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RESIDENZ

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VORWORTE

VORWORTE

Was gestern galt, gilt heute längst nicht mehr. Die Zeit ist unsicher, die Aufgaben und Herausforderungen der Gegenwart sind gewaltig, und sie sind konkret. Was kann die Kunst da ausrichten, welche Rolle spielt Theater in einer sich rasant verändernden Gegenwart?

Die Koproduktionen im Residenz-Programm dieser Spielzeit führen zum einen Themenfelder fort, die Kunst und Öffentlichkeit auch ohne Pandemie und Krieg seit Längerem umtreiben: Es geht um unser Verhältnis zu den Ökologien und Ökonomien unseres Zusammenlebens und um Fragen emanzipatorischer Selbstermächtigung. Mit Blick auf die Leipziger Szene freuen wir uns auf die Fortsetzung von KATAPULT — Performance Plattform Leipzig gemeinsam mit LOFFT — DAS THEATER und Schaubühne Lindenfels.

KOPRODUZENTEN SPIELZEIT 2022 / 23: ACTORAL FESTIVAL MARSEILLE, BIT — BERGEN INTERNATIONAL THEATRE, BRUT — KOPRODUKTIONSHAUS WIEN, CALLIE’S BERLIN, CAMPO GENT, ONASSIS CULTURAL CENTER ATHENS, HELLERAU — EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE DRESDEN, KAMPNAGEL — INTERNATIONALES SOMMERFESTIVAL HAMBURG, LOFFT — DAS THEATER, SCHAUBÜHNE LINDENFELS, REYKJAVÍK DANCE FESTIVAL

Darüber hinaus werden zunehmend Inhalte virulent, die sich mit grundlegenden Fragen unserer Existenz, und in Performances dann eben immer auch mit Möglichkeiten des Seins auf der Bühne, beschäftigen. Es sind Themen, die unter veränderten Vorzeichen neu verhandelt werden. Ausgehend von den Erfahrungen der fundamentalen Erschütterung so vieler Gewissheiten in so kurzer Zeit. Es geht um die Erfahrung des Körpers im Raum, unter dem Eindruck sich auflösender Zusammenhänge. Es geht um die Aneignung der Bühne als Lebensraum, verbunden mit der Frage, was wir brauchen, um so was wie ein Zuhause zu konstruieren. Und es geht um das Kreisen im Kräfteverhältnis zwischen Zentrum und Fliehkraft, zwischen der Suche nach der Mitte und der ekstatischen Entäußerung. Es sind gewichtige Themen. Aber die Kunst der Kunst besteht eben auch darin, Distanz zu nehmen und Reflexionsräume anzubieten, in denen unsere Sinne in der Uneindeutigkeit schweifen können und mal mit Leichtigkeit und Humor, mal in formaler Strenge mitunter ungemütliche Begegnungen und Ahnungen ermöglichen. Wir laden unser Publikum herzlich ein, sich die Zeit zu nehmen.

CARD

SO OFT IN DIE RESIDENZ, WIE SIE WOLLEN: DIE RESIDENZCARD MACHTS MÖGLICH. FÜR EINMALIG 45,– ERHALTEN SIE FÜR EINE SPIELZEIT FREIEN EINTRITT IN DER RESIDENZ.

Gegen Vorlage der Residenzcard erhalten Sie Residenztickets an der Theaterkasse in der Bosestraße oder an der Abendkasse vor Ort, solange der Vorrat reicht. Ausgeschlossen sind Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Die Residenzcard ist für eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person und ist nicht übertragbar.

