde Erwachsene mit einem sehr guten Ernährungswissen ist es eine äusserst gesunde Lebensweise.» Das heisst aber zugleich, dass es Menschen gibt, denen Bürge dringend davon abrät. Wer das ist, verrät sie gleich. Zuerst gibt sie einen Überblick über die Mangelerscheinungen, die bei unfachgemässer veganer Ernährung auftreten können. Mangelerscheinungen vorbeugen Wer zu wenig über vegane Ernährung wisse, laufe Gefahr, sich zu einseitig zu ernähren, woraus Nährstoffmängel resultieren können, sagt die Ernährungsberaterin. Solche Mängel könnten bis zu neurologischen Schäden und Wachstumsstörungen führen. Ein typischer Mangel ist beispielsweise das Vitamin B12, das in natürlicher Form nur in tierischen Produkten vorkommt. Aus diesem Grund empfiehlt sie jedem Veganer Vitamin-B12 -Supplemente. Ein anderer bekannter Mangel ist das Vitamin B2, das vor allem in Muskelfleisch, Eiern und Fisch vorkommt. Die Lebensmittel, in denen das Vitamin auch noch


vorkommt, sind Vollkorngetreide, dunkelgrünes Blattgemüse wie Spinat, Kohl und Sprossen. Eisenmangel ist ein grosses Thema und kommt laut Bürge häufig vor. Als Kompensation empfiehlt die Ernährungsberaterin Sojaprodukte wie Tofu, oder Nüsse und grünes Gemüse. Unter Vista Plus (siehe Kasten) steht eine Tabelle zum Herunterladen bereit. In ihr sind verschiedene Lebensmittel und ihr jeweiliger Eisengehalt aufgelistet. Stefanie Bürge nennt das Hauptproblem beim Namen: «Unser Körper kann Eisen aus Fleisch besser aufnehmen als von pflanzlichen Produkten. Deshalb muss unser Augenmerk immer auch auf der Bioverfügbarkeit liegen.» Um Eisen besser zu resorbieren, sollte man ausreichend Vitamin C zu sich nehmen, beispielsweise in Form von Zitrusfrüchten. Vitamin C ist auch für eine bessere Resorption von Zink notwendig. Zu den gängigen Zinklieferanten gehören Getreide, Nüsse und Kerne. Jod wird normalerweise über Meeresfisch aufgenommen. «Eigentlich wäre es ganz einfach, einem Jodmangel entge-

Nährstoffmangel und Abhilfe Nährstoffe

Abhilfe

Vitamin B12

Nahrungsergänzungsmittel, angereicherte Lebensmittel

Vitamin B2

Vollkorngetreide, dunkelgrünes Blattgemüse, Kohl, Sprossen

Eisen

Sojaprodukte, Nüsse, Samen, grünes Gemüse, Hülsenfrüchte – in Kombination mit Vitamin C

Zink

Getreide, Nüsse, Kerne – in Kombination mit Vitamin C

Jod

Jodiertes Tafelsalz

Kalzium

Nüsse, grünes Blattgemüse, Tofu , angereicherte Milchersatz­ produkte

genzuwirken, da wir jodiertes Tafelsalz haben. Himalaya-Salz oder Meersalz hingegen haben kein Jod drin.» Für die Kalziumzufuhr sollten Veganer Nüsse, grünes Blattgemüse, Tofu und mit Kalzium angereicherte Milchersatzprodukte essen. Das einzige, was man laut der Ernährungsberaterin als Supplement nehmen muss, ist Vitamin B12. Alles andere kann

Vista Plus

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über die normale Ernährung gesteuert werden. «Im Kopf behalten sollte man aber unbedingt die Bioverfügbarkeit – gut kombinieren und in ausreichendem Mass zu sich nehmen. Auch empfiehlt es sich, die Blutwerte regelmässig beim Hausarzt checken zu lassen. Neben den Auswirkungen auf den Körper kann eine vegane Ernährungs- und Lebensweise auch im sozialen Bereich zu Einschränkungen führen. «Wenn das Umfeld nicht mitmacht oder Schwierigkeiten damit hat, oder wenn ein Veganer zum Essen eingeladen wird, kann

das zu komischen Situationen führen», sagt Bürge. Wer die Finger davon lassen sollte Wie oben angetönt, gibt es Menschen, die besser auf eine vegane Ernährung verzichten. Die Ernährungsberaterin nennt Menschen mit höherem Nährstoffbedarf wie Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kleinkinder. «Meiner Meinung nach ist eine vegane Ernährung auch bei Kindern nicht sinnvoll, da sie sich noch im Wachstum befinden und einen entsprechend

Rezept Bunte Quinoa-Pfanne mit Räuchertofu von Stefanie Bürge Zutaten • 2 EL Olivenöl • 1 Zwiebel • 1 Knoblauchzehe • 2 Stangen Lauch • 2 rote Peperoni • 2 Rüebli • 200 g Quinoa • 300 ml Gemüsebouillon • je ½ Bund Majoran und Basilikum • 1 Pack Räuchertofu • 1 EL Olivenöl • 2 bis 3 EL Sojasauce Zubereitung Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel hacken, Knoblauch pressen und zum Öl geben. Lauch in feine Ringe, Peperoni und Rüebli in Würfel schneiden, ebenfalls, zusammen mit dem Quinoa, in Pfanne geben. Alles andämpfen und mit Bouillon ablöschen und bei kleiner Hitze ca. 15 Minuten köcheln lassen. Zwischenzeitlich Öl in Bratpfanne erhitzen, Tofu in Würfel schneiden und scharf anbraten. 2 bis 3 EL Sojasauce beifügen und weiterbraten, bis sich eine hellbraune Kruste bildet. Tofu unter Gemüsequinoa mischen. Vor dem Servieren Kräuter hacken und ebenfalls unterrühren. Bon appetit.

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höheren Bedarf an Nährstoffen haben, wie das auch bei kritisch Kranken wie beispielsweise Krebspatienten der Fall ist.» Das Argument, dass eine solche Ernährung teurer ist, lässt Bürge nicht gelten. Tofu und Quorn als Fleischersatz seien günstiger als Fleisch und Fisch. Und sie erinnert an die Umwelt: «Unser erhöhter Fleischkonsum macht zwei Drittel der gesamten Umweltbelastung aus, weit mehr als der Verkehr», sagt Bürge. Nach der Probewoche als Veganerin isst auch sie nun wieder ganz normal, «aber irgendwie bewusster».


AbbVie AG informiert

Erst vor rund 25 Jahren wurde das Hepatitis-C-Virus entdeckt. Bis vor Kurzem wurden Patienten mit einer Leberzirrhose mit Interferon behandelt. Doch jetzt, so Prof. Dufour vom Inselspital Bern, «gibt es gut verträgliche, interferonfreie Therapien».

Hepatitis C

Neue Behandlungsmöglichkeiten Wie viele HCV-infizierte Personen leben in der Schweiz? Man nimmt an, dass ungefähr 70 000 HCV-Infizierte in der Schweiz leben. Dies entspricht der Einwohnerzahl einer grös­ seren Schweizer Stadt. Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich und hängt von den eigenen Genen ab; der Genotyp der Viren spielt kaum eine Rolle. Dafür aber die Umweltfaktoren, wie beispielsweise regelmässiger Alkoholkonsum, Übergewicht, Diabetes und Rauchen von Tabak und Cannabis. Sie können das Risiko e ­ iner Leberzirrhose erhöhen. Prof. Jean-François Dufour, Chefarzt und Klinikdirektor am Inselspital Bern.

Was kann geschehen, wenn Hepatitis-C-Viren (HCV) in den Körper eindringen? Die infizierten Personen entwickeln eine akute Leberentzündung, eine akute Hepatitis. In vielen Fällen bleiben die Symptome aus und die Patienten merken nichts von ihrer Erkrankung. Bei 30 bis 40 Prozent der Patienten kann das Immunsystem die Viren erfolgreich bekämpfen und die Erkrankung klingt spontan ab. Die anderen 60 bis 70 Prozent entwickeln eine chronische Hepatitis C. Auch hier ist der Krankheitsverlauf sehr individuell. Viele dieser Patienten werden nie Probleme haben und sie brauchen auch keine Therapie. Doch sie tragen das ­Virus in sich und können es auf andere Personen übertragen. Was passiert bei den restlichen Patienten? Bei einer Minderheit bildet sich in der Leber Bindegewebe. Mit der Zeit kann daraus eine Zirrhose entstehen – eine Vernarbung des Lebergewebes, was zu weiteren Komplikationen führen kann: Blutungen, Leberversagen und Leberkrebs. Diese Patienten müssen rechtzeitig behandelt werden, denn dann kann die Erkrankung gestoppt werden.

Welche Therapien bei Hepatitis C werden heute angewandt und wodurch zeichnen sich diese aus? Man entdeckte das Hepatitis-C-Virus 1989. Interferon war lange Zeit das einzige Medikament, mit dem die Krankheit ­behandelt werden konnte. Das Medikament musste dreimal wöchent­lich gespritzt werden und viele Patienten hatten mit erheblichen Nebenwirkungen zu kämpfen. Später wurden ­Medikamente, die spezifisch auf das Virus wirken, in Kombination mit Interferon eingesetzt. Nun – 25 Jahre nach der Entdeckung des Virus – hat man Therapien entwickeln können, die ganz ohne Interferon auskommen. Innerhalb von einigen Wochen sind die meisten Patienten frei vom Virus. Ein weiterer Vorteil: Die neuen Medikamente sind gut verträglich und können als Tabletten eingenommen werden. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollten allerdings abgeklärt werden. Wir haben Erfahrung mit diesen Substanzen, auch weil wir an internationalen Studien teilnehmen konnten. Von Hepatitis C gibt es verschiedene Genotypen. Welche können mit den heutigen Therapien behandelt werden? In der Schweiz mit 45 Prozent am häufigsten sind Erkrankungen mit dem Genotyp 1, die sich sehr gut mit den neuen Substanzen behandeln lassen. Auch für Genotyp 2, Genotyp 3 und Genotyp 4 gibt es geeignete Medikamente, die teilweise noch mit Interferon kombiniert werden. Die Therapien werden aber ständig weiterentwickelt. 17


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Gesundheit aktuell

Blähungen, wiederkehrende Bauchkrämpfe, chronischer Durchfall oder Verstopfung sind typische Symptome des Reizdarmsyndroms. Auch wenn die Krankheit nicht gefährlich ist, leiden Betroffene unter dem Verlust ihrer Lebensqualität. Athena Tsatsamba Welsch

Der Reizdarm

Häufige Funktionsstörung des Darms Betroffene kennen das Gefühl kurz nach dem Essen nur zu gut: Ein unangenehmes Völlegefühl stellt sich ein, der Bauch bläht sich auf, krampfartige Schmerzen entstehen. Gehen die Beschwerden mit Durchfall, Verstopfung oder sogar mit beidem im Wechsel einher, kann das auf einen Reizdarm deuten. Die Beschwerden kommen in der Bevölkerung nicht selten vor. Laut Angaben der Magendarmliga Schweiz ist das Reizdarm­syndrom (RDS) eine der häufigsten Störungen des Magen-Darm-Traktes. 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen leiden darunter, Frauen sind zweimal häufiger davon betroffen als Männer. Diagnose durch Ausschlussverfahren Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Funktionsstörung des Darms. Da es keinen spezifischen Test für die Krankheit gibt, ist die Diagnose nicht einfach zu stellen. Gemäss Magendarmliga Schweiz besteht ein Reizdarmsyndrom, wenn typische Beschwerden wie Bauchschmerzen mindestens drei Monate im Jahr andauern oder episodenweise immer wieder auftreten und mit folgenden Krankheitszeichen verbunden sind: einer Veränderung der Stuhlhäufigkeit und der Stuhlkonsistenz, einem gesteigerten Stuhldrang oder einem Gefühl der unvollständigen Darmentleerung, einer Schmerzerleichterung nach der Stuhlentleerung, Schleimbeimengungen im

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Stuhl, Blähungen und einem Gefühl des Aufgetriebenseins. Die eigentliche Diagnose kann jedoch erst durch Ausschluss organischer Magen-Darm-Erkrankungen

gestellt werden, wie z. B. einer chronisch entzündlichen Magen-Darm-Erkrankung oder gar Darmkrebs. Um eine ernsthafte Erkrankung auszuschliessen, veranlasst

Tipps Linderung von Reizdarmsymptomen • Bei krampfartigen Bauchschmerzen hilft eine Tinkturmischung aus Schafgarbe, Pestwurz und Tormentill (Blutwurz), dreimal täglich 20 Tropfen mit 1 dl warmem Wasser einnehmen. • Eine Tinkturmischung aus Tormentill (Blutwurz), Fenchel, Storchenschnabel, Eichenrinde, Kümmel und Rosskastanie lindert Durchfallbeschwerden, drei- bis viermal 20 Tropfen am Tag mit 1 dl warmen Wasser einnehmen, im Akutfall stündlich 20 Tropfen. • Bei Reizdurchfall einige getrocknete Heidelbeeren kauen. • Flohsamenschalen helfen bei Verstopfung und bei Blähungen, diese mit viel Wasser einnehmen. • Eine bittere Mischung aus Enzian, Tausendgüldenkraut, Wermuth, Löwenzahn, Chicorée, Kümmel, Mariendistel und Schafgarbe direkt nach Essen zwei- bis viermal täglich in 1 dl warmen Wasser bei Verstopfung einnehmen. • Frische Kurkuma und auch Ingwer helfen bei Blähungen und Völlegefühl, täglich 3 bis 4 Scheiben der Gelb- oder Ingwerwurzel kauen. • Huminsäuren wirken sich positiv auf die Darmbakterien aus. • Milchsäurebakterien regulieren und stabilisieren die Darmflora. Quelle: Paul Blöchlinger, dipl. Drogist HF, Naturheilspezialist bei Nature First Apotheke ZH


Reizdarmsyndrom-Typen Die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich verlaufen. Je nach Symptomen werden die folgenden drei Typen unterschieden: 1. Betroffene leiden vorwiegend an Verstopfung (Obstipation) 2. Betroffene leiden vorwiegend an Durchfall (Diarrhoe) 3. B etroffene leiden alternierend an Verstopfung und Durchfall

Behandlungsmethoden Das Reizdarmsyndrom ist weder lebensgefährlich noch verkürzt es die Lebensdauer. Die Beschwerden sind jedoch unangenehm und können je nach Ausmass die Lebensqualität beeinflussen. Für die Behandlung eines Reizdarmes gibt es weder eine ursächliche noch eine allgemeingültige Behandlungsmethode; die Symptome werden bei jedem Patienten individuell behandelt. Die Behandlung zielt in erster Linie darauf ab, auftretende Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung zu lindern (siehe Tipps), um die Lebensqualität zu verbessern. Es ist empfehlenswert, die Essens- und Lebensgewohnheiten zu beobachten und Nahrungsmittel zu vermeiden, die Beschwerden auslösen. Auch psychische Faktoren wie Stress können zu einer gesteigerten Empfindlichkeit des Darmes führen. Eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise wie etwa Yoga oder autogenes Training tragen zur Entspannung bei.

