LIV LISA FRIES JOHANNES HEGEMANN

«EIN FILM ÜBER DIE KRAFT
DER LIEBE UND DER MENSCHLICHKEIT» ZDF ASPEKTE
«EIN EINDRUCKSVOLLES UND BEWEGENDES PORTRÄT
DER LIEBE» HOLLYWOOD REPORTER
«EIN FILM ÜBER DIE KRAFT
DER LIEBE UND DER MENSCHLICHKEIT» ZDF ASPEKTE
«EIN EINDRUCKSVOLLES UND BEWEGENDES PORTRÄT
DER LIEBE» HOLLYWOOD REPORTER
Kamera: EDU GRAU (ASC/AEC) Cutter: TERESA FONT (AMAE) Produktionsdesign: INBAL WEINBERG Kostümdesign: BINA DAIGELER Make-up Design: MORAG ROSS Haardesign: MANOLO GARCÍA
der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Open Air Kinonächte sind seit einigen Wochen vorbei und der Oktober hält wieder einige Highlights in der Schauburg bereit.
Am Samstag, den 5. Oktober beginnt die neue Saison der Live-Übertragungen aus der Metropolitan Opera New York. Wir beginnen mit Jacques Offenbach „Les Contes d‘Hoffmann“. Das gesamte Programm der neuen MET-Saison liegt in der Schauburg aus, sichern Sie sich ihre Lieblingsplätze, denn so langsam füllen sich die Vorstellungen.
Am Sonntag, dem 6. Oktober findet wieder das erste Kino Frühstück in der Schauburg statt. Pünktlich um 10:00 Uhr beginnen wir mit dem Frühstück, ein großes Buffett erwartet Sie im ersten Stock des Schauburg Foyers und um 11:00 Uhr haben sie dann die Möglichkeit, aus drei neuen attraktiven Filmen eine Auswahl zu treffen.
Das traditionelle 70mm Film Festival im Oktober fällt dieses Jahr aus, da es auf den Mai 2025 verschoben worden ist. Damit wir und auch Sie trotzdem keine analogen Entzugserscheinungen bekommen, haben wir an dem Wochenende 11. bis 13. Oktober einige großartige 70mm Filme und 70mm Neukopierungen ins Programm aufgenommen… die Titel und Spielzeiten finden Sie in diesem Heft.
AUSGABE #172
HERAUSGEBER Schauburg Kino
Herbert Born, Marienstr. 16, 76137 Karlsruhe Tel: 0721 35 000 11 / Fax: 0721 38 00 47 born@schauburg.de www.schauburg.de
REDAKTION Herbert Born, Marcus Vetter, Wolfram Hannemann, Saskia Fleischhauer
GESTALTUNG Dušan Tomić – www.duto.studio
Alle Starttermine sind unverbindlich.
Programmänderungen sind nicht beabsichtigt, aber manchmal unvermeidbar.
Das kostenlose Filmmagazin des Schauburg Filmtheaters erscheint monatlich.
DRAMA, KRIMI 138 MINUTEN USA 2024
REGIE TODD PHILLIPS BESETZUNG ZAZIE BEETZ, JOAQUIN PHOENIX, LADY GAGA, CATHERINE KEENER, BRENDAN GLEESON
Wenn Phoenix auf Gaga trifft ist alles möglich: die lang erwartete Fortsetzung zu Todd Phillips’ “Joker” wird grandios musikalisch!
Nach den Verbrechen, die er als Joker begangen hat, wurde Arthur Fleck in die Psychiatrische Anstalt von Arkham eingewiesen. Mehr als zwei Jahre später wird ein aufsehenerregender Prozess gegen ihn angestrengt. Während sich Arthur mit seiner Doppelidentität auseinandersetzt, lernt er Dr. Harleen Quinzel kennen, die sich in ihn verliebt hat. Sie wird zu seiner Gefährtin „Harley Quinn“. Auch entdeckt Arthur die Musik, die schon immer in ihm war Mit „Joker: Folie À Deux“ präsentiert der gefeierte Autor, Regisseur und Produzent Todd Phillips die mit Spannung erwartete Fortsetzung des Oscar®-prämierten „Joker“ (2019), der weltweit mehr als eine Milliarde US-Dollar an den Kinokassen einspielte. Er ist damit der erfolgreichste Film aller Zeiten, der die Altersempfehlung „R-Rated“ erhielt. In „Joker: Folie À Deux“ übernimmt Joaquin Phoenix einmal mehr die Doppelrolle des Arthur Fleck/Joker, für die er mit einem Oscar® ausgezeichnet wurde. An seiner Seite ist Oscar®-Preisträgerin Lady Gaga („A Star Is Born“) zu sehen. Regisseur Todd Phillips: “Als wir 2018 mit den Dreharbeiten zu „Joker“ begannen, hätten wir uns nie vorstellen können, dass der Film bei den Zuschauern auf der ganzen Welt so gut ankommen würde. Joaquin und ich hatten über eine Fortsetzung gesprochen, aber nie ernsthaft - das änderte sich, als wir die Reaktion des Publikums auf Arthurs Geschichte sahen. Aber wir wussten, wenn wir es machen wollten, mussten wir etwas ganz Besonderes machen, etwas, das so verrückt und furchtlos ist wie der Joker selbst. Also schrieben Scott Silver und ich ein Drehbuch, das die Idee der Identität weiter vertieft. Wer ist Arthur Fleck? Und woher kommt die Musik, die in ihm steckt?”
PREMIERE IN ANWESENHEIT DER REGISSEUR
FREITAG, 04. OKTOBER 18:30 UHR
DOKUMENTATION · 94 MINUTEN · FSK 0 · DEUTSCHLAND, FRANKREICH · 2024
REGIE VICTOR KOSSAKOVSKY BESETZUNG MICHELE DE LUCCHI
Bildgewaltige Bestandsaufnahme zeitgenössischer Architektur und wie diese unser Dasein bestimmt. In atemberaubenden Aufnahmen dokumentiert Victor Kossakovsky den Lebensweg von Steinen.
Der Architekt Michele De Lucchi ist ein Idealist seiner Profession – in seinen Gebäuden manifestiert er einen unkaputtbaren Glauben an das Gute im Menschen. Mittlerweile ist er gezwungen, kunstlose Wolkenkratzer zu entwerfen. Dabei ist die aus Beton gegossene Architektur nicht nur hässlich und umweltverschmutzend. Ihre Lebensdauer beträgt im Durchschnitt auch nicht mehr als 40 Jahre. Der russische Dokumentarfilmemacher Victor Kossakovsky („Gunda“) porträtiert in “Architecton” einen desillusionierten Repräsentanten unserer Gegenwart und seinen Versuch, dem rücksichtslosen Krieg des Menschen gegen die Natur zu trotzen. In überwältigenden Naturaufnahmen folgen wir dem Lebenszyklus von Steinen, der in der Natur beginnt und auf der Müllhalde endet. Während moderne Bauwerke in Kriegen und Naturkatastrophen in sich zusammenstürzen, erinnern antike Ruinen in den abgelegensten Gebieten der Welt an eine Stabilität und Ästhetik des Lebens, die verloren scheint. Denn Architektur ist nicht nur die Gestaltung von Gebäuden. Sie ist eine Raumkunst, die die Spielräume unserer Handlungen, unsere Politik, unseres Seins bestimmt.
Was werden die Menschen der nächsten Zivilisation von unserer Zeit wiederfinden? Victor Kossakovsky stellt diese Frage in “Architecton” und verdichtet mögliche Antworten darauf zu einem intensiven, visuell schlicht überwältigenden Kinoerlebnis, das uns die fragiler gewordenen Strukturen der Welt hautnah spüren lässt. Ein großartiger Dokumentarfilm von hypnotischer Kraft über den Traum nachhaltiger Architektur und die Suche nach einem neuen Verständnis von Schönheit, das uns einen Ausweg aus diesem Labyrinth aus Beton zeigen kann.
11.–13.10.2024
Freitag 11.10. – 20 Uhr OPPENHEIMER OmU
Samstag, 12.10. - 16:30 Uhr
Sonntag, 13.10. - 16:30 Uhr THE SEARCHERS OmU
Samstag 12.10. – 19 Uhr INTERSTELLAR OV
Sonntag 13.10. – 13 Uhr 2OO1 – A SPACE ODYSSEY OmU
AB 3. OKTOBER
DRAMA, BIOPIC · 133 MINUTEN · FSK 12 · DEUTSCHLAND · 2024
REGIE & BUCH JOACHIM A. LANG BESETZUNG SAM RILEY, MAX SCHIMMELPFENNIG, HANNS ZISCHLER
Der Choreograph John Cranko verlässt England wegen seiner Homosexualität und kommt nach Stuttgart, um das dortige Ballett zu Weltruhm zu führen. Emotionales Biopic, brillant in der Hauptrolle besetzt.
In den frühen Sechzigerjahren kommt der Choreograph John Cranko in der schwäbischen Provinz an. Noch ahnt er nicht, dass sich dort für ihn alles verändern wird. Er soll als Gast das Stuttgarter Ballett choreographieren, erhält aber schon bald die Chance, langfristig mit der Kompanie zu arbeiten und sie auf ein Niveau zu bringen, das zur Weltspitze gehört. In Deutschland blüht Cranko auf, nachdem er in England wegen seiner Homosexualität gedemütigt und mit einem Arbeitsverbot bedacht wurde. Als neuer Ballettdirektor wird er zum Liebling des Publikums. Er gibt sich der Kunst, aber auch dem Rausch des Lebens hin. Der Höhepunkt seiner Karriere kommt, doch just in dem Moment stirbt er zu jung und unerwartet.
