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Ratgeber

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Keine Zeit für Ausreden

Meteorologisch kommt der Frühling nur schleppend in Fahrt. Ähnlich ergeht es derzeit auch der Baubranche. So zeigen die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts zum Beispiel, dass der Auftragseingang im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat preisbedingt um rund 21 Prozent eingebrochen ist. Im Wohnungsbau sind es angesichts der rückläufigen Baugenehmigungen und einer generellen Verunsicherung bei den Investoren sogar 32,7 Prozent. Noch profitiert die Bauwirtschaft von der Tatsache, dass man trotz Coronakrise und Ukraine-Krieg auf einem hohen Umsatzniveau unterwegs ist – die drohende Gewitterwolke rückt nach Ansicht der Bauverbände aber trotzdem näher.

Umso wichtiger, so der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), sei deshalb ein politischer »Regenschirm«: Der Verband fordert vehement einen schnelleren Vergabeprozess im öffentlichen Bau sowie die Auferlegung von langfristig gedachten Förderprogrammen im Wohnungsbau. »Wir hoffen, dass sich die Schockstarre bald löst«, kommentiert Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des HDB, »unsere Auftragsbestände werden nicht mehr lange reichen, um die Bauunternehmen auszulasten.« Der Bau werde jedoch gebraucht, »heute und in Zukunft«, daher sei es unerlässlich, öffentliche Investitionen an die gestiegenen Kosten anzupassen.

Die richtigen Prioritäten setzen

Gleichzeitig mahnen Sicherheitsbeauftragte dieser Tage an, dass unruhige wirtschaftliche Zeiten nicht über die Notwendigkeit hinwegtäuschen dürfen, sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Gerade im Hinblick auf den besagten Frühling und die unbeständige Wetterlage ist es beispielsweise unerlässlich, sich der häufig wechselnden Witterung anzupassen. Wichtig sind hier vor allem passende Arbeitskleidung und rutschfestes Schuhwerk. Welchen Beitrag der Einsatz langlebiger Materialien darüber hinaus für Umweltschutz und Nachhaltigkeit leisten kann, erläutert Gore-Tex Produktspezialist Neilsen Reid in der Rubrik »Im Blickpunkt« ab Seite 12.

Noch immer zu viele Unfälle

Notwendig ist darüber hinaus, die Baustelle selbst sicher zu gestalten: Neben professioneller Absperrund Überwachungslösungen sowie sicherer Transportmöglichkeiten bedarf es vor allem zuverlässiger Steigtechnik. Denn fast ein Drittel der durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erfassten tödlichen Arbeitsunfälle wurden durch Abstürze verursacht: Allein 717 aller im Zeitraum von Januar 2009 bis Februar 2023 gemeldeten tödlichen Unfälle sind auf Abstürze zurückzuführen, rund 60 Prozent der Unfälle ereigneten sich auf Baustellen. Da bereits Stürze aus einer geringen Höhe zu tödlichen Verletzungen führen können, muss in jedem Fall zuverlässige PSAgA ins Blickfeld rücken. Daher finden Sie im Themenschwerpunkt »Persönlicher Schutz« ab Seite 16 die wichtigsten Neuheiten im Segment Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und Workwear. Darüber hinaus befasst sich der aktuelle Ratgeber ab Seite 64 mit dem Risiko von Störlichtbögen, um die ernstzunehmenden Gefahren beim Umgang mit Strom und die passende PSA aufzuzeigen.

Auch wenn die Prognosen für die Baubranche derzeit eher düster ausfallen, bleibt trotz aller Regenwolken am Himmel dennoch anzuraten, optimistisch auf die folgenden Wochen zu blicken. Denn der Sommer kommt bestimmt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante und spannende Lektüre!

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