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Editorial

6/21 EDITORIAL

Wirtschaftsfaktor

Lebensqualität

Die CoronaPandemie und die daraus resultierenden LockdownPhasen haben viele Missstände offenbart – einerseits. Anderseits haben bestimmte Themen eine derartige Relevanz erhalten, dass sie heute die gesellschaftlichen Diskussionen bestimmen. Mit an erster Stelle stehen dabei aktuell Klimaschutz und Klimagerechtigkeit. Verbunden damit rückt auch immer mehr in den Vordergrund, wie urbane Räume künftig gestaltet werden sollen. Wo also »das Leben noch lebenswert ist« – und zwar nicht nur in der kleinen Kneipe, auf die einst Peter Alexander sein hohes Lied gesungen hat. Sondern weil es in den Städten künftig bezahlbare, energieeffiziente und klug gestaltete Wohn und Arbeitsräume gibt, der Verkehr anders priorisiert und dementsprechend Mobilität neu gedacht wird und Parks sowie grüne Freiflächen die Metropolregionen atmen lassen.

it seiner Initiative »Grün ist die Stadt« bemüht sich der Bundes verband Garten-, Landschaftsund Sportplatzbau (BGL) schon seit geraumer Zeit, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Parks und Grünanlagen entscheidende Faktoren sind für die Standortattraktivität. Denn sie verbesserten das Klima, erhöhten die Biodiversität, förderten die Gesundheit und machten die Stadt attraktiver. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage des BGL Ein paar Straßen in jetzt noch einmal verdeutlicht. Wohngebieten zu Spielstraßen Zur Wiederbelebung der Innenstädte müsse es deshalb umzuwidmen oder eine von vier einen Richtungswechsel in der Autospuren mit Linien und Stadtentwicklung geben, so die Pollern als Radweg auszuweisen, Forderung des BGL. Gegen eine Verödung – und für resiliente, das wird nichtausreichen. attraktive und wirtschaftlich erfolgreiche Zentren. Denn Stadt grün senke die CO2- und Feinstaubbelastung, verringere lokale Hitze, schwäche die Auswirkungen von Starkregen und Temperaturextremen und fördere die Artenvielfalt. Was in Summe das Mikroklima in einer Stadt verbessere und so dazu beitrage, übergeordnete Klimaschutzziele zu erreichen. Das alles erhöhe die Lebensqualität, die so zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor werde. Und zwar nicht nur für den Einzelhandel oder die Gastronomie, sondern in Zeiten des größer werdenden Fachkräftemangels auch für Unternehmen. Weshalb der BGL plakativ postuliert: »Grüne Städte sind lebenswerte Städte!«

Kommunen und Städte müssen also nach Lösungen suchen, wie sie sich und was sie ver ändern wollen, um nachhaltiger, krisenfester und zugleich lebenswerter zu werden. Ein paar Straßen in Wohngebieten zu Spielstraßen umzuwidmen oder eine von vier Autospuren mit Linien und Pollern als Radweg auszuweisen, das wird nicht ausreichen. Stadtentwicklung und Architektur werden neue Wege gehen müssen. Ob das so kommt in der Post-Corona-Zeit, die Veränderungen dann auch dauerhaft sind – das jedoch muss sich erst zeigen.

Auch in der Baumaschinenindustrie hat man bei der Neu- und Weiterentwicklung in den vergangenen Jahren die Baustellen in innerstädtischen Bereichen verstärkt im Blick gehabt. Kompakt, flexibel und leistungsstark, das sind nach wie vor die Hauptattribute dort eingesetzter Maschinen. Mittlerweile müssen sie aber auch emissionsarm arbeiten, besser noch emissionsfrei. Einer der weltweit wichtigsten Anbieter in diesem Segment ist der britische Hersteller JCB, der jetzt seine Neuheiten vorgestellt hat. In unserer Rubrik »Im Blickpunkt« (Seite18) erfahren Sie, wie JCB »sehr schwierige und traumatische zwölf Monate« gemeistert hat, seit Jahresbeginn aber wieder eine Nachfrage auf »Rekord-Niveau« verzeichnet. Ähn liches gilt für den deutschen Markt, wie Frank Zander als Geschäftsführer von JCB Deutschland gegenüber dem bauMAGAZIN erklärte: »Wir sind mit einem sehr guten Auftragsbestand ins Jahr 2021 gestartet.«

Sollten Sie zu unseren Themen in dieser Aus gabe Anregungen haben oder Wünsche, schreiben Sie uns unter baumagazin@sbm-verlag.de. Wir freuen uns über jede Zuschrift. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine unterhaltsame Lektüre.

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