Im Taxi erzählt der Fahrer, dass er mit Ballett nichts anfangen kann. Dass er es nicht versteht. Cranko wiederum erklärt ihm, worum es geht, um die Liebe und das Menschsein, und das ist universell verstehbar. Das Ballett spricht auf jeden auf seine ganz eigene Art und Weise. Diesem Credo folgt Cranko im Verlauf des Films. Er ist ein Künstler im besten Sinne, ein beseelter Mann, der von seiner Passion getrieben wird, für den Ballett nicht nur Leidenschaft, sondern Obsession ist. Der Film versteht es, dem Ausdruck zu verleihen. Er porträtiert Cranko als einen getriebenen Lebemann und Künstler, der seiner Zeit voraus war. Ein Ballettfilm braucht natürlich auch Ballettszenen, die berauschend und mitreißend inszeniert sind. Kameramann Philipp Sichler fängt die Bilder betörend ein, als ob die Kamera zu einem weiteren Tänzer würde, und der Zuschauer sich mit ihr inmitten des Ensembles wiederfindet. Das ist das Betörende an „Cranko“, aber auch das Drama reißt mit, weil er eine Liebe lebte, die damals verpönt war. Der Film zeigt so auch, wie die Ablehnung auf eine fragile Seele wirkt. Wie sie nachwirkt, wie sie ihn aber auch zu neuem künstlerischem Ausdruck drängt. Dies ist sehenswertes Kino, emotional packend, mitreißend, in seinen Bildern verzaubernd, aber nie romantisierend. Und über allem thront Sam Riley mit der vielleicht besten Darstellung seiner Karriere. programmkino.de / Peter Osteried
AB 3. OKTOBER
DRAMA · 103 MINUTEN · FSK 12 · USA, MEXIKO · 2023
REGIE MICHEL FRANCO BESETZUNG JESSICA CHASTAIN, PETER SARSGAARD, MERRITT WEVER, BROOKE TIMBER, JOSH CHARLES
Bewegende Love-Story der etwas anderen Art. Es geht um Mut und Wut. Um vergeben, verdrängen und verzeihen. Emotionale Achterbahn, die auf gängige Genre-Regeln verzichtet und das Publikum mit voller Wucht trifft.
Eine übervorsichtige Frau will noch nicht einmal den von ihr bestellten Handwerker in die eigene Wohnung lassen. Nach einer Party wird die alleinerziehende Mutter auf dem nächtlichen Heimweg verfolgt und verriegelt zu Hause panisch die Tür. Der Verfolger lauert unbeeindruckt bis zum nächsten Morgen vor dem Hauseingang. Mit wenigen Pinselstrichen zeichnet der mexikanische Autorenfilmer Michel Franco effektvoll die Ouvertüre zu seinem Psychodrama, einer Lovestory der etwas anderen Art. Zunächst wirkt vieles rätselhaft und unverständlich. Je mehr sich allmählich die Story-Nebel lichten, desto eindrucksvoller enthüllt sich ein raffiniertes Beziehungs-Drama um Schuld und Sühne. Um vergessen, verdrängen und verzeihen.
Oscarpreisträgerin Jessica Chastain spielt die unscheinbare Sozialarbeiterin Sylvia, die in New York in einer Einrichtung für psychisch labile Menschen arbeitet. Hinter der gediegenen Fassade freilich lauern Traumata. Ein erster Hinweis ist zum Auftakt Sylvias Auftritt bei den Anonymen Alkoholikern, wo sie stolz 13 Jahre Nüchternheit feiert. Was zur Sucht führte, das wird erst später dramatisch deutlich. Das Rätsel des nächtlichen Verfolgers wird gleichfalls nur scheibchenweise gelüftet. Peter Sarsgaard gibt den mysteriösen Saul, der wie ein verwirrter Stalker wirkt. Doch in diesem Film ist nur wenig so, wie es auf den ersten Blick scheint. Nie kann der Zuschauer sicher sein, welchen Figuren er vertrauen kann. Souverän werden neue Spuren und falsche Fährten ausgelegt. Zur ungewöhnlichen Erzählweise gesellt sich ein faszinierendes Figurenkabinett, dessen schillernde Ambivalenz immer wieder verblüfft und für allerlei Wow-Effekte sorgt. Visuell vermag das ungewöhnliche Drama gleichfalls zu punkten. Als kühler Beobachter verharrt die Kamera gern statisch in der Ferne und hält das Publikum auf Distanz. Wie diese Geschichte ausgeht? Auf jeden Fall endet sie einfach ganz unvermittelt. Mittlerweile gehört das schon zum Markenzeichen des mexikanischen Autorenfilmers Michel Franco. Auserzählte Lovestorys gibt es schließlich wie Sand am Meer. programmkino.de / Dieter Oßwald
DOKUMENTATION · 83 MIN · FSK 0 · SPANIEN · 2021
ORIGINALTITEL BUÑUEL, UN CINEASTA SURREALISTA REGIE & BUCH JAVIER ESPADA
Javier Espadas Dokumentarfilm beschäftigt sich mit einem der interessantesten und ungewöhnlichsten Regisseure des 20. Jahrhunderts.
Das Interesse für Luis Buñuel wurde Javier Espada quasi in die Wiege gelegt: Das Geburtshaus Espadas liegt nur ein paar Häuser von dem entfernt, in dem genau im Jahre 1900, in dem kleinen spanischen Städtchen Colanda, auch Luis Buñuel geboren wurde. In mehreren Dokumentarfilmen hat sich Javier Espada in den letzten Jahren schon mit Leben und Werk von Bunuel beschäftigt, hat Ausstellungen und Konferenzen über den Künstler und Filmemacher organisiert und entdeckt doch immer wieder Neues in einem Werk, das lang und reich an herausragenden Werken wie nur wenige andere in der Filmgeschichte war.
Wie der Titel „Buñuel: Filmemacher des Surrealismus“ schon andeutet, konzentriert sich Espada hier im Besonderen auf den Aspekt des Surrealismus im Werk von Buñuel, der sich bis auf wenige Ausnahmen, in fast jedem der zwischen 1946 und 1977 entstandenen Spielfilme zeigt, eine Phase enormen Schaffensdrang, in der Buñuel rund einen Film pro Jahr realisierte. Anhand gut gewählter Ausschnitte zeichnet Javier Espada nun die filmische Entwicklung von Luis Buñuel nach, zeigt auf, wie sich der Einsatz surrealistischer Momente im Laufe der Jahrzehnte verändert und verfeinert hat. Ein Aspekt ist es jedoch der diesen Dokumentarfilm über eine absolut sehenswerte Einführung in das Werk Buñuels hinaus sehenswert macht: Espada hat im Laufe der Jahre große Mengen an Fotografien aus dem Leben Buñuels zusammengetragen, darunter auch faszinierende stereoskopische Bilder, also Doppelbilder, die durch das Betrachten durch eine spezielle Apparatur einen dreidimensionalen Effekt suggerieren. Diese Bilder hat er nun kolorieren lassen. Der Effekt ist spektakulär und zeigt den auf frühen Photos bislang nur in schwarz-weiß bekannten Buñuel auf bemerkenswert frische Weise. Ein Grund mehr, sich zum wiederholten oder zum ersten Mal mit einem der spannendsten Regisseure der Filmgeschichte zu beschäftigen. Ganz einfach ist es zwar nicht, die Filme von Luis Buñuel zu sehen (Netflix etwa ist hier keine Hilfe), aber nach diesem Dokumentarfilm sollte jeder am Kino Interessierte diese Mühe auf sich nehmen. programmkino.de / Michael Meyns
Neuer Deutscher Film – Road Movies – American & European Dreams –Transkulturelle Perspektiven – Filmische Innovation
1967-2023: Eine filmische Rundreise durch die Bildwelten des Kinovisionärs
Immer Sonntags 15:00 Uhr in der Schauburg
BRD 1974, 112 Min. 2K DCP. Deutscher Kritikerpreis Bester Film 1975
10.11.24 IM LAUF DER ZEIT
BRD 1976, 175 Min. 4K DCP Restaurierung 2014. FIPRESCI Preis Cannes 17.11.24 DER AMERIKANISCHE FREUND
BRD/F 1977, 126 Min. 4K DCP Restaurierung 2014. Dt Filmpreise Regie, Schnitt
24.11.24 HAMMETT
USA 1982, DF 94 Min. Festival Cannes 1.12.24 DER STAND DER DINGE
BRD 1982, 121 Min. OmU, 4K DCP Restaurierung 2015; Goldener Löwe Venedig
8.12.24 PARIS, TEXAS
BRD/F 1984, 146 Min. OmU, 4K DCP Restaurierung 2024; Goldene Palme Cannes 15.12.24 TOKYO-GA
BRD/USA 1985, 92 Min. DF, 2K DCP Restaurierung 2014. Outstanding Film London FF 22.12.24 DER HIMMEL ÜBER BERLIN
BRD/F 1987, 128 Min. 4K DCP Restaur. 2018. Regiepreis Cannes; Europ. Filmpreise
12.1.25 IN WEITER FERNE, SO NAH!
D 1993, 146 Min. 35mm. Grand Prix Cannes 19.1.25 BUENA VISTA SOCIAL CLUB
D/USA 1999, 105 Min. OmU, 2K DCP. Europ. Filmpreis Dokumetarfilm; Oscar-Nom.
26.1.25 THE MILLION DOLLAR HOTEL
D/USA 2000, 124 Min. OmU, 4K DCP Restaurierung 2021. Jurypreis Berlinale
2.2.25 PINA
3D, D 2011, 106 Min. DCP 3D. Europ. Filmpreis, Dt. Filmpreis Bester Dokumentarfilm; OSCARNom.
9.2.25 DAS SALZ DER ERDE
F/Brasilien 2014, 110 Min. OmU, DCP. Prix spécial Un certain regard Cannes
16.2.25 PERFECT DAYS
D/Japan 2023, 123 Min. DF, DCP. OSCAR-Nom.
23.2.25 KURZFILMPROGRAMM: AUSWAHL 1967-1992
BRD 1967-92, ca. 116 Min.
Änderungen vorbehalten.
ACTION, KOMÖDIE · 99 MINUTEN · SCHWEIZ, USA · 2024
REGIE JOSH MARGOLIN BESETZUNG JUNE SQUIBB, FRED HECHINGER, PARKER POSEY, CLARK GREGG, HILDA BOULWARE
Als Großmutter Thelma von einem Trickbetrüger gelinkt wird, kann sie niemand mehr aufhalten: mit Knarre und Motorroller fordert sie Gerechtigkeit. Außergewöhnlich spritzige Action-Komödie.
