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Nr. 1076
1074 ATLAS EN MINIATURE ou Léger apperçu de géographie physique et politique. À la jeunesse. Nur der Tafelteil. Paris, Mallez, o. J. (um 1830). Qu.-12°. Leporello mit Titel, 8 Tafeln und 23 grenzkolor. Karten (alles gestochen). Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (47) *R 100,-
1075 BODENEHR, G., Supplement oder Zusaz zu dem Atlas curieux, bestehend aus 25. Special Land Charten, Gegenden u(nd) Inslen. Augsburg, Selbstvlg., o. J. (um 1730). 4°. Gestoch. Titel und 25 doppelblattgr., meist grenzkolor. Kupferstichkarten. Brosch. d. Zt. (110) *R 800,-
Gumuchian 390 (dat. um 1825). King, Miniature Maps (Onlinepublikation), 1830a. – Enthalten ist der vollständige, ursprünglich auf vier Leporellos aufgeteilte Tafelteil mit 2 Hemisphären, Karten von Afrika, Europa, Asien, Amerika und Ozeanien sowie 5 Tafeln mit Abbildungen von Bewohnern der einzelnen Erdteile. – Tafeln teils in falscher Reihenfolge montiert. – Vorderdeckel mit mont. Tafel 31 („Islandais“). – Seltener Taschenatlas.
Vgl. Phillips 545 (datiert 1704). – Seltenes Supplement (es erschien laut KVK noch ein weiteres), u. a. mit Karten von Malta, Mallorca, Menorca, Elba (datiert 1730), Pommern, Asien und Nordamerika. – Die Karten alt hs. numeriert, deutlich wasserrandig. Rare supplement (another one was published after KVK), a. o. with maps of Malta, Mallorca, Menorca, Elba (dated 1730), Pomerania, Asia and North America. – The maps numbered by hand in former times, quite waterstained. – Contemporary wrappers.
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Atlanten
Nr. 1076
1076 KÖHLER, J. D., Bequemer Schul- und ReisenAtlas. Nürnberg, Adelbulner für Ch. Weigel, 1719. Qu.-Fol. Mit Titel, Widmungsbl., Meilenzeiger, 85 doppelblattgr. altkolor. Karten, 6 altkolor. Plänen, 6 Himmelskarten und 10 altkolor. Tafeln und Tabellen (alles gestochen). 5 Bl. Hldr. um 1830 mit goldgepr. Rtit. und dezenter Rvg. (Vordergelenk angebrochen, berieben und bestoßen). (65) *R 10.000,Bauer (Weigel) 40 und Sp. 954 ff. – Vgl. Phillips 582. – „Auswahl und Anzahl der Karten sind durchwegs in den einzelnen Exemplaren verschieden“ (Bauer 40). Unser Exemplar, das sehr umfangreich ist, enthält 2 Polkarten, die Weltkarte, 4 Erdteilkarten, 17 historische Karten, 57 Karten europäischer Länder und Regionen (dabei Griechenland, Malta, die Peloponnes, Sardinien und Korfu) und 4 Karten nichteuropäischer Länder und Regionen (u. a. von Ceylon und den Antillen [2]). Unter den Plänen Antwerpen, Belgrad, Nürnberg, Rom, Stralsund und Wien. Mit der seltenen gestoch. Dedikation Köhlers an Gottlieb Rink. – Vorsatz und Drucktitel mit Kleberesten entfernter Etiketten, zahlr. Karten am Fuß außerhalb des Plattenrandes mit kleinen, tls. hinterlegten Wurmlöchern, minimal gebräunt, stellenw. etw. fingerund braunfleckig. – Siehe Abbildungen Seite 227 und 228. “Selection and number of maps differ throughout in the different copies“ (Bauer 40). Our copy which is quite extensive contains 2 maps of the pole, the world map, 4 continent maps, 17 historical maps, 57 maps of European countries and regions (included also Greece, Malta, the Peloponnese, Sardinia and Korfu) and 4 maps of non-European countries and regions (a. o. Ceylon and the Antilles (2). Among the plans are Antwerp,
Belgrad, Nuremberg, Rome, Stralsund and Vienna. With Köhler's rare engraved dedication to Gottlieb Rink. – Endpaper and half title with glue traces of removed labels, numerous maps at bottom outside plate edge with small partly backed wormholes, minimally browned, here and there some fingermarks and brown stains. – Half calf around 1830 with gilt stamped spine title and discreetly gilt back (upper hinge bursted, rubbed and scuffed). – See illustrations on page 227 and 228.
1077 LENGLET DU FRESNOY, (N.), Kurz verfasste Kinder-Geographie. Von neuem übersehen. 2., verb. und verm. Aufl. Nürnberg, Monath, 1746. Fol. Mit 8 doppelblattgr. altkolor. Kupferstichkarten. 2 Bl., 55 S. Ldr. d. Zt. (gering fleckig, etw. berieben und bestoßen) in mod. Lwd.-Schuber. (86) 1.500,Vgl. Phillips 4197 (5. Aufl. 1764). Brüggemann III, 510. – Die deutsche Übers. der „Géographie des enfans“ von 1736 erschien erstmals 1741. – Weltkarte, Karten der vier Kontinente und von Deutschland, Italien und Palästina. – Die Weltkarte mit hinterlegtem Falzriß, tls. stärker gebräunt und gering fleckig. – Wappen-Exlibris. World map, maps of the four continents and of Germany, Italy and Palestine. – The world map with backed tear in guard, partly stronger browned and minimally soiled. – Armorial bookplate. – Contemporary calf (minor soiling, some rubbing and scuffing) in modern cloth slipcase.
1078 LÖWENBERG, J., Historisch-geographischer Atlas zu den allgemeinen Geschichtswerken von C. v. Rotteck, Pölitz u. Becker. Freiburg,
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Nr. 1080
Herder, 1839. Fol. Mit lithogr. Titel und 45 (statt 40; 10 doppelblattgr.) grenzkolor. oder kolor. lithogr. Karten. 2 Bl. Läd. Pp. d. Zt. (124) 150,Phillips 134. – Enthält die in der Inhaltsübersicht angegebenen und in die vorliegende Ausgabe des Atlasses gehörenden 10 Übersichtskarten (Europa mit Nordafrika und Kleinasien) und 30 Spezialkarten (darunter Deutschland, Italien, Schweiz und Afrika); zusätzlich eingebunden sind aus einer späteren Ausgabe die Mittelmeerkarte von Löwenberg und 4 Karten von J. K. Kutschkeit (Europa, Deutschland, Süd- und Nordamerika). – Bindung in Auflösung, Inhaltsverzeichnis angerändert, einige Karten mit kleinen, hinterlegten Einrissen, alle Karten verso hs. mit Rotstift numeriert, tls. stärker fleckig und gebräunt. – Beiliegen die „Beiträge zur Stratigraphie Central-Asiens“, zusammengestellt von E. Suess, Wien 1894 (mit Widmung des Autors auf dem Umschlag), und „Beiträge zur geologischen Kentniss des östlichen Afrika“, Wien 1891 (beide Werke mit lädierter Bindung).
1079 NIEDERSACHSEN – PAPEN, A., Topographischer Atlas des Königreichs Hannover und Herzogthums Braunschweig. Hannover, o. Dr., 1832-42. Qu.-Fol. Gestoch. Titel, gestoch. Bl. „Bemerkungen“ und 76 Kupferstichkarten, davon 10 mit Spezial- und Übersichtskarten und 66 Teilgebietskarten, alles auf Lwd. kaschiert. Lose in mod. Lwd.-Kassette mit mont. Deckeltitel (etw. bestoßen). (86) 4.000,Erste Ausgabe. – Engelmann 599. Phillips 3039 (gibt irrig 80 Karten an). – Vollständiges und wohlerhaltenes Exemplar des detailliertesten Niedersachsen-Atlasses des 19. Jahrhunderts. Die Karten Nr. 19 und 28 sind nicht
erschienen, die Tafeln Nr. 10, 11 und 18 a sind doppelt vorhanden. – Alle Karten und Tafeln gestempelt, Titel, Bemerkungsblatt und die zehn Spezial- und Übersichtskarten hs. römisch von I-XII numeriert, die Karte Nr. 9 (Lübeck) gefalt. und mit beschnittener linker oberer Ecke (Einfassungsrahmen angeschnitten), etw. gebräunt und fleckig. – Komplett selten. First edition. – All maps and plates stamped, title, reference leaf and the ten special and general maps numbered I-XII in ms. Roman figures, map no. 9 (Lübeck) folded and with cropped upper left corner (border line cut), a little browned and soiled. – Rare when complete. – Loose in modern cloth case with mounted cover title (a little scuffed).
1080 REILLY, F. J. J. VON, Atlas universae rei veredariae. Allgemeiner Postatlas von der ganzen Welt, in so ferne Posten darauf bestehen. Wien, Geographisches Verschleiß-Komtoir, 1799. Qu.Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch. Inhaltsverzeichnis und 40 beikolor. Kupferstichkarten. 6 Bl. Mod. Lwd. (leichte Altersspuren). (114) *R 4.000,Erste Ausgabe. – Atlantes Austriaci 1/1, 112. Phillips 2851. Engelmann 87. LGK II, 656. – Seltener Postatlas mit einer Europakarte sowie Karten von Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Norwegen, Preußen, Rußland und Deutschland mit Schwaben, Westfalen, Niedersachsen usw. – Gestochen von F. T. Muller, I. Kuhn, A. Benedict, J. W. Engelmann, K. Ponheimer und J. Stenger. – Vorsätze erneuert, anfangs mit kleinen Randeinrissen oben, tls. bis zum Plattenrand beschnitten, gering fleckig. – Siehe Abbildung.
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Nr. 1089
First edition. – Rare postal atlas with a map of Europe as well as maps of Austria, Switzerland, Italy, France, Spain, Great Britain, the Netherlands, Denmark, Sweden, Norway, Prussia, Russia and Germany with Swabia, Westphalia, Lower Saxony etc. – Endpapers renewed, at the beginning with small tears in upper margin, partly cropped up to plate edge, minor soiling. – Modern cloth (slight signs of wear). – See illustration.
1082 SCHWEIZ – (WEISS, J. H., Atlas Suisse. Aarau, Meyer, 1786-1802). 16 doppelblattgr. Kupferstichkarten (davon 2 teils grenzkolor. und mit den Gletschern in Blaudruck) von M. G. Eichler, C. Guérin und J. Scheuermann nach J. H. Weiss. Gr.-Fol. Maroquin d. Zt. (leicht berieben und bestoßen). (68) *R 400,-
1081 – Schauplatz der fünf Theile der Welt. Nach und zu Büschings Grosser Erdbeschreibung. Bd. I (von 3). Wien 1791. Qu.-Fol. Mit 2 gestoch. Titeln, 90 (statt 95) alt grenz- und flächenkolor. Kupferstichkarten sowie 3 Wappentafeln. 2 Bl. (Anzeiger). Beschäd. Hpgt. d. Zt. (59) 1.200,-
Erste Ausgabe. – Engelmann 930. Phillips 3152. Blumer 346. – Zusammengesetzt ergeben die sechzehn Blätter eine Gesamtkarte der Schweiz mit ca. 208 x 284 cm. – Unser Exemplar ohne das Supplement. – Die erste Karte mit der Blatteinteilung (Assemblage de l'Atlas Suisse) nur zur Hälfte vorhanden, etw. fleckig und gebräunt.
Erste Ausgabe. – Phillips 2845. Atlantes Austriaci I, 87 ff. – Als Begleitatlas zu Büschings „Großer Erdbeschreibung“ konzipiert, geschätzt wegen der zahlreichen Detailkarten auch kleinster Herrschaftsgebiete. – Enthält die Weltkarte und zwei der drei Europakarten sowie die Karten Nummer 5-91 (Süd- und Osteuropa, Baltikum, Skandinavien und Großbritannien). – Die „Anzeiger“ nach Karte 33 und am Ende eingebunden. – Weltkarte mit kleinem Bugeinriß; breitrandig und auf kräftigem Papier, stellenw. alte Unterstreichungen von Ortsnamen und vereinzelt alte Marginalien, stellenw. etw. fingerfleckig.
1083 SPANIEN – FERREIRO, M., Atlas geográfico de España. Islas adyacentes y posesiones españolas de ultramar. Madrid, Gaspar y Roig, 1864. 4°. Mit 58 doppelblattgr. grenzkolor. Stahlstichkarten. 2 Bl., 8 S. Hldr. d. Zt. mit Rtit. (starke Altersspuren). (14) 800,-
First edition. – Comprises the world map and two of the three Europe maps as well as the maps number 5-91 (South and Eastern Europe, the Baltic countries, Scandinavia and Great Britain). – The „Anzeiger“ (index) bound-in after map 33 and at the end. – World map with small tear in joint; wide-margined and on strong paper, here and there old underlinings of town names and occasionally contemporary marginalia, partly also with thumbing. – Contemporary damaged half vellum.
Palau 90.248. Phillips 5287. – Enthalten sind eine Weltkarte, eine Übersichtskarte und 49 Karten der spanischen Provinzen in alphabetischer Ordnung von Álava bis Zaragoza, ferner 7 Karten der spanischen Besitzungen in Afrika, Amerika (Kuba, Santo Domingo, Puerto Rico) und Ozeanien. – Gelenke gebrochen, einzelne Karten mit Einriß im Bug, fleckig. – Seltener Atlas, vollständig mit allen Karten.
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Contains a world map, a general map and 49 maps of the Spanish provinces in alphabetical order from Álava till Zaragoza, furthermore 7 maps of the Spanish colonial possessions in Africa, America (Cuba, Santo Domingo, Puerto Rico) and Oceania. – Joints broken, some maps with tear at joint, soiled. – Rare atlas, complete with all maps. – Contemporary half calf with spine title (strong signs of wear).
The maps from the years 1841 till 1853, our dating according to these dates. Included are two world maps, maps of Europe (40), Asia (9), Africa (7), America (7) and Australia (2) and three planispheres. – Minor browning, here and there some brown stains. – Contemporary half calf with gilt stamped spine title and discreetly gilt back (spine and edges restored, joints bursted, stronger rubbed and scuffed).
1084 SPRUNER, K. VON, Atlas antiquus. Gotha, Perthes, 1850. Qu.-Fol. Mit 27 meist grenzkolor. Karten. 2 Bl. (Fol.). OLwd. (Altersspuren). (128) 150,-
1088 WOERL, I. E., Atlas von Südwest-Deutschland und dem Alpenlande. Freiburg, Herder, o. J. (um 1840). Quer.-Imp.-Fol. Lithogr. Titel, lithogr. Übersichtskarte (38,5 x 44 cm) und 44 (von 48) lithogr. Karten in Rot und Schwarz (je ca. 38 x 45 cm). Lose in läd. Hlwd.-Mappe d. Zt. (137) 300,-
Erste Ausgabe. – Espenhorst 148. – Mehrfach gestempelt, mit eingeb. und auf den hinteren Spiegel mont. Verlagsanzeigen (zus. 2 Bl.), wasserrandig, gering fleckig.
1085 STIELER, A., Hand-Atlas über alle Theile der Erde nach dem neuesten Zustande und über das Weltgebäude. Gotha, Perthes, (1839). Qu.-Fol. Titel, Übersichtsblatt und 81 meist grenzkolor. Karten (alles in Stahlstich). Beschäd. Hldr. d. Zt. mit mont. Lief.-Vorderumschl., dat. 1827. (68) *R 400,Espenhorst H 1.6. – Auf 81 Blatt erweiterte Auflage, die einzelnen Karten zwischen 1816 und 1834 datiert. – „Die Erweiterung geschah zwar offiziell durch Supplemente, daneben wurden aber auch weitere Karten ausgegeben, so daß der Atlas in kleineren Schritten wuchs“ (Espenhorst S. 67 zu früheren Ausgaben). – Respektblatt mit Einrissen, stockfl., gebräunt.
1086 – Handatlas über alle Theile der Erde und über das Weltgebäude. Gotha, Perthes, (1870). Fol. Mit 84 doppelblattgr. Karten, davon 9 farb. lithogr. und 75 grenzkolor. in Stahlstich. 2 doppelblattgr. Titel, 1 Bl., 10 S. Läd. Hldr. d. Zt. (68) *R 400,Espenhorst H 5.4. – Am Ende mit einem ergänzenden Vorbericht zur 10. Auflage (1868). – Vorsatz mit Besitzvermerk, fleckig.
1087 (WEILAND, C. F.), Allgemeiner Hand-Atlas der ganzen Erde, nach den besten astronomischen Bestimmungen, neuesten Entdeckungen und kritischen Untersuchungen entworfen. Weimar, Geographisches Institut, (nach 1853). Imp.-Fol. Doppelblattgr. lithogr. Titel, doppelblattgr. Inhaltsverzeichnis und 70 doppelblattgr., meist grenzkolor. Kupferstichkarten. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtit. und dezenter Rvg. (Rücken und Kanten restauriert, Gelenke angeplatzt, stärker berieben und bestoßen). (65) *R 1.500,Espenhorst 1.1.4 – Vgl. Le Gear 6107 (Ausg. 1848). – Die Karten aus den Jahren von 1841 bis 1853, danach unsere Datierung. Enthalten sind zwei Weltkarten, Karten von Europa (40), Asien (9), Afrika (7), Amerika (7) und Australien (2) und drei Himmelskarten. – Gering gebräunt, stellenw. etw. braunfleckig.
Cartographia Bavariae S. 265: „Wertvoller Überblick.“ Schaup 6.13.2: „Die erzielten Ergebnisse und speziell die Lagetreue der Orte verdienen volle Anerkennung.“ – Technisch hervorragend gedruckte Karten im Maßstab 1:200000, decken den Raum zwischen Koblenz, Eger, Genf und Padua. – Ohne die Blätter Augsburg, Besançon, Straßburg und Zürich und ohne die im Titel genannten sechs statistischen Tabellen. – Koblenz, Konstanz und Passau sind doppelt vorhanden. – Übersichtskarte mit längerem Einriß, stärker knittrig und gebräunt, die übrigen Karten und der Titel mit kleineren Randläsuren, tls. stärker fleckig und mit Knickspuren. – Beiliegen 23 Blätter von Woerls „Karte von Deutschland nebst angrenzenden Ländertheilen“ oder „Karte von Central-Europa“ im Maßstab 1:500000 (Freiburg, Herder, um 1840; die gefalt. Karte mit dem Gebiet zwischen Paris und Straßburg fünffach vorhanden).
1089 WÜRTTEMBERG – HURTER, J. CH., Geographica provinciarum Sveviae descriptio. Augsburg, H. G. Bodenehr, o. J. (um 1700). Qu.-4°. Mit gestoch. Titel von J. Stridbeck und 29 Kupferstichkarten (von Küsell nach Hurter). Hldr. d. Zt. (Rücken läd., etw. berieben und bestoßen). (65) *R 1.400,STC H 1917 (mit gedrucktem Index, dat. 1679; nennt nur 28 Karten). Griep-L. 652. Heyd III, 201a (dat. 1679). Hellwig, Landkarten der Pfalz am Rhein, S. 31: „Die große Karte des Schwäbischen Kreises von Johann Christoph Hurter ... war vor 1679 von Küsell in Augsburg gestochen.“ – Vgl. zu Stridbeck d. J.: Thieme-B. XXXII, 186. Lex. z. Gesch. d. Kartographie 790. Fauser LXX. – Mit einer Übersichtskarte und 28 Detailkarten von Südwestdeutschland in der Begrenzung Kaiserslautern – Worms – Forchheim – Augsburg – Imst (Inn) – Bludenz – Sarnen – Basel. – Die Datierung vorliegender Karte „1679“ bei Heyd kann kaum zutreffen, da Stridbeck d. J. zu diesem Zeitpunkt erst 14 Jahre alt war. Frühe Ausgaben dieses Kartenwerkes haben einen unsignierten Titel mit der Verlagsangabe von Hans Georg Bodenehr, spätere Ausgaben tragen die Adresse von Gabriel Bodenehr, der das Verlagsunternehmen der Stridbecks 1715 übernahm. – Stellenw. gering gebräunt. – Schöne, kräftige Abzüge. – Siehe Abbildung. With a general map and 28 detailed maps of Southwest Germany in the boundary Kaiserslautern – Worms – Forchheim – Augsburg – Imst (Inn) – Bludenz – Sarnen – Basel. – Here and there a little browned. – Beautiful strong printings. – Contemporary half calf (spine damaged, a little rubbed and scuffed). – See illustration.
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Nr. 1140
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Geographie – Geschichte
Nr. 1135
1090 AFRIKA – EHRMANN, TH. F., Geschichte der merkwürdigsten Reisen welche seit dem zwölften Jahrhunderte zu Wasser und zu Land unternommen worden sind. Bde. VIII, IX und XII. Frankfurt, Hermann, 1793-94. Mit 3 gestoch. Titelvign. XIV, 334 S., 1 Bl.; VIII, 392; VIII, 463 S. Pp. d. Zt. (Kapital von Bd. VIII beschäd., alle Bde. beschabt, etw. bestoßen und leicht fleckig). (4) 250,Engelmann 106. Kainbacher 102. – Aus der insgesamt 22 Bände umfassenden Serie mit Reiseschilderungen aus aller Welt; die drei vorliegenden Bände enthalten Berichte von Reisen nach Guinea (Bd. VIII), Beschreibungen „der Körner- und Pfefferküste, und ihrer Einwohner“ und „der Zahn- oder Elfenbeinküste und ihrer Einwohner, nebst P. Loyer's Reise nach Issini“, dazu einen Nachtrag „merkwürdiger neuer Nachrichten von Senegambien“ (Bd. IX), und Reiseberichte aus Niederguinea und dem Kongo (Bd. XII). – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
1091 ALPINISTIK – NORTON, E. F., Bis zur Spitze des Mount Everest. Die Besteigung 1924. Deutsch von W. Rickmer Rickmers. Basel, Schwabe, 1926. Mit gefalt. Karte und zahlr. Abb. XI, 259 S. OLwd. (gering berieben und bestoßen). (120) 60,Titel mit Besitzvermerk, leicht fleckig. – DAZU: SCHWEIZER ALPEN-CLUB. Clubhütten. Lausanne 1928. Mit gefalt. Karte sowie zahlr. Abb. und Karten im Text. XXIV S., 105 Bl. OLwd. (gering berieben und bestoßen). – Mit den zwei seltenen Ergänzungsblättern von 1930 und 1931.
1092 AMERIKA – „ADRESSE DER DEUTSCHEN BRÜDER in dem freien Staatenbunde Amerika's an das Deutsche Volk, New York im April 1848“ (Kopftitel. Faksimile eines Einblattdruckes [beikolor. Lithographie mit typographischem Text]. Frankfurt, Mittenzwey, [1848]). O. O., Dr. und Jahr. Fol. 2 Doppelbl., die Titelseite wie im Original beikoloriert. In mod. Ldr.Mappe. (68) *R 200,-
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Geographie – Geschichte
Nr. 1093
Solidaritätserklärung der in den USA lebenden Deutschen an die deutsche Bevölkerung anläßlich der Revolution von 1848; auf den Segenswunsch des „Comités“ am Ende, „Gott segne Deutschland“, folgen die gedruckten Namen: „Hessenberg, Christ, Dr. Gescheidt, W. Löschigk, Dr. H. Luwewig, J. Kuhnhardt, Dr. Henschell, F. J. Schlesinger“. – Über den Karlsruher Virtuellen Katalog ein Exemplar des Originaldruckes in der UB München nachweisbar (39 x 25,3 cm; in einem Sammelband mit Flugschriften, Erlassen, Satzungen und Anträgen aus den Jahren 1848-50, Signatur 2° Hist. 2561, Stück 141), ein weiteres Exemplar ohne Druckvermerk in der New York Historical Society Library. – Das Faksimile des Einblattdruckes, verkleinert auf 31,8 x 20 cm, auf der Rectoseite des ersten von zwei Doppelblättern; auf drei folgenden Seiten das Faksimile eines dreiseitigen Briefes des Gesandten der Vereinigten Staaten bei König Friedrich IV. von Preußen, Andrew Jackson Donelsen, datiert Frankfurt 24. 7. 1848, in englischer Sprache. – Die beiden losen Doppelblätter zusammengehalten von einer Kordel in den Farben Schwarz, Rot und Gold und eingelegt in eine schwarze Ledermappe mit der Ansicht der Frankfurter Paulskirche in Blindprägung auf dem Vorderdeckel. – Das Faksimile der beiden Texte ist von uns weder bibliographisch noch in öffentlichem Besitz nachweisbar; wann es entstanden ist, können wir nach Papier und Ausstattung nur vermuten und halten die frühen siebziger Jahre für wahrscheinlich – 1973 war die 48er Revolution 125 Jahre alt.
1093 – BRASILIEN – MAXIMILIAN, PRINZ ZU WIED-NEUWIED, Reise nach Brasilien in den Jahren 1815 bis 1817. 2 Bde. und 2 Mappen. Frankfurt, Brönner, 1820-21. Gr.-4° und Gr.-Fol. Mit 41 (5 kolor.) Kupfertafeln und 3 (2 grenzkolor.) Kupferstichkarten. XXXIV S., 1 Bl., 380 S., 3 Bl.; XVIII, 345 S. Mod. Hldr. unter Verwendung alten Materials (Textbde.) und gestempelte, leicht läd. OPp.-Mappen (Tafelteile). (82) 8.000,Vorzugsausgabe der ersten Ausgabe auf starkem Velin mit den separaten Vignetten. – Palau 158.782. Sabin 47018. Corrêa do Lago 168. Bosch 321 (mit abweichender Kollation). Borba de Moraes 544: „From the scientific point of view this expedition was one of the most profitable of the 19th century. Sumptuously printed and with a beautiful album, the account of this journey is a classic work.“ – Die Tafeln mit Ansichten, Eingeborenen bei verschiedenen Tätigkeiten sowie Geräten und Werkzeugen. – Mit den Karten der Ostküste von Brasilien nach Arrow Smith und von der neuen Straße von Villa de St. José do Porto Alegre nach Minas Novas. – Wenige Blätter mit Randausriß, einzelne Tafeln mit Einriß, fleckig. – Siehe Abbildung. Special edition of first edition on strong vellum paper. – With maps of the east coast of Brazil after Arrow Smith and of the new road from Villa de St. José do Porto Alegre to Minas Novas. – Some leaves with marginal tear-out, some plates with tear, soiling. – Modern half calf by using old material (text vols.) and stamped, slightly damaged original cardboard portfolios (plate parts). – See illustration.
Geographie – Geschichte
1094 – CASTELNAU, F. DE, Vues et scènes receuillies pendant l'expédition dans les parties centrales de l'Amérique du Sud, de Rio de Janeiro à Lima, et de Lima au Para. Paris, Bertrand, 1853 [vielm. Leipzig, Spamer, um 1890]. 4°. Mit 60 tls. farb. Tafeln. 16 S. Hldr. d. Zt. mit Rtit. (Gelenke etw. eingerissen, beschabt, bestoßen). (47) 150,Vgl. Bosch 450. Borba de Moraes 167. Sabin 11411. – Leicht gebräunt. – 4 Beilagen in 5 Bdn., darunter „Le Brésil“ (2 Bde., 1909-10).
1095 – KAPP, F., Geschichte der Sklaverei in den Vereinigten Staaten von Amerika. New York, Hauser, o. J. (1860). Mit Karte in Holzstich. X, 516 S. Blindgepr. Lwd. d. Zt. mit eingeb. Orig.-Broschur (Rücken ausgebleicht, Kapital leicht läd., etw. fleckig, bestoßen). – Erste Ausgabe. – Sabin 37095. – Leicht fleckig, gebräunt. (22) 150,1096 – PENN, W., Früchte der Einsamkeit. Aus dem Englischen (von J. G. L. Seebohm). Friedensthal, Seebohm, 1803. XII, 2 Bl., 224 S. Pp. d. Zt. (Bezug mit Fehlstellen, beschabt, bestoßen). (68) *R 100,Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Sabin 59700. – Über Johann Georg Ludwig Seebohm (1757-1835), einen Englischlehrer in Bad Pyrmont, vgl. Hamberger/Meusel VII, 431, und XX, 406. – Titel gestempelt und am Falz mit Einriß; fleckig und gebräunt.
1097 – (RICHER, A.), Geschichte einiger der berühmtesten unter den Seeräubern, (Flibustiers). Aus dem Französischen. Berlin, Voß, 1779. 2 Bl., 284 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (gering bestoßen). (110) *R 400,Erste deutsche Ausgabe. – Hamberger-M. V, 375 (Verfasser: Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius). Holzmann-B. II, 6371 und 6685 (hier mit verderbtem Titel „Geschichte eines Flibustiers“; an beiden Stellen wird Mylius als Verfasser genannt). Goed. IV/1, 603, 5 (Verfasser: Rollin; Übersetzer: Mylius). Kosch X, 1709 (ebenso). VD 18 11498781 (salomonisch unter dem Titel ohne Angaben zum Verfasser oder Übersetzer). – In den Katalogen der wenigen Bibliotheken, die das Werk besitzen, wird es als Übersetzung der „Histoire des flibustiers“ des François Richer verzeichnet, ein Übersetzer ist nicht genannt. – Nicht bei Sabin, nicht bei Fromm (der unter 21972 nur die Übersetzung der Marsy-Richerschen „Histoire moderne“ durch Friedrich Wilhelm Zachariä aufführt). Mylius, Rollin, François Richer: Wer hat das Werk verfaßt? Ist es überhaupt eine Übersetzung „aus dem Französischen“ oder eine deutsche Originalarbeit? Welche Funktion hat Mylius? Lassen sich die Widersprüche klären? Charles Rollin (1661-1741) hatte 1730-38 eine „Histoire ancienne“ in zwölf Bänden veröffentlicht. Diese „Histoire ancienne“ hat der Literat François Marie de Marsy (17141763) mit einer „Histoire moderne“ fortgesetzt. Sie ist erschienen in den Jahren 1754-78 und umfaßt 30 Bände; die ersten zwölf stammen von Marsy selbst, die Bände 13
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bis 30 vom Historiker Adrien Richer (1720-98), dem jüngeren Bruder von François Richer (1718-1790). Der dreißigste und letzte Band der „Histoire moderne“, erschienen 1778, enthält ein Gesamtregister zu den 29 Bänden der „Histoire moderne des chinois, des japonnais, des indiens, des persans, des turcs, des russiens, etc.“ und als einen Annex dazu unter dem Kopftitel, also ein wenig versteckt, die „Histoire des flibustiers“, 297 Seiten umfassend, separat paginiert. Die „Geschichte einiger der berühmtesten unter den Seeräubern“ ist eine ziemlich wörtliche deutsche Version des französischen Originals, nur das kurze Vorwort von 14 Zeilen blieb in der deutschen Fassung weg. Sie stammt von Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius (1754-1827), einem Berliner Privatgelehrten und fruchtbaren Übersetzer vor allem aus dem Französischen (Voltaire, Restif de la Bretonne, Crébillon, Diderot und manch andere Autoren). Zusammengefaßt: Adrien Richer ist der Verfasser, Mylius der Übersetzer der vorliegenden Arbeit; als Verfasser scheidet er aus, die Zuschreibungen an Rollin und François Richer sind zu verwerfen. Daß Goedeke angibt, Rollin sei der Verfasser, beruht – trotz unterschiedlicher Titel – auf der Gleichsetzung des Fortsetzers eines Geschichtswerkes mit dem Begründer des Ganzen, eben Rollin und dessen der „Histoire moderne“ von Marsy und Richer vorausgegangenem Geschichtswerk, der „Histoire ancienne“, ein Irrtum, den Ingrid Bigler ungeprüft so ins „Deutsche Literatur-Lexikon“ übernommen hat. Daß in Bibliothekskatalogen zu lesen ist, François Richer sei der Verfasser, erklärt sich aus der verwandtschaftlichen Nähe zu seinem Bruder Adrien und der Verwechslung ihrer Vornamen. – Vorsätze mit schwachen Leimschatten, kaum fleckig. – Selten.
1098 – ROBERTSON, W ., The History of America. 2 Bde. London, Strahan u. a., 1777. 4°. Mit gefalt. Kupfertafel und 4 gefalt. Kupferstichkarten. XVII S., 3 Bl., 488 S.; 2 Bl., 535 S., 10 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. sowie Steh- und Innenkantenvg. (Kapitale tls. etw. läd., Gelenke leicht beschabt, bei Bd. II etw. eingerissen, Ecken bestoßen). (60) 600,Erste Ausgabe. – Sabin 71973. Palau 270.979. Howes R 358: „Most highly regarded secondary source of its time.“ – Mit Karten von Südamerika (2), Mittelamerika und Mexiko; die Tafel zeigt mexikanische Bilderschrift. – Titel jeweils gestempelt, tls. etw. braunfleckig. – Aus dem Besitz von Elizabeth Herbert, Gräfin von Pembroke und Montgomery (1737-1831), mit deren Namenszug auf dem Vortitel. – Dekorativ.
1099 – R(OMANET), J., Reise nach der Insel Martinique. Nebst einer kurzen Beschreibung derselben. Aus dem Französischen übers. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1805. Mit gefalt. Kupferstichkarte. VIII, 64 S. Mod. Hlwd. (4) 100,(Bibliothek der neuesten und wichtigsten Reisebeschreibungen und geographischen Nachrichten zur Erweiterung der Erdkunde, Bd. XIX/3). – Erste deutsche Ausgabe. – Engelmann 101. Sabin 72988. – Vgl. für die französische EA 1804: Barbier I, 1057. – Geographische, geschichtliche, politische, landwirtschaftliche, ökonomische und medizinische Mitteilungen über die Insel Mar-
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Geographie – Geschichte
tinique, auf der sich der französische Brigadegeneral Joseph Romanet (seit 1810: du Caillaud; 1748-1829) im Jahr 1770 aufgehalten hat. Übersetzt und mit Zusätzen, u. a. neueren statistischen Angaben, angereichert von Theophil Friedrich Ehrmann (1762-1811), einem überaus fruchtbaren geographischen Schriftsteller und Herausgeber und Übersetzer völker- und erdkundlicher Publikationen. – Leicht gebräunt, etw. braunfleckig. – Breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar.
1100 – SANTA CRUZ DE MARCENADO, (A. DE NARIO OSARIO DE), Comercio suelto, y en compañias general, y particular, en Mexico, Peru, Philipinas, y Moscovia. Madrid, Marin, 1732. 8 Bl., 256 S. Flex. Pgt. d. Zt. (leichte Altersspuren). (67) 2.000,Seltene erste Ausgabe. – Palau 188.832. Sabin 76765. Alden-L. 732/220. Kress S 3415 (ohne Vortitel). – Bedeutendes frühes Werk zur merkantilistischen Handelspolitik Spaniens; in der Einleitung bezieht sich der Verfasser auf das berühmte, 1724 erschienene, jedoch zunächst indizierte Werk von Geronimo de Uztariz. – Unser Exemplar mit dem meist fehlenden Vortitel „Rapsodia economico politica monarquica“. – Gering fleckig. Rare first edition. – Important early work on the mercantilist trade policy of Spain; in the introduction the author refers to the famous work by Geronimo de Uztariz published in 1724, initially indexed. – Our copy with the mostly missing half title „Rapsodia economico politica monarquica“. – Minimally soiled. – Contemporary limp vellum (slight signs of wear).
1101 – URSEL, CH. D', Sud-Amérique. Paris, Plon, 1879. Mit 11 (5 doppelblattgr.) Holzstichtafeln und kolor. Karte. 2 Bl., 307 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rtit. (Vordergelenk angebrochen, beschabt, bestoßen). – Gelenke gebrochen, Titel gestempelt, eine Lage lose, stellenw. fleckig, leicht gebräunt. (72) 100,1102 – VERSEN, M. VON, Reisen in Amerika und der südamerikanische Krieg. Breslau, Mälzer, 1872. Mit 3 lithogr. Faltkarten. IV, 220 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Bezug mit Fehlstellen, beschabt, bestoßen). (11) 100,Erste Ausgabe. – Borba de Moraes 903. – Der preußische Oberst und Militärschriftsteller Bernhard von Poten übergeht in seinem Artikel zu Versen in der ADB Versens literarische Tätigkeit mit Schweigen und würdigt nur dessen militärische Erfolge. – Gebräunt und wasserrandig.
1103 – WASHINGTON – IRVING, W ., Lebensgeschichte Georg Washington's. Aus dem Englischen von dem Übersetzer der Werke Prescott's (= J. H. Eberty). 5 Bde. Leipzig, Brockhaus, 185659. Hlwd. d. Zt. mit hs. Rsch. (etw. berieben und bestoßen). (65) *R 150,-
Erste deutsche Ausgabe. – Sabin 35190. Brockhaus-Verz. 656. – Vgl. Howes I 84. – Der Übersetzer der Werke Prescotts hat nur den ersten Band übersetzt, die Bde. II-V übertrug Franz Moritz Kirbach. – Leihbibliotheksexemplar mit entsprechenden Einträgen auf den Vorsätzen, stellenw. gering fleckig.
1104 – WELLS, W . V., Walker's Expedition nach Nicaragua und der centralamerikanische Krieg nebst der vollständigen diplomatischen Correspondenz. Aus dem Englischen. Braunschweig, Schulbuchhandlung, 1857. Mit lithogr. Portr. und gefalt. farb. lithogr. Karte. X, 217 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken etw. geblichen, gering berieben, leicht bestoßen). (86) 150,Erste deutsche Ausgabe. – Mehrf. gestempelt, Spiegel mit Besitzvermerk, minimal gebräunt, stellenw. stärker fleckig, die Karte mit hinterlegtem Einriß.
1105 – WHITNEY, J. D., Geology. Bd. I: Report of progress and synopsis of the field-work, from 1860 to 1864. (Philadelphia, Caxton Press), 1865. Mit 9 Holzstich-Tafeln und zahlr. Textholzstichen. XXVII, 498 S. OLwd. (Altersspuren). (93) *R 400,Geological Survey of California. – Sabin 10007. Cowan 96: „This is the earliest legislative report on the subject.“ – Es erschien kein weiterer Band zur Geologie; die Reihe wurde mit Bänden zur Paläontologie fortgesetzt. – Mit Ansichten aus dem Yosemite-Park. – Etw. fleckig, leicht gebräunt.
1106 – ZIMMERMANN, E. A. W . VON, Taschenbuch der Reisen, oder unterhaltende Darstellung der Entdeckungen des 18ten Jahrhunderts. Jge. III, IV, VII und VIII der Reihe in 4 Bdn. Leipzig, Fleischer, 1804-09. Mit 4 gestoch. Titeln, 4 gestoch. Frontisp., 38 tls. gefalt. Kupfertafeln und 2 (statt 4) gefalt. Kupferstichkarten. Ldr. d. Zt. (leicht fleckig, beschabt und bestoßen). (140) 120,Erste Ausgabe. – Köhring 143. Lanckoronska-R. 143. Marwinski 695. – Ernst August Wilhelm von Zimmermann (1743-1815), Geograph und Naturforscher, beschreibt Geographie, Tierwelt, Bewohner, Sitten, Religion etc. verschiedener Länder und Kontinente der ganzen Welt auf der Grundlage fremder Reisewerke, die er populärwissenschaftlich umformt. – Die vorliegenden Jahrgänge betreffen die Arktis, Nordamerika und Brasilien. – Vorhanden sind die Karte der Arktis in Jg. III sowie die Karte von Nordamerika und ein Plan von Washington in Jg. IV. – Es fehlen die Karte von Südamerika in Jg. VII, in Jg. VIII die Karte der Arktis und die Seiten 173/74. – Fleckig, leicht gebräunt.
Geographie – Geschichte
1107 AMMIANUS MARCELLINUS, Rerum gestarum libri XVIII. Item excerpta vetera de gestis Constantini & regum Italiae. Omnia nunc recognita ab J. Gronovio. Leiden, P. van der Aa, 1693. 4°. Mit gestoch. Titel, gestoch. Portr., gestoch. Titel- und Kopfvign., Textkupfer und 17 (3 gefalt.) Kupfertafeln. 33 Bl., 724 S., 10 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. und goldgepr. Supralibros der „Signet Library“ (fleckig, Rsch. mit Absplitterungen). (103) 300,Ebert 529. Lipsius 9. Schweiger II, 3. Potthast 40. – Geschätzte Ausgabe (nach Potthast die achte), gleichzeitig auch in Folio erschienen; „Exemplare in 4° mit kleinerm Druck, vorzüglich auf großem Papier, scheinen weniger häufig zu seyn“ (Ebert). – Die Kupfer neben Porträts (8), Münztafeln (6) und einer Falttafel mit Ansicht des „Obeliscus Ramessaeus“ auch mit zwei gefalt. Schlachtendarstellungen von R. de Hooghe (nicht bei Landwehr). – Das Textkupfer zeigt eine Ansicht von Nicaea (heute Iznik in der Türkei). – Einige saubere Eintragungen von alter Hand (vor allem auf den Vorsätzen), Namensstempel auf dem Titel verso, leicht gebräunt und stockfl., untere Ecke tls. schwach wasserrandig.
1108 ANTIKE – KONVOLUT – 7 Werke in 16 Bdn. 1854-1975. Verschied. Formate. Verschied. Einbände d. Zt. (innen und außen leichte Gebrauchsspuren). (142) 200,Enthält u. a.: Müller, C. O., Denkmäler der alten Kunst, 2 Bde., 1854-56 – Curtius, E., Griechische Geschichte, 3 Bde., 1887-89 – Schweitzer, B., Zur Kunst der Antike, 2 Bde., 1963 – Der kleine Pauly, 5 Bde., 1964-65 (Originalausg., Bibliotheksexemplar).
1109 ARKTIS UND ANTARKTIS – NANSEN, F., Auf Schneeschuhen durch Grönland. 2. Ausg. 2 Bde. Hamburg, Actien-Gesellschaft, 1897. Mit lithogr. Frontisp., 4 gefalt. farb. lithogr. Karten und zahlr. Abb. 2 Bl., 400; IV, 455 S. OLwd. (etw. berieben und bestoßen). (86) 100,Henze III, 585. – Gering gebräunt, stellenw. etw. braunfleckig. – Aus dem Besitz von Gräfin Elisabeth von Reischach (geb. 1862).
1110 – RÉSULTATS des campagnes scientifiques accomplies sur son yacht. Par Albert 1er, avec le concours de Jules Richard. Fasc. XL, XLI und XLIII-XLV in 5 Bdn. Monaco, Fürstliche Druckerei, 1912-13. Fol. Mit zahlr., meist gefalt. chromolithogr. Karten und Plänen sowie zahlr. Tafeln in Heliogravüre. Orig.-Umschl. (Altersspuren). (6) 200,Erste Ausgabe. – Enthalten: Exploration du Nord-Ouest du Spitsberg entreprise sous les auspices de S. A. S. le Prince de Monaco par la Mission Isachsen. Tle. I, II, IV und V. Verfaßt von G. Isachsen u. a. – É. Topsent, Spongiaires provenant des campagnes scientifiques de la Princesse-Alice dans les Mers du Nord. – Sauber. – Ohne Rückgaberecht.
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1111 AUSLAND, DAS. Jge. XVI-LXI in 46 Bdn. München u. a., Cotta, 1843-68. 4° und Fol. Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (6) 300,Kirchner 522. Diesch 2113. – Erschien von 1828-93, anfangs mit dem Untertitel „Ein Tagblatt für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker mit besonderer Rücksicht auf verwandte Erscheinungen in Deutschland“. – Leichte Altersspuren. – Ohne Rückgaberecht. – Beiliegen Dubletten der Jge. 19-22 (1846-49) und 24-27 (1851-54) in 8 Bdn. sowie die Jge. 36-40 (1863-67) in Einzelheften.
1112 AUSTRALIEN UND OZEANIEN – SARASIN, F., Neu-Caledonien und die Loyalty-Inseln. Reise-Erinnerungen eines Naturforschers. Basel, Georg, 1917. Mit 12 Tafeln, Karte und vielen Textabb. X, 284 S. OLwd. (minimal fleckig und berieben). – Erste Ausgabe. – Henze V, 17. – Sauber. (5) 60,1113 BAEDEKER – KLEIN, J. A., Rheinreise von Straßburg bis Düsseldorf. 4. durchaus umgearb. Aufl. Koblenz, Baedeker, 1843. Mit 12 lithogr. Ansichten und 8 lithogr. Plänen (ohne die Karte). IL S., 2 Bl., 397 S. OPp. (Rücken und Gelenke laienhaft restauriert, Gelenke erneut angebrochen, etw. fleckig, berieben und bestoßen). (86) 400,Hinrichsen D 3. – Das zweite Baedeker-Handbuch, mit Plänen von Straßburg, Frankfurt, Mainz, Koblenz, Bonn, Köln, Aachen und Düsseldorf. – Die fehlende Karte mit dem Rheinverlauf ist faksimiliert beigebunden. – Innengelenke gebrochen, Vorsatz und erste Tafel verso mit Besitzvermerk, wenige Blätter mit minimalem Eckausriß, papierbedingt stärker gebräunt, stellenw. fleckig. – Exlibris.
1114 BAEDEKER – SAMMLUNG – 8 Reisehandbücher. 1885-1943. Orig.-Einbände (außen und innen Gebrauchsspuren). – Beiliegen zwei weitere Reiseführer in 3 Bdn. (22) 150,1115 BALKAN – FORTIS, (G. B.) A., Viaggio in Dalmazia. (Nebst Anhang: Iter Buda Hadrianopolim anno MDLIII exaratum ab Antonio Verantio). 3 Tle. in einem Bd. Venedig, Milocco, 1774. Mit 2 gefalt. Kupferstichkarten, gestoch. Kopfvign. und 13 gefalt. Kupfertafeln. VIII, 180, XLVII; VIII, 204 S. Beschäd. Ldr. d. Zt. (39) *R 1.500,Erste Ausgabe. – Boucher de la Richarderie II, 268. Brunet I, 1349. Nebehay-W. 183. Poggendorff I, 778. Apponyi 2484: „Dieses Werk scheint mir mustergültig in seiner Art, und kann noch heute mit vielem Interesse gelesen werden. Fortis war ein hervorragender gelehrter Mann, er interessierte sich für Altertumswissenschaft, Ethnographie, Sprache und Folklore, war vielleicht in erster Linie Naturforscher, Naturfreund und Geologe. Die neun Kapitel des Werkes handeln über Stadt und Umgebung von Zadar, über Ursprung, Sitten und Sprache der Mor-
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Geographie – Geschichte
Nr. 1115
laken, über den Lauf des Flusses Krka, Stadt und Gebiet von Sibenik, dann über die Gebiete von Trau und Split, über den Flusslauf der Zetina, die Umgebung von Makarska, endlich die Inseln Lissa, Palagruza, Hvar usw.“ – Die Karten zeigen die Gebiete von Zadar und Sibenik sowie von Trau, Split und Makarska, die Tafeln mit Trachten sowie Muscheln und Fossilien, wahrscheinlich nach Skizzen des Verfassers. – Gelenke gebrochen, Vorsätze leimschattig, minimal fleckig. – Siehe Abbildung. First edition. – The nine chapters of the work describe the town and surroundings of Zadar, the origin, customs and language of the Morlachs, the flow of the river Krka, the town and area of Sibenik, the regions of Trogir and Split, the flow of the river Cetina, the surroundings of Macarska, and finally the islands Vis, Palagruza, Lesina etc. At the beginning of the first volume a nice map of the regions of Zadar and Sibenik, in the 2nd volume of Trogir, Split and Macarska. – Joints broken, endpapers with glue traces, minimally soiled. – Contemporary damaged calf. – See illustration.
1116 BEMERKUNGEN ÜBER MENSCHEN UND SITTEN auf einer Reise durch Franken, Schwaben, Bayern und Oesterreich. Im Jahre 1792. O. O. und Dr. (Zürich, Orell), 1794. Mit gestoch. Titelvign. 334 S. Pp. d. Zt. (leicht fleckig). (110) *R 200,Einzige Ausgabe. – Holzmann-B. VII, 1350 (Verfasser: Caspar Graf Sternberg?). Gugitz 3087 (ebenso). Wagner in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 50 (1910), S. 340, Anm. 1. Bürger 585. – Rezen-
sion in der „Neuen allgemeinen deutschen Bibliothek“ XIV/1, 1795, S. 36-37. – Scharfsichtige Bemerkungen über Land und Leute; mit Spitzen gegen Politik und Kirche (so erklärt der Autor die Aufrechterhaltung des Zölibats aus einem politischen Interesse des Adels zur Versorgung seiner nachgeborenen Söhne und einer schlauen Berechnung der Kirche zur besseren Disziplinierung der Priester; S. 222-23). Geschrieben von einem hellen Kopf, der die Kunst versteht, nicht zu langweilen. – Die Zuweisung an Kaspar Maria Grafen von Sternberg (1761-1838), Regensburger Dompropst und bedeutenden Naturforscher, ist eine Fehlattribution. – Vorsatz mit Besitzvermerk, vereinzelte Bleistiftanstreichungen, etw. braunfleckig.
1117 BENELUX – EUPEN – QUIX, CH., Beiträge zu einer historisch-topographischen Beschreibung des Kreises Eupen. Aachen, Mayer, 1837. 2 Bl., 288, 60 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Gelenke etw. eingerissen, beschabt, bestoßen). – Engelmann 489. – Titel gestempelt, fleckig, gebräunt. (93) *R 100,1118 BÖHMEN UND MÄHREN – DOLLINER, TH. (HRSG.), Codex epistolaris Primislai Ottocari II. Bohemiae regis. Wien 1803. 4°. 4 Bl., XII, 111 S., 4 Bl. Mod. Hlwd. – Ein Blatt mit kleinem hinterlegten Einriß, am Ende leicht wasserrandig, gebräunt. (9) 80,-
Geographie – Geschichte
1119 – LANDTAG – SCHLUSS des, der Löbl. vier Herren Ständen des Markgrafthums Mähren den 19. September 1796. angefangenen, und den 17. September des 1797. Jahres geendigten Landtags. O. O., Dr. und Jahr (1797). 4°. Mit 3 gestoch. Wappen und gefalt. Tabelle. 10 Bl. Mod. Lwd. mit eingeb. Buntpapier-Umschlag. (22) 150,Eine der jährlich erschienenen Zusammenfassungen der Ergebnisse der Landtagssitzungen Mährens; für das Jahr 1796/97 herausgegeben von Johann Joseph von Welzenstein, dem damaligen Landschreiber der Markgrafschaft Mähren. – Mit den Wappen von Böhmen (auf der Titelseite), Mähren (auf der Titelrückseite) und dem des Landschreibers (auf dem letzten Blatt). – Titel gestempelt, mit Besitzeretikett und Vermerk von alter Hand, im Bug verstärkt, leicht gebräunt. Fünf Beilagen, darunter drei Bände des Schematismus für Mähren und Schlesien (1806, 1808 und 1818) und der Schematismus der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaus (1842).
1120 BÖVING, J. G., Curieuse Beschreibung und Nachricht von den Hottentotten; also eingerichtet, daß sie zu einer Erläuterung der Briefe von Herrn Ziegenbalg und Herrn Plütscho ... dienen kan. O. O. und Dr., 1712. 4°. 4 Bl., 48 S. Pgt. d. Zt. (leicht berieben, fleckig). (135) 1.500,Erste Ausgabe. – Jöcher-A. I, 1982. Theal 40. Mendelssohn I, 264. Kainbacher 54. VD 18 11443634. – Bericht des aus Westfalen stammenden, in dänischen Diensten tätigen Missionars Johann Georg Böving (1676-1723) über seine Aussendungsreise von Kopenhagen über das Kap der Guten Hoffnung in das südindische Tranquebar, das von 1620 bis 1845 unter dänischer Kolonialherrschaft stand und wo das Dänisch-Hallesche Missionsunternehmen eine Missionsstation zur Bekehrung der einheimischen Tamilen betrieb. Die Reise und Bövings Wirken für die Verbreitung des Evangeliums dauerte von 1708 bis 1712, in diesen Jahren sandte Böving Nachrichten über missionsinterne Vorgänge und Berichte über die Völker der Hottentotten und Tamilen „an einen guten Freund in Hollstein“. Dieser „Freund“ überließ die ihm übermittelten und eigentlich privaten Briefe einem ungenannten und unbekannten Verleger, der sie ohne Wissen und Willen Bövings im vorliegenden Werk veröffentlichte. Der erste Teil der Schrift enthält Mitteilungen über Aussehen, Sprache, Lebensweise und Religion der Hottentotten, der zweite bietet entsprechende Informationen zu den Tamilen (die hier, wie damals üblich, als Malabaren bezeichnet werden). – Die im Titel genannten Missionare sind die ersten lutherischen Missionare in Tranquebar gewesen: Bartholomäus Ziegenbalg (1683-1719) und Heinrich Plütschau (1676-1747). – Titel mit monogr. Besitzvermerk, gebräunt, leicht fleckig. – Frühe Quelle für die Kunde zweier exotischer Völker in Schilderungen aus erster Hand. – Nicht im Jahrbuch. NACHGEB.: REINEKE DE VOS MIT DEM KOKER: Wultu weten der Werlde Staat: / So liß dit Boek, dat is gud rhat. (Hrsg. von F. A. Hackmann). Wolfenbüttel, Freitag (Frytag), 1711. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und 2 Textholzschnitten. 9 Bl., 380 S. – Jantz 1264. Seebaß 790. Menke 275, 2. – Niederdeutsche Lübecker Fassung des Reineke Fuchs nach dem Text von 1498. – Der beigefügte „Koker“ (Köcher), eine Sammlung von Sprichwörtern und Sittenlehren in Versen, stammt von Heinrich Bote. – Siehe Abbildung.
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First edition. – Account by the missionary Johann Georg Böving (1676-1723) from Westphalia, active in the service of Denmark, of his journey from Copenhagen via the Cape of Good Hope to the southern Indian Tranquebar. The first part of the account contains messages on appearance, language, lifestyle and religion of the Hottentotten, the second gives corresponding information on the Tamils (which are here called Malabars, as common at that time). – Title with monogrammed ownership entry, browned, slightly soiled. – Early source for the study of two exotic peoples in firsthand descriptions. – Not in „Jahrbuch“. – Contemporary vellum (slightly rubbed, soiled). – See illustration.
1121 BÜSCHING, A. F., Neue Erdbeschreibung. Mischaufl. Tle. I-V/1 (alles Erschienene) in 9 Bdn. Hamburg, Bohn, 1777-82. Mit 5 gleichen gestoch. Titelvign. Ldr. d. Zt. mit doppelten Rsch. und Rvg. (tls. gering wurmspurig, die Kanten etw. beschabt, berieben und bestoßen). (90) 300,Hoffmann, Büsching, 286. – Vgl. Engelmann 16. – Tle. I und II (4 Bde) in 7., III (3 Bde.) in 6., IV in 5. Auflage, Tl. V in dritter Ausgabe. – „Büschings 'Neue Erdbeschreibung' bot erstmals in einer relativ übersichtlichen Anordnung systematische Angaben über jedes Land und seine territoriale Gliederung. Die langdauernde Wirkung dieses Werkes war begründet in der Stoffauswahl, der Gliederung, der Unparteilichkeit der Darlegungen sowie der Zuverlässigkeit der Angaben“ (Hoffmann S. 152). – Enthalten ist die Beschreibung von ganz Europa, in Tl. V sind „unterschiedene Länder von Asia“ bearbeitet. Mit der 8. Auflage des ersten Teils (1787) erschien das Werk unter dem geänderten Titel „Erdbeschreibung“ neu gegliedert und wurde vom Verleger um außereuropäische Bände auf insgesamt 13 Teile erweitert. – Gebräunt und stellenw. etw. braunfleckig. – Dekorativ gebunden.
1122 (BURCKHARD VON BIRCKENSTEIN, A. E.), Anweisung zum Zirckel und Lineal Gebrauch so wohl vor die Jugend als Professionisten und Handwerker. Augsburg, Hertel, o. J. (um 1750). 1 gestoch. Bl., gestoch. S. 2-244 (ohne S. 76/[77]) mit 121 (statt 122) ganzseit. Textkupfern. Hldr. d. Zt. (Bezug mit Fehlstellen). (100) *R 1.000,Nebehay-W. 1028. – Vgl. Nebehay-W. 118. – Späte Ausgabe des erstmals 1689 erschienenen Werkes. – Die Kupfer zeigen meist im oberen Teil geometrische Konstruktionszeichnungen und darunter Ansichten, u. a. von Canischa (Nagykanizsa), Eger (Cheb), Gran (Esztergom), Griechisch Weißenburg (Belgrad), Ofen und Pest (Budapest). – Es fehlt das mit 76 paginierte Blatt mit dem Kupfer verso. – Text durchscheinend, wenige Kupfer mit kleiner Fehlstelle oder Einzeichnungen in Tinte, zwei Blätter mit angerändertem Randausriß, fleckig, leicht gebräunt. Late edition of the work first published in 1689. – The copperplates show mostly geometrical design drawings in the upper part and below a. o. views of Nagykanizsa, Cheb, Esztergom, Belgrad and Budapest. – Lacks pages 76/77 with copperplate. – Text translucent, some engravings with small defect or outlines in ink, two leaves with restored marginal tear-out, soiled, slightly browned. – Contemporary half calf (cover material with defects).
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Geographie – Geschichte
Sole German edition. – Slightly browned, occasionally brownstained and partly a little waterstained. – Contemporary half calf (rubbing). – See illustration.
1124 COXE, W., Reise durch Polen, Rußland, Schweden und Dänemark. Aus dem Englischen von J. Pezzl. Bde. I und II (von 3). Zürich, Orell, 178586. 4°. Mit 2 gestoch. Titelvign., Falttabelle und 9 (7 gefalt.) Kupfertafeln. VIII, 430 S., 2; 3 Bl., 382 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (berieben und etw. fleckig, ein Kapital lädiert). (110) *R 200,Erste deutsche Ausgabe. – Estreicher XIV, 434. Bruun II, 589. Engelmann 252. Gugitz im Jb. der Grillparzer-Gesellschaft 16 (1906), 200. – Mit Plänen von Moskau, St. Petersburg, Stockholm und Kopenhagen. Eine der Karten mit der Eider von Rendsburg zur Kieler Förde, darunter das Profil des geplanten Nord-Ostseekanals. – Ohne Bd. III (1792). – Untere Ecke von S. 293/94 in Bd. II angesetzt. – Sauber.
1125 DONAU – BIRKEN, S. VON, Der Vermehrte Donau-Strand. Nürnberg, Sandrart, 1684. 12°. Mit 38 (statt 49) Kupfertafeln (ohne die doppelblattgr. Kupferstichkarte). 4 Bl., 231 S. Beschäd. Pgt. d. Zt. (11) 200,Nr. 1120
1123 BYRON – JOHN BYRONS ... REISE UM DIE WELT, in den Jahren 1764 und 1765. Nebst einer genauen Beschreibung der Magellanischen Straße, der Patagonischen Riesen, und der ganz neu-entdeckten Sieben Inseln in der Süd-See. Mit einem Anhange. Frankfurt und Leipzig, Metzler, 1769. Mit gestoch. Frontisp. 4 Bl., XXX, 286 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (berieben). (4) 800,Einzige deutsche Ausgabe. – Cox I, 54. Sabin 9736. Wittmann 709. Meusel VII, 274. Holzmann-B. I, 3166. VD 18 10207260. Griep-L. 209: „Bericht von Kapitän Byrons Weltumsegelung auf der 'Dolphin' 1764-66. Byron erforschte hauptsächlich die Falkland-Inseln, die Magellanstraße und einige pazifische Inselgruppen. ... Verfasser des Hauptwerks ist nicht Byron selbst, sondern einer seiner Schiffsingenieure.“ Du Rietz 152: „This anonymous account of Byron's voyage has sometimes been ascribed to Charles Clerke.“ – Vgl. Borba de Moraes 137-38. Bosch 222. – Ausführliches über die Reise von John Byron (1723-1786), dem Großvater von Lord Byron, bei Henze I, 439-42. – Ob der Schiffsoffizier Clerke der Autor des Berichts von Byrons Reise war, ist nicht sicher zu entscheiden; Sicheres hingegen kann über die anonyme Übersetzung des Berichts gesagt werden. Sie stammt von Christoph Heinrich Korn (1726-1783), einem Tübinger Juristen, der zeitweise Offizier in holländischen Diensten war und zahlreiche Werke schöngeistigen, geschichtlichen und geographischen Inhalts verfaßt hat. Aus seiner Feder stammt auch der umfangreiche Anhang des Reiseberichts, der fast die ganze zweite Hälfte des Buches füllt und „eine vollständige Beschreibung der Patagonischen Küsten, der Sitten und Gewohnheiten der Einwohner, der Naturgeschichte des Landes etc. etc. aus verschiedenen glaubwürdigen Berichten“ bietet. – Siehe Abbildung. – Leicht gebräunt, vereinzelt braunfleckig und tls. etw. wasserrandig. – Siehe Abbildung.
Nebehay-W. 100. Dünnhaupt 127.8. – Vorhanden sind nach dem Verzeichnis von Nebehay und Wagner die Kupfer Nr. 3-5, 8, 9, 11-18, 20-24, 26, 28-30, 31-35, 37-42, 44-47 und 50. – Einzelne Tafeln mit kleinem Randausriß oder mit Einriß, „Martinsberg“ mit hs. Vermerk, tls. lose, gebräunt, stellenw. fleckig.
1126 DUMONT D'URVILLE, (J. S. C.), Voyage pittoresque autour du monde. 2 Bde. Paris, Tenré, 1834-35. 4°. Mit 2 Frontisp. in Stahlstich, 2 Titelvign. in Holzstich, 272 (statt 276) Tafeln in Holzstich, 5 Kupferstichkarten und einer Stahlstichkarte. 2 Bl., VIII, 576 S. (ohne die S. 459-62); 2 Bl., 584 S. Hldr. d. Zt. mit Rtit. (Gebrauchsspuren). (8) 120,Sabin 21212. Lipperheide La 8 (mit abweichender Tafelkollation). – Reisebeschreibung von Indien, China, Japan, aber vor allem von Australien und Neuseeland sowie den Südseeinseln. – Mit einer Weltkarte und einer Karte des Stillen Ozeans zwischen Australien und Amerika, die übrigen vier Karten mit pazifischen Inseln. – Leicht fleckig.
1127 (EBERT, A.), Auli Apronii vermehrte ReiseBeschreibung von Franco Porto der Chur-Brandenburg, durch Teutschland, Holland und Braband, England, Franckreich ... bis Lion. Ferner nach Turin, gantz Italien, Rom, Neapolis: Von Cajeta nach Palermo ... Vom Carneval und MeerVerlobung zu Venedig ... Zur Freude der Welt und ewigen Zeiten. 2 Tle. in einem Bd. Franco Porto (= Frankfurt/Oder, Conradi), 1724. Mit gestoch. Portr. Mehrf. gefalt. Drucktitel in Rot und Schwarz, 8 Bl., 293 (recte 288), 352 S. Pgt. d. Zt. mit Rtit. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (110) *R 500,-
Geographie – Geschichte
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Nr. 1123
Nr. 1140
Zweite, stark vermehrte Ausgabe, erstmals 1723 erschienen. – Jöcher II, 265. Graesse I, 171. Boucher de la Richarderie I, 314. Cox III, 88. Weller, Druckorte, I, 71. Hayn-G. I, 103: „Sehr selten und wenig bekannt.“ Robson-Scott 102. – Vgl. Schudt, Italienreisen, 400 und 71. ADB V, 585. – Grand Tour des jungen exzentrischen Juristen und Übersetzers Adam Ebert (1653-1735) aus Frankfurt an der Oder mit Schilderungen von Wien, Amsterdam, Ostende, London, Antwerpen, Paris, Brüssel, Nantes, La Rochelle, Arles, Montpellier, Marseille, Avignon, Barcelona, Orange, Turin, Mailand, Venedig, Bologna, Rom, Neapel, Palermo, Messina, Syrakus, Salerno, Innsbruck, Augsburg, Heidelberg usw. Auf seinen Reisen erwarb er zahlreiche Bücher „in hoher Schreibart“ (Jöcher), die er zum Teil übersetzte und der Königlichen Bibliothek in Berlin stiftete. Seine vielen Übersetzungen aus dem Spanischen sind meist ungedruckt geblieben. – Sein Reisebericht ist das erste Werk, das „von dem bewährten Schema abweicht und anfängt, in ganz unbefangener Weise individuelle Eindrücke zu vermitteln ... Er hatte seine Reise sehr weit, bis nach Syrakus, ausgedehnt, eine Ätnabesteigung unternommen und war abweichend von dem üblichen Itinerar von Neapel direkt über Sulmona und Aquila nach Loreto gelangt. Was ihn nun auszeichnet, ist seine Fähigkeit, ohne allzuviel Beiwerk den Eindruck wiederzugeben, den eine Stadt auf ihn machte“ (Schudt). – Die Widmung an Sophie Dorothea von Preußen, der Gemahlin Friedrich Wilhelms I., in zwei Fassungen ein-
gebunden (die 2. Fassung mit hs. Vermerk: „Diese Vorrede ward confiscirt“). – Vord. Innendeckel mit Namensstempel, Porträt im Bund eingerissen und verso mit umfangreichen hs. Anmerkungen, vereinzelt weitere Anstreichungen und Eintragungen im Text. Etw. gebräunt und braunfleckig. – Nachgebunden vier Flugschriften der Universitäten Coimbra in Portugal und Salamanca in Spanien mit Lobgedichten auf den verstorbenen Adam Ebert, jeweils die lateinische Fassung und die deutsche Übersetzung. Um 1735. Je 2 mehrf. gefalt. Bl. – Mehrfach eingerissen. – Ursache war wohl, daß Ebert in seinem umfangreichen Testament seinen „Geist allen Gelehrten in ganz Europa“ hinterlassen hatte; Steffenhagen bezeichnet dies in der ADB (V, 585) als „ein Curiosum von Eitelkeit und Beschränktheit“.
1128 FERRARI, F., Novum lexicon geographicum. Nunc vero M. A. Baudrand opus emendavit, illustravit, dimidioque auxit, ut novum plane existat. 2 Tle. in einem Bd. Venedig, Bettanino, 1738. Fol. Mit Holzschnittdruckermarke. 4 Bl., 450 (recte 460), 444 (recte 442) S. Laienhaft restaurierte Interims-Pp. d. Zt. (fleckig). (18) 150,Vgl. Zischka 97. – Gelenke laienhaft restauriert, leicht fleckig, einige Blätter stärker gebräunt.
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Geographie – Geschichte
1129 FRANKREICH – (BEER, J. CH.), Ausführliche und grundrichtige Beschreibung deß Königreichs Franckreich. Frankfurt und Leipzig, Riegel, 1689. 12°. Mit doppelblattgr. gestoch. Frontisp. und 115 (statt 116) Kupfertafeln. 4 Bl., 1095 S., 8 Bl. Pgt. d. Zt. (gering fleckig). (110) *R 800,Vgl. VD 17 39:130740H (nur 3 Bl. Vorstücke, Titel und „Voransprache an den Leser“ mit Abweichungen; das Digitalisat der SB Regensburg mit unserer Variante). – Seltenes historisch-geographisches Reisehandbuch mit mehrf. gefalt. Ansichten von Dijon, Nevers und Rouen sowie Ansichten und Plänen u. a. von Amiens, Angers, Avignon, Blois, Bordeaux, Bourges, Caen, Calais, Chartres, Cherbourg, Evreux, Fontainebleau, Honnefleur, Laon, La Rochelle, Limoges, Lyon, Marseilles, Montpellier, Narbonne, Nîmes, Oranges, Orléans, Rennes, St. Denis, St. Quentin, Sancerre, Senlis, Sens, Soissons, Toulouse und Tours. – Ohne die Ansicht von Paris. – Kaum fleckig. – Gestoch. Exlibris des Johann Veit von Würtzburg (16741756), „Scholasticus u(nd) Cellarius“, später Dompropst (Warnecke 2525 nur mit dem späteren Exlibris als Propst). Rare historico-geographical guidebook with views and plans of numerous French towns. – Without the view of Paris. – Hardly soiled. – Engraved exlibris. – Contemporary vellum (minimally soiled).
1130 – BIE, J. DE, Les vrais portraits des rois de France. Seconde édition, augmentée de nouveaux portraits, et enrichie des „Vies des rois“ par H. de Coste. Paris, Camusat, 1636. Fol. Mit gestoch. Titel und 67 ganzseit. Textkupfern. 13 Bl., 395 S., 14 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. (Vorderdeckel lose). (18) 150,Goldsmith B 1095. Graesse I, 422. Brunet I, 939. – Die Kupfer jeweils mit Porträt eines Königs in Medaillonrahmen und Schrifttafeln mit aufwendiger Rahmung; bei den ersten fünf Tafeln blieb das Medaillon leer. – Fliegender Vorsatz mit kleinem Ausriß und Notizen von alter Hand, Titel gestempelt, Register mit einzelnen Unterstreichungen und Randnotizen, anfangs leicht wasserrandig.
1131 – L'ILLUSTRATION. Bde. XIV-XLIII, LXI und LXIV. Paris, Chevalier, 1849-74. Fol. Mit vielen Textholzstichen. OLwd. und Hldr. d. Zt. (Altersspuren). – Ohne Rückgaberecht. – Beiliegen ca. 30 Hefte der „Sporting & Dramatic News“ (1877-78). (6) 300,1132 – JESUITEN – SAMMELBAND – 27 Kleinschriften zur Aufhebung des Jesuitenordens in Frankreich. 1762-66. Meist 4°. Läd. Ldr. d. Zt. (67) 400,Zusammenstellung meist seltener, zwischen 3 und 120 Seiten umfassender Schriften in einem Sammelband mit dem Rückentitel „Recueuil de pièces“.
Enthalten sind u. a.: ÉDIT DU ROI, concernant la Société des Jésuites. Donné à Versailles au mois de Novembre 1764. (Paris, Simon, 1764). 3 S. (Druckvermerk angeschnitten). – EXTRAIT des registres du parlement. Du premier Décembre 1764. Ebda. 1764. 3 S. – LETTRE PASTORALE, de Monseigneur l'archevêque d'Auch. O. O. und Dr., 1764. 56 S. – INSTRUCTION PASTORALE de Monseigneur l'évêque de Sarlat. O. O. und Dr., 1765. Mit gestoch. Titelvign. und gestoch. Kopfvign. 1 Bl., 112 (recte 110) S. – Titel verso mit mont. Erratabl. – LETTRE DE MONSIEUR MOLINES, dit Flechier, autrefois ministre protestant, à un de ses amis. O. O., Dr. und J. 11 S. Ferner mehrere Zensurverordnungen, teils gegen im Band eingebundene Schriften, alle mit dem Titel „ARREST DE LA COUR DU PARLEMENT“, vom 26. 5. 1762, 23. 6. 1762, 17. 12. 1762, 21. 1. 1764 und 4. 4. 1764. – Titel der ersten Schrift gestempelt, fleckig.
1133 – JOURNAL DE PARIS. (Le Nouvelliste). Jge. 1844-48 (ohne 1. Halbjahr 1845) in 15 Bdn. Fol. Pp. d. Zt. mit Rsch. (leichte Gebrauchsspuren). (6) 800,Die erste französische Tageszeitung, erschienen ab 1777, mit Nachrichten aus dem öffentlichen Leben, aus Politik, Kunst und Kultur, eingeschlossen Theaterkritiken und Buchbesprechungen. – Über den Karlsruher Virtuellen Katalog sind in der Bibliothèque Nationale de France nur die Jahrgänge 1777-1840 und 1848-70 (seit 1827 mit den Fortsetzungen unter anderen Titeln) verzeichnet. Der Titel „Le Nouvelliste“ (mit wechselnden Titelzusätzen) wurde am 27. Februar 1848 eingeführt. – Oben tls. knapp beschnitten, gering fleckig. – Ohne Rückgaberecht. The first French daily paper, published as from 1777, with news from public life, politics, art and culture, including theatre and book reviews. – At top partly closely trimmed, minimally soiled. – Not subject to return. – Contemporary cardboard with spine label (slight signs of wear).
1134 – JOURNAL DES DEBATS politiques et littéraires. 27 Bde. Mitte 19. Jhdt. Imp.-Fol. Pp. d. Zt. mit Rsch. – Gebrauchsspuren. (6) 400,Die wöchentlich erscheinende französische Zeitung, deren Titel mehrmals wechselte, erschien von 1789 bis 1944. Sie war die meistgelesene Zeitung während der Restaurationszeit und der Juli-Monarchie und hatte großen Einfluß auf die französische Kultur, vor allem auf die französische Literatur in der ersten Hälfte des 19. Jhdts. – Ohne Rückgaberecht, kein Versand, nur Abholung möglich.
1135 – LABORDE, A., Les monumens de la France. 2 Bde. Paris, Didot, 1816-36. Imp.-Fol. Mit gestoch. Frontisp., 2 gestoch. Titelvign. und 249 (statt 259; 23 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 2 Bl., IV, 92 S.; 3 Bl., 50 S. Hldr. d. Zt mit goldgepr. Rtit. und Rvg. (beschabt und bestoßen). (69) 3.000,Erste Ausgabe. – Vicaire IV, 749. Brunet III, 714. Graesse IV, 58 (die beiden letzten fälschlich mit 249 Tafeln). – Prachtvolles Ansichtenwerk französischer Altertümer in Gesamt- und Detailansichten sowie Rissen. – Etw. stockfleckig. – Siehe Abbildung Seite 233.
Geographie – Geschichte
First edition. – Magnificent work of views of French antiquities with general or detailed views as well as outlines. – A little foxed. – Contemporary half calf with gilt stamped spine title and gilt back (scratched and scuffed). – See illustration on page 233.
1136 – LETROSNE, C., Murs et toits pour les pays de chez-nous. Précédé d'un avertissement de L. Vaillat. 3 Bde. Paris, Niestlé, 1923-26. Qu.-Fol. Mit 107 mont. farb. lithogr. Tafeln und zahlr. Textabb. 243 S., 2 Bl.; 247 S., 2 Bl.; 243 S., 2 Bl. Tls. leicht läd. OLwd. (93) *R 300,Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Einflußreiches, aufwendig gestaltetes Hauptwerk des Architekten Charles Letrosne (1868-1939). – Gering fleckig, leicht gebräunt.
1137 – (LINGUET, S. N. H.), Beschreibung und Geschichte der Bastille. Aus dem Französischen. Berlin, Unger, 1784. 295 S. Beschäd. Hldr. d. Zt. (86) 60,Vgl. Fromm 15298-302. – Fliegender Vorsatz verso mit Besitzvermerk, papierbedingt gering gebräunt, stellenw. etw. fleckig.
1138 – LUDWIG XVI. – POSSELT, E. L., Unparteyische, vollständige und actenmäßige Geschichte des peinlichen Prozesses gegen Ludwig XVI König von Frankreich. 2 in einem Bd. Basel, o. Dr., 1793. Mit gestoch. Frontisp. 6 Bl., 169 (recte 159) S., 4 Bl., 335 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rtit. (beschabt, bestoßen). (11) 200,Erste Ausgabe, die „gar nicht ins Publicum gelangte“ (ADB XXVI, 463). – Goed. VI, 309. – 1802 erschien in Nürnberg die zweite einbändige Ausgabe. – Titel gestempelt, vereinzelt fleckig, ein Blatt mit alt hinterlegtem Randeinriß.
1139 – MAZARIN – AUBÉRY, (A.), L'histoire du cardinal Mazarin. 2 in einem Bd. Paris, Cramoisy, 1695. 12°. Mit gestoch. Portr. 13 Bl., 582 S., 6 Bl., 623 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). (42) 200,Nachdruck der EA (Paris 1688). – Vgl. Brunet 23764 (EA). Hoefer III, 572 (Ausg. 1751). – Wertvolle Quelle, da „rédigée sur les registres du parlement, dont plusieurs ont disparu depuis, il y a bien des détails qu'on chercherait vainement ailleurs“ (Hoefer). – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
1140 – MÜHLHAUSEN – STUDENTENZEITUNG – „FEST-ZEITUNG“. 3 Hefte. 1909, 1910 und 1912?. Fol. 12; 18 Bl.; 50 S. Farb. illustr. Orig.Umschl. (leichte Altersspuren). (87) *R 150,Für die Weihnachtsfeiern der Chemieschule Mühlhausen zweifellos in sehr kleiner Auflage gedruckte, von talentierten Studenten reich illustrierte Festzeitung mit humorvollen Beiträgen in Deutsch, Französisch und Elsässer Mundart. – Die „École Nationale Supérieure de
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Chimie de Mulhouse“ wurde als älteste Chemie-Hochschule Frankreichs bereits 1822 gegründet. – Gering gebräunt. – Siehe Abbildungen Seite 232 und 241.
1141 – NAPOLEON – HUSSELL, L., Leipzig während der Schreckenstage der Schlacht im Monat Oktober 1813 als Beytrag zur Chronik dieser Stadt. Nebst einem authentischen Berichte über die mündlichen Unterhaltungen des Kaisers Napoleon. 3. berichtigte und verm. Aufl. Leipzig, Baumgärtner, (1814). VI, 153 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und etw. Vg. (leicht beschabt, gering bestoßen). (42) 200,Hamberger-M. XVIII, 241. Kircheisen 384. – Verfaßt von Ludwig Hussell (1772-1845), preußischem Regierungssekretär zu Merseburg. VORGEB.: DERS., Leipzigs Geschichte seit dem Einmarsch der Verbündeten im April 1813 bis zur großen Völkerschlacht im Oktober. Als Ergänzung zu: Leipzig, während der Schreckenstage der Schlacht im Monat Oktober 1813. Leipzig, Industrie-Comptoir, (1814). 1 Bl., 160 S. – Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. XVIII, 241. Pohler II, 337. – Respektblatt mit Besitzvermerk (Étienne Plantier), beide Werke gebräunt und etw. fleckig. DAZU: VISCONTI, (L. T. J.), Tombeau de Napoléon Ier érigé dans le Dôme des Invalides. Paris, Curmer, 1853. Mit 15 beidseit. bedruckten Holzstich-Tafeln (davon 3 gefalt.) und zahlr. tls. ganzseit. Abb. im Text. 107 S. – Erste Ausgabe. – Verfaßt von Louis Tullius Joachim Visconti (1791-1853), „architecte de S. M. l'Empereur“.
1142 – – HUSSELL, L. (II: [J. A.] BERGK), Die Siegesplätze der Völkerschlacht, oder Ansichten der Dörfer bei Leipzig, merkwürdig geworden durch die Schlacht am 16ten bis 19ten Oktober 1813. 2 Hefte. Leipzig, Baumgärtner, 1814-15. Qu.-4°. Mit gestoch. Titel und 16 Kupferstichtafeln von J. J. Wagner. VI, 20 S.; 1 Bl., 32 S. Orig.Brosch. (tls. restauriert, etw. fleckig, mit Randläsuren und etw. bestoßen). (65) *R 800,Einzige Ausgabe. – Pohler II, 347. – Dokumentation der Leipziger Völkerschlacht in Wort und Bild; mit Ansichten von Paunsdorf, Liebertwolkwitz, Wachau, Schönfeld (2 x), Sellerhausen, Möckern, Probstheida, Connewitz, Lößnig, Markkleeberg, Holzhausen, Zweunaundorf, Stötteritz, Heiterblick und Lindenau. – Am Ende von Heft 2 eingebunden der „Litterarische Anzeiger“ Nr. 3, 1815 (4 Blatt). – Etw. gebräunt, braunfleckig. Sole edition. – Documentation of the Battle of Leipzig by word and picture. – A little browned, brown-stained. – Original wrappers (partly restored, a little soiled, with tears in margin and some scuffing).
1143 – – SLOANE, W . M., Life of Napoleon Bonaparte. 4 Bde. New York, The Century Comp., 1906. Gr.-4°. Mit zahlr. Tafeln in verschied. Techniken. OHldr. (Altersspuren). – Leicht fleckig. – Mod. Exlibris. (72) 200,-
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Geographie – Geschichte
1144 FRANKREICH – NAPOLEON – VERNET, C., Tableaux historiques des campagnes d'Italie, depuis l'an IV jusqu'à la bataille de Marengo. Paris, Didot und Charles für Auber, 1806. Gr.Fol. Mit gestoch. Frontisp., 3 gestoch. Titelvign., gestoch. Kopfvign. und 26 Kupfertafeln (davon eine doppelblattgroß). 2 Bl., X, 52 S., S. (56)-78, (77)-88, (93)-107, (121)-136, 63 S. (so komplett). Maroquin d. Zt. mit Rücken-, Deckel- und Stehund Innenkantenvg. (Rücken leicht aufgehellt, berieben, etw. bestoßen). (68) *R 1.500,Eine von mindestens vier Varianten aus demselben Jahr, davon drei von Didot und Charles gedruckt, eine von Herhan, alle vier von Auber verlegt. – Reynaud 515. – Vgl. Brunet V, 627, und Cohen-R. 971 (jeweils der Druck von Herhan). – Die Tafeln vorwiegend mit Darstellungen aus dem Italienfeldzug vor Stadtkulissen, u. a. denen von Livorno, Mailand, Mantua, Neapel, Turin und Venedig, und mit der häufig fehlenden Tafel der Schlacht von Austerlitz im Anhang. – Frontisp. und Titel mit Randeinriß, beidseitig mit Pergaminband alt geklebt; vor allem in den Rändern braunfleckig. One of at least four variants from the same year, three printed by Didot and Charles, one by Herhan, all four published by Auber. – Plates illustrating the Italian campaign with backgrounds of towns, such as Livorno, Milan, Mantua, Naples, Pavia, Torino and Venice. Also there in appendix the often missing plate with the battle of Austerlitz. – Frontispiece and title with tear in margin, on both sides glued in former times with parchment strip; brown stains mainly at margins. – Contemporary morocco with gilt back, gilt on sides, gilt outside and interior edges (spine slightly faded, rubbed, a little scuffed).
1145 – – KONVOLUT – 7 Werke zu Napoleon und seiner Zeit in 20 Bdn. 1808-45. Meist 8°. Verschied. Einbände d. Zt. (außen und innen Gebrauchsspuren). (11) 200,1146 – NAPOLEON II. – HISTORIA de Napoleon II, duque de Reichstadt y de Napoleon III. Barcelona, Oliveres, 1860. Mit 5 Stahlstichtafeln und zahlr. Textholzstichen. 775 S. Ldr. d. Zt. (starke Altersspuren). (14) 150,Selbständiger zweiter Teil von „Los reyes, la iglesia y el pueblo ó los tres Napoleones y la guerra de Italia empezada en 1859“. Enthält eine Adaption von Guillaume Isidore Montbels „Le Duc de Reichstadt“ (Kircheisen 4341) und autobiographische Zeugnisse Napoleons III. sowie Berichte von Zeitgenossen. – Fleckig. – Beiliegen 5 tls. inkomplette Werke aus verschiedenen Gebieten (in 7 Bänden).
1147 – SAMMLUNG – 10 Werke und Zeitschriften, meist zur französischen Geschichte, in 16 Bdn. Ca. 1770-1918. Meist 8°. Verschied. tls. beschäd. Einbände, meist d. Zt. (61) 120,-
1148 FRANZÖSISCHE REVOLUTION – SAMMLUNG – 4 seltene antirevolutionäre Schriften. 1790-1814. Tls. läd. Brosch. und Heftstreifen d. Zt. (93) *R 200,Enthält: Lettre de Louis d'Antraigues, à M. des ..... Paris, o. Dr., 1790. 80 S. – Le réveil des rois. Paris, Guerbart, 1791. 2 Bl., 48 S. – Correspondance du général Dumourier avec Pache, ministre de la guerre, pendant la campagne de la Belgique, en 1792. Paris, Denné, 1793. VIII, 274 S. – Procès ou assassinat juridique de Louis XVI, roi de France et de Navarre. Avignon, Chaillot, 1814. 2 Bl., 48 S. – Gering fleckig.
1149 GAZETTE DE COLOGNE. 7 Jge. (Köln) 178591. 4°. Pp. d. Zt. (außen und innen leichte Altersspuren). – Ohne Rückgaberecht. (6) 200,Beiliegen: „Gazette de Leyde“ 1785-88 in 4 Bdn., „Nouvelles extraordinaires de divers endroits“ 1789, 1790 und 1792 in 3 Bdn. und „Journal pour tous“ 1855-58 in 4 Bdn.
1150 GILPIN, W., Biographie, oder Lebensbeschreibung der bekanntesten Reformatoren vor Luthero, nämlich des Johann Wikliffs und seiner berühmtesten Nachfolger. Aus dem Englischen übers. (von Ch. F. Duttenhofer). Frankfurt und Leipzig, Metzler, 1769. Mit 5 gestoch. Portrs. 5 Bl., 370 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leichte Altersspuren). (11) 100,Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. II, 7483. Wittmann 709. – Vgl. Lowndes 895 (englische EA 1764). – Enthält außer der Biographie von Wyclif Lebensbeschreibungen von Cobham, Hus, Hieronymus von Prag und vom hussitischen Heerführer Jan Zischka. – Titel mit kleinem, alt hinterlegten Einriß, fleckig. – Dekorativ.
1151 GRIECHENLAND – ATHENIAN LETTERS, or, The Epistolary Correspondence of an Agent of the King of Persia, Residing at Athens during the Peloponnesian War. A new edition. 2 Bde. London, Cadell and Davies, 1798. 4°. Mit 2 gestoch. Frontisp., 12 Kupfertafeln und Kupferstichkarte. S. (III)-LXII, 1 Bl. (Buchbinderanweisung), 436 S.; S. (III)-XV, 466 S. Ldr. d. Zt. mit Rtit. und Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenvg. (leichte Altersspuren). (60) 1.500,Dritte Ausgabe, die erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Navari 1859: „A work which had been known in literary circles for many years.“ – Vgl. Halkett-L. I, 156. – Die Sammlung fiktionaler Briefe, vorgeblich aus der Zeit des Peloponnesischen Krieges (431-404 v. Chr.), tatsächlich aber von von einer Studentengruppe in Cambridge verfaßt, war 1741-43 zuerst in einer kleinen privaten Ausgabe erschienen und erneut 1781 in nur 100 Exemplaren gedruckt worden. Hauptbeiträger war Philip Yorke, 2nd Earl of Hardwicke (1720-1790), der in Bibliothekskatalogen daher öfter als ermittelter Verfasser des Werkes geführt wird. – Die Tafeln mit Porträts nach antiken Büsten. – Beide Bde. ohne die Schmutztitel. – Die Titel jeweils gestempelt, tls. leicht fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.
Geographie – Geschichte
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Nr. 1151
Third edition, the first one with these illustrations. – Both vols. without half-titles. – Titles always stamped, partly slightly soiled and browned. – Contemporary calf with spine title, gilt back, gilt on sides and gilt outside and interior edges (slight signs of wear). – See illustration.
1152 – BARTHÉLEMY, (J. J.), Reise des jungen Anacharsis durch Griechenland vierhundert Jahr vor der gewöhnlichen Zeitrechnung. Aus dem Französischen (von D. Jenisch). 7 Bde. Berlin und Libau, Lagarde und Friedrich, 1789-93. Mit 7 gestoch. Portrs., 29 gefalt. Kupferstichkarten und -plänen und 4 (statt 5) Kupfertafeln. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (142) 150,Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 2082. – Vgl. Brunet I, 675. – Beschreibung des antiken Griechenlands in Form einer fiktiven Reise im 4. Jahrhundert vor Christus. – Die Kupfer zeigen u. a. Grundrisse und Pläne (Olympia, Sparta), antike Bauwerke (Parthenon, Propyläen) und Münzen. – Titel des ersten Bandes mit hinterlegtem Ausschnitt, Titel der anderen Bde. mit Besitzvermerk (tls. getilgt), fleckig, gebräunt.
1153 – GRONOVIUS, J., Thesaurus Graecarum antiquitatum. 12 Bde. und Index in zus. 12 Bdn. Leiden, Van der Aa, 1697-1702. Mit 12 Titeln, 13 gleichen figürl. Titelvign. und 9 Widmungen (alles gestochen) sowie über 400 Kupfertafeln und zahlr. Textkupfern. Pgt. d. Zt. mit Rtit. (Altersspuren). (39) *R 4.000,-
Erste Ausgabe. – Brunet II, 29129: „Importante collection.“ – Vorsätze teils leicht lädiert, mit Bibliotheksschildchen der „Archbishop Corrigan Memorial Library“ und „Library of the Xavier Union, Lake Collection“; fleckig, tls. wasserrandig, gebräunt. – Vollständige Reihe des Monumentalwerks über die griechischen Altertümer in einem ordentlichen Bibliotheksexemplar. First edition. – Endpapers partly slightly damaged, with library labels of „Archbishop Corrigan Memorial Library“ and „Library of the Xavier Union, Lake Collection“; soiled, partly waterstained, browned. – Complete series of the monumental work on the Greek antiquities in a neat library copy. – Contemporary vellum with spine title (signs of wear).
1154 GROSSBRITANNIEN – BOS, L. VAN DEN, Florus Anglicus or an Exact History of England from the Reign of William the Conquerour to the Death of Charles the I. The 3rd ed. London, Miller, 1658. Mit kolor. gestoch. Frontisp. und 25 Textkupfern. 7 Bl., 248 S. Beschäd. Ldr. d. Zt. mit Wappensupralibros (Rücken fehlt). (133) *R 300,Lowndes 2985. – Lambert van den Bos (Lambert Wood; 1610-1698) lehrte an der Lateinschule in Dordrecht. – Die Kupfer mit Herrscherporträts. – Vorgebunden einige Blätter mit Notizen, Titel mit gestrichenem Besitzvermerk. NACHGEB.: H(AWKINS), R., A Discourse of the Nationall Excellencies of England. London, Fletcher, 1658. 7 Bl., 248 (recte 216) S. – Halkett-L. II, 76. Goldsmiths 1415. Lowndes 965. – Block gebrochen, mehrere Blätter lose, beide Werke mit Marginalien, leicht fleckig, gebräunt. –
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Geographie – Geschichte
Nr. 1161
Mit Wappensupralibros von Richard Samuel White und seinem Kaufvermerk, datiert 1798; Spiegel mit Besitzvermerk des Wirtschaftswissenschaftlers Edgar Salin (18921974), datiert 1948.
1155 – CAMPBELL, J., Lives of the British Admirals. A new ed. 8 Bde. London, Barrington, Strand und Harris, 1817. Mit 8 gestoch. Portrs. Tls. beschäd. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (39) *R 200,Sabin 10238. – Vgl. Cox II, 498. Scheepvart Mus. 577. Lowndes 361. Pohler IV, 29. – Erstmals 1742-44 erschienenes, häufig aufgelegtes Standardwerk. – Titel jeweils mit Tafelabklatsch, fleckig, leicht gebräunt. – Gestoch. Exlibris von Edward Burn, Templeton House, Surrey.
1156 – COYER, (G. F.), Neue Bemerkungen über England. Aus dem Französischen (von H. E. Schack). Gotha, Ettinger, 1781. 222 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen, Kapitale etw. lädiert). (110) *R 120,Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 6146. – Gabriel-François Coyer (1707-1782) hatte als Literat wenig Erfolg und verlegte sich mit zunehmendem Alter auf das Verfassen von Reisewerken. – Leicht gebräunt und fleckig.
1157 – HUME, D., The History of England. A new edition, corrected. 8 Bde. London, Cadell, 1770. 4°. Mit gestoch. Portr. Kalbldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg., Deckelbordüre und Stehkantenvg. (Gelenke tls. gebrochen, beschabt, bestoßen). (60) 600,Graesse III, 390. Brunet III, 377: „Cette édition est la meilleure que l'ont ait en ce format.“ Lowndes 1139: „Best quarto edition.“ – Zuerst erschienen die beiden Bände zur Geschichte Großbritanniens unter den Stuarts, „dieser Teil erregte, als er herauskam, bei Whigs und Tories einen Sturm der Entrüstung“ (Fueter 366); es folgten die Bände zur englischen Geschichte seit Cäsar bis auf Elisabeth I. – Titel jeweils gestempelt, stellenw. fleckig.
1158 – – Geschichte von England. Bde. I und II (von 4). Aus dem Englischen (von J. J. Dusch). Breslau und Leipzig, Meyer, 1767. 4°. Mit 2 gestoch. wdh. Titelvign. 2 Bl., 399 S., 4 Bl., 408 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt, bestoßen). (16) 150,Erste deutsche Ausgabe des klassischen Geschichtswerks. – Graesse III, 390. Ebert 10379. – Zuerst erschienen 1762-63 die beiden Bände zur Geschichte Großbritanniens unter den Stuarts, „dieser Teil erregte, als er herauskam, bei Whigs und Tories einen Sturm der Entrüstung“ (Fueter 366); es folgten 1767-71 vier Bände zur englischen Geschichte von Cäsar bis zu Elisabeth I. – Vorsatz mit Klebespur, Titel beidseits gestempelt (recto: Bibliothek von Schloß Püchau, verso: ausgeschieden); ein Bl. mit Randausriß, gering fleckig.
Geographie – Geschichte
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Nr. 1163
1159 – MACAULAY, TH. B., Die Geschichte Englands seit dem Regierungsantritte Jakobs II. 10 Bde. Leipzig, Weigel, 1850-56. Mit StahlstichPortr. Lwd. d. Zt. (leicht berieben). (120) 150,Taschenausgabe der 1849-56 gleichfalls bei Weigel in vier Großoktavbänden erschienenen ersten deutschen Ausgabe. – Thomas Babington Macaulay (1800-1859), englischer Historiker und Schriftsteller, zog sich 1847 von seiner politischen Laufbahn zurück, um sich ungestört der Ausarbeitung seiner 1841 begonnenen, bis 1702 reichenden 'History of England from the accession of James II' zu widmen, die sogleich begeistert aufgenommen wurde, wie die zahlreichen Ausgaben und Übersetzungen zeigen. – Gebräunt, gelegentlich etw. fleckig. DAZU: HAMILTON, A. D', Memoiren des Grafen Grammont. Der englische Hof unter Karl dem Zweiten. Leipzig, Costenoble, 1853. XVI, 350 S., 1 Bl. – Nebentitel: Supplement zu Thomas Babington Macaulay's Geschichte von England. – Uniform gebunden und gleich erhalten.
1160 – RAUMER, F. VON, England im Jahre 1835. 2 Bde. Leipzig, Brockhaus, 1836. 12°. S. (III)-XIV, 599 S.; S. (III)-X, 546 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rtit. und Rvg. (Rücken ausgebleicht, leicht beschabt). (11) 120,Erste Ausgabe. – Goed. VI, 348, 20. Brockhaus-Verz. 344. ADB XXVII, 410. – Ausführliche Beschreibung der politischen und sozialen Zustände; eine Fortsetzung erschien unter dem Titel „England im Jahre 1841“. – Es fehlen die Vortitel. – Gebräunt, braunfleckig.
1161 GUALDO PRIORATO, G., Historia di Ferdinando terzo imperatore. Wien, Cosmerovius, 1672. Fol. Mit gestoch. Frontisp., 62 (statt 63) gestoch. Portrs., 11 gefalt. Kupfertafeln, 9 gefalt. Kupferstichkarten und 19 gestoch. Kopfvign. 7 Bl., 616 S. (20 Bl. zwischengeb.), 7 Bl. Pgt. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (18) 1.500,STC G 1301. Lipperheide Ci 39. Graesse III, 166. – Enthalten sind Karten von Deutschland, vom Rhein und der Mosel, von Sachsen, Böhmen, Lothringen, Schlesien und der Provinz Artois (Artesien) sowie Pläne und Ansichten von Schlachten und Belagerungen (u. a. Prag, Mantua, Regensburg, Leipzig, Lützen und Nördlingen). – Es fehlt des Porträt von Kaiserin Eleonore Helena, der Gemahlin Kaiser Friedrichs III. – Anfangs unten angerändert, bei der Belagerung von Schenkenschanz oberer Rand beschnitten, die übrigen Tafeln meist mit knappem Rand, stellenw. fleckig. – Siehe Abbildung. Contains maps of Germany, of the Rhine and the Moselle, of Saxony, Bohemia, Lorraine, Silesia and the province of Artois as well as plans and views of battles and sieges (a. o. Prague, Mantua, Regensburg, Leipzig, Lützen and Nördlingen). – Lacks portrait of empress Eleonore Helena, spouse of emperor Frederic III. – At the beginning restored at bottom, as regards siege of Schenkenschanz upper margin cropped, the other plates for the most part closely trimmed, soiling here and there. – Contemporary vellum (signs of wear). – See illustration.
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Geographie – Geschichte
Nr. 1167
1162 HOOKE, N., The Roman History, from the Building of Rome to the Ruin of the Commonwealth. Mischaufl. 4 Bde. London, Bettenham für Hitch u. a., 1745-71. 4°. Mit 4 gestoch. Frontisp., 19 (statt 20?; 2 gefalt.) Kupfertafeln und 17 (statt 18?) gefalt. Kupferstichkarten. Ldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg., breiter Deckelbordüre und Stehkantenvg. (Gelenke tls. eingerissen, beschabt und bestoßen). (60) 500,Graesse III, 344. Ebert 10096. – Ausg. 1757-71: Lowndes 1106. Brunet III, 300: „Pas sans mérite.“ – Band I in der zweiten verbesserten Ausgabe, die übrigen Bände in der ersten Ausgabe. – Zu den Tafeln und Karten: Bd. I enthält deren 22 (gezählt), Bd. II 8 (gezählt), Bd. III 5 (ungezählt), Bd. IV 2 (ungezählt). – Ein Vergleichsexemplar im Handel enthält 20 Tafeln und 18 Karten. – Gering fleckig, stellenw. leicht gebräunt. – Aus dem Besitz von Elizabeth Spencer, verheiratete Herbert, Gräfin von Pembroke und Montgomery (1737-1831), mit deren Namenszug auf dem Vortitel von Band I.
1163 ITALIEN – COMO – FALKEISEN, J. J., UND L. CHERBUIN, Recueil des vues principales du Lac de Como executées d'après le daguerréotype. Mailand, Artaria, o. J. (um 1850). Mit 15 Aquatinta-Tafeln. 1 Bl. Beschäd. OPp. (129) 800,-
Grand recueil des vues d'Italie d'après le daguerréotype. – Nicht bei Cremonini. – Prächtige Ansichten mit hübscher Staffage von Como, Cernobio, der Villa d'Este, Pizzo, Blevio usw. – Leicht fleckig. – Sehr selten. – Siehe Abbildung. Magnificent views with charming staffage of Como, Cernobio, Villa d'Este, Pizzo, Blevio etc. – Slightly soiled. – Very rare. – Damaged original cardboard. – See illustration.
1164 – FUEGER, D. U., Speculum feudorum haereditariorum illustratum. Dornsberg, Selbstvlg., 1714. Fol. 4 Bl., 80 S. Heftstreifen d. Zt. (93) *R 200,Georgi II, 102. – Dominikus Urban Graf Fueger, „Herr und Innhaber der Erb-Lehenbaren Veste Dornsperg“, behandelt Lehensangelegenheiten der in Südtirol gelegenen Herrschaft. – Georgi gibt in der Verlegerspalte „Nor. Adolph“ an; da Fuegers Schrift „Im Verlag des Autoris“ erschien, ist Georgis Angabe so zu verstehen, daß der Buchhändler und Verleger Johann Adolph, der von 1799 bis um 1716 in Nürnberg („Nor.“ für Norimberga) tätig war (Paisey [1]), das Speculum als Kommissionär in Vertrieb genommen hatte. – Kopfsteg anfangs mit kleiner Wurmspur, Lage C in sich verbunden, fleckig, gebräunt.
Geographie – Geschichte
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Nr. 1168
1165 – MERAN – LENTNER, J. F., Chronica von dem Geschloße und der Vesten ze Lebenberg. Durchgesehen von F. Defregger und J. V. Zingerle, hrsg. von F. Plant. Meran, Plant, 1879. Fol. Mit zahlr. kolor. Textabb. 63 Bl. OLwd. (Bezug an den Gelenken tls. etw. zerschlissen, fleckig, wenig berieben und bestoßen). (68) *R 200,Rümann 1191. Lentner 11670: „Seltene interessante Chronik.“ – Vgl. Thieme-B. XXIII, 62. – Humorvoll erzählte Chronik des Schlosses Lebenberg bei Meran mit einem Kapitel über den „Weinspiegel, oder des Steh-Weins Landbrauch“. Leicht fleckig und gebräunt. – Sehr sorgfältiges Altkolorit.
1166 – PINELLI, B., Il maggio romanesco, ovvero il palio conquistato. Poema epico-giocoso nel linguaggio del volgo di Roma di G. C. Peresio. (Rom 1834-35). Qu.-Fol. Rad. Titel und 8 Radierungen. Läd. Orig.-Umschl. (78) 300,Thieme-B. XXVII, 57. – Pinellis letztes, unvollendet gebliebenes Werk, laut Umschlagtitel „con una incisione eseguita 18 ore prima della sua morte“. – Fleckig. – Mehrere Beilagen.
1167 – – Nuova raccolta di cinquanta costumi pittoreschi. Rom, De Antoni und Pavon, 1816. Qu.Fol. Rad. Titel und 50 Radierungen. Beschäd. Umschl. d. Zt. (78) 800,-
Zweite Ausgabe (EA 1810, erneut 1823). – Lipperheide Ja 16. Colas 2378. Hiler 711. Rossetti 8199. – Schöne Folge in ausgezeichnetem, gratigen und tiefschwarzen Druck mit überwiegend römischen und neapolitanischen Trachtenund Genreszenen. Die letzte Tafel mit dem Selbstporträt des Künstlers in Gesellschaft seiner beiden Hunde, betitelt „Riposo dell'autore“. – Anfangs stark wasserrandig. – Siehe Abbildung. Second edition (first edition 1810, again 1823). – Beautiful series in excellent and deep black impression with mostly Roman and Neapolitan genre scenes and with costumes. Last plate with self portrait of the artist together with his two dogs, titled „Riposo dell'autore“. – At the beginning heavily waterstained. – Contemporary damaged wrappers. – See illustration.
1168 – – Raccolta di tredici motivi di costumi pittoreschi de' contorni di Roma. Treize costumes des environs de Rome. Paris, Vallardi, o. J. (um 1810). Qu.-8°. Gestoch. Titel und 13 Radierungen. Goldgepr. Hldr. d. Zt. (Altersspuren). (78) 600,Weder bei Lipperheide, Hiler und Colas noch bei Pollen oder Rossetti. – NACHGEB.: I. DERS., Raccolta di quattordici motivi di costumi pittoreschi di Roma. Quatorze vues et costumes de Rome. Ebda. (1814). Gestoch. Titel und 14 Radierungen. – Hiler 712. Colas 2377. – Nicht bei Lipperheide. – II. DERS., Raccolta di quattordici vedute pittoresche di Tivoli. Quatorze vues pittoresque de Tivoli. Ebda. (um 1826). – Gestoch. Titel und 14 Radierungen. – Borroni 9760. – Nicht bei Pollen. – Fleckig. – Breitrandig. – Dekorativer Romantikereinband. – Vorsatz mit hs. Be-
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Geographie – Geschichte
Nr. 1171
sitzvermerk des Berliner Malers Adolf Henning (18091900) und Buchhändlermarke der „Gropius'schen Buchu. Kunsthandlung, Berlin“. – Siehe Abbildung.
1169 – POMPEJI – HUBER, J. W., Vues pittoresques des ruines les plus remarquables de l'ancienne ville de Pompéi. Zürich, Selbstvlg. und Fuessli, 1824. Gr.-Fol. Mit 24 Aquatinta-Tafeln in Sepia. 27 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Bezug mit Absplitterungen und größerer Fehlstelle am Rücken, berieben und bestoßen). (68) *R 1.000,Brunet III, 358. Lonchamp 1555. Furchheim 48. – AquatintaVeduten des Malers Jakob Wilhelm Huber (1787-1871). – Vorsatz mit Besitzvermerk in Tinte, Block gebrochen, leicht gebräunt, vor allem an den Rändern braunfleckig. – Siehe Abbildung. Aquatint views by the painter Jakob Wilhelm Huber (17871871). – Endpaper with ownership entry in ink, block broken, slightly browned, brown-stained mainly at margins. – Contemporary cardboard with spine label (cover material with split-offs and larger defect at spine, rubbing and scuffing). – See illustration.
1170 – RESPUBLICA ROMANA. Honori urbis aeternae P. Scriverius restituit. Leiden, Elzevier, 1629. Kl.-8°. Mit gestoch. Titel (in der Paginierung). 575 S. Pgt. d. Zt., der Rücken mit rotem Maroquin des 19. Jhdts. bezogen (berieben, gering fleckig). (48) 150,-
Willems 321. Rahir 293: „La p. 63 est correctement chiffrée.“ – Erstmals 1626; der erste von zwei Drucken aus demselben Jahr (beim anderen Druck lautet die Seitenzahl 36 statt 63). – Vorsätze mit Besitzvermerken, gebräunt.
1171 – ROM – COTTAFAVI, G., Raccolta delle principali vedute di Roma e suoi contorni. Rom, Cuccioni, 1858. Qu.-Fol. Mit gestoch. Titel und 63 Kupfertafeln. Läd. Orig.-Brosch. (78) 500,Borroni 8355.2. Thieme-B. VII, 559. Rossetti 2046. – Vgl. Kissner Coll. 679 (Ausg. 1843). Pollen 341 (Ausg. 1837). – Gegenüber der Ausgabe von 1843 um 13 Darstellungen vermehrt. – Roms bekannteste Sehenswürdigkeiten mit hübschen figürlichen Staffagen, Kutschen, Reitern etc. Die erste Tafel mit einer Gesamtansicht. – Fleckig. – Siehe Abbildung.
1172 – STIELER, K., E. PAULUS UND W. KADEN, Italien. Eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna. Stuttgart, Engelhorn, 1876. Fol. Mit 87 getönten Holzstichtafeln und zahlr. Textholzstichen. 1 Bl., VII, 430 S. OLwd. mit reicher Goldpr. (leicht berieben und bestoßen). (142) 200,Erste Ausgabe. – Rümann 1100. – Erste Bl. mit Knitterfalte, Inhaltsverzeichnis mit Eckabriß, minimal fleckig. – Beiliegt „Hellas und Rom“ von J. von Falke, ebda. (um 1880).
