Nr. 4 / Mai 2013 CHF 5.50
Aromatherapie
Mächtige Waffe der Natur
Die Birke
Kultbaum, Nutz- und Heilpflanze
Balanceakt Wie man gesund wird, ist und bleibt
44 editorial Liebe Leserin, lieber Leser Vielleicht ist es Ihnen auch schon passiert: Sie fühl ten sich krank und gingen zum Arzt. Nach verschie denen Abklärungen teilte er Ihnen mit, er könne keine Krankheitsursache finden. Doch trotz des Eintrags «ohne Befund» ins Patientendossier fühl ten Sie sich noch immer nicht gesund. Vor 40 Jahren wurde ein neuer, umfassender Ge sundheitsbegriff vorgestellt: die Salutogenese, von der unser Dossier handelt. Gesundheit ist kein Gut, das man hat, sie muss laufend und lebenslang neu geschaffen werden. Es gilt, unentwegt Arbeit und Freizeit in ein ausgewogenes Verhältnis zu brin gen, an Beziehungen zu arbeiten … kurz: nicht nur den Körper mit ausgewogener Ernährung und Sport gesund zu erhalten, sondern auch Seele und Geist genügend Beachtung zu schenken. Weiteren interessanten Lesestoff finden Sie zu Themen wie «Pigmentstörungen» und «Venenpro bleme», die mit zunehmenden Temperaturen und intensiverem Sonnenlicht im Frühjahr aktuell wer den. Schliesslich zeigen wir Ihnen, was es mit Superfoods und Vitaldrinks auf sich hat. Wir verra ten Ihnen auch ein Powerdrink-Rezept, damit Sie Ihre Gesundheit mit noch mehr Elan in die Hand nehmen können. Am besten täglich neu. Viel Erfolg wünscht Ihnen Daniel M. Späni Verleger
15 inhaltsverzeichnis
Nr. 4 / Mai 2013
Vista Dossier 15 – 31 Balanceakt
Wie man gesund wird, ist und bleibt
Gesundheit aktuell 5 – 7 Pigmentstörungen
Unschöne Flecken auf der Haut
10 – 11 Aromatherapie
Mächtige Waffe der Natur
40 – 41 Venenprobleme
Müden Venen im Sommer Beine machen
Gesundheitspolitik 36 – 38 Teuer, aber gut
Gesundheit wird nicht billiger!
Gesunde Ernährung 12 – 13 Vitaminbomben
2
Superfoods und Vitaldrinks
Badewannen-
Lifte
34
12
Das Original vom
WANNENLIFT-SPEZIALISTEN
36
Heilpflanzen 44 – 45 Die Birke
Kultbaum, Nutz- und Heilpflanze
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Vista Life 34 – 35 Liebe, Leben, Laster Frauen sind anders, Männer sowieso
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Rundum gesund 8 – 9 Lukas Klinik
Krebsleiden integrativ behandeln
Heilen mit Bakterien
32 Probiotika
Funktionsteile aus Edelstahl
Endlich wieder
In jedem Vista
Freude beim Baden!
46, 49 Gesundheits-News
Prospekte anfordern
47 Marktinfos
48 Kreuzworträtsel
49 Impressum / Vorschau
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Nr. 4 / Mai 2013
Gesundheit aktuell
Wenn die natürliche Färbung der Haut gestört ist, kann das für Betroffene belastend sein, vor allem, wenn die Flecken im Gesicht auftreten. Die Ursachen sind äusserst vielfältig und gehen meist mit entzündlichen Prozessen einher. Athena Tsatsamba Welsch
Pigmentstörungen Bild: zVg
Unschöne Flecken auf der Haut
Dr. med. Bettina Rümmelein ist Fachärztin FMH für Dermatologie, Venerologie und Ästhetische Medizin mit eigener Praxis im Medical Center See-Spital in Kilchberg.
Das Hautbild verrät einiges über die je weiligen Lebensgewohnheiten einer Per son. Seien es Alkoholkonsum, Rau chen, Stress, falsche Ernährung oder ungeschützte Sonnenbäder – dem grössten menschlichen Organ bleibt nichts verborgen. Gerade im Gesicht fal len Pigmentstörungen und Falten beson ders auf. «Hautveränderungen im Gesicht werden von Betroffenen als sehr störend empfunden, da sich heute immer mehr Menschen an dem beinahe unerreich baren Schönheitsideal einer makellosen Haut und eines ebenmässigen Teints orientieren», betont Dr. med. Bettina Rümmelein, Fachärztin FMH für Derma tologie, Venerologie und Ästhetische Me dizin aus Kilchberg.
Pigmentproduktion Die Haut besteht hauptsächlich aus drei Schichten, der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subcutis). «Für die Braunfärbung der Haut sind die Melaninpigmente in der obersten Schicht, der Epidermis, verant wortlich», erklärt Dr. Rümmelein. «Wenn wir uns den UV-Strahlen der Sonne oder den UVA-Strahlen des Solariums ausset zen, wird in speziellen pigmentbilden den Zellen der Haut, den Melanozyten, die Bildung des Farbpigments Melanin angeregt. Die Melaninproduktion ist ein Schutzmechanismus unserer Haut, der auf natürliche Weise verhindern soll, dass schädliches UV-Licht in tiefere Hautschich ten eindringt.»
Häufige Pigmentstörungen und deren Ursachen Ist die natürliche Färbung der Haut ge stört, wird entweder zu viel oder zu we nig Melanin produziert. «Bei einer Hyper pigmentierung ist die Haut an bestimmen Stellen stärker gefärbt. Infolge eines Me laninmangels ist die Haut bei einer Hy popigmentierung schwächer gefärbt als das übrige Hautbild.» Die Ursachen pig mentbedingter Hautveränderungen sind sehr vielfältig. «Mögliche Auslöser sind u. a. entzündliche Prozesse, starke Son neneinstrahlung auf ungeschützter Haut, Solarienbesuche, thermische Belastun gen wie Hitze und Kälte, mechanische Reizungen wie Druck oder Reibung, Duft- und Pflanzenstoffe, die Einnahme von Hormonen und bestimmten Medi kamenten sowie hormonelle Verände rungen in der Schwangerschaft.» Zu den häufigen Pigmentstörungen zählen: Altersflecken und Leberflecken «Altersflecken sind ein ungenauer Begriff für eine Vielzahl von bräunlichen Verfär bungen und bräunlichen Flecken auf der Haut, die mit zunehmendem Alter auf treten. Dahinter können sich einerseits Flecken durch Sonnenschäden, anderer seits auch flache Alterswarzen verbergen. Auch ein Melanom, ein schwarzer Haut krebs, kann als Altersfleck oder auch als
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Bild: © ArTo, Fotolia.com
Sonnenschutz ist in der sonnigen Jahreszeit sehr wichtig. Bei Aufenthalten am Meer oder in den Bergen umso mehr. Fortsetzung von Seite 5
Leberfleck anfangen.» Die Diagnose und die Beurteilung von Alters- und Leberfle cken sollte immer durch einen Facharzt für Dermatologie mithilfe eines Derma toskopes erfolgen, vor allem wenn diese sich verändern und dunkler werden. Sommersprossen Sommersprossen entwickeln sich auf grund erhöhter Sonneneinstrahlung an Stellen, an denen die Haut der Sonne am meisten ausgesetzt ist. «Besonders die Nase und der Nasenrücken entwi ckeln sehr früh Sommersprossen. Gene rell können jedoch alle Hautstellen Som mersprossen bekommen, sofern sie der
Sonne ausgesetzt sind.» Im Winter ver blassen die Sommersprossen häufig und können auch ganz weggehen. Medizi nisch gesehen sind Sommersprossen unbedenklich.
«Ein Melasma kann auch durch die Ein nahme der Pille und sogar rein natürlich bedingt sein. In jedem Fall ist es ein kos metisches Ärgernis, ohne gesundheitli che Beeinträchtigung.»
Melasma «Während hellere Hauttypen mehr zu fleckiger Pigmentierung in Form von Al tersflecken oder auch Sommersprossen neigen, haben die etwas dunkleren Hauttypen eher eine Neigung zu dem Melasma, der sogenannten Schwanger schaftsmaske.» Der Begriff ist allerdings irreführend, da ein Melasma nicht nur schwangerschaftsbedingt auftreten kann.
Postinflammatorische Hyperpigmentierung «Eine postinflamatorische Hyperpigmen tierung, also eine Verfärbung nach einer Entzündung, kann verschiedene Auslö ser haben.» Als Beispiele dafür nennt die Dermatologin Verbrennungen durch eine nicht korrekt durchgeführte Laser behandlung. Auch Kälteeinwirkung kann eine Entzündung nach sich ziehen. Eine
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Gewinnen Sie: Entzündung der Haut kann auch durch die sogenannte Wiesendermatitis aus gelöst werden, die durch Hautkontakt mit bestimmten Pflanzenextrakten und anschliessender UV-Strahlung verursacht wird. «Wenn die Haut mit Duftstoffen wie etwa Parfum oder Eau de Toilette direkt in Berührung kommt, kann in Ver bindung mit dem Sonnenlicht eine pho totoxische Reaktion ausgelöst werden, wie es bei einer Berloque-Dermatitis der Fall ist.» Daher empfiehlt die Hautärztin jegliche Duftstoffe nicht direkt auf die Haut zu sprühen, sondern nur auf die Klei dung. Die Auslöser für einen entzündli chen Prozess sind sehr vielfältig, selbst eine entzündliche Akne kann mit Pig mentflecken abheilen. Vitiligo Es gibt auch umgekehrte Erscheinungen mit weisser Fleckenbildung. «Aufgrund starker Sonnenschäden können sich ebenso weisse Flecken auf der Haut bil den, z. B. wenn die Haut der Sonne un geschützt ausgesetzt und das Hautpig ment infolgedessen an einzelnen Stellen zerstört wurde.» In Einzelfällen kann eine sogenannte Weissfleckenkrankheit (Vitiligo) dahinterstecken, dabei können völlig depigmentierte weisse Flecken auf der Haut auftreten. Verschiedene Behandlungsmethoden Je nach Pigmentstörung wählt Dr. Rüm melein die geeignete Behandlungsme thode aus. «Bei einem Melasma ist eine bleichende Creme das Mittel der ersten Wahl.» Erst wenn nach einer längeren An wendung von acht Wochen keine Besse rung eintritt, zieht die Ärztin eine Laser behandlung in Betracht. «Auf keinen Fall sollte eine Pigmentstörung von einer Kosmetikerin mittels Laserbehandlung entfernt werden. Bei unsachgemässer Anwendung können Hautschäden ent stehen. Eine Laserbehandlung gehört immer in die Hand eines qualifizierten Laserarztes», betont die Hautärztin. Ein zelne Altersflecken oder flache Alters wärzchen entfernt die Dermatologin mit einem sogenannten Q-switched-Laser.
«Das Pigment wird sanft in der Haut ge sprengt, wobei keine Wunde entsteht. Das Verfahren ist sicher, zuverlässig und schmerzarm.» Ist die Haut stärker vorge altert und zeigen sich neben Flecken auch noch Falten, wendet Dr. Rümme lein fraktionierte Laserverfahren an. Wie viele Behandlungen notwendig sind, hängt vom jeweiligen Fleck und Haut typ ab. Vor allem empfiehlt Dr. Rümme lein Leberflecken nicht mit einem Laser zu behandeln. «Nach dem Lasern ist eine feingewebliche Diagnose nicht mehr si cher möglich, weil der Leberfleck verän dert wurde. Wenn der Leberfleck erneut erscheint, wird dieser im Zweifel als Me lanom behandelt und muss herausge schnitten werden. Bei den Betroffenen bleibt ein ungutes Gefühl zurück.» Die Behandlung einer Vitiligo ist sehr kom pliziert und sollte immer individuell mit dem Hautarzt besprochen werden. Ausblick Pigmentstörungen nehmen durch verän derte Kleidungs- und Lebensgewohnhei ten zu und können theoretisch an allen Hautstellen auftreten. Auf den sogenann ten Sonnenterrassen entstehen die Licht schadenflecken besonders frühzeitig. «Im Gesicht sind das Nase, Wangen und Ohrenränder, bei Männern kommt noch die Glatze hinzu. Hände, Unterarme und das Dekolleté zählen ebenso zu den Sonnenterrassen.» Dr. Rümmelein rät je dem täglich in der sonnigen Jahreszeit ein Sonnenschutzpräparat mit dem Lichtschutzfaktor 30 zu verwenden und bei einem Aufenthalt in den Bergen oder am Meer ein Sonnenschutzpräpa rat der Stärke 50 aufzutragen. «Ein Son nenschutz sowohl aus der Tube als auch durch Textilien wie etwa durch Sonnen hüte und -kappen sowie lange, dünne Kleidung sind der beste Schutz vor jeg licher Pigmentverschiebung, die durch Sonnenstrahlen ausgelöst wird.»
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Nr. 4 / Mai 2013
Rundum gesund
Seit 50 Jahren wird die integrative Onkologie in der Lukas Klinik in Arlesheim gelebt. Bei der Behandlung von Krebsleiden werden Schulmedizin und anthroposophisch erweiterte Medizin als gleichwertige Partner eingesetzt. Jürg Lendenmann
Lukas Klinik Bilder: zVg
Krebsleiden integrativ behandeln
Bernd Himstedt-Kämpfer, Internist, Onkologe und Palliativmediziner, übernimmt ab Juni die ärztliche Leitung der Lukas Klinik.
Seit ihrer Gründung vor 50 Jahren konzen triert sich die Lukas Klinik auf die Behand lung von Krebsleiden. Sich nur auf diesen einen Bereich der Medizin zu konzentrie ren, sei damals etwas sehr Ungewöhn liches gewesen, sagt Himstedt-Kämpfer, der zum Ärzteteam Lukas Klinik in Arle sheim gestossen war, «weil hier das ge meinsame Wirken verschiedener Thera pieoptionen wirklich gelebt wird». Die anthroposophische Medizin versteht den Menschen als Einheit aus Körper, Seele und Geist. «Von Anfang an haben wir Schul medizin und anthroposophische Medizin als gleichberechtigte Teile unserer Thera pie angesehen. Heute ist die Lukas Klinik das Krebszentrum mit der längsten und fundiertesten Erfahrung in integrativer an 8
throposophischer Onkologie.» 2012 zählte die Klinik insgesamt 600 stationäre Patien ten, zudem 4500 ambulante Patienten, bei denen rund 10 000 ambulante Konsulta tionen durchgeführt wurden. Die durch schnittliche Aufenthaltsdauer betrug im Bereich der Onkologie 10,8 Tage, im Be reich Palliative Care (Versorgung unheilbar Schwerkranker und Sterbender) 21 Tage. Im Bereich Palliative Care werden Patien ten mit fortgeschrittenen Erkrankungen betreut, bei denen die Behandlung von Symptomen im Vordergrund steht. Integrative anthroposophische Onkologie Unter integrativer Onkologie versteht das Team der Lukas Klink jedoch mehr als
den kompetenten gleichberechtigten Einsatz von Schulmedizin und anthropo sophisch erweiterter Medizin. Himstedt: «Wir bekämpfen nicht nur den Tumor, sondern unterstützen heilende Prozesse im Menschen, arbeiten also salutogene tisch.» Ebenso gehöre dazu, dass Patien ten und Angehörige ab der Erstdiagnose durch alle Phasen der Erkrankung beglei tet werden. Viertens finde die gemein same Therapie von Ärzten, Pflegenden und Therapeuten in einem bewussten Tagesrhythmus aus Belastungs- und Ru hephasen statt: «Wir haben einen gros sen Strauss an Therapieangeboten, die jeweils nach Bedürfnis des Patienten ausgewählt werden. Dazu gehören ne ben schulmedizinischen Behandlungs
verfahren die Misteltherapie (s. Kasten), Physiotherapie (rhythmische Massagen, Bäder, Packungen), äussere Anwendun gen (Wickel, Kompressen, Einreibun gen), künstlerische Therapien (Malthe rapie, Sprachtherapie, Musiktherapie), Heileurythmie, Biografiearbeit sowie eine speziell auf die Tumorerkrankung ausge richtete Ernährung.» Studien hätten ge zeigt: Mit diesem Gesamtkonzept wird eine deutlich höhere Lebensqualität der Patienten erreicht als bei der Betreuung
in konventionellen onkologischen Ein richtungen bei gleicher Therapiebelas tung. Bezüglich Patientenzufriedenheit hätte zudem die Lukas Klinik bei einer grossen nationalen Befragung aller Spi täler Platz zwei erreicht. Situation in der Schweiz Die Verbindung von anthroposophischer Medizin und Schulmedizin in der Schweiz leben zu können, sei nichts Selbstver ständliches. Im internationalen Vergleich
gäbe es nur wenige Länder, in denen das Gesundheitssystem Patienten ermögli che, von beiden Angeboten zu profitie ren. «In der Schweiz gehört die anthro posophische Onkologie einerseits zu den fünf definierten Bereichen der Kom plementärmedizin in der Grundversiche rung», sagt Himstedt. Die Kosten für am bulante und tagesklinische Behandlun- gen würden daher ebenso wie der Spitalaufenthalt von der Grundversiche rung übernommen. «Die erhöhten Kos ten, die durch die zusätzlichen Therapie angebote anfallen, müssen wir jedoch selbst tragen, da sie im Fallpauschalen system nicht vergütet werden», ergänzt er. Es gibt vieles zu entdecken «Es sind Patienten mit allen Formen on kologischer Erkrankungen und in allen Krankheitsstadien, die wir betreuen», er klärt der Spezialist, «Menschen sowohl in kurativer wie in palliativer Situation. Diese Menschen möchten Heilendes erleben.» Wobei Heilung nicht immer körperliche Freiheit vom Tumor bedeu ten müsse. Himstedt: «Es gibt Men schen, die in schwerster Situation auf den Tod zugehen und sagen: ‹Ich fühle mich heiler als zuvor in meinem Leben.› Das sind ganz bewegende Elemente, wenn man erlebt, dass der Mensch nicht nur eine Funktion von biochemi schen Molekülen ist, sondern es noch viel anderes zu entdecken gibt.»