Bild: © milazvereva, Fotolia

der Arzt in der Regel eine Blut- und Stuhl­ untersuchung, er führt eine rektale Tast­ untersuchung durch sowie eine Ultraschalluntersuchung des Bauches, ggf. wird eine Darmspiegelung gemacht. Aber auch Nahrungsmittel­intoleranzen wie etwa eine Unverträglichkeit auf Gluten (Zöliakie), Milchzucker (Laktose) und Fruchtzucker (Fruktose), die ähnliche Beschwerden wie bei einem Reizdarm hervorrufen können, müssen durch Untersuchungen und Tests ausgeschlossen werden. Erst dann kann der behandelnde Arzt die Diagnose Reizdarm stellen.

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Längeres Leben dank Sauna Nicht nur eine harmonische, glückliche Ehe kann sich förderlich auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken (siehe links), sondern auch häufiges Saunieren. Dies ergab eine Studie von Wissenschaftlern um Jari A. Laukkanen von der «University Ostfinnland». Die Forscher untersuchten 2300 finnische Männer zwischen 42 und 60 Jahren. Je länger und je häufiger die Männer saunierten, desto geringer war das Risiko, an einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems zu sterben. Verschiedene Faktoren könnten für den beobachteten Effekt verantwortlich sein: Die verbrachte Zeit im heis­ sen Raum, die Entspannung während der Saunagänge, die Kameradschaft in der Sauna oder der mussevolle Lebens­ wandel, der einem ermögliche, oft in die Sauna zu gehen.

Quelle: Health + Life

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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GESUNDHEITS-NEWS

Unglückliche Ehe, gebrochenes Herz? Ältere Paare, die in einer unglücklichen Ehe leben, haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als glücklich verheiratete Paare. Dies ergab eine Studie der Teams um die Soziologin Hui Liu von der «Michigan State University» und von Linda Waite von der «University of Chicago». Das Forscherinnen-Team analysierte Daten von rund 1200 verheirateten Männern und Frauen im ­Alter von 57 bis 85 Jahren. Mit zunehmendem Alter nahm das Risiko zu. Auf Frauen wirkte sich Qualität der Ehe stärker aus als auf die Männer. Nach Lui liegt dies möglicherweise daran, dass Frauen dazu neigen, negative Gefühle zu verinnerlichen, eher depressiv werden und Herz-KreislaufProbleme entwickelten.

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Nr. 4 | Mai 2015

Vista Dossier Rank und schlank

Risiko Gewicht Was der Fettsucht folgt

Welches Idealgewicht gesund und gerade «en vogue» ist, hat sich seit Menschengedenken immer wieder geändert – je nach Gesellschaft und Kultur. Früher war Übergewicht sogar ein evolutionärer Vorteil. Heute drohen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dr. med. Markus Meier

Dossier-Übersicht S. 21 – 23 Risiko Gewicht Was der Fettsucht folgt

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Seit es Menschen gibt, hat sich das Schönheitsideal immer wieder verändert – je nach Kultur, sozialer Stellung und Gesellschaft. Gleichzeitig wechselt auch die Vorstellung, welches Gewicht zur Körpergrösse passt und richtig ist. Für die Neandertaler und später für die Jäger und Sammler spielte es keine Rolle, ob sie mal mehr oder mal weniger Gewicht hatten. Sie mussten sich vor allem vor Säbelzahntigern und Bären in Acht nehmen, um zu überleben. Hatten Sie mal viel Wild erlegt und dementsprechend ordentlich «Speck auf den Rippen», fiel es ihnen schwerer, vor Raubtieren zu flüchten.

Dauernd essen: Für Nahrung müssen wir heutzutage meistens nicht weit gehen. Take-away-Läden gibts vor allem in grösseren Städten an jeder Ecke – Fast Food mit vielen Kalorien.

Evolutionärer Vorteil Das Übergewicht hatte auch Vorteile. Wenn die Jagd nicht so erfolgreich verlief und die Jäger täglich mehr als 20 Kilometer auf der Pirsch zurücklegten, waren sie froh um jedes Gramm Fett als Reserve. Diejenigen Menschen hatten einen Vorteil, die bei einem Überangebot an Nahrung viel Gewicht zulegen konnten und dieses bei einer Nahrungsverknappung nur langsam abbauten. Heute ist alles ganz anders! An jeder Stras­senecke steht ein Take-away-Laden, ein Soft-ice-Stand oder eine Bäckerei, die man schon von weitem riechen kann und die einen dauernd dazu verführen, eine Zwischenmahlzeit einzunehmen. Dazu kommt, dass wir uns kaum mehr bewegen im Alltag. Wer’s nicht glaubt, dem sei ein Schrittzähler empfohlen. Erschreckend, wie weit man abends von den empfohlenen 10 000 Schritten weg ist. Unsere genetischen Anlagen aus der ­Urzeit wandeln sich mit den heutigen X-Large-Essensportionen und durch Bewegungsarmut vom evolutionären Vorteil zum gesundheitlichen Nachteil. Starkes Übergewicht, Fettsucht sowie deren Folge-Erkrankungen sind das traurige Resultat einer Evolution, die in eine Sackgasse mit Zuckerkrankheit und Metabolischem Syndrom führt.

und Prestige damit verknüpft sind. Bereits 1942 stellte ein amerikanischer Statistiker einen Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und der Lebensdauer fest. Körperliches Wohlbefinden, Gesundheit und Lebenserwartung gewannen an Bedeutung. 1997 definierte die Weltgesundheits­ organisation (WHO) eine heute noch auf der ganzen Welt genutzte Einteilung: den Body-Mass-Index. Dieser sogenannte BMI

BMI ist nicht Mass aller Dinge Das Gewicht interessierte die Menschheit schon früh, weil soziales Ansehen

Fortsetzung auf Seite 22

S. 24 – 26 Übergewicht Ursachen und Lösungen S. 28 – 29 Diätprodukte Schlankheitshelfer auf Zeit S. 30 – 31 Kalorien Wer wie viel benötigt S. 32 – 33 Gut zu wissen Hilfreiches rund um die Idealfigur

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lässt sich mit einer einfachen Formel berechnet: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körperlänge in Metern im Quadrat. Bei einer Grösse von 1,7 m und einem Gewicht von 80 kg beträgt der BMI beispielsweise 27,7. Das Normalgewicht liegt bei einem Wert zwischen 18,5 und 24,9. Ab BMI 25 beginnt das Übergewicht. Über BMI 30 spricht man von Fettleibigkeit oder Fettsucht. Untergewicht nennt man den ­Bereich, der unter 18,5 liegt. Wichtig ist, dass nicht nur das Übergewicht einen Einfluss auf das Sterberisiko hat, sondern auch Untergewicht (siehe Grafik). Der BMI hat grosse Schwächen und eine beschränkte Aussagekraft. Zudem ist er altersabhängig. Hauptproblem ist, dass bei der BMI-Berechnung nur das Gesamtgewicht eine Rolle spielt und nicht, woraus der Körper besteht. Muskeln sind dichter und schwerer als Fettgewebe. So kann es passieren, dass ein trainierter Sportler mit einem hohen Muskelanteil, der positiv auf die Gesundheit und die Lebenserwartung wirkt, als übergewichtig eingestuft wird. Dazu kommt, dass der BMI die Bewegungsgewohnheiten nicht mitbeurteilt. Denn Studien haben gezeigt, dass gut trainierte Menschen mit etwas Übergewicht meistens gesünder sind als schlanke Bewegungsmuffel.

Grafik: Sanatrend AG

WHR löst den BMI ab Ein Blick auf die Fettverteilung ist aussagekräftiger als der BMI. Ein birnenförmi-

Aktive Übergewichtige leben gesünder als inaktive Schlanke – in jedem Alter.

ger Körper weist seine Fettpolster vor allem an den Oberschenkeln und am Gesäss auf. Er ist einem apfelförmigen Körper gegenüber gesundheitlich klar im Vorteil. Denn der «Apfel-Typ» hat viel Bauchfett, von dem seit Jahren bekannt ist, dass es als «Hormon-Fabrik» wirkt. Mit diesem Fett steigt das Risiko für Zuckerkrankheit (Diabetes), Gefässverkalkung (Arteriosklerose) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Hirnschlag. Grund genug, den Taillenumfang von Zeit zu Zeit zu messen. Daraus lässt sich die sogenannte WHR (waist to hip ratio) berechnen. Dieses Taillen-Hüft-Verhältnis gibt Auskunft über die Fettverteilung am Körper. Damit lassen sich auch Problemzonen definieren. Die WHR-Berechnung ist einfach: Taille in Zentimeter geteilt durch Hüfte in Zentimeter (Bewertung gemäss der Tabelle

BMI und Sterberisiko Sterberisiko in % 200

höchste Lebenserwartung 150

100

BMI Quelle: Faeh D et al. 2010

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20 25 30 35

rechts). Männer neigen eher zur Apfelform, Frauen dagegen zur Birnenform. Zahlreiche Ursachen Die Ursachen von Übergewicht und Fettsucht (Adipositas) sind vielschichtig. • Essverhalten: In Ländern mit guter Nahrungsversorgung nehmen Menschen oft mehr Kalorien zu sich, als sie zur Deckung des Energiebedarfs brauchen. Zudem isst ein Teil der Übergewichtigen häufiger und schneller als Normalgewichtige. Dadurch verzögert sich ihr Sättigungsgefühl. • Bewegungsmangel: Wegen zu wenig Bewegung wird mehr Nahrung aufgenommen als verbrannt. Die Energie­ bilanz ist positiv und man nimmt zu. • Psychische Faktoren: Stress, Ängste, seelische Unausgeglichenheit oder Langeweile können zu Adipositas führen, weil sie häufig ein gestörtes Essverhalten bewirken (z. B. «Heisshunger-Attacken»). • Vererbung: Weil in gewissen Familien Übergewicht und Fettsucht häufiger vorkommen als in anderen, scheinen auch erbliche Ursachen wichtig zu sein, z. B. für den individuellen Grundumsatz im Stoffwechsel. Neben den erblichen Ursachen ist jedoch vor allem auch das Weitergeben von Ernährungsgewohnheiten entscheidend. • Hormonelle Erkrankungen: Für eine positive Energiebilanz können z. B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder das sogenannte Cushing-Syndrom mitverantwortlich sein. Das ist eine Erkrankung der Nebennieren, die zu viel Kortisol (Stresshormon) produzieren. • Medikamente: Einige Antidepressiva, Antidiabetika, Antibabypillen, Glukokortikoide und Neuroleptika steigern den Appetit.


Vista Dossier

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• Weitere Faktoren: Rauchstopp, lange Bettlägerigkeit, ständiger Schlafmangel, Schwangerschaft, hoher TV-Konsum etc. Folgen des Übergewichts Immer mehr Kinder sind heute übergewichtig. Sie haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Diabetes oder Gelenkverschleiss. Auch das Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist stark erhöht. • Diabetes: Typ-2-Diabetes, früher Altersdiabetes genannt, tritt heute bereits bei übergewichtigen Kindern auf. Die Körperzellen sprechen vermindert auf das Hormon Insulin an. • Fettstoffwechselstörung: Übergewicht führt häufig dazu, dass sich die Blutfette verändern. Das «schlechte» LDL-Cholesterin steigt und das «gute» HDL-Cholesterin sinkt. Damit ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Rank und schlank

• Bluthochdruck: Hypertonie steigert ebenfalls das Risiko von Herz-KreislaufErkrankungen und kann Augen und Nieren schädigen. • Metabolisches Syndrom: Tritt bei Übergewichtigen eine Fettstoffwechselstörung zusammen mit Bluthochdruck, Dia­betes und Bluthochdruck auf, spricht man von einem Metabolischen Syndrom. Es erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erheblich. • Fettleber: Durch langdauernde zu fetthaltige Ernährung verfettet die Leber. Dies begünstigt Entzündungsreaktionen und Lebererkrankungen. Es droht eine Leberzirrhose. • Schlafapnoe-Syndrom: Oft haben stark Übergewichtige nachts sehr viele Atem­aussetzer (Apnoen). Der Sauerstoffgehalt ihres Blutes sinkt und die nächtliche Regeneration ist gestört. Die Folgen sind chronische Tagesmüdigkeit, Kon-

zentrationsstörungen, Gereiztheit und Kopfschmerzen. • Orthopädische Probleme: Adipositas verstärkt Fussdeformitäten (z. B. Senkoder Spreizfuss), Hüftgelenksveränderungen, O- oder X-Beine. Dadurch steigt die Gefahr, vorzeitig an Arthrose zu erkranken. Übergewicht ist aber auch ein wichtiger Risikofaktor für Gallensteine, gewisse Krebserkrankungen und einiges mehr.

