Vista 5 / Juni 2015

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Nr. 5 | Juni 2015 CHF 5.50

Insektenstiche Erst surrt’s, dann juckt’s

Sorbets

Fruchtiger, gesunder Genuss

Sommerstart

Sonnenbaden ohne schmerzhafte Folgen


EDITORIAL

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Liebe Leserin, lieber Leser Wer kennt sie nicht, die Rakete!? Die Wasserglace ist für mich ein Symbol für Sommer und Sonne. Diese Ausgabe ist aktuellen Sommerthemen ge­ widmet. Wir zeigen Ihnen, wie man ein Sorbet selbst herstellt mit gesunden und erst noch le­ ckeren Zutaten. Weitere Rezepte finden Sie auf vistaonline.ch/rezepte. Viel Wissenswertes rund um den Sonnenschutz erfahren Sie im Dossier. Die Erkenntnis «Die Haut vergisst nichts!» trifft beim Sonnenbrand zu hundert Prozent zu. Sonnenbrände aus früheren Jahren können sich auch später noch negativ auf die Gesundheit auswirken. Doch be­ stimmt verwenden Sie genügend Sonnencreme, um sich zu schützen. Eine gute Handvoll – 20 bis 30 Gramm – sollte eine erwachsene Person pro Mal auftragen. Sparen ist hier also nicht angesagt. Der Sommer hat auch seine Schattenseiten, zum Beispiel die hungrigen Mücken. Ihre Stiche, die tage­ lang jucken, sind nicht nur unangenehm, sondern können allergische Reaktionen auslösen. Ein Apo­ theker gibt uns hilfreiche Tipps zur Prävention und für die Behandlung, damit Sie die lauen Sommer­ abende trotzdem geniessen können. Für zusätzliche Geniessertage in Wellnesshotels sorgen die Wettbewerbspreise der Kreuzworträt­ sel; rätseln Sie einfach mit – ich drücke Ihnen die Daumen! Rundum gut geschützt wünsche ich Ihnen einen herrlichen Sommerstart.

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INHALTSVERZEICHNIS Vista Dossier 23 – 35 Sommerstart

Sonnenbaden ohne schmerzhafte Folgen

Gesundheit aktuell 10 – 11 Mücken und Co.

Erst surrt’s, dann juckt’s

42 – 43 Gute Reise!

Wie man dabei gesund bleibt

Gesundheitspolitik 12 – 14 Unterversorgung?

Was der Hausärztemangel bedeutet

46 – 47 Bescheid wissen

Warum Präimplantationsdiagnostik?

Gesunde Ernährung

4 – 6 Leichter Eisgenuss Sorbet statt Rahmglace

40 – 41 Oviva Vista

Abnehmen leicht gemacht

Herzlichst, Ihre Isabelle Mahrer Verlagsleitung

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Nr. 5 | Juni 2015

Beauty und Medizin 52 Schöne Beine

Schritt für Schritt


4 56 Vista Life 54 – 55 Liebe, Leben, Laster Frauen sind anders, Männer sowieso

Rundum gesund 18 – 19 Aktiv mit Krebs

Die Mistel ermöglicht ein bewusstes Leben

38 – 39 Gut geschützt

Empfindliche Haut – und was ihr hilft

Speziell in diesem Vista 22 Rätselspass

Kreuzworträtsel «Electrolux»

Kreuzworträtsel «Solis»

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56 – 57

Kreuzworträtsel «Schweizer Karte»

In jedem Vista 45 Gesundheits-News 50 – 51 Markt-Trends 51 Impressum / Vorschau 58 – 59 gesundgekauft

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Nr. 5 | Juni 2015

Gesunde Ernährung

Sorbets gelten als leichte Alternative zu den fettreichen Glacen auf Rahmbasis. Doch Figurbewusste sollten sich nicht zu sehr von der fruchtigen Erfrischung verführen lassen, denn Sorbets sind zwar kalorienärmer, gelten aber als Appetitanreger. Nadja Belviso

Leichter Eisgenuss Sorbet statt Rahmglace Der Sommer fordert uns auf mannigfache Weise heraus: Wir wollen in der Badi eine gute Figur machen, weshalb wir uns spätestens an den ersten frühlingshaften Tagen Gedanken über die geeignete Diät und das passende Sportprogramm machen. Öffnen die Badeanstalten dann die Türen, wollen zumindest diejenigen, die den Gedanken haben, Taten folgen zu lassen, ihre Bemühungen nicht gleich wieder zunichte machen und verzichten schweren Herzens auf die zahlreichen Verlockungen: auf den gemischten Eisbecher, den Coupe Dänemark oder das Cornet. Doch jedes Mal, wenn wir am Badikiosk vorbeischlendern oder wenn wir den Gelati-Verkäufer auf dem Corso eines italienischen Badeortes sehen

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oder wenn wir auf der Velotour eine Pause in der Gartenbeiz einlegen, seufzen wir wehmütig: Was ist schon ein Sommer ohne Eis? Viele greifen in ihrer Lust auf kühles Süss auf Sorbets zurück, die als leichte Alternative zu Rahmglacen gelten und nicht minder lecker sind. Ursprünglich im Nahen Osten als erfrischendes Getränk zwischen den Gängen eines festlichen Menüs verbreitet, wurde das Sorbet im Laufe der Zeit zu einem Alltagsgetränk. Im 17. Jahrhundert fand das Rezept den Weg nach Europa, aber erst im 19. Jahrhundert wurde es im halbgefrorenen Zustand gereicht. Auch heute dient es in gehobenen Restaurants als Zwischengang, der in der sauren Variante den Ma-

gen beruhigen, die Verdauung anregen und das Sättigungsgefühl verhindern soll. Vorsicht Heisshunger Und genau darin liegt eines der Gefahrenpotenziale der im Vergleich zu Rahm­ glacen fettärmeren oder gar -freien Sorbets. Doch sie sind nicht nur Spezialisten darin, gefüllte Mägen zu täuschen. Eine weitere Gefahr für die Figur liegt in ihrem hohen Zuckergehalt, der den Blutzuckerspiegel in die Höhe jagt – die nächste Heisshungerattacke ist vorprogrammiert. Wer also bloss der Figur zuliebe

Fortsetzung auf Seite 6


Bild: zVg

Zubereitung

Rezept Birnensorbet Zutaten • 400 g gut reife, . Williams süsse Birnen, z. B • ½ Zitrone, Saft ser • 1 dl /100 ml Was • 150 g Zucker illiamsschnaps, • einige Spritzer W nach Belieben

hlen lassen. er aufkochen, abkü 1 Wasser und Zuck , Frucht­ vierteln, entkernen 2 Birnen schälen, nensaft en, sofort mit Zitro viertel klein schneid aps hn pürieren. Birnensc und Zuckerwasser k oder ran püree im Kühlsch unterrühren. Birnen hlen. im Tiefkühler vorkü aschine die laufende Eism 3 Birnenmasse in n. eren lasse giessen und gefri 25 Minuten. bis Gefrierzeit: 20 im : Die Sorbetmasse Ohne Eismaschine n, se las en den gefrier Tiefkühler 4 Stun sen it dem Schwingbe m n te alle 20 Minu gut umrühren. Serviervorschlag ab ­en einen Deckel Festen, reifen Birn öhlen. sh au r gelaussteche schneiden, mit Ku it m l te eu b en Sprit z­ Birnensorbet in ein n. ze rit sp in die Birnen Ster ntülle füllen,

t aus dem Buch Das Rezept stamm Armin Zogbaum: d un ag von Thuri Ma und Parfaits ts Eis cre me s, Sorbe -7 978-3-03780-437 N ISB g, rla Ve na Fo 5


Fortsetzung von Seite 4

auf die leichtere Erfrischung zurückgreift, sollte sich deshalb mit einem gesunden Snack gegen den Hungerast danach wappnen. Eine Möglichkeit, den Zuckergehalt ein bisschen herunterzuschrauben, besteht darin, die süsse Erfrischung selbst herzustellen. Ganz verzichten sollte man jedoch auch bei der Eigenproduktion nicht, da der Zucker verhindert, dass das Sorbet komplett gefriert und seine cremige Konsistenz verliert. Profitipp: «Weniger Zucker braucht man, wenn ein Sorbet sofort serviert wird oder wenn das Eis Alkohol enthält», heisst es im Buch «Eiscremes, Sorbets und Parfaits» von Thuri Maag und Armin Zogbaum. Denn auch Alkohol mache das Eis weicher. Gesünder sind selbst hergestellte Sorbets aber nicht nur wegen des niedrigeren Zuckergehalts, sondern auch, weil nach Möglichkeit frische Früchte mit ihrem kompletten Vitamingehalt verwendet werden und man auf Zusatzstoffe verzichten kann. Von Bärlauch bis Rosenwasser Neben dem gesundheitlichen Aspekt bietet die Herstellung zu Hause weitere Vorteile: Mit den unterschiedlichsten Zutaten zu experimentieren, macht Spass und gibt Raum für Kreativität und Entdeckerfreude. Denn zu Sorbets verarbeiten lassen sich praktisch alle Früchte von Orangen über Birnen bis zu Aprikosen und alle denkbaren Beerensorten, aber auch exotischere Zutaten wie Rosenwasser, Balsamico-Essig, grüner Tee, Avocado, Bärlauch, Minze und Lavendel. Zum Verfeinern verwenden Sorbet-Liebhaber gerne Alkohol von Champagner über Bier bis zu Schnäpsen aller Art. Im Internet wimmelt es von ausgefallenen 6

Beeren sind perfekt für die Zubereitung von Sorbet geeignet und erst noch wahre Vitaminbomben.

Rezepten. Und auch der eigenen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Autoren stellen in ihrem Buch neben exotischen Varianten wie «Frühlingsblumensorbet» auch die klassischen Sorten in einfach umzusetzenden Rezepten vor. Neben der ausgewogenen Zusammensetzung der Zutaten ist auch die Herstellungsart für das Gelingen entscheidend. Für ein cremiges, luftiges Sorbet sei eine Eismaschine ein Muss, schreiben die Autoren. Wer auf die Anschaffung verzichten will, sollte Fruchtmark verwenden. Dieses selber herzustellen verkompliziert allerdings den Herstellungsprozess erheblich: Die weich gegarten Früchte müssen püriert, durch ein Chromstahlsieb gestrichen und dann gefroren werden, bevor sie weiterverarbeitet werden können. Beeren und manche weichen Obstsorten können auch roh püriert werden. Tipps für die heimische Produktion Weiter empfehlen sie, reife Saisonfrüchte zu verwenden, da Tiefkühlprodukte mit der Zeit an Aroma verlören. Wer Zutaten wie selbstgesammelte Walderdbeeren, wilde Him- oder Brombeeren verwenden möchte, sollte wegen der Gefahr einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm die Ernte vor dem Pürieren auf 70 Grad erhitzen, so die Experten. Da sich die Zutaten besser verbinden und das Eis

kleinporiger wird, wenn bei der Weiterverarbeitung alle Zutaten Kühlschranktemperatur haben, sollten erhitzte Zutaten zunächst bei Raumtemperatur auskühlen und dann während zwei Stunden in den Kühlschrank gestellt werden. Das fertige Sorbet kann zwar in einer gut schliessenden Tiefkühldose aufbewahrt werden. Die Experten raten jedoch, eine lange Tiefkühlzeit zu vermeiden, weil Eis aus natürlichen Zutaten und ohne Zusatzstoffe bei längerer Lagerung sein ausgeprägtes Aroma verlöre. Zudem werde das Eis durch den Feuchtigkeitsverlust spröde. Mit diesen Kniffen sollte es ein Kinderspiel sein, das ganz persönliche Lieblingssorbet zu kreieren. Wer sich jetzt an die Sorbetproduktion macht, tut zwar nicht automatisch etwas für die gute Figur, aber die Vorfreude für den Sommer wird allemal gesteigert. Und welche Figur könnte einen Menschen schöner machen als eine Ausstrahlung, die von Genussfähigkeit und Glück erzählt?

Vista Rezepte Auf www.vistaonline.ch/sorbet finden Sie weitere Rezepte.

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Drossapharm AG informiert

Heparin und Wallwurz wirken auf unterschiedlichen Wegen gegen Schwellungen und Entzündungen. In der neuen traumalix dolo® venactiv Salbe sind die beiden bewährten Wirkstoffe in einem einzigen Aktivkomplex kombiniert.

Starkes Duo

Bei Venenleiden und Schwellungen Neu

Geschwollene, müde, schwere Beine; mit den warmen Temperaturen des Sommers kommen auch die typischen Venenleiden. Mit der neuen traumalix dolo® venactiv Salbe hat die alljährliche Suche nach Linderung ein Ende. Der Aktivkomplex aus hochdosiertem Heparin und Wallwurz (Symphytum officinale) vereint in idealer Weise abschwellende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften der beiden bewährten Wirkstoffe. Die Gewebsflüssigkeit wird durch den Aktivkomplex aus Heparin und Wallwurz resorbiert, was die Schmerzen lindert und die Heilung beschleunigt. Zudem sorgen pflanzliche Mikroträgersysteme mit Ringelblume (Calendula officinalis) und Echtem Johanniskraut (Hypericum perforatum) für die speziellen pflegenden Eigenschaften der neuen traumalix dolo® venactiv Salbe. Breites Anwendungsgebiet traumalix dolo® venactiv Salbe, die neu in Apotheken erhältlich ist, kann eingesetzt werden: • bei venösen Beinleiden, oberflächlichen Venenentzündungen sowie zur Nachbehandlung von Verödungen. • bei schmerzhaften, stumpfen Verletzungen wie Verstauchungen, Quetschungen, Prellungen, Zerrungen, Blutergüssen und Schwellungen; • als unterstützende Massnahme bei Rheuma und Arthrose.

von harm Drossap

traumalix dolo® venactiv Salbe mit dem einzigen Aktivkomplex aus hoch­dosiertem Heparin und Wallwurz kann helfen bei Schwellungen und Entzündungen als Folge von venösen Beinbeschwerden, Verletzungen oder von Arthrose. traumalix dolo® venactiv Salbe ist frei von synthetischen Farb- und Duftstoffen, Silikonen, Paraffinen und anderen raffinierten Erdölprodukten. traumalix dolo® venactiv Salbe ist in Tuben zu 40 und 100 g rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

• bei Schmerzen und Entzündungen der Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen wie z. B. Muskelverspannungen, Muskelkater, Nackensteife, Rückenschmerzen und Hexenschuss. Einfache Anwendung Wenn vom Arzt nicht anders verordnet, tragen Erwachsene 2- bis 3-mal täglich einen ca. 5 cm langen Salbenstrang von traumalix dolo® venactiv Salbe auf die erkrankten Stellen auf und reiben ihn leicht ein. Bei den Beinen soll die Massage von unten nach oben erfolgen. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Apotheker oder bei Drossapharm AG, 4002 Basel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.

Bon Gegen Abgabe dieses Bons erhalten Sie in Ihrer Apotheke ein Gratismuster der neuen traumalix dolo® venactiv Salbe.

Gültig bis 25. Juni 2015 und solange Vorrat. Händlerhinweis: traumalix dolo® venactiv Salbe Muster sind über den Aussendienst der Drossapharm AG erhältlich. Bitte Bon für den Aussendienst aufbewahren.


Medinova AG informiert

Häufiger Einsatz von Antibiotika kann Resistenzbildungen hervorrufen. Für akute Harnwegsinfekte gibt es jetzt eine pflanzliche, antibakterielle Alternative.

Es geht auch ohne

Harnwegsinfekt antibiotikafrei behandeln Was sind die Nachteile der antibiotikafreien Behandlung? Preiselbeeren und Cranberrys kommen häufig zum Einsatz bei Harnwegsinfekten, doch nach neusten Erkenntnissen erbringen sie nicht die gewünschte Wirksamkeit. Tees mit Goldrutenkraut oder Birkenblättern eignen sich zwar gut als unterstützende Massnahme. Doch um eine ausreichende antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung zu erzielen, reichen ihre Dosierung und die Wirkstoffkonzentration nicht aus.

Interview mit: Prof. Dr. Harald Meden, Gynäkologe in der Praxis am Bahnhof, Rüti.

Warum hat das BAG eine nationale Strategie zur Eindämmung der Antibiotikaresistenzen lanciert? Dank Antibiotika ist es möglich, gefährliche Krankheiten wie Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen zu heilen. Aber übermässiger Einsatz hat dazu geführt, dass vermehrt Antibiotikaresistenzen auftreten. Weltweit ist die Zunahme von Resistenzen gegenüber Antibiotika und die Verbreitung von multiresistenten Keimen zu verzeichnen. Ist die Behandlung von Harnwegsinfekten problematisch? Bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen verschreibt der Arzt häufig Antibiotika, ohne andere Massnahmen zu prüfen. Nebst der Resistenzbildung kann dies auch Auswirkungen auf das Immunsystem der Patientin haben. Antibiotika wirken nicht selektiv, sie töten auch jene Bakterien ab, die für ein funktionierendes Immunsystem wichtig sind. Deshalb ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit Antibiotika wichtig. 8

Gibt es keine pflanzliche Heilmittel, die Bakterien abtöten und einfach anzuwenden sind? Bekannt ist die Anwendung von Bärentraubenblättern. Diese wirken antibakteriell, entzündungshemmend und zeigen eine antiadhäsive Wirkung. Das bedeutet, sie vermindern die Festsetzung von Bakterien auf der Blasenschleimhaut. Zudem tritt keine Resistenzbildung auf und die Wirkung ist auch bei wiederkehrenden Infekten zuverlässig. Der Hauptwirkstoff Arbutin muss jedoch in entsprechend hoher Konzentrationen eingesetzt werden (mind. 400 mg/Tag). Das in der Schweiz neu zugelassene Präparat Cystinol enthält hochdosierten Bärentraubenblätter-Extrakt und ist die ideale Alternative zur Behandlung unkomplizierter Blasenentzündungen. Wichtig ist jedoch, die empfohlene Dosierung von 3×2 Tabletten täglich einzuhalten, dies entspricht einer Tagesdosis von 420 mg Arbutin. Was können Sie Patientinnen zur Prophylaxe empfehlen? Um einer Infektion vorzubeugen oder die Ausheilung zu beschleunigen, ist es zentral, viel zu trinken. Am besten 2,5 Liter täglich in Form von Kräutertees. Wichtig ist auch, den Gang zur Toilette nicht hinauszuschieben, damit die Blase regelmässig entleert wird. Setzen Sie sich gerade auf die Toilette, gebeugtes Sitzen verhindert eine vollständige Entleerung der Blase. Achten Sie auch auf eine angemessene, nicht übertriebene Intimhygiene, damit die Schleimhautflora intakt bleibt und keine Eintrittspforte für Keime bietet. Und vergessen Sie nicht, dass auch warme Kleidung am Unterleib vor Infekten der Blase schützt.


