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Juleica 2022
Foto: Ludwig Angerhöfer | photographer & musician
Liebe Musikerinnen und Musiker, liebe Vorstände, liebe Freundinnen und Freunde der Bläsermusik,
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als ich nach über 20 Jahren Verbandsarbeit in verschiedenen Positionen nicht erneut für das Amt des Landesmusikdirektors in unserem SBMV kandidierte, tat ich dies in der Absicht, die Tätigkeiten des Verbandes, dem ich so viel verdanke, wohlwollend zu beobachten und eventuell hin und wieder zu begleiten. Nun sind Prognosen und Absichten schwierig – vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Deshalb habe ich eine Zeit lang überlegt, als die Bitte an mich herangetragen wurde, für das Amt des Vizepräsidenten des Sächsischen Blasmusikverbands e.V. zu kandidieren. Zwei Gründe waren ausschlaggebend, der Bitte zuzustimmen, die dankenswerterweise mit Ihren und Euren Stimmen zum diesjährigen Verbandstag bestätigt wurde: zum einen das Pflichtgefühl, etwas zurückzugeben von all den positiven Erfahrungen, die ich mit der Arbeit des SBMV verbinde. Zum anderen aber auch – es wäre unehrlich, das nicht zuzugeben – der Reiz der Aufgabe verbunden mit der Hoffnung, die ein oder andere liegen gebliebene Idee noch zu verwirklichen. Dies gerade vor dem Hintergrund der Herausforderungen unserer Zeit. Und ob es für die vereinsgebundene Amateurmusik in den letzten Jahren größere Herausforderungen als im Moment gab, wage ich zu bezweifeln: die Bindekraft des sozialen Miteinanders lässt nach, unsere Gesellschaft wird mehr und mehr in Einzelinteressen aufgespalten; Kinder und Jugendliche aber auch inzwischen junge Erwachsene scheuen verstärkt Verbindlichkeiten; die öffentlichen Mittel werden mit Klauen und Zähnen verteidigt. Kurzum: keine angenehmen Zeiten zur Organisation überregionalen, soziokulturellen Miteinanders. Andererseits: wann gab es diese „angenehmen“ Zeiten wirklich? Meine Kindheit und Jugend wurden musikalisch vorrangig im Erzgebirge geprägt. Die heimatliche Musikschule und der ansässige Musikverein (JBO der Stadt Thum/Erz. e.V.) schufen fantastische musikalische und soziale Erfahrungswelten, ich will diese Zeiten nie missen. Das Interesse an der Musik führten mich an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Lehramt Musik) und an die Musikhochschule Malmö (Dirigieren). Die Liebe zu meiner Frau und Johann Sebastian Bach (und zwar genau in dieser Reihenfolge!) ließen mich schließlich in und um Leipzig sesshaft werden. Dort arbeite ich bis heute als Musiklehrer am Maria-Merian-Gymnasium in Schkeuditz sowie beim Symphonischen Blasorchester Leipzig, dessen Geschicke ich nun seit 10 Jahren leiten darf. Davor und währenddessen habe ich stets ehrenamtlich und beruflich als „Kulturschaffender“ gearbeitet, im wahrsten Sinne des Wortes. Besonders beeinflussten mich dabei die Organisation der Jungen Bläserphilharmonie Sachsen, die ich 1997 als LJBO Sachsen selbst mitgegründet habe sowie die Ausgestaltung des Deutschen Musikfestes 2013 in Chemnitz. Ich freue mich darauf, ein paar Dinge der mitteldeutschen Bläsermusik gemeinsam mit einem hochmotivierten Präsidium/Vorstand und einer hervorragenden Geschäftsstelle bewegen zu können.
N. Grüneberg
Auch in diesem Jahr fand im Schloss Colditz an zwei Wochenenden im März die Jugendgruppenleiterausbildung statt. Zusammen mit weiteren TeilnehmerInnen und den DozentInnen Sarah Nehring und Jonas Ernecke startete das erste Wochenende. Themen wie Recht, Demokratiebildung oder Gruppenpädagogik wurden behandelt. Dabei kam auch die Spielepädagogik nicht zu kurz. Das lockerte die Stimmung und vertiefte unsere eigene Gruppendynamik. Bekannte Spiele wie „Evolution“ wurden wiederholt und viele neue dazugelernt. Natürlich durfte auch der „ErsteHilfe-Kurs“ nicht fehlen. Den konnten wir bei herrlichem Frühlingswetter zeitweise sogar draußen auf der Terrasse durchführen. Die Abende wurden mit Kartenspielen und Gesprächen gemütlich im Kaminzimmer verbracht. Das zweite Wochenende fand dann ohne die TeilnehmerInnen vom Aufbaukurs statt und weitere wichtige Themen wie Kindeswohlgefährdung, Motivation oder Organisation wurden besprochen. Da Jonas als Dozent verhindert war, bekam Sarah Unterstützung von Gaston Saborowski. Mit einer kleinen Prüfung am letzten Tag bestanden wir alle unsere Juleica. Danke an Sarah, Jonas und Gaston für die gelungenen Tage, die interessanten Gespräche, viel Wissenswertem und eine Menge Spaß. Wir konnten uns weiterentwickeln und sind über uns hinausgewachsen. Jetzt können wir gut ausgebildet und motiviert die Kinder- und Jugendarbeit in unseren Vereinen unterstützen. ۞