Geographie – Geschichte
1173 – VENEDIG – AMELOT DE LA HOUSSAYE, (A. N.), Histoire du gouvernement de Venise. 2 Tle. in einem Bd. Paris, Léonard, 1676. 16 Bl., 266 S., 13, 3 Bl., 318 S., 16 Bl. Leicht läd. Ldr. d. Zt. (57) 150,Goldsmith A 367. Lozzi 5865. Hoefer II, 351. – Vgl. Cicogna 1092. Blanc 583. Reusch II, 195 (irrig 1667). – Eine von mindestens zwei Ausgaben aus demselben Jahr. – „Cet ouvrage, qui, pour la première fois, mis au jour les maximes de la république de Venise, devint l'objet des réclamations du senat vénitien auprès de la cour de France. Bayle dit que l'auteur fut enfermé à la Bastille“ (Hoefer). – Vorsatz leimschattig und mit Besitzeretikett, Titel mehrfach gestempelt (Papierdurchbruch), fleckig, gebräunt.
1174 – – BOSCHINI, M., La carta del navegar pitoresco. Venedig, Baba, 1640. 4°. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Portr. und 25 ganzseit. Textkupfern. 10 Bl., 680 S., 5 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (einzelne kleine Wurmlöcher, Bezug mit kleiner Fehlstelle, beschabt und bestoßen). (57) 1.500,Erste Ausgabe. – STC 136. Libreria Vinciana 3066. Pollen 144. Cicognara 976: „Operetta interessantissima fatta da un insigne conoscitore delle arti, e piena di accorgimento, scritta in dialetto Veneto.“ – Eloge auf die venezianische Malerei als Dialog in Reimform „tra un Senator venetian deletante, e un professor de pitura“. – Das Frontispiz zeigt die nackte Personifikation der Malerei, begleitet von Merkur, zu Jupiter eilend; die Kupfer mit ungewöhnlichen, direkt auf den Text bezogenen Darstellungen wurden vom Verfasser selbst entworfen und gestochen (S. 591 schwacher, sonst kräftige Abzüge). – Vorsätze mit kleiner Wurmspur, hinterer Vorsatz mit Kaufvermerk, datiert 1829, Titel gestempelt und mit hs. Besitzvermerk, fleckig, leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.
Nr. 1174
First edition. – The frontispiece shows the naked impersonation of painting, accompanied by Mercury rushing to Jupiter; the engravings with unusual illustrations directly related to the text, were designed and engraved by the author himself (P. 591 fainter, otherwise stronger printings). – Endpapers with small worm trace, lower endpaper with purchasing note, dated 1829, title stamped and with ms. ownership entry, soiled, slightly browned. – Contemporary half calf with spine label (small isolated wormholes, cover material with small defect, scratched and scuffed). – See illustration.
1175 – – – Le minere della pittura. Compendiosa informazione non solo delle pitture publiche di Venezia, ma dell'isole ancora circonvicine. Venedig, Nicolini, 1664. 12°. Mit gestoch. Frontisp. und 6 Kupfertafeln (in der Paginierung). 16 Bl., 572 S., 2 Bl. (das letzte weiß). Etw. spät. Hldr. mit Rtit. und Rvg. (beschabt und bestoßen). (57) 800,Erste Ausgabe. – STC 137. Libreria Vinciana 4346. Cicognara 4350. Pollen 143. Cicogna 4673: „Opera anche questa pregevole.“ – Der Maler und Kupferstecher Marco Boschini (1613-1678) ist hauptsächlich für seine kunsttheoretischen Schriften bekannt (Thieme-B. IV, 392). – Das Frontispiz zeigt die Personifikation der Malerei über einer schematischen Ansicht Venedigs, die Kupfer mit
Nr. 1175
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Geographie – Geschichte
1177 – – SANSOVINO, F., Venetia città nobilissima et singolare, descritta in XIIII libri. Venedig, G. Sansovino, 1581. 4°. Mit Holzschnitt-Druckermarke und einigen Holzschnitt-Initialen. 4 nn., 286 (recte 276), 38 num., 33 (statt 34) nn. Bl. Läd. Pgt. d. Zt. (57) 400,Erste Ausgabe. – STC 608. Adams S 371. EDIT 16 CNCE 31176. Lozzi 439. Pollen 1819. Cicognara 4379. Schlosser 336. – Die erste systematische Darstellung zur Kunst- und Kulturgeschichte Venedigs; mit einer Beschreibung des 1577 vernichteten Gemäldes im Saal des Großen Rates. – Es fehlt am Ende im Index ein Blatt (h4). – Titel mit kleinem Randausriß, oben knapp beschnitten, fleckig, gebräunt. (DERS.), Delle cose notabili che sono in Venetia libri due. Venedig, Rampazetto, 1565. 12°. Mit HolzschnittDruckermarke. 89 Bl. Hldr. des 19. Jhdts. (Gelenk etw. eingerissen, Rücken mit kleinen Wurmspuren, beschabt, bestoßen). – EDIT 16 CNCE 37491. Melzi I, 260. – Diese Ausg. nicht im STC. – Die erste Ausgabe des häufig aufgelegten Führers war 1561 erschienen. – Vorsätze mit Wurmspuren, Titel aufgezogen und gestempelt, fleckig, gebräunt.
1178 – VERONA – DAL POZZO, B., Le vite de' pittori, de gli scultori, et architetti veronesi. Verona, Berno, 1718. 4°. Mit Holzschnitt-Titelvign. 4 Bl., 313 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (57) 600,-
Nr. 1179 den Patronen der einzelnen Stadtviertel. – Es fehlt das erste Blatt der Lage S (weiß). – Titel gestempelt, oben knapp beschnitten (Kolumnentitel tls. abgeschnitten, eine Tafel oben bis zum Bildrand beschnitten), die letzten weißen Seiten mit hs. Notizen. – Seltene erste Ausgabe des frühen Venedigführers. – Siehe Abbildung. First edition. – The frontispiece shows the impersonation of painting above a schematic view of Venice, the copperplates with the patrons of the various city districts. – Lacks first leaf of quire S (blank). – Title stamped, closely trimmed at top (column title partly cut away, one plate at top up to illustration border), the last blank pages with ms. notes. – Rare first edition of the early guidebook of Venice. – Somewhat later half calf with spine title and gilt back (scratched and scuffed). – See illustration.
1176 – – MUTINELLI, F., Del costume veneziano sino al secolo decimosettimo. Venedig, Tipografia di Commercio, 1831. Mit gestoch. Titel und 19 (3 gefalt.) Kupfertafeln. 2 Bl., 157 S. Leicht läd. Orig.-Brosch. (57) 120,Erste Ausgabe. – Lipperheide Jba 27. Colas 2173. Hiler 639. – Titel gestempelt, leicht fleckig.
Schlosser 470, 489 und 500. Lozzi 6272. Slocum 8185. Cicognara 2351: „Libro accreditato, e scritto da un coltissimo amatore di cose patrie.“ – „Durch die Beschreibung der Häuserfresken sowie namentlich auch durch eine genaue Übersicht der Privatsammlungen sehr wichtig“ (Schlosser 489). – Die Titelvignette mit einer Ansicht der Piazza dei Signori mit der Basilica Palladiana. – Titel gestempelt, gering fleckig.
1179 – VICENZA – (ARNALDI, E.), Descrizione delle architetture, pitture e scolture di Vicenza. 2 Tle. in einem Bd. Vicenza, Vendramini Mosca, 1779. Mit 2 gestoch. Frontisp., 2 gestoch. Titeln (in der Paginierung) und 20 Kupfertafeln. XXIV, 144 S., (ohne 1 Bl.), 135 S. (ein Bl. zwischengebunden). Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen). (57) 400,Erste Ausgabe. – Melzi I, 286. Fossati Bellani 2514. – Nicht bei Fowler, Pollen und in der Ornamentstichslg. Berlin. – Enea Arnaldi (1716-1794) war in Vicenza selbst als Architekt tätig und auch für die Restaurierung der Basilica Palladiana verantwortlich. – Die Tafeln mit jeweils zwei Ansichten, Grundrissen oder Details von Bauwerken. – In Teil I fehlt das Blatt mit dem „Indice de' disegni compresi nella parte prima“, der entsprechende Index von Teil II ist nach dem Titel der „parte seconda“ eingebunden. – Leicht fleckig. – Siehe Abbildung.
Geographie – Geschichte
1180 KEYSSLER, J. G., Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz und Lothringen. Neue und verm. Aufl., welche mit Zusätzen und mit einer Vorrede von dem Leben des Verfassers begleitet hat G. Schütze. Bd I (von 2). Hannover, Förster, 1751. Mit gestoch. Portr. und 4 (2 gefalt.) Kupfertafeln. 3 Bl., LXXVIII, 728 S. Pp. d. Zt. (fleckig, stärker berieben und bestoßen). (143) 150,Wäber I, 31. Tresoldi 38. Gugitz 3051. Becker, Bibliotheksreisen, 6 (in AGB 1980, Sp. 1407). Weißhaar-Kiem 559. Ebert 11363. Schudt 173 Anm. – Vgl. Cox I, 133, und Pine-Coffin 729. – Erstmals 1740 erschienene Beschreibung der 1729-30 unternommenen Reise. „Eine der besten Reisebeschreibungen, die es giebt und noch immer interessant“ (Ebert). – Der erste Band führt durch Süddeutschland, die Schweiz, Norditalien und die Toskana nach Rom und Sardinien. – Gebräunt und etw. fleckig.
1181 KLEINE UNIVERSUM, DAS. Ein Bilderwerk in interessanten Ansichten. Bde. I und II (von 4) in 2 Bdn. Stuttgart, Scheible, 1840-41. Qu.-8°. Mit 2 gestoch. Titeln und 285 (statt 288) Stahlstichtafeln. 250 S., 1 Bl.; 274 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rtit. (17) 200,Nebehay-W. 984. – Es fehlen in Band II die Ansichten von Badenweiler und Lichtenstein sowie von Wielands Geburtshaus. – Gelenke von Band II gebrochen, Vorsätze beider Bände mit Besitzeintrag, datiert 1874, die Titel gestempelt, fleckig.
1182 LEPORELLOS – SAMMLUNG – 7 Faltalben zu Belgrad, Budapest, Edirne (Adrianopel), Istanbul, Kiew, Odessa und Postojna (Adelsberg), mit Abb. in verschied. Techniken. 2. Hälfte 19. Jhdt. Verschied. Formate. Verschied. Orig.-Einbände (außen und innen Gebrauchsspuren). (22) 120,1183 – – Ca. 35 Faltalben mit Abb. zu verschiedenen meist europäischen Städten und Landschaften. 2. Hälfte 19. Jhdt. Verschied. Formate. Verschied. Orig.-Einbände (außen und innen Gebrauchsspuren). (22) 200,1184 MALLET, A. M., Les travaux de Mars ou la fortification nouvelle tant regulière, qu'irregulière. 3 Tle. in einem Bd. Amsterdam, Janssonius van Waesberge, 1672. Mit 3 gestoch. Titeln und ca. 300 ganzseit. Textkupfern. 7 Bl., 247 S., 3, 7 Bl., 272 S., 7 Bl., 272 S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (110) *R 600,Pohler III, 697. – Vgl. Jähns 1344: „Das Werk ist eines der ausgezeichnetsten, welche in dieser Art veröffentlicht wurden.“ – Mit den gestoch. Titeln der holländischen Ausgabe 1672, lediglich der Drucktitel zum dritten Teil ist ebenfalls 1672 datiert, die Anzahl der Kupfer schwankt in den verschiedenen Ausgaben. – Die Kupfer
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zeigen Befestigungen, Kriegsgerät, Schlachtformationen etc., tls. im Hintergrund mit kleinen Stadtansichten, darunter Amsterdam, Antwerpen, Brest, Lissabon, Madrid, Neapel, Speyer und Venedig. – Sauber und frisch.
1185 MELA, P., De situ orbis libri III. Curante A. Gronovio. Editio altera. 2 Bde. Leiden, Luchtmans, 1748. Mit gestoch. Titel, gefalt. Kupferstichkarte und zahlr. Textkupfern. 10 Bl., 545 S.; 1 Bl., S. 547-1081, 27 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg. (vereinzelte Wurmspuren, Band II am unteren Kapital etw. lädiert). (103) 150,Brunet IV, 801: „Bonne édition.“ Ebert 13634: „Neue Recension nach Manuscripten mit eignen Noten von Abraham Gronovius.“ – Enthält auch die Mela-Kommentare von Nuns und Perizon. – Beide Titel verso mit Namensstempel, tls. gebräunt und etw. fleckig, die Karte deutlicher gebräunt, Band II anfangs mit leichten Feuchtigkeitsspuren in der oberen Ecke.
1186 MEYER'S UNIVERSUM. Bde. I-XIII (von 21). Hildburghausen, BI, 1834-48. Qu.-4°. Mit 10 gestoch. Titeln und 615 Stahlstichtafeln. Hldr. d. Zt. (etw. berieben und bestoßen). (42) 500,Bd. I in 5., Bd. II in 6., die Bde. III-XIII in erster Ausgabe. – Sarkowski 13, 31. Andres 4. Nebehay-W. 411: „Eines der bekanntesten und sicher auch der umfangreichsten Stahlstichansichtswerke des 19. Jahrhunderts, das vollständig mit allen Texten heute von größter Seltenheit ist.“ – Bie Bde. V, XII und XIII ohne das Inhaltsverzeichnis. – Tls. gebräunt und etw. fleckig, zumeist jedoch vergleichsweise sauber. – Bis auf die fehlenden Inhaltsverzeichnisse mit allen Tafeln und Texten vollständiges Exemplar der ersten dreizehn Bände in ansprechenden und gut erhaltenen Einbänden.
1187 MINIATURALBUM – Einsteckalbum mit 20 Herrscherbildern. Blattgr.: 4 x 3,5 cm. 10 Bl. OLdr. mit intakter ziselierter Metallschließe (leichte Altersspuren). (68) ** 150,Seltenes Sammelalbum, möglicherweise der Dresdener Schokoladenfirma Jordan & Timäus. – Enthalten sind Herrscherporträts, meist photographische Reproduktionen nach Photographien oder Gemälden, u. a. Kaiser Wilhelm I., Kaiser Franz Joseph, Kaiserin Elisabeth (Sisi), König Ludwig I. von Bayern und Zar Nikolaus II. – Den Hinweis auf die Dresdener Schokoladenfirma gibt die Überschrift auf dem „Vier Napoleons“ bezeichneten Bild, das sich jedoch in Format und Technik von den übrigen Porträts unterscheidet. – Eine Einstecklasche fehlend, Bindung in Auflösung begriffen, jede Seite mit hs. Beschriftung.
1188 MONDE ILLUSTRÉ, LE. Bde. VI und VII in 2 Bdn. Paris, Librairie nouvelle, 1860. Fol. Mit zahlr. Holzstichabb. Hldr. d. Zt. mit Rtit. und Rvg. (Altersspuren). (19) 80,Die Holzstiche mit Ansichten und Szenen aus aller Welt von Gustave Doré, Edmont Morin u. a. – Fleckig, tls. gebräunt.
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Geographie – Geschichte
Unbekannter Druck 1189 NIEDERLÄNDISCHE OSTINDIEN-KOMPANIE – (JÄNZSCH, F.), Freuden und Jammer oder seltsame Lebensgeschichte eines Leipzigers. Zur Aufrechterhaltung einer unglücklichen Familie. Berlin, o. Dr., 1790. Mit gestoch. Frontisp. VI S., 5 Bl. (Subskribentenverzeichnis und Inhalt), 336 S. Pp. aus dem Jahr 1923 (Rücken etw. geblichen, gering berieben). (133) *R 600,Einzige Ausgabe unter diesem Titel. – Von uns weder bibliographisch noch in öffentlichem Besitz nachweisbar, auch nicht unter dem Sachtitel oder einer möglichen Variante des Verfassernamens (Jänsch, Jäntsch, Jäntzsch, Jensch, Jentsch, Jentzsch, Jenzsch). – Aus drei Teilen bestehende Autobiographie eines in Jena aufgewachsenen Leipzigers: Kindheit, Jugend und erste Mannesjahre bis zu seiner Anwerbung als Kap- und Ostindienfahrer im ersten Teil, dann im zweiten die Erlebnisse als Ostindienfahrer, schließlich im dritten Teil allgemeine Ausführungen über die Ostindien-Kompanie, ihren Amsterdamer Hauptsitz, ihren Handelsposten am Kap in Südafrika, die Arbeitsbedingungen auf den Schiffen und dergleichen mehr. Dieser Teil ist vom Umfang her der knappste, etwa das letzte Fünftel des Buches umfassend, die Schilderung geht vom Subjektiven ins Objektive über. Zum Autor des Werkes: Aus dem Buch selbst ergeben sich der Nachname, der steht unter der Vorrede („Jänzsch aus Leipzig“), Ort und Tag der Geburt (Leipzig, 3. April 1750) und der Vorname (Rufname) Friedrich. Dieser Vorname ist zu erschließen aus einer Angabe auf Seite 49, wo Jänzsch berichtet, daß ihn seine Mutter immer Fritz genannt habe, also die Kurzform von 'Friedrich' gebrauchte; er selbst legte sich als Ostindienfahrer den Namen Ganschky bei (S. 253), in der Schreibung etwas abgewandelt und mit Vornamensinitialen C. F. Ganzschky (S. 257). Aus sekundären Quellen ließ sich biographisch nichts über einen Jänzsch oder Friedrich Jänzsch in Erfahrung bringen, auch nicht mit elektronischen Mitteln (Leipziger Kirchenbücher haben wir nicht befragt). – Auf Seite 261 kündigt Jänzsch einen zweiten Teil seiner Lebensbeschreibung an, doch scheint er nicht erschienen zu sein. Was aber erschienen ist, ist eine zweite Ausgabe des vorliegenden ersten Teils, in zwei kollations- und vermutlich auch textgleichen Auflagen, inhaltlich im wesentlichen unverändert, nur stilistisch überarbeitet, allerdings unter anderem Titel und, besonders auffällig, ohne namentlich unterzeichnete Vorrede. Das hat, wie bei anonymen Schriften nicht selten anzutreffen, zu unterschiedlichen Verfasserzuweisungen geführt. Ist die Begegnung mit einem bisher unbekannten Druck für jeden Bücherfreund schon an sich ein Glückserlebnis, so ist das Auftauchen des vorliegenden Druckes noch mehr als das: der Fund ist zugleich eine Sternstunde der Bibliographie. 1791 erschien in Breslau die genannte zweite Ausgabe unter dem Titel „Verachtung und Mitleid oder Leben und Reisen eines Leipzigers oder Jenensers“. Holzmann und Bohatta (IV, 8842) geben dafür als Verfasser Johann Ernst Friedrich Wilhelm Müller an und zitieren als Quellen Kaysers „Bücher-Lexicon“ und Meusels „Gelehrtes Teutschland“. Kayser als Beleg für die Angabe stimmt; im „Vollständigen Bücher-Lexicon“ (Teil VI, Leipzig 1836, Romane, S. 143) ist das Werk aufgeführt, und zwar mit
der Deutung des Jenensers als „Jenisch[en] Soldaten“ und „Er[nst] Müller“ als Verfasser. Im „Gelehrten Teutschland“ jedoch findet sich an allen Stellen, an denen Ernst Müller erwähnt ist, „Verachtung und Mitleid“ nicht! Holzmann und Bohatta waren zwar immens fleißig, arbeiteten aber zuweilen recht flüchtig, so daß es sich lohnen kann, bibliographischen Fehlzitaten im „Deutschen Anonymen-Lexikon“ nachzugehen. Und in der Tat, Meusel hatte Kenntnis von „Verachtung und Mitleid“, allerdings nicht als Werk von Müller, sondern von Jenisch (ohne Vornamensangabe): „Soldat unter einem Korps der im englischen Solde stehenden Emigranten seit 1795 (vorher Kaufmann, Apotheker, Arzt, Schriftsteller): geb. zu Leipzig ... Verachtung und Mitleid ... (ist seine eigene Lebensbeschreibung)“ (Hamberger-M. III, 529). Im VD 18 (10291857) wird für „Verachtung und Mitleid“ Johann Ernst Friedrich Wilhelm Müller als ermittelter Verfasser genannt und darauf hingewiesen, daß der Text elektronisch über die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek verfügbar sei. Dem digitalisierten Göttinger Exemplar nun verdanken wir eine ganz wertvolle Notiz; auf dem vorderen fliegenden Blatt hat ein wacher, belesener Bibliothekar in sauberer Handschrift vermerkt: „Nach Dtsch. Anon. Lexikon Verf.: Joh. Ernst Frdr. Wilh. Müller [was aber unwahrscheinlich ist]“ (Ernst und Müller sind unterstrichen). Mit dem Fund des vorliegenden Druckes klärt sich gleich eine ganze Reihe bibliographischer Unzulänglichkeiten und Unsicherheiten. Erstens: „Jenisch“ bei Meusel entspricht unserem „Jänzsch“ und ist davon entweder die verderbte oder die konjizierte Form und so oder so entstanden in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts auf dem Wege der Übermittlung des anonymen Titels (durch Jänzsch selbst oder einen Gewährsmann) bis zum Druck des dritten Bandes des „Gelehrten Teutschland“ 1797. Zweitens: Die rechtmäßige Verfasserschaft ist vierzig Jahre später Jänzsch/Jenisch durch ein Mißverständnis Kaysers abhanden gekommen. Das hat den Weg freigemacht, daß Kayser sie dem Unterhaltungsschriftsteller Ernst Müller zuerkannte, und dem ist sie hinfort auch geblieben dank Holzmann und Bohatta. Drittens: Die Vermutung, Müller sei wahrscheinlich nicht der Verfasser, ist jetzt bestätigt und sicher aufgeklärt: Friedrich Jänzsch hat „Freuden und Jammer“ geschrieben und ist der Autor von „Verachtung und Mitleid“, unter welchem neuen Titel „Freuden und Jammer“ in zwei Auflagen 1791 und 1794 erneut herauskam. Daß die Vorrede nicht mehr unterzeichnet ist und ein Subskribentenverzeichnis fehlt, könnten Indizien für unrechtmäßige Drucke der Neuausgaben sein. Viertens: Selbst wenn es sich beim Namen Jänzsch um ein Pseudonym handelte (womit vor allem dann zu rechnen wäre, wenn sich die Lebensbeschreibung als fiktiv erwiese, als ein Roman, wie Kayser will), ist die bibliographische Verzeichnung (Katalogisierung) unter Jänzsch beim derzeitigen Stand des Wissens ohne Kenntnis des wirklichen Namens des Verfassers zwingend. Vorsatz und Frontisp. verso gestempelt, zahlr. Anstreichungen mit Bleistift, gebräunt, fleckig.
1190 ÖSTERREICH – COXE, W ., History of the House of Austria. 2 in 3 Bdn. London, Hansard für Cadell and Davies, 1807. 4°. Mit kolor. gefalt. Kupferstichkarte und 5 Tabellen. Kalbldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg., Deckelfileten und Stehkantenvg., monogr. „EP“, sign. „Charles Trage“ (leichte Altersspuren). (60) 600,-
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Geographie – Geschichte
Erste Ausgabe. – Lowndes 544. Brunet II, 400. Ebert 5397. – William Coxe (1748-1828) ist vor allem als Verfasser historisch fundierter Berichte über jene Länder bekannt, die er als Begleiter der Grand Tour englischer Adliger kennengelernt hatte. – Das gekrönte Monogramm EP auf dem Buchrücken ist von uns nicht auflösbar. – Vorsatz mit Buchbinderetikett „Charles Trage, 73 Margaret Stt., Cavendish Sque.“ – Titel jeweils gestempelt, kaum fleckig.
1191 – INNSBRUCK – SCHEDLER, J. G., Biographische Skizzen der Personen, welche in den das Grabmahl Kaisers Maximilian I., in der Kirche zum heiligen Kreuz zu Innsbruck umgebenden ... 28 Statuen dargestellt sind. Schizzi biographici delle persone, rappresentate dalle 28 statue, le quali circondano il monumento dell'imperadore Massimiliano I., nella ciesa di S. Croce in Innsbruck. Innsbruck, Selbstvlg. und Wagner, 1823. Fol. Mit 28 Kupfertafeln und gestoch. Portr. 1 Bl., 32 S. Pp. d. Zt. (Bezug am Rücken etw. eingerissen, fleckig, beschabt, bestoßen). (64) 100,Erste Ausgabe mit deutsch-italienischem Paralleltext. – Lipperheide Ea 31. – Mehrfach gestempelt, wasserrandig.
1192 – JOSEPH II., Geseze und Verfassungen im Justizfache. Für Böhmen, Mähren, Schlesien, Österreich ob und unter der Enns, Steyermark, Kärnten, Krain, Görz, Gradiska, Triest, Tyrol, und die Vorlande, in den ersten vier Jahren seiner Regierung [Fortsetzungen: in dem fünften (sechsten, siebenten, achten, neunten) Jahre seiner Regierung]. Grundwerk und 5 Fortsetzungen in zus. 6 Bdn. Prag und Wien, Schönfeld, (1786-90). Fol. Mit 2 gleichen gestoch. Titelvign. Pp. d. Zt. (berieben, bestoßen, fleckig). (2) 400,Wurzbach VI, 310. – Die Grundlage für Josephs II. Staatsund Kirchenrecht. Österreich erhielt damit eines der modernsten Gesetzeswerke seiner Zeit. Zustande gekommen unter der Redaktion des von Joseph überaus geschätzten Hofrats Franz Georg Ritter von Keeß (17471799; vgl. Wurzbach XI, 119, und Holzmann-B. VII, 4650). – Erste Lagen des Grundwerkes wasserrandig; alle Bde. gebräunt und etw. fleckig. DAZU: FRANZ II., Gesetze und Verfassungen im Justizfache. Grundwerk und Fortsetzungen. 9 Tle. in zus. 8 Bdn. Prag, später Wien (1796)-1837. Fol. Pp. (7) und Lwd. d. Zt. REPERTORIUM über sämmtliche unter den Regierungen Ihrer Majestäten Josephs II., Leopolds II., und Seiner jetzt regierenden Majestät Franz I. erflossenen, und in dieser Gesetzsammlung enthaltenen Gesetze und Verfassungen im Justiz-Fache, vom Jahre 1780 bis Ende des Jahres 1820. Wien, Hof- und Staats-Aerarial-Druckerei, 1823. Fol. 893 S. Pp. d. Zt. – 2 Beilagen.
1193 – ROSSI, J., Denkbuch für Fürst und Vaterland. 2 Bde. Wien, Wallishausser, 1814-15. Mit 29 (14 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bl., 170 S.; 4 Bl., 360 (recte 368) S. Beschäd. Interims-Brosch. – Nebehay-W. 574. – Fleckig, tls. gebräunt. (72) 150,1194 – SALZBURG – (KLEINMAYRN, J. F. TH. VON), Nachrichten vom Zustande der Gegenden und Stadt Juvavia vor, während, und nach Beherrschung der Römer bis zur Ankunft des heiligen Ruperts und von dessen Verwandlung in das heutige Salzburg. Salzburg, Waisenhausbuchhandlung, 1784. Fol. 9 Bl., 610 S., 3 Bl., 311 S. Läd. Hldr. d. Zt. (8) 150,Erste Ausgabe. – Holzmann-B. III, 6131. Wurzbach XII, 41: „Dieses Werk ist sozusagen das Fundamentalbuch der salzburgischen Staats- und Kirchengeschichte, und der Anhang enthält 116 meist unedirte Urkunden, welche mit dem 10. Jahrhunderte schließen. Eine von Kleinmayrn beabsichtigte Fortsetzung der Herausgabe alter salzburgischer Urkunden kam leider nicht zu Stande.“ – Vorsatz mit Besitzeretikett, Titel mit Besitzvermerk von alter Hand, leicht fleckig.
1195 – – – Unpartheyische Abhandlung von dem Staate des hohen Erzstifts Salzburg und dessen Grundverfassung zur rechtlich- und geschichtmäßigen Prüfung des sogenannten Iuris Regii der Herzoge in Baiern entworfen, im Jahr 1765. (Salzburg) 1770. Fol. Mit gestoch. Titelvign. 12 Bl., 430 S., 7 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (starke Altersspuren). (8) 150,Erste Ausgabe. – Holzmann-B. I, 397. Lentner 11795-96. Wurzbach XII, 41: „Kleinmayrn widerlegte darin die von Johann Peter von Ludwig, Georg von Lori und Adam Bergmann aufgestellten Hoheitstheorien, welche für Salzburg ebenso wie für seine geistlichen Mitstände des bayerischen Kreises verderblich waren.“ – Am Ende mit kleiner Wurmspur (minimaler Buchstabenverlust), fleckig. – Beiliegend das „Monasticon Metropolis Salzburgensis antiquae“ von P. Lindner, Salzburg 1908.
Mit zwei unbekannten Tafeln 1196 – MEZGER, J., Historia Salisburgensis. Salzburg, Mayr, 1692. Fol. Mit gestoch. Frontisp., 6 meist gefalt. Kupfertafeln und Kupferstichkarte. 20 Bl., 1278 S., 28 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 defekten Schließen (fleckig, beschabt und bestoßen). (66) *R 800,Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 414. Graesse IV, 514. JöcherA. IV, 1573, 11. Wetzer-W. VIII, 1475. – Begonnen von Joseph Mezger, einem Salzburger Benediktiner, und nach seinem Tode von seinen Brüdern Franz und Paul (ebenfalls Benediktinern) fertiggestellt. – Die Zahl der Kupfertafeln in den einzelnen Exemplaren variiert stark,
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Geographie – Geschichte
Nebehay und Wagner kannten kein Exemplar mit allen 25 verzeichneten Tafeln. – Enthalten sind die Karte des Erzbistums Salzburg, das Frontispiz mit der Allegorie auf das Kloster St. Peter in Salzburg, die Ansicht der Wallfahrtskirche Maria Plain (oben etwas angeschnitten), drei Tafeln zur Eremitage sowie zwei Grabplatten (NebehayW. A, 4, 17-19, 24 und 25), ferner 2 von Nebehay-Wagner nicht verzeichnete Tafeln: „Tabella 4ta. Crudele martyrium S. Maximi & sociorum“ (Kilian nach Schramm) und „Effigies et prospectus altaris et sepulchri S. Vitalis episcopi et confessoris Salisburgi in ecclesia monasterii S. Petri Anno 1663. P. S. f.“ – Titel gestempelt, anfangs mit kleiner Wurmspur (kein Textverlust), stellenw. etw. fleckig und wasserrandig, leicht gebräunt. First edition. – The number of copperplates in the different copies varies strongly, Nebehay and Wagner had no knowledge of a copy with all 25 listed plates. – Included are the map of the archdiocese of Salzburg, the frontispiece with the allegory on the monastery of St. Peter at Salzburg, the view of the pilgrimage church Maria Plain (at top somewhat cut), three plates to the hermitage and two grave slabs (Nebehay-W. A, 4, 17-19, 24 and 25), further 2 plates not listed by Nebehay-Wagner: „Tabella 4ta. Crudele martyrium S. Maximi & sociorum“ (Kilian after Schramm) and „Effigies et prospectus altaris et supulchri S. Vitalis episcopi et confessoris Salisburgi in ecclesia monasterii S. Petri Anno 1663. P. S. f.“ – Title stamped, at the beginning with minor worming (not affecting text), here and there a little soiled and waterstained, slightly browned. – Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards with 2 defective clasps (soiled, scratched and scuffed).
1197 – TIROL – EGG, E., Tirol in alten Ansichten. (Salzburg, Residenz-Vlg., 1973). Qu.-Fol. Mit zahlr. Abb. auf Tafeln und im Text. 386 S. OLdr. (leichte Gebrauchsspuren). (72) 150,Nr. 60 von 100 Ex. der Luxusausgabe. – Österreich in alten Ansichten, Bd. IV. – Minimale Altersspuren.
1198 – – SCHRENCK VON NOTZING, J., Augustissimorum imperatorum, serenissimorum regum, atque archiducum, illustrissimorum principum ... verissimae imagines ... & rerum ... gestarum succcinctae descriptiones. Fragment. Innsbruck, Paur, 1601. Gr.-Fol. Mit Titelholzschnitt-Bordüre und -Vign., ganzseit. gestoch. Portr. (Erzherzog Ferdinand), 88 (statt 125) ganzseit. Kupferstichportrs. von D. Custos nach J. B. Fontana und 96 Holzschnitt- und 2 Kupferstich-Bordüren. Leicht läd. Hldr. d. Zt. (100) *R 800,Erste Ausgabe. – STC S 1339. Fairfax Murray 396. Vinet 2046. Hiler 787. Waldner, Tiroler Buchdruck, 250, 95. Pelc 140. – Vgl. Lipperheide Ci 1 (deutsche Ausgabe). – Prachtwerk über die Ambraser Rüstungs-Sammlung, im Auftrag des Erzherzogs Ferdinand II. von Tirol von dessen Sekretär und Rat herausgegeben. – „Alle Persönlichkeiten, deren Rüstungen und Waffen in die Sammlung aufgenommen – vorwiegend Fürsten und Feldherren des 16. Jahrhunderts – sind im Schmucke derselben dargestellt und ihre Biographie ist hinzugefügt“ (Lipperheide 499). – Jede Figur in prachtvoller architektonischer Umrahmung; jeweils verso der Text mit den Biographien, mit breiten, manieristischen Holzschnitt- bzw. Kupferstichbordüren mit Darstellungen von Waffen und Rüs-
tungen eingefaßt (Bordüren teilw. wiederholt). – Spiegel mit Spur eines entfernten Exlibris und hs. Schenkungseintrag, datiert 27. 8. 2000, fliegender Vorsatz mit Tektur, das Porträt von Albert I. mit kleiner Fehlstelle, mehrere Blätter mit alt hinterlegten Eckabrissen (tls. geringer Bildverlust), einzelne Abzüge etw. flau, fleckig. Superb first edition about the Ambras collection of armour, published by the secretary and council on the orders of Arch Duke Ferdinand II of Tyrol. – Each figure in magnificent architectural frame; biographical texts surrounded by broad woodcuts resp. copper engraved borders in the mannerism style with illustrations of weapons and armour (borders partly repeated). – Paste-down with trace of removed exlibris and ms. donation entry, fly-leaf covered with paper slip, portrait of Albert I with small defect, several leaves with torn off corners backed in former times (partly minor loss of illustration), some prints a little faint, soiled. – Contemporary slightly damaged half calf.
1199 – WEISKERN, F. W., Topographie von Niederösterreich. 3 Bde. Wien, Kurzböck, 1769-70. Mit gestoch. Portr. und gestoch. gefalt. Plan. 6 Bl., 428 S.; 1 Bl., 327 S.; 2 Bl., 222 (recte 236) S., 2 Bl., 177 S., 11 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen). (56) 300,Erste Ausgabe. – Slg. Mayer 462. Engelmann 744. Wurzbach LIV, 80. – Enthält die Beschreibungen der Orte Niederösterreichs in alphabetischer Folge. Im dritten Band eine Beschreibung Wiens (mit schönem Plan). – Portr. mit kl. Eckabriß, leicht gebräunt, etw. fleckig. – Mod. Exlibris.
1200 – WIEN – (PEZZL, J.), Skizze von Wien. (Mischauflage). 6 Hefte in 2 Bdn. Wien und Leipzig, Krauß, 1787-90. Hldr. d. Zt. (Gelenke von Bd. I angebrochen, beide Bde. beschabt und bestoßen). (56) 400,Holzmann-B. IV, 2760. Hayn-G. VIII, 504. Gugitz 2453-55. Slg. Mayer 345. – „Die einzelnen Hefte erschienen in mehreren Auflagen, u. zw.: 1. Hft.: 1786, 1787, 1789; 2. Hft.: 1786, 1787, 1789; 3. Hft.: 1787, 1789; 4. Hft.: 1787, 1789; 5. Hft.: 1788, 1789; 6. Hft.: 1790; einzelne Hefte, besonders aber das 2. Heft, erschienen mit verändertem Texte“ (Gugitz im „Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft“, Jg. 16, 1906, S. 201). Diese Auflagenangaben sind den Heften selbst nicht zu entnehmen, daher ist Gugitzens genaue Übersicht, die genauer ist, als es die in seiner „Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien“ befindlichen Titelaufnahmen sind, zur Bestimmung der Drucke höchst verdienstvoll. Demnach hier vorliegend: Hefte 1 und 2 in 3. Auflage, die Hefte 3 bis 6 in der ersten Ausgabe. – Wie Digitalisate zeigen, gibt es mindestens zu den Heften 1 bis 4 gedruckte Inhaltsverzeichnisse auf jeweils einem Blatt; diese Verzeichnisse fehlen in unserem Exemplar. Doch enthalten beide Bände in sauberer, gut lesbarer Kurrentschrift geschriebene Inhaltsverzeichnisse von alter Hand, eingebunden am Ende von Bd. I für die Hefte 1-3, in Bd. II vor dem Blatt mit den Verlagsanzeigen. – Leicht gebräunt, fleckig.
1201 – ZISKA, F., UND J. M. SCHOTTKY, Oesterreichische Volkslieder mit ihren Singeweisen. Pest, Hartleben, 1819. XVI, 288 S., 1 Bl. OPp. (beschabt und bestoßen, fleckig und gebräunt). (56) 150,-
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Geographie – Geschichte
Erste Ausgabe. – Goed. XII, 211, 2. Rabenlechner 12. Wurzbach XLVIII, 54. Hamberger-M. XXI, 816. ADB XXXVIII, 727: „Wichtige kulturgeschichtliche Quelle“ mit über 180 Liedtexten zu 68 Singweisen. – „So wurde Tschischka durch die Herausgabe dieser urwüchsigen Volkslieder bald der Ahnherr eines productiven vaterländischen Literaturzweiges“ (Wurzbach). – Spiegel mit Vermerk von alter Hand in Tinte; fleckig, leicht gebräunt.
1202 – KONVOLUT – 10 Werke zur Geschichte von Österreich in ca. 50 Bdn. Meist 19. Jhdt. 8° und Fol. Verschied. Einbände. (Altersspuren). (72) 200,Mit der nahezu kompletten Reihe der „ÖsterreichischUngarischen Monarchie“. – Gebrauchsspuren.
1203 – SAMMLUNG – 8 Leporellos zu verschied. Städten und Landschaften. Meist 2. Hälfte 19. Jhdt. Verschied. Formate. Meist OLwd. (außen und innen Gebrauchsspuren). – Beiliegend zwei beikolor. lithogr. Pläne von Wien, 1863 und 1876. (22) 80,1204 POLEN – DER BOTE AUS DEM RIESENGEBIRGE. Jg. 38. Hirschberg, Krahn, 1850. 4°. Beschäd. Pp. d. Zt. (85) *R 150,ZDB 544362-3. – Nicht bei Diesch und Kirchner. – Die Zeitschrift erschien von 1812-1930. – Block vom Einband gelöst, die erste Lage gelockert, tls. fleckig, unterschiedlich gebräunt. – Unser Jahrgang nur in der Bayerischen Staatsbibliothek nachgewiesen.
1205 REISE VON ENGLAND NACH INDIEN, DIE. Frankfurt, Strauss, 1865. 12 kolor. lithogr. Tafeln. Ca. 9,5 x 14,5 cm. Lose in Orig.-Umschl. (Altersspuren). (93) *R 100,Seltene Folge von Ansichten u. a. von Aden, Alexandria, Bombay, Gibraltar, Hongkong, Kalkutta und Singapur. – Ränder etw. fleckig. – Beiliegen elf Tafeln mit Ansichten aus England und Schottland in derselben Technik und im gleichen Format.
1206 RUSSLAND – MELNIK, TATJANA, Vospominajija o carskoj seme'e i eja zizni do i posle revoljucii (kyrillisch). Belgrad, Stefanovic, 1921. 4°. Mit zahlr. Abb. im Text und auf Tafeln. 82 S., 1 Bl. OPp. (fleckig, beschabt und bestoßen). (145) *R 150,Erinnerungen an die Zarenfamilie von Tatjana Melnik, geb. Botkina (1898-1986), Tochter des Leibarztes des Zaren. – Vorsatz mit hs. Widmung des Herausgebers, datiert 1922, gebräunt, gering fleckig.
1207 – WAXEL, L. DE, Recueil de quelques antiquités trouvées sur les bords de la Mer Noire appartenans à l'empire de Russie. Sammlung einiger Alterthümer, an den Küsten des schwarzen
Meeres, innerhalb den Gränzen des Russischen Reichs entdeckt. 2 Tle. in einem Bd. Berlin, Schüppel, 1803. 4°. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titel und 19 Kupfertafeln. 14 S., S. 17-30. Leicht beschäd. Pp. d. Zt. (68) *R 250,Erste deutsch-französische Ausgabe (der erste Teil war erstmals 1801 auf russisch in St. Petersburg erschienen). – Brunet V, 1424. – Die Tafeln mit Funden aus griechischrömischer Zeit. – Anfangs srärker, sonst nur gering fleckig und etw. gebräunt.
Behrisch versus Sabbathier 1208 SABBATHIER – (BEHRISCH, H. W.), Charakteristisches Völkerlexicon oder Sitten- und Völkergebräuche der neuesten Zeiten. Nach dem Französischen des Herrn Sabbathier. Bayreuth, Lübeck, 1778. Mit gestoch. Titelvign. XL, 590 (recte 596) S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (Vordergelenk brüchig, beschabt und bestoßen). (2) 200,Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. I, 250 (Verfasser: Berisch). Holzmann-B. IV, 10 (Verfasser: Antoine Sabatier; Übersetzer: Behrisch). Hayn-G. VIII, 139 (Verfasser: Antoine Sabbathier; Übersetzer: Behrisch). Hirschberg 39 (Verfasser: Sabbathier; Bearbeiter oder Übersetzer: Behrisch). Fromm 22929 (Verfasser: François Sabbathier; Übersetzer: Berisch). VD 18 vorläufig 14539640-001 (Verfasser: Behrisch) und 10682201-003 (ermittelter Bearbeiter: Behrisch). – Nicht bei Sabin und Zischka. – Behandelt werden u. a. Araber, Kalifornier, Chinesen, Dänen, Engländer, Franzosen, Griechen, Grönländer, Holländer, Japaner, Italiener, Lappländer, Mexikaner, Norweger, Perser, Polen, Russen, Schweden, Schweizer, Senegalesen, Spanier, Deutsche, Türken und Zigeuner. Wer ist der Verfasser, welches Originalwerk liegt der Übersetzung zugrunde? 1770 veröffentlichte der französische Literat François Sabbathier (1735-1807) über die Sitten und Gebräuche der Völker der Antike ein dreibändiges Lexikon mit dem Titel „Les moeurs, coutumes et usages des anciens peuples“; von diesem Werk erschien in den Jahren 1777 und 1778 eine anonyme deutsche Übersetzung in Prag, die von Henrich Wolfgang Behrisch stammt und eine Reihe von zusätzlichen Artikeln aus seiner Feder bietet, die nicht in Sabbathiers Werk enthalten sind: „Sitten, Gewohnheiten und Gebräuche der alten Völker, in alphabetischer Ordnung und zwey Theilen. Nach dem Französischen des Herrn Sabbathier mit Zusäzen vermehrt.“ Das vorliegende Völkerlexikon ist nun weder die Übersetzung eines weiteren Werkes von Sabbathier, auch wenn es die als Verantwortlichkeitsangabe oder als Ausgabebezeichnung verstehbare Formulierung auf der Titelseite zunächst suggeriert (eine Suggestion übrigens, der auch wir 2005 in unserem Katalog 46, Nr. 3132, erlagen), noch ist das Völkerlexikon der zugehörige zweite Band zu den „Sitten, Gewohnheiten und Gebräuchen der alten Völker“, wie Fromm schreibt, noch hat es mit Antoine Sabatier (1742-1817) irgendetwas zu tun, sondern ist ein von Behrisch verfaßtes eigenständiges Werk in deutscher Sprache nach dem Französischen des Herrn Sabbathier, und das bedeutet nichts anderes als 'nach Art und nach dem Vorbild Sabbathiers', über die Völker der neueren Zeit, zu welchem Thema Sabbathier selbst nichts veröffentlicht hat. Als sein Werk führt es Behrisch auch unmißverständlich auf im ersten Teil seines „Allgemeinen Autor- und Litteraturlexikons in alpha-
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Geographie – Geschichte
betischer und chronischer Ordnung bis 1778“ (anonym; Hannover 1778), wo es unter dem Stichwort von Behrisch (Henrich Wolfgang) heißt: „Völkerlexikon der neueren Zeit, oder Fortsetzung des Sabathiers“ (S. 87). Auf dieser Angabe beruht Meusels Kenntnis des Völkerlexikons als eines eigenen Werkes von Behrisch, nicht einer Übersetzung (Hamberger und Meusel I, 251). Eine nahezu identische Eintragung wie im Autoren- und Literaturlexikon findet sich in Behrischs einige Jahre später erschienener Biobibliographie „Die Wiener Autoren“ (anonym; 1784) unter dem Stichwort Beris (oder Behrisch. Henrich Wolfgang von): „Völkerlexikon der neueren Zeit, oder Fortsezung des Sabbathier“ (S. 25). Doch bedarf es gar nicht des bibliographischen Umwegs, um auf den richtigen Pfad zu kommen, der zur wahren und rechtmäßigen Verfasserschaft führt. Man braucht nämlich nur den Prospektus des „Völkerlexicons“ zu lesen, wo auf Seite X deutlich steht: „Gegenwärtig, da wir seines [Sabbathiers] Werkes Fortsetzung unternehmen ...“! Ist eine Meinung, ist eine Deutung erst einmal in der Welt, läßt sie sich oft schwer wieder aus ihr herausbringen – in den meisten Bibliothekskatalogen wird Sabbathier als Autor nicht nur seines Lexikons der Völker der Antike, sondern auch des vorliegenden Völkerlexikons, Behrisch entgegen mehrfacher Selbstbekundungen als dessen Übersetzer oder Bearbeiter genannt. Henrich Wolfgang Behrisch, so die richtigste Variante des im Vornamen auch als Heinrich und im Nachnamen als Behris, Beris und Berisch vorkommenden Namens, geboren 1744, hat die Rechte studiert, Familiengüter in Sachsen verwaltet und ist literarisch als Kompilator und Tagesschriftsteller tätig gewesen. Trotz eines vielfältig unsoliden Lebenswandels starb er erst 1825 im doch ordentlichen Alter von 82 Jahren. Daß Behrisch ein Edelmann gewesen ist – einige Werke hat er als „Chevalier de Beris“ veröffentlicht, unter einer Namensform, die Hirschberg in seinem Taschengoedeke als Pseudonym bezeichnet – und Ritter des Providenzordens, mag sein; wenn es so war, dann ist eine Denobilitierung wahrscheinlich, ansonsten entspränge der Adelsstand dem Geltungsdrang von Behrisch. Die ausführlichsten biographischen Nachrichten bietet der Shakespeareforscher Karl Elze im „Deutschen Museum“ (Jg. XI, 1861, Nr. 52, S. 913-22). Etw. gebräunt, tls. braun- und stockfl., leicht wasserrandig.
1209 SCHWEIZ – BOCHAT, (CH.-G. DE) LOYS DE, Mémoires critiques, pour servir d'éclaircissemens sur divers points de l'histoire ancienne de la Suisse, et sur les monuments d'antiquité qui la concernent. 3 Bde. Lausanne, Bousquet, 1747-49. 4°. Mit gestoch. Frontisp. von Soubeyran nach Delamonce, 3 gestoch. Titelvign., 3 gestoch. Kopfvign., gestoch. Initiale, 2 gefalt. Kupfertafeln, gefalt. Kupferstichkarte und 4 Textkupfern. 1 Bl., XXIV, 588 S.; 1 Bl., 600; 625 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Gebrauchsspuren). (41) *R 300,Einzige Ausgabe. – Barth 1. Cioranescu 12184. Hoefer VI, 308. – Nicht bei Lonchamp. – Quellenkritisches Hauptwerk des Lausanner Juristen und Historikers CharlesGuillaume Loys de Bochat (1695-1753). Ein Kuriosum sind die aus der damaligen Keltomanie stammenden etymologischen Versuche, alle Ortsnamen auf keltische
Wurzeln zurückzuführen. – Die große Karte in 4 Teilen eingebunden. – Vorsätze mit Klebespuren, einige Bl. am Beginn von Bd. I mit angerändertem Eckabriß, das letzte Bl. von Bd. III irrtümlich am Ende von Bd. II eingebunden, einzelne kleine Wurmspuren im Fußsteg, etw. fleckig. – Mod. Exlibris.
1210 – BONAPARTE, N.-L.-C., Considérations politiques et militaires sur la Suisse. Paris, Levavaseur und Bousquet, 1833. 3 Bl., 78 S. Orig.Brosch. (Rücken lädiert). (67) 120,Hoefer XXXVII, 447f.: „Une belle page de l'histoire contemporaine où l'auteur manifeste toutes ses sympathies pour le libre développement des nations.“ – Block vom Umschlag gelöst, wasserrandig.
1211 – GÖLDLIN VON TIEFENAU, F. B., Versuch einer urkundlichen Geschichte des Drey Waldstätte-Bundes oder der ältesten freyen Verfassung und Verbindung der drey Cantone Uri, Schwyz und Unterwalden. Zürich, Orell, Füßli und Comp., 1808. XII, 180 S. Pp. d. Zt. (leicht beschabt und bestoßen). (68) *R 100,Erste Ausgabe. – Barth 603. Catalog Bern I, 562. – Vorsatz mit Besitzvermerk, gebräunt, braunfleckig.
1212 – MEINE REISE DURCH DIE SCHWEIZ. Sammlung von 720 photographischen Ansichten der Schweiz. 22 Lief. in 21 Heften. Neuenburg, Comptoir de Phototypie, und Leipzig, Koehler, o. J. (um 1897). Qu.-Fol. Lose Hefte (an den Rändern tls. etw. angestaubt) in läd. Umschlag. (42) 200,Lieferungsausgabe: 20 Lieferungen mit je 36 photographischen Ansichten der Schweiz und eine ergänzende Doppellieferung (gezählt 21-22) mit 72 Ansichten vom Bodensee. – Erschien nach Abschluß des Werkes auch gebunden (siehe die folgende Katalognummer). – Einzelne Blätter unaufgeschnitten, Klammerheftung angerostet, sonst sauber.
1213 – – Sammlung von photogr. Ansichten der Schweiz (Zusatz auf dem Vorderdeckel: Sammlung von 792 photographischen Ansichten der Schweiz). Hrsg. vom Comptoir de Phototypie, Neuchâtel. Paris, Schlachter, und Leipzig, Koehler, o. J. (um 1898). Qu.-Fol. Mit 132 beidseit. bedruckten Tafeln und 2 lose beiliegenden farb. Karten. 2 Bl. Illustr. OLwd. (beschabt, etw. fleckig). (42) 200,Heidtmann 16459 (Titelzusatz abweichend). – Die gebundene Ausgabe des zunächst in 20 Lieferungen mit je 36 photographischen Ansichten der Schweiz und einer ergänzenden Doppellieferung mit 72 Ansichten vom Bodensee erschienenen Werkes mit insgesamt 792 reproduzierten Photographien (für die Lieferungsausgabe siehe die vorige Katalognummer). – Vereinzelt minimal fleckig, die Karten mit Knickspur.
Geographie – Geschichte
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1214 – SCHILLING, D., Beschreibung der Burgundischen Kriegen. Und einicher anderer in der Schweitz, und sonderlich zu Bern, um selbige Zeit vorgefallenen merckwürdigen Begebenheiten. Bern, Fätscheryn, 1743. Fol. Mit gestoch. Titelvign. und 7 (4 gefalt.) Kupfertafeln von D. Herrliberger. 6 Bl., 403 S. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (berieben, etw. fleckig). (68) *R 400,Erste Ausgabe. – Haller IV, 617. Barth 833. Lonchamp 2651. Brunet V, 202. – Eines der seltenen Exemplare mit den sieben Kupfern, die nach Haller nur „bey einigen Exemplaren“ zu finden sind. – Die Tafeln zeigen meist Schlachtenszenen, im Hintergrund mit Ansichten u. a. von Bern und Murten (2). – Vereinzelt leicht fleckig, tls. etw. gebräunt.
1215 – SUISSE EN MINIATURE, LA. Lausanne, Rouiller, 1831. Qu.-Kl.-8°. Lithogr. Titel und 90 (statt 100) lithogr. Tafeln. Beschäd. Hldr. d. Zt. (109) *R 250,Lonchamp 2833 (kennt nur 25 Tafeln). – Ansichten vom Genfer See und seiner Umgebung, Lausanne, Dorigny, Ouchy, Monte Benon, Blonay, Vevey, Bern, Fribourg, Grindelwald, Zermatt, Lauterbrunnen, Rapperswil etc. – Einzelne Tafeln sind numeriert (Nr. 1-6 und 43). – Bildunterschriften tls. angeschnitten, wasserrandig, unterschiedlich gebräunt.
1216 – TEXTE OFFICIEL de la constitution fédérale suisse et des XXV constitutions cantonales en vigueur. Fribourg u. a., Marchand u. a., 1856. 1 Bl., 481 S., 1 Bl., 14 S. Hldr. d. Zt. mit Rtit. (Altersspuren). (9) 60,Eine von mehreren Ausgaben aus demselben Jahr. – Gleichmäßig gering gebräunt.
1217 – ZÜRICH – MÜLLER, J., Neuer Calender. Nach dem Eydgenößisch- und Zürcherischen Meridiano gerichtet. Zürich, Orell, Geßner, Füßli und Comp., 1794. 8 Bl. Pp. d. Zt. mit Deckellasche (berieben und bestoßen). (68) *R 100,-
Nr. 1219 DURCHLAUCHTIGER WELTBEGRIFF, oder Kurze Vorstellung der vordersten Häupter und Regenten des Erdkraises. Zürich, Orell, Geßner, Füßli und Compagnie. 16 S.
Bürger 189. – Durchschossen. – Wie üblich zusammen ausgegeben mit sechs weiteren, die Verwaltung der Stadt Zürich betreffenden Schriften, alle aus dem Jahr 1794. In der Reihenfolge der Bindung:
Am Anfang ca. 8 Bl. mit Notizen entfernt, am Ende 36 Bl. weißen Schreibpapiers eingebunden, alle Drucke gebräunt.
REGIMENTSBUCH, oder klein und grosse Räthe der Republic Zürich. Ebda. 32 S. – Bürger 190.
1218 – KONVOLUT – 13 Werke in 17 Bdn. Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 858, 972, 1443, 1793, 1849, 1852, 1863 und 1867. – Beiliegen die Nummern 2327, 2484 und 2756. (41) *R 300,-
HOCH-OBRIGKEITLICHE TRIBUNALIEN, Commissionen und Verordnungen. Ebda. 32 S. – Bürger 193. DIE STADT-, LAND- und ÜBRIGE SCHREIBER-STELLEN, wie auch gemeine bürgerliche Dienste. Ebda. 16 S. – Bürger 192. DIE KIRCHEN- und SCHUL-DIENER der Stadt und Landschaft Zürich. Ebda. 14 S., 1 Bl. – Bürger 191. FABRIQUEN UND HANDELSHÄUSER der Stadt Zürich. Zürich, Elsasser. 16 S. – Bürger 542. Barth 30264.
1219 SKANDINAVIEN – (LA MARTINIÈRE, P. M. DE), Reise nach Norden, worinnen die Sitten, Lebens-Art und Aberglauben derer Norwegen, Lappländer, Kiloppen, Borandier, Syberier, Moßcowiter, Samojeden, Zemblaner und Ißländer, accurat beschrieben werden; welche mit
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Geographie – Geschichte
denen annehmlichsten Nordischen Curiositäten vermehret. Leipzig, Lesche, 1711. 12°. Mit gestoch. Frontisp., 16 Kupfertafeln und Holzschnitt-Karte (in der Paginierung). 17 Bl., 520 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). (140) 300,Schiötz 563n. Adelung II, 320. Chavanne 1127. Henze III, 385. – Vgl. Fromm 14067 (Ausg. 1706). – Pierre Martin de La Martinière (1634-1690) stammte aus Rouen und beteiligte sich 1653 an der von Friedrich III. von Dänemark ausgerüsteten Expedition zur Erforschung der europäischen Nordküsten. Seine Reisebeschreibung erschien zuerst in Paris 1671 (die deutsche EA 1675 in Hamburg). – Eng gebunden, dadurch die Vorsätze eingerissen, etw. fleckig, gebräunt. – Siehe Abbildung.
1220 SPANIEN UND PORTUGAL – HUBER, V. A., Skizzen aus Spanien. 3 Tle. (Tl. III in 3 Abt.) in 3 Bdn. Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht (III: Bremen, Schünemann), 1828-33. Mit gefalt. Musikbeilage. Hldr. d. Zt. mit Rvg. und dreiseit. Goldschnitt (leicht beschabt und bestoßen, Deckel mit Bezugsfehlstellen). (110) *R 200,Erste Ausgabe. – Foulché-Delbosc 293. Palau 116.535 (ungenau). – Victor Aimé Huber (1800-1869) arbeitete wie seine Mutter Therese für Cottas „Morgenblatt“ und wurde durch die vorliegende Arbeit allgemein bekannt. – Etw. braunfl., insgesamt aber gut erhalten und in den dekorativen Einbänden der Bibliothek Lotzbeck (mit entsprechendem Exlibris in allen Bänden).
Getrüffelt 1221 STR(EIN) VON SCHWARTZENAU, (A.), Der Konnetable Karl von Bourbon. Berlin, Hertz, 1852. Mit 2 lithogr. Tafeln. VIII, 247 S. Beschäd. Hldr. d. Zt. (86) 400,GV 132, 92 (reproduziert aus Kaysers Bücher-Lexikon). – Albert Graf Strein von Schwartzenau (1800-1871) war Oberstleutnant, Landschaftsrat und Schatzmeister der Posener Genossenschaft des Johanniterordens; nach seiner Erhebung in den preußischen Grafenstand 1856 ließ er von Friedrich August Stüler das heute im westlichen Polen gelegene Schloß Groß Dammer in neugotischem Stil errichten. – Im vorliegenden Autorenexemplar sind am Ende 15 Briefe eingebunden meist mit Dank für die Zusendung des Werkes, darunter auch ein Schreiben des Verlegers Wilhelm Hertz, außerdem einige Zeitungsausschnitte mit Rezensionen. – Die beiden zum Werk gehörigen lithographierten Tafeln zeigen einen Plan der Schlacht von Pavia und „Viaggio da Firenze à Roma per
Perugia“. – Eingebunden sind ferner drei gefaltete, wohl für das Werk entworfene Kupferstichkarten, die dann jedoch nicht verwendet wurden („Viaggio dalla Francia in Italia“, „Viaggio da Milano a Bologna“ und „Viaggio da Venezia ad Ancona“), außerdem eine gefaltete grenzkolorierte Kupferstichkarte von Christian Kruse und zwei ebenfalls grenzkolorierte Karten aus dem Historischen Atlas von Karl von Spruner, ferner ein „Panorama des curiosités de Rome“ aus einem Romführer der Zeit. – Vorsatz gestempelt „geprüft. Die Prüfkommission“, gering fleckig, leicht gebräunt.
1222 SÜDOSTEUROPA – „BOSNIEN HERZEGOWINA“ (Deckeltitel). Einsteckalbum mit 36 Bildkarten. Ohne Jahr (um 1909). Qu.-8°. Lwd. d. Zt. mit mont. farb. Karte (etw. fleckig, leichte Gebrauchsspuren). (6) 150,Gedruckte Bildkartenserie u. a. mit Ansichten von Jaice, Sarajewo und der Brücke von Mostar sowie Einheimischen in Tracht. – Aus dem Besitz der letzten bayerischen Königin Marie Therese (1849-1919) mit deren eigenhändigem Besitzvermerk auf dem Vorsatz, datiert 1909.
1223 UNGARN – TOTH, F., A' helvétziai vallástételt követö túl a' tiszai superintendentziában élt református püspökök élete, e' jelen való idökig lehozva. Raab (Györ), J. Streibigs Witwe, 1812. 262 S., 3 Bl. Pp. d. Zt. (Kapital und Bezug läd., bestoßen). (9) 150,Petrik III, 662 (EA 1808). – Nicht bei Slocum. – Biographien der Bischöfe der reformierten Kirche im Kirchendistrikt „jenseits der Theiß“, die 1646 das „Zweite Helvetische Bekenntnis“ angenommen hatte. – Vorsatz und Titel mit Besitzvermerk, gering fleckig.
1224 KONVOLUT – 5 Werke in 7 Bdn. und Beilagen. Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 115, 748, 1318, 1421, 1674, 1767, 1914 und 1921. (6) 150,1225 – 15 historische Werke in 18 Bdn. 1720-1871. Verschied. Formate. Verschied. Einbände d. Zt. (außen und innen Gebrauchsspuren). (11) 200,1226 – 12 Werke meist zu Geschichte und Geographie in 15 Bdn. Meist 19. Jhdt. 8°. Verschied. Einbände d. Zt. (außen und innen Gebrauchsspuren). (22) 150,-
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Orientalia
Nr. 1355
Handschriften 1227 HANDSCHRIFTEN – AL-NAFSI – „IMÂD AL-ISLAM“ („Stütze des Islam“). Arabische Handschrift auf geglättetem Büttenpapier. Wohl Irak, mittleres 16. Jhdt. Fol. 401 nn. Bl. 16-17 Zl. Hervorhebungen und Überstreichungen in Rot. Ldr. d. Zt. mit blindgepr. Supralibros auf beiden Deckeln (beschabt und bestoßen). (56) 800,Von verschiedenen Händen in großer Naskhi-Schrift abgefaßtes Grundlagenwerk zum Islam, in dem religiöse Fragestellungen mittels des Koran und der Hadithe beantwortet werden, verfaßt von Mahmut al-Nafsi. Der Text ist Türkisch, dazwischen, rot hervorgehoben, arabische Zitate aus den heiligen Schriften. Bei den gelegentlichen Randglossen in Rot handelt es sich um Verweisungen. Laut Kolophon ist die osmanisch-türkische Übersetzung aus dem Arabischen im Jahr 933 (1526/27) in der Isfahani-Medresse in Bagdad erstellt worden („Kitâb Imâd al-Islâm Bagdâdda Isfahânî medresesinde tercüme olmusdur fî 933“, letzter Satz im Kolophon). Dieses Datum bildet für unser Manuskript, bei dem es sich um eine Gebrauchshandschrift handelt, somit den Terminus post quem; der korrespondierende Terminus
ante quem ist hier ein Stiftungsvermerk auf dem Recto des ursprünglich leeren ersten Blattes: Ein gewisser el-Hâc Osmân habe das Buch demnach auf der Festung (... – unleserlich) in der ersten Dekade des Monats Muharram 1050 (d. i. Montag, 23. April, bis Mittwoch, 2. Mai 1640) zur frommen Stiftung („waqf“) erklärt. Die Nutznießer der Stiftung seien seine eigenen Kinder und deren Kinder. Die Datierung in den Zeitraum zwischen 1526 und 1640 läßt sich durch die Untersuchung des Papiers weiter eingrenzen. Es handelt sich um westliches Büttenpapier mit dem Wasserzeichen eines Kleeblatts über einem Stab, rechts und links von ihm je ein Buchstabe. In dieser Form ist es zwar weder bei Piccard noch bei Briquet dokumentiert, die verwendeten Zeichen lassen jedoch auf eine Datierung des Papiers ins mittlere 16. Jahrhundert schließen. Auch das große Format deutet auf diese ungefähre Datierung hin. Damit dürfte die Handschrift in der Zeit nach der osmanischen Eroberung des Irak im Jahre 1534 entstanden sein. – Der Text ist wohl vollständig; unsere Kollation mit Überprüfung der Kustoden hat keine Fehlstellen ergeben. – Buchblock gebrochen, einzelne Lagen in der Mitte lose, stellenw. Randläsuren, stärker gebräunt und fleckig. Fundamental work to Islam written in large Naskhi script by several hands, in which religious issues are answered by means of the Koran and the Hadith, the author being Mahmut alNafsi. The text is Turkish, in-between, highlighted in red, Arabic quotations from the Holy Scriptures. The occasional mar-
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Orientalia · Handschriften
Nr. 1236
ginalia in red are references. According to the colophon the Ottoman Turkish translation from Arabic was made at Bagdad in the year 933 (1526/27). – The text seems to be complete; our collation by examining the catchwords was without defect. – Book-block broken, some quires loose in the middle, marginal damages here and there, stronger browning and soiling. – Contemporary calf with blind-pressed supralibros on both covers (scratched and scuffed).
1228 – FIQH – Arabische Sammelhandschrift auf leicht geglättetem Papier. Osmanisches Reich, wohl 17. Jhdt. 4° (Schriftspiegel: 21,5 x 14,8 cm). 222 nn. Bl. Text in schwarzer Tinte, vereinzelte Hervorhebungen in Rot. Läd. Hldr. d. Zt. (71) 300,Textsammlung des islamischen religiösen Rechts („Fiqh“), beginnend mit dem „Buch der Reinigung“, von verschiedenen Händen wohl sukzessive abgefaßt. Stellenweise mit türkischer Interlinearübersetzung und Kommentaren auf den breiten Rändern. – Auf Büttenpapier mit dem in vielen Varianten verbreiteten Wasserzeichen der „tre lune“ (drei Halbmonde), das in der Regel auf italienisches Importpapier des 16./17. Jahrhunderts hinweist. – Block gebrochen, vereinzelt wasserrandig, Ränder stellenw. fleckig und etw. gebräunt.
1229 – HADITH – „Al-Mashariq fi al-Hadith“. Arabische Handschrift auf Papier. Syrien?, wohl 17./18. Jhdt. Einzelne Hervorhebungen in Rot. 132 nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (152) *R 3.000,-
Gebrauchshandschrift im Nasri-Duktus mit den außerkoranischen Überlieferungen zur Lehre und zum Leben des Propheten (Hadith), bestimmt für die Ausbildung Gelehrter. Das Exemplar wurde offenbar in einigen Generationen tradiert und dabei mit vielen Anmerkungen und Kommentaren versehen. Der ursprüngliche Text ist in brauner Tinte geschrieben und könnte noch auf das 17. Jahrhundert oder auf eine noch frühere Zeit zurückgehen. Dieser Text ist am Anfang, in der Mitte und am Ende in schwarzer Tinte in späterer Zeit ersetzt worden. Dazu nennt sich auch ein Schreiber namens Ayyub Ibn Amir Hajj al-Hanafi in Aleppo. – Zahlreiche Bl. mit alten Restaurierungen von Randschäden und zum Teil größeren Ausrissen; gebräunt und fleckig. Manuscript for use in Nasri style with the conventions and traditions to the teaching and life of the prophet (Hadith), designed for the formation and training of scholars. The copy was obviously passed on in several generations and thus provided with many annotations and comments. The original text is written in brown ink and could go back to the 17th century or even earlier. This text has been replaced at the beginning, in the centre and at the end in black ink at a later period. A scribe named Ayyub Ibn Amir Hajj al-Hanafi at Aleppo is mentioned here. – Numerous leaves with old restorations of marginal damages and partly larger tear-outs; browned and soiled. – Contemporary blind-pressed calf (scratched and scuffed).
1230 – FRAGMENT einer naturwissenschaftlichen arabischen Handschrift auf geglättetem Papier. 18./19. Jhdt.? 60 nn. Bl. Mod. flex. Ldr.-Umschlag (vom Buchblock gelöst). (152) *R 600,-
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Orientalia · Handschriften
Gebrauchshandschrift im Naskhi-Duktus, die in neuerer Zeit (Ende 19. oder 20. Jahrhundert) mit 15 Deckfarbenminiaturen höfischer Szenen ausgestattet worden ist (jeweils etwa halbseitige Größe, über den Text gemalt). – Etw. fleckig und gebräunt. Manuscript for use with 15 gouache miniatures of court scenes. – Some soiling and browning. – Modern limp calf wrappers (unstuck from book-block).
1231 – HADITHE – Kalligraphiertes Einzelblatt mit einem Hadithvers. Dat. 1189 (1775 westlicher Zeitrechnung). 13,8 x 21,1 cm. Text von mehreren Goldrahmen eingefaßt. 5 Zl. in unterschiedlicher Schriftgröße. (71) 200,Bekenntnis zu Mohammed als dem einzigen Gesandten Gottes, ein Einzelblatt zum Aufhängen, gewissermaßen als Haussegen, gestaltet von einem Kalligraphen namens Hafiz Abdulhalim Efendi. Bekannte Kalligraphen verdienten sich häufig neben ihrer Tätigkeit als Schreiber größerer Handschriften einen zusätzlichen Lebensunterhalt in der Gestaltung derartiger dekorativer Einzelblätter. – Alt hinterlegter Papierdurchbruch, stärker fleckig und gebräunt. – Unter Glas gerahmt.
1232 – KORAN. Arabische Handschrift auf Papier. Teilband eines maghrebinischen Korans mit Text der Suren 19-33. Nordafrika, 19. Jhdt. 4° (19,5 x 15,3 cm). Mit kleinem farb. Textrahmen. 137 nn. Bl. 11 Zl. Text in Dunkelbraun, diakritische Zeichen in Rot und Grün, Überschriften in Rot. Beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. (119) 120,Im Maghribi-Duktus abgefaßter Koran. Der Text der Gebrauchshandschrift setzt mitten in der Sure ein und bricht ebenso unvermittelt wieder ab. – Buchblock gebrochen, durchgehend mit Wurmspuren, fleckig und gebräunt.
1233 – TASCHENGEBETBUCH im Safina-Format. Arabische Handschrift auf Papier. Nordafrika, 19. Jhdt. 7 x 17,7 cm. 69 nn. Bl. Etw. läd. Ldr. d. Zt. mit Blindpr. auf beiden Deckeln. (61) 150,Im Maghribi-Duktus von verschiedenen Händen abgefaßte Gebrauchshandschrift. Das kleine, stark queroblonge Safina- oder Schiffchenformat ist im Orient verbreitet, in Nordafrika jedoch weniger üblich. Das vorliegende Exemplar enthält Gebete, magische Formeln und andere Texte, wie sie etwa wandernde Marabouts mit sich führten als ein religiöses Reisetaschenbuch oder Vademecum. – Dem Zweck entsprechende Gebrauchsspuren.
1234 – HOLZSTÄBCHEN-INSCHRIFTEN. Zwei Rundhölzer mit arabischen Inschriften. Tinte auf Holz. Nordafrika (Marokko?), 19. Jahrhundert? Je ca. 4,5 x 16,5 cm. (119) 250,Die Gewohnheit, Texte von Urkunden und anderen Dokumenten sowie Alltagskorrespondenz auf Holzstäbe zu schreiben und aufzubewahren, ist im Orient seit dem Altertum weit verbreitet. Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt einen erheblichen Fundus derartiger Objekte aus
dem südarabischen Raum, wo sie schon in vorislamischer Zeit in großer Zahl hergestellt worden sind. Unsere Stäbe dürften dagegen aus Nordafrika stammen und in neuerer Zeit entstanden sein. Bei den Texten dürfte es sich um Urkunden handeln. – Tinte tls. stärker abgerieben, ein Stäbchen mit Stempel (Ausfuhrerlaubnis?), etw. fleckig. – Beiliegen ein Fragment eines osmanischen Korans und ein Fragment eines maghrebinischen islamischen Volkstraktats (paginiert, vorhanden Seiten 205273), teils mit magischen und apotropäischen Sprüchen.
1235 – ANTHOLOGIE persischer Dichtung. Persische Handschrift auf leicht geglättetem Papier. Iranischer Kulturkreis, um 1800? 23,6 x 12 cm. Mit Kopfstück am Textbeginn in Gold und Deckfarben sowie doppelten Textrahmen in Gold und Farben. 118 nn. Bl. Ldr. d. Zt. mit Blindpr. auf den Deckeln (beschabt und bestoßen). (71) 300,Verschiedene Texte, jeweils auf den Mittelfeldern und am Rand im Nastaliq-Duktus in guter, feiner Kalligraphie niedergeschrieben. Auch die Illumination des Kopfstücks ist recht fein gearbeitet. Die Verwendung der Farben, darunter Grüntöne, lassen auf das frühe 19., vielleicht auch 18. Jahrhundert westlicher Zeitrechnung schließen. Eine Besonderheit dieser Handschrift ist die partienweise Einfärbung des Papiers in gelb- und orange-rötlichen Farben. – Der schlichte Einband ist allerdings für den persischen Kulturkreis untypisch und könnte in Zentralasien entstanden sein. Schreiber und Datierung sind nicht angegeben. – Der Text ist wohl vollständig, obgleich einige Lagen und Blätter lose sind. – Bindung in Auflösung, gegen Ende einige Bl. mit Brüchen entlang der Rahmenlinien durch Tintenfraß, stellenw. in den Rändern etw. fleckig und gebräunt.
Fürstengebetbuch 1236 – „DALA'IL AL-HAIRÂT“ („Die Beweise der Wohltaten“). Arabische Handschrift auf geglättetem Papier. Wohl Zentralasien, dat. 1810. 18,5 x 11,5 cm. Mit 8 doppelseit. 'Unwan, 2 ganzseit. Miniaturen und Schlußstück am Ende in Gold und Farben, Haupttext aller Seiten mit Textrahmen in Gold und Rot sowie goldenen Zeilentrennern, Überschriften in Weiß vor Goldgrund, mit farbigen floralen Kartuschen eingefaßt. Hervorhebungen in Rot. 107 nn. Bl. 11 Zl. Ldr. d. Zt. mit Deckelvg. und mit floralem Supralibros auf beiden Deckeln, dreiseit. Goldschnitt (Linien und Punkte) sowie rosafarb. Dublüren mit blindgepr. Rankenwerk (Kapitale gering läd., leicht beschabt und bestoßen). (25) *R 3.000,Aufwendig und prachtvoll ausgestattetes sunnitisches Gebetbuch für einen Herrscher oder sehr wohlhabenden Privatmann mit insgesamt acht doppelten Eröffnungszierseiten, den beiden ganzseitigen Darstellungen der Städte Mekka und Medina und durchgehender Einfassung des Textes mit rotgehöhten Goldrahmen. Der Schriftduktus (Naskhi) verweist nach Zentralasien, vielleicht auch Afghanistan oder Indien; der Einband ist
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1237 – IBN AL-HADSCHIB – „AL-KAFIYA“. Arabische Handschrift auf geglättetem Papier. Dat. 1234 (1818/19). 4° (Schriftspiegel: 14,5 x 6,8 cm). 35 nn. Bl. 15 Zl. – II. NACHGEB.: „IZHAR ALASRAT FI'N-NAHW“ (arabische Grammatik, verfaßt von Birgivi Mehmed Efendi). Dat. 1233 (1817/18). Schriftspiegel: 14,8 x 6,9 cm. Mit Kopfstück in Deckfarben am Textanfang. 37 nn. Bl. 15 Zl. Alle Textseiten von zwei roten Rahmenleisten eingefaßt (äußerer Rahmen für Kommentare). Hellbraunes Ldr. d. Zt. mit Vg. und Deckellasche (Gelenke tls. etw. brüchig, leicht berieben und bestoßen). (134) ** 300,Sammelband mit einer geistlichen und einer profanen Schrift, von derselben Hand im Naskhi-Duktus abgefaßt. Bei dem ersten Text handelt es sich um ein Werk der Gattung Kalam, also des theologischen Disputs, der sich im Islam zu einer eigenständigen Wissenschaft entwickelt hat. Die zweite Schrift ist eine Grammatik des Arabischen, umgeben von reichlich Raum zum Kommentieren, doch finden sich nur wenige Einträge. Der Verfasser ist der osmanische Gelehrte Imam Birgivi (Taqi ad-Din Muhammed ibn Ali, 1523-1573). Am Ende nennt sich der Schreiber Ibrahim, ein Schüler des Kalligraphen Ibrahim Sururi. – Breitrandig, leicht fleckig und gebräunt.
Nr. 1241 dagegen osmanisch. Die Illumination ist von großer Feinheit und in der Gesamtanmutung durch die doppelseitigen Textrahmen, die wie Wirkteppiche scheinen, besonders prächtig. Die stilisierten Abbildungen der beiden Städte, deren Darstellung in heutigen Ausgaben unterbleibt, weil sie verboten ist, mit reicher Verwendung von Gold im Inneren und Reihen von Kuppeln und Minaretten als Einfassung. – Leicht gebräunt, gering fleckig. – Siehe Abbildung. Lavishly and magnificently designed Sunnite prayer book for a sovereign or very wealthy private citizen with altogether eight double ornamental introduction pages, two full page illustrations of the towns of Mekka and Medina and continuous text bordure with gilt frame heightened in red. The characteristics of the script (Naskhi) point to Central Asia, perhaps Afghanistan or India as well; the binding however is Ottoman. The illumination is very delicate and particularly superb by the doublepage text borderings appearing like arras. The stylized depictions of the two towns, in present-day editions not anymore illustrated, because it is forbidden, with rich application of gold inside and rows of domes and minarets as bordering. – Slightly browned, minimally soiled. – Contemporary calf gilt on sides with floral supralibros on both covers, three-sided gilt edge (lines and dots) as well as pink-coloured doublures with blind-pressed scroll-work (turn-ins a little damaged, slightly scratched and scuffed). – See illustration.
1238 – KORAN. Arabische Handschrift auf geglättetem Papier. Osmanisches Reich, dat. 1246 (d. i. 1830/31). 17,2 x 11,5 cm (Schriftspiegel: ca. 12 x 6,5 cm). Mit doppelseit. 'Unwan in Gold und Farben, 30 Dschus-Zeichen und zahlr. Goldpunkten als Versteiler. Text in goldgehöhten Rahmen. 303 Bl. 15 Zl. Ldr. d. Zt. mit je 5 goldgepr. Ldr.-Intarsien auf beiden Deckeln und übergreifender Lasche (Kapitaleinriß, etw. beschabt und bestoßen). (71) 300,Durchschnittlicher osmanischer Koran in einfach kalligraphiertem Naskhi. Dennoch bezeichnet sich der Schreiber, ein Ebu Bekir es-Sâkir Mustafa el-Mahsûd, als Meisterschüler des „Abdurrahîm“ (ein Abdurrahîm-i Filibevi ist tatsächlich als bedeutender Kalligraph erschlossen). Auch die Illumination ist schlicht und etwas grob, die Ausführung der Surennamen auf goldenen Feldern unterblieb. Am Ende ein Bittgebet. – Einzelne Bl. gelockert; etw. fleckig und gebräunt.
1239 – MUHAMMAD AL-GAZULI – „DALA'IL AL-HAIRÂT“ („Die Beweise der Wohltaten“). Arabische Handschrift auf Papier. Nordafrika, wohl um 1900. 11,7 x 11 cm (Schriftspiegel: 8 x 6,5 cm). Mit mehreren farb. Textfeldern und Schlußstücken sowie farb. Textrahmen auf allen Seiten. 174 nn. Bl. Text in Schwarz, Hervorhebungen in Rot, Grün und Blau. 10 Zl. Ldr. d. Zt. mit übergreifender Deckellasche und Vg. (etw. berieben und bestoßen). (71) 200,Nordafrikanische Variante des verbreiteten islamischen Gebetbuchs, verfaßt von Muhammad al-Gazuli aus dem 15. Jahrhundert. – Eine Handschrift im Maghribi-Duktus, nach den verwendeten Farben und dem Papier zu schlie-
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ßen wohl um 1900 entstanden. – Innengelenke und Buchblock gebrochen, einzelne Lagen gelockert, ein Einriß, Farben stellenw., am Ende stärker verlaufen, tls. auch mit Abklatsch, etw. fleckig, leicht gebräunt.
Stäben, die im frühen 17. Jahrhundert aus der Mode gekommen sind, so daß eine Datierung um 1600 oder früher zu vermuten ist. – Alt hinterlegt mit zwei größeren Einrissen (kleine, restaurierte Fehlstellen im Randbereich der Darstellung), Farben wohl tls. etw. aufgefrischt. – Beiliegend ein Blatt aus einem osmanischen Koran des 18./19. Jhdts. mit dem Beginn der Sure Al-Furquan. – Siehe Abbildung.
1240 – SAMMLUNG – 9 arabische Handschriften. Osmanisches Reich, Persien, 18./19. Jhdt. Verschied. Formate. Verschied. Einbände, die meisten d. Zt. (tls. starke Gebrauchsspuren). (148) *R 300,Gebrauchshandschriften, überwiegend religiösen Inhalts, eine in einfacher Weise figürlich illuminiert. – Tls. inkomplett und mit starken Gebrauchsspuren.
1241 – MINIATUREN – HÖFISCHE SZENE. Einzelblatt mit Miniatur in Deckfarben und Goldhöhung aus einer persischen Handschrift. Persien? um 1600. Blattgr.: 19,1 x 11,3 cm. Darstellungsgr.: 14,3 x 7 cm. (152) *R 150,Das Anfangs- oder Schlußblatt mit unbeschriebener Rückseite aus einer prächtigen höfischen Handschrift. In ornamental gestalteten Rahmen sind vorne vier sitzende Musikanten zu sehen, in der Mitte zwei ebenfalls sitzende Männer mit einer Fruchtschale, im Hintergrund stilisierte Architektur. Alle Personen tragen Turbane mit
1242 – – INDIEN – Sammlung von ca. 25 Blättern aus alten arabischen Handschriften, in neuerer Zeit einseitig mit Deckfarbenminiaturen im indischen Mogulstil bemalt. Indien, 20. Jhdt. Verschied. größere Formate. – Zwei Bl. an Deckfolie anheftend, tls. mit einigen Randläsuren und Gebrauchsspuren. (119) 300,1243 – – – Sammlung von ca. 170 Blättern aus alten arabischen Handschriften, in neuerer Zeit einseitig mit Deckfarbenminiaturen im indischen Mogulstil bemalt. Indien, 20. Jhdt. Verschied. kleinere Formate. (119) 1.200,Dekorative Blätter aus den in der Mogulzeit beliebten Themenkreisen (vor allem höfisches Leben, Jagd und Erotik), die meisten Blätter sehr fein und stilecht nach
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Collection of ca. 120 leaves from old Arabic manuscripts, in more recent times illuminated on one side with gouache miniatures in Indian Mogul style. – Very fine and magnificent leaves illustrating themes which were popular during the Mogul period (mainly courtly life, hunting and erotism), painted after old patterns. – For the most part only slight or moderate signs of wear, some leaves with tears in margin and worming. – See illustration.
1245 – URKUNDEN – TRAPEZUNT – Osmanische Ernennungsurkunde. Türkisch-arabische Handschrift auf Bütten. Dat. (Osmanisches Reich, Ort unleserlich), 10. Dshumada 'l-Ula 1289 (16. 7. 1872). 81 x 56,2 cm. Mit großer Tughra in schwarzer Tinte mit aufgestreutem Goldstaub. 1/2 S. (71) 200,Typische großformatige Kanzleiurkunde im üblichen Diwani-Duktus des öffentlichen Schriftverkehrs im Osmanischen Reich, offenbar anläßlich der Ernnenung eines Beamten in Trapzon (Trapezunt), auf dem Verso ein Vermerk zur Verschickung der Urkunde in diese Stadt. – Mehrere größtenteils hinterlegte Falzeinrisse, etw. fleckig und gebräunt.
Der Schah in Wien
Nr. 1246 alten Vorlagen gearbeitet. – Meist nur leichte bis mäßige Gebrauchsspuren, einzelne Bl. mit Randläsuren und Wurmfraß. – Siehe Abbildung. Collection of ca. 170 leaves from old Arabic manuscripts, illuminated in more recent times on one side with gouache miniatures in Indian Mogul style. – Decorative leaves illustrating mainly themes from the courtly life, hunting and erotism popular during the Mogul period, most leaves painted after old patterns in a very delicate way. – For the most part only slight or moderate signs of wear, some leaves with tears in margin and worming. – See illustration.
1244 – – – Sammlung von ca. 120 Blättern aus alten arabischen Handschriften, in neuerer Zeit einseitig mit Deckfarbenminiaturen im indischen Mogulstil bemalt. Indien, 20. Jhdt. Verschied. kleinere Formate. (119) 1.500,Besonders feine und prächtige Blätter aus den in der Mogulzeit beliebten Themenkreisen (vor allem höfisches Leben, Jagd und Erotik), stilecht nach alten Vorlagen gearbeitet. – Meist nur leichte bis mäßige Gebrauchsspuren, einzelne Bl. mit Randläsuren und Wurmfraß. – Siehe Abbildung.
1246 – PERSISCHER SONNEN- UND LÖWENORDEN – Ordensverleihung. Persische Urkunde auf Papier. Dat. (Wien?), Dshumada 'l-Ula 1318 (September 1900 westlicher Zeitrechnung). 1 S. Ca. 56,5 x 41,5 cm. – Mit Tughra und Stempel. (71) 300,In persischem Nastaliq ausgestellte Urkunde für den Diplomaten Graf Giovannelli anläßlich des Wien-Besuchs durch Mozaffar ad-Din Schah, den Schah von Persien (Amtszeit 1896-1907). Giovannelli ist in Wien der ständige Begleiter des Schahs gewesen. Der „Kaiserliche Sonnen- und Löwenorden“, 1808 von Fath Ali Schah von Persien gestiftet, diente als Militär- und Zivilorden zur Auszeichnung ausländischer Vertreter, die sich um Persien in außergewöhnlicher Weise verdient gemacht hatten. – Benedikt Graf Giovanelli von Gerstburg (18431912) war Vizepräsident der k. und k. niederösterreichischen Statthalterei und Hofrat. Die Genehmigung zur Annahme des ausländischen Ordens erfolgte laut Zeitungsberichten durch Kaiser Franz Joseph im Dezember des Jahres. – Kopf mit Regentenstempel mit Nennung des Schahs. – Etw. gebräunt. – Unter Glas gerahmt. – Siehe Abbildung. Document issued in Persian Nastaliq for the diplomat count Giovannelli on the occasion of the visit at Vienna by Mozaffar ad-Din Schah, Shah of Persia (ruling 1896-1907). Giovannelli has been the constant escort of the Shah at Vienna. The medal of the Imperial Order of the Lion and the Sun, founded in 1808 by Fath Ali Shah of Persia, served as military and civil medal to decorate foreign representatives who had rendered outstanding services to Persia. – Benedikt Graf Giovannelli von Gerstburg (1843-1912) was vice-president of the imperial and royal Lower Austrian governorship and privy councillor. According to newspaper reports, the permit to accept the foreign medal was granted by emperor Franz Joseph in December of the year. – Top with regent stamp with naming of the Shah. – A little browned. – Framed under glass. – See illustration.
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Drucke 1247 (ABU UBAID), Kitabu 'l-amtali (Arabice). Seu Proverbiorum Arabicorum centuriae duae. Cum interpretatione Latina et scholiis I. Scaligeri et Th. Erpenii. Leiden, Raphelengius, 1614. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 Bl., 126 S. (152) Mod. Hldr. (152) *R 2.000,Erste Ausgabe. – Schnurrer 216. Smitskamp 267. – Sammlung von 200 arabischen Sprichwörtern, anonym vom islamischen Juristen Abu Ubaid al-Qasim Ibn-Sallam (773-837) zusammengestellt, ins Lateinische übersetzt und kommentiert von Joseph Justus Scaliger und Thomas Erpenius, gewidmet Isaac Casaubonus. „The edition of these proverbs took a long time to crystallize. Originally the Arabic text was acquired in Rome by the French scholar Florens Christianus, who asked a Lebanese Arab to translate the text in Latin. He then gave the work to Casaubonus at whose instigation the Dutch scholar Adrian Willemsz and after his early death Scaliger started a revision, which was finally published by Erpenius. In the translation and the commentary Erpenius is careful to denote what is Scaliger's, his own, or of both“ (Smitskamp). „Natürlich reichten seine Kenntnisse und seine Hilfsmittel nicht aus, den sachlich schwierigen und dazu schlecht überlieferten Text überall richtig zu verstehen. Aber er geht keiner Schwierigkeit aus dem Wege und gibt offen zu, wenn ihm eine Stelle unklar geblieben ist. So bilden die Proverbiorum Arabicorum Centuriae duae trotz all ihrer Mängel und Fehler einen Markstein in der Geschichte der abendländischen Arabistik als die erste, nach den Grundsätzen philologischer Methode veranstaltete Textausgabe“ (Fück 145/46). – Titel mit Besitzvermerk und blassem Stempel, letzte Lagen mit Wasserrand, fleckig, gebräunt. – Vollständiges Exemplar mit dem letzten weißen Blatt. – Selten. First edition. – Collection of 200 Arabic proverbs, compiled anonymously by the Islamic jurist Abu Ubaid al-Qasim IbnSallam (773-837), translated into Latin and commented by Joseph Justus Scaliger and Thomas Erpenius, dedicated to Isaac Casaubonus. – Milestone in the history of occidental Arabic studies. – Title with ownership entry and faint stamp, last quires with waterstain, soiling, browning. – Complete copy with the last blank leaf. – Rare. – Modern half calf.
1248 ALBONESI, T. A. DEGLI, Introductio in Chaldaicam lingua(m), Syriaca(m), atq(ue) Armenica(m), & dece(m) alias linguas. Pavia, G. M. Simonetta, 1539. 4°. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und 2 nahezu ganzseit. Textholzschnitten. 215 num., 1 weißes Bl. Rotes Maroquin vom Ende des 19. Jhdts. (gering beschabt) mit Rücken-, Steh- und Innenkantenvg., sign. „Trautz-Bauzonnet“. (152) *R 40.000,Erste Ausgabe im zweiten Druck (Bl. 213v.: „Quinto Kal. April.“). – Adams A 957. EDIT 16 CNCE 816 (beide nur mit dem ersten Druck; EDIT 16 macht erstaunlicherweise keine Unterscheidung). – Mortimer 20 (erster Druck, erwähnt aber den zweiten). – Ohne Unterscheidung der Drucke: STC 16. Eitner I, 91. MGG III, 1721. Smitskamp 240 (ausführlich). IA 104.625: „The earliest Syrian and
Nr. 1248 Armenian grammar printed.“ – Rarissimum der frühen Orientalistik, zugleich von hohem musikhistorischen Rang auf Grund der ersten bebilderten Beschreibung des Fagotts, das der Onkel des Verfassers, Afranio degli Albonesi, in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts erfunden und 1532 zum ersten Mal vorgeführt hatte. Teseo Ambrogio degli Albonesi (oft auch nur Ambrogio oder Ambrosius; 1469-1540) war Regularkanoniker und Lehrer des Syrischen und hat mit seiner Einführung in die orientalischen Sprachen eine Mischung aus linguistischer Darstellung und Sammlung exotischer Alphabete vorgelegt, und auch wenn die Ergebnisse von Albonesis Arbeit, seiner einzigen Veröffentlichung übrigens, nicht in jedem Falle exakt sind, so sind sie doch wissenschaftsgeschichtlich bedeutend, weil die Introductio eines der Werke ist, die die damals aufkeimende komparative Philologie zu weiterer Forschung angeregt hat. „His work offers a detailed survey of the Syriac and Armenian languages from various points of view, and a short notice about the other exotic languages (Samaritan, Arabic, Coptic, Cyrillic, Ethiopic) – these languages are all discussed with examples written by hand in the earlier chapters, and throughout the work we find blank spaces where such words had still to be filled in“ (Smitskamp). – Vorderer fliegender Vorsatz mit mont. älteren Katalogausschnitt, einige saubere Marginalien von alter Hand in Tinte, auf dem weißen Bl. am Ende hs. ein armenisches Alphabet; etw. fleckig. – Die im Druck freigelassenen Stellen (blank spaces) in Tinte von zeitgenössischer Hand ergänzt. – Auf Bl. 215 verso der eigenhändige Besitzvermerk „Hieronymi Pinzoni Cantoris Cremon(ensis) et P(rae)positi“. Girolamo Pinzoni (gest. 1554) war Kanoniker an San Leonardo in Cremona (F. Aporti, Memorie di storia ecclesiastica cremonese, T. II, Cremona 1837, S. 58-59). Von Pinzonis Hand stammt auch das armenische Alphabet auf dem weißen Blatt am Ende; dieses
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Alphabet hat Pinzoni von einer Vorlage des armenischen Erzbischofs Martyrius kopiert und trägt das Datum 28. März 1540. Martyrius war der Arabischlehrer von Rabelais. – Siehe Abbildung. First edition in second issue (leaf 213v.: „Quinto Kal. April.“). – Upper fly-leaf with older mounted catalogue cutting, some neat marginalia by contemporary hand in ink, a ms. Armenian alphabet on blank leaf at the end; a little soiled. – The blank spaces filled in by contemporary hand in ink. – On leaf 215 verso personal ownership entry „Hieronymi Pinzoni Cantoris Cremon(ensis) et P(rae)positi“. Girolamo Pinzoni (deceased in 1554) was canon at San Leonardo in Cremona (F. Aporti, Memorie di storia ecclesiastica cremonese, p. II, Cremona 1837, p. 58-59). – The Armenian alphabet on the blank leaf at the end is by Pinzoni's hand as well; he copied this alphabet from a pattern by the Armenian archbishop Martyrius, it is dated March 28, 1540. Martyrius was the Arabic teacher of Rabelais. – Red morocco of the end of the 19th century (minimally scratched) with gilt back, gilt outside and interior edges, signed „TrautzBauzonnet“. – See illustration.
1249 ALPHABETA INDICA. Id est Granthamicum seu Samscrdamico-Malabaricum, Indostanum sive Vanarense, Nagaricum vulgare et Talinganicum. Rom, SCPF, 1791. Mit Druckermarke auf dem Titel. 24 S. Mod. Hldr. (152) *R 500,Smitskamp 214. – „The best known products of the Propaganda Press, apart from its missals, grammars, and dictionaries, are the Alphabeta“ (Smitskamp 193). Das ist auch unmittelbar einleuchtend; denn die Glaubensboten, die die römische Kurie durch die 1622 von Papst Gregor XV. gegründete, für die Mission zuständige Zentralbehörde, die Sacra Congregatio de Propaganda Fide, zur Verbreitung des katholischen Glaubens in die Welt entsandte, brauchten natürlich zur Kenntnis der Schriften entsprechende Studiengrundlagen. Die Produktion derartiger Alphabete beginnt schon bald nach der Gründung der Missionskongregation um 1630 und endet in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts (1812 wurde ihre „firmeneigene“ Druckerei aufgelöst). – Vorliegend eine Schriftentafel für den Indienmissionar. „Pages 8-17 contain a comparative table of the Malabar alphabet, of Sanskrit plus a slightly modified form, and of Telugu in woodcut. This specimen was composed and prefaced by Paulinus a S. Bartholomaeo, one of the inaugurators of Indian studies in the 18th century“ (Smitskamp). – Titel gestempelt, leicht gebräunt, etw. fleckig.
1250 ALPHABETUM AETHIOPICUM sive Gheez et Amharicum. Rom, SCPF, 1789. Mit Druckermarke auf dem Titel. 32 S. Mod. Hldr. (152) *R 300,Smitskamp 213. – „The best known products of the Propaganda Press, apart from its missals, grammars, and dictionaries, are the Alphabeta“ (Smitskamp 193). Das ist auch unmittelbar einleuchtend; denn die Glaubensboten, die die römische Kurie durch die 1622 von Papst Gregor XV. gegründete, für die Mission zuständige Zentralbehörde, die Sacra Congregatio de Propaganda Fide, zur Verbreitung des katholischen Glaubens in die Welt entsandte, brauchten natürlich zur Kenntnis der Schriften entsprechende Studiengrundlagen. Die Produktion derartiger Alphabete beginnt schon bald nach der Gründung
der Missionskongregation um 1630 und endet in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts (1812 wurde ihre „firmeneigene“ Druckerei aufgelöst). – Vorliegend eine Schriftentafel für den Äthiopienmissionar, erstmals 1631 erschienen. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
1251 ALPHABETUM BARMANUM seu Bomanum regni Avae finitimarumque regionum. Rom, SCPF, 1776. Mit Druckermarke auf dem Titel und gefalt. Kupfertafel. XLIV, 51 S. Hldr. um 1900 (leicht beschabt). (152) *R 500,Erste Ausgabe. – Brunet I, 198. Cordier, BI, 351. Smitskamp 211. – „The best known products of the Propaganda Press, apart from its missals, grammars, and dictionaries, are the Alphabeta“ (Smitskamp 193). Das ist auch unmittelbar einleuchtend; denn die Glaubensboten, die die römische Kurie durch die 1622 von Papst Gregor XV. gegründete, für die Mission zuständige Zentralbehörde, die Sacra Congregatio de Propaganda Fide, zur Verbreitung des katholischen Glaubens in die Welt entsandte, brauchten natürlich zur Kenntnis der Schriften entsprechende Studiengrundlagen. Die Produktion derartiger Alphabete beginnt schon bald nach der Gründung der Missionskongregation um 1630 und endet in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts (1812 wurde ihre „firmeneigene“ Druckerei aufgelöst). – Vorliegend ein Handbuch des Burmesischen für den Missionar Burmas. „The Alphabetum written by Melchior Carpanius. The introduction is by Amadutius. Amadutius proudly asserts to have been the first to exhibit Burmese type: neither Charles Morlon in 1759, nor Fritz & Schultze (Leipzig 1748), nor Chamberlayn, nor Diderot's Encyclopédie in fact had this type“ (Smitskamp). – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
1252 ALPHABETUM BRAMMHANICUM seu Indostanum Universitatis Kasí. Rom, SCPF, 1771. Mit Druckermarke auf dem Titel. XX, 152 S. Broschur des 19. Jhdts. (mit einigen Fehlstellen). (152) *R 400,Erste Ausgabe. – Graesse I, 85. Smitskamp 206. – „The best known products of the Propaganda Press, apart from its missals, grammars, and dictionaries, are the Alphabeta“ (Smitskamp 193). Das ist auch unmittelbar einleuchtend; denn die Glaubensboten, die die römische Kurie durch die 1622 von Papst Gregor XV. gegründete, für die Mission zuständige Zentralbehörde, die Sacra Congregatio de Propaganda Fide, zur Verbreitung des katholischen Glaubens in die Welt entsandte, brauchten natürlich zur Kenntnis der Schriften entsprechende Studiengrundlagen. Die Produktion derartiger Alphabete beginnt schon bald nach der Gründung der Missionskongregation um 1630 und endet in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts (1812 wurde ihre „firmeneigene“ Druckerei aufgelöst). – Vorliegend ein vergleichsweise recht umfangreiches Sprach- und Schrifthandbuch für den Indienmissionar. „A specimen of the Sanskrit language and script as it is used in the University of Kasí or Benares, in the Indian province of Bihar. In the preface, Amadutius gives a very complete summary, with copious references to authorities, of what was the known about Indian languages in general“ (Smitskamp). – Leicht gebräunt, fleckig.
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1253 ALPHABETUM GRANDONICO-MALA BARICUM sive Samscrudonicum. Rom, SCPF, 1772. Mit Druckermarke auf dem Titel und 9 gefalt. Schrifttafeln. XXVIII, 100 S. Mod. Pgt. unter Verwendung alten Materials. (152) *R 500,Erste Ausgabe. – Graesse I, 84. Smitskamp 207. – „The best known products of the Propaganda Press, apart from its missals, grammars, and dictionaries, are the Alphabeta“ (Smitskamp 193). Das ist auch unmittelbar einleuchtend; denn die Glaubensboten, die die römische Kurie durch die 1622 von Papst Gregor XV. gegründete, für die Mission zuständige Zentralbehörde, die Sacra Congregatio de Propaganda Fide, zur Verbreitung des katholischen Glaubens in die Welt entsandte, brauchten natürlich zur Kenntnis der Schriften entsprechende Studiengrundlagen. Die Produktion derartiger Alphabete beginnt schon bald nach der Gründung der Missionskongregation um 1630 und endet in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts (1812 wurde ihre „firmeneigene“ Druckerei aufgelöst). – Vorliegend ein umfangreiches Sprach- und Schrifthandbuch für den Missionar des indischen Malabar. „First type specimen of the Malabarese or Grantha alphabet, nowadays called Malayalam; it derives from the Tamil script, with which it is often confused, especially when written in the angular Travancore variety given here“ (Smitskamp). – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
1254 ALPHABETUM SYRO-CHALDAEUM una cum Oratione Dominicali, Salutatione Angelica et Symbolo Fidei. Rom, SCPF, 1797. Mit Druckermarke auf dem Titel. 30 S., davon S. 19/20 mehrf. gefaltet. Mod. Hldr. (152) *R 200,Smitskamp 215. – „The best known products of the Propaganda Press, apart from its missals, grammars, and dictionaries, are the Alphabeta“ (Smitskamp 193). Das ist auch unmittelbar einleuchtend; denn die Glaubensboten, die die römische Kurie durch die 1622 von Papst Gregor XV. gegründete, für die Mission zuständige Zentralbehörde, die Sacra Congregatio de Propaganda Fide, zur Verbreitung des katholischen Glaubens in die Welt entsandte, brauchten natürlich zur Kenntnis der Schriften entsprechende Studiengrundlagen. Die Produktion derartiger Alphabete beginnt schon bald nach der Gründung der Missionskongregation um 1630 und endet in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts (1812 wurde ihre „firmeneigene“ Druckerei aufgelöst). – Vorliegend eine Schrifthandreichung für den Missionar Syriens. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
1255 ANGELIO, P., Syriados liber primus et secundus. Eiusdem argumenta in omnes. Paris, R. Estienne, 1582. Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 nn., 28 num. Bl. Mod. Hldr. (152) *R 200,Erste Ausgabe der ersten zwei Bücher, ohne die Bücher 3 und 4, die erst 1584 erschienen sind. – STC 17. IA 105.683. Renouard 183, 1. Ellinger I, 290. Schreiber 256: „Popular and influential Neo-Latin epic poem. The 'Syrias', which Angeli had begun in 1561, narrates the same events as
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Tasso's 'Gerusalemme liberata', which it is known to have influenced. The first part is introduced by a long dedicatory poem to King Henri III.“ – Die komplette Ausgabe mit 13 Büchern erschien erst 1591. – Gering gebräunt und braunfleckig.
1256 (ANNESLEY, G.), Route de l'Inde, ou description géographique de l'Égypte, la Syrie, l'Arabie, la Perse et l'Inde. Traduit en partie de l'anglais, et rédigé par P. F. Henry. Paris, Carteret und Dentu, an VII (1799). Mit gefalt. Kupferstichkarte. VIII, 457 S. Beschäd. Ldr. d. Zt. (68) *R 100,Erste französische Ausgabe. – Gay 138. Ibrahim Hilmy I, 38. – Die seltene Reisebeschreibung war englisch erstmals 1809 in London erschienen. – Leicht fleckig.
1257 (ARVIEUX, L. D'), Voyage dans la Paléstine, vers le grand émir, chef des princes arabes du désert, connus sous le nom de bédouïns. Avec la description générale de l'Arabie, faite par Ismael Abulfeda, traduite en françois par (Jean) de la Roque. Amsterdam, Steenhouwer und Uytwerf, 1718. Mit gestoch. Frontisp. und 4 Kupfertafeln (davon eine gefaltet). 23 Bl., 342 S., 3 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. (45) 300,Tobler 108. Röhricht 1112 und 1207. Hage Chahine 180. Gay 3452. Henze I, 101. – Zweite Ausgabe der erstmals 1717 aus dem Nachlaß durch La Roque herausgegebenen und bearbeiteten Reisebeschreibung. Laurent d'Arvieux (1635-1702) lebte seit 1653 viele Jahre in der Levante, u. a. sechs Jahre als französischer Konsul in Aleppo, und trug „sehr bemerkenswerte Beobachtungen“ über die arabischen Beduinen der Gegend zusammen. „Seine Mitteilungen, die sich sehr von dem unterschieden, was bis dahin über die Beduinen gesagt worden war, wurden nicht ohne Zweifel aufgenommen, durch spätere Reisende [u. a. Carsten Niebuhr] aber doch bestätigt“ (Henze). – Die Tafeln mit Kostümdarstellungen und einer Ansicht von Haifa. – Vorsatz leimschattig und mit Klebespuren, anfangs mit kleiner Wurmspur, fleckig, gebräunt. – Siehe Abbildung.
1258 BAEDEKER – Indien. Handbuch für Reisende. Leipzig 1914. Mit 22 Karten, 33 Plänen und 8 Grundrissen. LXXIV, 358 S. – OLwd. (leichte Altersspuren). (22) 200,Einzige Ausgabe. – Hinrichsen D 499. – Vorsatz mit Klebespuren, mehrfach gestempelt, vereinzelt fleckig. (22)
1259 – Palästina und Syrien. Handbuch für Reisende 6. Aufl. Leipzig 1904. Mit zahlr. Karten und Plänen. XCIV, 395 S. OLwd. (minimale Gebrauchsspuren). – Hinrichsen D 483. – Vortitel gestempelt, gering fleckig, leicht gebräunt. – Nicht kollationiert. (89) 100,-
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Nr. 1257
1260 BAR HEBRAEUS – POCOCKE, E., (HRSG.), Specimen historiae Arabum, sive Gregorii Abul Farajii Malatiensis, de origine & moribus Arabum succincta narratio, in linguam Latinam conversa. Oxford, Hall für Robinson, 16(48)-50. Kl.-4°. 8 Bl., 31 S., 1 Bl. (Zwischentitel), S. 33-390. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken im Stil d. Zt. erneuert, etw. berieb. und bestoßen). (152) *R 3.000,Erste Ausgabe. – Fück 173. Zenker 750. DNB 1860. – Nicht bei Smitskamp. – Pocockes berühmte Bearbeitung der arabischen Weltchronik des Jakobiten Gregorius Bar Hebraeus Abu'l-Farag (1225/26-1286). Den umfangreicheren Teil des Werkes nehmen die „Notae“ des Herausgebers ein. „Das erste in Oxford mit arabischen Lettern gedruckte Buch ... Vermittelte dem Abendlande auf der einen Seite eine tiefere Kenntnis der vorislamischen Geschichte Arabiens und gewährte zum ersten Male Einblick in das arabische Heidentum, andererseits brachte es sehr viel neues Material zur islamischen Religionsgeschichte und bahnte das Verständnis der sie beherrschenden Probleme an. Auf beiden Gebieten hat das Buch bis ins 19. Jahrhundert nachgewirkt“ (Fück). – Etw. gebräunt, am Anfang und Ende in den Rändern stärker fleckig. – Exlibris. First edition. – Pococke's famous adaptation of the Arabic world chronicle by Gregorius Bar Hebraeus Abu'l-Farag (1225/26-1286). The more extensive part of the work consists of the „Notae“ by the publisher. The first book printed at
Oxford with Arabic letters. – A little browned, at the beginning and the end stronger soiled at margins. – Exlibris. – Contemporary calf with spine label (rebacked in the style of the epoch, a little rubbed and scuffed).