Mit dieser Oma muss man rechnen. Als die temperamentvolle 93-jährige Thelma auf einen Telefonbetrüger reinfällt, schreckt sie vor nichts zurück, um sich zurückzuholen, was ihr gehört. Auf ihrer waghalsigen Verbrecherjagd kommen allerhand Spionagetechniken zum Einsatz, die zwar nicht mehr ganz zeitgemäß, aber immer noch absolut wirkungsvoll sind. Thelma Post (June Squibb, Oscar®-nominiert, “Nebraska”) steht mit beiden Beinen fest im Leben – auch wenn ihre Tochter Gail (Parker Posey, “Dazed and Confused”) und ihr Schwiegersohn Alan (Clark Gregg, “The Avengers”) anderer Meinung sind. Doch eines Tages geht sie einem Trickbetrüger auf den Leim, der sich am Telefon als ihr Enkel Daniel (Fred Hechinger, “The White Lotus”) ausgibt und ihr einen Haufen Geld abknöpft. Thelma ist sauer. Der Fall ist klar, Gerechtigkeit muss her. Thelma wird den Gauner zur Strecke bringen. Zusammen mit ihrem alten Freund Ben (Richard Roundtree, “Shaft”), seinem Motorroller und einer geborgten Knarre stürzt sie sich in ein wildes Abenteuer quer durch Los Angeles.
“Thelma – Raxche war nie süsser” ist eine erfrischend andere Action-Comedy. Für die Weltpremiere beim diesjährigen Sundance Filmfestival gab es stürmischen Beifall. Nach einer unglaublichen, aber wahren Geschichte seiner eigenen Großmutter gelingt Regisseur Josh Margolin eine spritzige Neuinterpretation des Genres, für die er seine außergewöhnliche Action-Heldin auf einen schrillen und energiegeladenen Abenteuertrip durch die Ganovenwelt von Los Angeles schickt. “Thelma – Rache war nie süsser” überzeugt nicht nur mit der grandiosen Hauptdarstellerin June Squibb, die hier viele ihrer Stunts selbst drehte, sondern auch mit Witz und wunderbarer Verspieltheit.
19. Oktober 2024
Jeanine Tesori / George Brant
Mit Emily D’Angelo, Ben Bliss
Dirigent: Yannick Nézet-Séguin
Produktion: Michael Mayer
KOMÖDIE · 98 MINUTEN · FSK 6 · DEUTSCHLAND · 2024
REGIE THE CHAU NGO BESETZUNG CHRISTOPH MARIA HERBST, YUNA BENNETT, RONALD ZEHRFELD, MAREN KROYMANN, EDIN HASANOVIC
Eine gefühlvolle Geschichte über den Zauber der Literatur, über die Liebe und das Leben, voller Zuneigung für ihre Figuren – einfach mitreißend!
Tag für Tag steht Carl Kollhoff im Hinterzimmer eines Buchladens und schlägt sorgfältig Bücher in Papier ein, um sie zu den Stammkunden in der Stadt zu bringen. Bücher sind das größte Glück des wortkargen älteren Mannes, der ansonsten jeglichen Kontakt zu anderen Menschen scheut. Auf einem seiner Rundgänge heftet sich die neunjährige Schascha an seine Fersen. Widerwillig lässt sich Carl auf das Mädchen ein, das ihn fortan auf seinen Botengängen begleitet und ihn den „Buchspazierer“ nennt. Schnell gewinnt Schascha auch die Herzen von Carls Stammkunden und wirbelt nicht nur deren Leben gehörig durcheinander, sondern bringt auch Carl dazu, aus seiner eigenen Welt auszubrechen.
“Der Buchspazierer”, basierend auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Carsten Henn, ist eine warmherzige Hommage an die Literatur, das Leben und die Liebe, die große Gefühle auf die Leinwand zaubert. Ein Feelgood-Movie, das zum Träumen, Weinen und Lachen anregt. Der im November 2020 erschienene Roman begeisterte im deutschsprachigen Raum bislang über 500.000 Leser:innen, stand monatelang in den Top 10 der Spiegel Bestseller-Liste und wurde erfolgreich in 29 Länder weltweit verkauft. Die Filmadaption markiert das Kinoregiedebüt von Ngo The Chau („Drift: Partners in Crime“), der auch die Kamera verantwortet. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Andi Rogenhagen. Christoph Maria Herbst („Ein Fest für’s Leben“) übernimmt die Titelrolle des Buchspazierers Carl Kollhoff, an seiner Seiten spielen Ronald Zehrfeld („Sterben“) als Schaschas Vater, Edin Hasanovic („Trauzeugen“) als „Mister Darcy“, Hanna Hilsdorf („A Thin Line“) als „Effi Briest“, Tristan Seith („Helen Dorn“) als „Herkules“, das Nachwuchstalent Yuna Bennett („Das Signal“) in der Rolle der neunjährigen Schascha und als Gast Maren Kroymann („Enkel für Fortgeschrittene“) als „Frau Langstrumpf“. programmkino.de / Michael Meyns
Ebenso bewegende wie lebendige filmische Darstellung der bemerkenswerten Lebensgeschichte des Schauspielers, der wie kein Anderer den Superhelden verkörperte.
Die Geschichte von Christopher Reeve ist die eines unbekannten Schauspielers, der einen unglaublichen Aufstieg zum legendären Filmstar schaffte. Reeves einzigartige Darstellung der Figur Clark Kent/Superman setzte den Maßstab für all die Superhelden-Filmuniversen, die die Kinolandschaft heute dominieren. Er verkörperte den Mann aus Stahl in vier „Superman“-Filmen und stellte sein Talent und seine schauspielerische Vielseitigkeit in Dutzenden weiterer Rollen unter Beweis, bevor er 1995 bei einem lebensgefährlichen Reitunfall schwer verletzt wurde. Er blieb vom Hals abwärts gelähmt. Infolge seiner Querschnittslähmung entwickelte sich Reeve zu einer charismatischen Führungspersönlichkeit und zum Aktivisten bei den Bemühungen um ein Heilmittel für Rückenmarksverletzungen. Gleichzeitig setzte er sich leidenschaftlich für die Rechte und die Betreuung von Menschen mit Behinderungen ein – und das alles, während er seine Filmkarriere vor und hinter der Kamera weiterführte und sich seiner geliebten Familie widmete.
Der Film von Ian Bonhôte und Peter Ettedgui, den Regisseuren von „Alexander McQueen“, enthält nie zuvor gezeigte private Filmaufnahmen, eine große Fülle von persönlichem Archivmaterial sowie die ersten ausführlichen Interviews, die Reeves drei Kinder jemals über ihren Vater gegeben haben. Er präsentiert außerdem Interviews mit hochkarätigen HollywoodStars, die zu Reeves Freundes- und Kollegenkreis zählten. „Super/ Man: The Christopher Reeve Story“ ist eine ebenso bewegende wie lebendige filmische Darstellung der bemerkenswerten Lebensgeschichte des Schauspielers.
„EIN MEILENSTEIN DES BIOGRAFISCHEN FILMS VON GANZ BESONDERER AKTUALITÄT. “
WICHTIG!“
EIN FILM VON ANDRES VEIEL PRODUZIERT VON SANDRA MAISCHBERGER
AB 17. OKTOBER
DRAMA, BIOGRAFIE · FSK 12 · 124 MIN · DEUTSCHLAND · 2024
REGIE ANDREAS DRESEN BESETZUNG LIV LISA FRIES, JOHANNES HEGEMANN, LISA WAGNER, ALEXANDER SCHEER, EMMA BADING, SINA MARTENS, LISA HRDINA, LENA URZENDOWSKY
Dank seines bemerkenswert unaufgeregten Tons und einer herausragenden Liv Lisa Fries in der Hauptrolle entwickelt sich ein berührendes, bemerkenswertes Drama über Menschen, die einfach nur das Richtige tun.
Berlin, 1942. Hilde Coppi (Liv Lisa Fries) wird verhaftet. Der Vorwurf: Das Verfassen von Schriften gegen das Nazi-Regime, Abhören von Feindsendern, Spionage. In der Berliner Haftanstalt Plötzensee wird Hilde den Rest ihres kurzen Lebens verbringen und dort ein Kind zur Welt bringen. Der Vater ist Hans (Johannes Hegemann), mit dem Hilde im Widerstand aktiv war, in einer losen Gruppe von meist jungen Aktivisten, die später als Rote Kapelle bezeichnet wurde.
Während ein Erzählstrang sich zeitlich nach vorne bewegt und zum unausweichlichen Ende von Hildes kurzem Leben führt, bewegt sich der zweite Erzählstrang rückwärts. In Rückblenden wird von den Aktivitäten der Roten Kapelle berichtet, von Hilde, Hans und den anderen jungen Menschen, die sich dem Nazi-Regime entgegenstellten, auch wenn ihr Leben in Deutschland trotz allem recht beschaulich ablief. Doch das Gefühl, sich gegen das Regime zur Wehr setzen zu müssen überwand die Trägheit und führte die Mitglieder der Roten Kapelle in den Widerstand. Während man in Westdeutschland gerne der Geschwister Scholl und den Verschwörern vom 22. Juli rund um Claus Schenk Graf von Stauffenberg gedacht, erinnerte man sich in Ostdeutschland eher den Widerständlern, die unter dem Oberbegriff „Rote Kapelle“ zusammengefasst wurden. Insofern rückt Andreas Dresens Film auch eine Lücke in der Erinnerung zumindest eines westdeutschen Publikums gerade, doch das betont ruhige, zurückhaltende Drama ist viel mehr. „In Liebe, Eure Hilde“ verzichtet auf dramatische Höhepunkte, zeigt keine Action- oder Spionageszenen, auch keine wild schreienden Nazi- oder Gestapo-Schergen, wie man sie aus dem deutschen Kino zu Genüge kennt. Statt dessen verlässt sich Dresen ganz auf die Kraft seiner Geschichte – und die Ausstrahlung seiner Hauptdarstellerin Liv Lisa Fries. Ein ruhiger, zurückhaltender Film ist „In Liebe, Eure Hilde“ so geworden, der von der Kraft der Liebe erzählt und von Drang, das eigene Leben in den Dienst einer größeren Sache zu stellen. programmkino.de / Michael Meyns
Die Faszination der Berge, hier der Alpen ist ungebrochen, wie Dominique Margot in ihrem essayistischen Dokumentarfilm aufzeigt.
„Der Berg ruft“ hieß einer jener berühmten Bergfilme mit denen nicht zufällig in der Zeit des Nationalsozialismus
die Kraft der Berge beschworen wurde, deren Erhabenheit den Menschen klein machte und zum Teil einer Masse werden ließ. An der Faszination der Berge hat sich seitdem wenig geändert, gerade durch Corona wurden Wanderungen in die Berge wieder besonders beliebt, versprachen sie doch Einsamkeit, die in den Städten kaum noch zu haben war. Ein spezielles Verhältnis zu den Bergen, genauer gesagt zu den Schweizer Alpen, haben auch die Protagonisten von Dominique Margots Dokumentarfilm „Bergfahrt – Reise zu den Riesen.“ Sie leben in den Bergen, forschen, nutzen sie als Material für künstlerische Arbeit, manchmal scheinen sie auch ein esoterisch angehauchtes Verhältnis zu ihnen zu haben.