Misteltherapie In der Mistel (Viscum album) sind verschiedene, für die Behandlung von Krebs erkrankungen wichtige Wirkstoffgruppen enthalten. Zum einen finden sich die Lektine, die immunstimulierend wirken. Zum anderen enthält die Mistel Viscotoxine, die Tumorzellen zum Absterben bringen können. «Der dritte grosse Bereich, den wir mit der Misteltherapie erreichen, ist eine Normalisierung der Temperaturregulation», sagt Himstedt. «Dies ist bei Krebspatienten wichtig, da bei ihnen der Wärmeorganis mus gestört ist. Darüber hinaus wird durch die Besonderheit der Mistel der Patient in seiner Entwicklung als Gesamtheit aus Körper, Seele und Geist unterstützt.» In der Lukas Klinik werden auf die Tumorart, den Erkrankungsverlauf und das Befin den der Patienten in Dosierung und Art abgestimmte Mistelextrakte eingesetzt. In der Regel werden sie subkutan (unter die Haut) gespritzt, in Ausnahmefällen intravenös (in die Venen) oder direkt in den Tumor. «Wir setzen dazu Iscador ein», sagt Him stedt, «weil bei diesem Präparat die Mistel ein spezielles Herstellungsverfahren durchlaufen hat und auch die längsten Erfahrungen damit vorliegen.» Nicht nur habe die Misteltherapie in Arlesheim ihren Anfang genommen, sondern werde ständig weiterentwickelt und neuere Erkenntnisse würden in die Behandlungen einfliessen.
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Gesundheit aktuell
Pflanzen schützen sich mit ätherischen Ölen vor Fressfeinden, Krankheiten und schädlichen Umwelteinflüssen. Diese Wirkstoffe helfen auch Menschen im Kampf gegen bakterien-, viren- und pilzbedingte Krankheiten. Nadja Belviso
Aromatherapie Mächtige Waffe der Natur Sie flanieren nichts ahnend durch die Stadt, und plötzlich werden Sie mit vol ler Wucht um Jahrzehnte zurückversetzt. Bilder der ersten Liebe ziehen an Ihnen vorbei, Sie hören wieder dieses Lachen, sehen Haare im Wind flattern, denken an den ersten Kuss. Und plötzlich wird Ih nen klar, was diese Erinnerungen ausge löst hat: Ihr erster Schatz trug genau das Parfum, das Ihnen soeben mitten in der Stadt in die Nase gestiegen ist. Düfte haben nicht nur die Macht, Erinne rungen auszugraben, sondern auch Ent spannung herbeizuführen, die Konzent ration zu steigern, Kreativität zu wecken. Sie haben Auswirkungen auf Atmung, Herzschlag, Hormonausschüttung und Verdauung. Warum? Die Riechzellen in der Nasenschleim haut leiten die Duftreize als Nervenim pulse weiter an das Riechhirn. Von dort aus gelangen sie zum limbischen Sys tem. In den verschiedenen zum limbi schen System gehörenden Hirnarealen werden Erinnerungen gebildet und ver arbeitet, die Hormonlage des Körpers kontrolliert und die Gemütslage stabili siert: Angst, Liebe, Lust, aber auch der Spieltrieb und das Lernen durch Nach ahmen haben dort ihren Ursprung. Um gekehrt können Störungen im limbi schen System mitverantwortlich sein für psychische Probleme. Düfte haben also die Fähigkeit, auf ein für unser Wohlbe finden besonders wichtiges Organ Ein fluss zu nehmen. 10
Düfte therapeutisch einsetzen Das macht sich die Aromatherapie zu nutze. Und zwar schon lange bevor die Wissenschaft die theoretischen Grund lagen dafür nachlieferte. Bereits im al ten Ägypten wurden wohlriechende Pflanzenteile für therapeutische Zwecke angewandt. Die Römer nutzten Pfeffer
minzblätter für die Reinigung von Kran kenräumen. Und im Mittelalter wurden Duftkugeln hergestellt, die den Tierkreis zeichen zugeordnet wurden. Doch als eigentlicher Begründer der Aromatherapie gilt ein französischer Chemiker, der Kosmetika und Parfum herstellte. René-Maurice Gattefossé ent
Individuelle Aromapflege deckte die Wirkung von ätherischen Ölen, als er nach einer Explosion im La bor seine Brandwunden mit Lavendelöl versorgte. Begeistert von der raschen Heilung ohne Narbenbildung, begann er zu forschen und publizierte schliess lich mehrere Bücher zum Thema, in de nen der Begriff «Aromatherapie» zum ersten Mal auftauchte. Heute operiert die Aromatherapie mit rund 120 ätherischen Ölen, die, unter schiedlich angewandt, unterschiedliche Wirkungen entfalten. Rosenöl hilft zum Beispiel als Badezusatz bei Frauenbe schwerden, ein paar Tropfen in der Ge sichtscreme unterstützen die Regenera tion von Hautzellen, und als Raumspray wirkt es gegen Angstzustände und emo tionale Schwankungen. Grapefruitöl hilft einmassiert gegen schwere Beine. Um Müdigkeit zu bekämpfen, träufelt man es hingegen auf Duftsteine. Teebaumöl bekämpft als Gesichtsdampfbad un reine Haut und als Raumduft Konzen trationsschwäche. Grundsätzlich lassen sich ätherische Öle bei fast allen Übeln einsetzen. Sie können antibakteriell, an tiviral, fungizid, krampflösend, verdau ungsfördernd, hautpflegend und atem wegsbefreiend wirken sowie positive Effekte auf die Psyche haben. Stars unter den Ölen Das neben dem bereits genannten Tee baumöl wohl bis heute beliebteste, ist das von Gattefossé als erstes entdeckte La vendelöl. Es gilt als wahrer Tausendsassa: Nicht nur für die Hautpflege und -heilung wird es genutzt. Es wirkt schmerzlindernd bei Ohrenweh, Zerrungen und Kopf schmerzen, krampflösend bei Asthma, Husten und Bronchitis. Der Duft baut aus serdem Nervosität und Stress ab und wird gerne gegen Panikattacken und depres sive Verstimmungen eingesetzt. Besonders oft wird auch Zitronenöl ge kauft. Dies vor allem deshalb, weil es Ta bakgeruch zuverlässig vertreibt. Doch es hat auch eine breite Palette an anderen Talenten: So wird es bei Blähungen und anderen Verdauungsproblemen, grippa len Infekten, Müdigkeit und Reisekrank heit eingesetzt. Auch das Öl aus Palma rosa taucht in den meisten Hitlisten der beliebtesten Öle auf, nicht zuletzt viel leicht deshalb, weil es zu einem frische
ren Aussehen verhilft: Es regeneriert Haut und Haar, reguliert die Talgproduk tion, strafft die Haut und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Von Herstellern und Vertreibern werden gerne auch fertige Mischungen angebo ten, die fein abgestimmt auf ganz spe zifische Weise eingesetzt werden kön nen. So gibt es zum Beispiel Raumsprays für unruhige, ängstliche Kinder, Inha lationsmischungen gegen Erkältungen und entspannende, wärmende, krampf lösende Massageöle gegen Muskelka ter oder Verspannungen. Nur nach Fachberatung anwenden Öle sind jedoch keineswegs als harmloses Allzweckmittel zu betrachten. Da manche Öle, genau wie Medikamente, auch Ne benwirkungen und Kontraindikationen haben können, sollten sie gerade bei Al lergikern, Kindern und Schwangeren mit Bedacht ausgewählt und zurückhaltend eingesetzt werden. Eine ganze Reihe von Ölen kann bei Epileptikern einen Anfall auslösen, andere wiederum erhö hen den Blutdruck und sollten deshalb von entsprechenden Patienten gemie den werden. Während einer homöopa thischen Behandlung sollte auf eine hochdosierte äusserliche Anwendung verzichtet werden. Zudem sind Öle in ihrer Reinform nicht für alle Anwendungen geeignet. In der Duftlampe müssen sie zum Beispiel stark mit Wasser verdünnt werden. Und wer nicht ein fertiges Massageöl kauft, sollte das ätherische Öl unbedingt mit einem Basisöl mischen. Innerlich angewandt, wirken viele Öle sogar toxisch und kön nen zu Organschäden führen, selbst sol che, die aus eigentlich essbaren Pflanzen wie Fenchel, Basilikum, Oregano und di versen anderen Kräutern gewonnen wer den. Deswegen ist es unabdingbar, sich zumindest bei Erstgebrauch eines Öls von einer Fachperson beraten zu lassen. Es lohnt sich. Denn wer erst einmal ein getaucht ist in die Welt der duftenden Medizin, wird nicht mehr darauf verzich ten wollen. Und wer weiss: Vielleicht weckt das eine oder andere Öl, das ein Aromatherapeut oder Drogist empfiehlt, eine längst vergessen geglaubte, aber besonders schöne Erinnerung.
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Gesunde Ernährung
Lange waren die potenten Nährstoffspender vor allem bei Rohköstlern und Veganern bekannt. Heute sind Superfoods und Vitaldrinks auch bei all jenen beliebt, die ihren Körper mit ausgewählten Lebensmitteln gezielt schützen und unterstützen wollen. Nadja Belviso
Vitaminbomben
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Superfoods und Vitaldrinks
Hanfsamen, Kakao, Honig und Weizengras zählen neben vielen anderen Lebensmitteln zu den Superfoods.
Bis vor wenigen Jahren sprach man von Vitaminbomben, wenn man besonders gesunde Lebensmittel meinte. Inzwi schen sind Kakao, Hanfsamen, Weizen gras, Mikroalgen und Co. als Superfoods bekannt. Eine einheitliche Definition, die bestimmt, welche Lebensmittel genau zur Kategorie der ultimativ gesunden Nahrung gehören, gibt es nicht. Grosso modo lassen sich die unterschiedlichen Definitionen aber so zusammenfassen: Superfoods sind Lebensmittel, die dank ihrer hohen Konzentration wertvoller In haltsstoffe eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Klar ist, dass Superfoods dabei sind, über die eingeweihten Kreise der Rohköstler und Veganer hinaus populär zu werden. Tat man sich früher etwas Gutes, indem 12
man ein paar Sprossen über den Salat streute, werden Superfoods heute be wusst ausgewählt und je nach gesund heitlichen Beschwerden oder Bedürfnis sen eingesetzt. Manche Fans behaupten sogar, Superfoods könnten schwere Krankheiten heilen, das Erscheinungs bild drastisch verjüngen oder zu unge ahnten Leistungen führen. Wissenschaft liche Nachweise für solche Wirkungen gibt es kaum. Deshalb lässt sich darü ber streiten, ob der zum Teil hohe Preis solcher Nahrungsmittel in allen Fällen gerechtfertigt ist. Hanfsamen gegen Ekzeme Nicht streiten lässt sich über die tatsäch lich vorhandenen Inhaltsstoffe. So ent halten etwa Hanfsamen sämtliche Ami
nosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Zudem weisen sie ei nen hohen Anteil an Antioxidantien, Cal cium, Eisen, Phosphor, Magnesium und Natrium auf. Als Proteinspender sind sie daher gesünder als Fleisch, Eier oder Soja und als Beigabe im Salat oder ei nem Smoothie besonders bei Veganern beliebt. Sie sollen den Muskelaufbau unterstützen, beim Abnehmen helfen, entzündlichen Erkrankungen wie Neu rodermitis oder Arthritis vorbeugen und das Immunsystem stärken. Auch Kakao gilt als Allrounder. Aufgrund des hohen Anteils an Antioxidantien wird er als Jungbrunnen gepriesen. Dank sei ner hohen Magnesium-Konzentration kann Kakao Menstruationskrämpfe lin dern und Verstopfung vorbeugen. Das
enthaltene Eisen schützt gegen Blutar mut, Chrom sorgt für einen ausgegliche nen Blutzuckerspiegel und Zink unter stützt das Immunsystem. Allerdings sollte Kakao nicht in Form von Milchschoko lade eingenommen werden, sondern vorzugsweise als rohe Bohnen über Desserts gestreut oder als Pulver in Ge tränke gemischt. Aus der Bienenapotheke Ebenfalls weit oben auf der Liste der Su perfoods rangieren Bienenprodukte. So soll Honig den Verstand schärfen und wird aufgrund seiner antiseptischen Wir kung auch zur Wundbehandlung einge setzt. Das Propolis genannte Bienenharz wiederum hat in Tierversuchen Krebstu moren am Wachsen gehindert. Es wirkt antibakteriell, antiviral und fungizid und soll sogar als natürliches Antibiotikum ohne Nebenwirkungen eingesetzt wer den. Honigpollen sagt man eine aphro disierende und konditionsfördernde Wir kung nach. Am erstaunlichsten ist aber wohl ihre Fähigkeit, die Histaminproduk tion im Körper zu senken und so Sym ptome von Allergien zu lindern.
Diese Eigenschaft schreibt man auch der Mikroalge Spirulina zu. Ihre positive Wirkung bei Allergien und gegen Viren wurde in Studien bereits nachgewiesen. Bei den der Alge nachgesagten Effekten gegen Krebstumoren steht der Nach weis noch aus. Ebenfalls als Superfood beliebt ist Hafer. In Form von Porridge, Brot oder Müesli entwässert er den Stoffwechsel, stärkt er das Immunsys tem, hilft bei Nieren- und Blasenschwä che, Rheuma und Schlafstörungen sowie Ekzemen und beeinflusst den Choleste rinwert positiv. Die Liste der Superfoods ist je nach Quelle lang: So gehören z. B. auch Acai- und Gojibeeren, Weizengras, Maca, Kokosnuss und viele andere dazu. Säfte als Lebenselexier Als Unterkategorie der Superfoods könnte man Vitaldrinks bezeichnen, also frisch gepresste Gemüse- und Obstsäfte und Smoothies. Die Palette unterschiedlicher Drinks, die man zu Hause selber herstel len kann, ist nahezu unerschöpflich. Denn sowohl Früchte als auch Gemüse können gepresst oder gemixt beliebig kombiniert werden und mit Upgrades
Vista-Rezepte Powerdrink • 1 Apfel • 1 Birne • 1 Kiwi ün) ie (Stange mit Gr • ½ St angenseller en Zum Entschlack
aus dem Superfoodbereich oder hoch wertigen Ölen, geschroteter Weizenkleie, Brennnessel- und Löwenzahnblättern veredelt werden. Koch Daniel Leuthold entdeckte bereits vor über 15 Jahren das Potenzial der ge sunden Getränke und eröffnete den Juice Market in Zürich. Als Powerdrink wird dort zum Beispiel ein Saft aus Ap fel, Birne, Kiwi und Stangensellerie an geboten. Dieser sei reich an Vitamin C, Beta-Carotin, Provitamin A und Vitamin E, wie Co-Geschäftsführerin Charlotte Eng ler erklärt. Er enthält zudem Folsäure, Kalium und abwehrstärkende Pflanzen stoffe. Diese Kombination macht den Saft zu mehr als einem blossen Energiespen der: «Er ist ein regelrechter Stresstöter.» Zum Entschlacken empfiehlt Engler ei nen Saft aus Zitrusfrüchten. Dieser sei reich an Vitamin C, Provitamin A, Kalium und Calcium. Deswegen bekämpft er un erwünschte Bakterien im Verdauungstrakt und fördert dafür die verdauungsfreund lichen probiotischen Bakterienstämme. «Sehr zu empfehlen ist dieser Saft nach der Einnahme von Antibiotika.»
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Nr. 4 / Mai 2013
Balanceakt Gesundheit
Gesundheit
Warum ein Wandel nottut
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Über Krankheiten und deren Behandlung weiss die moderne Medizin viel, doch mit dem Begriff Gesundheit tut sie sich schwer. Dabei hat die Salutogenese längst aufgezeigt: Gesundheit ist kein Gut, das man haben kann, sie ist ein Ziel. Jürg Lendenmann
Prof. Dr. med. Volker Fintelmann, Gründungsmitglied der Carl Gustav Carus Akademie in Hamburg.
«Die moderne Medizin hat keinen Ge sundheitsbegriff», sagt Prof. Dr. med. Vol ker Fintelmann, Gründungsmitglied der Carl Gustav Carus Akademie, und ver weist auf das gängige Kürzel «o. B.» (ohne Befund) für Menschen, bei denen der Arzt in der Praxis keine Krankheit fest stellen konnte. Noch skurriler definiere die Weltgesundheitsorganisation WHO die Gesundheit: als leibliches, seelisches und soziales Wohlbefinden. «Das ist kein Gesundheitsbegriff, der die Wirklichkeit trifft. Denn dann wäre ein Arbeitsloser, der sich sozial nicht wohlfühlt, krank», er gänzt Prof. Fintelmann.
