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IN MEMORIAM – HEINI WIKI
waren die obligaten 1000 Höhenmeter in der Tasche. Währenddessen brachte Rudi dank wiederholter Verletzung seiner Versprechen – «nur noch bis zur nächsten Kuppe» – Jean-Claude Falciola erfolgreich dazu, bis zum Felsvorsprung zur übrigen Gruppe hochzusteigen, was allseits mit Applaus quittiert wurde. Bei perfektem Firn, der unsere Skiherzen höher schlagen liess, fuhren wir nach einer ausgiebigen Rast auf der Rückseite des Felsvorsprungs genussvoll ins Skigebiet hinunter. Den Abend liessen wir in einem vorzüglichen Fleischrestaurant mit chilenischem Wein ausklingen.
PER MIETWAGEN NACH SÜDEN Per Mietwagen ging es weiter nach Süden, unter anderen dem Lago Villarica, Lago Calafquem und Lago Panguipulli vorbei. Bei den Thermen von Puyehue bezogen wir Unterkunft in einem riesigen Hotelkomplex, nicht ohne vor dem Nachtessen die heissen Thermalbäder zu besuchen. Das nächste Tagesziel galt dem 2240 m hohen Vulkan Casablanca, der oberhalb des Skigebiets von Antillanca lag. Damit die gesamte Gruppe das Gipfelziel erreicht, war wiederum die Benutzung der Skilifte geplant. Und auch in Antillanca fuhren bei unserer Ankunft Rennläufer durch die Tore: Copa America del Sur! Das Niveau war etwas tiefer als in unserem Europa-Cup, aber doch ansprechend. Auf den Hügeln des Skigebiets präsentierte sich ein eindrückliches Panorama auf die umliegenden Vulkane, das infolge des starken Windes eine besondere Note bekam. So nahmen wir den kurzen Aufstieg auf den Casablanca unter die Füsse und blieben auch nicht lange auf dem Gipfel. Die Abfahrt ins Skigebiet war etwas zwiespältig; von Bruchharsch über windgepressten Schnee bis zu Schwabensulz war alles dabei, was ein geübter Tourenläufer zu beherrschen hatte. Danach ging es wieder mit dem Auto weiter an den Lago Llanquihue, wo wir direkt am See und mit phantastischer Aussicht auf den gewaltigen Osorno für zwei Nächte in einer ansprechenden Pension Unterkunft bezogen. Dres und Martin konnten sich ein Bad im kalten See nicht verkneifen.
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NOCH EIN VULKAN UND NOCH MEHR FLEISCH Der letzte Tourentag stand im Zeichen der Besteigung des 2652 m hohen Osorno, der hoch über dem Lago Llanquihue thronte. Bereits am frühen Morgen präsentierte sich der majestätische und formschöne Vulkan in einem kitschigen Morgenrot, das alle den Fotoapparat zücken liess. An diesem Berg wurde das Skigebiet Las Araucarias betrieben, das aus Arosa zwei ausgediente Sessellifte übernommen hatte. Mit diesen fuhren wir bei prächtigem Wetter und Windstille die ersten Höhenmeter hoch. Die letzten rund 1000 Höhenmeter legten wir aus eigener Kraft zurück, stetig und beharrlich, Schritt für Schritt, am Schluss mit Harscheisen. Weil der oberste Teil steil und vergletschert war, kam es bei den Spitzkehren zu einigen Ausrutschern. Auf dem Gipfel waren die Schrecksekunden aber schnell vergessen. Das Panorama auf dem Osorno war schlicht atemberaubend und die warmen Temperaturen luden zu einer ausgiebigen Gipfelrast ein. Für die Abfahrt ging es zunächst der Aufstiegsroute entlang hinunter, bis das Gelände etwas flacher wurde. Wir fanden danach eine einmalige Abfahrtsroute mit perfektem Firn, die ihresgleichen suchte und uns direkt zur Talstation führte. Firngenuss vom Feinsten! Zum Abschluss fuhren wir nach Puerto Varas, einer ehemals deutschen Kolonie, wo wir diesen denkwürdigen Tag in einem ausgezeichneten Fleischrestaurant gebührlich beschlossen.
Bevor wir zurück in die Schweiz flogen, ging es an die argentinische Grenze, wo wir uns im chilenischen Petrohue von einem Auslandschweizer in dritter Generation durch ein kleines Museum führen liessen, das der eindrucksvollen Geschichte und Entwicklung dieser Gegend gewidmet ist. Am Ende des Tages fuhren wir zurück nach Puerto Montt. Mit einem Tagesausflug nach Castro wurde unsere Skitourenreise abgeschlossen. Castro ist der Hauptort der Insel Chiloé. Berühmt sind vor allem die farbigen Palafitos, d.h. die Pfahlbauten der Fischer im westlichen Stadtviertel an der Küste, von denen viele dem Erdbeben und dem anschliessenden Tsunami von 1960 zum Opfer gefallen waren. Mit einem feinen Nachessen in einem vorzüglichen Fischrestaurant in Puerto Montt fand die Vulkanreise ihren würdigen Abschluss.