Der Naturparkwächter Luigi etwa, der von den Bergen spricht als hätten sie ein Bewusstsein, als wären es Wesen, die leben und auf spezielle Weise mit den Menschen interagieren. Was in gewisser Weise auch stimmt, denn die Alpen wachsen pro Jahr um einige Millimeter, verursacht durch die Plattentektonik. In vielen Millionen Jahren werden die Alpen also doppelt so hoch sein wie heute, das es dann noch Menschen geben wird, die durch sie wandern, sich an ihrer Schönheit berauschen, darf man bezweifeln. Wehren sich die Berge etwa gegen die Menschen? Der Autor und Musiker Claudio Landolt würde diese Frage vielleicht bejahen, vielleicht würde er sie dem Berg auch direkt stellen. Denn er geht gerne mit Aufnahmegerät in die Berge und macht Tonaufnahmen, nimmt die wechselnden Geräusche auf, die die Berge von sich geben oder zumindest von sich zu geben scheinen. Vieles haben die Berge zu erzählen und zu geben, kalt lassen sie kaum einen Menschen, das beweist auch diese „Bergfahrt – Reise zu den Riesen“ auf eindrucksvolle Weise. programmkino.de / Michael Meyns AB 17. OKTOBER
„June Squibb bereitet freude als die unerwarteste actionheldin des jahres“
„Zum lautlachen witzig“
„Du willst es mit deinem besten freund, deinen eltern und ja, sogar mit deiner oma sehen“
„So spannend und lustig, wie es ist… ist es auch einfach herrlich“
DRAMA, BIOGRAFIE · 120 MIN · KANADA, IRLAND, USA, DÄNEMARK · 2024
REGIE ALI ABBASI BESETZUNG SEBASTIAN STAN, JEREMY STRONG, MARIA BAKALOVA, MARTIN DONOVAN, CATHERINE MCNALLY, CHARLIE CARRICK
Der iranisch-dänische Regisseur Ali Abbasi hat einen Film über den ehemaligen und vielleicht bald erneuten Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, gedreht, der unterhaltsam ist.
Den Fehler, sein Subjekt von Anfang bis zum Ende ins bodenlose zu verdammen macht Ali Abbasi in seinem Film „The Apprentice“ nicht, im Gegenteil. Gerade zu Beginn des Films, Mitte der 70er Jahre, wenn der gerade einmal 27jährige Donald Trump (Sebastian Stan) noch am Anfang seiner Karriere steht, fast ein wenig Babyspeck im Gesicht hat, wirkt er geradezu schüchtern. Gerade im Vergleich zu dem Mann, der ihm beibrachte, wie man gewinnt: Roy Cohn (Jeremy Strong) von Beruf zwar Anwalt, aber eigentlich eher das, was man einen Fixer nennt, ein Mann, der Dinge erledigt oder aus der Welt schafft, mit welchen Methoden auch immer. In einem privaten Club begegnen sich die beiden Männer, nein, sie finden sich, sie brauchen sich.
Wie der Svengali aus seinem Apprentice, seinem Lehrling, einen skrupellosen Immobilienhai macht, der schließlich nach viel größerer Macht strebt, erzählt Ali Abbasi mit langer Zeit mitreißender Energie. Auch wenn man die Stationen von Trumps Aufstieg bis etwa Mitte der 80er Jahre kennt – die ersten großen Bauprojekte, die schließlich zum Trump Tower führen, die Bekanntschaft mit dem tschechoslowakischen Model Ivana Zelníčková (Maria Bakalova), die seine erste Ehefrau werden wird, der ewige Wunsch, von seinem Vater Fred Trump (Martin Donovan) respektiert zu werden – schaut man dem wilden, zunehmend schamlosen und größenwahnsinnigen Treiben gerne zu. Bis sich Trump irgendwann von Cohn distanziert und zu dem Widerling wird, den man seit Jahren zu genüge kennt. Einem Mann ohne Scham, wie es Ivana im Film einmal sagt, ein Mann, der seinem Bruder Freddy (Charlie Carrick) ein Bett in seiner Wohnung verweigert und ihn lieber ins Hotel schickt, der seinen Mentor, der 1986 an den Folgen von AIDS verstarb, zunehmend schnitt, der Ivana (angeblich) vergewaltigte, als sie sich über ihn lustig machte. Warum dieser anfangs noch etwas schüchterne, gar nicht so unsympathische Immobilienmakler, zu dem Widerling wurde, als der er am Ende beschrieben wird, bleibt ein Rätsel. programmkino.de / Michael Meyns
VANESSA LOIBL
“Ein
bildgewaltiger Film in traumhaften Originalkulissen...
schön.”
AB 24. OKTOBER IM KINO MUENTERUNDKANDINSKY.DE
ORIGINALTITEL HEUREUX GAGNANTS · KOMÖDIE · FSK 16 · 103 MIN · FRANKREICH · 2024
REGIE ROMAIN CHOAY, MAXIME GOVARE BESETZUNG FABRICE EBOUÉ, AUDREY LAMY, ANOUK GRINBERG
Der große Lottogewinn – davon träumt doch jeder. Auch die Figuren der fünf Geschichten dieses Films. Eine recht schwarze Komödie.
Paul ist mit seiner Familie unterwegs in den Urlaub zu seiner Mutter. Mehr können sie sich nicht leisten. Da findet seine Frau einen Lottoschein im Handschuhfach. Den hat Paul vor zwei Monaten ausgefüllt – und gewonnen. Aber es bleiben nur noch wenige Minuten, den Gewinn auch einzufordern. Also gibt Paul Gas! Darüber hinaus wird von Gewinnern erzählt, die um ihr Geld gebracht werden sollen, und von Terroristen, die sich eigentlich in die Luft sprengen wollen, aber dann von ihrem Lottogewinn erfahren.
Die erste und die letzte Geschichte bilden den Rahmen und sind auch die Highlights des Films. Die erste, weil es in ein wildes Rennen gegen die Zeit mündet, die andere, weil Geld durchaus auch gefährlich sein kann. Der absolute Höhepunkt des Films stellen jedoch die Selbstmord-Terroristen dar, die sich mit einer Weste in die Luft sprengen wollen, als sie vom Lottogewinn erfahren. Kann man sich da noch umbringen, wenn der große Gewinn doch auch eine andere Form des Religionskampfs ermöglichen würde (oder das Leben einfach schöner machen würde)? Das ist ein herrlich freches moralisches Dilemma, bei dem es um die Frage geht, wie käuflich Menschen eigentlich sind. In der Gänze ist „Sechs Richtige – Glück ist nichts für Anfänger“ ein wirklich amüsanter, sehr vergnüglicher Film, der auch deswegen so gut funktioniert, weil die Geschichten angenehm kurz sind. Zudem punktet der Film mit der Frage danach, wann und wie Geld glücklich machen kann. Oder anders gesagt: Der Film gereicht durchaus auch zur Mahnung. Die Vorstellung, Millionär zu sein, könnte letztlich schöner sein, als es die Realität wirklich darzustellen vermag. programmkino.de / Peter Osteried
AB 24. OKTOBER
DOKUMENTATION 89 MINUTEN SCHWEIZ · 2024
REGIE BEATRICE MINGER, CHRISTOPH SCHAUB BESETZUNG EILEEN GRAY, CHARLES MORILLON, AXEL MOUSTACHE, NATALIE RADMALL-QUIRKE
Filmische Reise in die Gedankenwelt der irischen Designerin Eileen Gray. Eleganter und gut durchdachter Film, der das Medium des Kinos nutzt, um einen Diskurs zu bereichern, der zu lange von der Arroganz einiger weniger beherrscht wurde.
Sie baute ein Haus für sich selbst. Leider wurde es ein Meisterwerk. Die irische Designerin Eileen Gray baut 1929 ein Refugium an der Côte d’Azur. Ihr erstes Haus ist ein diskretes, avantgardistisches Meisterwerk. Sie nennt es E.1027, eine kryptische Kombination aus ihren Initialen und denen von Jean Badovici, mit dem sie es gebaut hat. Als Le Corbusier das Haus entdeckt, ist er fasziniert und besessen. Später überzieht er die Wände mit Wandmalereien und veröffentlicht Fotos davon. Gray bezeichnet diese Malereien als Vandalismus und fordert ihre Rücknahme. Er ignoriert ihren Wunsch und baut stattdessen sein berühmtes Le Cabanon diekt hinter E.1027, das bis heute die Erzählung des Ortes dominiert. Eine Geschichte über die Macht des weiblichen Ausdrucks und den Wunsch der Männer, ihn zu kontrollieren.
E.1027 ist eine filmische Reise in die Gedankenwelt von Eileen Gray. Der Film rekonstruiert die dramatische Geschichte einer avantgardistischen Designerin und ihres atemberaubend schönen Hauses. Die Design-Ikone Eileen Gray war zudem unmittelbare Inspiration für die Gestaltung des Films, welche sich in klaren Linien, besonderen Farbgebungen und Formen wiederspiegelt. “E.1027 – Eileen Gray und das Haus am Meer” erzählt auch von einer hochbegabten Künstlerin, die ein langes Leben im Schatten ihrer männlichen Kollegen führte. Eileen Gray war eine der ersten Architektinnen der Neuzeit. Die berühmte Stardesignerin schuf Möbel und Einrichtungsgegenstände, die heute zu den exklusivsten und teuersten der Welt gehören. Sie entwarf auch die gesamte Inneneinrichtung und das Mobiliar in E.1027, die dem Haus seinen einzigartigen Charakter verleihen. Ihre Vintage-Objekte sind selten und werden heute zu sehr hohen Preisen gehandelt. Die Werke von Eileen Gray sind in zahlreichen Museen und Ausstellungen vertreten. programmkino. de / Michael Meyns
AB 24. OKTOBER
DRAMA 110 MINUTEN SPANIEN · 2024
REGIE PEDRO ALMODÓVAR BESETZUNG TILDA SWINTON, JULIANNE MOORE, JOHN TURTURRO, ALEX HØGH ANDERSEN, ALESSANDRO NIVOLA
In Pedro Almodóvars neuem Film lassen zwei New Yorker Freundinnen den Kontakt zueinander nach Jahren wieder aufleben und setzen sich mit Themen wie Reue, Erlösung und der eigenen Sterblichkeit auseinander.