Analyse der WHR-Werte Männer

Typ

Frauen

WHR <1

«Birnen-Typ»

WHR <0,85

WHR >1

«Apfel-Typ»

WHR >0,85

«Wir haben unser Idealgewicht gefunden.»

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Übergewicht Ursachen und Lösungen

Fast Food und Fertiggerichte sind mitschuldig, dass bei manchen das Ideal­gewicht in immer weitere Ferne rückt. Wer über die Ursachen und Regeln der Gewichtszunahme Bescheid weiss und die Diätfallen kennt, kann wirkungsvoller ­gegensteuern. Jürg Lendenmannn

Stellen Sie sich einen Brunnen vor: Fliesst mehr Wasser in den Brunnen als abläuft, steigt der Wasserspiegel. Fliesst mehr Wasser ab, als nachfliesst, sinkt der Wasserspiegel. Auch der menschliche Körper «funktioniert» nach dem Prinzip des Fliessgleichgewichts: Werden ihm dauerhaft mehr Kalorien zugeführt, als er verbraucht, steigt das Gewicht. Werden mehr Kalorien verbraucht als zugeführt werden, sinkt es. Allerdings reguliert sich der menschliche «Brunnen» in gewissen Grenzen sehr geschickt, um sein Gewicht (Wasserpegel) zu halten: Verliert er Kalorien (sinkender Wasserstand durch grösseren Abfluss), treibt ihn einerseits der Hunger dazu an, die Verluste wieder wettzumachen (gesteigerter Zufluss). Andererseits sinkt bei längerem Energiemangel der Grundumsatz: der Körper geht haushälterischer mit den Ressourcen um (der Abfluss wird verkleinert).

Schneller, grösser, fetter Wer sich häufig mit Schnellgerichten verpflegt, hat generell eine höhere Energiezufuhr; darauf deuten Untersuchungen hin. Mit Fast Food wie riesigen Pizzas oder Burger, kombiniert mit Pommes frites und Süssgetränken, ist der tägliche Bedarf schnell einmal überschritten. Diese Nahrungsmittel haben eine hohe Energiedichte, die meist durch ihren hohen Gehalt an Fett oder Zucker bedingt ist (siehe Tabelle Seite 26). Der Zusammenhang zwischen Lebensmitteln mit hoher Energiedichte und dem Entstehen von Übergewicht ist wissenschaftlich belegt. Weiter fällt ins Gewicht, dass Schnellgerichte/Fertigprodukte einerseits meist einen hohen Gehalt an Salz aufweisen, andererseits (zu) wenig Nahrungsfasern (Ballaststoffe) enthalten. Fehlt Ihnen die Zeit, eine ausgewogene Mahlzeit zuzubereiten? Dann wählen Sie ein «gesundes» Schnellgericht mit hoher Nährstoffdichte wie beispielsweise:

Ausgewogenes Sandwich-Menü • 1 Schinkensandwich (Vollkornbrot) • Gemischter Salat • 1 Apfel • 5 dl Mineralwasser Quelle: www.sge-ssn.ch

24

Durch dick und dünn und dick … Wer abnehmen und dann sein Wunschgewicht dauerhaft halten möchte, sollte von Kurzzeit-Crashdiäten die Finger lassen. Denn: ■ Ein Grossteil des Gewichtsverlustes macht Körperwasser aus. Nach Ende der Diät wird es wieder eingelagert. ■ Der Grundumsatz während der Diät sinkt bis um 40 Prozent ab. Der Körper passt sich der Hungerperiode an. Wird die Diät beendet, schnellen Gewicht wie Fettgewebeanteil umso schneller in die Höhe (Jo-Jo-Effekt). ■ Die mit Crashdiäten meist gekoppelte schlechte Nährstoffversorgung kann zu körperlichen und psychischen Beschwerden führen. Von Heisshungerattacken und gestörtem Essverhalten ganz abgesehen. Diät: Durchhalten entscheidet Es gibt unzählige Diäten, doch nur wenige sind empfehlenswert, manche können ungesund sein. Laut Nicole Huwyler, dipl. Ernährungsberaterin FH (Tabula 1/2002) ist besondere Vorsicht angebracht, wenn unter anderem: ■ der tägliche Kalorienbedarf unter 1200 bis 1500 kcal liegt, ■ eine Gewichtsreduktion von mehr als einem Kilogramm pro Woche versprochen wird, ■ bestimmte Nahrungsmittel verboten oder nur einseitige Kombinationen erlaubt sind,


Rank und schlank

■ äusserst wenig oder gar keine Kohlenhydrate erlaubt sind und ■ eine fixe Menge an Nahrungsmitteln vorgegeben wird. Welche Diät Sie auch wählen, ob arm an Kohlenhydraten, Fett oder Kalorien: Über den Erfolg entscheidet vor allem das Durchhalten, wie eine Studie gezeigt hat. Bis anhin wurde empfohlen, die Energiezufuhr mindestens zu 50% über Kohlenhydrate, den Rest über Fett (max. 30%) und Protein (ca. 15%) zu decken (DACH-Referenzwerte). Allerdings, so der sechste Schweizerische Ernährungsbericht, können «aufgrund neuer wissenschaftlicher Befunde auch tiefere Kohlenhydratanteile positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wenn anstelle der Kohlenhydrate gesundheitlich ‹günstige› Fette konsumiert werden». Langsam abnehmen, Lifestyle ändern Für einen langfristigen Erfolg braucht es verschiedene «Bausteine»: ■ Beim Abnehmen sollte die Energielücke (Energiebedarf minus Energiezufuhr) rund 500 kcal betragen. ■ Das Essverhalten muss geändert werden. Optimal ist es, sich an der Schweizer Lebensmittelpyramide zu orientieren. Auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (www.sgessn.ch > «Ich und du» > «Teste dich») können Sie herausfinden, wie Ihre persönliche Lebensmittelpyramide aussieht und wie es um Ihren Kalorienbedarf und Ihre Essgewohnheiten steht. In der aktuellen Ausgabe der Schweizer Lebensmittelpyramide integriert sind auch die beiden folgenden wichtigen Punkte: ■ Sorgen Sie täglich für 30 Minuten Bewegung – mindestens. Zum einen wird dadurch der Kalorienverbrauch erhöht, zum anderen erhöht es Ihre Fitness. Trainieren Sie sowohl Kraft wie Ausdauer regelmässig (s. a. Vista Nr. 2, März 2015). ■ Sorgen Sie für ausreichend Entspannung. Bauen Sie übermässigen Stress ab und achten Sie auch auf eine gute Schlafhygiene.

kann kommen.

Vista Dossier

Der Sommer

Nr. 4 | Mai 2015

Testen Sie Ihr Venenrisiko.

Lassen Sie sich die Freuden der schönsten Jahreszeit nicht nehmen. Müde und schmerzende Beine, blaue Flecken, Besen reiser oder gar Schwellungen und Krampfadern können Menschen jeden Alters treffen. Besonders achtsam sollten Sie bei familiärer Neigung zu Venenschwäche, bei langem Stehen oder hormonellen Veränderungen sein. Wichtig ist dann, dass Sie das Problem nicht vernachlässigen, sondern es beim ersten Anzeichen in Angriff nehmen. Hier hilft Hirudoid® forte. Sein Wirkstoff MPS (Muco-polysac charidpolysulfat) durchdringt die Hautschichten und wirkt regenerierend auf das Bindegewebe. Dabei fördert er die Rückbildung von Blutergüssen und Schwellungen und lässt blaue Flecken schneller verschwinden. Ideale Voraussetzungen dafür, dass Sie den Sommer unbeschwert geniessen können. www.hirudoidforte.ch

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Fortsetzung auf Seite 26

25


Fortsetzung von Seite 25

Sind Sie es überdrüssig, dauernd Kalorien zu zählen? Dann probieren Sie, Lebensmittel anhand ihrer Energiedichte zu wählen. Je niedriger die Energiedichte (ED), desto weniger Kilokalorien pro Gramm (kcal/g) enthält ein Lebensmittel. Je mehr Sie von Lebensmitteln mit kleiner ED essen, desto schneller wird der Magen voll und das Sättigungsgefühl stellt sich ein. Hinweis: In der Tabelle sind kalorienreiche Getränke nicht aufgeführt, da sie immer rot sind und quasi nicht sättigen.

So geht es Je mehr «grüne» Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen, desto mehr «Gelbes» sowie «rote» Ausnahmen sind erlaubt. Grün Perfekt zum gesunden Sich-Satt-Essen

(ED bis 1,5 kcal/g)

Gelb Ab und zu o.k., mit «Grün» kombinieren (ED 1,6 bis 2,4 kcal/g) Rot Kalorienbomben. Nur mit viel «Grün» o.k. (ED ab 2,5 kcal/g)

Fleisch, Wurst, Fisch

ED

Käse ED

Bratwurst

2,5

Blauschimmelkäse, 70 % Fett

4,1

Apfel

Bündnerfleisch

2,2

Feta, 45 % Fett

2,7

Banane

1,0

Fleischkäse

3,0

Frischkäse, light

1,0

Birne

0,6

Landjäger

4,6

Greyerzer, 45 % Fett

4,0

Erd-, Heidel-, Him-, Johannisbeeren

Pouletbrust, ohne Haut

1,0

Tilsiter, 45 % Fett

3,5

Kirschen, Sauerkirschen

0,6

Rotbarsch

1,1

0,5

Salami

3,8

Brotaufstriche ED

Pflaumen, Zwetschgen

Schweinefilet

1,1

Diätkonfitüre

1,1

Wienerli, Weisswürste

2,8

Erdnusscreme

6,5

Honig

3,3

0,3–0,4

Trauben

0,7

Wassermelone

0,4 ED

1,5–2,7

Bohnen (Nassgewicht)

1,0

5,5

Erbsen (Nassgewicht)

0,9

Frischkornbrei (Nassgewicht)

1,5

Grünkern (Nassgewicht)

1,0

0,3

Hirse (Nassgewicht)

1,1

2,6

Linsen (Nassgewicht)

1,1

Polenta (Maisgries) (Nassgewicht)

0,7 1,5

ED

Konfitüre (Erdbeer-, Orange-, usw.)

Joghurt, 1,5 % Fett

0,6

Nuss-Nougat-Creme

Milch, 1,5 % Fett

0,5

Pesto, grün

4,5–5,8

Quark, 40 % Fett

1,5

Pesto, rot

3,6–3,9

Tofu

1,1

Schnittlauch Tomate-Basilikum-Aufstrich

ED

0,5

Getreide, Hülsenfrüchte

Milch-, Sojaprodukte

Nüsse, Saaten

Obst ED

Cashewkerne

5,7

Essen ausser Haus

ED

Erdnuss, geröstet

5,9

Quinoa (Nassgewicht)

Big Mac, Whopper, Hamburger

2,4

Haselnuss

6,5

Tofu

1,1

Griechischer Salat

0,7

Kokosnuss

3,6

Weizengries (Nassgewicht, mit Wasser)

0,8

Schnitzel, paniert, mit Pommes

3,1

Kokosraspel

6,1

Kürbiskerne

5,6

Gemüse ED

Leinsamen, ungeschält

3,9

Bohnen

Macadamianuss

6,9

Mandel

5,8

Paranuss

Beilagen ED Kartoffeln

0,7

0,3

Kartoffelstock

0,8

Gurke

0,1

Nudeln gekocht

1,5

Hokkaidokürbis

0,6

Pommes frites (Backofen)

1,5

6,7

Karotten

0,3

Pommes frites (Friteuse)

3,0

Pinienkerne

6,7

Kohlgemüse (Kohlrabi, Brokkoli usw.)

0,2–0,3

Rösti, Bratkartoffeln

1,6

Pistazienkerne

6,2

Salat (Kopfsalat, Ruccola usw.)

0,1–0,2

Sesamsamen

5,7

Sellerie (Stauden-, Knollen-)

0,2

Süsses und Knabbereien

ED

Sonnenblumenkerne

6,0

Sojasprossen

0,5

Erdnüsse, geröstet und gesalzen

5,9

Walnuss

6,7

Kartoffelchips

5,5

Fett, Öl, Mayonnaise, Ei

ED

Obstsalat

Butter

7,4

Reiswaffeln

4,0

4,7

Hühnerei

1,5

Schokolade

5,3–5,8

Knäckebrot

3,2

Mayonnaise, 80 % Fett

7,6

Sorbet, Fruchteis

0,8–1,2

Vollkornbrot

2,0

Öle

Brot ED Croissant, natur

8,8–9,0

0,7–1,0

4,1

Zucker Quelle: www.vibono.de/pdfs/VibonoEnergiedichtetabelle.pdf

Energiedichte: Sie gibt an, wie viele Kilokalorien in 1 Gramm eines Nahrungsmittels enthalten sind. Extrem hohe Energiegehalte haben reine Nahrungsfette, reine Zucker sowie Spirituosen. Nährstoffdichte: Sie gibt an, wie hoch der Gehalt an lebens­not­wendigen Nährstoffen eines Lebensmittels ist, bezogen auf seinen Energiegehalt. Eine hohe Nährstoffdichte haben Obst, Gemüse, Vollkorn­produkte, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Fisch/Fleisch (fettarm), Milchprodukte (fettarm), Eier, Sojaprodukte.