ERNA ÓMARSDÓTTIR/ HALLA ÓLAFSDÓTTIR REYKJAVÍK

THE JULIET DUET

„The Juliet Duet“ ist eine Tanzperformance, die von einer früheren Zusammenarbeit der beiden isländischen Choreographinnen Erna Ómarsdóttir und Halla Ólafsdóttir für das Ballettstück „Romeo und Julia“ am Gärtnerplatztheater in München inspiriert ist. Für „The Juliet Duet“ fokussieren sie nun ganz auf die Figur Julia. Sie tanzen selbst und setzen anstelle der ganz großen Inszenierung auf die unmittelbare Begegnung mit dem Publikum. Die beiden Julias wandern als zwei liebeskranke Teenager, als zwei Tänzerinnen in den Wechseljahren, als zwei unterirdische Nymphen, als zwei Freundinnen und als zwei Liebende über die Bühne. Sie tanzen zu alten Worten. Ihr Tanz bewegt die Worte über die Bühne und fegt die Vergangenheit wie ein Staubbündel weg. Gemeinsam werden sie zur Poesie. Choreographie und Musik werden eins, und die Stimme wird zu einem unsichtbaren Körper im Raum, der durch seinen blutigen Tanz süße Geheimnisse flüstert. „The Juliet Duet“ verwendet die Sprache des klassischen Balletts, seine Technik, Komposition und Darstellungsformen, und verschmilzt sie mit Aerobic, Schreipraktiken, Hexerei, angereichert mit Elementen der Haushaltsführung, prothetischen Körperteilen, Haaren, falschem Blut, Schweiß, Tränen und Liebe. Sergej Prokofjews Partitur aus den 1930er Jahren wird kontrastiert mit eigens angefertigten Kompositionen des amerikanischen Noise- und Industrial-Musikers Stephen O’Malley. Stop in the name of love — This is dance fiction!

www.shalala.is

PREMIERE 28. 9.

KIM NOBLE LONDON

LULLABY FOR SCAVENGERS

In dem poetisch anmutenden Titel „Lullaby for Scavengers“, dem „Schlaflied für Aasgeier“, steckt die Essenz dieser eigensinnigen Performance des Londoner Multitalents Kim Noble: In seinem Nachdenken über unsere Welt verbindet er feinsinnig Melancholie und radikalen Humor. Begleitet von einem Fuchs und einem toten, sprechenden Eichhörnchen nimmt er uns mit auf Reisen in nächtliche Bürogebäude, auf seinen Dachboden und in den Wald. Dabei erzählt er in einer Collage aus Video- und Liveperformance vom Alleinsein, von artenübergreifenden Abschieden und der Suche nach Verbündeten. Wie überleben wir in dieser zunehmend zerstörten Welt? Was geben wir den nächsten Generationen mit auf den Weg? Und wie gehen wir mit Nagetieren auf unserem Dachboden um? Um diese Fragen beantworten zu können, arbeitet Kim Noble als Reinigungskraft, erklärt einer Made die Welt und schickt einen Staubsaugerbeutel ins All. Kim Noble arbeitet multidisziplinär zwischen Theater, Fernsehen, Film, bildender Kunst und Comedy.

www.mrkimnoble.com

LEIPZIG-PREMIERE 12. 10.

ISABEL LEWIS BERLIN

TOTAL ROMANCE, PARTIAL REPAIR

Die bildende Künstlerin, Choreographin und Tänzerin Isabel Lewis arbeitet mit einer erweiterten choreographischen Praxis, in deren Mittelpunkt die Erzeugung affektiver Körpererfahrungen steht, die alle Sinne ansprechen. Lewis hinterfragt in ihren Arbeiten die Geschichten, Konventionen und Werkzeuge, mit denen wir unsere Denkfiguren und Körpergewohnheiten formen. Dabei besteht ihr künstlerischer Ansatz nicht nur in der Kritik oder Dekonstruktion bestehender Körperkonventionen und konzeptioneller Methoden, sondern vielmehr in der Modellierung alternativer Vorschläge. Für Lewis beinhaltet jedes Format die Möglichkeit, das Sinnliche zu ordnen, und sie betrachtet es als eine zutiefst politische Frage, ob man sich auf ein Format einlässt oder nicht und wie man dies tut. „Total Romance, Partial Repair“ reflektiert die Ursprünge des europäischen Humanismus und forscht nach alternativen Konzepten des Menschseins. Dafür untersucht Lewis die ästhetischen Techniken des Barock, dekonstruiert, übertreibt und erforscht dessen subversive Potenziale und Grenzen. Sie spannt den Bogen von der mikrozellulären Ebene der zeitgenössischen epigenetischen Forschung bis hin zur Verfolgung der globalen Wege, auf denen sich der Barock in kolonisierten Ländern ausbreitete. Dabei interessiert sich Lewis für die Formen der Ornamentik, die sie choreographisch durch das Zusammenspiel von Bewegung, Klang, Licht und Szenographie ergründet.