Blasenentzündung?

Die pflanzliche Therapie. Bei leichten, auch wiederkehrenden Infektionen der unteren Harnwege. Antibakteriell und entzündungshemmend. Hochdosierter BärentraubenblätterTrockenextrakt.

Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Rezeptfrei in Apotheken und Drogerien.

Medinova AG CH–8050 Zürich 9


Nr. 5 | Juni 2015

Gesundheit aktuell

In den warmen Sommermonaten stören die lästigen Brummer die gemütlichen Abende, lassen einen nicht schlafen und können zur ausgewachsenen Plage werden. Ein Apotheker gibt Tipps, was wir dagegen tun können. Katharina Schwab

Mücken und Co.

Silvio Ballinari, Apotheker in der Ballinari-Apotheke in Bern.

Ein lauer Sommerabend, gemeinsam draussen sitzend, und auf einmal surrt und brummt es, die Mücken sind im Anflug. Schon spürt man den ersten Stich, den zweiten; an Gemütlichkeit ist nicht mehr zu denken. Vista fragte beim Apotheker Silvio Ballinari von der BallinariApotheke in Bern nach, wie man sich am besten schützen kann und welche Behandlung er empfiehlt. Achtung Weibchen In unserer Klimaregion plagen uns die gewöhnlichen Stechmücken am häufigsten. Anders als beispielsweise Bienen oder Wespen saugen Stechmücken 10

unser Blut, weil sie sich damit ernähren. Wobei auch nur die Weibchen stechen, da sie das Blut zur Entwicklung ihrer Eier benötigen. Männchen hingegen ernähren sich ausschliesslich von Nektar. «Wer weiss, von was die Mückenweibchen angezogen werden, kann sich gezielter schützen», sagt der Apotheker Ballinari. Dabei handelt es sich um Körperwärme, um Kohlendioxyd und um menschlichen Geruch. Als äusserste Barriere empfiehlt er ein Moskitonetz über dem Bett, das engmaschig genug ist, damit keine Mücke durchschlüpfen kann. Aber auch lange Kleider, die Arme und Beine bedecken, schützen gut vor den unangenehmen Stichen. «Ein zusätzlicher Schutz bieten Repellentien», so der Apotheker. «Das sind Substanzen, die die olfaktorische Sensibilität der ­Mücken herabsetzen. Auf gut Deutsch heisst das, für die Mücken stinken wir, wenn wir uns damit einsprühen.» Man kann sie entweder in einen Raum sprühen, auf Kleider oder direkt auf die Haut. Sie beinhalten Diethyltoluamid, kurz DEET genannt, in unterschiedlichen Konzentrationen. So rät das Schweizerische Tropeninstitut beispielsweise bei Reisen in die Tropen zu einer Konzen­ tration von mindestens 20 Prozent DEET. Hierzulande reicht eine weniger starke Konzentration, um die lästigen Insekten möglichst fernzuhalten. Ein anderer Faktor, den wir berücksichtigen sollten, ist die Zeit: «Die normalen Stechmücken sind

gerne abends in der Dämmerung am aktivsten. Vielfach reicht es aus, wenn wir uns zu diesen Tageszeiten besonders schützen», sagt Ballinari. «Ja nicht kratzen» Was passiert im Körper, wenn trotz aller Schutzmassnahmen die Mücke doch einmal tüchtig gesaugt hat? Der Spei-

Insektenschutz In den Ferien ist je nach Reiseziel ein hochkonzentrierter oder weniger hochkonzentrierter Insektenschutz nötig. Es lohnt sich, auf der Website www.safetravel.ch, Vor­ informationen einzuholen, bevor man sich in einem Tropeninstitut beraten lässt. Bezüglich Insektenschutz rät der Apotheker Silvio Ballinari von der Ballinari-Apotheke in Bern, folgende Präparate in die Reise­ apotheke einzupacken: • Desinfektionsmittel • Antiallergisches und lokalanästhetisches Mittel kombiniert in einem • Insektenschutzmittel mit DEET • In Ländern mit hohem MalariaRisiko auch ein Moskitonetz.

Bilder: © peter_waters, Henrik Larsson, Fotolia.com

Bild: zVg

Erst surrt’s, dann juckt’s


chel der Mücke setzt sich aus verschiedenen Proteinen zusammen, die für die Reaktion des Körpers verantwortlich gemacht werden. Um die körpereigene Abwehr zu aktivieren, schütten wir wegen dieses Speichels Histamin aus. Das hat bei vielen Menschen zur Folge, dass die Stelle des Einstichs anschwellt, sich rötet und juckt. «Ja nicht kratzen», sagt der Apotheker, «sonst werden die Quaddeln immer grösser, worauf sich auch die Infektionsgefahr vergrössert.» Besser sei, sofort zu kühlen und lokal mit einem Kombinationspräparat aus Antihistaminika und Anästhetika zu behandeln, damit es weniger juckt. Wer trotzdem kratzt, sollte die Stelle zusätzlich noch desinfizieren, damit keine Krankheitserreger hineingelangen können. Eine hierzulande ganz neue Mücke ist die Tigermücke. Sie stammt ursprünglich aus Asien. Aber durch die vermehrte Reisetätigkeit der Leute fand sie den Weg in die Schweiz. Wegen der hiesigen höheren Temperaturen kann sie hier sogar überleben. «Die Tigermücke kann insofern zu einem grösseren Problem werden, als sie gefährliche Viruserkrankungen überträgt, die wir bis jetzt in der Schweiz noch nicht kannten», sagt der Apotheker Ballinari. Wie gefährlich verschiedene Mückenarten sein können, zeigen folgende Zahlen: Laut Weltgesundheitsorganisation WHO stirbt jede halbe Minuten ein Mensch auf der Welt an den Folgen eines Mückenstichs, Malaria eingeschlossen. Grösser und schmerzhafter Für die meisten Menschen nicht lebensbedrohlich, aber doch viel unangenehmer als normale Mückenstiche sind Bienen- und Wespenstiche. Diese Insekten

stechen nicht, um sich zu ernähren oder damit ihre Eier sich besser entwickeln, sondern aus purer Notwehr. Deshalb können wir uns nicht gezielt dagegen schützen wie etwa gegen Mückenstiche, sondern nur die nötige Vorsicht walten lassen, wenn wir draussen sind. Wer gestochen wird, der sollte möglichst rasch reagieren und den Stachel mit einer Pinzette oder langen Fingernägeln vorsichtig entfernen. Bienen haben unter den Insekten das stärkste Eiweissgift, das über den Stachel in die Haut gelangt. Deshalb ist die Reaktion des Körpers auch grösser und stärker als bei einem Mückenstich. Auch hier helfen laut dem Apotheker Antihistaminika und Lokalanästhetika kombiniert am besten. Bei Stichen im Mund- und Rachenbereich ist aber unbedingt ein Besuch beim

Arzt angezeigt, weil durch die Schwellung die Atmung erheblich beeinträchtigt werden kann. Etwas ganz anderes sind allergische Reaktionen auf Bienenstiche. Die Symptome reichen von lokalen Schwellungen über Nesselfieber, Erbrechen, Atemnot, Blutdruckabfall bis hin zu Bewusst­ losigkeit, Atemstillstand und Herz-Kreislauf-Kollaps. Dann muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. «Wegen dieser schwerwiegenden Symptome müssen alle Allergiker immer ein Notfallset bei sich tragen», sagt Ballinari. Dieses Notfallset beinhaltet Kortison-Tabletten, ein Antihistaminikum sowie eine Adrenalinfertigspritze. Zudem sollten die Betroffenen ihre Begleitpersonen instruieren, was sie in einem Notfall, also bei einem Stich, machen müssen.

Mückenstiche • In den Dämmerstunden besonders auf Schutz achten • Moskitonetz über das Bett hängen • Lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln tragen, damit Arme und Beine geschützt sind • Den Raum, die Kleider oder die Haut mit Repellentien besprühen, die eine für die Klimaregion angemessene Konzentration an DEET (Diethyltoluamid) haben Bienenstiche • Die Nähe von Bienenvölkern meiden • Bienenschwärme der Feuerwehr oder einem Imker melden • Distanz zu blühenden Pflanzen halten • Nicht barfuss gehen • Bei der Gartenarbeit auch Arme und Beine gut bedecken, evtl. Handschuhe tragen • Stark parfümierte Haarsprays, Shampoos und Sonnencremen meiden • Mit geschlossenem Helmvisier Motorrad fahren Quelle: aha! Allergiezentrum Schweiz, www.aha.ch

Gelenk- und Muskelschmerzen? Original

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Nr. 5 | Juni 2015

Gesundheitspolitik

Hausärzte verdienen heute einen Drittel weniger als vor 20 Jahren. Das trägt nicht zur Attraktivität des Berufsstandes bei, vielmehr ist die Unterbezahlung teilweise für den Ärztemangel verantwortlich. Lesen Sie mehr über die Hintergründe. Hans Wirz

Unterversorgung? Was der Hausärztemangel bedeutet

Bild: zVg

Was sind die Gründe für den Hausärztemangel? Es gibt mehrere. Denken Sie nur an die langen Arbeitszeiten. Zudem werden an den Universitäten zu wenige Ärzte ausgebildet, und viele wollen dann aus verschiedenen Gründen lieber als Spezialärzte arbeiten.

Interview mit: Dr. med. Ricardo Torriani, Präsident der Hausärzte Zürich, Berufsverband der Haus- und Kinderärztinnen, mit eigener Hausarztpraxis in Winterthur.

Hausärzte sind sozusagen das Rückgrat unseres Gesundheitswesens – eng vernetzt mit Ärztekollegen in Spitälern, freischaffenden Spezialisten und Pflegeleuten. Aber auch in sachbezogenen Partnerschaften mit Apothekern, Pharma-Unternehmen, Krankenkassen und vielen anderen Institutionen des Gesundheitswesens. Hausärzte sind hochgeachtet von der Bevölkerung, stehen aber seit Jahren auch unter Druck, sich den veränderten Gegebenheiten zu stellen. Über die entsprechenden Herausforderungen hat Vista mit Dr. med. Ricardo Torriani gesprochen. Er betreibt eine Hausarztpraxis in Winterthur und ist Präsident der Hausärzte Zürich, Berufsverband der Haus- und Kinderärztinnen. Man hört, dass Zürcher Hausärzte Patienten ablehnen müssen. Eine momentane Erscheinung? Wohl nicht, denn je länger desto mehr fehlt der Nachwuchs. In erster Linie auf dem Land, aber auch in den Städten, wird es immer längere Wartelisten geben. Der Hausärztemangel wird sich also in Zukunft ohne jeden Zweifel massiv verschärfen, übrigens auch bei den Spezialärzten. 12

Was bedeutet das für die Bevölkerung? Was kann sie tun? Eben, es ist mit immer längeren Wartezeiten zu rechnen. Eine gute Vorsorge ist aus meiner Sicht, sich rechtzeitig einen Hausarzt zu suchen. Also bei voller Gesundheit und nicht erst wenn es brennt. Wichtig wäre auch, auf breiter Front die Politikerinnen und Politiker zu motivieren, sich in den Parlamenten für entsprechende politische Weichenstellungen einzusetzen. So werden pro Jahr rund 300 Ärzte zu wenig ausgebildet. Das könnte man auf kantonaler Ebene ändern. Es tönt hart, aber eine schmerzliche Unterversorgung ist nicht auszuschliessen. Wird die Situation in der Politik verstanden? Verstanden oder nicht – in den Parlamenten spielt der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Teilnehmern im Gesundheitswesen eine grosse Rolle. Sie meinen das Lobbying von Interessengruppen? Natürlich. Wir Hausärzte haben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier jahrelang offenbar nicht optimal informiert. Die Parlamentarier und der Bundesrat wussten zu wenig oder wollten vielleicht einiges nicht zur Kenntnis nehmen. Wohl, weil es meistens Geld kostet, wenn man Begehren erfüllen will. Immerhin hat sich in den letzten Jahren die politische Akzeptanz gebessert, auch das Parlament in Bern und der Bundesrat bekennen sich heute klar zur Hausarztmedizin. Kurz zum Thema Geld. Ist es richtig, die Kranken­ kassenprämien möglichst niedrig zu halten? Selbstverständlich ist das absolut richtig. Andererseits gibt es Entwicklungen, denen wir uns nicht entziehen können. Des-


halb muss man das scheinbar in Stein gemeisselte «Kostendach» überdenken. Welche Entwicklungen meinen Sie beispielsweise? Es gibt immer mehr ältere Leute, damit mehr chronische und mehrfach Kranke, es gibt die immer höheren Erwartungen der Bevölkerung. Die Fälle werden komplexer und der medizinische Fortschritt ist auch nicht gratis zu haben. Im Endeffekt heisst das, dass bei gleichbleibendem Kostendach den Kürzeren zieht, wer seine Interessen in der Politik zu wenig durchsetzen kann. Und das ist bei den Hausärzten der Fall? Das ist tatsächlich ein verbreitetes Gefühl unter den Hausärzten – dass man nicht wirklich wertgeschätzt wird. In den letzten 20 Jahren haben wir beispielsweise rund einen Drittel unseres Einkommens verloren. Und das bei immer höheren Anforderungen. Dass aus der Gesamtsicht gesehen deshalb immer weniger junge Menschen sich für den Beruf des Hausarztes entschliessen, ist nachvollziehbar. Was stellen sich denn Bundesrat, Kantonsregierungen und Parlamente als Lösungen vor? Zumindest will man offenbar die Zahl der Studierenden erhöhen. Beispielsweise im Kanton Zürich um 50 Studierende jährlich. Ein Fortschritt, weil einige andere Kantone wohl folgen werden. Hoffentlich in genügendem Ausmass.

Sind die Hausärzte zu diesem Schritt positiv eingestellt? Sicher, denn es ist ein Lösungsansatz, den wir längst gefordert haben. Ohne ernst genommen zu werden. Wichtig wäre uns auch eine Verstärkung der praktischen Ausbildung. Mit mehr Ausbildungsplätzen in Spitälern und in Hausarztpraxen. Auch die Schaffung von Hausarztinstituten wäre sehr sinnvoll. Man muss sich einfach bewusst sein, dass wir die positiven Auswirkungen beispielsweise von mehr Studienplätzen erst in ungefähr zehn Jahren spüren werden. Warum werden diese Lösungsansätze trotzdem nur sehr langsam realisiert? Wegen dem Geld. Das meiste müssten die Kantone zahlen. Und eben: Dazu bräuchte es den politischen Willen zu mehr Wertschätzung der Hausärzte und die Einsicht, dass sofort zu investieren wäre. Falls man wirklich die hohe Qualität der medizinischen Versorgung erhalten will. Es bräuchte beispielsweise auch mehr Verständnis im Bundesamt für Gesundheit. Dort ist kein einziger Arzt in leitender Stellung tätig. Was sind denn die Vorstellungen der Hausärzte bezüglich der vom Bundesrat geförderten und geforderten Massnahmen? Der Bundesrat will die Hausärzte mit der Verlagerung von Tätigkeiten vom Hausarzt weg auf andere Berufszweige entlasFortsetzung auf Seite 14

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039964 – 2/2015

• Wohlbefi nden für die ganze Familie.

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Fortsetzung von Seite 13

ten. Beispielsweise auf Apotheken und auf das Pflegepersonal. Das ist sicher ein gangbarer Weg und grundsätzlich willkommen. Vorausgesetzt, es finden aus Qualitätsgründen entsprechende Aus- und Weiterbildungen statt. Stichwort Fachkompetenz. Wichtig ist auch, dass die entsprechenden Verschiebungen von Verantwortung ganz klar definiert und dann die Ärzte entsprechend entlastet werden. Einfach wird das nicht. Braucht es deshalb ein neues Berufsbild für den Hausarzt? Nein, nur Anpassungen. Der Hausarzt hat ja zum Beispiel schon immer viele koordinierende Aufgaben gehabt, aber davon wird es in Zukunft wohl noch viel mehr geben. Wir fragen uns, wie das wohl abgegolten wird. Was sehen Sie für Möglichkeiten der Überbrückung? Braucht es beispielsweise mehr von den 24-Stunden-/ 7-Tage-Notfallpraxen? Auch in denen braucht es Hausärzte, die immer weniger werden. Und diese Art von Praxis hat den Nachteil, dass keine Patientenbetreuung stattfinden kann. Was also tun? Mehr Studierende und Verlagerung von ärztlichen Tätigkeiten auf andere Professionen braucht sehr viel Zeit – denken Sie nur an die Bildungsanforderungen. Nach dem Motto, das eine tun und das andere nicht lassen, wäre die Möglichkeit sinnvoll, die Effizienz des Hausarztes vermehrt mit Praxis-Assistentinnen zu fördern. Ausgebildet beispielsweise für die Wundpflege. Aber auch da stellt sich die Frage der Honorierung. Welche Rolle spielt die zunehmende Feminisierung der Medizin? Bereits studieren mehr Frauen als Männer Medizin. Dazu muss man einfach zur Kenntnis nehmen, dass die heutige Generation der Studierenden keine 70-Stunden-Woche sondern ein normales Leben will. Immer mehr mit Teilzeitarbeit, wegen der Familie. Das wollen übrigens auch immer mehr Männer. Das heisst, dass wir für jeden ausscheidenden «alten» Arzt zwei neue brauchen. Das mag leicht übertrieben tönen, aber reduzierte Arbeitspensen, so verständlich das Verlangen danach ist, verschärfen ohne Zweifel den Hausärztemangel. Welchen Stellenwert hat der Trend zu Gruppenpraxen? Der ist natürlich positiv zu bewerten, löst aber nur in geringem Masse das Problem des Hausärztemangels. Ausser natürlich, und das ist sehr wichtig, dass viele gut ausgebildete Ärztinnen dem Beruf erhalten bleiben, weil Gemeinschaftspraxen der einzige Weg sind, überhaupt teilzeitig zu arbeiten. Sollten die Gemeinden vermehrt Infrastrukturen für Hausärzte zur Verfügung stellen? Ja sicher. Denn sich in so jungen Jahren zu verschulden ist zunehmend unpopulär, respektive oft schlichtweg unmöglich. Zentral ist einfach, dass der Hausarzt bestimmend bleibt, auch wenn beispielsweise eine finanzierende Management-Gesellschaft hinter der Finanzierung steht. Zum Abschluss nochmals eine Frage zu den ärztlichen Leistungen: Wie könnten diese gerechter werden? Was im Vergütungssystem «Tarmed» fehlt, sind Tarifpositionen nur für Hausärzte. Jede Art von Ärzten müsste ihre eigenen Positionen haben – das gäbe mehr Transparenz und mehr Fairness. Denn die Kostenstrukturen sind in jedem Ärztebe14

reich sehr unterschiedlich. Beispielsweise, was die Investitionen und die Mitarbeiter betrifft. Zu viel und immer mehr ist bei den Hausärzten «inbegriffen». Man redet dann von «Einkommen» der Hausärzte, statt von «Umsatz». Das System ist also nicht fair, darum brauchen wir Änderungen. Dann würde der Beruf für den Nachwuchs ein Stück weit attraktiver.