Die Bestsellerautorin Ingrid lebt in Manhattan und verdient ihren Lebensunterhalt mit der Veröffentlichung autofiktionaler Romane. Sie hat solche Angst vor dem Tod, dass sie mit “On Sudden Deaths” gerade ein Buch über das Thema verfasst hat. Nachdem Ingrid vor langer Zeit den Kontakt zu ihrer Freundin Martha verloren hat, lässt sie die Freundschaft mit der todkranken Kriegskorrespondentin wiederaufleben. Martha hat Gebärmutterhalskrebs im Endstadium. Ingrid stattet ihr einen Besuch im Krankenhaus ab und wird in den zermürbenden Ablauf von Marthas medizinischen Behandlungen hineingezogen. Bei den folgenden Treffen vertiefen sich die Frauen in ihre Vergangenheit. Ingrid und Martha arbeiteten in ihrer Jugend gemeinsam für eine Zeitschrift. Sie tauschen sich über Erinnerungen, Anekdoten, Kunst und Filme aus. Martha tritt eines Tages mit einer Bitte an Ingrid heran, die ihre Bindung auf die Probe stellt. Sie soll Martha in ein Haus in einem Naturschutzgebiet, zwei Fahrstunden von Manhattan entfernt, begleiten. Dort will die Schwerkranke freiwillig mit einer aus dem Darknet besorgten Medikation aus dem Leben scheiden. Da Martha bei ihren gefährlichen Einsätzen in Krisengebieten immer von Kollegen umgeben war, möchte sie nicht allein sterben...
Valerie Dirk von der österreichischen Tageszeitung “Der Standard” lobte “The Room Next Door” als „raffiniertes“ und stilsicheres „amerikanisches Melodram“. Sie fühle sich an die Werke von Douglas Sirk und Woody Allen erinnert. Die Beziehung von Martha und Ingrid müsse „in den Olymp der schönsten Freundinnenbeziehungen des Kinos aufgenommen“ werden. Zentrale Themen des Films seien „der Tod, die Freundschaft und die körperliche Liebe“.
Mit Benjamin Bernheim, Erin Morley, Pretty Yende, Clémentine Margaine, Christian Van Horn
Dirigent: Marco Armiliato
Produktion: Bartlett Sher
Änderungen vorbehalten
DRAMA FSK 12 105 MIN FRANKREICH, DEUTSCHLAND, BELGIEN · 2024
REGIE CLAIRE BURGER BESETZUNG LILITH GRASMUG, JOSEFA HEINSIUS, NINA HOSS, CHIARA MASTROIANNI, JALAL ALTAWIL
Einfühlsame Erzählung über die Annäherung zweier junger Frauen, die in einer komplexen, politisch aufgeladenen Gegenwart lernen, sich selbst und einander zu verstehen.
Die 17-jährige Fanny (Lilith Grasmug) aus Straßburg begibt sich auf eine Sprachreise nach Leipzig, um die gleichaltrige Lena (Josefa Heinsius), Tochter einer Bekannten ihrer Mutter, zu besuchen. Lena ist selbstbewusst und träumt davon, politische Aktivistin zu werden, gegenüber der schüchternen Fanny zeigt sie anfangs wenig Begeisterung. Um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, erfindet Fanny ein spannenderes Leben. Es gelingt ihr, Lenas Interesse und Vertrauen zu gewinnen, doch während die beiden sich langsam näherkommen, verstrickt sich Fanny immer weiter in ihrem Netz aus kleinen Unwahrheiten. Nebenbei treten die Spannungen in Lenas Familie immer mehr zutage. Ihre Mutter Susanne (Nina Hoss) versucht, ihre unglückliche Trennung zu bewältigen, während Lenas Großvater das Familienfest mit seinen rechtskonservativen Ansichten eskalieren lässt. Fanny wird unfreiwillig in diese Dynamiken hineingezogen und erlebt anhand der innerfamiliären Konflikte die gesellschaftliche Zerrissenheit Deutschlands hautnah. Wenig später in Straßburg lernt Lena Fannys überfürsorgliche Mutter (Chiara Mastroianni) kennen und sieht, wie auch Fanny zu kämpfen hat - mit den Gehässigkeiten ihrer Mitschüler:innen und der Ohnmacht ihrer besorgten Mutter. Lena und Fanny müssen sich beide den Vorurteilen und Erwartungen ihrer Umgebung stellen und ihre eigenen Wege finden.
“Tandem – In welcher Sprache träumst Du?” ist eine einfühlsame Erzählung über Selbstfindung, Identität und die Macht der Wahrheit in einer komplexen, politisch aufgeladenen Gegenwart. Der Film zeigt die zarte Annäherung zweier junger Frauen, die sich selbst und einander verstehen lernen, die Herausforderungen ihrer Welten meistern und eine Verbindung schaffen, die über Worte hinausgeht.
BIOGRAFIE FSK 12 126 MINUTEN · DEUTSCHLAND · 2024
REGIE MARKUS ROSENMÜLLER BESETZUNG MARIANNE SÄGEBRECHT, MONIKA GOSSMANN, VLADIMIR BURLAKOV, SIDSEL HINDHEDE, DOMINIC RAACKE
Die gemeinsamen Jahre von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, einem außergewöhnlichen Künstler- und Liebespaar und Mitbegründer des Blauen Reiter, einer der berühmtesten lockeren Künstlergruppen der Klassischen Moderne.
Es ist die bewegende Geschichte einer dramatischen Liebe und zugleich ein Dokument epochaler Kunst: Anfang des 20. Jahrhunderts lebt und malt die gebürtige Berlinerin Gabriele Münter gemeinsam mit ihrer großen Liebe, dem Russen Wassily Kandinsky, im bayerischen Murnau am Staffelsee. Die Provinz wird zum Ausgangspunkt eines künstlerischen Aufbruchs in die Moderne, der Malerei und Kunstverständnis revolutioniert und die lockere Künstlerbewegung Der Blaue Reiter hervorbringt. Atmosphärisch dicht zeichnet der Film die Lebens- und Liebesgeschichte von Münter und Kandinsky nach: Die junge Malschülerin, die sich in den knapp elf Jahre älteren Lehrer verliebt. Ihr gemeinsames Leben auf Reisen und im Blauen Land, das zur Inspirationsquelle ihrer Malerei wird und sie zu Pionieren ihrer Zeit macht. Ihre künstlerisch produktive, aber privat eher fatale Verbindung, die Münter immer mehr verzweifeln und Kandinsky immer missmutiger werden lässt. Der präzise entwickelte und genau recherchierte Kinofilm stützt sich vor allem auf Briefwechsel, Tagebucheintragungen und eigens verfasste Schriften des ungleichen Künstler:innenpaares und ihrer Künstler:innenfreunde. Viele der Dialoge sind Originalzitate. Als Fachberaterin bei der Drehbucharbeit und der Realisierung des historischen Dramas fungierte Dr. Annegret Hoberg. Sie gilt als eine der versiertesten Expert:innen der Welt auf dem Gebiet des Blauen Reiter und deren Künstler:innen. Die Authentizität wird mit Originalgemälden, historischen Hinterglasmalereien und einem ausgefeiltem Kostümbild, das auf Originalfotos von Gabriele Münter basiert, unterstrichen. Die Zuschauer:innen erwartet eine mit starkem Production Value ausgestattete, ergreifende Liebesgeschichte zweier prominenter Figuren aus der Kunstwelt, die einen hochspannenden Zeitpunkt der Kunstgeschichte abbildet.
AB 31. OKTOBER
DOKUMENTATION · 115 MINUTEN · DEUTSCHLAND · 2024
REGIE ANDRES VEIEL
Akribisch zusammengestelltes, spannendes Puzzle einer widersprüchlichen Biografie. Ein Meilenstein des biografischen Films. Zugleich ein wichtiger Aufklärungsfilm über die Macht der Bilder – in KI-Zeiten allemal von Aktualität.
Mit visueller Wucht inszeniert sie perfekte Körper in „Olympia“, mit pompösen Massenaufmärschen macht sie den NS-Reichsparteitag in „Triumph des Willens“ zur bildgewaltigen Propaganda-Show. 101 Jahre wurde Leni Reifenstahl alt. Schuldbewusst zeigte sich die Regisseurin nach Kriegsende nicht, ganz im Gegenteil. „Das war Kunst!“, betont sie immer wieder gerne, mit Politik habe sie nie etwas am Hut gehabt. In zahlreichen Interviews und Talkshows präsentiert sich Riefenstahl gerne als harmlose, alte Dame. Schuld und Sühne? Fehlanzeige! Ein US-Journalist will es genauer wissen: „Wenn Sie Ihr Leben noch einmal leben könnten. Was würden Sie anderes machen?“ - „Mein Leben war sehr hart. Aber auch sehr reich. Ich würde es nochmals genauso leben. Vielleicht mit weniger Fehlern.“ – „Was waren Ihre Fehler? Ihre Nähe zu Hitler?“ – darauf gibt es keine Antwort. Zehn Jahre schreibt Riefenstahl an ihren Memoiren, möchte die Deutungshoheit über ihre Biografie behalten. Unterstützt wird sie dabei von ihrem 40 Jahre jüngeren Lebensgefährten Horst Kettner. Nach dessen Tod 2016 wird Riefenstahls ehemalige Sekretärin Gisela Jahn zur Alleinerbin, die den Nachlass der Stiftung Preußischer Kulturbesitz schenkte. TV-Journalistin Sandra Maischberger bekam als erste Zugang zu dem Werk, sie engagierte als Produzentin den preisgekrönten Doku-Filmer Andres Veiel. Es wartete eine Mammutaufgabe auf den Regisseur, der sich akribisch durch die Archiv-Berge arbeitete. Allein der Schnitt nahm 18 Monate Zeit in Anspruch. Die Doku blendet ganz bewusst nicht aus, mit welchen überwältigenden Bildern die Riefenstahl in „Olympia“ das Schöne, das Starke und Siegreiche feiert. Wie üblich stellt Veiel klugerweise nur die Fragen, die Antworten überlässt er dem Publikum. War die Reifenstahl nicht nur eine Großmeisterin der Bildsprache, sondern war sie bei der Inszenierung ihres eigenen Bildes gleichfalls eine Manipulationskünstlerin par excellence? Schließlich die ganz große Frage: Kann die visuelle Perfektion einer großartigen Ästhetik bewundert werden, ohne den politischen Kontext zu berücksichtigen? programmkino.de / Dieter Oßwald
AB 31. OKTOBER
DRAMA, KOMÖDIE · 139 MINUTEN · USA · 2023
REGIE SEAN BAKER BESETZUNG MIKEY MADISON, PAUL WEISSMAN, LINDSEY NORMINGTON, EMILY WEIDER, LUNA SOFÍA MIRANDA
Als eine Stripperin den Sohn eines Oligarchen heiratet, will dieser die Ehe annulieren lassen. Wilde Odyssee durch die Gegensätze der Gegenwart.