Vista Dossier
Das Gesundheitskonzept der Salutogenese Ein ganz neuer Ansatz, wie Gesundheit definiert werden könne, sei in den 1970er-Jahren vom Medizinsoziologen Aaron Antonovsky und dem Psycholo gen Abraham H. Maslow gefunden wor den: die Salutogenese (von lat. salus = Gesundheit und griech. genesis = Ent stehung). Prof. Fintelmann: «Antonovsky hatte jüdische Menschen gefragt, was ihnen geholfen habe, den Holocaust zu überleben. Nach Auswertung der Ant worten gelangte er zu einer ganz er staunlichen Aussage: Ein Mensch, der in sich selber im Gleichgewicht ist, verfügt über eine starke Fähigkeit, sich gesund zu erhalten – selbst in extremen Situationen wie einem Holocaust. Merk male, die solche im Gleichgewicht ru henden – gesunde – Menschen kenn zeichnen, hat Maslow zusammenge- stellt.» (siehe Kasten auf Seite 16). «Die salutogenetische Definition der Gesundheit ist eine seelische, die je doch Rückschlüsse auf den Leib nimmt – quasi eine psychosomatische Defi nition der Gesundheit», erklärt Profes sor Fintelmann. Dass die neue Defini tion der Gesundheit von der Medizin immer stärker aufgegriffen werden wird, davon ist der Arzt überzeugt. «Hatten wir im vergangenen Jahrhundert ver sucht, zu verstehen, was Krankheit ist und wie man ihr begegnet, werden wir
Dossier-Übersicht S. 15 –17 Gesundheit Warum ein Wandel nottut S. 18 –19 In der Balance Das Verhältnis von Arbeit und Freizeit S. 20 – 21 Einmal täglich Sport als Gesundheitselixier S. 22 – 23 Ein Leben zu zweit Eine gute Beziehung hält gesund S. 24 – 25 Psychohygiene Geist und Seele gesund erhalten S. 27 – 29 Gesund bleiben! Endlich eine nationale Strategie? S. 30 – 31 Gut zu wissen Hilfreiches rund um die Psychohygiene
im 21. Jahrhundert verstehen wollen, was Gesundheit ist – wie man sie för dern und erhalten kann.» Der eindimensionale Mensch «Die Salutogenese fordert ein Zurück denken – und ganz bewusst ein Voraus denken von etwas, das Menschen frü her gehabt hatten: die Vorstellung des Menschen als ein aus Leib, Seele und Geist zusammengefügtes Wesen», be tont Prof. Fintelmann. Mit dem Konzil von Konstantinopel, 869 n. Chr., in dem die katholische Kirche dem Menschen
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einen eigenständigen Geist abgespro chen habe, sei diese Einheit verloren ge gangen. Und mit der Aussage des be rühmten deutschen Pathologen Rudolf Virchow (1821 –1902), er habe Tau sende von Menschen seziert, dabei aber nie eine Seele gefunden, sei der Mensch eindimensional geworden. In der moder nen Hirnforschung sei man heute gar so weit, zu formulieren: «Alles, was sich see lisch und geistig im Menschen äussert, ist eine Folge der Gehirntätigkeit.» Oder: «Es gibt keinen Geist ohne Körper», was auch die Abschaffung Gottes bedeute. «Die Individualität spielt auf dem Genom wie ein Künstler auf einer Orgel» «Ein Charakteristikum des Menschen ist seine Individualität», sagt Prof. Fintel mann und fordert eine individualisie rende Medizin. Er weist aber darauf hin, das Individuelle könne im Erbgut, dem Genom, nicht gefunden werden, da die Genetik zu wenig differenzierend sei: «Das Genom kann verglichen werden mit der unendlichen Fülle, die eine Orgel an musikalischen Möglichkeiten bietet. Die Individualität spielt auf dem Genom wie der Künstler auf einer Orgel. Es bietet uns eine unendliche Fülle von Möglich keiten. Aus diesem Grund wird man die Salutogenese hier nicht entdecken.» Das Genetische enthalte alle Möglichkei ten sowohl des gesunden wie des kran ken Menschen. «Wir kennen schon seit 40 Jahren die Onkogene – Gene, die das Potenzial haben, in uns Krebsge schwülste zu bilden. Dazu brauchen sie aber einen Anlass von aussen, etwa ei nen seelischen, traumatischen oder che mischen.» Neben dem Potenzial zur
sche Medizin mit ihrem auf Individualität aufbauenden differenzierten Menschen bild. «Die Zukunft der modernen Medizin liegt darin, das Leib-Seele-Geist-Verhält nis – die Dreidimensionalität des Men schen – wiederzuentdecken und jede dieser Dimensionen so zu beschreiben, dass es ihrer eigenen Gesetzmässigkei ten entspricht», fordert Prof. Fintelmann. Denn erst alle drei würden das Mensch sein in seiner Harmonie bestimmen, sagt der Arzt und weist in diesem Zusammen hang auf ein wichtiges Wissenschafts gebiet hin, das Rudolf Steiner aufgeschlos sen hatte: das der Chronobiologie.
Krebsgeschwulstbildung trage jeder Mensch in sich auch Potenziale etwa für Entzündungen und Ablagerungskrankhei ten. «Der Mensch könnte genetisch alle Arten von Krankheiten in sich bilden», fasst Prof. Fintelmann zusammen und ergänzt: «Das übergeordnete, individu elle Instrument aber ist die Gesundheit.» Der dreidimensionale Mensch Das Individuelle sei Bestanteil komple mentärmedizinischer Systeme wie der traditionellen chinesischen Medizin oder des Ayurveda. Am konsequentesten auf gegriffen habe dies die anthroposophi
Salutogenese: Wesensmerkmale gesunder Menschen Gesunde Menschen besitzen u. a. folgende gemeinsame Merkmale: • Sie haben eine bessere Wahrnehmung der Realität – die Fähigkeit, Menschen und Sachverhalte richtig zu beurteilen. • Sie können sich selbst, andere und die Natur akzeptieren und haben eine Abneigung gegen Gekünsteltheit, Lüge und Eindruckschinden. • Sie sind natürlich, spontan, einfach, bescheiden. • Sie sind problem- und nicht ich-orientiert. • Sie können ohne Unbehagen einsam sein, haben ein Bedürfnis nach Privatheit. • Sie besitzen eine unverbrauchte Wertschätzung und können dem Leben mit Ehrfurcht, Freude und Staunen begegnen. • Sie wurden von mystischen Erfahrungen geprägt. • Sie besitzen Gemeinschaftsgefühl, haben eine demokratische Charakterstruktur und eine starke ethische Veranlagung. • Ihr Humor ist philosophisch, nicht feindselig – sie lachen nicht über verletzende bzw. Überlegenheitswitze. • Sie sind ausnahmslos kreativ. Nach: A. H. Maslow: Motivation und Persönlichkeit. Olten. 1997.
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Balanceakt Gesundheit
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Gesundheitsmittel: Rhythmus und Zufriedenheit «Es gibt nichts, was die Gesundheit mehr fördert, als ein rhythmisches Leben, und es gibt nichts, was die Gesundheit mehr ruiniert, als die Arrhythmien unserer Zeit», sagt Prof. Fintelmann und erwähnt bei spielhaft Stundenpläne in Schulen sowie Sommer-/Winterzeit, die nicht auf die inneren Rhythmen Rücksicht nähmen. «Neben dem Rhythmus als Gesundheits mittel gibt es eines, das nicht in der Apo theke zu bekommen ist, und auch nicht im Reformhaus. Was mir als Arzt immer mehr auffällt, ist, wie wenige Menschen noch die Zufriedenheit zur Schau tragen. Das Wesen des inneren Friedens fördert die Gesundheit in hohem Masse. Ein weiteres ganz wichtiges Element der Gesundheit ist, dass der Mensch seine Grenzen kennenlernt. Alles, was wir heute
Allergie nennen, sind eigentlich Grenz überschreitungen. Der Mensch muss den Mut haben, in seinen Grenzen zu leben, aber sie auch auszuloten.» Eigenverantwortlichkeit wird die Medizin revolutionieren Nicht nur weil der ökonomische Druck immer grösser werde und ein Umden ken fordere, sieht Prof. Fintelmann der Zukunft des Gesundheitswesens mit Zu versicht entgegen. «Menschen fragen in der Sprechstunde immer mehr: ‹Sagen Sie, Herr Doktor, was ist eigentlich mein Anteil für das Gesundwerden und das Gesundsein? Ich will nicht nur abhängig sein von Fachleuten, von Medikamen ten, von Apotheken. Ich will entdecken, was ich selber tun kann.› Das wird die Medizin revolutionieren.»
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In der Balance
Das Verhältnis von Arbeit und Freizeit Die Work-Life-Balance ist in aller Leute Munde. Wie wichtig ist sie für die Gesundheit und das Wohlbefinden? Auf was sollte geachtet werden? Vista sprach mit Christian Seeher, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, über Achtsamkeit und Checklisten. Katharina Schwab
Bild: zVg
rufe entgegennehmen – kurz, in einen anderen Modus schalten. Was in die sem Modus geschieht, sei sehr individu ell. «Hilfreich sind sicher Sport, soziale Kontakte pflegen und Erholung», so der Psychiater.
Christian Seeher ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie und Leitender Arzt am Zentrum für stressbedingte Erkrankungen im Sanatorium Kilchberg (ZH).
Arbeiten, leisten, Geld verdienen – und das immer schneller, besser, häufiger, mehr. Ständig können wir Mails che cken, Informationen abrufen, Wissen sammeln und gleichzeitig vermitteln: Die Möglichkeiten mit den neuen Me dientechnologien werden immer zahl reicher. Und mit ihnen schwinden auch die Grenzen zwischen Arbeit und Frei zeit. «Die permanente Erreichbarkeit führt dazu, dass unsere Work-Life-Ba lance durcheinandergerät», sagt Chris tian Seeher, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie. Er ist Leitender Arzt am Zentrum für stress bedingte Erkrankungen im Sanatorium Kilchberg (ZH).
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Der andere Modus Die Work-Life-Balance beinhaltet im Na men bereits die wichtigste Aussage: das ausgewogene Verhältnis zwischen Ar beit und Privatleben. Aber was genau bedeutet das? «Früher sprach man von einem Verhältnis 8×8×8: acht Stunden arbeiten, acht Stunden Freizeit und acht Stunden schlafen», sagt Seeher. Heute sei man von dieser starren Einteilung al lerdings weggekommen: «Jeder muss für sich selber herausfinden, was gut für ihn ist.» Ein Tipp, den Seeher jedem geben würde, ist die bewusste Trennung von Arbeit und Freizeit. Das heisst: Keine Arbeit mit nach Hause nehmen, daheim keine ge schäftlichen E-Mails checken oder An
Immer unzufriedener Wer kein ausgewogenes Verhältnis zwi schen Arbeit und Privatleben erreicht, dessen Gesundheit ist gefährdet. Auf der psychischen Seite lauert die Gefahr ei nes Burn-outs oder einer Depression. «Die meisten Menschen, die in ein Burn out schlittern, identifizieren sich nur über ihre Arbeit, ihre Aufgaben und ihre Leis tung; alles andere, insbesondere die ei genen Bedürfnisse, bleiben aussen vor», sagt Seeher. Auch auf die körperliche Gesundheit kann ein Ungleichgewicht negative Einflüsse ausüben. Stressbe dingte Erkrankungen wie Diabetes, Blut hochdruck, Übergewicht, Herzinfarkt kön nen mögliche Folgen sein. Eine andere Art, wie sich eine fehlende Work-Life-Balance auswirken kann, ist laut Seeher die «maximale Unzufriedenheit». Es sei ein Symptom der heutigen Zeit, dass die Menschen immer unzufriede ner würden. «Wenn das Leben nur noch aus Arbeit besteht, kommen Menschen irgendwann an den Punkt, wo sie sich nach dem Sinn fragen», sagt der Psychia ter. In der Burn-out-Therapie am Sana torium Kilchberg wird unter anderem mit dem Prinzip der Achtsamkeit gearbeitet.
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Das Hier und Jetzt zählt Dieses Prinzip der Achtsamkeit stammt ursprünglich aus dem Buddhismus. In den Bereichen Medizin, Psychologie und Pädagogik gewinnt diese Praxis immer mehr an Bedeutung. Wer sich um Acht samkeit sich selber gegenüber bemüht, ist ganz gegenwärtig, spürt sich selber, entspannt und konzentriert sich auf sich. Weder die Vergangenheit noch die Zu kunft sind wichtig, alles was zählt, ist das Hier und Jetzt. «Die Achtsamkeit schafft einen Zugang zu den eigenen Bedürf nissen», sagt Seeher. Wenn die Bedürf nisse erkannt seien und entsprechend gehandelt werde, sei schon vieles für die Work-Life-Balance getan. Denn wer sein Leben global hinterfrage, was er vom Leben erwarte und wohin er möchte, dem käme in den wenigsten Fällen möglichst viel Geld oder ein dickes Auto in den Sinn. «Vielmehr wollen die Menschen mit sich zufrieden sein und ein funktio nierendes soziales Umfeld haben.»
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Vista Dossier
Keine Checkliste Sport treiben, sich erholen, Freunde tref fen, ins Kino gehen, mit dem Hund spa zieren, Bücher lesen, musizieren – die Möglichkeiten, wie man ein ausgewoge nes Verhältnis von Arbeit und Freizeit er reicht, sind zahlreich. «Jeder Mensch ist anders und so hat auch jeder seine eige nen Bedürfnisse», sagt Seeher. Wichtig
sei, dass die Person vom Ausgleich pro fitieren könne und dass sie ihr Leistungs denken nicht in die Freizeit mitnähme. Denn: «Interessen haben meist nichts mit Leistung zu tun.» Eine Checkliste an zufertigen, was alles gemacht werden sollte, sei wenig hilfreich. Vielmehr nütze es, sich zu fragen, was einem guttut.
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Einmal täglich Sport als Gesundheitselixier
In der Schweiz gibt es über 20 000 Sportvereine mit zwei Millionen Aktiv mitgliedern. Dennoch treiben laut einer SECO-Umfrage drei Fünftel der Schwei zer Bevölkerung keinen Sport (27%), nur unregelmässig (6%) oder mindestens einmal die Woche (27%). Publikationen in Deutschland vermelden vergleichbare Zahlen und weisen zudem noch auf Fol gen hin: Nur ein Drittel der Bevölkerung im mittleren Lebensalter ist mehr als zwei Stunden pro Woche sportlich aktiv und leistet damit einen aktiven Beitrag zur Gesundheitsförderung. Bei den über 50-jährigen Männern treiben gar weniger als fünf Prozent regelmässig Sport, dabei könnten sie mit Sport der altersbedingten nachlassenden Produktion männlicher Geschlechtshormone gegensteuern. Zauberkraft der Bewegung «Der Mensch ist ein Bewegungsmensch», sagt Prof. Dr. med. Volker Fintelmann (siehe Artikel «Gesundheit» Seite 15). «Eines der wichtigsten Elemente, die Ge sundheit zu erhalten oder wieder zu er langen, ist die körperliche und seelischgeistige Bewegung. Ich nenne dies die ‹Zauberkraft der Bewegung›. Ganz wich tig beim Bewegungselement ist: Es muss Freude machen.» Nicht nur mit Radfahren, Wandern/Wal ken oder Schwimmen – die beliebtes ten Sportarten in der Schweiz – können Sie fit werden, selbst mit Tanzen oder Tai-Chi bringen Sie Körper und Seele auf 20
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Wir können laufen, schwimmen, klettern, Purzelbäume schlagen. Kurz: Wir sind zum uns Bewegen geschaffen. Wissen Couch-Potatoes nicht, wie sehr Herumlungern ihrer Gesundheit schadet? Jürg Lendenmann
Trab. Regelmässiges Training erhöht nicht nur die Muskelkraft und wirkt sich positiv auf Atem- und Kreislauffunktio nen aus; von der verbesserten Durch blutung profitiert auch das Gehirn. Sport hilft erwiesenermassen, Krankhei ten wie Osteoporose, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeu
gen und beeinflusst u. a. positiv Bluthoch druck, Fettstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit (Adipositas). Neue Studien zeigen: Sport wirkt sich vorteilhaft auch auf verschiedene Arten von Krebserkran kungen aus. Der World Cancer Research Fund schätzt, dass mit massvoller kör perlicher Aktivität – 30 Minuten zügiges
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Gehen pro Tag – 13,6% aller Krebsfälle bei Männern und 16% jener bei Frauen vermieden werden könnten. Sport, dies ergaben weitere Studien, re guliert krankmachenden Stress, verbes sert die aktuelle Stimmungslage und die Zufriedenheit. Je ungünstiger die ge sundheitliche Ausgangssituation von Pa tienten war, umso stärker verbesserten sich die gemessenen Werte. Täglich hilft am besten Leider ist es schon bei Jugendlichen mit der Bewegungsfreude nicht (mehr) zum Besten bestellt – zumindest in Norwegen, wo sich die sportliche Ausdauer von Ju gendlichen in den letzten 40 Jahren um zehn Prozent verschlechtert hat. Dabei können tägliche Sportstunden anstelle der regulären zwei Wochenstunden die Leistungsfähigkeit der Schüler verbes sern und Übergewicht und somit HerzKreislauf-Risiken vorbeugen. Mehr noch:
Sport und Spiel fördern langfristig die psy chosoziale und kognitive Entwicklung, so die Sportwissenschaftlerin Christine Graf. Fitnesscocktail «Sport plus Geselligkeit» Aber auch wer im Alter noch mit Sport beginnt, kann von den positiven Wirkun gen der Bewegung profitieren. In einer Studie der Ruhr-Universität Bochum ver besserten über 60-jährige Nichtsportler während eines sechsmonatigen Tanz kurses Gleichgewicht, Kraft, Tastsinn, Ko ordination und Gedächtnis. Für den er staunlichen Effekt verantwortlich war der Mix aus körperlicher Betätigung und sozialen Kontakten. Eine weitere Studie zeigte: Wessen Fit ness beim Älterwerden nicht nachlässt oder gar besser wird, der senkt sein Ster berisiko auch dann, wenn an Gewicht zugenommen wird. Männer, die ihre Herz-Kreislauf-Fitness während sechs
Jahren stabil halten konnten, hatten ver gleichsweise ein um 30% kleineres Ri siko, in den folgenden elf Jahren zu ster ben. Jene Männer, die an Gewicht zulegten – ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen –, aber ihre Fitness halten konnten, zeigten keine er höhte Sterblichkeit. Sport vermag auch den Verlauf einer Demenz im Anfangsstadium deutlich zu bremsen: In der Studie von Prof. Dr. Klaus Hauer, Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg, mussten die Teilnehmenden ein spezielles Trainings programm mit Dual-Task-Aufgaben ab solvieren: ein Kraft- und Funktionstrai ning mit Gleichzeitigkeitsübungen. Bei allen 122 trainierten Patienten besserte sich der motorische, mentale und psy chische Zustand. Das Leben besteht in der Bewegung. Aristoteles (384 – 322 v.Chr)
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Ein Leben zu zweit Eine gute Beziehung hält gesund Eine Paarbeziehung aufrechtzuerhalten, ist eine ständige Herausforderung, aber sie ist zentral für unser Wohlbefinden. Vista sprach mit der Paartherapeutin Claudia Haebler Brenner über Beziehungen, Kommunikation, Streit und Untreue. Katharina Schwab
Bild: zVg
«When Harry Met Sally» oder «Sleepless in Seattle», brachte die Sache auf den Punkt, als sie sagte: «Das Spannende beginnt ja erst da, wo die romantischen Komödien enden: Nämlich, wie man eine Beziehung aufrechterhält.» Eine, die sich auskennt, ist Claudia Haebler Brenner. Sie führt seit 1992 eine eigene Praxis für Beziehungsthera pie und Paarberatung in Winterthur. Zu ihr kommen Paare und Einzelpersonen, die mit dem Alltag, mit der Kommuni kation oder mit dem Partner nicht mehr zurechtkommen. Claudia Haebler Brenner führt seit 1992 eine eigene Praxis für Beziehungs- therapie und Paarberatung in Winterthur. www.beziehungstherapie.ch
«Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Strasse.» Wer zu zweit durchs Leben geht, kann diese Aussage von Schriftsteller Franz Kafka wohl ganz gut nachvollziehen. Nach der Phase der Verliebtheit, wenn die rosarote Brille in der Ecke liegt und die Zahnpastatube ihr Dasein ohne De ckel fristen muss, dann tritt der Alltag in die Paarbeziehung ein. Und der meint es nicht immer gut mit der Liebe. Die amerikanische Schauspielerin Meg Ryan, vor allem bekannt durch Liebesfilme wie 22
Das Haus auf vier Säulen Eine gesunde Beziehung ist für die Paar therapeutin Haebler wie ein Haus, das auf vier Säulen steht – das sind emoti onale Nähe, körperliche Nähe, Gemein samkeiten und Alltag. «Wenn diese vier Säulen, die sich gegenseitig stark beein flussen, stabil sind, ist auch die Paar beziehung stabil», sagt Haebler. Auf die Kommunikation legt die Autorin zweier Bücher viel Wert: «Wenn wir nicht offen miteinander reden, uns gegenseitig er zählen, wie wir uns fühlen, was wir den ken und was wir uns wünschen, wenn wir die Freuden, Ärgernisse und Ängste des anderen nicht kennen, werden wir einander fremd», schreibt Haebler in ihrem Buch «Beziehungs-Guide. Liebe von A – Z». Die meisten Paare, die zu ihr in die Therapie kommen, haben Pro bleme, miteinander zu reden.