Wichtige Hintergründe zum Thema Hausärzte werden seitens der Politik offensichtlich nicht über­mässig geschätzt und befinden sich zwangsläufig in grösseren Umstellungen. Dazu drei Hinweise. • Ärzteorganisation: 2009 wurde der Verband für Haus- und Kinderärzte gegründet mit dem obersten Ziel, die Hausarztmedizin vermehrt und gezielter zu fördern. Schon damals ging es um mehr Studienplätze und um eine gerechtere Bezahlung. Aber auch um Erhaltung und Förderung der Qualität, um Effizienz und um Interprofessionalität. Die Hausärzteschaft konnte immer auf die Unterstützung durch die Bevölkerung rechnen, nicht aber unbedingt durch die Politik. • Einkommen: Den Ärzten wurde von der Politik ein BruttoStundenlohn von 200 Franken «zugebilligt». Der Anteil an Praxis-Unkosten beträgt heute rund 40 Prozent, sodass der effektive Stundenlohn um ein Mehrfaches kleiner ist als der beispielsweise eines Anwalts. Er liegt bei 120 Franken. • Kostendach: Obwohl die demografischen und zwingende andere Umstände eine Reduktion der unbeliebten Kostensteigerungen unmöglich machen, redet man dauernd davon. Ehrlicher und zielführender wäre, das Kostendach (zwölf Prozent des Bruttoinlandproduktes) den Realitäten anzupassen. Sowie Effizienzsteigerungen ohne Qualitäts­ verluste und den Verzicht auf unnötige Therapien ernsthaft und möglicherweise mit Tabu-Brüchen anzugehen.

Schreiben Sie uns! Befürworten Sie, dass der Beruf des Hausarztes wieder attraktiver gestaltet wird? Schreiben Sie uns bis am 20. Juni 2015 an: Sanatrend AG, Vista Leserbrief 5/2014, Zürcherstrasse 17, 8173 Neerach, oder schicken Sie eine E-Mail an: vista@sanatrend.ch. Ein Auszug der ersten Einsendungen wird nach Möglichkeit ab Mai auf www.vistaonline.ch/leserbriefe veröffentlicht. Bitte den Absender nicht vergessen.


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Nr. 5 | Juni 2015

Rundum gesund

Christian Kopp lebt mit der Diagnose «Krebs». Er erzählt, dass er sich dennoch gesund fühlt und wie er dank der schulmedizinischen Behandlung, in Kombination mit der Misteltherapie, ein selbstbestimmtes und engagiertes Leben führt. Matthias Klotz

Aktiv mit Krebs Bilder: zVg

Die Mistel ermöglicht ein bewusstes Leben

Für Christian Kopp war es während der Krankheit wichtig, ein möglichst normales Leben zu führen und weiterhin mit dem Hund über Felder zu spazieren.

Rumisberg. Die Gemeinde liegt am Südhang der ersten Jurakette, malerisch eingebettet in Felder und Wiesen, nahe an der Aare. Christian Kopp, als Bauernsohn aufgewachsen, fühlt er sich in der Region verwurzelt und lebt bewusst mit der Natur. Er schöpft Kraft aus dieser Verbundenheit, weiss aber auch, dass die Natur 18

zu respektieren ist. So respektiert und akzeptiert er auch seine Krankheit: Darmkrebs. «In der Firma teilte ich der Belegschaft damals sofort mit, dass bei mir Krebs diagnostiziert wurde. Ich arbeitete aber weiter wie bisher, schliesslich fühlte ich mich nicht krank.» Christian Kopp, mittlerweile 65 Jahre alt, erinnert sich gut

an diesen Tag im Jahr 2001. Als Chef einer Düngemittelfirma wie auch als Gemeindepräsident war für ihn Vertrauen und Offenheit die Basis jeglicher Zusammenarbeit. Die konsequente Transparenz seiner Situation gegenüber seinen Mitarbeitern und seinen politischen Kollegen war für ihn daher wichtig.


Der Befund Darmkrebs kam überraschend, waren doch in seiner Familie eher Herz- und Kreislaufbeschwerden bekannt; Krebs kannte man in seiner Familie nicht. Für seine drei Kinder, sie waren damals zwischen 13 bis 20 Jahre alt, war es eine schwierige Zeit: «Die Krankheit wurde zu einem Bestandteil meines Lebens, das konnte ich gut akzeptieren, so ist die Natur. Schwieriger war es für die Kinder, sie waren noch jung, da mussten schon ein paar Zukunftsszenarien diskutiert werden.» Seine Frau, eine ausgebildete Operationsschwester, wurde auch in dieser schwierigen Phase des Lebens zu seiner wichtigsten Vertrauensperson. «… fachlich war sie eine wichtige Stütze, emotional konnte ich alles mit ihr teilen. Sie war mein ruhender Pol und war in alle wichtigen Entscheidungen involviert.» Zwei Therapien ergänzen sich Der Onkologe riet zu einer Bestrahlung, Christian Kopp folgte dieser Empfehlung. Auch die weiteren Massnahmen führte er unverzüglich durch: Chemotherapie, dann eine Operation, gefolgt von einer weiteren Chemotherapie: «Ich tat, was getan werden musste.» Seine Frau informierte sich über ergänzende Behandlungsmethoden: «Sie wollte, dass ich neben dem Krebs sonst einfach gesund bleibe, ein normales Leben führe; dass ich weiterhin wandern oder mit dem Hund über Felder spazieren kann.» Erfahrungsberichte von Patienten über die Misteltherapie machten beide neugierig und bald war der Entscheid gefällt: Diese Behandlungsmethode wollten sie ergänzend einsetzen. Dabei war ihnen bewusst, dass die Wirkung dieser Therapie bei Ärzten zum Teil umstritten ist. Man nimmt an, dass die Mistel auf verschiedene Arten auf die Krebszellen einwirkt und das Wachstum von Tumoren hemmt; allerdings gibt es noch keine Studien, die diese Wirkungen eindeutig nachweisen. «Vertrauen ist für mich genauso wichtig wie Fakten, und der Kraft der Natur vertraue ich. Das gilt aber auch für die Chemotherapie, auch hier geht ohne Vertrauen nichts. Ich vertraue beiden Therapien», hält Herr Kopp fest. Allerdings will er keine Erwartungen schüren: «Ich will nicht missionieren und kann

nicht für andere Patienten sprechen. Was mich betrifft: Ohne Chemotherapie wäre ich heute nicht mehr hier. Aber ohne die Misteltherapie wahrscheinlich auch nicht. Gefreut hat mich, dass mein Onkologe mich in diesem Entscheid unterstützt hat.» Praktische Erfahrungen zeigen, dass die Misteltherapie die körpereigenen Abwehrkräfte stimuliert und die Konstitution der Patienten stärkt. Die Lebensqualität steigt, wenn eine Chemotherapie mit einer Misteltherapie ergänzt wird: Der Appetit und das Gewicht nehmen zu. Die Schmerzen nehmen ab und die Patienten schlafen wieder besser. Sie werden generell aktiver und leistungsfähiger. Diese Erfahrungen teilt Christian Kopp: «Obwohl ich die Chemo schlecht vertragen habe, ging ich am Tag darauf wieder arbeiten. Das Leben ging normal weiter.» Christian Kopp hat eine Passion für feinen Wein.

Ein erster Erfolg Die onkologische Behandlung erzielte die erhoffte Wirkung: Der Tumormarker war neutral, Herr Kopp galt statistisch als geheilt. Durch die Operation am Dickdarm lebte er fortan mit einem Stoma und musste daher in seinem Leben einiges neu arrangieren. Zum Beispiel ist auch ein Badibesuch für ihn nur eine Frage der Organisation: «Ich trage nun einfach Shorts anstatt einer Badehose», lacht er. Das Leben normalisierte sich wieder, er reduzierte mit den Jahren die Medikamente und auch die Blutkontrollen wurden spärlicher. Ebenfalls setzte er nach acht Jahren die Misteltherapie ab. «… die Ärzte, die Familie und ich waren der Meinung, dass sie nicht mehr nötig sei.» Rückschlag und Zuversicht 2010 zwang Christian Kopp ein Husten zum Arzt. Ein Tumor, als Metastase des Darmtumors, wurde auf der Lunge dia­ gnostiziert; umgehend wurde dieser operativ entfernt und anschliessend mit einer Chemotherapie nachbehandelt. Ebenfalls nahm er die Misteltherapie wieder auf. «Damals fragte ich mich, ob es den Tumor verhindert hätte, wenn ich die Therapie fortgesetzt hätte», resümiert er trocken. Ohne zu hadern, schaute er vorwärts. Die Zuversicht blieb auch 2014: Aufgrund von weiteren Metastasen mussten die Lymphknoten entfernt werden, dabei

wurde der Nerv seines rechten Stimmbands gelähmt: «… ich musste die Stimme neu trainieren, fühlte mich aber nicht krank. Auch Angst kenne ich keine, ausser Krebs habe ich nichts. Gesundheit ist für mich etwas Ganzheitliches. Solange ich in den Bergen wandern oder im Wald einen Baum umarmen kann, fühle ich mich gesund. Die Familie, ein feines Essen mit meiner Frau, meine Freunde oder meine Passion für einen feinen Wein sind für mich ebenfalls Bestandteile eines gesunden Lebens; aber auch Bestandteile, die den Krebs in Schach halten.» Seit der Entfernung der Lymphknoten sind die Tumormarker wieder neutral. Christian Kopp freut sich somit umso mehr auf seinen neuen Lebensabschnitt: Als frischer Rentner will er, zusammen mit seiner Frau, weiterhin bewusst leben, für die Familie da sein wie auch soziale Kontakte pflegen. Dass er im Ruhestand nicht ganz von beruflichen Aufgaben lassen wird, ist für ihn klar: Das Arbeiten macht ihm Freude, daran will er festhalten. Auch keine Zweifel hat er in Bezug auf seine Krankheit und sein weiteres Vorgehen: «Jetzt gelte ich zum zweiten Mal statistisch als geheilt, doch die Kontrollen und meine Misteltherapie werde ich so schnell nicht absetzen.» 19


Tentan AG informiert

Die essigsaure Tonerde in der Anwendung als Gel hat seit jeher ihren Platz in der Hausapotheke. Damit dies so bleibt, gibt es jetzt Leucen Essigsaures Tonerde-Gel.

Kein Sommer ohne Ein Muss für Haus- und Reiseapotheke Ihr Geruch ist für Generationen von Menschen eng mit dem Sommer verbunden. Und sie war schon Grossmutters bewährtes Hausmittel bei typischen Sommerbeschwerden: die essigsaure

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Tonerde. Durchgesetzt hat sie sich vor allem in der Zubereitung als kühlendes Gel, weil sie so überall gut aufzutragen und vielseitig einsetzbar ist. Egal, ob Insektenstiche, Sonnenbrand, Prellungen, ein verstauchter Knöchel oder eine leichte Verbrennung: Als Kind hielt man gerne still, wenn die Mutter das Essigsaure-Tonerde-Gel auf die betroffene Stelle auftrug. Alleine schon der typische Geruch, die kühlende Wirkung und die trüb-durchsichtige Konsistenz bewirkten in der kindlichen Wahrnehmung Linderung und Besserung. Einen Sommer ohne das bekannte und beliebte essigsaure Tonerde-Gel gab es und gibt es nicht. In der Schweiz gehört es darum noch heute für viele Menschen in die Hausapotheke und ist auch auf Reisen immer mit dabei. Verstärkte Wirkung durch Zusatz von Kamille und Arnika Essigsaures Tonerde-Gel ist vor allem im Sommer nicht aus unseren Haushalten wegzudenken. Dann, wenn die Menschen gerne viel Zeit draussen verbringen. Beispielsweise beim Grillieren, am Strand oder im Freibad, beim Wandern oder Velofahren. Wie schnell hat man etwas zu viel Sonne erwischt, plagen einen Insektenstiche und holt man sich eine Zerrung oder Quetschung bei sportlichen Aktivitäten. Die Kamille, seit Generationen eine beliebte Heilpflanze, ist für ihre beruhigende

Wirkung auf gerötete, irritierte Haut bekannt. Sie wirkt zusätzlich schmerzlindernd und heilungsfördernd. Die Arnika mit ihrer abschwellenden Wirkung wird in der Pflanzenheilkunde bei Quetschungen, Verstauchungen, Prellungen und Blutergüssen angewandt. In Kombination mit der essigsauren Tonerde und mit Dexpanthenol, das ebenfalls abschwellend wirkt und die Regenerationsfähigkeit der Haut unterstützt, sind sie ein unschlag­bares Team, wenn es um die Behandlung von typischen Sommerbeschwerden geht. Und in der Zubereitung als Gel sind sie schon seit Jahren ein Bestseller – schnell zur Hand, unkompliziert in der Anwendung und mit zuverlässiger Wirkung. Neu: Leucen® Essigsaures Tonerde-Gel (Kosmetikum) Rechtzeitig auf den Beginn des Sommers kommt deshalb Leucen® Essigsaures Tonerde-Gel (Kosmetikum) mit Kamille, Arnika und Dexpanthenol in die Apotheken und Drogerien und führt die jahrzehntelange Tradition fort. Erhältlich ist es in Tuben von 50 g, 100 g und 180 g. Gerade weil es so vielseitig einsetzbar ist, sollte es während der warmen Jahreszeit in keiner Hausapotheke fehlen. Am besten eignet sich dafür die Familienpackung von 180 g, während sich die kleine 50-g-Tube als ideale Reisebegleiterin empfiehlt.


Gut behütet durch den Sommer: Was immer es ist, Insektenstiche, Sonnenbrand, Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen und Zerrungen, in Ihrer Hausapotheke findet sich die Lösung für typische Sommer­beschwerden.

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Leucen® Tinktur (Kosmetikum) Mit Kamille und Malve. Die ideale Ergänzung zur Zugsalbe. Wirkt bakteriostatisch, hautaufweichend und irritationshemmend. Anwendung: • für Umschläge, Kompressen und als milde Hand- und Sitzbäder • bei kleineren und oberflächlichen Wunden und Hautverletzungen • bei Sprissen, Abszessen, Umläufen und Furunkeln Leucen® Akne-Linie (Kosmetikum) Die komplette Pflegelinie gegen Hautunreinheiten mit Produkten für die Reinigung, Klärung und Pflege der Haut. • Leucen Waschgel: Reinigt porentief, hemmt Bakterien und beugt so Pickeln und Mitessern vor. • Leucen Gesichtswasser: Zur Vorbereitung auf die Hautpflege. Erfrischt und beruhigt die Haut und be­ seitigt Fettglanz. • Leucen Tupfer: Beseitigt schonend Pickel und Mit­ esser. Wirkt leicht desinfizierend und beruhigt die Haut. • Leucen Abdeckstift: Zum Abdecken von Pickeln und Mitessern. Trocknet leicht aus, ist leicht desinfizierend und deckt hervorragend. In heller und dunkler Pigmentierung erhältlich.

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Nr. 5 | Juni 2015

Vista Dossier

Sommersonne

Sonne

Warum’s keinen Freipass gibt Wenn Sonnenstrahlen unsere Haut kitzeln, dann geht es uns gut: ­Körper und Seele fühlen sich wohl. Doch das Sonnenlicht hat auch seine Schattenseiten. Nicht alle Menschen sind von den negativen ­Aspekten des Lichts gleich betroffen Jürg Lendenmann

Dossier-Übersicht S. 23 – 25 Sonne Warum’s keinen Freipass gibt

Augen: GRAU, Haare: BLOND steht in meinem alten Pass. Das stimmt heute nur noch bedingt. Denn wo noch Haare spriessen, überwiegt heute ebenfalls das Grau, vornehmer: Silber. In neuen Pässen fehlen Angaben zu Haaren, da deren Farbe aus verschiedenen Gründen kein verlässliches Erkennungsmerkmal mehr darstellt. Das ist schade, denn die natürliche Haarfarbe, zusammen mit Haut- und Augenfarbe, verrät viel da­ rüber, wie empfindlich wir auf Sonnen­ strahlen reagieren (s. Tabelle S. 24). Lebensquelle Sonne Drei Wellenbereiche der Sonnenstrahlung sind für unser Leben wichtig. ■ Wärmestrahlen, v. a. die nahe Infrarot-A-Strahlung (780 – 1400 nm) sowie die Infrarot B (1400 – 3000 nm). ■ Sichtbares Licht (380 – 780 nm; Spektrum von Violett zu Rot) ■ Ultraviolettes Licht: UV-A-Strahlen (320 – 380 nm), UV-B-Strahlen (280 – 320 nm). Die sehr kurzwelligen UV-C-Strahlen (100–280 nm) gelangen nicht zur Erdoberfläche. Die gute Nachricht zuerst: UV-B-Strahlen braucht der Körper, damit er in der Haut Vitamin D bilden kann. Das Vitamin spielt u. a. eine grosse Rolle beim Knochenaufbau. Ist das Sonnenlicht zu schwach (Winterhalbjahr) oder schützen wir uns zu stark vor dem Sonnenlicht (Sunblocker), ist es ratsam, die entstehende Vitamin-D-Lücke über die

Nahrung bzw. mit Nahrungsergänzungsmitteln zu füllen. Natürliche Schutzmechanismen Aber «Allzu viel ist ungesund» gilt auch bei der Sonnenstrahlung. Wir schützen uns denn auch instinktiv vor grosser Wärme oder gleissendem Licht – suchen die Kühle und schliessen die Augen oder setzen uns eine Sonnenbrille auf. Fatal: Wir spüren nicht, wenn UV-Strahlen auf unsere Haut treffen und in sie eindringen. Allerdings bekommen wir die Folgen einer Überdosis zu spüren, aber erst später, oft erst viele Jahre später. Gewiss: Unser Körper kann sich vor zu starker Sonnenstrahlung schützen, doch zu wenig effektiv. UV-A führt zu einer kurzfristigen Bräune (Sofortpigmentierung), die aber kaum einen Lichtschutz bietet. Der Bräunungseffekt von UV-B (indirekte Pigmentierung) schützt zwar wirkungsvoller und länger, doch setzt er 48 – 72 Stunden verzögert ein. Sodann verdickt sich unter UV-Strahlung die Hornhaut (Lichtschwiele), was auch einen gewissen Schutz vor weiterer Strahlung bietet. Zwar können unsere Zellen durch Strahlung geschädigte Erbsubstanz selbst reparieren, aber nur in beschränktem Umfang. Wo Licht ist, ist auch Schatten UV-Strahlen schädigen unsere Gesundheit auf vielfältige Weise und – wegen der Verdünnung der schützenden Ozonschicht (Ozonloch) stärker als früher.