Die selbstbewusste Anora, eine junge Stripperin aus Brooklyn, erhält die Chance auf einen Ausstieg, als sie Ivan, den Sohn eines Oligarchen, kennenlernt und ihn kurze Zeit später spontan in Las Vegas heiratet. Als die Nachricht Russland erreicht, ist ihr Traum von einer besseren Zukunft jedoch in Gefahr: Ivans Eltern reisen nach New York, um die Ehe zu annullieren.
Regisseur Sean Baker (“The Florida Project”) erzählt mit “Anora” eine bewegende Geschichte voller Lebenslust und pointiertem Humor, die bei den 77. Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme als bester Film gewann. Von den schummrigen Sex-Clubs voll unerfüllter Träume bis zu den luxuriösen Appartements russischer Milliardäre: “Anora” ist eine wilde Odyssee durch die Gegensätze der Gegenwart und kontrastreichen Genres, zwischen denen die Außenseiter des Lebens ihren persönlichen Silberstreif am Horizont entdecken. Die titelgebende Hauptrolle übernimmt Mikey Madison (“Once Upon A Time in … Hollywood”). Mark Eydelshteyn (“The Land of Sasha”), Yura Borisov (“Abteil Nr. 6”), Karren Karagulian (“Red Rocket”) und Vache Tovmasyan (“Lost and Found in Armenia”) komplettieren den Cast der preisgekrönten Tragikomödie. Neben Sean Baker zeichnen Alex Coco (“Red Rocket”) und Samantha Quan (“Red Rocket”) für die Produktion von “Anora” verantwortlich. Als Ausführende Produzent*innen ergänzen Ken Meyer (“Dog –Das Glück hat vier Pfoten”), Clay Pecorin (“Parachute”), Glen Basner (“Treasure – Familie ist ein fremdes Land”), Alison Cohen (“Promising Young Woman”) und Milan Popelka (“The Outfit – Verbrechen nach Maß”) das Team.
Immer Mittwoch 14.30 Uhr im großen Schauburg Saal Eintritt 6€ inkl. 1 Glas Sekt
Filme erweitern unsere Wahrnehmung der Welt und tragen so positiv zum gesellschaftlichen Wandel bei! Das PRIDE PICTURES Queer Film Festival Karlsruhe entwickelte sich aus den Lesbisch-Schwulen Filmtagen, die 1994 gegründet wurden. Seit 2015 wird das Film Festival vom gemeinnützigen Verein PRIDE PICTURES getragen.
Inzwischen eines der größten Queer-Filmfestivals in Deutschland, zeigt das 9-tägige Festival traditionell Ende Oktober aktuelle von der Festival-Jury ausgewählte internationale Spielfilme, dokumentarische Filme und inzwischen legendäre Kurzfilmprogramme. Das Festivalbegleitprogramm besteht aus Filmgesprächen mit Filmschaffenden, der Festivalparty und einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion.
Der Festival-Verein ist stolz darauf, die 31. PRIDE PICTURES vorzustellen. Nach dem fulminanten Jubiläumsfestival 2023 werden wir in unseren Veranstaltungsstätten Schauburg Filmtheater Karlsruhe und Kinemathek Karlsruhe dieses Jahr noch mehr Filme zeigen und haben mehr Gäst*innen in beide Kinos eingeladen als je zuvor. Mit 13 Spielfilmen und 3 dokumentarischen Filmen, 2 einmaligen Kurzfilmprogrammen, YING | YANG und IT RUNS IN THE FAMILY, zeigen wir funkelnde Diamanten der queeren Filmkultur. Wir freuen uns jetzt schon, die Matinee-Wunschfilme des Publikums beim finalen Wochenende mit Brezeln, Kuchen und Sekt zu präsentieren. Das süße Bedürfnis, auch einmal Haut und Nacktheit zu zeigen, haben wir uns und unserem Publikum mit dem 3. queeren KurzfilmProgramm EROTIC ENCOUNTERS erfüllt.
Ein Filmpreis ist geboren. Das PRIDE PICTURES PRISM, der City of Media Arts Queer Short Film Award wird 2024 mit 1.000 € Preisgeld ausgelobt. Entstanden ist der Preis durch die Kooperation mit UNESCO CoMA Karlsruhe und Kulturamt
Karlsruhe. Geplant ist diesen Film jährlich zu vergeben. Der Preis wird am Sonntag, den 27.10.2024 zum Abschluss des Festivals von den Jury-Mitgliedern zu Ersten Mal überreicht. Als Jury haben Daniela Burkhardt (City of Media Arts), Silvia Neves (Freiburger Lesbenfilmtage) und Andreas Bühlmann (Pink Apple Zürich) zugesagt. Wir sind sehr gespannt auf ihre Auswahl. Queere Filmkunst zu fördern und zu prämieren war dem Festival schon immer ein Bedürfnis. Solche Preise stärken die Repräsentation in der Filmindustrie und bauen Stereotype ab. Sie unterstützen queere Filmemacher*innen und Kreative, regen die Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Themen an und tragen zur kulturellen Vielfalt im Film bei.
Wir beginnen die PRIDE PICTURES Festivalwoche mit einer fulminanten Partynacht am Samstag, den 19.10.2024. Einlass ab 22:00 Uhr. Dieses Jahr werden drei DJs auf zwei Floors auflegen. Wir freuen uns auf eine wie immer ausverkaufte Alte Hackerei. Gemeinsam mit dem Jungen Staatstheater laden wir zur Podiumsdiskussion unter dem Motto „Queer über Generationen hinweg – Brücken zwischen Identität und Aktivismus“ ein. Der Abend verspricht tiefgehende Einblicke und anregende Diskussionen über die Entwicklung und den Wandel queerer Identitäten und dem damit verbundenen Aktivismus im Laufe der Zeit. Das Festival sieht sich als unabhängige Institution, die die Diversität auf der Kinoleinwand und im Filmkulturbetrieb fördert. Filme abseits des hetero- und homonormativen Kinos sind Aufgabenbereich des Festivals. Das Festival hinterfragt Stereotypen und rückt intersektionale queere Perspektiven und Ästhetiken in den Vordergrund.
Das vollständige Programm gibt es auf www.pridepictures.de
„THAT’LL
Am Ende des Films „The Fabelmans“ trifft der angehende Regisseur Steven Spielberg auf den alten Filmveteranen John Ford (großartig gespielt von David Lynch). Der völlig eingeschüchterte Spielberg (Fabelman) soll zwei Bilder aus Ford-Filmen beschreiben und stellt letztendlich fest, dass in einem Bild („The Searchers“) der Horizont oben und in dem anderen unten ist. Darauf Ford: „Und jetzt schreib dir das hinter die Ohren: Ist der Horizon tiefunten im Bild ist es interessant. Ist der Horizont hochoben im Bild ist es interessant. Ist der Horizont in der Mitte, ist es beschissen langweilig!“ Vielleicht Fiktion- John Fords „The Searchers“ untermauert diese Aussage aus Spielbergs Film. Aufgenommen im Jahre 1956 im 35mmVistaVision-Verfahren, bei uns in der Schauburg in 70mm im korrekten Seitenverhältnis zu sehen. Damals wurde der Film „In breathtaking Panorama of VistaVision“ beworben. Das Produktionsdesign der Natur (Monument Valley) ist tatsächlich atemberaubend, Kameramann Winton C. Hoch gelingen sensationelle Bilder von unglaublicher Tiefenschärfe und Klarheit, die Farben von Technicolor bilden eine Wirklichkeit ab wie sie sein sollte.
Noch einmal Steven Spielberg: „Bevor ich anfange, einen neuen Film zu drehen, gucke ich mir immer erst noch mal vier andere an. Und zwar Die sieben Samurai, Lawrence von Arabien, Ist das Leben nicht schön? und Der Schwarze Falke.“ David Lean gab an, von John Ford beeinflusst gewesen zu sein, speziell von „The Searchers“. Durch Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ weht der Geist von John Ford, ebenso in George Lucas’ „Star Wars“ oder Wim Wenders’ „Paris, Texas“. Und Jean-Luc Godard bekundete, er könne den Film nicht sehen „ohne heulen zu müssen“.
Der erste große Single-Erfolg von Buddy Holly war 1957 „That’ll be the Day“, der Satz, den John Wayne mehrmals im Film sagt.
Die Geschichte spielt im Jahr 1868 in Texas; Wayne verkörpert die Rolle des Bürgerkriegsveteranen Ethan Edwards, der seinen Bruder und dessen Frau besuchen will. Die Ranch wird von Komantschen angegriffen und Edwards Verwandte werden getötet. Die Suche nach seiner überlebenden Nichte (dargestellt von der jungen Natalie Wood) wird für ihn zu einer Aufgabe, die er mit verzehrender Besessenheit verfolgt. Mit der Hilfe eines Freundes der Familie (Jeffrey Hunter), welcher selbst zur Hälfte Cherokee-Blut in sich trägt, beginnt Ethan seine fünf Jahre andauernde Irrfahrt, um Vergeltung zu üben. In „The Searchers“ ist John Wayne, diese Ikone des amerikanischen Westerngenres, erstmals ein gebrochener Charakter. Ein Südstaaten-Veteran, desillusioniert und seit Jahren auf der Flucht. Er kehrt Jahre nach Kriegsende zurück zu seiner Familie, die eigentlich nicht seine eigene ist. Die Frau, die ihn begrüßt, ist die Frau seines Bruders, es ist nicht sein Zuhause, und er wird sich nicht zuhause fühlen und weiterziehen, ein Suchender. (So der Originaltitel. In der deutschen Fassung ist der Name des Häuptlings „Schwarzer Falke“, im Original „Scar“ („Narbe“), genannt wegen einer auffälligen Narbe über dem linken Auge, an der ihn Ethan erkennt. Ein unpassender Titel für den deutschen Kinoeinsatz, der diese Szene völlig unverständlich macht!) Dazu
kommt, dass Ethan ein unverhohlener Rassist ist. Woher sein Hass auf die Indianer kommt, wird nicht erklärt. Ronald M. Hahn und Volker Jansen schrieben zutreffend:
„Wahrscheinlich deswegen, weil die meisten der auf Ethan Edwards zutreffenden Attribute in einem historischen Zusammenhang gesehen werden müssen: Der amerikanische Durchschnittsbürger von 1868 war – und wenn er aus dem Süden stammte, erst recht – ein engstirniger, rassistisch eingestellter Reaktionär.“ In einer verstörenden Szene schießt Ethan einem toten Indianer in die Augen und begründet dies mit der Aussage: „Nach dem, was dieser Comanche glaubt, kann er ohne Augen nicht in die ewigen Jagdgründe finden, und muss auf ewig zwischen den Winden herumirren.“
Eine von blindem Hass getriebene Aktion, schockierend, damals wie heute, weil sie von John Wayne kommt, diesem positiven Helden so vieler John Ford-Western, hier demontiert in wenigen Sekunden von eben diesem John Ford. Das hat es davor und danach nie wieder in einem John Wayne-Western gegeben. Und dennoch (oder gerade deswegen?) hielt Wayne (und auch Ford) seine schauspielerische Leistung in diesem Film für die Beste.