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Diätprodukte

Schlankheitshelfer auf Zeit

Bild: © verca, Fotolia.com

Formula-Produkte, Fettbinder, Quellstoffe: Eine Vielzahl von Helfern werden zur Unterstützung einer Gewichtsabnahme angepriesen. Eine kurze Übersicht über beliebte Hilfsmittel und warum diese für einen Langzeiterfolg nicht genügen. Jürg Lendenmann

Beliebt und empfohlen, aber keine Dauerlösung: Formula-Diäten.

Wer übergewichtig oder fettleibig ist und abnimmt, verbessert nachweislich den Gesundheitszustand und senkt das Ster­ berisiko. Dies belegen zahlreiche Stu­ dien. Nahmen beispielsweise Personen mit einer gestörten Glucosetoleranz um vier Kilogramm ab und passten ihren Le­ bensstil an, so sank ihr Risiko, einen Dia­ betes zu entwickeln, um 58 Prozent. 28

Studien zeigten auch: Je höher das Aus­ gangsgewicht, umso positiver auf die Gesundheit wirken sich Abspeckmass­ nahmen aus. Mehr Bewegung und Verhaltenstherapie, weniger Fast Food Doch was tun im Zeitalter von Fast Food, Stress und Bewegungsarmut (siehe Ar­

tikel «Übergewicht» auf Seite 24)? «Pri­ märes Präventionsziel auf Bevölkerungs­ ebene ist eine Gewichtsstabilisierung. Aus gesundheitlichen Gründen sollten Erwachsene einen BMI von 25 kg/m2 und/oder einen Taillenumfang von 80 cm (Frauen) bzw. 94 cm (Männer) nicht überschreiten», heisst es denn in den aktualisierten interdiszi­plinären Leitlinien «Prävention und Therapie der Adipositas» von deutschen Fachgesellschaften. Doch welche Massnahmen sind am wirkungs­ vollsten, um Übergewicht abzubauen bzw. das Idealgewicht zu halten? Auf­ grund von Resultaten von Studien emp­ fehlen die Leitlinien als wichtigste: ■ Sich bedarfsgerecht ernähren. Kon­ sumieren Sie weniger Lebensmittel mit hoher Energiedichte wie Fast Food, zuckerhaltige Softdrinks, Alko­ hol, Fruchtsäfte. ■ Das Gewicht regelmässig kontrollieren, z. B. wöchentlich. ■ Sich regelmässig körperlich bewegen – ausser es sprechen medizinische Gründe dagegen. Ideal sind ausdauer­ orientierte Bewegungsformen. Sport verbraucht nicht nur Kalorien und hilft so mit, dass mehr Energie verbraucht als zugeführt wird: eine Voraussetzung, die erfüllt sein muss, um langfristig an Gewicht abzunehmen. Trainierte Mus­ keln regen den Stoffwechsel an – der Körper baut mehr Körperfett ab. Übri­ gens: Gesundheitliche Vorteile entste­ hen auch ohne Gewichtsreduktion.


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Nr. 4 | Mai 2015

Rank und schlank

Um einen Gewichtsanstieg zu vermeiden bzw. langfristig das Gewicht zu stabilisieren, wird empfohlen ■ die Ernährung auf mediterrane Kost umzustellen bzw. ■ den glykämischen Index zu senken, d. h. solche Nahrungsmittel bevorzugt zu essen oder so zuzubereiten, dass deren Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel geringfügig bzw. langsam erhöhen. «Grundlage jedes Gewichtsmanagements soll ein Basisprogramm sein, das die Komponenten Ernährungs-, Bewegungsund Verhaltenstherapie umfasst», heisst es weiter. Zur Gewichts­reduktion könne ein stufenweises Vorgehen hilfreich sein: ■ Alleinige Reduktion von Fett oder Kohlenhydraten. ■ Reduktion von Fett und Zucker (geringe Energiedichte). ■ Mahlzeitenersatz durch Formula-Produkte. ■ Alleinige Ernährung mit Formula-Diät (zeitlich begrenzt, 800 bis 1200 kcal/ Tag). Beliebte Austauschmahlzeiten Formula-Produkte sind fett- und energiearme Austausch-Mahlzeiten, die anstelle kalorienreicher Standard-Mahlzeiten eingenommen werden. Angeboten werden von Marken wie Almased, Amapur, BCM (precon), Optifast, Slimfast

und Yokebe unter anderem (Milch-) Shakes/Drinks, Suppen, Müsli, Kekse, Riegel, Trink-/Sondennahrung und auch spezifische Nahrungsergänzungsmittel. Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte Nahrungsergänzungsmittel dürfen ohne Wirksamkeitsnachweise verkauft werden. Wissenschaftliche Untersuchungen liegen daher nur zu bestimmten Produkten vor. Es sollte jenen Produkten den Vorzug gegeben werden, «bei denen Nutzen und Risiken klar erkennbar sind und die einen gesundheitlichen Nutzen erzielen». Quellmittel/Appetitzügler Bestimmte Quellmittel können bei gleichzeitiger Ernährungstherapie (langfristige Umstellung der Ernährung) die Gewichtsreduktion und Gewichtskontrolle unterstützen. Quellmittel sollten stets mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, um Blähungen, Verstopfungen oder einem Darmverschluss vorzubeugen. Ein Sättigungseffekt wird üblicherweise nach 20 Minuten erreicht. Häufig eingesetzte Quellmittel sind: ■ Alginate ■ Glucomannan (Ballaststoffe der Konjakwurzel, Konjakmehl) ■ Kollagen ■ Zellulose (auch in modifizierter Form)

Fettblocker Orlistat ist ein Arzneistoff, der im MagenDarm-Trakt Enzyme hemmt, die Nahrungsfett aufspalten. Dadurch verringert sich die Aufnahme der Fette im Dünndarm um bis zu 35 Prozent. In der Schweiz sind nur rezeptpflichtige Produkte mit 120 mg Wirkstoff im Handel. Polyglucosamin (Chitosan, Poliglusam) ist ein natürlicher Faserstoff, der aus der Schale von Krebstierpanzern gewonnen wird. Polyglucosamin ist unverdaulich. Es bindet im Darm Nahrungsfette bis zum 800-Fachen seiner Eigenmasse an sich, die dann ausgeschieden werden. Die aufgequollenen Faserstoffe wirken zudem auch leicht sättigend. L-Carnitin ist ein «bedingt essenzieller Nährstoff», der bei körperlicher Ausdaueraktivität den Fettstoffwechsel wirksam ankurbeln soll. In den USA sind weitere Studien im Gange. Gefährliche Diätpillen Vor Angeboten aus dem Internet warnt auch das schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic! Denn online angebotene ­Appetitzügler können gefährliche Nebenwirkungen auslösen. Wirkstoffe wie Nor­pseudoephedrin, Nor­­ephedrin (Phenylpromanolamin), Sibutramin und Amfepramon sind rezeptpflichtig und dürfen nur unter ärztlicher Betreuung angewandt werden.

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Kalorien

Wer wie viel benötigt Was machen Kalorien? Weshalb braucht sie der menschliche Körper? Wer braucht wie viele davon? Wovon wird das beeinflusst? Worüber nehmen wir Kalorien auf? Diese und mehr Fragen werden in diesem Artikel beantwortet. Katharina Schwab

Ob Mann oder Frau Damit der Körper all diese Funktionen ausführen kann, hat er einen bestimm­ ten Bedarf an Energie. Diesen deckt er aus der Oxidation der Nährstoffe, Koh­ lenhydrate, Fett und teilweise Eiweiss. Man kann sich einen Ofen vorstellen, der auf kleiner Stufe brennt und Ener­ gie produziert. Wer wie viel Energie benötigt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Grundsätzlich setzt sich der Energie­ bedarf aus Grundumsatz und Leistungs­ umsatz zusammen. Der Grundumsatz entspricht der Energiemenge, die ein Mensch innerhalb von 24 Stunden zur 30

Aufrechterhaltung der Körpertempera­ tur und des Herzschlags und der At­ mung braucht. Er wird beeinflusst durch Faktoren wie Alter, Geschlecht, Grösse, Gewicht und Muskelmasse. Muskeln verbrauchen auch im Ruhezustand mehr Energie als Fettgewebe. Weil mit steigendem Alter oft Muskelmasse ab­ gebaut wird, sinkt auch der Grundum­ satz. Und bei Frauen ist der Fettanteil

Bild: © Igor Mojzes, Fotolia.com

Kalorien sind böse. Das lernen all jene schnell, die auf ihr Gewicht achten, wenn nicht gar reduzieren wollen. Kalorien werden gezählt, Mahlzeiten abgewogen, damit man ja nicht zu viel von ihnen auf­ nimmt. Dass Kalorien aber lebensnot­ wendig sind, geht gern vergessen. Der menschliche Körper braucht Ener­ gie und Nährstoffe, die er über die Nah­ rung zu sich nimmt, um folgende Auf­ gaben erfüllen zu können: die Erhaltung der Körperwärme, die Aufrechterhaltung der Funktionen wie Gehen, Muskeltätig­ keit, Verdauung und Organfunktionen, die Aufrechterhaltung geistiger Funktio­ nen, das Wachsen, den Wiederaufbau von Körperbestandteilen wie Haaren, Fingernägeln oder Haut sowie die Aus­ übung der Stoffwechseltätigkeiten.

Grundregel zum Abnehmen: Weniger Kalorien zufügen als man verbraucht. meist höher als bei Männern, weshalb sie einen geringeren Grundumsatz haben. Über den Daumen gepeilt kann man sa­ gen, dass für Männer der durchschnittli­ che Grundumsatz mit 1 Kilokalorie (kcal) pro Kilo Körpergewicht pro Stunde an­ gegeben wird. Bei Frauen ist es leicht weniger, etwa mit dem Faktor 0,83. Ein Beispiel: Ein Mann wiegt 80 Kilogramm, diese werden multipliziert mit 24 Stun­ den, das entspricht einem Grundumsatz von ungefähr 1920 kcal. Eine Frau wiegt 60 Kilogramm, mal 24, mal 0,83 – das ergibt einen Grundumsatz von unge­ fähr 1200 kcal. Ob sitzend oder gehend Um den gesamten Energiebedarf aus­ zurechnen, spielt auch der Leistungs­ umsatz eine wichtige Rolle. Dazu gehört

Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren; eine gesunde Art, um mehr Kalorien zu verbrennen.

jede weitere Leistung zusätzlich zum Grundumsatz. Auch der Leistungsum­ satz wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Arbeiten wir vorwiegend sit­ zend oder körperlich schwer? Sitzen wir in der Freizeit vor dem Fernseher oder gehen noch eine Stunde joggen? Mit


Vista Dossier

Nr. 4 | Mai 2015

Rank und schlank

welchen Verkehrsmitteln fahren wir zur Arbeit? Je länger und schwerer die Aktivität, desto mehr Kalorien verbrennt der Körper. Das heisst auch, dass durch Bewegung und Sport der Energiebedarf massgeblich gesteigert wird. Die Grundregel für Abnehmwillige lautet: Weniger Kalorien zufügen als man verbraucht. Wer sich zusätzlich noch viel bewegt oder Sport treibt, steigert seinen Verbrauch und verbrennt mehr Kalorien. Zusätzlich besteht der grosse Pluspunkt von Bewegung und Sport darin, dass während des Abnehmens weniger Muskelmasse abgebaut wird, womit der Energieumsatz weniger stark sinkt. Es lohnt sich also immer, Treppen zu steigen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fah-

ren, die Einkäufe während eines Spaziergangs zu erledigen, das Fussballtraining nicht sausen zu lassen etc. Ob zählend oder nicht Den Energiebedarf deckt der Körper mit Kohlenhydraten ab. Dazu gehören unter anderem Zucker, Brot, Kartoffeln oder Nudeln. Aber auch Fette und Eiweisse können in Energie umgewandelt werden. Im Ofen wird alles verbrannt und setzt Wärme frei, so kann auch gemessen werden, welche Nährstoffe wie viele Kalorien bringen. Ein Gramm Fett bringt beispielsweise eine Energiemenge von rund 9 kcal, ein Gramm Kohlenhydrate rund 4 kcal wie auch ein Gramm Eiweiss.

Eine Übersicht zum Kaloriengehalt der verschiedenen Lebensmittel erhalten Sie übrigens auf www.vistaonline.ch (siehe Kasten). Denn auch für jene, die keine Kalorien zählen mögen, ist es interessant zu erfahren, welche Lebensmittel einen besonders hohen Kaloriengehalt aufweisen.

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Auf www.vistaonline.ch/kalorien finden Sie eine Auswahl von Lebensmitteln und ihr Kaloriengehalt.

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Corinna - 7kg

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Gut zu wissen

Hilfreiches rund um die Idealfigur

Auf dieser Service-Doppelseite stellen wir Ihnen viele nützliche Internet-Links, Adressen, Buchtipps, App-Empfehlungen und Zitate von interessanten Menschen zum grossen Thema dieses Dossiers zur Verfügung – dem Abnehmen.

Mit mehr Bewegung abnehmen www.hepa.ch Das Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz «hepa.ch» ist ein Zusammenschluss von Organi­ sationen, Institutionen und Unternehmen, die sich schweizweit auf nationaler, kantonaler oder lokaler Ebene für die Gesundheitsförderung durch Bewegung und Sport einsetzen. www.schulebewegt.ch «schule bewegt» ist ein nationales Programm des Bundesamtes für Sport BASPO, das die Bewegung in Schulen und Tagesstrukturen fördert. Die teil­ nehmenden Klassen und Gruppen verpflichten sich zu mindestens 20 Min­u­ten täglicher Bewegung. Den Betreu­ungs­per­sonen stehen verschiedene Module in Form von Kartensets mit vielfältigen Bewegungsübungen kostenlos zur Verfügung. Runtastic Laufen & Fitness: Das ist keine App zum Abnehmen, sondern eine Lauf- und FitnessApp. Mithilfe von GPS werden die sportlichen Aktivitäten aufgezeichnet und Daten wie Geschwindigkeit, Höhenmeter und verbrannte Kalorien berechnet. Es gibt ein Trainingstagebuch, Statistiken, Funktionen zum Teilen auf Social Media, Musikplayer usw.