S. 26 – 28 Sonnenschutz Die Haut vergisst nicht S. 30 – 31 Sonnenbrand Jeder ist einer zu viel S. 32 – 33 Nach der Sonne Richtig reinigen und pflegen S. 34 – 35 Gut zu wissen Hilfreiches rund um Sonnenbrand

UV-A-Strahlen machen 95 Prozent der UV-Strahlen aus, die die Erdoberfläche erreichen. Sie dringen tiefer in die Haut ein als UV-B-Strahlen: bis zur Lederhaut. Da sie kaum Hautrötungen verursachen, wurde ihre Gefährlichkeit lange unterschätzt. Was bewirken UV-A-Strahlen? ■ Sie schädigen die Kollagenfasern in der Haut langfristig und irreversibel: Die Haut altert frühzeitig, wird trocken, rissig, ledrig. ■ Sie führen zur Bildung freier Radikale, die das Erbgut schädigen können. Hohes Risiko für Hautkrebs.

Fortsetzung auf Seite 24

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Fortsetzung von Seite 23

Sechs Hauttypen und ihre Eigenschutzzeit Hauttyp I

Hauttyp II

Hauttyp III

Hauttyp IV

Hauttyp V

Hauttyp VI

Keltischer Typ

Nordischer Typ

Mischtyp

Mediterraner Typ

Dunkle Hauttypen aus Arabien, Nord­ afrika, Asien

Schwarze Haut­ typen aus Sub­sahara-Afrika, Indien, Australien

Häufigkeit in Mitteleuropa

5%

33%

50%

12%

Haare

rötlich, hellblond

blond, hellbraun, dunkelbraun

blond, hellbraun, dunkelbraun

braun, schwarz

schwarz

schwarz

Augenfarbe

blau, grün, hellgrau blau, grau, grün

braun, blau, grün, grau

braun

schwarz

schwarz

Haut

sehr hell, Sommersprossen

hell, oft Sommer­ sprossen

mittelhell, kaum Sommersprossen

bräunlich, olivfarben

dunkel, hellbraun

dunkelbraun, schwarz

Eigenschutzzeit

unter 10 Minuten

10 – 20 Minuten

20 – 30 Minuten

über 30 Minuten

unter 90 Minuten

über 90 Minuten

Sonnenbrand

sehr häufig

häufig

manchmal

selten

kaum

praktisch nie

Hautkrebsrisiko

sehr hoch

hoch

besteht

niedrig

sehr niedrig

fast keines

Sonnenschutz

LSF 15 – 35

LSF 10 – 25

LSF 10 – 20

LSF 10 – 15

LSF 4 – 8

LSF 2 – 4

Merkmale

■ Sie sind die Hauptauslöser von Son­ nenallergien (Lichtdermatosen) und anderen Lichtempfindlichkeitsreak­ tionen – Reaktionen, die auch mit der ­Verwendung von Kosmetika und Sonnenschutzmitteln oder durch Be­ rühren bestimmter Pflanzen auftreten können. Rund jede fünfte Person lei­ det an einer Empfindlichkeit gegen­ über Sonnenlicht. UV-B-Strahlen dringen in die Oberhaut (Epidermis) ein. ■ Sie führen zu Sonnenbrand – eine Form der Strahlenkrankheit. ■ Sie haben die stärkste Wirkung auf das Entstehen eines Hautkrebses. Der kind­ liche Sonnenbrand wird als wichtigster Risikofaktor für den schwarzen Haut­ krebs angesehen. An dieser gefähr­ lichsten Form des Hautkrebses erkran­ ken in der Schweiz jährlich rund 1800 Menschen. UV-Strahlen können auch zur Entzün­ dungen der Hornhaut und der Binde­ haut führen und langfristig die Augen­ linse trüben. Bei starkem Sonnenlicht können sich andere Krankheiten wie Psoriasis vulgaris und Neurodermitis 24

verschlechtern und das Immunsystem kann geschwächt werden. Was noch wenig bekannt ist: Auch In­ frarot-A-Strahlen, die bis in die Unterhaut eindringen, können die Haut schädigen. Soll ich überhaupt noch an die Sonne gehen? Selbstverständlich sollen wir uns wei­terhin dem Sonnenlicht aussetzen, nicht nur we­ gen der Versorgung mit Vitamin D, son­ dern weil Licht auch unserer Seele gut tut. Dennoch sollten wir uns im Freien mit dem Wissen aufhalten, dass Haut und Au­ gen die Menge des auftreffenden Sonnen­ lichts lebenslang speichern – selbst dann, wenn es nicht zu einer Rötung und einem Sonnenbrand der Haut gekommen ist: Die Haut vergisst nicht. Ganz wichtig ist, dass Sie die geplante Zeit im Freien sowie die Schutzmassnahmen (siehe Artikel «Son­ nenschutz» Seite 26) sowohl auf Ihren Hauttyp wie auf die aktuelle Strahlen­ menge – den UV-Index – abstimmen. UV-Index Der UV-Index ist ein Mass für die Stärke der UV-Strahlen. Je höher der Wert auf

der Skala von 1 bis 11, desto stärker und schädlicher ist die Strahlung. Die Stärke der Sonnenstrahlen hängt von verschiedenen Faktoren ab: ■ Sonneneinfallswinkel: Je steiler der Einfallswinkel, desto mehr Sonnen­ strahlen treffen auf der Erde auf. Der Sonneneinfallswinkel hängt ab von der Tageszeit (Maxmium um die Mit­ tagszeit), der Jahreszeit und der geo­ grafischen Lage (Maximum in der Schweiz um den Sommeranfang). ■ Ozonschicht: Je dicker sie ist, desto mehr schädliche UV-Strahlen werden absorbiert und gestreut. ■ Höhe: Je höher über Meer, desto stärker ist die UV-Strahlung, da von der Atmosphäre weniger UV-Strahlen auf­ gefangen werden können. Pro 1000 Höhenmeter nimmt die schädliche UVB-Strahlung um 15 bis 20 Prozent zu. ■ Bewölkung: Je tiefer und dicker die Wolkenschicht ist, desto mehr UVStrahlung wird absorbiert. ■ Reflexionen: Schnee und Eis können die Sonnenstrahlen zurückwerfen und die UV-Strahlung verdoppeln, Wasser um das 1,3-Fache erhöhen.


Vista Dossier

Nr. 5 | Juni 2015

Der UV-Index

Mein nächster Pass wird vermutlich aufs Smartphone geladen werden können – zusammen mit einer App, die die Strahlenmenge misst, die auf den UV-Chip der Smartwatch auftreffen. Dann kann eine Melodie wie «O sole mio» mich daran erinnern, einen wasserfesten Sonnenschutz mit LSF 30 neu aufzutragen oder schleunigst einen Jazzkeller aufzusuchen.

UV-Index

Bewertung

Schutz

0–2

Schwach

Kein Schutz erforderlich.

3–5

Mittel

Schutz erforderlich: Hut, T-Shirt, Sonnenbrille, Sonnencreme.

6–7

Hoch

Schutz erforderlich: Hut, T-Shirt, Sonnenbrille, Sonnencreme.

8 – 10

Sehr hoch

Zusätzlicher Schutz erforderlich: Aufenthalt im Freien möglichst vermeiden.

≥ 11

Extrem

Zusätzlicher Schutz erforderlich: Aufenthalt im Freien möglichst vermeiden.

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Sommersonne


Sonnenschutz Die Haut vergisst nicht

Für Männer und Kinder ist der Sonnenschutz sowohl im Sommer wie im ­Winter besonders wichtig. Denn viele Männer sind es nicht gewohnt ihre Haut zu pflegen, und die Haut von Babys und Kleinkindern ist ­besonders ­empfindlich. Jürg Lendenmann

Bild: Sanatrend AG

teschutz ist eine Nährcreme, die den abrupten Temperaturwechsel ‹abfedert›.» Wichtig sei es, im Winter bei Sonnenschutzpräparaten eine Creme (fettig) zu wählen. «Wir führen geeignete Produkte unter anderem von Avène, La Roche-Posay, Louis Widmer, Lancaster und C ­ larins.» Vermehrt nachgefragt, da von Ärzten empfohlen, würden seit geraumer Zeit Produkte von Daylong. Interview mit: Sarah von Rotz, die seit vielen Jahren die Parfümerie-Abteilung der Apotheke St. Moritz-Bad AG leitet.

Ob im Sommer am Strand oder im Winterurlaub: Wichtig ist es, sich vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne zu schützen. Weniger bekannt ist, dass sich im Winter andere Produkte zum optimalen Schutz eignen als im Sommer. Die nächste Wintersaison kommt bestimmt «In der Wintersaison besonders hervorzuheben ist der Sonnenschutz im März und April», sagt Sarah von Rotz, Leiterin Parfümerie der Apotheke St.  Moritz Bad AG. Als Gründe nennt sie den schon ­hohen Sonnenstand und die starken Reflexionen durch Schnee und Eis. «Beim Skifahren, Snowboarden und Schlitteln 26

merkt man zudem wegen des kühlenden Fahrtwinds nicht, wie stark die Sonne bereits scheint und vergisst, sich vor den UV-Strahlen zu schützen. Zudem bedenken Touristen weniger, dass in grösseren Höhenlagen die UV-Strahlung stärker ist als im Unterland. Wir empfehlen daher immer, Produkte mit Lichtschutzfaktor 50 anzuwenden.» Darüber hinaus rät die Fachfrau bei sehr tiefen Temperaturen zu einem Kälteschutz. ­Sarah von Rotz: «Das Problem in den Wintermonaten ist, dass sich die Hautkapillaren stark erweitern, wenn man aus der grossen Kälte in die warme Stube kommt. Im schlechtesten Fall können die Kapillaren platzen. Der erwähnte Käl-

Kinder brauchen einen besonderen Schutz Gleich zu welcher Jahreszeit: Bei Kindern müsse der Sonnenschutz besonders sorgfältig ausgewählt werden, denn der Eigenschutz der Haut entwickle sich erst mit dem Grösserwerden. «Babys und Kleinkinder sollen nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt und auch im Schatten gegen UV-Strahlen geschützt werden», sagt Sarah von Rotz. Dazu gehören auch eine geeignete Kleidung (siehe Kasten Seite 28) und spezielle Kindersonnenbrillen mit 100%igem UV-Schutz. «Als Sonnenschutz für Kinder sind Produkte mit mineralischen Filtern vorzuziehen; die bekanntesten sind die natürlichen Mikropigmente Zinkoxid und Titandioxid. Mineralische Filter absorbieren, reflektieren und streuen die eintreffenden Sonnenstrahlen.» Kosmetisch nachteilig sei der Weisseleffekt. «Die Mittel erscheinen umso weisser, je höher ihr SPF ist. Es gibt allerdings bereits Produkte mit Nanopartikeln, bei denen der


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Sommersonne

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Sonnenschutz sollte auf die Lichtempfindlichkeit der Haut, die geplante Aktivität und die Jahreszeit abgestimmt sein. Immer gilt jedoch: in genügender Menge, eine halbe Stunde vorher und alle zwei Stunden erneut auftragen.

Weisseleffekt kaum mehr wahrnehmbar ist. Auch gibt es Produkte mit hohem SPF 50, die leicht braun getönt werden und so ein besseres kosmetisch Resul­ tat erzielen.» Sonnenschutz-Tipps von Sarah von Rotz ■ Nehmen Sie genügend Sonnenschutz in die Ferien mit. Wir empfehlen 300 bis 400 ml pro Person. Profitieren Sie von entsprechenden saisonalen Spar­ angeboten der Hersteller. ■ Passen Sie den Sonnenschutz der Lichtempfindlichkeit Ihrer Haut und den geplanten Aktivitäten wie Baden und Wandern an.

■ Tragen Sie den Sonnenschutz eine halbe Stunde vor der Sonnenexposi­ tion auf, damit sich die Schutzwirkung in der Haut optimal aufbauen kann. ■ Geben Sie genügend Sonnenschutz­ mittel auf die Haut. Ein Richtwert ist 30 ml = 6 TL zum Schützen des gan­ zen Körpers. Wer beim Auftragen spart, spart am falschen Ort. ■ Tragen Sie das Mittel direkt auf die un­ behandelte Haut auf; so ist der Schutz am wirksamsten. Wird zuerst z. B. eine Tagescreme aufgetragen, verringert sich die Schutzwirkung.

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■ Wiederholen Sie das Auftragen alle zwei Stunden – abgestimmt auf die Sonnenempfindlichkeit Ihrer (oder Ihrer Kinder) Haut und den Aktivitäten. ■ Tragen Sie nach dem Baden den Sonnenschutz erneut auf. Zum einen ist kein Mittel 100%ig wasserfest, zum anderen verringert sich die Wirkung auch durch Abrieb. ■ Achtung: Durch erneutes Auftragen des gleichen oder das Aufbringen ­eines anderen Sonnenschutzmittels verlängert sich die empfohlene Aufenthaltsdauer im Freien nicht: Die Eigenschutzzeit der Haut verändert sich nicht. ■ Passen Sie das Mittel der Jahreszeit an: Milch und Spray im Sommer, Cremes im Winter. ■ Sprühen Sie bei einem Spray zuerst in die Hand und verteilen Sie so das Schutzprodukt auf den Körper; so geht nichts verloren. ■ Last but not least: Vergessen Sie nicht die Problemzonen wie Dekolleté, Schulter, Füsse, Ohren und Nasenrücken mit einem Produkt mit hohem SPF einzucremen. Sonnenallergie … und Männer Personen, die an Sonnenallergie leiden, empfiehlt die Spezialistin ölfreie Produkte anzuwenden. Bewährt zum Schutz bei einer Sonnenallergie habe sich auch eine Calcium-Kur mit Brauseta­bletten während zweier Wochen vor Ferienbeginn. «Für Personen mit Allergien gegen bestimmte Inhaltsstoffe gibt es Produkte­ linien ohne Parfum und ohne Parabene. Empfindliche Personen reagieren oft auch allergisch auf chemische Filter, die UVStrahlen in unschädliches langwelliges Licht umwandeln; sie sollten zu Produkten mit mineralischen Filtern greifen.» Generell kämen mehr Männer mit Sonnenbrand in die Apotheke St. Moritz-Bad AG. «Möglicherweise auch darum, weil Männer weniger gewohnt sind, täglich Pflegeprodukte auf die Haut aufzutragen. Ich empfehle Männern, ein Produkt zu nehmen, das nicht (zu) fettig ist: ein Fluid oder einen Spray. Ein ölfreies Produkt hinterlässt keine Fett­spuren und empfiehlt sich auch bei schütterem Kopfhaar oder starker Körperbehaarung.» 28

Lichtschutzfaktor (SPF, LSF) Beim Sonnenbaden beginnt die Haut sich nach einer bestimmten Zeitdauer zu röten (Erythem-Bildung), sie spannt, schmerzt und juckt. Diese Zeit wird mini­male Erythemdosis (MED) oder E ­ igenschutzzeit genannt und ist vom Hauttyp abhängig (siehe Seite 24). 1956 wurde der Sonnenschutzfaktor vom deutschen Strahlenphysiker Rudolf Schulze definiert und 1962 vom Schweizer Chemiker Franz Greitner in den bekannten Lichtschutzfaktor (LSF, später: SPF = sun protecting factor) umgewandelt. Er gibt an, um wie viel länger die Haut mit einem Sonnenschutzmittel dem Sonnenlicht ausgesetzt werden kann, bevor es zu einer Rötung (Erythem) kommt. Beispiel: Ein SPF von 20 verlängert die Zeit bis zum Auftreten eines Erythems um den Faktor 20, wobei sich der Anteil der UVB-Strahlen um 95% verringert. Bei einem SPF von 50 verringert sich der Anteil der UVB-Strahlen um 98%. Wichtig: Sonnenschutzmittel müssen auch vor UV-A-Strahlung schützen; der UV-ASchutzfaktor (UV-A-PF) sollte dabei mindestens ein Drittel des SPF betragen. Produkte, die diese Vorgabe erfüllen, tragen folgendes Symbol:

Textilien, die vor der Sonne schützen Für Kleinkinder oder Menschen mit sonnen­empfindlicher Haut werden spezielle UV-Schutz-Textilien empfohlen. D ­ eren Schutzwirkung bleibt auch in nassem Zustand weitgehend erhalten. Dehnung und Abnutzung des Gewebes können den Schutz jedoch vermindern. Beim Kauf von UV-Textilien sollte nicht nur auf den UPF (UV Protection Factor), sondern auch darauf geachtet werden, dass dieser nach einem ausgewiesenen Standard (beispielsweise «UV-Standard 801» oder «AS/NZ») bestimmt wurde. Die folgenden Hinweise gelten sowohl für Kleider als auch für textile Schatten­ spender sowie Sonnenschirme oder S ­ onnensegel: ■ Dicht verarbeitete Stoffe schützen besser als loses, lichtdurchlässiges Gewebe. ■ Künstliche Fasern bieten einen besseren Schutz als Naturfasern. ■ Kräftige und dunkle Farben schützen besser als helle Farben und Pastelltöne. ■ Trockene und locker getragene Kleider sind für UV-Strahlen weniger durchlässig als nasse oder gedehnte Textilien. Quelle: swisscancer.ch


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Sonnenbrand Jeder ist einer zu viel