1261 BARKER, W. B., Lares and Penates, or Cilicia and Its Governors. London, Ingram, Cooke und Co., 1853. Mit Frontisp., 3 Tafeln und gefalt. Karte (alles in Holzstich). XIV, 394 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (lichtrandig, wenig beschabt und bestoßen). (88) 120,Erste Ausgabe. – Navari 78. Atabey 62: „Very interesting work by a member of the Anglo-Levantine Barker family.“ – Minimal gebräunt.
1262 BELON, P., Les observations de plusieurs singularitez & choses memorables, trouvées en Grèce, Asie, Iudée, Égypte, Arabie, & autres pays estranges. 3 Tle. in einem Bd. Paris, B. Prevost für G. Corrozet und G. Cavellat, 1553. 4°. Mit 4 gleichen Druckermarken und zahlr. (2 ganzseit.) Textholzschnitten. 12 nn., 210 num., 2 nn. Bl. Ldr. d. Zt. (Gelenke und Ecken restauriert und neu eingefärbt, etw. beschabt, gering bestoßen). (152) *R 4.000,-
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Erste Ausgabe. – STC 46. IA 116.317. Graesse I, 331. Nissen, ZBI, 304. Dean III, 216. Tobler 72. Henze I, 237. – Vgl. Adams B 562-65. Atabey 93. Hage Chahine 393 (alle nur spätere Ausgaben). – Natur- und völkerkundliche Beobachtungen, die Pierre Belon (geb. um 1517, ermordet 1564) auf einer mehrjährigen Reise durch die Mittelmeerländer erworben hat. „Sein Reisewerk Les observations bezeichnete J.-M. Carré 'le recueil le plus important et le plus documenté qui ait paru, à l'époque, en langue française, sur le proche Orient'“ (Henze); es stellt die erste moderne wissenschaftliche Beschreibung der Levante dar. Die Holzschnitte zeigen meist Pflanzen und Tiere, die beiden blattgroßen eine Karte der Dardanellen und eine Ansicht der Stadt Alexandria. – Leicht gebräunt, etw. fleckig. First edition. – Ethnological observations and of natural history during a journey of several years through the Mediterranean countries, the first modern scientific description of the Levant. – Slightly browned, a little soiled. – Contemporary calf (joints and corners restored and newly coloured, a little scratched, hardly scuffed).
1263 (BIDPAI), Les fables de Pilpay; ou La conduite des rois. Paris, F. und P. Delaulne, 1698. 10 Bl., 352 S. Restauriertes Kalbldr. d. Zt. mit Rvg. (beschabt, etw. bestoßen). (152) *R 200,Goldsmith B 1092. Silvestre de Sacy 2054. Brunet I, 937. Barbier II, 413: „Cette traduction est pour ainsi dire la même que celle qui a été publiée en 1644, par David Sahid, Persan de nation, sous le titre 'Livre des lumières...'. Selon Silvestre de Sacy, un anonyme en a retouché le style, mais en commettant des bévues qui mettent au grand jour l'ignorance de nouvel éditeur. Cet éditeur ignorant ne saurait donc être Ant. Galland.“ – Die ersten 4 von 14 Kapiteln der altindischen Fabelsammlung des Bidpai mit 56 Fabeln, nicht von Antoine Galland (16461715) redigiert (dessen Übertragungen von Bidpai und Lokman 1724 postum erschienen). – Vorsatz mit bibliographischer Notiz und typographischem Exlibris, auf dem Vortitel der hs. Vermerk „Traduit par Ant. Galland“ (!); gebräunt, fleckig. – Selten.
1264 (BOLTS, W .), État civil, politique et commerçant, du Bengale. 2 in 1 Bd. Den Haag, Gosse, 1775. Mit 2 gestoch. Frontisp. und gefalt. Kupferstichkarte. XLII, 222 S., 2 Bl., 240 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros auf beiden Deckeln und Rvg. (Gelenke brüchig, beschabt). (152) *R 200,Erste französische Ausgabe. – Cox I, 299. Barbier II, 288. – Vgl. Hoefer VI, 520. – William Bolts (1740-1808), Kaufmann und Richter in Kalkutta, bezichtigte nach einer Anklage wegen privater Geschäfte im Namen der East India Company diese des Machtmißbrauchs und der Korruption. Damit löste er, nach England gebracht, heftige Konflikte aus. Auf erste „Considerations on India Affairs“ (1772) hin verfaßte er in diesem Zusammenhang die vorliegende Schrift. – Die schönen Frontisp. gestochen von N. de Launay und I. Helman nach Ch. Eisen (Salomons 69). – Leicht gebräunt, vereinzelt gering braunfleckig.
Nr. 1265
1265 CATALOGUS LIBRORUM qui ex typographio Sacrae Congreg(ationis) de Propaganda Fide variis linguis prodierunt et in eo adhuc asservantur. Rom, SCPF, 1773. Mit Druckermarke auf dem Titel. 55 S. Mod. Pp. unter Verwendung alten Brokatpapiers (Goldpr. tls. oxydiert). (152) *R 5.000,Bigmore-W. I, 6. – Unter unterschiedlichen Titeln seit 1639 von Zeit zu Zeit ausgegebenes Verzeichnis der Werke, die aus der vatikanischen Zentralbehörde für die Evangelisierung der Völker hervorgingen. 1622 als Sacra Congregatio de Propaganda Fide von Papst Gregor XV. gegründet, ist sie seitdem missionskoordinierend tätig und wirkt heute unter dem Namen Congregatio pro Gentium Evangelizatione; die Druckerei selbst wurde 1812 aufgelöst. – Die ersten 150 Jahre der Kongregationsdruckerei hat im vorliegenden Katalog dessen Herausgeber, der italienische Gräzist Giovanni Cristofano Amaduzzi (1740-1792), knapp, aber recht instruktiv in einem Vorwort zum eigentlichen Lagerkatalog dargestellt. – Kopfsteg mit leichtem Wasserrand, ansonsten sauber. – Sehr selten. – Siehe Abbildung. Listing of the works from the Sacra Congregatio de Propaganda Fide issued under different titles from time to time since 1639. – Upper margin with light waterstain, otherwise clean. – Very rare. – Modern cardboard by using old brocade paper (gold tooling partly oxidized). – See illustration.
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Nr. 1269
1266 CHINESISCHE FARBDRUCKE aus den beiden Lehrbüchern Chieh-Tse-Yuan Hua-Chuan, Shi-Chu-Chai Shu-Hua-Tsih. Einleitung von E. Orlik, Erläuterung von O. Fischer. München 1921. Gr.-Fol. 15 mont. Farbtafeln mit Textheft, lose in läd. OHlwd.-Mappe. (16) 150,-
1268 EMERY, W. B., UND L. P. KIRWAN, The Excavations and Survey between Wadi Es-Sebua and Adindan 1929-1931. Text- und Tafelbd. Kairo, Government Press, 1935. Mit 69 tls. gefalt. Tafeln. 3 Bl., 540 S.; 1 Bl., 4 S., 1 Bl. Mod. Hldr. mit eingeb. Orig.-Brosch. (29) 200,-
Nr. 132 von 150 Ex. (Gesamtaufl.: 300). – Eine Tafel oben wasserrandig, sonst recht sauber.
Mission archéologique de Nubie 1929-1934. – Leichte Gebrauchsspuren.
1267 EBERS, G., Aegypten in Bild und Wort. 2 Bde. Stuttgart und Leipzig, Hallberger, 1879-80. Mit 2 farb. lithogr. Karten und zahlr. Textholzstichen. 4 Bl., VI S., 1 Bl., 387; XII, 432 S. OHldr. mit reicher Deckel- und Rvg. (Perlenbesatz fehlt, Kanten mit Lwd. verstärkt, stärker beschabt und bestoßen). (88) 150,Erste Ausgabe. – Ibrahim Hilmy I, 205. Rümann 144. Rümann, Das illustr. Buch, 332. Paulitschke, Erforschung, 121. NDB IV, 249: „Ebers zählte als Ägyptologe zu den Ersten seines Faches.“ – Die Tafeln zeigen Einwohner, Landschaften und Kunstdenkmäler. – Vorsätze mit Randläsuren und einem Eckausriß, gebräunt und stellenw. braun- und fingerfleckig.
Aus der Bibliothek von J.-B. Colbert 1269 ERASMUS VON ROTTERDAM, D., Utilissima consultatio de bello Turcis inferendo, et obiter enarratus Psalmus XXVIII. Wien, H. Vietor für U. Alantsee, 1530. 112 S., 4 Bl. – NACHGEB.: II. (TEIXEIRA, J.), Historia de bello Africano: In quo Sebastianus, serenissimus Portugalliae Rex, periit ad diem 4. Aug. anno 1578. In Latinum translata per I. Th. Freigium. Nürnberg, Katharina Gerlach und J. vom Bergs Erben, 1580. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 36 Bl. – VORGEB.: III. VAGET, J., Anatolius horothetes sive
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de regni Turcici periodo diascepsis. Hamburg, P. Lange, 1611. 128 S. Weinrotes Maroquin des 17. Jhdts. mit Rsch., Rvg., gekröntem Monogr. „JBC“, goldgepr. dreifachen Fileten und Wappensupralibros auf den Deckeln sowie Stehkantenvg. (wenig berieben und bestoßen, Gelenke leicht brüchig). (152) *R 8.000,I. Einer von 4 Drucken im Jahr der ersten Ausgabe. – Adams E 545. IA 162.544. VD 16 E 3652. Van der Haeghen I, 64. Bezzel 1811. Göllner 372 und 371: „Zur Zeit des Augsburger Reichstags erhielt Erasmus von Melanchthon ein Schreiben, in dem er gebeten wurde, vermittelnd im Reformationsstreit einzugreifen. Dasselbe Ersuchen war auch von katholischer Seite an ihn ergangen. Sein Standpunkt in allen politischen Fragen findet sich in der 'Consultatio'.“ – Auf dem Reichstag zu Augsburg „sprach der päpstliche Nuntius Vincenzo Pimpinella wohl über den Kampf gegen die Türken, man erörterte die 'Ultimissima consultatio ...' von Erasmus, aber zur Kriegführung gegen die Türken fehlten alle realen Voraussetzungen“ (Göllner III, 100). – Titel gestempelt, leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. II. Erste lateinische Ausgabe. – Adams F 1009 (unter Freige). VD 16 T 298. Paulitschke 398. – Vgl. Playfair 85 (Ausg. ebda. 1581). – Erster Bericht über den Tod von Sebastian von Portugal, der 1578 in Marokko fiel, dessen Leichnam jedoch nie gefunden wurde. Der ursprünglich arabisch geschriebene Text wurde zuerst auf spanisch gedruckt. In seiner Vorrede an I. M. Oltinger vermerkt Freige, daß er das Werk nach der französischen Fassung umgearbeitet habe. – Die Kupfer, die häufig fehlen, zeigen die entscheidende Schlacht bei El-Kassar el-Kebir und eine Karte von Marokko mit der Südspitze Spaniens, den Kanarischen Inseln und den Balearen. – Titel (mit Notiz) und letzte Bl. gestempelt. Leicht gebräunt, wenig fleckig. III. Erste Ausgabe. – STC V 12. – Vgl. Jöcher IV, 1383. – Joachim Vaget (1585-1613) stammte aus Hamburg, unterrichtete in Wittenberg Griechisch und Hebräisch und verfaßte vorwiegend historische Schriften. – Titel mit Besitzvermerken und Stempel. Etw. gebräunt und braunfleckig. Exemplar in schönem Wappeneinband von Colbert (1619-1683), das Monogramm bei Olivier 1296, 9; vgl. zum Wappensupralibros Olivier 1296, 5. – Titel von III mit Besitzvermerk „Bibliotheca Colbertina“. – Siehe Abbildung. I. One of 4 issues in the year of first edition. – Title stamped, slightly browned, partly a little soiled. – II. First Latin edition. – Title (with ms. note) and last leaves stamped. Slightly browned, hardly soiled. – III. First edition. – Title with ownership entries and stamp. A little browned and brown-stained. – Copy in a beautiful armorial binding of Colbert (1619-1683), monogram by Olivier 1296, 9, compare with armorial bookplate Olivier 1296, 5. Title of III with ownership entry „Bibliotheca Colbertina“. – Ruby morocco of the 17th century with spine label, gilt back, in 4 panels with crowned monogram „JBC“, gilt stamped triple fillets and armorial bookplate on sides as well as gilt outside edges (hardly rubbed and scuffed, joints slightly cracked). – See illustration.
1270 ERPENIUS, TH., Grammatica Arabica. Leiden, Raphelengius, 1613. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 Bl., 124 S. Pgt. d. Zt. (beschabt, bestoßen und mit kleinen Fehlstellen, etw. fleckig). (152) *R 4.000,-
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Erste Ausgabe. – Vater 26. Smitskamp 68. – Vgl. Schnurrer 49 Ausg. mit 192 S.). – Erste wissenschaftliche arabische Grammatik, die von einem europäischen Gelehrten verfaßt wurde. „This issue in large-quarto was intended to accompany the Arabic lexicon of Raphelengius, published in that year by his son“ (Smitskamp). – Diese Intention ist in unserem Exemplar aufs gelungenste verwirklicht: Grammatik und Lexikon liegen zusammengebunden vor. NACHGEB.: RAPHELENGIUS, F., Lexicon Arabicum. Ebda. 1613. 4.°. Mit ganzseit. Porträtkupfer und Druckermarke auf dem Titel. 6 Bl., 648, LXVIII S., 2 Bl. (letztes weiß). – Erste Ausgabe. – Fück 63. Schnurrer 48. Vater 24. Zaunmüller 18. Smitskamp 90: „The first proper Arabic dictionary to be printed. With the fine engraved portrait of Raphelengius on verso of the title-page. In the introduction, the aim and scope of the lexicon is set forth by Raphelengius's two sons, Franciscus and Justus, who prepared it for publication after the author's death in 1597.“ Beide Werke tls. wasserrandig, stark gebräunt. – Von prominenter Provenienz: „ex libris Sacrae Congregationis de Propaganda Fide“ (hs. auf dem Titel der Grammatik). – Siehe Abbildung. First edition. – Additional bound: First edition. – Both works partly waterstained, heavily browned. – Of prominent provenance: „ex libris Sacrae Congregationis de Propaganda Fide“ (ms. note on grammar title). – Contemporary vellum (scratched, scuffed and with small defects, a little stained). – See illustration.
1271 (FROMAGET, N.), Le cousin de Mahomet. 2 in einem Bd. Konstantinopel (= Paris), o. Dr., (um 1770). 12°. Mit 2 gestoch. Titeln und 6 Kupfertafeln. 213; 260 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und dezenter Rvg. (stärker berieben und bestoßen). (69) 200,Vgl. Cohen-R. 414. Rose 1107. Barbier I, 810. – „Ein Franzose wird durch unglückliche Zufälle nach Konstantinopel als Sklave verkauft und besteht dort eine Reihe sehr lüsterner Haremsabenteuer ... Der Roman ist auch mit sehr interessanten Bemerkungen über türkische Sitten durchflochten“ (Gugitz im Bilder-Lexikon II, 409-10). – Titel gestempelt und mit Besitzvermerk, etw. gebräunt und gering fleckig.
1272 (HAILBRONNER, K. VON), Morgenland und Abendland. 3 Bde. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1841. VI, 366; VI, 439; VI, 469 S. Hldr. d. Zt. mit Rtit. und Rvg. (beschabt und bestoßen). (132) 300,Erste Ausgabe. – Röhricht 397. Ibrahim Hilmy II, 44. ADB X, 386. – Beschreibung einer Reise rund ums Mittelmeer. – „Einer der gebildetsten und geistvollsten Männer des baierischen Heeres. Seine Schriften zeichnen sich durch feine Beobachtung und naturgetreue Schilderungen aus“ (ADB). – Vorsatz von Bd. I mit mont. zeitgenössischen Zeitungsausschnitten und bibliographischer Notiz, wenige Anstreichungen mit Bleistift, gering fleckig, Ränder leicht gebräunt. – Dekorativ.
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Nr. 1270
1273 (HARMAR, T.), Beobachtungen über den Orient aus Reisebeschreibungen, zur Aufklärung der heiligen Schrift. Aus dem Englischen übers. von J. E. Faber u. a. 3 Bde. Hamburg, Bohn, 177279. 16 Bl., 462 S.; 4 Bl., 484 S., 42; 2 Bl., 482 S., 13 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (132) 150,Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. I, 5388. Röhricht 1477. Tobler 214. ADB VI, 496. – Vorsatz jeweils mit Besitzvermerk, die Titel verso gestempelt; etw. gebräunt, gering fleckig. – Unbeschnitten.
1274 JEDINA, L. VON, An Asiens Küsten und Fürstenhöfen. Wien und Olmütz, Hölzel, 1891. 4°. Mit zahlr. Abb. im Text und auf Tafeln (in der Paginierung) sowie gefalt. farb. Karte. XII, 732 S. Illustr. OLwd. (Bezug an den Stehkanten mit kleinen Fehlstellen, etw. fleckig). (4) 150,Erste Ausgabe. – ÖBL III, 91. – Enthält u. a. Beschreibungen von Kleinasien, Indien, Japan und China, Ländern, die der spätere Vizeadmiral, seinerzeitige LinienschiffsLeutnant Leopold Freiherr von Jedina (seit 1908: JedinaPalombini; 1849-1924) mit Erzherzog Leopold Ferdinand auf einer anderthalbjährigen Reise in den Jahren 1887-88 besucht hat. – Vorsätze erneuert, etw. fleckig.
Nr. 1276
1275 – An Asiens Küsten und Fürstenhöfen. Wien und Olmütz, Hölzel, 1891. 4°. Mit zahlr. Abb. im Text und auf Tafeln (in der Paginierung) sowie gefalt. farb. Karte. XII, 732 S. OHldr. (stärker beschabt und bestoßen). (4) 100,Erste Ausgabe. – ÖBL III, 91. – Titel mit Besitzvermerk, ein Bl. mit hinterlegten Einrissen im Bundsteg, Lagen tls. gelockert, etw. fleckig.
1276 KIRSTENIUS, P., Grammatices Arabicae liber I (von 3). Sive orthographia et prosodia Arabica. Breslau, Baumann für den Verfasser, 1608 (Chronogramm). Fol. Mit gestoch. Titel. 105 S. Ldr. d. Zt. mit Wappensupralibros (Stadtwappen Breslau) sowie Einschlag-Klappe nach orientalischem Vorbild (beschabt, Rücken beschädigt). (152) *R 4.000,STC K 460. Graesse IV, 25. Hirsch-H. III, 532. Vater 26. Schnurrer 45. Fück 141/42. Smitskamp 110. ADB XVI, 34. – Erste Ausgabe des 1. von 3 Büchern. – Die arabischen Typen hatte der schwedische Arzt Petrus Kirstenius (1577-1640) auf eigene Kosten durch Peter von Selau schneiden lassen. „Kirsten betrieb Arabisch hauptsächlich um des Nutzens willen, den er sich von seinem Studium der bisher nur in fehlerhaften Übersetzungen
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Nr. 1277 zugänglichen Werke des Avicenna und anderer Ärzte im Urtext versprach, denn als Student der Medizin hatte er oft von seinen Lehrern die Ansicht vernommen, daß ein Arzt, der ein guter Praktiker werden wollte, ein guter Avicennist sein müsse“ (Fück). – Heraus kam „der erste arabische Druck, der in Deutschland hergestellt wurde und typographisch an Deutlichkeit und Schönheit nichts zu wünschen übrig läßt“ (ADB). Die neuen arabischen Typen hatte Kirstenius kurz zuvor im selben Jahr an einem kleinen Druck („Tria specimina characterum Arabicorum“) auf ihre Tauglichkeit erprobt, so daß der erste Band der arabischen Grammatik genaugenommen das zweite in Deutschland mit arabischen Typen hergestellte Druckwerk ist. – Zwischen S. 22 und 23 eingebunden ein Blatt mit dem Text dieser beiden Seiten, jedoch ohne Pagina und Bogensignatur; dieses Blatt ist kein Cancellans, was zunächst naheliegend scheint, sondern ein Separatabdruck der „Elementorum linguae Arabicae“ und der „Abbreviationes frequentiores Arabicae“, „in gratiam studiosorum, peculiari chartae impressum“: mithin ein zusätzliches, nicht zum Druck gehörendes Blatt. – Etw. gebräunt, wenige Blätter schwach fleckenrandig. – Siehe Abbildung. First edition of the first of 3 books of the second Arabic printing in Germany. – A little browned, some leaves with light soiling. – Contemporary calf with armorial bookplate (Breslau municipal coat of arms) and flap after oriental pattern (scratched, spine damaged). – See illustration.
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Nr. 1278
1277 – Tria specimina characterum Arabicorum. Breslau, Baumann für den Verfasser, 1608 (Chronogramm). Fol. 10 S., 1 Bl. Mod. Pp. (152) *R 6.000,Einzige Ausgabe. – STC K 463. Schnurrer 45. – Nicht bei Smitskamp. – Erstes in der Breslauer Druckerei von Georg Baumanns Witwe Magdalena mit arabischen Typen gedrucktes Werk, enthaltend das Vaterunser, den Psalm 50 und die erste Sure des Korans in arabischem Text mit paralleler lateinischer Übersetzung. Zugleich das erste in Deutschland hergestellte arabischsprachige Druckwerk, „finanziert vom Autor, der auch die hierfür benötigten arabischen Typen zur Verfügung stellte“ (Reske 130). – Der schwedische Arzt Petrus Kirstenius (1577-1640) hatte die 3 klassischen Texte aus dem Neuen und dem Alten Testament und aus dem Koran ausgewählt, um an ihrem Satz das von Peter von Selau neu geschnittene und gegossene arabische Typenmaterial auf seine Tauglichkeit für die im Druck befindliche arabische Grammatik zu erproben. „Cum itaq(ue) hi typi, jam confecti essent, voluit qui eos nobis confecit, eorum specimen edere, ut, si quae in iis forte adhuc deessent, eo melius corrigi possent“, schreibt Kirstenius in der Widmung der „Tria specimina“ an Johann Friedrich Schröter. (Reskes Angabe, diese Grammatik sei das erste Druckwerk mit den neuen Typen, ist mithin nicht ganz genau, die Specimina waren es.) – Gebräunt. – Von großer Seltenheit. – Siehe Abbildung.
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Sole edition. – First work printed in the Breslau printing office of Georg Baumann's widow Magdalena with Arabic types, containing the Lord's Prayer, psalm 50 and the first sura of the Koran in Arabic text with parallel Latin translation. At the same time the first Arabic-language publication in Germany. – Browned. – Extremely rare. – Modern cardboard. – See illustration.
„The manuscript used by Kirsten for this edition was sent to him from Vienna (hence Caesareo [recte Caesario]) by the librarian Sebastian Tengnagel, an Orientalist who had also contacts with Megiser and Schickard. The manuscript contained the Gospels in Arabic, preceded by the Lives of the Evangelists; Kirsten used it again to publish his philological commentary on St. Matthew“ (Smitskamp).
Initia typographiae Arabicae Vratislaviensia
DERS., Notae in evangelium S. Matthaei. Ex collatione textuum Arabicorum, Aegyptiac(orum), Hebrae(icorum), Syriacor(um), Graecor(um), Latinor(um). Ebda. 1611 (Chronogramm). 5 Bl., 140 S. – VD 17 1:071605E. STC K 462 und Brunet III, 670 (beide ohne Variantenunterscheidung). – Eine von 2 Druckvarianten aus demselben Jahr (mit Drucktitel; die andere Variante hat einen gestochenen Titel).
1278 KIRSTENIUS – SAMMELBAND – 6 Werke, verfaßt oder herausgegeben von Petrus Kirstenius, und eines über ihn, alle in ersten (einzigen) Ausgaben. Zus. 9 Tle. 1608-11. Fol. Flex. Pgt. d. Zt., monogr. und dat. „I. P. T. 1625“ (Oberkante aufgeplatzt, mit kleinen Fehlstellen, ohne Schließbänder, fleckig). (152) *R 80.000,Enthält die vollständige Sammlung aller in Folio veröffentlichten, nach den Lagensignaturen meist in Großquart gedruckten Werke mit arabischem Typendruck, dessen Fundus sich der schwedische Arzt Petrus Kirstenius (1577-1640) auf eigene Kosten hatte anfertigen lassen, um die Früchte seiner Arabischstudien veröffentlichen zu können, entsprechende Schriften aber in Deutschland dafür noch nicht vorhanden waren. Alle diese Drucke entstanden in der „Officina Baumanniana“ in Breslau, der Druckerei, die Magdalena Baumann nach dem Tode ihres Mannes Georg weiterführte (vgl. dazu Reske 130 und Fück 141-42). Ferner enthalten eine kleine Zusammenstellung von Urteilen über die Arbeiten von Kirstenius, der einzige nicht in Breslau, sondern Leipzig erschienene Druck des Sammelbandes; dessen einzelne Teile sind nachstehend in der Reihenfolge der Bindung aufgeführt. KIRSTENIUS, P., Grammatices Arabicae liber I (-III). 3 Tle. Breslau, Baumann für den Verfasser, 1608-10 (Chronogramme). Mit gestoch. Titel. 105 S., 1 Bl., 41 S., 1 Bl., 38 S., 8 Bl. – Einzige Ausgabe, die Tle. II und III in der Variante mit rein typographischem Titel. – STC K 460. Brunet III, 670. Schnurrer 45. Vater 26. Smitskamp 110 (alle ohne Variantenunterscheidung). – Für die Teile II und III: VD 17 12:121118T und 12:121120P. – „In the preface to his grammar Kirsten gives an account of his early years, and explains how he came to study Arabic through his medical studies. Of the Arabic language he asserts the superiority, if not the origin, of all other languages (p. 13: si non mater reliquarum omnium, tamen multis modis, reliquas superans). He gives an interesting survey of Arabic typography in his days, mentioning the existence of types at Rome, Leiden, Paris, Heidelberg and in Spain. As a matter of fact, Kirsten may be considered to be the first to have published Arabic type-printed books in Germany, if we leaf aside Hutter's incidental sample. As for the Heidelberg types, these were woodcut“ (Smitskamp). – S. 17/18 an den Anfang verbunden; zwischen S. 22 und 23 eingebunden das nicht zur Grammatik gehörende „Schema characterum Arabicorum“, ein mehrfach gefaltetes Blatt aus der „Decas sacra canticorum et carminum Arabicorum“ aus dem Jahr 1609. DERS., Vitae evangelistarum quatuor: Nunc primum, ex antiquißimo codice m(anu)s(cript)o Arabico Caesario, erutae. Ebda. 1608 (Chronogramm). Mit gestoch. Titel. 1 Bl., 56 S., 2 Bl. – VD 17 14641050V. STC V 466 und Brunet III, 670 (beide ohne Variantenunterscheidung). – Vgl. Smitskamp 112 (Privileg auf separatem Blatt). – Nicht bei Schnurrer. – Eine von zwei Druckvarianten aus demselben Jahr (Privileg auf der Rückseite des Titels). –
BIBLIA ARABICO-LATINA – EPISTOLA S. JUDAE apostoli ex m(anu)s(cript)o Heidelbergensi Arabico ad verbum translata. Breslau, Baumann für Kirstenius, 1611 (Chronogramm). 1 Bl., 17 S. – VD 17 1:071613W. STC B 1379 und Schnurrer 320 (beide ohne Variantenunterscheidung). – Nicht bei Darlow-Moule. – Eine von 2 Druckvarianten aus demselben Jahr (mit Drucktitel; die andere Variante mit gestochenem Titel). – Der Judasbrief in arabischer Fassung mit parallel gedruckter lateinischer Übersetzung; herausgegeben, übertragen und mit Anmerkungen versehen von Petrus Kirstenius. KIRSTENIUS, P., Tria specimina characterum Arabicorum. Breslau, Baumann für den Verfasser, 1608 (Chronogramm). 10 S., 1 Bl. – STC K 463. Schnurrer 45. – Der erste mit arabischen Typen in Deutschland hergestellte Druck, zugleich die erste Veröffentlichung von Kirstenius in der Breslauer Druckerei von Baumanns Witwe. Enthält das Vaterunser, den Psalm 50 und die erste Koransure jeweils arabisch mit parallel gedruckter lateinischer Übertragung. (AVICENNA), Liber secund(us) de Canone Canonis a filio Sina. Studio Petri Kirsteni(i). Breslau, Baumann für Kirstenius, 1609 (Chronogramm). Mit gestoch. Titel. 8 S., 14 Bl., S. 9-132. – STC H 1918 (unter Husain). ADB XVI, 35. Hirsch-H. III, 533. Schnurrer 394. – Auswahl aus dem zweiten Buch von Avicennas berühmtem „Kanon der Medizin“ im arabischen Originaltext mit parallel gedruckter lateinischer Übertragung, beides besorgt von Kirstenius. IUDICIA e multis quaedam virorum reverendorum de laboribus Petri Kirstenii. Leipzig, T. Beyer für L. Kober (Cober), 1611. Mit Druckermarke auf dem Titel. 6 Bl. – Einzige Ausgabe. – STC S 1388. – Urteile über die Arbeiten von Kirstenius, allesamt positiv, mit einem lateinischen Widmungsgedicht in Hexametern herausgegeben von Moritz Schröter, dem Schwager von Kirstenius und gleich ihm von Beruf Arzt. DAZU: KIRSTENIUS, P., Decas sacra canticorum et carminum Arabicorum. Cum Latina, ad verbum, interpretatione. Breslau, Baumann für den Verfasser, 1609 (Chronogramm). 8°. Mit gefalt. Schrifttafel. 1 Bl., 91 S., 1 Bl. – Mod. flex. Pgt. unter Verwendung alten Materials. – Einzige Ausgabe. – STC K 459. Schnurrer 46. – Die Schrifttafel hat den Titel „Schema characterum Arabicorum“ und trägt ein Erscheinungsjahr (dasselbe wie der Druck, ebenfalls in Chronogrammform), gehört aber, da auf dem Titel erwähnt, eindeutig zum Druck. Ausführlich beschrieben (als separater Einblattdruck ohne Hinweis auf die „Decas“) in: Middle Eastern Languages and the Print Revolution, hrsg. von Eva Hanebutt-Benz u. a., Westhofen 2002, S. 486 (und Abb. 72b).
Orientalia · Drucke
Alle Drucke gebräunt und tls. fleckig. – Zum Sammelband: Mit 5 tls. nur noch in Resten vorhandenen papierenen Blattweisern; auf dem Seitenschnitt oben in Tinte die Beschriftung „Scripta ARABICA KirstenI“. Erster und letzter Titel mit zeitgenössischen hs. Besitzvermerken: die „Iudicia“ mit „Ferdinand Freiseisen“, über den wir nichts Gesichertes ermitteln konnten, der Bd. I der arabischen Grammatik mit „Ex libris Arabicis Johann: Pinnerij LL. St.“, das ist Johann (Jan; Janos) Pinner (1586-1645), ein Schulrektor und lutherischer Pfarrer aus der Slowakei, der sich offenbar eine Sammlung arabischer Bücher zugelegt hat, was für die damalige Zeit sicher recht ungewöhnlich gewesen ist. – In der vorliegenden Reichhaltigkeit kaum wiederholbare Zusammenstellung äußerst seltener Drucke; darüber hinaus ein bedeutendes Zeugnis sowohl für die Verlags- und Druckgeschichte wie für die Geschichte der Arabistik des frühen 17. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. – Siehe Abbildung. Collection of 6 works in one volume, written or published by Petrus Kirstenius and one about him, all in first (sole) editions. Together 9 parts. – Contains the complete collection of all works published in folio, after the quire numbering mostly printed in large quarto with Arabic types which the Swedish physician Petrus Kirstenius (1577-1640) had ordered at his own expense as he wished to publish the fruits of his Arabic studies. All these issues were produced in the „Officina Baumanniana“ at Breslau, the printing office continued by Magdalena Baumann after the death of her husband Georg (compare Reske 130 and Fück 141-42). There is furthermore a small compilation of opinions about Kirstenius's works, this is the only issue of the Sammelband not published at Breslau but in Leipzig; the various parts are above mentioned. – All printings browned and partly soiled. – Re Sammelband: With 5 bookmarks partly only existing in fragments; on side edge at top the caption in ink „Scripta ARABICA KirstenI“. First and last title with contemporary ms. ownership entries: „Iudicia“ with „Ferdinand Freiseisen“, we could not find out anything confirmed about him, vol. I of the Arabic grammar with „Ex libris Arabicis Johann: Pinnerij LL. St.“, the latter is Johann (Jan; Janos) Pinner (1586-1645), principal of a school and Lutheran pastor from Slovakia who obviously had a collection of Arabic books, something quite unusual at that time. – A compilation of extremely rare printings and at the same time an important testimony regarding the history of publishing houses and the history of Arabic studies in the early 17th century in the German-speaking area. – Contemporary vellum, monogram and date „I. P. T. 1625“ (upper edge bursted, with small defects, without clasp ribbons, soiled). – See illustration.
1279 KNOX, R., Relation ou voyage de l'isle de Ceylan, dans les Indes orientales. Bd. I (von 2). Lyon, Guillimin, 1693. Mit gestoch. Frontisp., 8 Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte. 13 Bl., 368 S., 14 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. (47) *R 150,Vgl. Boucher de La Richarderie V, 129. Cox I, 277. Henze III, 47. – Zweite französische Ausgabe. – „Erster Einblick in das Innere der Insel, deren Küsten die Holländer, als Nachfolger der Portugiesen, seit der Mitte des 17. Jahrhunderts besetzt hielten“ (Henze). Robert Knox (16411720), englischer Seemann im Dienste der Ost-IndienGesellschaft, strandete 1659 mit 14 Mann Besatzung auf Ceylon, wo er in die Gefangenschaft des Königs von Kandy geriet. Erst 1679, nach fast 20 Jahren, gelang ihm die Flucht. – Die Kupfer zeigen Eingeborene bei der Feldarbeit und beim Fischen, eine Exekution durch einen Elefanten und Affen. – Vorsatz und Frontispiz mit Besitzvermerk von alter Hand, gering fleckig, gebräunt.
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1280 KORAN – ALCORAN de Mahomet, L'. Translaté d'Arabe en François par (A.) du Ryer. Iouxte la copie imprimée à Paris, chez Antoine de Sommaville. (Amsterdam, J. Jansson), 1649. 12°. 6 Bl., 416 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt. (Vordergelenk am Kopf etw. eingerissen, leicht beschabt). (152) *R 150,Goldsmith K 42. Brunet III, 1309. Enay 112. Willems 1087: „Cette contrefaçon, imprimée par J. Jansson et portée dans le 'Catal. Librorum offic. Janssonianae, Amsterdam 1650', est exécutée en plus petits caractères, et il s'en faut de beaucoup qu'elle soit jolie ni aussi rare que l'édition elzevirienne [de la même année].“ – Dritte Ausgabe dieser französischen Übersetzung. – „Die Übertragung gewann vor allem wegen ihres brillanten Stils Anerkennung, hatte großen Erfolg und fand weite Verbreitung“ (Enay 110 zur EA 1647). – Vorsätze mit Notizen in Tinte (u. a. Bibelzitate), wenige Unterstreichungen und einige (tls. längere) Marginalien, leicht gebräunt, etw. fleckig.
1281 – ALCORAN de Mahomet, L'. Traduit de l'Arabe par A. du Ryer. Nouvelle édition revuë & corrigée. 2 Bde. Amsterdam, Mortier, 1746. 10 Bl., 379 S.; 2 Bl., 379 S. Pp. d. 20. Jhdts. (laienhaft ausgeführt) über Ldr. d. Zt. (152) *R 120,Vgl. Enay 110-13. – Spät. Ausgabe dieser klassischen französischen Übersetzung, erstmals 1647 erschienen, letztmals 1775 aufgelegt. – Leicht gebräunt.
1282 – ALCORAN de Mahomet, L'. Traduit de l'Arabe par A. du Ryer. Nouvelle édition. 2 Bde. Amsterdam und Leipzig, Arkstée & Merkus, 1775. Mit gestoch. Frontisp., gefalt. Kupfertafel, gefalt. Kupferstichkarte und 2 gefalt. genealogischen Tabellen. 1 Bl., LII, 472 S.; 1 Bl., 476 S. Hldr. d. Zt. (Vordergelenk von Bd. II mit Wurmspur, beide Bde. leicht beschabt und etw. bestoßen). (152) *R 150,Brunet III, 1309. – Letzte Ausgabe dieser französischen Übersetzung. Vorangestellt ist ihr, wie auch schon der Ausgabe von 1770, die aus dem Englischen ins Französische übersetzte Einleitung von George Sale aus dessen Koranübertragung. Das Frontispiz zeigt Mohammed lehrend vor seinen Anhängern, die Tafel den Tempel von Mekka, die große Karte Arabien und den Tempel in einer Kartusche. – Mit einigen Anstreichungen, leicht gebräunt, etw. fleckig.
1283 – FAKSIMILE einer persischen Prachthandschrift des Korans, gedruckt auf Befehl des Schahs Mohammad Reza Pahlavi. (Teheran, Druckerei der iranischen Nationalbank 1344 [d. i. 1965 westlicher Zeitrechnung]). Fol. Reich illustr. 788 S. Illustr. Hldr. d. Zt. in Nachahmung eines kadscharischen Lackeinbands (gering berieben und bestoßen). (71) 150,1284 – KORAN. 4. Aufl. „Islambol“ (Istanbul), Burhaneddin, 1361 (1942). 616 S., 2 Bl. Blindgepr. Lwd. d. Zt. (berieben und bestoßen). (71) 150,-
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Orientalia · Drucke
Nr. 1287
Seltener lithographierter arabischer Koran der 1940er Jahre aus Istanbul, im Titel als „vierter Druck“ (4. Auflage) bezeichnet. Im Kolophon wird ein Finanzier namens Aziz Bozkurt genannt. Diese Ausgabe nicht in der Türkischen Nationalbibliothek (dort nur eine andere, von Bozkurt veranlaßte Ausgabe des Jahres 1955). – Kolophon mit Besitzvermerk in Buntstift; leicht gebräunt, kaum fleckig.
1285 – LYDIS, MARIETTE, 42 Miniaturen zum Koran. Berlin, Brandus, (1924). Kl.-4°. Mit 42 mont. Farbtafeln, alle unter Passepartout. 2 Bl., 42 S., 2 Bl. OLdr. (beschabt, bestoßen). (16) 200,Einzige Ausgabe. – Vollmer III, 278. – Miniaturen von Mariette Lydis, geb. Ronsperger (1887-1970), zu ausgewählten Koranversen in recht freier Übersetzung. – Beiliegen zehn Werke zu Literatur und Geschichte des Orients.
1286 LAMARTINE, A. DE, Geschichte der Türkei. Deutsch von J. Nordmann. 8 in 4 Bdn. Wien, Wallishausser, 1854-56. Hlwd. d. Zt. (beschabt, bestoßen). – Fromm 14023. – Leicht fleckig. (16) 100,1287 LANCI, M., Dissertazione storico-critica su gli omireni e loro forme di scrivere trovate ne' codici vaticani. Appresso è un articolo di Eben Caliduno intorno all'arabesca paleografia. 2 Tle. in einem Bd. Rom, Bourlié, 1820. Gr.-4°. Mit 2 Kupfertafeln (davon 1 in Rot und Schwarz gedruckt). VII, 184, 30 S., 1 weißes Bl. Maroquin d. Zt. mit reicher Vg. (etw. beschabt und bestoßen). (152) *R 1.500,-
Einzige Ausgabe. – Biblioteca italiana XXXVIII (Mailand 1825) 395, 40. Zenker 805 (nur die beigefügte Schrift). – Historisch-philologische Untersuchung über die „Omireni“, zu deutsch die Himjaren oder Himjariten, eine alte Völkerschaft im südlichen Arabien; im ersten geschichtlichen Teil werden die himjaritischen Könige und ihre Taten behandelt, im zweiten philologischen die himjaritische Sprache und Schrift und einige Inschriften und der Kalender der Himjariten. Dazu liefern die beiden Tafeln entsprechendes Bildmaterial. Verfaßt hat das Werk der italienische Bibliothekar und Orientalist Michelangelo Lanci (1779-1867). Beigefügt ist mit eigenem Titel, aber nicht separat erschienen, sondern Teil des Druckes, eine kleine Abhandlung von Ibn Chaldun (Abd ar-Rahman Ibn-Muhammad IbnHaldun; 1332-1406), die hier als Erstdruck veröffentlicht ist, von Lanci mit einem Vorwort herausgegeben. Ibn Chaldun, der sich in der arabischen Welt bis heute eines hervoragenden Rufes sowohl als Geschichtsschreiber wie als Geschichts- und Kulturphilosoph, früher Soziologe und Wirtschaftstheoretiker erfreut, handelt im hier vorliegenden Text über die Schrift und einige ihrer Varianten im alten Arabien. Vereinzelt gering fleckig. – Eines von wenigen – nach einer älteren Notiz auf dem Respektblatt eines von 12 – auf großem Velin gedruckten Exemplaren, die für Geschenkzwecke hergestellt worden sind; die ganze Auflage betrug laut derselben Notiz nur 200 Stück. – Spiegel mit 2 Exlibris: dem des Latinisten Raffaele Mecenate (gest. 1840), dem Lanci das Buch geschenkt hat, und dem gestochenen Wappenexlibris von Marcantonio Principe Borghese (18141886) darunter. – Nicht im Jahrbuch. – Siehe Abbildung. Sole edition. – Occasionally minor soiling. – One of few copies printed on large vellum – after an older note on endpaper one of 12 – which had been produced as gifts; the total issue according to the same note was 200 copies only. – Paste-down with 2 exlibris: one of the Latinist Raffaele Mecenate (deceased 1840) to whom Lanci had given the book, and below the engraved armorial bookplate of Marcantonio Principe Borghese (18141886). – Not in „Jahrbuch“. – Contemporary morocco richly gilt (a little scratched and scuffed). – See illustration.
Orientalia · Drucke
1288 (LA ROQUE, J. DE), Voyage de l'Arabie heureuse. Avec un mémoire concernant l'arbre & le fruit du café. Amsterdam, Steenhouwer und Uytwerf, 1716. Mit gestoch. Frontisp. (ohne die Karte und die 3 Kupfertafeln). 7 Bl., 343 S., 5 Bl. Mod. Hpgt. (152) *R 100,Erste in den Niederlanden gedruckte Ausgabe. – Mueller 180. Chatzipanagioti-Sangmeister 516. – Vgl. Gay 3680 (Ausg. Paris 1716). – “De La Roque, geboren in Marseille 1661, verdankte das Material zu diesem Buch dem Kapitän Merveille, der die erste Expedition führte“ (Mueller). „La Roque 1661-1745), Sohn eines Kaufmanns aus Marseille, schildert in seiner Voyage de l'Arabie Heureuse die von ihm am 6. Januar 1708 angetretene Reise von Brest über das Kap der Guten Hoffnung nach Arabien. La Roques Interesse gilt vor allem dem Anbau und dem Handel von Kaffee“ (Ch.). – Ohne die Karte des Jemen und die Tafeln, die den Kaffeebaum, seine Zweige, Blätter und Früchte zeigen. – Gebräunt.
1289 MARSDEN, W ., Voyage à l'Isle de Sumatra. Traduit de l'Anglois par J. Parraud. 2 Bde. Paris, Buisson, an II (1793). Mit gefalt. Kupferstichkarte. 2 Bl., 383 (recte 363) S.; 2 Bl., 353 S., 1 Bl. Mod. Hldr. (152) *R 300,Vgl. Cordier (BI) 1109. Cox I, 300. – Zweite französische Ausgabe (erstmals 1788) der „History of Sumatra“ (engl. Original 1783). – „This book gave Marsden a reputation that still holds today. He was an orientalist, in the service of the East India Company, and resided in Sumatra in 1771-79. He studied everything that came under his notice, including the difficult Sumatran tongue“ (Cox). – „Marsden war in mancher Hinsicht Volneys britisches Gegenstück; wie dieser ein self-made man, der aus dem mittleren Bürgertum zu hohen Staatsämtern aufstieg, ein unternehmungslustiger junger Mann, der sich einen Namen durch eine Landesbeschreibung machte, die jahrzehntelang als Muster von Sachlichkeit und Präzision berühmt war“ (Osterhammel, Die Entzauberung Asiens, 164). – Eine nicht zum Werk gehörende „Karte der Insel Sumatra in Ost-Indien“ zusätzlich eingebunden. – Teilw. stockfl., einige Lagen des ersten Bandes wasserrandig.
1290 MAUNDRELL, H., Reise-Beschreibung nach dem Gelobten Lande, darinnen die jetzige Beschaffenheit und der allerneueste Zustand des Heiligen Landes aufgezeichnet sind. 2 Tle. in einem Bd. Hamburg, Brandt, 1737. Mit gestoch. Frontisp. und 8 Kupfertafeln. 3 Bl., 206, 96 S. Mod. Hldr. (88) 120,Vgl. Weber II, 450. – Spätere Ausgabe der erstmals als „Gantz neue Reise-Beschreibung nach dem Gelobten Lande“ erschienenen Übersetzung von Maundrells Werk. – Die Tafeln mit Ansichten und Architektur. – Einige Lagen und 2 Tafeln wurmspurig, 9 weiße Blätter nachgebunden, davon das erste und letzte mit Notizen, gebräunt. – Beilage.
1291 MEYERS REISEBÜCHER – TÜRKEI. Rumänien, Serbien, Bulgarien. 5. Aufl. Leipzig und Wien, BI, 1898. Mit zahlr. Beilagen. X, 414, 72 S. OLwd. (68) *R 150,Hauenstein H 476. – S. (III)-VI lose, minimal fleckig und gebräunt.
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1292 MILL, J., The History of British India. 2nd ed. 6 Bde. London, Baldwin, Cradock und Joy, 1820. Mit 2 Kupferstichkarten (davon eine grenzkoloriert). Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen). (39) *R 300,Graesse IV, 523. Lowndes 1549: „A valuable work.“ – „The 'History' succeeded at once, and has become a standard work ... [it] supplied a want, and contained many interesting reflections upon social questions“ (DNB 1375). – Vorsatz tls. vom Block gelöst, fleckig. – Gestoch. Exlibris von John William Burns of Kilmahew and Cumbernauld in Dumbartonshire (1837-1900). – Dekorativ.
1293 „MITTELMEERFAHRT 2.-27. III. 1939“. Reisetagebuch einer Kreuzfahrt. Typoskript mit zahlr. mont. Prospekten, Plänen, Postkarten, Eintrittskarten usw. Ca. 30,5 x 22 cm. Ca. 100 Bl. Pp. d. Zt. (leichte Altersspuren). (64) 300,Detailliertes Tagebuch einer Urlaubsreise mit dem Motorschiff „Saturnia“, organisiert vom Reisebüro der Bayerischen Radiozeitung, liebevoll illustriert mit Abbildungen aus Magazinen, mit Postkarten, Eintrittskarten usw. – Enthalten sind der Schriftwechsel mit dem Reisebüro, die einzelnen Tagesprogramme sowie teils farbig illustrierte Prospekte des Schiffes, von Syrakus, Tripolis, Libyen, Istanbul, Rhodos, Heliopolis und dem Palace Hotel in Kairo, außerdem Pläne u. a. von Neapel, Griechenland, Zypern und Palästina. – Leichte Altersspuren. – Siehe Abbildung Seite 281.
1294 MORIN – (SIMON, R.), Antiquitates ecclesiae orientalis, clarissimorum virorum dissertationibus epistolicis enucleatae; nunc ex ipsis autographis editae. Quibus praefixa est Jo. Morini vita. London, G. Wells, 1682. 10 Bl., 487 (recte 571) S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Kapital mit Fehlstelle, beschabt, etw. fleckig). (152) *R 300,Erste Ausgabe. – Barbier IV, 1153. Jöcher-A. IV, 2125, 11. Wetzer-W. VIII, 1919. Hoefer XXXVI, 594. Cioranescu 63053. – Nicht in Le livre et le Liban. – Vom französischen Exoratorianer Richard Simon (1638-1712) herausgegebener Briefwechsel von Jean Morin (1591-1659) mit Kardinal Barberini, Buxtorf, Hottinger und anderen Gelehrten; vorangehend eine umfangreiche Biographie Morins aus Simons Feder, „eine wahre Schmähschrift nicht allein gegen Morinus, sondern auch gegen die ganze Oratorianercongregation“ (Wetzer-Welte). – Vorsatz mit inhaltsbezüglicher Notiz, der Index (8 Bl.) zwischen S. (212) und 129 (recte 213) verbunden; leicht gebräunt, etw. fleckig.
1295 NAPOLEON – BULLETINS DE LA GRANDE ARMÉE – TARIH-I ISEVININ BIN SEKIZ YÜZ BES SENESI yahud tarih-i hicrinin bin iki yüz yigirmi senesinde França devleti ile Avusturya ve Moskuv devletleri beyninde Nemçe ve Avusturya memalikinde vaki olan cenk ve sefere dayir havadis namelerin tercümesidir. (Türkisch in arabischer Schrift: Buch der Ereignisse des Krieges zwischen Frankreich und Österreich am Ende des Jahres 1805 christlicher Zeitrechnung). 3 in 2 Bdn. O. O., Dr. und J.
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(Paris, Imprimerie impériale, ca. 1806-08). 4°. Mit 3 Holzschnitt-Titelbordüren. 275; 328, 259 S. Orig.-Brosch. (Rücken brüchig, etw. fleckig und gebräunt). (6) 1.000,Sehr seltene Übertragung der „Bulletins de la Grande Armée“ ins Türkische (nur wenige Ex. im KVK). – Die Schilderung der Geschichte des ersten Napoleonischen Krieges gegen Österreich wurde zu Propagandazwecken auch im arabischsprachigen Raum verbreitet. – Die Originalbroschur mit Sternen und Halbmond auf den Deckeln. – Fast fleckenlos, geringe Gebrauchsspuren. Rare translation of the „Bulletins de la Grande Armée“ into Turkish. – The original wrappers with stars and crescent on covers. – Nearly spotless, minor signs of wear. – Original wrappers (spine brittle, a little soiled and browned).
1296 NERSES CLAJENSIS, Preces, triginta sex linguis editae. Venedig, Insula S. Lazari, 1882. 12°. Mit Stahlstich-Titel und -Portr. 5 Bl., 597 S., 1 Bl. OLwd. (Rücken geblichen, etw. fleckig). (152) *R 100,Vgl. Brunet IV, 859. – Letzte Ausgabe der Gebete des armenischen Patriarchen, erstmals 1818 in 16 Sprachen in der jeweiligen Schrift abgedruckt, über die Jahrzehnte auf endlich 36 Sprachen angewachsen, darunter äthiopisch, arabisch, armenisch, chinesisch, griechisch, hebräisch, iberisch, illyrisch, russisch und syrisch. Gedruckt im armenischen Mechitaristenkloster auf der Insel San Lazzaro. – Leicht gebräunt, etw. fleckig. – Aus der Bibliothek der Könige von Hannover (Stempel verso Titel).
DAZU: DERS., Turkish Ceramics. Ebda. (1953). Fol. Mit 144 Abb. auf 75 Tafeln. XIII, 49 S. – OHlwd. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). – Gering gebräunt.
1299 ORATIO DOMINICA polyglottos kai polymorphos (graece). Editio novissima. Das ist: Das Gebet deß Herrn oder Vater Unser, in viel Sprachen und Schreib-Arten. Die letzte Edition. Augsburg, Wagner für Kraus, o. J. (1705). Fol. Mit großer gestoch. Titelvign. und 3 gestoch. Kopfvign. von J. U. Kraus, Text teilw. gestochen. 2 Bl., 21 S. Ldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen, Hinterdeckel mit größeren Bezugsfehlstellen). (152) *R 600,Graesse V, 32. Thieme-B. XXI, 441. – Druckgeschichtlich von großem Interesse, da der jeweilige Text in damals kaum gebräuchlichen Schriften gedruckt ist, darunter die versio Turcica, Persica, Chaldaica, Coptica, Aethiopica, Samaritana, Syriaca, Amharica und Arabica. Weil sich in Augsburg keine passenden Typen auftreiben ließen, wurden die entsprechenden Partien gestochen und in den Text eingefügt. – Titel mit Besitzvermerk und verso mehrf. gestempelt. Etw. gebräunt und fleckig, einige Bl. alt angefalzt. Of great interest with respect to printing, as each text is printed in types unusual at that time. – Title with ownership entry, verso with several stamps. A little browned and soiled, some leaves mounted at joint in former times. – Contemporary calf (scratched and scuffed, rear cover with bigger defects in cover material).
1297 NIEBUHR, C., Beschreibung von Arabien. Kopenhagen, Möller, 1772. 4°. Mit 2 gestoch. Vign., gefalt. Kupferstichkarte, 18 (statt 24) tls. gefalt. Kupfertafeln und Falttabelle. XLVII, 428 (statt 431) S. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (88) 150,-
1300 PARDOE, (JULIA), The Beauties of the Bosphorus. London, Virtue, 1838. Mit Portr., Titel, 78 Tafeln nach W. H. Bartlett und Karte (alles in Stahlstich). 2 Bl., 164 S. Hldr. d. Zt. mit Rtit., Rvg. und dreiseitigem Goldschnitt, sign. „P. Low“ (stärker beschabt und bestoßen). (65) *R 300,-
Erste Ausgabe. – Chatzipanagioti-Sangmeister 762. Henze III, 611. Gay 3589. Cox I, 237. Griep-L. 1010. Ehrencron-Müller VI, 78. Lipperheide Lc 6. Tobler 132. – Die klassische Landesbeschreibung, „a justly famous and popular work. His [Niebuhr's] accounts are probably the best and most authentic of their day“ (Cox). – Niebuhrs Werk legt die Grundlage für die Kartographie Vorderasiens und enthält die erste zuverlässige Karte des NilDeltas. Es ist systematisch aufgebaut, während sein zweites Werk, „Reisebeschreibung nach Arabien“ (3 Bde., Kopenhagen 1774-1837), den chronologischen Verlauf der Reise dokumentiert. – Es fehlen die Tafeln 10-12, 19, 20 und 24 und die beiden letzten Bl. – Die Karte mit Einriß, stellenw. wenig fleckig.
Erste Ausgabe. – Atabey 922. Navari 1254. Hunnisett 114. Andres 905. – Ansichten von Konstantinopel und seiner Umgebung. Ferner ein Porträt der Verfasserin, die 1836 an den Bosporus gereist war. – Innnengelenke gebrochen, Porträttafel laienhaft an den Vorsatz fixiert, die Tafeln tls. stärker fleckig.
1298 ÖZ, T., Turkish Textiles and Velvets. XIV-XVI centuries. Ankara, Turkish Press, Broadcasting and Tourist Department, 1950. Fol. Mit zahlr. tls farb. Abb. 1 Bl., 120 S. OHlwd. (etw. gebräunt, gering fleckig, berieben und bestoßen). (88) 60,Tahsin Öz (1887-1973) war jahrelang Direktor des Museums im Topkapi-Palast. – Vorsätze etw. leimschattig, minimal gebräunt. – Mit Widmung des Autors auf dem Titel.
1301 POSTEL, G., De Foenicum literis, seu de prisco Latin(a)e & Gr(a)ec(a)e lingu(a)e charactere, eiusq(ue) antiquissima origine & usu. Paris, V. Gaultherot, 1552. Mit gestoch. Portr. und 2 gefalt. Schrifttafeln. 51 nn. Bl. Ldr. d. 18. Jhdts. mit Vg. (leicht beschabt). (152) *R 8.000,Erste Ausgabe in einem von 2 kollationsgleichen Drucken. – STC 363. Adams P 2015. Brunet IV, 840. Hoefer XXXIX, 884. Postel II, 69-72. – Vgl. Ebert 17854 (der bei Le Jeune erschienene Druck). – Über die phönizische Schrift und ihren Einfluß auf die Schrift der Griechen und Römer. „Le livre est également intéressant par le fait qu'il y est fait mention de la secte juive des Karaïtes (dénommés Caraïni, dans le texte). À l'époque où Postel écrit, cette secte, fondée vers 780 par Anan, comptait encore de nombreuses communautés disséminées en Égypte, Syrie, Paléstine“ (Postel 71). – Verfaßt von Guillaume Postel
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(1510-1581), einem der schillerndsten und daher nur schwer zu fassenden Theologen und Sprachwissenschaftler des 16. Jahrhunderts, oszillierend zwischen Mathematik, der Kunde orientalischer Sprachen und chiliastischer Schwärmerei. – Vorsatz mit biobibliographischen Notizen, Text mit Marginalien und Unterstreichungen von älterer Hand; etw. fleckig, leicht gebräunt. – Nicht im Jahrbuch. First edition in one of 2 issues with the same collation. – On the Phoenician script and its influence on the writing system of the Greeks and Romans. – Endpaper with bibliographic notes, marginalia and underlinings by contemporary hand; a little soiled, slightly browned. – Not at „Jahrbuch“. – Calf of the 18th century with gilt (slightly scratched).
1302 – Linguarum duodecim characteribus differentium alphabetum, introductio, ac legendi modus longe facilimus. – De originibus seu de Hebraicae linguae & gentis antiquitate, deque variarum linguarum affinitate, liber. 2 Tle. in einem Bd. Paris, P. Vidoué für D. Lescuier, 1538. 4°. Mit einigen figürlichen Holzschnitt-Initialen. 38, 30 nn. Bl. Hldr. um 1830 mit Rvg. (Gelenke und Ecken restauriert, etw. beschabt). (152) *R 40.000,Erste Ausgabe. – STC 364 und 363. Adams P 2029 und 2021. Brunet IV, 837. Fürst III, 118 (Tl. II). Postel II, 5-11. Smitskamp 241: „Postels first publication, hailed by Benfey (225-227) as the starting point of comparative philology. Postel is not unaware of its importance: a woodcut
on the first title-page reproduces in six exotic languages the adage In magnis voluisse sat est. The book presents in undeveloped form some of the most important ideas he later worked out more fully: the derivation of all languages from Hebrew, the urgency of the Moslem peril, the importance of languages as an instrument of world unity, and the need for sending missionaries to the Mohammedans. ... Although all the bibliographies list the two works separately, they form a close unit, and refer to each other (cui haec praefixa volo, Alphabetum leaf B1). The first work with its survey of 12 languages introduces the second work (with separate title-page) on the affinities of languages and their relationship to Hebrew.“ – „Il n'est pas exagéré de considérer ce petit opuscule [De originibus] comme l'une des premières – et peut être la première – tentative de 'linguistique' en France“ (Postel 11). ZWISCHENGEB.: DERS., Grammatica Araba. Paris, P. Gromorse, o. J. (wohl 1539). 4°. 22 nn. Bl. – Erste Ausgabe. – STC 364. Adams P 2027. Postel II, 12-18. Brunet IV, 837: „Postel n'étant pas satisfait de la grammaire arabe qu'il avait insérée dans son Alphabetum XII linguarum, fit imprimer celle-ci et eut soin qu'on la commençâ par la signature D, afin que ceux qui voudraient la placer dans le premier ouvrage, l'y missent après la signature C.“ – Zur Datierung ausführlich Postel 16-17. NACHGEB.: SOPHONIAS cum commentariis Rabbi David Kimhi, a Francisco Vatablo accurate recognitis. Paris, R. Estienne, 1539. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 16 S. (hebr. pag.). – STC 56. Adams B 1221. Renouard 54, 16. Darlow-M. 5089 Anm.: „Between 1539 and 1544 R. Stephanus published the whole Hebrew Old Testament in separate parts.“ – Aus dieser Biblia Hebraica hier separat das prophetische Buch Zephanja.
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faded ink the hardly decipherable contemporary ms. entry „Ex Libris Stephani martini emptus 3 assibus 1543“. – Half calf around 1830 with gilt back (joints and corners restored, a little scratched). – See illustration.
1303 RENAUDOT, M., Algier. Eine Beschreibung des Königreichs und der Stadt Algier und ihrer Umgebungen etc. Aus dem Französischen übers. von Ph. v. M. Stuttgart, Wachendorf, 1830. Mit gefalt. lithogr. Karte und 6 lithogr. Tafeln (davon eine gefaltet). XXXVIII, 149 S. Pp. d. Zt. (stellenw. gebleicht, etw. berieben und bestoßen). (157) *R 150,Kainbacher 335. Fromm 21694. Engelmann 170. – Vgl. Gay 957. – Einer von vier Drucken im Jahr der ersten deutschen Ausgabe. – Das Frontispiz mit schöner Gesamtansicht der Stadt, vom Meer aus gesehen. – Etw. stockfleckig.
1304 RESTLE, M., Die byzantinische Wandmalerei in Kleinasien. Text- und 2 Tafelbde. in zus. 3 Bdn. Recklinghausen, Bongers, (1967). Mit zahlr. tls. farb. Abb. OLwd. (sauber) in Orig.-Umschl. (minimal berieben und ganz leicht gebräunt). (88) 100,Erste Ausgabe. – Fundierte Monographie des Münchner Byzantinisten Marcell Restle (1932-2016). – Tadellos. Nr. 1302 Vorsatz mit Notizen und eingeklebtem Katalogausschnitt, alle Drucke etw. gebräunt und tls. leicht fleckig. Im dritten Druck nach Bl. C eine Schrifttafel zum Hebräischen und Griechischen eingebunden, zwar mit Erscheinungsvermerk (Paris, Colombat, 1709), aber sicher nicht selbständig (am Kopf mit „Page 296“ bezeichnet). – Bedeutender Sammelband für die frühe Orientalistik, insbesondere durch die ersten Schriften von Guillaume Postel, die den Beginn der Sprachwissenschaft in Frankreich markieren. Von einem der Vorbesitzer dem sachlichen Zusammenhang gemäß zusammengefügt, wie von Brunet dargelegt, in unserer Titelaufnahme unter dem von Smitskamp begründet ausgeführten bibliographischen Aspekt aufgenommen. – 2 in Stahl gestoch. Exlibris auf dem Spiegel: „Baron Du Charmel“ (möglicherweise Oscar de Bonnefoy du Charmel; 1813-1898) und „De Bry“, ferner auf dem Titel des ersten Werkes in stark verblaßter Tinte der gerade noch entzifferbare zeitgenössische hs. Eintrag „Ex Libris Stephani martini emptus 3 assibus 1543“. – Siehe Abbildung. First edition. – Bound in-between: First edition. – Endpaper with notes and glued-in catalogue cutting, all issues a little browned and partly slightly soiled. In the third printing is bound-in after leaf C a tablet to Hebrew and Greek, with publication note indeed (Paris, Colombat, 1709), but certainly not independent (at top mentioned as „Page 296“). – Important Sammelband for early Oriental studies, in particular by the first treatises by Guillaume Postel marking the beginning of linguistics in France. By one of the previous owners put together according to factual context, as presented by Brunet. – 2 exlibris on paste-down engraved in steel: „Baron Du Charmel“ (possibly Oscar de Bonnefoy du Charmel; 18131898) and „De Bry“, furthermore on title of the first work in
1305 ROBERTS, D., Egypt & Nubia. London, Moon, (1846)-49. Gr.-Fol. Fragment. 2 kolor. getönte lithogr. Titel, ganzseit. getönte lithogr. Tafel, gestoch. Karte und 54 Bl. mit lithogr. Textillustr. Lose, ohne Einband. (71) 8.000,Erste Ausgabe des monumentalen Ansichtenwerks. – Tooley 402. Abbey, Travel, 272. Ibrahim Hilmy II, 176. Lipperheide Ma 27. – Vorhanden sind außer den Blättern mit den Textillustrationen die Titel zu Band II (bezeichnet als „Vol. 5“) und Band III, die Tafel „Entrance to the tombs of the kings of Thebes“ (Abbey 77) und die Kupferstichkarte aus Band III. – Beiliegen drei Textillustrationen (Text abgeschnitten) sowie ein illustr. Textblatt mit großem Randausriß. – Tls. stärker fleckig, wenige kleine Randläsuren. – Siehe Abbildung. Fragment of first edition of the monumental work of views with 2 coloured tinted lithographic titles, full page tinted lithographic plate, engraved map and 54 leaves with lithographic text illustrations. – Apart from the leaves with text illustrations there are the titles to vol. II (referred to as „Vol. 5“) and volume III, the plate „Entrance to the tombs of the kings of Thebes“ (Abbey 77) and the engraved map of volume III. – Enclosed are three text illustrations (text cut off) as well as an illustrated text leaf with large marginal tear-out. – Partly stronger soiled, a few small tears in margin. – Loose, without binding. – See illustration.
1306 SAADI, Le Boustân de Sa'di. Texte persan avec un commentaire persan. Publié sous les auspices de la Société Orientale d'Allemagne par Ch. H. Graf. Wien, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, 1858. Mit farb. Titel und farb. Kopfvignette.
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4°. VIII, 480 S. Leicht läd. Hldr. d. Zt. mit eingeb. Vorderdeckel der Orig.-Broschur. – Titel und Umschlag der Orig.-Broschur gestempelt, gering fleckig, leicht gebräunt. (16) 250,1307 SALE, (FLORENTIA), Tagebuch der Unfälle in Afghanistan 1841-1842. Aus dem Englischen übersetzt von Th. Oelckers. Leipzig, Weigel, 1843. 1 Bl., VIII, 349 S. Mit 2 lithogr. Karten (davon eine gefaltet). Beschäd. Orig.-Brosch. (64) 120,Erste deutsche Ausgabe. – Engelmann 127. – Tagebuch von Florentia Sale (geb. Wynch; 1790-1853) über den ersten anglo-afghanischen Krieg und ihre Zeit in Gefangenschaft. – Bindung in Auflösung, fleckig und gebräunt.
1308 SARASIN, P. UND F., Reisen in Celebes. Ausgeführt in den Jahren 1893-1896 und 1902-1903. 2 Bde. Wiesbaden, Kreidel, 1905. Mit 11 teils gefalt. Karten, 12 (4 farb.) Tafeln und vielen Textabb. XVIII, 381 S., 1 Bl.; X, 390 S., 1 Bl. Illustr. OLwd. mit Goldpr. (kaum berieben und bestoßen). (5) 300,Erste Ausgabe. – Muller 1462. Henze V, 17. – Angeregt durch die Gesellschaft für Erdkunde, speziell durch Richthofen, entschlossen sich die beiden Vettern Fritz Sarasin (1859-1942) und Paul (1856-1929), Celebes (Sulawesi) zu erforschen, die am wenigsten erforschte Sunda-
Insel. Neben den geographischen Aufgaben widmeten sich die beiden Schweizer Zoologen besonders der Fauna und Flora der Insel. Durch ihre umfangreichen naturwissenschaftlichen und ethnographischen Sammlungen „wurden sie die Retter eines reichen, inzwischen längst vergangenen materiellen Eingeborenen-Kulturgutes“ (Henze). – Nahezu frisch. – Siehe Abbildung.
1309 SCHALL (VON BELL), J. A., Geschichte der chinesischen Mission. Aus dem Lateinischen übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von I. S. von Mannsegg. Wien, MechitaristenCongregations-Buchhandlung, 1834. 461 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt. (fleckig, berieben und bestoßen). (28) 200,Erste deutsche Ausgabe. – Streit XII, 296. Cordier 822. Lust 845. De Backer-S. III, 877, 3 (Foresi). – Johann Adam Schall (1591-1666), bedeutender Jesuitenmissionar in China und Astronom am Kaiserhof in Peking, reformierte u. a. den chinesischen Kalender und richtete die kaiserliche Sternwarte neu ein. In seiner „Historica narratio de initio et progressu missionis Societatis Jesu apud Chinenses“, Wien 1665, herausgegeben vom Jesuiten Giovanni Foresi (1624-1682), gibt Schall Rechenschaft über seine 44jährige Tätigkeit in China und liefert damit zugleich eine erstrangige Quelle für die Geschichte der Jesuitenmission in China im 17. Jahrhundert. – Spiegel mit Signaturschildchen, mehrf. gestempelt, Gelenke brüchig, gering gebräunt, etw. braunfleckig.
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1312 SEVERUS ALEXANDRINUS (ANTIOCHENUS), De ritibus baptismi, et sacrae synaxis apud Syros Christianos receptis, liber; nunc primum in lucem editus: Guidone Fabricio Boderiano. Antwerpen, Ch. Plantin, 1572. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 132 (recte 124) S. – BEIGEB.: (WIDMANSTADT, J. A. VAN), Syriacae linguae prima elementa. Ebda. 1572. Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 Bl., 23 S. Ldr. des 18. Jhdts. mit Rsch. (stark beschabt und bestoßen). (152) *R 1.500,Erste Ausgaben dieser Bearbeitungen (laut Vorwort zu I sind die „Syriacae linguae prima elementa“ als Anhang gedacht). – STC 187 und 195. Adams S 1021 und 1023. Degeorge 80. Voet 1120 und 2207. Moss 994 und 1142. Smitskamp 96. Hoefer XXX, 341 (unter dem Hrsg. beider Werke, Guy Le Fèvre de La Boderie). Ruelens-de Backer 120, 6 und 7: „Cet ouvrage est fort rare.“ – Titel mit kleinen Papierfehlstellen, teilw. gelöschtem hs. Besitzvermerk und unschön mehrf. gestempelt (etw. Textverlust durch die Stempelfarbe). Fliegender Vorsatz mit Stempeln. In II das vorletzte Bl. angerändert, das letzte hinterlegt. Etw. gebräunt und fleckig.
Nr. 1308
1310 SCHUBERT, G. H. VON, Reise in das Morgenland in den Jahren 1836 und 1837. 3 Bde. Erlangen, Palm und Enke, 1838-39. Mit gefalt. Stahlstichkarte. XVIII, 532 S., 1 Bl.; XIV, 591; XX, 576 S. Pp. d. Zt. (Kapitale und Gelenke mit kleinen Fehlstellen, bestoßen). (4) 120,Erste Ausgabe. – Röhricht 1857. Tobler 159. Goed. X, 180, 11. Stafleu-C. 11.201. Navari 1510, Anm. – Bibliotheksexemplar mit Stempeln und Einträgen auf den Vorsätzen, die Karte im Horizontalfalz etw. eingerissen; gebräunt, fleckig.
1311 SEPP, (J. N.), Jerusalem und das heilige Land. Pilgerbuch nach Palästina, Syrien und Aegypten. 2 Bde. Schaffhausen, Hurter, 1863. Gr.-8°. Mit gestoch. Portr., Holzstich-Frontisp. und zahlr. Textholzstichen. XXXVIII, 781; XXVIII, 866 S. Hldr. d. Zt. (stärker berieben und bestoßen). (143) 150,Erste Ausgabe. – Röhricht 2090. Tobler 173: „Immerhin erwarb der verfasser sich das verdienst, in beziehung auf eine geläuterte geschichte und geographie von Palästina ungemein anregend zu wirken, und nicht hoch genug darf man ihm in seiner bekannten stellung anrechnen, dass er mit selbständigkeit die tradizionen geschichtlich behandelt. Sonst ist das werk arm an eigenen wahrnehmungen und beobachtungen ausserhalb der studirstube; der verfasser ist aber aufrichtig genug, das anzuerkennen, was uns exakter andere überlieferten.“ – Etw. gebräunt und fleckig. DAZU: SCHÖPPNER, A., Hausschatz der Länder- und Völkerkunde. 3., vielfach verb. und verm. Aufl. 2 Bde. Leipzig, Weber, 1876. Mit zahlr. getönten HolzstichTafeln. Hldr. d. Zt. – Innen wie außen mit Altersspuren.
First editions of these adaptations (after foreword to I the „Syriacae linguae prima elementa“ are planned as appendix). – Title with small defects due to paper quality, partly deleted ms. ownership entry, with multiple stamps (some loss of text due to stamping ink). Fly-leaf with stamps. In II penultimate leaf restored, the last one backed. Somewhat browned and soiled. – Calf of the 18th century with spine label (heavily scratched and scuffed).
1313 SILVESTRE DE SACY, (A. I.), Mélanges de littérature orientale. Précédés de l'éloge de l'auteur par M. le Duc de Broglie. Paris, Ducrocq, (1861). Mit lithogr. Portr. 2 Bl., 394 S., 1 Bl. Mod. Ldr. mit eingeb. Orig.-Umschl. (fleckig). (152) *R 200,Bibliothèque classique des célébrités contemporaines. – Postum veröffentlichtes Werk des bedeutenden französischen Arabisten. – Stark braunfleckig.
1314 STEINHARDT – SCHALOM, SCH., Jeruschalajim tira nama. Jerusalem Slumbering Town. Tel Aviv, Loewenstein, 1937. 4°. Mit 11 (3 ganzseit.) Zinkographien nach Holzschnitten von J. Steinhardt. 8 Doppelbl. Illustr. OHlwd. (leichte Altersspuren). (89) 200,Kritter II, 169. – Die Holzschnitte von Jacob Steinhardt zeigen Jerusalemer Straßenszenen und eine Illustration zur Simchat Tora. – Leicht fleckig. Beiliegen drei weitere Werke mit Illustrationen von Steinhardt, darunter die bei Gurlitt 1920 erschienenen „Gleichnisse“ von Jizchak Leib Perez (zwei Exemplare). Drei Beilagen.
1315 TAUSENDUNDEINE NACHT – LES MILLE ET UNE NUITS. Contes arabes traduits par A. Galland, suivis de nouveaux contes de Caylus et de l'abbé Blanchet. Avec une préface historique par J. Janin. 4 Bde. Paris, Pourrat, 1839.
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Mit 4 gestoch. Titeln und 21 Stahlstichtafeln (davon 12 auf aufgewalztem China). Hldr. d. Zt. mit Rtit. (Gebrauchsspuren). (8) 100,Vgl. Brunet III, 1716. – Im selben Jahr erschien eine illustrierte Ausgabe in vier Bänden bei Bourdin. – Fleckig, leicht gebräunt.
Mit Widmung 1316 THIELMANN, M. VON, Streifzüge im Kaukasus, in Persien und in der asiatischen Türkei. Leipzig, Duncker & Humblot, 1875. Mit 5 Holzstichtafeln und gefalt. Karte. 1 Bl., VIII, 493 S. OHldr. (stark beschabt und bestoßen). (72) 300,Erste Ausgabe. – Henze V, 302: „Kenntnisreich und anziehend und nicht ganz ohne Humor, hoch herausragend aus dem Touristenschrifttum seiner Zeit.“ – Die Reise führte vom Schwarzen zum Kaspischen Meer, nach Tiflis, zum Ararat, durch Nordpersien und den Irak über Beirut nach Alexandria. – Wenig fleckig, gebräunt. – Mit Widmung des Verfassers an den Grafen Lützow, datiert „Brüssel, im August 1879“.
1317 THORN, W., Der Krieg in Indien in den Jahren 1803 bis 1806, geführt von dem General Lord Lake, Oberfeldherrn, und dem General-Major Sir Arthur Wellesley, Herzog von Wellington. Aus dem Englischen übers. Gotha, Becker, 1819. Mit 2 Kupferstichkarten (davon eine grenzkolor.), 7 gestoch. teilkolor. Plänen und 2 Kupferstichportrs. XV, 664 S. Mod. Pp. (11) 200,Erste deutsche Ausgabe. – GV 145, 361. – Nicht bei Pohler. – Vgl. Lowndes 2674 (engl. EA 1818). – Die Karten zeigen Indien und die Region Hindustan. – Titel gestempelt, fleckig.
1318 TISSERANT, E., Specimina codicum orientalium. Bonn 1914. 4°. Mit 80 Tafeln. XLVII S., 2 Bl. (Anzeigen). OKunstldr. (Gelenke beschabt). – Tabulae in usum scholarum, VIII. (152) *R 150,1319 WALSH, TH., Journal of the Late Campaign in Egypt. Including descriptions of that country, and of Gibraltar, Minorca, Malta, Marmorice, and Macri. London, Cadell und Davies, 1803. 4°. Mit 15 tls. gefalt. und kolor. Kupferstichkarten und -plänen, 21 tls. gefalt. Kupfertafeln und 6 kolor. Aquatintatafeln. VIII S., 10 Bl., 261 S., 1 Bl., 145 S., 2 Bl. Hldr. d. Zt. (Gelenke gebrochen, stärker beschabt und bestoßen). (44) *R 600,Erste Ausgabe. – Vgl. Navari 1767 (2. Aufl., datiert die EA irrtümlich 1801). – Die Tafeln nach Zeichnungen des Autors mit Ansichten (Gesamtansicht von Kairo, 2 Tafeln mit den Pyramiden), Plänen (u. a. von Gibraltar und La Valletta), Schlachtplänen und Karten (u.a. Kreta und Rhodos, Malta, Menorca). – Leicht gebräunt, stellenw. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.
Nr. 1319
1320 WALTON, B., Introductio ad lectionem linguarum orientalium. Editio secunda priori emendatior. London, Th. Roycroft für Th. Garthwait, 1655. 12°. Mit einigen Textholzschnitten. 2 Bl., 96, 112 S., 2 Bl. Läd. Ldr. um 1900. (152) *R 200,Vater 351. Silvestre de Sacy 2487. Lowndes 2827: „It was the harbinger of the Bishop's inestimable Polyglott, and consists of alphabets of the different languages enumerated in the title-page, followed by specimens with a Latin literal version, and directions for the reading of them.“ – Der erste Band mit der Einleitung in die berühmte Londoner Polyglottbibel, die Brian Walton (1600-1661) in 6 Bänden herausgegeben hat, erschien 1654 (Darlow-M. 1446), im selben Jahr kam die erste Ausgabe des vorliegenden Sprachenhandbüchleins heraus. Die Holzschnitte mit Münzabbildungen. – Kopfsteg mit durchgehender Wurmspur (einzelne Buchstaben betroffen), gebräunt.
1321 WANG, (L.), UND (F.) VON MEERSCHEIDTHÜLLESSEM, In und um Peking während der Kriegswirren 1900-1901. Berlin, Meisenbach, Riffarth & Co., 1902. Qu.-Fol. Mit heliogr. Tafel, 190 Abb. in Lichtdruck und gefalt. Plan. 2 Bl., 70 S. Leicht läd. illustr. OLwd. (63) 400,Nicht bei Cordier und Heidtmann. – Mit Bildern von Soldaten, Landschaften und Einheimischen zur Zeit des Boxeraufstands. – Mit einem Plan von Peking (Einriß). – Widmung mit kalligraphiertem Eintrag „Utffz. Schmidt. II. Battn. schw. Feldhaubitzen. Tangku“. – Bindung gelöst, fleckig.
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Orientalia · Graphik und Gemälde
1322 WEITENAUER, I., Hexaglotton geminum, docens linguas, Gallicam, Italicam, Hispanicam, Graecam, Hebraicam, Chaldaicam. 2 Tle. in einem Bd. Augsburg und Freiburg, Wagner, 1762. 4°. Mit wdh. gestoch. Titelvign. 1 Bl., 137 S., 2 Bl., 227 S. Rostrot eingefärbtes Pgt. d. Zt. mit reicher Rücken- und Deckelvg. (etw. unfrisch, berieb. und bestoßen). (152) *R 500,De Backer-S. VIII, 1055, 25. Baader I/2, 313, 13. ADB XLI, 622. Graesse VI/2, 433: „Cet ouvrage, qui veut enseigner en peu de temps 12 languages, ne tient pas plus sa parole que ces maîtres de langue qui se vantent de pouvoir enseigner leur language dans le cours d'un mois à qui que ce soit.“ – Leicht gebräunt, etw. wasserrandig, braun- und stockfleckig. – Kein komplettes Ex. im Jahrbuch. – In einem schönen süddeutschen spätbarocken Bauerneinband. Slightly browned, some waterstains, brown stains and foxing. – No complete copy in „Jahrbuch“. – In a beautiful South German late baroque ornamental binding. – Contemporary rust-red coloured vellum with richly gilt back and gilt on sides (a little faded, rubbed and scuffed).
1323 WILLYAMS, C., Reise auf dem Mittelmeere im Gefolge des Admirals Nelson. Mit einer Beschreibung der Schlacht bei Abukir am 1sten August 1798 und ausführlichen Nachrichten über die wahren Begebenheiten nach dieser Schlacht in verschiedenen Theilen des mittelländischen Meers. Hamburg, Campe, 1803. Mit gefalt. Kupferstichkarte. 276 S. Läd. Pp. d. Zt. (4) 250,Erste deutsche Ausgabe. – Steinbrink 67, 22. Navari 1813, Anm. Griep-L. 1495: „Bericht von den Operationen der britischen Flotte im Mittelmeer 1798, der Schlacht bei Abukir und der Rückkehr der Flotte nach Gibraltar. Willyams befand sich als britischer Schiffsgeistlicher bei der Flotte.“ – Die englische EA erschien 1802 in London (vgl. dazu Brunet V, 1458, Lowndes 2940 und Navari 1813), eine zweite deutsche Ausgabe kam als zweiter Band der „Kleinen Bibliothek neuer und vorzüglicher Länder- und Reisebeschreibungen“ 1804 in Wien heraus. Verfaßt von Cooper Willyams (Wylliams; 1762-1816), einem anglikanischen Geistlichen, der sich auch als Landschaftsmaler mit Arbeiten aus dem Mittelmeerraum einen Namen gemacht hat, in einer Auswahl postum 1822 veröffentlicht (A selection of views in Egypt, Palestine, Rhodes, Italy, Minorca, and Gibraltar, from the original drawings, executed during a visit to those places). – Text mit Bleistiftanstreichungen, die Karte mit Randläsuren, fleckig.
1324 SAMMLUNG – 6 arabische Drucke. Osmanisches Reich, Persien, 19. Jhdt. 8° und 4°. Verschied. Einbände, die meisten d. Zt. (tls. starke Gebrauchsspuren). (148) *R 150,Darunter ein Band einer Biblia Malaica und eine arabische Übersetzung des türkischen bürgerlichen Gesetzbuchs. Ein Band mit Besitzvermerk des berühmten Orientalisten Carl Brockelmann (1868-1956), datiert Breslau Januar 1901. – Einzelne Drucke inkomplett; starke Gebrauchsspuren.
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Graphik und Gemälde 1325 ÄGYPTEN – ABUKIR – „Plan der Schlacht von Abukir am 25. Juli 1799“. Manuskriptplan. Aquarellierte Tuschzeichnung von J. Bodendorfer, dat. 4. 9. 1833. 23 x 36,5 cm. – Wenige Klebstoffreste in der Abbildung, Montagespuren verso, leicht fleckig und gebräunt. (71) 120,Hübscher kleiner Plan mit den Truppenstellungen des französischen Expeditionsheeres mit Benennung der einzelnen Befehlshaber sowie der Türken als Verteidiger, mit kleiner Legende (a-d).
1326 – KAIRO – Grabmal (Qubba) Sultan Qansuhs I. in der nördlichen Totenstadt. Aquarell auf Velin. Nicht sign., bezeichnet und dat. (zweite Hälfte 19. Jhdt.). 23,4 x 18,5 cm. – Aufgezogen, unter Passepartout. (3) 150,1327 ALGERIEN – ALGIER – „Alger“. Ansicht der Stadt aus der Ferne mit reicher Schiffsstaffage. Lithographie von L. J.-B. Sabatier und Lauvergne nach Sabatier und Bayot, bei Cattier für Bulla & Jouy in Paris u. a., um 1850. 40 x 55,5 cm (Blattgr.: 63 x 83 cm). – Breite weiße Ränder mit Einrissen und angestaubt, leicht fleckig. (6) 80,-
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1328 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – AGOPIAN, SIMON (Istanbul 1857-1921 ebda.), Ins Gebet vertiefter Orientale (Sufi). Öl auf Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. – Mod. vergoldeter Holzrahmen. (71) 2.000,Im spätimpressionistischen Stil in pastoser Malweise dargestellter Betender in weitem weißen Gewand. Auf dem Kopf trägt er eine rote Kappe, die Hände sind erhoben, der Kopf ist in den Nacken gelegt, der Gesichtsausdruck verinnerlicht. Die Erleuchtung im Gebet findet in der Hinwendung zu dem stark von rechts einstrahlenden Licht ihren anschaulichen Ausdruck. – Charakteristisches Motiv des berühmten Orientmalers armenischer Herkunft. – Siehe Abbildung. Praying man in large white robe depicted in pastose manner of painting in late impressionistic style. On the head a red cap, hands are raised, head tilted back, introverted expression. The enlightenment in the prayer is demonstrated by the light strongly shining from the right. – Characteristic motif of the famous painter of oriental scenes of Armenian background. – Modern gilt wooden frame. – See illustration.
1329 – AREL, MEHMET RUHI (Istanbul 1880-1931 ebda.), „Angora“ (Die antike Portalanlage des Augustustempels in Ankara, im Hintergrund das Minarett der Haci-Bayram-Camii). Öl auf Karton. Sign. (arabisch), bezeichnet (verso, wohl von anderer Hand) und dat. 1925 (arabisch). 67,4 x 49,3 cm. – Ohne Rahmen, Ecken leicht bestoßen. (71) 10.000,Vedute im stimmungsvollen ruhigen Abendlicht mit den Mauern der bekannten antiken Tempelruinen von Ankara sowie dem im Hintergrund aufragenden Minarett der im 14. Jahrhundert erbauten Moschee. – Der zu den bekanntesten türkischen Malern zählende Künstler studierte 1910-14 in Paris, wo er den Impressionismus
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Nr. 1335 kennenlernte. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte Arel in die Türkei zurück. Seine Malweise ist vom französischen Spätimpressionismus geprägt. Ein charakteristisches Beispiel dafür ist das hier zum Verkauf stehende Gemälde mit seinem Spiel von Licht und Schatten und der farblichen Auflösung der Formen in pastoser Malweise. In den Jahren um 1925 hat Arel eine ganze Reihe von Ankara-Ansichten gemalt, von denen er einige anläßlich zweier Ausstellungen 1924/25 im Istanbuler Galatasaray-Museum präsentiert hat und die ihm große Anerkennung brachten. – Im europäischen Handel werden Bilder von Mehmet Ruhi Arel nur selten angeboten. – Siehe Abbildung Seite 288. View in serene atmospheric sunset light with the walls of the famous ancient temple ruins of Ankara and the minaret showing in the background of the mosque built in the 14th century. – The artist belonging to the most famous Turkish painters studied in Paris in 1910-14 where he became acquainted with Impressionism. With the outbreak of World War I Arel returned to Turkey. His manner of painting is characterized by late French Impressionism. A typical example is the painting here for sale with its variation of light and shade and the colour resolution of the forms in pastose way of painting. In the years around 1925 Arel painted a whole series of Ankara views, some of them he displayed at the Istanbul Galatasaray Museum on the occasion of two exhibitions 1924/25 with quite some success. – Paintings by Mehmet Ruhi Arel are rarely offered on the European market. – Without frame, corners slightly scuffed. – See illustration on page 288.
1330 – ARNDT, LEO (Eilenburg 1857-1945 Berlin), Bosnische Marktszene. Radierung von L. Arndt, bei C. Sabo in Berlin, um 1905. 30 x 40 cm. – Mehrere kleine, tls. geklebte Einrisse bis knapp in die Darstellung, ca. 8 cm lange beriebene Knickstelle, 2 kleine Stecknadellöcher oben. – Unter Passepartout. – Thieme-B. II, 126. (71) 80,-
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1331 – BERNINGER, EDMUND (Arnstadt 18431909 München?), Beduinen in der algerischen Wüste vor einer Oase. Ölgemälde auf Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1890?). Ca. 26 x 30,5 cm. – Unter Glas und Passepartout gerahmt. – Siehe Abbildung. (71) 1.800,1332 – BINDER, TONY, (Wien 1868-1944 Nördlingen), Ägyptischer Fellache mit Ochsenpflug in der Nilebene. Ölgemälde auf Leinwand. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (um 1890/1900). Ca. 41 x 24 cm. – Vergoldeter Holzrahmen mit schwarzer Hohlkehle. (71) 1.500,-In das milde Licht der Abendsonne getauchte sumpfige Nillandschaft, rechts im Mittelgrund ein pflügender Bauer und in der Ferne die Silhouette einer Moschee. Binder war Schüler des „Orient-Müller“ und als Pleinairist auf einigen Orientreisen tätig. Als Hofmaler und Photograph des ägyptischen Kalifen Abbas Hilmi II. hielt sich Binder 1912-14 in Kairo auf. – Siehe Abbildung Seite 291. Marshy Nile landscape immersed in the soft light of the evening sun, in the middleground to the right a ploughing peasant and in the distance the silhouette of a mosque. Binder worked on some trips to the Orient as pleinairist. As court painter and photographer of the Egyptian caliph Abbas Hilmi II Binder spent the years 1912-14 at Cairo. – Gilt wooden frame with black fillet. – See illustration on page 291.
Gouachen auf Blei 1333 – CHINA – Vier Deckfarbenbilder mit figürlichen Motiven und kalligraphierten chinesischen Schriftzeichen auf Bleiplatten. China, wohl um 1900. Je ca. 26 x 36 cm. – Ränder tls. eingerissen, kleine Brüche und Löcher, Gebrauchsspuren. (71) 300,Die sehr seltene Form der Deckfarbenmalerei auf Bleiplatten konnte von uns in keinem Vergleichsbeispiel nachgewiesen werden. Womöglich stammen die Platten von einer Wandverkleidung. – Siehe Abbildung Seite 292.
1334 – DEBUT, JACQUES (Lebensdaten unbekannt, tätig in Frankreich und Nordafrika im frühen 20. Jhdt.), Halbnackte Tänzerin in einem orientalischen Palast. Gouache auf festem Papier. Sign., nicht bezeichnet, dat. Fes (Fez) 1923. Ca. 46 x 30 cm. – In vergoldetem Gipsrahmen in der Form eines orientalischen Bogens (wenige kleine Schäden). (71) 800,Halbakt einer Tänzerin vor einem Vorhang, der links den Blick auf einen Torbogen und einen Garten freigibt. Die junge Frau, so weit bekleidet, in prächtigen Gewändern und Schmuck. – Siehe Abbildung. Semi-nude of a dancer in front of a curtain, on the left with a view on an archway and a garden. The young woman, as far as dressed, in splendid garments and juwellery. – In gilt gesso frame in the form of an oriental arch (a few minor damages). – See illustration.
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1335 – ERNST, RUDOLF (RODOLPHE, Wien 18541932 Fontenay-aux-Roses), Orientalischer Händler. Ölgemälde auf Holz. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1880). 31,7 x 25,6 cm. – Neubarocker Holzrahmen der Zeit. (71) 20.000,Rudolf Ernst gilt als einer der Hauptvertreter der spätromantischen Orientmalerei. Seine Motive sind stark im Genre verwurzelt und zeigen damit einen besonders pittoresken, üppigen, ja schwelgerischen Orient, wie er den westlichen Vorstellungen vollauf entsprach. Gerade die Interieurs von Palästen, Haremsgemächern, Basaren und Läden schilderte er mit detailgetreuer Hingabe an Architektur, Ornamentik, Gewänder und Alltagsgegenstände, die er zum Teil Photographien und Reiseskizzen entnahm. In dieser Hinsicht ist unser Gemälde besonders typisch: Ein Innenraum, vollgestopft von Gegenständen eines orientalischen Händlers, darunter Waffen, Vasen, Krüge, Stoffe, ein Sattel, ein Papagei, dazwischen, sitzend und in aller Ruhe bei einer Wasserpfeife mit dem Kunden verhandelnd, der Ladenbesitzer – alles mit Detailgenauigkeit geschildert und in eine Komposition gebracht, die den scheinbaren Wirrwarr wohlüberlegt und arrangiert dem Betrachter als Imagination orientalischer Fülle vor Augen führt. – Siehe Abbildung Seite 287. Rudolf Ernst is said to be one of the main representatives of late-romantic Oriental style of painting. His motifs are rooted in the genre and show a particularly picturesque and luxuriant Orient after western ideas. He depicted in particular interiors in every detail. For architecture, ornamentation, garments and everyday objects he partly used photographs and travel sketches. In this respect our painting is very typical: interior, crammed with items of an oriental merchant, among them weapons, vases, jugs, fabrics, a saddle, a parrot, the shopkeeper sitting in between with a sheesha and bargaining all the while with the customer. The apparent jumble, however, is arranged, in order to give the viewer the idea of oriental abundance. – See illustrations on page 287.
1336 – FABBI, FABIO (Bologna 1861-1946 Casalecchio di Reno), Der Sklavenhändler. Gouache auf Pappe. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1930). 55,5 x 27,3 cm. – Unter Glas gerahmt (vergoldeter Holzrahmen mit korinthischen Pilastern und Gebälk). (71) 6.000,Eines der häufigsten Bildthemen Fabio Fabbis, der verschlagen blickende orientalische Sklavenhändler, der den prachtvollen nackten Leib seines „Verkaufsobjekts“, einer schönen jungen Frau, vor seinen Kunden (und allen anderen Voyeuristen) enthüllt. Auf Grund des großen Erfolgs, den der Maler mit derartigen Bildern hatte, wiederholte und variierte er das Motiv mehrfach. Unser Deckfarbenbild ist eine formal weitgehend übereinstimmende kleinere Fassung eines Ölgemäldes (116 x 65 cm), das 2013 im englischsprachigen Markt zur Versteigerung gelangt ist. Die Fassung als Ölgemälde trägt die Datierung 1931. Ob unsere Fassung in Deckfarben dem Ölbild vorausging oder eine verkleinerte Replik davon ist, läßt sich nicht klären. – Siehe Abbildung Seite 293. One of the most frequent picture themes by Fabio Fabbi, the slyly looking oriental slave trader who exposes in front of his customers (and all other voyeurists) the magnificent nude body of his „sale's object“, a beautiful young woman. Because of the big success he obtained with this kind of paintings, the painter repeated and varied the motif several times. Our gouache pain-
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ting is a formally largely matching smaller version of an oil painting (116 x 65 cm) that was auctioned in 2013 on the English speaking market. The oil painting is dated 1931. Whether our version in gouache preceded the oil painting or whether it is a smaller replica cannot be assured. – Framed under glass (gilt wooden frame with Corinthian pilasters and entablature). – See illustration on page 293.
1337 – FISCHER, LUDWIG HANS (Salzburg 18481915 Wien), „Elephantine“. Aquarell auf festem Papier. Sign., bezeichnet, nicht dat. (um 1880). 51,6 x 36,8 cm. – Leicht stockfl., verso mit Montagespuren. (71) 1.800,Stimmungsvolle Abendansicht des Nils in Oberägypten mit der Flußinsel Elephantine im Hinter- und einem Fischerboot im Mittelgrund. – Siehe Abbildung Seite 292. Atmospheric evening view of the Nile in Upper Egypt with the river island Elephantine in the background and a fishing boat in the middle. – Slightly foxed, verso with mounting traces. – See illustration on page 292.
1338 – – „Gebel Ahmar“ (Roter Berg). Ölgemälde auf Karton. Sign., bezeichnet und dat. 187(9?). 34,6 x 28,6 cm. – Stellenw. leichte Krakelees. – Gerahmt. (71) 1.500,Ansicht des Gebel el-Ahmar, des „Roten Berges“ in Ägypten, nahe Heliopolis nordöstlich von Kairo, genutzt als Steinbruch für harten Quarzit. Im Vordergrund als Staffage einige ägyptische Arbeiter. – Entstanden auf Fischers erster Orientreise, die er von Wien aus unternommen hat, wo er seit 1879 lebte. – Siehe Abbildung Seite 294.
View of Gebel el-Ahmar, the „Red mountain“ in Egypt, near Heliopolis to the north-east of Cairo, used as quarry for strong quartzite. As staffage in the foreground some Egyptian workers. – Made during Fischer's first journey to the Orient undertaken from Vienna where he lived since 1879. – Here and there slight craquelures. – Framed. – See illustration on page 294.
1339 – – Marktszene in einer Stadt an der Adriaküste auf dem Balkan. Aquarell auf Papier. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (um 1890). 22,7 x 15,2 cm. – Unter Glas gerahmt. (71) 700,Skizze zu einer Marktszene im grellen Licht des Mittags, wohl als Vorstudie zu einem Gemälde, entstanden auf einer seiner zahlreichen Orientreisen bei der Durchreise auf dem Balkan. – Siehe Abbildung Seite 294. Sketch to a market scene in glaring light of midday, probably a preliminary study for a painting, made during one of his numerous journeys to the Orient while passing through the Balkans. – Framed under glass. – See illustration on page 294.
1340 – GRIECHENLAND – SAMMLUNG – 5 anonyme aquarellierte Bleistiftzeichnungen, um 1835. Je ca. 24 x 14 cm. – Leicht fleckig. (6) 200,Fein ausgeführte und bezeichnete Porträtzeichnungen: Admiral Miaulis – Adjutant des Miaulis – Adjutant des Plaputa – Botzaris – Demetri; jeweils in griechischer Tracht mit Fez und meist mit Scimitar. Entstanden etwa in der Zeit, als Otto zum König von Griechenland ernannt wurde. – Siehe Abbildung Seite 294.
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1341 – GRIESS, RUDOLF (Zerbst 1859?-1947 München), Das osmanische Reich als Marionette der Entente. Karikatur (auf den Vertrag von Sèvres?). Tuschezeichnung auf Karton. Nicht sign., bezeichnet und dat. (1920?). 44,2 x 35,2 cm. – Auf Träger aufgelegt. (50) 150,Bitterböse Karikatur auf das Vorgehen der Westmächte und Rußlands gegen das Osmanische Reich, das hier als hilflose Marionette, an der alle in verschiedene Richtungen ziehen, auf der Bühne vorgeführt wird. Als Kulisse im Hintergrund die Ansicht Istanbuls. Gemeint ist wohl der Vertrag von Sèvres, bei dem das Osmanische Reich zu großen Gebietsabtretungen gezwungen worden war. – Nicht signiert, aber im typischen Zeichenstil des Karikaturisten Grieß. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 294.
1342 – GYÖZÖ, BAKY (Budapest 1902-1972 ebda.), Orientalischer Markt. Ölgemälde auf Karton. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (um 1930). 21,4 x 16,5 cm. – Vergoldeter Holzrahmen. – Siehe Abbildung Seite 295. (71) 500,1343 – HAAG, CARL (Erlangen 1820-1915 Oberwesel), Stehender Orientale im Profil. Gouachefarben auf festem gelblichen Papier. Nicht sign. und dat. (ca. 1870?), rückseitig mit Namenszug in Bleistift. 39,9 x 29,8 cm. – Ränder hinterlegt. – Siehe Abbildung Seite 295. (88) 300,-
Charakteristische, auf einer seiner Orientreisen entstandene Arbeit des in München ausgebildeten Malers Carl Haag. Der hinter einer Balustrade stehende alte bärtige Mann in schlichter Landestracht wendet sich dem Betrachter geringfügig zu, bleibt aber im Vollprofil. – Zum Künstler siehe Thieme-Becker XV, 382. – Siehe Abbildung.
1344 – INDIEN – Folge von 6 Aquarellen mit Darstellungen hinduistischer Gottheiten. Indien, um 1880. Je ca. 39 x 37 cm. – Tls. knapp beschnitten, Altersspuren. – Unter Passepartouts. (45) 500,Jeweils mit englischen Beschriftungen und mont. Beschreibungen: „Jagannath, Subhadra and Balaram“ – „Two Sepoys“ – „Manasa“ – „Durga on a huge fish“ – „Shiva with his wife Parvati“ – „Rama enthroned with Sita“ – „Vishnu enthroned with Lakshmi“. – Beiliegt ein kolor. Holzstich mit Krishna-Darstellungen. – Siehe Abbildung Seite 295.
1345 – ISTANBUL – Der alte Friedhof in Eyüp. Tuschezeichnung auf Karton. Unleserlich sign., von fremder Hand bezeichnet „Street at Eyub“, nicht dat. (um 1870). Ca. 34 x 26 cm. – Unter Glas gerahmt. (71) 300,Stimmungsvolle Vedute gegen das Goldene Horn mit dem alten Friedhof von Eyüp, unweit der Eyüp Sultan Camii gelegen. Im Vordergrund die Gräber mit zahlreichen Stelen am Fuß einer Treppenanlage. – Laut Einlieferer aus dem Nachlaß des Diplomaten Baron Hannibal von Braun. – Siehe Abbildung Seite 295.
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Krämer, Schüler unter anderem von Leopold Karl Müller und Gründungsmitglied der Wiener Secession, hat 1891/92 eine Marokko-Reise unternommen, auf der das vorliegende Aquarell entstanden ist. Es zeigt drei auf dem Boden sitzende Händler im Gespräch. – Siehe Abbildung.
1349 – LIGETI, ANTAL (Nagykároly 1823-1890 Budapest), Die Pyramiden von Gizeh, im Vordergrund ägyptische Fellachen. Ölgemälde auf Holz. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (ca. 1855/56). 20,2 x 27,5 cm. – Rahmen mit durchbrochener vergoldeter Akanthusbordüre. (71) 2.800,Entstanden während Ligetis durch den Grafen Stephan Károlyi finanzierten mehrjährigen Orientreise von 1855 bis ca. 1860, mit Aufenthalten unter anderem in Ägypten, Palästina, dem Libanon und Syrien. – Siehe Abbildung Seite 298. Made during Ligeti's journey of several years to the Orient from 1855 till ca. 1860, financed by count Stephan Károlyi, with stays a. o. in Egypt, Palestine, the Lebanon and Syria. – Frame with pierced gilt ornamental acanthus border. – See illustration on page 298.
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1346 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – ISTANBUL – Straßenszene (im Stadtteil Eyüp?). Aquarell auf Karton. Nicht sign., bezeichnet und dat. (um 1870). Ca. 32,5 x 24,7 cm. – Unter Glas gerahmt. (71) 200,In mildes Licht getauchte Szenerie einer Gasse mit hoher Mauer zur Rechten und kleinen, gegen die Gasse vorkragenden Erkern von Wohngebäuden links. Am Ende der Straße ein unbestimmter, weiter Ausblick, davor zwei Staffagefiguren in orientalischer Kleidung. Vielleicht eine Ansicht aus dem Istanbuler Stadtteil Eyüp am Goldenen Horn, der noch heute dörflichen Charakter besitzt. – Laut Einlieferer aus dem Nachlaß des Diplomaten Baron Hannibal von Braun.
1347 – KAIRO – Straßenszene mit Markt, die QayitBey-Moschee im Hintergrund. Ölgemälde auf Leinwand. Undeutlich monogrammiert, nicht bezeichnet und dat. (um 1900/10). 23,5 x 17,2 cm. – Auf Karton aufgezogen, rückseitig Händlerstempel „Pappalardo Via Eman(uele) 157“. – Unter Glas gerahmt. – Siehe Abbildung. (71) 500,1348 – KRÄMER, JOHANN VICTOR (Wien 18611949 ebda.), „Tanger“ (Händler auf dem Markt). Aquarell über Bleistift auf grauem Papier. Sign., bezeichnet, nicht dat. (1891/92). 17,6 x 14 cm. – Auf Karton mont., unter Glas alt gerahmt (roter Holzrahmen mit Goldblechbeschlag). (71) 600,-
1350 – LUCIEN-ROBERT, HENRI (Paris 1868-1929 ?), Rastende Beduinen bei einem Khan. Ölgemälde auf Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1895). 21 x 13,5 cm. – Etw. Farbabrieb an zwei Stellen. – Vergoldeter Holzrahmen mit breiter Hohlkehle. (71) 2.200,Reisende mit Kamelen rasten bei einer kleinen Herberge in der Wüste, ein Motiv, das Lucien-Robert, der Schüler von Jules-Joseph Lefebvre war, häufig variiert und vorzugsweise in breitformatigen Panoramabildern dargestellt hat. – Siehe Abbildung Seite 299.
1351 – MAGIASSIS, VASSILIS (Kairo 1880-1926 Leros), Straßenszene in Kairo, im Hintergrund die Qayit-Bey-Moschee. Ölgemälde auf Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1910/20). 21 x 13,5 cm. – Mod. Rahmen. (71) 1.000,Belebte Straßenszene, im Hintergrund die Moschee im hellstem Sonnenlicht, stark kontrastierend zur Verschattung der Fußgänger und Bäume in der unteren Bildhälfte. Die Formen lösen sich in stark pastosem Farbauftrag auf, Bildthema ist das Spiel von Licht und Farben zu einer bestimmten Tageszeit, wohl dem späten Nachmittag. Wahrscheinlich ein Spätwerk des bekannten griechischen Impressionisten, in dessen Schaffen Orientmotive rar sind. – Siehe Abbildung Seite 300. Animated street scene, in the background the mosque in brightest sunlight, heavily contrasting to the shadowing of the pedestrians and trees at the lower half of the painting. The forms dissipate in strong pastose paint application, theme of the painting is the play of light and colours at a certain time of day, probably late afternoon. It is probably a late work by the known Greek impressionist, oriental motifs however being rare in his creative work. – Modern frame. – See illustration on page 300.