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Auf www.vistaonline.ch/diaeten finden Sie eine Linksammlung mit Test-Berichten über verschiedene Diäten.

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Neu bei Vista Smartphone-Apps zum Abnehmen gibt es fast wie Sand am Meer. Alle wollen uns helfen, die Idealfigur zu erreichen. Das Gesundheits-Magazin Vista hat einige Apps geprüft und sich entschieden, eine Applikation wegen der hohen Qualität der Beratung und wegen der Benutzerfreundlichkeit konkret zu empfehlen: «Oviva Coach».

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Auf www.vistaonline.ch/oviva finden Sie ausführliche Informationen zur App «Oviva Coach».

Mit dieser neuen App arbeiten wir nun zusammen. Sie bietet ein Essenstagebuch auf Fotobasis sowie eine Auswertung der täglichen Bewegung. Der abnehmwillige Nutzer fotografiert seine Mahlzeiten und ein gut ausgebildeter Ernährungscoach antwortet jeden Tag mit persönlichen Ratschlägen. Kein mühsames Kalorienzählen und Erfassen von Lebensmitteldaten mehr! Die Qualität dieser Beratung wird von renommierten Ärztinnen und Ärzten, diplomierten Ernährungsberaterinnen und Bewegungsfachleuten/Physiotherapeuten garantiert. Weitere Abnehm-Applikationen: • Noom: Diese App wartet mit einer Vielzahl an Funktionen auf, die das Abnehmen leichter machen, z. B. Ernährungstagebuch, Foto-Funktion, Abnehmplan, Gewichtsdiagramm und Fortschrittsanzeige, Lebensmitteldatenbank, Teilen auf Facebook und Twitter, Protokoll der Sportaktivitäten usw. • Diet Point: In dieser App sind ganz verschiedene Diätpläne aufgelistet sowie Vorschläge für geeignete Mahlzeiten und die dazugehörigen Shoppinglisten. Und: Erinnerungsfunktionen sowie eine riesige Community, die sich gegenseitig motiviert.


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Vista Dossier

Rank und schlank

Bücher

Zitate/Humor

simplify Diät. Einfach besser essen und schlank bleiben. Dagmar von Cramm, Campus Verlag. ISBN 978-3-593-39063-5

Ein voller Bauch diskutiert leicht über das Fasten.

In diesem Buch zeigt die renommierte Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm, wie sich Ernährung so vereinfachen lässt, dass man auch ohne ein kompliziertes Programm dauerhaft schlank bleibt.

François VI. Duc de La Rochefoucauld (1613–1680), französischer Offizier, Diplomat und Schriftsteller

Mut zum Genuss. Warum uns das gute Leben gesund und glücklich macht. Marlies Gruber, Verlag edition a. ISBN 978-3-990-01121-8 Aus Angst vor dem Übergewicht, vor Pestiziden, Zusatzstoffen oder Un­verträglichkeiten üben immer mehr Menschen Verzicht beim Essen. Davor warnt die Ernährungswissenschaftlerin Marlies Gruber. Neuen Erkenntnissen zufolge haben Menschen, die geniessen können, ein besseres Immunsystem und sind leistungsfähiger, so die Expertin. Sie gibt in ihrem Buch auch Anleitungen zum Wiedererlernen des Geniessens.

Links www.gesundheitsfoerderung.ch Offizielle Homepage der bekannten Stiftung Gesundheits­förderung Schweiz. www.sge-ssn.ch Empfehlungen und Tipps der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung. www.svde-asdd.ch Website des unabhängigen Berufsverbandes der gesetzlich anerkannten Ernährungsbe­raterinnen und Ernährungsberater der Schweiz, inkl. Suchfunktion.

Hieronymus

Es ist eine langweilige Krankheit, seine Gesundheit durch eine allzu strenge Diät erhalten zu wollen.

Diätkuren haben ihren Ursprung häufiger bei der Schneiderin als beim Arzt. Deutsches Sprichwort

Die besten Ärzte der Welt sind: Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlichkeit. Jonathan Swift (1667–1745)

News rund ums Abnehmen Risikofaktor Übergewicht Menschen, die stark übergewichtig sind, erkranken nicht nur häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Wie neuere Studien belegen, erhöht Übergewicht auch das Risiko für eine Tumor­ erkrankung. Beteiligt daran seien vor allem Botenstoffe, die Appetit, Gewicht und Blutzucker regulieren und auch Geschlechts­hormone, schreibt die Deutsche Ge­sellschaft für Innere Medizin (DGIM). Quelle: medizinkommunikation.org

Stoffwechselanregende Kuren Diäten lassen sich gut durch stoffwechselanregende Kuren unterstützen. Verschiedene Heilkräuter oder auch spezielle Nahrungsergänzungsmittel können sich eignen, Fett besser zu verbrennen bzw. überflüssiges Körperwasser abzutransportieren. Beispiel: Frisch gepresste Birkenblätter mit Zitronensaft vermischen und verdünnt zu Säften oder Tee geben.

Quelle: hna.de/gesundheit/diaethilfen-aus-der-apotheke-mz-4620817.html

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Ars Vitae AG informiert

Der Sommer kommt. Sowohl Wärme wie auch langes Stehen oder Sitzen verstärken Venenprobleme. Die Künzle Pinus® Pygenol® Tabletten (Arzneimittel) mit pflanzlichen Wirkstoffen aus der Pinienrinde stärken und schützen die Blutgefässe.

Venenbeschwerden Extrakt aus Pinienrinde kann helfen Kaum steigen die Temperaturen, klagen vermehrt Menschen über geschwollene Füsse, Knöchel und Beine. Denn durch die Wärme lässt die Elastizität der Venenwände nach, die Gefässe weiten sich und können das Blut – rund 7000 Liter täglich – nicht mehr richtig zum Herzen zurücktransportieren. 90 Prozent sind von einer Venenschwäche betroffen «Ist die Blutzirkulation in den Gliedern gestört, dann kommt es zu Kältegefühl, Kribbeln und Einschlafen von Händen, Füssen und Beinen. Schwere Beine, Krämpfe und Hämorrhoiden sind Symp-

Bon Beim Kauf einer Packung Pinus® Pygenol® Tabletten (Arzneimittel) à 120 Stück erhalten Sie einen Preisnachlass von CHF 5.–. Einlösbar in Ihrer Apotheke oder Drogerie. Angebot gültig bis 30. Juni 2015. Händlerhinweis: Bitte Bon mit Kassenbeleg aufbewahren. Wird durch den Aussendienst der Firma Ars Vitae AG vergütet. 34

tome von Veneninsuffizienz», schreibt Kräuter Pfarrer Johann Künzle in seinem Kräuterheilbuch. Von einer Venenschwä­ che betroffen ist weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung; in Deutschland sind es nach Angaben der Deutschen VenenLiga rund 90 Prozent. Wie aber funktioniert unser Venensystem, wie kommt es zu den häufigen Venen­ beschwerden, welche Anzeichen und Symptome treten auf und wie können diese behandelt werden? Die Aufgabe der Venen Unsere Venen haben die Aufgabe, das sauerstoffarme Blut zum Herzen zurück-

zutransportieren. Dieser lebenswichtige Vorgang muss auch gegen die Schwerkraft funktionieren. Ermöglicht wird dies mithilfe der Bewegungen der Beinmuskeln – die sogenannte Muskelpumpe – sowie den Venenklappen: Beim Gehen spannen sich die Muskeln an und pressen das venöse Blut in Richtung des Herzens. Damit das Blut nicht zurücksacken kann, wenn sich die Muskeln entspannen, verfügen die Venen über spezielle Klappen, die sich nur in Richtung des Herzens öffnen. Anders ausgedrückt: Die Venenklappen funktionieren wie ein raffiniertes Rückschlagventil – analog Flügeltüren, die sich nur auf eine Seite hin öffnen. Ursachen der Venenbeschwerden Zu der Vielzahl von Symptomen von ­Venenleiden gehören neben der bereits erwähnten Schwellungsneigung auch Spannungsgefühl, schwere Beine, Juckreiz sowie eine Verfärbung der Haut des Unterschenkels. Die Hauptursache von Venenleiden ist eine erbliche Veranlagung. Ob jedoch Venenbeschwerden wie Krampfadern entstehen oder nicht, dazu können verschiedenste Faktoren beitragen. In erster Linie ist dies unser Lebensstil: Denn wir bewegen uns immer w ­ eniger und aktivieren somit auch die Muskelpumpe nicht so oft, wie es für die Venengesundheit wünschenswert wäre. Besonders langes Stehen sollte vermieden werden,


denn der dauernde Druck beim Stehen belastet das Venensystem am meisten. Dies zeigt die grosse Anzahl von Krampfaderpatienten mit Stehberufen – Lehrer, Verkäufer, Coiffeure. Doch auch weitere Risikofaktoren belasten die Venen zusätzlich: Übergewicht, zu enge Kleidungsstücke, Rauchen, zu hohe Schuhe, Alkoholkonsum sowie weibliches Geschlecht und damit verbunden auch eine Schwangerschaft. Mit fortschreitendem Lebensalter nehmen Venenerkrankungen zu. Zu den bekanntesten Venenleiden gehören Krampfadern, die jeder dritte Erwachsene im Laufe seines Lebens entwickelt. Venenbeschwerden vorbeugen und lindern Was können Sie tun, um Venenleiden vorzubeugen und die Beschwerden zu lindern? • Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft oder machen Sie Bein-/Fussgymnastik. Dies aktiviert die für den Rücktransport des Blutes wichtige Muskelpumpe. • Bauen Sie Übergewicht ab bzw. halten Sie Ihr normales Gewicht. • Legen Sie die Beine hoch; dies entlastet die Venen, denn so kann das Blut leichter zurückfliessen. • Trinken Sie ausreichend. Dünnes Blut kann leichter transportiert werden. • Meiden Sie Sonnenbäder, heisse Vollbäder oder die Sauna. • Vermeiden Sie enge Kleidung und hohe Schuhe. • Tragen Sie bei langem Stehen/Sitzen regelmässig Kompressionsstrümpfe. • Kalte Wassergüsse stärken Venen und Muskulatur. • Stärken Sie die Venen mit geeigneten Wirkstoffen.

Künzles Pinus® Pygenol® Tabletten (Arzneimittel) helfen bei Venenbeschwerden • pflanzliches Arzneimittel mit Pinienrindenextrakt • bei venösen Stauungen und Krampfadern • bei Schwellungen und Schweregefühl in den Beinen • stärkt und schützt die Blutgefässe Pinus® Pygenol® Tabletten (Arzneimittel) à 40 oder 120 Tabletten / Pinus® Pygenol® Gel und Lotion zur äusserlichen Anwendung (kosmetische Produkte). Alle Produkte sind rezeptfrei erhältlich in Drogerien und Apotheken. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.

Wirksam: Extrakt aus Pinienrinde Bereits vor einigen Hundert Jahren entdeckten Seefahrer ein ausgezeichnetes Mittel gegen Venenbeschwerden: die Rinde der See-Kiefer (Pinus pinaster). In der südwestlichen Küstenregion Frankreichs wird die See-Kiefer im Reinbestand, das heisst ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut. Aus der Rinde der erwachsenen Bäume wird ein spezieller Pinienrindenextrakt ohne toxische Lösungsmittel und auch ohne Einsatz genveränderter Organismen (GVO) gewonnen. Der Pinienrindenextrakt enthält als Wirkstoffe vornehmlich Procyani­ dine, Bio­flavo­no­ide und Polyphenole. Diese Substanzen unterscheiden sich in ihrer Wirkung von jenen der Rosskastanien-Präparate, die bei Venenleiden oft eingesetzt werden. Aufgrund seiner guten Verträglichkeit kann der spezielle Pinienrindenextrakt in vielen Ländern der Welt, darunter den

USA, als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden; vom britischen Ministry of Agriculture, Fisheries and Food (MAFF) wurde er als Lebensmittelwirkstoff zugelassen. Stärkt, schützt und hilft bei Venenbeschwerden Pinus® Pygenol® Tabletten sind ein pflanzliches Arzneimittel mit Pinienrindenextrakt, das die Blutgefässe stärkt und schützt und bei Venenbeschwerden wie Krampfadern, Schwellungen und auch Schwere­gefühl in den Beinen hilft. Pinus® Pygenol® enthält exklusiv als einziges Heilmittel in der Schweiz Pinienrindenextrakt. Das Produkt ist gut verträglich. Es kann von Personen jeden Alters und nach Absprache mit einer Fachperson (Arzt, Apotheker, Drogist) auch gleichzeitig mit anderen Medikamenten eingenommen werden.