Zu Bedürfnissen stehen Aber wie kommunizieren Mann und Frau richtig? Für die Paartherapeutin ist es immer wichtig, Ich-Botschaften zu ver mitteln, also von sich selber zu sprechen sowie zu seinen Bedürfnissen zu stehen und sie auch zu äussern. Aber auch dem anderen gut zuhören, denn das sei oft schwieriger, als es den Anschein mache. Zu einer guten Kommunikation gehört laut Haebler auch die eigene Haltung, wie man in ein Gespräch geht: «Ich muss mir bewusst werden, dass der Partner nicht gegen mich ist, wenn er für seine eigenen Interessen einsteht.» Negative Gefühle sollten anhand einer konkreten Situation oder eines Beispiels geäussert werden «und im besten Fall können wir einen Wunsch für die Zukunft dazu kund tun». Bleiben lassen sollte man Entwer tungen, Vorwürfe und verallgemeinernde Beschuldigungen. Wer etwas nicht ver steht oder nicht sicher ist, wie etwas ge meint ist, sollte zurückfragen, anstatt vor schnell zu interpretieren. Laut, lauter, am lautesten Ein anderes Thema ist der Streit: «Er wird von Person zu Person unterschiedlich wahrgenommen», sagt Haebler. Wäh rend es für manche schon schwierig ist, wenn die Stimmen etwas lauter werden, können andere bei einer lautstarken Auseinandersetzung erst richtig Dampf ablassen. «Jeder muss für sich heraus finden, wo die Grenzen sind und diese
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dem Partner auch vermitteln», sagt die Paartherapeutin. Eine ungesunde Beziehung erkennt Haeb ler an ständigem Streit, aber auch an Machtkämpfen. Und wenn sich jemand permanent unterordne, sei das über län gere Zeit auch ungesund; deshalb legt sie viel Wert auf Gleichwertigkeit bei Paaren.
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gesehen wird.» Aber in all dem sieht die Paartherapeutin auch einen Vorteil: Manch einem werde erst nach einem solchen Vorfall bewusst, wie wichtig es sei, an der Beziehung zu arbeiten. «Eine schwierige Situation eröffnet die Chance, dass man genauer hinsieht und sich selber und den anderen besser zu ver
Gesundheitliche Auswirkungen Eine ungesunde Beziehung zehrt. Man ist unzufrieden, traurig, weiss keinen Ausweg und verfällt oft in Schweigen. Deshalb wir ken sich ungesunde Beziehungen auf un sere Gesundheit aus: «Manche Menschen entwickeln bei akuten Krisen psychosoma tische Störungen wie Schlaf-, Verdauungs- oder Magenprobleme – je nachdem, wo ihre Schwachpunkte im Körper liegen.» Auch auf die geistige Gesundheit können sie Auswirkungen haben wie depressive Verstimmungen oder Ängste. «Häufig kommen in einer Krise schwierige Erfah rungen und Gefühle aus der Kindheit hoch, die noch nicht verarbeitet wurden. Wenn diese genauer betrachtet werden, können Menschen künftig anders mit der eigenen Reaktion umgehen», so Haebler. Untreue als Chance Wenn Haebler von akuten Krisen spricht, ist oft Untreue gemeint. «Das ist ein Thema, das sehr belastet und entspre chend stark auf die Gesundheit schla gen kann, weil sie als Bedrohung an
stehen lernt. Dadurch entsteht mehr Nähe und genau das ist das Ziel meiner Arbeit.» Nirgends werde man mehr herausgefordert als in einer Paarbezie hung. Deshalb sagt Claudia Haebler: «Eine gute Beziehung ist eine ständige Herausforderung, die uns weiterbringt und reifer macht.»
Richtig kommunizieren • Ich-Botschaften aussenden • Zuhören • Negative Gefühle anhand konkreter Situationen äussern • Keine Entwertungen und Vorwürfe • Keine verallgemeinernden Beschuldigungen • Rückfragen und nicht vorschnell interpretieren • Zu eigenen Bedürfnissen stehen und sie äussern
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Psychohygiene
Geist und Seele gesund erhalten Immer mehr Menschen leiden unter psychischem Druck. Gut, dass sich krank machender Stress abbauen lässt. Zu den vielerlei Methoden und Massnahmen der Psychohygiene zählen auch Yoga und verschiedene Arten der Meditation. Jürg Lendenmann
Sehr häufig oder häufig Stress am Arbeitsplatz erlebt rund ein Drittel aller Erwerbstätigen in der Schweiz, das sind rund 1 500 000 Menschen. Von 2000 bis 2010 ist die Zahl der Betroffenen von 26,6 auf 34,4 Prozent angestiegen. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht, obgleich gegensteuern dringend nötig wäre. Denn Überbeanspruchung und Überforde rung können zu psychischen Störungen und Krankheiten führen. Stress kann vie lerlei Symptome auslösen, z. B. Schlafstö rungen, Kopfschmerzen, Verkrampfungen der Muskulatur, Magenbeschwerden, Verdauungsstörungen, Herz- und Kreis laufstörungen. 20 bis 25 Prozent der Be völkerung leiden bereits an einer dia gnostizierbaren psychischen Krankheit. Checkliste Seelenpflege Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit eine Stand ortbestimmung durchzuführen. Denn die Folgen des negativen Stresses kom men oft schleichend und werden (zu) lange nicht bemerkt. Ziel des Checks soll sein, Faktoren zu erkennen, die unserer seelischen Gesundheit schaden, um sie dann ausschalten oder korrigieren zu können. Kurz: Es geht um Psychohygiene – um das Korrigieren von Belastungen wie Leistungsdruck, berufliche Beanspru chung, starke Gefühle, Aufregung, Span nung und Angst. Die Fragen der «Checkliste Seelenpflege» decken sowohl den persönlichen indivi duellen wie den sozialen Bereich ab und 24
helfen, Stressförderndes wie Ausgleichen des aufzuspüren: • Habe ich ausreichend Zeit für meine Grundbedürfnisse wie Schlaf, ausge wogene Ernährung, ausreichende Be wegung und menschliche Nähe? • Wenn es mir schlecht geht, wem kann ich das mitteilen, wer hört mir zu? • Was ärgert mich schon lange, erschöpft mich und raubt mir Kraft? • Welche Aktivitäten vermitteln mir ein Ge fühl der Ruhe und Ausgeglichenheit? • In welchen Beziehungen spüre ich Nähe und Geborgenheit? • Bin ich mit meinem Berufsleben zu frieden – finde ich dort Anerkennung und Bestätigung? Tipps für das Entspannen im Alltag Die Psychohygiene kennt viele Methoden wie Yoga und Meditation (siehe nächste Seite und Seite 30), die helfen können, Körper, Seele und Geist wieder ins Gleich gewicht zu bringen – gesund zu werden und zu bleiben. Manche der verschiede nen Praktiken können, einmal erlernt, sel ber weitergepflegt werden. Bei anderen Methoden ist eine längerfristige Beglei tung durch eine Fachperson von Vorteil. Psychohygiene kann auch im Kleinen be ginnen. Finden Sie heraus, wie Sie krank machendem Stress rechtzeitig gegen steuern können, welche Betätigungen Sie entspannen und die Seele stärken.
Harmonisierend können beispielsweise folgende Betätigungen wirken: • Musizieren oder Musik hören • Spazieren gehen • Gemeinsam essen • Basteln, malen • Ein Buch lesen • Ein Nickerchen machen • Sich «ausreden», sich «ausweinen» • Ins Kino gehen • Tanzen gehen • Sport betreiben • Kegeln gehen • Ehrenamtlich tätig sein • Freunde treffen (Quelle: www.fgoe.org, siehe Seite 30). Gönnen Sie sich genügend solcher klei nen Auszeiten! Auch gesteigerte Acht samkeit kann viele Stresssituationen entschärfen helfen. Und wer weiss: Viel leicht können Sie die eine oder andere «Ausnahme» im Alltag zur Gewohnheit werden lassen.
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Balanceakt Gesundheit
Bild: Jürg Bild:Lendenmann Jürg Lendenmann
konzentriert der Teilnehmer sich ganz auf die momentane innere und äussere Be findlichkeit, was bereits zu einer ersten Entspannung führt.»
Edith Bischof ist dipl. Yogalehrerin YS und unterrichtet seit über 20 Jahren Hatha Yoga und Meditation.
«Eine Yogalektion sollte so gestaltet wer den, dass in ihr Elemente für den Körper, den Atem und den Geist enthalten sind», erklärt die Yogalehrerin Edith Bischof. «Für viele Menschen ist es schwierig, sofort abzuschalten und still zu werden. Des halb gestalte ich den Einstieg zuerst mit dynamischen Körperübungen. Dabei üben sich die Teilnehmenden in der achtsamen Wahrnehmung des Körpers und der Atmung. Mit diesem ersten Schritt
Wege zur Meditation «Beim Yoga gibt es verschiedene Mög lichkeiten, die sich sowohl für den Ein stieg in die Entspannung als auch für den Einstieg in die Meditation eignen», fährt Edith Bischof fort. «Man kann sich z. B. innerlich auf einen Gegenstand kon zentrieren oder einen realen oder ima ginären Ort visualisieren, indem man so viele Einzelheiten wie möglich davon wahrnimmt, bis der Gegenstand oder Ort authentisch vor dem inneren Auge ent steht. Wer Mühe hat, sich bildlich etwas vorzustellen, kann mit dem Atem arbei ten. Das Zählen der Atemzüge ist ein be währtes Hilfsmittel vieler Meditationssys teme. Auch mit verschiedenen Tönen zu arbeiten, die man selber singt, ist mög lich. Dabei macht man vielleicht die Er fahrung, in welchem Bereich des Körpers man eher die hohen Töne wahrnimmt und in welchem die tiefen.» Das innere Feuer «Meditation im Yoga hat zum Ziel, eins zu werden mit dem Objekt, das Gegenstand der Meditation ist. Dann nimmst du nichts mehr um dich wahr. Das allerdings
ist ein sehr fortgeschrittener Zustand, den nicht alle erreichen. Im Yoga gibt es das Wort Tapas, das übersetzt werden kann mit ‹inneres Feuer›. Auf die Meditation bezogen heisst das: Wer diesen Weg be schreiten will, muss eine grosse innere Bereitschaft – die nötige Disziplin mit bringen, die es für das regelmässige Prak tizieren der Übungen braucht.» Doch auch jene, bei denen es an inne rem Feuer fehle, könnten von einer Yogastunde profitieren: «Allein schon das Sichkonzentrieren auf einen Punkt ist gut für die Psychohygiene», sagt Edith Bischof. «So kannst du zur Ruhe finden und bist bei dir. Diese gewonnene Ruhe ist eine innere Kraft – eine, die immer da ist, nur haben wir nicht immer den gleichen Zugang zu ihr.» Ein Neuanfang – immer wieder Zu Edith Bischofs Yogalektionen kom men Erwachsene jeden Alters sowohl wegen körperlicher Beschwerden wie auch wegen Stress. «Alle nehmen von den verschiedenen Übungen unbe wusst das auf, was ihnen guttut», sagt die Yogalehrerin. «Wer sich mit der Lehre des Yoga auseinandersetzt und auch Meditation praktiziert, wird merken, dass ein letztes Ziel nicht erreicht werden kann. Es beginnt immer wieder auf einer anderen Ebene von Neuem.»
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Vista Dossier
Nr. 4 / Mai 2013
Balanceakt Gesundheit
Gesund bleiben! Endlich eine nationale Strategie? Es gibt neue Perspektiven in der Gesundheitspolitik. So richtig zum Vorteil werden sie aber erst, wenn wir unseren persönlichen Lebensstil ganz auf «gesund leben» ausrichten – also freudvoll und aktiv mehr Selbstverantwortung übernehmen. Hans Wirz
Bild: zVg
Frau Egerszegi, wie beurteilen Sie die «Gesamtschau 2020» nach einer ersten Lektüre? Wir haben derart viele Einzelanliegen bezüglich Gesundheit, dass diese Übersicht willkommen ist. Da ist eine neue Gene ration am Werk.
Interview mit: Christine Egerszegi-Obrist (FDP), Präsidentin der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats. «Gesundheits förderung und Prävention erhöhen die Lebensqualität in jedem Alter.»
Für die Umsetzung von Gesundheitsmassnahmen sind die Kan tone verantwortlich. Nur: Es gibt leider keine nationale Strategie, nach der sie sich richten können oder müssen. Was zu einer gro tesken Vielfalt, unnötigen Komplexitäten und zu Ungerechtigkei ten führt. Zwar haben die 26 Gesundheitssysteme in der Schweiz ihre handfesten Vorteile, aber immer mehr Akteure sehen wach sende Nachteile, die insgesamt (auch) die Kosten explodieren lassen. Kurzum, das System ist überholt; das Gesundheitswesen muss dringend als Ganzes überdacht werden. Am Anfang einer Neubetrachtung müsste mit Vorteil eine nationale Gesundheits strategie stehen. Das hat Bundesrat Alain Berset erkannt und sehr rasch einen umfassenden Vorschlag skizziert. «Gesundheit 2020. Die gesundheitspolitischen Prioritäten des Bundesrates», heisst das Papier. Im Prinzip ist es eine Auflistung, Zusammen fassung und Übersicht aller Probleme, die im gesundheitlichen Bereich anstehen. Vista hat sich mit Christine Egerszegi-Obrist, Präsidentin der Kommission für soziale Sicherheit und Gesund heit des Ständerats, zum Gespräch zusammengesetzt.
Was auffällt, ist der gewünschte starke Einbezug der Bevölkerung und die Betonung der Selbstverantwortung. Ist das realisierbar? Ich kann mir nicht recht vorstellen, wie das gemacht werden soll. Der Bericht tönt gut. Aber wie realisiert man beispiels weise «Mitbestimmung» der Bevölkerung? Diese ist eigentlich sehr zufrieden mit dem, wie es im Moment ist und jegliche Änderungen haben wenig Chance bei Abstimmungen – siehe Ablehnung von Managed Care. Aber Änderungen sind in vie len Belangen nötig, beispielsweise aus Sicht der stark steigen den Kosten. Die ohne massive Veränderungen nicht weniger werden. Prävention könnte massive Einsparungen bringen. Ein konkretes Beispiel? Wenn man den Eintritt einer rasch alternden älteren Bevölkerung in die Langzeitpflege nur um ein Jahr verschieben kann, bedeu tet das Einsparungen von jährlich ungefähr zwei Milliarden Fran ken. Fatalerweise denkt man eher an Menschen im mittleren Al ter, wenn von Gesundheitsförderung die Rede ist. Dabei wären entsprechende Massnahmen beispielsweise schon in jüngeren und aber auch in älteren Jahren extrem hilfreich. Wieso hat denn beispielsweise der Ständerat – im Gegensatz zum Nationalrat – die Schaffung eines Präventionsgesetzes abgelehnt? Hauptsächlich in Gewerbekreisen versteht man unter Präven tion nur «Alkohol-» und «Nikotineinschränkungen» – und da werde schon genug gemacht. Aber Prävention umfasst ein sehr Fortsetzung auf Seite 28
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Fortsetzung von Seite 27
viel grösseres Feld, da geht es nicht nur um Süchte. Sondern in erster Linie um Sorge zu tragen für die eigene Gesundheit. Was uns Gewohnheitstieren eben schwerfällt … Richtig. Was aber die Lebensqualität deutlich steigern kann. «Gesünder leben» kann ein sehr befriedigender, interessan ter Lebensstil sein! Zurück zum Papier. Kann man die Gesamtschau tatsächlich als Basis für eine nationale Gesundheits politik bezeichnen? Eher noch nicht. Es wäre allerdings wünschenswert, dass sie sich dazu entwickelt. Aber dann müssten natürlich die Kan tone mit dabei sein und es bräuchte die Bereitschaft, auch über rechtliche Kompetenzen zu diskutieren. Was schwierig werden dürfte, denn die 26 kantonalen Gesundheitsdirekto ren sind – so scheint es wenigstens – eher zerstritten. Patt situationen 13 zu 13 sind nicht selten. Wo klemmt es? Beispielsweise bei der Umsetzung der Pflegefinanzierung. Da gibt es, so möchte ich es mal bezeichnen, einige Schlaumei ereien und wenig Bereitschaft zu fairer Zusammenarbeit.