Bild: zVg

Die ersten Hautschäden sind bereits wieder gesetzt. Ein paar Wochen sonniges Frühlingswetter haben dazu geführt, dass viele Gesichter krebsrot geworden sind. Das ist vor allem dann fatal, wenn man schon vor 18 zu viel UV-Strahlung abbekommen hat. Dr. med. Markus Meier

Prof. Dr. med. Reinhard Dummer, stellvertretender Klinikdirektor und Leitender Arzt an der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich

«Ich gehöre zu einer Generation, die in der Zeit des Wirtschaftswunders gross geworden ist. Eltern konnten sich zum ersten Mal Ferien in Italien leisten. Am Strand spielten wir Kinder stundenlang in der prallen Sonne. Wenn überhaupt mit Sonnenschutz, dann mit einem, der die gefährliche UV-Strahlung durch die Haut liess und nur einen Sonnenbrand hinauszögerte. Die Haut vergisst nichts. Je älter ich werde, umso mehr muss ich meine Haut beobachten, ob sich Sonnenschäden zeigen.» 30

Wer hier aus seinem Leben erzählt, ist nicht irgendjemand, sondern einer der bekanntesten Hautkrebs-Spezialisten der Schweiz: Prof. Dr. med. Reinhard Dummer, stellvertretender Klinikdirektor und Leitender Arzt an der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich. Mit seinem hellen Hauttyp erlebt er täglich, wie wichtig die Hautkrebs-Prävention ist und setzt sich zusammen mit der Krebsliga Schweiz auch tatkräftig dafür ein. «Die Selbstbeobachtung der Haut sollte für alle Menschen zur Routine werden – wie Zähneputzen! Denn die Haut vergisst keinen Sonnenbrand. Früherkennung ist wie bei den meisten Krebsarten lebenswichtig», sagt Prof. Dummer. Und: «Gerade die Frühlingssonne ist gefährlich, weil die Haut nach dem langen Winter besonders empfindlich für die schädlichen UV-Strahlen ist.» Was passiert bei einem Sonnenbrand? Wenn die Haut zu lange und intensiv der UV-B-Strahlung ausgesetzt ist, kommt es zu einem Sonnenbrand. Prof. Dummer: «Ein Sonnenbrand entsteht, wenn die umfangreichen UV-Schutzmechanismen der Haut überfordert werden.» Diese sogenannte Dermatitis solaris zeigt sich 3 bis 24 Stunden nach der Schädigung in Form einer Hautrötung. In der Folge treten Schwellungen und Schmerzen auf. Ein Sonnenbrand entspricht einer Verbrennung. Wie bei dieser Hautschädi-

gung kann man auch den Sonnenbrand in drei Grade einteilen: • Grad 1 mit schmerzhaften Hautrötungen • Grad 2 mit zusätzlicher Blasenbildung • Grad 3 mit weitestgehend zerstörter Haut (evtl. grossflächige Oberhaut-Ablösung) Der Sonnenbrand erreicht nach 24 bis 36 Stunden seinen Höhepunkt. Meistens klingt er erst nach 48 bis 72 Stunden langsam ab. Ein bis zwei Wochen später ist er dann erst verschwunden. Falls sich die Haut nicht abgelöst hat, bleibt eine Bräunung zurück. Sind Blasen aufgetreten, können sich Narben bilden. Ein sehr schwerer Sonnenbrand mit Blasenbildung ist keine Lappalie und sollte – gleich wie eine Verbrennung 3. Grades – im Spital behandelt werden. Massnahmen und Therapien Ist das Malheur Sonnenbrand passiert, die Haut sofort und vollständig vor weiterem Sonnenlicht schützen! Eincremen mit einem höheren Lichtschutzfaktor bringt nichts mehr. Die Betroffenen müssen die geröteten Hautstellen komplett vor weiterer UV-Strahlung abschirmen. Im Schatten zu bleiben reicht nicht, weil dort Reflexionen von Gegenständen und vom Boden trotzdem vorhanden sind. Deshalb muss man die geröteten Hautstellen ganz abdecken. Zudem ist es wichtig, der ausgetrockneten Haut Feuchtigkeit zurückzugeben: Linderung verschaffen Gels, Lotionen oder kühlende Umschläge.


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Auch die UV-A-Strahlung ist gefährlich Eine neue Studie liess kürzlich aufhor­ chen. Sie zeigte, dass die als weniger ag­ gressiv geltende UV-A-Strahlung noch Stunden nach einem Sonnenbad DNASchäden bewirkt, die Hautkrebs auslö­ sen können. Das Hautpigment Melanin wirkt wie ein Schutzschild. Es sammelt sich in kleinen Bläschen genau über dem Zellkern an, wo sich das empfind­ liche Erbgut befindet. Die Forscher be­

Denn Ihre Haut ist unersetzlich.

Bild: © puckillustrations, Fotolia. com

Um die Entzündungsreaktion und die Schmerzen zu reduzieren, macht es in ei­ nigen Fällen Sinn, Acetylsalicylsäure ein­ zunehmen (z. B. 3×500 mg). Eine gute Alternative ist Ibuprofen. Diese Substanz wirkt ebenfalls schmerzlindernd und ent­ zündungshemmend. Wie bei einer Verbrennung braucht der Körper nach einem Sonnenbrand ver­ mehrt Flüssigkeit. Also viel Wasser trinken.

Der Sonnenbrand erreicht seinen Höhepunkt erst am Tag danach.

obachteten an Mäusen und Menschen, dass das Melanin die Energie des UVLichts speichert und lange Zeit später auf die DNA überträgt. Die Hälfte der Zellschäden entsteht so. «Da es zwischen einer übermässigen UVExposition, insbesondere Sonnenbrand

in der Kindheit, bis zum Auftreten eines schwarzen Hautkrebses 20 bis 30 Jahre dauert, können wir in den nächsten zehn Jahren leider noch nicht mit sinkenden Krebsraten rechnen, obwohl die Präven­ tionsbemühungen seit Jahren gross sind», so Prof. Dummer.

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Nach der Sonne Richtig reinigen und pflegen

So gut ein Sonnenbad fürs Gemüt ist, so viel Aufmerksamkeit sollte danach der Reinigung und Pflege der Haut geschenkt werden. Vista hat bei einer Apothekerin nachgefragt, wie diese am besten aussehen. Katharina Schwab

Bild: zVg

24 Stunden, je nach Intensität und Dauer des Sonnenbads.

Dr. Karin Niggli, eidg. dipl. Apothekerin, Jura Apotheke Bern, sagt: «Wenn die Haut wählen könnte, würde sie nie an die Sonne gehen.»

Es ist warm, die Sonne scheint, leicht bekleidet liegen wir auf unseren farbigen Strandtüchern, eingecremt mit Sonnenschutz, ab und zu gibt es eine Abkühlung im Wasser. Für viele Leute ist das der Inbegriff von Sommer und Sonne. «Wenn die Haut wählen könnte, würde sie nie an die Sonne gehen», sagt die Apothekerin Dr. Karin Niggli. «Jedes Sonnenbad ist eine Belastung für die Haut, deshalb ist es besonders wichtig, die Haut danach bei ihrer Regeneration zu unterstützen.» Gut reinigen Der Anfang jeder Pflege beginnt mit der Reinigung. Nur die gereinigte Haut ist bereit für die Pflege und kann sie auf32

nehmen. Mit der Reinigung befreit man die Poren von Schweiss und Talg. Je nach Hauttyp braucht es unterschiedliche Produkte zum Reinigen. «Je trockener die Haut, desto weniger Wasser sollte bei der Reinigung verwendet werden», sagt die Apothekerin. Wer ein Duschgel oder eine Seife benutzt, sollte darauf achten, dass diese pH-neutral und alkalifrei ist, damit der Säureschutzmantel der Haut nicht gestört wird, so Niggli. Zudem ist es sehr ratsam, dass man sanft mit der Haut umgeht: «Nach dem Sonnenbad ist ein denkbar schlechter Moment für ein Peeling. Auch starkes Rubbeln sollte man unbedingt vermeiden.» Die Haut braucht Ruhe, nachdem sie der Sonne ausgesetzt war; zwischen 12 und

Gut pflegen Die Vorteile des Sonnenbadens schätzen wir: Die Sonne ist gut fürs Gemüt, sie hilft uns, das wichtige Vitamin D zu bilden und sie verhilft dem Körper zu einer schönen Bräunung. Aber es gibt auch Nachteile wie Altersflecken oder Pigmentierungen, die durch die Sonnenexposition entstehen oder sich verändern können und die im schlimmsten Fall ein auslösender Faktor bei der Entstehung von Krebs sein können. Sonne macht die Haut faltig oder kann sie austrocknen. Mit einer geeigneten Pflege will man genau diese Nachteile wieder ausgleichen. Auch hier gilt jedoch eine gute Beratung: Denn je nach Hauttyp sind unterschiedliche Pflegeprodukte angesagt. Die Apothekerin empfiehlt generell nach jedem Sonnenbad den Körper mit einer AfterSun-Lotion einzucremen. Sie wirkt kühlend, spendet Feuchtigkeit und sollte keine reizenden Stoffe beinhalten. Hilfe bei der Regeneration «Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die die Regeneration der Haut unterstützen», sagt Niggli. Beispielsweise Antioxidantien: «Beim Sonnenbaden sind wir dem aktiven Sauerstoff ausgesetzt, der die Zellen angreifen kann. Mit den Antioxidantien Vitamin C und E oder Lyco-


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pin wird einerseits der Zellschutz verbessert und andererseits werden die Hautschäden, die durch das UV-Licht entstehen, repariert.» Nachtkerzenöl fördere die Elastizität der Haut, Hyaluronsäure spende Feuchtigkeit, Beta-Carotin helfe grundsätzlich bei der Hautregeneration, so die Apothekerin. All diese Wirkstoffe können auch bereits vor dem Sonnenbaden in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden, um die Haut vorzubereiten. Mit der Ernährung kann man der Haut Gutes tun. Viel ungesüssten Tee oder Wasser trinken, damit sich der Flüssigkeitsspeicher der Haut wieder auffüllen kann. Wasserhaltiges Obst und Gemüse wie Wassermelonen oder Tomaten essen.

Gute Pflege nach dem Sonnenbad unterstützt die Haut bei der Regeneration.

Atemberaubend

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Wann zum Arzt Bei einem leichten Sonnenbrand empfiehlt die Apothekerin Niggli ebenfalls, nach der Reinigung After-Sun aufzutragen und möglichst lange nicht mehr an die Sonne zu gehen. Wenn der Sonnen-

brand stärker ist, also ungefähr einer Verbrennung ersten Grades entspricht, benötige die Haut stärkere Unterstützung: Vorzugsweise sollten die Produkte kühlend und lokalanästhetisch wirken. «Wenn es juckt, hilft auch Cortison oder ein Antihistaminikum, denn man sollte auf keinen Fall kratzen wegen der Gefahr einer Sekundärinfektion.» Teilweise kann ein Sonnenbrand je nach Stelle und Intensität sehr schmerzhaft sein. Es könne auch vorkommen, dass sie Schmerzmittel empfehle, so die Apothekerin, weil nur noch diese Abhilfe verschaffen könnten. Es kann aber auch vorkommen, dass der Besuch einer Apotheke oder Drogerie nicht ausreicht. Wenn sich nach einem Sonnenbrand grosse Blasen bilden oder die Schmerzen extrem stark werden, ist ein Arztbesuch angezeigt. Kopfschmerzen, Fieber oder Übelkeit sind Symptome, die auf einen Sonnenstich oder einen Hitzschlag hinweisen; auch dann sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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Gut zu wissen

Hilfreiches rund um den Sonnenschutz

Auf dieser Service-Doppelseite stellen wir Ihnen nützliche Internet-Links, Adressen, Buchtipps, eine App-Empfehlung sowie ein Zitat von einem interessanten Menschen zum grossen Thema dieses Dossiers zur Verfügung – dem Sonnenschutz.

Sonnenschutzmittel: Verfalldatum beachten

App Eine kostenlose App für iOS und Android kann helfen, Sie vor einem Sonnenbrand zu bewahren: UV-Check des deutschen Berufsverbands der Dermatologen. Die App bestimmt anhand von Sonnenstand, Geländehöhe und Gesamtmenge des atmosphärischen Ozons die UV-Strahlungsflussdichte an einem bestimmten Ort und kann u. a. die verbleibende Eigenschutzzeit der Haut anzeigen.

Sonnenschutzmittel sollten immer gut verschlossen und eine allzu grosse Erwärmung (Auto, Strand) vermieden werden. Beträgt die Mindesthaltbarkeit eines Produkts weniger als 30 Monate, wird dies durch ein Cremetiegel-Symbol angezeigt.

Bilder: www.bvdd.de

Die Zahl vor dem M zeigt die Haltbarkeit (Anzahl Monate) nach dem Öffnen des Produktes an. Quelle: Krebsliga Schweiz

Wir haben unsere Leser gefragt In welchem Alter litten Sie am häufigsten an Sonnenbrand? Die etwas erschreckende Antwort: 45% der Teilnehmer hatten die meisten Sonnenbrände im kritischsten Alter von 0 bis 19 Jahren. Wie auch Prof. Dummer (siehe Artikel «Sonnenbrand» auf Seite 30) gehören sie mehrheitlich der Generation vor 1980 an. Damals war das Bewusstsein für UV-­Schäden und Krebsrisiko noch nicht, oder nur in geringem Ausmass vorhanden.

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Links Sonnenschutz und Kindergarten. Ratgeber für Kindergärten, Eltern und Erzieher. www.sonnenschutz-kindergarten.de Wissenswertes und hilfreiche Tipps rund um das Thema Sonnenschutz und Hautkrebs. www.krebsliga.ch


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Ratgeber (Download) Folgende Broschüren können kostenlos auf der angegeben Webseite bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden: Sonnenschutz. Eine Information der Krebsliga Schweiz https://assets.krebsliga.ch/ downloads/1320.pdf

Testen Sie Ihr Wissen über UV-Strahlen Haben Sie die Dossier-Artikel aufmerksam gelesen? Dann wird es Ihnen leicht fallen, den folgenden Test mit Bravour zu bestehen. Die ausführlichen Antworten finden Sie unter www.vistaonline.ch/uv.

Sonnenschutz

Sind die folgenden Aussagen richtig oder falsch? Eine Information der Krebsliga

A Sonnenschutzmittel schützen mich, sodass ich viel länger sonnenbaden kann. B Im Winter und Frühling ist die Sonne nicht gefährlich.

Sonnenschutz. Das Wichtigste in Kürze https://assets.krebsliga.ch/ downloads/1322.pdf

Sonnenschutz

D Du kannst an einem bewölkten Tag keinen Sonnenbrand einfangen. Eine Information der Krebsliga

Sonnenschutz für Kinder. Siegfried Bühner. Tipps, Anleitungen und Hinweise für Eltern und Erzieher. www.sonnenschutz-kindergarten.de/ wp-content/uploads/2013/09/ PDF-Sonnenschutz-Kinder.pdf

Ultraviolette Strahlung Das Bundesamt für Gesundheit BAG bietet zum Thema «UV-Strahlung» wichtige Informationen auch in Form von herunterladbaren Publika­tionen an. www.bag.admin.ch/uv_strahlung > Publikationen

C Der billigste und beste Schutz gegen UV-Strahlen ist der Schatten.

Das Wichtigste in Kürze

E Zu viel Sonne ist gefährlich, wie alt du bist, spielt keine Rolle. F Du solltest die Sonne zwischen 11 und 16 Uhr meiden. G Wenn ich die Hitze nicht spüren kann, wenn ich in der Sonne stehe, bekomme ich keinen Sonnenbrand.

Siegfried Bühner

Sonnenschutz für Kinder

H Es ist nötig, im Sonnenlicht zu bleiben, weil durch die UV-Strahlung Vitamin D gebildet wird. I UV-Strahlen wirken nicht nur auf die Haut, sondern auch auf

Tipps, Anleitungen und Hinweise für Eltern und Erzieher

die Augen. J Du brauchst nur deinen Sonnenschutz erneut aufzu­tragen, damit du länger an der Sonne bleiben kannst. K Eine gebräunte Haut schützt dich vor einem zusätzlichen Sonnenbrand. L Menschen mit heller Haut und roten Haaren reagieren besonders empfindlich auf UV-Strahlen. M Die negativen Effekte von Sonnenbränden summieren sich. N Kinder sollten besonders geschützt werden.

Tipps zum Sonnenschutz

Sonne gesund erleben

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Sonne gesund erleben Kostenloser Ratgeber der Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. www.gd-online.de/german/veranstalt/ images2009/GD_Ratgeber_Sonne_ gesund_erleben.pdf

Antworten: Richtig: C, E, F, I, L, M, N Falsch: A, B, D, G, H, J, K, O

Sie finden die PDFs auch unter vistaonline.ch/uv

Zitat/Humor Wo man Sonnenbrand hat, tut auch ein freundschaftlicher Klaps weh. Peter Hohl, deutscher Schriftsteller, Publizist und Verleger

Quelle: UV-Index for the Public, COST-713 Action

Vista Plus

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Auf www.vistaonline.ch/uv finden Sie die ausführlichen Antworten sowie weitere Fragen.

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Jucken, Brennen und Trockenheit im Vaginalbereich sind meist die Folge einer gestörten Vaginalflora. Produkte, die mit Frauenärztinnen und -ärzten entwickelt wurden, lösen das Problem einfach, wirksam und natürlich.

Vaginalprobleme Milchsäure und Probiotika helfen

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Über 70 Prozent aller Frauen in jedem Lebensalter werden immer und immer wieder von Problemen im Vaginalbereich belästigt: von Brennen, Jucken, unangenehmem Geruch, übermässigem Ausfluss, gereiztem Gewebe, Trockenheit und Schmerzen. Dies beeinträchtigt die Lebensqualität – nicht zuletzt auch, weil das gesunde Sexualleben unter den Beschwerden leidet. Gestörtes Scheidenmilieu Ursache der Probleme ist meist eine gestörte Vaginalflora. Normalerweise leben die Mikroorganismen, die den Vaginalbereich dicht besiedeln, miteinander in einem gesunden Gleichgewicht. Doch dies kann durch zahlreiche Ursachen sehr 36

leicht durcheinandergebracht werden: durch einen geschwächten Allgemeinzustand nach Krankheiten oder Geburten, längere Antibiotika-Therapien, einen Schwimmbadbesuch, Stress, psychische Belastungen, Ernährungsfehler, Menopause und Allergien. Bei einem aus dem Gleichgewicht gebrachten Scheidenmilieu können beispielsweise Hefepilze (Candida albicans) überhandnehmen oder sich Entzündungsbakterien leicht einnisten. Das Immunsystem spielt gerade bei chronischen oder immer wiederkehrenden Vaginalinfektionen eine wichtige Rolle, denn bei einem gestörten Immunsystem können sich fremde Keime viel leichter vermehren.