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1352 – MAY, KARL MARIA (Wien 1886-1963 ebda.), „Sartischer Silberschmied“. Ölgemälde auf Holz. Sign., rückseitig alt bezeichnet, nicht dat. (um 1920?). 32,0 x 26,0 cm. – Vergoldeter Holzrahmen. (71) 1.200,Eines der seltenen Orientbilder des Wiener Malers, mit einem Motiv des Kaukasusgebiets, vielleicht aus Samarkand oder Taschkent, was die Rarität noch steigert, da nur wenige europäische Maler im Kaukasus unterwegs waren. – Siehe Abbildung Seite 300. One of the rare Orient paintings by the Vienna painter illustrating the area of the Caucasus, perhaps Samarkand or Taschkent, which makes it even more rare as only few European painters travelled in the Caucasus. – Gilt wooden frame. – See illustration on page 300.
1353 – MEINDL, KONRAD (Wien 1883-1970 Linz), Porträt eines Marokkaners mit Fes. Schulterstück im Halbprofil. Radierung. Nicht sign., bezeichnet und dat. (um 1920). Ca. 42,5 x 34 cm. – Unter Glas gerahmt. (71) 150,1354 – MIELICH, ALPHONS LEOPOLD (Klosterneuburg 1863-1929 Salzburg), Orientalischer Markttag. Ölgemälde auf Holz. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (um 1900/10). 10,8 x 14,8 cm. – Leinwand doubliert. – Alter Rahmen mit breiter Hohlkehle mit vergoldeten Arabesken. (71) 1.200,-
Arabische Händler, die unter Laubbäumen auf Decken ihre Ware feilbieten, in lockerer, pastoser Malweise mit Anklängen an den Impressionismus. – Siehe Abbildung Seite 301. Arab merchants offering their merchandise on blankets under leaf trees, in soft, pastose manner of painting similar to impressionism. – Old frame with wide fillet with gilt arabesques. – See illustration on page 301.
1355 – – Straßenmarkt in Kairo. Ölgemälde auf Leinwand. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (um 1890/1900). 18,8 x 31,7 cm. – Leinwand doubliert. – Alt gerahmt in vergoldetem neobarocken Rahmen mit kräftiger vegetabiler Bordüre. (71) 3.500,Eine der für Mielich typischen malerischen Straßenszenen von Kairo mit mehreren Moscheen und ihren Minaretten im Hintergrund. Die Veduten, die Mielich von Kairo malte, waren so geschätzt, daß auch Kaiser Franz Josef I. einige davon angekauft hat. – Makellos erhalten. – Siehe Abbildung Seite 261. Picturesque street scene of Cairo, typical for Mielich, with several mosques and their minarets in the background. The views of Cairo which Mielich painted were so appreciated that even emperor Franz Josef I has bought some of them. – Pristine preservation. – Framed in former times in gilt neo-baroque frame with strong vegetal bordure. – See illustration on page 261.
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1356 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – RIETH, PAUL (Pößneck 1871-1925 München), „A-dri-a-no-pel!“ („Der Scheintote und das Zauberwort“). Lavierte Tuschezeichnung auf Karton. Sign., bezeichnet und dat. (19)13. 43,8 x 36,5 cm. – Breite Ränder und Rückseite mit Klebeund Montagespuren. – Unter Passepartout. (50) 200,Vorlage zur Illustration in der „Jugend“ (Jahrgang 18, Heft 32, 5. 8. 1913, Seite 952), bezugnehmend auf die Einnahme Adrianopels im Zweiten Balkankrieg am 21. Juli 1913. – Aus der Sammlung W. Denzel.
1357 – SANDOR-DUSHNITZ, MAX (Wien 18971942 ebda.), „Wasserträger.“ Ölgemälde auf Holz. Sign., bezeichnet, nicht dat. (um 1930). 37,9 x 26,4 cm. – Mod. schwarzer Holzrahmen mit breiter Hohlkehle. – Siehe Abbildung Seite 302. (71) 800,1358 – SARAJEVO – Bascarsija, der alte Basar von Sarajevo. Ölgemälde auf Karton. Sign. „N. Korinek“, rückseit. bezeichnet „Original – Sarajevo Bascarsija“, nicht dat. (um 1920). Ca. 39,5 x 48 cm. – Vg. Holzrahmen. (71) 600,Ansicht mit den typischen Basarbuden, davor in Volkstracht gekleidete Bauern, Musikanten und Händler, in der Ferne eine Moschee mit Minarett. Der im spätimpressionistischen Stil arbeitende Maler ist von uns der Signatur nach nicht zu ermitteln. – Siehe Abbildung Seite 303.
1359 – SATTLER, HUBERT (Salzburg 1817-1904 Wien), „Ruinen von Erment, dem alten Hermontis“. Ölgemälde auf Karton. Nicht sign., Verso mit Namen und Bezeichnung von anderer Hand (1871), nicht dat. (um 1845). 15,1 x 23,4 cm. – Wohlerhalten. – Alter vergoldeter Rahmen. (71) 3.000,Ansicht von Armant in Oberägypten mit den antiken Ruinen im Hintergrund und einer Wasserstelle mit einigen Einheimischen vorne, sehr fein und präzise gemalt. Der rückseitige Vermerk bezeichnet das Motiv und nennt den Künstler: „Ruinen von Erment, dem alten Hermontis, 2 Stunden südlich von Theben in Ober-Egypten, aufgenommen von Hubert Sattler in Wien. Von demselben erhalten im Novb. 1871. Prof. Dr. Adelmann“, außerdem eine vierzeilige Beschreibung des Ortes. Wahrscheinlich handelt es um die Handschrift des Würzburger Professors für Augenheilkunde, Heinrich Adelmann (18071884). Die Verbindung zum Künstler läßt sich naheliegend erklären: Sattlers gleichnamiger Sohn (1844-1928) war ebenfalls Augenarzt und wirkte nach seiner Promotion 1869 als Assistent in Wien, später wurde er Professor unter anderem in Gießen und Leipzig. – Sattler ist einer der Pioniere der Orientmalerei und der erste österreichische Künstler, der Ägypten selbständig bereiste. Von seiner 1844/45 unternommenen Reise nach Ägypten brachte er viele Skizzen mit, die er danach in Ölbilder umsetzte. – Das vorliegende Bild dürfte bald nach der Ägyptenreise entstanden sein. – Beiliegend alte Holzabdeckplatte (für die Vorderseite des Rahmens als Transportschutz) mit Etikett der Zeit, darauf die Namen des Künstlers, des Besitzers Adelmann und das Datum 1871. – Siehe Abbildung Seite 303.
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Nr. 1350
View of Armant in Upper Egypt with the antique ruins in the background and a waterhole with some natives in the front, painted in a very fine and delicate way. – Sattler is one of the pioneers of orient painting and the first Austrian artist who travelled around Egypt independently. He brought many sketches from his journey to Egypt in 1844/45 which he later on turned into oil paintings. – The present painting was probably made soon after the journey to Egypt. – Enclosed an old wooden cover panel (for the foreside of the frame as protection for transportation) with label of the date, also name of the artist, of the owner Adelmann and the date 1871. – Old gilt frame. – See illustration.
1360 – WITTMER, JOHANN MICHAEL (Murnau 1802-1880 München), „Fontana zu Scuttari, Constantinopel“ (Der Brunnen Sultan Ahmets III. in Skutari, Istanbul). Aquarell über Bleistift. Verso mit Namenszug, im unteren Rand bezeichnet, rückseitig dat. 1839. 28,8 x 43,8 cm. Ecken gestaucht, rechte obere mit kleinem Ausriß, kleiner Riß in der Darstellung, gering stockfleckig. (3) 300,Johann Michael Wittmer, Schwiegersohn von Joseph Anton Koch und Münchener Akademieschüler, wo er unter anderem bei Peter von Cornelius studierte, hat 1836 den Kronprinzen Maximilian von Bayern auf dessen Reise nach Griechenland und Istanbul begleitet. Nach der Rückkehr blieb Wittmer in Rom, wo er einige griechische und türkische Ansichten malte, darunter die vorliegende. Am unteren Rand findet sich eine Notiz zur Farbgebung sowie das Detail einer Turmspitze. Die Skizze sollte offenbar als Vorlage für ein Gemälde dienen. Der berühmte Brunnen von Üsküdar, dem früheren Skutari, einem asiatischen Stadtteil Konstantinopels, wurde unter Sultan Ahmet III. an der Schiffsanlegestelle am Bosporus im Jahr 1728 errichtet. – Siehe Abbildung Seite 304.
1361 – SAMMLUNG – 6 Federzeichnungen auf festem Papier, von G. Latham. Sign. und dat. 1882. Je ca. 30,5 x 17,5 cm. – Verso gestempelt, knapprandig, tls. kleine Randläsuren, leicht fleckig und gebräunt. – Ein Blatt unter Glas gerahmt. (119) 200,Detailliert und fein gezeichnete biblische und andere literarische Szenen von G. Latham, Zivilingenieur und Architekt in Invercargill in Neuseeland.
1362 – – Ca. 60 anonyme, tls. aquarellierte Tuschfeder- und Bleistiftzeichnungen, tls. aus verschiedenen Skizzenbüchern, meist zwei bis fünf Zeichnungen auf Trägerpapier mont. Um 185070. Ca. 12 x 8 bis 20 x 25 cm. – Tls. mit kleinen Einrissen, etw. fleckig und gebräunt. (88) 600,Neben einfachen Skizzen und Posen von Personen in ortsüblicher Kleidung, Tieren und Szenen aus dem täglichen Leben auch sehr detailliert und fein ausgeführte, dann meist aquarellierte Zeichnungen, teils unten undeutlich beschriftet und datiert. – Siehe Abbildung Seite 305.
1363 HAREM – „La Favorite“. Kupferstich in Schabmanier im Oval auf festem Papier, von H. Eichens nach C. Brochart, bei Goupil in Paris u. a., 1868. 25,5 x 20,5 cm (Blattgr.: 67,5 x 50 cm). – Leicht fleckig und gebräunt. (71) 100,Bruststück einer in schöne Kleider gehüllten jungen Mätresse, halb orientalisch, halb abendländisch, halb schüchtern, halb verlangend. – Großformatiges, dekoratives Blatt. – Beiliegt eine anonyme, auf Trägerpapier mont. Farblithographie um 1850 mit einer liegenden Orientalin, die pralle Brust sichtbar mit koischem Tuch verhüllt.
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Orientalia · Graphik und Gemälde
1364 HAREM – ODALISKE – („Nonchalance“). Erotische Haremsszene mit jungem nackten Mädchen auf Leopardenfell und musizierender Sklavin, ebenfalls unbekleidet. Farb-Heliogravüre (?) nach H. Fenner-Behmer, bei F. Hanfstaengl in München, um 1910. 48,5 x 77 cm. – Mit einigen stärkeren Kratzern in der Darstellung, mehrere kleine Löcher und Läsuren im weißen Rand, Titel verso mont., alt auf dicken Trägerkarton aufgezogen. (71) 200,1365 INDIEN – AGRA – „Agra die Haupt Residenz Stadt des Groß Mogols in Indien“. Guckkastenblatt. Altkolor. Kupferstich von F. X. Habermann, bei der Academie Imperiale in Augsburg, um 1780. 24 x 39 cm. – Kleine Läsuren im weißen Rand, etw. fleckig und gebräunt. – Unter Passepartout. (88) 100,Die Hauptstraße der Stadt mit Personen- und Kamelstaffage. – Beiliegt der Kupferstich „Prospect der Stadt Caschan in Persien“ von G. Bodenehr (koloriert).
Nr. 1351
1366 JAGD – RIDINGER – „Divani von der rechten seite anzusehen“ – „Divani von der linken seite“. 2 Kupferstiche von M. E. Ridinger nach J. E. Ridinger aus dem „Türkischen Pferdeaufputz“, Augsburg 1752 (späterer Abzug). Je ca. 24 x 32 cm. – Ein Blatt mit kleinen, tls. hinterlegten Einrissen und Wurmlöchern in der Abbildung und im weißen Rand, knapprandig und gebräunt. – Unter Passepartout. – Thienemann 595 und 596. – Zwei mit reichem Sattel- und Zaumzeug geschmückte Pferde, jeweils von einem Mann in orientalischer Kleidung geführt. (71) 200,1367 JAPAN – KONVOLUT – 7 Kupferstiche aus der „Geschichte und Beschreibung von Japan“ von E. Kämpfer, um 1780. Je ca. 26 x 35,5 cm. – Gebrauchsspuren. – Darunter Tempelanlagen, Schiffe und das japanische Alphabet. (100) *R 80,1368 KARIKATUREN – 5 altkolor. Kupferstiche (einer doppelt vorhanden) von A. Geiger nach Cajetan aus der „Wiener Theaterzeitung“, um 1840. Je ca. 24 x 20 cm. – Tls. fleckig und gebräunt, Faltspuren. – Davon vier Blätter mit Orientbezug. – 2 Beilagen. (71) 100,-
Nr. 1352
1369 KÜNSTLERGRAPHIK – ÇOBAN, ISMAIL (geb. in Corum, Türkei, 1945), Gruppe von Frauen mit Kopftüchern. Farbholzschnitt mit Prägedruck. Sign., num. (53/80) und dat. (19)78. 40,5 x 29 cm. (71) 100,-
Orientalia · Graphik und Gemälde
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Nr. 1354
1370 – HAID, JOHANN JAKOB (Kleineislingen 1704-1767 Augsburg), „L'Asie“. Schabkunstblatt aus der Folge „Die vier Kontinente“, bei J. J. Haid in Augsburg, um 1750. 36,5 x 28 cm (Blattgr.: 46 x 34,5 cm). – Auf Trägerkarton mont. – Leichte Knickspuren und Randläsuren, etw. wasserrandig und fleckig. (50) 100,Thieme-B. XV, 481. Nagler VI, 267. – Hüftbild zweier Orientalen mit Turban; einer raucht Pfeife, der andere hat eine Kaffeeschale in der Hand. – Dekorativ. – Aus der Sammlung W. Denzel.
1371 – SCHRÖDER, HEINRICH (Krefeld, Preussen 1881-1942 Innsbruck), „Probedruck zur 'Bosnischen Stadt'“. Holzschnitt. In der Platte monogr., nicht dat. (um 1915). 28 x 28 cm. – Mit Nachlaßstempel rechts unterhalb der Darstellung. – Unter Glas gerahmt (nicht geöffnet). (71) 150,Heinrich Schröder, seit 1906 in Österreich lebend, wurde 1907 in die u. a. von Gustav Klimt geleitete „Kunstschau“ aufgenommen, im Jahre 1912 erfolgte eine Studienreise nach Bosnien.
1372 MILITARIA – KONVOLUT – 8 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (71) 300,Zwei großformatige Blätter mit arabischen Reitern von E. Jazet, die getönte Lithographie „Die Feldküche“ mit einer Moschee und türkischen Soldaten im Hintergrund (nach H. Vernet), drei Schlachtenszenen und zwei bosnisch-serbische Darstellungen. – Siehe Abbildung Seite 306.
1373 MUSIK – „Fluting Kannon“. Holzschnitt. Unleserlich sign., num. (8/50) und dat. 1963. Darstellungsgr.: 50,6 x 36,3 cm, Blattgr.: 55,2 x 41,5 cm. – Mehrere Knickspuren meist im weißen Rand, leicht fleckig und gebräunt, verso Montagespuren. – Unten mit chinesischen Schriftzeichen in Deckweiß. (71) 100,1374 NORDOSTPASSAGE – „Fretum Nassovium vulgo de Straet Nassov“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte mit 2 altkolor. ornamentalen Kartuschen und zwei kleinen Kompaßrosen, von J. Blaeu in Amsterdam, aus einer spanischen
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Orientalia · Graphik und Gemälde
Maßstabsleiste rechts unten, von M. Cartaro, bei F. Bertelli in Venedig, dat. 1563. 36,5 x 49 cm. – Drei kleine Löcher in der Darstellung (eines hinterlegt), geringe Bugschäden, zwei kleine diagonale Quetschfalten; fachmännisch restauriert, gewaschen und geglättet. (45) 800,Laor 99. BMC II, 714. Tooley 435. Meurer, Strabo Illustratus Atlas, 111 (mit Abb.): „The original version of this map of the Holy Land was designed by the Swiss mathematician and theologian Wolfgang Wissenburg (14961575) and published in 1537 as a woodcut wallmap in Basel. Early Italian adoptions were published by Matteo Pagano and by Giovanni Andrea di Vavassore in Venice and by Givanni Francesco della Gatta in 1557 in Rome. The latter was the immediate model for the present Bertelli map, which bears the initials of the engraver Mario Cartaro.“ – Zeigt das Gebiet zwischen dem Nildelta und Memphis (Kairo) bzw. Damaskus. – Die große Rollwerkkartusche links oben („Appellationes variae locorum biblicorum“, ca. 14,5 x 18 cm) mit einer alphabetischen Aufstellung der eingezeichneten biblischen Orte, das Kartenbild mit figürlicher und Tierstaffage sowie biblischen Szenen. – Vermutlich aus einem Atlas. – Selten. – Siehe Abbildung Seite 307. Probably from an atlas. – Rare. – Three small holes in illustration (one backed), minor damages at joint, two small diagonal vertical creases; professionally restored, washed and polished. – See illustration on page 307.
Nr. 1357
Ausgabe des „Atlas Maior“, um 1659. 24,5 x 55,5 cm. – Einige hinterlegte Löcher im weißen Rand, zwei geklebte Einrisse (einer bis knapp in die Abbildung), Ecken stärker, sonst nur etw. fleckig und gebräunt. (45) 150,Van der Krogt II, 1272:2 (ohne Angabe der spanischen Ausgabe). The Northeast Passage, 1992, 142a (mit Abbildung). – Mit spanischem Fuß- und Rückentext, hier in der Variante ohne Schiffsstaffage. DAZU: „I. Ordinum Vulgo Staten Eyland“ – „I. Mauritius“ (recto und verso auf einem Blatt). Alt grenzkolor. Kupferstiche von J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659. – Gebrauchsspuren. – Van der Krogt II, 1276:2:641 und 1278:2:641.
1375 PALÄSTINA – (Iudaea). Holzschnittkarte nach S. Münster aus C. J. Solinus, „Polyhistor, rerum toto orbe memorbilum thesaurus ...“, bei M. Isengrin in Basel, 1543. 17 x 12 cm. – Leicht fleckig und gebräunt, geglättet. (45) 100,Laor 731: „A schematic map of the Holy Land, the shore line running from Sidon to Gaza.“ – Auf ganzem Blatt mit lateinischem Text.
1376 – „Palestinae sive Tere Sancte descriptio“. Kupferstichkarte mit zwei Rollwerkkartuschen oben und Rollwerkkartusche mit Meilenzeiger und
1377 – „Tabu. Terre Sanctae“. Holzschnittkarte mit Kopftitel in Schriftband über dem Kartenbild, hrsg. von L. Fries, aus der Ptolemaeus-Ausgabe bei J. Grüninger zus. mit J. Koberger in Straßburg, 1525. 28 x 41,5 cm. – Zwei kleine hinterlegte Löcher in der Darstellung, kleinere Bugschäden, leicht fleckig und gebräunt, geglättet. (45) 500,Nordenskiöld II, 208, 41: „This, the fourth Strasbourg edition, was printed by Johannes Grüninger. The text was re-translated, with annotations by Regiomontanus, by Bilibald Pirckheymer ... Most of the maps are accompanied by descriptive text on the verso, within ornamental borders ... The books of the maps in this edition were also used in the editions of 1535 and 1541.“
1378 – „Tabula moderna Terre Sancte“. Kupferstichkarte mit Kopftitel und vier Schriftbändern über der Karte, aus der Ptolemaeus-Ausgabe bei B. Venetus de Vitalibus in Rom, 1507. 24 x 52 cm. – Zwei kleinere Fehlstellen im Bug und kleinere Bugläsuren, tls. dünnwandig mit leichten Quetschfalten, leicht fleckig und gebräunt; fachmännisch restauriert, gewaschen und zusammengefügt. (45) 800,Nordenskiöld II, 202, 26, oder II, 203, 26. Laor 606: „Oriented to the east. The shore line runs from Sidon to Gaza ... The map is divided into the 12 Tribes ... Like all modern maps of Palestine added to the early printed editions of Ptholemy, this was copied from a map by Petrus Vesconte, published by Marino Sanuto, ca. 1320.“ – Sehr selten. – Siehe Abbildung Seite 307.
Orientalia 路 Graphik und Gem盲lde
Nr. 1358
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Orientalia · Graphik und Gemälde
Nr. 1360
1379 PALÄSTINA – „Tabula moderna Terre Sancte“. Holzschnittkarte mit Kopftitel, von M. Waldseemüller nach Vesconte-Sanuto aus der Ptolemaeus-Ausgabe bei J. Schott in Straßburg für J. Aeszler und G. Ubelin, 1513/20. 33,5 x 56 cm. – Einige kleine hinterlegte Löcher und etw. größere hinterlegte Wurmspuren in der Abbildung mit etw. Bildverlust, kleine Randläsuren, leicht fleckig und gebräunt, geglättet. (45) 800,-
Francesco Berlinghieri's 1482 Florence edition of Ptolemy's „Geography“ is the third atlas ever printed and one of the rarest of all editions of Ptolemy. While the maps are unsigned, the engravings are believed to be among the earliest works of one of the most influential figures working in Florence, Francesco Rosselli. Berlinghieri's Florence Ptolemy was published only once. As a result, intact copies of the atlas, as well as loose examples of the maps, are extremely rare. – Latitude indications cut beyond the map illustration at left margin; professionally restored, washed and smoothed. – See illustration on page 309.
Nordenskiöld II, 205, 42, oder II, 207, 16. Laor 609 oder 609A: „Oriented to the east. Shows the whole of Palestine on both sides of the Jordan divided into the 12 Tribes. The shore line runs from Sidon to Gaza. Off shore from Jaffa is a representation of a vessel which is copied from Breydenbach's book.“ – Siehe Abbildung Seite 308.
1381 – („Tabula IIII. Asiae“). (Rückentitel). Kolor. Holzschnittkarte nach M. Waldseemüller aus der Ptolemaeus-Ausgabe bei M. und G. Trechsel in Lyon, 1535. 31,5 x 45 cm. – Kleine, tls. hinterlegte Läsuren im Bugbereich und an den Rändern, zwei kleine Einrisse im weißen Rand, etw. fleckig und gebräunt, geglättet. (45) 500,-
1380 – „Tabula quarta de Asia“. Kupferstichkarte mit Kopftitel, von F. Berlinghieris aus der Ptolemaeus-Ausgabe bei N. Todescho in Florenz, 1480/82. 33 x 47,5 cm. – Breitenbezeichnungen am linken Rand außerhalb der Kartendarstellung angeschnitten; fachmännisch restauriert, gewaschen und geglättet. (45) 1.000,Nordenskiöld II, 198, 20. Laor 600: „Shows the Eastern Mediterranean and the Middle East from Cyprus to Babylonia. The shore line of the Holy Land is shown from 'Ptolemai' (Acco) as far as Gaza.“ – Sehr selten. – Siehe Abbildung Seite 309.
Nordenskiöld II, 209, 36. Laor 611: „The same as the 1522 and 1525 edition. Title on verso only.“ – „Shows the Eastern Mediterranean and the Middle East from Cyprus to Babylonia. A reduced scale copy of 1513-1520 editions, but with some differences: f. i., 'Ptolemais' (Acco) and 'Sicaminon' (Haifa) appear inland at a certain distance from the sea as well as Azotus (Ashdod) and Raphia. The bay north of Jaffa is smaller, and the big bay, which in 1513 edition is south of Ashdod, is here south of Jaffa. Latin text on both sides of verso adorned with decorative borders“ (Laor 610).
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Nr. 1362
1382 PALÄSTINA – BETHLEHEM – „Bethlehem“. Panoramaansicht mit Personenstaffage. Kupferstich aus C. de Bruyns „Reizen ... van Klein Asia ... van Aegypten, Syrien en Palestina“, Delft 1698. 23 x 62 cm. – Mehrf. gefalt., fleckig und etw. gebräunt. (45) *R 100,Beiliegen die Blätter „Tiberias“ (20 x 37 cm), „Chiesa di St. Iuan d'Akari“ (Akkon; 28 x 36 cm) und „Kaifa“ (Haifa; 10,5 x 17 cm) aus demselben Werk.
1383 – JERUSALEM – „Ierusalem“. Panoramaansicht. Kupferstich von H. van Krooneveld aus C. de Bruyns „Reizen ... van Klein Asia ... van Aegypten, Syrien en Palestina“, Delft 1698. 28 x 123 cm. – Mehrf. gefalt., die Falze tls. mit kleinen Einrissen, etw. fleckig und knapprandig. (45) *R 400,Laor 967. – Eines der größten Panoramen Jerusalems. – Blick vom Ölberg auf die Stadt, im Vordergrund Personenstaffage mit berittenen Jägern, Bezifferung der wichtigsten Gebäude ohne Legende. – Cornelius de Bruyn (1652-1726) war Landschaftsmaler und Reisender, der u.a. verbotenerweise eine detaillierte Zeichnung des damals unter ottomanischer Herrschaft stehenden Jerusalem anfertigte, die Vorzeichnung für die vorliegende Kupferstichansicht. – Siehe Abbildung Seite 310.
1384 – SAMMLUNG – 49 Karten. 1941-46. Verschiedene Formate. – Gebrauchsspuren, gestempelt. (126) *R 500,Umfangreiche Sammlung von Karten im Maßstab 1:25.000 bis 1:200.000 aus der Zeit vor der Gründung des Staates Israel, meist mit dem Vermerk „Not to be published“. Aufgenommen im Maßstab 1:10.000 beim „Topocadastral Survey 1933“, später ergänzt und gedruckt vom „Survey of Palestine 1941-43“ oder vom „517 Corps Field Survey“, meist photoreduziert von der Ausgabe 1:20.000. Einige Karten auf der Rückseite mit anderen Karten bedruckt, diese oft überstempelt mit „Cancelled“. – Seltene Detailkarten.
1385 PFERDE – PFORR – Orientale mit zwei Pferden und ein Jockey, ein Pferd führend. 2 kolor. Kupferstiche von A. von Bartsch nach J. G. Pforr, vermutlich aus der 6 Blatt umfassenden Folge „Pferde“, bei Artaria in Wien, um 1810. Je ca. 29,5 x 38,5 cm (Blattgr.: 42,5 x 50,5 cm). – Etw. gebräunt und fleckig, kleine Randläsuren und Quetschfalte. (71) 250,Thieme-B. XXVI, 537 (Pforr), und II, 583 (Bartsch). – Ein Orientale mit Turban und Brokatkleid hält zwei rassige Araberpferde am Zaum, im Hintergrund üppige Natur und Felsen. Das andere Blatt mit einem Reiter auf einem schwarzen Araberhengst, einen Braunen führend, neben-
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Orientalia · Graphik und Gemälde
1388 – KONVOLUT – Ca. 20 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (88) 100,1389 SKLAVENMARKT – „Der Sclavenhändler. Scene auf der Küste von Afrika“. Lithographie, auf aufgewalztem China, von L. Müller nach A. F. Biard, bei J. Höfelich für L. Müller in Wien, 1845. 34 x 48 cm. – Wenige Einrisse, Wasserflecken und Knicke im weißen Rand, etw. fleckig und gebräunt. – Martialisches Blatt mit Folterszenen. (71) 150,DAZU: „Joseph wird verkauft“. Getönte Lithographie von F. A. Frenzel, bei A. Sacco in Berlin, um 1860. 37,5 x 54 cm. – Wenige Randläsuren und tls. geklebte Einrisse oder Fehlstellen, gebräunt und etw. fleckig. – Aus einer Josephserie, die die alttestamentliche Erzählung in ein orientalisches Ambiente einbettet: der jugendlich schöne Joseph wird von den Beduinenhändlern weggeführt, während die Brüder von anderen Beduinen ausbezahlt werden. Rechts drei Frauen, die ihre Blicke voller Verlangen auf die anmutige Josephsgestalt richten, im Hintergrund Palmen und Kamele.
Nr. 1372 her ein Jagdhund, im Hintergrund ein kleines Schloß. – Die Zeichnung lieferte der als „Deutscher Wouwerman“ bezeichnete, auf Pferdedarstellungen spezialisierte hessische Maler Johann Georg Pforr (1745-1798), die Ausführung erfolgte durch den bekannten österreichischen Künstler und Kunstschriftsteller Johann Adam Bernhard Ritter von Bartsch (1757-1821), den Begründer der systematisch-kritischen Graphikwissenschaft. – Kräftige Kupferstiche in abwechslungsreichem Kolorit.
1386 PORTRÄTS – 9 Kupferstiche, von G. Scotin (8) aus dem „Recueil de cent estampes représentant différentes nations du Levant“ oder der „Explication des cent estampes ...“ von Ch. A. Ferriol, bei Le Hay und Duchange in Paris, 1714. Je ca. 33 x 24 cm. – Lipperheide Lb 26 oder 27. – Ein Blatt mit Fehlstelle im weißen Rand, ein Blatt mit Kreppklebeband hinterlegt und einem mit Tesafilm geklebten Randeinriß, tls. leicht fleckig und wasserrandig, gebräunt. (71) 120,1387 – KRIEHUBER – Selbstporträt als Beduine. Lithographie aus J. Kriehubers „Großen Studien“, bei J. Höfelich für L. T. Neumann in Wien, 1852. 44 x 40 cm. – Ca. 3 cm langer Einriß bis in Darstellung, einige kleine Einrisse im Randbereich, rechte untere Ecke fehlt, leichte Knickspuren im weißen Rand, leicht fleckig. – ÖBL IV, 273. – Sehr ausdrucksstarkes Blatt. (71) 120,-
1390 – „Der Sclavenhandel – La vente d'Esclaves“. Altkolor. Aquatinta von J. L. T. nach J. R. P., um 1800. 27 x 40 cm. – Stark fleckig, Grauschlieren infolge von Feuchtigkeitseinwirkung, einige kleine Löcher in der Darstellung und im weißen Rand, einige beriebene Stellen in der Abbildung (mit etw. Bildverlust), knapprandig, linke untere Ecke abgerissen. (71) 200,Drei teils entblößte Frauen stehen vor dem Eingang eines großen Zeltes und werden von einigen in feine orientalische Gewänder gekleideten Männern begutachtet und angepriesen, links eine weitere Frau, über deren Preis gerade verhandelt wird. Im Hintergrund Dattelpalmen und zwei Dromedare. – Sehr dekoratives Blatt, wenn auch in mäßigem Zustand . – Selten. – Siehe Abbildung Seite 311.
1391 SÜDOSTEUROPA – TRACHTEN – 23 Radierungen von Th. Valerio, tls. auf Japan gedruckt und auf Trägerkarton mont., aus den „Souvenirs de la monarchie autrichienne“. In der Platte sign. und dat. Paris, Pierron und Delatre, 185364. Je ca. 25 x 18,5 cm (Blattgr.: ca. 52 x 34 cm). – Ein Blatt mit Ausriß in der Darstellung, das Japanpapier etw. abgelöst, alle Blätter mit leichten Knickspuren im weißen Rand, etw. fleckig und gebräunt. (118) *R 800,Erste Ausgabe. – Lipperheide Ea 37. Hiler 870. Colas 2962. – Wie alle Kostümfolgen von Théodore Valerio (18191879) sehr selten. – Vorhanden: 5 Tafeln aus der Folge „La Hongrie“, 5 aus „Frontières militaires“ (mit Darstellungen aus Kroatien und Slawonien), 13 aus „Les populations des provinces danubiennes. En 1854“. – Laut Colas (2963) erschien 1885 eine zweite Auflage unter dem
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Titel „Costumes de la Hongrie et des provinces danubiennes“ mit den gleichen Tafeln. – 10 Blätter mit kleinem Sammlungsstempel „Hans Philipp Gutacker“ auf der Rückseite (nicht bei Lugt). – Klare, dekorative Darstellungen. – Siehe Abbildung Seite 312. First edition. – 10 leaves with small collection stamp „Hans Philipp Gutacker“ on verso (not by Lugt). – Clear, decorative illustrations. – One leaf with tear-out in illustration, Japanese vellum somewhat detached, all leaves with slight creases at blank margin, a little soiled and browned. – See illustration on page 312.
1392 SYRIEN – DAMASKUS – „Damascus, urbs nobilißima ad Libanum montem, Totius Syriae Metropolis“. Planansicht. Altkolor. Radierung aus den „Civitates orbis terrarum“ von Braun und Hogenberg, um 1580. 31,5 x 35 cm. – Größere hinterlegte Stelle im weißen Rand, breite weiße Ränder leicht fleckig und gebräunt. – Fauser 2859. (88) 120,1393 – – „Damascus, urbs nobilißima ad Libanum montem, Totius Syriae Metropolis“. Planansicht. Radierung nach Braun und Hogenberg, um 1640. 31,5 x 35 cm. – Bug und breite weiße Ränder leicht gebräunt. (88) 150,Dazu: (Aden) – Mombasa – Kilwa – Sofala. 4 Ansichten auf einem Blatt. Radierung aus den „Civitates orbis terrarum“ von Braun und Hogenberg, um 1580. Zus. 33,5 x 47 cm. – Kräftiger Abdruck.
1394 TÜRKEI – „Exercice du Tomac“. Kupferstich von J. M. Véran nach de l'Espinasse aus dem „Tableau général de l'Empire Othoman“, Paris 1820. 46 x 85 cm. – Zwei hinterlegte Einrisse, leichte Bugschäden, zwei vertikale Knicke, kleine Randläsuren. (88) 100,Links ein offener Pavillon, in dem der Sultan sein Mahl einnimmt, das ihm von einer großen Zahl von Dienern vorgelegt und serviert wird; auf der freien Fläche in der Mitte trainiert eine Schar erwachsener Männer für ein Spiel, dahinter Musikanten und Reiter, rechts ein Lager mit prächtigen Zelten und einigen Soldaten.
1395 – „Geographischer Entwurf von Klein-Asien, und der vorzüglichsten Reisen der Europäer durch dieses Land“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte nach Ch. G. Reichard bei Fembo in Nürnberg, 1820. 48 x 71 cm (Blattgr.: 60,5 x 74 cm). – Bis zur Einfassungslinie beschnitten, mit zwei längeren, alt hinterlegten Einrissen, etw. wasserrandig, fleckig und gebräunt. (88) 180,Seltene, dekorative Karte mit dem Staatsgebiet der Türkei, einigen griechischen Inseln, Zypern und Teilen des Irak, des Libanon und Syriens. – Oben deutsch-französischer Paralleltitel, unten links Erklärungen, rechts das „Verzeichnis der vorzüglichsten von denjenigen Reisen, welche dieser Charte zum Grunde liegen“ mit eingezeichneten Reiserouten u. a. von Arrian, della Valle, Tavernier, Hallifax, Schillinger, Le Bruyn, Beauchamp und Chateaubriand. – Bibliotheksexemplar, recto und verso gestempelt.
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Nr. 1380
1396 – „Natoliae sive Asia Minor“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Rollwerkkartusche und Meilenzeiger, aus der französischen Ausgabe des „Nouveau Théâtre du monde“ von H. Hondius, Amsterdam 1639-44. 34,5 x 48 cm. – Etw. fleckig und stärker gebräunt, verso leichte Montagespuren. – Van der Krogt I, 8110:1A.1:411/2. (88) 150,1397 – BOSPORUS – „Anaplus Bosphori Thracii“. Teilkolor. Kupferstichkarte mit kolor. Titelkartusche, nach G. Sanson bei P. Mariette in Paris, 1666. 41 x 53 cm. – Leicht fleckig und gebräunt. (88) 200,DAZU: „Bosphorus Cimmerius et Regnum Bosphoranum“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte nach G. Sanson, Paris 1665. 40,5 x 50 cm. – Etw. fleckig, wasserrandig und gebräunt. – 4 Beilagen, darunter eine Sanson-Karte der Gegend um Antalya.
1398 – – DARDANELLEN – SAMMLUNG – Ca. 25 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (88) 200,Meist Stahlstiche, dazu 2 altkolor. Guckkastenblätter („Prospect der Meer-Enge bey den Dardanellen“ und „Vue du Port de Constantinople, prise du côté du Nord“) sowie ein großformatiger Kupferstich („Kiosque de Bébek“).
1399 – ISTANBUL – „Accurate Vorstellung der Orientalisch-Kayserlichen Haupt- und Residenz-Stadt Constantinopel“. Altkolor. Kupferstichkarte mit kleiner altkolor. Nebenkarte (Bosporus; 11 x 16,5 cm) und großer altkolor. Panoramaansicht der Stadt (14 x 57,5 cm), bei J. B. Homann in Nürnberg, um 1730. 48 x 57 cm. – Fünf größere Braunflecken rechts oben, ca. 10 cm langer hinterlegter Bugeinriß unten, vier kleine Wurmlöcher in der Darstellung, etw. fleckig und gebräunt. (88) 400,1400 – – „Accurate Vorstellung der Orientalisch-Kayserlichen Haupt- und Residenz-Stadt Constantinopel“. Altkolor. Kupferstichkarte mit kleiner altkolor. Nebenkarte (Bosporus; 11 x 16,5 cm) und großer unkolor. Panoramaansicht der Stadt (14 x 57,5 cm), bei J. B. Homann in Nürnberg, um 1730. 48 x 57 cm. – Leicht fleckig. – Gutes Exemplar. (88) 500,1401 – – „Am Bosporus“. Farbiger Linolschnitt auf festem Papier, von E. Bormann, im Verlag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien, um 1930. 20 x 41 cm. (71) 100,-
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Orientalia · Graphik und Gemälde
Nr. 1383
Emma Bormann (1887-1974), österreichische Graphikerin und Malerin, wandte sich ab etwa 1920, angeregt durch die Arbeiten von Oskar Laske und Ludwig Michalek, deren Schülerin sie an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien war, der Graphik zu. – Farbenfrohes, dekoratives Blatt.
1402 – – „Byzantium nunc Constantinopolis“. Planansicht aus der halben Vogelschau. Radierung mit 12 (11 ausgefüllten) Porträt-Medaillons im Rund sowie reicher Figuren- und Schiffsstaffage, aus den „Civitates Orbis Terrarum“ von Braun und Hogenberg, um 1580. 32,5 x 48 cm. – Etw. gebräunt und fleckig, Bug oben und unten mit kleinen hinterlegten Einrissen. (44) 500,Van der Krogt IV-2, 1912. Fauser 6821. Vgl. Sevim, Gravürlerle Türkiye, I, 9 (Abbildung). Fussel 119. – Erster Zustand mit dem unausgefüllten Porträtmedaillon rechts unten, deutscher Text auf der Rückseite. First state with the blank portrait medallion on the bottom right, German text on verso. – One of the finest and most sought-after views of Constantinople, shown during the golden age of the Ottoman Empire. The superb bird's-eye plan shows the Golden Horn, the original Genoese district of Galata and the Bosphorus viewed from the village of Scutari. Extensive fortifications surround the great buildings of the sixteenth century city at the time of Suleiman the Magnificent. Many important buildings can be distinguished, including the Eski Saray, Hippodrome, Hagia Sophia, Hagia Irene, Suleymaniye Mosque and the Topkapi Palace. European ships and Turkish galleys fill the seas and in the front there is a noble Turk on a horse escorted by a group of Janissaries. – A little browned and soiled, joint at top and bottom with small backed tears.
1403 – – „Byzantium nunc Constantinopolis“. Planansicht aus der halben Vogelschau. Radierung mit 12 Porträt-Medaillons im Rund sowie reicher Figuren- und Schiffsstaffage, aus den „Civitates orbis terrarum“ von Braun und Hogenberg, um 1580. 32,5 x 48 cm. – Kleineres Loch im Bug, etw. knapprandig, geglättet, verso Montagespuren, leicht fleckig und gebräunt. (88) 500,Van der Krogt IV-2, 1912, State 2. Sevim, Gravürlerle Türkiye, I, 9 (Abbildung). Fussel 119. – Zweiter Zustand mit dem ausgefüllten Porträtmedaillon von Murad III. rechts unten, französischer Text auf der Rückseite.
Second state with the portrait medallion of Murad III on the bottom right, French text on verso. – One of the finest and most sought-after views of Constantinople, shown during the golden age of the Ottoman Empire. The superb bird's-eye plan shows the Golden Horn, the original Genoese district of Galata and the Bosphorus viewed from the village of Scutari. Extensive fortifications surround the great buildings of the sixteenth century city at the time of Suleiman the Magnificent. Many important buildings can be distinguished, including the Eski Saray, Hippodrome, Hagia Sophia, Hagia Irene, Suleymaniye Mosque and the Topkapi Palace. European ships and Turkish galleys fill the seas and in the front there is a noble Turk on a horse escorted by a group of Janissaries. – Smaller hole at joint, narrow margins, polished, verso mounting traces, slightly soiled and browned.
1404 – – „Cimetières d'Eyub à Constantinople“. Kupferstich von D. Née nach C. N. Cochin aus dem „Tableau général de l'Empire Othoman“, Paris, dat. 1787. 38,5 x 55 cm. – Falt- und Knickspuren, 3 längere hinterlegte Einrisse, kleine Randläsuren, leicht fleckig und gebräunt. (88) 80,Großformatige, schematische Darstellung dreier Leichenzüge mit reicher Personenstaffage, den Gräbern auf der rechten Seite, im Hintergrund einem kleinen Teil der Stadt.
1405 – – „Constantinopel“. Große Panoramaansicht. Kolor. Holzschnitt (von 2 Stöcken), aus der deutschen Ausgabe des „Liber chronicarum“ von H. Schedel, Nürnberg 1493. 23 x 52,5 cm (Blattgr.: 45 x 59,5 cm, auf dem vollen Doppelblatt mit dem Text über der Darstellung). – Kleine hinterlegte Fehlstelle in der Abbildung, zwei hinterlegte Risse im Bugbereich, sonstige geringe Bugschäden und Einrisse, zwei Quetschfalten, fleckig und gebräunt. – Unter Passepartout. (88) 1.000,Älteste gedruckte Ansicht von Istanbul, mit Blick von Üsküdar auf die Altstadt und den Stadtteil Galata auf der rechten Seite. Die Altstadt ist umgeben von einer massiven Stadtmauer, in der Bildmitte die Hagia Sophia. – Siehe Abbildung Seite 313. This attractive panorama is the earliest obtainable general view of Istanbul, from the German edition of the celebrated incunable masterpiece, the Nuremberg Chronicle. The city is captured from the perspective of Üsküdar, looking across up the Golden Horn, with the main Old City on the left and the Galata
Orientalia · Graphik und Gemälde
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Nr. 1390
district on the right. While Constantinople had been conquered by the Ottomans (and renamed Istanbul) in 1453, the present view is somewhat archaic, showing the city as it appeared during the very end of the rule of the former Byzantine Greek regime. The main city with its many hills is shown to be encircled by its vast ancient walls, much of its length dating from Roman times. The skyline is dominated by the great dome of Hagia Sophia. – See illustration on page 313.
1406 – – „Constantinopel“. Große Panoramaansicht. Kolor. Holzschnitt (von 2 Stöcken), aus der lateinischen Ausgabe des „Liber chronicarum“ von H. Schedel, Nürnberg 1493. 23 x 52,5 cm (Blattgr.: 42 x 60,5 cm, auf dem vollen Doppelblatt mit etw. rubriziertem Text über der Darstellung). – Minimaler Bildverlust und wenige kleinere hinterlegte Fehlstellen im Bugbereich, fleckig und gebräunt. (88) 1.000,Älteste gedruckte Ansicht von Istanbul, mit Blick von Üsküdar auf die Altstadt und den Stadtteil Galata auf der rechten Seite. Die Altstadt ist umgeben von einer massiven Stadtmauer, in der Bildmitte die Hagia Sophia.
1407 – – „Constantinopel des Griechischen Keyserthumbs Hauptstatt“. Planansicht. Kolor. Holzschnitt aus einer deutschen Ausgabe der „Cosmographia“ von S. Münster, um 1600. 20 x 37,5 cm. – Bugschäden mit kleinem Bildverlust, leicht fleckig und gebräunt. – Unter Passepartout. (88) 250,-
14 Beilagen, darunter die gleiche Ansicht aus einer anderen Ausgabe und unkoloriert, 3 altkolor. Guckkastenblätter („Vue du superbe Temple de Ste. Sophie aujourd'huy Mosquée principale à Constantinople“ – „Vue du Serai ou du Palais du Grand Seigneur“ – „Vue de la grande Cavalcade“) sowie fünf lithogr. Gesamtansichten.
1408 – – „Constantinopolis“. Panoramaansicht. Kupferstich (von 2 Platten) mit Legende (1-29), aus dem „Theatrum Europaeum“ von M. Merian, um 1650. 20,5 x 70 cm. – Mit hinterlegter Fehlstelle (etw. Darstellungsverlust), Faltspuren und Quetschfalten, fleckig, wasserrandig und gebräunt. – Fauser 6840. (88) 200,1409 – – „Constantinopolitanae urbis effigies ad vivum expressa. Constantinopolis“. Gesamtansicht über Pera und Galata hinweg, mit Titelschriftband im Bildhimmel und Personenstaffage. Altkolor. Kupferstich, von D. Danckerts in Amsterdam, um 1660. 30,5 x 50 cm (Blattgr.: 40,8 x 52,6 cm). – Geglättetes und leicht restauriertes Blatt, kleinere Einrisse verso an den Rändern und im Bug mit Kreppband hinterlegt bzw. geklebt, kleinere Fehlstellen unten (minimaler Buchstabenverlust). – Ohne Rückgaberecht. (88) 600,Nicht bei Fauser, Koeman, Hollstein und im BM, Maps. – Wurzbach und Thieme und Becker nennen keine Ansichten und Karten von Danckerts. – Unter der prachtvollen Darstellung je vier Distichen in lateinischer, niederländischer und französischer Sprache und niederländische Legende (1-29). – Sehr selten. – Siehe Abbildung Seite 313.
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Orientalia · Graphik und Gemälde
1413 – – SULTAN-AHMET-MOSCHEE – „Célébration de la fête du Mewloud, dans la Mosquée du Sultan-Ahmed“. Kupferstich von D. Née nach C. N. Cochin aus dem „Tableau général de l'Empire Othoman“, Paris, dat. 1787. 46 x 46,5 cm. – Faltspuren, etw. fleckig und gebräunt. – Unter Passepartout. (88) 100,Sevim, Gravürlerle Türkiye, II, 137 (Abbildung). – Großformatige, eindrucksvolle Darstellung des Innenraumes der berühmten „Blauen Moschee“ mit reicher Personenstaffage und Legende (1-20).
1414 – – TOPKAPI-SERAIL – „Porte d'entrée du Sérail et Voitures des Cadines du Sultan“. Kupferstich von Louvet nach de l'Espinasse aus dem „Tableau général de l'Empire Othoman“, Paris 1820. 37,5 x 57 cm. – Einige Einrisse im weißen Rand, kleine Randläsuren, fleckig und gebräunt. (88) 100,Sevim, Gravürlerle Türkiye, III, 66 (Abbildung). – Zug einer Wagenkolonne durch das Sultanstor in den Topkapi-Palast, rechts der Brunnen Ahmeds III., links ein Teil der Hagia Sophia, der große Platz mit reicher Personenstaffage. Nr. 1391
1410 TÜRKEI – ISTANBUL – „Yeno-jami. Constantinople“ – „Gate of St. Sophia“ – „Fountain, from the Gate of the Seraglio“. 3 getönte Lithographien aus den „Illustrations of Constantinople“ von J. F. Lewis, 1838. Je ca. 26,5 x 38 cm. – Frisch. – Abbey, Travel, 394, 6, 8 und 12. (88) 200,1411 – – 3 getönte Lithographien mit Retusche, von L. Haghe nach G. Fossati, aus „Aya Sofia Constantinople“ bei Colnaghi in London, 1852. Je ca. 26,5 x 36,5 cm. – Ein Blatt mit Einriß bis knapp in die Darstellung, ein Blatt im weißen Rand berieben, Montagespuren oben, tls. etw. fleckig und gebräunt. – Innenaufnahme (Pl. 12) und zwei dekorative Detailansichten, aufgenommen vom Minarett der Hagia Sophia (Pl. 20 und 22). (88) 120,1412 – – PROBST – SAMMLUNG – 5 Guckkastenblätter. Altkolor. Kupferstiche, bei G. B. Probst in Augsburg, um 1780. Je ca. 26,5 x 40 cm. – Tls. stärkere Gebrauchsspuren, fleckig und gebräunt. – Von den 5 Blättern 2 unter Passepartout, eines unter Glas. (88) 400,Kapff K 303, K 304 und K 306-08 (jeweils mit Abbildung). – Die Ansichten (Zypressengarten [2]), Sieben Türme, Hagia Sophia, Mehmet- und Selim-Moschee) sind großenteils Phantasiedarstellungen, gleichwohl wegen der reichen Personenstaffage in türkischen Kleidern und Trachten sehr dekorativ und kulturhistorisch reizvoll.
1415 – – SAMMLUNG – Ca. 45 Stahlstiche, meist Gesamt- und Detailansichten. Verschiedene Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – 4 Beilagen. (88) 80,1416 – – – 7 Kupferstiche mit Gesamtansichten. Verschiedene Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (88) 180,1417 – SMYRNA – CASSAS – „Vue de Smirne“. Radierung von E. D. nach L.-F. Cassas, Paris um 1800. 22 x 29,5 cm (Blattgr.: 26,5 x 37 cm). – Leicht fleckig, etw. gebräunt, kleine Knickspuren. – Unter Passepartout. (71) 150,Vgl. Thieme-B. III, 125. – Im Vordergrund ein Friedhof, hinten die Silhouette der Stadt Smyrna, des heutigen Izmir, mit seinen Palästen und Moscheen. Der französische Landschafts- und Architekturmaler Louis-François Cassas (1756-1827) hatte „seinen Gönner, den Grafen Choiseul-Gouffier als Zeichner nach Konstantinopel“ begleitet, „von wo aus er Syrien, Palästina und Ägypten bereiste ...“ (Thieme-Becker). – Sehr selten.
1418 – KONVOLUT – Ca. 75 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (88) 200,Meist Stahlstich-Ansichten türkischer Städte und Landschaften, aber auch Blätter vom Balkan und vom Nahen Osten, darunter fünf Lithographien aus Kunike, Kupferstiche bzw. Radierungen von van der Aa und Braun und Hogenberg sowie eine Ansicht der Kaaba in Mekka.
Orientalia 路 Graphik und Gem盲lde
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Orientalia · Photographie
Nr. 1420
Photographie 1419 PHOTOGRAPHIE – INDIEN – „H. Q. No. 1 Supply Training Group, R. I. A. S. C. May, 1944“. Photographie. 1944. 20 x 29,2 cm. (71) 100,Porträtaufnahme von rund 50 indischen Soldaten und ihren britischen Kommandanten oder Ausbildern, in der Legende alle Personen namentlich mit dem jeweiligen Dienstgrad verzeichnet. – Auf bedruckten Trägerkarton mit Bordüre mont., dieser etw. fleckig und mit kleinen Läsuren, Bild an den Rändern leicht ausgeblichen.
1420 – LAURENT – SPANIEN – ARABISCH-MAURISCHE ARCHITEKTUR – 3 Photographien von J. Laurent. Um 1865. Je ca. 33,5 x 25 cm. – Unmontiert. (71) 400,„Sevilla. Puerta principal del Alcazar“ – „Sevilla. Puerta del Perdon ó del patio de los Naranjos“ – „Granada. Galería de Generalife“. – Der Franzose Jean Laurent (18161886) war spanischer Hofphotograph, zählt zu den bedeutendsten Photographen des 19. Jahrhunderts in Spanien und ist berühmt vor allem für seine Porträts und Architekturaufnahmen. – Alle Photographien mit einbelichtetem Titel und Nummer, zwei auch mit dem Namen in der Platte. – Ein Blatt mit Eckabriß, alle mit geringen Knickspuren, Einrissen und Randläsuren. – Siehe Abbildung.
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1421 – MITTELMEER – ALBUM mit ca. 200 Photographien und ca. 100 tls. farb. Postkarten. 1910. Schm.-Fol. Lwd. d. Zt. (leichte Altersspuren). (99) 500,Einsteckalbum mit drei oder vier Photographien oder Postkarten auf jeder Seite, meist mit handschriftlichen Angaben zu Orten und Personen. – Die Reise über Lissabon, Cintra, Genua, Jerusalem, Bethlehem, das Jordantal, Haifa, Athen, Rom, Pisa und Mailand ist mit Ansichten und zahlreichen Straßenszenen dokumentiert. – Gebrauchsspuren. – Beiliegend das ausführliche „Tagebuch der Reise nach Jerusalem. Maerz, April 1910. Bernhard Twickel“. Typoskript. 4°. 195 S.
Aus dem ottomanischen Generalkonsulat in Wien 1422 – SULTAN MEHMET V. RESAT UND KAISER FRANZ JOSEPH I. – Zwei Porträtphotographien über Gipsrelief. Wien, um 1910. Je ca. 21 x 15 bzw. 17 cm. – Alt mont. auf schwarzem Samt unter ovalen Passepartouts und in uniformen Holzrahmen mit vg. Zierleiste (Rahmengr.: 58,3 x 48,3 cm). – Wenige Stellen mit minimalen Abplatzungen, gering berieben. (71) 1.800,Die beiden Herrscherporträts des vorletzten osmanischen Sultans (Amtszeit 1909-1918) und des österreichischen Kaisers stammen laut einem auf die Rückseite des Sultansporträts geklebten „Kontrollschein“ aus dem Kaiserlich ottomanischen Generalkonsulat in Wien und gehörten zur dortigen „Hilfssektion für den Roten Halbmond“. Es handelt sich um zwei offizielle Staatsporträts, die in dieser Zeit weit verbreitet waren. Das Besondere an unseren beiden Bildnissen ist die Technik – Photographien,
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die durch ein unbekanntes Verfahren auf Gipsrelief übertragen wurden. Im Falle des Kaisers liegt ein Photoabzug zugrunde, für das Bildnis des Sultans wurde eine photographisch reproduzierte Zeichnung verwendet. In beiden Fällen entsteht der Eindruck dreidimensionaler Photographien, sozusagen Stereobilder ohne Brille. Wiewohl diese Technik in der Zeit sicherlich eine gewisse Verbreitung gehabt haben dürfte, sind uns keine vergleichbaren Objekte zur Kenntnis gelangt. – Siehe Abbildung. Two portrait photos on plaster relief. Vienna, around 1910. Each ca. 21 x 15 or 17 cm. – Mounted in former times on black velvet under oval passe-partout and in uniform wooden frame with gilt border (frame size: 58,3 x 48,3 cm). – The two portraits of rulers of the penultimate Ottoman sultan (period 1909-1918) and of the Austrian emperor are from the Imperial Ottoman Consulate General in Vienna according to a „control ticket“ glued on verso of the portrait of the sultan and belonged to the „rescue branch for the Red Crescent“. These are two official state portraits which were widely spread at that time. The technique of both portraits however is very particular – photographs that were placed on plaster reliefs by an unknown method. In the case of the emperor the basis is a photocopy, for the portrait of the sultan a photographically reproduced drawing was used. In both cases one has the impression of threedimensional photos, i. e. stereo images without glasses. While this technique was certainly widely used at that time, no other comparable objects have come to our attention. – Some minor bursting, minimally rubbed. – See illustration.
1423 – TÜRKEI – ISTANBUL – SÉBAH UND JOAILLIER – SAMMLUNG – 34 Photographien von Konstantinopel, auf Trägerkarton mont., bei Sébah & Joaillier, um 1890. Je ca. 26 x 20,5 cm. (88) 1.200,Meist Ansichten der Stadt und ihrer Umgebung, mit einigen Innenaufnahmen, teils mit reicher Personenstaffage, Straßenszenen und tanzenden Derwischen. – Pascal Sébah (1823-1886) war einer der führenden Photographen des Osmanischen Reiches. Nach seinem Tod wurde das Studio von seinem Bruder Cosmi weitergeführt, 1890 trat Sébahs Sohn Jean in die Firma ein und ging mit dem Franzosen Policarpe Joaillier eine Partnerschaft ein. Seit diesem Jahr firmierte die Firma unter Sébah & Joaillier. – 30 Aufnahmen mit einkopierter Numerierung, französischem Titel und Namenszug des Studios, 4 unbezeichnet, davon 2 möglicherweise aus einem anderen Studio (etw. unterschiedliches Format). – 2 Trägerkartons etw. beschädigt, wenige Träger und Photographien tls. leicht fleckig. – Siehe Abbildung. Mostly views of the town and its surroundings, with some interior shots, partly with rich staffage, street scenes and dancing dervishes. – 30 photogaphs with superimposed numbering, French title and signature of the studios, 4 unmarked, 2 thereof probably from another studio (somewhat different format). – 2 supporting paperboards a little damaged, a few supporting papers and photographs partly slightly soiled. – See illustration.
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Nr. 1467
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Deutschland
Nr. 1505
1424 ALLGÄU – REISER, K., Sagen, Gebräuche & Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesam(m)melt. 2 Bde. (Kempten, Kösel, 1894-1902). Mit 2 lithogr. Titeln (in der Pag.) und 2 Tafeln (davon eine farb.) sowie zahlr. Textabb. 567; V, 764 S. OLwd. (leichte Altersspuren). (77) 100,Lentner 6067. – Vorsatz und Vortitel jeweils mit hs. Vermerk, mehrfach gestempelt, gering fleckig, leicht gebräunt. – Mod. Exlibris.
1425 ALLGEMEINE ZEITUNG – Ca. 350 Bde. Augsburg, Mitte 19. Jhdt. Pp. d. Zt. mit Rsch. – Gebrauchsspuren. (6) 1.000,Die Allgemeine Zeitung war im 19. Jhdt. neben der Frankfurter Zeitung und der Kölnischen Zeitung eine der ersten und wichtigsten politischen Tageszeitungen Deutschlands. Anfangs stützte sie sich stark auf andere Zeitungen, benannte diese häufig als Informationsquelle und zitierte sie über mehrere Spalten hinweg wörtlich. In der Aufbruchzeit zur Märzrevolution 1848 gewann sie an Umfang, Eigenständigkeit und Bedeutung weit über Süddeutschland hinaus. – Ohne Rückgaberecht, kein Versand, nur Abholung möglich.
1426 AUGSBURG – REIN, J. F., Das gesamte Augspurgische Evangelische Ministerium in Bildern und Schrifften, von den erstern Jahren der Reformation Lutheri, bis auf Anno 1748. 2 Tle. in einem Bd. (Augsburg), Finckes Witwe, (1749). 4°. Mit gestoch. Frontisp., 204 (200 num.) Portrs. in Schabkunstmanier, 10 (9 gefalt.) Kupfertafeln und gestoch. Zwischentitel. 6 Bl., IX S., 104 Bl. Hldr. d. Zt. (Rücken restauriert, berieben und gering bestoßen). (65) *R 1.000,Lentner 6540. Thieme-B. XXVIII, 115. – Die schönen Porträts u. a. von J. E. Haid zeigen Würdenträger der evangelischen Kirche seit der Reformation. Jedem Porträtierten ist eine kurze Biographie gegenübergestellt. – Die von Lentner als Anhang bezeichnete „Eigentliche Abbildung derer so wohl Alt- als Neuen Evangelischen Kirchen in Augspurg“ (1749) ist hier hinter die Vorrede gebunden, Frontisp. und gestoch. Zwischentitel sind dem Register nachgebunden. – Fliegender Vorsatz und Titel mit Besitzvermerk, wenige Blätter und Porträts mit kleineren Einrissen, etw. gebräunt und stellenw. gering fleckig.
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Deutschland
Nr. 1429
DAZU: „Continuation! und Kurze christliche Nachrichten derer Herren Geistlichen in Augsburg, von Anno 1748, an, biß Anno 1772 u: ferner wie solche auf einander gefolget“. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. und Jahr (wohl Augsburg, 1786 oder wenig danach). 4°. 20 Bl. (drittletztes weiß). Lose Lagen, ohne Einband. – Fortsetzung der Reinschen Chronik mit weiteren Kurzbiographien von Augsburger Pastoren bis 1786, weitergezählt von 201 bis 234. Die beiden letzten Blätter mit „Anhang!“ überschrieben mit Ergänzungen zu den Lebensläufen des gedruckten Teils. – Ohne das Blatt mit den Lebensläufen Nr. 227-228. – Gebräunt, fleckig. The beautiful portraits a. o. by J. E. Haid show dignitaries of the Protestant church since Reformation. There is a short biography next to each portrayed person. – Fly-leaf and title with ownership entry, a few leaves and portraits with smaller tears, some browning and minor soiling here and there. – Contemporary half calf (spine restored, rubbed and a little scuffed).
1427 BADEN – (HUHN, E.), Universal-Lexikon vom Großherzogthum Baden. 2., wohlfeile Ausgabe. Karlsruhe, Macklot, 1847. Mit 2 Tabellen auf mehrf. gefalt., beidseit. bedruckten Bl., 4 mehrf. gefalt. Stammtafeln und 13 (5 kolor.) Stahlstichtafeln, davon 2 in Aquatintamanier. IV S., 1 Bl., 130 Sp., 1 Bl., 1280 Sp. Pp. d. Zt. (fleckig, etw. berieben und bestoßen, Bezug an Kapitalen und Gelenken teilw. abgeplatzt). (5) 200,Lautenschlager 576. Andres 148. – Vgl. Engelmann 298. Schefold S. 805. – Die beiden Aquatintatafeln mit Ansichten von St. Blasien und Fürstenberg, ferner Ansichten von Hebels Haus, Mannheim, Zähringen etc. Die 5 kolor. Tafeln mit Volkstrachten (nicht bei Lipperheide). – Vorsatz mit Besitzvermerk, leicht gebräunt (die kolor. Tafeln teilw. stärker), tls. etw. stockfl. und mit schmalen Wasserrändern.
1428 BAMBERG – AN EIN HÖCHST PREYSSL(ICHES) KAYSERL(ICHES) UND REICHSCAMMER-GERICHT von einem Hochwürdigen Hochwohlgebohrnen Dhom-Capitul des Kays(erlichen) Hoch-Stiffts Bamberg gehorsamst erstatteter Gegen-Bericht. O. O. und J. (1739). Fol. 1 Bl., 154 S., 1, 101, 15, 24, 18 Bl. Hpgt. d. Zt. (stärkere Gebrauchsspuren). (94) 200,Pfeiffer 4250, 4252 und 4256 (die letzen beiden mit abweichender Kollation). – Enthalten sind die Beylagen zum Gegen-Bericht von Nr. 72 bis Nr. 112, das „Rescriptum, so auf die per Decretum communicirte Hoch-Fürstl(ichen) Exhibita de 14. Decembris erlassen worden“, „Unterthänigste Additional-Vorstellung zum GegenBericht in Sachen eines Hochwürd(igen) Dhom-Capituls zu Bamberg contra Ihro Hochfürstl(iche) Gnaden daselbst und Consorten. Mit Anlagen Nr. 1-4“ und „An ein Kayserl(iches) und Reichs-Cammer-Gericht nochmalige Vorstellung und schliessende legale Bitt in Sachen eines Hochw(ürdigen) Dhom-Capituls zu Bamberg wider S. Hochf(ürstliche) Gnaden und das Collegiat-Stifft ad S. Stephanum daselbst“. – Spiegel mit Vermerk von alter Hand, Titel mit Besitzvermerk des Karmeliterklosters zu Bamberg, minimal fleckig. – Bibliotheksexlibris.
1429 – VOLKSFEST – DIE GROSSE ÖFFENTLICHE MASKERADE zu Pferde und zu Wagen. In Bamberg am FastnachtsMontage (Umschlagtitel). Bamberg, Lachmüller, (1837). Fol. 28 altkolor. lithogr. Tafeln. Lose in Orig.-Umschlag (Altersspuren). (6) 2.500,Erste Ausgabe. – Heller 1113-1141. – Dokumentation des Bamberger Volksfestes auf der Theresienwiese, das erstmals 1833 stattfand (vgl. Lipperheide Sn 27). – Die hübschen Lithographien in leuchtendem Kolorit. – Offenbar
Deutschland
genaue Abbildung des Umzuges mit allen Teilnehmern. Der Zug wird angeführt vom Faschingsnarren, gefolgt vom Jungfernregiment zu Pferde, dem Wagen des OberLeib-Chirurgen Dr. Flitenhauer, dem Stadt-Fähnrich Rummelpuff, der krähwinklisch-staberlianischen Garde, dem Doktor Lux mit seinem Leib-Affen und dem Apotheker Stösel mit der Feld-Apotheke und einem Wagen mit „eppes Schacherjüden“. Dazu spielt die große krähwinklische Kammermusik. Den Abschluß bilden ein ländlicher Wagen und die personifizierte Fasten. – Ränder tls. etwas angeschmutzt, gering fleckig. – In ockerfarbenem Umschlag (bekannt sind auch Umschläge in Lindgrün und Blau). – Siehe Abbildung. First edition. – Documentation of the Bamberg folk festival at the Theresienwiese which took place for the first time in 1833 (compare Lipperheide Sn 27). – The beautiful lithographs in brilliant colouring. – Apparently an exact illustration of the parade with all participants. – Margins partly a little soiled, minimally stained. – In ochre wrapper (also known blue and lime green wrappers). – Loose in original wrappers (signs of wear). – See illustration.
1430 – ZUR FEIER des 25jährigen Ehebündnisses Ihrer Koeniglichen Majestaeten in Bayern Ludwig und Therese die Stadt Bamberg (Deckeltitel). 2 Bl. (Bamberg 1835). Gr.-Fol. Ohne Einband, aber fest verbunden innen durch ein hellblaues Seidenband, außen durch eine schmale Goldstableiste. (6) 200,Bericht über den Kunst-Verein zu Bamberg, Bamberg 1843, S. 8. – Von uns kein Exemplar in öffentlichen Bibliotheken nachweisbar. – Vorderdeckel: tonlithographierter, mit Mauerwerk, Wappen, Daten und zwei Statuen verzierter Torbogen, in dessen nichtgetönter Mitte sich der Titel und eine Ansicht von Bamberg befinden, „gez. u. lith. v. Jos. Rössert, Bamberg“. Zweites Blatt: recto lithogr. Bordüre mit Landschafts-, Blumen-, Ranken- und figürlichen Motiven in Blau, innerhalb dieses Rahmens der lithogr. Glückwunschtext in Schwarz; verso die Fortsetzung und der Schluß des Textes, darunter „In allertiefster Ehrfurcht allerunterthänigst treuergebene Stadtmagistrat und Stadtgemeindebevollmächtigte“. – Leicht angestaubt und fleckig.
1431 BANZ – (MEYER, E. A. F.), Kleine Reisen in die schönsten Gegenden meines Vaterlandes. Erstes Bändchen, oder Reise nach Stift und Kloster Banz. Weimar, Gädicke, 1801. 12°. VIII, 215 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (110) *R 100,Baumgärtel-F. 38 Anm. Pfeiffer 5179. – Mehr nicht erschienen (nicht bei Krieg). – Stellenw. gering fleckig.
1432 BAYERN – BAYERISCHE REGENTEN-TAFEL von Herzog Garibald I. (554) bis Kurfürst Otto Heinrich (1559). Hrsg. vom Königl. Bayerischen Geheimen Hausarchive. Nur Tafelbd. Bamberg, Buchner, (1891). Royal-Fol. Mit 7 Tafeln in Kupferätzung von E. Albert. 2 Bl. (Ohne die 21 Seiten Text). Lose in OHlwd.-Mappe (Altersspuren). – Fleckig. (6) 80,-
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1433 – BEITRÄGE ZUR STATISTIK des Königreichs Bayern. Bde. I-XV, XVII, XIX, XX und XXII. München, Kaiser u. a., 1850-69. Fol. Orig.-Umschl. (Altersspuren). (6) 200,Vorhanden: I. Bevölkerung. – II. Leistungen der Sicherheitspolizei und Strafrechtspflege. – III. Bewegung der Bevölkerung 1844/45 bis 1850/51 – IV. Stand der Strafanstalten 1833/34 bis 1847/48 – V. Anstalten für Wissenschaft, Kunst, Unterricht und Erziehung 1851/52. – VI. Viehstand nach den Erhebungen 1810, 1840, 1844 und 1854. – VII. Anbau und Ertrag. – VIII. Bewegung der Bevölkerung von 1851/52 bis 1856/57. – IX. Unionsvolkszählung von 1858. – (X). Die Bevölkerung und die Gewerbe nach der Aufnahme vom Jahr 1861. – (XI). Bewegung der Bevölkerung von 1857/58 bis 1861/62. – XII. Viehstand 1863. – XIII. Volkszählung Dezember 1864. – XIV. Anstalten für Wissenschaft, Kunst, Unterricht und Erziehung 1862/63. – XV. Ernten. – XVII. Mortalität und Vitalität. – XIX. Ergebnisse der Strafrechtspflege. – XX. Volkszählung 1867. – XXII. Gebäudezählung 1867. – Die Hefte 19, 20 und 22 hat Georg Mayr bearbeitet, die übrigen verfaßt oder bevorwortet oder herausgegeben Friedrich Benedict Wilhelm von Hermann (NDB VIII, 655). – Leicht gebräunt. – Ohne Rückgaberecht.
1434 – B(RAY, F. G. DE), Voyage pittoresque dans le Tyrol; aux salines de Salzbourg et de Reichenhall, et dans une partie de la Bavière. Paris, Gide, 1825. Fol. Mit 24 Aquatinta-Tafeln in Sepia nach Rösel und Warnberger. 2 Bl., 82 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt. (Rücken defekt, Deckel beschabt und bestoßen). (68) *R 350,Nebehay-W. 109. Lentner 11492. – Dritte Ausgabe, die erste illustrierte. – Unter den Ansichten Berchtesgaden, Donaustauf, Dürrnberg, Hallein, Kochel, München, Salzburg, Seefeld („Schloßburg“), Staffelsee, Starnberger See und Wolfgangsee. – Vorderer Spiegel mit mont. Katalogausschnitt, Bindung etw. gelockert, hinterer Spiegel mit Buchhändlermärkchen, stockfleckig und gebräunt.
1435 – CHURBAIERISCHE MAUTH- und ACCISORDNUNG. Zur allgemeinen Beobachtung vorgeschrieben im Jahre 1765. 3 Tle. in einem Bd. (München, Ott), 1765. Fol. Mit 2 gestoch. Titelvign. und gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte von T. C. Lotter nach J. F. Kohlbrenner. 14, 2 nn., 123 num., 2 nn. Bl., 48 S., 4 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (etw. beschabt und bestoßen). (110) *R 300,Maillinger I, 1255. – Vgl. Pfister II, 2663. Lentner 5921 (beide nur die Karte). – Mit zweitem Titel „Chur-Baierische Mauth- und Accis-Tarif“. – Leicht gebräunt, vereinzelte kleine Wasserränder und -flecken, gegen Ende minimale Wurmspuren im oberen Bund, die Karte sauber und frisch. – Titel mit Besitzvermerk von Fulgentius Mayr (1714-1781), Bibliothekar der Augustiner in München, ihm geschenkt von Franz Xaver Stubenrauch (1718-1793), Maut- und Kommerzienrat und Gründungsmitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften, der Mayr ebenfalls angehörte.
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1436 BAYERN – FINCKH, G. PH., Tabellen-Büchlein über die sammentlich: Denen bairischen CraissStaenden zugehörige Territoria. München, Jäcklin, 1685. Mit gestoch. Titel und gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte (ohne das vereinzelt beigegebene Porträt). 7 nn., 67 (recte 74) num., 2 nn. Bl. Pp. d. Zt. (beschabt und etw. bestoßen, Vordergelenk rissig). (110) *R 200,Vgl. Pfister I, 476. Lentner 3154. – Tabellenband zur großen Finckhschen Karte mit einer verkleinerten Wiedergabe der Karte. – Selten auch der „Vorbericht“ mit Proben der zu verwendenden Farben beim Kolorieren der Karte. – Vorsätze mit Bleistift-Kritzeleien, die nn. Vorstücke tls. unten oder seitl. angerändert.
1437 – (FINK, J. VON, Die geöffneten Archive für Geschichte des Königreichs Bayern. Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften). Jge. I-III mit 24 Heften (alles Erschienene) in 5 Bdn. (München und Bamberg 1821-24). Mit 2 lithogr. Tafeln und 4 gefalt. Stammtafeln. Pp. d. Zt. (ein Fußkapital etw. eingerissen, leicht berieben). (65) *R 1.000,Kirchner 1450. – Die komplette Folge der Zeitschrift ohne die Heftumschläge, aber ansonsten vollständigen Hefte. Mit zahlr. bedeutenden genealogischen, historischen und topographischen Beiträgen. – Etw. gebräunt. – Beiliegt die maschinenschriftlich vervielfältigte Dissertation „Die heilige Wolfsindis, eine volkstümliche Heilige in Niederbayern, in Legende und Kult“ von A. Rosenthal-Dürr, München 1951, 185 num. Bl. (ohne die letzten 4 Bl. und die 6 Bl. mit Abbildungen).
1438 – FLORA. Ein Unterhaltungs-Blatt. Jge. IV-X in 10 Bdn. München, Franz, 1824-30. 4°. Pp. d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren). (6) 200,Kirchner 6292. Diesch 1680. – Leicht fleckig. – Unterschiedlich gebunden. – Kein Rückgaberecht. – Beiliegen Teile der Jge. I und III (1820 und 1823) in 3 Bdn.
1439 – DIE GEÖFFNETEN ARCHIVE für die Geschichte des Königreichs Baiern. Red. J. von Fink. Jge. I-III in 24 Heften. München, Hübschmann, und Bamberg, Wesche, 1821-24. Mit lithogr. Tafel und 3 gefalt. Tabellen. Orig.-Umschl. (leichte Altersspuren). (6) 200,Kirchner 1450. – Beiträge über die Oberpfalz, Bamberg, Würzburg, Regensburg, das Bierbrauen, den Hopfenanbau usw. – Die vollständige Reihe selten. Beiliegen die „Baierischen Beyträge zur schönen und nützlichen Litteratur“, hrsg. von L. von Westenrieder (Jge. I-III [1779-81] in 36 Heften).
1440 – HILLESHEIM, A. F. W . VON, Beiträge zur Salzkunde, oder ausführliche Nachricht von den Salzwerken zu Reichenhall und Traunstein und dem sämtlichen Salzwesen in Baiern. Mannheim, Schwan und Götz, 1798. Mit gefalt. kolor. Plan. 77 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (etw. berieben). (110) *R 150,Erste Ausgabe. – Veitenheimer 1205. Helm 11. – Schön kolorierter Plan der Reichenhaller Saline. – Vorsatz und Titel verso gestempelt, gering fleckig.
1441 – KERN, C., Die Haberfeldtreiber. Oberbayerisches Sittenbild. Stuttgart, Hallberger, 1855. 1 Bl., 404 S. Pp. d. Zt. (Rücken verblaßt). (110) *R 120,Erste Ausgabe. – Nicht bei Pfister. – „Die Darstellung Kerns ist vollständig der Wahrheit entsprechend. Kern ist überhaupt einer der wenigen gewesen, die es damals wagten, im Roman den Altbayern von der weniger bekannten Seite zu schildern“ (Queri, Bauernerotik und Bauernfehme, 68, zur 3. Aufl. von 1862). – Vereinzelt fleckig.
1442 – LANDSTÄNDISCHES RECHT UND LANDTAGSSACHEN – 3 Sammelbände – 1797-1802. Hldr. d. Zt. (etw. berieben, einige Wurmspuren). (110) *R 200,Enthalten u. a.: (Danzer, J. G.), Ueber den Werth und die Folgen der ständischen Freyheiten in Baiern. 1797 (samt Gegenschriften). – (Aretin, J. Ch. von), Historische Abhandlung über das hohe Alter der baierischen Landstände. 1800. – Feßmaier, J. G., Versuch einer pragmatischen Staatsgeschichte der Oberpfalz. 1799. – (Panzer, J. G. B.), Versuch über den Ursprung und Umfang der Landständischen Rechte in Baiern. 1798. – (Gönner, N. Th.), Präliminarien eines neuen Landtages in Baiern. 6 Lief. 1800-01. – Wenig gebräunt, kaum fleckig.
1443 – LANG, K. H. VON, Geschichte der Jesuiten in Baiern. Nürnberg, Riegel und Wießner, 1819. VI, 218 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und goldgepr. Wappensupralibros (leichte Altersspuren). (22) 150,Erste Ausgabe. – Lentner 3592. Pfister I, 85. De Backer-S. XI, 366, 69. Naumann, Jesuitismus, 333. – Antijesuitisch eingestellt. Naumann zählt Lang unter die „populären Nachtreter“ der Universitätsprofessoren und urteilt forsch: „Die Schriften des 19. Jahrhunderts dieser Gattung sind insofern noch unangenehmer als die älteren, weil sie mit der ganzen 'voraussetzungslosen' Prätension geschrieben sind, weil ihnen die Naivetät der ältesten, der Witz der jenen folgenden gänzlich fehlt. An erster Stelle gehören hierher die hasserfüllten Werke von Heinrich Ritter von Lang und von dem, proh pudor, geistlichen Rat Anton von Bucher.“ – Fleckig, leicht gebräunt. – Aus der Bibliothek des bayerischen Regierungsrates und Hofsekretärs von König Ludwig II., Philipp Pfister, mit dessen Exlibris, der Einband mit dem Wappensupralibros von Max Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos (1810-1881).
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1444 – LEPORELLOS – 12 Faltalben zu bayerischen Städten und Landschaften mit Abb. in verschied. Techniken. Meist 2. Hälfte 19. Jhdt. Meist OLwd. (außen und innen Gebrauchsspuren). – Beiliegend „Der Starnberger See“ von H. Max (um 1890) sowie 13 Faltkaren, meist 2. Hälfte 19. Jhdt. (22) 180,1445 – LIPOWSKY, (F. J.), Bürger-Militär Almanach für das Königreich Baiern 1810. (Jg. II). München, Fleischmann, (1809). Mit gestoch. Portr., mehrf. gefalt. Tabelle und 4 Kupfertafeln. 8 Bl., 303 S. Pp. d. Zt. (bestoßen und stärker beschabt). (110) *R 150,Köhring 75. Lanckoronska-R. 181. Lipperheide 2192. – Einfache Ausgabe (ohne die Kostümkupfer und die Holzschnitt-Tafel; diese finden sich nur in der Prachtausgabe). – Ansichten von Passau, Ingolstadt, Ansbach und Amberg. – Vorderes Innengelenk etw. aufgebrochen, Titel verso mit kleinem Namensstempel, leicht gebräunt und fleckig.
1446 – LUDWIG III. – „Ahnen-Tafel Seiner Majestät Ludwig III. Königs von Bayern“. Einblattdruck (Lithographie) auf festem Papier, aus 3 Blättern zusammengesetzt. (München), Kgl. Bayerisches Reichsherold-Amt, o. J. (um 1913). Blattgr.: ca. 69 x 400 (!) cm. (6) 120,Monumentaler Stammbaum des letzten Königs von Bayern mit Aufstellung von insgesamt neun Generationen (512er Probe). In der Mitte zwei große Wappen. – Mehrf. gefaltet, tls. etw. fleckig und knittrig.
1447 – MÜNCHNER STAATS-, GELEHRTE, UND VERMISCHTE NACHRICHTEN aus Journalen, Zeitungen und Correspondenzen. 8 Jge. in 8 Bdn. München, Kurfürstl. pfalzbaierisches Zeitungs- und Addreßkomtoir, 1785-86 und 1788-93. 4°. Pp. d. Zt. (außen und innen leichte Altersspuren). – Ohne Rückgaberecht. (6) 400,Beiliegen: „Kurfürstlich gnädigst privilegirte MünchnerZeitung“ 1794-99 in 12 Bdn., „Münchner Oberdeutsche Staatszeitung“ 1800-02 in 6 Bdn., „Neue Münchener Zeitung“ 1850 (2. Halbjahr), 1855-56 und 1858 in 8 Bdn., „Süddeutsche Presse“ 1867 in einem Bd., „Der Bazar“ 1830, 1833 und 1837 (1. Halbjahr) in 5 Bdn., „Die alte und die neue Zeit“ 1831 (Aug.-Okt.) in einem Bd., „Bayerische Dorf-Zeitung“ 1834 (2. Halbjahr) und 1835-36 in 3 Bdn. und „Abend-Zeitung“ 1825-26 (1. Halbjahr) in 2 Bdn.
1448 – OBERNBERG, J. VON, Reisen durch das Königreich Baiern. Bde. II-V (von 5). München, Lentner, 1816-17. Mit 4 Kupfertafeln und gestoch. Faltkarte. Rotes Ldr. um 1840 mit reicher Rücken- und Deckelvg., Wappensupralibros und dreiseit. Goldschnitt (etw. berieben und bestoßen). (65) *R 1.200,-
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Pfister I, 3978. – Die Tafeln mit Ansichten von Traunstein, Wasserburg am Inn, München (Marienplatz) und Landshut (Martinskirche), die Karte mit dem bayrischen Teil der Salzburger Alpen. – Respektblätter mit hs. Widmungen, die Karte mit Einrissen an den Falzen, stellenw. minimal fleckig. – Dekorative Schulpreisbände.
1449 – (OSTERWALD, P., PSEUD.:) J. G. NEUBERGER, Abhandlung von den Einkünften der Klöster und dem Amortizationsgesetze. München, Crätz, 1768. Mit gestoch. Titelvign. 168 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (berieben, kleine Wurmspuren). (110) *R 120,Erste Ausgabe. – Weller, Pseud.-Lex., 383. Jöcher-A. V, 532. Pfister I, 4590 (hat einen zweiten Teil). – Vgl. ADB XXIV, 525. Baader I/2, 123. NACHGEB.: GUFL, VEREMUND, (d. i. A. BACHOFF), Vertheidigung der klösterlichen Rechte in zeitlichen Dingen ... der Abhandlung des Licentiat Neubergers entgegen gesetzet. Ebda. 1768. Mit gestoch. Titelvign. 2 Bl., 267 S. – Vord. Innendeckel mit Kaufvermerk, Titel des Beibands gelockert, kaum fleckig.
1450 – (PEZZL, J.), Reise durch den Baierschen Kreis. Salzburg und Leipzig (= Zürich, Orell), 1784. Mit gestoch. Titelvign. 243 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und leicht bestoßen). (110) *R 200,Erste Ausgabe. – Hayn-G. I, 190 (mit dem Druckfehler bei der Verlagsangabe „Ordl“). Pfister I, 124 (hatte, erkenntlich durch die Seitenangabe, die zweite Auflage mit 246 Seiten). Weller, Druckorte, I, 126. Boucher de la Richarderie II, 327. Lentner 16140: „Eine durch sehr derbe Angriffe auf die damaligen Zustände in Bayern berüchtigte Schrift!“ – Kritische Beschreibung der Zustände in Passau, München, Salzburg und Augsburg, in ihrer radikalen Anklage gegen die Mißstände in Kirche und Staat den „Faustin“ stellenweise noch übertreffend. Dem Buch liegt die Reise des Autors von Zürich nach dem von ihm so gelobten Wien zugrunde. – Das Werk gehört neben Nicolais Reisebeschreibung und Riesbecks „Briefen“ zu den interessantesten Schilderungen Bayerns im ausgehenden 18. Jahrhundert. – Etw. gebräunt und stockfleckig.
1451 – QUERI, G., Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern. München, Piper, 1911. 4°. VIII, 272 S., 2 Bl. (Anzeigen). OPp. (leicht beschabt) im OPp.-Schuber (etw. bestoßen und angestaubt). (5) *R 60,Erste Ausgabe. – Nr. 837 von 900 Ex. (Gesamtaufl.: 950). – Hayn-G. VI, 325. – Unaufgeschnitten. – Wenige Lagen minimal gebräunt, sonst sauber.
1452 – RIEZLER, S., Geschichte der Hexenprozesse in Bayern. Stuttgart, Cotta, 1896. X, 340 S. OHldr. (Kanten minimal beschabt). – Erste Ausgabe. – Hayn-G. III, 175. Crowe 473. – Sauber. (5) *R 100,-
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1453 BAYERN – ROTHAMMER, W., Biografie Maximilian III. von Baiern. Regensburg, Selbstvlg., 1785. Mit gestoch. Portr. und gestoch. Titelvign. 11 Bl., 248 S., 7 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Altersspuren). (61) 150,Erste Ausgabe. – Baader I/2, 181, 15. – Nicht bei Pfister. – Vorsatz mit Vermerk von alter Hand („Maximilian! Das Andenken an dich wird nie erlöschen“), kaum fleckig. – Mod. Exlibris. – Beiliegen elf Werke, meist zur bayerischen Geschichte und Geographie.
1454 – (SCHADEN, A. VON), Alpenblumen; oder Fünfundzwanzig malerische Ansichten interessanter Berge, Seen, Städte, Burgen, Thäler etc. im bayerischen Hochlande. München, Lindauer, 1837. Qu.-4°. Mit 25 lithogr. Tafeln (davon eine gefalt.) von Gustav Kraus. 31 S. Grüne Orig.Brosch. mit Umrißlithogr. auf beiden Deckeln (berieben, leicht bestoßen, teilw. verblaßt und fleckig). (146) 1.000,Lentner 2276 und 2705. Pressler 257-81: „Zielte als Fortsetzung des 1836 erschienenen 'Alpenröslein' bewußt auf den mehr und mehr einsetzenden Fremdenverkehr und Tourismus in das Gebirge ab.“ – Die Deckelillustrationen stammen vermutlich von Franz Seitz. – Ansichten von Seefeld/Pilsensee, Starnberg, Leutstetten, Tutzing, Diessen/Ammersee, Schlehdorf, Walchensee, Jachenau, Garmisch, Füssen (wiederverwendet bei Vogt, Beschreibung des Schlosses Hohenschwangau, 2. Aufl. 1841), Tölz, Tegernsee, Schliersee, Aschau und Chiemsee, die große Falttafel mit einer Aussicht vom Peißenberg. – Titel gestempelt, stellenweise gering wasserrandig, gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung. Continuation of the „Alpenröslein“ published in 1836. – Title stamped, here and there minimally waterstained, browned and soiled. – Green original wrappers with outline lithograph on both sides (rubbed, slightly scuffed, partly faded and soiled). – See illustration.
1456 – VÖLDERNDORFF UND WARADEIN, E. VON, Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. 4 Bde. (ohne den Atlas). München, (Geographisches Depot und Lindauer), 1826. Mit gefalt. Tabelle. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt, bestoßen). (11) 250,Erste Ausgabe. – Kircheisen 1308. Pfister I, 743. Bosl 806. – Tls. fleckig.
1457 – ZEITSCHRIFT des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München. 22 tls. inkomplette Jge. in 150 Heften. München, Ackermann, 1870-97. Fol. Mit vielen lithogr. Tafeln. Orig.-Umschl. (Altersspuren). (6) 200,Kirchner 10477. – Ab 1887 unter dem Titel „Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbevereins in München“. – Vorhanden: Jge. 1870, 1871 (ohne H. 3/4), 1872-74, 1876, 1877, 1878 (ohne H. 3/4), 1879-82, 1883 (ohne H. 9/10), 1884-85, 1887-88, 1893-96 und 1897 (H. 1-9). – Geringe Gebrauchsspuren. – Beiliegen ca. 50 Hefte Dubletten. – Ohne Rückgaberecht.
1458 – KONVOLUT – 6 Werke in 15 Bdn. Ca. 18611926. Verschied. Formate. Verschied. Einbände (außen und innen Gebrauchsspuren). (87) *R 100,1459 BRAUNSCHWEIG – BRAUNSCHWEIGISCHES ADRESS-BUCH für das Jahr 1864. 50. Ausg. Braunschweig, Meyer, (1864). VIII, 278, 238 S., 1 Bl., 208, 24 S. OPp. (mit einigen Fehlstellen und Gebrauchsspuren). (86) 100,Personenlisten, Adreßbuch und Straßenverzeichnis. – Titel verso gestempelt, minimal gebräunt, stellenw. etw. fleckig.
1455 – (SCHÖNHEITEN-SAMMLUNG. Gallerie von sechs und dreißig weiblichen Bildnissen aus verschiedenen Ständen und Nationalitäten im Auftrage des Königs Ludwig I. von Bayern nach dem Leben gemalt von Joseph Stieler. München, Piloty und Loehle, [um 1860]). Imp.-Fol. Mit 36 Portrs. (davon 30 in Stahlstich, 6 lithographiert). 1 Bl. (statt 2). Goldgepr. OLdr. mit Deckeltitel (leichte Altersspuren). (78) 1.500,-
1460 – KÖNIGL. GROSS-BRITANNISCHER UND CHURFÜRSTLICH BRAUNSCHWEIGLÜNEBURGSCHER STAATS-KALENDER auf das Jahr 1794. Lauenburg, Berenberg, (1793). 16 Bl., 256, 44 S., 6 Bl., S. 257 Goldgepr. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch., dreiseit. Goldschnitt und goldgepr. gekrönten Monogramm „GR“ auf dem Vorderdeckel (stärker berieben und bestoßen, Kapital mit Fehlstelle, etw. fleckig). (86) 300,-
Einzige Ausgabe. – Pfister II, 1915 (verzeichnet 38 Tafeln). Lentner 1833: „Schöne Reproductionen.“ – In sechs Lieferungen erschienene Folge von Nachstichen der Stielerschen Gemälde, die König Ludwig I. für die Münchner Residenz malen ließ. – Mit dem Tafelverzeichnis. – Es fehlt der Titel. – Ränder leicht fleckig.
Der Kalender erschien von 1778-1823. – Mit Listen der Staatsbeamten und Offiziere, Botschafter, Mitglieder der Königlichen Akademie der Wissenschaften usw. – Gering gebräunt und stellenw. minimal braunfleckig. – Dekorativ gebundenes Exemplar mit dem Monogramm König Georgs III. („GR“ für George Rex).
Sole edition. – Series published in six issues of reproduced engravings of the paintings by Stieler that king Ludwig I had commissioned for the Munich residence. – With the plate index. – Lacks title. – Margins slightly soiled. – Gilt stamped original calf with cover title (slight signs of wear).
1461 DREISSIGJÄHRIGER KRIEG – (EYSEN, J. B.), Deductio, Das ist: Nohtwendige Außführung, Bericht und Erzehlung, deren Ursachen und Motiven, warumb Kayser Ferdinandus II. ... deß
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Nr. 1454
Regiments im Königreich Böheim, und desselben incorporirten Länder verlustigt. Auffs neue übersehen, mit Fleiß corrigirt, und dem Prägerischen Exemplar nachgedruckt. O. O. und Dr., 1620. 4°. Mit Holzschnitt-Titelvign. und gefalt. Tabelle. 2 Bl., 274 (recte 284), 168, 110 S., 3 Bl. Pgt. d. Zt. (Bezug mit kleinen Fehlstellen, etw. fleckig). (100) *R 100,Holzmann-B. I, 11240. VD 17 14:017172G. – Einer von 2 Nachdrucken aus demselben Jahr (und mehreren aus der gleichen Zeit). – Vgl. für andere Ausgaben: Discursus politici 57-58. Zíbrt II, 1576. Voit 242. – Schilderung der Ereignisse, die zur Wahl des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen („Winterkönig“) an Stelle des Kaisers Ferdinand II. führte. – Unter den Beilagen zwei Schriften über die von Ferdinand veranlaßte Protestantenverfolgung in der Steiermark. – Block tls. vom Einband gelöst, Titel mit kleinem Vermerk in Kugelschreiber, die Blätter am Beginn mit angerändertem Eckabriß, ein Doppelblatt lose, gering fleckig, leicht gebräunt.
1462 – (JOCHER, W.), Cancellaria secreta Anhaltina. O. O. und Dr., 1621. 4°. 4 Bl., 165 (recte 175), 22 S. Läd. flex. Pgt. d. Zt. (100) *R 80,-
Zweite lateinische Ausgabe. – Koser, Kanzleienstreit, 19. VD 17 1:011569Z. – Die erste lateinische Übersetzung aus demselben Jahr stammte von M. C. Lundorp (maskiert unter dem Pseudonym „Raphael Sulpicius a Munscrod“), die vorliegende bezeichnet diese im Titel als „mutilata et incuriosa translatio“. – Block vom Einband gelöst, fleckig, stark gebräunt.
1463 – OMPHAL, J. F. VON, Bedencken, wie bey wehrendem Teutschen Krieg das grewliche Verderben so vieler Landen, Stätte und Flecken abzuwenden, und dieselbe wider in Baw und auffnehmen zu bringen. Köln, von Brachel, 1639. 4°. 6 Bl., 116 S. Pp. um 1900 (stark lichtrandig, bestoßen). (145) *R 400,VD 17 1:085341E. – Nicht im STC. – Die vier Bedenken des kurfürstlich märkischen Rates Johann Friedrich von Omphal (1600-1671) gegen die herrschaftliche Kriegführung handeln „Von der Einquartierung“, „Mit was anderen mittelen Krieg zu führen“, „Wie Kriegsdisciplin zu halten“ und „Wie am Keyserlichen Cammergericht schleuniger und richtiger Vorgang der iustitien zu stifften und zu erhalten“. – Erste Lage gelockert, Lage A unten knapp beschnitten (Signatur abgeschnitten), etw. fleckig, unterschiedlich gebräunt. – Selten.
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Einer von vier Drucken aus demselben Jahr. – VD 17 12:117307N (im Titel „Protocol“, nicht „Protocoll“). – Ohne Variantenunterscheidung: Holzmann-B. I, 10018. De Backer-S. IV, 991, 23. Koser, Kanzleienstreit, 60: „Die grösste unter den bairischen Publikationen von 1624 und die, welche ihrer Zeit das grösste Aufsehen machte, ist die unter vier verschiedenen Titeln, als 'Consultationes', 'Acta consultationia bohemica', 'Böhmische Kanzlei' und 'Anhaltischer Kanzlei fünfter Teil' bekannte Flugschrift.“ – Zuschreibung nach Koser (gibt den Namen in der assimilierten Form als „Tschernemmel“ an), Holzmann und Bohatta und De Backer und Sommervogel nennen Jakob Keller (als Herausgeber). – Kaum fleckig.
1466 DRESDEN – RICHTER, C. A. UND A. L., 30 mahlerische An- und Aussichten von Dresden und den nächsten Umgebungen. – Vues pittoresques de Dresde et de ses alentours. 2. verb. Aufl. Dresden, Arnold, (1824). Qu.-8°. Mit 30 Radierungen. 1 Bl. Etw. spät. Pp. mit Rsch. (Kanten stärker berieben, bestoßen). (120) 500,Hoff-B. 32, 100-129. Rümann 1864. – Zuerst 1820 erschienenes, 1822 nachgedrucktes und 1824 mit fünf durch Nachstiche ersetzte Radierungen erneut aufgelegtes Werk der hübschen Dresden-Ansichten von Adrian Ludwig Richter, nun mit der Tafelnumerierung oben rechts und Titeln unter der Darstellung. – Fleckig. Nr. 1467
1464 DREISSIGJÄHRIGER KRIEG – POSTREUTTER, an Bäpstliche Heiligkeit, Bapst Paulum V. durch einen fürnemen geistlichen Prälaten in Italianischer Sprach außgefertigt: Ein sehr schöner außführlicher Discurs; Auß was hochwichtigen erheblichen Ursachen, die gesambten Catholischen Stände den Krieg wider das Königreich Böhem ... abstellen unnd auffheben, sich auffs new in gütliche Compositions-handlung mit ihnen einlassen, und die Sach dem lieben Gott befehlen sollen. Auß der Italianischen in die HochTeutsche Sprach transferirt. O. O. und Dr., 1620. 4°. 128 S. Mod. Pp. (leicht beschabt). (16) 120,Bircher A 2514. VD 17 12:115149K. – Vgl. Hohenemser 5000 (Variante mit PostReuter im Titel). – Einer von vier Drucken aus demselben Jahr. – Titel mit kleiner Fehlstelle am Bug, kaum fleckig.
1465 – (TSCHERNEMBL, G. E. VON), Consultationes Oder Underschidliche Rathschläg, der maisten und wichtigisten sachen, welche von Anfang der Böhemischen, und andern folgenden Auffständ fürgangen. Von wort zu wort auß dem Original Protocol, so in der Haidelbergischen Cantzley gefunden worden, gezogen. O. O. und Dr., 1624. 4°. 6 Bl., 363 (recte 359) S. Pp. d. 19. Jhdts. (Kanten leicht beschabt). (22) *R 300,-
1467 – (RITTNER, H.), Dresden mit seinen Prachtgebäuden und schönsten Umgebungen. Dresden, Gärtner für Rittner, o. J. (um 1810). Qu.-Fol. Mit 25 Kupfertafeln nach C. G. Hammer und G. F. Thormeyer. 8 Bl. Mod. Pp. unter Verwendung alten Materials für die Deckel. (145) *R 1.200,Thieme-B. XV, 563 (Hammer), und XXXIII, 87 (Thormeyer). – Seltene zweite, um sieben Kupfer vermehrte Ausgabe. – Mit deutschem und französischem Text. – Prächtige Ansichten von Dresden und Umgebung (u. a. Zwinger, Frauenkirche, Pillnitz, Moritzburg, Meißen) mit Bildunterschriften in Französisch. – Tafel 7 mit angerändertem Eckabriß (kein Bildverlust), fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildungen Seite 316 und 324. Rare second edition increased by seven copperplates. – With German and French text. – Magnificent views of Dresden and surroundings. – Plate 7 with torn-off corner mounted with paper slip (not affecting illustration), soiled and browned. – Modern cardboard by using old material for the covers. – See illustrations on page 316 and 324.
1468 – SAMMLUNG – 5 Werke in 5 Bdn. 1834-1900. Verschied. Orig.-Einbände (berieben und bestoßen). (120) 100,LANDSBERG, A. B. VON, Das Grüne Gewölbe in Dresden. 3. Aufl. Dresden und Leipzig 1834. 140 S. – DERS., Le Grüne Gewölbe à Dresde. Ebda. 1839. 2 Bl., 103 S. – GAMPE'S DRESDEN UND SEINE UMGEBUNG. 2. Aufl. Dresden 1882. Mit 2 gefalt. lithogr. Karten und zahlr. Textholzstichen. IV, 44, 40 S. – ALBUM VON DRESDEN. 10 Ansichten. Leipzig (1890). Leporello mit 10 mont. Farblithogr. – SCHUMANN, P., Führer durch die Architektur Dresdens. Dresden 1900. Mit zahlr. Abb. 110 S. – Geringe Gebrauchsspuren. – Beilage.
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Nr. 1473
1469 EBHARDT, B., Deutsche Burgen. 2 Halbbde. Berlin, Wasmuth, (1899)-1908. Fol. Mit 41 tls. doppelblattgr., tls. farb. Tafeln und zahlr. Textabb. 1 Bl., VIII, 240 S.; 2 Bl., S. 241-496, 2 Bl. OPgt. (einzelne Kratzspuren, fleckig, bestoßen). (64) 500,Thieme-B. X, 309. – In 10 Lieferungen erschienen. – Der bedeutende Burgenforscher Bodo Ebhardt (1865-1945) war Architekt Kaiser Wilhelms II. und leitete die Wiederherstellung zahlreicher Burgen in Deutschland. – Titel gestempelt, kaum fleckig, leicht gebräunt. – Seitlich und unten unbeschnitten.
1470 FRANKFURT – (FICHARD, J., HRSG.), Der Statt Franckfurt am Mayn ernewerte Reformation. Wie die in anno 1578. außgangen, und publicirt, jetzt abermals von newem ersehen, an vielen underschiedtlichen Orten geendert, verbessert und vermehrt. Frankfurt, J. Bringer für J. Rosen, 1611. Fol. Mit breiter gestoch. Titelbordüre, ganzseit. Textholzschnitt von J. Amman (mit kleiner Ansicht von Frankfurt im Hintergrund) und doppelblattgr. gefalt. HolzschnittTafel. 19 nn., 291 num. Bl. Mod. Pp. mit Rsch. (gering berieben). (139) *R 300,STC F 896. Stintzing-L. I, 597. Conrad II, 370. Stobbe II, 319. Becker, Amman, 153, 52. – Letzte von Johann Fichard besorgte Ausgabe, erschien gleichzeitig mit der OktavAusgabe. – „Die umfassendste von allen städtischen
Reformationen“ (Stobbe). – Die Tafel zeigt den „Baum der Sippschafft nach Keyserlichem Rechten“. – Die Tafel mit hinterlegten Läsuren am unteren Rand (geringer Darstellungsverlust), vereinzelt Annotationen in margine, gebräunt und etw. fleckig.
1471 – RÜCKER, J. U., An Ihro Röm. Käyserl. ... Majestät Allerunterthänigst-Nothdringlichste Ehren- und Schadens-Ersetzungs- auch legale Satisfactions-Klage. (Frankfurt) 1726. Fol. Mit gestoch. Frontisp. 4 Bl., 98, 12 S., 1 Bl. Läd. Buntpapier-Brosch. d. Zt. (139) *R 200,Nicht bei Sauer. – Kuriose Klageschrift des Frankfurter Lebkuchenbäckers und Soldaten der Bürgerwehr, Johann Ulrich Rücker, der wegen „unerfindlicher oftmaliger Rebellery“ verhaftet worden war. – Titel mit altem Besitzvermerk, tls. etw. wasserrandig, gebräunt und fleckig.
1472 GRÜNDLICHER GEGEN-BERICHT uff den ChurCöllnischen ohnlengst in Truck gegebenen also genandten Umbständtlichen Bericht, die Gräffliche Wiedische Sache betreffendt. Heidelberg 1661. 4°. 119 S. (2 Bl. zwischengebunden). Mod. Pp. (133) *R 200,VD 17 1:087399G. – Einer von zwei Drucken aus demselben Jahr. – Die öfter fehlende „Copia Fürstlichen Würtenbergischen Schreibens“ nach S. 76 eingebunden (statt am Ende). – Gering fleckig.
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der Rumfordsuppe, die Tabellen geben Übersichten zum Lebensmittelverbrauch, zu Löhnen, zum Personal usw. – Block tls. vom Einband gelöst, mehrfach gestempelt, tls. fleckig. – Beiliegend „Verbrechen und Verbrecher in Preußen 1854-1878“ von W. Starke (1884). – Siehe Abbildung.
1475 – SCHLEIDEN, (K.) H., Versuch einer Geschichte des großen Brandes in Hamburg vom 5. bis 8. Mai 1842. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1843. Mit gefalt. beikolor. lithogr. Karte. 1 Bl., X, 414 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rtit. und Rvg. (leicht beschabt und bestoßen). (133) *R 150,Erste Ausgabe. – ADB XXXI, 417. Steinbrink 156, 15. – Karl Heinrich Schleiden (1809-1890), der Bruder des Botanikers, hatte kurz vor dem Brand eine höhere Bürgerschule in Hamburg begründet und war von 1860-65 Mitglied der Bügerschaft. – Die Karte „Mit Bezeichnung der Verbreitung des Feuers von 6 zu 6 Stunden, der Sprengungen, der stehengebliebenen Gebäude, und des Windes“. – Vorderes Gelenk etw. eingerissen, Vorsätze leimschattig, die Tabellen S. 308-10 minimal angeschnitten, gering fleckig.
1476 – ZEHN NEUE ANSICHTEN VON HAMBURG. Wohlfeile Ausgabe. Hamburg und Itzehoe, Schuberth & Niemeyer, ca. 1840. Qu.-Gr.8°. Mit 10 lithogr. Tafeln auf aufgewalztem China. 1 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (110) *R 300,Nr. 1474
1473 HALLE – DREISSIG ANSICHTEN VON HALLE A/S., der Liebe und Freundschaft gewidmet. (Halle, Müller & Fernow), o. J. (um 1850). Qu.8°. Lithogr. Titel und 29 mont. lithogr. Abb. auf 8 Trägerkartons. Kart. mit Kordelbindung um 1920 (gering berieben). (65) *R 600,Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, über den KVK in öffentlichem Besitz nur in einem Exemplar (ZB Solothurn) zu ermitteln. – Ansichten von Halle und seiner Umgebung. – Stellenw. minimal gebräunt. – Siehe Abbildung.
1474 HAMBURG – MARTENS, A. E., Das Hamburgische Criminal-Gefängniss genannt: Das Spinnhaus und die übrigen Gefängnisse der Stadt Hamburg nach ihrer innern Beschaffenheit und Einrichtung. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1823. 4°. Mit lithogr. Portr., 2 Kupfertafeln und 18 (9 gestoch.) Falttabellen. 5 Bl., 70 S., 2, 23 Bl. (Beilagen). Leicht läd. Ldr. d. Zt. (11) 300,Schröder V, 45, 2 (Erscheinungsjahr fälschlich 1824). Steinbrink 98, 4. – Sozialhistorisch aufschlußreiche Arbeit über die Arrest- und Strafhäuser in Hamburg während der französischen Regierung und der darauffolgenden Zeit. – Die Tafeln zeigen eine Gefängnislaterne und ein kreisförmiges Schema für zehn verschiedene Varianten
Seltene Folge von Hamburg-Ansichten (Blattgr. ca. 16 x 23 cm): Esplanade, Lombardsbrücke, Harvestehude, Freimaurer-Logenhaus, Hamburg von der Vorstadt St. Georg, Jungfernstieg von Belvedere, St.-Johannis-Kirche, vom Hamburger Berg, Millerntor, Eppendorf. – Die Trägerpapiere (mit der Legende) gebräunt und tls. fleckig, stellenw. auch etw. wasserrandig.
1477 HOHENZOLLERN – PREGITZER, J. U., Teutscher Regierungs- und Ehren-Spiegel ... Besonders des Hauses Hohenzollern, Ursprung, Würde, und Herrlichkeiten. Berlin, Rüdiger, 1703. Fol. Mit 37 (3 mehrf. gefalt.) Kupfertafeln und 4 Textkupfern (davon eines ganzseitig). 7 Bl., 234 (recte 232) S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Kapitale läd., stärker berieben und bestoßen). (65) *R 800,Erste Ausgabe. – Lipperheide Da 30. – Seltene Chronik des Hauses Hohenzollern-Sigmaringen-Hechingen mit prächtigen Porträts der Grafen und Fürsten mit ihren Wappen. Eine Doppeltafel mit kleiner Ansicht von Hechingen und Blick auf die Burg Hohenzollern (nach Merian). – Vortitel neu angefalzt, papierbedingt gebräunt.