Überall muss Geld gespart werden … Stimmt schon, aber es fehlt halt auch an der Bereitschaft zur Kooperation und für Kompromisse. Was ja zu verstehen ist, denn überall stehen auch Arbeitsplätze auf dem Spiel. Es ist zudem schwierig, überall den Überblick zu behalten. Transparenz wäre wichtig, um gezielt geeignete Massnahmen für mehr Prävention und Gesundheits förderung ergreifen zu können. Gibt es denn genügend Zahlen, die als Basis für den Durchblick dienen können? Es gibt Unmengen von Zahlen, aber man wertet sie nicht aus. Beispielsweise wegen dem Datenschutz – da wehren sich nicht nur die Ärzte gegen mehr Offenlegung, aber vor allem. Ein Beispiel dafür ist die elektronische Patientenkarte – da sind wir europaweit arg im Hintertreffen. Stattdessen werden die Krankheitsgeschichten der Patienten immer und immer wie der von Hand aufgeschrieben. Mit einer elektronischen Erfas sung könnte man nicht nur massiv Geld sparen, sondern die Qualität der medizinischen Versorgung ebenso markant ver bessern. Aber man will den «gläsernen Patienten» nicht – selbst wenn die Datenfreigabe sehr restriktiv gehandhabt würde. Das Gesundheitssystem steht also auch im Datenbereich leider total an. Es ist schlichtweg überholt.
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Vista Dossier Balanceakt Gesundheit
Sollte der Bund mehr Steuerungskompetenzen haben? Unbedingt. Wenigstens, wenn man ein fortschrittliches, auf Entwicklung ausgerichtetes Gesundheitswesen zugunsten der Bevölkerung bevorzugt und die Kosten trotzdem im Griff hal ten will. Und eben, die Bevölkerung müsste selbst mehr tun, in Eigenverantwortung.
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Nr. 4 / Mai 2013
Sie plädieren für mehr gesunde Aktivitäten? Am Anfang steht die Gesundheitskompetenz, die im Alltag ge lebt werden müsste. Und je älter man wird, desto wichtiger wird gesundheitlich-präventives Verhalten, das bringt enorm viel an Lebensqualität. Schon nur, um das Abgleiten in chronische Krankheiten zu verhindern. Das ist ja nicht nur eine Frage der Gesundheitskosten, sondern des persönlichen Wohlbefindens. «Gesundheit 2020» ist also eine erfrischende Gesamtschau und eine Herausforderung für alle Leistungserbringer, aber auch für jeden einzelnen Menschen? Ja, als das sollte man das auch verstehen.
«Gesundheit 2020» sehr kurz • Mit 36 Massnahmen in vier «Handlungsfeldern» will der Bundesrat im Rahmen einer umfassenden Betrachtung das Gesundheitssystem aus seiner Sackgasse herausführen, «optimal auf die kommenden Heraus forderungen ausrichten» und gleichzeitig bezahlbar halten.
190313/sto.ch
An was denken Sie konkret? Das Wissen zur Gesundheit wurde früher zu Hause breiter vermittelt. Beispielsweise bezüglich natürlicher «Huusmitteli» gegen Unwohlsein und leichte Krankheiten. Man machte Es sigwickel gegen Fieber, legte angeschnittene Zwiebel auf ei nen Wespenstich. Aber auch bezüglich Ernährung machte man in letzter Zeit Rückschritte: Das Schulfach «Hauswirt schaft» wurde vielerorts abgeschafft, respektive stark reduziert, statt modernisiert. Es wäre doch ideal, den Jungen zu zeigen, wie man sich gesünder ernähren könnte. Stattdessen machen wir jetzt Millionenprojekte für übergewichtige Kinder.
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• Das Unterfangen ist äusserst schwierig, weil mit Änderungen grosse finanzielle Konsequenzen für alle Leistungserbringer (Ärzte, Pharma, Apotheken, Spitäler usw.) verbunden sind. • Auch das politische System müsste teilweise umgekrempelt werden, indem die Kantone Kompetenzen zugunsten zentraler Regulierungen abgeben müssten – ähnlich wie im Bereich Bildung. • Die vier zentralen Fragen: Was sind die notwendenden «richtigen» und machbaren Veränderungen? Inwiefern muss und kann sich das persönli che Verhalten der Bevölkerung ändern? Welche Kernkompetenzen haben die einzelnen Leistungserbringer? Wie bleibt die Versorgung finanzierbar? • Übrigens kostet «Gesundheit» nicht nur viel Geld, sondern ist auch ein boomender Wirtschaftszweig mit Hundertausenden von – meist gut bezahlten – Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
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Therapeutinnen/Therapeuten finden Sie u. a. via www.emr.ch, www.asca.ch, www.naturaerzte.ch, Kursangebote auch via Websites von Gemeinden. Tel. 0842 30 40 50 (emr) Tel. 026 351 10 10 (asca) Tel. 071 352 58 80 (naturaerzte)
Aus: Seelische Gesundheit: Bewusst lebt besser. Die ausge zeichnete Broschüre des Fonds Gesundes Österreich enthält viele weitere Checklisten und Tipps sowie vor zügliche Buchtipps. Sie kann wie auch andere vorzügliche Schriften etwa zur Bewegung, Ernährung, zum Älterwerden als PDF heruntergeladen werden bei: www.fgoe.org → Publikationen → Downloads → Broschüren und Folder Tel. +43 1 895 04 00 (Österreich)
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Meditation gehört zur Weltmedizin
Gesundheitsförderung Schweiz
«Um Leiden zu mildern und Heilen zu fördern, praktizieren fast alle Religionen Meditation in irgendeiner Form. Meditation ist Teil der drei grossen asiatischen Medizinen (der ayurvedischen, chinesischen und tibetischen Medizin). Sie wird wohl auch zu der sich abzeichnenden Weltmedizin gehören, die einmal das gesamte, geprüfte Heilwissen der Menschheit beinhalten wird», schreibt Dr. med. Max W. Kälin, Lehrarzt FMH und DharmaNachfolger von Chan-Meister Dr. Sheng-yen. (Schweizerische Ärztezeitung. 2001, S. 2360)
Die Website der Gesundheitsförderung Schweiz bietet einen reichen Fundus – auch an Dokumenten rund um die Gesundheit wie die «Grundlagen zum Thema Entspannung» und «12 entspannende Tipps». www.gesundheitsfoerderung.ch > Suchen nach «Entspannung» → Datenbank Politmonitoring → Links in grauer Spalte ganz rechts, unten Tel. 031 350 04 04
Vista Dossier
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Balanceakt Gesundheit
Zitat
Broschüren zum Thema Salutogenese
Nichtstun macht nur dann Spass, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.
Unter www.bzga.de/infomaterialien/ forschung-und-praxis-der-gesund heitsfoerderung können folgende Broschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, heruntergeladen werden:
Noël Coward (1899 –1973), englischer Schauspieler, Schriftsteller und Komponist
Internetlinks Auf der Website www.bewegung-bei-demenz.de finden sich hilfreiche und ausführliche Informationen rund um das körper liche Training bei demenzieller Erkrankung. Ein Fitnesstest gibt Aufschluss darüber, wie es um Ihr Gleichgewicht und Ihre Beinkraft bestellt ist, und im Anschluss an das Ergebnis erhalten Sie einen Trainingsvorschlag.
Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter (Band 43)
Was erhält Menschen gesund? Antonovskys Modell der Salutogenese (Band 06)
Buchtipps
Die Website www.stressnostress.ch richtet sich an Mitarbei tende, Führungsverantwortliche und Personalfachleute. Mithilfe des vorgestellten Programms können Sie: • krankmachenden Stress von gesunden Herausforderungen unterscheiden, • Stresssignale rechtzeitig erkennen, • eine persönliche Standortbestimmung vornehmen durch das Ausfüllen der Checkliste, auf die Sie gleich online eine indivi duelle Rückmeldung erhalten, • Stressursachen identifizieren, • Massnahmen zur Prävention und zum Abbau von Stress planen, • Beraterinnen und Berater in Ihrer Region finden. Eine wissenschaftliche Begleitung sichert den Einbezug neuer Erkenntnisse aus der Stressforschung und wertet die anonym eingesendeten Checklisten aus. Tel. 079 455 37 66.
Beziehungs-Guide. Liebe von A – Z. Claudia Haebler Brenner, 2010, Zytglogge Verlag. ISBN: 978-3-7296-0799-6
www.psychische-gesundheit-zug.ch/10-schritte 10 Schritte für die psychische Gesundheit – Tipps und Tricks, um die psychische Gesundheit zu stärken und zu fördern: Aktiv bleiben – Darüber reden – Die Kampagne – Kreatives tun – Mit Freunden in Kontakt bleiben – Neues lernen – Sich beteiligen – Sich entspannen – Sich nicht aufgeben – Sich selbst annehmen – Um Hilfe fragen. Tel. 041 728 35 16.
Stark gegen Stress. Mehr Lebensqualität im Alltag. Guy Bodenmann, Christine Klingler Lüthi, 2013, Beobachter-Edition. ISBN: 978-3-85569-587-4.
Bewegung hilft bei Diabetes und ist ein zentrales Element des Diabetes-Rehabilitationsprogramms, das 12 Wochen dauert und auch Ernährungsberatung, Diabetesberatung und ärztliche Beratung umfasst. Die Kosten werden durch die Krankenkas sen mit dem üblichen Selbstbehalt bei ambulanten Leistungen übernommen. Tel. 031 632 03 29. www.diafit.ch > Rehabilitationsprogramm
«Machen Sie Ihre Paarbeziehung zum ge meinsamen Projekt, in das Sie beide Zeit, Engagement und Herzblut investieren! Das erfordert aktive Auseinandersetzung mit sich selbst und dem anderen. Es be deutet auch, Blockierungen zu erkennen und gemeinsam neue Wege zu suchen. Hier muss sich keiner für den anderen auf geben. Die zentrale Frage lautet vielmehr: «Wie kann ich ich selbst und in Beziehung sein?», schreibt die Autorin zu ihrem Buch.
Aus dem Inhalt • Stress differenziert wahrnehmen: Distress / Eustress • Stressauslöser erkennen, Stress mechanismen verstehen • Gründe und Folgen von zu viel Stress • Aufbau von persönlichen Ressourcen zum souveränen Umgang mit Stress • Stark trotz Stress mit dem Aufbau eines soliden «Stresshauses» • Psychische Gesundheit: Spass, Genuss und Musse müssen sein
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Rundum gesund
Eine probiotische Therapie hat zum Ziel, die Gesellschaften von Mikroorganismen im Menschen zu stärken. Dazu setzt sie Bakterien als Trainingspartner des Immunsystems ein. Manuel Lüthy
Probiotika Bild: zVg
Heilen mit Bakterien
Interview mit: Volker Rusch, Dr. in Naturwissen schaften und Biologe, Gründer vieler Institutionen und Unternehmen, darunter die SymbioGruppe mit dem Motto «Heilen mit Bakterien».
Was sind Probiotika? Der Begriff Probiotika leitet sich aus dem Lateinischen pro und dem Griechischen bios ab und bedeutet: für das Leben. Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO sind Probiotika «lebende Mikroorganismen, die, wenn man sie in angemessenen Mengen verabreicht, einem Wirt gesundheit lichen Nutzen bringen». Probiotika sind «pro» und lebensför derlich, Antibiotika sind «anti» – gegen das Leben und auf das Abtöten von Mikroorganismen gerichtet. Antibiotika sind wert volle Instrumente der Medizin, können aber bei unsachge mässer Anwendung zu grossen Problemen führen. Schon 1947 warnte der Entdecker des Penicillins, Sir Alexander Fleming, vor dem grosszügigen und falschen Umgang mit Antibiotika, da Bakterien sich an die Antibiotika «gewöhnten». Heute nennt man das Antibiotikaresistenz. Im Gegensatz zur antibiotischen Therapie baut die Therapie mit Probiotika auf die Stärkung und das Training des Immunsys tems, indem Bakterien als Trainingspartner eingesetzt werden. 32
Welches sind sinnvolle Einsatzgebiete von Probiotika? Für die mikrobiologische Therapie gibt es drei grosse Ziele: die Prävention, akute Erkrankungen und chronische bzw. chro nisch wiederkehrende Erkrankungen. Auf der Haut und auf allen vielfältigen Schleimhäuten des Menschen finden sich komplexe Mikrobengesellschaften – eine Erklärung dafür, dass Mikrobiologika ebenso vielfältige Einsatzgebiete haben, z. B. bei Allergien, Hauterkrankungen, Abwehrschwächen, Mykosen und Darmerkrankungen. Das Prinzip «Heilen mit Bakterien» ist in einem einfachen und hochwirksamen Therapiekonzept verwirklicht, einem Konzept, das aus ärztlicher Erfahrung heraus vor fast sechzig Jahren ent wickelt wurde und vor allem in jüngerer Zeit durch immer neue Studien bestätigt wird. Tatsächlich sind wir heute mit einer Flut von Daten konfrontiert, die ein faszinierendes Mosaikbild er stehen lassen, aus dem nur drei kleine Steine herausgegriffen seien: Ein Glanzlicht ist die kürzlich von der Charité in Berlin er folgte Publikation zum Thema Allergie. Die umfangreiche Stu die mit über 600 Säuglingen mit familiär erhöhtem Allergie risiko zeigte viele positive und signifikante Ergebnisse zur Verhütung von Neurodermitis durch die Anwendung eines pro biotischen Präparates. Das Thema Reizdarm wird immer aktu eller und wurde in zwei grossen Studien mit Mikrobiologika be leuchtet, die beide signifikante Daten zur Wirksamkeit lieferten. Können Sie die SymbioPharm kurz vorstellen? Seit Jahrzehnten steht die Firma SymbioPharm GmbH in Her born hinter mikrobiologischen Präparaten und der Idee vom «Heilen mit Bakterien». Das Unternehmen mit über 70 Mitar beitenden und modernster technischer Ausstattung ist heute einer der führenden Hersteller von Mikrobiologika, medizini scher und pharmazeutischer Probiotika in Deutschland.
Dolsan AG informiert
Das Mehl der Konjakwurzel quillt im Magen stark auf: Der Hunger wird gestillt und gleichzeitig der Darm reguliert. Für weniger unerwünschte Kalorien.
Wunschfigur
«Wunderknolle» hilft beim Abnehmen Der Weg zur Wunschfigur führt über eine Änderung des Lebensstils. So zum Beispiel durch gesteigerte körperliche Aktivität, eine gedrosselte, tägliche Kalorienzufuhr und eine ausgewogene, gesündere Kost. Gesundem Essen ist ein hoher An teil an Quellstoffen eigen, die beim Abneh men eine entscheidende Rolle spielen. Ballaststoffe: kalorienarm und quellfreudig Unter den bekannten Nutzpflanzen be sitzt Konjakmehl die höchste Ballaststoff dichte: Über 85% des Mehls bestehen aus löslichen Ballaststoffen, insbeson dere an Glucomannanen – aus Glucose und Mannose zusammengesetzten He micellulosen. Gewonnen wird das Mehl aus den Wurzelknollen der in Südost asien heimischen Konjakpflanze (Amorphophallus konjac), die schon seit vielen Jahrhunderten kulinarisch genutzt wer den. Das geruchs- und geschmacksneu trale Konjakmehl wird für die Zubereitung verschiedenster Speisen verwendet; es ist Hauptbestandteil des traditionellen ja panischen Lebensmittels Konnyaku, das auch verwendet wird für die Zubereitung von leckeren Speisen wie Tofu, Miso- Gerichten oder Shiritaki (geleeartige Nu deln). Da unser Organismus Hemicellu losen nicht verdauen kann, sind Gerichte, die vorwiegend aus Konjakmehl herge stellt werden, sehr kalorienarm. Konjakmehl ist nicht nur kalorienarm, sondern besitzt die Eigenschaft, enorm
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viel Wasser binden zu können: Bis zum 200-fachen des eigenen Gewichtes neh men die trockenen Pflanzenfasern an Feuchtigkeit auf. Sättigt, hemmt die Kalorienaufnahme und fördert die Verdauung Wegen seines enormen Quellvermögens muss Konjakmehl stets mit reichlich Flüs sigkeit eingenommen werden. Im Magen bildet es ein Gel, das die Sättigungsre zeptoren des Magens physikalisch stimu liert: das Hungergefühl nimmt ab. Dies ist wichtig, denn Diätwillige bekommen immer wieder die Erkenntnis zu hören: «Nur wer satt ist, kann abnehmen.» Denn bei wem das Sättigungsgefühl durch ge
nügend Quellstoffe verstärkt und verlän gert wird, verspürt weniger das Bedürf nis, zwischendurch zu essen. Glucomannane sind darüber hinaus als gute Filmbildner bekannt: Sie legen sich im Magen um die Speiseteile und schliessen sie ein. Somit kann der Kör per diese Nahrungsbestandteile schlech ter verwerten – es werden weniger dick machende Kalorien aufgenommen. Quellstoffe wie Konjakmehl zeigen noch eine weitere gesundheitsfördernde Eigen schaft: Sie erhöhen das Stuhlgewicht und regen die Darmperistaltik an – die Darm passage des Speisebreis wird beschleu nigt. Konjak fördert somit eine gesunde Verdauung. 33
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Vista Life
Leben ohne Karton Ein prestigeträchtiger Job ist oft der einzige Lebensinhalt; platzt der Ballon, ist ein Absturz ohne Fallschirm mehr als nur der Verlust von finanzieller Sicherheit oder Stolz, die Korrektur der eigenen Vorstellungen ist angesagt.
Da waren wir schön blöd, als wir auf der Jagd nach dem täglichen Einkommen windigen Geschäfte machern auf den Leim gekrochen sind. Verant wortungsvolle Projekte mit krassem Titel auf der gestylten Visitenkarte versprachen den Zutritt in die Dunstwolke der Prominenz, sobald der grosse Erfolg eintritt, sollten wir fürstlich entschädigt werden. Geblendet vom angeblichen Luxus wie Villa und Edelkarre sowie von der ewig jungen Frau des Auftraggebers hatten wir völlig verges sen nachzufragen, wie denn dieser Reichtum ent standen ist. Trickreiche Gauner treten unter ihres gleichen immer seriös auf, es dauerte eine ganze Weile, bis wir den stinkenden Fisch rochen und einen unbezahlten Abgang schafften.