Die Musik von „The Searchers“: In einem John FordWestern gibt es, ähnlich wie bei Federico Fellini, immer wieder eingesetzte Lieder. Vermutlich auf Wunsch von Ford, der irische Folklore liebte und zahlreiche Lieder der amerikanischen Folklore gehen zurück auf irische Musik. Das Titellied stammt von Stan Jones (1914-1963), sein bekanntestes Lied ist „Ghost Riders in the Sky“. Interpretiert wurde es von den „Sons of the Pioneers“, die für mehrere Ford-Filme die Songs lieferten („Rio Grande“). Direkt in der ersten Szene, als Ethan sich der Ranch nähert, hören wir „Lorena“, ein Lied aus dem Jahre 1856, das sowohl von den Unions- als auch von den Konföderierten Soldaten ge-
sungen wurde, „Bonnie Blue Flag“, neben „Dixie“ die inoffizielle Hymne der Südstaaten aus dem Jahre 1861 (beide in anderen Ford-Western eingesetzt) und eine Instrumentalversion des Titelliedes. Die Filmmusik komponierte der Warner-Brothers Vertragskomponist Max Steiner (1888-1971), Patensohn von Richard Strauss, der bereits 1929 Österreich verließ und nach Hollywood ging. Seine bekanntesten Filmmusiken sind „King Kong“, „Casablanca“ und „Vom Winde verweht“, seine bekannteste Komposition „Theme from A Summer Place“. Während in seinen Partituren oft die Anweisung „Schmalz“ zu lesen war, ist die Musik hier ungewöhnlich hart, aber auch einfühlsam ganz ohne Steiner-Schmalz! Für den Ford-Film „The Informer“ bekam er 1936 den Oscar für die „Beste Filmmusik“. Steiner prägte wie kein anderer den typischen, spätromantischen HollywoodSound, er ist der Schöpfer der „Wall-to-Wall“-Filmmusik, die er als für den Film „King Kong“ perfektionierte.
Die Spätwestern eines Sam Peckinpah („The Wild Bunch“) oder Clint Eastwood („Erbarmungslos“) haben hier ihren Ursprung.
Wenn am Ende John Wayne Natalie Wood im Arm hält und sagt „Wir gehen nach Hause“ und er alleine vor dem Haus der Farmer steht und alle an ihm vorbeigehen und er einsam und langsam davongeht bevor sich die Türe schließt, kann man sich nur den Worten von Jean-Luc Godard anschließen:
„Es ist unmöglich, John Wayne nicht zu hassen, wenn er (Barry M.) Goldwater (Ultrarechter U.S.-Präsidentschaftskandidat 1964, Anm.d.A.) unterstützt, und es ist unmöglich, ihn nicht von Herzen zu lieben, wenn er im vorletzten Akt von „The Searchers“ plötzlich Natalie Wood in seine Arme nimmt!“ (Cahiers du Cinéma) Und John Ford? Auf die Frage von Peter Bogdanovich, was die Bedeutung der sich öffnenden Tür am Anfang und der sich schliessende Tür am Ende ist, antwortete er: „Mmhmm.“ Udo Heimansberg, September 2024
EXKLUSIVE VORSTELLUNGEN in englischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln THE SEACHERS – NEUE 70MM KOPIE
DONNERSTAG, 3. OKTOBER UM 15 UHR
SAMSTAG, 12. OKTOBER UM 16:30 UHR
SONNTAG, 13. OKTOBER UM 16:30 UHR
DEUTSCHER TITEL DER SCHWARZE FALKE USA 1956 ENGLISCHE ORIGINALFASSUNG 119 MINUTEN ERSTKOPIERUNG VON 2024
AUFGENOMMEN IN VISTAVISION® (1:1.96) (35MM 8-PERF NEGATIVFILM)
PRÄSENTIERT IN 70MM (1:1.85 DATASAT® DIGITALTON (MONO) WELTURAUFFÜHRUNG 16.05.1956 DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG 05.10.1956
PRODUKTION MERIAN C. COOPER, PATRICK FORD
JOHJN FORD BUCH FRANK S. NUGENT VORLAGE ALAN LE MAY KAMERA WINTON C.
MUSIK MAX STEINER SCHNITT JACK MURRAY DARSTELLER JOHN WAYNE (ETHAN EDWARDS), JEFFREY HUNTER (MARTIN PAWLEY), VERA MILES (LAURIE JORGENSEN), WARD BOND (CAPT. REV. SAMUEL CLAYTON), NATALIE WOOD (DEBBIE EDWARDS), JOHN QUALEN
DER START DER MET SAISON 2024/25
JACQUES OFFENBACH: LES CONTES D‘HOFFMANN
SAMSTAG · 5. OKTOBER · 19:00 UHR
In dieser kaleidoskopartigen Inszenierung von Bartlett Sher singt Frankreichs Superstar Benjamin Bernheim die anspruchsvolle Titelrolle und nimmt das Publikum mit auf eine märchenhafte Reise in die Tiefen einer romantischen Künstlerpsyche. Nach E.T.A. Hoffmann.
SPECIAL-PREVIEW
ELEMENT OF CRIME –WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN
DIENSTAG · 1. OKTOBER · 19:00 UHR
Charly Hübners Film erzählt die Geschichte und Gegenwart einer ganz besonderen deutschen Band, die Geschichte von Element of Crime: Es geht um Musik, Freundschaft, eine Haltung zur Welt und um das Geheimnis, 40 Jahre Musik zusammen zu machen. Neben dem Tourleben sehen wir die Mauerstadt Berlin, erfahren von den wichtigsten Weggefährten, von New York, John Cale, London, Düsseldorf, Ata Tak und dem Ende der Neuen Deutschen Welle.
JEANINE TESORI & GEORGE BRANT: GROUNDED
SAMSTAG · 19. OKTOBER · 19:00 UHR
Die kraftvolle, zeitgenössische Oper der zweifachen TonyAward-Gewinnerin Jeanine Tesori basiert auf dem gefeierten Theaterstück des Librettisten George Brant. Im Zentrum steht eine F-16-Pilotin, die wegen einer ungeplanten Schwangerschaft in den Drohnendienst versetzt wurde.
DIE BESTEN KLETTERFILME DES JAHRES REEL ROCK 18
DIENSTAG · 1. OKTOBER · 20:00 UHR
Tauche ein in vier fesselnde neue Kletterfilme aus der ganzen
Welt: Eine visionäre Erstbesteigung des mythischen Mt. Mizugaki in Japan; eine Klettergemeinschaft, die in der vom Krieg gebeutelten Ukraine zusammenhält; eine gefährliche freie Begehung des Jirishanca in den peruanischen Anden sowie eine Erkundung von Mallorcas Deep-Water-Soloing.
FEATURE
MITTWOCH · 2. OKTOBER · 18:15 UHR · OmU · Teil 1 in 70mm
Der sensationelle Joaquin Phoenix zeigt uns die gequälte Seele des Comic-Schurken. In Teil 1 sehen wir seinen Werdegang zum psychopathischen Peiniger, in Teil 2 lernt er die Liebe kennen und geht zusammen mit Lady Gaga auf unheilvolle Abenteuerodyssee. Teil 2 startet um 20.45 Uhr.
GRATIS KREATIV-WORKSHOP FÜR KINDER nach der Vorstellung in Kooperation mit der staatlichen Kunsthalle Karlsruhe DER KLEINE MAULWURF
SONNTAG · 06. OKTOBER · 15:00 UHR
Prädikat ‘Besonders Wertvoll’: Die animierten Kurzfilme um den kleinen Maulwurf sind detailreich und kindgerecht erzählt – auch für Erwachsene ein Genuss. Nach der Vorstellung (ca. 16.10 Uhr) gibt es einen kostenlosen Workshop für Kinder. Anmeldung unter: vetter@schauburg.de
QUEERFILMNACHT
WHAT A FEELING
MITTWOCH · 30. OKTOBER · 19:00 UHR · GRIECHISCHES OmU
An ihrem Hochzeitstag bekommt die Wiener Ärztin Marie Theres ein besonderes Geschenk von ihrem Mann: Er will sich von ihr trennen! Zur Nervenberuhigung greift sie erstmal zum Glas. Ziemlich betrunken stolpert Marie Theres in Bigis Lesbenbar und trinkt dort mit der bindungsscheuen Stammkundin Fa einfach weiter. Warme, lesbische Romcom!
REISEREPORTAGE
MAURITIUS – DIE FERNWEHMACHER UNTERWEGS IM TROPENPARADIES
DONNERSTAG · 24. OKTOBER · 19:00 UHR
Unsere liebsten Reisereporter sind zurück in der Schauburg: Nach "Südafrika - Der Kinofilm" und "Die Nordsee von oben" kommen Silke Schranz und Christian Wüstenberg wieder persönlich vorbei. Diesmal mit der Tropeninsel Mauritius im Gepäck. Spannende Geschichten und bildgewaltiges Filmmaterial für die große Kinoleinwand. Wir freuen uns!