1478 ILLUSTRIRTE ZEITUNG. Wöchentliche Nachrichten über alle Ereignisse, Zustände und Persönlichkeiten der Gegenwart. Bde. II-XIX und XXII-XLIII in 40 Bdn. Leipzig und Berlin, Weber, 1844-64. Fol. Mit vielen Textholzstichen. Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (6) 2.000,-
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Kirchner 11000. Ders., Zeitschriftenwesen, II, 141. Prause 292. – Die berühmte erste deutsche Illustrierte mit Artikeln aus den Bereichen Politik, Wissenschaft, Geographie, Kunst, Theater und Mode. – Mit Stadtansichten und Porträt-, Genre- und Ereignisbildern. – Altersspuren. – Ohne Rückgaberecht. – Umfangreiche Folge, mit dem Revolutionsjahrgang 1848. Beiliegen: „Illustrirte Welt“ 1874-75 und 1885 in 3 Bdn., „Allgemeine Familien-Zeitung“ 1869-71 in 6 Bdn., „Österr. Illustrirte Zeitung“ 1853-54 in 2 Bdn. und „Augsburger Postzeitung“ 1851 in einem Bd. The famous first German magazine with articles from the fields of politics, sciences, geography, art, theatre and fashion. – With townscapes and portrait, genre and event pictures. – Signs of wear. – Not subject to return. – Extensive series, with the revolution year 1848. – Contemporary cardboard (signs of wear).
1479 KÖLN – KARNEVAL – SAMMELBAND – Drei Werke mit Liedern für karnevalistische Veranstaltungen in Köln. Köln 1891-95. Mod. Hlwd. (120) 80,Große Kölner Carnevals-Gesellschaft: Lieder zur Eröffnungsfeier des Carnevals pro 1892 am 11. November 1891 (16 S.) – Lieder zur Ersten (Zweiten, ... 10.) Sitzung ... 1892 (201 S.; S. 199-[202] durch Kopien ersetzt). – Kölner Postverein: Lieder für die Carnevalistische Damensitzung ... am 11. Januar 1895 (19 S.) – Gebrauchsspuren.
1480 (LA ROCHE, G. M. F. VON), Briefe über das Mönchswesen von einem catholischen Pfarrer. An einen Freund. 3. Aufl. – [Fortsetzungen und Schluß]: (Riesbeck, J. K.), Briefe über das Mönchswesen von einem katholischen Pfarrer an einen Freund. Bde. II-IV. O. O. und Dr. (Zürich, Orell, Gessner, Füssli & Comp.), 178081. Pp. d. Zt. mit Rsch. (bestoßen, fleckig). (11) 400,Der erste, ungezählte Teil mit den ersten 13 Briefen erschien erstmals 1771, die Bde. II-IV liegen in erster Ausgabe vor. – Holzmann-B. I, 7728, und VII, 1908. Meusel XI, 336. Hayn-G. I, 458. Bürger 187b und 187. – In das in der Spätaufklärung überaus beliebte Genre der Mönchsund Klosterkritik schlagendes Werk, zugleich eine der schärfsten Satiren der Zeit gegen die katholische Kirche überhaupt und obendrein in den von Riesbeck verfaßten Teilen auch eine ordentliche Fürstenschelte. – Der Verfasser des ersten Bandes war der freisinnige Kanzler Georg Michael Frank von La Roche (1720-1788), Ehemann von Sophie und Freund des jungen Wieland. Die übrigen Bände stammen von Johann Kaspar Riesbeck (1754-1786), dem Autor der späteren, ebenfalls anonym erschienenen, berühmten „Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland“. – Als Verfasser oder Mitverfasser der „Briefe über das Mönchswesen“ werden in den zitierten Bibliographien und in hier nicht verzeichneter Literatur außer La Roche und Riesbeck auch noch genannt Johann Jacob Brechter (1734-1772), Diakonus zu Schweigern, und Franz Xaver Clavell (Clavel; 1729-1793), Verwaltungsbeamter in Oberschwaben, dessen bekanntestes Werk die „Freimüthigen Briefe über die von der Krone Frankreich gemachte Eroberung der Insel Corsica“ sind (1770 unter den Initialen F. X. C. publiziert). Brechter gehörte sicher zum engeren Bekanntenkreis von La
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Roche, von Clavell ist das nicht verbürgt, aber gut möglich, doch ist eine Mitautor- oder Herausgeberschaft der „Briefe über das Mönchswesen“ sowohl von Brechter wie von Clavell reine Vermutung. Brechter hatte vielmehr „bei Abfassung des ersten Bandes für La Roche rein beratende Funktion“, wie der Höchster Geschichtsforscher Rudolf Schäfer in seiner fundierten Studie „Johann Kaspar Riesbeck“ schreibt (2. Aufl., Frankfurt 1971, S. 13); Clavells Beteiligung an den „Briefen über das Mönchswesen“ beruht auf der Spekulation des Amtsrichters und oberschwäbischen Lokalhistorikers Paul Beck: „ist auch gar nicht ausgeschlossen, daß das Material oder wenigstens ein Teil desselben ... La Roche von seinem in Oberschwaben eingesessenen und in der Sache von vorneherein weit besser unterrichteten Gesinnungsgenossen geliefert wurde“ (im Aufsatz „Analekten aus Oberschwaben“, im „Diöcesanarchiv von Schwaben“, Jg. 19, 1901, S. 49-58, hier S. 53). – Titel jeweils mit Besitzvermerk von alter Hand, fleckig, leicht gebräunt.
1481 LEIPZIG – AMTLICHES FERNSPRECHBUCH BEZIRK LEIPZIG. Hrsg. vom Fernmeldeamt Leipzig. Ausg. 1956. (Leipzig, Graphische Wekstätten, 1956). Fol. 196 S. OKart. (Vorderdeckel mit kleinem Einriß, etw. fleckig) mit aufgeklebtem OLwd.-Rücken. (42) 80,ZDB-ID 1153314-6. – Lose beiliegend „Änderungen während des Druckes“ (6 Seiten). – Papierbedingt gleichmäßig gebräunt.
1482 MANNHEIMER ZEITUNG. 2 Jge. in 2 Bdn. (Mannheim) 1787-88. 4°. – Veitenheimer 525. Pp. d. Zt. (außen und innen Altersspuren). – Ohne Rückgaberecht. (6) 200,Beiliegen: „Frankfurter kaiserl. Reichs-Ober-Post-AmtsZeitung“ 1789-91 in 3 Bdn., „Deutsche Ministerial-Zeitung“ 1793 in einem Bd., „Deutsche Staats und Ministerialzeitung“ 1795-97 in 6 Bdn., „Literatur-Blatt“ 1827-31 in 5 Bdn. (Jg. 1830 doppelt vorhanden) und „Kunst-Blatt“ 1830 in einem Bd.
1483 MONSCHAU – DAS MONSCHAUER LAND, historisch und geographisch gesehen. Monschau, Geschichtsverein des Kreises Monschau, 1955. Mit gefalt. Karte und zahlr. Abb. 468 S. Hpgt. mit hs. Deckel- und Rtit. (gering berieben). – Eines von 2000 Exemplaren. – Frisch. (120) 60,1484 MÜNCHEN – ANGLIA – PROGRAMM der Anglia Jubiläums-Feÿer. 12. Februar, 1856. O. O., Dr. und Jahr. Fol. Lithogr. Doppelblatt mit nahzu ganzseit. Zeichnung. (6) 100,Die seit 1818 bestehende, aber erst 1826 offiziell begründete Herrengesellschaft „Anglia“ oder „Alt-England“ nahm ausschließlich Mitglieder altbayerischer Herkunft auf. Neben Franz von Kobell und Herzog Maximilian in Bayern zählte dazu auch Franz Graf Pocci, der „Humor und gute Kost und guten Champagner“ als des „Pudels Kern“ der Zusammenkünfte sah (S. von Moisy, Franz Graf Pocci, München 2007, S. 141). Zu dem festlichen
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Bankett am 12. Februar 1856 versammelten sich „sämtliche Lords im Parlaments-Hause Oldengland's im Kostüme“. Laut dem in Kurrentschrift gedruckten Programm umfaßte die Zeremonie neben Reden und Toasts auch das Absingen des „National-Liedes“ in einer phantastischen Mischsprache mit bayerischen, deutschen, italienischen, lateinischen und griechischen Elementen, dessen drei Strophen jeweils mit „Kohlrabi-ho-ho-“ beginnen. Die anonyme lithographierte Zeichnung zeigt die Tracht der „Lords“. – Mit kleinen Randeinrissen, fleckig.
1485 – AUER, F., Das Stadtrecht von München nach bisher ungedruckten Handschriften. München, Literarisch-artistische Anstalt, 1840. VIII, CCXL, 376 S. Hlwd. d. Zt. (leicht beschabt). – Pfister I, 808. – Vorsätze erneuert, gering fleckig. (22) 150,Drei Beilagen, darunter „Die Prozesse des Geiselmordes im Luitpold-Gymnasium in München“ (1919) und „Der heilige Berg Andechs“ von E. Heindl (1895).
1486 – (BIANCONI, G. L.), Briefe über die vornehmsten Merkwürdigkeiten der churbaierischen Reßidenzstadt München, und den umliegenden Lustgegenden. (Übers. von Dorothea Henriette von Runkel). München und Leipzig, Crätz, 1771. Mit gestoch. Titelvign. 158 S. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (110) *R 150,-
Weißhaar-Kiem 255. Holzmann-B. I, 6559. – Vgl. Hoefer V, 925. – Der aus Bologna stammende Arzt Giovanni Lodovico Bianconi (1717-1781) war von 1744-64 in Deutschland tätig: zunächst in Augsburg am bischöflichen Hof und danach in Dresden, wo August III. von Polen seine Dienste besonders als Vermittler italienischer Kunstschätze beanspruchte. So geht zum Beispiel die Erwerbung der Sixtinischen Madonna von Raffael auf die Bemühungen von Bianconi zurück. In diese Zeit fällt auch seine Bekanntschaft mit Winckelmann. Bei der Flucht des sächsischen Hofes 1762/63 nach München lernte er diese Stadt kennen. Seine Eindrücke faßt er in den „Lettere sopra alcune particularità della Bavaria e di altri paesi della Germania“ zusammen (erstmals 1763 in Lucca erschienen); eine erste deutsche Ausgabe erschien 1764 in Leipzig. – Titel verso mehrf. gestempelt, gebräunt und fleckig.
1487 – ERINNERUNG AN MÜNCHEN. O. O. und Dr., 1843. Lithogr. Plan mit 24 Ansichten in Stahlstich. Lithogr. OPp. (Altersspuren). (61) 120,Lentner 1134. Slg. Proebst 31. – Nicht bei Maillinger und Pfister. – Mit Lageplan von Nymphenburg und Ansichten der Residenz, der Jesuitenkirche, der Theatinerkirche usw. – Deckel innen mit Schenkungsvermerk, datiert 1847, fleckig und tls. gebräunt. – Selten. – Siehe Abbildung.
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1488 – FRESCO GEMÄLDE aus der Geschichte der Bayern ... in den Arcaden des Hofgartens zu München im Jahre 1829. (Lithogr. und hrsg. von einigen der Maler derselben. München 1831). Qu.-Gr.-Fol. 19 getönte lithogr. Tafeln nach Kaulbach, Lindenschmidt, Zimmermann u. a. sowie 16 lithogr. Tafeln mit Devisen in Blaudruck. 1 Bl. Lose in lithogr. Orig.-Umschl. (leichte Altersspuren). (6) 300,Erste Ausgabe. – Lentner 1423: „Zum Unterschiede von der nachfolgenden Ausgabe ist bei sämtl. Bildern der Name des betr. Malers erwähnt. Ausserdem sind die Wahlsprüche der vorkommenden Fürsten auf ein separates Blatt gedruckt, das als Schutzblatt für die Lithographie dient.“ – Das Subskribentenverzeichnis schließt im Januar 1831. – Tls. fleckig.
1489 – (WENNG, C. G., Gr. Spec. Plan der Stadt München in 9 Bl.) Mischaufl. (München, Wolf), um 1880. Imp.-Fol. 9 doppelblattgr. farblithogr. Pläne. (6) 300,Slg. Proebst 48. – Detailgetreue Wiedergabe der Stadt und der geplanten Erweiterungen der Vorstädte im Maßstab 1:4000. – Wichtiges Dokument für die baugeschichtliche Entwicklung Münchens. – Beiliegend drei doppelt vorhandene Blätter, darunter das Zentralblatt mit der Altstadt. – Kleinere Einrisse und Randläsuren, etw. fleckig und gebräunt.
1490 – (WENNG, C. G., Großer Stadtplan von München in 20 Blättern. München, Stücker für Wenng, 1858). Imp.-Fol. 20 doppelblattgr. grenzkolor. lithogr. Pläne. (6) 500,Maillinger III, 21. – Nicht bei Pfister, Lentner und in der Slg. Proebst. – Erschienen zum 700jährigen Stadtjubiläum, gibt die im Burgfrieden erhaltenen Altstadtviertel und die neuangelegten Vorstädte Münchens detailgetreu wieder. Die Abbildung der unbebauten oder eben erst erschlossenen Randgebiete, so die Kleinbebauung rechts der Isar, machen diesen Plan zu einem wichtigen Dokument für die baugeschichtliche Entwicklung Münchens. – Kartenbezeichnung: Anger-, Graggenauer-, Hackenund Kreuz-Viertel, Vorstädte Au, Giesing, Haidhausen, Isar-Vorstadt (3), Ludwigs-Vorstadt (2), Max-Vorstadt (4), St.-Anna-Vorstadt (2) sowie Schönfeld-Vorstadt (2). – Die gleichen Blätter erschienen auch im Topographischen Atlas von München. – Tls. leicht fleckig und angestaubt, kleine Randläsuren.
1491 – SAMMLUNG – 8 Leporellos mit Abb. in Chromo- und Photolithogr. 2. Hälfte 19. Jhdt. Verschied. Formate. OLwd. und OPp. (außen und innen Gebrauchsspuren). – Beiliegen vier Pläne von München und Umgebung, ca. 188090. (22) 100,-
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1492 NATIONALSOZIALISMUS – BUCHNER, F., Kamerad! Halt aus! Aus der Geschichte des Kreises Starnberg der NSDAP. München, Eher, 1938. Mit Karte und Abb. auf 4 Tafeln. 428 S. OLwd. (leicht angestaubt und fleckig). (139) *R 100,Erste Ausgabe. – Franz Buchner (1898-1967) war im Dritten Reich Reichstagsabgeordneter, Bürgermeister von Starnberg und Kreisleiter der NSDAP. – Gering gebräunt.
1493 – BUSCH – PK-MAPPEN – Maler und Zeichner schauen den Krieg – Maler im Osten. (Berlin, Daehler [Maler im Osten: München, Hoffmann], 1941-42). Mit 36 tls. farb. Illustr., auf Tafeln montiert. 2; 1 Bl. Lose in OPp.-Mappen (fleckig, gebräunt, berieben und bestoßen). (69) 60,Bilddokumente von Kampf und Sieg, Bde. II und IV (von 4). – Mit Reproduktionen von neun Arbeiten des Illustrators Wilhelm M. Busch, der den Zweiten Weltkrieg als Zeichner der Propagandakompanie (PK) erlebte, außerdem u. a. sieben Reproduktionen von Werken des Konstruktivisten Max Mahlmann und vier des späteren Direktors der Folkwang-Schule, Hermann Schardt. – Trägerkartons etw. gebräunt und stellenw. minimal fleckig.
1494 – (GÖBEL, H. G., UND L. WIEDEMANN), Wir kämpften auf der Krim. (Dresden, Güntz, 1942). Mit zahlr. tls. farb. Abb. 104 Bl. OHlwd. (fleckig, berieben und gering bestoßen). (86) 100,Von der Luftflotte 4 herausgegebene Bilddokumentation der Schlachten um Kertsch und Sewastopol von November 1941 bis Juli 1942. – Gebräunt und stellenw. minimal fleckig. DAZU: ARENS, J., Männer und Waffen des Deutschen Heeres. Berlin, Grote, 1941. Mit farb. Frontisp. und 40 lithogr. Tafeln. 4 Bl., 45 S., 1 Bl. – Beschäd. OLwd. – Spiegel mit Besitzvermerk, etw. wasserrandig, gebräunt und stellenw. leicht fleckig.
1495 – GOTTSCHEWSKI, LYDIA, Männerbund und Frauenfrage. Die Frau im neuen Staat. München, Lehmann, 1934. 88 S., 4 Bl. (Verlagsanzeigen). Orig.-Brosch. (fleckig, berieben und bestoßen). (139) *R 80,Lydia Gottschewski (1906-1989) war Bundesführerin des Bundes Deutscher Mädchen. – Titel verso gestempelt, etw. gebräunt.
1496 – HITLER, A., Aquarelle. (Berlin, Hoffmann, 1935). 7 (6 farb.) mont. Abb. auf Tafeln. Lose in OHpgt.-Mappe (etw. fleckig, berieben und bestoßen). – Sauber. (86) 200,1497 – KONVOLUT – Ca. 30 Werke und Broschüren in ca. 30 Bdn. 1924-44. Meist 8°. Verschied. Einbände (außen und innen Gebrauchsspuren). (22) 150,-
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1498 NIEDERSACHSEN – GÖRGES, W., Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit. 3 Bde. Braunschweig, Meinecke, 184345. Mit 101 lithogr. Tafeln (davon eine mehrf. gefaltet). IV, 384; IV, 384; IV, 384 S. Lwd. d. Zt mit goldgepr. Rtit. (Gelenke und Kapitale stärker beschabt, etw. bestoßen). (65) *R 700,Erste Ausgabe. – Engelmann 364. – Heimatkundliche Beiträge für die Lande Braunschweig und Hannover mit Ansichten u. a. von Aurich, Bardowik, Barsinghausen, Bentheim, Blankenburg, Braunschweig (4), Bremen, Buxtehude, Celle, Dannenberg, Diepholz (2), Einbeck, Elbingerode, Friedland, Gandersheim (2), Gifhorn, Göttingen, Goslar (3), Hameln, Hannover (2), Hannoversch Münden, Harburg, Herzberg, Hildesheim, Holzminden, Hoya, Königslutter (2), Lübeck, Lüneburg (2), Nienburg, Osnabrück (2), Osterode, Peine, Schöppenstedt, Seesen, Stade, Uelzen, Walkenried, Walsrode, Wolfenbüttel (4) und Wunstorf – Vorsätze mit Besitzvermerk, Titel gestempelt, Bindung etw. gelockert, gebräunt und stellenw. gering fleckig.
1499 NÜRNBERG – GRÜNDLICHER BEWEISS, daß der Magistrat der teutschen freien Reichsstadt Nürnberg im Jahre 1793 aus lauter Gelehrten bestand und daß der Miraculorum Dei amator & Cultor strenuus Herr Marcus Freund zu Nürnberg ein Graurock ist. Aus dem Polnischen Sr. Exczellenz des Herrn Grafen Biaglolowsky. Königsberg (= Frankfurt, Esslinger), 1795. Mit gefalt. Beilage. 1 Bl., 55 S. Mod. Pp. (110) *R 150,Einzige Ausgabe. – Pfister I, 4038: „Ergötzliche politische Satire. – Sehr selten!“ Holzmann-B. VII, 1620 (vermuten, gestützt auf Pfister, einen „v. Golz“ als Autor). Pfeiffer 33352. Hayn-G. V, 413: „Sehr rar!“ Weller, Druckorte, I, 160. – Nicht bei Estreicher. – Scharfe Satire auf die Franken, natürlich nicht verfaßt von einem polnischen Grafen Biaglolowsky (so auf der Titelseite) oder Hieronymus Bialoglowski (so die Nachschrift auf Seite 55 unterzeichnet) und auch keine Übersetzung aus dem Polnischen, sondern von einem wohl Nürnberger Publizisten verfaßt. – Auf dem Titelblatt sind die Worte „Gelehrten“ mit einer Holzschnitt-Darstellung von zwei Schafen und „Graurock“ mit der Darstellung eines Esels überklebt. – Titel gestempelt und stärker fleckig, folgendes Bl. mit kleinem Exlibris der Schrottenbergschen Bibliothek.
1500 – (SCHMIDT, F.), Meister Frantzen Nachrichter allhier in Nürnberg, all sein Richten am Leben, so wohl seine Leibs Straffen, so Er ver Richt, alles hierin ordentlich beschrieben, aus seinem selbst eigenen Buch abgeschrieben worden. Hrsg. von J. M. F. von Endter. Nürnberg, Lechner, 1801. 4 Bl., 184 S. Pp. d. Zt. (beschabt, bestoßen und fleckig). (133) *R 300,Pfeiffer 33161. Huelke-Etzler 1973: „Gibt in chronologischer Ordnung Nachricht von den Personalverhältnissen und Verbrechen von 361 Personen, die in der Zeit von 1573 bis 1615 hingerichtet und von 345 Personen, die er
am Leibe gestraft hat. Der Druck wurde zum großen Teil konfisziert.“ – Franz Schmidt (geb. 1555) war von 15781617 Scharfrichter in Nürnberg. Es existieren mehrere Abschriften seines „Tagebuchs“, in dem er die vollzogenen Strafen detailliert aufzeichnete. – Spiegel mit hs. Vermerk („Aus der Bücherei des Bibliothekars Föhringer“), fliegende Vorsätze entfernt und ersetzt durch ein weißes Doppelblatt, das vordere mit Stempel und Notizen zum Verfasser, einzelne Anstreichungen mit Farbstift, fleckig, leicht gebräunt.
1501 PEGAU – SCHÖTTGEN, CH., Historie des berühmten Helden Graf Wiprechts zu Gröitzsch, wie auch des von ihm gestifteten Klosters zu Pegau. Regensburg, Seiffart, 1749. Mit gefalt. Kupfertafel. 176, 127 S., 3 Bl. Mod. Lwd. (16) 80,Meusel XII, 390. – Mit umfangreichem Urkundenanhang. Die Tafel zeigt die Siegel des bedeutenden sächsischen Benediktinerklosters. – Vorsatz und Titel mit Besitzvermerk, tls. fleckig, gebräunt.
1502 PREUSSEN – LLOYD, (H.), Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland. Aus dem Englischen aufs neue übersetzt von G. F. Tempelhof. 6 Bde. Berlin, Unger, 1783-1801. 4°. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln, 26 tls. gefalt., tls. beikolor. Kupferstichkarten (davon eine mit 2 beweglichen Teilen) und 7 gefalt. Tabellen. Hldr. d. Zt. (Gelenke tls. eingerissen, einzelne Wurmspuren, Ecken tls. läd., beschabt und bestoßen). (51) 500,Erste Ausgabe dieser zweiten Übersetzung ins Deutsche (die erste erschien 1777 und ist von Julius August Remer). – Pohler II, 40. Dahlmann-W. 9585. ADB XXXVII, 563. – Henry Lloyd diente im Siebenjährigen Krieg zuerst im Stab und dann als Führer leichter Truppen der österreichischen Armee, später wechselte er in ähnlicher Funktion zur Gegenseite unter dem Herzog von Braunschweig auf dem westlichen Kriegsschauplatz. Lloyds „History of the Late War in Germany“ (1766-90) stellt den ersten Versuch einer geschlossenen militärischen Darstellung und Analyse des Krieges dar, eine Arbeit, die die strukturellen Probleme von Heerwesen und Kriegführung des 18. Jahrhunderts kritisch beleuchtet. Über die Ereignisgeschichte und Analyse der militärischen Operationen hinaus entwickelte Lloyd seine theoretischen Ansätze der Kriegskunst und Strategie, die europaweit rezipiert wurden. „Ein merkwürdiges Original. Er betrachtete die verschiedenen Armeen und Kriege wie ebensoviele Kollegien, in denen man sich zum Professor der Kriegswissenschaft ausbilden konnte. Ein reich veranlagter Geist, klug und mutig, und als Militärschriftsteller machte er Epoche“ (Jähns 2103). – Georg Friedrich von Tempelhoff (1737-1807) übersetzte Lloyds Werk, das sich lediglich auf die ersten beiden Kriegsjahre beschränkt, und erweiterte es um fünf Bände durch zahlreiche Anmerkungen und Erläuterungen. „Ohne Zweifel wäre die Arbeit besser ausgefallen, wenn Tempelhoff sie ganz selbständig unternommen hätte. Die Quellen, aus denen Tempelhoff geschöpft hat, sind nicht angegeben, sie waren aber reichhaltig und wurden sachkundig und mit Geschick be-
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nutzt“ (ADB). Der preußische General war es auch, der die Bezeichnung „Siebenjähriger Krieg“ für die Kämpfe der Jahre 1756-63 prägte. – Fliegende Vorsätze entfernt, Tafeln tls. knapp beschnitten (Legende tls. angeschnitten), bewegliche Teile teilw. fehlend, fleckig, leicht gebräunt.
1506 RHEINISCHE BEITRÄGE zur Gelehrsamkeit. (Hrsg. von F. C. Medicus). Jge. I-III (ohne Heft 1 von Jg. I) in 35 Heften. Mannheim, Hof- und Akademie-Buchdruckerei, 1777-80. Orig.-Umschl. (Altersspuren). (6) 150,-
1503 PÜTTER, J. S., Vollständigeres Handbuch der Teutschen Reichshistorie. 2. verm Ausg. Göttingen, Vandenhoek, 1772. Mit gestoch. Titelvign. 16 Bl., 1312 S., 112 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kapital läd., Bezug mit kleinen Fehlstellen, beschabt und bestoßen). (60) 250,-
Veitenheimer 650. Kirchner 324. – Es erschienen vier Jahrgänge von 1777-81. – Stellenw. fleckig.
Jöcher-A. VI, 1023, 45. Hamberger-M. VI, 182. StintzingL. III/1 Noten, 222. – Wegen der reichen Literaturangaben und staatsrechtlicher Bezüge noch heute geschätzt. – Leicht fleckig.
1504 RADE, K. A. VON, Vermächtniß an mein Vaterland. 2 Hefte in einem Bd. O. O., Selbstvlg., 1822. 190 S. Pp. d. Zt. (Kanten beschabt). (22) 200,Erste Ausgabe. – GV 112, 331 (reproduziert aus Heinsius). – Unter den im Titelzusatz genannten „staatswissenschaftlichen, geschichtlichen, vermischten und erheiternden“ Inhalten verbergen sich literarische und historische Versuche, persönliche Erlebnisse und Anekdoten sowie eine „Sammlung von Wörtern, die aus dem Deutschen ins Französische übergegangen sind“ (S. 152-170). – Karl August von Rade (geb. 1768), Prediger und Privatgelehrter, setzte sich in seinen Schriften und Zeitschriftenbeiträgen für die Verbreitung revolutionären Gedankenguts ein. Er lebte u. a. in Dresden, Berlin, Brüssel, Leipzig und Posen, wo er sich selbst als „Französischer Bürger, zu Posen“ bezeichnete (Hamberger-Meusel XV, 90). – Kaum fleckig, leicht gebräunt. – Über den Karlsruher Virtuellen Katalog nur wenige Exemplare nachweisbar.
1505 REGENSBURG – COELESTINUS, ABBAS, Ratisbona politica. Staatisches Regensburg. Regensburg, Lang, 1729. 4°. Mit doppelblattgr. gestoch. Frontisp., gestoch. Portr. und 14 gefalt. Kupfertafeln. 10 Bl., 822 S., 4 Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt. (65) *R 1.200,Lentner 10020. Pfister I, 572. Wichmann 29059. – Von Abt Anselm besorgte vierte Ausgabe der bis zum Jahr 1650 reichenden Geschichte Regensburgs des Coelestinus, Prälaten zu St. Emmeram. – Das schöne Frontispiz mit einem allegorischen Prunkschiff auf der Donau, im Hintergrund Regensburg; das Porträt zeigt den Kurfürsten Karl Albrecht, die Tafeln mit der Steinernen Brücke, St. Emmeram, dem Rathaus und mit Münzen und Siegeln. – Vorsätze erneuert, Titel mit Besitzvermerk, etw. gebräunt und stellenw. gering fleckig. – Siehe Abbildung Seite 317. Fourth edition of the history of Regensburg by Coelestinus, prelate of St. Emmeram, up to the year 1650, published by abbot Anselm. – The beautiful frontispiece with an allegorical somptuous ship on the Danube, Regensburg in the background. – Endpapers renewed, title with ownership entry, a little browned and minimally soiled here and there. – Contemporary restored calf. – See illustration on page 317.
Beiliegend „Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft“, Jge. XXIX, H. 4 bis XLII, H. 4. (1873-86).
1507 RHEINLAND – SAMMLUNG – 10 Leporellos mit Abb. in verschied. Techniken. Meist Ende 19. Jhdt. Verschied. Formate. Verschied. Orig.Einbände (außen und innen leichte Gebrauchsspuren). (22) 100,1508 R H E I N P FA L Z – C H U R F Ü R S T L I C H E R PFALTZ BEI RHEIN, &C. ERNEWERT UND VERBESSERTES LAND-RECHT. Weinheim, Mayer, 1700. Fol. Mit großem Wappenkupfer auf dem Titel. 5 Bl., 522 S., 47 Bl. (zwischen- bzw. nachgebunden). – BEIGEB.: CHURFÜRSTLICHER PFALTZ BEY RHEIN, &c. ERNEWERT UND VERBESSERTE LANDS-ORDNUNG. Ebda. 1700. Mit großem Wappenkupfer auf dem Titel. 1 Bl., 238 S., 7 Bl. Mod. Hschweinsldr. mit Rsch. (2) 400,Stobbe II, 389. Kat. Bibl. Kammergericht Berlin 2047. – Im wesentlichen unveränderte Neuausgaben des kurpfälzischen Landrechts und der Landesordnung in ihren revidierten Fassungen von 1610 (erstmals 1582). Im Landrecht sind wenige neuere Gesetze eingeschlossen: Revisions-Ordnung, Inquisitions-Ordnung (von 1683) und „Edictum wieder die Duella“ (von 1692). In der Landesordnung sind Gesetze zur Vormundschaft, Regierung, Polizei und Verwaltung, Handwerksordnungen usw. enthalten. – Tls. etw. gebräunt, braun- und fingerfl. sowie leicht wasserrandig. – Zwei Drucke aus der ersten Offizin Weinheims, die nur wenige Jahre dort bestand [laut Paisey 1694 (?) bis nach 1700].
1509 SIEBENJÄHRIGER KRIEG – ARCHENHOLZ, J. W. VON, Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland. 2 Bde. Berlin, Haude und Spener, 1793. Mit 2 gestoch. Portrs. und gefalt. kolor. Kupferstichkarte. 6 Bl., 434 S.; 1 Bl., 453 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (gering berieben und bestoßen). (110) *R 120,Erste Ausgabe. – Pohler II, 40. Goed. VI, 280, 6. Henning 253. – Des freigeistigen preußischen Offiziers Johann Wilhelm von Archenholz (Archenholtz; 1741-1812) erstmalig im Historisch-genealogischen Kalender bzw. Historischen Taschenbuch (1786) veröffentlichte und hier erweiterte Kriegsgeschichte blieb jahrzehntelang maßgebend. Die lebendige und anschauliche Darstellung, die sich auf seine eigenen Kriegserfahrungen stützt, machen
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das Werk noch heute lesenswert. – Die beiden Portrs. von Lips und Sintzenich zeigen Friedrich den Großen und Herzog Ferdinand von Braunschweig. – Vorsätze mit Besitzvermerk, wenig fleckig.
1510 STAATS-ANZEIGEN. Gesammelt und zum Druck befördert von A. L. Schlözer. Bde. IVXVIII in 59 Heften. Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1784-93. Orig.-Umschl. (Altersspuren). (6) 200,Kirchner 1137. Diesch 339. – Mit Texten der Demoiselle d'Oliva über die Halsbandaffäre, Berichten zum schwedischen Königsmord 1792 (dem historischen Hintergrund für Verdis Oper „Maskenball“) usw. – Leicht fleckig. – Beiliegen die Register zu Heft 25-72 (1790-95) in 2 Heften.
1511 STARNBERGER SEE – MAX, H., Der Starnberger See. München, Hahn, o. J. (1886). Qu.-8°. Mit vielen chromolithogr. Illustr. 33 Bl. Illustr. OHlwd. (gering berieben und bestoßen). – Lentner 16497. – Papierbedingt gering gebräunt. (5) 100,1512 THIETMAR VON MERSEBURG, Chronik in acht Büchern. Aus der lateinischen in die deutsche Sprache übersezt und mit Anmerkungen erläutert von J. F. Ursinus. Dresden, Walther, 1790. Mit gestoch. Portr. CII, 585 S., 35 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt, bestoßen). – Vorsatz mit biobibliographischen Notizen zu Thietmar, gering fleckig. (16) 150,Stiftsdruckerei Kempten 1513 WERTACH – (KOLLER, J. G.), Goldfluß, entsprungen auß dem hohen Gebürg, sonsten genannt Wertach, das ist Gründlicher satsamer Bericht ... von dem wol-löblichen Gottshauß Wertach, und Bruderschafft deß allerheiligsten Nehr-Vatters Joseph. Kempten, Stiftsdruckerei, 1687. 12°. Ohne das gestoch. Frontisp. 100 S. Beschäd. Brosch. d. Zt. (77) 250,VD 17 384:717259T. – Johann Georg Koller (Lebensdaten von uns nicht zu ermitteln), Pfarrer von Wertach, schildert das gesamte Bruderschaftswesen der kleinen Gemeinde im Oberallgäu. – Fleckig, gebräunt. – Über den Karlsruher Virtuellen Katalog nur ein Exemplar in der Universitätsbibliothek Augsburg nachweisbar.
1514 WESER – (DINGELSTEDT, F.), Das Weserthal von Münden bis Minden. Kassel und Leipzig, Krieger, (1839-42). Mit gestoch. Titel und 24 Stahlstichtafeln (ohne die gefalt. lithogr. Karte). 15, 137 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (etw. berieben und bestoßen). (42) 120,Engelmann 418. Andres 200. – Enthält u. a. Gesamtantsichten von Corvey, Hameln, Höxter, Holzminden, Karlshafen, Minden und (Hannoversch-)Münden sowie Detailansichten von Minden (3), Bückeburg und Vlotho. – Ohne die Lieferungstitel und die lithographierte Karte, die meist fehlt. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
1515 WILCKE, J. G. L., Ticemannus, sive Vita illustris principis Theodorici quondam iunioris Thuringiae Landgravii orientalis et Lusatiae Marchionis. Leipzig, Breitkopf, 1754. 4°. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 10 Bl., 412, 259 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rtit. und Rücken- und Stehkantenvg. (beschabt, bestoßen). (16) 200,Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. VIII, 530-31. VD 18 10593063. – Johann Georg Lebrecht Wilke (1730-1810) war Weimarisch-Eisenachischer Hof- und Justizrat. – Die Tafeln zeigen Siegel. – Fleckig, leicht gebräunt. – Aus der Bibliothek des Merseburger Theologen und Regierungsrates August Gottlob Baumgarten-Crusius (1752-1816) mit dessen Besitzvermerk auf dem vorderen Vorsatz, datiert 1809.
1516 WÜRTTEMBERG – SCHMIDT, F. VON, König Wilhelm von Württemberg in seinen ländlichen Beschäftigungen. Stuttgart, Ebner und Seubert, 1865. Gr.-Fol. Mit farbig lithogr. Titel, 13 farbig lithogr. Tafeln, farbig lithogr. Textvign. und einigen Holzstich-Textvign. OHldr. (ohne die 8 Messingbuckel und das Portr.-Medaillon, etw. berieben und bestoßen). (65) *R 1.200,Einzige Ausgabe. – Heyd 2773. – Auf Veranlassung König Karls I. von Württemberg (Regentschaft 1864-1891) in aufwendigem Farbdruck hergestellte Publikation über die von seinem im Jahr zuvor verstorbenen Vater Wilhelm I. gegründeten Landgüter, Gestüte, Meiereien, Park- und Gartenanlagen, darunter Scharnhausen, KleinHohenheim und Weil, die Wilhelma sowie die Gutshöfe und Parkanlagen der Schlösser Monrepos, Rosenstein und Favorite. – Titel mehrf. gestempelt, Bindung gelockert, minimal gebräunt und stellenw. gering fingerfleckig. Sole edition. – Publication made in elaborate colour printing on the country estates, stud farms, dairy farms, parks and garden facilities of the king of Baden-Württemberg. – Title with multiple stamps, binding loosened, minor browning and some fingermarks here and there. – Original half calf (without the 8 brass bosses and the portrait medallion, a little rubbed and scuffed).
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1517 WÜRZBURG – (RUTLAND), J. C., Directorium confessariorum. Frankfurt, Bencard, 1690. 6 Bl., 212 S., 2 Bl. Leicht läd. Pgt. d. Zt. (72) 150,-
1519 KONVOLUT – 6 Werke in 7 Bdn. 1846-1933. Verschied. Formate. Meist Orig.-Einbände. (Gebrauchsspuren). (5) 120,-
Nicht im STC und bei Heitjan. – Johann Caspar Rutland war Guardian des als „Käppele“ bekannten Kapuzinerklosters oberhalb der Würzburger Altstadt. – Leicht fleckig, gebräunt. – Zwei Beilagen.
A. Schnezler, Badisches Sagen-Buch, 2 Bde. (1846) – G. Könnecke, Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationalliteratur (1887) – J. Berberich, Geschichte der Stadt Tauberbischofsheim (1895) – Th. Lorentzen, Der Odenwald in Wort und Bild (ca. 1900) – W. Scheel, Deutschlands Kolonien in achtzig farbenphotographischen Abbildungen (1912) – Badische Heimat, Jg. 20, Jahresheft 1933: Das badische Frankenland. – Gebrauchsspuren.
1518 ZWEITER WELTKRIEG – FELDPOST – Album mit Abschriften von 41 Briefen aus den Jahren 1939-41. Deutsche Handschrift auf Papier, um 1950. 4° (ca. 18,3 x 14,5 cm). 89 S. (am Ende einige weiße Blätter). Hldr. d. Zt. mit mont. maschinenschriftlichem Inhaltsverzeichnis auf dem Vorderdeckel (geringe Altersspuren). (22) 100,Enthalten sind Briefe von Dr. E. Böcher, Rittmeister, Hauptmann und Bataillons-Kommandeur, in sauberen Abschriften: Acht Briefe aus dem Feldzug in Polen (1. 9. bis 16. 10. 1939), sechs Briefe aus dem Feldzug in Frankreich (9. 6. bis 4. 7. 1940) und 27 Briefe aus dem Feldzug in Rußland (21. 6. bis 28. 8. 1941). – Fliegender Vorsatz mit hs. Vermerk, datiert 11. 4. 1963. – Sauber.
1520 SAMMLUNG – Ca. 30 Leporellos zu deutschen Städten und Landschaften mit Abb. in verschied. Techniken. 2. Hälfte 19. Jhdt. Verschied. Formate. Meist OLwd. (außen und innen Gebrauchsspuren). – Beiliegend eine Karte von Deutschland (um 1900). (22) 200,-
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Nr. 2031
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Graphik
Nr. 2055
Deutschland 2000 „A Newe Mape of Germany Newly Augmented“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit kolor. Wappenkartusche, 8 altkolor. Stadtansichten im Oberrand (Heidelberg – Frankfurt – Wien – Prag – Köln – Nürnberg – Straßburg – Augsburg; je 3 x 6 cm) und je 5 altkolor. Trachtendarstellungen (je 6,5 x 3 cm) zu beiden Seiten, von J. Speed, dat. 1626, bei Th. Bassett und R. Chiswell in London, 1676. 40 x 52 cm. – Einriß im Bug restauriert mit kleiner Überlappung unten, 2 hinterlegte Einrisse oben, linke obere Ecke mit leichten Knickspuren, etw. knapprandig. (30) 400,-
Stopp, Maps of Germany with Marginal Town Views, 11 C (Taf. XIX). – Aus der letzten Ausgabe des SpeedAtlasses von 1676. – Dekorativ. – Unter Glas gerahmt.
2001 ALTÖTTING – „Innere Ansicht der heiligen Kapelle in Altenoetting“. Lithographie von W. Kötztinger, „Ganz getreu nach der Natur gez. v. L. Mohrherr“, um 1820. 32 x 25,5 cm. – Langer hinterlegter Einriß durch den Titel bis zur Einfassungslinie, kleiner Einriß im weißen Rand, stark fleckig und braunfleckig, meist im weißen Rand. (61) 200,Nicht bei Lentner und Pfister. – An den Wänden neben dem Altar hängen zahlreiche Votivgaben, darunter der berühmte kniende silberne Prinz. Reizvoll sind die verschiedenen Trachten der betenden Wallfahrer, u. a. mit Münchner Riegel- und Passauer Goldhaube. – Sehr selten.
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Nr. 2008
2002 AUGSBURG – „40e Vue D'optique nouvelle, Representant l'Eglise et la Maison Professe des Jesuittes, à Ausbourg ...“. Guckkastenblatt. Altkolor. Kupferstich bei Basset in Paris, um 1780. 26 x 38,5 cm. – Leicht fleckig und gebräunt, kleine Randläsuren. (52) 200,24 Beilagen, darunter ein Kupferstich von Fürstenried von A. Corvinus, Kupferstiche von Regensburg, 10 Blätter aus einer späteren Wening-Ausgabe sowie 5 Planansichten von de Fer, u.a. von Frankfurt, Hamburg und Koblenz.
2003 – SAMMLUNG – Ca. 140 Blätter. Verschiedene Stecher, Techniken und Formate. – Gebrauchsspuren. (83) *R 500,Umfangreiche Sammlung meist kleinerer bis mittelformatiger Blätter: Braun und Hogenberg, 5 altkolor. Guckkastenblätter, spätere Stahlstiche (meist Gesamt- und Detailansichten), Pläne, Augsburger Trachten und sonstige Blätter mit Augsburgbezug. Bemerkenswert die zahlreich in verschiedenen Druckzuständen vorhandenen Blätter.
2004 BADEN-WÜRTTEMBERG – „S. R. I. Sueviae Circulus atq(ue) Ducatus“. Altkolor. Kupferstichkarte mit figürl. Titelkartusche, Maßstabsleiste und Wappen, von N. Visscher bei P. Schenk in Amsterdam, um 1720. 48 x 55 cm. – Unter Glas gerahmt. (100) ** 100,2005 BAYERN – 6 Kupferstichkarten von C. Schleich bzw. J. Lehmann aus A. von Riedls „Strom-Atlas von Baiern“, bei Lentner in München 1806-08. Je ca. 44 x 67 cm. – Tls. fleckig und wasserrandig, mit kleinen Einrissen und Randläsuren. (3) 120,Lentner 4128. Cartographia Bavariae 6.5 und 15.2. – Pläne des Ammer- und des Chiemsees, das erste und zweite Blatt des Laufes der Loisach sowie jeweils das erste Blatt des Inns und der Donau.
2006 – „S. R. I. Bavariae Circulus atq(ue) Electoratus ... accuratissime in suas quasque Ditiones divisus“. Altkolor. Kupferstichkarte mit figürlicher Titelkartusche, Maßstabsleiste und Wappen, von N. Visscher bei P. Schenk in Amsterdam, um 1720. 57,5 x 46 cm. – Unter Glas gerahmt. (100) ** 120,-
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2007 – „S. Rom. Imperii Circuli et Electoratus Bavariae Tabula Chorographica ...“. Kupferstichkarte (aus 28 Teilen zusammengesetzt) mit großer Wappenkartusche über kleiner Gesamtansicht von München und weiteren Wappen im Kartenbild, Porträt-Medaillon des Kurfürsten Max Emanuel in Rautenemblem sowie kleinen figürlichen Szenen und dekorativen Textbändern mit Windbläsern an den Seiten, von G. Ph. Finckh, 1663 („Revidit Ao. 1671“). Gesamtgr.: 118 x 89,5 cm. – Stark restaurierte und gewaschene Karte, in Japan eingebettet, oben und unten angerändert, mit 7 aufgeklebten Ösen zum Aufhängen oben, Einfassungsbordüre angeschnitten, gerollt mit aufgebogenen Stößen. (47). 200,Ortelius I, 38. – Vgl. Cartographia Bavariae 2.23 (mit Teilabb. 138). – Die mehrteilige Bayernkarte, ein „Meilenstein in Richtung moderne Verwaltungskarte“, des berühmten Finckhschen Atlasses von 1663 in der zweiten Fassung von 1671, erschienen bei J. Stridbeck, Augsburg, 1684.
2008 – LANDSCHAFTSMOTIVE AUS DEN ALPEN – Sammlung von 4 Bleistiftzeichnungen (tls. aquarelliert und laviert), davon 3 sign., tls. bezeichnet und dat. ca. 1850-90. Verschied. Formate. – Leichte Gebrauchsspuren. (50) 400,Qualitätvolle Blätter Münchner bzw. bayerischer Künstler: ein großes anonymes Blatt, bezeichnet „Partenkirchen Aug. 1854“, von zeichnerischer Brillanz, die Ansicht einer Berghütte, bezeichnet „Mittenwald“, von Johann Wagner-Deines (1803-1880), eine Studie mit Bergwald von Karl Ebert (1821-1885) und eine felsige Waldlandschaft von Moritz Erdmann (1845-1919). – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung.
2009 – WENING – KONVOLUT – 10 Kupferstiche von M. Wening. 1701. Verschied. Formate. – Gebrauchsspuren. – Darunter: „Schloß und HofMarch Däsing“ – „Schloß Affing“ – „Schloß Möring“ – „Schloß und Hof-March Stezling“. (83) *R 100,2010 – – SAMMLUNG – 24 Kupferstiche aus der „Historico-topographica descriptio“ von M. Wening, München 1701. Verschiedene Formate. – Gebrauchsspuren. – Tls. unter Passepartout, einer unter Glas. (55) 200,Meist aus der Erstausgabe von 1701, vier Blätter in späten Abzügen von den Originalplatten (wohl aus dem 19. Jahrhundert). – Darunter: Aichach, Jesuitenkloster Altötting, Kloster Dießen am Ammersee, Eichendorf, Geisenfeld, Hohenwart, Schloß Obergriesbach, Schloß Schwindegg und Vilshofen an der Donau, Ortsteil Pleinting.
2011 – KONVOLUT – Ca. 15 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. Meist Trachtendarstellungen, dazu Ansichten und Karten (5). – Gebrauchsspuren. – Beilagen. (65) ** 100,-
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2012 – – 16 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (87) ** 120,Darunter eine altkolor. Holzschnittansicht von München von S. Münster, 6 Kupferstiche von Paul Jacob Laminit sowie 3 Rechnungen des Hotels Belle Vue in München für Erzherzog Carl Ludwig und Erzherzogin Maria Therese.
2013 BERLIN – SAMMLUNG – 18 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (87) ** 100,Drei Aquatintaradierungen nach Johann Heinrich Hintze, darunter das Brandenburger Tor, eine Lithographie des Reichstagsgebäudes, ein Blatt Briefpapiers mit lithographiertem Briefkopf (Gesamtansicht, umgeben von 8 Detailansichten) und 13 Stahlstiche, meist aus Paynes Universum.
2014 BIBERACH – WARTHAUSEN – „Warthausen, Franciscaner Nonnen Closter, bey Biberach“. Kupferstich von J. G. Merz, Augsburg um 1730. 18 x 29 cm. – Leicht wellig und fleckig. – Unter Glas gerahmt. (98) 150,Schefold 10733. – Seltene Ansicht des 1387 gegründeten und 1782 aufgehobenen Franziskaner-Nonnenklosters. – Beilage.
2015 BURGHAUSEN – „Schloss von Burghausen“. Kreidelithographie von S. Quaglio, 1816. 31 x 23,5 cm. – Knapp bis an die Einfassungslinie beschnitten, unterer weißer Rand ergänzt, leicht fleckig, auf Trägerkarton mont. (87) ** 100,Winkler 643, 2. Maillinger I, 3000. Lenter 7326: „Seltenes, dekoratives Blatt.“ – Teil der Burg mit viereckigem Zinnenturm, Torturm und bewachsenen Mauern, mit Reiterstaffage und Falkner im Vordergrund. – Inkunabel der Lithographie.
2016 DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH – KONVOLUT – 15 Blätter. Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 2051, 2074, 2114, 2223 und 2234. – Beilagen. (6) 200,2017 EIBSEE – „Der Eib See an der Zugspitze im bayer. Hochlande“. Blick über den See mit der Zugspitze im Hintergrund. Altkolor. Lithographie nach und bei F. Hohe in München, um 1830. 25,5 x 35 cm. – Leicht fleckig. – Unter Passepartout. (47) 80,2018 FELDHEIM – NIEDERSCHÖNENFELD – Grenzkolor. Lithographie von L. Emmert, um 1830. 46 x 40,5 cm. – Kleiner Braunfleck in der Abbildung, links kleiner Einriß bis in die seitliche Erklärung, leicht fleckig, wellig und etw. angeschmutzt. (6) 100,-
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Nr. 2020
Flurkarte von Feldheim und Umgebung mit Ach und Lech, seitlich Erklärungen der kartographischen Zeichen. – Die Karte zeigt am Lechufer eine „St. Georg Kapelle“, oben mittig mündet der Steinbach in den „N:Fluss“ (Lech), auf einer Flußinsel befinden sich „Hohenburg“ und „Burgschwaige“. Die Flurnamen von Feldheim heißen „Renauer Feld“, „Schloßfeld“, „Niederriederfeld“ und „Wangerfeld“. Die einzelnen kleinen Felder sind genau eingezeichnet und numeriert bzw. bezeichnet. – Selten.
Ornamentstichslg. Berlin 3389. Thieme-B. XXX, 90. – Lithographien aus einem der bedeutendsten und schönsten Werke zur romantischen Landschafts- und Gartengestaltung mit Wiedergaben der von Pückler auf seinem Gut Muskau unter Mitarbeit Schinkels verwirklichten Parkanlagen. – Bei den gouachierten Blättern handelt es sich wohl um Abzüge von den Originalplatten aus der 2. Hälfte des 19. Jhdts. – Vorhanden: VIII, XV (Ansicht des Schlosses, doppelt: kolor. und schwarzweiß), XX (Ansicht des Schlosses), XXIV und XXXI. – Siehe Abbildung.
2019 FRANKEN – „Franciae Orientalis (Vulgo Franckenlant) Descriptio“. Altkolor. Kupferstichkarte von A. Ortelius nach S. Rotenhan aus einer italienischen Atlas-Ausgabe, um 1580. 36 x 25 cm. Leicht gebräunt. – Unter Glas gerahmt. (5) 100,-
2021 GIFHORN – „Stätl, und Schloß Giffhorn – Schloss und Stättle Giffhorn“. 2 Kupferstiche (hier zusammengesetzt) von M. Merian, um 1660. 18,5 x 73 cm. – Leicht fleckig und gebräunt. (100) ** 120,-
DAZU: „Braunsvicensis et Luneburgensis Ducatuum vera delineat(io)“. Altkolor. Kupferstich von A. Ortelius, um 1580. – Bis zur Einfassungslinie beschnitten und angerändert. – 9 Beilagen, darunter die Farbradierung „Sol sirrah“ von U. Bremer von 1971.
2020 GARTEN- und LANDSCHAFTSARCHITEKTUR – BAD MUSKAU – SAMMLUNG – 6 Lithographien (5 gouachiert) von O. Hermann (5) und H. Mützel nach W. Schirmer aus H. L. H. von Pückler-Muskaus „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“, bei L. Sachse in Berlin, 1834 bzw. um 1870. Je ca. 20,5 x 34,5 cm. – Ein Blatt mit kleinen Ausrissen und Randläsuren, tls. leicht fleckig. (138) 600,-
Die zwei Blätter der Stadt (Vorder- und Rückansicht) als Panoramabild. – Beiliegen 6 weitere Blätter von Merian, meist Belagerungspläne, sowie eine Seutter-Karte von Jüterbog und Umgebung (Brandenburg).
2022 HEIDELBERG – Gesamtansicht mit dem Schloß und der Stadt. Kolor. Reliefbild mit Personenstaffage auf Karton mit gepr. Umrahmung, um 1860. 16,5 x 20,5 cm. – Trägerkarton wasserfleckig und gebräunt. – Unter Glas gerahmt. (45) 100,-
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Nr. 2024
2023 HEILBRONN – KNORR GMBH – „C. H. Knorr Ges.m.b.H. Nahrungsmittel-Fabriken“. Anonyme weißgehöhte Tuschfederzeichnung auf festem Papier. Bezeichnet, nicht dat. (um 1915). 10,5 x 33 cm (Blattgr.: 15 x 37 cm). – Seitlich etw. knapprandig und fingerfleckig. (87) ** 200,-
dat. 1794. 93,5 x 120,5 cm. – Zahlreiche kleinere Stauchungen im Papier, vor allem rechts unten (mit Beschädigung des Einfassungsbandes), einige kleine Löcher meist im weißen Rand, tls. etw. berieben, leicht gewellt, etw. fleckig und gebräunt, zahlreiche spätere Anmerkungen in Blei. (6) 1.000,-
Lokalität von uns nicht bestimmbar; sehr fein ausgeführte Zeichnung, vermutlich als Vorlage für ein Plakat oder einen Briefkopf, vielleicht mit der Ansicht eines geplanten Werkes im Ausland. – Vier Beilagen.
Sehr fein und detailliert ausgeführte, in verschiedenen Grün-, Ocker- und Grautönen gehaltene Karte (ca. 74 x 72 cm). – Oben mittig hübscher kalligraphierter Titel in aufgemaltem Spruchband, links „Summarischer Inhalt und Erklärung aller Buchstaben und Zeichen der ganzen Hofmarck“ (73 x 36 cm) als aufgezeichneter Papieranschlag (Legenden A-BN und a-ci), darunter Maßstabsleiste (11 x 40 cm) in Bayrischen Schuhen und Schritten sowie große kolor. Kompaßrose rechts oben. – Johann Baptist Brennhofer war pfalzbayrisch verpflichteter Landgeometer, Lebensdaten von ihm sind nicht bekannt. – Siehe Abbildung.
2024 ISAR – „Isartal“. Kreidezeichnung von H. MeyerKassel mit Deckfarben auf Karton. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (um 1920). 32,9 x 40,8 cm. – Rechter Rand etw. unregelmäßig beschnitten, verso Montagespuren. (50) 250,Landschaftliche Idylle im unberührten Oberlauf der Isar mit weitem Ausblick über bewaldete Hügel in kräftiger, für Hans Meyer-Kassel (1872-1952) typischer Farbgebung. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung.
2025 MANUSKRIPTKARTEN – STARNBERGER SEE – FELDAFING – GARATSHAUSEN – „Reichsgräfl. La-Rosseeische Hofmarck Garatzhausen“. Aquarellierte Tuschzeichnung, aus 4 Teilen zusammengesetzt, auf Lwd. mit Einfassungsband aufgezogen und gerollt. „Abgemessen und in Plan gebracht“ von J. B. Brennhofer,
2026 – – FELDAFING – WIELING – „Hofmarck Garatzhausen Das Dorf Wielling“. Aquarellierte Tuschzeichnung, aus 4 Teilen zusammengesetzt, auf Lwd. mit Einfassungsband aufgezogen und gerollt. „Aufgenomen und in Plan gelegt“ von J. B. Brennhofer, um 1794. 94 x 119,5 cm. – Wenige Papierbrüche und kleinere Löcher meist im weißen Rand; zahlreiche geringe Stauchungen im Papier, vor allem rechts und links unten, tls. etw. berieben, leicht gewellt, etw. fleckig und gebräunt, tls. leicht vom Träger gelöst. (6) 800,-
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Nr. 2025
Sehr fein und detailliert ausgeführte, in verschiedenen Grün-, Ocker- und Grautönen gehaltene Karte (ca. 83 x 114 cm). – Links kalligraphierter Titel und Legende (BI-BQ) in aufgemalten Spruchband auf zerschlissenem Papieranschlag (ca. 62 x 28 cm), rechts unten Maßstabsleiste (3,5 x 35,5 cm) in Bayrischen Schuhen und Schritten und große kolor. Kompaßrose rechts mittig. – Johann Baptist Brennhofer war pfalzbayrisch verpflichteter Landgeometer, Lebensdaten von ihm sind nicht bekannt. – Siehe Abbildung.
2027 MERIAN – SAMMLUNG – 15 Kupferstiche von C. und M. Merian, um 1650. Verschiedene Formate. – Gebrauchsspuren. – Tls. unter Passepartout, drei unter Glas. (55) 200,Darunter: Bad Gandersheim, Bad Hersfeld, Bamberg, Eichstätt, Hanau, Höchstätt, Landsberg am Lech, München, Waldmünchen und Wangen. – 25 Beilagen.
2028 MÜNCHEN – „Abbruch des Augustinerstocks“. Bleistiftzeichnung von G. Mayr auf chamoisfarbenem Bütten. Sign., auf dem Trägerpapier von anderer Hand bezeichnet und dat. 1911. 42,2 x 31,6 cm. – Leicht geknickt, rückseitig etw. fleckig. (50) 150,-
Stadtgeschichtlich bedeutende Darstellung des Abbruches des alten Augustinerklosters in der Münchner Innenstadt von dem wenig bekannten, aber wegen seiner präzisen Stadtansichten bemerkenswerten Münchener Maler und Zeichner Georg Mayr, der hauptberuflich als Zeichner von Karten und Plänen für die Kunstanstalt Piloty & Loehle tätig gewesen ist. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2029 – „München im Jahre 1493. Nach Dr. Hartmann Schedel's Chronicon Norimbergense Nürnberg 1493“. Panoramaansicht. Lithographie in Schwarz und Gold von J. Kolb, dat. 1848. 48,5 x 60 cm. – Breite weiße Ränder mit kleinen Randläsuren und stärker angestaubt. (6) 80,Maillinger I, 3. Lentner 1025: „Hübsche Lithographie.“ – Gesamtansicht nach Schedels Holzschnitt (20 x 52 cm), darüber Text mit Beschreibung von 22 Gebäuden, eingefaßt von floraler Bordüre und Wappen-Medaillons. – Der Künstlername „Klob“ in der Inschrift ist offensichtlich verschrieben.
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Nr. 2026
2030 – „Plan der Haupt und Residenzstadt München. 1806“. Grundrißplan. Kupferstich von J. C. Schleich nach J. Consoni und T. Green, bei der Königl. bayerischen Direktion des topographischen Bureaus, 1806. 67,5 x 87,5 cm. – Knapprandig, einige tls. hinterlegte Einrisse meist im Randbereich und kleinere Randläsuren, fleckig, gebräunt und tls. leicht berieben. (61) 200,Maillinger I, 1660. Slg. Proebst 10. Lentner 1076: „... des vortrefflich ausgeführten Planes, hrsg. auf allerhöchsten Befehl, mit Einteilung in 4 Stadtviertel, den Sehenswürdigkeiten [A-W, hauptsächlich Kirchen] etc.“.
2031 – „Plan von München“. Grundrißplan (Faltkarte). Titel und tonlithogr. figürl. Szene mit Wappen (Münchner Kindl) als Kopfzeile, rechts unten Erklärungen. Farblithographie, um 1860. Ca. 80 x 66 cm. 9 Segmente, auf Lwd. aufgezogen, in Pp.-Schuber d. Zt. mit hs. Deckelschild (Gebrauchsspuren). – Beiliegt der „Nachweis zum Plan von München“ mit einem Straßenverzeichnis (Doppelblatt). – Selten. – Dekorativ. – Siehe Abbildung Seite 334. (6) 250,-
2032 – KRAUS – OKTOBERFESTZUG 1835 – 18 altkolor. Lithographien von und nach G. Kraus aus der „Kurzgefaßten Beschreibung des Oktoberfestzuges vom Isar-Kreis, zur Feyer der JubelEhe Ihrer Majestäten des Königs Ludwig und der Königin Therese, am 4ten October 1835 in München“, bei J. C. Hochwind in München, 1836. Ca. 37 x 49 cm bis ca. 39 x 50 cm. – Blatt 23 mit ca. 18 cm langem geklebten Einriß durch die Bildunterschrift im weißen Rand, 2 Blätter mit kleineren Einrissen im Randbereich, kleinere Randläsuren, vereinzelt leicht wasserrandig, stärker fleckig und gebräunt. – Tls. etw. knapprandig unter Glas gerahmt (nicht geöffnet). (84) 4.000,Pfister II, 2897-2920 und 6487-6510. Slg. Proebst 1557. Pressler 385-408. – Vorhanden: 1, 3, 4, 6, 7, 9-11, 13, 15, 16 und 18-24 der insgesamt 24 Blätter umfassenden Folge, jeweils mit Darstellungen in zwei Reihen übereinander, mit Nennung der teilnehmenden Gruppen. – „Die Folge des Oktoberfestzuges ... zählt zu den besten und schönsten Arbeiten von Gustav Kraus ... Im Jahre 1835 wurde die silberne Hochzeit des Königspaares gefeiert. Der Isarkreis veranstaltete zu diesem Anlaß einen Festzug, zu dessen prächtiger und patriotischer Ausstattung die ein-
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Nr. 2032
zelnen Landgerichte im Verein mit der Stadt München alles nur mögliche aufgeboten hatten: gegen 80 sechs-, vier- und zweispännige geschmückte Wägen, fast 1000 berittene Bauern und mehr als zwei Kompanien Gebirgsschützen zogen am Königszelt auf der Theresienwiese vorbei. Jedes Landgericht hatte auf seinen Wägen typische Szenen und lebende Bilder aufgebaut: Bewohner in den jeweiligen Trachten, aber auch Ackerbau, Viehzucht, Gewerbe, Sitten und Gebräuche fügten sich zu einem großen volkskundlich und kulturhistorisch unübertroffenen Bild Bayerns zusammen“ (Pressler, Kraus, S. 258). – Selten. – Siehe Abbildung. Existing are: 1, 3, 4, 6, 7, 9-11, 13, 15, 16 and 18-24 of the series of the Oktoberfest parade 1835 comprising altogehter 24 leaves. – Leaf 23 with ca. 18 cm long glued tear through the caption in blank margin, 2 leaves with smaller tears in margin, minor marginal damages, occasionally slightly waterstained, stronger soiled and browned. – Framed under glass, partly closely rimmed (not opened). – Rare. – See illustration.
2033 – OKTOBERFEST – Ansicht der Theresienwiese nach Süden mit der Pferderennbahn und den Festzelten im Ring. Radierung von S. L. Wenban, München, ca. 1885/90. 21 x 38,9 cm. – Auf kräftigem Papier, breite Ränder mit kleinen Einrissen und Läsuren. (50) 120,-
Gesamtansicht des Festplatzes in voller Breite, einschließlich Ruhmeshalle und Bavaria am rechten Bildrand, während des Pferderennens. Eine der radierten Oktoberfest-Ansichten des amerikanischen Malers Sion Longley Wenban (1848-1897), der seit 1878 in München lebte und sich ab ca. 1883 intensiv mit der Radiertechnik beschäftigte. – Beiliegend zwei weitere München-Ansichten Wenbans, beide mit rückseitigem Nachlaßstempel. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2034 NORDFRIESISCHE INSELN – NORDSTRAND – SCHLESWIG-HOLSTEIN – „Praefectura Husumensis Lunderbergh Nordstrand et Nordgoesherde“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Titelkartusche, Schiffsstaffage und einer Kompaßrose, nach J. Meyer-Husum, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 42,5 x 60,5 cm. – Einige hinterlegte Löcher in der Darstellung und im weißen Rand (geringer Bildverlust), wenig fleckig und gebräunt. (45) 250,Van der Krogt II, 1645:2.2:641-2. – DAZU: „Territoria Eyderstede Everschop et Uthholm“ – „Frisia borealis“ – „Helgelandia Ao 1649“ und „Helgelandt“ (2 Karten auf einem Blatt). Zus. fünf alt teilkolor. Karten auf 4 Blättern aus demselben Atlas.
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Nr. 2037
2035 – SYLT – SCHLESWIG-HOLSTEIN – „Ducatus Sleswici pars meridionalis“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Titelkartusche, zwei altkolor. ornamentalen Kartuschen und reicher Schiffsstaffage, von M. und N. Peters nach J. Meyer-Husum, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 40,5 x 62 cm. – Vier tls. größere, hinterlegte Löcher in der Darstellung, zwei kleine Fehlstellen im Bugbereich, leicht fleckig und gebräunt. (45) 150,Van der Krogt II, 1612:2.2:641-2. – Dekoratives Blatt, das im Westen die Inseln Sylt, Föhr, Amrum, die Halligen und Nordstrand bis Helgoland, im Osten einige Ostseeinseln zeigt.
2036 – – „Ducatus Sleswicum sive Iutia australis“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Titelkartusche, einer altkolor. ornamentalen und einer figürlichen Kartusche, Schiffsstaffage und zwei Kompaßrosen, nach J. Meyer-Husum, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 42,5 x 55,5 cm. – Einige hinterlegte Löcher und Ausrisse im weißen Rand, leicht fleckig und gebräunt. (45) 150,-
Van der Krogt II, 1610:2.2:641-2. – Dekoratives Blatt mit einigen dänischen Inseln sowie Sylt, Föhr, Amrum, den Halligen und Nordstrand bis Helgoland.
2037 – SYLT – TONDERN – „Praefectura Tondern sine Lundtofft Herde Anno 1648“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. figürlicher Kartusche und Schiffsstaffage, von Ch. Rothgießer, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 43,5 x 58,5 cm. – Kleine Bugschäden, kleine hinterlegte Löcher im weißen Rand, etw. fleckig und gebräunt. (45) 180,Van der Krogt II, 1620:2.2:641-2. – Die sehr dekorative Karte erschien erstmals 1652 mit dem Text von C. Dankwerth, von dessen Witwe J. Blaeu die Platten 1657 übernahm. – Zeigt West-Schleswig zwischen Bredebro und Bredstedt mit Sylt, Föhr und Amrum. – Siehe Abbildung.
2038 RAIN AM LECH – „Rain. im Jahre 1814“. Lithographie von J. Päringer, um 1815. 47 x 47,5 cm. – Knapprandig, leicht fleckig und gebräunt. (61) 100,Inkunabel der Lithographie. – Nicht bei Winkler (vgl. dort Nr. 604) und Schefold. – Detaillierte Grundsteuerkatasterkarte mit Nennung der Straßen und Numerierung der einzelnen Häuser. – Beilage.
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Nr. 2040
2039 REGENSBURG – „Regensburg im Jahre 1493. Nach Dr. Hartmann Schedel's Chronicon Norimbergense Nürnberg 1493“. Panoramaansicht. Lithographie in Schwarz und Gold von J. Kolb, dat. 1848. 41,5 x 53 cm. – Fleckig, breite weiße Ränder leicht angestaubt. (6) 100,Gesamtansicht nach Schedels Holzschnitt (19,5 x 51,5 cm), darüber zweispaltiger Text, eingefaßt von einfacher, in Gold gedruckter Bordüre. – Die Inschrift mit dem verschriebenen Künstlernamen „Klob“.
2040 RHEINLAND – „RHEINGAU BEI SCHIERSTEIN“. Bleistiftzeichnung von M. Haushofer mit Weißhöhungen auf bräunlichem Velin, von M. Haushofer. Sign., bezeichnet und dat. 1842 (schlecht leserlich). 28,3 x 45,2 cm. – Eine Ecke gering gestaucht, leichte Knickspuren. (50) 250,Weite, panoramaartige Ansicht der Rheinauen mit dem Schiersteiner Hafen und den Orten Elfeld und Johannisberg (fein in Bleistift bezeichnet). – Auf Papier mit Wasserzeichen „De Canson“. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung.
2041 – OBERRHEIN – „Karten einiger an dem Ufer deß Rheins ligender Festungen worbey die Kaiserl. Bühler, Hagenauer und Weissenburger Linien, wie auch die Bataille bey Hünningen und lezte Glorieuse Belagerung Landau angezeigt“. Kupferstichkarte von 2 Platten mit großer figürlicher Kartusche, nach J. C. Fuchs bei J. Wolff in Augsburg, 1707. 51,5 x 141 cm. – Oben bis an den französischen Kopftitel, unten bis an die Einfassungslinie bzw. bis in die Kartusche beschnitten, mehrere tls. hinterlegte Faltstellen. (40) *R 300,Pfalz S. 35. Stopp-L. Go 4. Römer 29. Gier-J. 420. – Monumentale Oberrheinkarte aus dem Spanischen Erbfolgekrieg in westlicher Orientierung mit dem Flußlauf von Rheinfelden bis Mainz. „In der Darstellung ragt die Karte von Johann Conrad Fuchs aus der Vielzahl der Belagerungen, Schlachtaufstellungen, Festungen und Verteidigungslinien wiedergebenden Karten heraus. Sie soll einen Gesamtüberblick über die militärischen Gegebenheiten in der Oberrheinebene im Jahr 1707 geben“ (Römer).
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2042 SCHLESWIG-HOLSTEIN – „Sylva Danica vulgo Daenischen Walde“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Titelkartusche, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 24 x 30,5 cm. – Wenige hinterlegte Löcher in der Darstellung (etwas Bildverlust) und im weißen Rand, seitlich knapprandig, fleckig und leicht gebräunt. (45) 120,-
2046 TITTMONING BEI TRAUNSTEIN – „Stadtthor von Tittmoning“. Kreidelithographie von S. Quaglio, 1816. 31 x 24 cm. – Knapp bis an die Einfassungslinie beschnitten, leicht fleckig, auf Trägerkarton mont. – Winkler 643, 3. Maillinger I, 2999, und IV, 693. Lentner 10771: „Äusserst seltene Incunabel der Lithographie.“ (87) ** 100,-
Van der Krogt II, 1646:2.2:641-2. – Zeigt das Gebiet zwischen Kiel und Eckernförde. – Beiliegen die Blätter der Insel Fehmarn („Fimbriae vulgo Femeren delineatio geometrica“) und der Schlei („Accuratissima Sliae fluminis descriptio“) aus demselben Atlas.
2047 ULM – „Ulma“. Große Gesamtansicht. Altkolor. Holzschnitt (von 2 Stöcken) aus der deutschen Ausgabe des „Liber chronicarum“ von H. Schedel, Nürnberg 1493. 20 x 52 cm (auf dem vollen Doppelblatt). – Linke untere Ecke (ca. 10 x 21 cm) angerändert und fachmännisch ergänzt. – Wenige kleine Löcher außerhalb der Darstellung, kleine Randläsuren, stärker angeschmutzt, braunfleckig und gebräunt. – Ohne Rückgaberecht. (61) 120,-
2043 – FLENSBURG – „Praefectura Flensburgensis absque Nordgoeßherde“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Titelkartusche, altkolor. Planansicht von Flensburg (11,5 x 21 cm, mit Legende a-o), einer altkolor. ornamentalen und figürlicher Kartusche sowie Schiffsstaffage, nach J. Meyer-Husum, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 42,5 x 56 cm. – Zwei hinterlegte Löcher in der Einfassungslinie (etwas Bildverlust), wenige hinterlegte Löcher im weißen Rand, leicht fleckig und gebräunt. (45) 250,Van der Krogt II, 1632:2.2:641-2. – DAZU: „Territoria Anglen et Schwansen“ – „Praefecturae Gottorpiensis pars borealis“ – „Praefecturae Gottorpiensis pars australis“. Zus. drei alt teilkolor. Kupferstiche aus demselben Atlas.
2048 KONVOLUT – Ca. 20 Stadtansichten. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Beiliegend 3 Kupferstichkarten (Hildesheim von Blaeu, Worms und Niedersachsen von Homanns Erben). (87) ** 100,2049 – 11 Landkarten, meist Kupferstiche. Verschiedene Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Meist unter Passepartout. – Beilage. (55) 200,-
2044 STARNBERGER SEE – POSSENHOFEN – „Schloss Possenhofen am Starnberger-See“. Ansicht vom See aus mit Bootsstaffage. Stahlstich von J. Riegel nach C. A. Lebschée, (München) 1853. 26 x 50 cm (Blattgr.: 51 x 71 cm). – Fleckig. (6) 100,-
2050 – 4 Kupferstichkarten aus „Europae totius terrarum orbis partis praestantissimae ... descriptio“ von M. Quad, bei J. Bussemacher in Köln, um 1596. – 2 Büge unten etw. eingerissen, leicht fleckig und gebräunt. (100) *R 200,-
2045 TEGERNSEE – (Vermaehlung des Herzogs Maximilian in Bayern mit Louise Wilhelmine Königlicher Prinzessin von Bayern, gefeiert in Tegernsee den 9ten September 1828). Aquatintaradierung auf aufgewalztem China von Ch. Steinicken nach F. X. Nachtmann, um 1850. 47 x 35,5 cm. – Breite weiße Ränder leicht fleckig. (6) 80,-
2051 – 4 großformatige lithogr. Stadt- und Umgebungspläne, meist von L. Letronne, Paris um 1840. – Tls. stärkere Gebrauchsspuren. (100) ** 120,-
Vgl. Lentner 2641. – Die Hochzeitszeremonie in der Tegernseer Klosterkirche mit reicher Personenstaffage und genauer Wiedergabe der barocken Architektur und Ausstattung.
„Francia orientalis, vulgo Franconia“ – „Nobilis Hannonie comitatus descriptio“ – „Hessenlandt“ – „Misniae et Lusatiae tabula“.
Darunter: „Plan de Landau et de ses environs“ und „Champ de bataille de Spire en 1703“. – Beiliegt „Siège de Gueldres en 1703“.
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Welt- und Spezialkarten
Nr. 2052
Welt- und Spezialkarten 2052 ARMILLARSPHÄRE – „Carte des diverses positions de la sphere, des Systhèmes de l'Univers, des Planettes des Eclypses. &.“. Altkolor. Kupferstich von J.-B. Delafosse, bei C. F. Delamarche in Paris, um 1790. 49,5 x 69,5 cm. – Geringe Einrisse und Randläsuren, einige kleine Löcher in der Darstellung und im weißen Rand, etw. fleckig und gebräunt, knapprandig. (100) ** 400,Im Zentrum große Armillarsphäre, darunter „Globe Celeste“ und „Globe Terrestre“ (Afrika, Asien, Teil Australiens und Europa), „Sphère Droite“ und „Sphére Parallelle“; darüber vier Kreise, die die Theorien von Ptolemäus, Kopernikus, de Brahe und Descartes illustrieren, ganz oben 14 kleinere Planetendarstellungen. Alles mit umfangreichen Erklärungen und das Gesamte eingefaßt von einer Bordüre. – Selten. – Siehe Abbildung.
2053 HIMMELSKARTEN – 4 kolor. Kupferstiche aus J. Bayers „Uranometria“, Augsburg 1603. Je ca. 28 x 38,5 cm. – Wohl spätere Abzüge (um 1680). – Auf Trägerkarton aufgezogen, leicht fleckig, hs. Anmerkungen im weißen Rand. (3) 120,Vorhanden sind die Sternzeichen Fische, Krebs, Steinbock und Waage. – Dekorativ. – 10 Beilagen.
2054 POLKARTEN – „Regiones sub Polo Arctico“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte mit teilkolor. Titelkartusche, einigen Kompaßrosen, figürlicher Staffage und Wappen, von W. und J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 41 x 52,5 cm. – Wenige kleinere Löcher in der Darstellung und im weißen Rand, stark fleckig, etw. gebräunt. (45) 200,Van der Krogt II, 00020:2.2:641-2. Burden 252, state 2 (with dedication to G. Backer). Kershaw 127a. – Spanischer Rückentext.
2055 WELTKARTEN – „Nova et accuratissima totius terrarum orbis tabula“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte in 2 Hemisphären, von J. Blaeu in Amsterdam, aus einer spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 41 x 54 cm. – Hinterlegte Bugschäden mit kleiner Fehlstelle unten, mehrere kleine, tls. hinterlegte Löcher und kleinere Einrisse, vertikale Papierquetschfalte, stärker fleckig und gebräunt, kleine Randläsuren. (45) *R 1.000,Van der Krogt II, 0001:2:641-2. Portinaro-K. 192 (Abbildung). Schilder, Australia unveiled, 201 (Abbildung). Shirley 428 und Corrigenda S. (IV). – Neue, kartographisch überarbeitete Weltkarte für die Ausgaben des Blaeuschen Atlas Maior 1659-72, hier aus der einzigen spanischen Ausgabe 1659/72. – „The new world map
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Übersee
prepared by Joan Blaeu for his eleven-volume Atlas Maior in 1662 is, unlike its predecessor, in two hemispheres ... Outside the twin hemispheres at the top are celestial figures seated amid clouds: below are representations of the four seasons with each allegorical figure seated in an appropriate chariot quaintly drawn by pairs of beasts and birds“ (Shirley). – Siehe Abbildung Seite 335.
DAZU: 7 Kupferstiche aus dem „New Complete Universal System of Geography“ von Millar, bei Hogg in London, 1782. Je ca. 17 x 29 cm. Darunter Ansichten von San Salvador, Cape Rouge bei Quebec, den Niagarafällen und Blättern mit Szenen aus dem Leben der Indianer von Kalifornien und Panama. – Gebrauchsspuren.
Backed damages at joint with small defect at bottom, several small partly backed holes and minor tears, vertical paper creases, stronger soiled and browned, minor tears in margin. – See illustration on page 335.
2060 – NEW YORK – „A Panoramic View of Broadway, New York City, Commencing at the Astor House“. Straßenzug mit reicher Personenstaffage. Kolor. Holzstich von H. Bricher, 1855. Ausschnitt, ca. 11,5 x 56,3 cm. – Unter Glas gerahmt, leicht fleckig, moderne Beschriftung in Bleistift. (21) 100,-
2056 – TABULA PEUTINGERIANA – „Tabula itineraria ex illustri Peutingerorum bibliotheca quae Augustae Vindelicorum beneficio Marci Velseri Septem-viri Augustani In Lucem edita“. Achtteilige, zusammengesetzte Kupferstichkarte nach Janssonius-Hornius, Amsterdam, um 1652 (späterer Abdruck, vermutlich aus dem 19. Jahrhundert). Ca. 18,5 x 402 cm (Blattgr.: 33 x 407 cm). – Tls. knittrig, leicht fleckig, angestaubt und mit kleinen Randläsuren, hs. Bezeichnungen in Blei im weißen Rand. – Vgl. Shirley 393. Van der Krogt I, 940. Laor 562. (45) *R 300,2057 KONVOLUT – 10 Blätter, darunter 4 Welt- und 3 Polkarten. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Beilage. (100) ** 180,-
Übersee 2058 AFRIKA – SÜDAFRIKA – KAPSTADT – „Cap de Bonne Espérance“. Ansicht der Stadt und des Tafelberges aus der Ferne mit reicher Schiffsstaffage. Getönte Lithographie von L. J.-B. Sabatier und Lauvergne nach Sabatier und Bayot, bei Lemercier für Bulla & Jouy in Paris u. a., um 1850. 40 x 55,5 cm (Blattgr.: 63 x 83 cm). – Breite weiße Ränder mit Einrissen und kleinen Fehlstellen, angestaubt. (6) 100,2059 AMERIKA – KARIBIK – MARTINIQUE – „I.ster Prospect der Koniglichen Festung Martinique nach der Natur von Seiten des See Havens aufgenom(m)en“. Guckkastenblatt. Altkolor. Kupferstich von F. Leizelt, Augsburg, um 1780. 27,5 x 41 cm. – Alt aufgezogen, Bildunterschrift angeschnitten, sonst knapprandig, kleinere Einrisse mit geringem Darstellungsverlust, wenige geglättete Quetschfalten. (88) 80,-
Mittelteil des dreiteiligen Panoramas, erschienen 1855 in „Gleason's Pictorial Drawing-Room Companion“; umfaßt laut Beischrift Warren Street, Chemical Bank, Chamber Street und Irving House.
Rare maps of the United States 2061 – NORDAMERIKA – „Special-Karte der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika“. 16 gefalt., farbige Lithographien von J. C. Smith, bei Th. Fischer in Kassel, um 1855. Je ca. 37 x 47 cm. Lose in blauer Pp.-Chemise in blauem Pp.-Schuber d. Zt. mit hs. Deckeltitel (Chemise etw., der Schuber stärker berieben und bestoßen und mit kleinen Restaurierungen). (85) ** 1.200,Engelmann 222. – Deutsche Ausgabe der USA-Karte von John Calvin Smith. – Blatt 8 mit dem deutschen Titel, Blatt 12 mit englischem Titel „Map of the United States of America“ und dem nördlichen Teil von Nordamerika, Blatt 16 mit der „Uebersichts-Karte von Nord Amerika“, die zusammen mit dem 12. Blatt eine vollständige kleine Karte von Nordamerika darstellt. Die restlichen Karten bilden zusammengesetzt die östliche Hälfte der USA mit Texas als westlicher Grenze. – Karte 16 mit kleinem hinterlegten Einriß, einige Blätter mit geringen Randläsuren und winzigen Fehlstellen an den Falzen; alle Karten verso mit Nummernetiketten und hs. Blattnummer, tls. leicht fleckig und gebräunt. Am Innendeckel der Chemise hs. eine Übersicht mit geographischen Bezeichnungen des jeweiligen Karteninhalts. – Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar der seltenen Karte. – Siehe Abbildung. German edition of the map of the United States by John Calvin Smith. – Leaf 8 with the German title, leaf 12 with English title „Map of the United States of America“ together with the northern part of North America, leaf 16 with the „UebersichtsKarte von Nord Amerika“ („general map of North America“), the latter together with leaf 12 makes a complete small map of North America. The remaining maps assembled together form the eastern half of the United States with Texas as western boundary. – Map 16 with small backed tear, some leaves with minor tears in margin and tiny defects at folds; all maps verso with number labels and ms. page number, partly slightly soiled and browned. Inner cover of the chemise with a ms. summary with geographical designations of the respective contents. – Altogether a well preserved copy of this rare map. – Loose in blue cardboard chemise in blue contemporary cardboard slipcase with ms. cover title (chemise somewhat rubbed and scuffed, slipcase more and with minor restorations). – See illustration.
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Nr. 2061
2062 JIGSAW PUZZLE – SAMMLUNG – 5 altkolor. Stahlstichkarten von Afrika, Asien, Frankreich und Nord- und Südamerika, als Puzzle auf Holz aufgezogen. Paris, um 1840. Je 34,5 x 48 cm. – Südamerika mit mehreren fehlenden Teilen, Frankreich mit einem fehlenden Teilstück; alle Karten tls. mit kleinen Fehlstellen und kleinen Löchern im Kartenbild oder Rand, angestaubt und berieben. (141) ** 150,2063 KONVOLUT – 9 farblithogr. Karten aus dem „Atlas geográfico universal“ bei Astort in Madrid, 1877. – Gebrauchsspuren. Blattgr.: ca. 57 x 79 cm. (55) 150,Die Karten (ca. 28 x 39 cm) in der Blattmitte, seitlich und unten umgeben von typographischem Text, darüber meist eine für das Land oder den Kontinent charakteristische, dekorative Szene in Holzstich (ca. 18 x 67 cm). – Vorhanden sind u. a. Afrika, Asien, Österreich-Ungarn, Südamerika, eine ethnographische Karte und eine geologische Weltkarte. – Beiliegend zwei Dubletten.
Europa 2064 „Europa, das ein Drittheil der Erden ...“. Holzschnittkarte aus einer deutschen Münster-Ausgabe, um 1620. 31 x 36 cm. – Kleiner hinterlegter Einriß bis in die Darstellung, wenige Knickfalten, Randläsuren, etw. berieben, fleckig, wasserrandig und gebräunt. (89) 100,Beiliegend 2 Kupferstiche von M. Merian: „Charte des Neva-Stroms von der Ladogischen biß in die OstSee Alwo St. Petersburg ... angeleget worden“. Plan mit kleinem Grundriß der Stadt (aufgeleimt). – „Brandenburga“. Gesamtansicht mit Schiffsstaffage, Königsberg im Hintergrund (unter Passepartout).
2065 – „Europa recens descripta“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte mit 9 altkolor. Gesamt- bzw. Planansichten als Kopfleiste (Amsterdam, Prag, Konstantinopel, Venedig, Rom, Paris, London, Toledo, Lissabon) und 5 altkolor. Trachtendar-
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Nr. 2072
stellungen zu beiden Seiten sowie altkolor. Rollwerkkartusche, von G. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659. 41 x 55 cm. – Größere Fehlstelle in der Darstellung, einige kleinere hinterlegte Löcher, Bugschäden und vertikale Quetschfalten, weiße Ränder angerändert, fleckig und gebräunt. – Van der Krogt II, 1000:2:641. (45) *R 400,2066 BALTIKUM – ESTLAND – LETTLAND – „Livonia, vulgo Lyefland“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. ornamentaler Kartusche ( nicht ausgefülltes Wappen), 7 kleinen altkolor. Wappen und Schiffsstaffage, von J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 38,5 x 49,5 cm. – Kleine Bugschäden, mehrere kleine, hinterlegte Löcher im weißen Rand, leicht fleckig. – Van der Krogt II, 1710:2:641-2. (45) 200,2067 BENELUX – BRIELLE – „Brilium, Holandiae opp. ...“. Ansicht aus der Vogelschau. Radierung mit 2 Rollwerkkartuschen und Schiffsstaffage aus Braun und Hogenberg, um 1580. 35 x 49 cm. – Fleckig und gebräunt. – 4 Beilagen, darunter der Plan von Utrecht von Merian. (58) 100,2068 – LIER – „Lier. Lira, elegans et amoenum Brabantiae Opp(idum) ...“. Altkolor. Radierung aus dem Städtebuch von Braun und Hogenberg, Köln, um 1580. 31,5 x 39,5 cm. – Kleine Fehlstelle im weißen Rand. – Unter Passepartout. (3) 100,Beiliegen 3 kolor. Kupferstiche aus „Castella et Praetoria Nobilium Brabantiae ...“, bei H. Thieullier in Antwerpen 1696, jeweils unter Passepartout.
2069 – ROTTERDAM – „Rotterdam Le Port“. Teilansicht mit reicher Schiffsstaffage. Lithographie von L. J.-B. Sabatier nach Sabatier und Bayot, bei Jacomme für Bulla & Jouy in Paris u. a., um 1850. 39,5 x 57 cm. – Breite weiße Ränder leicht fleckig und gebräunt. (6) 150,-
2070 BÖHMEN UND MÄHREN – KULM – PRIESTEN – (Russisches Denkmal). Altkolor. Aquatinta-Radierung, um 1837. 43 x 43,5 cm (Blattgr.: 68 x 50 cm). – Breite weiße Ränder leicht fleckig. – Dekorativ. (87) ** 150,2071 FRANKREICH – 3 großformatige Kupferstichkarten, 1692-1708. – Gebrauchsspuren. (100) ** 100,„Gouvernement d'Orleans“ (Sanson, 1693) – „Le Gouvernement general de l'Isle de France“ (Sanson, 1692) – „France“ (Senex, 1708).
2072 – BOURGES – Panorama-Vedute der Stadt Bourges von Norden mit Blick über den Fluß Yèvre. Tinte und Deckfarben auf Pergament. Rückseitig mit alter Bezeichnung und Dat. „urbs (Bou)rges depicta 1625 biturgibus“. 7,4 x 26,5 cm. (61) 200,Gesamtansicht der Stadt und der nördlichen Stadtmauer, davor die Flußauen. Wohl aus einer handschriftlichen Chronik ausgeschnittene Miniatur. – Rückseite mit Notizen der Zeit, offenbar biographischer Art, an allen vier Seiten alt angerändert, etw. Abrieb, leicht fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.
2073 – KONVOLUT – 5 alt grenzkolor. bzw. teilkolor. Kupferstichkarten. Verschiedene Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Beiliegend je eine Karte von England und von den BeneluxStaaten. (100) ** 100,2074 ITALIEN – „Italia divisa ne' suoi presenti Confini“. Kupferstichkarte mit kleiner Nebenkarte von Malta (6 x 8,5 cm), in 50 Segmenten (inkl. 2 kleiner, die Karten im Norden ergänzender Teile) auf Lwd. aufgezogen und gefaltet, von P. und G. Zuliani nach I. Heymann, bei J. Riedl in Wien, 1815. 106 x 112,5 cm. – Tls. mit kleinen Knicken und Randläsuren in den Stößen, Lwd. an zahlr. Faltstellen eingerissen, etw. fleckig und gebräunt. (58) 300,-
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Nr. 2078
Dörflinger II, KIC 29b. Vgl. Dörflinger II, S. 735f.: „... reicht die Italien-Karte erheblich weiter nach Osten und auch nach Süden als ihre Vorgängerin 'Italia Cioe tutte le grandi e picciole Sovranità e Republiche d'Italia' von 1799 und umfaßt zusätzlich 'die ganze Insel Korfu, den größern Theil Albaniens ... das Gebieth von Montenegro, die Herzegovina, türkisch Kroatien, ganz Bosnien, den größten Theil Serviens und den Lauf des Sauflußes bis Belgrad' (Anzeige in der Wiener Zeitung vom 25.3.1807).“ – 1807 kaufte das Wiener Kunst- und Industrie-Comptoir die Kupferplatten und brachte ab 1808 mehrere, entsprechend den jeweils neuen politisch-territorialen und verkehrsmäßigen Gegebenheiten veränderte Neuausgaben auf den Markt. – Selten.
2075 – ANCONA – „Ancona civitas Piceni celeberrima“. Planansicht aus der Vogelschau mit reicher Schiffsstaffage. Altkolor. Radierung mit ornamentaler Titelkartusche und gestoch. Legende (A-Z, AA-RR, 1-45), aus Braun und Hogenberg, um 1580. 33,5 x 48 cm. – Zwei kleine hinterlegte Löcher im Bugbereich, vier Ausbzw. Einrisse im weißen Rand hinterlegt bzw. geklebt, kleines Loch im weißen Rand, etw. braunfleckig. – Fauser 420. – Dekorativ. (58) 180,2076 – FRASCATI – GARTENARCHITEKTUR – 5 Kupferstiche, von J. Wolff in Augsburg, um 1700. Je ca. 18 x 29 cm. – Mit hinterlegten Einund Ausrissen im weißen Rand, stärker fleckig und wasserrandig. (83) *R 200,-
Thieme-B. XXXVI, 206. Nagler XXIV, 548. – Die Ansichten, sehr ähnlich den Kupfern von G. B. Faldas „Fontane di Roma“, unterscheiden sich von diesen tls. nur in der figürlichen Staffage. Dargestellt sind vier Brunnen im Barockgarten der Villa Aldobrandini und einer im Palazzo Ludovisi. – 6 Beilagen, darunter das Blatt „Fontana celebre d'Acqua Acetosa“ aus derselben Serie, aufgezogene ausgeschnittene und tls. mit Buntpapier hinterlegte altkolor. Kupferstiche zweier weiterer italienischer Brunnen sowie eine Phantasieansicht von Ferrara (9 x 14 cm) aus dem „Kleinen Schedel“ von Schönsperger von 1496.
2077 – MAILAND – Flußgötter vor der Mailänder Stadtsilhouette. Kupferstich aus den „Ville di delizia o siano palaggi camparecci nello Stato di Milano“ von M. Dal Re und A. Milani in Mailand, 1726. 34 x 44 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Aufgezogen, bis an die Einfassunglinie beschnitten. (50) 180,De Franceschi, Vedute di Milano di Marc'Antonio Dal Re, 1998, V, 147, Nr. 89. – Guter, dekorativer Abzug. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2078 – „PALAZZUOLA“. Bleistiftzeichnung von L. Neubert auf chamoisfarbenem Bütten. Nicht sign., rechts unten bezeichnet und dat. (18)75. 32,7 x 57 cm. – Hinterlegt, mit senkrechtem Mittelfalz, Ränder leicht gebräunt. (50) 200,-
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Fein gezeichnete Ansicht der Befestigungen an den Felsen von Palazzuola, oberhalb des Albaner Sees in der mittelitalienischen Region Lazio. – Eine weitere unsignierte Bleistiftzeichnung Neuberts mit der Bezeichnung „Aqua calda“ und Datierung 1875 liegt bei. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung.
2079 – REISESKIZZEN von Florenz bis Neapel. 7 Zeichnungen in verschied. Techniken auf chamoisfarb. Papier. Nicht sign., meist bezeichnet und dat. Italien, November 1854 – Februar 1855. Jeweils ca. 22,5 x 29 cm, ein Bl. 44 x 36 cm. – Unter Passepartout, gering gebräunt und fleckig. (3) 300,Reizvolle, gekonnt erfaßte und präzise dargestellte Ansichten, offensichtlich aus einem Reiseskizzenalbum mit Numerierung, das größere Blatt wohl nachträglich nach einer der Skizzen ausgearbeitet. Nach den Bezeichnungen zu schließen, von einem deutschen Italienreisenden angefertigt. – Vorhanden Veduten von Florenz (Nr. 1, 28. November 1854), Rom (Nr. 14, Kolosseum, Februar 1855, mit diesem Datum auch alle anderen Blätter), Neapel (Nr. 18, Hafen – Nr. 20, Certosa di San Martino – Nr. 28, Villa Chiatamone) und Sorrent mit Blick auf den Vesuv (Nr. 26). – Auf festem Velin mit Wasserzeichen „De Canson frères“. – Die Ansicht der Villa Chiatamone auf größerem festen Velin skizzenhaft wiederholt, vielleicht als Vorlage für ein Gemälde. – Siehe Abbildung.
2080 – ROM – Ansicht des Kreuzgangs von Sant' Onofrio al Gianicolo in Rom. Kreidezeichnung in Schwarz mit rötlicher Schattierung auf Velin. Sign. „A. Capanna“, bezeichnet „Roma“, nicht dat. Ca. 29 x 19 cm. – Leicht gebräunt. – Unter Passepartout gerahmt (in Holzrahmen mit Jugendstil-Ornamenten). (72) 150,2081 – – 3 Guckkastenblätter. Altkolor. Kupferstiche, Paris um 1780. Je ca. 26 x 41 cm. – Starke Gebrauchsspuren, Sammlerstempel („Stephen C. Millett“) verso. (78) ** 150,„Place de la Basilique de Saint Jean de Latran Mere et chef de toutes les Eglises de Rome“ – „Prospectus Ecclesiae Sancti Carlini ad quatuor fontes Romae“ – „La Nef de St. Pierre de Rome“ (nach Piranesi). – Beiliegend 3 weitere kolor. Guckkastenblätter von Rom (2) und Florenz, wohl spätere Abzüge um 1850.
2082 – – „La chiesa della Minerva“ (Inneres der Kirche Santa Maria sopra Minerva). Federzeichnung eines unbekannten Künstlers auf dünnem Velin. Rom, wohl frühes 19. Jhdt. 12 x 16 cm. – Alt auf Träger mit gezeichneten Rahmen mont., gering gebräunt. (98) 150,-
Nr. 2079 Teilansicht des westlichen Kircheninneren mit Blick auf die beiden barocken Orgeln vom mittleren Kirchenschiff aus.
2083 – – „Romanae urbis situs, quem hoc Christi anno 1549 habet.“ Gesamtansicht aus der Vogelschau mit Legende (A-V). Holzschnitt aus einer lateinischen Ausgabe der „Cosmographia“ von S. Münster, um 1560. 23,5 x 35,5 cm. – Auf Trägerpapier montiert, mehrere tls. hinterlegte Einrisse bis in die Darstellung und im weißen Rand, etw. fleckig und gebräunt. (87) *R 120,DAZU: „Lutetia Parisiorum urbs ... caput regni Franciae“. Planansicht. Holzschnitt von S. Münster, um 1560. 25 x 35,5 cm. – Kleine geklebte Bugschäden, leicht fleckig und gebräunt. – Beiliegt das Blatt von Basel.
2084 – – CANALETTO – „Temple d'Antonin, et de Faustine, maintenant Église de S. Laurent in Miranda dans la Via Sacra.“ Radierung von G. B. Brustoloni nach A. Canal (genannt Canaletto). Plattengr.: 28,7 x 38,7 cm. – Breite Ränder leicht fleckig, unter Passepartout. (50) 300,Vgl. Nagler II, 201. – Wohl einer der „20 radirten Prospekte“, die Brustoloni (oder Brostoloni) nach Zeichnungen von Antonio Canal angefertigt hat, eine der besonders seltenen römischen Veduten nach Canal. Die in einem antiken Tempel errichtete Kirche San Lorenzo in Miranda auf dem Forum Romanum hier noch ohne den Giebel der barocken Fassade. – Schöner, kräftiger Druck. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung.
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Europa
Nr. 2084
2085 ITALIEN – ROM – PANINI – „Veduta Della Sala Regia del Palazzo Vaticano ...“. Kupferstich von G. Ottaviani nach F. Panini, bei der Calcografia della Camera Apostolica in Rom, dat. 1766. 44,5 x 70 cm. – Kleine Randläsuren, leicht fleckig. (70) 150,Thieme-B. XXVI, 200. – Prächtige Innenansicht der Sala Regia im Vatikan, aus der Folge „Vedute di Roma“ von Panini.
2086 – – PIRANESI – „Avanzi degl'Aquedotti Neroniani ...“. Radierung von G. B. Piranesi, 1775. 48 x 70 cm. – Geglättet, im weißen Rand leicht fleckig. – Unter Passepartout. – Vgl. Hind 118, I oder II (von 4). Ficacci 989 (mit Abbildung). – Variante mit Nr. „8“ in der Kartusche. – Kräftiger Abdruck. (107) 600,2087 – – – „Camera sepolcrale inventata e disegnata conforme al costume ... degl'Imperatori Romani ...“ – „Ara antica sopra la quale si facevano anticamente i sagrifizi ...“. 2 Radierungen von G. B. Piranesi aus den „Opere varie di architettura“, Rom, um 1750. 36 x 27,5 und 23,5 x 34 cm (Blattgr.: ca. 41 x 58 cm). – Auf Trägerkarton mont. – Kleine Randläsuren, etw. fleckig, im weißen Rand leicht wasserfleckig. 250,-
Hind S. 80, 7 und 16. Ficacci 18 und 19 (mit Abbildung). – Variante ohne Numerierung. – Dekorative Blätter einer Grabkammer und eines antiken Altares in kräftigen Abzügen. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2088 – – – „Veduta degli avanzi superiori delle Terme di Diocleziano“. Radierung von G. B. Piranesi, 1774. 42 x 68 cm. – Geglättet, etw. fleckig und im weißen Rand gebräunt. – Hind 116, I (von 3). Ficacci 987 (mit Abbildung). – Kräftiger Abdruck. (100) ** 800,2089 – – – „Veduta dell'Arco di Benevento nel regno di Napoli“. Radierung von G. B. Piranesi, 1778. 46,5 x 70 cm. – Geglättet, etw. fleckig und im weißen Rand gebräunt. – Unter Passepartout. – Hind 135, I (von 4). Ficacci 1006 (mit Abbildung). – Kräftiger Abdruck. (107) 800,2090 – – – „Veduta, nella Via del Corso, del Palazzo dell'Accademia istituita da Luigi XIV. re di Francia“. Radierung von G. B. Piranesi, 1752. 37,5 x 62 cm. – Restaurierter, hinterlegter Bug, Wasserfleck unten im weißen Rand, breite weiße Ränder leicht fleckig. – Hind 24, II (von 5). Ficcaci 915 (mit Abbildung). – Kräftiger Abdruck. (100) ** 800,-
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Nr. 2091
2091 – – SANDRART – „Der Statt Rom Grundris und Vorstellung, wie der Zeit alle alte Ruinen, samt neuen Gebeuen, Kirchen und Palatien, aufs herrlichst erhoben und gezieret, unter iezigem Pabst Innoc: XI. anzusehen sein. A°. MDCLXXVII.“ Planansicht aus der Vogelschau. Kolor. Kupferstich (von 2 Platten) von J. von Sandrart nach J. Meyer, dat. 1677. 63,5 x 84 cm. – Zwei hinterlegte Einrisse (einer bis in die Darstellung und mit etw. Bildverlust), stärkere Faltspuren, leicht fleckig und gebräunt. – Unter Glas gerahmt (nicht geöffnet). (113) 1.000,-
2093 – TIVOLI – „Cascate del Teverone a Tivoli piu basse della grande“. Ansicht der Wasserfälle des Teverone mit bäuerlicher Staffage. Kupferstich von P. Mortier in Amsterdam, vermutlich aus der Ausgabe des Städtebuches bei R. C. Alberts, Den Haag 1724. 42,5 x 52,5 cm. – Vier hinterlegte Einrisse im weißen Rand. (78) 120,-
Scarafoni, Le piante di Roma, 200. – Oben die Titelkartusche mit dem Porträt von Papst Innozenz XI. und eine Kartusche mit den 14 Bezirken von Rom, unten Kartuschen mit Listen der alten Gebäude und Denkmäler (1-254), dazwischen sieben kleine Ansichten der berühmtesten Kirchen von Rom (je ca. 4 x 6,5 cm). Über der Darstellung der zweizeilige Titel „Recentis Romae Ichchnographia et Hypsographia ...“. – Siehe Abbildung.
2094 – VESUV – „Eruzione di Giugno 1858“. Im Vordergrund eine verlassene Häusergruppe mit kleinem Friedhof und Beobachtern, außen Lavaströme. Gouache auf festem Papier. Sign. „(Ga)tti e Dura“ und bezeichnet. Wohl Neapel, um 1858. 23 x 32 cm. – Schmale schwarze Einfassung, bis an diese beschnitten und mit Einriß im oberen Rand, vereinzelte Stockflecken. (36) 350,-
Two backed tears (one up to illustration and with some loss of illustration), stronger folding traces, slightly soiled and browned. – Framed under glass (not opened). – See illustration.
2092 – – KONVOLUT – 16 Blätter, meist Kupferstiche des 18. und 19. Jhdts. Verschiedene Stecher und Formate. – Stärkere Gebrauchsspuren. (52) 100,-
Arrigoni-B. 4500. – Numeriert „LIX“ in der Platte. – Beiliegt das Blatt „Templi pacis a Vespasiano imperatore aedificati vestigia“ aus demselben Werk. – Dekoratives architektonisches Blatt.
In rötlichen Dunst gehüllte, dramatische Nachtszenerie des Vesuvausbruchs Ende Mai bis Anfang Juni 1858, bei dem drei kleine Dörfer überschwemmt worden sind. Die qualitätvolle Arbeit stammt wohl von Gaetano Dura (1805-1878); sie ist im charakteristischen Stil der bekannten Vesuvdarstellungen des Malers und Lithographen gehalten. Dura lieferte häufig Vorlagen für Lithogra-
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Nr. 2094
phien, die sein Kollege Federico Gatti ausgeführt hat; in langjähriger Zusammenarbeit führten sie gemeinsam ein lithographisches Atelier in Neapel, dessen Erzeugnisse, vor allem die Druckgraphik, gewöhnlich mit „Gatti e Dura“ signiert sind. – Siehe Abbildung.
reich bis Paris“. 2 Kupferstichkarten in je 16 Segmenten, auf Lwd. aufgezogen, von J. E. Knittel bei F. Campe in Nürnberg, 1814. Je ca. 51 x 79,5 cm. – Kleine Randläsuren, etw. fleckig und gebräunt. (87) ** 250,-
2095 – KONVOLUT – Ca. 25 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Meist Ansichten von Rom. – 25 Beilagen. (78) ** 200,-
Nicht ganz nahtlos zusammenfügbare Karte mit deutschem und französischem Titel, gestoch. Titel in der Schriftart leicht unterschiedlich. – Zeigt das Gebiet zwischen Paris, Kiel, Prag und Turin. – Beiliegend eine „Reise- und Übersichts-Karte von Deutschland“ von J. G. Mayr, bei M. Rieger in München, 1863 (64 x 71 cm), ein Rhein-Panorama von Mainz bis Köln sowie eine Kupferstichkarte des Oberrheins.
2096 – – Ca. 20 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – 4 Beilagen. (65) ** 120,2097 – – Ca. 35 Blätter, darunter zahlr. Venedigund Rom-Ansichten. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (65) ** 120,2098 MITTELEUROPA – POSTKARTEN – „Neue militairische Situations- und Postkarte von Nord-Deutschland und den Niederlanden“ – „Neue militairische Situations- und Postkarte von Süd-Deutschland, der Schweiz und Frank-
2099 MITTELMEER – „Theatrum Historicum ... – An Historical Map of the Roman Empire and the neighbouring Barbarous Nations“. Alt grenzkolor.Kupferstichkarte (aus 2 Teilen zusammengesetzt) mit 2 Titelkartuschen und 2 Nebenkarten (östliche und westliche Hemisphäre im Rund), nach G. de l'Isle, bei H. Moll in London u. a., um 1710. 48 x 116,5 cm. – Hinterlegter Durchriß, mehrere tls. hinterlegte Ein- und Ausrisse (mit etw. Darstellungsverlust), kleine Randläsuren, etw. wasserfleckig und braunfleckig. (70) 250,-
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Nr. 2100
Phillips (Maps) 258. – Seltene Karte des Römischen Reiches von den Azoren bis zum Industal. – Basierend auf der Karte von Guillaume del'Isle, dem wichtigsten französischen Kartographen der Zeit, wurde die Karte in England von Hermann Moll (1654-1732) zusammen mit Th. und H. Bowels sowie Ph. Overton herausgegeben, da die Karte auf Grund eines Handelsembargos zwischen Frankreich und England infolge des Spanischen Sukzessionskrieges in England nicht erhältlich war. Zugleich erfolgte eine Übersetzung der nur lateinischen Erklärungstexte ins Englische.