Bild: © Aamon, Fotolia.com
Schrott im Oberstübchen Ausgemustert und mit freundlicher Unterstützung auf das Notwendigste reduziert, hatten wir plötz lich viel Zeit zum Nasenbohren oder Nachdenken, beides schmerzhafte Prozesse. Die gesellschaft liche Deklassierung nagt am Stolz, ohne die übli chen Erfolgsmeldungen hat das Selbstbewusst sein nicht mehr viel zu erzählen. Wir haben uns immer nur über die Arbeit definiert, wer wir tat sächlich sind, war eigentlich egal. Monate haben wir verbracht mit Schuldgefühlen, keiner liebt sich als Versager. Langsam erkannten wir, welchen Mist wir jahrelang in unserem Hirn gespeichert haben, wie viel Energie und Zeit verjubelt wurde um einem Hochglanzprospekt nachzuhecheln, an
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dessen Gewinn wir nicht beteiligt sind. Erst als wir unsere bisherige Perspektive änderten, stellten wir fest, wir haben gewonnen, nämlich Zeit, für uns, unbezahlbar. Wir haben gelernt darauf zu ver zichten, andere zu beeindrucken, dass wir die Frage nach dem Sinn im Leben nie werden be antworten können und dass gut gemeinte Rat schläge genauso dumm sind wie stupide Wahl versprechen, schlussendlich dienen sie nur dem persönlichen Ego. Das Selbstbewusstsein können uns nicht andere verkaufen, wir müssen es uns selbst schenken, ein hart verdientes aber dauer haftes Glück. Zweifel und Existenzangst haben uns nie verlassen, wir akzeptieren sie mittlerweile, dafür definieren wir uns nicht mehr über bezahlte Leistung, angebotene Jobs erledigen wir gewis senhaft, jedoch ohne Prestigesucht. Freizeit ist nicht wirklich Freiheit, aber sie reicht aus, um mit uns gut auszukommen, mehr wollen wir nicht. Die Hemmschwelle, Neues aus zu probieren, ist gesunken, wenn es nicht funktioniert, hat es zu mindest Spass gemacht. Das Bedürfnis nach Si cherheit und einem tollen Testament ist eine Illu sion, die innere Würde kann darauf gut verzichten und auf eine Visitenkarte drucken lässt sich so was auch nicht. Nur weil wir den hier angesagten Normen nicht mehr entsprechen, lassen wir uns nicht hängen, mit frisch aufgeräumten Oberstüb chen und schlanker Figur, neuer Würde inklusive, geniessen wir das Leben ohne Karton.
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Andy Stuckert
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Ich verstehe mich Plaudern ist für Frauen so wichtig wie Zähneputzen, aufgestaute Sorgen und Plaque schaden dem Teint. Bleibt der Kühlschrank stumm und die beste Freundin ist nicht erreichbar, droht der Weltuntergang oder heftiger, Selbstgespräche. Sandra Poller
«Kaum lasse ich dich ein paar Tage alleine, wirst du komisch», bemerkt Bea während sie genüss lich ihre Sonnenbräune konserviert. «Hast du dich denn nicht auch ein bisschen amüsiert, mal die sturmfreie Bude ausgekostet?» Die Zeiten der wil den Partys sind bei mir vorbei, rumalbern konnte ich noch nie besonders gut, alleine schon gar nicht. «Aber tipptopp aufgeräumt hast du», lobt sie mich und legt die Beine auf den Tisch, «wenn du nicht quasseln kannst, bist du megaproduktiv». Gleich weine ich oder schreie sie an. «Oha, stutenbissig», murmelt Bea und verzieht sich ins Bad. Männertrick «Weisst du, weshalb Männer locker alleine auf ei ner Insel überleben können?», nimmt Bea ein paar Tage später das Thema wieder auf. Weil sie Egois ten sind, denke ich, schweige aber. «Sie reden mit einem Ball und geben dem Ding einen Namen, wobei es auch ein Auto sein kann», lacht Bea, «sie übertragen einen Teil ihrer gespaltenen Persönlich keit einfach auf einen Gegenstand und schwupps haben sie einen Gesprächspartner, man nennt das auch Selbstgespräche», grinst sie listig. Dafür haben Frauen eher ein Tagebuch, sprechen ist aber nicht dasselbe wie schreiben. «Ich werde demnächst wie der ein paar Tage weg sein, es wäre super wenn du dann mit dem Kühlschrank quasseln könntest», die elegante Retourkutsche für meine schlechte Laune. Ganz ohne Grund ist dieser Männertrick nicht, psy chologisch betrachtet sind Selbstgespräche eine
Form der Psychohygiene, die auch als Single funk tioniert. Ich beschliesse einen Selbstversuch: «Sag mir einfach, wenn du am Üben bist, damit ich mich nicht zum Antworten verpflichtet fühle.» Smarter Kühlschrank Mit Max, dem Kühlschrank, freunde ich mich lang sam an, seine eisige Haltung ist mir aber noch sus pekt. Klug ist er: Als ich ihn fragte, ob mein Hin tern in Ordnung sei, sagte ich Ja. «Erstaunlich», flötet Bea, «wenn du einverstanden bist, reserviere ich den Staubsauger für mich, ich habe auch noch ein paar wichtige Fragen.» Sie bleibt trotz allem ein Biest, darüber muss ich unbedingt mal mit Max reden. Richtig laute Selbstgespräche verunsichern mich, obwohl ich meine Stimme mag, aber ich vermute, dass ich mir das zu rasch angewöhnen könnte. «Keine Panik», gluckst die Hexe, «wenn du im Supermarkt beim Plaudern mit dir erwischt wirst, behaupte einfach, du wärst bescheuert und abgehauen, aber nicht zwingend aggressiv.» Nette Unterhaltung Mittlerweile verstehe ich mich ganz gut mit mir, Max, und dem Staubsauger. Bea redet mit Louis, so heisst die Kiste, meistens am Samstagmorgen, lauter geschäftliche Dinge. «Hat Max vielleicht eine Flasche Wein für uns übrig, ich möchte mich bei ihm bedanken für die netten Gespräche, die er mit dir hat, das macht dich richtig entspannt.» Sie füllt zwei Gläser: «Auf unser neues Team!»
Mit den ersten Amselrufen aus den Federn, Andy Stuckert bleibt konsequent und stärkt den Rücken unerbittlich, von den eingesparten Operationskosten könnte er locker ein Jahr leben. Wenn Strassen musiker ihre Hüte auf den Boden legen, ist Frühling. Höchste Zeit, dem bleichen Leder ein wenig Sonne zu spendieren, gefütterte Badehosen sind trendy.
Sandra Poller erteilt fleissig Mal unterricht, sie wäre schon immer gerne Lehrerin gewesen. Die Tochter beginnt ein Auslandsjahr, vermutlich der Beginn einer längerfristigen Sendepause. Eine Dachsanierung steht an, möglichst nie zu Hause zu sein verhindert Kopfschmerzen und handwerkliche Diskussionen, die Kreditbank mag arbeitswütige Frauen.
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Nr. 4 / Mai 2013
Gesundheitspolitik
Viele Leistungserbringer im Gesundheitswesen sind verunsichert. Auch die Ärzte. Vista wollte es genau wissen und befragte FMHPräsident Dr. med. Jürg Schlup. Was beschäftigt und wie beurteilt man «Gesundheit 2020»? Hans Wirz
Teuer, aber gut Bild: zVg
Gesundheit wird nicht billiger!
Interview mit: Dr. med. Jürg Schlup, Präsident der FMH, der Vereinigung der Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz. «Eine gute Gesundheitsversorgung darf ihren Preis haben».
Dr. med. Jürg Schlup ist seit Dezember 2012 Präsident der FMH, der Vereinigung der Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz. Und beeinflusst damit (zusammen mit den Vorstandskolleginnen und -kollegen) stark die Entwicklungen im schweizerischen Gesundheitswesen. Grund für ein interessantes Gespräch. Welche vorrangigen Ziele haben Sie sich für die kommenden vier Jahre vorgenommen? Es sind – nebst dem, was sich an täglicher Aktualität immer wieder auf die Traktandenliste drängt – fünf Anliegen, die meine hauptsächlichen Absichten prägen. In erster Linie wollen wir die hohe Qualität der gesundheitlichen Versorgung absichern. Was angesichts des wirtschaftlichen Drucks gar nicht so selbst verständlich sein wird. Daraus erwächst die zweite Zielsetzung, nämlich, den Nachwuchs zu fördern. Zusätzlicher Förderung bedürfen einzelne ärztliche Sparten, beispielsweise Hausärzte und Kinderärzte, aber auch Gynäkologen und Psychiater. 36
Das ist bereits allgemein erkannt und anerkannt; sehen Sie trotzdem Probleme? Ja, es gibt sehr viel Unsicherheit ringsum. Man redet beispiels weise von Ärztestopp. Darum mein viertes Ziel, nämlich Pla nungssicherheit. Wenn es um Ausbildung, Praxiseröffnungen und Existenzaufbau geht, brauchen wir ein Minimum an pla nerischer Sicherheit – sonst wandern die tüchtigsten Leute ab. Beispielsweise in andere Länder oder in andere Dienst leistungsbereiche, und die fehlen uns dann im ärztlichen All tag. Dieser Punkt ist umso wichtiger, als junge Menschen auch im Gesundheitswesen zunehmend Wert auf Familienleben und andere Elemente eines «normalen» Lebens legen. Und das fünfte Ziel? Die Arbeit der Ärztin und des Arztes soll weiterhin angemes sen bezahlt sein. Mit seinem kürzlich veröffentlichten Bericht «Gesundheit 2020» hat sich auch der Bundesrat einiges vorgenommen. Ihre erste Wertung dieses Berichtes? Die Tatsache, dass es erstmals eine übersichtliche, aussagekräf tige Strategie des Gesundheitswesens gibt, ist als sehr positiv zu werten. Das ist neu für die Schweiz, dass nämlich jemand die Grundlagen für eine mögliche nationale Gesundheitspoli tik auf den Tisch legt. Ein sehr positiver Ansatz. Und inhaltlich? Was die genannten Herausforderungen und Ziele anbelangt, bin ich mehrheitlich einverstanden. Allerdings erachte ich das Ziel, 20 Prozent der Kosten einzusparen, als illusorisch. Grös sere Vorbehalte habe ich auch bezüglich der vorgeschlagenen Steuerungsmassnahmen. Nach meiner Meinung sollte man sich auf gute Rahmenbedingungen konzentrieren. Planungs- und Steuerungsfehler von heute könnten sonst auch die Fehl planung von morgen sein. Besser entsprechende Entwick lungsschritte zusammen mit den Leistungserbringern angehen.
ann_benegast_vista_df_65x265.pdf 1 04.04.2013 09:57:59
NEU − NEU − NEU Alle, die die richtige Lösung noch nicht gefunden haben... Wir Ärzte wären jedenfalls gerne bereit dazu. Aber nochmals: Der Bericht ist als sehr positiv zu werten, deutet er doch auf eine Abkehr von der bisherigen Pflästerlipolitik hin.
STOPPEN SIE DIE SUCHE!
Stimmt denn der Eindruck, dass Bundesrat Alain Berset vermehrt eine staatliche Steuerung anstrebt? Sind wir auf dem Weg zur Staatsmedizin? Es ist zu früh, um diese Frage beantworten zu können. Sagen wir es so: Angesichts der politischen Herkunft von Herrn Bundes rat Berset wäre eine Tendenz Richtung mehr staatlicher Steue rung nicht unbedingt überraschend. Aber warten wir doch ab.
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Aber gibt es nicht noch grosse finanzielle Reserven bezüglich Effizienz? Es gibt doch zum Beispiel noch zu wenig Koordination? Effizienzgewinne haben wir laufend. Beispielsweise dank Ver lagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen. Auch durch neue Diagnoseverfahren, dank denen wir Krankheiten Monate früher als bis anhin behandeln können und damit deutlich bessere Behandlungsresultate erzielen. Sie zeigten Bundesrat Alain Berset zu einem Zulassungsstopp für Spezialärzte die «rote Karte». Sehen Sie keinen Handlungsbedarf? Mir sind keine Untersuchungen bekannt, die zeigen, dass durch den Ärztestopp der letzten zehn Jahre Geld gespart wurde. Dass mehr Ärzte höhere Arztkosten bedeuten, ist ebenfalls nur eine Annahme. In der Phase des Ärztestopps gab es in ei nigen Kantonen ein Zunahme der Spitalärzte um 40 Prozent. Ein Stopp trifft vor allem die jungen, gut ausgebildeten Ärztinnen und Ärzte. Eine Steuerung wäre besser, weil differenzierter. Fortsetzung auf Seite 38
VERSTOPFUNG
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Was meinen Sie damit? Beispielsweise werden neue Therapien oft als «teuer» bezeich net. Was sie ja auch sind, aber gleichzeitig können sie bei spielsweise die Absenzzeiten in der Wirtschaft senken. Was völlig fehlt, ist die volkswirtschaftliche Betrachtung vom Nut zen der guten Gesundheit der schweizerischen Bevölkerung.
REFLUX
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VERDAUUNGSSYSTEM IM GLEICHGEWICHT
DURCHFALL
Der Bundesrat will bis 2020 offenbar ein Fünftel der Gesundheitskosten einsparen. Was halten Sie von dieser Absicht? 20 Prozent, dass scheint mir unmöglich zu sein. Denken Sie nur an die bestimmenden, weil zwingenden Faktoren: Die Be völkerung wächst, wird gleichzeitig immer älter und es gibt immer mehr chronisch Kranke. Dazu kommt der medizini sche Fortschritt. Auf den niemand verzichten will, der aber Geld kostet. Zudem wird die Versorgung immer teurer, weil wir praktisch keine Grossfamilien mehr haben, die ältere Kranke versorgen könnten, sondern immer mehr Einzelhaus halte. Diese gegebenen kostentreibenden Faktoren werden immer wieder unterschätzt oder einfach negiert. Man vergisst aber immer wieder auch den Nutzen des teuren, aber wir kungsvollen Gesundheitswesens.
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Fortsetzung von Seite 37
Ist die vorgesehene Förderung der Hausärzte eine frohe Botschaft für Sie? Im Prinzip geht es um gute Versorgung und um hohen Nut zen für die Bevölkerung. Speziell im Hinblick auf die wachsende Zahl von chronisch Kranken und deren Versorgung ist die För derung der Hausarztmedizin sehr wichtig. Erhöht die Förderung die Krankheitskosten? Nein, nicht unbedingt. Hausärzte versorgen die Bevölkerung ambulant und kostengünstig. Man sollte deshalb deren För derung – und die der Kindermedizin – als sinnvolle Investi tion sehen, die letztlich mehr bringt als sie kostet. In «Gesundheit 2020» werden Patienten mit seltenen Krankheiten mehrkwürdigerweise als «Kostentreiber» bezeichnet. Sollte man diese Patienten nicht gleich behandeln wie alle anderen? Ich meine, dass alle Patienten Zugang zu einer qualitativ gu ten Versorgung haben sollen. – Gesundheit 2020 ist ein po litisches Papier. Die Politik macht sich offenbar Gedanken zu teureren Behandlungen und deren Grenzen. Wie beurteilen Sie das Problem der ungleichen Behandlung von Patienten bei Medikamenten, die noch nicht kassenpflichtig sind? Es ist stossend, wenn Patientinnen ungleich behandelt werden. Ich kann nur empfehlen, sich bei der zuständigen Krankenkasse bezüglich einer Kostenübernahme nicht kassenpflichtiger Me dikamente zu erkundigen. Es bleibt die Möglichkeit einer ent sprechenden Zusatzversicherung. Warum schlagen Sie vor, dass die Medikamentenabgabe durch Ärzte nicht mehr mit einer staatlich regulierten Marge erfolgen soll? Die Medikamentenempfehlung und -abgabe ist Teil der ärzt lichen Arbeit und sollte deshalb wie alle anderen ärztlichen 38
Aufgaben über einen Tarif statt über Margen entschädigt wer den. Bereits im Jahr 2011 haben die Ärzte mit den Versiche rern Eckwerte eines neuen Abgeltungssystems, das die Leis tung der Medikamentenabgabe über einen Tarif statt über preisrelevante Margen entschädigen sollte, vereinbart. Es schien alles bestens. Aber 2012 kam plötzlich ein überraschendes «No» von den Krankenkassen – und seither ist das neue Vergütungs modell blockiert. Apotheker werfen Ärzten vor, sie wollen sich «mit Rosinenpickerei ein lukratives Zusatzeinkommen sichern». In der grossen Mehrheit der Deutschschweizer Kantone hat sich die ärztliche Abgabe von Medikamenten längst einge spielt. Sie ist einfach, praktisch, beliebt und unkompliziert. In mehreren Abstimmungen hat sich die Bevölkerung immer wieder zugunsten dieses Systems ausgesprochen. Offensicht lich will sie das. Müssen wir befürchten, dass mit dem Sparprogramm des Bundesrates die Qualität der Gesundheitsversorgung in der Schweiz in den nächsten Jahren schlechter wird? Sie sprechen nochmals die geplante Strategie «Gesundheit 2020» des Bundesrates für unser Gesundheitswesen an und dort eines der Ziele. Ich selber denke – wie bereits ausgeführt – nicht, dass es möglich ist, die Kosten unseres Gesundheits wesens um 20 Prozent zu senken. Eher gehe ich davon aus, dass es möglich wird, den Kostenanstieg noch weiter zu ver langsamen. Wie dies seit zehn Jahren erfolgreich praktiziert wird. Dazu müssten wir zum Beispiel einerseits unsere Spi talversorgung zentralisieren und andererseits verstärkt eine dezentrale ambulante Versorgung aufbauen.