PREMIERE DEZEMBER 2022

In „Total Romance, Partial Repair“ wird der Theaterraum zum Schauplatz, von dem aus sich die Arbeit zu seinen Rändern hin ausdehnt und auf die unmittelbare Umgebung, die Laderampen und den Parkplatz der Spinnerei sowie auf die Stadt Leipzig übergreift. Durch die Installation subtiler performativer Gesten, Hinweise und Klänge sowie durch die Aufteilung des Raums, die Rahmung der Ansichten durch Bildschirme und Kulissen schafft Lewis eine Form von verräumlichter theatralischer Performance. „Total Romance, Partial Repair“ spielt mit Strategien der Präsentation und Repräsentation und schlägt alternative Formen der Auseinandersetzung mit dem Ort, der Architektur, dem Selbst und der Gemeinschaft vor. Isabel Lewis stammt aus der Dominikanischen Republik und lebt in Berlin. Zuvor war sie als Tänzerin, Performerin und Choreographin mehrere Jahre in New York tätig. In den letzten Jahren hat sie die Grenzen eindeutiger Präsentationsmodi zunehmend aufgebrochen. So sind Mischformen aus Lecture Performance, Tanzstück, Musik, Essen, Geruch und anderen Formen entstanden. Die Praxis von Isabel Lewis basiert auf langjährigen Kooperationen mit der Geruchsforscherin und Künstlerin Sissel Tolaas, der in Berlin ansässigen musikalischen Entität LABOUR, dem Maler und Keramiker Matthew Lutz-Kinoy, dem bildenden Künstler Dirk Bell, der Theoretikerin und Klassikerforscherin Brooke Holmes und Juan Chacón vom Architekturkollektiv Zuloark. Seit 2021 ist Isabel Lewis Professorin für Performance an der HGB Leipzig.

FRANS POELSTRA/ OLEG SOULIMENKO WIEN

THE FEELING OF HOME

Die Kategorie „Zuhause“ hat in den vergangenen beiden Jahren für viele Menschen eine fundamentale Veränderung erfahren. Die Betriebs- und Schulöffentlichkeit verschmolz mit der familiären Privatsphäre, zwischenmenschliche Beziehungen und private Zusammenkünfte wurden behördlich kontrolliert und auch das Theater fand oft, wenn überhaupt, zu Hause am Bildschirm statt. Zudem wird unsere Bereitschaft, geflüchteten Menschen ein neues Zuhause zu ermöglichen, wiederholt herausgefordert. Für „The Feeling of Home“ erobern sich die zwei weißen alten Männer der Wiener Performance-Szene die Bühne für das zurück, was sie für die beiden schon immer war: ihr Zuhause, das sie mit ihrem Publikum teilen. Oleg Soulimenko stammt aus Russland, Frans Poelstra aus den Niederlanden. Beide leben seit vielen Jahren in Österreich. Dieses neue Zuhause aber mussten sie sich erst schaffen, es war ihnen nicht in die Wiege gelegt. Und mit der biographischen Prägung in den verschiedenen politischen Systemen war die Aneignung der neuen Heimat eine sehr unterschiedliche Herausforderung. Mit einer Mischung aus Tanz, Musik, Soundscape, Poesie und Arbeit bauen der 67-jährige Frans Poelstra und sein sechs Jahre jüngerer Kollege Oleg Soulimenko gemeinsam ihr Bühnenhaus auf und laden Gleichgesinnte ein, um ihre Errungenschaft zu feiern. Am Ende tauchen unbekannte Gäste auf und geben der Housewarming Party eine überraschende Wendung. Oleg Soulimenko und Frans Poelstra berufen sich nicht auf Philosophen, um „The Feeling of Home“ zu rechtfertigen, und sie haben auch noch nicht das richtige Zitat gefunden, um ihre Leistung zu beschreiben. Sie haben zwar einige interessante Artikel und vielleicht sogar ein Buch gelesen, aber leider alles wieder vergessen. Oleg Soulimenko steht auf obskure LPs aus den 60er und 70er Jahren. Frans Poelstra ist immer noch ziemlich eitel und sehr damit beschäftigt, einen flachen Bauch zu behalten, was in seinem Alter nicht so einfach ist. Oleg Soulimenko ist ein Künstler, der gerne zu viele verschiedene Dinge tut. Er wuchs in einer großen Stadt auf, in der es nicht erlaubt war, Rock ’n’ Roll zu hören und mit nacktem Oberkörper zu tanzen, aber er tat beides. Er arbeitet in den Bereichen Performancekunst und zeitgenössischer Tanz in Österreich, Europa und den USA. Frans Poelstra verbrachte als Kind mehr Zeit damit, in die Grachten von Amsterdam zu starren, als in die Schule zu gehen. Er träumte davon, der nächste Jimi Hendrix zu werden. In Ermanglung des Talents zum Gitarrenspielen beschloss er, in der Kunst zu arbeiten — dem Bereich, in dem man professionell träumen kann. In seinen Arbeiten mischt er Tanz mit Theater, Musik und bildender Kunst auf eine Weise, die die Menschen zum Nachdenken bringt: „Träume ich, ist das wirklich möglich oder zumindest akzeptabel?“ Und wie Soulimenko arbeitet auch Poelstra im Bereich der Performancekunst und des zeitgenössischen Tanzes in Österreich, Europa, aber nicht mehr in den USA.