2100 – MONACO – „Vue Générale de Monaco Prise de la Gare du Chemin de Fer“. Panoramaansicht mit Schiffs- und Personenstaffage. Alt beikolor. Farblithographie von I.-L. Deroy, bei L. Turgis in Paris und New York, um 1850. 31,5 x 48 cm. – Leicht fleckig. – Titel auf Französisch und Italienisch. – Unter Glas gerahmt. – Siehe Abbildung. (47) 250,2101 – KONVOLUT – 5 Kupferstiche von J. Peeters, um 1700. Je ca. 9,5 x 26,5 cm. – Leicht fleckig und gebräunt. (87) ** 80,„Alexandria d'Egipto“ – „Algiers“ – „Tangere“ – „Tripoli de Barbaria“ – „Tuni“. – Beiligend die Blätter „Ramma in Arabia“, „Marah Fontes Amari“ sowie eine Ansicht der Dardanellen.
2102 ÖSTERREICH – „INN BEI SCHÄRDING, NEUBURG“. Tuschezeichnung von M. J. Haushofer auf Bütten. Sign., bezeichnet und dat. 1847. 28,3 x 45,2 cm. – Eine Ecke etw. geknickt, gering fleckig, leicht gebräunt. (50) 250,Weite, panoramaartige Ansicht des Inn in der bayerischösterreichischen Grenzregion mit der Schärdinger Brücke in der Bildmitte, von dem bekannten Landschaftsmaler Maximilian Joseph Haushofer (1811-1866). – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung.
2103 – BREITENLEE – „Oase Breitenlee – SaharaÄgypten“. Karikaturzeichnung mit acht aufgeklebten kleinen Darstellungen auf chamoisfarb. Papier. Monogrammiert „PK“ (in Ligatur) und dat. 1923. Blattgr.: Ca. 45 x 48 cm, die Darstellungen je ca. 8 x 10,5 cm. – Gering wasserrandig und fleckig. – Unter Glas gerahmt. (71) 300,Bissige Satire auf den 1912 begonnenen Verschiebebahnhof von Breitenlee in Niederösterreich (heute ein Teil des 22. Wiener Gemeindebezirks, Donaustadt), dessen Bauarbeiten 1922 endgültig eingestellt worden sind. Der Karikaturist, dessen Monogramm von uns nicht aufzulösen ist, stellt diesen Vorgang als Farce mit orientalischem Personal dar: „Der oberste Bahngartenscheich schafft hier ein Oasenreich“, doch dann naht ein Drache, der alles durch einen Erlaß zur Zerstörung bringt: „Das
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Ende vom Oasenreich ... Die Entseuchung kommt sogleich“. Was der Zeichner nicht ahnen konnte: Das ehemalige Bahnhofsgelände von Breitenlee ist Jahrzehnte später tatsächlich zu einer Naturoase geworden und heute ein bedeutender Biotop im Umkreis von Wien.
2104 POLEN – „Poloniae et Ungariae nova decsriptio“. Holzschnittkarte aus einer lateinischen Ausgabe der „Cosmographia“ von S. Münster, um 1570. 25,5 x 34,5 cm. – Kleinere Einrisse, wasserrandig und fleckig im weißen Rand, verso Montagespuren. (87) *R 200,Vier Beilagen aus demselben Werk, darunter die „Tabula Pomeraniae secundum omnes principatus“ mit den Wappenholzschnitten sowie das Blatt „Sarmatia Asiatica“ mit dem Gebiet zwischen Moskau und dem Kaukasus.
2105 RUSSLAND – ASTRACHAN – „Astrachan“ (russisch). Gesamtansicht von der Seeseite. Kupferstich mit russischer Legende (1-24) und Schiffsstaffage. 16 x 43 cm. – Geglättet. (45) 60,2106 – MOSKAU – „Vue du bain de Cerebrensky et de ses environs à Moscou“. Kupferstich von M. G. Eichler nach G. de la Barthe, bei J. Walser in Herisau, 1799. 39,5 x 67 cm (Blattgr.: 55,5 x 77 cm). – Kleine Einrisse und Läsuren im weißen Rand, leichte Knickspuren, etw. fleckig und gebräunt. (34) 800,-
Le Blanc 42 („Un bain russe“) oder 43 („Paysage avec une rivière où se baignent des Nymphes“). Nagler IV, 290 („Eine Landschaft mit einem Flusse, in dem sich Nymphen baden“). – Mit französischem und russischem Titel und Privilegium. – Aus den sogenannten „Russischen Prospekten“, einer Sammlung von 12 Ansichten aus Moskau und Umgebung, alle gestochen von Matthias Gottfried Eichler (1748-1821) nach Gemälden von Gérard de la Barthe (1730-1810). – Sehr dekorativ. – Siehe Abbildung. From the so-called „Russische Prospekte“, a collection of 12 views from Moscow and surroundings, all engraved by Matthias Gottfried Eichler (1748-1821) after paintings by Gérard de la Barthe (1730-1810). – Very decorative. – Small tears and damages at blank margin, slight cracking marks, a little soiled and browned. – See illustration.
2107 – NOWAJA SEMLJA – „Nova Zemla“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte mit zwei altkolor. ornamentalen Kartuschen und Schiffsstaffage, von J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659. 38 x 49,5 cm. – Einige kleine hinterlegte Löcher im weißen Rand und in der Einfassung (kleiner Bildverlust), leichte Quetschfalten im Bugbereich, Ecken stärker, sonst nur leicht fleckig und gebräunt. (45) 200,Van der Krogt II, 1270:2:641. – Verso die dekorative, altkolor. Abb. (17 x 22 cm) einer Walroßmutter mit ihrem Jungen vor Landschafts- und Schiffskulisse, gestochen von G. A. Hesselo (Mingroot-E. 33, mit Abbildung).
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Nr. 2106
2108 – ST. PETERSBURG – INGERMANLAND – „Ingria“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte von J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 16 x 20,5 cm. – Kleine hinterlegte Löcher im weißen Rand, leicht fleckig. (45) 150,Van der Krogt II, 1705:2:641-2. – Mit Fuß- und Rückentext. – Zeigt das Gebiet um St. Petersburg zwischen dem Ladogasee, dem Peipussee und Veliky Novgorod vor der Gründung der Stadt durch Zar Peter I.
2109 SALZHANDEL – ÖSTERREICH – SALZBURG – HALLEIN – „Tabula geographica vorstellend den Hallein Saltz Handl“. Kupferstichkarte (22 x 41 cm) mit ornamentaler Titelkartusche und umfassender Legende (10,5 x 41 cm), aus den „Halleinschen Salz-Kompromißschriften“, bei J. J. Mayr in Salzburg, 1761. 32,5 x 41 cm. – Etw. fleckig und gebräunt, leichte Knickspuren. (64) 100,Schaup 8.1.3.2. – Einfach gehaltene Karte mit den Hauptflüssen und Grenzen; umfaßt das Gebiet zwischen Frankfurt, Meißen, Graz und Chur.
2110 SKANDINAVIEN – DÄNEMARK – „Dania Pomerania Duc. Mechle Burgicus 1699“. Altkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Rollwerkkartusche und Meilenzeiger, aus H. Scherers „Atlas novus“, Augsburg 1702-10. 22,5 x 34,5 cm. – Leicht gebräunt. – Unter Glas gerahmt. (5) *R 100,Beiliegen 2 gerahmte Kupferstichkarten von Madagaskar und von Ostafrika sowie ein Belagerungsplan von Maastricht.
2111 – – SAMMLUNG – 13 alt teilkolor. Kupferstichkarten, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. – Gebrauchsspuren. (45) 400,2112 – FINNLAND – „Magnus ducatus Finlandiae“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Titelkartusche (acht altkolor. Wappen) und altkolor. ornamentaler Widmungskartusche, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 43,5 x 52 cm. – Vier minimale Löcher in der Abbildung, einige kleine im weißen Rand, alle hinterlegt; etw. fleckig und gebräunt. (45) 200,-
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Nr. 2120
Van der Krogt II, 1470:2:641-2. Mingroot-E. 40 (mit Abb.): „This map ... which is based on the archetypal map of the Swede Anders Bure, is a very succesful representation of Finland for its time. It's also the first map to show the Grand-Duchy of Finland on its own ... A remarkably beautiful cartouche displays the coat of arms of the Grand-Duchy and of the seven provinces of the 17th century.“ – Dekorativ.
2113 – JAN MAYEN – „Insula quae à Ioanne Mayen nomen sortita est“. Altkolor. Kupferstichkarte mit zwei altkolor. Kartuschen (eine unausgefüllt) und zwei kleinen Kompaßrosen, von J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659. 43,5 x 55 cm. – Vier ganz kleine Löcher in der Darstellung, einige etw. größere im weißen Rand, alle hinterlegt; die Ecken stärker, sonst nur leicht fleckig und gebräunt. (45) 250,Van der Krogt II, 1265:2. Mingroot-E. 46 (mit Abb.): „Very detailed description of the island, starting with its most conspicuous topographical landmark: the Beerenberg.“
2114 – LAPPLAND – „Finmarchia“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Titelkartusche, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659. 39,5 x 56 cm. – Einige kleine hinterlegte Löcher im weißen Rand, etw. fleckig und gebräunt. (45) 200,Van der Krogt II, 1340:2:641. – Zeigt Nordlappland mit dem Nordkap. – DAZU: „Lapponia“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. Titelkartusche, zwei altkolor. Wappen und unausgefüllter Widmungskartusche, aus demselben Atlas. – Einige kleine hinterlegte Fehlstellen in der Darstellung und im weißen Rand, stärker fleckig und leicht gebräunt. – Van der Krogt II, 1450:2:641-2. Mingroot-E. 45 (mit Abbildung).
2115 – NORWEGEN – BERGEN – „Dioecesis Bergensis tabula“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte mit zwei altkolor. Kartuschen, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus einer spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 43,5 x 54 cm. – Kleines Loch im Bug, wenige kleine hinterlegte Löcher im weißen Rand, leicht fleckig und gebräunt. (45) 200,-
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Nr. 2122
Van der Krogt II, 1320:2. – Variante ohne Schiffsstaffage, verso ohne Rückentext. – DAZU: „Dioecesis Trundhemiensis pars australis“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte, aus demselben Atlas. 42 x 53 cm. – Einige kleine hinterlegte Löcher im weißen Rand, stärker wasserrandig im oberen Bugbereich, etw. fleckig und gebräunt. – Van der Krogt II, 1332:2. Mingroot-E. 44 (mit Abbildung).
2116 – – STAVANGER – SAMMLUNG – Drei alt teilkolor. Kupferstichkarten, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus einer spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. – Tls. stärkere Gebrauchsspuren. (45) 300,„Dioecesis Stavangriensis, & partes aliquot vicinae“ – „Episcopatus Stavangriae pars australis“ – „Episcopatus Stavangriae pars borealis“.
2117 – SCHWEDEN – SAMMLUNG – Vier alt teilkolor. Kupferstichkarten, bei J. Blaeu in Amsterdam, aus der spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. – Gebrauchsspuren. (45) 300,„Sueonia proprie sic dicta“ – „Ducatus Uplandia“ – „Nordlandiae et quibies Gestricia et Helsingicae regiones“ – „Scania vulgo Schoonen“.
2118 – SPITZBERGEN – „Spitsberga“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte mit altkolor. ornamentaler Titelkartusche, von J. Blaeu in Amsterdam, aus einer spanischen Ausgabe des „Atlas Maior“, 1659-72. 38 x 50 cm. – Einige kleine hinterlegte Löcher im weißen Rand und in der Einfassung, die Ecken stärker, sonst nur leicht fleckig und gebräunt. (45) 200,Van der Krogt II, 1260:2:641. – Mit spanischem Rückentext, abweichend von der Abb. bei van der Krogt hier ohne Schiffsstaffage.
2119 SPANIEN UND PORTUGAL – BASKENLAND – „Biscaia et Guipuscoa Cantabriae veteris pars“. Grenzkolor. Kupferstichkarte mit kolor. ornamentaler Titelkartusche, Kompaßrose, zwei Wappen und Schiffsstaffage, bei J. und C. Blaeu in Amsterdam, aus einer lateinischen Ausgabe des „Theatrum orbis terrarum“, um 1640. 38 x 49,5 cm. – Kleine Bugschäden, kleine Einrisse im weißen Rand, stärker fleckig und gebräunt. (45) 80,-
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Eines von Eibners berühmten Spanienaquarellen 2120 SPANIEN UND PORTUGAL – SEGOVIA – Ansicht des Chors der Kathedrale von Südwesten. Aquarell auf festem Papier von F. Eibner. Verso mit Namenszug, rechts unten bezeichnet und dat. (18)61. 34,1 x 43,9 cm. – Unter Passepartout. (50) 300,Vedute von dem bekannten Architekturmaler Friedrich Eibner (1825-1877), entstanden während seines Spanienaufenthalts: „Auf den Gipfel des Ruhmes stieg er indessen erst, als die Resultate einer 1860 und 1861 im Gefolge des Fürsten Alexander Mestschersky unternommenen spanischen Reise bekannt wurden. Als kostbare Ausbeute ergaben sich 65 große Aquarelle, wovon 35 Blätter der reiche Kunstfreund als Facsimile durch Farbendruck vervielfältigen ließ. Damals staunte man ebenso über den genialen Vortrag des Künstlers wie über die das Publicum verblüffende Treue der Reproduction“ (ADB XLVIII, 292). – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 358.
2121 SÜDOSTEUROPA – 4 Holzstiche, bei Mechitharisten-Buchdruckerei in Wien, 1890. Je ca. 27,5 x 20 cm. – Leicht fleckig gebräunt. – Unter Passepartout. (71)
der um und 60,-
Abbildungen von Einheimischen in ortsüblicher Tracht aus der Bukowina, Dalmatien, Kroatien-Slawonien und Serbien.
2122 – KROATIEN – SPLIT – „Spalato“. Bleistiftzeichnung mit Weißhöhungen auf ockerfarbenem festen Velin von K. Haase. Sign., bezeichnet, nicht dat. (wohl um 1860). 30,9 x 47 cm. – Verso mit leichten Montagespuren. (50) 200,-
Präzise Panoramadarstellung der Stadt und Bucht von Split, gesehen von einer Anhöhe. Der in Triest ansässige Landschaftsmaler Karl Haase (1820-1877) hat zahlreiche Exkursionen nach Italien und in den Balkan unternommen und Skizzen angefertigt, die ihm zuweilen als Vorlage für Gemälde dienten. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung.
2123 UNGARN – „Nouvelle carte de la Hongrie, diviseé selon ses differents etats“. Kupferstichkarte mit Kopftitel und seitlichen Legenden mit zwei Wappen, aus Chatelains „Atlas historique“, um 1720. 47 x 62,5 cm. – Drei kleine Löcher in der Faltung, leicht gebräunt, gefaltet. (58) 100,Szántai, Chatelain 1: „The theatre of war map of Hungary.“ – Beiliegend die Karte von Böhmen, Mähren und Schlesien („Carte du royaume de Boheme“) sowie eine Karte von Deutschland und Österreich („Carte du gouvernement militaire de l'empire“), beide aus demselben Atlas.
2124 KONVOLUT – 18 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Tls. unter Passepartout. (55) 100,2125 – 19 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Tls. unter Passepartout. (100) ** 100,2126 – Ca. 70 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (87) ** 150,Meist Stahlstiche aus Meyers und Paynes Universum (mit einigen außereuropäischen Ansichten), ferner eine altkolor. Radierung von Calais aus Braun und Hogenberg (beschnitten), ein altkolor. Guckkastenblatt der Themse bei London und „Milano 1881. Ricordo dell'Esposizione Indutriale Italiana“ in schwarz-weißer Jacquard-Seide.
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Handzeichnungen aus der Sammlung W. Denzel Angeregt durch den Vater Georg (18731959), der bereits einen Grundstock von Zeichnungen und Stichen meist religiösen Inhalts zusammengetragen hatte, begann Dr. Wilhelm Denzel in den 1920er Jahren selbst zu sammeln. Seine besondere Leidenschaft galt der Landschaftsdarstellung der Münchener Schule sowie der humoristischen Zeichnung, in erster Linie der Karikatur um 1900 aus dem Umfeld der Zeitschriften „Simplicissimus“, „Jugend“ und „Fliegende Blätter“. Denzel richtete sich bei Erwerb der Blätter nicht vorrangig nach den bekannten Namen, ungewöhnliche Motive und die zeichnerische Qualität waren ihm immer wichtiger. So entstand eine thematisch überaus breit gefächerte Sammlung von ungefähr dreitausend Zeichnungen mit süddeutschem Schwerpunkt, in der es selbst in den klassischen Gattungen wie Landschaft und Genre viel Interessantes und nie Gesehenes zu entdecken gibt - ein Querschnitt durch das vielgestaltige Schaffen im Laufe eines Jahrhunderts, von etwa 1830 bis 1930. Diese Auktion ist bereits die dritte in Folge mit Werken aus der Sammlung Denzel. Im Mittelpunkt stehen diesmal die Handzeichnungen der
frühen Moderne. Wiewohl sich in der Sammlung keine abstrakten Arbeiten finden und auch der Expressionismus nur ein Randthema bildet, sind aus der Zeit von 1900 bis etwa 1930 qualitätvolle Blätter enthalten, die die modernen künstlerischen Strömungen und Entwicklungen ihrer Zeit widerspiegeln. Die Schwerpunkte sind der Spätimpressionismus, der Jugendstil und seine Ausläufer sowie die Neue Sachlichkeit. Aus allen diesen Stilrichtungen sind interessante Werke deutscher und österreichischer Künstler vorhanden, mache auch von den großen Meistern – Franz von Bayros, Thomas Theodor Heine, Eduard und Wilhelm Thöny, Egon Schiele, Willi Geiger, Jeanne Mammen, Leo Putz, Rudolf Schlichter und Albert Weisgerber seien stellvertretend genannt. Nahezu alle Zeichnungen der Sammlung Denzel sind unter Passepartouts oder auf Trägerkarton aufgelegt. Der Träger ist in der Regel mit dem großen Sammlungsstempel versehen, in den handschriftlich die Lebensdaten des Künstlers eingetragen sind. Darauf weisen wir im Bereich der Abteilung „Handzeichnungen der Sammlung W. Denzel“ bei den einzelnen Nummern nicht gesondert hin. Manchmal sind auch die Zeichnungen selbst, in der Regel rückseitig, mit einem kleinen runden Stempel der Sammlung versehen. Weitere Blätter der Sammlung sind im Bereich der Künstlergraphik und anderen Abteilungen zu finden, dort jeweils mit der Einlieferernummer 50 gekennzeichnet.
2127 BAYROS, FRANZ VON (Zagreb 1866-1924 Wien), „Die gute Mama“. Kohle und Tinte mit Weißhöhungen auf festem Papier. Nicht sign., bezeichnet und datiert (1903). 46 x 36,2 cm. – Verso mit Beschriftung in blauem Buntstift, gering gebräunt. 400,Vorzeichnung für eine Karikatur in der Zeitschrift „Die Auster“, Jahrgang I, 1903, Heft 16, S. 128. Unter dem genannten Titel veröffentlicht, mit Bildunterschrift, die den politischen Bezug der Darstellung von Damen bei einer Bogenschießübung deutlich macht: „- Wenn es diesmal wieder Zentrum ist – hat die Bonne dem Kleinen doch zur rechten Zeit die Milch gegeben.“
2128 – Eine Probestunde. Aquarell auf Karton. Monogrammiert, nicht bezeichnet, nicht dat. (ca. 1910). 38,7 x 32,2 cm. – Links mittig ein unterlegter Randeinriß, rückseitig Beschriftungen in Bleistift und leichte Montagespuren. 800,-
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Sammlung W. Denzel
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Blick in ein großbürgerliches Interieur mit einer opulent gekleideten Dame, wohl einer Opernsängerin, und ihrem Begleiter am Klavier. Die leuchtend helle Darstellung der schönen jungen Frau hebt sich gegenüber dem weitaus dunkleren Ambiente ab und wird dadurch zentral in Szene gesetzt. – Siehe Abbildung.
2129 BECHSTEIN, LOTHAR (Solothurn 1884-1936 München), Liegender Frauenakt vor gebirgiger Landschaft. Aquarell auf Papier. Sign., nicht bezeichnet, dat. (19)10. 36,2 x 38,6 cm. – Unterer weißer Rand leicht knittrig. 500,Eines der seltenen Werke Bechsteins im Stil des Expressionismus, entstanden in den Jahren nach seiner Münchener Studienzeit (1905-07). – Siehe Abbildung.
Präzis ausgeführte Illustrationsvorlage für das Heft 121 des Jahrgangs 1904 der „Fliegenden Blätter“, darin veröffentlicht unter dem oben genannten Titel. Beinahe monochrome Darstellung einer Bewirtung auf der eigens erbauten Panoramaterrasse. Während der stämmige Wirt sich um seinen dandyhaft gekleideten Gast bemüht, scheint dieser vom Weitblick auf die Landschaft unbeeindruckt. – Siehe Abbildung.
2132 FRIES, ERNST (Heidelberg 1801-1833 Karlsruhe), Baumstudie. Kreidezeichnung auf grobem, grauen Bütten. Sign., nicht bezeichnet, dat. „Albano, Licinio, 20. Dec. 18.“ (1818). 42,5 x 38,3 cm. – Etw. fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung Seite 364. 300,-
2130 BÜGER, ADOLF (München 1885-1966 ebda.), Zwei weibliche Akte vor Landschaft mit Segelschiff. Aquarellierte Kohlezeichnung auf grobem Zeichenpapier. Sign., nicht bezeichnet, dat. (19)21. 46,4 x 29,5 cm. – Siehe Abbildung. 300,-
2133 GAUL, AUGUST (Großauheim 1869-1921 Berlin), Ziegen und eine Katze auf einem verfallenen Gehöft. Kohlezeichnung auf chamoisfarb. Velin. Sign., nicht bezeichnet, dat. 1915. 39,3 x 26,9 cm. – Rechts unten mehrere kleine Papierdurchbrüche. 600,-
2131 FLASHAR, MAX (Berlin 1855-1915 München), „Bei der schönen Aussicht“. Aquarell auf festem Zeichenpapier. Sign., nicht bezeichnet, dat. (19)04. 51,4 x 34,4 cm. 300,-
Eine zeichnerische Studie des berühmten Tierbildhauers aus seiner Zeit als Akademieprofessor in Berlin. Zeichnungen von August Gaul sind auf dem Kunstmarkt sehr selten. – Die kleinen Papierdurchbrüche hat der Künstler selbst verursacht bei dem Versuch, die Struktur der
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Mauer, auf der die Katze sitzt, durch Abschabung einer zuvor getönten Fläche darzustellen – auch als Zeichner hat Gaul offenkundig als Bildhauer gedacht und gearbeitet. – Siehe Abbildung Seite 365.
Nackte Frau im Wald auf einer Anhöhe sitzend und den Sonnenuntergang über einer Ebene betrachtend. Vielleicht die Vorlage zu einer Illustration. – Siehe Abbildung Seite 366.
2134 GEIGER, WILLI (Schönbrunn bei Landshut 1878-1971 München), „Patriotismus – Hurrahpatriotismus“. Tuschezeichnung auf chamoisfarbenem Velin. Sign., bezeichnet und dat. „Berlin 1911“. 54,6 x 46,4 cm. – Rechtsseitig hinterlegte Randeinrisse, verso Beschriftung in Buntstift, leicht fleckig. 500,-
2136 GROEBER, HERMANN (Wartenberg 18651935 Gstadt am Chiemsee), „Abschied“. Aquarellierte lavierte Tuschezeichnung mit Weißhöhung auf festem Papier. Monogrammiert, rückseitig mit Namenszug und Bezeichnung in Bleistift (verblaßt), nicht dat. (wohl um 1910/15). 44,8 x 32,4 cm. (Montagespuren). 250,-
Karikatur einer Aufstellungsfeier einer Kaisersäule, ausgezeichnet durch Krone und Herrschermantel. Während die Soldaten das Zeichen der Verehrung in die Höhe kurbeln, merkt die jubelnde Menge im Hintergrund nicht, daß bereits das Gewinde sichtbar wird – „überdrehter Patriotismus“. – Siehe Abbildung Seite 365.
Großbürgerliches Paar beim Abschied vor der Kulisse einer Industriestadt mit rauchenden Schloten, ein zweispänniger Wagen wartet bereits. Kräftige Zeichnung in Schwarz und Rot, offenbar der Entwurf zu einer Zeitschriftenillustration. Die linke untere Ecke in der Darstellung ausgespart, dort eine radierte, kaum mehr lesbare Notiz. – Zum Werk von Hermann Groeber vgl. auch unsere Katalognummern 45, 46, 2137 und 2237-47. – Siehe Abbildung Seite 367.
2135 GRAF, OSKAR (Freiburg i. Br. 1873-1957 Bad Boll), „Abenddämmern“. Kohlezeichnung mit Weißhöhungen auf chamoisfarb. Velin. Monogrammiert (in Ligatur), Namenszug und Bezeichnung wohl von anderer Hand, nicht dat. (wohl um 1910). 38,8 x 51 cm. – Weiße Ränder mit Hilfslinien und kleinen Läsuren, etw. fleckig und gebräunt. 200,-
2137 – Lesendes Mädchen am Tisch. Farbige Kreidezeichnung auf chamoisfarbenem Velin. Verso mit Namenszug, nicht bezeichnet und dat. (wohl um 1905). 30,9 x 36,7 cm. – Geringe Randläsuren (Montagespuren). 200,-
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Sammlung W. Denzel
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Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei der Dargestellten, einem etwa achtjährigen Mädchen, um Groebers Stieftochter Helene von Uslar (später verheiratete von Bloedau). Groeber hat die am Tisch sitzende Helene mehrfach dargestellt, hier in einer besonders konzentriert wirkenden Variante mit Früchtestilleben auf dem Tisch und dem völlig in die Lektüre vertieften Mädchen. – Zum Werk von Hermann Groeber vgl. auch unsere Katalognummern 45, 46, 2136 und 2237-47. – Siehe Abbildung Seite 366.
2138 HAASE, KARL (Spandau 1820-1877 Triest), „General-Ansicht der Regatta in Barcola“. Bleistift mit Weißhöhungen auf ockerfarbenem Velin. Sign., bezeichnet, nicht dat. (ca. 1850/60). 23,9 x 48,5 cm. – Verso mit leichten Montagespuren. 250,Ansicht der Regatta von San Bartolomeo in Barcola bei Triest, heute ein Teil der Stadt, mit großem Volksauflauf und zahlreichen Booten. Die präzise ausgearbeitete Vedute von dem in Triest wirkenden Landschaftsmaler Karl Haase zeigt panoramaartig die Bucht und den Hafen des Orts. – Beiliegend eine weitere signierte Bleistiftzeichnung Haases, betitelt „Hochzeitszug in Risano“. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 368.
2139 HABERMANN, HUGO VON (Dillingen 18491929 München), Leichtbekleidete Frau. Braune Kreide auf Papier. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1910/20). 49,5 x 26,2 cm. – Aufgezogen. 200,2140 HAYEK, HANS VON (Wien 1869-1940 München), Flußaue. Aquarellierte Kohlezeichnung auf dünnem Karton. Sign., nicht bezeichnet, dat. (19)18. 36,2 x 54,6 cm. – Rechter Rand mit minimalen Läsuren. 300,Flußlandschaft mit alten Weiden und zwei Fischern. – Siehe Abbildung Seite 368.
2141 HEILEMANN, ERNST (Berlin 1870-1936 Kitchener, Ontario), „Berlin s'amuse“. Deckfarben auf Karton. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (ca. 1911). 41,6 x 30,2 cm. – Kleiner Sammlungsstempel in der rechten unteren Ecke. 250,Exakt ausgeführte Vorzeichnung für das Heft 7 des Jahrgangs 16 des „Simplicissimus“ (dort die Seite 110), erschienen unter dem oben angeführten Titel. Dekorative
Sammlung W. Denzel
Nr. 2133 Ausführung einer mondänen Festivität in kräftigen Farben. Tanzende Frauenpaare in feinen Gewändern bewegen sich über das Parkett und blicken neckisch zum Betrachter, während die Herren das lebhafte, bunte Treiben amüsiert beobachten. – Siehe Abbildung Seite 369.
2142 – „Milliardäre“. Tusche und Deckfarben auf gerastertem Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. (1908). 42 x 30 cm. – Minimale Randläsur an der rechten oberen Ecke, rückseitig geringe Montagespuren. 300,Vorzeichnung für eine Illustration in Heft 15 des 13. Jahrgangs des „Simplicissimus“, dort auf Seite 268 unter dem genannten Titel abgedruckt. Ein für Heilemann typisches Sujet der mondänen großbürgerlichen Welt, hier mit der Milliardärin „Miß Astor“ und „schneidigen“ jungen Militärs in einem Salon.
2143 HEINE, THOMAS THEODOR (Leipzig 18671948 Stockholm), Der Stadtmensch. Aquarellierte Tuschezeichnung mit Weißhöhungen auf festem Velin. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1900/10). 47,8 x 60,8 cm. – Breite Ränder gering fleckig, unten mit beinahe ausradierter Bleistiftnotiz. 800,Sauber ausgeführte Karikaturzeichnung, vielleicht eine Illustrationsvorlage. Kuriose Straßenszene in der Kleinstadt mit einem dandyhaften, lächerlich gekleideten Großstädter, der einem (dauer-)pausierenden Dienstmann offenbar gerne sein Reisegepäck übergeben würde, was dieser mit einer ausweichenden Geste beantwortet. – Siehe Abbildung Seite 370.
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Nr. 2134
2144 JAECKEL, WILLI (Breslau 1888-1944 Berlin), Adam und Eva (Sündenfall). Tuschezeichnung auf dünnem Velin. Sign., nicht bezeichnet und dat. (wohl um 1915). 34,7 x 53,7 cm. – Breite Ränder mit geringen Montagespuren. – Siehe Abbildung Seite 370. 1.000,2145 KNEISS, EMIL (Frankfurt 1867-1956 ebda.), „Der Sieg des Rades“. Folge von 6 Karikaturzeichnungen. Lavierte Tuschezeichnungen mit Weißhöhungen auf chamoisfarbenem Papier. Tls. sign., bezeichnet „Zeuxis pinx Athen“, dat. „München (18)90“. Ca. 20 x 53 cm. – Leichte Montagespuren, gebräunt; alt auf festem Trägerpapier mont., verso gestempelt und in Feder und Buntstift beschriftet. 200,Zusammengehörige, numerierte Bilderfolge von einem Wagenrennen im antiken Griechenland, bei dem der Fahrradfahrer als Sieger hervorgeht. Die Anspielung auf den legendären griechischen Maler Zeuxis von Herakleia verleiht der Karikatur zusätzlichen Witz. Angefertigt als Illustrationsvorlage für die Zeitschrift „Radfahr-Humor“ (III. Jahrgang, Heft 22, 15. 8. 1890, verso mit Stempeln „Die Administration des Radfahr Humor“). – Kneiß zeichnete auch für die „Jugend“ und den „Simplicissimus“. – Siehe Abbildung Seite 371.
366
Sammlung W. Denzel
Nr. 2135
Nr. 2137
Sammlung W. Denzel
367
Moderne Kunst als Bildthema 2146 KÖSELITZ, RUDOLF (Annaberg 1861-1948 München), Das zweifelnde junge Maler-Genie (Karikatur-Entwurf auf die Kunststile der Moderne). Tuschezeichnung mit Deckweißkorrekturen. Sign. „Skizze von Köselitz“, e. beschriftet, nicht dat. (ca. 1915/1920). 46,1 x 27,7 cm. – Leichte Montagespuren. 300,„Götter gebt mir Antwort! Welcher Richtung weih' ich wol mein Genie?“ – Angesichts der Wahlmöglichkeiten zwischen den vielen neuen Kunststilen melancholisch brütendes junges Münchener „Malergenie“ vor einer Wand mit Ausstellungsplakaten der Kubisten, Futuristen, des Blauen Reiters, der Sezession, des Neuen Kunstsalons und anderer Gruppen, überschrieben „Schwabing“. – Entwurf für eine wohl nicht gedruckte Karikatur, vom Künstler mit der Bemerkung versehen: „Die einzelnen Plakate werden noch genauer gezeichnet“. – Bissige Satire des Realisten Köselitz auf die aus seiner Sicht verwirrende Vielfalt der frühen Moderne. – Beiliegend eine weitere Karikaturzeichnung (Tinte mit Deckweißkorrekturen auf dünnem Papier) von Richard Rost (geb. 1878), einem wenig bekannten Illustrator der „Jugend“, mit der Szene einer Ausstellung moderner Kunst: zwei ältere Herren betrachten mit gewisser Verwunderung die üppige Skulptur eines nackten Frauentorsos. – Siehe Abbildung Seite 372.
2147 LANGE, FRIEDRICH (Plau am See 1834-1875 Straßburg), Der Sturz des Phaeton. Lavierte Federzeichnung auf ockerfarbenem Velin. Monogrammiert, nicht bezeichnet, dat. 1856. 40,5 x 33,9 cm. – Eck- und Randeinriß, leichte Randläsuren und Montagespuren. 300,Umrißzeichnung mit leicht lavierten Flächen in fein differenzierter Abstufung. Monumentale Komposition des klassischen Themas in „antikem“ Stil, vielleicht als Vorlage für ein Fresko oder Gemälde. Lange, ein Schüler von Schnorr von Carolsfeld, war als Historienmaler tätig. In den Jahren 1859-62 hielt er sich in Rom auf. Die vorliegende Zeichnung ist laut Datierung vor diesem Aufenthalt entstanden, doch muß Lange das Blatt mit sich geführt haben, da er auf die Rückseite einen Christuskopf in feiner Rötelzeichnung skizziert hat, mit seinem Monogramm und der Datierung „Roma Dezbr. 1860“. – Siehe Abbildung Seite 372.
2148 LANGE, JULIUS (Darmstadt 1817-1878 München), „Ammerland“. Bleistiftzeichnung auf Papier. Sign., bezeichnet und dat. 1867. 26,6 x 47,2 cm. – Auf Karton aufgezogen, leicht gebräunt, vereinzelt ein wenig fleckig. 200,2149 – „Cappella del Sasso“. Bleistiftzeichnung auf Velin. Sign., bezeichnet und dat. „Loveno Nov. (18)55“. 31,9 x 48 cm. – Leicht fleckig und gebräunt. 200,Idyllische Landschaft am Comer See mit der kleinen Kapelle von Loveno in der Nähe von Menaggio. – Rechte untere Ecke mit Stempel der Sammlung B. Moser (Lugt 1828a). – Siehe Abbildung Seite 371.
Nr. 2136
2150 MAMMEN, JEANNE (Berlin 1890-1976 ebda.), Junge Frau beim Arztbesuch. Aquarell über Bleistift auf Velin. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (wohl um 1925). 46 x 36 cm. – Rückseitig leichte Montagespuren. 300,Monochrome Darstellung einer mondän gekleideten Dame im Gespräch mit ihrem Arzt. Mit offensichtlichem Mißtrauen versucht der stämmige ältere Mediziner den Ausführungen seiner wesentlich jüngeren Patientin zu folgen. Vor allem der ganz unterschiedliche Ausdruck der Augen, der Blicke und der Körperhaltung macht deutlich, daß hier zwei grundverschiedene Welten aufeinandertreffen. – Siehe Abbildung Seite 372.
2151 – Paare am Badestrand. Aquarell über Bleistift auf festem Zeichenpapier. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (um 1925). 44,5 x 36,7 cm. – Rückseitig leichte Montagespuren. 200,2152 – Rauchende junge Frau. Aquarell über Bleistift auf Velin. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (ca. 1925). 41 x 30,3 cm. – Rückseitig leichte Montagespuren. 300,Ganzfiguriges Porträt einer modisch gekleideten Dame, nach rechts gewandt und mit übergeschlagenen Beinen auf einem Sofa sitzend. Mit ihrem neckisch verträumten Blick aus schmalen, katzenhaften Augen entspricht sie dem gängigen Frauentyp im Schaffen der Künstlerin, die vor allem das Berliner Großstadtleben der zwanziger Jahre thematisierte. – Siehe Abbildung Seite 372.
368
Sammlung W. Denzel
Nr. 2140
Nr. 2138
Sammlung W. Denzel
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2153 OESTREICHER, OSKAR (tätig in der 1. Hälfte d. 20. Jhdts. in München), Dame mit Katze auf Diwan liegend. Aquarellierte Kreidezeichnung mit Weißhöhungen auf ockerfarbenem Velin. Sign., nicht bezeichnet, dat. (19)28. 40,9 x 32,5 cm. – Ränder tls. aufgehellt, verso mit Montageund Rötelspuren. – Siehe Abbildung Seite 373. 200,2154 PFEIL, GEORG (Hannover 1891-1915 Comines), „Die Witzblätter“. Lavierte Tuschezeichnung auf festem Papier. Sign., von anderer Hand auf dem Träger bezeichnet, vom Künstler dat. (19)13. 52,5 x 41,5 cm. – Mit Klebstreifen an den Längsrändern auf dem Träger fixiert, linke obere Ecke abgerissen, untere Hälfte mit Randläsuren und Einriß, etw. berieben. 300,Bissige Satire auf Kaiser Wilhelm II. als Karikaturobjekt für die Zeitschriften Simplicissimus, Jugend und Kladderadatsch, deren Vertreter mit ihren Blättern unter dem Arm sich vor dem Kaiser verbeugen, unterlegt mit den Worten: „Wir gratulieren Eurer Majestät und danken herzlichst für den bisher gelieferten Stoff!“. Vorlage zu einer Illustration in der Jugend (Jahrgang 18, Heft 25, 17. 6. 1913, Seite 747). – Siehe Abbildung Seite 373.
2155 PUTZ, LEO (Meran 1869-1940 ebda.), Alpträume. 4 Kreidezeichnungen auf Velin. Nicht sign., bezeichnet und dat. (wohl um 1920/25). Je ca. 23,3 x 31,6 cm. 1.500,Eine zusammengehörige Folge von Zeichnungen, die zur expressionistischen Seite im Schaffen des Malers zählen. Obgleich keines der Blätter signiert ist, können diese Arbeiten doch unzweifelhaft in sein Oeuvre eingeordnet werden. Derartige „Phantasmen“, oft von literarischen Vorlagen angeregt und in freier Malweise umgesetzt, sind im Werk von Putz nicht selten und im Werkverzeichnis in größerer Zahl aufgeführt. – Alle vier Darstellungen haben gemein, daß sie wie flüchtige Gedankenbilder wirken, ohne klare Räumlichkeit, in verwischten Formen und Farben angelegt, mehr angedeutet als konkret. Ebenso rätselhaft die Inhalte, die man kaum anders denn als Alpträume deuten kann: Flucht vor schattenhaften Gestalten, Häuser und Bäume in einer Sturmflut, eine alte Frau mit Kind im Arm, die nächtlichen Besuch erhält. – Siehe Abbildung Seite 374. A series of drawings belonging together that are part of the expressionist and fantastic aspect in the painter's works. Although none of the leaves is signed, these works can undoubtedly be classified as his oeuvre. All four illustrations appear like brief mental images without a clear dimensionality, made in blurred forms and colours, more hinted than concrete. Just as enigmatic the contents which can only be interpreted as nightmares: fleeing from shadowy figures, houses and trees in a storm tide, an old woman with child in her arms and a nocturnal visit. – See illustration on page 374.
2156 – Susanna und die beiden Alten. Zwei schwarze Kreidezeichnungen auf grauem Velin. Beide sign., nicht bezeichnet, eine num. „II.“, eine dat. „Weihnachten 1919“. Je 47,7 x 40,8 cm. – Obere Ränder mit Montagespuren (Klebstreifen), ein Bl. mit Einriß im unteren Rand, breite Ränder gering fleckig. 1.200,-
Nr. 2141 Zwei zusammengehörige Studien in sehr freier, kräftiger Malweise zu dem klassischen biblischen Thema, vielleicht als Weihnachtsgeschenk gefertigt. – Siehe Abbildung Seite 374. Two studies belonging together in a very free, strong manner of painting to the classical biblical theme, perhaps made as Christmas gift. – Upper margins with mounting traces (adhesive tapes), one leaf with tear at lower margin, wide margins minimally soiled. – See illustration on page 374.
2157 – Weinendes Mädchen im Hemd. Farbige Kreidezeichnung auf chamoisfarb. Bütten. Sign., nicht bezeichnet, dat. „17. August 99“ (1899). 46 x 39,7 cm. – Ränder leicht gebräunt und fleckig. 1.000,Kreidestudie, entstanden im Jahr der Gründung der Künstlervereinigung „Die Scholle“, die Putz mitbegründet hat. – Auf Papier mit Wasserzeichen „PL BAS“. – Siehe Abbildung Seite 374.
2158 QUAGLIO, DOMENICO (München 1787- 1837 Schloß Hohenschwangau bei Füssen), Alpenlandschaften. 2 Bleistiftzeichnungen auf dünnem Velin. Sign., nicht bezeichnet und dat. (wohl um 1832/35). Je ca. 49,5 x 39 cm. – Kleine Randläsuren und Einrisse, vor allem die Ränder leicht gebräunt. 600,Wohl in der Zeit von Quaglios Tätigkeit im Schloß Hohenschwangau gezeichnete Hochgebirgslandschaften, identifizierbar als Blick über die Iller gegen das Rubihorn mit dem Nebelhorn links im Hintergrund. Der Stil steht
370
Sammlung W. Denzel
Nr. 2143
Nr. 2144
Sammlung W. Denzel
Nr. 2145
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Sammlung W. Denzel
Nr. 2146
Nr. 2150
Nr. 2147
Nr. 2152
Sammlung W. Denzel
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Nr. 2153
Nr. 2154
einer von Brigitte Trost (Domenico Quaglio 1787-1837, Monographie und Werksverzeichnis, München 1973) unter der Nummer 200 katalogisierten Ansicht der Hohenschwangauer Burgruine nahe, datiert um 1833. Beide Blätter dürften aus einem großformatigen Skizzenblock stammen. – Siehe Abbildung Seite 375.
Eine adrette, etwas keck nach hinten über die Schulter blickende junge Dame in Grau und Schwarz vor weißem, unräumlichen Grund, vielleicht eine Studie oder Illustrationsvorlage. – Siehe Abbildung Seite 376.
2159 REINICKE, RENE (Strenznaundorf 1860-1926 Steingaden), „Er und Sie“. Gouache auf Papier. Sign., rückseitig von anderer Hand bezeichnet, nicht dat. (um 1910). 41,9 x 36,5 cm. – Auf Trägerkarton montiert, verso zwei Stempel mit Datum 1911 und „ausgestellt 1. Mai 1921“. 1.000,Nocturne: Ein großbürgerliches Paar auf der nächtlichen Promenade am Ufer eines Flusses, einander zugewandt, offenbar im „Krisengespräch“. Atmosphärisch aufgeladene Darstellung einer Nachtszene in grau-grünen, beinahe monochromen Farbwerten mit effektvoller LichtSchatten-Wirkung durch die Straßenbeleuchtung zwischen hohen Alleebäumen. – Siehe Abbildung Seite 375.
2160 REZNICEK, FERDINAND VON (Sievering bei Wien 1868-1909 München), Junge Dame, ihren Dackel ausführend. Tinte und Deckfarbe auf Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. (wohl um 1895/1900). 43,1 x 21,9 cm. – Ränder tls. leicht berieben). 200,-
2161 RIETH, PAUL (Pößneck 1871-1925 München), „Da muaß ma's gsehng'n ham beim Fransäh!“. Aquarell und Tusche auf dünnem Velin. Sign., auf dem Träger von anderer Hand bezeichnet und dat. 1912. 36,5 x 36,5 cm. – Aufgezogen, stellenw. leicht knittrig, rückseitig leichte Montagespuren. 200,Mondäne Gesellschaft auf einem Ball, die Vorlage zu einer Illustration in der „Jugend“, Jahrgang 17, Heft 7 (11. 2. 1912, Seite 174). – Siehe Abbildung Seite 375.
2162 ROEGGE, WILHELM (München 1870-1946 Oberaudorf), Münchner Faschingszug am MaxJosephs-Platz. Öl auf Karton. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (um 1900/10). 47,8 x 36,8 cm. – Ecken mit leichten Knickspuren. 600,Winterliches Faschingstreiben vor dunklem Himmel, in Grisaille gemalt. Links im Hintergrund die Fassade des Nationaltheaters, rechts die Klenzeschen Arkaden des ehemaligen Hauptpostgebäudes. Während der Festzug mit einem riesigen Maßkrug auf einem Wagen im Hintergrund vorüberzieht, treibt ein Harlekin Scherze mit einigen nicht verkleideten Zuschauerinnen. – Siehe Abbildung Seite 376.
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Sammlung W. Denzel
Nr. 2156
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Sammlung W. Denzel
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Sammlung W. Denzel
Nr. 2160
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Sammlung W. Denzel
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Nr. 2166
2163 ROESELER, AUGUST (Hamburg 1866-1934 München), „Großstadt-Rendezvous“. Aquarell, Kreide und Tusche auf Bütten. Sign., von anderer Hand auf dem Bildträger bezeichnet, nicht dat. (1928). 50 x 40,5 cm. – Linke untere Ecke mit hinterlegtem Einriß, beinahe ausradierte Bleistiftnotiz am unteren Rand, vereinzelt leicht fleckig. 200,-
Karikatur auf die Inflation am Beginn der 1920er Jahre. Die Gelddruckmaschine wird zum Götzen der Gesellschaft, eine monströse Dampfmaschine, die unendliche Streifen mit riesigen Zahlenwerten produziert, umtanzt von der großbürgerlichen Gesellschaft wie weiland das Goldene Kalb vom Volk Israel, beklemmend aktuell. – Wohl die Vorlage für eine Illustration (rückseitiger Stempel mit Vermerk „Angenommen: 6. Mai 1921“). – Siehe Abbildung Seite 376.
Hübsche Karikatur für die „Fliegenden Blätter“ (Ausgabe 10. August 1928): Ein Paar wird mitten am Stachus in München von Passanten und der Polizei dabei beobachtet, wie es sich in einer öffentlichen Telefonzelle küßt. Im Hintergrund – mahnend – der Justizpalast. – Siehe Abbildung Seite 376.
2165 SCHARL, JOSEF (München 1896-1954 New York City), Eisenbahnarbeiter. Bleistiftzeichnung auf festem, chamoisfarbenen Velin. Sign., nicht bezeichnet, dat. 1925. 44 x 29,4 cm. – Ränder rahmenartig mit festem Papier eingefaßt, Verso mit älterer Zeichnung von anderer Hand und Vermerken in Tinte mit Datum 1892. 1.000,-
2164 – Inflation (Freudentanz um die Gelddruckmaschine). Kohle mit Weißhöhungen auf chamoisfarbenem Bütten. Sign., nicht bezeichnet und dat. (ca. 1921). 53,6 x 44,2 cm. – Gering fleckig, rückseitig gestempelt. 250,-
In kräftiger, grober Strichzeichnung wiedergegebenes Bewegungsmonent zweier Arbeiter, die mit Hammer und Spitzhacke zu Werk gehen. Der Zeichenstil ist Ausdruck von elementarer Wucht und Dynamik des Vorgangs. – Auf älterem Papier, dessen Rückseite in der Zeit um 1892 bereits für den Entwurf eines Architekturornaments verwendet worden ist, datiert und mit Namenszug „Gruber, Alois“. – Siehe Abbildung.
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Sammlung W. Denzel
2166 SCHIELE, EGON (Tulln, Niederösterreich 18901918 Wien), Porträt eines stehenden Jungen (Herbert Rainer?). Bleistiftzeichnung auf dunklem chamoisfarb. Velin (Packpapier). Monogrammiert „S.“, nicht bezeichnet, dat. (19)10. 44,8 x 31,4 cm. – Einzelne minimale Randläsuren, geringe Knickspuren. 80.000,Bislang unbekannte Knabendarstellung, höchstwahrscheinlich ein Porträt des „Rainerbub“, eines Jungen, den Schiele mehrfach in dieser Zeit gezeichnet und gemalt hat. Die größte Ähnlichkeit mit unserer Zeichnung hat ein Porträt, das sich im Metropolitan Museum of Art in New York befindet. Auch dieses Bildnis stammt aus dem Jahr 1910, ist mit Bleistift auf die glänzende Seite von Packpapier gezeichnet und stimmt in den Maßen nahezu überein (siehe: Jane Kallir, Egon Schiele. The Complete Works Including a Biography and Catalogue Raisonné, New York 1998, Zeichnungen, Nr. 456). Der Stil beider Zeichnungen ist identisch. Auf Grund dieses Vergleichs ist der Dargestellte mit einiger Sicherheit als Herbert Rainer zu identifizieren. Auch eine weitere Zeichnung des Jahres 1910, die drei Gassenjungen zeigt, heute in der Wiener Albertina (Kallir 461), gehört in das unmittelbare Umfeld unseres Blatts. Wie bei unserem Porträt, sind die Kinder hier leicht in Untersicht gezeichnet. Unsere Zeichnung ist damit Teil einer Reihe von Skizzen dieses im Schaffen Schieles sehr produktiven Jahres 1910, der Phase seines „expressiven Durchbruchs“. Wie auf unserem Blatt, signierte Schiele die Werke dieser Zeit gewöhnlich mit Monogramm und Datierung „S.10.“ – Die Authentizität unserer Zeichnung wurde durch die SchieleExpertin Mrs. Jane Kallir durch Begutachtung bestätigt, eine Expertise wird erstellt. – Siehe Abbildung Seite 377. Portrait of a standing boy. Pencil drawing on dark chamoiscolored vellum (brown wrapping paper). Monogrammed “S”, dated (19)10. So far unknown portrayal of a little boy several times pictured by Schiele in this year very probably Herbert Rainer. Our drawing shows the closest resemblance with a portrait that can be found in the Metropolitan Museum of Art at New York. This picture is also from the year 1910 (see: Jane Kallir, Egon Schiele, The Complete Works Including a Biography and Catalogue Raisonné, New York 1998, drawings, no. 456). The style of the drawing is identical in both cases. Another drawing portraying three boys (Vienna, Albertina - Kallir 461) also shows the physiognomy of this boy and the drawing style of our portrait. Our leaf belongs therefore to a series of sketches made by Schiele in his very productive year 1910. Like on our leaf, Schiele usually signed the works of this period with monogram and date “S.10”. – The authenticity of the drawing was confirmed by the Schiele expert, Mrs. Jane Kallir. An expertise will be provided by Mrs. Kallir. – Some minor damages at margins, slight crease marks. – See illustration on page 377.
2167 SCHIRMER, JOHANN WILHELM (Jülich 1807-1863 Karlsruhe), Gehöft mit dichter Baumgruppe. Bleistiftzeichnung auf festem braunen Velin. Nicht sign., bezeichnet und dat. (um 1830/50). 19,2 x 34,6 cm. – Ränder mit geringen Knickspuren und leichter Bräunung. 500,Charakteristische Zeichnung Schirmers mit einer dunkel aufragenden Baumgruppe im Bildzentrum und den umgebenden, wesentlich lichteren Partien der Wiesen und bäuerlichen Gebäude. – Siehe Abbildung.
2168 SCHLICHTER, RUDOLF (Calw 1890-1955 München), „Der Anbeter“. Tuschezeichnung auf festem Velin. Sign., rückseitig bezeichnet, nicht dat. (wohl um 1925). 62,2 x 43,5 cm. – Obere Ecken mit Knickspuren, Ränder minimal fleckig. 2.000,Eine der skandalträchtigen erotischen Darstellungen Schlichters, der als einer der Hauptvertreter und Enfant terrible der Neuen Sachlichkeit gilt. Ein Mann auf Knien vor einer gestiefelten Domina, die gewöhnliche, wenig damenhaft wirkende Prostituierte wie eine Madonna verehrend, im Hintergrund diverse Folterwerkzeuge. – Siehe Abbildung Seite 380.
2169 SCHMIDHAMMER, ARPAD (Joachimsthal 1857-1921 München), Verwundete Kriegsheimkehrer. Kohlezeichnung mit Weißhöhungen auf Velin. Monogrammiert, nicht bezeichnet, dat. 1918. 41,2 x 33,4 cm. – Weißer Rand mit geringen Knickspuren. 300,Eindrucksvolle, bedeutende Arbeit des großen Karikaturisten, mit einem endlosen Zug von verwundeten und klagenden Soldaten, die direkt auf den Betrachter zukommen. Während die hinteren Köpfe unter Stahlhelmen die ungeheure Masse symbolisieren, sind die vorderen Soldaten individualisiert und führen mit ihren Schreien und blutenden Wunden die Schrecken des gerade beendeten Kriegs überaus drastisch und unmittelbar vor Augen. Die sonst bei Schmidhammer übliche Übersteigerung zur Karikatur ist hier ins Expressive umgesetzt. – Siehe Abbildung Seite 380.
2170 SEITZ, OTTO (Saarlouis 1871-1944 München), „Künstler im Abtritt“. Lavierte Federzeichnung auf Bütten. Monogrammiert (in Ligatur), in der Darstellung bezeichnet und dat. 1890. 25,9 x 39 cm. – Minimale Randläsuren, leichter Mittelfalz, Ränder gering gebräunt. 200,Eine frühe Karikatur von Seitz, die offenbar auf einen Bericht im „Münchner Fremdenblatt“ (laut Bezeichnung Nr. 116 des Jahres 1890) Bezug nimmt. Dort ist wohl unter der Überschrift „Künstler im Abtritt“ über Zensur berichtet worden, was Seitz in seiner Karikatur aufgreift, in der zwei leichtbekleidete Frauen, die diverse Blätter in die Luft streuen, von Klerikern und der Polizei durch den Himmel über München verfolgt werden. Im Hintergrund ist die Stadtsilhouette zu erkennen. – Siehe Abbildung Seite 381.
Sammlung W. Denzel
379
Nr. 2167
2171 TASCHNER, IGNAZ (Lohr am Main 1871-1913 Mitterndorf bei Dachau), Titelentwurf für die Zeitschrift „Jugend“. Lavierte Tusche und Rötel auf dünnem Papier. Nicht sign. und dat. (um 1900). 25,9 x 19,4 cm. – Minimale Randläsuren, leicht knittrig. 100,-
2174 WAGNER-DEINES, JOHANN (Hanau 18011880 München), Gebirgige Landschaft mit Fluß. Aquarellierte Bleistiftzeichnung auf dünnem Velin. Sign., nicht bezeichnet und dat. (ca. 1850). 42,2 x 55,6 cm. – Verso mit weiteren Skizzen, leichte Montagespuren. 250,-
Zeichnerischer Entwurf zu einem Titel der „Jugend“, der in dieser Form nicht gedruckt worden ist, vielleicht weil der Rückenakt eines sich überschwenglich nach hinten beugenden jungen Mädchens zu gewagt erschien. – Siehe Abbildung Seite 380.
Reizvolles Blatt aus einem großen Skizzenblock (mit leichtem Falz), wohl mit Reiseskizzen. – Beiliegend eine weitere Landschaftszeichnung (Burgruine im Wald) und eine Darstellung von Segelbooten von Wagner-Deines in verschiedenen Techniken, beide nicht signiert und datiert. – Siehe Abbildung Seite 382.
2172 THÖNY, EDUARD (Brixen 1866-1950 Holzhausen am Ammersee), „Bairische Bauern“. Schwarze Kreide und Deckweiß auf Transparentpapier. Sign., bezeichnet, nicht dat. (um 1900/10?). 20,8 x 26 cm. – Gering fleckig und ein wenig knittrig. – Siehe Abbildung Seite 381. 1.200,2173 THÖNY, WILHELM (Graz 1888-1949 New York), Aufruhr an der Börse (?). Lavierte Federzeichnung auf festem chamoisfarbenen Velin. Sign., bezeichnet „Paris“, nicht dat. (wohl um 1931/32). 35,2 x 43,8 cm. – Minimale Randläsuren. 800,Szene eines Tumults, in der großbürgerliche Herren aufeinander losgehen. Im Hintergrund versucht ein Vorsitzender, die tobende Menge mit einer Glocke zur Ordnung zu rufen. – Während des Parisaufenthalts Thönys von 1931 bis 1938 entstanden. Vielleicht dokumentiert und karikiert die Zeichnung Börsenereignisse im Gefolge der Weltwirtschaftskrise 1929-32. – Siehe Abbildung Seite 382.
2175 WAHLE, FRIEDRICH (Prag 1863-1927 München), Straßenhandel mit Büchern und Zeitschriften. Öl auf Karton (Winsor & Newton, London). Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (wohl um 1895). 37,5 x 30 cm. – Ecken leicht bestoßen, die linke obere Ecke mit mehreren Einstichen, Verso mit geringen Montagespuren. 1.200,In impressionistischer Malweise in Grisailletönen, die Wahle insbesondere für Illustrationsvorlagen des öfteren angewendet hat. Die Szene eines Straßenverkaufs von Druckerzeugnissen mit großbürgerlichem Publikum hat sowohl naturalistische wie karikierende Züge, vor allem bei den beiden Herren rechts vorne, die über Zeitungsmeldungen zu disputieren scheinen. – Siehe Abbildung.
2176 WEISGERBER, ALBERT (St. Ingbert 1878-1915 Frommelles), Vier Entwürfe für Spielkarten. 4 Gouachen auf 2 Bl. Velinpapier. Beide Bl. sign., nicht bezeichnet, dat. (19)02. Je 30 x 10,9 cm (Darstellungen; Blattgr. je 37,3 x 30 cm). – Am oberen Rand mit Papierklebeband fixiert, Ränder leicht fleckig. 2.000,-
380
Sammlung W. Denzel
Nr. 2168
Nr. 2171
Nr. 2169
Nr. 2175
Sammlung W. Denzel
Nr. 2170
Nr. 2172
381
382
Sammlung W. Denzel
Nr. 2173
Nr. 2174
Sammlung W. Denzel
383
Nr. 2176
Karikaturhafte Darstellungen zweier Könige und zweier Buben in den vier Farben des deutschen Blatts: Herz, Schelle (beide in Rot und Schwarz), Laub und Eichel (beide in Grün und Schwarz). Die Gesichtszüge wohl in Anspielung auf reale Personen (Politiker?). – Entstanden im Jahr 1902, als Weisgerber in München seinen Militärdienst ableistete. – Mit der üblichen Signatur in individuellen Kapitalbuchstaben mit A-W-Ligatur. – Siehe Abbildung. Caricatural illustrations of two kings and two jacks in the four colours of the German hand: hearts, diamonds (both in red and black), spades and clubs (both in green and black). The features probably an allusion to real persons (politicians?). – With paper tape fixed at upper margin, margins slightly soiled. – See illustration.
2177 – „Vor dem Hause der Bavaria“. Tusche auf Karton. Monogrammiert, nicht bezeichnet, dat. (19)12. 41,7 x 31,9 cm. – Recto mit angeschnittener Beschriftung in Bleistift am rechten Rand, gering fleckig. 1.000,Entwurf für eine Karikatur der „Jugend“, Heft 16, Jahrgang 1912, Seite 480, dort unter dem oben genannten Titel veröffentlicht. – Siehe Abbildung.
2178 WOELFLE, ALPHONS (Freising 1884-1951 München), Herr mit Zylinder vor Stadtansicht. Ölfarben auf festem Papier. Sign., nicht bezeichnet und dat. (ca. 1910/20). 38,5 x 25,1 cm. 1.000,-
Expressionistisches Bildnis eines Großbürgerlichen, der sich skeptisch und geringschätzig zur Szenerie in seinem Rücken umwendet. Im Hintergrund die Ansicht einer Stadt in fahlen Farben vor düsterem Himmel. – Eines der wenigen Bilder der Sammlung Denzel in ausgeprägt expressionistischem Stil. – Siehe Abbildung.
2179 – „Josephine Baker“ (Illustrationsentwurf). Tusche und Aquarell auf festem Velin. Sign., nicht dat. (wohl München, gegen 1928). 44,9 x 30,6 cm. 400,Nicht verwirklichter Entwurf für den Schutzumschlag der deutschen Erstausgabe der Memoiren von Josephine Baker, erschienen 1928 bei Meyer und Jessen in München. Woelfle zeigt die Tänzerin hier ganzfigurig in ihrem berühmten Bananenrock vor grellgelbem Grund, verwirklicht wurde jedoch eine wesentlich dezentere Fassung unter Verwendung einer Photographie. – Rückseitig eine lockere Bleistiftvorstudie zur Figur. – Siehe Abbildung.
2180 – Modische junge Dame mit Hut. Kreide auf festem chamoisfarbenen Papier. Sign., nicht bezeichnet, nicht dat. (ca. 1920/30). 33,4 x 26,2 cm. 500,Eine modisch im Stil der zwanziger Jahre gekleidete Dame in Dreiviertelansicht, an einem Tisch sitzend. – Siehe Abbildung.
2181 – Nächtliche Schreckensvision. Kreidezeichnung auf festem Papier. Sign. (schwer leserlich), nicht bezeichnet und dat. (ca. 1910/20). 46,4 x 52,4 cm. – Unterer Rand mit hinterlegtem Einriß. – Siehe Abbildung. 250,-
384
Sammlung W. Denzel
Nr. 2177
Nr. 2179
Nr. 2180
Nr. 2178
Nr. 2181
385
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2232
2182 ANDACHTSBILDER – HINTERGLASMALEREI – Drei Entwürfe für Hinterglasbilder. Deckfarben auf Papier. Ostbayern oder Böhmen, um 1800. Verschied. Quartformate. – Unter Glas gerahmt. (89) 200,Dekorative Arbeiten der böhmisch-ostbayerischen Volkskunst mit religiösen Motiven, wohl als Vorlage für Hinterglasbilder. Vorhanden eine Kreuzwegstation „Simon hilft Jesum Kreuz tragen“, eine Maria mit Kind und zwei Engel am Grab Christi. – Siehe Abbildung.
2183 ANDACHTSBILDER – NADELSTICHBILDCHEN – Sammlung von 22 Nadelstichbildchen auf Pergament mit verschied. Motiven (religiöse Symbole und Rahmenbordüren). Wohl Deutschland, mittleres 19. Jhdt. Verschied. kleinere Formate. – Geringe Gebrauchsspuren. (71) 200,-
Kelche, Monstranzen, florale Rahmenbordüren, Strahlenkränze usw., hergestellt als Träger für Heiligenbilder, die darauf montiert werden konnten (einzelne mit begonnener Ausführung).
2184 ANDACHTSGRAPHIK – TAUFBRIEFE – Sammlung von ca. 320 Taufbriefen, Andachtsbildern und Glückwunschkarten, darunter altkolor. Kupferstiche und Lithographien. Deutschland, Österreich und Osteuropa, frühes 19. Jhdt. bis Anfang des 20. Jhdts. Verschied. Techniken und Formate. – Meist nur leichte bis mäßige Gebrauchsspuren. (89) 300,Interessante und vielfältige Zusammenstellung von Taufbriefen und anderen Glückwunschkarten, die meisten zu religiösen Festen (Kommunion, Konfirmation, Verlobung und Weihnachten), sowie von diversen Andachtsbildchen, ausgehend vom frühen 19. Jahrhundert bis in die
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, einzelne auch später. Besonders hervorzuheben sind ca. zehn gefaltete Taufbriefe aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (der älteste von 1812), die meisten davon mit altkolorierter Kupferstich-Illustration, zahlreiche reliefgeprägte Kärtchen der Jahrhhundertmitte, eine Reihe von Kärtchen mit Applikationen in der Art von Klosterarbeiten, teils mit kleinen, plastisch gearbeiteten Christuskindern, darunter 15 in den Pappschachteln der Zeit, und viele chromolithographierte Blätter, Spitzen- und Stichbildchen. Neben zahlreichen Heiligenbildern auch einige Wallfahrtsbildchen meist osteuropäischer Gnadenstätten. Außerdem bemerkenswert ein Wiener Glückwunschkärtchen in Punktierstich (betitelt: „Ein Blummenstraus“) um 1810/20 mit beweglichen Teilen und ein handschriftlicher Prager Taufschein des Jahres 1867.
2185 – SAMMLUNG – Ca. 100 überwiegend süddeutsche und österreichische Andachtsbilder des 17.-19. Jhts. Verschied. Techniken und Formate. – Mäßige bis stärkere Gebrauchsspuren. (61) 200,-
Nr. 2182
Zusammenstellung teils recht seltener Andachtsbilder mit Schwerpunkt auf dem süddeutschen Raum. Unter den ca. 70 älteren, meist aus dem 18. Jahrhundert stammenden Blättern ein auf Pergament gedruckter, altkolorierter Stich mit den Herzen Jesu und Mariae, vier Drucke auf gefärbter Seide, darunter der Wiesheiland sowie das Marienbild vom Münchener Herzogspital, und 64 Kupferstiche, davon einzelne unter anderem mit Goldpapierapplikation verziert; außerdem ein „geistlicher Marienbrief“ aus Mariazell und ein Gebetszettel zur Heiligblutwallfahrt von Weingarten. Auch unter den ca. 30 Andachtsbildern des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Techniken sind einzelne von Seltenheit. Zudem beiliegend drei Kettenanhänger mit gefaßten Reliquien unter Glas, mehrere Staubtütchen, unter anderem von der S. Casa di Loreto, vom Grab des hl. Franz von Assisi und aus den römischen Katakomben, sowie einige teils neuere Wallfahrtsplaketten. – Beiliegend acht kleine Ansichten süddeutscher Klöster, aus Kupferstichen ausgeschnitten.
2186 ARCHITEKTUR – RAFFAEL – VATIKAN – Eingang zur Raffael-Loggia. 2 altgouachierte Kupferstiche (von 2 Platten) von G. Ottaviani nach P. Camporesi und G. Savorelli aus den „Logge di Rafaele nel Vaticano“, Rom 1772-77. Je 73 x 41 cm. – Kleine Einrisse und Randläsuren, leicht fleckig und gebräunt. (100) *R 400,Brunet IV, 1110. Ornamentstichslg. Berlin 4068. Thieme-B. XXVI, 86 (Ottaviani). – Prachtvolle großformatige Kupfertafeln nach den berühmten, von Raffael gestalteten Wanddekorationen in den Loggien des Vatikans. – Die Darstellungen zeigen aufwendig gestaltete Pilaster, Täfelungen, Deckenelemente und zwei Türdurchgänge mit floralen und figürlichen Motiven. – Dekorativ. – Siehe Abbildung.
Nr. 2186
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
2187 – – – Säulen- und Wanddekoration. 2 altgouachierte Kupferstiche (von 2 Platten) von G. Ottaviani nach P. Camporesi und G. Savorelli aus den „Logge di Rafaele nel Vaticano“, Rom 177277. Je 102,5 x 36 cm. – Etw. fleckig und gebräunt. – Unter Passepartout. (100) *R 400,Brunet IV, 1110. Ornamentstichslg. Berlin 4068. Thieme-B. XXVI, 86 (Ottaviani). – Prachtvolle großformatige Kupfertafeln nach den berühmten, von Raffael gestalteten Wanddekorationen in den Loggien des Vatikans. – Die Darstellungen zeigen aufwendig gestaltete Pilaster und Täfelungen mit floralen und figürlichen Motiven und herrliche, an Seilen montierte Obstbuketts. – Sehr dekorativ. – Siehe Abbildung.
2188 AUGSBURGER FRIEDENSGEMÄLDE – SAMMLUNG – 31 Kupferstiche aus „Pacis Augustae Memoria Augustana. Erneuertes Augspurgisches Friedens Gedächtnuß“, bei A. Erfurt bzw. Wagner in Augsburg, 1678-1767. Je ca. 24 x 30 cm. – Auf Trägerkarton mont., tls. starke Gebrauchsspuren. (83) *R 150,Vgl. Lentner 6460. – Zur Erinnerung an die Vertreibung der evangelischen Pfarrer im Jahre 1629 erhielten Augsburger Schulkinder bis 1789 „Friedensgemälde“ in Form von Kupferstichen. Die schönen großformatigen Kupfer mit historischen und biblischen Szenen, das Blatt von 1666 mit großer Ansicht der Stadt Augsburg. – In der Sammelausgabe wurden die Kupfer jeweils auf dem Verso des Textes vom Vorjahr gedruckt; in dieser Form liegen auch die meisten Blätter dieser Sammlung vor. – Ohne Rückgaberecht.
2189 BAYERN – LANDWEHR – „Die Koeniglich Bayerische Landwehr“. Zwei Farblithographien von J. Woelfle nach A. Bach, bei Bach in München, um 1852. Je 39 x 51,5 cm. – Stärker fleckig und gebräunt. (6) 250,Maillinger III, 328. – Je 9 Abbildungen pro Blatt (ca. 11 x 24,5 bzw. 11 x 11,5 cm), darunter Generalstab, Artillerie, Kavallerie, Grenadiere, Jäger, Musik, Kavallerietrompeter, Fuhrwesen sowie Gebirgsschützen (2), jeweils mit Bezeichnung der Dienstgrade unterhalb, tls. mit Münchner Bauwerken im Hintergrund wie der Bavaria (Theresienwiese) oder der Silhouette der Stadt mit der Frauenkirche. Namentlich genannt werden Graf Vieregg (Brigade-Kommandant von München) sowie Herzog Max in Bayern (Kreis-Kommandant von Oberbayern); ihm ist das Blatt von Alois Bach auch gewidmet (zweizeiliger lithogr. Text). – Selten.
2190 – STAMMBÄUME – „Stamm-Eiche des Regentenhauses Baiern“. Kreidelithographie mit eingetragenen Federzeilen auf festem Velin, mit hellblauem Seidenband eingefaßt, von (F. X.) Nachtmann nach F. von Paula Schraml, um 1821. – Etw. fleckig und angeschmutzt. – Winkler 574, 2. – Dekorativ. (6) 80,-
Nr. 2187
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2211
2191 BERUFE – „Der Juwelier Gold u. Silberarbeiter“. Lithographie von A. Radmansdorf nach C. Geiger aus der Folge „Der Mensch und sein Beruf“, bei M. R. Toma in Wien, um 1840. 32,5 x 34 cm. – Alt hinterlegter Einriß in der Darstellung, zwei hinterlegte Einrisse im Randbereich, vertikale Papierquetschfalte, etw. fleckig. – Unter Passepartout. (47) 120,In der Mitte im Queroval eine Szene mit zwei Herren, die zwei Damen Schmuckgeschenke machen, umrahmt von ornamentaler Bordüre mit Juwelieren und ihren Produkten. – DAZU: „Der Kleidermacher“. Lithographie von L. Müller nach C. Geiger, bei M. R. Toma in Wien, um 1840. – Aus derselben Serie. – Unter Passepartout. – 2 Beilagen.
2192 – „Der Musiker“. Kolor. Lithographie von F. Gerasch nach C. Geiger aus der Folge „Der Mensch und sein Beruf“, bei M. R. Toma in Wien, um 1840. 32,5 x 34 cm. – Unter Passepartout. (89) 120,Im Queroval ein Musiklehrer am Klavier, zwei junge Frauen neugierig ins Zimmer blickend. – 7 Beilagen, jeweils unter Passepartout, darunter 5 weitere Berufsdarstellungen.
2193 – „Venatoria – Cyrurgia – Tympanistria“. Aquarellierter Holzschnitt auf Pergament nach Bartholomaeus Chassanaeus, wohl Anfang 20. Jhdt. 12,5 x 49,5 cm. – Unter Passepartout. (55) 80,Allegorische Darstellung von drei Frauen mit den jeweiligen Werkzeugen und Gerätschaften der Berufsgruppe, getrennt durch Säulen. – Vergrößerter und anders angeordneter Ausschnitt eines Holzschnittes aus dem „Catalogus gloriae mundi“ des Bartholomaeus Chassanaeus (Barthélemy de Chassaneux), Lyon 1529. – Dekorativ.
2194 – KONVOLUT – 6 großformatige Kupferstiche des 18. Jhdts. Verschiedene Stecher. – Auf Trägerkarton mont. – Gebrauchsspuren. – Aus der Sammlung W. Denzel. (50) 180,2195 BIBLISCHE SZENEN – ISRAELITEN IN ÄGYPTEN – „Die erste Plage in Egyptenland, oder die Verwandlung alles Waßers in Blut“ – „Die Zehende Plag und lezte Straff in Egypten“. Guckkastenblätter. 2 altkolor. Kupferstiche nach J. G. Bergmüller, bei der Academie Imperiale in Augsburg, um 1780. Je ca. 27 x 40,5 cm. – Hinterlegte Ein- und Ausrisse im weißen Rand, kleinere Randläsuren, je mit einer vertikalen Quetschfalte, leicht fleckig und gebräunt. – 2 Beilagen. (88) 100,-
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Nr. 2212
2196 – KONVOLUT – 10 großformatige Kupferstiche des 17. und 18. Jhdts. Verschiedene Stecher. – Auf Trägerkarton mont. – Gebrauchsspuren. – Aus der Sammlung W. Denzel. (50) 150,-
2200 – „La nouvelle Jérusalem“. Kolor. Holzschnitt. Épinal, Pellerin, o. J. (um 1850). Blattgr.: ca. 40,5 x 63 cm. – Mittig mit leichter Faltspur, etw. gebräunt. (91) 80,-
2197 BILDERBOGEN – „Le chemin de la croix. Der Kreuz-Weg“. Kolor. Holzschnitt. Weissenburg, Wentzel, o. J. (1860). Blattgr.: ca. 61,5 x 40 cm. (91) 100,-
2201 – „Les sept sacrements. Die sieben Sacramenten“. Kolor. Holzschnitt. Épinal, Pellerin, o. J. (um 1860). Blattgr.: ca. 59,8 x 37 cm. – Oben mit Randausriß, Ränder tls. etw. knittrig, leicht gebräunt. (91) 80,-
Heilige, Herrscher, Hampelmänner 30: „In der kolorierten Holzschnitttechnik orientiert sich das Blatt an der Produktion von Pellerin in Épinal.“
2198 – „Le chemin du ciel et le chemin de l'enfer. Der Weg zum Himmel und der Weg zur Hölle“. Kolor. Holzschnitt. (Épinal, Pellerin, 1860). Blattgr.: ca. 41 x 63,5 cm. – Mittig mit leichter Faltspur, etw. gebräunt. – Ohne Druckvermerk. (91) 80,2199 – „Le chemin du ciel et le chemin de l'enfer. Der Weg zum Himmel und der Weg zur Hölle“. Kolor. Holzschnitt. Weissenburg, Wentzel, o. J. (1860). Blattgr.: ca. 39,8 x 61,8 cm. (91) 100,Heilige, Herrscher, Hampelmänner 31: „Insbesondere in protestantischen Kreisen war und ist diese Darstellung sehr beliebt.“
2202 – NEURUPPIN – „Bilderbogen-Album“ (Deckeltitel) mit 59 Bogen. Ca. 1860-1900. Blattgr.: ca. 42 x 34 cm. Mod. Broschur in mod. Ldr.-Chemise (einzelne Kratz- und Schabspuren). (93) ** 400,Reichhaltige Sammlung mit Märchen, Kinderspiel, Genre, Historien, Tieren usw. in aufwendigem Album. – Meist aus der von Kraffert und Schwager geleiteten Dresdener Filiale des Neuruppiner Verlags Kühn, einige ohne Druckvermerk; jeweils einzeln zwischen Karton und Japanpapier. – Alle Bogen geglättet, vereinzelt kleine Fehlstellen, leicht gebräunt.
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
2203 BILDERBOGEN – TOTENKOPFHUSAR – Schablonenkolor. Lithogr., aus 3 Segmenten zusammengesetzt. Weissenburg, Ackermann, o. J. (zwischen 1906 und 1918). Blattgr.: ca. 194 x 58 cm. Mit drei Falzspuren, winziger Wasserrand, Ränder leicht gebräunt. (91) 300,Verlagsnr. 53. – Mit dem Spachtelsignet „CBNW“. – Bereits ab dem 16. Jahrhundert als Abzeichen ungarischer, polnischer und preußischer Reitertruppen belegt, wurde der Totenkopf von deutschen Husarenregimentern bis 1918 verwendet. – Auf festem Papier. – Siehe Abbildung.
2204 – SAMMLUNG – 22 meist farb. lithogr. Bilderbogen. Verschied. Orte und Verleger. Um 18801918. Blattgr.: ca. 34 x 43 und 40 x 53,5 cm. Altersspuren. (91) 150,Reichhaltige Sammlung mit Spielen, Bildergeschichten, Ansichten, Theater- und Militärdarstellungen, meist aus Weissenburg (18), außerdem von Gangel in Metz (2) und Pellerin in Épinal (2).
2205 BOTANIK – OBST – Ca. 100 Chromolithographien, von F. Sperl aus den „Empfehlenswerten Obstsorten“, im Kommissionsverlag W. Frick in Wien u. a., 1912 bis ca. 1920. Je ca. 25 x 18 cm. – Tls. leicht fleckig, sonstige kleinere Gebrauchsspuren. (64) 100,Die dekorativen Tafeln mit Abb. von Äpfeln, Birnen und Kirschen (jeweils als ganze und halbierte Frucht, dazu Blatt und – meist – Blüte). – Tls. mit Text in Orig.-Lief.Umschl. – Beilage.
2206 – SUMPF-KREUZKRAUT – „Senecio paludosus“. Eiweißgehöhtes Aquarell auf Pergament. Nicht sign., unten hs. bezeichnet, nicht datiert (um 1800). 44 x 29 cm. – Leicht berieben, wellig und fleckig, verso Montagespuren. – Wohl Vorzeichnung für einen Kupferstich. – Dekorativ. (100) ** 100,2207 – VOLCKAMER – 2 Kupferstiche aus den „Nürnbergischen Hesperiden“ von J. Ch. Volckamer, Nürnberg 1708-14. Je ca. 32 x 19 cm. – Vorhanden sind die Blüten mit Ansichten von „Cleis-hamer“ und „Zabelshoff“ sowie „Großreüth“. – Unter Glas gerahmt. (15) *R 100,2208 – SAMMLUNG – 42 Blätter mit 51 Pflanzenholzschnitten aus dem „New Kreuterbuch“ von L. Fuchs, Basel 1543. – Kleine Randläsuren und Einrisse, leicht fleckig, wasserrandig und gebräunt. (100) *R 250,-
2209 – – 16 Kupferstiche aus „Eden: Or, a complete body of gardening“ von J. Hill, London um 1760. Plattengr.: je ca. 38 x 22,5 cm. – Wenige Randläsuren und kleine Einrisse, tls. fleckig, im weißen Rand wasserrandig und gebräunt. – Beiliegend 5 Blätter mit altkolor. Holzschnitten (recto und verso montiert). (100) *R 200,2210 EROTIK – SAMMLUNG – 4 meist großformatige Kupferstiche. Verschiedene Stecher. Um 1770. – Auf Trägerkarton mont. – Tls. etw. fleckig, ein Blatt knapprandig. – Aus der Sammlung W. Denzel. (50) 150,2211 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – ACHILLES, HENRY (tätig in München, frühes 20 Jhdt.), 3 innenarchitektonische Entwürfe im Stil des Späthistorismus. Gouache auf Papier bzw. Karton. Alle sign., einer auf der Rahmenrückseite bezeichnet, nicht dat. (München, um 1927/30). Verschied. Formate. – Alt unter Glas gerahmt. (119) 300,Der Architekt Henry Achilles war der Leiter der „Münchner Schreinerwerkstätten für Kunstgewerbe“, eines Unternehmens, das sowohl die Ausstattung einzelner Räume wie die von ganzen Häusern anbot. Achilles war insbesondere spezialisiert auf komplette Raumausstattungen in diversen Stilen des Historismus, darunter auch die Ausstattung mit Intarsien- und Lackmöbeln. Unsere Entwürfe zeigen ein Wohnzimmer (wohl ein „Herrenzimmer“) im Stil der deutschen Renaissance (ca. 48 x 58 cm) mit schwerer Wandvertäfelung, offenem Kamin und Kassettendecke, ein Speisezimmer in altdeutsch-ländlichem Stil (ca. 36 x 59 cm) mit Balkendecke, geschlossenen Kaminen und schlichter Wandvertäfelung sowie, laut Bezeichnung auf der Rahmenrückseite, ein „Damenzimmer“ (ca. 39 x 49 cm) im Stil des französischen Rokoko. Hier ist auch der Auftraggeber genannt, ein „Herr Puchert Junior“, darunter die Adresse der Werkstätten in der Ludwigstraße 26, wo sie seit Oktober 1927 ihren Firmensitz hatten (unser Datierungskriterium). – Siehe Abbildung Seite 388.
2212 – ANTONISSEN, HENRI-JOSEPH (Anwerpen 1737-1794 ebda.), Liegende Kuh auf der Weide. Tuschezeichnung auf Bütten. Sign., nicht bezeichnet und dat. 21,5 x 29,2 cm. – Schwarzer Rand, alt auf Trägerpapier aufgelegt. (3) 250,Charakteristische und sehr präzise Studie des Antwerpener Landschaftsmalers, der nach dem Vorbild von Nicolaes Berchem häufig Tiere als Staffage verwendete. – Siehe Abbildung Seite 389.
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2215
2213 – ARLT, FRITZ (Waldenburg 1887-1972 München), Panorama der Alpenkette vom Ettaler Manndl im Westen über den Wetterstein und die Hohe Kiste im Osten, von der Höhe am Südrand von Murnau aus gesehen. Gouache über Tuschfeder-Zeichnung. Von späterer Hand bezeichnet, nicht sign. und dat. (wohl Murnau, um 1940). 18,8 x 78,3 cm. – Auf zwei aneinandermontierten, sorgfältig hinterlegten Blättern. – Knitterfalten tls. geglättet, kleine Einrisse und Randläsuren, seitlich knapprandig. – Stimmungsvolle Arbeit in verschiedenen Blau- und Gelbtönen. (61) 200,2214 – BAER, FRITZ (München 1850-1919 ebda.), 2 Ölbilder mit übereinstimmendem Motiv (Flußlandschaft) bei verschiedenen Lichtverhältnissen. Sign. und dat. München 1912. 24 x 32,7 und 24,5 x 34 cm. Uniforme schwarzlackierte Holzrahmen d. Zt. (leicht beschädigt). (49) *R 800,Stimmungsvolle verschneite Flußlandschaft während des Sonnenuntergangs, im Stil des Spätimpressionismus gemalt. Das eine Bild, auf dem die Sonne noch etwas höher steht, in wärmeren Tönen als sein Gegenstück. Charakteristisches Werk Baers, der häufig Landschaften bei Sonnenuntergang gemalt hat; ungewöhnlich nur die Signatur „Fritz von Baer“, die vielleicht vom Adelstitel seiner ebenfalls malenden Frau Carola Baer-von Mathes angeregt ist. – Siehe Abbildung.
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Nr. 2216
2215 – BAYER, AUGUST VON (Rorschach 18031875 Karlsruhe), Begegnung am Brunnen (Jakob und Rahel?). Bleistift auf Velin, stellenw. leicht laviert. Monogrammiert „AB“ und dat. 1838 (auf Trägerpapier zusätzlich mit Namenszug versehen). 42 x 30,8 cm (oben halbrunder Abschluß). – Auf Trägerpapier mont. (Originalzustand?), kleiner Einriß mit Quetschfalte an der Oberkante, gering gebräunt, kaum fleckig. (3) 200,Präzise Bleistiftzeichnung mit dem in der Romantik und besonders bei den Nazarenern beliebten Thema der Begegnung am Brunnen, hier ein junges Mädchen (Magd) beim Wasserschöpfen und ein hinzukommender älterer Pilger, der wohl um Wasser bittet. – Vielleicht vom Künstler selbst auf Trägerpapier montiert, die oberen Zwickel mit Rankenornament ausgemalt. Möglicherweise die Vorstudie für ein Gemälde. – August von Bayer ist vor allem als Architekturmaler bekannt geworden. – Siehe Abbildung.
2216 – BECKER-GUNDAHL, CARL JOHANN (Ballweiler/Saarland 1856-1925 München), Alter bärtiger Mann mit ekstatischem Blick. Ölgemälde auf Holzplatte. Sign. (verlaufen), verso postum bezeichnet „Studienkopf von Becker-Gundahl“, nicht dat. (um 1910/20). 34,7 x 25,4 cm. – An den Rändern vereinzelt kleine Farbabplatzungen. (149) 400,-
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2219
Ausdrucksvolle Kopfstudie eines vielleicht als Propheten im Moment der Vision zu deutenden Mannes mit aufgerissenen Augen und offenem Mund. – Aus dem Nachlaß des Künstlers, rückseitig mit Nachlaß- und Besitzvermerken. – Siehe Abbildung.
2217 – – Alter bärtiger Mann mit tiefen Augenhöhlen. Ölgemälde auf dünnem Pergamin. Von fremder Hand bezeichnet „gez. von Becker-Gundahl“, nicht dat. (wohl um 1910/20). 42,7 x 28,3 cm. – Auf Träger aufgelegt, Ecken leicht wellig. (149) 300,In kräftigen Farben und mit breitem Pinselstrich gemalte, ausdrucksvolle Kopfstudie eines vielleicht als blinden Propheten zu deutenden Mannes. – Aus dem Nachlaß des Künstlers. – Siehe Abbildung.
2218 – – Gruppe pfeiferauchender Arbeiter in der Pause. Lavierte Tuschezeichnung auf dünnem Papier. Sign., nicht bezeichnet, dat. 1919. 45,5 x 35,1 cm. – Leicht knittrig. (149) 200,2219 – – „Mein Freund O. Greiner“ (Porträt des Malers Otto Greiner auf dem Totenbett). Bleistiftzeichnung auf festem grüngrauen Papier. Sign., bezeichnet, nicht dat. (1916). 31 x 31,7 cm. – Leichte Knickspuren. (149) 200,-
Sehr persönliches Zeugnis der Abschiednahme von seinem befreundeten Malerkollegen Otto Greiner, der am 24. September 1916 in München verstorben ist. – Siehe Abbildung.
2220 – – Zwei Studien eines männlichen Porträts im Profil. Kohlezeichnung auf bläulichem Bütten. Sign., nicht bezeichnet, dat. 1923. 36,8 x 42,9 cm. – Auf Träger aufgelegt, gering fleckig. (149) 200,2221 – – 6 Zeichnungen mit weiblichen und männlichen Akten. Alle sign., nicht bezeichnet, drei dat. 1912-16. Verschied. Techniken und Formate. – Drei auf Träger aufgelegt, mäßige Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung. (149) 250,2222 – – 9 Ölskizzen. Alle Öl auf Leinwand. Postumer Namenszug auf dem Träger, nicht bezeichnet und dat. (wohl zwischen 1910-25). Verschied. kleinere Formate. – Bis auf eine Skizze auf Trägerkartons mont., Farbe an einzelnen Stellen brüchig und mit kleinen Abplatzungen. (149) 1.000,In sehr freiem, spätimpressionistischen Stil gehaltene Skizzen, mit dickem, pastosen Farbauftrag gemalt, stellenweise wohl auch ohne die Verwendung eines Pinsels.
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
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Nr. 2221
Enthalten sind Porträts, Landschaften und die Vorhalle einer gotischen Kirche. – Aus dem Nachlaß des Künstlers, alle von fremder Hand bezeichnet „Skizze von Becker-Gundahl“. – Siehe Abbildung.
2223 – – 10 Skizzenblätter. Tls. mit Namenszug von anderer Hand, nicht bezeichnet und dat. (wohl zwischen 1910-25). Verschied. Techniken und Formate. – Mäßige Gebrauchsspuren. (149) 200,Sammlung von Skizzen, die meisten wohl aus BeckerGundahls später Schaffenszeit, mit Menschen-, Anatomie- und Gewandstudien, religiösen Sujets und Landschaftszeichnung. – Aus dem Nachlaß des Künstlers. – Eine Ölskizze beiliegend, diese wohl nicht von BeckerGundahl.
2224 – – 19 Skizzenblätter mit Menschen- und Porträtstudien. Zwei sign., sonst meist mit Namenszug von anderer Hand, nicht bezeichnet, zwei dat. 1909 und 1923 (undatierte wohl zwischen 1910-25). Verschied. Techniken und Formate. – Mäßige Gebrauchsspuren. (149) 400,Darunter die signierte Zeichnung eines jungen Mannes in wallendem Gewand (ein Prophet?, datiert 1909), die ebenfalls signierte Studie eines Schalmeienbläsers mit nacktem Oberkörper, ein Porträt eines bärtigen Mannes in farbiger Kreide (ein Selbstbildnis?), zwei Rötelstudien
zu einer Dame mit Violine, ferner Soldaten, Schauspieler, Personen in antiken Gewändern (vielleicht Studien zu Wandmalereien oder Gemälden religiösen Inhalts), Kinder etc. – Interessante Studienarbeiten in unterschiedlichem Grad der Ausführung. – Aus dem Nachlaß des Künstlers. – Eine Radierung beiliegend. – Siehe Abbildung.
2225 – – 21 Skizzenblätter mit weiblichen und männlichen Akten. Meist mit Namenszug von anderer Hand, nicht bezeichnet und dat. (wohl zwischen 1910-25). Verschied. Formate. – Meist auf Träger aufgelegt, mäßige Gebrauchsspuren. (149) 350,Akademische Aktstudien aus dem Nachlaß des Künstlers. – Siehe Abbildung Seite 395.
2226 – – 22 Skizzenblätter mit Studien alter Menschen. Meist mit Namenszug von anderer Hand, nicht bezeichnet und dat. (zwischen 1910-25, ein Bl. dat. 1923). Verschied. Formate. – Mäßige Gebrauchsspuren. (149) 300,Studienarbeiten, teils mit mehreren Zeichnungen pro Blatt. Der alte Mensch war im Oeuvre des Künstlers ein wiederkehrendes Sujet, verschiedentlich auch im religiösen Kontext. – Aus dem Nachlaß des Künstlers. – Siehe Abbildung Seite 396.
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2222
Nr. 2224
2227 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – BELLINGER, JOSEPH ERASMUS (AUCH BELLING; tätig in Augsburg, zweite Hälfte 18. bis frühes 19. Jhdt.), Das Jüngste Gericht. Rötelzeichnung auf Bütten. Sign. („Joseph Belling“), nicht bezeichnet, dat. 1798. 76,5 x 51,8 cm. – In der Mitte der Darstellung wenig auffälliger Einriß, leichte Faltspuren, aufgezogen, etw. gebräunt und fleckig. (122) *R 600,-
2229 – BÜCHNER, EMIL (Leipzig 1872-1949 Markkleeberg-Gaschwitz), Villa und Garten des Leipziger Verlegers Arndt Beyer. Folge von 5 Aquarellen auf festem Papier. Monogrammiert EB (Ligatur), eines bezeichnet „Gaschwitz, im Hause A. Beyer“ und dat. (19)45. Verschied. Querquart-Formate. – Drei auf Träger (mit handschriftlicher Bezeichnung) aufgelegt, eine Darstellung leicht fleckig. (119) 300,-
Monumentales Blatt mit partienweise sehr fein ausgeführter Zeichnung eines Jüngsten Gerichts, wohl die Vorzeichnung zu einem Altargemälde oder einem großen Kupferstich. Von Belling(er) ist nicht viel mehr bekannt, als daß er in Augsburg als Kupferstecher und Verleger wirkte. Er fertigte vor allem Darstellungen religiöser Sujets und Andachtsbilder, daneben auch einzelne Porträts und Veduten. Zeichnungen von seiner Hand konnten von uns nicht ermittelt werden. Die in der Literatur gelegentlich anzutreffende Behauptung, Belling(er) sei am 12. 11. 1780 in Augsburg gestorben, kann nicht zuletzt durch unsere Zeichnung widerlegt werden, aber auch durch Buchdrucke, denn Belling(er) betätigte sich noch bis ins zweite Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts als Verleger religiöser Literatur. – Siehe Abbildung Seite 397.
In kräftigen, leuchtenden Farben wiedergegebene Gartenidylle mit einer großbürgerlichen Verlegervilla im Mittelpunkt, deren Inneres zwei Ansichten zeigen. Arndt Beyer war Erbe seines 1934 verstorbenen Vaters Otto Beyer, des Gründers eines seinerzeit bedeutenden Leipziger Modeverlags. Der offenbar mit ihm befreundete Maler Emil Büchner hatte sich auf die Themen Architektur und Landschaft spezialisiert. – Ein Blatt mit Versen eines Eichendorff-Gedichts im unteren Rand. – Beiliegen zwei weitere Aquarelle mit Gartenmotiven, signiert „Nil Scherer 1941 Oktober“. – Siehe Abbildung Seite 398.
2228 – BLUM, LOUIS (Haslach 1822-1854 ebda.), Bildnis eines alten Mannes mit Mütze im Dreiviertelprofil. Bleistift auf chamoisfarbenem Velin. Sign., nicht bezeichnet, dat. 1839. 24,5 x 16,6 cm. – Auf Träger aufgelegt, leicht gebräunt. (3) 120,Realistische, fein und präzise ausgearbeitete Studie des Haslacher Malers und Kupferstechers, vielleicht als Vorlage zu einer Graphik.
2230 – CARL THEODOR, HERZOG IN BAYERN – Brustbild nach halbrechts. Bleistiftzeichnung auf Karton, von H. Held. Sign. und dat. München (18)89. 57 x 48 cm. – Kleiner Einriß am rechten Rand, oben Montagespuren wohl von entferntem Passepartout, fleckig und gebräunt. (6) 400,Sehr fein und präzise ausgeführte Zeichnung von dem unbekannten, aber überaus begabten Hans Held (Lebensdaten nicht ermittelbar), nach der Datierung zu schließen zum 50. Geburtstag des berühmten Augenarztes und Bruders von Kaiserin Elisabeth. – Siehe Abbildung Seite 399.
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2231 – FEUERBACH, ANSELM (Speyer 1829-1880 Venedig), oder Umkreis, Wasserträgerin. Ölskizze auf Leinwand. Monogrammiert und dat. „Capri 31. Aug. (18)65“. 36,5 x 21,9 cm. – Lwd. auf überstehenden Karton aufgezogen. (40) 600,Charakteristisches italienisches Frauenmotiv, das auch stilistisch zu den in freierer Art gehaltenen Ölskizzen Feuerbachs paßt. Indessen ist das Monogramm „A“ untypisch für den Meister, der gewöhnlich in unverwechselbarer Form mit „AF“ signierte, wie auch die Datierung in grober Schrift. Zudem war Feuerbach Ende August 1865 nicht in Süditalien, sondern hielt sich in Deutschland auf. Obgleich die Skizze im Jahr 1997 in einer Hamburger Auktion als Originalwerk Feuerbachs gehandelt wurde, dürfte es sich unserer Auffassung nach um eine Arbeit aus seinem engeren Umkreis handeln.
2232 – FISCHER, LUDWIG HANS (Salzburg 18481915 Wien), „Ragusa“. Aquarell auf Papier. Sign., bezeichnet und dat. 1900. 35,7 x 48,6 cm. – Ränder mit schmalen Montagespuren (Papierklebeband), leicht gebräunt, vereinzelt stockfleckig. (71) 1.500,Weite Panoramaansicht der Stadt mit der felsigen Mittelmeerküste im Mittel- und großen blühenden Agaven im Vordergrund, entstanden wohl auf der Durchreise nach Nordafrika. – Hans Ludwig Fischer hat vor allem als Orientmaler Berühmtheit erlangt, ab ca. 1890 unternahm er von Wien aus zahlreiche Reisen. – Siehe Abbildung Seite 385. Wide panoramic view of the town with the rugged Mediterranean coast in the middleground and big blooming agaves in the foreground, probably painted when passing through on the way to North Africa. – Hans Ludwig Fischer became famous mainly as painter of oriental scenes, as of ca. 1890 he undertook numerous journeys starting in Vienna. – Margins with narrow mounting traces (paper duct tape), slightly browned, occasionally foxed. – See illustration on page 385.
2233 – GARVENS, OSKAR (Hannover 1874-1951 Berlin), An einem Gewehr und Spaten gekreuzigter Soldat. Aquarell über Bleistift, weiß gehöht. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1945). 33,5 x 26 cm. – Unter Passepartout. (61) 120,Bedrückende Anklage gegen den Krieg. Der düstere Himmel und die graue Landschaft werden durchbrochen durch den angedeuteten Flammenschein einer brennenden Stadt am Horizont.
2234 – GLICENSTEIN, HENRYK (Turek/Polen 1870-1942 New York), Selbstporträt. Schwarze und farbige Kreide auf Bütten. Sign., bezeichnet „autoritratto“ und dat. Rom 1904. Ca. 49 x 43 cm. – Unter Glas gerahmt. (45) 2.000,-
Nr. 2225 Lebensnahes, realistisches Selbstbildnis des großen polnischen Bildhauers aus dem Jahr 1904, als er in Rom mit der Arbeit an seiner Bronzeplastik „Bar Kochba“ beschäftigt war. Die erste Hälfte des Jahres hatte Glicenstein in Paris verbracht, wo ihn vor allem die Bekanntschaft mit Rodin beeindruckte. Nach Rom kehrte er erst in der Mitte des Jahres zurück (vergleiche Charlotte Sholod, Life and Work of Enrico Glicenstein, Stockbridge 2014, S. 20 f.). Da das Selbstporträt den Künstler in einem dicken Mantel mit weitem Kragen zeigt, dürfte es wohl im Winter entstanden sein. Die offensichtlich an französischen Vorbildern orientierte Zeichnung ist im Werk des Bildhauers eine Besonderheit, sein hinterlassenes zeichnerisches Werk besteht im wesentlichen aus Skizzen und Vorstudien zu plastischen Arbeiten. Die dezente Farbigkeit der Kreide, die Unterlegung schwarzer Partien mit differenzierten Blau- und Grüntönen sowie die Art der Zeichnung erinnern an Arbeiten von Edgar Degas. Die Entstehung ist nach dem Frankreichaufenthalt anzunehmen, also am Ende des Jahres 1904. – Das Porträt im Viertelprofil wirkt vor allem durch den intensiven, den Betrachter fixierenden Blick der großen Augen, die einen milden, etwas weichen Ausdruck besitzen. Durch die in dezentem Rötel ausgeführte Hautfarbe erhält das Gesicht eine besonders lebensnahe, unmittelbare Erscheinung. – Das Selbstbildnis diente der polnischen Wochenzeitschrift „Tygodnik Illustrowany“ als Vorlage für eine Illustration zu einem Artikel in der Ausgabe von 3. Dezember 1910. Dieser Artikel erschien anläßlich der Ernennung des Künstlers zum Professor für Skulptur an der Warschauer Kunstakademie. Angetreten hat Glicenstein diese Stelle
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allerdings nie, da er mit der Leitung der Akademie über die Rolle der Skulptur im Kontext von Architektur im Dissens stand. Hierzu liegt uns ein Schreiben der Kuratorin des Dreyfuss-Glicenstein-Estate, Charlotte Sholod, an den Einlieferer vor. – Auf Papier mit Wasserzeichen „P. M. FAB(RIANO)“. – Beiliegt Sholods GlicensteinMonographie. – Siehe Abbildung Seite 399. Realistic self-portrait of the great Polish sculptor from the year 1904 while he was working in Rome at his bronze sculpture „Bar Kochba“. – For the Polish weekly magazine „Tygodnik Illustrowany“ this self-portrait served as pattern for an illustration to an article in the edition of December 3, 1910. This article was published on the occasion of the artist's appointment as professor for sculpture at the Warsaw Art Academy. Glicenstein however never assumed this position, as he was in disagreement with the administration of the academy as regards the role of sculpture in the context of architecture. Here we have a letter to the consignor written by the curator of the Dreyfuss-Glicenstein-Estate, Charlotte Sholod. – On paper with watermark „P. M. FAB(RIANO)“. – Enclosed Sholod's Glicenstein monography. – Framed under glass. – See illustration on page 399.
2235 – GÖTZ, HERMANN (Donaueschingen 18481901 Karlsruhe), Zwei stehende Personifikationen in antiken Gewändern. Tinte und Deckfarben auf festem Papier. Sign., nicht bezeichnet, dat. (18)85. – Auf Karton aufgezogen. (3) 250,Bei den in hochrechteckigen Rahmen mit verzierten Ecken stehenden Figuren handelt es sich wohl um Entwürfe für Wanddekorationen. Die männliche Figur ist in römischer Rüstung gekleidet und trägt einen Palmzweig, die weibliche mit Brustharnisch hält ein Schild mit dem gekrönten Wappenlöwen der Pfalz. – Siehe Abbildung Seite 400.
2236 – GRAEF, ERNST (Leipzig 1909-1985 St. Veit an der Glan), „Anyksciai“. Bleistiftzeichnung auf dünnem Velin. Nicht sign., unten links bezeichnet, verso mit Notiz: „Originalzeichnung von Ernst Graef / Klasse von Prof. Geiger / 1929 / Leipziger Akademie.“ 20,2 x 28,1 cm. – Leicht knittrig, an den Ecken minimal fleckig. (119) 200,-
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Aus einem Notizblock herausgetrenntes Blatt mit einer expressiven Skizze aus seiner Studienzeit bei Willi Geiger, der von 1928-33 Professor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig war. Graef hat dort 1927-30 studiert. Dargestellt ist ein Markt in der litauischen Stadt Anyksciai (deutsch Onikschten), die Graef auf einer seiner Studienreisen besucht hat.
2237 – GROEBER, HERMANN (Wartenberg 18651935 Gstadt am Chiemsee), Bauern. Sammlung von 8 Skizzenblättern in verschied. Techniken. Tls. sign., monogrammiert oder mit Nachlaßstempel, einige e. bezeichnet, einzelne auch dat. (1900-35). Verschied. Formate. – Gebrauchsspuren, stellenw. mit Randläsuren. (62) 300,Im Werk Groebers, der selbst im ländlichen Umfeld geboren und aufgewachsen ist, nehmen bäuerliche Sujets in allen Schaffensperioden einen breiten Raum ein. Die vorliegenden Skizzen stammen aus der Zeit um 1900 bis in sein Todesjahr 1935 und zeigen neben Bauernporträts auch ländliche Szenen und Detailstudien (Geräte und Schuhe). Eines seiner spätesten Werke überhaupt, datiert 31. 5. 1935, also drei Wochen vor dem Tod (24. 6. 1935) entstanden, ist eine Federzeichnung mit einer bäuerlichen Straßenszene in einem Dorf, wohl am Chiemsee. – Aus dem Nachlaß des Künstlers (siehe unsere Nr. 45).
Karikatur seines Freundes Ludwig Thoma 2238 – – „Dr. Thoma Dichter“. Karikaturzeichnung in dunkelroter Tinte auf dünnem Velin. Sign., e. bezeichnet, nicht dat. (um 1915/20). 22,1 x 16,2 cm. – Untere Ecke mit Signatur wasserrandig und mit Einriß, rechter Rand mit kleinen Läsuren, etw. knittrig. (62) 150,Grob gezeichnete Gelegenheitskarikatur, die Ludwig Thoma in untersetzter Gestalt als Jäger mit Pfeife im Mund und geschulterter doppelläufiger Flinte zeigt, neben ihm ein Hase. – Groeber und Thoma waren eng befreundet. – Aus dem Nachlaß Hermann Groebers.
2239 – – Ein Paar Profilporträts von Groebers Gattin Elsa von Uslar und von Helene von Uslar (später verheiratete von Bloedau), seiner Stieftochter. Zwei Aquarelle auf chamoisfarbenem Papier. Portr. der Stieftochter sign. und dat. 20. 8. 1927, beide nicht bezeichnet. Je ca. 49,5 x 36 cm. – Stellenw. etw. fleckig. – Unter Glas gerahmt. (62) 500,Zusammengehöriges Paar der Porträts von Gattin und Stieftochter aus dem Familienbesitz der Nachfahren des Künstlers, von daher sicher identifiziert. Beide Frauen sind bei hellem Sonnenlicht dargestellt vor dem Hintergrund üppigen dunklen Grüns, das einen starken Kontrast zur hellen ziegelroten Gesichtsfarbe beider bildet. Die Kleidung ist bei beiden Frauen nur skizzenhaft angedeutet. – Aus dem Nachlaß Hermann Groebers. – Siehe Abbildungen Seite 401.
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2240 – – Porträts. Sammlung von 14 meist großformatigen Skizzenblättern in verschied. Techniken. Einige sign., monogrammiert oder mit Nachlaßstempel, tls. e. bezeichnet, einzelne auch dat. Verschied. Formate. – Gebrauchsspuren, stellenw. Randläsuren, tls. auch tiefere Einrisse. (62) 800,Atelierskizzen von bemerkenswerter zeichnerischer Qualität, darunter Vorzeichnungen zu ausgeführten Ölbildern. Am bedeutendsten wohl die Skizze zum Porträt eines der Vorstandsmitglieder des „Michel-Konzerns“, einem der Hauptwerke unter den bekannten Gruppenporträts, die Groeber in den zwanziger Jahren von Industriellen und Wirtschaftsführern gemalt hat (den „MichelKonzern“ im Jahre 1923), ferner die „Porträtskizze der Fr. Dr. Boehm. 17.-21. IV. 1916“ und die Skizze eines Max Levin aus Unterschneitbach. Nicht namentlich genannt ein „Mädchen im blauen Kleid“, eine große Skizze in Gouachefarben. – Aus dem Nachlaß des Künstlers (siehe unsere Nr. 45). – Siehe Abbildung Seite 402.
2241 – – Profilporträt einer jungen Frau (Helene, die Stieftochter des Künstlers). Rötelzeichnung auf chamoisfarbenem Velin. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1921). Ca. 59 x 48 cm (im Oval). – Schwarze Spuren im oberen Randbereich. – Alter hochovaler Holzrahmen im Empire-Stil mit Verglasung. (62) 350,-
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Fein ausgeführte Zeichnung mit dem Porträt seiner Stieftochter Helene von Uslar (später verheiratete von Bloedau) im Profil nach rechts. Die Dargestellte trägt ein Kleid mit breitem Rüschenkragen und eine Kette mit Anhänger. Eine Vorzeichnung Groebers für dieses Porträt ist datiert 13. Juli 1921. – Aus dem Nachlaß Groebers. – Siehe Abbildung Seite 402.