Der Sommer
kann kommen. Lassen Sie sich die Freuden der schönsten Jahreszeit nicht nehmen. Müde und schmerzende Beine, blaue Flecken, Besenreiser oder gar Schwellungen und Krampfadern können Menschen jeden Alters treffen. Besonders achtsam sollten Sie bei familiärer Neigung zu Venenschwäche, bei langem Stehen oder hormonellen Veränderungen sein. Wichtig ist dann, dass Sie das Problem nicht vernachlässigen, sondern es beim ersten Anzeichen in Angriff nehmen. Hier hilft Hirudoid forte. Sein Wirkstoff MPS (Mucopolysac charidpolysulfat) durchdringt die Hautschichten und wirkt regenerierend auf das Bindegewebe. Dabei fördert er die Rückbildung von Blutergüssen und Schwellungen und lässt blaue Flecken schneller verschwinden. ®
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Nr. 4 / Mai 2013
Gesundheit aktuell
Steigen die Temperaturen an, klagen viele Menschen über geschwollene und schwere Beine. Hinter diesen Beschwerden kann sich mehr als nur Müdigkeit verbergen. Ein gesunder Lebensstil beugt leichten Venenproblemen im Sommer vor. Athena Tsatsamba Welsch
Venenprobleme
Müden Venen im Sommer Beine machen
Illustration: © elxeneize, Fotolia.com
und dienen als eine Art Rückschlagven til. Lässt die Spannkraft der Venen nach, steigt der Druck des Blutes in den Ve nen an. Die Venenwände dehnen sich und die Venenklappen können nicht mehr richtig schliessen. Infolgedessen staut sich das Blut in den Gefässen. Flüs sigkeit tritt aus und gefährliche Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen können entstehen.
Regelmässige Bewegung wie z.B. Treppensteigen ist wichtig für eine gute Durchblutung der Beine.
In der warmen Jahreszeit halten wir uns vermehrt im Freien auf und geniessen das schöne Wetter. Doch nach einem aktiven Tag bei sommerlichen Tempera turen klagen viele Menschen gerade am Abend, wenn sie zur Ruhe kommen, über müde, geschwollene und schwere Beine. All diese Symptome wie auch Wadenkrämpfe, Juckreiz, Kribbeln in den Beinen, geschwollene Füsse und Knöchel können auf eine beginnende Venenschwäche deuten. 40
Aufgabe der Venen Die Venen leisten tagein, tagaus das ganze Leben lang Schwerstarbeit. Sie führen das Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen zurück. Die Bein- und Fuss muskulatur unterstützt die Venen bei dieser wichtigen Aufgabe. Durch An spannen der Muskulatur wird Druck auf die Venen ausgeübt und das Blut nach oben gepresst. Auch die Venenklappen übernehmen eine zentrale Aufgabe; sie verhindern ein Rückfliessen des Blutes
Ursachen und Risikofaktoren Die Ursachen von Venenproblemen sind sehr vielfältig. Einerseits können sie durch eine angeborene Bindegewebsschwäche bedingt sein, andererseits auch hormonell durch eine Schwangerschaft oder die Ein nahme der Pille. Eine ungesunde Lebens weise, Bewegungsmangel und Überge wicht zählen ebenso zu den Risikofaktoren für Venenprobleme. Langes Stehen oder Sitzen schränkt die Arbeit der Muskel pumpe ein. Das Tragen von zu hohen Absätzen erhöht den Druck in den Ve nen. Auch steigende Temperaturen im Sommer können Venenprobleme auslö sen. Bei warmen Temperaturen lässt die Elastizität der Blutgefässe nach. Kleine geplatzte Äderchen, die sogenannten Be senreiser, können in der Oberhaut ent stehen. Gesundheitlich sind diese nicht gefährlich, sie stellen aber für Betroffene meist ein kosmetisches Problem dar. Anders sieht es mit den dicken, ge schlängelten Venen, den sogenannten Krampfadern (Varizien) aus. Betroffene
Vorbeugen und behandeln Körperliche Bewegung ist für eine in takte Beinmuskulatur besonders wich tig. Das muss nicht kompliziert sein, nehmen Sie einfach die Treppe, statt mit dem Aufzug zu fahren. Laufen Sie täg lich 15 Minuten in einem flotten Tempo. Steigen Sie auf dem Weg zur Arbeit oder in die Stadt ein oder zwei Stationen frü her aus dem Bus oder dem Tram aus. Darüber hinaus aktivieren einfache Be wegungsübungen ebenso die Muskula tur. Bei langem Sitzen hilft es zwischen durch die Füsse anzuheben und jeweils nach rechts und links kreisen zu lassen. Anschliessend können Sie die Füsse auf den Boden stellen und abwechselnd Zehen und Fersen anheben und zum Schluss die Zehen krallen und wieder locker lassen. Auch sollten die Beine im Sitzen nicht übereinander geschlagen werden. Wer viel steht, kann abwech selnd auf den Fersen und den Zehen spitzen laufen und auf den Zehen wip pen. Diese Übungen sollten mehrmals täglich zehnmal hintereinander durch
geführt werden. Ausserdem gibt es viele sanfte Sportarten, welche die Venen stärken, wie z. B. Schwimmen, Walken und Velofahren. Bei geschwollenen Bei nen wirkt es oft entlastend, die Beine hochzulegen. Hitze durch ausgedehnte Sonnenbäder sollte vermieden werden. Kneippanwendungen hingegen, wie z. B. kalt-warme Wechselduschen von den Füssen bis zu den Oberschenkeln, regen die Blutzirkulation an und stärken das Ge webe. Kalte Güsse trainieren die Venen noch stärker. Die Beine werden dabei nur mit kaltem Wasser abgebraust. Wer unter Venenproblemen leidet, sollte o. g. Risiko faktoren meiden und sich von einer Fach person aus dem Sanitätshaus, der Apo theke, der Drogerie oder von einem Arzt bezüglich medizinischer Kompressions strümpfe beraten lassen. Wirkstoffe bei Venenleiden Bei leichten Beschwerden können neben den genannten vorbeugenden Massnah men auch rezeptfreie Präparate aus der Apotheke oder Drogerie Linderung brin gen. Pflanzliche Wirkstoffe aus der Ross kastanie oder dem Roten Weinlaub fes tigen die Venenwände und erhöhen deren Elastizität. Auch Pflanzenextrakte aus der Mäusedornwurzel, der Zauber nuss (Hamamelis) und Steinklee helfen bei schweren und geschwollenen Bei nen und unterstützen die Venenfunktion. Synthetische Wirkstoffe in Venengels und -salben wirken antithrombotisch und entzündungshemmend, regen die Blut zirkulation an und lassen Schwellungen
und Blutergüsse zurückgehen. Wer die goldene Venenregel im Alltag berücksich tigt «lieber liegen und laufen – statt sit zen und stehen», der tut seinen Venen etwas Gutes.
Bild: © Bernd S., Fotolia.com
sollten einen Arzt aufsuchen. Wenn der Druck in den Venen bestehen bleibt, kann sich daraus eine Thrombose ent wickeln. Bei leichten Venenproblemen ist ein Arztbesuch zur genauen Abklä rung ebenso sinnvoll. Denn hinter wie derkehrenden Symptomen wie etwa ge schwollenen Beinen, einem Kribbeln oder Spannungsgefühl in den Beinen sowie Schmerzen verbirgt sich meist nicht nur Müdigkeit.
Tipp Barfusswege und Kneippanlagen Barfuss im Wasser, auf feuchten Böden und natürlichen Wegen zu laufen, regt den Stoffwechsel und die Durchblutung an und stärkt auch die Venen. Das Barfusslaufen auf natürlichen Böden trainiert und kräftigt ebenso die Fuss- und Wadenmuskulatur. Daher werden Barfusswandern und Kneippen zur Behandlung von Venenleiden eingesetzt. Detaillierte Informationen zu Barfusswegen und Kneippanlagen in der Schweiz sind unter dem Link www.myswitzerland.com/de/ barfusswege-und-kneippanlagen.html abrufbar. Tel. 0800 100 200 29 (gratis).
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Innovative Getreideprodukte spielten in der über 120-jährigen Geschichte der E. Zwicky AG stets eine grosse Rolle. Seit Kurzem bereichern zwei glutenfreie Mehlmischungen sowie zwei schmackhafte Hirsotto-Gerichte die breite Produktepalette.
Leckeres von Zwicky Qualität aus der Mühle Ein gutes Frühstück macht fit für den ganzen Tag. Doch was ist ein gutes Früh stück? Schmackhaft, gesund und nahr haft sollte es sein – also möglichst we nig Zucker und Fette enthalten, dafür viele Vitamine, Mineralstoffe und Spu renelemente. Vollwertige Kost eben. Kollath-Frühstück – für hohe Leistungsfähigkeit Die E. Zwicky AG nutzt das von Prof. Kol lath entwickelte Verfahren, um vollwertige Nahrungsmittel herzustellen – beispiels weise das Kollath-Frühstück aus biologi schem Anbau. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Mineralien und Spurenelemente bleiben durch das Collatieren® im hochkeimfähi gen Weizen erhalten. Das Kollath-Früh stück ist eine ideale Stärkung für den Tagesbeginn, sättigt auf natürliche Weise und fördert die Verdauung.
Müesli – Gesundheit auf dem Frühstücksteller Das Müesli ist eine Schweizer Spezialität – weltbekannt wie Fondue und Schoko lade. Lange wurde das Müesli ausschliess lich als einfaches Abendessen verzehrt, heute wird es vorwiegend als Frühstück oder auch als leichtes, bekömmliches Nachtessen eingenommen. Traditionell besteht das Müesli aus Getreideflocken, die mit Milch vermischt und mit Äpfeln, Zitronensaft sowie Nüssen ergänzt wer den. Moderne, leckere Varianten von di versen Müeslis hat die E. Zwicky AG ent wickelt; die wichtigsten Zutaten werden mit dem von Prof. Kollath entwickelten, schonenden Verfahren hergestellt. Die Frühstücksmüesli von Zwicky gibt es in diversen Sorten mit Mischungen aus verschiedenen Getreidesorten, Nüssen, Mandeln, Trockenfrüchten, Beeren und
weiteren feinen Zutaten. Zur geschmack vollen Abwechslung und für den individu ellen Geschmack. Hirse macht schön Hirseflocken sind nicht nur eine willkom mene Zutat für feine Müesli, sie passen ebenso gut ins Joghurt oder zur Milch mit Früchten. Hirse gilt als das älteste Ge treide der Welt und ist eine der mineral stoffreichsten Getreidesorten überhaupt. Hirse enthält viel Fluor, Phosphor, Mag nesium, Kalium und besonders viel Sili zium und Eisen. Die Mineralien sorgen für gesunde Zähne, schöne Haare, eben mässige Haut und starke Nägel. Hirseflo cken gelten darum auch als Schönheits mittel; zudem sind sie bekannt für ihre lang anhaltende sättigende Wirkung.
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Zöliakie Wenn Kleberproteine (Gluten) nicht vertragen werden So gesund auch Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer sind: Sie werden nicht von allen vertragen. In der Schweiz reagiert jede hundertste Person auf die Kleberproteine (Gluten, ausgesprochen: glu’teen) dieser Getreide sowie deren Urfor men und Kreuzungen. Die Unverträglichkeit von Gluten wird vererbt. Bei Betroffenen greift Gluten die Dünndarmzotten an, die sich entzünden und langsam zurückbilden. Das Krank heitsbild wird Zöliakie genannt, im Erwachsenenalter auch einheimische Sprue. Durch die gestörte Verdauung können wichtige Nährstoffe wie Eisen, Folsäure und Calcium nicht mehr ausreichend aufgenommen werden, und es drohen Fol gekrankheiten wie Blutarmut, Osteoporose, aber auch Dünn darmkrebs. Ist die Diagnose Glutenunverträglichkeit einmal gestellt, gilt für die Betroffenen: Gluten strikte vermeiden, und zwar lebenslang! Das heisst: Auf Brot, Back- und Teigwaren, Müesli und viele Halbfertig- und Fertiggerichte verzichten. Aber nicht ganz: denn es gibt Alternativen.
120 Jahre Zwicky E. Zwicky AG, die Spezialitätenmühle im Thurgau Die in Müllheim-Wigoltingen ansässige Schweizerische Schälmühle E. Zwicky AG entwickelte sich im Laufe ihrer 120-jährigen Firmengeschichte zu einer der bedeutendsten Spezialitätenmüh len der Schweiz. Die traditionsreiche Firma ist seit 1892 in der vierten Gene ration in Familienbesitz und setzt auf qualitativ hochwertige Produkte. Sie ga rantiert mit ihrem Markenzeichen dafür: dem Zwerg mit der Ähre. 1946 brachte die E. Zwicky AG als erste Firma in der Schweiz das Müesli auf den Markt. Seit die Firma 1956 mit Prof. Dr. Werner Kollath einen Lizenzvertrag abgeschlos
Glutenfreie Mehlmischungen und Hirsotto Glutenhaltige Getreide können durch Nahrungsmittel wie Mais, Reis, Hirse, Kartoffeln und Buchweizen ersetzt werden. Auf Basis dieser Rohstoffe hat Zwicky neue Produkte kreiert: zwei vielfältig verwendbare Mehlmischungen und zwei leckere Fertiggerichte. – Basis Mehlmischung glutenfrei – für Brot, Biscuits und andere Backwaren – Mehlmischung hell glutenfrei – für Kuchen, Guetzli, Pizza und andere feine Backwaren Rezepte, wie mit diesen Mehlmischungen köstliche gluten freie Backwaren einfach zubereitet werden – helle und dunkle Brötchen, Focaccia, Pizzateig, Gugelhopf, Marmorkuchen, Haselnuss-Kokos-Guetzli, Mailänderli, Vanillehörnchen –, finden Sie auf www.zwicky.ch. – Hirsotto mit Tomaten – Hirsotto mit Gemüse Beide Hirsotto-Varianten sind fixfertig gewürzt und können im Nu zubereitet werden. Sie ergeben eine vollwertige vege tarische Mahlzeit oder eine feine Beilage (2 – 3 Portionen).
sen hat, stellt sie das Bio-Kollath-Früh stück nach dem Kollath-Verfahren her. Heute werden weitere Spezialitäten wie Bio-Hirseflocken und Bio-Sojaflocken auf diese schonende Weise produziert. Die Geschäftsfelder der Firma umfas sen heute die Entwicklung und Verede lung von Produkten und Halbfabrikaten für die Lebensmittelindustrie, die Her stellung von Getreidespezialitäten unter der Marke ZWICKY sowie Handelsmar ken, beispielsweise Nahrungsergän zung wie Goldhirse-Öl-Kapseln für ge sunde Schönheit und Vitalität unter der Marke HIRSANA. Zwicky ist bekannt für ihren innovativen Geist, ihre Marktnähe und ihre Beweg lichkeit. Massgeschneiderte Spezialitä
ten und Produkte, die ausgewogene Vielfalt und die Partnerschaft mit dem schweizerischen Landbau werden von Kunden und Partnern sehr geschätzt. Qualität und Flexibilität sind die Stärken der E. Zwicky AG. Innovative Mitarbeitende und eine auf kundenspezifische Problemlösungen aus gerichtete, moderne Infrastruktur ermög lichen ausserordentlich individuelle An sätze. Die Anlagen sind auf dem neuesten Stand der Technik und dank unterschied licher Verfahren überaus flexibel be züglich der Anwendungen und Produk tionsmöglichkeiten. Produktsicherheit und konstante Qualität auf höchstem Niveau sind der Firma wichtig. www.zwicky.ch 43
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Heilpflanzen
Nicht nur als Frühlingsbote geniesst die Birke besondere Wertschätzung. Blätter, Knospen, Saft und Rinde des Baums werden in der Volksmedizin bei vielerlei Beschwerden eingesetzt. Birkenblättertees sind für Frühjahrskuren beliebt. Jürg Lendenmann
Die Birke
Kultbaum, Nutz- und Heilpflanze und die Moorbirke (B. pubescens). Birken sind Windbestäuber und blühen zwischen Mai und Juni. Erstaunlich: Ein männliches Birkenkätzchen setzt rund fünf Millionen Pollen frei, auf die die Hälfte aller Pollen allergiker reagiert.