Sanfte Heilung statt starkem Geschütz Oft sind die Beschwerden noch nicht so stark, dass mit «starkem Geschütz» aufgefahren werden muss – mit synthetischen Arzneimitteln gegen Bakterien (Antibiotika), gegen Pilzerkrankungen (Antimykotika) oder mit Steroidhormonen. Oft auch möchten Frauen diese Medikamente vermeiden, da sie Nebenwirkungen haben und vor allem bloss die Symptome bekämpfen. Viele Frauen experimentieren daher mit Hausmittelchen wie Bifidus-Joghurt oder Majoransalbe, meist mit wenig oder zweifelhaftem Erfolg. In Zusammenarbeit mit Frauenärztinnen und Frauenärzten wurden deshalb Produkte entwickelt, die die Ursache der Beschwerden angehen – die gestörte Vaginalflora –, und zwar auf natürliche Weise. Sie bringen von aussen wie von innen die Scheidenflora in ihre natürliche Balance zurück und damit die zarten Schleimhäute wieder in ihren feuchten, elastischen Normalzustand. Gynofit® Milchsäure Vaginal-Gel Das Milchsäure Vaginal-Gel wirkt schnell gegen Jucken, Brennen und unangenehmen Geruch. Die im Gel enthaltene Milchsäure senkt den pH-Wert auf ein gesundes Niveau und normalisiert so die Vaginalflora. Das Gel lässt sich mithilfe des hygienischen Einmal-Applikators einfach einführen und haftet sofort


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Nr. 5 | Juni 2015

Rundum gesund

Sonnenschutz ist wichtig. Menschen mit empfindlicher Haut haben aber teilweise Schwierigkeiten mit der Wahl des Produkts, weil es nicht f­ etten, ­einen hohen Schutz bieten, leicht aufzutragen und zudem optimal verträglich sein sollte. Gibt es eine Lösung? Anise Mareng

Gut geschützt

Empfindliche Haut kann aufatmen Der wolkenlose Himmel, die wärmenden Sonnenstrahlen, die frische Luft, alles ruft uns im Sommer nach draussen. Wir fühlen uns gut und freuen uns über den gebräunten Sommer­teint. Aber aufgepasst. Wer sich nicht schützt, bei dem kann die Sonne auch unangenehme Folgen wie Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung oder Sonnenallergie hervorrufen. Gerade empfindliche Gesichtshaut ist besonders schutzbedürftig. Wichtiger Sonnenschutz Umso wichtiger ist es, einen guten Sonnenschutz aufzutragen. Gerade auch für Menschen mit empfindlicher Haut, nach einem Peeling, einer Laserbehandlung oder bei Kosmetikunverträglichkeiten (siehe Interview auf Seite 39). Die Sonnenschutzpflege sollte eine leichte, angenehme Textur vorweisen wie die auf die verschiedenen Bedürfnisse der empfindlichen Haut abgestimmten Fluids, Lotionen und Sprays von Eucerin® SUN, die in Apotheken und Drogerien erhältlich sind. Hocheffiziente Breitbandfilter bieten Schutz vor UVA- und UVB-Strahlung und physikalische Filter reflektieren die Strahlung zusätzlich. Antioxidantien, z. B. Licochalcone A, verhindern, dass freie Radikale empfindliche Hautbestandteile schädigen. Denn genau solche Schädigungen können langfristig zu vorzeitiger Hautalterung und irreparablen Veränderungen der Hautzellen führen.

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Was tun, wenn die Haut empfindlich ist und gleichzeitig zu Unreinheiten neigt? Wer unter unreiner und fettiger Haut leidet, der cremt sein Gesicht nur ungern ein. Aber auch hier ist ein Sonnenschutz überaus wichtig, denn unreine Haut reagiert noch empfindlicher auf die Sonne als andere Hauttypen. Deshalb wurde eine spezielle Gel-Creme für das Gesicht entwickelt, die hundertprozentig ölfrei ist und den Teint mattiert. Weil ihre Textur ultraleicht ist, wird sie auch gern täglich an-

gewendet. Zudem ist sie mit dem Schweizer Allergie-Gütesiegel ausgezeichnet. Die Eucerin-Sonnenschutzprodukte für den Körper sind ebenfalls ultraleicht, hinterlassen keine sichtbaren Spuren auf der Haut und eignen sich auch für behaarte Körperstellen, wie z. B. die behaarte Männerbrust oder nicht mehr ganz so dicht behaarte Kopfhaut. Sie ziehen schnell ein, fetten nicht und bieten einen wirksamen, hohen, EU-konformen Schutz vor der Sonne – für jeden Hautzustand und jedes Bedürfnis findet sich ein passendes Produkt.

Das Schweizer Allergie-Gütesiegel Fast ein Drittel der Schweizer Bevölkerung leiden an A ­ llergien oder Intoleranzen. Somit leben in unserem Land drei Millionen betroffene Menschen – Tendenz steigend. Das Schweizer Allergie-Gütesiegel ist ein Garant für eine gute Verträglichkeit. Produkte und Dienstleistungen, die mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet sind, eignen sich besonders für Menschen mit Allergien und Intoleranzen. Die Produkte berücksichtigen die speziellen Anforderungen der Betroffenen, erhöhen ihre Sicherheit und vereinfachen ihren Alltag. Mit dem Schweizer Allergie-Gütesiegel erhalten betroffene Menschen einen klaren Mehrwert an Sicherheit und Informationen. www.service-allergie-suisse.ch


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Interview mit: Prof. Dr. Dagmar Simon, Leitende Ärztin an der Universitätsklinik Dermatologie des Inselspitals Bern.

Wie äussert sich eine empfindliche Haut? Der Begriff empfindliche Haut ist wissenschaftlich nicht definiert. Unter empfindlicher Haut verstehe ich eine leicht reizbare, manchmal etwas gerötete, teils trockene und etwas juckende bis brennende Haut. Es besteht sicher ein fliessender Übergang zum Ekzem, bei dem Rötung, Schuppung und Juckreiz stärker ausgeprägt sind. Auch bestimmte Hautzustände bzw. -erkrankungen gehen mit empfindlicher Haut einher, zum Beispiel die Altershaut. In welchen Fällen von empfindlicher Gesichtshaut ­empfehlen Sie als Dermatologin einen täglichen Sonnenschutz anzuwenden? Als Dermatologin empfehle ich generell einen Sonnenschutz.

Gibt es weitere Faktoren, welche die Sonnenempfindlichkeit der Haut erhöhen? Nach Laserbehandlung und Peeling sollte man auf UV-Exposition verzichten, das gilt für die Sonne wie auch Solarien. Daher werden diese Behandlungen nicht in den Sommermonaten durchgeführt. Bestimmte Aknetherapien wie Retinoide und Tetrazykline können die Sonnenempfindlichkeit der Haut erhöhen. Deshalb sollten diese Patienten konsequent einen Sonnenschutz anwenden. Was muss ein Sonnenschutzprodukt bei unreiner, fettiger Gesichtshaut beinhalten und welche Textur muss es haben, damit es auch täglich angewendet wird? Das Produkt s ollte bei dieser Hautbeschaffenheit möglichst wenig bzw. kein Fett enthalten und leicht einziehen. Praktisch ist, wenn sich Sonnenschutz und Hautpflege mit einem Produkt verbinden lassen. Betrachten Sie einen hohen Sonnenschutz auch als wirksame Anti-Aging-Massnahme? Da viele der altersbedingten Hautveränderungen bis hin zum Hautkrebs auf die UV-Exposition zurückgeführt werden können, erscheint ein ausreichender Sonnenschutz als eine wirksame Anti-Aging-Massnahme.

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Hochwirksamer Sonnenschutz für jedes Hautbedürfnis 39


Nr. 5 | Juni 2015

Gesunde Ernährung

Vor der Badesaison noch schnell etwas abnehmen, damit der Bikini wieder richtig sitzt. Doch wenn man allzu rasch abnimmt, droht der Jo-Jo-Effekt. Jetzt gibt es eine neue App, mit der man sich von sehr guten Experten individuell beraten lassen kann. Dr. med. Markus Meier

Oviva Vista

Abnehmen leicht gemacht

Bild:er zVg

1. Download Sobald Sie die App heruntergeladen und sich bei Oviva angemeldet haben, bekommen Sie – basierend auf Ihren Bedürfnissen – einen persönlichen Ernährungscoach zugewiesen. 2. Wöchentliche Ziele festlegen Jetzt heisst es, sich wöchentliche Ziele zu setzen, die realistisch sind und an denen Sie arbeiten möchten. Kein lästiges Kalorienzählen nötig – fotografieren Sie einfach Ihre Mahlzeit, den Rest erledigt Ihr Coach.

Das Gesundheits-Magazin Vista beginnt seine Zusammenarbeit mit der benutzerfreundlichen und von namhaften Experten betreuten Gesundheits-Applikation «Oviva Coach». Diese App hat die Redaktion mehrere Wochen lang getestet und als sehr empfehlenswert eingestuft, weil die Qualität der Beratung und des Coachings hoch ist. Individuelle Betreuung auf hohem Niveau «Oviva Coach» bietet ein Essenstagebuch auf Fotobasis sowie eine Auswertung der täglichen Bewegung. Der abnehmwillige Nutzer fotografiert seine Mahlzeiten mit seinem Smartphone und ein gut ausgebildeter Ernährungscoach antwortet jeden Tag mit persönlichen Ratschlägen innerhalb der App via direkten Chat. Kein mühsames Kalorien40

zählen und Erfassen von Lebensmitteldaten mehr! Die Qualität dieser individuellen Beratung wird von renommierten Ärztinnen und Ärzten, diplomierten Ernährungsberaterinnen und Bewegungsfachleuten/Physiotherapeuten garantiert (siehe Interviews mit Oviva-Experten auf der rechten Seite). So funktioniert es Die Installation und Verwendung der App ist kinderleicht. Folgen Sie einfach diesem Link: oviva.com/ch/vista. Auf dieser Homepage finden Sie alle Informationen sowie Angaben zu den Konditionen des persönlichen Coachings. Zusatzinformationen Hier ein paar Erklärungen zu Ihrer Vorinformation. So läuft die persönliche Beratung ab:

3. Mahlzeiten fotografieren Machen Sie Fotos mit der App. Ihr Coach gibt Ihnen Feedback und Tipps zu diesen Mahlzeiten und liefert Ihnen massgeschneiderte Rezepte sowie viele Informationen zur richtigen Ernährung. 4. Fragen stellen Ihr Coach versorgt Sie mit aktuellem, fundiertem Wissen aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung. Damit ebnet er Ihnen den Weg zu einem gesünderen Lebensstil. 5. Ziele erreichen Mit der Hilfe Ihres Oviva-Coaches werden Sie es schaffen, an Ihren Zielen festzuhalten und sie auch zu erreichen. Wichtig: Nicht auf ein spezielles Datum warten, sondern die guten Vorsätze sofort in die Tat umsetzen. Jeder Tag ist ideal für einen gelungenen Start mit dem OvivaCoach. Laden Sie jetzt die Applikation auf Ihr Smartphone via oviva.com/ch/vista!


Oviva-Experten – ein starkes Team

Interview mit:

Interview mit:

Interview mit:

Dr. med. Susanne Maurer Wiesner, Leiterin des Adipositas­ zentrums und der Praxis für Innere Medizin, Privatklinik Lindberg, Winterthur.

Sonja Erni, diplomierte Ernährungsberaterin HF, hat eine langjährige Spitalerfahrung vorzuweisen und betreibt eine eigene Praxis in Burgdorf.

Urs Geiger, dipl. Physiotherapeut FH, Dozent am Bildungszentrum Bewegung und Gesundheit, Leiter der Physiotherapie und Trainings­ centers GYM medico GmbH, Basel.

Was macht das Abnehmen mit Oviva aus medizinischer Sicht so empfehlenswert? Einerseits die grosse zeit- und ortsunabhängige Anwendung, andererseits die enge Verknüpfung mit dem Hausarzt. Eine Supervision durch Spezialisten ermöglicht grosse Individualität bei schwierigen Themen durch grosse fachliche Erfahrung.

Was können die Abnehmwilligen von Ihnen als Oviva-Coach alles erwarten? Ich biete meinen Klienten ein umfassendes Coaching in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Essverhaltensänderung. Ich lege Wert auf alltagstaugliche, individuelle Tipps und kleine, zum Erfolg führende Schritte.

Wie unterstützen Sie als Übergewichts-Spezialistin die Oviva-App-Nutzer? Die Beratung mittels der Oviva-App wird durch uns rezeptiert. Ich kann den Oviva-Coach – eine diplomierte Fachkraft – instruieren, den Klienten oder Patienten noch individueller und nach neuesten medizinischen Erkenntnissen zu betreuen.

Wie gehen Sie denn bei Ihrer Beratung der Patienten und Klienten konkret vor? Anhand des Foto-Esstagebuches gewinne ich einen Einblick in die Ess­ gewohnheiten. Daraufhin setze ich erste Themenschwerpunkte und in Rücksprache mit den Klientinnen und Klienten legen wir ein erstes Ziel fest. Wenn das Ziel erreicht ist, packen wir gemeinsam eine neue Herausforderung an.

Was ist ein realistisches Ziel, das sich mit dieser Smartphone App erreichen lässt? Studien haben gezeigt, dass man eine gleich gute Gewichtsabnahme erreichen kann wie bei einer Face-to-Face-Betreuung. Bei uns im Zentrum erreichen etwa 40% der Patienten eine Gewichtsabnahme von 15 bis 20% ihres Ausgangsgewichts. 67% nehmen 10% ihres Gewichts ab. Nach ersten Daten glauben wir, dass wir mit der App, die auch Faceto-Face-Betreuung ermöglicht, genauso erfolgreich sein werden.

Welche Stärken hat eine solche Beratung via App und für wen ist sie geeignet? Die Beratung via Oviva-App ist zeitlich und örtlich unabhängig. Die Feedbacks erfolgen mehrmals wöchentlich, die Ziele sind transparent und erreichbar. Diese Form des Coachings eignet sich für alle diejenigen, die bereit sind, das eigene Verhalten zu überdenken, Änderungen vorzunehmen und den neuen Lifestyle langfristig beizubehalten. Probieren Sie es aus!

Wie zeichnet sich das BewegungsCoaching von Oviva aus? Die interaktive Anwendung erlaubt grösst­ mögliche Individualität bezüglich Zeitbudget und Wissenstransfer. Durch den feedbackgestützten Prozess und die Möglichkeit des Beraterkontakts ist ein hohes Mass an Qualität garantiert. An die gewünschte Selbstwirksamkeit ist das professionelle Coaching geknüpft. Was ist Ihnen als Experte bei dieser Beratung via App speziell wichtig – auch psychologisch? Damit die Fachkompetenz der App optimal genutzt werden kann, bedarf es der Bereitschaft, die vorgeschlagenen Schritte zur Verhaltensänderung «abzuarbeiten». Das Verständnis der physiologischen Zusammenhänge im Prozess ist hilfreich. Unklarheiten sollten mit dem verantwortlichen Coach diskutiert werden. Welche sportlichen Aktivitäten sind geeignet für eine ideale Energiebilanz? Eine halbe Stunde Bewegung pro Tag und dabei etwas ausser Atem kommen, reicht aus, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit günstig zu beeinflussen. Bereits Aktive können mit gezieltem Training von Ausdauer und Kraft einen zusätzlichen Nutzen erzielen.

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Gesundheit aktuell

Vorfreude ist die schönste Freude! Das gilt auch für die Zeit vor den grossen Sommerferien und das jedes Jahr pünktlich im Juli wieder ausbrechende Reisefieber. Selbst wenn man in den Ferien in Europa bleibt, gibt es aber Einiges zu beachten. Dr. med. Markus Meier

Gute Reise! Bild: zVg

Wie man dabei gesund bleibt

Interview mit: Dr. med. Danielle Gyurech, Travel Clinic Zürich – Praxis für Reise- und Tropenmedizin.

Der grosse Masern-Ausbruch in Berlin beunruhigt. Was raten Sie den Städtereisenden? Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene sind die Impfungen gegen alle sogenannten Kinderkrankheiten, zu Hause und für Reisen, egal wohin, sehr wichtig. Zurzeit geht man davon aus, dass für eine befriedigende lebenslange Immunität zwei Impfungen im minimalen Abstand von einem Monat notwendig sind. In den Neunzigerjahren wurde ein Impfstoff namens Triviraten verwendet, der sich im Nachhinein gegen Mumps als zu wenig wirksam herausstellte. Für Personen, die diesen Impfstoff erhalten und die Krankheit nicht durchgemacht haben, empfehlen wir eine Wiederholung der Impfung. Falls unsicher ist, ob Masern, Mumps und Röteln durchgemacht wurden oder ob wirklich schon zweimal geimpft worden ist, sollte unbedingt zur Sicherheit nachgeimpft werden. Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat hierfür sogar eine Franchisen-Befreiung ausgesprochen. 42

Auf welche anderen gesundheitsgefährdenden Situationen müssen sich Touristen einstellen, was empfehlen Sie? Zuerst einmal das Einfache: Bei Hitze genügend trinken und sich vor der Sonne schützen. Zweitens: Auch wenn europäische Mücken weniger Krankheiten übertragen als tropische, lästig sind Mückenstiche trotzdem. Dazu kommt, dass das Dengue-Fieber und andere durch Mücken übertragene Krankheiten, wie zum Beispiel Malaria, durch die intensive Reise- und Migrationstätigkeit zukünftig durchaus auch in Europa vorkommen könnten. Unbekleidete Körperstellen sollten also, falls Mücken vorhanden sind, mit einem wirksamen, mückenabstossenden Mittel alle vier bis fünf Stunden eingestrichen werden. Eine hohe Konzentration, genauer gesagt 30 Prozent des Wirkstoffs Diethyltoluamid ist ratsam. Diese Substanz wird mit DEET abgekürzt. Die meisten handelsüblichen Produkte in der Schweiz sind leider tiefer dosiert. Also bitte die Zusammensetzung gut beachten! Reisedurchfall ist immer noch die häufigste Krankheit bei Reisenden. Die Infektionen werden auch in Europa durch verseuchte Nahrungsmittel und Wasser übertragen. Die häufigsten Erreger sind Escherichia coli. Wichtig bei Durchfallerkrankungen ist vor allem eine ausreichende Wasserzufuhr. Besonders gefährdete Personen wie Schwangere, Säuglinge und ältere Menschen sollten bei starkem Durchfall zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Und «Zecken-Krankheiten»? Die Frühsommer-Meningoencephalitis FSME, auch Zecken­ encephalitis genannt, ist eine von Zecken übertragene Entzündung im Bereich des zentralen Nervensystems. Betroffene Staaten sind nebst der Schweiz vor allem Österreich, Süddeutschland, Osteuropa, die baltischen Staaten, Südschweden, Südfinnland und Russland. Das BAG empfiehlt die FSMEImpfung allen Personen, die in Endemiegebieten wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten. Ein ausreichender Impfschutz ist zwei Wochen nach der zweiten Impfung zu erwar-


Ganz was anderes: Weshalb werden einige Menschen reisekrank und wie lässt sich dies verhindern oder notfalls behandeln? Die Reisekrankheit, auch Kinetose genannt, ist im Grunde genommen keine Krankheit. Sie stellt eine Reaktion des Körpers auf widersprüchliche Informationen dar, die das Gleichgewichtsorgan und die Augen wahrnehmen. Die Folge ist Übelkeit. Wer von sich weiss, dass er besonders anfällig ist, kann vorbeugend verschiedene Mittel ausprobieren. Sie sind je nachdem einzeln oder in Kombination unterschiedlich erfolgreich. Die Wirksamkeit wird jedoch nur auf etwa 30 Prozent geschätzt. Beispiele von Medikamenten sind Motilium, Paspertin, Itinerol, Trawell, Stugeron, Torecan und hochdosiertes Vitamin C – etwa ein Gramm.