Herzlichen Dank an Jürg Schweizer für die perfekte Organisation sowie Dres Schild und Ruedi Kellerhals für deren umsichtige Führung. Die Vulkanreise wird uns in bester Erinnerung bleiben.
Markus Jungo SAS Friboug
Teilnehmer Jürg Schweizer (Organisator), Dres Schild (Bergführer SAS), Ruedi Kellerhals (Bergführer Kobler & Partner), Jean-Claude Falciola, Martin Hug, Thomas Hug, Betrand Siffert, Jürg Steinegger, Ivan Wagner, Markus Jungo
Nachruf Heini Wiki
Heini Wiki mit Jahrgang 1928 ist am 8. November 2019 in seinem 92. Lebensjahr friedlich eingeschlafen. Anfangs jener Woche war er noch unterwegs, konnte am nächsten Tag wegen einer Schwäche nicht mehr aufstehen und durfte einige Tage später in seinem eigenen Heim in Zumikon seine Augen für immer schliessen. Er hatte ein langes und erfülltes Leben. Wir verlieren mit Heini einen lieben Freund, einen wunderbaren Menschen, eine grosse Persönlichkeit.
seiner Mutter, wirkte er jahrzehnte Heini Wiki mit seiner Enkelin, Michelle Wiki. Wirtschaft und der Weltgeschichte, stueingreifen zu müssen. die wöchentlichen Meetings der ehemalang als VR-Präsident. Die Beziehungen Heini war stets aktiv. eng, wirkte er doch als VR-Präsident und Während der KantonsRatgeber über Jahrzehnte, auch beim schule in Frauenfeld wurde er Mitglied Generationenwechsel von Hans Kessler der literarischen Studentenverbindung zu Martin und Robert. Die Familie Kessler Thurgovia. Er war interessiert an der hat ihm viel zu verdanken. dierte Jus und erlangte den Anwalt- und Heini Wiki war während 44 Jahren ein den Doktor-Titel. Auch vom Militärdienst aktives Mitglied bei der ehrwürdigen war er überzeugt und diente der Armee Gesellschaft zur Constaffel. Nicht-Zürcher bis zum Range eines Majors. würden dies als Zunft oder "Zouft" Im Zürcher SAS-Zentralvorstand 1963- im Haus zum Rüden und hat am Zürcher 1965 wirkte Heini Wiki als Vizepräsident, Sechseläuten eine spezielle, führende mit dem Präsidenten Jojo Clavadetscher. Stellung. Heini hat letztes Jahr noch viele Zusammen mit Max Steinebrunner waren Freunde anlässlich seines 90. Geburtstags die drei verdienten SASler auch bei der in den Rüden zu einem tollen Essen Entwicklung der heutigen Weissen Arena eingeladen, mit überzeugender, witziger in Flims-Laax frühzeitig und nachhaltig Rede und ohne Spickzettel! Heini Wiki involviert. Drei nebeneinander liegende war auch aktives Mitglied im Rotary Club Einfamilienhäuser in Laax-Murschetg Meilen mit den wöchentlichen Meetings. standen bei SAS-Anlässen offen. Ganz besonders ans Herz gewachsen Während Jahrzehnten verfolgte Heini die war ihm die Stiftung Beat Richner für die sportliche Rivalität zwischen Max und Spitäler in Kantha Bopha, Kambodscha, Jojo in jedem Skirennen mit Schmunzeln, wo er sich als Stiftungsratspräsident stark aber ohne Bedürfnis, hier selber auch engagierte. Beruflich war Heini Wiki langjähriger mit Marianne, das Ehepaar erlebte Sitzleiter Zürich der damaligen ATAG verschiedene Schicksalsschläge in der Allgemeine Treuhand AG, heute Ernst Familie. Heini Wiki war immer ein positiv & Young. Als Anwalt war er massgebdenkender Mensch. Er war zielstrebig und lich für die Weiterentwicklung der diszipliniert, geistreich und humorvoll, Unternehmensberatung verantwortlich. stets interessiert im Gespräch mit seinen In jener Zeit waren unter seiner Führung Mitmenschen. Sein Wirken und seine auch die beiden SAS-Ehrenmitglieder Kleidung waren stets perfekt und stilvoll. Raoul Imseng und Ivan Wagner in der Heini war auch ein Geniesser bei Essen ATAG aktiv. Heini blieb dem Unternehmen und Trinken. - Wir verlieren einen tollen treu bis zu seiner Pensionierung im Jahr Freund; wir werden Heini stets in bester 1993. Und seit dieser Zeit gab es für Heini Erinnerung behalten. zur Familie Kessler waren ebenfalls sehr betiteln, aber die noble Gesellschaft tagt Heini war über 50 Jahre zusammen ligen Direktoren! Bei Huber & Co. AG in Robert Kessler Frauenfeld, dem Familienunternehmen SAS Zürich