Birken (Betula sp.) sind Pionierpflanzen, die wenig Ansprüche an Boden und Klima stellen: Nach der Eiszeit gehörten sie zu den ersten Bäumen, die ihre angestamm ten Lebensräume wieder besiedelten. Der Gattungsname leitet sich vom Galli schen betu (= Harz, Gummi, Leim) her und weist auf ein Bitumen hin, das die Gallier aus Birkensaft herstellten. «Birke» geht in vielen Sprachen auf das indoger manische Wort bherek (= glänzend, 44
weiss) zurück und verweist auf die weiss schillernde Rinde, ein charakteristisches Merkmal der meisten Betula-Arten. Dank der weisse Farbe – sie verhindert im Winter, dass das Holz bei Sonnenein strahlung sich zu stark erwärmt und reisst – sowie der guten Lichtausnut zung können Birken auch in arktischen Regionen gedeihen. In der Schweiz weitverbreitet sind die Hänge- oder Weissbirke (Betula pendula)
Wichtiger Kult- und Nutzbaum Da im Frühjahr die Birken als erste Laub bäume grünen, gelten sie als Sinnbild des Frühlings und seiner Lebenskraft. Bei den Kelten wie auch andern Völkern der Nord halbkugel hatte die Birke grosse kultische Bedeutung; sie wurde zum Lichterbaum der Sonnenwende, zum Maibaum, Le bens-, Fruchtbarkeits- und Weltenbaum. Birken bieten Nahrung und Unterschlupf für eine Vielzahl von Lebewesen. Auch vom Menschen lassen sie sich auf viel fältige Weise nutzen, beispielsweise zum Herstellen von Schuhen, Kleidern, Trink gefässen, Fackeln, Birkenleder und Be senreisern. Rindenteer ist ein gutes Kon servierungsmittel für Holz und Leder. Bis 400 Liter Wasser pro Tag können im Frühling im Stamm einer Birke hochstei gen. Wird er angebohrt, kann zuckerhal tiger Saft gewonnen werden; er galt u. a. als Schönheitstrunk und, oft zu Birken wein vergoren, als Mittel gegen Impotenz. Die Birke – der «Nierenbaum» Den Griechen und Römern scheint die Birke als Heilmittel noch nicht bekannt gewesen zu sein. Die Äbtissin und Uni versalgelehrte Hildegard von Bingen
(1098 –1179) bezeichnete die Birke als «das Glück»; geriebene Birkenrinde setzte sie bei verschiedenen Hautkrankheiten ein. Die harntreibenden sowie entzün dungswidrigen Eigenschaften der Birke wurden erst im späten Mittelalter erkannt. Betulin, der wasserabweisende weisse Farbstoff der Birke, isolierte der Chemi ker Johann Tobias Lowitz 1788 erstmals aus Birkenrinde. Später wurden die wund heilenden und keimtötenden Wirkungen von Betulin entdeckt. Medizinisch eingesetzt werden heute vor allem die Blätter der Birke (Betulae folium) «zur Durchspülungstherapie der ableitenden Harnwege, insbesondere bei Entzündungen und Nierengriess». Wichtige Inhaltsstoffe ihres Wirkkomple xes sind Flavonoide, Phenolcarbonsäu ren, Saponinglycoside und Gerbstoffe. Da Birkenblätter eher sanft wirken, wer den sie oft mit anderen harntreibenden Pflanzen wie Goldrute und Ackerschach telhalm kombiniert. Neben den Blättern werden auch die Knospen, frischer Bir kensaft und Birkenrinde – aus ihr wer
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den Extrakte hergestellt – als Pflanzen droge verwendet. Beliebte Frühjahrskur Die Volksmedizin kennt zahlreiche wei tere Anwendungen, u. a. zur Durchspü lungstherapie der Harnwege bei leichten Harnwegsbeschwerden, zur Behandlung von Ödemen, Hauterkrankungen und zur Stoffwechselanregung, gegen Cellulite, als Frühjahrskur bei Gicht und Rheuma und zur Blutreinigung. In der anthroposophischen Medizin wer den Arzneimittel aus der Birke äusserlich bei degenerativen Hauterkrankungen und Ekzemen sowie innerlich unterstützend bei rheumatischen Beschwerden einge setzt. In der Kosmetik werden Birkenblät ter als Haarpflegemittel und der Saft zum Massieren der Kopfhaut verwendet. Nicht angewendet sollten Birkenpräpa rate bei fieberhaften Harnwegskrankhei ten, akuter Prostataentzündung und Wasseransammlungen als Folge einer ein geschränkten Nieren- oder Herztätigkeit oder bei einer Allergie gegen Birkenpollen.
«Frühlingsputz» Teezubereitung: Zwei Esslöffel junge Birkenblätter mit kochendem Wasser aufgiessen, zehn Minuten ziehen lassen. Für eine Frühjahrskur wird empfohlen, ein bis zwei Liter pro Tag während mindestens drei bis vier Wochen zu trinken. Übrigens: Junge Birkenblätter eignen sich für Quarkspeisen, Salat und Suppen.
Literatur (Auswahl): • René A. Strassmann: Baumheilkunde. AT Verlag, 2003. 978-3855026616 • Gerd und Merlene Haerkötter: Macht und Magie der Bäume. • Eichborn. 1989. ISBN 9783821812267 • bambusgarten.com/files/Baummythologie_ eBook.pdf, sdw.de, birkenwein.ch, birkenleder.de, heilpflanzenkatalog.net, Pschyrembel online
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Atemtest zeigt Stressniveau In der Atemluft konnten bereits Biomarker für Tuberkulose, verschiedene Krebsarten, Lungenentzündung und Asthma identifiziert werden. Nun hat das Forscherteam um Paul Thomas von der University in Leicestershire zeigen kön nen, dass sich auch bei gestressten Menschen die Atem luft verändert. Nach Ansicht der Forscher könnten sich sechs chemische Verbindungen in der Atemluft als Stressindikatoren eignen. Die Forscher weisen darauf hin, dass noch weitere Tests mit einer grösseren Zahl von Versuchs personen nötig seien, um die Ergebnisse zu bestätigen. Quelle: scinexx.de
Rauchstopp lohnt sich auch im Alter Auch im fortgeschrittenen Alter lohnt es sich, mit dem Rau chen aufzuhören. Dies zeigte eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg. Innerhalb von fünf Jahren nach dem Rauchstopp fällt das Risiko für Herzin farkt, Schlaganfall und Tod durch eine Herz-Kreislauf-Er krankung um erstaunliche 33 bis 46 Prozent. Rauchen wirkt sich besonders bei Menschen über 50 negativ auf die Gesundheit aus. So muss ein über 50-jähriger Rau cher 19 Jahre früher mit einem Herzinfarkt rechnen als ein Nichtraucher. Quelle: SpringerMedizin
Tipps fürs Abnehmen Welche Ratschläge zum Abspecken beruhen auf fundier ten Erkenntnissen, und welche sind Mythen? Dr. Krista Casazza hat die wissenschaftliche Literatur durchforstet und neun seriöse Tipps zusammengestellt: 1. Deine Gene sind nicht dein Schicksal. Moderate Ände rungen der Umweltbedingungen können zu ebenso viel Gewichtsverlust führen wie die besten Medikamente. 2. Diäten führen zu einem Gewichtsverlust, doch eine Diät wirklich durchzuführen und jemandem zu erzäh len, man halte Diät, ist nicht unbedingt das Gleiche. 3. Körperliche Aktivität fördert die Gesundheit, auch wenn man dabei kein Gewicht verliert. 4. Körperliche Aktivität und Sport in der richtigen Dosis helfen beim Abnehmen. 5. Behält man die Massnahmen bei, die dem Abnehmen förderlich sind, wird kein Gewicht mehr zugelegt. Die Vorstellung, Übergewicht sei ein chronischer Zustand, kann beim Abnehmen helfen. 6. Bei übergewichtigen Kindern ist es ideal, wenn die Fa milie und das häusliche Umfeld in die Massnahmen zur Gewichtsverringerung einbezogen werden. 7. Spezielle Diät-Mahlzeiten und Nahrungsersatzprodukte unterstützen das Abnehmen wirkungsvoller als allge meine Ratschläge zur Lebensmittelwahl. 8. Schlankheitsmittel können einigen Personen helfen ab zunehmen. 9. Chirurgische Massnahmen können einigen Personen helfen, langfristig Gewicht zu verlieren. Quellen: Ärzte Zeitung online, rxlist.com
Kinder werden schlau im Schlaf
Schlaf ist für Kinder wichtig. Schon lange war bekannt, dass beim Schlafen die während des Tages aufgenommenen Informationen und Erfahrungen verarbeitet werden: Ge lerntes wird verfestigt, aus dem Kurzzeitgedächtnis wer den Informationen ins Langzeitgedächtnis gespeichert. Ines Wilhelm und ihr Team von der Universität Tübingen haben zeigen können, dass während der Nachtruhe ein besonders wichtiger Lernschritt stattfindet: der Übergang von unbe wusst Aufgenommenem in verstandenes Wissen. Die Schlafphase, in der dieser Vorgang fällt, ist der Tiefschlaf, der sogenannte Slow-Wave-Sleep (SWS). Vom «Überschlafen» können Kinder mehr profitieren als Erwachsene: Neues kön nen Kinder besonders gut lernen, weil sie mehr Zeit in der geeignetesten Schlafphase verbringen. Quelle: scinexx.de
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Spermien: verschiedene Fruchtbarkeitsspitzen Die Jahreszeit kann bei Paaren mit Kinderwunsch für den Therapieerfolg einer Fruchtbarkeitsbehandlung mitent scheidend sein. Forscher aus Israel haben gezeigt: Bei Män nern mit normalem Spermiogramm zeigen die schnellen Spermien im Winter die beste Qualität. Liegt die Ursache einer eingeschränkten Fruchtbarkeit in einer erniedrigten Spermienkonzentration im Ejakulat, seien für eine Frucht barkeitsbehandlung der Frühling und der Herbst am aus sichtsreichsten: Denn dann würden Spitzenwerte an nor malgeformten Spermien gemessen. Quelle: Ärzte Zeitung online
GESUNDHEITS-NEWS
Wer selbstbewusst ist, ist auch optimistischer Menschen, die länger auf eine Belohnung warten können, haben ein stärkeres Selbstwertgefühl als Ungeduldige und können auch zuversichtlicher in die Zukunft blicken. Dies haben Psychologen der Marshall School of Business in Kalifornien in einer Studie gezeigt. Bei weiteren Studien ergab sich: Das Vertrauen in die Zukunft, in sich und andere Menschen steigt auch mit einem höheren sozioökonomischen Status (SoS). Zum SoS werden Merkmale wie Bildung, Beruf, Einkommen, Besitz von Kulturgütern und kulturelle Praxis gerechnet. Quelle: pressetext.com
Nr. 4 / Mai 2013
In jedem Vista
Marktinfos EndWarts®: Stoppt die Warzen!
Telfastin Allergo® – Sagen Sie dem Heuschnupfen Adieu
Fitness ist käuflich
Mit EndWarts® gibt es nun eine Möglich keit, lästige Warzen an Händen, Füssen und dem Körper auf einfachste Weise loszuwerden. Die Lösung mit Ameisen säure als Wirkstoff muss lediglich einmal pro Woche mit einem Wattestäbchen auf die Warze aufgetupft werden. End Warts® darf unter Beachtung der Vor sichtsmassnahmen auch bei Kindern unter 4 Jahren angewendet werden. Die Wirksamkeit von EndWarts® wurde im Rahmen einer Studie untersucht. Dabei verschwanden die Warzen bei 92% der Anwender. www.endwarts.ch
Mit dem Antihistaminikum Telfastin Allergo® ist eine allgemeine Behandlung des Heuschnupfens möglich. Es handelt sich dabei um eine Substanz, welche Histaminrezeptoren blockiert, die sonst bei der Allergie aktiviert werden. Telfastin Allergo® macht nicht müde und wirkt gegen Allergiesymptome wie Niesen, gereizte, tränende oder rote Augen, juckende Nase oder Hals oder verstopfte Nase. Lassen Sie sich von einer Fachper son beraten und lesen Sie die Packungs beilage. sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier / GE. www.sanofi.ch
Ein Müesli als Frühstück ist der gelun gene Aufsteller für den Start in den Tag, geeignet auch als Zwischenverpflegung und Abendessen. Wohlschmeckender lässt sich innert Sekunden wohl kaum etwas so Gesundes auf den Tisch zau bern wie z. B. das Früchte-Müesli oder eine andere Sorte Müesli aus dem vari antenreichen Sortiment von Zwicky. Geniessen Sie ein Zwicky Müesli und er leben Sie, wie die ganze Familie fit und voller Energie den Tag verbringt. Erhält lich im Lebensmittelhandel, Apotheken und Drogerien. www.zwicky.ch
Hautkrebsfrüherkennung kann Leben retten – kostenloser Online-Muttermalcheck vom 1. bis 31. Mai 2013 Die dermokosmetische Marke La Roche-Posay bietet auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit einem Team von Hautfachärzten, geleitet von Prof. Dr. med. Reinhard Dummer von der Dermatologischen Klinik des UniversitätsSpitals Zürich, einen kostenlosen Erstcheck auffälliger Muttermale an. Unter www.myskincheck.ch kann man vom 1. bis 31. Mai 2013 Fotos von verdächtigen Muttermalen hochladen, die dann gratis von einem Dermatologen-Team beurteilt werden. www.myskincheck.ch
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Gewinnen Sie 1 von 12 iSi Gourmet Whip im Wert von CHF 179.– inkl. Kapseln und Rezeptbroschüre Ein Traum von Schaum! Der iSi-Bläser verwandelt frische Zutaten in eine luftige Mousse und intensiviert dabei die natürlichen Aromen. Erleben Sie den Unterschied! Desserts, Mousses und Saucen werden so einfach und schnell zubereitet, sind gut portionierbar und bleiben im Bläser gekühlt mehrere Tage frisch und servierbereit. Weitere Infos und Rezepte finden Sie unter: www.kisag.ch Und so sind Sie an der Verlosung dabei: Senden Sie eine SMS mit dem folgenden Text: VISTA4 (Abstand) und das Lösungswort (Beispiel: VISTA4 FITNESS) an 919 (CHF 1.50/SMS) oder wählen Sie die Tel.-Nr. 0901 333 109 und nennen Sie das Lösungswort, Ihren Namen, Ihre Adresse und private Tel.-Nr. (CHF 1.50/Anruf, Festnetztarif), oder Gratisteilnahme per Wap: http://win.wap.919.ch. Teilnahmeschluss: 31. Mai 2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
«Gefällt mir» als Indiz für Qualität von Kliniken Facebook-Likes – die «Gefällt mir»-Meldungen beim bekann ten sozialen Netzwerk – seien ein guter Indikator für Qua lität von Spitälern und für die Zufriedenheit der Patienten. Dies ist das Fazit einer Umfrage von Forschern der Health care Innovation Technology Labors mit Sitz in New York. Die Wissenschaftler kamen zu ihrer Schlussfolgerung, nach dem sie während eines Monats die Sterberaten und GastEmpfehlungen mit der Anzahl der Facebook-«Gefällt mir»Einträge bei 40 New Yorkern Krankenhäusern verglichen hatten. Allerdings blieben die Rückschlüsse der Forscher nicht unwidersprochen. Quelle: pressetext.com Menschen könnten 160 Jahre alt werden Die Lebensdauer von Nervenzellen ist nicht vom Körper abhängig, der sie gebildet hat. Dies ergab ein Versuch von Forschern, die Nervenzellen von Embryonen von Labor mäusen (mittlere Lebensdauer 1,5 Jahre) in Rattenhirne verpflanzt hatten. Die Lebensdauer der Nervenzellen ver doppelte sich in der Folge, d. h. sie passten sich dem neuen Wirt (Ratte) an. Die Forscher ziehen den Umkehrschluss,
dass die Alterung des menschlichen Gehirns durch spezi elle Behandlungsmethoden oder verbesserte Lebensge wohnheiten hinausgezögert werden kann. Eine Verdoppe lung der menschlichen Lebensdauer auf 160 Jahre sei nach heutigen Erkenntnissen theoretisch möglich. Quelle: pressetext.com Die Hälfte geht krank zur Arbeit – vor allem bei Stress
Es gehen mehr Leute krank zur Arbeit, als bisher angenom men wurde. Wie eine Studie der Bundesanstalt für Arbeits schutz und Arbeitsmedizin und des Bundesinstituts für Be rufsbildung zeigte, gehen in Deutschland 50% auch wenn sie krank sind zur Arbeit – besonders jene, die häufig unter Leistungs-, Termin- und Zeitdruck leiden. Weitere Gründe, krank zur Arbeit zu gehen, sind mangelnde Vertretungsmög lichkeiten und Angst vor einer Entlassung. Folgen dieses so genannten Präsentismus seien nachlassende Leistungsfä higkeit und abnehmende Produktivität. Vor Langzeitfolgen wie Arbeitsunfähigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen warnt Claudia Oldenburg an der Bundesanstalt. Quelle: panorama.ch
impressum Herausgeber / Verlag / Anzeigen Sanatrend AG Zürcherstrasse 17 Postfach 8173 Neerach Tel. 044 859 10 00 E-Mail: contact@sanatrend.ch www.sanatrend.ch Verleger Daniel M. Späni Verlagsleitung Isabelle Mahrer Fotografie Titelbild Pascale Weber Druck targetmedia GmbH
GESUNDHEITS-NEWS
Stress-Verursacher: Multitasking, Zeitdruck und Monotonie Der «Stressreport Deutschland 2012» listet die Spitzenrei ter der Belastung bei Beschäftigten auf: An erster Stelle steht Multitasking (58%), gefolgt von starkem Termin- und Leistungsdruck (52%) sowie ständig wiederkehrenden Arbeitsvorgängen (50%). 44% erleben bei der Arbeit häu fig Störungen. Positive Faktoren können dazu beitragen, die Belastungen zu bewältigen. Dazu gehören ein gutes soziales Klima, wie dies bei mindestens vier von fünf Er werbstätigen festgestellt werden konnte; aber auch die Möglichkeit, die Arbeit selbst planen und einteilen zu kön nen, kann vor krankmachendem Stress schützen. Quelle: bvpraevention.de, www.baua.de
Vorschau Redaktionsteam Nadja Belviso, Jürg Lendenmann, Manuel Lüthy, Sandra Poller, Katharina Schwab, Andy Stuckert, Athena Tsatsamba Welsch, Hans Wirz Vista Leserservice Postfach, 6002 Luzern Tel. 041 329 22 62, Fax 041 329 22 04 www.vistaonline.ch Vista Abonnement 10 Ausgaben für CHF 39.– (inkl. MwSt.) Bestellung beim Vista Leserservice Rätsel und Leserbriefe Auflösungen der Rätsel und Leserbriefe der letzten Ausgaben auf www.vistaonline.ch
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Vista Nr. 5 / 2013, erscheint ab 29. Mai 2013 • Grosses Hauptthema: Schlaf • Sommer und Sonne • Küchenkräuter • Im Porträt: Sterbebegleiter
Distribution Vista gelangt mit 10 Tageszeitungen in die Haus haltungen der deutschsprachigen Schweiz. Druckauflage: 573 150 Expl. (WEMF-beglaubigt 584 039 Expl.; Erhebungsperiode 7.11. – 6.12.).
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Hits des Monats Aromatherapie – Duft & Pflege vereint Hochwertige ätherische Öle und «BASIS-Produkte» – da treffen Duft und Pflege aufeinander! Mit den praktischen Sets mit je drei ätherischen Ölen und den Aromalife-BASIS-Produkten können Sie jetzt Ihre individuelle Aromapflege kreieren. Passende Rezepte finden Sie auf der Packung. Folgende 3er-Sets sind im Onlineshop erhältlich: «Für alle Fälle», «Frauenwohl», «Nervenkostüm», «Bewegung», «Hautsache» und «Winterfit». Inhalt Set «Für alle Fälle»: • Pfefferminzeöl • Eukalyptusöl • Lavendelöl Beim Kauf eines 3er-Sets schenken wir Ihnen ein passendes BASIS-Produkt im Wert von mindestens 7.00 CHF.
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