Der Sommer

Was raten Sie betreffend Hepatitis? Die virale, akute Hepatitis A wird durch Wasser und Nahrungsmittel übertragen. Sie kommt weltweit an Orten mit mangelnder Hygiene vor. Sie ist eine der häufigsten Krankheiten, vor der sich die Reisenden mit einer Impfung schützen können. Beispielsweise kann eine Ansteckung durch den Genuss infizierter Muscheln im südlichen Europa vorkommen. Hepatitis B gehört heutzutage auch zu den Grundimpfungen. Die Übertragung des Hepatitis-B-Virus erfolgt durch unsaubere Wundversorgung, kontaminierte Infusionen, Blut und Sexualkontakt.

kann kommen.

ten. Nach einem Jahr empfehlen wir eine weitere Dosis, um einen Langzeitschutz zu erreichen.

Lassen Sie sich die Freuden der schönsten Jahreszeit nicht nehmen. Müde und schmerzende Beine, blaue Flecken, Besen reiser oder gar Schwellungen und Krampfadern können Menschen jeden Alters treffen. Besonders achtsam sollten Sie bei familiärer Neigung zu Venenschwäche, bei langem Stehen oder hormonellen Veränderungen sein. Wichtig ist dann, dass Sie das Problem nicht vernachlässigen, sondern es beim ersten Anzeichen in Angriff nehmen.

Tipps

Hier hilft Hirudoid® forte. Sein Wirkstoff MPS (Muco-polysac charidpolysulfat) durchdringt die Hautschichten und wirkt regenerierend auf das Bindegewebe. Dabei fördert er die Rückbildung von Blutergüssen und Schwellungen und lässt blaue Flecken schneller verschwinden.

Was Apotheker und Drogisten gegen Reiseübelkeit raten: • Vor Antritt der Reise keine fettigen Speisen zu sich nehmen, nur leichte Kost. • Bei bekannter Reiseübelkeit die Medikamente mindestens eine halbe Stunde vor Reiseantritt einnehmen. • Synthetische Medikamente gegen Reiseübelkeit können die Konzentra­tions­fähigkeit beeinträchtigen. Reisende, die auf diese Medikamente angewiesen sind, sollten selber keine Fahrzeuge lenken. • Ingwer lindert die Übelkeit: zum Beispiel als Kapseln, Tropfen, Pulver ein­nehmen oder ein Stück der rohen Wurzel kauen. • Spagyrische Mischungen gegen Reiseübelkeit können Sie sich von Ihrem Apotheker oder Drogisten speziell für Ihre Symptome zusammenstellen lassen. Diese eignen sich auch gut für Kinder oder Tiere, ebenso wie homöopathische Mittel. • Im Auto oder Bus in Fahrtrichtung, möglichst vorne sitzen und die Augen auf weit entfernte Punkte richten. • Lesen begünstigt die Reiseübelkeit. Akustische Ablenkung dagegen kann die Symptome lindern. Hören Sie Ihre Lieblingsmusik oder – wenn Sie nicht selber lenken – ein spannendes Hörbuch. • Das Gleichgewichtsorgan gewöhnt sich an Reize. Eine Seekrankheit wird meist nach einigen Tagen besser. Man sollte daher Reisen nicht meiden, sondern den Gleichgewichtssinn mit kleineren Fahrten trainieren.

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Melisana AG informiert

Im Stadion Letzigrund werden am Donnerstag, 3. September 2015, rund ein Dutzend Weltmeister antreten und ebenso viele Olympiasieger. Weltklasse Zürich präsentiert dabei dem Publikum auch die Schweizer EM-Helden Mujinga Kambundji und Kariem Hussein.

Weltklasse Zürich

Einzigartiges Leichtathletik-Spektakel Heimspiel für Kariem Hussein und Mujinga Kambundji Ein ganz besonderes Augenmerk gehört bei der Ausgabe 2015 natürlich dem einheimischen Europameister Kariem Hussein. Der 400-Meter-Hürdenläufer des LC Zürich kehrt gut ein Jahr nach seinem unvergesslichen Triumph bei den HeimEuropameisterschaften an die Stätte seines bisher grössten Erfolges zurück. Er führt die neue, hoffnungsvolle Schweizer Athletengeneration zusammen mit der Sprint-Rekordhalterin Mujinga Kambundji an. Die pfeilschnelle Bernerin wird sich dem Heimpublikum im Letzigrund gleich zweimal präsentieren können: zuerst als Einzelstarterin über 100 Meter, später bei der abschliessenden und stimmungsvollen Zürich Trophy mit der Schweizer 4×100-Meter-Staffel. Zwölf verschiedene Laufentscheidungen auf der «piste magique», dazu Hochsprung, Stabhochsprung, Weitsprung, Speerwerfen, Diskuswerfen und Kugelstossen: Die vielfältigen Highlights folgen bei Weltklasse Zürich Schlag auf Schlag. In allen Entscheidungen mit dabei: die besten Athletinnen und Athleten der Welt. Die Dichte und Vielfalt an Titelträgern und Medaillengewinnern von Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften ist wohl an keinem anderen Sport-Eintages-Event derart gross. Weltklasse Zürich ist denn auch seit 2003 ununterbrochen das bestbesetzte Leichtathletik-Meeting der Welt.

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Unterstützung für Schweizer Athleten Eine ganz wichtige Rolle spielen beim Zürcher Leichtathletik-Meeting die Aushängeschilder der Schweizer Leichtathletik. Für die besten einheimischen Athletinnen und Athleten bildet Weltklasse Zürich einen ganz speziellen Saisonhöhepunkt. Die Organisatoren setzen alles daran, um den Schweizer Topathleten ideale Voraussetzungen zu bieten. Seit 2012 unterstützt Weltklasse Zürich im Rahmen eines speziellen vereinsunabhängigen Förderprogramms Schweizer Topathletinnen und -athleten.

Weltklasse Massage-Service von DUL-X Die Athleten können am Weltklasse Zürich von einem top Service-Angebot profitieren. Ein professionelles DUL-X-MassageTeam kümmert sich um die zahlreichen Sportler. Eingesetzt werden die bewährten DUL-X-Produkte, um die Muskulatur auf die Belastung vorzubereiten und eine rasche Regeneration sicherzustellen. Auch Freizeitsportler und -sportlerinnen können von den qualitativ hochstehenden DUL-XProdukten profitieren, die exklusiv in Apotheken und Drogerien erhältlich sind. Für Wissbegierige zum Thema Sportmassage bietet DUL-X auch Kurse an. Weitere Infos unter www.dul-x.ch.

Zahlen und Fakten zu Weltklasse Zürich • 25 Weltrekorde wurden bisher bei Weltklasse Zürich erzielt. • Seit zwölf Jahren ist Weltklasse Zürich ununterbrochen das bestbesetzte Leichtathletik-­Meeting der Welt. • Seit über 20 Jahren ist Weltklasse Zürich jedes Jahr ausverkauft. • Weltweit verfolgen jeweils rund 20 Millionen TV-Zuschauer aus Ländern aller fünf Kontinente das Meeting live. • 430 freiwillige Helfer stehen jedes Jahr im Einsatz.


Quelle: 20min online

Musizieren hilft beim Sprachverstehen im Alter Wer schon früh mit Musizieren begonnen hat, profitiert beim Älterwerden davon. Wie Gavin Bidelman und Claude Alain vom Rotman Research Institute in Toronto gezeigt haben, schnitten Musiker im Alter von 55 bis 75 Jahren bei Hörtests markant besser ab als gleichaltrige Nichtmusiker. Musiker konnten akustische Signale – Sprache und Zufallsgeräusche – zwei- bis dreimal schneller erkennen und verarbeiten als die Vergleichspersonen. Laut den Forschern ist das Ergebnis ein weiterer Beweis dafür, dass musikalisches Training altersbedingte Hördefekte verhindern oder abschwächen kann. Quelle: scinexx.de

Tattoos und Narzissmus Waren früher Tattoos vor allem im Hafen- und Gefängnismilieu verbreitet, sind sie heute in (fast) allen Gesellschaftsschichten in. Bei den 25- bis 34-Jährigen trägt gar bereits jeder Fünfte ein Tattoo. Erziehungswissenschaftler Tobias Lobstädt hat sich in seiner Dissertation mit der Psychologie hinter den gestochenen Bildern beschäftigt. Vordergründig gehe es den Tätowierten um die Ästhetik der Bilder und Schriftzeichen, so Lobstädt. Eine grosse Rolle spiele aber auch der Narzissmus, zu dem ebenso die Liebe gehöre, die der Mensch sich selbst entgegenbringe. Generell bedeutsam sei Symbolik. Sehr oft würden sich Menschen in besonderen, meist mit starken Emotionen verknüpften Situationen ein Tattoo stechen lassen, um so das Nichtsagbare sichtbar zu machen. Quelle: Die Welt

GESUNDHEITS-NEWS

Bald Therapie gegen Erdnussallergie? Was hilft, wenn die Kinder bereits an einer Erdnussallergie leiden? Für die Entwicklung eines Heilmittels gegen Erdnussallergie könnten die Resultate einer Doppelblindstudie des Teams von Mimi Tang vom Murdoch Childrens Research Institute in Melbourne wegweisend sein. Die Forscher behandelten Kinder, die an einer Erdnussallergie litten, mit einer Kombination aus einer oralen Immuntherapie und probiotischen Milchsäurebakterien (Lactobacillus rhamnosus). Von den behandelten Kindern waren 89,7 Prozent nach der Kombinationstherapie desensibilisiert, in der Placebogruppe nur 7,1 Pozent.

Fasten lindert Entzündungen Bei extremen körperlichen Leistungen wie auch bei einer kohlenhydratarmen bzw. Low-Carb-Diät sowie beim Fasten baut der Körper das in der Leber gespeicherte Glykogen ab, um Energie zu gewinnen. Wegen der dabei entstehenden chemischen Verbindungen (Ketonkörper) spricht man auch von ketogener Stoffwechsellage bzw. ketogener Diät. Unter den Ketonkörpern spielt -Hydroxybutyrat (BHB) eine besondere Rolle. Was schon lange beobachtet wurde, konnten Neurologen um Yun-Hee Youm von der Yale University in den USA zeigen: BHB beeinflusst Entzündungsprozesse im Körper positiv. Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung

Gewinnen Sie 15 mal 2 Tickets für den Leichtathletik-Event «Weltklasse Zürich» vom 3.9.2015 im Wert von je CHF 150.–. Wettbewerbsfrage: Welcher Sprinter gewann letztes Jahr bei Weltklasse Zürich das Diamond Race im 200-m-Sprint der Männer? A  James Ellington  B  Alonso Edward  C  Churandy Martina  D  Nickel Ashmeade Und so sind Sie an der Verlosung dabei:

HÄLT DICH IN BEWEGUNG

Senden Sie eine SMS mit dem folgenden Text: VISTAWIN (Abstand) und den Lösungs­buchstaben (Beispiel: VISTAWIN A) an 919 (CHF 1.50/SMS) oder wählen Sie die Tel. Nr. 0901 333 126 und nennen Sie den Lösungs­buchstaben, Ihren Namen, Ihre Adresse und private Tel.-Nr. (CHF 1.50/Anruf, Festnetztarif), oder Gratisteilnahme per WAP: http://win.wap.919.ch. Teilnahmeschluss: 31. Juli 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

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Nr. 5 | Juni 2015

Gesundheitspolitik

Die Zahl der Geburten ist in der Schweiz erfreulicherweise am Steigen. Der grösste Wunsch der Eltern aber ist derselbe geblieben: Dass ihnen ein rundum gesundes Kind geschenkt werde. Was nach wie vor nicht selbstverständlich ist. Hans Wirz

Bescheid wissen

Warum Präimplantationsdiagnostik? Paare, die Träger einer schweren Erbkrankheit sind, können heute Eizellen künstlich befruchten lassen, ebenso Paare, die auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen können. Künftig sollen diese Paare die daraus entstehenden Embryonen auch genetisch untersuchen lassen dürfen. Dafür soll die Präimplantationsdiagnostik (PID) in der Schweiz erlaubt werden. Dazu muss zuerst die Verfassung und nachher das Fortpflanzungsmedizingesetz geändert werden. Zur Abstimmung über die Verfassungsänderung bringen wir die wichtigsten Informationen – Bundesrat Alain Berset nimmt Stellung zu den Fragen von Vista. Herr Bundesrat Berset, worüber wird nun am 14. Juni genau abgestimmt? Am 14. Juni geht es nur um die Verfassungsänderung und darum, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Ärztinnen und Ärzte die PID in der Schweiz Erfolg versprechend durchführen können – wie sie dies konkret tun können, wird im Gesetz geregelt, das dem fakultativen Referendum untersteht. Was heisst Erfolg versprechend? Heute dürfen bei einer künstlichen Befruchtung nicht mehr Embryonen entwickelt werden, als der Frau sofort eingesetzt werden können. Diese Einschränkung soll etwas gelockert werden. Künftig dürften es so viele sein, wie für eine medizinisch zweckmässige Behandlung notwendig sind. Ausserdem würde ermöglicht, dass ein einzelner Embryo ausgewählt und eingesetzt wird. So könnten wir die Zahl von Mehrlingsschwangerschaften reduzieren und damit auch die gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind. Welche Vorteile im Vergleich zur Pränataldiagnostik versprechen Sie sich davon? Paare, die wissen, dass sie eine schwere Erbkrankheit weitervererben könnten und sich ein Kind wünschen, dürfen heute erst im Rahmen pränataler Tests den Embryo untersuchen lassen. Wenn es dann beim Embryo Hinweise auf die Erb-

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krankheit gibt, sind sie mit der schwierigen Frage konfrontiert, ob sie die Schwangerschaft abbrechen wollen. Diese psychisch und physisch belastende Situation wollen Bundesrat und Parlament diesen Paaren ersparen. In den meisten Ländern Europas wird die PID seit mehreren Jahren erfolgreich praktiziert. Hatte dies einen Einfluss auf die Vorlage? Weil die PID in der Schweiz verboten ist, reisen immer wieder Paare für die PID ins Ausland. Das ist aufwendiger Fortpflanzungstourismus. Diese Paare sollen die PID in der Schweiz nutzen dürfen. Was ist eine schwere Erbkrankheit? Der Bundesrat hat verschiedene Eigenschaften genannt, die eine schwere Krankheit ausmachen. Dazu zählen starke, therapieresistente Schmerzen, schwerwiegende Einschränkungen der Motorik, Unselbstständigkeit, die über die Kindheit hinausgeht, schwerwiegende Einschränkungen in der Kognition oder schwere psychische Erkrankungen sowie das fortwährende Angewiesensein auf grosse Versorgungsgeräte, etwa ein Sauerstoffgerät. Öffnet dies nicht Tür und Tor für die Selektion von Embryonen nach irgendwelchen Kriterien? Nein, die Regelung in der Verfassung ist klar und streng. Sie verbietet es weiterhin, Embryonen nach Geschlecht oder anderen Körpermerkmalen auszuwählen. Diese Grenze ist sehr wichtig. Zudem dürften auch in Zukunft keine Retterbabys erzeugt werden, also Embryonen, die sich als Stammzellenspender für ein schwer krankes Geschwister eignen würden. Trotzdem, die Untersuchung und Auswahl von Embryonen wecken Ängste. Bundesrat und Parlament haben intensiv über ethische Fragen diskutiert und der PID deshalb – wie erwähnt – in der


Verfassung enge Schranken gesetzt. Es dürften auch nicht beliebig viele Embryonen entwickelt werden. Das Gesetz präzisiert dies und legt die Anzahl bei zwölf fest. Das ist strenger als in vielen Ländern Europas. So bleiben Menschenwürde und Embryonenschutz gewährleistet.

Bundesrat Alain Berset will Menschen mit Kinderwunsch mehr Sicherheit und Wahlfreiheit geben.

Weckt die PID nicht falsche Erwartungen, Behinderungen und Krankheiten liessen sich durch vorgeburtliche Diagnostik vermeiden? Die heute breit angewandte pränatale Diagnostik ist ja genau darauf ausgerichtet: mittels einer medizinischen Untersuchung Hinweise auf eine schwere Krankheit oder Behinderung des Kindes zu erhalten. Mit der PID wird das Gleiche getan, wenn auch zu einem sehr frühen Zeitpunkt und nur bei bestimmten Paaren. Entscheidend ist, dass die Paare frei und autonom entscheiden können, ob sie diese Verfahren überhaupt in Anspruch nehmen wollen, und dass sie auch bei Nicht-Inanspruchnahme keine negativen Konsequenzen befürchten müssen. Etwa in finanzieller Hinsicht. Deshalb ist eine gute ärztliche Beratung extrem wichtig.

