Programmheft (Auszug) "OTHELLO"

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Othello William Shakespeare


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OTHELLO William Shakespeare Deutsch von Frank Günther


OTHELLO William Shakespeare Deutsch von Frank Günther

OTHELLO, General Itay Tiran JAGO, Othellos Fähnrich Matthias Leja CASSIO, Othellos Leutnant Michael Stiller RODERIgO, ein junger Soldat Peer Oscar Musinowski MONTANO, ein Offizier Marco Massafra GRATIANO, Kommandant Robert Rožić DESDEMONA, Othellos Frau Katharina Hauter BRABANTIO, Senator, Elmar Roloff Vater Desdemonas EMILIA, Jagos Frau Marietta Meguid EINE GEFANGENE Myriam Quintana Galleguillos SOLDATEN Harald Hald, Dirk Helbig, Tobias Holzner, Roland Möll, Stefan Reis, Martin Uhlirz SOLDATIN Olena Shvab KINDER Konstantin Harms, Mia Hellebronth, Clara Schwind, Marlene Schwind, Salomea Stojanova Inszenierung Burkhard C. Kosminski Bühne Florian Etti Kostüme Ute Lindenberg Video Sebastian Pircher (impulskontrolle) MUSIK Hans Platzgumer Licht Felix Dreyer Dramaturgie Gwendolyne Melchinger

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Regieassistenz Frida Bräumer Bühnenbildassistenz Helen Stichlmeir Kostümbildassistenz Natalie Nazemi Soufflage Simone Weinmann Inspizienz Thomas Hoffmann Regiehospitanz Anna Sezen Akman Kostümhospitanz Diego Carrasco Soto Technische Direktion Schauspiel Guido Schneitz | Bühnenoberinspektor Manuel Willi |

Technische Einrichtung Thorsten Schäfer | Leitung Beleuchtung Felix Dreyer | Be­ leuchtung Franz Born | Leitung Ton & Video Frank Bürger | Leitender Tontechniker Jonathan Eichhorn | Ton Phillipp Reineboth, Tim Heumesser, Mathias Gräf | Leiten­ der Videotechniker Merten Lindorf | Video Yvonne Strotzer, Martin Stolper | Lei­ tung Requisite Philipp Unger | Requisite Alaoui Masbahi, Erol Papic | Leitung Maschinerie Mustafa Agacdograyan | Direktion Dekorationswerkstätten Bernhard Leykauf | Konstruktion Andreas Guhl | Technische Produktionsplanung Claudia Cramer-Zimmermann | Leitung Malsaal Lisa Fuß | Leitung Bildhauerei Maik Glemser | Leitung Dekorationsabteilung Dirk Herle | Leitung Nähsaal Heidi Lange | Leitung Schreinerei Alexander Kurtz | Leitung Schlosserei Patrick Knopke | Maskendirektion Jörg Müller | Leitung Maske Nena Frei | Maske Sabine Hellweg, Tony Schmoll, Gabi Nessel, Alissa Lo-Bue (Auszubildende) | Kostümdirektion Elke Wolter | Pro­duktions­leitung Kostüme Petra Bongard | Gewandmeister*Innen Mareile Eder, Vivien Schlickel (Damen), Anna Volk, Aaron Schilling (Herren) | Leitung Färberei Martina Lutz, Milenko Mociljanin | Leitung Modisterei Eike Schnatmann | Leitung Rüstmeisterei Achim Bitzer | Leitung Schuhmacherei Verena Bähr, Alfred Budenz | Kunstgewerbe Nicola Baumann, Daniel Strobel | Statisterie Isabelle Grupp Die Maskenabteilung der Staatstheater Stuttgart wird unterstützt durch MAC Cosmetics

Schauspielhaus

Aufführungsrechte Hartmann & Stauffacher, Köln Aufführungsdauer 2:00 Stunden, keine Pause Premiere 27. April 2019

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DIE VERLORENE SCHLACHT DES SIEGERS „Das ist nicht wahr!“ Mit diesem Satz versucht Othello das Unbegreifliche von sich zu weisen: Er will nicht glauben, was er zu wissen meint. Aber das Unheimliche, von dem Freud spricht, steht schon im Raum, hat Othello schon fest im Griff. Es sind diese Zweifel, die einen angesichts jenes Menschen befallen können, der einem am nächsten steht, den man liebt. Vielleicht ist er gerade ein ganz anderer, nicht der, für den man ihn gehalten hat. Das vertraute Bild bekommt Risse und der Stachel des Zweifels entfaltet seine Wirkung. „Ich glaube, meine Frau ist treu, und glaub es nicht.“ Es braucht Indizien, es braucht Beweise. Das sogenannte Liebespfand, das Othello seiner Desdemona geschenkt hat – sein Freund und engster Vertrauter, Jago, hat es längst parat. Es gehört zum entscheidenden Teil seines Plans. Die Kränkung der Nichtbeförderung sitzt tief. Warum wurde Jago von Othello übergangen? Ein anderer bekam den Posten des Leutnants. Mit dem bösen Spiel der Intrige will Jago seinen General so verletzen, wie er verletzt wurde. Desdemona muss daran glauben. Sie ist Othellos Achillesferse. Othellos Welt ist die Welt des Krieges. Dafür wurde er erzogen und abgerichtet, dafür wird er gebraucht und damit kennt er sich aus. Als Soldat erfährt der Fremde Respekt, im zivilen Leben, in der Gesellschaft, nicht. Da wird er, kann er nicht dazu gehören, so sehr er sich auch darum bemüht. Der Fremde bleibt fremd. Als Kriegswaffe ist er

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nützlich, zum Ehemann von Desdemona taugt er aber nicht. Seine Kriegserfahrungen haben ihn geprägt, haben ihn zu dem gemacht, was er ist. Der Ausnahmezustand des Kriegs kennt keine Normalität. Othellos Halt in dieser Welt ist seine Liebe zu Desdemona. Und Desdemona hat sich für ihn entschieden. Ihre Liebe ist bedingungslos, kennt keine Kompromisse. Für Othello verlässt sie ihre Familie, ihr Zuhause: Zwei Liebende gegen den Rest der Welt? Vertrauen und Misstrauen liegen eng beieinander. Othello vertraut Jago blind. Doch als dieser das Misstrauen sät, weiß Othello zunächst nicht, wem er Glauben schenken soll. Wenn er seine Frau ansieht, scheint sie ihm treu und über jeden Zweifel erhaben. Auf der anderen Seite scheint Jagos Bericht wahr und folgerichtig. Das Ungeheuer Eifersucht ist mächtig. Es lauert bereits im Dunkeln. Und es frisst dich, wenn du nicht aufpasst. Auch Othello wird es schließlich verschlingen. Er, der Betrogene, wird am Ende selbst zum Ungeheuer werden. Die Liebe muss zerstört werden und das Chaos kehrt zurück. Und wie heißt es so treffend bei Kleist im „Zerbrochnen Krug“? „Jeder trägt den leid’gen Stein zum Anstoß in sich selbst.“ Gwendolyne Melchinger

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„ Und wenig mehr weiß ich von der großen welt als was zu Kriegstaten gehört und Kämpfen. “ 9


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Das komplette Programmheft zu „Othello“ können Sie beim Besucher­­service oder in unserem Theater­shop zum Preis von 2,50 € erwerben 12


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