OUTDOOR SPECIAL EUROPEAN OUTDOOR FILMTOUR 2024
MITTWOCH · 30. OKTOBER · 20:00 UHR
Sechs Filme, sechs Abenteuer! Ob Freeride-Ski, Longboard, Mountainbike oder eine Floßfahrt in Schweden – erlebe spannende Geschichten und erfahre, warum ein Glöckchen beim Klettern so wichtig ist und auf welche Seilschaft du dich immer verlassen kannst.
IMMER DIENSTAGS UM 21.00 UHR
Altes klingonisches Sprichwort: „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird“. Kräftig durchatmen und rein ins Land der Selbstjustiz.
01. OKT | DIE HAUT, IN DER ICH WOHNE | OmU
Vera befindet sich in den besten Händen - zumindest scheint es so. Die außergewöhnlich schöne junge Frau ist nämlich die einzige Patientin in einer Schönheitsklinik und wird als solche von ihrem Arzt Roberto Ledgard Tag und Nacht überwacht. Doch welche Geschichte verbirgt sich hinter dem perfekten Äußeren?
Entsetzt reagiert Carrie auf ihre erste Monatsblutung im Duschraum ihrer Schwimmklasse. Daraufhin wird sie von ihren Mitschülerinnen gnadenlos verhöhnt. Was die anderen nicht wissen können: Carrie kann mit der Kraft ihrer Gedanken Gegenstände bewegen. Als die Verspottungen nicht enden, verliert die 15jährige die Kontrolle über ihre Fähigkeiten und richtet ein Blutbad an.
PREMIERE IN ANWESENHEIT VON REGISSEUR VICTOR KOSSAKOVSKY ARCHITECTON
FREITAG · 04. OKTOBER · 18:30 UHR
Der Architekt Michele De Lucchi ist ein Idealist seiner Profession – in seinen Gebäuden manifestiert er einen unkaputtbaren Glauben an das Gute im Menschen – und übt sich in nachhaltiger Architektur. In überwältigenden Naturaufnahmen folgen wir dem Lebenszyklus von Steinen, der in der Natur beginnt und auf der Müllhalde endet. Zur Vorstellung begrüßen wir den russischen Dokumentarfilmer Victor Kossakovsky.
PREVIEW IN ANWESENHEIT VON REGISSEUR ANDRES VEIEL RIEFENSTAHL
MITTWOCH · 23. OKTOBER · 18:30 UHR
Akribisch zusammengestelltes, spannendes Puzzle einer widersprüchlichen Biografie. Zugleich ein wichtiger Aufklärungsfilm über die Macht der Bilder – gerade in KI-Zeiten von Aktualität. Leni Riefenstahl bediente als Filmemacherin die Propagandamaschine von Hitler, kann ihr Werk aus diesem Kontext gerissen werden? Vielleicht beantwortet Regisseur Andres Veiel höchstpersönlich diese Frage, wenn er am 23.10. unsere Hallen betritt.
Als kleines Trostpflaster für die Verschiebung unseres Todd-AO Festivals auf Pfingsten 2025 zeigen wir am ursprünglich angedachten Datum ein paar filmische Leckerbissen im analogen Königsformat.
FREITAG · 11. OKTOBER · 20:00 UHR · OmU
Großtat von Meisterregisseur Christopher Nolan: Der Physiker Robert Oppenheim leitete das Team von Wissenschaftlern, die im Kampf gegen die faschistischen Diktaturen während des 2. Weltkriegs die Atombombe entwickelten. Doch dann zerstören die ersten beiden Bomben die Großstädte Hiroshima und Nagasaki, Oppenheimer verspürt Zweifel und wird deshalb kalt gestellt.
SAMSTAG · 12. OKTOBER · 19:00 UHR · OV
Christopher Nolan gilt als einer der letzten Verfechter des analogen Kinos. Für Interstellar lässt er Matthew McConaughey für die NASA ins All reisen, um einen für Menschen bewohnbaren Planeten zu finden, da die Erde unfruchtbar geworden ist.
SAMSTAG · 12. OKTOBER · 16.30 UHR | SONNTAG · 13.
Ein amerikanischer Bürgerkriegsveteran macht sich auf, um seine Nichte aus den Händen der Comanchen zu befreien. John Wayne als einsamer Cowboy in einem Edel-Western von John Ford mit bestechender Optik!
SONNTAG · 13. OKTOBER · 13:00 UHR · OmU
Der Film aller Filme von Stanley Kubrick, wieder auf unserer übergroßen Cinerama-Leinwand. In der englischen Fassung kommen Sie in den Genuss von fünf getrennten Frontkanälen, ein selten genutztes Tonformat, daß wir in der Schauburg selbstverständlich für diesen Film aktivieren!.
26. SEPTEMBER – 02. OKTOBER ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH 4
Gru und Lucy sind verheiratet und kämpfen gemeinsam mit ihrer Familie in der Anti-Bösewicht-Liga. Bei dieser wichtigen Aufgabe werden auch ihre Kinder viel stärker mit einbezogen.
JAHR: 2024 / LÄNGE: 100 MIN. / FSK: 0
17. – 23. OKTOBER WIR KINDER VON BULLERBÜ
Im kleinen, idyllischen schwedischen Dorf Bullerbü erleben sechs Kinder in ihren Sommerferien die tollsten Abenteuer. Die Buchvorlage schrieb Astrid Lindgren.
JAHR: 1986 / LÄNGE: 87 MIN. / FSK: 0
So, 06.10. mit anschl. Kreativ-Workshop für Kinder in Kooperation mit der staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Anmeldungen an vetter@schauburg.de
13.10. mit kurzer Einführung, in Kooperation
Der kleine Maulwurf erlebt und entdeckt sehr viel. Ob als Maler oder im Karneval – acht Episoden seiner schönsten Abenteuer als Kinofilm mit hohem Unterhaltungswert für die ganze Familie.
JAHR: 1963-75 / LÄNGE: 66 MIN. / FSK: 0 10. – 16. OKTOBER OINK
Ein neun-jähriges Mädchen bekommt von ihrem Großvater endlich ein eigenes Haustier geschenkt. Das Ferkel ist ein ungewöhnliches Haustier, doch Babs will es behalten und gibt es den Namen „Oink“. Ihre Eltern stellen einige strenge Haustier-Regeln auf. Jahr: 2023 / Länge: 72 Min. / FSK: 0
24. – 30. OKTOBER ARRIETTY – DIE WUNDERSAME WELT DER BORGER
Als Sho in das Haus seiner Tante einzieht, entdeckt er die kleine Arrietty, die mit ihrer Familie unter den Dielen des Hauses lebt. Sie sind Borger und viel kleiner als die Menschen.
JAHR: 2010 / LÄNGE: 95 MIN. / FSK: 0
31. OKTOBER – 06. NOVEMBER HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN
In Harry Potter und der Gefangene von Askaban kehren Harry, Ron und Hermine für ihr 3. Jahr nach Hogwarts zurück, wo sie den entflohenen Gefangenen Sirius Black konfrontieren.
JAHR: 2004 / LÄNGE: 139 MIN. / FSK: 12
Es ist ganz einfach und viel günstiger als Sie vielleicht denken. Wenn gewünscht inklusive Feier mit Pizza, Chicken Nuggets oder Kuchen und Kakao. Eine Führung hinter die Kulissen der Schauburg ist möglich. Sprechen Sie uns einfach an ... Telefon 0721 35000 15 / -17 / -18 (Büro) /
AB 7. NOVEMBER
REGIE TIM FEHLBAUM DARSTELLER PETER SARSGAARD, JOHN MAGARO, BEN
München, 5. September 1972, zehnter Wettkampftag der Olympischen Sommerspiele. Erstmals seit 1936 wieder in Deutschland. Doch um 4.40 Uhr hört die Frühschicht des amerikanischen Senders ABC Schüsse aus dem nahe gelegenen Olympischen Dorf. Eine Gruppe palästinensischer Terroristen hat elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Ein Film über die Verantwortung der Medien – nicht nur in den siebziger Jahren.
AB
NOVEMBER
REGIE EDWARD BERGER DARSTELLER RALPH FIENNES, STANLEY TUCCI, JOHN LITHGOW
Der Papst ist unerwartet verstorben. Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) ist mit der schwierigen Aufgabe betraut, die Wahl des neuen Papstes zu leiten. Mächtige Kardinäle aus aller Welt reisen für das Konklave nach Rom. Als sich die Türen zur Sixtinischen Kappelle schließen, entbrennt ein Spiel um Macht... Bildgewaltiger und atmosphärisch dichten Thriller.
REGIE
Vor Jahren musste Lucius den Tod des geliebten Helden Maximus durch die Hand seines Onkels miterleben. Jetzt ist er gezwungen, selbst das Kolosseum zu betreten, nachdem seine Heimat von den tyrannischen Kaisern erobert wurde, die Rom nun mit eiserner Faust regieren. Fortsetzung der epischen Saga um Macht, Intrigen und Rache im antiken Rom.
AB 21. NOVEMBER ARMAND
REGIE HALFDAN ULLMANN TØNDEL BESETZUNG RENATE REINSVE, ELLEN DORRIT PETERSEN, ØYSTEIN RØGER
Kurz vor den Schulferien kommt es zu einem unklaren Vorfall zwischen den sechsjährigen Armand und Jon. Die Schulleitung sieht ihn als so schwerwiegend an, dass die Eltern einbestellt werden. Auf der Suche nach der Wahrheit geraten alle in einen Strudel aus Eitelkeiten und Eifersucht. Der Film beleuchtet den scheinbar friedlichen Elternabend mit scharfem, satirischem Blick.
AB 14. NOVEMBER
REGIE MIIA TERVO DARSTELLER OONA AIROLA, HANNU-PEKKA BJÖRKMAN, TOMMI KORPELA
Finnischer Feinsinn: Mit einer ganzen Armada irrwitziger Figuren und einer wundervoll unerschrockenen Protagonistin erzählt der Film von der so berührenden wie urkomischen Reise einer Frau zu sich selbst. Eine schräge finnische Komödie, die die 1980er Jahre in ihrer ganzen Schönheit wieder auferstehen lässt.
REGIE JACQUES AUDIARD DARSTELLER ZOE SALDAÑA, KARLA SOFÍA
Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Jacques Audiard schreibt sich mit dieser formal revolutionären Geschichte über die absolute Freiheit der Selbsterfindung endgültig in die Geschichte ein. Eine grandiose Show voller Vitalität und Energie, die alle Sinne fesselt, in ihren Bann zieht und die Macht des Kinos so leidenschaftlich zelebriert wie noch nie.