2242 – – Sammlung von über 40 Skizzenblättern in verschied. Techniken. Tls. sign., monogrammiert oder mit Nachlaßstempel, einige e. bezeichnet, einzelne auch dat. Verschied. Formate. – Unterschiedliche Gebrauchsspuren, stellenw. Randläsuren. (62) 400,Atelierskizzen aus dem Nachlaß des Künstlers (siehe unsere Nr. 45), teils kleine Blättchen mit flüchtigen Ideenskizzen, teils ausgearbeitete Studien, darunter auch eine Ölskizze auf Karton (liegender Frauenakt, 37 x 46,5 cm, ohne Signatur und Bezeichnung, aber mit dem Nachlaßstempel rückseitig). Die Blätter geben einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers, vor allem sein Bemühen um die realistische Erfassung und Charakterisierung des Gegenstands.
2243 – – Totenmaske (Friedich von Schillers?). 3 Kohlezeichnungen auf verschied. Papieren. Sign. (2), alle mit Nachlaßstempel, nicht bezeichnet und dat. Je ca. 40 x 29 cm. – Leicht fleckig und geringe Randläsuren (Montagespuren). (62) 200,-
Drei unterschiedliche Ansichten der Totenmaske mit den Gesichtszügen Schillers, wohl zu physiognomischen Studienzwecken in präziser, sehr plastischer Ausarbeitung angefertigt, vielleicht Frühwerke aus der Lehrzeit des Künstlers. – Aus dem Nachlaß Groebers (siehe unsere Nr. 45).
2244 – – Zwei Kopfstudien einer alten Frau (die Mutter des Künstlers?). Farbige Kreidezeichnung auf hellbraunem Velin. Sign., nicht bezeichnet und dat. (wohl um 1910/20). 55,6 x 70 cm. – Ein Einriß in der rechten Hälfte, auf Karton aufgezogen, unter Passepartout, alter Holzrahmen mit Verglasung. (62) 300,Sehr realistische und ungeschönte, doch würdevolle Studien, vielleicht von Groebers eigener Mutter. Die rechte Darstellung in introvertiertem Zustand, die Hände an die Wangenknochen angelegt, die linke von entspannter Erscheinung mit geschlossenen Augen und in den Nacken gelegtem Kopf. – Trotz skizzenhafter Malweise gelingt es Groeber, hier höchste Intensität des Ausdrucks mit darstellerischem Realismus zu verbinden – „Kunst kommt von Können“ (H. Groeber). – Aus dem Nachlaß Groebers.
2245 – – 3 großformatige Skizzenblätter (Kohle- und Kreidezeichnungen auf verschied. Papieren) mit stehenden und sitzenden männlichen Akten. Eines sign., eines monogrammiert, zwei mit
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Nachlaßstempel, alle e. bezeichnet, nicht dat. (um 1920?). Verschied. Formate. – Ränder mit kleinen Läsuren und Knickspuren. (62) 250,-
Vorstudien zu Aktbildern, sämtlich aus Groebers Nachlaß stammend (vgl. unsere Nummer 45). Die Rötelzeichnung mit einer liegenden Ganzfigur sowie einer Kopfstudie hat der Künstler mit der Bemerkung versehen: „liegender weiblicher Akt, Vorstudie zum farbigen liegenden Akt in Öl ...“; auch die Kohlezeichnungen tragen eigenhändige Bezeichnungen der Sujets sowie Nummern. – Siehe Abbildung Seite 403.
Skizzen aus dem Nachlaß (vgl. unsere Nummer 45) mit eigenhändiger Bezeichnung der Sujets sowie Nummern, darunter ein „Männlicher Akt in Kampfstellung“ sowie zwei Rückenakte in kräftiger Strichführung. – Siehe Abbildung Seite 402.
2246 – – 3 großformatige Skizzenblätter (Kohlezeichnungen mit Weißhöhung auf graublauem Bütten) mit stehenden und sitzenden weiblichen Akten. Alle sign., e. bezeichnet, nicht dat. (um 1920?). Verschied. Formate. – Ränder tls. mit Knickspuren. (62) 400,Aus Groebers Nachlaß stammende Skizzen von beachtlicher zeichnerischer Qualität (vgl. unsere Nummer 45), alle mit eigenhändigen Bezeichnungen der Sujets sowie Nummern. Der hohe Grad der Ausarbeitung zweier der drei Blätter mit Weißhöhungen sowie die vollen Signaturen auf allen Blättern lassen darauf schließen, daß es sich nicht um bloße Vorstudien handelt. – Auf Büttenpapier mit Wasserzeichen „MBM France“. – Siehe Abbildung Seite 402.
2247 – – 4 großformatige Skizzenblätter (eine Rötelund drei Kohlezeichnungen) mit liegenden und sitzenden weiblichen Akten. Teils monogrammiert und mit Nachlaßstempel, alle e. bezeichnet, nicht dat. (wohl um 1920). Je ca. 60 x 83 cm. – Auf grobem Papier, tls. mit Randläsuren. (62) 300,-
2248 – GROSZ, GEORGE (Berlin 1893-1959 ebda.), Stehende nackte Frau. Lavierte Zeichnung (Aquarell und Graphit über Feder) auf bräunlichem Papier. Sign., nicht bezeichnet, dat. (19)15, rückseitig num. Nachlaßstempel. 41,8 x 38 cm. – Ränder etw. geknickt. – Unter Glas gerahmt. (78) 5.000,Der Rückenakt mit leichter kontrapostischer Wendung nach links ist allenfalls der Thematik nach eine akademische Studie. So kontrastiert die unscharfe Führung der sehr starken Konturlinien mit der plastischen Modellierung des Körpers, werden Proportionen der Gliedmaßen verzerrt, und mit wenigen Linien ist zwar ein Raum angedeutet, der aber kaum in anschaulichem Zusammenhang mit der Figur wahrzunehmen ist. Von der klassischen Form, die nur noch auf den ersten Blick gewahrt erscheint, hat Grosz sich hier bereits erkennbar distanziert. – Aus dem Atelier nachgelassenes Frühwerk, die Echtheit wurde durch Ralph Jentsch 2008 bestätigt. – Siehe Abbildung Seite 404.
2249 – GULBRANSSON, OLAF (Oslo 1873-1958 Tegernsee), Porträt einer jungen Dame. Silberstift auf beschichtetem Velin. Sign. (in Kapitalbuchstaben), nicht bezeichnet, dat. (19)48. 27,6 x 22,9 cm. – Unter Passepartout. (3) 1.000,-
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2250 – HEIDELOFF, NIKOLAUS WILHELM (Stuttgart 1761-1837 Den Haag), Verlesung eines Briefes durch den Schullehrer in einer Dorfschenke. Lavierte Federzeichnung auf Bütten. Nicht sign. (auf dem Verso von späterer Hand „N. Heideloff del.“ und Träger mit altem Namenszug), nicht bezeichnet und dat. (um 1810/20?). 15 x 2,6 cm. – Aufgezogen, auf Träger aufgelegt. (3) 120,2251 – HORST-SCHULZE, PAUL (Naundorf 18761937 Leipzig), Porträt einer jungen Dame. Schwarze Kreide auf Faserpapier. Sign., nicht bezeichnet, dat. (19)33. 45,4 x 34,6 cm. – Breite Ränder mit leichten Knick- und Abriebspuren. (119) 200,Lächelndes junges Mädchen im Halbprofil, eine anmutige späte Charakterstudie des Leipziger Künstlers, eines Mitbegründers des „Deutschen Werkbundes“. – Siehe Abbildung Seite 405.
2252 – INDUNO, GEROLAMO (Mailand 1827-1890 ebda.), Aktstudie eines bärtigen älteren Mannes (Adam bei der Feldarbeit?). Kohlezeichnung auf graubraunem Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1840/45). 20,7 x 26 cm. (101) ** 800,-
Nr. 2235 Bislang unbekanntes Bildnis einer jungen Frau, die aus dem Familienkreis des Einlieferers stammt. Der Technik entsprechend, sind fast nur die Konturen des im Profil mit leichter Neigung nach unten dargestellten Gesichts betont sowie die Härchen von Augenlidern, Augenbrauen und dem Haaransatz in sehr feinen Strichen wiedergegeben. Die Haare sind weitgehend in ein Tuch gehüllt, der Hals und der übrige Körper ganz weggelassen. Plastizität wird nur um die Augenhöhle, die Nase und den Mund in schwächeren Schraffurstrichen angedeutet. Trotz dieses linearen Zeichenstils, den Möglichkeiten des harten, nur auf Beschichtung einsetzbaren Stiftes gemäß, wirkt die Darstellung erstaunlich realistisch und lebensnah, fokussiert auf die Physiognomie des Moments mit niedergeschlagenen Augenlidern und dem Anflug eines Lächelns in den Mundwinkeln. – Siehe Abbildung Seite 404. Up to now unknown portrait of a young woman from the family circle of the consignor. – Silverpoint on coated vellum. Signed (in capital letters), not labelled, dated (19)48. – Under passepartout. – See illustration on page 404.
Akademische Aktstudie, die während der Ausbildung des später als Genrespezialist bedeutenden Malers entstanden sein dürfte. Der kräftig gebaute ältere Mann hält einen Stab in Händen, wohl ein Instrument der Feldarbeit, daher liegt das Thema der Feldarbeit Adams nahe. – Zeichnungen von Gerolamo Induno werden sehr selten gehandelt, inbesondere Werke aus seiner Lehrzeit 1839-46 als Schüler von Luigi Sabatelli (1772-1850) an der Akademie der Brera in Mailand, noch vor der Teilnahme am Risorgimento als Soldat und seiner schweren Verwundung. Bei unserer Studie dürfte es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit nach dem Sujet und der Art der Zeichnung um eine solche frühe akademische Arbeit handeln; insbesondere der Kopf des Mannes zeigt den Einfluß des Lehrers Sabatelli. – Siehe Abbildung Seite 406.
2253 – KHUEN VON BELASY UND LIECHTENBERG – „Der edl und gestreng Herr Iacob Khuen Ritter zu Belasy und Liechtenberg seines Alter im LXXXVIII Iar“. Ölgemälde auf Holz. Unbekannter Südtiroler Meister, um 1557. 32,5 x 23,3 cm. – Alter Holzrahmen mit goldgefaßter Hohlkehle. (72) 1.800,Standesporträt der Spätrenaissance von einem der bedeutendsten älteren Mitglieder der Tiroler Adelsfamilie der Khuen von Belasy, Hans Jakob Khuen von Belasy und Liechtenberg (1474-1562), dargestellt im Alter von 83 Jahren, demnach im Jahre 1557. Jakob Khuen, verheiratet mit Maria Magdalena Fuchs von Fuchsberg, war Vater zahlreicher Kinder, darunter Rudolph Khuen, der 1573 unter die neuen Geschlechter des niederösterreichischen Herrenstandes aufgenommen worden ist. Seit 1530 war Jakob Khuen 1530 Rat der Erzherzöge Maximilian und Ferdi-
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nand, 1535 wurde er Pfandherr zu Naudersberg, zudem war er Oberstkämmerer und Obersthofmeister der kaiserlichen Töchter. – Ein schwerer schwarzer Mantel mit dunkelbraunem Pelzkragen, die hellbraunen Handschuhe in der rechten Hand und eine schwarze Kappe weisen den Dargestellten als hochrangige Persönlichkeit aus. Seine Frömmigkeit betont ein Rosenkranz in der linken Hand, der Kopf ist im Halbprofil gezeigt, der Körper leicht nach rechts gewendet, die Augen fixieren den Betrachter. Die Beischrift in schwarzer Farbe links und rechts des Kopfes vor graugrünem Grund. – Ein weiteres, wohl etwas früher entstandenes, auch stilistisch sehr ähnliches Bildnis des Jakob Khuen von Belasy befindet sich in Privatbesitz (vgl. den Ausstellungskatalog Köpfe und Charaktere. Eppaner Porträts machen Familiengeschichte, Eppan 2000, S. 66, danach auch das Geburtsdatum 1474, sonst meist mit 1476 angegeben). Dieses Porträt könnte vom selben Meister stammen. – Siehe Abbildung Seite 407.
Am Anfang seiner Münchener Studienzeit entstandene kleine Studie, eine typische Skizzenarbeit des großen Realisten, die Figur mit sehr kräftigen, schnellen Strichen umrissen, in manchen Partien (Oberkörper und Kopf) auch differenziert ausgearbeitet. Dargestellt ist offenbar eine Reisende während einer Rast. – Siehe Abbildung Seite 407.
Society portrait of the late Renaissance of Hans Jakob Khuen von Belasy und Liechtenberg (1474-1562), one of the most important senior members of the Tyrol aristocratic family Khuen von Belasy, represented at the age of 83, that is in the year 1557. – Old wooden frame with fillet mounted in gold. – See illustration on page 407.
2254 – LEIBL, WILHELM (Köln 1844-1900 Würzburg), Bildnis einer Dame in wallendem Kleid mit Sonnenschirm in der rechten Hand. Bleistift auf festem chamoisfarb. Velin. Sign., nicht bezeichnet, dat. 1864. 20 x 13,4 cm. – Obere Ecken durch Montage beschäd.; gebräunt, an den Rändern auch mit Lichtschatten. (69) 500,-
2255 – LEIBL-KREIS – Skizzenbuch eines Münchner Malers aus dem Leibl-Kreis (oder dessen Umfeld) mit ca. 30 tls. ganzseit. Bleistiftzeichnungen. München, 1887/88 bis um 1891. Gr.Fol. 32 Bl. Lwd. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (68) ** 250,Großformatiges Skizzenbuch mit qualitätvollen Zeichnungen und Skizzen im realistischen Stil des LeiblKreises, von einem in München tätigen Künstler. Die Lokalisierung läßt sich durch das Etikett des Malutensilienhändlers Adrian Brugger in München auf dem vorderen Vorsatz und der Adresse eines der männlichen Modelle (Schraudolphstraße 1) erschließen. Drei ganzseitige Landschaftszeichnungen sind bezeichnet und datiert (Wartenstein, September 1890), eine weitere Zeichnung trägt das Datum „Mai 91“. Dargestellt sind hauptsächlich Personen, teils als Porträts, teils in Form kleiner Genre-Studien (alte Frauen, Bauern, Kinder, eine Malerin an der Staffelei und anderes). Der zeichnerische Stil steht Rudolf Hirth du Frênes (1846-1916) nahe, der in dieser Zeit viele Porträts gemalt hat. – Auf Velin „JW Zanders 1887“. – Mäßige Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung Seite 407.
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Lager Dachau, 1946 2256 – LÜERS, HEINRICH (München 1890-1967 Rottach-Egern), Insassen und Ansichten des Internierungslagers Dachau sowie des Außenlagers Stephanskirchen. 31 Zeichnungen in Aquarell oder Buntstift auf Papier. Fast alle sign., bezeichnet und dat. Dachau und Stephanskirchen, 1946. Verschied. Formate, die Portrs. meist ca. 40 x 28 cm. – Tls. leichte Randläsuren. (156) 600,Der Münchner Chemiker Heinrich Lüers, der bis zu seiner Versetzung in den vorläufigen Ruhestand im Jahre 1943 als Professor für Brauwesen an der Hochschule in Weihenstephan tätig gewesen ist, war im Zuge des Entnazifizierungsverfahrens zuerst im Internierungslager Stephanskirchen in der Nähe des Chiemsees inhaftiert, dann im Lager Dachau, dem vormaligen Konzentrationslager. Die erste Haftzeit dauerte von November 1945 bis Anfang Februar 1946, die zweite von Ende Februar bis zur endgültigen Entlassung am 6. September des Jahres. In dieser Zeit beschäftigte sich Lüers mit dem Porträtieren von Mitgefangenen und dem Zeichnen von Gebäuden und Landschaft. Die dort entstandenen Bilder, zwanzig Porträts und elf Ansichten, mögen rein künstlerisch betrachtet Arbeiten eines talentierten Laien sein. Als Zeitdokumente sind sie hingegen von seltener Unmittelbarkeit und berühren vor allem durch ihre in keiner Weise wertende, realistische Erfassung von Physiognomien, Charakteren, Lagergebäuden und Landschaften bei sehr präziser Schilderung von Details.
Unter den dargestellten Personen, deren Namen Lüers in der Regel am unteren Bildrand vermerkt hat, befindet sich der ehemalige Generalfeldmaschall Hugo Sperrle (1885-1953), ein General Daeuwel, ein Hauptmann Hösl, der „Reichslandschaftsanwalt“ Alwin Seifert (1890-1972) sowie der Pharmakologe Professor Hermann Druckrey (1904-1994); außerdem eine Reihe mittlerer und höherer Beamter, wie etwa der ehemalige Leipziger Oberfinanzpräsident Friedrich Sobe, ein Oberlandesgerichtsrat Dr. Zeitler, ein Ministerialdirektor Dr. Schulze, ein Rektor Klee, ein Oberstudiendirektor Karg, ein Bahnbeamter Huber, ein Postsekretär Geißler und ein Oberförster Schäfer. Einen Mann mittleren Alters, bezeichnet als „F. Streibelt“, malte Lüers gar aus zwei Ansichten, beim Bildnis eines Adolf Klein, mit dem er sich wohl angefreundet hatte, vermerkte er: „Zur Erinnerung an Camp Dachau“. Ansichten der Lager sind nur auf vier Zeichnungen zu sehen, wovon drei das Lager Stephanskirchen abbilden; ein einziges Bild ist dem Lager Dachau gewidmet, mit der Darstellung der großen Lagerstraße. Die Landschaften sind alle im Frühjahr 1946 entstanden und zeigen die Umgebung des Lagers Stephanskirchen, unter anderem den Samerberg. Die friedliche, idyllische Stimmung dieser Bilder deutet in keiner Weise auf die bedrückenden Umstände ihrer Entstehung hin. – Heinrich Lüers ist im Spruchkammerverfahren in allen gegen ihn erhobenen Anklagepunkten für unschuldig befunden worden. – Auf verschiedenen Papierarten. – Siehe Abbildung Seite 407.
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2257 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – MAXIMILIAN, HERZOG IN BAYERN – Halbfigur nach viertelrechts mit Zither und Hut. Bleistiftzeichnung auf Papier von Joseph Rottner. Sign. und dat. („den 12ten Jänner 1849“). 29 x 27 cm (Blattgr.: 48,5 x 40 cm). – Tls. leicht verwischt, geringe Knickspuren, kleine Randläsuren, etw. fleckig. – Vermutlich grobe Nachzeichnung des Originals von Leo Schöninger. – Vgl. Katalognummer 2359. (6) 100,-
zwei Vögeln und zwei Füllhörnern auf den Zierlinien, dem über allem schwebenden Fürstenhut und dem Wappen der Wittelbacher über dem Wort „Namensfeste“) harmonisch zu einer ebenso dichten wie schönen Einheit gefügt; neben der hohen Wertschätzung für den überaus beliebten und volksnahen Herzog mag auch das Aufkommen der Farblithographie, die als Gefahr für den ganzen Berufsstand der Zeichner und Maler empfunden wurde, bei der Gestaltung des Blattes eine Rolle gespielt haben. – Leider ist über den begabten Künstler, Zeichner und stilistischen Avantgardisten Albert Friederich Beck nicht mehr bekannt, als daß er Sergeant im königlich bayrischen Infanterieleibregiment gewesen ist. – Siehe Abbildung Seite 408.
Kalligraphisches Meisterwerk 2258 – – BECK, ALBERT FRIEDERICH (Lebensdaten unbekannt), „Seiner koeniglichen Hoheit dem durchlauchtigsten, guetigsten und gnaedigsten Herrn Herzog Maximilian in Bayern zu höchst Dessen Namensfeste am 12ten October 1845 in tiefster Ehrfurcht gewidmet“. Aquarell und Tusche auf festem Papier. Signiert. (1845). Blattgr.: 80,2 x 66,5 cm. – Kleine Einrisse, Läsuren und Knickspuren an den Seitenrändern, etw. lichtrandig, leicht angestaubt, fleckig und gebräunt. (6) 800,Prachtvolle, durchdacht komponierte, mit großer Sorgfalt und sehr fein ausgeführte Zeichnung von höchster künstlerischer Qualität: Verschiedenste Schrifttypen in unterschiedlicher Größe sind, für diese Zeit ganz ungewöhnlich, in den vier Wörtern „Herzog Maximilian in Bayern“ im Zentrum versetzt übereinandergelagert und mit dem übrigen Bildschmuck (den Namen der Familienmitglieder in den Buchstaben von „Maximilian“,
2259 – – MORIN, GEORGE (Freising 1831-1918 München), „Zur Goldenen Hochzeit ihrer königlichen Hoheiten des Herrn Herzogs Maximilian und der Frau Herzogin Ludovika in Baiern am IX. September 1878“. Tls. mehrfarbig illuminierter Text (aquarellierte eiweißgehöhte Tuschfeder) und drei kleine Zeichnungen auf Karton. Sign., nicht dat. (1878). Blattgr.: 63 x 48 cm. – Drei kleine Einrisse und Knickspuren im rechten Randbereich, etw. angeschmutzt, stärker fleckig und gebräunt. (6) 150,Collage aus mont. großen Klebebuchstaben aus Ausschneidebögen und Oblate mit Engelsdarstellung, hs. Text und kleinen Zeichnungen (Initiale, Schlußvignette und Oblatenverzierung). – Unten vierzehnzeiliges Gedicht: „Ein halb Jahrhundert ist vorbeigeflossen, / Seit Euch zu Tegernsee die Lieb' verband, ...“. – Wie bei Blättern dieser Art oft üblich, wurde die kalligraphische Ausführung von professionellen Schreibern und Zeichnern besorgt; dann wäre der Schriftsteller und Redakteur George Morin nur der Schöpfer des Gedichtes.
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2260 – – WAIBEL, CARL VON (tätig in Eichstätt um 1840 – um 1860), „Segenswünsche aus ehrfurtsvollster Huldigung zum hohen Namensfeste Seiner Königlichen Hoheit Maximilian Herzog in Bayern ... dargebracht aus tiefster Ehrfurcht von Carl von Waibel“. Kalligraphischer Text (Tuschfeder) und Zeichnung (Bleistift) auf Papier. Sign. und dat. („Eichstaedt den 12ten October 1842“). Blattgr.: 70 x 54,5 cm. – Längerer Einriß auf der linken Seite, kleine Randläsuren, etw. braunfleckig und gebräunt. (6) 400,Nicht bei Thieme-Becker, Nagler und in der ADB. – Äußerst sorgfältig und fein ausgeführtes Blatt mit drei vierzeiligen Strophen als Namenstagswunsch an den Jubilar; im Zentrum des Blattes ein über den Wolken schwebender jugendlicher Engel mit Flügeln, einen Lorbeerkranz in der Linken, über allem eine Krone. – Siehe Abbildung Seite 408.
2261 – MONTEN – Sammlung von vier Handzeichnungen der ersten Hälfte des 19. Jhdts., davon zwei mit „Dietrich Monten“ bezeichnet und zwei mit Sign. „Th. Rheinboldt“, diese dat. 1820. Verschied. Techniken und Formate. – Leichte Altersspuren. (3) 200,Die beiden kleinen „Monten-Zeichnungen“ mit einer Gruppe Kavalleristen (Feder auf Bütten) und zwei ruhenden Trommlern (lavierte Federzeichnung auf Velin, mit Bezeichnung „den 27. April 1816 auf dem Marktplatz“) alt zusammen auf festes Trägerpapier montiert, dieses mit altem Namenszug „Dietrich Monten“. Die recht qualitätvollen Arbeiten von Rheinboldt mit Darstellungen ruhender Soldaten in der Landschaft in lavierter Federzeichnung (beide Quartformat). – Zwei Beilagen (Zeichnung und Radierung).
2262 – MOREAU, LUC ALBERT (Paris 1882-1948 ebda.), Nacktes junges Mädchen, auf Kissen und Decken sitzend. Ölgemälde auf Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1910/20?). Ca. 44 x 39 cm. – Kleiner Kratzer am rechten Rand. – Gerahmt. – Siehe Abbildung Seite 408. (69) 300,2263 – NAHA, JOHANN (Riga 1902-1982 Schleißheim), 145 Skizzenbuchblätter mit Aktzeichnungen in verschied. Techniken auf dünnem chamoisfar. Velin. Eines sign., die meisten monogr., nicht bezeichnet, dat. 1953-60. Je 29,5 x 42 cm. – Ränder meist mit kleineren Läsuren und etw. gebräunt, vereinzelt Ein- und Ausrisse. – Zus. in schlichter Hlwd.-Mappe d. Zt. (wohl vom Künstler gefertigt, mit Aufschrift in Lettisch; Gebrauchsspuren). (55) 800,Mappe mit Aktstudien in Kreide, Rötel, Tinte und anderen Techniken, die der an der Münchener Kunstakademie ausgebildete lettische Künstler Johann Naha in der
Nr. 2251 Zeit nach seinem Aufenthalt im DP-Lager Schleißheim (Lager für „Displaced Persons“) angefertigt hat, wo er in den Jahren 1951/52 lebte. Nachdem Naha das Lager verlassen hatte, wurde er Mitglied im Berufsverband Bildener Künstler in München und arbeitete wieder als Maler und Graphiker. Mit den zahlreichen Aktstudien aus dieser Zeit, von denen unsere Mappe sicherlich einen Großteil überliefert, versuchte Naha offenbar, wieder an seine akademische Ausbildung anzuknüpfen und als Künstler in München Fuß zu fassen. Die Zeichnungen sind von beachtlicher Qualität, der vorherrschende nüchterne Realismus ist gelegentlich durch mehr oder weniger starke Stilisierung gebrochen. – Fast alle Blätter mit Datumsangabe (Tag). – Überwiegend Frauen-, aber auch einzelne Männerakte, teils auch in Paaren, manche Blätter mit mehreren Studien. – Überwiegend mit „J. N.“ bzw. „Joh. N.“ monogrammiert. – Siehe Abbildung Seite 408. 145 leaves with sketches of nude drawings in various techniques on thin chamois-coloured vellum. – Nearly all leaves with date (day). – Mainly nude studies of women, but also a few male nudes, partly also in pairs, some leaves with several studies. – Mostly monogrammed with „J. N.“ or „Joh. N.“. – Margins mostly with minor damages and some browning, isolated tears and tear-outs. – Together in plain contemporary half cloth portfolio (probably made by the artist, with label in Latvian; signs of wear). – See illustration on page 408.
2264 – PINELLI – Tanzendes Volk vor antiken Ruinen. Aquarellierte Federzeichnung auf Bütten in der Art des Bartolomeo Pinelli. Nicht sign., bezeichnet und dat. (Italien, um 1810/20). 35,3 x 59,1 cm. – Auf Träger aufgelegt. – Gerahmt, ohne Glas. (141) ** 300,-
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2265 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – PÜTTNER, RICHARD (Wurzen 1842-1913 München), 10 Bleistiftzeichnungen. Tls. auf dem Trägerpapier signiert, alle Blätter bezeichnet und datiert 1872/73. Verschied. Formate. Meist fleckig. (16) 300,Enthalten sind neun Bleistiftzeichnungen, die als Vorlagen für Holzstiche des 1875 erschienenen Prachtwerkes „Rheinfahrt“ dienten, sowie eine detailreiche Ansicht von Splügen in Graubünden.
2266 – REZNICEK, FERDINAND VON (Sievering bei Wien 1868-1909 München), Opernsängerin. Großbürgerliches Besucherpaar. Zwei Zeichnungen in Tusche und Deckfarben auf Karton bzw. festem Papier. Eine Zeichnung sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1900). 40,2 x 23,6 bzw. 37,7 x 28,8 cm. – Beide auf Trägerkartons, leichte Gebrauchsspuren. (144) 300,Typische Arbeiten Rezniceks, des großen Schilderers der mondänen Welt des Großbürgertums, wohl Illustrationsentwürfe für die „Jugend“. – Siehe Abbildung Seite 409.
2267 – ROOS, JOHANN HEINRICH (Otternberg 1631-1685 Frankfurt a. Main), Angeleinter Hund. Bleistiftzeichnung (Studie) auf chamoisfarbenem Bütten. Sign. „JHRoos fecit“, nicht bezeichnet und dat. 17,3 x 18,4 cm. – Kleiner Ein-
riß am oberen Rand, alt (um 1800) auf Trägerpapier aufgelegt (Bütten mit Wasserzeichen „C & I Honig“), mit Rahmenlinien in schwarzer Tinte. (3) 500,Studie eines liegenden Hundes an der Leine mit erhobenem Kopf, darüber eine zweite Kopfstudie als Variante. Johann Heinrich Roos gilt als bedeutendster deutscher Tiermaler des 17. Jahrhunderts. Das hier vorliegende Blatt ist eine seiner charakteristischen, sehr präzisen Zeichnungen, die meist als Vorstudien zu Gemälden dienten. – Papier mit dem im 17. Jahrhundert verbreiteten Wasserzeichen eines Narrenkopfes. – Es sind weitere Arbeiten von Roos bekannt, die in der Zeit um 1800 auf derartiges Trägerpapier mit Rahmenlinien aufgelegt worden sind, vielleicht gehörten sie zu einer größeren Sammlung. – Siehe Abbildung Seite 410.
2268 – ROTH, AUGUST (Schönfeld/Böhmen 18641952 Wien), Skizzenbuch mit ca. 100 Zeichnungen, e. Briefentwurf und einzelnen Notizen. Nicht sign., Vorsatz mit e. Namenszug und Adresse, dat. Wien 1909 (Briefentwurf). 18 x 12 cm. – Lwd. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (101) ** 300,Ein wohl in der Zeit um 1908-10, vielleicht auch über diesen Zeitraum hinaus benutztes Skizzenbuch des Wiener Malers, der dem Hagenbund, der Secession und dem Künstlerhaus angehörte. Roth erweist sich hierin als glänzender Porträtist, der mit wenigen Strichen treffend zu charakterisieren vermag. Die meisten Zeichnungen dürf-
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ten im Alltag, etwa in Kaffeehäusern, entstanden sein. Daneben finden sich einzelne Landschaften (die Ansicht eines Dorfes als einzige Zeichnung in Buntstift) und Kompositionsskizzen für diverse Gemälde. Daß das Skizzenbuch Roth als alltägliches Notizbuch diente, erweisen ein anderthalbseitiger Entwurf für ein Schreiben an seinen Vermieter des Ateliers in der Porzellangasse 8 in Wien sowie am Ende Adressen von Personen, die ihm Modell standen. – Einige Bl. entfernt, einzelne, tls. geklebte Einrisse, leicht fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.
2269 – RUGENDAS, GEORG PHILIPP (Augsburg 1666-1742 ebda.), Orientalen auf der Jagd. Lavierte Federzeichnung auf Bütten. Alter Namenszug auf dem Trägerpapier, nicht bezeichnet und dat. (um 1720/30?). 18 x 29,2 cm. – Bis an die Einfassungslinie beschnitten, alt auf festes Bütten aufgelegt, obere Ecken gering berieben. (3) 400,Drei bewaffnete Reiter, ein Jäger zu Fuß und ein Hund, eine hügelige Landschaft durchstreifend, alle von hinten, im verlorenen Profil dargestellt. – Papier mit Wasserzeichen „LVG“ (Churchill 411, Holland, Mitte 18. Jahrhundert), verso kleiner geschwärzter Sammlerstempel (Lugt 175a?). – Siehe Abbildung Seite 411.
2270 – SCHWEINFURTH, ERNST (Karlsruhe 18181877 Rom), Brustbild eines jungen Italieners. Deckfarben auf festem Velin. Nicht sign. (Namenszug in Bleistift von fremder Hand), bezeichnet und dat. (um 1860?). 11 x 10,3 cm. – Unter Passepartout. (3) 120,Nr. 2266
2271 – SOZIALISTISCHER REALISMUS – Drei großformatige Porträts von Arbeiterfrauen. Bleistiftzeichnungen auf Papier. Sign. (nicht identifiziert), zwei bezeichnet, dat. 1951-76. Verschied. Großformate. – Auf Karton aufgezogen, Gebrauchsspuren. (71) 500,Soweit feststellbar, alle vom selben Künstler signiert: Bäuerin (nicht bezeichnet, 1951, 70,3 x 51,2 cm), „Medsestra Galina“ (Krankenschwester Galina, 1956, 46,5 x 32,5 cm) und „Dojarka“ (Melkerin, 1976, 68,3 x 50,2 cm). – Siehe Abbildung Seite 412.
2272 – SPÄTBAROCK – Zwei lavierte Federzeichnungen auf Bütten. Anonyme Künstler, wohl Österreich, spätes 18. Jhdt. (eine Zeichnung dat. 1780). 24,5 x 19,7 cm und 18,7 x 20,9 cm. – Beide auf Träger aufgelegt. (3) 250,Zwei recht qualitätvolle Zeichnungen, die von bedeutenden Künstlern des österreichischen, vielleicht auch süddeutschen Spätbarock oder aus deren Umkreis stammen. Die größere, hochformatige Zeichnung in Bister zeigt Meleagros, wie er Atalante den Kopf des kalydonischen Ebers überreicht, die kleinere ein Stein- oder Münzorakel vor dem jüdischen Hohenpriester. Diese Zeichnung in schwarzer lavierter Tinte trägt ein Monogramm (wohl: „Tr.“) und das Datum 1780. Die zentrale Figur des Hohenpriesters ist zusätzlich dadurch hervorgehoben,
daß die Säume des Gewands in Bister ausgeführt sind. – Bei beiden Zeichnungen dürfte es sich um Vorstudien zu Gemälden oder Fresken handeln. – Siehe Abbildung Seite 413.
2273 – STAUFFER-BERN, KARL (Trubschachen 1857-1891 Florenz), Selbstbildnis mit geneigtem Kopf. Kreidezeichnung auf grobem chamoisfarbenen Velin. Monogr. „St. B.“, nicht bezeichnet und dat. (um 1885/90). Ca 50 x 39 cm. – Unter Glas gerahmt. (45) 2.000,Eindrucksvolles wie ungewöhnliches Selbstporträt – der Kopf gegen die Brust gesenkt, die Augen fast geschlossen, der Gesichtsausdruck hoch konzentriert. Allein der Kopf ist plastisch ausgearbeitet, der Oberkörper dagegen nur grob skizziert, was den sehr gefaßten Ausdruck zusätzlich unterstreicht. Wohl ein Werk der Spätzeit. – Geringe Knickspuren. – Beiliegt die Stauffer-Monographie von Georg Jacob Wolf (München 1909). – Siehe Abbildung Seite 412. Impressive and unusual self portrait – head bowed towards the chest, eyes almost closed, facial expression highly concentrated. Only the head is graphically elaborated, the torso however only roughly outlined which further underlines the composed expression. Probably a work of the late years. – Minor cracking marks. – Enclosed the Stauffer monography by Georg Jacob Wolf (Munich 1909). – Framed under glass. – See illustration on page 412.
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2274 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – TIROLER MEISTER der Zeit um 1510 (vielleicht Philipp Diemer), Geburt Christi. Ölgemälde auf gebogenem Holzpaneel. Wohl Südtirol/Brixen, um 1510. 56,3 x 35 cm. – Minimale Ausbrüche an den Rändern, einzelne Stellen gering berieben. – Holzrahmen im Stil d. Zt. (leicht beschädigt). (154) ** 8.000,Die Anbetung des neugeborenen, nackten, in der Krippe liegenden Kindes durch Maria, dahinter Joseph, am Rande einer gemauerten, notdürftig mit Brettern eingedeckten Stallruine, in der sich Ochse und Esel befinden. Ikonographisch weist die Tafel keine Besonderheiten auf. Die Szenerie spielt in weiter, hügeliger Landschaft, die Personen sind, wie bei diesem Thema in der spätgotischen Malerei häufig, gestaffelt dargestellt. Links unten das neugeborene Kind auf dem Stroh der Krippe, in der unteren Bildmitte die kniende Maria in Anbetung mit großem goldenen Nimbus, dahinter, am rechten Bildrand, der stehende Joseph mit einer Kerze in Händen, ein seit dem mittleren 15. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum weitverbreitetes Motiv, das ursprünglich aus der niederländischen Malerei stammt. In der vorderen linken Ecke, aus dem Bildfeld herausreichend, ist in Türkis die Geißelsäule zu erkennen, ebenfalls ein in der Zeit verbreitetes Motiv, das im Kontext der Geburt auf die kommende Passion und die Erlösung vorausweist. Die beiden Tiere mit stark vermenschlichtem Gesichtsausdruck stehen hinter der Krippe im Dunkel des Stalls. Das Stroh der Krippe ist wie das Haar Mariens durchaus mit Feinheit und Detailtreue gemalt, die Gesichter wirken dagegen etwas schematisch – siehe die extrem hohe Stirn der Maria und den ausgeprägten Typus des bärtigen Alten für Joseph – und recht grob. Die Landschaft im
Hintergrund zeigt bereits den Einfluß der Donauschule, was vor allem durch die Weißhöhungen der feinen Konturen der Bäume deutlich wird. Die Malweise entspricht dem Stil Philipp Diemers, der in der Zeit um 1500-20 der führende Maler im Raum Brixen gewesen ist. „Typisch für die Malweise Diemers sind die untersetzten, derben Gestalten, der allgemein leicht fratzenhafte Gesichtsausdruck, die bis ins Detail exakt gemalten Pflanzen im Vordergrund sowie der Landschaftsausblick mit Phantasiestädten im Hintergrund.“ Der vom „Stil der Donauschule geprägte Brixener Hofmaler“ ist urkundlich das erste Mal im Jahr 1499 belegt. Er war „nach 1500 im Brixener Raum ohne bedeutende Konkurrenz tätig“ (Diözesanmuseum Freising, Kataloge und Schriften, Bd. II, Freising 1984, S. 126). Stilistische Ähnlichkeiten sind auch in der Art des Nikolaus Stürhofer und des Hans Schnatterbeck, beide in Südtirol um 1500 tätig, zu erkennen. – Das gebogene Paneel läßt indessen vermuten, daß die Tafel ursprünglich an einer Säule im Kirchenraum angebracht gewesen ist. – Rückseitig ein Wachssiegel mit Wappen (dreifach gebrochener Sparren mit Kreuz, darüber Grafenkrone, außen zwei Ritter als Schildhalter), hinweisend auf das mächtigste Tiroler Adelsgeschlecht im Mittelalter, die Herren von Vilanders (nach ihrem Stammsitz Villanders im Eisacktal, südlich von Brixen). – Siehe Abbildung Seite 414.
2275 – VAN DE VELDE, WILLEM, D. J. (Leiden 1633-1707 Greenwich), 2 Blätter mit Fahnenstudien. Bleistiftzeichnungen auf Bütten. Das größere Bl. monogrammiert, beide nicht bezeichnet und dat. (wohl um 1660/80). 19,4 x 28,3 und 15,8 x 19,4 cm. – Etw. gebräunt und fleckig. (98) 300,-
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Charakteristische Skizzenblätter des großen holländischen Marinemalers mit hängenden und im Winde wehenden Fahnen, datiert anhand des Stils und des in dieser Form um 1670 häufiger nachgewiesenen Monogramms (vergleiche etwa die Zeichnung eines französischen Fischerboots im National Maritime Museum of Greenwich, London, mit derselben Form wie hier). – Auf feinem Büttenpapier mit dem Wasserzeichen zweier Löwen als Schildhalter.
2276 – VENTADOUR, JEAN NICOLAS (Paris 1822 – um 1870 ebda.), Offizier und Dame beim Spaziergang. Aquarell auf Papier. Sign., nicht bezeichnet, dat. 1849. 24,8 x 16,4 cm. – Alt auf Karton aufgelegt. (3) 150,2277 – WAGNER, JOHANN GEORG (Meißen 17441767 ebda.), Hirtenfamilie mit Tieren vor dem Gehöft. Lavierte Federzeichnung auf Bütten. Sign. „Wagner“, nicht bezeichnet und dat. (um 1750/60). 16,4 x 20,6 cm. – Aufgezogen und auf Träger aufgelegt. (3) 300,Typische bäuerliche Genreszene des frühverstorbenen, hochtalentierten sächsischen Landschaftsmalers.
Klenzes Marstallreliefs 2278 – WAGNER, JOHANN MARTIN VON (Würzburg 1777-1858 Rom), Kentauromachie (Kampf zwischen Kentauren und Lapithen). Tuschezeichnung auf chamoisfarbenem Velin. Nicht sign., Trägerkarton mit Namenszug „Wagner“, nicht bezeichnet und dat. (um 1820/22). 18,3 x 35,1 cm, Darstellungsgr.: 13,2 x 31,8 cm. – Passepartoutartig vom Trägerkarton gerahmt, Einfassungslinien in Gold. – Gering fleckig. (3) 300,Überaus plastische, detailgetreue und fein ausgearbeitete Darstellung eines der Reliefs mit dem Kampf zwischen Lapithen und Kentauren, die Leo von Klenze für den Münchener Marstall (die ehemalige Hofreitschule) skizziert hatte und für die Wagner die Vorlagen zur Ausführung lieferte. – Johann Martin von Wagner, künstlerischer Berater König Ludwigs I. von Bayern, ist als Bildhauer vor allem berühmt geworden durch seinen Relieffries in der Walhalla bei Donaustauf, den er im Auftrag des Königs ausführte. – Siehe Abbildung Seite 415.
2279 – WILDA, CHARLES (Wien 1854-1907 ebda.), Bildnis einer jungen Nubierin. Aquarell auf Karton. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1892). 15,1 x 12,3 cm. – Neubarocker Rahmen d. Zt. mit Verglasung. (71) 1.500,Wohl auf seiner 1892 zusammen mit dem Bildhauer Arthur Strasser unternommenen Ägyptenreise. Reizvolles, für Wilda in Ausdruck und Malart typisches Frauenporträt, auf die Innenseite eines Buchdeckels gemalt, verso mit Buntpapierbezug. – Siehe Abbildung Seite 416.
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2280 HANDZEICHNUNGEN UND GEMÄLDE – ZILLE, HEINRICH (Radeburg 1858-1929 Berlin), Selbstporträt mit Brille und gesenktem Kopf. Rötelzeichnung auf gelblichem Papier. Sign., nicht bezeichnet und dat. (um 1920/25). Ca. 16 x 13,5 cm. – Leicht gebräunt. – Unter Glas in altem Holzrahmen. (69) 3.500,Eines der wenigen Selbstporträts Zilles ohne karikierende Züge, sondern in der Art einer realistischen Studie. Der gesenkte Blick und die strengen Gesichtszüge verleihen der Zeichnung ernsten, melancholischen Charakter, der Zilles schwieriger, durch Krankheit und Verlust naher Angehöriger getrübten Lebenssituation in den zwanziger Jahren entspricht. – Zille war in Berlin unter dem Spitznamen „Professor mit der Nickelbrille“ bekannt, obgleich er auf kaum einem seiner Selbstbildnisse eine Brille trägt. Die Datierung der Zeichnung ergibt sich aus dem ungefähren Alter des Dargestellten, das sicherlich über 60 Jahre betragen dürfte. – Siehe Abbildung Seite 416. One of the few self portraits by Zille without caricature features, but in the way of a realistic study. The lowered look and the severe features give the drawing a serious, melancholic character that corresponds to Zille's difficult and marred life situation in the twenties due to the illness and loss of close relatives. – Under glass in old wooden frame. – See illustration on page 416.
Nr. 2273
Mit Widmung 2281 – – Vorbeigehende Gruppe von vier Frauen. Zeichnung in schwarzer und farb. Kreide auf gelblichem Papier. Sign. und mit e. dreizeiliger Widmung, nicht bezeichnet, dat. 1927. Ca. 31 x 21,5 cm. – Gering gebräunt. – Unter Glas gerahmt. (69) 2.500,Vier Frauen unterschiedlichen Alters, die hinterste noch ein Mädchen, alle wohl aus dem Prostituiertenmilieu, in gestaffelter Reihe vorbeilaufend. Zum Betrachter wendet sich nur eine von ihnen lächelnd um. – Alterswerk Zilles, einem von uns nicht erschließbaren Malerkollegen gewidmet: „Meinem lieben Kollegen Talor zur freundlichen Erinnerung an seinen alten H. Zille“. – Siehe Abbildung Seite 417. Four women of different age, the rearmost still a girl, all probably from the prostitute milieu, walking by successively. Only one is smiling and looking at the viewer. – Later work by Zille. – Minimally browned. – Framed under glass. – See illustration on page 417.
2282 – KONVOLUT – 17 Blätter. Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 2031, 2108, 2187, 2381, 2393 und 2453. – Beiliegt die Nr. 2345. (40) 400,2283 HERALDIK – SAMMLUNG – Ca. 120 Kupferstiche aus den „Geschichts-, Geschlechts- und Wappen-Kalendern“, bei Ch. Weigel in Nürnberg, um 1740. Je ca. 15 x 11 cm. – Gebrauchsspuren. (100) *R 150,-
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Nr. 2272
2284 – – 28 Blätter mit 92 meist aquarellierten Tuschfederzeichnungen vorwiegend deutscher und französischer Wappen, meist 18. Jhdt. Verschied. Formate. – Auf Trägerpapier recto und verso aufgezogen. – Tls. fleckig und gebräunt, Träger leicht wasserrandig. (100) ** 200,2285 JAGD – „Constantin Fürst zu Löwenstein. Zur Erinnerung an den edlen Waidmann“. Ganzfigur nach viertelrechts. Galvanographie von L. Schöninger nach Ph. Foltz, bei Wick in München, um 1850. 43,5 x 36 cm (Blattgr.: 92 x 65,5 cm). – Breite weiße Ränder etw. fleckig. (6) 80,Der wohlgenährte Fürst, im Wald unter einer Buche in jagdlicher Kleidung sitzend, sein Gewehr an den linken Fuß gelehnt, neben ihm sein Dackel. – Stimmungsvoll.
2286 – RIDINGER – Straußenjagd. Kupferstich von M. E. Ridinger nach J. E. Ridinger aus „Zu den besondern Ereignissen u: Vorfallenheiten bey der Jagd“, Augsburg, um 1780. 24 x 23,5 cm. – Leicht fleckig und gebräunt, verso 2 Sammlungsstempel. – Unter Passepartout. (71) 120,-
Thienemann 369. – Von drei Wölfen gehetzter Strauß. – Mit sechszeiliger Strophe unter der Abbildung. – 6 Beilagen von oder nach Ridinger, darunter ein weiteres Blatt aus demselben Werk (Kasuarenjagd, Th. 370) und 4 Pferdedarstellungen (eine altkoloriert).
2287 JUDAICA – SYNAGOGE – „Vue intérieure d'une Sinagogue“. Alt teilkolor. Lithographie von C. de Lasteyrie, (Paris, um 1815). 27 x 39 cm. – Linke obere Ecke angerändert, knapprandig; fachmännisch restauriertes Blatt, vollständig mit China hinterlegt. (45) 200,Wohl Inkunabel der Lithographie. – Benezit VI, 465. – Dekoratives Blatt, das das Innere der Synagoge wahrscheinlich von Nancy zeigt. – Charles Philibert de Lasteyrie du Saillant (1759-1849) gründete 1815 die erste lithographische Druckwerkstatt in Frankreich, nachdem er das Steindruckverfahren auf einer Reise durch Deutschland bei Alois Senefelder kennengelernt hatte. – Sehr selten. – Siehe Abbildung Seite 418.
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2290 KÜNSTLERGRAPHIK – BECKMANN, MAX (Leipzig 1884-1950 New York), „Weinende Frau“. Kaltnadelradierung auf Kupferdruckpapier. Vom Künstler sign., am unteren Rand von fremder Hand bezeichnet und dat. 1914. 24 x 19 cm (Blattgr.: 47,4 x 36,5 cm). – Breite Ränder minimal fleckig. – Auf Träger aufgelegt. (50) 1.500,Hofmaier 72.III/B.c. – Einer von 50 Abzügen des zweiten Zustands der dritten Fassung der Radierung mit Darstellung von Minna Tube-Römpler (1843-1922) beim Beweinen ihres im Krieg gefallenen Sohnes. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 419.
Freizügiges Meisterwerk 2291 – BONASONE, GIULIO (ca. 1498-1580), Der Triumph der Liebe. Kupferstich bei T. Barlacchi, in der Platte sign. und dat. 1545. 28 x 40 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Quetschfalte im rechten weißen Rand, etw. fleckig. (50) 1.000,Thieme-B. IV, 273. Nagler II, 63. Massari, Ausstellungskat. Bonasone 1983, 47. – Für die damalige Zeit sehr freizügiges Blatt, besser bekannt unter der englischen Bezeichnung „The Triumph of Love“. – Etw. schwacher Abdruck. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 418.
2292 – BOULLOGNE, LOUIS DE (Paris 1609-1674 ebda.), Das Wunder St. Pauls zu Ephesus. Kupferstich, in der Platte sign., um 1640. 36,5 x 30 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Aufgezogen, etw. knapprandig, tls. stärker fleckig. (50) 180,Nr. 2274
2288 KALLIGRAPHIE – „Quäl dich im Creütz und Trübsaal nicht, setz auff Gott dein Zuversicht ...“. Kupferstich von J. J. Losenauer in Suttgart, bei G. B. Probst in Augsburg, um 1750. 26 x 40 cm. – Leichte Knickspuren, etw. fleckig und gebräunt. – Unter Passepartout. – Dekoratives Blatt. (89) 100,2289 KONSTANZ – WAPPEN – Holzschnitt aus dem „Missale Constantiense“, bei N. Kalt in Konstanz, 1603. 29 x 19 cm. – Bis an die Einfassungslinie beschnitten, kleine Fehlstellen im Randbereich, zeitgenössische Annotationen in der Darstellung, auf Trägerkarton mont. – Unter Passepartout. (61) 100,Zeigt im Oval das Wappen von Johann Georg von Hallwyl (Hallwil), Fürstbischof von Konstanz von 1601 bis 1604. – Gut ausgeführter, dekorativer Holzschnitt. DAZU: „Breisach“. Holzschnitt aus J. Köbel, „Wapen deß Heiligen Römischen Reichs Teutscher Nation“, Frankfurt 1545. 22 x 14,5 cm. – Mit Japan hinterlegt. – 6 Beilagen.
Thieme-B. IV, 450. Nagler II, 128. Benezit II, 228. – Unter der Darstellung mehrzeiliger gestoch. Text, Wappen und Widmung. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2293 – BRAQUE, GEORGES (Argenteuil 1882-1963 Paris), „Marine“. Farblithographie. In der Platte sign. (Wohl Paris, Maeght, um 1960). 48,5 x 71,3 cm. – Unter Passepartout. (34) 300,Seltene Farblithographie mit dem Motiv der „Barques sur la grève“. – Beiliegen die Farblithographien „Still Life with Black Bust“ von Pablo Picasso, Druck von E. S. Herrmann, New York (1947), die monochrome Lithographie „De la peinture murale“ von Fernand Leger (bei Maeght, Paris, aus einer Publikation, wohl 1963) und die Farblithographie „Mp 157 équilibre“ von Bram van Velde (ebenfalls aus einer Publikation, ca. 1975). – Siehe Abbildung Seite 420.
2294 – BUFFET, BERNARD (Paris 1928-1999 Tourtour), „Toreros“. Farblithographie auf Arches (Wasserzeichen) aus dem gleichnamigen Album. Sign., num. (103/150), nicht dat. (1966/67). Darstellungsgr.:Ca. 50 x 69 cm, Blattgr.: 53,8 x 74,9 cm. (31) 400,-
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
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Nr. 2278
Sorlier 96. – Das besonders prächtige, selten angebotene Blatt zweier sich gegenüberstehender Toreros aus der 1966 entstandenen Folge (erschienen im Januar 1967), die zehn Blätter umfaßt. – Hier noch beiliegend zwei Titelblätter und ein Textblatt, die Widmung der Folge, alle in Schwarz und Rot auf Arches lithographiert, sowie der numerierte Druckvermerk (103/150); dazu die originale Leinenmappe mit lithographiertem Deckeltitel. – Außerdem beiliegend der lithographierte Titel, der numerierte Druckvermerk und die originale Leinenmappe der Folge „San-Francisco“ von Buffet (1966) sowie die originale Mappe der Folge „Mon Cirque“ (Pappe, mit lithographierter Deckelillustration, erschienen 1968), dazu das farblithographierte Plakat zur gleichnamigen Ausstellung der Galerie Maurice Garnier. – Zus. 8 Bl. und drei Mappen.
2295 – CAMPIGLI, MASSIMO (Berlin 1895-1971 Saint-Tropez), „Finestre“. Farblithogr. auf Rives. Vom Künstler e. sign. und num. 16/120. 1959. 47,5 x 60,5 cm, Blattgr.: ca. 57 x 77 cm. (70) 1.200,Meloni-T. 147. – Papier mit Blindstempeln der Libreria Prandi Reggio Emilia und L'Oeuvre Gravée. – Nach Meloni-Tavola in einer Auflage von 120 numerierten und einzelnen nicht numerierten Exemplaren erschienen. – Siehe Abbildung Seite 421.
2296 – CAUKERCKEN, CORNELIS VAN (Antwerpen 1626-1680 Brügge), Caritas mit drei Kindern. Kupferstich nach A. van Dyck, bei A. Diepenbeke in Amsterdam, um 1660. 39,7 x 29,3 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Bis knapp an den Plattenrand beschnitten, leicht gebräunt. (50) 120,Thieme-B. VI, 201. Hollstein 8. – Unterhalb der Darstellung drei vierzeilige Strophen über die göttlichen Tugenden in niederländischer Sprache. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2297 – CAVALIERI, GIOVANNI BATTISTA DE (Lagherino 1525-1601 Rom), Susanna im Bade. Radierung, in der Platte sign. und dat. 1566. 31,7 x 46,2 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Seitlich bis an die Einfassungslinie, oben und unten bis zur Darstellung beschnitten (wenig Bildverlust), unten kleinere ergänzte Fehlstellen, geringe, tls. hinterlegte Bugschäden, leichte Knickspuren, etw. fleckig, wasserrandig und gebräunt. (50) 500,Thieme-B. VI, 216. Nagler II, 528 (dat. 1586): „Sein Stil hat mit dem des Aeneas Vicus viel Ähnlichkeit, er ist trocken und oft ohne Geschmack und Wirkung ... und doch sind die Werke dieses Künstlers gesucht, weil er manches nach grossen Meistern stach und mit vielem Fleiss ihre Kompositionen darzustellen wusste.“ – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 422.
2298 – CORINTH, LOVIS (Tapiau/Ostpreußen 1858 – 1925 Zandvoort), Brudermord (Kain erschlägt Abel). Kaltnadelradierung auf Japan. Nr. 5 der siebenteiligen Folge: „Die ersten Menschen“ (bei F. Gurlitt, Berlin 1911). Plattengr.: 24,7 x 29,7 cm. – Breitrandig, unbeschnitten. (45) 150,Schwarz 81 V, II. – Laut Schwarz in insgesamt 64 Exemplaren erschienen, alle auf Bütten; dieser weder signierte noch numerierte Abzug auf Japan somit außerhalb der Zählung. – Mit dem Stempel „Atelier – Lovis Corinth“ auf Recto und Verso (in Rot und Schwarz).
2299 – CUNEGO, DOMENICO (Verona 1726-1803 Rom), „Apollo et Silenus“. Kupferstich nach A. Carracci, bei A. Lancellotti in Rom, in der Platte sign., bez. und dat. 1770. 20,8 x 38,3 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Leicht fleckig. – Thieme-B. VIII, 195. – Dekoratives, breitrandiges Blatt. – Aus der Sammlung W. Denzel. (50) 100,-
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2279
2300 KÜNSTLERGRAPHIK – DALÍ, SALVADOR (Figueres, Katalonien 1904-1989 ebda.), „Alsace“. Farblithogr. auf Arches. Vom Künstler sign. und num. 47/300. 1969. Darstellungsgr.: 73 x 53 cm. – Sauber und breitrandig. – Unter Glas gerahmt. – Siehe Abbildung Seite 423. (61) 500,2301 – DIETRICH, CHRISTIAN WILHELM ERNST (genannt Dietricy; Weimar 1712-1774 Dresden), „Die große Krankenheilung“. Radierung auf festem Bütten. In der Platte sign. und dat. 1763. Darstellungsgr.: 29,1 x 41,6 cm. – Schmale Ränder leicht geknickt und mit zwei kleinen hinterlegten Einrissen im unteren Rand, ein Wasserrand bis in die Darstellung, auf Träger aufgelegt. (50) 120,Linck 21, VII (von VIII). Sammlung Vasel, 1813. – Nach Rembrandts berühmtem „Hundertguldenblatt“ und in Rembrandt-Manier gefertigte Radierung, allerdings kein Nachstich des großen Vorbilds, sondern eine freie Umsetzung in anderer Komposition und eigener Bilderfindung. Das unvollendete Blatt wurde von Adrian Zingg überarbeitet (hier vorliegend: mit der Numerierung am linken unteren Rand, nach Linck der vorletzte Zustand). – Aus der Sammlung W. Denzel.
2302 – DITMAER, JAN (um 1538-1603 Antwerpen), Glaube, Liebe, Hoffnung. Kupferstich nach M. de Vos, bei P. Baltens (in Antwerpen), in der Platte sign. und dat. 1577. 36,5 x 43,5 cm. – Links oben kleines Loch in der Darstellung, kleine, teils hinterlegte Randschäden, etw. fleckig. – Unter Passepartout. (50) 400,-
Nr. 2280 Thieme-B. IX, 333. Hollstein 6. – Personifikationen der drei christlichen Tugenden in einem Rahmen mit biblischen Figuren und Szenen, die Rettung und Erlösung symbolisieren. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 422.
2303 – DOMÍNGUEZ, OSCAR (San Cristóbal de la Laguna/Teneriffa 1906-1958 Paris), „Homenaje a Manolete“. Farblithographie auf BFK Rives (Wasserzeichen). Sign. und num. 165/200, nicht dat. (1955). 37 x 46 cm. – Breite Ränder gering fleckig, oben mit kleiner Farbspur. (31) 400,2304 – DORIGNY, MICHEL (St. Quentin 1617-1665 Paris), Apollo und die Musen. Kupferstich nach S. Vouet, in der Platte sign., um 1650. 38 x 28,4 cm (hochoval). – Auf Trägerkarton mont. – Links alt hinterlegter Einriß bis in die Darstellung, weiße Ränder leicht knittrig und mit kleinen Läsuren. (50) 150,Thieme-B. IX, 475. – Unterhalb der Darstellung sechs lateinische Hexameter. – Verso mit Sammlerstempel AR (August Riedinger, Lugt 167). – Aus der Sammlung W. Denzel.
2305 – DÜRER – WIERIX, HIERONYMUS (Antwerpen 1553-1619 ebda.), „Das Schweißtuch, von zwei Engeln gehalten“. Kupferstich nach A. Dürer, monogrammiert „AD 1513“ (wohl spätes 16. Jhdt.). 10,1 x 13,9 cm. – Bis knapp an die Einfassungslinie beschnitten, leichte Knickspur, tls. etw. dünnwandig, kleines Loch, stellenw. etw. angerändert und hinterlegt, zwei Flügel leicht ankolor., etw. fleckig und gebräunt. (87) ** 200,-
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
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Thieme-B. XXXV, 537. Nagler XXIV, 272, 40 (Wierix). – Detailgenaue und seitenverkehrte Kopie des Dürerschen Stichs (Meder 26) mit seitenrichtigem Monogramm. – Etw. flauer Abdruck. – Siehe Abbildung Seite 424.
2306 – DYCK, DANIEL VAN DEN (Antwerpen 1610-1670 Mantua), Die Vergöttlichung des Aeneas. Radierung, um 1640. 29,3 x 40,7 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Bis knapp an den Plattenrand beschnitten, kleine Randläsuren, alt ergänzte kleine Fehlstelle in der Darstellung, etw. fleckig und gebräunt. – Thieme-B. X, 270. Hollstein 10. – Aus der Sammlung W. Denzel. (50) 150,2307 – EARLOM, RICHARD (London 1743-1822 ebda.), Die Märkte. „A Fruit Market – A Herb Market – A Fish Market – A Game Market“. 4 Schabkunstblätter von R. Earlom nach F. Snyders und Long John, bei J. Boydell in London, dat. 1775, 1779, 1782 und 1783. Plattengr.: je ca. 42 x 57,5 cm (Blattgr.: ca. 51 x 67 cm). – Kleinere Einrisse entlang der Plattenränder (Game Market auf 2 Seiten hinterlegt), etw. gebräunt und leicht fleckig, weiße Ränder mit kleinen Einrissen. (31) 600,Wessely 109-112, 2. Zustand (von 2) mit der Unterschrift. Nagler IV, 243f. Thieme-B. X, 282f.: „Späterhin schuf Earlom für Boydell – nächst 24 der 170 ImperialfolioSchabkunsttafeln zu dessen 1775 in London publiziertem, 2bändigen Kupferwerk nach den Hauptgemälden der Rob. Walpoleschen Kunstsammlung in Houghton Hall ... – noch Folio-Kupfertafeln ...“. – Vollständige, dekorative Serie.
2308 – FRONIUS, HANS (Sarajewo 1903-1988 Wien), E. A. Poe 1809-1849. 2 Lithographien auf Papier. Sign. und datiert 1969 (eine mit Zueignung an Karl Ludwig Leonhardt). Blattgr.: 30,5 x 20,6 und 31,5 x 22,4 cm. (69) 80,Zwei Porträts, von denen das eine Poe in der Frontale zeigt, das andere mit aufgestütztem Kopf im Zwiegespräch mit einem Raben. – Beiliegend: „König Lear“. Radierung, bezeichnet „28. Ex.“, dat. 1971 und sign., ebenfalls mit e. Widmung an Karl Ludwig Leonhardt.
Die berühmte Hundefolge, vollständig 2309 – FYT, JAN (Antwerpen 1611-1661 ebda.), Hunde. Folge von 8 Radierungen. In der Platte sign. und dat. 1642. Ca. 15-17 x 21,5-22 cm. – Bis an die Einfassungslinien beschnitten, stellenw. leicht gebräunt und fleckig. – Paarweise unter Glas gerahmt. (125) 2.000,Bartsch IV, 211, 10. Hollstein 10, III (von VI). R. Weigel, Suppléments au Peintre-Graveur de Adam Bartsch, Bd. I, Leipzig 1843, 186, III (von VI). Nagler IV, 539: „Man hat von Fyt auch zwei Folgen von Blättern, und darunter sind die Hunde Meisterstücke, von solcher Vortrefflich-
Nr. 2281 keit, wie seine Gemälde. Diese Blätter sind mit leichter und geistreicher Nadel in malerischer Manier behandelt.“ – Nach dem Titel mit der Widmung an Don Carlo Guasco, Marchese di Solerio, der dritte Zustand, wie bei Weigel beschrieben, mit dem Zusatz „In segno ...“, aber noch ohne die Nennung des Pariser Verlegers Van Merlen. Die sieben Radierungen mit den meist paarweise dargestellten Hunden dürften jedoch dem ersten und zweiten Zustand entsprechen, was sich nicht eindeutig bestimmen läßt. – Kräftige, saubere Abzüge. – Siehe Abbildung Seite 424. After the title with dedication to Don Carlo Guasco, Marchese di Solerio, the third state, as described by Weigel, with the addition „In segno ...“, but yet without designation of the Paris publisher Van Merlen. The seven etchings with the dogs mostly represented in pairs are likely to correspond to the first and second state, however not to be determined clearly. – Strong and clean printings. – Cropped up to border lines, here and there slightly browned and soiled. – Framed in pairs under glass. – See illustration on page 424.
2310 – GOLTZIUS, HENDRIK (Mulbrecht bei Venlo 1558-1617 Haarlem), Der große Herkules (oder Knollenmann). Kupferstich. In der Platte sign. und dat. 1589. 56 x 40,5 cm. – Bis zum Bildrand beschnitten, einige Einrisse und kleinere Papierbruchstellen in der Abbildung, Faltspuren, sechs kleine Löcher, rechts oben hs. Nummerierung, fleckig, etw. wasserrandig und gebräunt, auf Japan aufgezogen und auf Unterlagskarton mont. (3) 800,-
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Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
Nr. 2287
Nr. 2291
Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
Nr. 2290
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2293
Hollstein 143, I (von 2). Thieme-B. XIV, 349. – Kräftiger Druck des seltenen, monumentalen Blattes. – „Nichts als Muskelpakete, garniert mit Schnurrbart, Keule und einem fetzigen Löwenfell: An so viel männlicher Kraft kommt niemand so leicht vorbei. Die im Landschaftshintergrund dargestellten Abenteuer des Helden – sein Kampf mit dem Riesen Antäus und sein Sieg über den in Stiergestalt angetretenen Flussgott Acheloos – wirken eher beiläufig, geht es doch hier primär um das reine Prinzip geerdeter physischer Präsenz. Der Verdacht, daß das Blatt ironisch gemeint sein könne, wird in der neueren Literatur zugunsten einer etwas bemüht anmutenden politischen Interpretation zurückgestellt, laut welcher der Kraftprotz die nationale Stärke der damals eben gerade zur Republik erklärten Niederlande verkörpern soll“ (U. Seibold-Bultmann, Das Städel in Frankfurt). – Unter der Abbildung drei lateinische Distichen. – Siehe Abbildung Seite 425.
2311 – GRIMALDI, GIOVANNI FRANCESCO (Bologna 1606-1680 Rom), Flußlandschaft mit ruhender Personifikation, in der Ferne eine Ansiedlung mit Turm. Radierung, in der Platte sign. „Gio. Fran.co bolognese fecit“. Um 1630/50? 15,4 x 22,3 cm. – Kleines Wurmloch in der Darstellung, zwei kleine Einrisse bis in die Platte, bis knapp an den Plattenrand beschnitten, fleckig und braunfleckig. (87) ** 150,-
Thieme-B. XV, 40. – Vgl. Nagler VI, 121f. (zahlreiche Flußlandschaften, dieses Blatt wohl nicht aufgeführt). – Unterer linker Rand mit kleinem Stempel „W.S.“ (vgl. Lugt 2650e, Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg), verso Dublettenstempel des Museums. – Drei Beilagen.
2312 – HYRE, LAURENT DE LA (Paris 1606-1656 ebda.), Die Bekehrung des Saulus. Radierung, bei H. Weyen in Paris, in der Platte sign., um 1640. 41 x 29,5 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Aufgezogen, oberhalb der Darstellung mont. gedruckte Numerierung. (50) 150,Nagler (Hire) VI, 553, 16, II (von III). Robert-D. 16, II (von 4). – Hyre radierte das Blatt nach dem eigenen Gemälde von 1637, das sich heute in der Kirche Saint-Thomasd'Aquin in Paris befindet. – Guter Druck. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2313 – ITALIEN – SAMMLUNG – Italienische Landschaften. 7 Radierungen von J. Ch. Reinhardt, sign. und dat. 1792-1812. Verschied. Formate. – Gebrauchsspuren. – Thieme-B. XXVIII, 125. – Beilage. (34) 200,-
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
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Nr. 2295
2314 – JONES, ALLEN (geb. Southhampton 1937), „Icarus“. Farblithogr. auf Velin. Sign. und numeriert, nicht bezeichnet, dat. (19)68. Blattgr.: 99,5 x 70 cm. – Nr. 20 von 75 Ex. – Lloyd 47. – Minimale Randläsuren und gering fingerfleckig. – Siehe Abbildung Seite 426. (69) 800,2315 – KOLLWITZ, KÄTHE (Königsberg/Ostpr. 1867-1945 Moritzburg/Dresden), „Das Ende des Weberaufstands“. Blatt 6 (von 6) aus dem Zyklus „Ein Weberaufstand“. Radierung auf Kupferdruckpapier. Von der Künstlerin e. sign. und num. (6/50). Um 1897 (Abzug: Dresden, Richter, 1918). Plattengr.: 24,5 x 30,5 cm. – Kräftiger Abzug auf sehr breitrandigem Bogen. (50) 1.000,Klipstein 37/III (von 5). Knesebeck 38 IIb (von 5). – Das letzte Blatt aus dem berühmten sechsteiligen Zyklus zu Hauptmanns Drama „Die Weber“, von dem die ersten drei als Lithographien, die letzten drei Blätter hingegen als Radierungen gefertigt worden sind. Mit diesem 189397 entstandenen Zyklus gelang Kollwitz in der Großen Berliner Kunstausstellung des Jahres 1898 der künstlerische Durchbruch. – Der vorliegende, von der Künstlerin und dem Verleger Felsing signierte Druck ist ein früher, sehr kräftiger und sauberer Abzug von der noch unverstählten Platte aus einer Auflage von 50 Exemplaren, die
1918 durch den Dresdener Verleger Emil Richter angefertigt worden ist. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 426.
2316 – LÉGER, FERNAND (Argentan 1881-1955 Gifsur-Yvette bei Paris), „Les deux tournesols“. Farblithographie auf Arches-Velin. Sign. (mit Widmung), nicht num., in der Platte dat. (19)53. Darstellung ca. 47,5 x 38 cm (Blattgr.: 65,5 x 50,5 cm). – Leicht gebräunt. – Unter Glas gerahmt. (98) 1.000,Saphire 135. – Unten rechts mit Tinte signiert und mit Widmung versehen: „à tous les 2, amicalement“, wie meist verblaßt. – Siehe Abbildung Seite 427. At bottom right signed with ink and with dedication: „à tous les 2, amicalement“, as usually faded. – Slightly browned. – Framed under glass. – See illustration on page 427.
2317 – LUCCHESE, MICHELE (Rom 1539 – um 1604 ?), Große Seeschlacht. Kupferstich nach P. da Caldara, in der Platte monogrammiert, bei P. de Nobili (in Rom), um 1570. 21 x 36 cm. (Blattgr.: 22,8 x 36,5 cm). – Bis knapp an den Plattenrand beschnitten, leichte Knickspur, verso Montagespuren, gering fleckig und gebräunt. (87) ** 500,-
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Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
Nr. 2297
Nr. 2302
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
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Thieme-B. XIV, 563 (Greco). Nagler IX, 76, 8. – Prachtvoller, klarer Druck. – Verso zwei Sammlerstempel: „AS“ (A. Schaller, Lugt online L.173) und „Zepher“. – Selten. – Siehe Abbildung Seite 428.
2318 – LYDIS, MARIETTE (Wien 1887-1970 Buenos Aires), „Bureau de Placement“. Aquarellierte Radierung auf festem Velin. Von der Künstlerin sign., bezeichnet und dat. 1925. 33,2 x 26,3 cm. – Breite Ränder gering fleckig, auf Träger aufgelegt. (50) 250,Zwei Frauen mittleren Alters beim Anstehen im Arbeitsamt, großflächig und expressiv aquarelliert. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 427.
2319 – MELLAN, CLAUDE (Abbeville 1598 oder 1601-1688 Paris), St. Johannes in der Wüste. Kupferstich, in der Platte sign. und dat. 1629. 36,8 x 27,1 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Leicht fleckig und gebräunt. (50) 100,Thieme-B. XXIV, 364. Nagler X, 121, 15. – Johannes mit geschlossenen Augen, sitzend, nach der herkömmlichen Bezeichnung des Blattes in der Wüste: umgeben von Feigenblättern, einem Rosenzweig, belaubten Bäumen, einem kleinen Wasserfall – die Wüste lebt! – Unter der Darstellung Widmung an Kardinal Barberino. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2320 – MONOGRAMMIST I. F. (tätig in Florenz Mitte des 16. Jhdts.), Vermählung von Vertumnus und Pomona. Kupferstich, wahrscheinlich nach B. Bandinelli oder J. da Pontormo, bei C. Duchetti in Rom, dat. 1542. 23,2 x 39,3 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Leichte Knickspuren, verso zahlr. Annotationen mit Bleistift im weißen Rand. (50) 1.000,Nagler, Monogrammisten, III, 2299 (nicht aufgelöst). Nagler V, 4 (Johann Franz Fiorentino). Bartsch XV, 502 (J. F. Fiorétin). – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 429.
„Quisnam igitur liber?“ 2321 – MULLER, JAN HARMENSZ (Amsterdam 1571-1628 ebda.), Arion auf einem Delphin. Kupferstich nach C. van Haarlem, bei C. J. Visscher in Amsterdam, um 1620. 33,4 x 35 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Bis zur Einfassungslinie beschnitten, 2 größere, bis in die Darstellung reichende, und einige kleinere Einrisse, tls. alt hinterlegt, etw. fleckig und gebräunt. (50) 800,Thieme-B. XXV, 233. Hollstein 48, II (von III). – Unterhalb der Darstellung die weisen Hexameter aus Horazens Satiren (II 7, 83-86) über das, was einen freien Menschen ausmacht: „Quisnam igitur liber? Sapiens, sibi qui imperiosus ...“. – Verso mit Sammlerstempel AR (August Riedinger, Lugt 167). – Kräftiger Abzug. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 430.
Nr. 2300
2322 – PICASSO, PABLO (Málaga 1881-1973 Mougins), „Joueur de flûte et faune“ („Bacchanale“). Lithogr. auf Velin. Von Künstler e. und in der Platte sign., num. 7/100 und dat. 1959. 34 x 44,1 cm (Blattgr.: 36,6 x 49,2 cm). (70) 1.500,Vgl. The Picasso Project 59-310 (Vorzeichnung). – Siehe Abbildung Seite 430.
2323 – – „Portrait de Frédéric Joliot-Curie“. Lithogr. auf Arches (Wasserzeichen). Von Künstler e. und in der Platte sign. und dat. 26. 2. (19)59. 56,3 x 45,5 cm. – Am Rand minimal gebräunt und fleckig. (70) 1.500,Vgl. Zervos XIX, 335. The Picasso Project 59-026 (jeweils die Vorzeichnung). – Exemplar außerhalb der Numerierung. – Siehe Abbildung Seite 431.
2324 – – „Picador et femme“. Lithogr. auf Velin. Von Künstler e. und in der Platte sign., num. 27/90 und dat. 5. 6. (19)60. Blattgr.: 49,1 x 36,5 cm). – Auf Träger aufgelegt. (70) 2.000,Vgl. Zervos XIX, 309. The Picasso Project 60-194 (jeweils die Vorzeichnung). – Siehe Abbildung Seite 431.
2325 – – Titelillustration („Visage“) für die Zeitschrift „Le Patriote“, Ausgabe Côte d'Azur, Samstag, 7. Oktober 1967. Lithogr. auf Velin (ohne Wasserzeichen). Vom Künstler e. und in der Platte sign., num. 37/100 und dat. 27. 9. (19)67. 40 x 31,8 cm (Blattgr.: 45,1 x 37,1 cm). – Weiße Ränder leicht gebräunt. (70) 2.000,-
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Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
Nr. 2305
Nr. 2309
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
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Vgl. The Picasso Project 67-370 (Vorzeichnung). – Das Titelbild des „Patriote“, Ausgabe Côte d'Azur, Samstag, 7. Oktober 1967, als separate Lithographie in einer Auflage von 100 Stück erschienen. – Siehe Abbildung Seite 431.
2326 – P I R A N E S I , G I O VA N N I B AT T I S TA (Mogliano Veneto bei Treviso 1720-1778 Rom), „Capriccio con scale e ponte levatoio“ (Die Zugbrücke). Radierung auf kräftigem Velin. Blatt VII der Folge „Carceri d'Invenzione“ (Erfundene Kerker), Rom 1761 (Abzug: Paris, Firmin-Didot, um 1835). 55,2 x 40,6 cm (Blattgr.: 89,9 x 63,1 cm). – Auf dem vollen Bogen, die breiten Ränder leicht fleckig und mit Läsuren und mehreren Einrissen (davon einer tiefer). (70) 800,Hind III, 7, III (von III). – Eines der großartigsten Blätter der berühmten Folge im letzten Abzug. – Kräftiger, sauberer Druck auf dickem Papier mit dem Blindstempel der „Calcografia Regia Roma“.
2327 – RAFFAEL – RAIMONDI, MARCANTONIO (Agini 1475 – ca. 1534 Bologna?), Christus und die zwölf Apostel. 12 Kupferstiche (statt 13, ohne Christus) auf Bütten (3 Blätter mit je vier Stichen) nach Raffael. Um 1520 (Abzüge wohl mittleres 16. Jhdt.). Plattengr.: Je 21 x 14 cm. – Kräftige, unbeschnittene Bögen, breite Ränder leicht gebräunt, die Abzüge etw. blaß. (50) 400,Bartsch 65-76. – Berühmter Zyklus nach den verlorenen Fresken Raffaels in der Sala dei Palafrenieri im Vatikan. – Auf kräftigem Papier mit Wasserzeichen einer Lilie in zweikonturigem Kreis mit Beizeichen darüber, in vielen ähnlichen Varianten in Rom um die Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisbar (vgl. etwa Piccard 128713). – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 431.
2328 – REALISMUS UND MODERNE – Sammlung von 10 Blättern in verschied. Techniken, die meisten vom Künstler sign. und num. Ca. 190020. Verschied. Formate. – Mäßige Gebrauchsspuren. – Unter Passepartout. (119) 400,Enthält Werke von Hans Barthelmess (Tanzende Bauern, Radierung), Sylvan G. Boxsius (Schilflandschaft, Farblinolschnitt), Peter Halm (Schmiede, Radierung), Alois Kolb (Bauernpaar im Gebirge, Radierung), Josef Löwenstein (Frauenakt, Radierung), Carl Theodor Meyer-Basel (Landschaft, Radierung) und anderen. – Beiliegen 18 Blätter ältere Druckgraphik, meist Kupferstiche des 17. und 18. Jahrhunderts. – Siehe Abbildung Seite 432.
2329 – REHBERG, FRIEDRICH (Hannover 17581835 München), Römische Volksstudien. 5 (von 6) Radierungen aus „Figure, prese dal vero, ed incise à acqua forte“, Rom 1793. Je ca. 15,5 x 19 cm. – Auf Orig.-Trägerpapier mont. und mit Titelblatt fadengeheftet; Träger stärker fleckig, wasserrandig und gebräunt, die Radierungen tls. leicht fleckig, eine Radierung mit Einrissen bis in die Einfassungslinie. (78) 300,-
Nr. 2310 Thieme-B. XXVIII, 93: „Früher Pseudoklassizist.“ – 21 Beilagen, meist Radierungen, darunter zahlr. Blätter von J. A. Klein, meist mit Tier- und Landschaftsdarstellungen. – Siehe Abbildung Seite 432.
2330 – RIZZI, JAMES (Brooklyn 1950-2011 New York), „It's so hard to be a saint when you're living in the city.“ Kolor. Intaglio auf Arches. Sign. (in Kapitalbuchstaben), bezeichnet, num. (15/49) und dat. (New York) 1976. Blattgr.: 38,3 x 56,7 cm, Darstellung: 33 x 49,7 cm. – Siehe Abbildung Seite 433. (45) 500,2331 – SAENREDAM, JAN (Zaandam 1565-1607 Assendelft). Hommage an Bacchus. Kupferstich nach H. Goltzius. In der Platte num. und sign., nicht dat. (um 1596). 44 x 32 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Bis knapp an die Einfassungslinie beschnitten, kleiner, alt hinterlegter Einriß in der Darstellung, rechte untere Ecke hinterlegt, etw. braunfleckig. (50) 800,Thieme-B. XXIX, 305. Nagler XVI, 33, 72. Hollstein 71, I (von II). – Aus der Folge „Der Kultus der Ceres, der Venus und des Bacchus“, mit vier lateinischen Hexametern von C. Schonaeus („Bacche pater, prono prostrati corpore cuncti ...“) unter der Darstellung. – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 434.
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Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
Nr. 2314
Nr. 2315
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2316
2332 – SOMPEL, PIETER VAN (Antwerpen um 1600 – nach 1643), Ixion getäuscht von Juno. Kupferstich nach P. P. Rubens, bei P. Soutman in Haarlem, um 1630. 23,3 x 32,8 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Aufgezogen, bis zur Einfassungslinie beschnitten, etw. fleckig. (50) 150,Thieme-B. XXXI, 273. Hollstein 4, II (von IV). – Unterhalb der Darstellung lateinische Widmung an Martin van den Hueuel. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2333 – STEINLEN, THÉOPHILE-ALEXANDRE (Lausanne 1859-1923 Paris), 8 Lithographien. E. und im Stein sign. sowie e. num. Ca. 1914-16. Verschied. Hoch- und Querformate. Unbeschnitten, wenige minimale Randläsuren, vereinzelt gering fleckig. (19) 600,Darstellungen aus dem Ersten Weltkrieg: „A bientôt pour le bon!“ (Nr. 6/100). – „Au cantonnement“ (Nr. 364/400). – „Départ“ (Nr. 15/400). – „Fillettes serbes et ânes“ (Nr. 15/400). – „Homme serbe“ (Nr. 15/400, Wasserzeichen „J Perigot“). – „L'Allocation militaire“ (Nr. 278/400). – „Serbes“ (Nr. 15/400, Wasserzeichen MBM). – „Soldat en képi, portant un enfant“ (Nr. 364/400, auf Vélin d'Arches). – Siehe Abbildung Seite 433.
2334 – STUCK, FRANZ VON (Tettenweis 1863-1928 München), „Forellenweiher“. Radierung auf Bütten. Vom Künstler e. und in der Platte sign. und bezeichnet. Um 1890. Plattengr.: 23 x 27,4 cm. – Kräftiger, sauberer Abzug auf breitrandigem, unbeschnittenen Bogen, auf Träger aufgelegt. (50) 200,-
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Nr. 2318 Entstanden in der Zeit, als Stuck sich in der Künstlerkolonie Osternberg bei Braunau aufhielt. In der Nähe des Wirtshauses befanden sich, wie Schmoll gen. Eisenwerth 1976 feststellte, noch bis vor wenigen Jahren entsprechende Fischteiche (vgl. J.-A. Birnie-Danzker, Die Sammlung des Museums Villa Stuck, 1997, Kat.-Nr. 44). – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 434.
2335 – – „Kämpfende Faune“. Radierung auf festem chamoisfarb. Papier. Vom Künstler e. und in der Platte sign. und bezeichnet. Um 1890. Plattengr.: 10,2 x 14,5 cm. – Kräftiger, sauberer Abzug auf breitrandigem, unbeschnittenen Bogen, auf Träger aufgelegt. (50) 200,Vereinfachte Version des gleichnamigen Gemäldes von 1888 (vgl. H. Voss, Franz von Stuck – Werkkatalog der Gemälde, 1973, Nr. 11/85, hier auch die Radierung erwähnt). – Aus der Sammlung W. Denzel.
Thronus Iustitiae, nach Wtewael 2336 – SWANENBURG, WILLEM VAN (Leiden 1581-1612 ebda.), 6 Kupferstiche nach J. A. Wtewael, bei Ch. van Sichem in Amsterdam, in der Platte sign. und tls. dat., 1605 und 1606. Je ca. 26 x 38 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Blatt V oben bis knapp in die Darstellung beschnitten und mit kleiner Fehlstelle in der Darstellung, Blatt X stark braunfl., Blatt XII mit kleinem Loch innerhalb der Platte und rechts knapprandig, die restlichen Blätter mit schmalem Rand um die Plattenkante, tls. kleinen Randläsuren und minimalen Einrissen; stärker fleckig und gebräunt. (50) 1.000,-
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2317
Thieme-B. XXXII, 339. Nagler XX, 171, 19. Hollstein 54, 55 und 58-61. – Aus der insgesamt 13 Blätter umfassenden Folge „Thronus Iustitiae“ mit verschiedenen Szenen der Gerechtigkeit aus der Bibel, der Geschichte und Legende. – Vorhanden sind die Blätter V, VI und VIIIIXII. – 5 Blätter verso mit Sammlerstempel „AR“ (August Riedinger, Lugt 167). – Aus der Sammlung W. Denzel. – Siehe Abbildung Seite 435.
2337 – TÀPIES, ANTONI (Barcelona 1923-2012 ebda.), „Nocturn matinal“. 5 (von 7) Farblithographien der Serie auf festem Velin. Alle e. sign. und num. 38/100, nicht bezeichnet und datiert (1970). Je 57,3 x 77 cm. (45) 2.000,Galfetti 237, 239, 242, 243 und 243a. – Aus der separat erschienen Suite der Illustrationsfolge zu „Nocturn matinal“ von Joan Brossa, Barcelona 1970, hier in der Teilauflage von 100 numerierten Exemplaren und in der Größe der Vorzugsausgabe von 57 x 77 cm. – Siehe Abbildung Seite 435.
2338 – TESTA, PIETRO (Lucca 1611-1650 Rom), Thetis taucht den jungen Achilles in das Wasser des Styx, um ihn unverwundbar zu machen. Kupferstich, bei A. van Westerhout in Rom, in der Platte sign., um 1685. 26,2 x 41,3 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Alt hinterlegter Einriß bis zum Plattenrand, tls. stärker braunfleckig, gebräunt. (50) 120,Thieme-B. XXXII, 559. Nagler XX, 429, 21. Bellini 36, II (von IV). – Aus der Sammlung W. Denzel.
2339 – THOMA, HANS (Bernau/Schwarzwald 18391924 Karlsruhe), „Feierabend“. Radierung auf festem Papier. E. sign., in der Platte monogrammiert und dat. 1901. 31,9 x 44,7 cm. – Kräftiger, sauberer Druck auf dem vollen, unbeschnittenen Bogen (minimale Randläsuren). (50) 150,Beringer 42, 2 (von 2). – Aus der Sammlung W. Denzel (verso gestempelt). – Beiliegend die Radierung „Psyche mit der Lampe“ von Max Klinger (Blatt 19 aus Opus V).
2340 – – „Karlsruher Landschaft II“. Radierung auf Bütten (Van Gelder Zonen). E. sign., in der Platte monogrammiert und dat. 1896. 19,7 x 24,1 cm. – Guter, sauberer Druck auf dem vollen, unbeschnittenen Bogen, nur die Kanten leicht gebräunt. (50) 150,Beringer 185, 3 (von 3). – Aus der Sammlung W. Denzel (verso gestempelt).
2341 – VISSCHER, CORNELIS (Haarlem 1629-1662 Amsterdam?), Der große Kalkofen. Kupferstich nach P. de Laer, bei G. Valk in Amsterdam, um 1650. 30,9 x 37,9 cm. – Auf Trägerkarton mont. – Bis knapp an die Einfassungslinie beschnitten, leicht fleckig und angestaubt. (50) 200,-
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
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Nr. 2320
Thieme-B. XXXIV, 415. Nagler XXIII, 173, 170, II (von III). Le Blanc 166. Hollstein 61, III (von 4). – Eine Gruppe von Bettlern, um einen Kalkofen bei Rom gelagert, links der Tiber und der Ponte Sisto nach Trastevere. – Rechts unten Sammlerstempel. – Kräftiger Abzug. – Aus der Sammlung W. Denzel.
2342 – WATTEAU – „La signature du contrat de la noce de village“. Kupferstich von A. Cardon nach A. Watteau, um 1780. 51 x 73 cm. – Kleiner hinterlegter Einriß oben, etw. fleckig und gebräunt. – Aufwendig unter Glas gerahmt (nicht geöffnet). – Thieme-B. XXXV, 190 (Watteau), und V, 586 (Cardon). (115) 300,2343 – – „La marieé de vilage“ – „La signature du contrat de la noce de village“. 2 Kupferstiche von C. N. Cochin bzw. A. Cardon nach A. Watteau, bei F. Chereau in Paris (1), um 1780. 51 x 74 und 50,5 x 72,5 cm. – Stark restaurierte, tls. hinterlegte Blätter, Mittelbug, knapprandig. – Thieme-B. XXXV, 190. – Siehe Abbildung Seite 436. (47) 150,2344 – WEBER, A. PAUL (Arnstadt 1893-1980 Schretstaken), 8 Lithographien auf Velin bzw. Kupferduckpapier. Sieben vom Künstler e. sign. und mit dem Stempel der Clan-Presse, verso alle
mit Nachlaßstempel (dieser sign. von Christian Weber). 1953-77. Verschied. Formate. (107) – Lithogr. „Die Lauscherin“ mit großem Eckausschnitt, breite Ränder tls. gering fleckig. (107) 600,I. „Die beiden Marabus“ (Marabus beim Schach), 1976. – Dorsch 320. – II. „Die Exklusiven (I)“, 1953. – Dorsch 654. – III. „La véritable finesse c'est la vérité“ (Fuchs als Staatsminister), 1963. – Dorsch 1474. – IV. „Na!?“, 1977. – Dorsch 1722. – V. „Der Oberkommandierende“, 1962. – Dorsch 1852. – VI. „Reinecke Fuchs: In der Gunst des Königs“, 1977. – Dorsch 2043. – VII. „Was war das?“ (oder: „Die Lauscherin“), 1966. – Dorsch 2659. – VIII. „Der Wegweiser (I)“, 1974. – Dorsch 2665. – Siehe Abbildung Seite 436.
2345 – WEISS, ERWIN (Dresden 1899-1979 Erfurt), 5 Holzschnitte, im Stock tls. undeutlich monogr. „EW“. Dresden (2) und o. O., sign. und dat. 1920. Ca. 12 x 7 bis 16 x 12 cm. – Gewellt, an den Ecken mont., im Randbereich leicht fleckig. – Unter Passepartout. (61) 250,Frauen- und Männerporträts (3) und Paare. – Alle unten hs. bezeichnet: „Holzschnitt (Handdruck)“. – Erwin Weiss studierte ab 1923 an der Kunstakademie in Dresden bei Max Feldbauer, Oskar Kokoschka und Otto Hettner, er war Gründungsmitglied der Gruppe „ASSO“. – 8 Beilagen, darunter eine großformatige Lithographie von T. A. Steinlen und ein großformatiger Linolschnitt des Konstanzer Münsters von E. Hofmann. – Siehe Abbildung Seite 437.
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Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
Nr. 2321
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
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Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2331
2346 KÜNSTLERGRAPHIK – KONVOLUT – 15 Blätter des 16.-18. Jhdts. Verschiedene Stecher und Formate. – Tls. mit Sammlungsstempeln verso. – Gebrauchsspuren. (83) *R 300,Darunter Blätter von und nach H. Cock, W. J. Herreyns, G. Hess, D. Hopfer, M. Kager, Ch. B. Rode, P. P. Rubens, N. Ryckemans und H. Vredeman de Vries. – Siehe Abbildung Seite 437.
2347 – – Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 2426, 2439, 2452, 2466, 2501 und 2594. (31) 200,2348 LANDSCHAFTEN – – 7 großformatige Kupferstiche des 17. und 18. Jhdts. Verschiedene Stecher. – Auf Trägerkarton mont. – Gebrauchsspuren. – Aus der Sammlung W. Denzel. (50) 200,2349 MENSCHENRASSEN – 10 Zeichnungen (davon 9 aquarelliert) nach Tafeln aus naturwissenschaftlichen Werken des frühen bis mittleren 19. Jhdts., darunter Werke von Ch. Pickering und J. C. Prichard. Auf festem Velin. Nicht sign., meist bezeichnet, nicht dat. (Deutschland, um 1850/60). Je 24,6 x 21,6 cm (einzelne etw. kleiner). – Stellenw. leicht fleckig. (3) 200,Exakte Kopien nach Tafeln aus Pickering, Races of Man (1848), Prichard, The Natural History of Man (1843), Pérons Entdeckungsreise nach Australien (1807) und anderen Vorlagen.
Nr. 2334
2350 NAPOLEON – „Char funèbre de Napoléon“. Altkolor. Holzschnitt, bei N. Pellerin in Épinal, um 1840. 32 x 54,5 cm. – Aufgezogen, einige tls. größere Einrisse geklebt, etw. wellig, gebräunt und fleckig. – Unter Glas gerahmt. (61) 80,Garnier-Pelle, L'imagerie populaire française, 847. – Zeigt den pompösen Leichenwagen, mit dem der Sarg Napoleons in den Dôme des Invalides im Dezember 1840 überführt wurde. – Ohne Rückgaberecht.
2351 PARKANLAGEN – SAMMLUNG – 4 Kupferstiche, um 1800. Je ca. 35 x 48 cm. – Knapprandig, kleine Randeinrisse, etw. fleckig und gebräunt. (45) 100,Fein ausgeführte, dekorative Kupferstiche englischer Parkanlagen, in der Manier von L. Janscha und A. Ziegler, eventuell aus der Wienerwald-Gegend. Dargestellt sind u.a. ein kleines Waldhaus mit angelegtem Garten davor, ein eingezäunter Teich mit einem Dianatempel im Hintergrund sowie eine Torbogenruine als lauschiges Plätzchen mit Bank. Alle Blätter mit Personenstaffage.
2352 PORTRÄTS – „EDUARD PRINZ VON SACHSEN-ALTENBURG“. – Ganzfigur. Lithographie auf aufgewalztem China, von J. Woelfle nach H. von Mayr, gedruckt von T. Kammerer bei Piloty & Loehle, um 1850. 45 x 34 cm (Blattgr.: 89 x 61 cm). – Breite weiße Ränder etw. fleckig, angestaubt, mit kleinen Einrissen und Randläsuren. (6) 80,-
Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
Nr. 2336
Nr. 2337
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Dekorative Graphik – Kßnstlergraphik
Nr. 2343
Nr. 2344
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Nr. 2345 Zeigt den Prinzen in der Uniform des Königl. Bayerischen Chevaulegers-Regiments Herzog Leuchtenberg, auf einem Schimmel reitend mit gezücktem Säbel in der rechten Hand, dahinter der Stab des Prinzen. – Eduard von Sachsen-Altenburg begleitete Otto I. nach Griechenland, wo der Prinz Gouverneur von Nauplia wurde.
2353 – ELISABETH, KAISERIN VON ÖSTERREICH – „Elisabeth Amalie Eugenie Herzogin in Bayern“. Kniestück. Lithographie auf aufgewalztem China von F. Hohe, bei J. B. Kuhn für F. Hohe und A. Brugger in München, um 1855. 27 x 20,5 cm (Blattgr.: 55 x 36 cm). – Trägerpapier etw. fleckig und gebräunt. (6) 150,Zeigt „Sisi“ auf einem Stuhl, nach viertellinks gewandt, in grobkariertem Kleid, eine Rose in der rechten Hand. – Selten.
2354 – – Ganzfigur zu Pferde, im Hintergrund ein Teil des Schlosses Possenhofen und der Starnberger See. Phototypie (Lichtdruck) auf Trägerkarton, nach einem Gemälde von F. Adam und C. Piloty 1853, reproduziert von Löwy, aus dem „Werk der Münchener Künstlerfamilie Adam“, Nürnberg 1891. 30,5 x 25,5 cm (Blattgr.: 54 x 41 cm). – Verso mont. Beschreibung. – Karton an den Ecken gering bestoßen, leicht fleckig. (71) 150,-
437
Nr. 2346
2355 – – Ganzfigur. Galvanographie von L. Schöninger in München nach Ph. Foltz, bei Wetterroth für L. Schöninger und G. Baldi, um 1855. 64 x 47 cm (Blattgr.: 91,5 x 69 cm). – Leicht fleckig, breite weiße Ränder etw. stärker fleckig und angestaubt, mit kleinen Einrissen und Randläsuren. (6) 400,Kaiserin Elisabeth („Sisi“) in prächtigem Kleid in einem Zimmer des Schlosses Belvedere stehend, Wien und der Stephansdom rechts im Hintergrund. – Siehe Abbildung.
2356 – – „Virtutibus unitis coelestibus. Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth als Braut Seiner k. k. Apostolischen Majestät Franz Josef I. Kaisers von Oesterreich“. Ganzfigur. Altkolor. eiweißgehöhte Lithographie mit Tonplatte nach A. Müller bei F. Hanfstaengl in München für M. Nowak in Wien, um 1854. 46 x 60 cm (Blattgr.: 66 x 90 cm). – Breite weiße Ränder mit einigen Einrissen im Randbereich und kleineren Randläsuren, angestaubt und etw. fleckig. (6) 150,Mittig Kaiserin Elisabeth in festlichem Kleide vor einer kleinen Teilansicht von Wien im Hintergrund, darüber Maria mit Jesus, flankiert von den Namenspatronen Elisabeth und Franz von Assisi. Links und rechts von der Kaiserin zahlr. weitere allegorische Figuren und Heilige. – Mit der sehr seltenen, lithogr. Erklärung des Blattes auf Seidenpapier, gedruckt bei A. Hartinger in Wien (Gebrauchsspuren). – Selten.
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Dekorative Graphik – Künstlergraphik
2359 – MAXIMILIAN, HERZOG IN BAYERN – Halbfigur nach viertelrechts mit Zither und Hut. Galvanographie auf Japan, auf Trägerkarton mont., von und nach L. Schöninger, bei Wick in München, um 1845. 40,5 x 30,5 cm (Blattgr.: 60 x 43 cm). Mit vierzeiliger Strophe über die Zither unterhalb der Darstellung. – Einige leichte Knickspuren im weißen Rand, fleckig und gebräunt. – Vgl. auch Katalognummer 2257. (6) 100,2360 – – Kniestück. Lithogr. von J. A. Krafft nach S. Diez, bei N. Zach, um 1837. 41,5 x 35,5 cm (Blattgr.: 89,5 x 61,5 cm). (6) 150,Maillinger I, 2084. – En face, in Zivilkleidung in einem Lehnstuhl sitzend, mit Buch in der Hand. – Wohlerhalten. – Zwei Beilagen, die den Herzog in militärischer Uniform zeigen.
2361 – – Kniestück. Getönte Lithographie von E. Correns, bei Hanfstaengl in München, um 1855. 49 x 39,5 cm (Blattgr.: 83 x 60 cm). – Breite weiße Ränder fleckig. (6) 180,-
Nr. 2355
2357 PORTRÄTS – JOSEPH II. – „Abboccamento del Som. Pont. Pio VI. con S. M. I. & R. Giuseppe II“. Kupferstich von G. Petrini nach L. Agricola, Rom 1805. 32 x 45,5 cm. – Bis zum Bildrand beschnitten, auf Trägerkarton aufgezogen. (52) 100,Zeigt das Treffen von Papst Pius VI. und Kaiser Joseph II. am 24. März 1782 in Wien, bei dem der Papst ergebnislos versuchte, gegen Josephs Ideen zur Kirchenreform in Österreich zu intervenieren. – 7 Beilagen, darunter Porträts von Kolumbus, Meyerbeer und Papst Clemens XIV.
2358 – MARIA FEODOROWNA, ZARIN VON RUSSLAND – „Marie Feodorowna, Impératrice de toutes les Russies“. Bruststück mit Blick nach viertelrechts. Kupferstich von J. S. Klauber nach G. Kügelgen, bei der Académie des Beaux Arts in St. Petersburg und Klauber in Augsburg, dat. 1805. 36,5 x 26 cm. – Auf Trägerkarton mont., leicht fleckig. (50) 120,Porträt der Zarin Maria Feodorowna, geb. Sophia Dorothea von Württemberg (1759-1828), in schwarzem Trauerkleid, mit Schleier, Orden und Medaillon in hochovalem Rahmen; Betitelung russisch und französisch. – Unterhalb gestochene Widmung an Zar Alexander I. – Aus der Sammlung W. Denzel.
Maillinger I, 2090. – Dargestellt ist Maximilian in Gebirgsjoppe und mit Hut, auf einem Felsen sitzend, einen Wanderstock in der Linken, im Hintergrund der Königssee und angedeutet St. Bartholomä, umgeben von den Bergen des Steinernen Meeres. Das Porträt eingerahmt von lithographierten Stämmen und Efeuranken, unten Spruchband mit dem Titel, oben eine Zither und Vögel. – Dekorativ. – Selten.
2362 – – K. B. General-Lieutenant und Oberst des dritten Chevauxlegers Regimentes“. Ganzfigur. Getönte Lithographie von E. Schulz nach H. von Mayr, bei J. B. Kuhn für H. von Mayr in München, um 1840. 45,5 x 38 cm (Blattgr.: 77,5 x 57,5 cm). – Leicht fleckig. (6) 100,Zeigt den Herzog salutierend auf einem Schimmel in militärischer Uniform, in Begleitung seiner Suite die Front der Truppen abreitend, im Hintergrund die Silhouette von München mit den Türmen der Frauenkirche. – Dekorativ.
2363 – – Oberst-Innhaber des Königl. dritten Chevaux-légers Regiment 'Herzog Max'“. Ganzfigur nach viertellinks. Kreidelithographie auf aufgewalztem China, von F. Hanfstaengl nach H. von Mayr, bei Hanfstaengl für Weber in München, um 1840. 56 x 47,5 cm (Blattgr.: 89 x 61 cm). – Leicht, breite weiße Ränder etw. stärker fleckig, angestaubt, mit kleinen Einrissen und Randläsuren. (6) 150,Nicht bei Lentner und Gebhardt. – Zeigt Herzog Max in Uniform mit gezücktem Säbel in der rechten Hand auf einem Pferde mit prächtigem Saumzeug und Leopardenfell als Sattel, über einen kleinen Graben springend, hinter ihm seine Suite. – Selten.
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
2364 – MAXIMILIAN II., KÖNIG VON BAYERN – „Maximilian II König von Bayern“. Ganzfigur, umgeben von seinem Stab, in Uniform zu Pferde. Alt teilkolor., eiweißgehöhte Lithographie von E. Schulz nach H. von Mayr, gedruckt von J. B. Kuhn für Mayr in München, um 1830. 44,5 x 37,5 cm (Blattgr.: 88,5 x 60 cm). – Leicht fleckig, die breiten weißen Ränder etw. stärker. (6) 150,2365 – – „Maximilian II König von Bayern“. Ganzfigur, umgeben von seinem Stab, in Uniform zu Pferde. Getönte Lithographie von E. Schulz nach H. von Mayr, gedruckt von J. B. Kuhn für Mayr in München, um 1830. 44,5 x 37,5 cm (Blattgr.: 88,5 x 60 cm). – Breite weiße Ränder leicht fleckig. (6) 120,2366 – MAXIMILIAN DE BEAUHARNAIS – „Maximilien Duc de Leuchtenberg etc. etc.“. Ganzfigur nach viertelrechts. Lithogr. von F. Kaiser nach H. A. Eckert, bei J. Lacroix in München, dat. 1838. 66,5 x 55,5 cm. – Zwei längere hinterlegte Einrisse bis in die Umrahmung; breite weiße Ränder mit kleineren Einrissen, Knickspuren und Randläsuren, leicht angestaubt und fleckig. (6) 100,Maximilian de Beauharnais in Uniform als kaiserlich-russischer Generalmajor und Kommandant des Kiewer Husarenregimentes auf einem Schimmel, im Hintergrund der Regimentsstab, eingefaßt von einem breiten ornamentalen Rahmen mit Adlern und Kronen. – Selten.
2367 – ÖSTERREICHISCHES KAISERHAUS – „Die Kaiserlich Koenigliche oesterreichische Familie das Bildniss des höchstseeligen Kaisers Franz I. betrachtend“. Lithographie auf aufgewalztem China, von Th. Driendl nach J. Ender, gedruckt von Th. Kammerer in der Lithographischen Kunstanstalt Piloty und Loehle (in München), um 1835. 50,5 x 65 cm. – Breite weiße Ränder etw. angestaubt und fleckig, mit Einrissen und Randläsuren, das Porträt tls. leicht vom Trägerpapier gelöst. (6) 100,Mittig das berühmte Porträt von Franz I., sitzend im Krönungsornat, rechts hinten der Stephansdom, beides in einem ornamentalen Rahmen. Zur Linken des Bildes sitzend u. a. Erzherzogin Sophie mit Maria Anna in ihrem Arm und dem kleinen Franz Joseph, rechts davon Kaiser Ferdinand, Kaiserin Maria Anna, Kaiserin Carolina sowie einige Erzherzöge, darunter Johann, Ludwig und Palatin in ungarischer Tracht. Links oben im Hintergrund die Karlskirche.
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2368 – OTTO I., KÖNIG VON GRIECHENLAND – „Otto Königl. Prinz von Bayern“. Brustbild. Jugendporträt in Obristenuniform. Lithographie auf aufgewalztem China nach J. Richter, bei F. Hanfstaengl (in München), 1831. 21 x 22 cm (Blattgr.: 55 x 36,5 cm). – Trägerpapier etw. fleckig und mit kleinen Randläsuren. – Maillinger II, 614. Gebhardt 249. (6) 150,2369 – „OTTO KÖNIG VON GRIECHENLAND“. Hüftbild in griechischer Tracht mit Säule. Lithographie von G. Bodmer, bei Hanfstaengl für Bodmer in München, um 1835. 38 x 28,5 cm (Blattgr.: 66 x 49,5 cm). – Fleckig, leicht angestaubt, die breiten weißen Ränder etw. stärker. (6) 120,2370 – SENEFELDER – „Alois Senefelder Erfinder der Lithographie“. Brustbild en face. Getönte Lithographie nach F. Hanfstaengl in München, dat. 1834. 29,5 x 22,5 cm. – Breite weiße Ränder leicht fleckig und angestaubt. (6) 80,Beiliegt ein Textblatt von Albrecht Adam, „stellvertr. Vormund der Sennefelder'schen Kinder resp. Enkel“, dat. München 1846, mit Erklärungen zur Lithographie und Angaben zu den Lebensumständen von Heinrich Senefelder, Alois Senefelders Sohn, und zu der Not der Kinder und Enkel mit der Bitte um Unterstützung.
2371 – „THERESE KÖNIGINN VON BAYERN“. Kniestück nach viertelrechts. Lithographie von J. G. Schreiner nach J. L. Kreul, bei J. Selb, dat. 1826. 32,5 x 28 cm. – Etw. fleckig und wellig. (6) 100,Thieme-B. XXI, 516: „1826 beschickte Kreul die Münchner Kunstausstellung mit 1 Pastellporträt der bayrischen Königin.“ – Zeigt die Gemahlin König Ludwigs I. mit Perlendiadem und Haarschleier, in einem mit Löwenköpfen verzierten Stuhl sitzend, im Hintergrund eine Landschaft. – Selten.