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Gesundheit aktuell

Wenn die Produktion der Geschlechtshormone versiegt, kommen die Frauen in die Menopause. Oft mit problemlosen körperlichen und psychischen Veränderungen. Etwa zwei Drittel der Frauen leidet aber an Beschwerden, die meist gut behandelbar sind. Dr. med. Markus Meier

Wechseljahre

Wichtige Lebensphase mit Beschwerden «Heisse Zeiten – Die Wechseljahre-Revue» heisst ein musikalisches Theaterstück, das in den letzten Wochen in Zürich Frauen und Männer begeistert hat. Bereits 2014 liessen sich über 80 000 Zuschauer durch «vier Ladies im Hormon-Rausch» von den Sitzen reissen. Die Damen in den besten Jahren haben sich im wahrsten Sinne des Wortes einem «heissen» Thema angenommen, das lange Zeit ein Tabu-Thema war: die Wechseljahre – der vermeintliche Schrecken aller Frauen! Aber genau dieses Theater zeigt, dass sich ein unverkrampfter, vorurteilsloser Zugang zum Thema Wechseljahre lohnt. Wechseljahre als Chance Seit es Menschen auf der Erde gibt, geht es jeder Frau gleich: Irgendeinmal zwischen 45 und 55 Jahren endet ihre Fruchtbarkeit. Und ein Jahr nach der letzten Periode beginnt gemäss Definition die Menopause – in Europa durchschnittlich mit 51 Jahren. Das ist ein universeller und natürlicher Vorgang, der weder furchteinflössend, noch bedrohlich wirken sollte. Dennoch gibt es viele Frauen, die den Wechseljahren und der Menopause gegenüber negativ eingestellt sind. Mit Wechseljahren, dem Klimakterium, ist die Übergangszeit zwischen fruchtbarer und unfruchtbarer Phase im Leben einer Frau gemeint. Der Fachbegriff «Klimakterium» kommt aus dem Altgrie-

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chischen und bedeutet «Lebensabschnitt» oder «Leitersprosse». Einige Übersetzer sprechen auch von «kritischem Lebensabschnitt». Das enthält bereits eine negative Wertung. Die Wechseljahre sind ein wichtiger Lebensabschnitt, der auch Chancen mit sich bringt: Frau ist in dieser Zeit meist sehr aktiv und hat einige Möglichkeiten zu einer persönlichen Neuausrichtung – beruflich und privat. Denn zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr verändert sich das familiäre Umfeld stark. Die Kinder ziehen aus, haben schon bald selbst Kinder, welche die «Neo-Grossmutter» in Beschlag nehmen. Aber auch die eigenen Eltern brauchen oft Unterstützung. Diese neuen Herausforderungen und Lebensinhalte können eine bereichernde Erfahrung sein – wenn die Anpassung an die Veränderungen und ans Älterwerden gelingt. Weil die Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten angestiegen ist, verbringt eine Frau heute mindestens einen Viertel ihres Lebens in der Zeit nach der Menopause. Im Vergleich zu den Säugetieren, die fast alle ihre Fruchtbarkeit bis ans Lebensende beibehalten, ist dieser frühe Übergang in die Unfruchtbarkeit sehr ungewöhnlich. Beschwerden mit Krankheitswert? Anfang 40 spüren die meisten Frauen erste Symptome der Wechseljahre. Doch unregelmässige Blutungen und Schlaf-

probleme werden vor allem dem Stress zugeschrieben statt dem Klimakterium. Zyklusschwankungen sind oft dessen erste Anzeichen: die Blutung versiegt schon nach wenigen Tagen oder die Pause vor der nächsten Periode wird länger. Diese Menstruation ist dann stärker und länger als gewohnt. Erst wenn regelmässige Hitzewallungen auftreten, ist der Fall klar: die Wechseljahre haben begonnen. Weitere Symptome sind: Emotionale Reaktionen, Stimmungsschwankungen, Nervosität, Wut und im nächsten Moment Tränen. Gliederschmerzen sind ebenfalls möglich. Libidoverlust und nächtliche Schweissausbrüche beeinträchtigen die Lebensqualität zusätzlich. Später können auch eine trockene Scheide, Blasenschwäche, Haarausfall, Herzrasen sowie trockene Augen und Haut auftreten. Experten gehen davon aus, dass etwa ein Drittel der Frauen keine Probleme mit den Wechseljahren hat und zwei Drittel unter Beschwerden leiden, davon weniger als fünf Prozent schwer. Bei diesen Frauen haben klimakterische Beschwerden einen hohen Krankheitswert. Dennoch gelten die Wechseljahre nicht als Krankheit, sondern als Lebensspanne des Übergangs, die mit Beschwerden verbunden sein können. Hormonelle Ursachen Die hormonelle Umstellung dauert etwa zehn Jahre. Die Produktion der weibli-


Neue Studie über Hitzewallungen Hitzewallungen und nächtliche Schweissausbrüche dauern offenbar länger als früher gedacht. Forscher von der «Wake

Forest School of Medicine» in North Carolina untersuchten 1449 Frauen mit Wechseljahrproblemen. Sie stellten fest, dass die Probandinnen im Schnitt etwa siebeneinhalb Jahre unter Beschwerden litten, die mit der Weitung der Blutgefässe zusammenhängen. Nancy E. Avis und ihr Team plädierten in ihrer Studie dafür, wegen der langen Symptomdauer

Bild: © creative soul, Fotolia.com

chen Hormone (Östrogene und Gestagene) in den Eierstöcken geht zurück – schubartig und unregelmässig. Dadurch werden auch die beiden Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin beeinflusst, die unter anderem für unsere gute Stimmung besorgt sind und den Temperatursensor im Gehirn steuern. Dieser verliert nun seinen Toleranzbereich und produziert Fehlermeldungen: Normalerweise unbedeutende, kleinste Temperaturveränderungen im Körper lösen eine übertriebene Hitze-Empfindung aus. Diese bewirkt eine heftige Gegenreaktion zur Abkühlung: die Hitzewallungen. Blutgefässe werden weit, die Haut errötet und der darauf verteilte Schweiss kühlt den Körper durch die Verdunstungskälte ab.

Der Lebensweg jeder Frau führt in Richtung Menopause – für die einen früher und für die anderen später. In den Jahren davor können Beschwerden auftreten, beispielsweise Hitzewallungen, die sich gut behandeln lassen.

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bessere Langzeittherapien zu entwickeln – statt wie üblich auf kurze Therapien mit Hormonen zu setzen. Ernährung und Gewichtszunahme Die richtige Ernährung in den Wechseljahren kann Beschwerden lindern, vor Gewichtszunahme schützen und Krankheiten vorbeugen. Denn das Klimakterium verändert den Stoffwechsel, der Körperfettanteil steigt und die Muskelmasse nimmt ab. Zwar haben die Wissenschaftler keinen direkten Zusammenhang zwischen den abnehmenden Hormonspiegeln und dem ansteigenden Gewicht nachgewiesen. Klar ist aber, dass der tägliche Kalorienbedarf sinkt, weil mit dem Älterwerden der Energiebedarf sinkt, da man weniger aktiv ist als in jüngeren Jahren. Ohne Umstellung der Essgewohnheiten folgt unweigerlich eine Gewichtszunahme. Deshalb ist eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig, auch weil das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose wegen des tiefen Östrogenspiegels erhöht ist.

Nimmt eine Frau über 45 Jahren sprunghaft an Gewicht zu, macht es Sinn, nicht nur an die Wechseljahre zu denken, sondern auch die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Denn Erkrankungen dieses Organs sind nicht selten. Medikamentöse Behandlung Die Hormonersatz-Therapie (HRT) ersetzt die Geschlechtshormone. Sie gilt als wirksamste Behandlung gegen Hitzewallungen, ist aber mit Nebenwirkungen und Risiken verbunden. Wichtig ist die Nutzen-Risiko-Abwägung zwischen Arzt und Patientin sowie der Einsatz zur rechten Zeit, in geeigneter Dosis und nicht zu lange. Östrogen-Aufnahme durch die Haut via Gels oder Pflaster und die Kombination mit körperidentischem Progesteron tragen dazu bei, dass die Risiken und Nebenwirkungen kleiner sind. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer erhöhen die Serotonin-Konzentration im Gehirn, wirken via Thermoregulator gegen die Hitzewallungen und – als An-

tidepressiva – auch gegen depressive Verstimmungen. Diese Medikamente haben ebenfalls Nebenwirkungen, die es zu beachten gilt. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Gynäkologin danach. Therapie mit Pflanzen Wegen der Angst vor Nebenwirkungen der HRT ist die Therapie mit Pflanzen (Phytotherapie) beliebt geworden. Gegen Hitzewallungen wirken z. B. Salbei und Ginseng. Bei Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen werden Johanniskraut oder Traubensilberkerze empfohlen. Baldrian ist für seine gute Wirkung gegen Nervosität und Schlafstörungen bekannt. Bei allgemeinen Beschwerden der Wechseljahre kommen auch die Nachtkerze und Mönchspfeffer zum Einsatz. Neben der Traubensilberkerze gibt es noch andere Pflanzen mit östrogenähnlichen Substanzen. Solche Phytoöstrogene sind auch im Rotklee, Soja und in der Yamswurzel enthalten. Lassen Sie sich vom Apotheker oder Drogisten beraten.

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Quelle: Süddeutsche.de

Balancieren dank spezieller Nervenfasern Beim Gehen verarbeiten wir laufend eine Vielzahl von Informationen: Dank ihnen können wir uns auch fortbewegen, ohne zu stürzen. Auch wenn wir ausrutschen, gelingt es uns meist noch, uns aufzufangen. Wichtige Informationen über Druck und Bewegung liefern auch Sensoren in den Fusssohlen. Wie Martyn Goulding vom «Salk Institute für Biological Studies» in La Jolla in Experimenten mit Mäusen zeigen konnte, werden die Signale an spezielle Nervenzellen (RORa-Neuronen) im Rückenmark geleitet. Da Mäuse, denen diese Neuronen fehlten, den MäuseSchwebebalken viel ungeschickter passierten, folgern die Forscher, dass «die RORa-Neuronen für die Kombination von Informationen verantwortlich sind, die den Füssen sagen, wie sie sich bewegen sollen». Quelle: «bild der wissenschaft»

Sport dem Biorhythmus anpassen Was für die Arbeit im Büro gilt, hat auch für Sportler Gültigkeit: Je nachdem, ob einer ein Früh- oder Spätaufsteher ist, erreicht er sein Leistungshoch früher oder später. So die Ergebnisse der Studie von Roland Brandstraetter und Elsie Facer-Childs mit 121 Leistungssportlern. Im Tagesverlauf kann die Leistungsfähigkeit um rund einen Viertel schwanken – genug, um über Sieg oder Niederlage zu entscheiden. Das Forscherduo rät dazu, beim Planen von Training und Wettkampf mehr auf die inneren Zeitrhythmen zu achten. Quelle: Süddeutsche.de

Aufschlussreiche, gefährliche TV-Seriensucht Einsame und deprimierte Menschen neigen zu vermehrtem Fernsehkonsum: Dies ist das Ergebnis von Umfragen der Kommunikationswissenschaftlerin Wei-Na Lee von der University of Texas, Austin. Mit der Seriensucht könnten die Süchtigen vermutlich die negativen Gefühle besser verdrängen. Laut Lee und ihren Mitarbeiterinnen Yoon Hi Sung und Eun Yeon Kang fördern vor allem StreamingPortale dieses Verhalten, da sie erlauben, die einzelnen Episoden einer Serie hintereinander und ohne die übliche Pause von einer oder zwei Wochen zu konsumieren.

GESUNDHEITS-NEWS

Meditation hinterlässt Spuren Dass Meditation auch die Struktur Gehirn nachweislich verändert, ist inzwischen gut belegt. Laut dem Psychologen Richard Davidson von der «University of WisconsinMadison» können wir, wie wir eine Sportart lernen, auch unsere Aufmerksamkeit und das Mitgefühl trainieren. Tanja Singer vom Max-Planck-Institut untersucht derzeit, «welche Meditation welchen Effekt hat, wie gross der ist und wie lange es dauert, bis er sich einstellt.» An der Studie nahmen 17 Meditationslehrer und 160 Probanden teil, meditiert wurde neun Monate lang während mindestens sechs Tagen pro Woche. Während die eine Gruppe Achtsamkeitsmeditation praktizierte, übte sich die andere im Entwickeln von Mitgefühl. Zwischen den Resultaten der beiden Meditationsarten ergaben sich deutliche Unterschiede, wie Tanja Singer bereits auf Fachkongressen berichtete. Letztlich geht es Singer bei ihrem Projekt um eine bessere Welt. Das Entwickeln der Fähigkeit, an andere denken zu können und mit anderen mitzufühlen sei «kein Luxus in unserer Welt, sondern dringend nötig.»

Quelle: Süddeutsche.de

Antrainierte Taubheit

Neue Wirkstoffkombination bei Heuschnupfen Heuschnupfen (saisonale allergische Rhinitis) kann die Lebensqualität der Betroffenen oft stark vermindern. Häufig benutzen Patienten mehrere Medikamente wie Nasenspray, Augentropfen oder Antiallergika in Tablettenform. Dies bringt aber nicht immer den gewünschten Erfolg. Neu ist in der Schweiz ein Produkt zugelassen, das eine Kombination von zwei Wirkstoffen enthält. Im Vergleich zu den Einzelsubstanzen konnte mit der Kombination von Azelastin und Fluticasonpropionat eine doppelt so gute Linderung der Heuschnupfensymptome erreicht werden, wie eine Studie zeigte. Die Autoren ziehen den Schluss, dass die Wirkstoffkombination für die Behandlung einer mittelschweren bis schweren allergischen Rhinitis als Arznei­mittel der Wahl angesehen werden könne.

Die Welt wird immer lauter – auch wegen Autos, Laubbläsern und Motorrasenmähern. Aber auch wir selber setzen uns vermehrt Lärmquellen aus – hören laute Musik aus Kopfhörern oder in der Disco. Kurt Fristrup von der amerikanischen «National Park Service Division» macht darauf aufmerksam, dass wir uns selber konditionieren, leise Geräusche und Töne aus der Natur nicht mehr wahrzunehmen. Fristrup und sein Team haben rund 600 Orte in US-Nationalparks untersucht und waren erstaunt, wie überall Flugzeuglärm zu hören war. Die Wissenschaftler erwarten, dass sich die Lärmbelastung in den kommenden 30 Jahren verdoppeln wird.