Wie geht es weiter? Wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Ja sagen zur Verfassungsänderung, dann wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die PID zweckmässig durchgeführt werden kann. Wie sie konkret durchgeführt werden soll, regelt dann das Fortpflanzungsmedizingesetz. Erst mit dem Gesetz wird das Verbot der PID aufgehoben. Dieses wird nach der Verfassungsabstimmung im Bundesblatt publiziert. Von diesem Moment an kann das Referendum ergriffen werden. Eine allfällige Abstimmung über das Gesetz würde voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres stattfinden.

Bild: zVg

Gefährdet die Vorlage die Solidarität gegenüber Menschen mit Behinderungen? Mir ist diese Solidarität sehr wichtig. Wir haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Es besteht aber kein direkter Zusammenhang zwischen der Zulassung der PID und der Akzeptanz von Menschen mit Behinderung.

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Wunschgewicht

ung Fortsetz aus Vista 15 Nr. 4/20

NEWDIET – ketogene Proteindiät für alle ten: Es ist nicht möglich, während einer NEWDIET-Diät mit fremden Produkten eine Ketose zu erreichen, die den Gewichtsverlust über den Abbau des Fettgewebes herbeiführt.

Interview mit: Dr. med. Milos Ryc, freiberuf‌licher Facharzt für Psychiatrie und Ernährungsbe­rater. Er beschäftigt sich seit 1993 mit Ernährungs­ störungen und Proteindiäten.

Bei einer ketogenen Diät mit hohem Proteinanteil stellt der Körper den Stoffwechsel so um, dass er Energie aus den Fettreserven gewinnen kann – ohne dabei zu hungern. Die Produkte des bewährten NEWDIET-Programms eignen sich jedoch nicht nur für Abnehmwillige, sondern auch als energiearme Mahlzeiten und Snacks für alle. Ich mache zurzeit eine Diät. Kann ich NEWDIET-Produkte in mein Diätprogramm integrieren? Und falls Ja: Was gilt es zu berücksichtigen? Es ist nicht möglich, diese beiden Fragen zu beantworten ohne genau zu wissen, welche Diät vom Kunden zurzeit durchgeführt wird. Nichtsdestotrotz können alle NEWDIET-Produkte während praktisch allen bekannten Diäten als kalorienarme Mahlzeiten eingesetzt werden. Leider gilt das Gleiche nicht für einen Kunden, der eine NEWDIET-Diät durchführt: Er kann keine «fremden» Diätprodukte in seine Kur einbauen. Dies hat einen bestimmten Grund: Der Vorteil der NEWDIET-Diät ist ihr Wirkungsmechanismus («Ketose»), der nur bei strikter Befolgung des NEWDIET-Programms einsetzt. Mit anderen Wor-

Was gilt es zu beachten, wenn ich nicht die drei Phasen von NEWDIET befolgen, sondern einfach von Zeit zu Zeit NEWDIET-Produkte in den Menüplan einbauen möchte? Für die Gesundheit ist dies nicht nachteilig, im Gegenteil. Viele Kunden nehmen NEWDIET regelmässig im Sinne eines «gesunden Snacks» zu sich. Dies mit dem Ziel, das eigene Gewicht zu halten. Die Proteindiät NEWDIET funktioniert jedoch nur, wenn Empfehlungen des Programms genau befolgt werden. Das heisst z. B., dass in der Phase 1 drei von vier Mahlzeiten mit NEWDIETProdukten, in Kombination mit zulässigem Gemüse gemäss der NEWDIET-Grundliste, ersetzt werden. Nimmt man weniger oder befolgt die Empfehlungen nicht – isst z. B. zu viele Früchte (Zucker) oder zu viel Fleisch (Fette) – wird sich die Ketose nicht einstellen. Dann profitiert der Kunde «nur» von der proteinreichen, kohlenhydrat- und energiearmen Seite der NEWDIET-Produkte.

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IMPRESSUM Herausgeber / Verlag / Anzeigen Sanatrend AG Zürcherstrasse 17 Postfach 8173 Neerach Tel. 044 859 10 00 E-Mail: contact@sanatrend.ch www.sanatrend.ch Verleger Daniel M. Späni Verlagsleitung Isabelle Mahrer Chefredaktor Dr. med. Markus Meier Fotografie Titelbild Pascale Weber Druck Roto Smeets Deutschland GmbH

VORSCHAU Redaktionsteam Nadja Belviso, Matthias Klotz, Jürg Lendenmann, Anise Mareng, Sandra Poller, Katharina Schwab, Andy Stuckert, Hans Wirz Vista Leserservice Sanatrend AG, Leserservice Zürcherstrasse 17 Postfach, 8173 Neerach Tel. 044 859 10 00, Fax 044 859 10 09 E-Mail: vista@sanatrend.ch www.vistaonline.ch Vista Abonnement 9 Ausgaben für CHF 39.– (inkl. MwSt.) Bestellung beim Vista Leserservice Rätsel und Leserbriefe Auflösungen der Rätsel und Leserbriefe der letzten Ausgaben auf www.vistaonline.ch

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Vista Nr. 6 / 2015 erscheint ab 27. August 2015 • Grosses Hauptthema: Haare und Nägel • Herzschwäche • Bore-out • Gesunde Ernährung: Expertenrat per App

Distribution Vista gelangt mit 11 Tageszeitungen in die Haushaltungen der deutschsprachigen Schweiz. Druckauflage: 426 930 Expl. (WEMF-beglaubigt 494 113 Expl.; Erhebungsperiode 7.13. – 6.14.).

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Nr. 5 | Juni 2015

Beauty und Medizin

Sommermode lädt dazu ein, Bein zu zeigen. Doch nicht alle Frauen halten ihre Exemplare für präsentabel. Mit Sport, der richtigen Pflege und ein paar Tricks sehen aber auch jene Beine schön und gepflegt aus, die nicht von Natur aus perfekt sind. Nadja Belviso

Schöne Beine Schritt für Schritt Fragt man Frauen im Sommer, was sie an ihrem Körper verändern würden, lautet die Antwort fast immer: «die Beine». Sommermode stellt die Beine in den Vordergrund – auch jene, die nicht lang, schlank, wohlgeformt, cellulite-, krampfader- und besenreiserfrei sind. Da jedoch die wenigsten Frauen mit den vermeintlich perfekten Modellen ausgestattet sind, lassen sie im Laden Shorts und Miniröcke links liegen. Statt sich nach einem unerreich­ baren Ideal zu recken, sollte frau aus den eigenen Beinen das Beste herausholen. Die folgenden Dos und Don’ts schaden übrigens auch Männerbeinen nicht. Bewegung und Ernährung Zwei Mal pro Woche eine Ausdauer- und einmal eine Krafteinheit empfehlen Fitnessexperten. Für den Ausdauerteil eignen sich Inline-Skating, Schwimmen und Radfahren, aber auch andere Ausdauersportarten, bei denen die Beine beansprucht werden. Geformt werden die Beine durch Kraftübungen. Die Kombination aus Fettab- und Muskelaufbau formt nicht nur die Silhouette, sondern ebnet auch Cellulite. Vor allem aber wirken Muskeln wie eine Pumpe, die den Venen beim Rücktransport des Blutes hilft. Und nicht zuletzt unterstützen sie die Gewichtskontrolle, da sie durch ihren höheren Kalorienverbrauch den Grundumsatz steigern. Gesunde Ernährung wirkt sich nicht nur positiv auf die Figur, sondern auch auf die Haut aus. Viele Frauen, die 52

unter Cellulite leiden, schwören auf basische Ernährung, die den Anteil an säurebildenden Speisen durch basenbildende ersetzt. Ausreichendes Wassertrinken ist gut für Figur und Hautbild – mindestens zwei Liter pro Tag. Pflegeroutine Ein weiterer Pflegetipp, der mit wenig Aufwand viel Ergebnis bringt, ist das tägliche Massieren unter der Dusche. Wichtig ist, von unten nach oben zu massieren. So werden nicht nur abgestorbene Hautschüppchen abgetragen, auch die Durchblutung und der Lymphfluss werden stimuliert, Gewebewasser wird abtransportiert und das Fettgewebe reduziert. Einen ähnlichen Effekt haben auch kalte Güsse: Vor allem Frauen mit Venenproblemen sollten auf die wirksame Massnahme am Ende einer Dusche nicht verzichten. Anschliessend: Cremen, cremen, cremen. Koffein, Mäusedorn und Grüner Tee gelten als wirksamste Mittel gegen Cellulite. Allerdings gibt es keine offiziellen Studien, die nachweisen, dass Cremes mit entsprechenden Inhaltsstoffen Cellulite deutlich reduzieren. Mäusedornpräparate werden übrigens neben Rosskastanien- und Weinlaubextrakten auch als Helfer gegen Venenleiden empfohlen – der positive Effekt in diesem Zusammenhang gilt als erwiesen. Dass gebräunte Beine ebenmässiger erscheinen, ist bekannt. Da Sonnenexposition jedoch sowohl Gefahren für die Haut

birgt als auch eine ungünstige Wirkung auf die Venen hat, ist Selbstbräunungscreme oder Körper-Make-up dem Sonnenbad vorzuziehen. Selbstbräuner haben gegenüber der sogenannten Camouflage den Vorteil, dass die Farbe einige Wochen anhält. Allerdings kann es anders als Makeup Krampfadern, Besenreiser oder blaue Flecken nicht verschwinden lassen. Wer den Selbstbräuner vorzieht, sollte die Beine ein bis zwei Tage vor der Anwendung enthaaren und peelen. Damit die Knie am Ende nicht deutlich dunkler sind als die restliche Haut, sollten sie mit etwas Bodylotion eingerieben werden. Auch beim Make-up ist es ratsam, gewisse Regeln einzuhalten: So sollten zuerst die Makel abgedeckt und erst danach der Rest der Beine behandelt werden. Ein transparentes Puder zum Abschluss sorgt dafür, dass das Make-up besser hält. Kleidung Wem all diese Massnahmen zu anstrengend sind oder wer von ihrem Effekt zu wenig überzeugt ist, der bedenke: Gibt es eine Regel, die besagt, dass man im Sommer Shorts oder Minirock tragen muss? Gerade in den letzten Jahren haben Maxikleider und Hippieröcke ihr Comeback gefeiert. Luftige Sommerhosen und Jumpsuits – von weiss bis gemustert – können extrem elegant aussehen, wie zum Beispiel Geroge Clooneys Frau Amal schon mehrfach unter Beweis gestellt hat.


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Nr. 5 | Juni 2015

Vista Life

Sensibles Weichei Sommer, Strand, Sex, so schön sollten Sommertage sein. Muskelbepackte Zuchtbullen in obszönen Badehöschen rösten ihre Brust in der Mittagshitze und heischen nach Bewunderung, Intelligenzbestien verkriechen sich lieber im Schatten. Andy Stuckert Badenixen in hochhackigen Strandstiefeln suchen sich ein freies Plätzchen für ihren Schönheitskoffer. Mit Sprays und Salben in diversen Schutzfaktoren behandeln sie reizvoll ihre scharfen Rundungen. In Kürze sind sie von einer Herde stolzer Gockel umgeben, Zeit um die einstudierten Posen an die Frau zu bringen. Damit die aufgepumpten Muskelstränge beeindrucken, sind sie mit hitzefestem Motorenöl eingeschmiert. Das gibt es im Sommer bei der Tankstelle in günstigen Aktionspackungen. Auch wir haben unseren Auftritt vorbereitet, der Verzicht auf Bier und Spagetti hat sich endlich ausbezahlt. Bauch einziehen haben wir nicht mehr nötig. Unsere Show startet am Wasser. Mit ein paar lässigen Hüpfern werfen wir uns in die Fluten um sogleich mit rasierter Brust wieder aufzutauchen. Monatelang haben wir die Konsumenteninformationen für entsprechende Produkte studiert. Gekonnt schütteln wir das Wasser aus den Ohren und suchen uns einen strategisch optimal platzierten heissen Stein um rundum besonnt zu werden. Insider behaupten, Salz beschleunige das Bräunungsverfahren. Wir schwitzen tapfer vor uns hin und spüren, wie sich die Haut von der Glatze bis zum Bauchnabel langsam spannt. Ein Wendemanöver ist angesagt. Noch hat keine der knusprigen Bikiniladys auf uns reagiert. Durchhalten ist oberste Pflicht für ältere Playboys. In der Abendsonne leuchten nur noch die Handflächen und die Fusssohlen in Weiss. Der Rest gleicht einem rotglühenden Feuerteufel, was sind wir doch für ein harter

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Kerl. Einsam kleben wir am heissen Felsen, laut Wetterbericht sollte nun eine kühle Brise über den leeren Strand fegen. Wir warten vergebens. Pellkartoffel Wenn das kalte Wasser unter der Dusche verdampft, ist dies vermutlich ein schlechtes Zeichen. Dass sich die Brandblasen auf Schulter und Schädel dafür mit Wasser füllen, macht die Sache auch nicht besser. Abhilfe schafft ein scharfes Messer, vorsichtig einstechen und die geröstete Haut in möglichst grossen Stücken abziehen. Völlig schmerzfrei sind wir nicht mehr. Quark wäre ein probates Hausmittel. Dummerweise nicht vorrätig, also begnügen wir uns mit ein paar rasch schmelzenden Eiswürfeln. Der Kälteschock verstärkt unerwartet das höllische Brennen. Ausnahmsweise denken wir mal ein paar Minuten nicht an Sex, unter diesen Umständen eine echte Erleichterung. Schlafen wäre jetzt schmerzlindernd. Eine passende Position ist nur auf den weissen Stellen möglich, Dummheit muss bestraft werden. Schweissgebadet wachen wir auf, draussen regnet es, was für ein hässlicher Alptraum. Kein Jucken, keine Rothaut, unser Luxusbody ist an keiner Stelle angebraten. Leider haben wir auch weniger Muskeln als geträumt. Sobald das Sturmtief sich verzogen hat, werden wir uns morgen ein paar Sonnenstrahlen gönnen. Im Schatten versteht sich, Sonnenbrand ist nämlich nichts für ein sensibles Weichei.


Vampirliebhaber Moskitos haben im Schlafzimmer von Frauen nichts zu suchen. Für einen ungestörten Schönheitsschlaf sind sämtliche Abwehrmittel erlaubt. In schwülen Nächten weckt das lästige Summen am Ohr die Kampftussi in jedem friedfertigen Engel. Sandra Poller «Wo ist die Giftkeule?» Licht reisst mich aus dem Schlaf. «Sorry, aber ich werde ausgesaugt wie eine Blutbar und jetzt kille ich diese Monster, also bitte, wo ist das Zeug?» Bea hat einen roten Kopf und diesmal kommt es nicht vom hohen Blutdruck. Im Keller finden sich einige Sprühdosen mit gefährlicher Warnung. «Ist mir absolut egal ob ich Pickel bekomme. Stiche habe ich ja auch schon jede Menge, her damit». Kurz darauf riecht es im ganzen Haus, als wäre eine chemische Fabrik explodiert. «Mach nun bloss kein Fenster auf!» Deutliche Warnung und total ruinierte Nacht. Biofanatiker «Ich weiss jetzt, wo die Stechmonster herkommen. Zieh dir was Langes an». Im Garten drückt sie die Hecke auseinander. Dahinter befindet sich ein kleiner Tümpel mit Wasserpflanzen und daneben ein offener Komposthaufen. Die hellen Flecken sind vermutlich Windeln. Die neuen Nachbarn haben sich noch nicht vorgestellt. Sie sollen aus dem Norden kommen und Architekten sein, falls man dem Dorfladen glauben darf. «Was für eine Mückenzucht, sind die denn total bescheuert», flucht Bea und wirft einen Stein ins Wasser. Sofort wimmelt es von Stechmücken. Denselben Test wendet sie beim Komposthaufen an, ebenfalls eine beliebte Brutstätte. «Die Neuen nehme ich mir heute Abend zur Brust und ich weiss, du willst nicht mitkommen. Ist auch besser so». Es sind tatsächlich Architekten. Zwei Kleinkinder und

sie praktizieren vegane Lebensweise. Jedes Lebewesen ist Teil der Schöpfung und verdient Respekt. «Kannst du mir erklären, welche wichtige Stellung Mücken in der Evolution einnehmen? Die stechen einfach nur alles und jeden und sind für mich nur eine gemeine, fiese Laune der Natur. Und ja, für die bin ich eine Hexe oder so was ähnliches. Ich verstehe ihren Dialekt nicht wirklich». Wow, Bea scheint ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch gehabt zu haben. «Mit Vernunft kannst du diesen Ökoterroristen nicht kommen. Dagegen sind sie resistent, also bleibt nur die harte Tour. Heute Nacht erledige ich das.» Alles was hilft «Es dauert vielleicht ein, zwei Tage bis wir Ruhe haben», Bea schlürft gemütlich ihren Morgentee. «Das Waschpulver muss sich zuerst richtig auflösen, dann saufen die Mückenlarven alle ab. Um die Windeln kümmere ich mich später.» Ich bewundere ihre nächtlichen Aktivitäten. Die moralischen Aspekte jedoch belasten mich. «Es ist nicht das Meer, sondern eine stinkende Pfütze. So was als Biotop zu bezeichnen, ist überheblich.» Wortreich erklärt sie, wie sie mit dieser Aktion die Ausbreitung der Tigermücke und ähnlicher Blutsauger verhindert hat, quasi eine Heldentat. «Damit kannst du übrigens jegliche Arten von grossen und kleinen Vampiren abhalten», grinst sie und legt einen riesigen Knoblauch neben meinen Kaffee.

Der Amtsschimmel bleibt im Stall und Politiker haben Sendepause. Andy Stuckert geniesst zusammen mit anderen Leidgeplagten einige lockere Sommertage. Kalte Zweitwohnungen sind nun verboten. Eine heisse Drittoder Viertwohnung ist erlaubt und könnte die Lösung sein für hoffnungslose Investoren. Die Wirtschaft wäre wieder einmal gerettet.

Sandra Poller geht während den Schulferien beruflich nach Finnland, um sich dort moderne Eingliederungsprojekte für schwer erziehbare Kinder anzusehen. Yoga und Meditationskurse auf einer kleinen finnischen Insel sind auch geplant. Gegen Mückenstiche sollen tägliche Saunagänge und Nacktbaden hilfreich sein. Die Reihenfolge ist noch unklar.

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Artikelbezeichnung ahc classic Antitranspirant 2er-Set

gesund-gekauft.ch AG Postfach 206 8910 Affoltern am Albis

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