2372 – KONVOLUT – 6 Blätter. Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 2190, 2544, 2556 und 2559. – Beilage. (6) 100,2373 – – 7 Blätter. Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 457, 2531, 2534, 2535 und 2575. – Unter Passepartout. (40) 300,2374 – – Ca. 40 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (100) ** 200,-
440
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
2378 RUSSLAND – TRACHTEN – „Eine Jackutin vorwärts“ – „Eine Samojedin im Som(m)erKleid“ – „Ein Tungus“. 3 altkolor. Kupferstiche, wohl aus der „Beschreibung aller Nationen des Russischen Reichs“ bei C. W. Müller in St. Petersburg, um 1780. Je ca. 19 x 13 cm. – Leicht fleckig, stärker gebräunt. – Unter Glas. – Beiliegen 4 altkolor. Vogelkupfer, ebenfalls unter Glas gerahmt, und ein Holzrahmen mit mundgeblasener Glasscheibe. (72) 120,2379 SCHERENSCHNITTE – 4 Scherenschnitte, meist im Oval, auf gelblichem Papier, um 1920. Je ca. 17 x 23 cm. – Leichte Gebrauchsspuren. (87) ** 80,Zwei Galanterieszenen (Tanz und Schaukel) von F. Kaskeune, Frauen im Badekostüm am Strand und ein röhrender Hirsch im Wald.
Nr. 2383
2375 PORTRÄTS – KONVOLUT – Ca. 75 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (65) ** 400,2376 – – 6 meist großformatige Blätter. Verschiedene Techniken und Stecher. – Auf Trägerkarton mont. – Leichte Gebrauchsspuren. (50) 150,Darunter: „Sir Thomas Chaloner“ (Schabkunstblatt von R. Earlom nach Van Dyke, 1778) und „Iohann Thomas de Rauner, senior“ (Kupferstich von J. B. Probst nach G. de Marees, um 1730). – Aus der Sammlung W. Denzel.
2377 – SAMMLUNG – 19 Blätter, darunter einige mit Darstellungen von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (6) 200,-
2380 SCHIFFSBAU – „Toulon. Arsenal Maritime“. Ansicht des Hafens mit reicher Personen- und Schiffsstaffage. Getönte Lithographie von L. Sabatier und Lauvergne nach Sabatier und Bayot, bei Cattier für Bulla & Jouy in Paris u. a., um 1850. 39,5 x 56 cm. – Breite weiße Ränder etw. fleckig und gebräunt, mit Einrissen im Randbereich und kleinen Randläsuren. – Dekorativ. (6) 100,2381 TITELBLÄTTER – SAMMLUNG – 18 Titelblätter aus verschiedenen Atlanten. Teils mehrfach vorhanden. – Gebrauchsspuren. – Beiliegen einige Inhaltsverzeichnisse. (100) *R 120,2382 ZOOLOGIE – 6 kolor. Kupferstiche. Verschiedene Formate und Stecher, um 1820. – Fleckig und gebräunt. – Unter Glas. (84) 150,Darunter ein dekorativer Löwe, ein Bracco italiano, ein Dromedar mit Pyramiden im Hintergrund und ein Nashorn.
2383 – VÖGEL – 9 Gouachen mit Einweißhöhung, die meisten auf Bütten. Nicht sign., einige mit späterer Bezeichnung, nicht dat. (Deutschland, um 1800). Verschied. Quartformate. – Tls. leicht gebräunt, kaum fleckig. (3) 500,-
Dekorative Graphik – Künstlergraphik
Sehr exakte, künstlerisch qualitätvolle Darstellungen einheimischer Sing- und Greifvogelarten im Stil Johann Conrad Susemihls, dessen Namenszug auf dem Trägerkarton der einzigen Zeichnung auf Velinpapier mit der Darstellung zweier Lerchen vermerkt ist. Dieses Blatt zeichnet sich durch besondere Feinheit und zeichnerische Präzision aus, mithin ist die persönliche Urheberschaft Susemihls hier nicht auszuschließen. Aber auch die übrigen Darstellungen stehen seiner Art sehr nahe, kopieren indessen aber nicht die Tafeln der „Teutschen Ornithologie“, so daß es sich hier keinesfalls um bloße Nachzeichnungen oder Nachahmungen handeln kann. – Vorhanden sind (teils alt numeriert): Rabe (26), Nebelkrähe (28), Habicht (32), Eichelhäher (33), Mittelspecht (39), Baumfalke, Lerche, Goldregenpfeifer und Regenpfeifer (Triel). Büttenpapier teils mit Wasserzeichen „C&I H“ (Honig) unter Wappenschild. – Beiliegend zwei Aquarelle mit Speisepilzen, signiert „G. Stadler 48“, zwei kleine Zeichnungen mit Berufsdarstellungen und eine Gemäldereproduktion. – Siehe Abbildung.
2384 KONVOLUT – 15 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (34) 200,Vier Landschafts- und Gebäude-Tuschzeichnungen um 1820, einige Radierungen, darunter ein Pferdemotiv von J. A. Klein, dat. 1846, sowie eine großformatige getönte Lithographie von Lorenz Quaglio von 1819 (Winkler 642, 21).
2385 – 17 großformatige Blätter. Verschiedene Techniken und Stecher. – Gebrauchsspuren. – 4 Beilagen. (6) 200,-
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2386 – Ca. 20 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (87) ** 100,2387 – Ca. 25 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Neben einigen alten Holzschnitten und Kupferstichen auch Stadtansichten und Pläne. (61) 150,2388 – Ca. 40 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. (83) *R 100,2389 – Ca. 70 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Meist unter Passepartout. – Beilagen. (55) 200,2390 – Ca. 100 Blätter. Verschiedene Techniken, Stecher und Formate. – Gebrauchsspuren. – Meist aus den Bereichen Geographie, Religion (darunter zahlr. Blätter aus der alttestamentlichen Josephsgeschichte) und Geschichte (darunter ein mehrteiliger Stammbaum von König Ludwig III. von Bayern). (52) 200,-
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Nr. 2431
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Photographie
Nr. 2391
Pionier des Naturschutzes und der Tierphotographie
lebend in der Natur, für deren Erhalt und Schutz er sich später in Vorträgen und Veröffentlichungen sehr engagierte. – Wenige Bilder stärker berieben, die Seiten tls. stark fleckig, die letzten drei Blätter seitlich professionell angerändert. – Seltenes Dokument früher Tier- und Expeditionsphotographie im Meistereinband des Berliner Hofbuchbinders Collin. – Siehe Abbildung.
2391 AFRIKA – DEUTSCH-OSTAFRIKA – JAGDund REISEBILDER aus dem äquatorialen OstAfrika 1899-1900. (Deckeltitel). Album mit 119 hs. betitelten Photographien von C. G. Schillings. Um 1900. Quer-8° (Photos ca. 11,5 x 16,5 cm). Ldr. d. Zt. mit Deckel- und Innenkantenvg., 2 Schließen und dreiseit. Goldschnitt, sign. „W. Collin“ (etw. fleckig und beschabt). (146) 800,-
2392 – MOSAMBIK – EINGEBORENENTÄNZE. DELAGOA BAI (Deckeltitel). Album mit 4 Photographien. Um 1890. Quer-8° (Photos je ca. 11, x 16,5 cm). Hlwd. d. Zt. (stark fleckig und berieben). (146) 200,-
Der Zoologe Carl Georg Schillings (1865-1921) bereiste Ostafrika in den Jahren von 1896 bis 1903 insgesamt viermal und erlegte dabei nicht nur Großwild für die Sammlungen bedeutender deutscher Naturkundemuseen, sondern photographierte zum ersten Mal die Tiere auch
Aufnahmen von rund 300 einheimischen Tänzern und Musikern in traditioneller Kleidung, ein Photo mit Anschnitt einer Tribüne für die weißen Zuschauer. – Photos mont. auf Trägerkarton mit hs. Titel (wie Deckeltitel), stark ausgeblichen.
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Photographie
Nr. 2393
2393 AMBROTYPIE – SAMMLUNG – 38 tls. beikolor. Photographien (meist Ambrotypien). Ca. 1855-65. Ca. 3 x 2,3 bis 13,5 x 10,5 cm (Bildgröße). – Unter Glas. (Tls. stärkere Gebrauchsspuren). (61) 1.000,Umfangreiche Sammlung. – Meist Einzelporträts von Personen aus dem Bürgertum sowie Gruppen- und Familienphotos, oft repräsentativ eingerahmt oder in tls. verzierten Schatullen mit Samtpolstern. – Starke Gebrauchsund Bruchspuren. – Beiliegen 10 Ferrotypien. – Siehe Abbildung. Comprehensive collection. – Mostly single portraits of persons from the bourgeoisie as well as group and family portraits, often framed in a representative way or in partly decorated boxes with velvet cushions. – Strong signs of wear and cracks. – Enclosed are 10 ferrotypes. – Under glass (Partly stronger signs of wear). – See illustration.
2394 „BOSCO“-AUTOMAT – Photographie eines Paares mit Hut und Bierkrügen. Ferrotypie auf Blech mit Rahmen in Gold und Schwarz aus dem „Bosco“-Photographie-Automaten im Löwenbräukeller in München. Um 1895. 7 x 5 cm. In OPp.-Mäppchen (leicht fleckig, verso kleiner Aufkleber). (61) 120,Der Hamburger Conrad Bernitt erhielt 1890 ein Patent auf seinen „Bosco“-Photographie-Automaten, der ab 1894 in gutbesuchten Lokalen sowie auf Volksfesten und
Ausstellungen im In- und Ausland aufgestellt wurde. Bevorzugt wurde der Automat für Doppelporträts genutzt. – Blech verso mit aufgedruckter Werbung für den Automaten. – Etwas verwischt und oxydiert. DAZU IN DERSELBEN TECHNIK: Ältere Frau mit Tochter in Tracht. Aus dem „Bosco“-Photographie-Automaten auf der II. Kraft & Arbeits-Maschinen Ausstellung in München, 1898. 7 x 5 cm. In OPp.-Mäppchen (leicht fleckig, berieben und bestoßen; Photo etw. fleckig und mit Fingerabdruck).
2395 DAGUERREOTYPIE – SAMMLUNG – 42 tls. ankolor. Photographien (Daguerreotypien). Ca. 1845-55. Ca. 5 x 4 bis 13 x 10 cm (Bildgröße). – Unter Glas. (Tls. stärkere Gebrauchsspuren, ein Glas gebrochen). (61) 2.000,Umfangreiche Sammlung. – Meist Einzelporträts von Personen aus dem Bürgertum, ferner Gruppen- und Familienphotos, oft repräsentativ eingerahmt oder in tls. verzierten Schatullen mit Samtpolstern. – Stärker oxydiert, Gebrauchsspuren. Comprehensive collection. – For the most part single portraits of persons from the bourgeoisie, furthermore group and family portraits, often lavishly framed or in partly decorated boxes with velvet cushions. – Stronger oxidized, signs of wear. – Under glass (Partly stronger signs of wear, one glass broken).
Photographie
2396 DEUTSCHLAND – ANSBACH – „ZUR ERINNERUNG an den Allerhöchsten Besuch ihrer Majestäten in Ansbach. 12. Juli 1914“ (Deckeltitel). Mappe mit 29 Photographien. Ansbach, A. Ortloff, 1914. Ca. 12 x 16 bis 16,5 x 22 cm. Kunstldr.-Mappe d. Zt. mit Klappen (etw. fleckig). (6) 200,Die Aufnahmen dokumentieren eine Gewerbeschau, die wohl anläßlich des Besuchs von König Ludwig III. in der Ansbacher Orangerie veranstaltet wurde. – Auf Trägerkarton mit Blindstempel des Photoateliers montiert, zeigen die Photos eine Außenansicht, den Ausstellungsraum und die einzelnen Abteilungen, u. a. die Kinderwagen-, die Knopf- und Beinwaren-, die Motoren- und die Militäreffektenfabrik. – Sauber.
2397 – BADEN-BADEN – AMBERGER, (G.), UND (R.) POHL, Bilder und Lieder aus Baden-Baden. Stuttgart u. a., Neff u. a., 1881. Gr.-Fol. Mit 13 Photographien (je ca. 21 x 36 cm) von W. Kuntzemüller nach Gemälden von G. A. Amberger. Doppelbl. Lose in gold- und schwarzgepr. OLwd.-Mappe (leicht fleckig). (6) 120,U. a. Teilansicht von Baden-Baden, Schloß Eberstein, Klosterruine Allerheiligen, Lustschloß Favorite, Ruine Yburg, Ebersteinburg und Kloster Lichtenthal. – Auf Orig.Trägerkartons des Verlages mont., diese leicht fleckig.
2398 – BAYERN – Album mit 26 Photographien im CDV-Format, auf Trägerkarton mont., um 1880. – Gepr. Lwd. d. Zt. mit Schließe (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (61) 100,Neun Bilder aus der Schweiz, darunter Bern und Grindelwald, u. a. von A. Gabler in Interlaken, sowie 17 Photos aus der Gegend um Garmisch-Partenkirchen, Lermoos, Walchensee und Hohenschwangau, meist vom Hofphotographen B. Johannes in Partenkirchen, alt hs. bezeichnet. – Etw. fleckig, eine Einstecktasche alt geklebt. – 5 Beilagen, darunter 3 Photos von München von F. Finsterlin sowie eine Ansicht von Ansbach von F. Albert.
2399 – FRANKFURTER FÜRSTENTAG – 6 Photographien von J. Schäfer nach Gemälden von Beer, Hohnbaum und Klimsch. Frankfurt, Keller, um 1870. Je ca. 21 x 31 cm. – Auf Orig.-Trägerkarton des Verlages mont. (leicht fleckig und gebräunt). (6) 150,Empfang des Kaisers auf dem Bahnhof, Fahrt in der offenen Kutsche über die „Zeil“ in Frankfurt und Bilder aus dem Konferenz- und Bankettsaal (Kaisersaal im Römer) und von der Festvorstellung im Theater. – Ziel des Kongresses war eine Reform der deutschen Bundesverfassung, in der Öffentlichkeit als möglicher Neubeginn eines großdeutschen Reiches verstanden.
2400 – LÜNEBURG – „Das Rathhaus in Lüneburg“ – „Das Kämmereigebäude in Lüneburg“. Zwei Photographien von Bimpage & Co. Lüneburg,
445
Altertumsverein, um 1875. – Auf Orig.-Trägerkarton des Photostudios mont. (etw. fleckig und angestaubt, Photos mit leichten Gebrauchs- und Altersspuren). (87) ** 80,2401 – MÜNCHEN – „ERINNERUNG an die Centenar-Feier 1888“ (Deckeltitel). Mappe mit 20 Photographien. München, G. Stuffler, 1888. Je 16,5 x 22 cm. Silbergepr. OLwd.-Mappe mit Klappen (Altersspuren). (6) 120,Aufnahmen vom Münchner Festzug zur Feier des 100. Geburtstages von König Ludwig I. mit den prächtigen Wagen der verschiedenen Berufe, des Kunstgewerbevereins, der Schüler der Akademie der Bildenden Künste, der Künstlergenossenschaft usw. – Laut typographischer Beschriftung der Trägerkartons waren die Originalaufnahmen von J. Seiling Eigentum des Verlags der Königl. Bayer. Hof-Kunsthandlung von Georg Stuffler in München. Die Photographien jeweils mit blindgeprägter Jahreszahl 1888, die Trägerkartons verso mit montierter typographischr Beschriftung, von Hand numeriert. – Wenige Photographien etwas fleckig, Trägerkartons fleckig und leicht gewellt. – Beiliegend eine Photographie der Illumination der Bavaria.
2402 – – THERESIENWIESE – Gruppenbild vor der Festhalle „Zur Schützenlisl“. Photographie. 1881. 43 x 30 cm (Blattgr.: 54,5 x 50 cm). (6) 150,Auf dem Turm der für das Deutsche Bundesschießen 1881 aufgestellten Festhalle das 5,2 x 2,8 m große, berühmte, von Friedrich August von Kaulbach gemalte Porträt der Augsburger Kellnerin Coletta Möritz, die mit Bierkrügen in den Armen auf einem Bierfaß tanzt, in der für die damalige Zeit sehr freizügigen Darstellung mit tiefem Dekolleté und fast nacktem Knie, was sich auf den Besuch und Bierkonsum der meist männlichen Konsumenten sehr positiv auswirkte. – Auf Trägerkarton mont., dieser leicht fleckig, angestaubt und mit kleinen Einrissen und Randläsuren.
2403 – NÜRNBERG – „Zur Erinnerung an das II. Stiftungsfest verbunden mit der Fahnenweihe des Vereins ehemal. Vierzehner am 3. Juli 1898 in der Deutschkaserne in Gegenwart der Herrn Generäle und sämmtlicher Offiziere“. Photographie von K. Klein. Nürnberg 1898. 19,5 x 29 cm. (6) 100,Unter Passepartout montiert, mit Titelplakette oberhalb und Widmung unterhalb der Photographie: „Gewidmet unserm Ehrenpräsidenten Sr. Kgl. Hoheit Herrn Herzog Carl Theodor von Bayern“. – Photographenblindstempel rechts unten, Passepartout fleckig und angestaubt.
2404 – POSSENHOFEN – 2 Photographien von J. Albert in München. Um 1865. Je 17 x 24 cm. – Queroval auf Trägerkarton mit Blindstempel des Photographen mont., etw. fleckig. (6) 100,-
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Photographie
2405 DEUTSCHLAND – WERTHEIM – BRONNBACH – „Erinnerung an Bronnbach“ (Deckeltitel). 14 Photographien, auf Trägerkartons montiert. Um 1880. Ca. 17,5 x 24,5 bis 24,5 x 20,5 cm. – Lose in Ldr.-Mappe d. Zt. mit Klappen und goldgepr. Deckeltitel (Hinterdeckel stärker, sonst nur leicht wellig und berieben, Klappen tls. eingerissen). (6) 200,-
Heinz Grosskopf cycled many years through the western part of Ireland where he photographed people and scenes from their daily life. His expressive and striking pictures could be admired in many exhibitions, mainly in Austria. – Slight signs of wear, adhesive tapes of passe-partouts partly detached. – Very rare. – Loose under passe-partout in 2 original cloth cases, each with mounted photograph on front cover (lower joints of portfolios slightly torn, a little soiled and rubbed; photos mounted on cases somewhat detached and with small damages in margin). – See illustration.
2406 – KONVOLUT – Ca. 70 Photographien. Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 2647, 2652, 2655, 2660, 2662, 2664, 2671, 2672, 2675, 2680, 2722 und 2741. (6) 200,-
2410 ITALIEN – MERAN – ELISABETH, KAISERIN VON ÖSTERREICH – Denkmal der Kaiserin in Meran. Photographie. Meran, J. Scheibein, um 1903. 55,5 x 36 cm. (6) 200,-
2407 EISENBAHN – Drei Photographien. Auf Trägerpapier mont., um 1860. Je ca. 8 x 14,5 cm. – Etw. fleckig, tls. ausgeblichen und wellig. – Unter Glas gerahmt. (61) 80,Die Lokomotiven „Reichertshofen“, „Rothenburg“ und „Schwabach“ (hs. Bezeichnung rückseitig), jeweils mit dem Lokführer im Führerstand.
2408 FRANKREICH – MARSEILLE – „Marseille. Le Quai du Port“. Photographie. Paris, Neurdein Frères, um 1880. 21 x 27,5 cm. – Auf Orig.Trägerkarton mont., dieser mit Gebrauchsspuren. – Leicht fleckig und gebräunt. (61) 100,Sehr stimmungsvolles Bild mit zahlreichen am Kai festgemachten Segelschiffen, deren Ladung (Fässer, Ballen, Säcke und Holz) auf den Weitertransport wartet. Im Vordergrund ein von Pferden gezogener Tramwagen und zahlreiche Personen. DAZU: Venedig. 2 Photographien. Venedig, C. Naya, um 1875. Je 27 x 35 cm. – Auf Orig.-Trägerkarton mit Blindstempel des Studios mont. – Rialtobrücke und San Giorgio Maggiore vom Markusplatz aus. – Leichte Gebrauchsspuren.
2409 GROSSKOPF – „IRLAND. Ein karges Leben“ (Deckeltitel). (Wien), Galerie Ariadne, (1993). 12 Photographien. Je ca. 26,5 x 26,5 cm (Blattgr.: 32,5 x 28,5 cm). – Lose unter Passepartout in 2 OLwd.-Kassetten, jeweils mit mont. Photographie auf dem Vorderdeckel (Hintergelenke der Kassetten leicht eingerissen, etw. fleckig und berieben; die auf die Kassetten mont. Photos leicht abgelöst und mit kleinen Randläsuren). (71) 1.500,Heinz Grosskopf, renommierter österreichischer Photograph, geb. 1949 in Innsbruck, Träger des Theodor-Körner-Preises, war jahrelang mit dem Fahrrad im Westen Irlands unterwegs, wo er Menschen und Szenen aus deren täglichem Leben festhielt. Seine gerade durch ihre Einfachheit aussagekräftigen und beeindruckenden Bilder waren auf vielen Ausstellungen, v. a. in Österreich, zu bewundern. – Leichte Gebrauchsspuren, Klebebänder der Passepartouts tls. abgelöst. – Sehr selten. – Siehe Abbildung.
Aufnahme des Denkmals mit der in einem Korbstuhl sitzenden Kaiserin, im Hintergrund die Kapelle. – Das 1903 von Hermann Klotz aus Laaser Marmor errichtete Denkmal ist ein Dank der Stadt an seinen berühmten Gast, der sehr zum Ansehen der Kurstadt und ihrem Bekanntheitsgrad beigetragen hat. – Unter Orig.-Passepartout (88,5 x 68 cm) mit Stempel des Verlages mont., Passepartout mit stärkeren Gebrauchsspuren, die Photographie stärker fingerfleckig, mit Patina und Läsuren im Randbereich, etw. fleckig.
2411 KUNSTREPRODUKTIONEN – KAULBACH – 5 großformatige Photographien, davon 2 von J. Albert und 2 e. sign. von W. von Kaulbach, nach Gemälden von Kaulbach und C. Jäger, überwiegend bei F. Bruckmann in München, um 1870. Verschied. Formate (ca. 68,5 x 51 cm). – Auf Orig.-Trägerkartons tls. mit Blindstempel des Studios mont. (ein Träger mit kleinen Fehlstellen im Rand, alle etw. berieben, stärker fleckig und gebräunt). (71) 150,In Verbindung mit dem Hofphotographen Joseph Albert gelang es Friedrich Bruckmann, nach vielen kostspieligen Versuchen eine vollständige photographische Reproduktion der Kaulbachschen Meisterwerke zu produzieren. – Photos mit kleineren Gebrauchsspuren.
2412 – KONVOLUT – Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 2614, 2643, 2697, 2700 und 2712. (6) 200,2413 MILITARIA – ZWEITER WELTKRIEG – ALBUM mit 75 mont. Photographien aus den Jahren 1941-54. Ca. 6 x 8,5 bis 14 x 9 cm. Qu.-4°. Lwd. d. Zt. (fleckig, Gebrauchsspuren). (58) 100,Privat zusammengestelltes Photoalbum eines jungen Soldaten mit Bildern aus der Zeit von seinem Einsatz beim Reichsarbeitsdienst 1941 in Seligenstadt, bei Einsätzen in Frankreich (Rochefort) und Italien (Neapel) und von Heimaturlauben in Berlin, schließend mit der Kirchweih 1950 und Feuerwehrübungen 1954 in Gerasmühle. – Leichte Gebrauchsspuren.
Photographie
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Nr. 2409
2414 Ö STER R EI C H – SC H LO SS AM BR AS – 32 Photographien, wohl alle von F. Bopp in Innsbruck. Um 1875. Ca. 14 x 10 (3) bis ca. 34 x 24,5 cm (29). (71) 150,Gesamtansicht, Innenaufnahmen und Bilder von Einrichtungsgegenständen. – Der in Innsbruck tätige Atelierphotograph Fritz (Friedrich) Bopp war spezialisiert auf Porträtaufnahmen und Ansichten der Denkmäler Innsbrucks. – 11 Photos mit Blindstempel des Photographen rechts unten. – Tls. auf Trägerkarton recto und verso mont. (die Kartons etw. wellig, tls. leicht fleckig und gebräunt, wenige Kartons im Randbereich farbfleckig). – Einige Photos mit Kratzspuren und kleineren Einrissen, Fehlstellen und Randläsuren, wenig fleckig und gebräunt.
2415 – TRATZBERG – 9 Photographien. Um 1875. Ca. 15 x 10,5 (2) bis 37 x 26 cm (7). (71) 100,Gesamtansicht und acht Aufnahmen der Innenräume und ihrer Einrichtung. – Auf 3 Trägerkartons recto und verso mont. (diese etw. wellig, tls. leicht fleckig und gebräunt). – Ein Photo mit mont. Eckabriß, sonst nur kleinere Einrisse, wenig fleckig und gebräunt.
2416 PANNOTYPIE – SAMMLUNG – Drei Photographien (Pannotypien). Um 1860. – Unter Glas. (Gebrauchsspuren). (61) 300,Porträts einer jungen Dame (Bruststück im Oval, 5,4 x 3,7 cm), eines Kindes (Ganzfigur im Oval, stehend, 6,2 x 4,6 cm) und eines bärtigen Mannes (rundes Schulterstück mit Blumengirlande, 4,2 cm Durchmesser). – Bei der Pannotypie (vom lateinischen pannus, 'Lappen') werden Bilder unmittelbar übertragen auf ein Stück schwarzen Gewebes; dieses Verfahren, erfunden 1853 von der Pariser Firma Wulff & Co. und hauptsächlich verwendet von 1859-63, hatte den Vorteil, daß das Bild im Gegensatz zur Ambrotypie nicht zerbrechen konnte. Der Nachteil war, daß der Schichtträger austrocknete und dadurch das Bild leicht rissig wurde oder zerfiel. Wegen der Empfindlichkeit haben sich nur wenige derartige Arbeiten erhalten. – Etwas fleckig und rissig. – Selten. – Siehe Abbildung.
2417 PHOTOCHROMIE – FRANKREICH – JUANLES-PINS – „La Côte d'Azur – Juan-les-Pins – Vue générale de la Plage et le Casino (vue prise de l'Hotel Belles Rives)“. Photochromdruck aus „Les belles éditions françcaises“, bei A. I. D. A. in Nizza, um 1935. 22,5 x 55,5 cm. – Leicht fleckig. – Unter Glas. (71) 80,-
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Photographie
Nr. 2416
2418 PHOTOCHROMIE – FRANKREICH – MO NA CO – MONTE CARLO – „La Côte d'Azur – Monte-Carlo – Vue prise de Monaco“. Photochromdruck aus „Les belles éditions françaises“, bei A. I. D. A. in Nizza, um 1935. 22,5 x 57 cm. – Leicht fleckig. – Unter Glas. – Beiliegt ein Photochromdruck von Biarritz von M. Delboy („La Grande Plage et le Casino Bellevue“, 22,5 x 56 cm) und einer von Chillon in der Schweiz. (71) 100,2419 PORTRÄTS – BAYERN – KAMMER DER REICHSRÄTE – „Die Kammer der Reichsräthe von Bayern. 1865“. Photographie von F. Hanfstaengl. München, Hanfstaengl, 1866. 39 x 56,5 cm (Blattgr.: 62,5 x 79 cm). – Auf Orig.-Trägerkarton des Verlegers mit Tondruckbordüre und Trockenstempel (fleckig und angestaubt, kleine Randläsuren). (6) 100,2420 – CARL THEODOR, HERZOG IN BAYERN – Album mit 3 Photographien von F. Grainer. München 1909. Quer-Fol. Lwd. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros (etw. fleckig und angestaubt). (6) 100,Aufnahmen des Verstorbenen auf dem Totenbett in Kreuth, wohl nur für die engste Familie bestimmt. – Im Oval (2) und im Halbrund auf Trägerkarton mit Blindstempel des Photographen montiert, Kartons tls. leicht fleckig.
Nr. 2424
2421 – ELISABETH – FRANZ JOSEPH I. – Familienbild mit Kronprinz Rudolf und Erzherzogin Gisela als Kleinkindern und Franz Josephs Eltern und Geschwistern. Photographie nach einer Zeichnung von E. von Hartitzsch. Wien, J. Bermann, um 1865. 30 x 21,5 cm. – Auf OrigTrägerkarton mit Trockenstempel des Verlages mont., dieser etw. fleckig, das Bild mit Gebrauchsspuren. (6) 100,2422 – HELENE, HERZOGIN IN BAYERN – 2 Photographien. Um 1865. Je ca. 26 x 21 cm. (6) 200,Helene Caroline Therese, Herzogin in Bayern (18341890), genannt Néné, älteste Schwester von Kaiserin Elisabeth in Österreich, jeweils als Ganzfigur einmal in Hochoval, einmal im Rechteck mit abgerundeten Ecken, in einer retuschierten Gebirgslandschaft, dadurch die Bilder wie Gemälde anmutend. – Auf Trägerkartons mont., diese leicht fleckig.
2423 – LUDOVIKA, HERZOGIN IN BAYERN – SAMMLUNG – 3 Photographien. Um 1860 bzw. 1875. Auf Trägerkarton mont. – Leichte Gebrauchsspuren. (6) 200,Zwei gleiche Hüftbilder in Hochoval (17 x 13,5 und 24,5 x 20 cm), von J. Albert um 1860, davon eines retuschiert und auf Orig.-Trägerkarton des Photographen montiert. Das dritte Bild zeigt die Herzogin als Ganzfigur nach viertelrechts, ein Buch in der rechten Hand, die linke auf eine Sessellehne gelegt, um 1875 (24 x 17 cm). – Ludovika in Bayern (1808-1892) war die Frau von Herzog Max in Bayern und Mutter u. a. von Kaiserin Elisabeth und Maria Sophie von Sizilien. – Aufgenommen von Joseph Albert (1825-1886), dem Erfinder des Farblichtdruckes und Hofphotographen der bayerischen Könige und des russischen Zaren.
Photographie
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2424 – LUDWIG II., KÖNIG VON BAYERN – OTTO I., KÖNIG VON BAYERN – Ludwig sitzend, mit einem Buch von München in der Hand, Otto neben ihm stehend. Photographie von F. Hohbach. Sign., um 1854. 21,3 x 17,8 cm. – Mit abgerundeten Ecken auf Trägerkarton mont. (leicht fleckig). (6) 300,-
2428 – MAXIMILIAN, HERZOG IN BAYERN – Bruststück in Zivil. Photographie von J. Albert. Um 1860. 44 x 36 cm. (6) 200,-
Thieme-B. XVII, 311. – Der Photographie zugrunde liegt das bekannte Bild der beiden Prinzen mit Schloß Hohenschwangau im Hintergrund, hier als Salzpapierabzug vom Papiernegativ mit von Hohbach retuschiertem oder gemaltem Hintergrund (vgl. Pohlmann und Siegert, Zwischen Biedermeier und Gründerzeit, S. 85 und 356). – Friedrich Hohbach (1809-1877), ursprünglich Maler in Nürnberg, ab 1850 Porträtphotograph, eröffnete 1853 in München ein bis 1870 bestehendes Photoatelier, danach betätigte er sich wieder als Porträtmaler. – Beiliegt eine Photographie von Ludwig II. in Uniform auf einem Schimmel, umgeben von Prinzen und seiner Suite, von J. Albert nach einem Gemälde von L. Behringer aufgenommen. – Verso mit mehrzeiliger Widmung von General von Vallade an Prinzessin Hildegard von Bayern. – Siehe Abbildung.
2429 – – Kniestück nach viertellinks. Photographie von C. Palm. München, um 1863. 29 x 22,5 cm. (6) 250,-
2425 – – SAMMLUNG – Sechs Photographien, meist im CDV-Format, tls. von J. Albert. Ca. 1859-86. – Tls. auf Orig.-Trägerkarton des Photographen mont. (Gebrauchsspuren, tls. fleckig). (61) 200,Enthalten sind ein Jugendbildnis in Uniform, ein etwas später entstandenes Bruststück in ziviler Kleidung, zwei weitere Uniformporträts, das offizielle Verlobungsphoto mit Herzogin Sophie in Bayern, aufgenommen vom bayrischen Hofphotographen Joseph Albert, und das berühmte letzte Bild kurz vor Ludwigs Tod, ebenfalls von Albert stammend. – Tls. stärker fleckig, tls. leichte Knickspuren, etw. berieben. – Einige Beilagen, darunter eine Porträt-Photographie von Sophie in Bayern als Halbfigur.
2426 – LUITPOLD VON BAYERN – Photographie (von F. Grainer). München, um 1911. 23 x 17 cm. (61) 120,Prinzregent Luitpold als Ganzfigur in Uniform, auf einem Stuhl sitzend, links neben ihm stehend sein Urenkel, Prinz Luitpold von Bayern (1901-1914), ebenfalls in Uniform. – Das Photo diente als Vorlage für die beiliegende Heliogravüre mit dem Titel „Luitpoldus Princeps Regius, Regni Bavariae Vicarius“, erschienen bei J. B. Obernetter in München, um 1911 (30 x 21 cm). Nach der Nennung des Photographen auf der Heliogravüre unsere Zuschreibung der Photographie als Werk des Hofphotographen Franz Grainer (1871-1948). – Stärkere Gebrauchsspuren, umlaufend gezogene Rahmenlinien. – Beiliegt eine Photographie des Prinzregenten und seines Gefolges von F. Hanfstaengl.
2427 – MARIA JOSEPHA VON SACHSEN – Kniestück im Oval, en face. Photographie nach J. A. Koppay. München, Hanfstaengl, um 1885. 52,5 x 39 cm. (6) 150,Aufnahme eines Gemäldes der jugendliche Erzherzogin (1867-1944), der Mutter Karls I., des letzten Kaisers von Österreich; das zugrundeliegende Gemälde stammt von Josef Arpád Koppay (1857-1927). – Auf Orig-Trägerkarton (87,5 x 69,5 cm) mit Blindstempel des Studios aufgezogen, etw. wellig, angestaubt und fleckig.
Stark retuschiert, dadurch wie ein Gemälde wirkend. – Im Oval auf ovalen Trägerkarton mit Blindstempel des Photographen montiert. – Fleckig und angestaubt.
Leicht retuschiertes, hochovales Bild des Herzogs in Zivil. – Der Photograph und Chemiker Conrad Palm (Lebensdaten unbekannt) eröffnete 1863 ein Photostudio in der Sonnenstraße in München. – Auf Orig.-Trägerkarton mit Stempel des Photographen mont., Träger mit kleinem Einriß und Knicken, etw. fleckig und angestaubt, das Photo leicht fleckig. – Beiliegt ein weiteres Porträtphoto des Herzogs (ovales Hüftbild in Zivil en face) aus dem photographischen Atelier von Franz Hanfstaengl in München (um 1875, 21 x 17 cm). – Siehe Abbildung.
2430 – MAXIMILIAN II., KÖNIG VON BAYERN – Photographie von J. Albert. München, um 1860. 22,5 x 17,5 cm (Blattgr.: 48 x 32 cm). (6) 150,Bruststück in Zivil nach viertelrechts. – Joseph Albert (1825-1886), der Erfinder des Farblichtdruckes und einer der bekanntesten Photographen in München, war Hofphotograph der bayerischen Könige und des russichen Zaren. – Im Oval auf etw. fleckigem Orig.-Trägerkarton mit Blindstempel des Photographen montiert.
2431 – NEAPEL-SIZILIEN – SAMMLUNG – 10 Photographien, auf Trägerkarton mont., davon 3 von den Fratelli D'Alessandri, 5 von G. Reiger in Rom. Um 1860. Verschied. Formate. (6) 400,Franz II. von Sizilien (1836-1894), der letzte König beider Sizilien: Ganzfigur in Uniform; Franz mit seiner Frau Marie Sophie Amalie, Herzogin in Bayern (1841-1925), Schwester von Kaiserin Elisabeth von Österreich, nach einem Gemälde. – Ludwig Maria, Graf von Trani, jüngerer Bruder von Franz II. – Marie Sophie Amalie: allein (4) und zusammen mit ihrer Schwester Mathilde Ludovika in Bayern, verheiratete Gräfin Trani (2). – Trägerkartons tls. mit Trockenstempel der Photographen, kleinen Gebrauchsspuren und leicht fleckig. – Siehe Abbildung Seite 442.
2432 – OTTO I., KÖNIG VON GRIECHENLAND – Photographie. Um 1865. 24,5 x 20 cm (Blattgr.: 47 x 32 cm). (6) 150,Zeigt den König als Halbfigur in griechischer Tracht, auf einem Stuhl sitzend, nach halbrechts gewandt. Aufgenommen im bayrischen Exil in Bamberg vermutlich von J. Albert, dem Hofphotographen der bayerischen Könige und des russischen Zaren. – Im Oval auf Trägerkarton mont., leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.
2433 – OTTO I., KÖNIG VON BAYERN – Zwei Photographien, vermutlich von J. Albert. (München), ca. 1860-65. Je ca. 9 x 5,5 cm. (61) 120,Das ältere Photo, entstanden wohl um 1860, zeigt den jugendlichen Prinzen als Ganzfigur in Uniform, das andere, wenige Jahre spätere, als Hüftbild. – Auf Träger
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Photographie
Nr. 2429
Nr. 2432
karton mont., leicht fleckig und berieben. – Beiliegend zwei Photographien um 1865 mit dem Prinzen Ludwig, dem späteren König Ludwig III., in der Uniform eines Oberleutnants. – Auf Trägerkarton mont.; eines der Ludwig-Photos mit Blindstempel von J. Albert in der linken unteren Ecke.
2437 STEREOSKOPIE – KEYSTONE – WORLD WAR Through the Stereoscope (Rückentitel). (Meadville), Keystone View Company, (um 1918). 100 mont. Stereophotographien. Bildgr.: ca. 8 x 15 cm. In leicht läd. OHldr.-Kassette. (95) *R 300,-
2434 – – Kniestück in Uniform, nach viertellinks blickend. Retuschierte Photographie (Salzpapierabzug vom Papiernegativ) von J. Albert in München. Um 1864. 16,8 x 13,9 cm. – Mit abgerundeten Ecken auf Trägerkarton mit Blindstempel des Photographen mont., Träger leicht fleckig. (6) 150,-
Die in Meadville, Pennsylvania, ansässige Firma Keystone produzierte seit 1892 Stereophotographien. – Bald nach Ende des Krieges wurde die Serie zum Ersten Weltkrieg in vier Größen (mit 75, 100, 200 oder 300 Bildern) vertrieben. – Von Kriegsberichterstattern an vorderster Front aufgenommene Bilder zeigen die Grausamkeiten des Graben- und Stellungskrieges, Truppenaufmärsche und glücklich mit den Familien vereinte Soldaten die patriotische Sicht der USA. – Komplette Serie mit 100 Bildern. – Beiliegt das zugehörige Keystone-Stereoskop (leichte Altersspuren).
2435 – SOPHIE, HERZOGIN IN BAYERN – Kniestück nach viertelrechts mit Blick en face. Retuschierte Photographie von J. Albert. Um 1867. 43 x 31 cm. (6) 120,Sophie Charlotte Auguste (1847-1897), verheiratete Herzogin von Alençon und Schwester von Kaiserin Elisabeth, in einem eleganten Mantel mit Kopf- und Halsschmuck etwa zur Zeit, als König Ludwig II. seine Verlobung mit ihr bekanntgab. – Auf Orig.-Trägerkarton mit Blindstempel des Photographen mont., Träger leicht angestaubt, das Photo etw. fleckig.
2436 – WITTELSBACHER – KONVOLUT – 12 Photographien, tls. auf Orig.-Trägerkarton der Photographen mont. Ca. 1860-1905. Verschied. Formate. – Gebrauchsspuren. (6) 250,Prinzregent Luitpold von Bayern und andere Mitglieder der Familie; aufgenommen u. a. von J. Albert (4) und K. Hahn (3) in München und von L. Angerer (1) in Wien. – 2 Beilagen.
2438 STUDENTICA – ALEMANNIA NÜRNBERG – PORTRÄTS – Photographie von F. Müller. Nürnberg, um 1890. 17 x 22 cm. – Auf Orig.Trägerkarton des Photographen mont. (leicht fleckig und angestaubt), unter Glas gerahmt. (55) 150,Panoramaaufnahme von 23 Korpsstudenten der Nürnberger Alemannia vor gezeichneter Kulisse der Stadt. – Unten tls. mit hs. Bezeichnung der Namen der Studenten, gestempelt. – Friedrich Müller war herzoglich bayerischer Hofphotograph. – Photographie mit leichten Knickspuren in den Ecken.
2439 KONVOLUT – Rückgänge aus der Auktion 65: Nr. 2610, 2611, 2646, 2727, 2746 und 2764. (6) 200,-
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Autoren- und Künstlerregister A Abele von und zu Lilienberg, M. 446 Abu Ubaid al-Qasim Ibn-Sallam 1247 Achilles, H. 2211 Achmann, J. 789 Ackermann, J. Ch. G. 279 Adam, A. 2370 Adam, F. 2354 Adelung, J. Ch. 969, 1012 Aeply, J. 1045 Agopian, S. 1328 Agricola, G. A. 244 Agusti, A. 874 Albert, B. 931 Albert, E. 1432 Albert, J. 2411, 2423, 2425, 2428, 2430, 2432-2436 Albertinus, Ae. 447 Albertus Magnus 945 Albonesi, T. A. degli 1248 Alembert, J. d‘ 334 Alexander, Th. 783 Alexius von Edessa 172 Al-Nafsi, M. 1227 Alpatov, M. V. 445 Althoff, Th. 923 Amaduzzi, G. C. 1265 Amberger, G. 2397 Amburger, J. A. A. 280 Amelot de la Houssaye, A. N. 1173 Amman, J. 945, 1470 Ammianus Marcellinus 1107 Andersch, A. 831 Andersen, T. 837 Anet, C. 715 Angelio, P. 1255 Angerer, L. 2436 Annert, F. A. 192 Annesley, G. 1256 Antes, H. 813 Antonini, A. 716, 717 Antonissen, H.-J. 2212 Apell, A. 422 Apollinaire, G. 412 Apollonius Rhodius 1038 Appert, F. N. 931 Archenholz, J. W. von 1509 Ardène, J. P. de Rome d' 245 Arel, M. R. 1329 Arens, J. 1494 Aretin, J. Ch. von 1442 Ariost, L. 528 Arlt, F. 2213 Arnaldi, E. 1179 Arnaud, C. 102 Arnaud, F. Th. M. 501 Arndt, E. 719 Arndt, E. M. 20
Arndt, J. 401, 448 Arndt, L. 1330 Arndt, W. 1054 Arnold, K. 797 Arp, H. 757, 763, 768, 769, 780 Artmann, H. C. 1063 Arvieux, L. d' 1257 Assmann, P. 892 Aubéry, A. 1139 Aubigné de la Fosse, N. d' 222 Auer, F. 1485 Auriac, E. 23 Avé-Lallemant, F. Ch. B. 894 Averdunk, H. 403
B Baader, J. 760 Babo, J. M. 502 Bachem, K. J. von 9 Bachoff, A. (Pseud.: Veremund Gufl) 1449 Baedeker, K. 1114, 1258, 1259 Baer, F. 2214 Bailly, A. 763 Ball, H. 754 Balzac, H. de 737 Bar Hebraeus, G. 1260 Baratier, J. P. 949 Barbier, A. A. 366 Bargheer, E. 721, 875 Barker, W. B. 1261 Barney, N. 1067 Barth, G. H. 292 Barthélemy, J. J. 1152 Barthelmeß, H. 2328 Bartlett, W. H. 1300 Bartsch, A. von 1385 Bartsch, F. von 418 Basilius Valentinus (Pseud.) 223 Bastanier, H. 382 Battu, M. 83 Baudeau, N. 674 Baudelaire, Ch. 722 Baumann, Ch. 259 Baumeister, W. 723 Bauquier, G. 846 Bayer, A. von 2215 Bayer, J. 2053 Bayle, P. 675, 970 Bayros, F. von 382, 2127, 2128 Bazin, F. 83 Beardsley, A. 724 Beccaria, C. Bonesana di 1025 Bechstein, L. (Maler) 2129 Bechstein, L. (Schriftsteller) 503 Beck, A. 2258 Beck, L. M. 831 Becker, U. 372
Becker-Gundahl, C. J. 2216-2226 Beckler, P. 896 Beckmann, M. 725-727, 2290 Becquerel, A. C. 25 Becquerel, A. E. 26, 27 Becquerel, J. 28 Beer, J. Ch. 1129 Behrisch, H. W. 1208 Belin, J.-A. 224 Bellinger (oder Belling), J. E. 2227 Belon, P. 1262 Benedict, A. 1080 Bengel, J. A. 449 Benn, G. 29, 864 Berberich, J. 1519 Berchoux, J. de 924 Bergk, J. A. 504, 1142 Bergmüller, J. G. 2195 Berlinghieris, F. 1380 Bernard, J.-F. 1041 Bernhardt, J. Ch. 225 Bernigeroth, M. 110 Berninger, E. 1331 Bernis, F. J. de Pierre de 505 Bernritter, F. 506 Béroalde de Verville, F. 1039 Berquin, A. 1040 Berr de Turique, M. 776 Bertuccio, N. 281 Beskow, E. 660 Bethge, H. 851 Beverland, A. 1041 Beyle, M. H. (Pseud.: Stendhal) 720, 1045 Bianconi, G. L. 1486 Bidpai 1263 Bie, J. de 1130 Bilibin, I. J. 646, 647 Binder, T. 1332 Birckenbach, O. 789 Birken, S. von 1125 Bitaubé, P. J. 579 Bitterkraut. J. Ch. 298 Biwald, L. 269 Blaeu, J. und W. 1374, 20342037, 2042, 2043, 2048, 2054, 2055, 2065, 2066, 2107, 2108, 2111-2119 Blankaart, S. 226 Blum, L. 2228 Blumblacher, Ch. 1026 Blume, D. 892 Blunt, A. 431 Bobhard, J. 450 Boccaccio, G. 888 Bochat, Ch.-G. de Loys de 1209 Böcher, E. 1518 Bock, E. 435, 440
Bodenehr, G. 1075 Bodmer, G. 2369 Böhmer, G. 729, 730 Böhmer, J. H. 1027 Boileau-Despréaux, N. 501, 508, 509 Boilvin, E. 613 Bolts, W. 1264 Boltzmann, L. 330 Bonaparte, N.-L.-C. 1210 Bonasone, G. 2291 Boner, U. 385 Bonneville, N. de 1013 Bopp, F. 2414 Bordogni, M. 83 Borel, A. 1040 Borges, J. L. 732 Bormann, E. 1401 Borst, H. 368 Bos, L. van den 1154 Boschini, M. 1174, 1175 Bossert, O. R. 733 Botero, G. 113 Böttger, A. 554 Böttger, K. 731 Bouché, C. P. 261 Boucher, F. 589 Boullogne, L. de 2292 Bouvy, E. 420 Böving, J. G. 1120 Boxhorn, Z. (Pseud.) 510 Boxsius, S. G. 2328 Boyss, M. 114 Brand, A. 1051, 1052 Brandt, J. 2 Braque, G. 2293 Bratt, H. 315 Brauer, A. 734 Braun, G. 1392, 1393, 1402, 1403, 2003, 2067, 2068, 2075 Braungart, R. 371, 735 Bray, F. G. de 1434 Brechter, J. J. 1480 Breitinger, J. J. 511 Bremer, U. 863 Brennhofer, J. B. 2026 Brera, V. A. 282 Bricher, H. 2060 Bruni, B. 736 Brunner, A. 451 Brustoloni, G. B. 2084 Bruyn, C. de 1382, 1383 Bruyn, E. de 958 Buchka, J. S. 511 Büchner, E. 2229 Buchner, F. 1492 Buffet, B. 2294 Buffet-Picabia, G. 763 Buffon, G. L. L. de 302, 303 Büger, A. 2130 Buhe, W. 797
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Bülau, J. J. 703 Bülow, B. von 30 Bulwer-Lytton, E. G. 847 Burckhard von Birckenstein, A. E. 1122 Busch, B. 742 Busch, W. 31, 648, 649, 738-747, 1042-1045, 1493 Büsching, A. F. 1121 Busse, F. G. von 19 Büttner, E. 782 Byrons, J. 1123
C Cadet de Gassicourt, C.-L. 1014 Caesar, C. J. 115 Calepino, A. 974 Callet, A. 505 Calvin, J. 116 Campbell, J. 1155 Campbell, P. 870 Campe, J. H. 12 Campendonk, H. 789 Campigli, M. 2295 Canal, A., gen. Canaletto 2084 Capanna, A. 2080 Caracciolo, A. 117 Cardano, G. 118 Cardon, A. 2342, 2343 Carell, G. (Pseud.) 820 Carlowitz, H. C. von 260 Cartaro, M. 1376 Casanova, G. G. 867, 1045 Caspar, K. 800 Caspari, G. und W. 650 Cassas, L.-F. 1417 Cassiers, H. 60 Cassini, J. 238 Castelli, I. F. 801 Castelnau, F. de 1094 Caukercken, C. van 2296 Cavalieri, G. B. de 2297 Cazotte, J. 501 Cella, J. J. 1028 Cellini, B. 425 Cerberus, A. (Pseud.) 512 Cerda, J. L. de la 974 Chagall, M. 748, 749 Charlotte Elisabeth, Herzogin von Orléans 32 Charron, P. 676 Chassanaeus, B. 2193 Chaulmer, Ch. 975 Chaves, C. 704 Cherbuin, L. 1163 Chevalier de Lelly (Pseud.) 943 Chevallier, G. 750 Chifflet, L. 974 Chodowiecki, D. 419, 513, 566, 642, 831 Choffard, P.-Ph. 570, 585 Cicero, M. T. 119 Claudel, P. 881 Claudius, M. 513 Clausewitz, C. von 991
Autoren- und Künstlerregister
Clauss, J. 1010 Clebsch, A. 273 Clesse, A. 1047 Clignett, J. A. 514 Clouet, E. 859 Clüver, D. 209 Çoban, I. 1369 Cochin, C. N. 2343 Coelestinus, Abbas 1505 Cointreau, J. 641 Cooper, D. 858 Cooper, J. F. 515 Corinth, L. 2298 Corneille, P. 452 Correns, E. 2361 Cothmann, J. 488 Cottafavi, G. 1171 Cottenius, V. 145 Coudrain, B. 844 Couriot, C. H. 323 Courthion, P. 431 Courtin, C. 677 Coxe, W. 1124, 1190 Coyer, G. F. 1156 Crébillon, C. P. J. de 1048 Crell, P. 139 Cronin, A. J. 649 Cunego, D. 2299 Curtius, E. 1108 Cuvier, G. de 33
D D’Allessandri (Gebrüder) 2431 Dahlmann, P. 369 Dal Pozzo, B. 1178 Dal Re, M. 2077 Dalí, S. 2300 Dalvit, O. 770 Danckerts, D. 1409 Dante Alighieri 122, 517 Danzer, J. G. 1442 Daragnès, J.-G. 880 Daucourt (C. G. d'Aucour) 501 Daumier, H. 421, 520 Debut, J. 1334 Deckermann, J. 261 Degenhardt, G. 875 Deiker, C. F. 904 Delafons, P. 950 Delafosse, J.-B. 2052 Delboy, M. 2418 Delbrück, M. 927 Delille, J. 501 Delius, Ch. T. 324 Deluc, J.-A. 210 Denis, M. 370, 521 Denzel, W. 821 Deroy, I.-L. 2100 Desroix, J. 1049 Deventer, H. van 286 Dickens, Ch. 522, 743 Diderot, D. 334, 679, 680 Diemer, Ph. 2274 Dieterich, M. 335 Dietrich, Ch. W. E. 2301
Dietterlin, W. 414 Digby, K. 227 Dill, L. 34 Dingelstedt, F. 1514 Dirk, S. 919 Dirlewanger, O. 57 Disney, W. 752 Ditmaer, J. 2302 Dittrich, S. 875 Döblin, A. 888 Dobrowsky, J. 976 Doesburg, Th. van 765 Döhler, J. G. 901, 1029 Dolaeus, J. 283 Dolliner, Th. 1118 Domínguez, O. 2303 Doré, G. 517, 1188 Dörffel, A. 1004 Dorigny, M. 2304 Dorn, F. X. 470 Dornier, C. 316 Dostojewskij, F. M. 649 Driendl, Th. 2367 Du Fail, N. 523 Dube, A. und W.-D. 818 Duclos, Ch. P. 501 Dufy, R. 776 Dumont d'Urville, J. S. C. 1126 Duncan-Jones, A. E. 671 Dunker, B. 1059 Dupain de Montesson, Ch. L. 415 Dura, G. 2094 Dürer, A. 377, 2305 Dyck, D. van den 2306
E Earlom, R. 2307, 2376 Ebers, G. 1267 Ebert, A. 1127 Ebert, K. 2008 Ebhardt, B. 1469 Eckartshausen, K. von 236, 681 Eckener, H. 317 Eckhardt, Ch. L. Ph. 242 Egerton, Countess of Wilton, M. M. 959 Egg, E. 1197 Eggers, Ch. U. D. 1015 Ehinger, E. 488 Ehrenberg, Ch. G. 304 Ehrenthal, W. 919 Ehrmann, Th. F. 1090 Eibner, F. 2120 Eichendorff, J. von 826 Eichens, H. 1363 Eichler, M. G. 1082, 2106 Eichmann, A. 35, 36 Eiffel, G. 37 Einem, K. von 99 Einschlag, E. 797 Eisler, G. 875 Eliasberg, P. 875 Elisabeth II., Königin von Großbritannien 38
Éluard, P. 777 Emery, W. B. 1268 Emmert, L. 2018 Endter, J. M. F. 1500 Engelbrecht, M. 909-911 Engelmann, J. W. 1080 Enzensberger, H. M. 714 Epiktet 123 Erasmus von Rotterdam, D. 1269 Erbach, A. 789 Erbstein, K. F. E. 492 Erdl, M. 295 Erdmann, M. 2008 Ernst, M. 779, 780 Ernst, O. 649 Ernst, R. 1335 Erpenius, Th. 1270 Erxleben, J. Ch. P. 228, 275 Ettner, J. Ch. 454 Etzlstorfer, H. 401 Ewald, H. 951 Ewald, J. J. 682 Eysen, J. B. 1461
F Fabbi, F. 1336 Faber, B. 977 Falkeisen, J. J. 1163 Falkner, M. 97 Fallmerayer, J. Ph. 802 Fankhauser, E. 893 Faßmann, D. 455 Faujas de Saint-Fond, B. 312, 313 Faust, L. 124 Feininger, L. 790 Feinler, J. G. 897 Felixmüller, C. 789, 792 Fénélon, F. de Salignac de La Mothe 456, 457, 501 Fenner-Behmer, H. 1364 Ferdinand I., König von Bulgarien 39 Ferdinand Maria, Kurfürst von Bayern 40 Ferrari, F. 1128 Ferreiro, M. 1083 Ferriol, Ch. A. 1386 Feßmaier, J. G. 1442 Feuchtmüller, R. 884 Feuerbach, A. 2231 Feustking, J. H. 458 Fichard, J. 1470 Fichte, J. G. 19, 683 Fidus (Pseud.) 41 Fielding, H. 501 Finckh, G. Ph. 1436, 1663 Fingesten, M. 382, 793, 1052 Fini, L. 794 Fink, J. von 1437, 1439 Fischer, L. H. 1337-1339, 2232 Fitzinger, L. J. 305 Flake, O. 769 Flashar, M. 2131 Flaubert, G. 742 Fleischhauer, J. H. 211
Autoren- und Künstlerregister
Flemming, E. 445 Fleuron 348 Flittner, Ch. G. 1053, 1054 Florus, L. A. 167, 460 Fodéré, F.-E. 684 Foltz, Ph. 2285, 2355 Förster, A. 42 Forster, G. 535 Forsyth, W. 246 Fortin de Grandmont, F. 902 Fortis, G. B. A. 1115 Francis, S. 796 Frank, S. 784, 797 Franz II., römisch-deutscher Kaiser 1192 Franz von Sales 461 Fresenius, J. P. 485 Freud, S. 284 Freudenberg, S. 1059, 1062 Freudenstein, A. 372 Friderici, J. B. 1019 Friedensdorff, E. von 488 Friedrich. C. D. 20 Friedrichs, E. 397 Fries, E. 2132 Fries, L. 1377 Fromaget, N. 1271 Fronius, H. 2308 Fuchs, E. 798 Fuchs, G. B. 778 Fuchs, J. C. 2041 Fuchs, L. 2208 Fueger, D. U. 1164 Fugger zu Kirchberg, Grafen-Familie 95 Fulda, F. Ch. 537 Fulda, L. 799 Furttenbach, J. 423 Fyt, J. 2309
G Galiani, F. 803 Galling, K. 905 Ganslmayr, G. Th. 839 Garnier, F. 331 Garvens, O. 2233 Gatti, F. 2094 Gaul, A. 2133 Gaum, J. F. 538, 907 Gavarni, P. 520, 539 Geiger, A. 1368 Geiger, W. 382, 2134 Geiler von Kaysersberg, J. 125 Geißler, Ch. G. 345 Georg Ludwig, Herzog von Braunschweig-Lüneburg 1024 Georgi, Th. 398 Gérard, J. I. (Pseud.: Grandville) 520 Gerasch, F. 2192 Gerhardt, C. 230 Gerke, O. 1010 Gerlach, H.-H. 583 Gerstäcker, F. 540 Gertsch, F. 992 Gessner, S. 541
Giacometti, A. 769 Gilpin, W. 1150 Gin, P.-L.-C. 685 Giovio, P. 127 Giraud, J. E. 247 Giroux, G. 407 Glas, E. 808 Glaser, C. 725, 726 Glaser, Ch. 229 Glicenstein, H. 2234 Glogovius, B. 488 Göbel, H. G. 1494 Godard d. Ä., P.-F. 1071 Gödel, K. 271 Goethe, J. W. von 325, 425, 542-548 Goetz, A. 789 Goetz, C. 742 Göldlin von Tiefenau, F. B. 1211 Goldmayer, A. 488 Goltzius, H. 2310 Gonin, F. 578 Gönner, N. Th. 1442 Görges, W. 1498 Görling, A. 329 Gottfried, J. L. 104 Gotthelf, J. 729 Gottinger, H. 44 Göttlicher, E. 809 Gottsched, J. Ch. 511, 552 Gottschewski, L. 1495 Götz, H. 2235 Gouffé, J. 928 Goursat, G. 60 Graef, E. 2236 Graf, F. 255 Graf, O. 2135 Graf, O. M. 810, 811 Graffigny, F. de 501 Grainer, F. 2420, 2426 Grandville, J.-J. (Pseud.) 520, 553, 554 Grappe, G. 795 Grass, G. 812 Gravelot, H.-F. 555 Grécourt, J.-B.-J. Willart de 556 Greeven, E. A. 742 Gresset, J. B. L. 501, 557 Grieshaber, HAP 813, 875 Grieß, R. 1341 Grimaldi, G. F. 2311 Grimm, S. H. 565 Grimm-Sachsenberg, R. 797 Grisar, A. 83 Groeber, H. 45, 2136, 2137, 2237-2247 Grohmann, J. G. 262 Gronovius, J. 1153 Großkopf, H. 2409 Grosz, G. 814, 2248 Grützke, J. 815 Gschaider, A. 907 Gualdo Priorato, G. 1161 Gudiol, J. 426 Guericke, O. von 272
Guérin, C. 1082 Gufl, V. (Pseud.) 1449 Gulbransson, O. 2249 Gumbert, F. 47 Güntherode, K. von 608 Guyon, L. 285 Guyot, E. G. 1069 Gyözö, B. 1342
H Haag, C. 1343 Haase, K. 2122, 2138 Habermann, H. von 2139 Hackert, J. Ph. 427, 428 Hackmann, F. A. 1120 Häfner, Th. 1055 Hagedorn, Ch. L. von 429 Hagel, A. 816 Hager, F. 48 Haghe, L. 1411 Hahn, H. 46 Hahn, K. 2436 Haid, J. J. 1370 Hailbronner, K. von 1272 Hallock, H. G. C. 360 Halm, H. 1003 Halm, P. 797, 2328 Hamberger, G. Ch. 399 Hamerton, G. 919 Hamilton, A. 501, 1159 Hamm, W. 927 Hamsun, K. 817 Hanfstaengl, F. 2363, 2370, 2419, 2426 Harmar, T. 1273 Harms, A. 792 Hartenfels, A. F. von (Pseud.) 263 Hartitzsch, E. 2421 Hartmann, J. L. 462 Hartree, D. R. 344 Harwerth, W. 888 Hatzfeld, A. von 889 Hauff, L. 356 Haushofer, M. 2040 Hausmann, R. 755, 761 Hawkins, R. 1154 Hayek, H. von 2140 Hebel, J. P. 560, 561 Hegel, G. W. F. 686 Hegetschweiler, J. 248 Heideloff, N. W. 2250 Heidenreich, J. 488 Heider, D. 488 Heilemann, E. 2141, 2142 Heimeran, E. 821 Heindl, E. 1485 Heine, Th. Th. 2143 Heise, C. G. 800 Helbig, J. L. 463 Helbig, W. 769 Held, B. 1010 Held, H. 2230 Helvétius, C. A. 687 Hemingway, E. 822 Hempel, F. F. (Pseud.: Peregrinus Syntax) 978
453
Henle, E. 948 Hermann, F. B. W. von 1433 Hermesmeier, W. 583 Herodianus (Historicus) 128 Herold, F. 1010 Héroux, B. 797 Herrliberger, D. 1214 Herrmann, M. G. von 900 Hertel, J. F. (Pseud.: Albani de Spinetto) 464 Herwegen, P. 179, 185, 188 Herz, H. 1010 Herzfelde, W. 814 Herzl, Th. 952 Heschel, A. J. 953 Hesse, H. 50, 823, 824 Hessel, F. 825 Hesselo, G. A. 2107 Heubner, F. 737 Heusinger, J. H. G. 19 Heydrich, R. 51 Heyer, A. 651 Hierl, K. 52 Hill, J. 2209 Hillesheim, A. F. W. von 1440 Himmel, J. 488 Himmler, H. 53 Hintze, J. H. 2013 Hirsch, K.-G. 875 Hirschvogel, A. 831 Hirt, A. 430 Hitler, A. 54, 1496 Hoennicke, A. 724 Hoerschelmann, R. 826 Hoffmann von Fallersleben, A. H. 563 Hoffmann, G. F. 249 Hoffmann, H. 966 Hoffmann, L. A. 562 Hofmann, J. J. 981 Hofmannsthal, H. von 827-829 Hofmeister, W. 250 Hogenberg, F. 1392, 1393, 1402, 1403, 2003, 2067, 2068, 2075 Hohbach, F. 2424 Hohe, F. 2017, 2353 Holtzmann, H. 400 Holz, A. 889 Hölzel, A. 55 Homann, J. B. 1399, 1400 Homer 749 Hondius, H. 1396 Hönn, G. P. 901 Honter, J. 130 Hooke, N. 1162 Höppener, H. (Pseud.: Fidus) 41 Horatius Flaccus, Qu. 131 Horegschj, J. 180 Horlacher, C. 233 Horn, E. 401 Horst, G. C. 1018 Horst-Schulze, P. 2251 Horvath, J. E. 442 Horváth, Ö. von 809, 830 Höß, R. 57
454
Houbraken, A. 466 Huart, L. 520 Huber, J. W. 1169 Huber, L. 264 Huber, V. A. 1220 Hübner, J. 898 Hueber, V. 467 Huelsenbeck, R. 758, 762, 769 Huhn, E. 1427 Hülsmanns, D. 1055 Humboldt, A. von 212 Hume, D. 1157, 1158 Hurter, J. Ch. 1089 Hussell, L. 1141, 1142 Huter, F. X. 907 Hyre, L. de la 2312
I Ibn Chaldun 1287 Ignatius von Loyola 468 Imbert, B. 585 Induno, G. 2252 Ingen-Housz, J. 213 Irving, W. 1103 Isnard, Ch. 265 Isokrates 134
J Jacob, L. (Pseud.) 720 Jacobi, C. G. J. 273 Jaeckel, W. 2144 Jakob, L. H. 689 Jamnitzer, Ch. 469 Janco, M. 769 Janin de Combe-Blanche, J. 288 Janin, J. 1315 Janssen, H. 833 Jänzsch, F. 1189 Jassoy, D. L. 564 Jaucourt, L. de 679 Jedina, L. von 1274, 1275 Jentsch, R. 892 Jessen, H. 965 Joaillier, P. 1423 Jocher, W. 1462 Jodocus (Pseud.) 132 Johann Casimir, Herzog von Sachsen Coburg 56 Johannes, B. 2398 Jones, A. 2314 Jördens, K. H. 402 Joseph II., römisch-deutscher Kaiser 1192, 2357 Jouy, V.-J.-E. 1071 Joyce, F. 326 Jügel, F. 1053 Jünger, E. 322, 770, 834, 835 Justinus, M. J. 135 Juvenalis, D. J. 136
K Kaden, W. 1172 Kaiser, F. 2366 Kallimachos von Kyrene 137 Kaltenborn, R. W. von 993 Kämpfer, E. 1367
Autoren- und Künstlerregister
Kandinsky, W. 728 Kant, I. 690-693 Kaposi, M. 289 Kapp, F. 1095 Karl V., römisch-deutscher Kaiser 58 Karoline von Baden, Königin von Bayern 178 Kaskeune, F. 2379 Kaulbach, W. 2411 Kautzsch, E. 905 Kaye, J. 290 Keil, Ch. H. 291 Keil, J. G. 653 Kein, E. 863 Keller, G. 831 Keller, H. 848, 849 Keller, M. 524 Kepler, J. 239 Kern, C. 1441 Kersten, P. 528 Keyssler, J. G. 1180 Ki No Tsurayuki 808 Kinsky, G. 1003 Kipling, R. 836 Kircher, A. 274 Kirstenius, P. 1276, 1277, 1278 Kirwan, L. P. 1268 Klauber (Kupferstecherfamilie) 470, 2358 Klein, J. A. 1113, 2329, 2384 Klein, K. 2403 Kleinmayrn, J. F. Th. von 1194, 1195 Kleist, E. Ch. von 565 Klencke, H. 929 Klimsch, F. C. 405 Klinger, F. M. 566 Klinger, M. 2339 Klingner, J. G. 1031 Klipstein, A. 840 Kneiß, E. 2145 Knittel, J. E. 2098 Knox, R. 1279 Köbel, J. 126, 2289 Kobell, F. von 919 Koch, K. O. 59 Köchel, L. von 1003 Koch-Gotha, F. 649 Kögel, J. G. 261 Kohlbrenner J. F. 1435 Köhler, J. D. 1076 Kokoschka, O. 838, 839 Kolb, A. 797, 2328 Kolb, J. 2029 Koller, J. G. 1513 Kollmann, F. 317 Kolluthos aus Lykopolis 138 Kollwitz, K. 2315 König, J. Ch. 694 Könnecke, G. 1519 Koppay, J. A. 2427 Korinek, N. 1358 Kortum, C. A. 567 Köselitz, R. 2146 Kötztinger, W. 2001 Kraemer, D. 841
Krafft, J. A. 2360 Krafft, S. A. 1032 Krämer, J. V. 1348 Krämer, K. E. 648 Krämmer, A. 178 Krasicki, I. 568 Kraus, G. 1454, 2032 Kreidolf, E. 654 Kriehuber, J. 1387 Krisztinkovich, M. H. 442 Krooneveld, H. van 1383 Krotowski, S. 966 Krüger, J. F. 985 Kübler, M. S. 948 Küffner, J. 1010 Kuhn, I. 1080 Kunert, G. 843 Kuntzemüller, W. 2397 Kuspit, D. 873 Küster, B. 741
L La Bédollière, É. de 539 La Fayette, M.-M. de 501 La Fontaine, J. de 501, 569, 570, 844 La Martinière, P. M. de 1219 La Mettrie, J. Offray de 695, 1056 La Roche, G. M. F. von 1480 La Roche, S. von 572 La Rocque, A. J. 696 La Roque, J. de 1288 La Touche, G. 1057 Laborde, A. 1135 Lacroix, P. (Pseud.: L. Jacob) 720 Lagerlöf, S. 61 Lamartine, A. de 1286 Laminit, P. J. 2012 Lanci, F. 518 Lanci, M. 1287 Landauer, G. 888 Landsberg, A. B. 1468 Lang, K. 571 Lang, K. H. von 1443 Langbein, Ch. J. 669 Lange, F. 2147 Lange, G. S. 20 Lange, J. 2148, 2149 Langen, H. 655 Langenbucher, J. 339 Laplace, P. S. de 240 Lasteyrie, C. de 2287 Latour, Ch. de 251 Laurent, A. 230 Laurent, J. 1420 Lavoisier, A. de 231 Lay, W. 471 Le Goux de Gerland, B. de 1058 Le Mouël, E. 656 Lederer, J. M. 195 Lefler, H. 799, 845 Léger, F. 2293, 2316 Legouvé, G. M. 573 Lehmann, J. A. O. L. 543
Leibl, W. 2254 Leibniz, G. W. 697 Leisching, J. 888 Leizelt, F. 2059 Lelarge de Saint-Fargeau, J.-A. 698 Lemoisne, P. A. 771 Lengerke, A. von 266 Lenglet du Fresnoy, N. 1077 Lennhoff, E. 1021 Lentner, J. F. 1165 Lentz, G. 1043 Lenz, S. 743 Leonardo da Vinci 391 Leonhard, K. C. 325 Leonhardi, F. G. 967 Leopardi, G. 574 Leppin, H. R. 781 Lessing, G. E. 889 Letronne, L. 2051 Letrosne, C. 1136 Leuchs, J. Ch. 932 Lewis, J. F. 1410 Ley, R. 62 Lhote, A. 881 Libanios 140 Lichtenberg, G. Ch. 275 Liefer, J. 488 Ligeti, A. 1349 Lindner, K. 406 Linguet, S. N. H. 1137 Linke, K. 1051, 1052 Linsenmaier, W. 835 Lipowsky, F. J. 1445 Lipsius, J. 141 L'Isle, G. de 2099 Lloyd, H. 1502 Löber, Ch. 472 Loeff, F. (Pseud.: G. Carell) 820 Longus 501 Lorentzen, Th. 1519 Lortet, L. 307 Lory, G. und M.-G. 437 Losenauer, J. J. 2288 Lotter, T. C. 1435 Louis, C. L. 903 Louis, R. 322 Louis-Alexandre de Bourbon, Comte de Toulouse 63 Louvet 1414 Löwenberg, J. 1078 Löwenstein, J. 2328 Lozinski, W. 805 Lucchese, M. 2317 Lucien-Robert, H. 1350 Lucretius Carus, T. 142 Ludolf, G. M. von 1033 Ludwig II., König von Bayern 64, 65 Ludwig III., König von Bayern 77 Ludwig, R. 215 Lüers, H. 2256 Luis de Granada 143 Lukian von Samosata 576 Lünemann, G. H. 982
455
Autoren- und Künstlerregister
Luther, M. 144 Luthy, O. 769 Lydis, M. 1285, 2318 Lynar, R. F. von 577
M Macaulay, Th. B. 1159 Macquer, P. J. 232 Macrembolites, E. 501 Macrobius, A. Th. 146 Magiassis, V. 1351 Mahlmann, M. 1493 Maimieux, J. de 193 Mallet, A. M. 1184 Malpass, E. 649 Mammen, J. 2150-2152 Mandach, C. de 432 Mann, Th. 66 Mannhardt, H. G. 906 Manzoni, A. 578 Marbach, G. O. 216 Marc, F. 728 Marcenay de Ghuy, A. de 424 Marchand, J. Ch. 191 Marchini, F. 298 Marcks, G. 850 Margarete, Königin von Navarra 1059 Maria del Pilar, Prinzessin von Bayern 77 Marillier, C. P. 541, 579-581 Marlitt, E. 43 Marmontel, J.-F. 501 Marnix, Ph. van 459 Marquardsen, A. 657 Marsden, W. 1289 Martens, A. E. 1474 Marum, M. van 340 Mascha, O. 407 Maserel, F. 956 Mathéy, G. A. 851 Matthiolophilus (Pseud.) 298 Mattioli, P. A. 252, 393 Maundrell, H. 1290 Max Emanuel, Kurfürst von Bayern 67 Max, H. 1511 Maximilian I., Herzog und Kurfürst von Bayern 68, 69 Maximilian, Prinz zu WiedNeuwied 1093 May, K. 582 May, K. M. 1352 Mayer, J. 320 Mayerhausen, G. 293 Mayr, G. 2028 Mayr, J. G. 2098 Mayr, J. J. 2109 Meckel, Ch. 875 Meder, J. 433, 434 Medicus, F. C. 1506 Meermann, A. 183 Meerscheidt-Hüllessem, F. von 1321 Meggendorfer, L. 658, 659 Mehrholz, U. 892
Meindl, K. 1353 Mejo, F. 1010 Mela, P. 1185 Mellan, C. 2319 Melnik, T. 1206 Melzer, E. M. 294 Mendelssohn, M. 699 Menger, K. 271 Mengering, A. 488 Merckel, H. 147 Merian C. 2027 Merian, M. 394, 1408, 2021, 2027, 2064, 2067 Merz, J. G. 2014 Metken, S. und G. 781 Mettenleiter, J. E. 189 Meyer, C. J. 1186, 1291 Meyer, E. A. F. 1431 Meyer, J. 148 Meyer-Basel, C. Th. 2328 Meyer-Kassel, H. 2024 Mezger, J. 1196 Michl, A. 907 Mielich, A. L. 1354, 1355 Milani, A. 2077 Mill, J. 1292 Miller, F. 994 Miller, H. 743 Minuzzi, M. 831 Mirabeau, H.-G. Riquetti de 700 Mirus, A. E. 1022 Mocci, U. 966 Mohlzahn, J. 871 Molitor, N. K. 213 Moller, J. 1060 Möller, P. 346 Moltke, H. J. L. von 100 Mommsen, Th. 70 Monnier, H. 520 Monogrammist I. F. 2320 Montaigne, M. de 806, 807 Monten, D. 2261 Montesquieu, Ch.-L. de Secondat de 1061 Moore, H. 853 Moreau le Jeune, J.-M. 585, 631, 642, 1062 Moreau, L. A. 2262 Morel, F. 428 Morello, T. 983 Morgan, S. 586 Morin, G. 2259 Mortier, P. 2093 Moscherosch, J. M. 473 Mosengeil, F. 19 Moser, F. C. von 701, 702 Mozart, W. A. 1006 Mraczek, J. G. 71 Muhammad al-Gazuli 1239 Müller, A. (Jagdschriftsteller) 904 Müller, A. (Zeichner) 2356 Müller, C. O. 1108 Müller, F. 2438 Müller, H. 72, 474, 753 Müller, J. 1217
Muller, J. H. 2321 Müller, K. 904 Müller, L. 1389, 2191 Müller-Reinhard, J. 403 Münster, S. 127, 1375, 1407, 2012, 2064, 2083, 2104 Muntz, J. Ph. Ch. 267 Muret, J.-L. 704 Muschler, R. C. 854 Mutinelli, F. 1176 Mützel, G. 308
N Nabokov, N. 73 Nachtmann, F. X. 2045, 2190 Nack, K. A. 471 Naha, J. 2263 Nani Mirabelli, D. 984 Nansen, F. 1109 Narahara, I. 855 Naumann, L. 933 Nausea, F. 149 Née, D. 1404, 1413 Nees von Esenbeck, Th. F. L. 253 Negelinus, J. 868 Nerses Clajensis 1296 Nestroy, J. 587, 588 Neubauer, J. 934 Neuberger, J. G. (Pseud.) 1449 Neubert, L. 2078 Neufeld, W. 875 Neumann, J. J. N. 641 Neureuther, E. N. 549 Neuville, A. de 60 Newil, C. 720 Niceus, Ch. F. 935 Niebuhr, C. 1297 Niederstrasser, K. 1063 Niemann, F. A. 985 Nienholdt, E. 404 Nietzsche, F. 705, 832, 856 Nippold. J. Ch. 19 Nobile, U. 322 Nork, F. 986 Norton, E. F. 1091 Nostitz, H. von 888
O Obermüller, W. 987 Obernberg, J. von 1448 Oeder, G. Ch. von 706 Oehm, Ch. 937 Oelhafen von Schöllenbach, J. Ch. 1034 Oesterreicher, H. 295 Oestreicher, O. 2153 Ogé, E. 859 Olszewski, K. E. 667 Omphal, J. F. von 1463 Onymus, A. J. 287 Orlik, E. 1266 Ortelius, A. 2019 Osiander d. Ä., A. 150 Osten, G. von 848, 849 Osterwald, P. (Pseud.: J. G. Neuberger) 1449
Ott, F. A. 296 Otto, C. 938 Otto, Ch. 988 Ottoviani, G. 2085, 2186, 2187 Ovidius Naso, P. 151-153, 589 Öz, T. 445, 1298
P Pajon, H. 641 Paleologu, J. 859 Palm, C. 2429 Palmer, E. 1067 Panini, F. 2085 Panndorf, U. 857 Panseron, A. M. 83 Panzer, J. G. B. 1442 Papen, A. 1079 Pardoe, J. 1300 Päringer, J. 2038 Paulucci, H. 332 Paulus, E. 1172 Paulus, H. E. 20 Peeters, J. 2101 Peller, J. J. 1034 Penn, W. 1096 Peregrinus Syntax (Pseud.) 978 Périer, C. 83 Perty, M. 1023 Petetin, J. H. D. 341 Petrarca, F. 590 Petrini, G. 2357 Petrus Firmianus (Pseud.) 486, 487 Pezzl, J. 591-607, 1200, 1450 Pfeil, G. 2154 Pforr, J. G. 1385 Philipp, M. E. 382 Philippi, F. 412 Picabia, F. 763 Picard, J. 241 Picasso, P. 858, 2293, 2322-2325 Picht, A. W. 20 Pickering, Ch. 2349 Pinelli, B. 1166-1168, 2264 Pinthus, K. 800 Piranesi, G. B. 2326, 2086-2090 Pistorius, Ph. 488 Plaichinger-Coltelli, E. 719 Plant, F. 1165 Platon 154 Plinius Secundus, C. 217 Pocci, F. 660, 661 Pococke, E. 1260 Pohl, M. 857 Pohl, R. 2397 Poncelet, J. V. 349-352, 357 Ponert, D. J. 723 Ponheimer, K. 1080 Pontano, G. G. 243 Pope, A. 580 Porée, C.-G. 612 Poritzky, J. E. 1046 Porta, G. B. della 155, 1020 Portner, M. J. 184 Porzio (Portius), S. 156 Posner, O. 1021
456
Posse, C. H. 707 Posselt, E. L. 1138 Postel, G. 157, 1301, 1302 Poulet-Malassis, A. 373 Pozzo, A. 416 Prasse, L. E. 791 Prautsch, A. 8 Preetorius, E. 786 Pregitzer, J. U. 1477 Presley, E. 78 Prévost d'Exiles, A. F. 501, 581 Prichard, J. C. 2349 Probst, J. B. 1412, 2376 Ptolemäus, C. 1377-1381 Pückler-Muskau, H. L. H. von 2020 Pujol, A. A. de 60 Pütter, J. S. 1503 Püttner, R. 2265 Putz, L. 79, 80, 2155-2157
Q Quad, M. 2050 Quaglio, D. 2158 Quaglio, L. 2384 Quaglio, S. 2015, 2046 Quenault, L. 711 Queri, G. 1451 Quintilianus, M. F. 158 Quistorp, J. G. 20 Quix, Ch. 1117
R Rabelais, F. 613 Racine, J. 614 Rackham, A. 860, 861 Rade, K. A. von 1504 Radicati, A. 480 Raffael von Urbino 2327 Raimondi, M. 2327 Raimund, F. 816 Rainer, G. P. 742 Rambeck, Ä. 475 Rançillio, E. 995 Raphelengius, F. 1270 Rauch, H.-G. 862 Raumer, F. von 1160 Rebmann, A. G. F. von 496 Redouté, P. J. 254 Redtenbacher, F. 353 Rehberg, F. 2329 Reichard, Ch. G. 1395 Reichard, H. A. O. 497 Reichenow, A. 308 Reiger, G. 2431 Reilly, F. J. J. von 899, 1080, 1081 Reimann, H. 889 Rein, J. F. 1426 Reiner, I. 875 Reinhardt, J. Ch. 2313 Reinhold, Ch. L. 438 Reinicke, R. 2159 Reiser, K. 1424 Reisinger, J. 783
Autoren- und Künstlerregister
Renard, J. 662 Renaudot, M. 1303 Renoir, J. 1045 Rentz, M. 627 Resch, J. U. 234 Restif de la Bretonne, N.-E. 1044, 1062, 1064 Restle, M. 1304 Reuleaux, F. 354 Reza Pahlavi, M. 1283 Reznicek, F. von 2160, 2266 Rheude, L. 374 Riccoboni, M.-J. 501 Richer, A. 1097 Richter, A. L. 1466 Richter, C. A. 1466 Richter, Ch. G. 476, 477 Richter, H. 769 Richter, J. 2368 Ridinger, J. E. 1366, 2286 Ridinger, M. E. 1366, 2286 Ridolfi, C. 443 Riedl, A. 2005 Riegel, J. 2044 Riesbeck, J. K. 1480 Rieth, P. 1356, 2161 Riezler, S. 1452 Ritter, G. H. 946 Ritter, J. 979 Rittner, H. 1467 Rizzi, J. 2330 Roberts, D. 1305 Robertson, W. 1098 Robins, B. 270 Rockstroh, H. 309 Roda Roda, A. 889 Rodd, R. 527 Roegge, W. 2162 Roeseler, A. 2163, 2164 Rohse, O. 864, 875 Roman, J. 831 Romanet, J. 1099 Romberg, A. 1007 Roos, J. H. 2267 Rösel von Rosenhof, A. J. 310 Rosenthal-Dürr, A. 1437 Rössert, J. 1430 Rossi, J. 1193 Rost, C. W. F. 235 Roth, A. 2268 Roth, J. 865 Rothammer, W. 1453 Rothgießer, Ch. 2037 Rothschild, J. de 81 Rottner, J. 2257 Roty, O. 60 Rousseau, J. J. 615 Roux, J. W. 20 Rubinstein, A. 82 Rücker, J. U. 1471 Rückert, L. E. 688 Rudolphi, K. A. 20 Ruf, J. 945 Rugendas, G. 173 Rugendas, G. Ph. 2269 Runge, Ph. O. 850
Ruoff, F. 892 Russell, J. 779 Rutland, J. C. 1517 Rutz, M. 627
S Saadi 1306 Sabatelli, L. 428 Sabatier, L. J.-B. 2058, 2069 Saenredam, J. 2331 Saint-Réal, C. de 501 Sala, P. 396 Sale, F. 1307 Salomon, B. 152 Salus, H. 845 Samain, A. 1057 Sandor-Dushnitz, M. 1357 Sandrart, J. J. 107 Sandrart, J. von 2091 Sanin, A. 84 Sann, H. von 660 Sanson, G. 1397 Sansovino, F. 1177 Santa Cruz de Marcenado, A. de Nario Osario de 1100 Sarasin, F. 1112, 1308 Sarasin, P. 1308 Sartory, J. G. 939 Sattler, H. 1359 Sattler, J. 375 Sauermann, A. 764 Saussure, H. B. de 218 Sauvage, S. 867, 1048 Sax (Sasse), M. 83 Schad, C. 769 Schaden, A. von 1454 Schaeffer, E. 425 Schäfer, J. 2399 Schall von Bell, J. A. 1309 Schalom, S. 1314 Schardt, H. 1493 Scharfenberg, G. 628 Scharl, J. 2165 Schatzger, K. 159 Schaukal, R. 883 Schedel, H. 1405, 1406, 2047 Schedler, J. G. 1191 Scheel, W. 1519 Scheibert, J. 997 Scheller, A. 173 Schelling, F. W. J. 708 Schenkel, D. 971 Scherer, H. 2110 Scherpenbach, L. 788 Scheuermann, J. 1082 Schickele, R. 785 Schiele, E. 2166 Schiestl, R. 876 Schiller, F. von 616-618 Schilling, D. 1214 Schillings, C. G. 2391 Schindehütte, A. 863, 1063 Schinz, H. R. 311 Schirmer, J. W. 2167 Schlegel, F. von 619 Schleich, J. C. 2030
Schleiden, K. H. 1475 Schlichter, R. 2168 Schlözer, A. L. 1510 Schmatz, S. 583 Schmidhammer, A. 2169 Schmidlin, E. 268 Schmidt, F. 1500 Schmidt, F. von 1516 Schmidt-Rottluff, K. 800 Schmitt, C. 868 Schmitt, D. 663 Schneemelcher, W. 905 Schneider, S. 336 Schnezler, A. 1519 Schöffler, B. 343 Schöninger, L. 2257, 2285, 2355, 2359 Schoofs, R. 869 Schopenhauer, A. 705 Schöppner, A. 1311 Schöttgen, Ch. 1501 Schottky, J. M. 1201 Schreger, O. 940 Schreiner, J. G. 2371 Schrenck von Notzing, J. 1198 Schrimpf, G. 789, 788, 811 Schröder, H. 1371 Schubert, F. 1008 Schubert, G. H. von 1310 Schulz, E. 2362, 2364, 2365 Schulze-Boysen, H. 85 Schumann, P. 1468 Schuppe, H. 941 Schuselka, F. 709 Schwartz, J. C. 299 Schwarz, A. 775 Schweinfurth, E. 2270 Schweitzer, B. 1108 Schwertfeger, B. H. 998 Schwimmer, J. M. 219 Schwitters, K. 765, 769 Scolari, F. 519 Scotin, G. 1386 Sébah, P. 1423 Seboth, J. 255 Seewald, R. 800 Séguin, M. 337 Seiferheld, G. H. 358 Seiling, J. 2401 Seitz, O. 2170 Selig, G. 955 Sepp, J. N. 1311 Serlo, A. 327 Serner, W. 766, 769 Severus Alexandrinus Antiochenus 1312 Shakespeare, W. 861 Shaw, B. 870, 889 Sick, G. F. 297 Siebe, J. 665 Sieben, G. 1065 Siegel, R.-J. 408 Silvestre de Sacy, A. I. 1313 Simon, R. 1294 Skorzeny, O. 87 Sloane, W. M. 1143 Slodki, M. 754
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Autoren- und Künstlerregister
Smith, J. C. 2061 Solinus, C. J. 1375 Sommer, F. 743 Sompel, P. van 2332 Sonnleithner, J. 526 Sophokles 721 Speed, J. 2000 Spencer, W. R. 621 Spies, W. 781 Spinetto, Albani de (Pseud.) 464 Spreng, B. 382 Spruner, K. von 1084 Spyri, J. 743 Stadlmayer, M. 666 Stanhope, Ph. D., 4. Earl of Chesterfield 12 Stapel, W. 826 Stauffenberg, C. Schenk Graf von 88 Stauffer-Bern, K. 2273 Steimann, A. 948 Steiner-Prag, H. 382, 888 Steinhardt, J. 1314 Steinhausen, G. 908 Steinicken, Ch. 2045 Steinitz, K. 765 Steinlen, Th.-A. 2333 Stendhal (Pseud.) 720, 1045 Stenger, J. 1080 Sternaux, L. 412 Sternberg, K. M. von 1116 Stevenson, R. L. 720 Stickelberger, E. 376 Stieler, A. 1085, 1086 Stieler, J. 1455 Stieler, K. 1172 Stifter, A. 622, 720 Stinde, J. 741 Stoll, F. 18 Stoltz, R. 83 Storm, Th. 623, 624, 828 Strahlmann, F. 322 Strein von Schwartzenau, A. 1221 Stridbeck, J. 1089 Stuck, F. von 2334, 2335 Sudermann, D. 478 Suetonius Tranquillus, C. 160 Sulpicius Severus 161 Süskind, P. 872 Swanenburg, W. van 2336 Swedenborg, E. 710 Swift, J. 479 Sydenham, Th. 300 Szendrei, J. 999
T Taeuber, S. 769 Talon, N. 162 Tanner, J. 481 Tàpies, A. 2337 Tappert, G. 789 Taschner, I. 2171 Tassi, F. M. 444 Tasso, T. 555
Tecklenburg, Th. 359 Teixeira, J. 1269 Tencin, C. de 501 Terentius Afer, P. 163 Testa, P. 2338 Teweles, H. 89 Theuermeister, R. 322 Thielmann, M. von 1316 Thietmar von Merseburg 1512 Thiriet, H. 859 Thoma, H. 2339, 2340 Thoma, L. 90, 91 Thomas von Kempen 164 Thöny, E. 2172 Thöny, W. 2173 Thor, W. 859 Thorn, W. 1317 Tieck, L. 625, 626 Tiessen, W. 875 Tillich, E. 276 Tisserant, E. 1318 Tocqueville, A. de 711 Tocqueville, H. C. de 711 Tolnay, Ch. de 436 Tolstoi, L. N. 866 Tóth, F. 1223 Train, J. K. von 894 Traven, B. 889 Tresenreuter, J. F. 926 Tressan, L.-É. de 501 Trog, J. G. 256 Trökes, H. 878, 879 Troll, Th. 778 Trommsdorff, J. B. 236 Tryphiodoros 138 Tschechow, A. P. 649 Tschernembl, G. E. von 1465 Tuch, K. 797 Tzara, T. 763, 767-769
U Uhden, M. 788 Uhl, J. 797 Urban, F. 942 Urban, J. 799, 845 Ursel, Ch. d' 1101
V Vaerst, E. von (Pseud.: Chevalier de Lelly) 943 Vaget, J. 1269 Valerio, Th. 957, 1391 Valerius Maximus 165, 166 Valerius, A. 170 Van de Velde d. J., W. 2275 Vanselow, A. 412 Vaszary, G. von 1045 Velde, B. van 2293 Velleius Paterculus, C. 167, 168 Vennekamp, J. 778, 863 Ventadour, J. N. 2276 Véran, J. M. 1394 Veremund Gufl (Pseud.) 1449 Vergilius Maro, P. 169, 717
Verheiden, J. 410 Verheyen, Ph. 301 Verlaine, P. 630, 880 Vernet, C. 1144 Versen, M. von 1102 Vertès, M. 882 Verville, B. de 885 Vibert, L. 1021 Viehoff, H. 550 Vignola, A. 1066 Vignola, G. Barozzi da 417 Visconti, L. T. J. 1141 Visscher, C. 2341 Visscher, N. 2004, 2006 Vissering, H. 319 Vivien, R. 1067 Vogel, H. A. 947 Vogeler, H. 382, 883 Vogelsang, Th. 367 Voigt, J. C. W. 328 Völderndorff und Waradein, E. von 1456 Voltaire, F. M. A. de 631-634, 831 Vulpius, Ch. A. 516
W Wachsmuth, J. 909-911 Wackenroder, W. H. 625 Wadzeck, F. F. D. 629 Wagner, J. G. 2277 Wagner, J. J. 1142 Wagner, J. M. von 2278 Wagner, R. 1009 Wagner-Deines, J. 2008, 2174 Wagner-Neumann, G. 404 Wahle, F. 2175 Waibel, C. von 2260 Waldauf von Waldenstein, J. 333 Walden, H. 871 Waldschmidt, A. 863 Waldseemüller, M. 1379, 1381 Walser, K. 827, 885 Walser, R. 730 Walsh, Th. 1319 Walter, A. 86 Walter, R. von 92 Walton, B. 1320 Wang, L. 1321 Warnecke, F. 378 Warnekros, H. E. 956 Wassermann, J. 886 Watteau, A. 2342, 2343 Waxel, L. de 1207 Weber, A. 488 Weber, A. P. 875, 887, 2344 Weber, J. A. 483 Weber, W. von 821 Wecker, A. 945 Wegmann, A. 379 Weibel, J. S. 439 Weigel, Ch. 2283 Weiland, C. F. 1087 Weingarten, J. J. von 4 Weisgerber, A. 2176, 2177 Weiskern, F. W. 1199
Weislinger, J. N. 484 Weiß, E. 2345 Weiß, H. U. 411 Weiß, J. H. 1082 Weitenauer, I. 990, 1322 Weizsäcker, C. F. von 879 Wellmer, M. L. 673 Wells, W. V. 1104 Welzenstein, J. J. von 1119 Wenban, S. L. 2033 Wening, M. 2009, 2010 Wenng, C. G. 1489, 1490 Werckmeister, R. 635 Westenrieder, L. von 1439 Westrumb, J. F. 237 Whitney, J. D. 1105 Widmanstadt, J. A. van 1312 Wiedemann, L. 1494 Wiedenfeld, K. 336 Wieland, Ch. M. 637 Wierix, H. 2305 Wiessner, F. 293 Wilcke, J. G. L. 1515 Wilda, Ch. 2279 Wilde, O. 888 Wilhelm, G. T. 220 Willyams, C. 1323 Wilm, H. 787 Wilton-Ely, J. 441 Winkler, E. 257 Winkler, J. H. 342 Winkopp, P. A. 599, 609, 610, 712 Wiß, H. B. 1010 Wissel, L. von 1000 Wittmer, J. M. 187, 1360 Wittrock, W. 877 Woelfle, A. 2178-2181 Woelfle, J. 2189, 2352 Woerl, I. E. 1088 Wohlgemuth, A. (Pseud.) 558 Wolfe, Th. 745 Wolff, Ch. 277 Wolff, J. 2076 Wolff, P. W. 722
Z Zachariä, A. W. 314 Zacharie de Lisieux (Pseud.: Petrus Firmianus) 486, 487 Zaupser, A. 640 Zeising, W. 797 Zeno von Verona 170 Zeppelin, F. von 98 Ziehnert, J. G. 670 Ziesenis, J. G. 195 Zille, H. 2280, 2281 Zimmermann, E. A. W. von 1106 Zimmermann, J. G. 12 Ziska, F. 1201 Zöpffel, R. 400 Zuliani, P. und G. 2074 Zweig, S. 881 Zwinger, Th. 258
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Ergebnisliste
€ 75,– 150,– 260,– 160,– 170,– 600,– 2400,– 650,– 410,– 200,– 300,– 290,– N 100,– 230,– 610,– 440,– 650,– 200,– 7500,– 400,– 100,– 100,– 140,– 130,– 160,– 190,– N 40,– 110,– 90,– 360,– 260,– 40,– 220,– 330,– 500,– 510,– 420,– 65,– 60,– 240,– 460,– 900,– N 50,– N 75,– 200,– 700,– 520,– 60,– 160,– 800,– 1300,– 125,– 100,– 200,– 1400,– 580,– 3000,– 600,– 200,– N 250,– 950,– N 200,– 150,– 50,–
Kat.-Nr. 1089 1090 1091 1092 1093 1094 1095 1096 1097 1098 1099 1102 1104 1105 1107 1108 1110 1111 1112 1113 1115 1116 1117 1121 1124 1126 1130 1131 1132 1133 1134 1135 1136 1138 1139 1140 1141 1142 1143 1144 1145 1146 1147 1149 1150 1151 1152 1153 1154 1156 1157 1159 1160 1161 1162 1163 1164 1165 1166 1167 1168 1169 1170 1171
€ 75,– 160,– 150,– 190,– 100,– 130,– 150,– 100,– N 40,– 150,– 160,– N 150,– 150,– N 1000,– 1100,– 150,– 390,– 280,– 210,– 100,– 300,– 110,– 550,– N 100,– 60,– 75,– 150,– 800,– 480,– 440,– 6200,– 700,– 560,– 360,– 100,– 540,– 100,– 40,– 50,– 100,– 240,– 50,– 180,– 440,– 130,– 75,– 2300,– 220,– 2600,– 100,– 110,– 120,– 200,– 220,– 200,– 100,– N 100,– 140,– 150,– 150,– 130,– 50,– 90,– 150,–
Kat.-Nr. 1172 1173 1174 1175 1176 1179 1180 1181 1182 1183 1184 1186 1187 1188 1189 1190 1191 1192 1194 1198 1201 1203 1204 1205 1206 1208 1210 1213 1215 1217 1219 1220 1221 1222 1223 1224 1225 1226 1227 1228 1229 1232 1233 1235 1236 1237 1238 1240 1241 1242 1243 1244 1245 1246 1248 1249 1250 1252 1254 1255 1256 1257 1258 1259
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Kat.-Nr. 1260 1261 1262 1263 1264 1265 1266 1267 1268 1269 1270 1272 1274 1275 1276 1277 1278 1279 1280 1281 1282 1283 1284 1285 1286 1287 1289 1290 1291 1293 1294 1295 1296 1297 1298 1299 1300 1301 1302 1303 1305 1306 1307 1308 1309 1310 1311 1313 1314 1317 1319 1320 1321 1323 1324 1325 1327 1328 1330 1331 1332 1333 1334 1336
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Kat.-Nr. 1337 1338 1339 1340 1341 1342 1343 1344 1345 1346 1347 1348 1349 1351 1353 1355 1356 1358 1359 1360 1362 1363 1364 1366 1367 1368 1369 1370 1371 1372 1373 1377 1379 1380 1381 1382 1383 1384 1385 1386 1387 1388 1390 1391 1392 1393 1394 1396 1397 1398 1399 1401 1402 1403 1404 1405 1406 1407 1409 1410 1411 1412 1413 1414
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€ 80,– 650,– 100,– 180,– 40,– 40,– 2000,– 60,– 2200,– 50,– 540,– 50,– 150,– 90,– 200,– 70,– 340,– 3400,– 240,– 75,– 220,– 50,– 400,– 30,– 320,– 220,– 150,– 320,– 280,– 140,– 110,– 2400,– 70,– 140,– 220,– 75,– 140,– 550,– 340,– 700,– 400,– 330,– 140,– 7500,– 280,– 340,– 125,– 600,– 250,– 1700,– 100,– 50,– 220,– N 800,– 125,– 200,– 400,– 200,– 1300,– 130,– 2100,– 650,– 210,– 280,–
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Ergebnisliste
€ 180,– 650,– 1050,– 300,– 700,– 260,– 100,– 340,– 600,– 400,– 1800,– 2800,– 1700,– N 50,– 90,– 260,– 300,– 130,– 50,– 260,– 160,– 100,– 125,– 400,– 240,– 150,– 190,– 100,– 140,– 60,– 60,– 190,– 100,– 100,– 650,– 110,– 110,– 90,– 210,– 320,– 260,– 260,– 240,– 40,– 260,– 280,– 60,– 220,– 90,– 380,– 100,– 95,– 60,– 420,– 260,– 130,– 160,– 420,– 410,– 110,– 100,– 70,– 70,– 3000,–
Kat.-Nr. 2054 2055 2056 2057 2058 2059 2060 2061 2062 2063 2064 2065 2066 2067 2068 2069 2070 2072 2073 2075 2078 2079 2080 2081 2082 2083 2084 2086 2087 2088 2089 2090 2091 2092 2093 2097 2098 2099 2100 2101 2102 2103 2104 2105 2106 2107 2109 2110 2111 2112 2113 2115 2116 2117 2118 2119 2120 2121 2122 2123 2124 2125 2126 2127
€ 750,– 420,– 100,– 3200,– 3000,– 3600,– 2200,– 2400,– 100,– 500,– 240,– 750,– 125,– 50,– 320,– 700,– 150,– 50,– 650,– 50,– 300,– 400,– 340,– 100,– 85,– 100,– 85,– 150,– 100,– 900,– 600,– 210,– 420,– 190,– 200,– 100,– 160,– 200,– 80,– 340,– 110,– 160,– 80,– 80,– 620,– 60,– 550,– 240,– 90,– 40,– 130,– 130,– 170,– 110,– 170,– 100,– 75,– 220,– 110,– 110,– 1100,– 1500,– 110,– 110,–
Kat.-Nr. 2128 2129 2130 2131 2132 2133 2135 2136 2138 2139 2140 2141 2142 2143 2145 2146 2147 2148 2149 2150 2151 2154 2155 2156 2157 2158 2159 2161 2162 2163 2164 2165 2166 2167 2168 2169 2170 2171 2172 2173 2174 2175 2177 2179 2180 2181 2182 2183 2184 2186 2188 2189 2191 2193 2194 2197 2198 2199 2200 2202 2203 2204 2205 2206
€ 60,– 260,– 580,– 180,– 50,– 600,– 340,– 600,– 160,– 110,– 950,– 600,– 500,– 420,– 1700,– 250,– 75,– 75,– 40,– 75,– 200,– N 50,– 160,– 110,– 230,– 700,– 260,– 550,– 650,– 120,– 360,– 300,– 340,– 40,– 450,– 75,– 520,– 255,– 260,– 280,– 140,– 1500,– 150,– 50,– 130,– 50,– 90,– 550,– 500,– 300,– 300,– 380,– 100,– 170,– 1100,– 550,– 40,– 180,– 220,– 360,– 440,– 7500,– 340,– 250,–
Kat.-Nr. 2207 2208 2209 2210 2211 2212 2213 2214 2215 2216 2217 2218 2219 2220 2221 2222 2224 2225 2226 2227 2228 2229 2230 2231 2232 2233 2235 2236 2237 2238 2239 2240 2241 2242 2243 2244 2245 2246 2247 2248 2249 2250 2251 2252 2253 2254 2255 2256 2259 2261 2262 2263 2264 2265 2266 2267 2268 2269 2270 2271 2272 2274 2275 2276
€ L 152,– 100,– 260,– 75,– 150,– 200,– 150,– 300,– 80,– 120,– 245,– 300,– 300,– 200,– 360,– 260,– 850,– L 102,– 120,– 125,– 50,– 265,– 180,– 50,– 180,– 75,– 110,– 340,– 150,– 80,– 700,– 3500,– 260,– 160,– 150,– 300,– 420,– 220,– 420,– 40,– 75,– 115,– 650,– 700,– 530,– 1400,– 570,– 440,– 440,– 1100,– 100,– 75,– 900,– 90,– 75,– 700,– 700,– 900,– 100,– 750,– 120,– N 125,– 140,– N 60,–
Kat.-Nr. 2277 2278 2279 2280 2281 2282 2283 2284 2285 2286 2287 2288 2289 2290 2291 2292 2293 2294 2295 2296 2297 2298 2299 2300 2301 2302 2303 2304 2305 2306 2307 2308 2309 2310 2311 2312 2313 2314 2315 2316 2317 2318 2319 2320 2321 2322 2323 2324 2325 2326 2328 2329 2332 2333 2337 2338 2340 2341 2343 2344 2347 2348 2349 2350
€ N 75,– 900,– 240,– 60,– 800,– 460,– 180,– 320,– 260,– 220,– 380,– 1000,– 100,– 300,– 330,– 440,– 700,– 200,– 200,– 150,– 700,– 4000,– 1800,– 900,– 330,– 550,– 70,– 80,– N 50,– 131,– 120,– 200,– 240,– 260,– 200,– 460,– 400,– 620,– 220,– 240,– 220,– 260,– 180,– 260,– 110,– 250,– N 60,– 100,– 320,– 110,– 850,– 100,– 100,– 200,– 120,– 300,– 260,– 280,– 100,– 100,– 1600,– 420,– 260,– 300,–
Kat.-Nr. 2351 2352 2353 2354 2355 2356 2357 2358 2359 2362 2364 2365 2366 2368 2369 2370 2375 2377 2378 2380 2382 2383 2384 2385 2389 2391 2392 2394 2395 2396 2398 2399 2400 2401 2402 2403 2404 2405 2406 2407 2408 2409 2410 2411 2412 2413 2414 2417 2418 2419 2421 2423 2424 2428 2429 2431 2432 2433 2434 2435 2438 2440 2441 2442
€ 2200,– 650,– 650,– 230,– 1100,– 500,– 80,– 420,– 200,– 500,– 200,– 150,– 900,– 140,– 250,– 1300,– 300,– 1400,– L 455,– 130,– 550,– 600,– 150,– 700,– 120,– 300,– 3100,– 180,– 300,– 190,– 250,– 320,– 220,– 180,– N 75,– 200,– 130,– 550,– 400,– 150,– 180,– 150,– 160,– 260,– 550,– 190,– 100,– 310,– 75,– 1100,– N 300,– 1400,– 75,– 900,– 750,– 70,– 60,– 130,– N 250,– 50,– 1600,– N 40,– 440,– 200,–
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Ergebnisliste
Kat.-Nr. 2443 2444 2446 2447 2448 2449 2450 2451 2454 2455 2456 2457 2458 2459 2460 2461 2462 2464 2465 2467 2468 2469 2470 2472 2473 2474 2475 2477 2478 2480 2481 2483 2485 2487 2490 2491 2492 2493 2494 2496 2497 2499 2500 2502
€ 150,– 170,– 100,– 3800,– 100,– 240,– 125,– 50,– 950,– 160,– 140,– L 152,– 320,– 110,– 280,– 300,– 200,– 1500,– 2300,– 3500,– 800,– 280,– 130,– 750,– 180,– 200,– 125,– 75,– 50,– 100,– 900,– 100,– N 150,– N 400,– 60,– 600,– 80,– 200,– 850,– 170,– 60,– 440,– 75,– 1100,–
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L = Losentscheid · N = Nachverkauf
Kat.-Nr. 2557 2560 2561 2562 2564 2565 2566 2567 2568 2569 2570 2571 2572 2573 2574 2576 2577 2578 2579 2580 2581 2582 2583 2584 2585 2586 2587 2588 2589 2590 2593 2595 2597 2598 2599 2600 2601 2602 2603 2604 2605 2606 2607 2608
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Kat.-Nr. 2609 2613 2615 2616 2617 2618 2619 2620 2621 2622 2623 2624 2627 2628 2629 2630 2631 2632 2633 2634 2635 2636 2637 2638 2639 2640 2641 2642 2644 2645 2648 2649 2650 2651 2653 2654 2656 2657 2658 2659 2661 2663 2666 2667
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Kat.-Nr. 2668 2669 2670 2673 2674 2676 2677 2678 2679 2681 2682 2683 2684 2685 2686 2687 2688 2689 2691 2692 2693 2694 2695 2698 2699 2701 2702 2703 2704 2705 2706 2707 2708 2709 2710 2711 2713 2714 2715 2716 2717 2718 2719 2719a
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Kat.-Nr. 2720 2721 2723 2725 2726 2728 2729 2730 2731 2732 2733 2735 2737 2738 2739 2740 2742 2743 2744 2745 2748 2749 2750 2751 2752 2753 2754 2757 2758 2759 2760 2761 2762 2763 2765 2766 2767 2768 2769 2770 2771 2773
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