Quelle: doi: 10.1159/000351404

Quelle: science.ORF.at

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Beauty und Medizin

Muttermale und normale Altersflecken von schwarzem Hautkrebs zu unterscheiden, ist für uns Laien schwierig. Doch gerade bei malignen Melanomen ist wichtig: Je eher sie entdeckt werden, umso einfacher und erfolgsversprechender ist die Behandlung. Nadja Belviso

Pigmentmale

Harmlos bis lebensbedrohlich

Bild: zVg

fen, treten Altersflecken erst etwa ab dem 40. Lebensjahr auf. Melanome können sich aus beiden PigmentmalTypen entwickeln.

Dr. med. Jeannine Both, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH aus Stäfa ZH.

So makellos die Haut auch bei den meisten Neugeborenen ist, im Laufe des Lebens treten bei fast allen Menschen braune Flecken am Körper auf. Während manche die individuelle Streuung der Muttermale noch als Markenzeichen betrachten, werden Altersflecken von den meisten als Makel wahrgenommen. Doch beides ist harmlos und – wenn überhaupt – ein rein kosmetisches Problem. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich ein Melanom, also schwarzer Hautkrebs, aus ihnen entwickelt. Jährlich erkranken gemäss Krebsliga in der Schweiz 2100 Menschen an dieser aggressiven Krebsform. Deshalb sei es wichtig, die eigene Haut zu beobachten, erklärt die Stäfner Dermatologin Jeannine Both: 40

«Erkennt man ein Melanom in einem frühen Stadium, ist der Behandlungsaufwand klein und die Heilungschancen sehr gut.» Doch wie unterscheidet man die drei Hautveränderungen? Muttermale sind klar abgegrenzte, gleichmässig braun gefärbte, symmetrische Flecken, die tastbar oder komplett flach sein können. Altersflecken sind in der Regel heller als Muttermale, nicht tastbar, meist scharf abgegrenzt und manchmal auslaufend. «Die Veranlagung für beide Pigmentmale wird genetisch vererbt», erklärt Jeannine Both. «Die Entstehung von Altersflecken wird jedoch durch Sonneneinstrahlung begünstigt.» Während sich Muttermale ungefähr bis zum 30. Lebensjahr häu-

Bei jedem Anzeichen zum Arzt Um bösartige Veränderungen von gutartigen zu unterscheiden, wird die aus dem englischen Sprachraum entliehene ABCDE-Regel angewandt: So kann eine Asymmetrie (A) des Mals auf ein Melanom hinweisen. Die Begrenzung (B) ist oft unregelmässig oder unscharf. Das Mal ist unterschiedlich stark pigmentiert, also weist keine gleichmässige Färbung (engl. Colour wie C) auf. Der Durchmesser (D) ist grösser als 5 Millimeter. Ein weiterer Hinweis auf eine bösartige Wucherung kann die Entwicklung (E) sein: etwa wenn ein Mal innert kurzer Zeit neu entsteht oder plötzlich tastbar ist. «Selbstverständlich muss ein Fleck nicht zwingend Hautkrebs sein, wenn eines oder mehrere dieser Kriterien erfüllt sind», sagt Jeannine Both. Da ein Melanom von den harmlosen Flecken für Laien schwierig zu unterscheiden sei, rät sie, bei Unsicherheit einen Arzt aufzusuchen. Zwar kann Hautkrebs jeden treffen, doch gibt es Menschen mit einem erhöhten Risiko. Die Dermatologin empfiehlt deshalb allen, die Male am eigenen Körper einmal zu zählen: «Sind es mehr als 100, ist es sicher sinnvoll, die Haut einmal dem Hausarzt zu zeigen. Dieser kann einschätzen, ob eine regel-


mässige Kontrolle durch einen Dermatologen angemessen ist.» Auch solle man den Körper nach sogenannten ugly ducklings, also hässlichen Entlein, absuchen: «Wenn ein Fleck aus der Reihe tanzt, ist auch das ein Anlass, zum Arzt zu gehen.» Ein erhöhtes Risiko hätten ausserdem Menschen, in deren Familie schon Fälle von Hautkrebs aufgetreten sind. In einer Erstkontrolle wird definiert, in welchen Abständen zukünftige Kontrollen durchgeführt werden sollten.

zu schwarzem oder auch dem etwas weniger gefährlichen weissen Hautkrebs führen können. Da man selbst im Schatten oder hinter Fensterglas nicht vor UV-Strahlen geschützt sei, sollte Sonnencreme zur täglichen Pflege gehören, sagt Jeannine Both. Wer sich ausserdem mit einer Kopfbedeckung und angemessener Kleidung vor der Sonne schützt, tut nicht nur et-

Beim Entfernen nicht zerstören Ob ein Fleck entfernt wird, ist nicht nur von seinem Risiko zu entarten abhängig. Wenn jemand zum Beispiel ein Muttermal aufgrund seiner Grösse oder Lage loswerden möchte, sollte es jedoch ebenfalls so entfernt werden, dass das Gewebe nicht zerstört wird, damit es in einer histologischen Untersuchung nach veränderten Zellen abgesucht werden kann. «So kann eine allfällige Prädisposition entdeckt werden», erklärt Jeannine Both. Das sei wichtig, weil der schwarze Hautkrebs sehr aggressiv sei: «Entfernt man Muttermale ohne sie zu untersuchen, kann es sein, dass man später im Körper Metastasen findet und nicht weiss, woher sie kommen.» Zur Prävention gehören nicht nur das Beobachten und das Ernstnehmen selbst von kleinen Anzeichen, sondern vor allem ein guter Sonnenschutz. Zwar können Melanome auch an nicht sonnenexponierten Stellen entstehen, doch begünstigt die Einwirkung von UV-Strahlung, dass irreparable Schäden am Erbgut von Hautzellen entstehen, die schliesslich

was für die Gesundheit, sondern auch für die Schönheit: «Altersflecken entstehen nicht nur weniger, sie können durch konsequenten Sonnenschutz sogar wieder verschwinden.» Doch die Dermatologin betont auch: «Mit den genannten Massnahmen kann und sollte man den Aufenthalt an der frischen Luft problemlos geniessen und braucht sich nicht im dunklen Kämmerlein zu verkriechen.»

Schreck im Spiegel Eigentlich glaubte ich meinen Körper zu kennen. Ob beim Schminken oder bei der obligaten Kleiderschlacht vor dem Ausgang – ich gucke mich durchaus regelmässig im Spiegel an. Doch dieser dunkle Fleck auf dem linken Schulterblatt ist mir unbekannt. Ich erschrecke: Habe ich nicht mal gelesen, dass neue Muttermale ein Anzeichen von Hautkrebs sein können? Dann fällt mir ein, dass ich im vergangenen Sommer jeden Sonnenstrahl nutzte, um ein bisschen Farbe zu kriegen. Natürlich cremte ich mich davor ein – aber könnte es hin und wieder vergessen gegangen sein? War der Lichtschutzfaktor hoch genug? Überhaupt: War die Sonnencreme nicht steineselalt? Je länger ich darüber nachdenke, umso flauer wird mir im Magen. Wenige Tage später gibt der Hautarzt Entwarnung. Als ich aus der Praxis trete, bin ich so erleichtert, dass ich unbedingt jemandem davon erzählen muss. Meine Mutter höre ich förmlich in den Hörer schmunzeln, als sie sagt: «Sprichst du vom Fleck auf deinem linken Schulterblatt? Den hattest du schon bei der Geburt – er ist dem Arzt gleich aufgefallen, weil Babys in der Regel fleckenfrei sind.» Aha. Ein bisschen blöd komme ich mir schon vor. Etwas Gutes hatte der Schreck dennoch: Ich bin fest entschlossen, es ab sofort mit der Sonnencreme sehr genau zu nehmen und meine Haut regelmässig checken zu lassen.

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Rundum gesund

Mit der Diagnose Krebs beginnt für die Betroffenen ein neuer Lebensabschnitt. Erika Huber erzählt, wie sie mit der Krankheit umgeht und wie die Kombination aus Chemo- und Misteltherapie ihre Lebensqualität steigert. Matthias Klotz

Leben mit Krebs

«Die Mistel steigert meine Lebensqualität.»

Erika Huber ist aktiv, trotz Brustkrebserkrankung.

«Schwimmen gehe ich regelmässig, das brauche ich. Das tut mir gut», lacht Erika Huber, ihre Augen sprühen vor Lebenslust. Niemand merkt, dass Frau Huber seit 15 Jahren an Brustkrebs leidet. Sie ist 1939 geboren und lebt heute, zusammen mit ihrem Mann, in Solothurn. Immer schon war sie vital und eine Macherin: Als Mutter von zwei Kindern, beruflich als Direktionsassistentin wie auch im Marketing tätig, war ihr Leben von Agilität geprägt. Diagnose Krebs Als sie 60 Jahre alt war, wurde bei Erika Huber Brustkrebs diagnostiziert. Ihrem Charakter entsprechend ging sie sofort und aktiv die vom Onkologen empfohlene Chemotherapie an. Zugleich aber informierte sie sich über weitere Behand-

lungsmethoden und entschied sich rasch, die Chemotherapie mit einer Misteltherapie zu ergänzen. Diese komplementäre Behandlung stärkt das Immunsystem und somit die Konstitution der Patienten. Man vermutet, dass gewisse Bestandteile der Mistel die Zellwände von Krebszellen zerstören und das Wachstum von Tumoren hemmen. Die Wirkung ist allerdings wissenschaftlich noch nicht bewiesen. Für Erika Huber war dies zweitrangig. Sie vertraute auf Erfahrungsberichte: «Weniger Schmerzen, Zunahme von Appetit und Körpergewicht; die Patienten nehmen wieder aktiver am Leben teil. All dies zu wissen, das war mir ein Versuch wert», schmunzelt sie. Der damalige Onkologe von Erika Huber unterstützte ihre Wahl, allerdings «… wünsche ich mir, dass die Onkologen bei einer Chemo von sich aus auf die Möglichkeit einer Misteltherapie hinweisen, ohne dass der Patient nachfragen muss.» Die Eigenapplikation durch Spritzen hat sie rasch gelernt und ist für sie heute reine Routine. Die Misteltherapie als Ergänzung zur Chemotherapie Der Tumormarker war in kurzer Zeit wieder neutral und Erika Huber galt als geheilt. «Die Freude allerdings war nur von kurzer Dauer», sinniert sie rückblickend. Ein neues Mammakarzinom, diesmal bereits mit Metastasen, wurde diagnostiziert. Bis heute lebt sie mit dieser Krankheit, ihre

Lebensfreude jedoch ist ungebrochen: «Meine Krankheit bestimmt zwar stark meinen Alltag, doch sie bestimmt nicht mein Leben. Mein Leben bestimme ich.» Erika Huber übernimmt die Verantwortung für ihre Gesundheit und ihr Leben und handelt entsprechend: «Mit der Misteltherapie kann ich selbst etwas zu meinem Wohlbefinden beitragen. Ich vertrage die Chemotherapie besser und kann, gerade in den Tagen danach, etwas gegen die Müdigkeit tun.» Die zwei Therapien bedeuten für sie nicht ein «entweder oder», sondern ein «sowohl als auch»; beide haben ihren Platz in der Behandlung der Krankheit. Aktiv, auch mit der Krankheit Aus ihrem vitalen Leben schöpft Erika Huber Vertrauen und Kraft. Sie will nicht mit ihrer Krankheit im Zentrum stehen. Im Gegenteil. Sie will für ihr soziales Umfeld da sein, sei es für die Kinder, sei es für ihren Mann, der seit einem Hirnschlag auf Unterstützung angewiesen ist. Diese Kontakte zur Familie und zu Freunden wie auch die täglichen Aufgaben sind für sie sinnstiftend. «Ich habe ein gutes Leben; auch freue ich mich auf eine Schiffsreise diesen Frühling, gemeinsam mit meinem Mann.» Es gilt für Erika Huber, die Medikamente für diese Reise zu organisieren. Die Misteltherapie darf hier nicht fehlen. «… sie steigert meine Lebensqualität, ähnlich wie meine Körperpflege. Ohne gehe ich am Morgen nicht aus dem Haus.» 43


Nr. 4 | Mai 2015

Vista Life

Im Fettparadies Was an Joghurt ohne Zusatzstoffe tatsächlich neu ist, bleibt rätselhaft. Mehr als tausend Jahre wurde dieses Milchprodukt ohne chemische Hilfsmittel hergestellt. Einkaufen ohne Lupe und entsprechendes Fachwissen ist heute oft gesundheitsgefährdend. Andy Stuckert In gewissen Ländern sind Einkaufszentren so gross wie mitteleuropäische Dörfer. Alles was für Geld zu haben ist, steht in riesigen Mengen zur Verfü­ gung. Hungrig und neugierig schieben wir den ex­ tra grossen Einkaufswagen in das Quartier mit Nah­ rungsmitteln und biegen in die Hauptstrasse der Backwaren ein. Toastbrot soweit das Auge reicht, schaumstoffartig und angereichert mit allen er­ denklichen Geschmacksverstärkern. Wir sind be­ reits überfordert. Richtung Norden erreichen wir die Tiefkühlabteilung. Berge von Pizzas und Fertig­ gerichte lagern in haushohen Kühltürmen. Die Ab­ bildungen auf den Jumbopackungen sehen lecker aus, wir drehen eine auf die Rückseite und studie­ ren die Zusammensetzung. Zuckeraustauschstoffe, künstliche Farbstoffe, unerforschte Fette und gen­ manipulierte Pflanzenreste sowie Bestandteile von ausgestorbenen Tierarten. Sie verbinden sich un­ ter Beihilfe unzähliger Emulgatoren zur beliebten Hauptnahrung der hiesigen Bevölkerung. Bleich wie künstlicher Käse flüchten wir zum Plastik­ gemüse. Wir geraten bei den furchteinflössenden Fleischbergen in einen Stau von dicken Familien­ clans und verirren uns schliesslich im gelobten Zu­ ckerland. Freundlich erklären uns die Einheimischen, wie man fachgerecht die Bälle aus Schweinefett und Zucker über dem Feuer röstet und damit den Nach­ wuchs mästet. Mager wie wir sind, könnten wir auch ein paar davon vertragen. Mit leerem Einkaufswagen und mithilfe des Na­ vigationsgerätes finden wir die Zahlstationen. Wir