PREMIERE FRÜHJAHR 2023

JULIAN HETZEL AMSTERDAM

SPAFRICA — DIE QUELLE

Julian Hetzel bringt in seiner neuen Performance Transparenz in die trübe Politik des Wassers. Die Performance ist eine Reise für all jene, die nach Wissen über die Komplexität von Wasser als Konfliktstoff dürsten. Das Projekt beleuchtet Wüstenbildung, Klimamigration, Konsum und Wohltätigkeit — und verbindet Symptome und Ursachen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Im Zentrum des Projekts steht ein neues und nachhaltiges Produkt, das ebenso konfliktträchtig wie eindeutig ist: abgefülltes Trinkwasser, das aus den Regionen südlich der Sahara stammt und als nachhaltiges Luxusgut nach Europa importiert wird. Die Aufführung ist als Produkteinführung von SPAfrica — The world’s first empathy drink angelegt. Die aberwitzige Geschichte dieses in Flaschen abgefüllten Wassers stellt die Beziehung zwischen Produkt und Verbrauch in Frage: verstörend und ethisch fragwürdig, aber dennoch frisch und aufregend. Jeder Meter der 9.000 km weiten Reise durch die Sahara und durch das Mittelmeer bis in die Regale der Geschäfte in Mitteleuropa trägt zum Wert des Produkts bei. Der freie Verkehr von abgefülltem Wasser verdeutlicht den Kampf der Menschen, die in den Ländern leben, in denen es produziert wird. Im Jahr 2010 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, in der das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen bekräftigt wurde. Heute befinden sich etwa 70 % der Süßwasserressourcen der Welt in privater Hand. Multinationale Konzerne besitzen große Teile des blauen Goldes der Erde und vermarkten es als Handelsware. „SPAfrica — Die Quelle“ stellt ein unkonventionelles Geschäftsmodell vor, ein System der Kreislaufwirtschaft, das Schuld in Hoffnung umwandelt und das Kommerz, Wohltätigkeit, Kunst und Performance zu einer hybriden Erfahrung verbindet — alles mit der Absicht, einen radikalen Wandel im Umgang mit globalen Ressourcen zu fördern. Eine Performance über postkoloniale Interdependenzen, Dekadenz und Lebenshunger. Prost! Julian Hetzel wurde im Schwarzwald geboren und lebt in Amsterdam. Er arbeitet als Regisseur, Musiker und Künstler. Im Dreieck von Theater, Musik und Medien entwickelt Hetzel Stücke und Installationen, die eine politische Dimension haben und einen doku-fiktionalen Ansatz verfolgen. Hetzel studierte bis 2008 Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität in Weimar. Nach seinem Abschluss setzte er seine Ausbildung an der Kunsthochschule DasArts in Amsterdam fort. Zwischen 2014 und 2016 war Hetzel Artist in Residence des SPRING Festival für Performing Arts Utrecht, seit 2017 werden seine Arbeiten vom Kunstzentrum CAMPO in Gent, Belgien, koproduziert. Hetzel ist Mitbegründer der Leipziger Elektropop-Band Pentatones. In der Residenz waren bereits seine Stücke „I’m Not Here Says The Void“, „The Automated Sniper“, „all inclusive“ sowie zuletzt „Mount Average“ zu sehen.