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werden von zwei bärenartigen Sicherheitsange­ stellten gemütlich einer Leibesvisitation unterzo­ gen. Nach Abgabe einer schriftlichen Erklärung, kein Terrorist zu sein, geleiten sie uns zum scham­ vollen Ausgang für unwillige Konsumenten. Natürlich gebogen Das Toastbrot im Flugzeug ist bestenfalls dazu ge­ eignet, von den Beilagen keine fettigen Finger zu bekommen. Ausser einem knurrenden Magen ha­ ben wir nichts zu verzollen. Mit letzter Kraft schlep­ pen wir uns in einen bescheidenen Quartierladen. Links nach der Rolltreppe ist die Gemüseabteilung. Gierig wühlen wir in Kartoffeln, die sich nicht an Normen von globalisierungswütigen Bewohnern diverser Beamtenpaläste gehalten haben. Fast schon Natur pur und eigentlich unbezahlbar. Falsch gebogene Bananen sind extrem günstig und machen auch satt. Auf den Eiern finden wir noch Spuren vom Miststock. Die Deklarationen der fettreduzierten Produkte sind verständlich und Joghurt ohne Zusatzstoffe gibt es traditioneller­ weise beim Türken. Süss, klein und schlank ist die Dame an der Kasse und wir packen alles selber ein. Trotz schmalem Geldbeutel gelingt es uns, einigermassen gesundes Futter einzukaufen. Das Rüsten und Schnippeln in der Küche fördert die Konzentrationsfähigkeit und hält schlank. Auch wenn die Freiheit in den eigenen Gefilden nicht unbegrenzt ist, gesund bleiben fällt hier leichter als im Fettparadies.


Nur nackte Zahlen Frauen sind einfach unvergleichlich. Weder Figur noch Charme sind durch bekannte mathematische Formeln korrekt erfassbar. Der Body-Mass-Index wurde von fantasielosen Stubenhockern erfunden, die nie mit Barbiepüppchen spielen durften. Sandra Poller «Mit ein paar Pfunden weniger käme ich in die Kategorie der Sexbomben», Bea füllt wieder einmal einen Partnerschaftstest aus, «ohne Angabe von Grösse und Gewicht bekomme ich keinen Zugriff auf liebesbedürftige Kerle». Die Partnerbörse behauptet, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgebaut zu sein. Ein rasierter Schambereich gibt Punkte und ein automatischer BMI-Rechner verteilt mehr oder weniger fröhliche Smilies. Diejenigen von Bea sind ziemlich rot, «Kategorie Restposten, tolle Chancen». Superpopo im Trend «Schau dir mal diese Trällerstütchen an. Enorme Hinterteile und eine Wespentaille, garantiert haben solche Blitzlichttanten den selben BMI wie ich.» Bea zieht sich irgend eine Preisverleihung von Musikstars rein. Die dazugehörigen Videos zeigen reihenweise Mädchen, die ihre Hintern in die Kamera schütteln. «Reine Silikonbacken, alles vom Chirurgen massgefertigt und sauber lackiert, wetten?» Mit beiden Händen zieht sie den Stoff um ihren Hintern straff und wackelt damit in den Spiegel. «Ganz ehrlich, wie viele Punkte würdest du mir als Mann dafür geben?» Schwierige Frage. Aber ich bin zum Glück kein Mann und darum reicht ein Schulterzucken. «Dellen und Orangenhaut kann der BMI nicht erfassen. Und ein kleiner Busen mit dickem Bauch wird gleich bewertet wie Riesenmöpse und Hungerhintern. Wenn diese blöde Formel nicht von frustrierten

Schreibtischanalytikern erfunden worden ist, fresse ich einen Besen.» Der Besen bleibt im Schrank, denn die wenig aussagekräftige Formel wird mittlerweile auch von kompetenten Männern angezweifelt. Leider sind die meisten Partnerbörsen noch entsprechend rückständig. «Zwischen Diätgurus, Sternenhokuspokus und dieser einfältigen Formel gibt es keinen Unterschied. Reine Geldmaschinen mit viel Blabla, um uns dauernd Panik und Selbstzweifel einzureden. Wehe du passt nicht in die optimale Kategorie, dann ist Schluss mit Sex.» Nach ein paar illegalen Bemerkungen über zahlenfixierte Männer steuert Bea zielsicher auf den Kühlschrank zu und das letzte Stück Sahnekuchen ist Geschichte. Genügend Zentimeter «Endlich gleich lange Spiesse. Oder zumindest wissenschaftliche Studien über die durchschnittliche Länge der Spiesse von Männern», Bea wirft mit nackten Zahlen von Umfang und passender Länge um sich. «Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis Männer ihre Angaben in den Suchprofilen ergänzen müssen. Frau muss ja wissen, mit was sie im Normalfall rechnen kann.» Dass diese Werte je nach Lust und Laune ändern werden, nimmt sie in Kauf. «Ist doch egal, wie gross oder klein ein Auto ist, Hauptsache der Fahrer kann damit ordentlich einparken.» Damit qualifiziert sich Bea zum begehrten Restposten mit grossen Hoffnungen.

Mit dem schwachen Franken durfte Andy Stuckert viele Aufträge an ausländische Kollegen abgeben. Mit dem starken Franken nun den Rest. Was gleich bleibt, sind die Argumente der Wirtschaftskapitäne. Ein hübsches Häschen importieren wird wieder teuer und einheimische Kätzchen bleiben bissig. Veganer zu werden, ist trotzdem keine gute Alternative.

Sandra Poller hat sich selbst die Haare gefärbt. Im Gemeinderat sind Hexen nicht besonders beliebt. Ein paar Tage günstige Ferien müssten reichen, um für anstehende Eltern­ gespräche in der Schule entspannt zu bleiben und entsprechende Fremdsprachenkenntnisse aufzufrischen. Die eigene Putzfrau zu spielen, macht beim Frühlingsputz überhaupt keinen Spass.

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Nr. 4 | Mai 2015

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IMPRESSUM Herausgeber / Verlag / Anzeigen Sanatrend AG Zürcherstrasse 17 Postfach 8173 Neerach Tel. 044 859 10 00 E-Mail: contact@sanatrend.ch www.sanatrend.ch Verleger Daniel M. Späni Verlagsleitung Isabelle Mahrer Chefredaktor Dr. med. Markus Meier Fotografie Titelbild Pascale Weber Druck Roto Smeets Deutschland GmbH

VORSCHAU Redaktionsteam Nadja Belviso, Matthias Klotz, Jürg Lendenmann, Sandra Poller, Katharina Schwab, Andy Stuckert, Athena Tsatsamba Welsch, Hans Wirz Vista Leserservice Sanatrend AG, Leserservice Zürcherstrasse 17 Postfach, 8173 Neerach Tel. 044 859 10 00, Fax 044 859 10 09 E-Mail: vista@sanatrend.ch www.vistaonline.ch Vista Abonnement 9 Ausgaben für CHF 39.– (inkl. MwSt.) Bestellung beim Vista Leserservice Rätsel und Leserbriefe Auflösungen der Rätsel und Leserbriefe der letzten Ausgaben auf www.vistaonline.ch

Muster AG informiert Alle mit diesem Zeichen versehenen Beiträge sind Marktinformationen. Für den Inhalt dieser Texte, Bilder und Informationen trägt das jeweilige Unternehmen die Verantwortung. Copyright Alle Texte sowie Illustrationen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Vervielfältigungen der redaktionellen Inhalte einschliesslich Speicherung und Nutzung auf optischen und elektronischen Datenträgern sind nur mittels schriftlicher Vereinbarung mit Sanatrend AG möglich.

Vista Nr. 5 / 2015 erscheint ab 28. Mai 2015 • Grosses Hauptthema: Sonnenschutz • Insektenstiche • Schöne Beine für den Sommer • Gesunde Ernährung: Sorbet

Distribution Vista gelangt mit 11 Tageszeitungen in die Haushaltungen der deutschsprachigen Schweiz. Druckauflage: 480 080 Expl. (WEMF-beglaubigt 494 113 Expl.; Erhebungsperiode 7.13. – 6.14.).

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Nr. 4 | Mai 2015

Vista Life Porträt

Daniel Elber hatte einen Spitzenjob, ein hohes Einkommen und viel Ansehen in gehobenen Kreisen. All das gab er kurzerhand auf, um seine letzten produktiven Jahrzehnte einer Aufgabe zu widmen, die er sinnvoller findet. Nadja Belviso

Engagement in Bali Bilder: zVg

Vom Bankdirektor zum Entwicklungshelfer

Daniel Elber hat den Bettlerinnen von Muntigunung eine Perspektive gegeben.

Aus den Blättern der Lontar-Palme werden Geschenk­ körbchen für Cashew- und Rosella-Produkte hergestellt.

Mit der Verarbeitung von Cashew-Nüssen verdienen die Frauen den Lebensunterhalt für ihre Familien.

Wenn ein Bankdirektor nach Bali auswandert, um dort ein Hilfswerk aufzubauen und dafür auf Lohn und Versicherungen verzichtet, dann liegt die Vermutung nahe, es habe ein Schlüsselerlebnis gegeben – eine Krankheit, ein Todesfall oder ein spirituelles Erlebnis. Bei Daniel Elber war es anders. Während die Märkte globalisierten, veränderte sich das Bankwesen in eine Richtung, die ihm nicht gefiel: «Es wurde immer mehr Wert auf hohe Renditen und sogenannt leistungsbezogene Saläre statt auf Kundenservice gelegt», erinnert er sich. Das war 1999. Mit den verbleibenden 15 Jahren bis zur Pensionierung wollte er etwas Sinnvolles anfangen. Kurzerhand lud er Familie und Freunde zu einem Workshop ein. 25 Leute diskutierten ein Wochenende lang einzig über ihn. Sie seien zu einem Ergebnis ge-

kommen, das ziemlich genau dem entspreche, was er heute tatsächlich tue, erzählt der 63-Jährige. Das ist: Wöchentlich über balinesische Berge zu abgelegenen Dörfern wandern, die Zusammenarbeit mit lokalen Hilfsorganisationen koordinieren, mit Ämtern und NGOs telefonieren, Studien in Auftrag geben, Material und Manneskraft organisieren, mehrmals pro Jahr in die Schweiz reisen, Interviews geben, Präsentationen halten, lokale Produkte vermarkten, Geld sammeln, glücklich sein. Kurz: Er hat ein Hilfswerk ins Leben gerufen, das armen Menschen hilft, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Bettler passen nicht nach Bali Nach dem Workshop war die Zeit jedoch für diese Veränderung noch nicht reif gewesen. «Ich verdiente gut und führte


Produkte aus Muntigunung viele Mitarbeiter. Das lässt man nicht so leicht los», erklärt Daniel Elber. Erst als zwei Jahre später eine Reorganisation anstand, kündigte er und reiste nach Bali. Dort wollte er sich ein Jahr Zeit lassen, um sich darüber klar zu werden, wie er sein Leben weiterführen sollte. Die Antwort kam schneller als ihm lieb war. Es waren Bettlerinnen am Strassenrand, die seine Aufmerksamkeit weckten. Armut hatte Daniel Elber auf vielen Rucksackreisen auch anderswo gesehen, doch nirgendwo hatte ihn der Anblick mehr irritiert als in Bali. «Das Bild passte nicht hierher», erzählt Daniel Elber. «Denn das Land ist fruchtbar, und die Menschen unterstützen sich hier aufgrund ihrer Kultur und Religion gegenseitig.» Er fand heraus, dass die Frauen aus Muntigunung kamen, einer Dorfgruppe in den

Bergen im Norden Balis. Auf dem Rücksitz eines Motorrads liess er sich an den Ort fahren, der sein Bild der Insel schlagartig änderte: halbwüstenartiges Land, auf dessen staubigen Böden nur Kakteen wuchsen. Die in Armut lebenden Menschen liefen täglich mehrere Stunden, um Wasser zu holen. Die Regierung habe sie einfach vergessen, so Elber.

Vista Plus

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Auf www.vistaonline.ch/bali lesen Sie, wie sich Daniel Elber heute auf Bali engagiert.

Wo früher Kakteen wuchsen, werden heute Rosella (wilder Hibiskus), Cashew-Nuss-Bäume und Lontarpalmen angepflanzt. Die drei lokalen Unternehmen, die mithilfe des Vereins «Zukunft für Kinder» gegründet wurden, zahlen dafür faire Preise. Faire Löhne bekommen auch die Mit­ arbeiter, die in den Produktionsstätten Mangoschnitze trocknen, Cashew-Nüsse von Hand verarbeiten, Tee und Süssigkeiten aus Rosella, Zucker aus Palmblüten sowie Verpackungen aus Palmblättern herstellen, Taschen und Hänge­ matten produzieren. Weitere Informationen: kvogt@muntigunung.com, Tel. 079 252 73 85.

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