www.julian-hetzel.com

LEIPZIG-PREMIERE APRIL 2023

DRESDEN ANNA TILL/ SITUATION PRODUCTIONS

KREISEN

Kreisen, straucheln, fallen — weitergehen. Die Dresdner Choreographin Anna Till begibt sich in das Wechselspiel zwischen Präzision und Kontrollverlust. Der Kreis dient dabei als Ausgangsform und als andauernder Motor, um die elliptischen Bewegungen in Variationen beständig weiterzuführen und den gesamten Körper in Bewegung zu halten. Das dynamische Drehen im Tanz steht für höchste Körperbeherrschung. Gleichzeitig erzählt es von Ekstase und Euphorie. In der Verbindung des Körpers zwischen Himmel und Erde schafft es Zugang zu einer anderen Dimension. Schwindel, Wirbel, Strudel, Rausch. Eine Bewegung wird begonnen und endlos weitergeführt, im Großen und Kleinen ziehen wir unsere Kreise. Einmal begonnen, wie aufhören? Nichts verschwindet. Einmal begonnen, nehmen die Dinge ihren Lauf, machen weiter, verändern sich und tauchen in anderer Gestalt wieder auf.

PREMIERE JUNI 2023

Liegenbleiben. Aus der Balance geraten. Den Faden wieder aufnehmen. Die körperliche Erfahrung des Drehens als Lust und Hingabe. Aber auch als Herausforderung, den richtigen Moment zum Anhalten zu finden. Oder eben nicht. Wiederholung, Rausch, Unendlichkeit. Fünf Tänzerinnen und Tänzer versetzen gemeinsam mit einer Live-Band den Raum in Schwingung. Die Performance entzieht sich der Zentralperspektive. Ein Raum wird geteilt. Die Beziehung zwischen dem Raum, der den Körper umgibt, und dem Körper selbst steht im Mittelpunkt. In der Kreisform verdichtet sich eine Gemeinschaft. Mitgegangen — mitgefangen. Einschluss und Ausschluss. Mehrere Interviews dienen als Ausgangspunkt für die inhaltliche Annäherung und Entfernung zwischen Problem und Lösung, zwischen Mensch und Mensch. Kreisen als eine stete Auseinandersetzung mit den Dingen der Welt. „KREISEN“ erzählt von der Tatsache, dass jede Handlung einen Effekt erzeugt, der bleibt, vom Leben an sich, von der Lust an Lebendigkeit. Eine Ode an den Puls. Anna Till lebt und arbeitet als freischaffende Choreographin in Dresden. Sie studierte Tanz, Kontext, Choreographie am HZT Berlin und Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg. Der Fokus ihrer Tanzproduktionen liegt auf internationalem Austausch und künstlerischer Kollaboration. Darunter „parallel situation“ (2017) und „Experiencing Time“ (2021) mit der Videokünstlerin Barbara Lubich. Ihre Projekte werden von zahlreichen Partnerinstitutionen unterstützt und im In- und Ausland präsentiert.

www.annatill.de

KATAPULT

PERFORMANCE PLATTFORM LEIPZIG

„KATAPULT — Performance Plattform Leipzig“ geht in die zweite Runde. Nach dem erfolgreichen Kick-off im Juli 2021 trotz Lockdown und Pandemieauswirkungen nimmt das Joint Venture von Residenz Schauspiel Leipzig, Schaubühne Lindenfels und LOFFT — DAS THEATER erneut Anlauf, der lokalen Performance-Szene in Leipzig eine prominente Plattform zu bieten. KATAPULT fördert neue Produktionsvorhaben aus der Leipziger Szene, die innovative performative Darstellungsformen im Theater hinsichtlich gesellschaftlich relevanter Themenfelder erforschen. Aus einer offenen Ausschreibung wählen die drei Partnerhäuser sechs Projekte aus, die mit gemeinsamen Ressourcen koproduziert werden. KATAPULT versteht sich zuvorderst als eine partnerschaftliche Produktionsplattform zwischen den Häusern und den freien Gruppen. Bei der Realisierung ihrer Projekte werden die Künstlerinnen und Künstler mit einer Kofinanzierung, mehrwöchigen Probenresidenzen an einem der drei Häuser sowie mit Coachings und Workshopangeboten unterstützt. Im städtisch-freien Schulterschluss kommen die neu entstandenen Projekte während eines gemeinsamen KATAPULT-Programms im Juni 2023 zur Aufführung.

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